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Physik Aufgabensammlung für Ingenieure

und Naturwissenschaftler
Peter Kurzweil (Hrsg.)
Bernhard Frenzel • Jürgen Eichler
Bernd Schiewe

Physik Aufgabensammlung
für Ingenieure und
Naturwissenschaftler
Mit Fragestellungen aus der Physikalischen
Chemie und Technik

2., überarbeitete Auflage


Prof. Dr. Peter Kurzweil Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Eichler
Hochschule Amberg-Weiden Beuth Hochschule für Technik Berlin
Deutschland Deutschland

Prof. Dr.-Ing. Bernhard Frenzel Prof. Dr. rer. nat. Bernd Schiewe
Hochschule Amberg-Weiden Berlin
Deutschland Deutschland

ISBN 978-3-8348-2453-0 ISBN 978-3-8348-2454-7 (eBook)


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;


detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der
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benutzt werden dürften.

Lektorat: Thomas Zipsner

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

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Springer Science+Business Media.
www.springer-vieweg.de
V

Vorwort zur 2. Auflage

D as Übungsbuch hat viele Freunde gefunden, zumal der Aufgabenkanon in anderen Sammlun-
gen so nicht geboten wird. Die erweiterte und korrigierte Neuauflage berücksichtigt zahlreiche
Anregungen aus Leserzuschriften. Neue einfache und schwierige Probleme aus allen Gebieten
der Physik und ihren technischen Anwendungen wurden ergänzt.

Im August 2012 Prof. Dr. P ETER K URZWEIL


Hochschule Amberg-Weiden
p.kurzweil@haw-aw.de

Prof. Dr.-Ing. B ERNHARD F RENZEL


Hochschule Amberg-Weiden
b.frenzel@haw-aw.de

Prof. Dr. J ÜRGEN E ICHLER


Beuth Hochschule für Technik Berlin
juergen.eichler@bht-berlin.de

Aus dem Vorwort zur 1. Auflage

Dieses Übungsbuch begleitet durch den Mikrokosmos physikalischer und physikalisch-chemi-


scher Zusammenhänge anhand praktischer Rechenaufgaben. Die gleichnamige Physik Formel-

sammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler“ hilft in Studium, Prüfungen und Berufspra-
xis, wenn es um den schnellen Zugriff auf kompaktes Physikwissen geht. Die Lernphase hin-
gegen zielt auf das grundlegende Verständnis der Formeln und die präzise Anwendung bei der
Lösung einschlägiger Aufgabenstellungen. Das umfangreiche Stichwortverzeichnis führt zielsi-
cher zu Lösungswegen, damit das Übungsbuch auch in der Berufspraxis das schnelle Nachschla-
gen in der Formelsammlung durch praktische Berechnungen stützen kann.
Das breit gefasste Aufgabenspektrum überstreicht die Mechanik, Strömungslehre, Akustik, Op-
tik, Elektrizitätslehre und Atomphysik und streift auch Anwendungen der Regelungstechnik, Ver-
fahrenstechnik, Lasertechnik und Elektrochemie. Gegliedert nach den Teilgebieten der Physik
bieten sich unkomplizierte Aufgaben an, die durch einsichtige Umformung und Einsetzen von
physikalischen Größen von Studienanfängern gelöst werden können – und oftmals einschlägigen
Klausuraufgaben an Fachhochschulen und Universitäten im Grundstudium entspringen.
Ganz bewusst wurden aber auch umfangreichere Aufgaben für Fortgeschrittene in höheren Se-
mestern aufgenommen. Anspruchsvolle Fragen wurden mit einem Ausrufezeichen ! gekenn-
zeichnet und wenden sich nur insofern an Studienanfänger, als sie die Entwicklung des Grundla-
genwissens aufzeigen. Querverweise mit dem Zeichen  an der Kopfzeile jedes Aufgabenblocks
stellen den Bezug zur Formelsammlung her.
VI Vorwort zur 2. Auflage

Ein Rezept zum Umgang mit diesem Übungsbuch sei verraten:

1. Decken Sie die Lösung unter der Fragestellung ab.


2. Versuchen Sie nun, mit Hilfe der Formelsammlung den physikalischen Ansatz oder die rich-
tige Gleichung zu finden.
3. Spicken Sie kurz in der Lösung: Stimmt Ihr Vorgehen? Ja, dann setzen Sie Zahlenwerte und
Einheiten ein und vergleichen Sie das Endergebnis.

Bei Zeitmangel – nicht unüblich vor Prüfungen – lesen Sie im Anschluss die verwandten Frage-
stellungen des Aufgabenblocks durch und notieren Sie aus dem Gedächtnis den entscheidenden
Ansatz auf ein Stück Papier. Gutes Gelingen!

Dem Verlag, voran dem Lektorat, Herrn Z IPSNER und Frau Z ANDER, danken wir für die unkom-
plizierte und zügige Drucklegung des Werkes zu einem für Studierende erschwinglichen Preis.

Im April 2008 Prof. Dr. P ETER K URZWEIL


Hochschule Amberg-Weiden

Prof. Dr.-Ing. B ERNHARD F RENZEL


Hochschule Amberg-Weiden

Prof. Dr. J ÜRGEN E ICHLER


Technische Fachhochschule Berlin

Prof. Dr. B ERND S CHIEWE


Technische Fachhochschule Berlin
VII

Inhaltsverzeichnis

A SI-Einheitensystem und Datenanalyse 1 F Akustik 109


1 Größen und Einheiten . . . . . . . . . 1 1 Schallquellen und Schallausbreitung . . 109
2 Umgang mit dem Taschenrechner . . . 3 2 Physiologische Akustik . . . . . . . . . 115
B Mechanik 9
G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik 116
1 Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2 Dynamik und Kinetik . . . . . . . . . . 15 1 Elektrischer Strom, Widerstand, ohm-
sches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . 116
3 Spezielle Relativitätstheorie . . . . . . 29
2 Gleichstromkreis . . . . . . . . . . . . 120
C Strömungslehre 32 3 Maschen- und Knotenanalyse . . . . . 121
1 Ideale und reale Fluide . . . . . . . . . 32 4 Wechselstromkreis . . . . . . . . . . . 122
2 Hydro- und Aerostatik . . . . . . . . . 34
5 Schaltvorgänge . . . . . . . . . . . . . 125
3 Ideale Fluide (Euler-Fluide) . . . . . . 39
4 Umströmung von Körpern . . . . . . . 40 6 Elektromagnetische Felder . . . . . . . 127
5 Rohrströmungen . . . . . . . . . . . . 45 7 Ladungstransport, Elektronik . . . . . . 132
6 Ausströmende Fluide . . . . . . . . . . 49 8 Drehstromsystem, Elektrische Maschi-
7 Impuls- und Drehimpulsübertragung . . 50 nen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

D Thermodynamik und Wärmetransport 51 H Optik 144


1 Temperatur und thermische Ausdehnung 51 1 Wellenoptik . . . . . . . . . . . . . . . 144
2 Wärmeenergie und Kalorimetrie . . . . 53
2 Geometrische Optik . . . . . . . . . . 154
3 Ideales Gas: Kinetische Gastheorie . . 55
3 Optische Instrumente . . . . . . . . . . 157
4 Mengenbegriffe in Fluiden und Lösun-
gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 4 Strahlung und Lichtempfindung . . . . 162
5 Hauptsätze der Thermodynamik . . . . 59
6 Zustandsänderungen des idealen Gases 62 K Atom- und Kernphysik 164
7 Kreisprozesse . . . . . . . . . . . . . . 65 1 Quanten und Materiewellen . . . . . . 164
8 Reale Gase . . . . . . . . . . . . . . . 71 2 Elektronenhülle und Atomspektroskopie 166
9 Luftfeuchtigkeit . . . . . . . . . . . . . 73 3 Molekülspektroskopie und Festkörper-
10 Flüssigkeiten und Lösungen . . . . . . 74 physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
11 Phasenübergänge . . . . . . . . . . . . 75 4 Massenspektrometrie . . . . . . . . . . 183
12 Wärmetransport – Temperaturstrahlung 77
5 Kernspin und NMR-Spektroskopie . . . 184
13 Stofftransport und Reaktionstechnik . . 83
14 Thermodynamik und Kinetik chemischer 6 Radioaktivität . . . . . . . . . . . . . . 185
Reaktionen . . . . . . . . . . . . . . . 89 7 Röntgenspektroskopie, ionisierende Strah-
lung, Dosimetrie . . . . . . . . . . . . 189
E Schwingungen und Wellen 96
1 Harmonische Schwingungen . . . . . . 96 T Tabellen 193
2 Überlagerung von Schwingungen . . . 104
3 Gekoppelte Schwingungen linearer Os- Index 197
zillatoren . . . . . . . . . . . . . . . . 106
4 Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
VIII

Abkürzungen und Benutzerhinweise

Formelzeichen werden nach DIN kursiv, Maßeinheiten aufrecht gedruckt.


In diesem Buch steht, wo nötig,  (Liter) zur Unterscheidung von l, 1 und I .

Zeichen und Indices

 siehe; Verweis auf eine Formel in


Physik-Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler, Verlag Vieweg.
! schwere Aufgabe
 einfache Aufgabe zum Studienbeginn
≈ ungefähr gleich
!
= zwei Größen sind gleichzusetzen
∼ proportional
∞ unendlich
0 hochgestellt: Standardbedingungen (Thermodynamik); Index: Anfangswert, Nullwert
∗ hochgestellt: konjugiert komplexe Zahl; Phasengrenze
eff Index: Effektivwert
L Index: Luft
lim Grenzwert
m Index: molare Größe
min Index: Minimum, kleinster Wert
max Index: Maximum, größter Wert
rel Index: relativ
W Index: Wasser
z̄ Mittelwert der Größe z

Griechisches Alphabet
groß klein Benennung groß klein Benennung
A α Alpha N ν Ny
B β Beta  ξ Xi
 γ Gamma O o Omikron

δ Delta π Pi
E ε,  Epsilon R , ρ Rho
Z ζ Zeta  σ, ς Sigma
H η Eta T τ Tau
 ϑ, θ Theta Y, ϒ υ Ypsilon
I ι Iota  ϕ, φ Phi
K κ Kappa X χ Chi
# λ Lambda % ψ Psi
M μ My ' ω Omega
1

A SI-Einheitensystem und Datenanalyse

1 Größen und Einheiten

 AUFGABE A-1: Ebener Winkel und Raumwinkel A.2

1. Wie lautet der Winkel α = 0,30 rad im Gradmaß?


2. Wie groß ist ϕ = 78◦ 21 22 im Bogenmaß?
3. Eine Glühlampe bestrahlt im Abstand von 1,5 m eine 400 cm2 große Fläche.
Wie groß ist der Raumwinkel?

 L ÖSUNG A-1:
360◦ ◦
1. α = 0,30 · 2π ≈ 17
2. ϕ = 78 + 60
21
+ 3600
22
≈ 78,3561◦ (Umwandlung Grad-Minute-Sekunde in Dezimalgrad)
◦ π
ϕ= 78,3561 · 180◦ ≈ 1,3676 rad
m)2
3. ' = A2 = 400·(0,01
1,5 m ≈ 0,027 sr
r

 AUFGABE A-2: SI-Einheiten A.2

1. Zerlegen Sie die Einheit Watt“ in die SI-Basiseinheiten.



2. Wie sind Volt, Newton und Coulomb miteinander verknüpft? (Ansatz: P = U I )

 L ÖSUNG A-2:
kg m kg m2
1. Einheit der Leistung: [P] = W = sJ = Nsm = 2 · m s =
s s3
2. Einheit der Spannung: [U ] = [P] W J Nm Nm
[I ] = A = A s = A s = C

 AUFGABE A-3: Umrechnung inkohärenter Einheiten Konstanten; A.2

1. Was bedeutet die atomphysikalische Einheit Elektronvolt“?



2. Rechnen Sie 12,6 cal/(min·cm2) in SI-Einheiten um.
3. a) Welche Kraft bringt eine Zugmaschine mit der Aufschrift 20 Tonnen“ auf?

b) Welche Zugspannung in Gigapascal übt die Maschine auf eine Probe mit 0,5 cm2
Querschnitt aus?
 Kälte bei der Windgeschwindigkeit v in
4. Wie lautet die Windchill-Formel für die gefühlte
◦ v v
SI-Einheiten? ϑwc = 33 C + (0,478 + 0,518 km/h − 0,0446 km/h ) · (ϑ − 33 ◦ C)

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
2 A SI-Einheitensystem und Datenanalyse

 L ÖSUNG A-3:
1. 1 eV = e · 1 V = {e} · J ≈ 1,602·10−19 J
{e} bedeutet den Zahlenwert der Elementarladung e = 1,602·10−19 As.
4,1868 J
2. 12,6 cal
min·cm2
= 12,6 ·
60 s·(10−2 m)2
= 12,6 · 697,8 mJ2 ≈ 8792 mJ2
3. a) F = mg = 20 t · g = 20·103 kg · 9,80665 sm2 = 196133 N ≈ 200 kN
b) σ = F = 200 kN = 200·103 N = 4·109 N = 4 GPa
A 0,5 cm2 0,5·(0,01 m)2 m2
  
Twc v 0,0446 v  T 
4. K = (273,15 + 33) + 0,478 + 0,518 3,6 ms −1 − 3,6 ms−1 K − (273,15 + 33)
   
= 306,15 + 0,478 + 0,273 msv−1 − 0,0124 msv−1 K T
− 306,15

 AUFGABE A-4: Dimensionsanalyse A.1



1. Ist die Gleichung für die Fallgeschwindigkeit v = 2 g h physikalisch richtig?
2. Insektenflug. Die Flügelschlagfrequenz f von Hummel, Biene und Fliege hängt von der
Masse des Insekts m, der Fallgeschleunigung g und der Dichte der Luft  ab und ist umso
größer, je kleiner die Flügelfläche des Insekts A ist.
a) Wie lautet ein passendes Potenzprodukt für die Frequenz: f = n1 m n2 g n3 An4 ?
b) Wie schnell schlagen die Flügel von Hummel (10 mg) und Fliege (1 mg), wenn eine
2 mg schwere Biene 200 s−1 schafft und die effektiven Flügelflächen gleich sind?
 L ÖSUNG A-4:
1. Nur die formale, nicht die physikalische Richtigkeit kann durch eine Dimensionsbetrach-
tung überprüft werden. Beiderseits des Gleichheitszeichens stehen dieselben Dimensionen;
die Gleichung stimmt vermutlich, aber nicht zwingend! Als Potenzprodukt der Dimensions-
zeichen der Basisgrößenarten lautet die Dimension der Geschwindigkeit:
√ √
dim v = dim g · dim h = LT−2 L = L
 T
Dasselbe gilt für die Einheiten: [v] = s = s2 · m
m m

2. a) Potenzansatz: f = n1 m n2 g n3 A−1 (n 4 = −1, weil f ∼ A−1 )


Dimensionen: dim f = (dim )n1 (dim m)n2 (dim g)n3 (dim A)−1
  n1  n3
Dimensionen der Größenarten: T−1 = LM3 Mn2 TL2 1
L2
⇒ T−1 = L−3n1 +n3 −2 Mn1 +n2 T−2n3
Für jede Basisdimension stellen wir eine eigene Gleichung auf, lösen das Gleichungssystem
und erhalten die gesuchte Formel.

(T) −1 = −2n 3 ⎪



(L) 0 = −3n 1 + n 3 − 2 mg √
(M) 0 = n 1 + n 2 f = 2 =C · m

⎪  A


n 1 = − 12 ; n 2 = 12 ; n 3 = 12

f −1
b) Die Konstante C = √ = √200 s−6 = 141·103 s−1 kg−1/2 berechnet sich aus den Daten
m 2·10 kg
für die Biene. Für Hummel
√ und Fliege ergeben sich bei gleicher effektiver Flügelfläche die
Frequenzen f = C m = 447 Hz bzw. 141 Hz.
2 Umgang mit dem Taschenrechner 3

2 Umgang mit dem Taschenrechner A

2.1 Komplexe Zahlen

 AUFGABE A-5: Frequenzgang


Es werden folgende Impedanzwerte in Abhängigkeit der Kreisfrequenz ω gemessen:

ω / s−1 628,3 62,83 6,283 0,628 0,0628 0,00628


Re Z / ' 1 1,025 3,47 72,7 100,6 101
Im Z / ' -0,159 -1,591 -15,52 -45,05 -6,258 -0,628

a) Zeichnen Sie die Ortskurve der Impedanz.


b) Berechnen Sie Impedanzbetrag und -phase.
Zeichen Sie den Amplituden- und Phasengang in logarithmischer Darstellung.

 T IPP A-5:
Arithmetische Form: Z = Re Z + i Im Z = cos ϕ + i sin ϕ

Exponentialform: Z = |Z| · ei ϕ = |Z| · [cos ϕ + i sin ϕ]



Absoluter Betrag (Modul): |Z | = (Re Z )2 + (Im Z )2
Im Z
Hauptwert des Phasenwinkels: ϕ = arctan für Re Z > 0
Re Z
ϕ̃ = ϕ + π für Re Z < 0; Im Z > 0
Phasenwinkel mit Quandrant:
ϕ̃ = ϕ − π für Re Z < 0; Im Z < 0

Schalten Sie Ihren Taschenrechner in den komplexen Rechenmodus CMPLX . Geben Sie 3 + i5“ als

3+ i ×5 ein. ABS(..) liefert den Betrag der komplexen Zahl, ARG oder
den Winkel.
Ohne komplexe Rechenfunktion arbeiten Sie im normalen Rechenmodus. Die Taste POL (Re,Im)
liefert den Betrag und den Phasenwinkel; REC (Z,ϕ) den Real- und Imaginärteil aus der Polarform.

 L ÖSUNG A-5:
a) Es wird der Realteil auf der x-Achse und der Imaginärteil auf der y-Achse aufgetragen.

Ortskurve Amplitudengang Phasengang


0 100 0
Im Z |Z| ij
20

10 50
40

60 1 3
0 50 100 100 3 0.01 0.1 1 10 100
1001 10
1000
0.01 0.1 1 10 1 101000
100
Re(Re
Z( Z(
Z i) ) ) Z(Ȧi) Z(Ȧi)
4 A SI-Einheitensystem und Datenanalyse

b) Aus den Real- und Imaginärteilen werden Betrag und Phasenwinkel berechnet. Stellen Sie
den Taschenrechner auf das Gradmaß DEG .
ω / s−1 628,3 62,83 6,283 0,628 0,0628 0,00628
|Z | / ' 1,013 1,893 15,91 85,52 100,8 101
ϕ/◦ -9,04 -57,2 -77,4 -31,8 -3,56 -0,356
Hinweis: In der Elektrotechnik und Akustik sind Pegel und die Einheit Dezibel verbreitet.
Die logarithmierte (Leistungs-)Größe wird als Z dB = 10 log ZZ dB dargestellt.
0

2.2 Fehlerrechnung

 AUFGABE A-6: Gauß’sches Fehlerfortpflanzungsgesetz


e = 2U , wenn folgende
a) Welchen relativen und absoluten Fehler hat die Messgröße m
r 2 B2
Werte gemessen wurden?
U = (160 ± 5) V, r = (52,00 ± 0,05) mm, B = (0,780 ± 0,004) mT.
b) Wie lautet das Ergebnis dieser Messgröße?

 T IPP A-6:
 2  
Fehlerfortpflanzungsgesetz
F̄(x,y, . . .) =
x̄ ∂∂ F F 2 ...
+
ȳ ∂∂y
x

Absoluter Fehler einer
F̄(x,y, . . .) = (a
x̄)2 + (b
ȳ)2 + . . .
Summe F = ax ± by ± . . .  2  

F̄(x,y, . . .)
ȳ 2
Relativer Fehler eines F = a
x̄x̄ + b ȳ +...
Potenzprodukts F = x ±a y ±b . . .

 L ÖSUNG A-6:
a) Relativer Fehler:
 2  2  

(e/m)
U
B 2
ur = = + 4
r + 4
(e/m) U r B
 2  2  2
= 5V
160 V +4 0,05 mm
52,00 mm +4 0,004 mT
0,780 mT = 0,031 = 3,1%
Absoluter Fehler:
e = u 2U = 0,031 ·
u =
(e/m) = u r m 2·160 V
≈ 6·109 mV2 T
r (52,00·10−3 m·0,780·10−3 m)2
(r B)2   
≈195·109 V m−2 T−1
b) Vollständiges Messergebnis:
e e
m = (195 ± 6) · 10 m2 T bzw. m = 195·10 m2 T (1 ± 3,1%)
9 V 9 V

Achtung: Die Schreibweise 195·109 mV2 T ± 3,1 % ist nicht korrekt, weil physikalische Größen
immer aus Zahlenwert und Einheit bestehen, somit 3,1 % nichts über die Einheit sagt.
2 Umgang mit dem Taschenrechner 5

2.3 Statistikfunktionen A

 AUFGABE A-7: Mittelwert und Unsicherheit eines Messergebnisses


Wie groß sind Mittelwert, Messunsicherheit, vollständiges Messergebnis und die Vertrauens-
grenzen bei 68,23 %-igem Vertrauensniveau für folgende Messreihe von Konzentrationen?
1 2 3 4 5 6
c/ (mol l)−1 0,123 0,122 0,118 0,125 0,119 0,120

 T IPP A-7:

Runden:
Im Modus SD gestatten Taschenrechner die - Rundestelle von u: die Stelle der ersten
statistische Auswertung von Messdaten. Nachkommaziffer ungleich Null (erste
signifikante Stelle). Falls Ziffer 1“ oder

Eingabe: Wert DATA ”
2“: die darauf folgende Stelle.
- u wird immer aufgerundet.
- u wird mit 2 (oder 3) signifikanten Stel-
Arithmetischer Mittelwert

n len angegeben.
x̄ x̄ = n1 x i = [x]
n - x̄ und u werden immer auf die gleiche
i=1 Anzahl Nachkommastellen gerundet.

Empirische t-Werte (S TUDENT-Verteilung)


Standardabweichung  für gefordertes Vertrauensniveau:
1 
n
xσn−1 sx = n − 1 i=1(x i − x̄)
2 n 68,23% 95% 99,73%
(1 · s x ) (2 · s x ) (3 · s x )

= [x ] − x̄ · [x]
2 2 1,84 12,71 235,80
n−1 5 1,15 2,78 6,62
6 1,11 2,57 5,5
8 1,08 2,37 4,5
Messunsicherheit sx
u= √ 10 1,06 2,26 4,09
n 20 1,03 2,09 3,45
Vollständiges Messergebnis x = x̄ ± u = x̄ ± √ sx 50 1,01 2,01 3,16
n 100 1,00 1,98 3,08
Untere, obere Vertrauensgrenze x̄ − t · u, x̄ + t · u ∞ 1,00 1,96 3,00

In der Physik sind 68,23% Vertrauensniveau üblich, in der Industrie auch 95%, in Biologie und Medizin 99,73%.

 L ÖSUNG A-7:
 6
c̄ = 1 c = 0,12117 mol
l ≈ 1,212·10
−1 mol 0,126
6 i=1 i l
s
u = √ = 0,001077 l ≈ 0,011·10
x mol −1 mol 0,124 +V
l
6 
(1. Ziffer = 1) (Rundestelle) 0,122 c  V/ 6
c
Somit lautet das vollständige Messergebnis: 0,120 c  V/ 6
c = c̄ ± u = (1,212 ± 0,011)·10−1 mol l -V
Vertrauensgrenzen mit u ∗ = t · u = 1,11 · u: 0,118

cu = (1,212−0,012)·10−1 mol l = 1,200·10


−1 mol
l 0,116
co = (1,212+0,012)·10 −1 −1
l = 1,224·10
mol mol 1 2 3 4 5 6
l Messung

Mit 68,23%-iger Wahrscheinlichkeit liegt der wahreWert innerhalb der Vertrauensgrenzen.


Für 99,73% Sicherheit lauten die Vertrauensgrenzen: cu,o = (1,212 ± 3 · 0,012) · 10−1 mol
l .
6 A SI-Einheitensystem und Datenanalyse

 AUFGABE A-8: Ausgleichsgerade


Für einen Zerfallsprozess, eine chemische Re-
y / s 25560 6120 606 166
aktion A → B, werden Halbwertszeiten y in
x / K 293 303 323 333
Abhängigkeit der Temperatur x gemessen.

1. Besteht ein linearer Zusammenhang y = bx + a zwischen den Messdaten?


2. Prüfen Sie, ob ein reziprok-logarithmischer Zusammenhang log y = b · 1
x + a erfüllt ist.

 T IPP A-8:
1. Lineare Regression: Schalten Sie Ihren Taschenrechner auf den Statistikmodus LR (Linear Regression) und geben
Sie Wertepaare mit x-Wert , y-Wert DATA ein. Die Tasten A , B und r liefern Achsenabschnitt, Steigung
und Regression der Ausgleichsgerade y = bx + a. Mit N erhalten Sie die Zahl der Messwerte, x̄ den arithme-
tischen Mittelwert der x-Werte, [y] die Summe der y-Werte. Die Fehler von Achsenabschnitt
und Steigung
b

muss man von Hand berechnen. s 2y ist die mittlere quadratische Abweichung der Messwerte von der Geraden. Der
Regressions- oder Korrelationskoeffizient r = 1 = 100% zeigt eine ideale Gerade an.

[y] − b[x] s 2y [x 2 ]
a= N
a =
N [x 2 ] − [x]2

N [xy] − [x][y] s 2y N
b= 2 2
b =
N [x ] − [x] N [x 2 ] − [x]2
[xy] − N x̄ ȳ 2
[y ] − a [y] − b [xy] 
N
r=  s 2y = = 1 [yi − (bxi + a)]2
N − 2 N −1
([x ] − N x̄ )([y ] − N ȳ )
2 2 2 2 i=1
[xy]
Eine Ausgleichsgerade durch den Ursprung y = bx hat die Steigung b = 2 .
[x ]
2. Logarithmische Regression. Exponentialfunktionen werden logarithmiert und wie lineare Funktionen behandelt.
y = Ae Bx ⇒ log y = a + bx mit a = log A und b = lnB10 .

 L ÖSUNG A-8:
1. Der lineare Zusammenhang lautet, wenn Sie Ihren Taschenrechner richtig bedienen:
y = −563,02 ·x + 184338
  
  
b a
b ist negativ, weil die Gerade fällt. Im Punkt (0|a) schneidet die Gerade die y-Achse und
in x 0 = −a/b ≈ 327 die x-Achse (siehe Linie im linken Bild unten). Die Regression r =
0,86 = 86% besagt, dass der lineare Zusammenhang schlecht ist.
30000
2. Auf logarithmischem Papier erhält y
man eine Gerade, wenn man y  = 25000 y

log y gegen x  = 1/x aufträgt. 20000


10000
a

Die Ausgleichsgerade läuft mit


x+
b/

15000
=
y

99,94%-iger Korrelation exzellent


=

y
log
b
x+

durch die Messwerte. 10000


1000
a

1
log y = 5250 · − 13,5 5000

      x 
 b  a 0 100
y
x 290 300 310
x
320 330 340 0,0029 0,0030 0,0031 0,0032 0,0033 0,0034 0,0035
1/x
Umgeformt:
x  = 1/x 0,00341 0,00330 0,00310 0,00300
y = 10bx+a = 105250/x−13,5 y  = log y 4,4075 3,7867 2,7824 2,2201
2 Umgang mit dem Taschenrechner 7

2.4 Numerische Mathematik A

 AUFGABE A-9: Nullstellen, Interpolation, Differentiation


x2
1. Ein fiktiver physikalischer Vorgang zeigt die Abhängigkeit y = f (x) = 2 ln x − x + 10 .
Suchen Sie durch Interpolation zwischen x = 2 und x = 3 für y = 0 die Nullstelle.
2. Für welchen x-Wert erlischt der physikalische Effekt?
3. Berechnen Sie numerisch die Ableitung f  (x) zwischen den Stützstellen x = 2,5 und 2,6.

 T IPP A-9:

y −y
1. Lineare Interpolation y(x) = y1 + (x − x 1 ) x 2 − x 1
2 1

f (x i )
2. Newton’sches Nullstellenverfahren x i+1 = x i − (i = 0,1,2, . . .)
f  (x i )
x i+1 ist eine bessere Näherung für die Nullstelle der Funktion f (x).
f  (x i ) ist die 1. Ableitung der Funktion an der Stelle des vorhergehenden Schätzwertes x i .
y −y x + xi
3. Numerische Differentiation f  (x̄ i ) ≈ x i+1 − x i für x̄ i = i+1
i+1 i 2
(Differenzenmethode)

 L ÖSUNG A-9:

1. Interpolation
= f (2) + (x − 2) f (2)− f (3)
!
0 2−3
−0,21371−0,09722
= −0,21371 + (x − 2) −1
= 0,31093 · x − 0,83557 1,0
0,5 f'(x)
⇒ x = 2,68733 ≈ 2,69 0,0
2. Die Nullstelle, d. h. der Schnittpunkt mit der -0,5
x-Achse, ergibt sich mit Hilfe der Ableitung -1,0
f  (x) = x2 − 1 + x5 und dem Schätzwert x 0 y
-1,5
-2,0
aus 1. iterativ:
-2,5
x 1 = 2,68733 − 0,01194
0,28170 = 2,6449 -3,0 f(x)
-3,5
−8,3884·10−5
x 2 = 2,6449 − 0,28515 = 2,6452 -4,0
−1,65763·10−6 -4,5
x 3 = 2,6452 − 0,2851265 = 2,64521 -5,0
u.s.w. 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0
x
f (2,6)− f (2,5)
3. f  (2,55) = 2,6−2,5 =
−0,01298+0,04242
= 0,1 = 0,2944
8 A SI-Einheitensystem und Datenanalyse

 AUFGABE A-10: Numerische Integration mit der Trapezregel



a) Wie groß ist die elektrische Arbeit W = P(t) dt, somit die zwischen Messkurve und
Abszisse eingeschlossene Fläche, wenn folgende Messdaten gegeben sind?
t /s 2 3 4 5 6 7
P(t) / W 25,0 21,0 16,5 11,5 7,5 5,3
Was bedeutet das Ergebnis physikalisch?

b) Wie groß ist die mittlere Leistung?

 T IPP A-10:
Die numerische Integration von N Messwerten
mit der Trapezregel funktioniert übrigens auch
für nicht äquidistante Stützstellen.
25

x2 
N
yi + yi−1
y(x) dx ≈ 2 · (x i − x i−1 ) 20
x1 i=2 P/W
15

 L ÖSUNG A-10:
10
  72 Ws
a) W = 25+21
2 ·1+ 21+16,5
2 · 1 + . . . Ws ≈ 72 J 5

Die im Zeitraum zwischen zwei und sieben 0


2 3 4 5 6 7 8
Sekunden verrichtete Arbeit.
t/s

b) P̄ = W

t = 72 J
(7−2) s = 14,4 W
9

B Mechanik

1 Kinematik

 AUFGABE B-1: Vektoraddition, Stromdreieck B.1 !


Ein Navigator einer Yacht bestimmt mit Magnetkompass N

seinen Kurs durchs Wasser (KdW) zu αdW = 036◦ und

Meridian
a
mit Log seine Fahrt durchs Wasser (FdW) zu | v dW | = j
v dW = 8 kn. Der Gezeitenstrom ist nach Stromatlas W O
αSt = 278◦, | v St | = v St = 1,1 kn. Zu bestimmen sind a Kurs(winkel)
Kurs über Grund (KüG) und Fahrt über Grund (FüG), j Winkel (mathematisch)

wenn gilt: vüG = vSt + vdW . S

1. Wie lässt sich der Kurs α in den Winkel ϕ umrechnen? Wie groß sind ϕdW und ϕSt ?
2. Wie sind die Umrechnungen zwischen Seemeile sm und km bzw. Knoten kn und km/h?
3. Bestimmen Sie KüG und FüG graphisch aus dem Stromdreieck (Maßstab 1 kn =
ˆ 1 cm).
4. Berechnen Sie KüG und FüG mit dem Kosinus- und Sinussatz.
5. Wie berechnet man KüG und FüG unter Verwendung komplexer Zeiger?
6. Wie lang benötigt das Fahrzeug bei gleichbleibenden Bedingungen, um eine Distanz von
d = 13,7 km zurückzulegen?

 L ÖSUNG B-1:
1. ϕ = 90◦ − α; ϕdW = 54◦ ; ϕSt = −188◦ = ˆ 172◦ vSt
jSt
2. 1 sm = 1,852 km; 1 kn = 1 sm = 1,852 km g
h h
3. Vektorielle Addition bedeutet graphisch das Hinter-
” vüG vdW
einanderhängen“ der Vektoren vdW und vSt :
• ϕüG = 61◦ ⇒ αüG = 90◦ − ϕüG = 029◦ (KüG)
m
,5 c

• v üG = 7,5 kn = 13,9 km


h (FüG)
e: 7
Meridian

d
mit γ = 180◦ + ϕdW − ϕSt = 62◦ :
ng

4. Aus Kosinussatz


(Bild verkleinert)
• v üG = v dW
2 + v 2 − 2v
St dW v St cos γ aüG
= 7,54 kn (FüG)  jüG
Aus Sinussatz: δ = arcsin vv St sin γ = 7,4◦ jdW
üG
• ϕüG = ϕdW + δ = 61,4◦ ⇒ αüG = 028,6◦ (KüG)
◦ ◦
5. v üG /kn = (v St + v dW )/kn = 8 ej54 + 1,1 ej172 = (8 cos 54◦ + 1,1 cos 172◦ )

+ j(8 sin 54◦ + 1,1 sin 172◦) = 3,61 + j6,63 = 7,54 ej61,4
⇒ v üG = |v üG | = 7,54 kn (FüG) αüG = 90◦ − Arc{v üG } = 028,6◦ (KüG)
6. t = vd = 13,7 km = 7,4 sm = 0,98 h = 59 min
üG 7,54 kn 7,54 sm/h

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_2, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
10 B Mechanik

 AUFGABE B-2: Fähre. B.1 


Eine Fähre F mit der Geschwindigkeit 20 km/h soll einen 300 m breiten Fluss senkrecht zur
Strömungsrichtung überqueren. Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt 4 km/h.
1. In welchem Winkel muss die Fähre gegen die Strömung an fahren?
2. Wie lange dauert die Fahrt?
3. Lösen Sie die Aufgabe nun grafisch.

 L ÖSUNG B-2:
1. sin ϕ = vv SF = 4 km/h
20 km/h = 0,2 ⇒ ϕ = 11,5◦
 √ ‫ݒ‬Ԧ୊
2. v res = v F2 − v S2 = 202 − 42 km h = 19,6
km
h
‫ݒ‬Ԧୗ
s ij
t = v res = (19,6/3,6) m s−1 ≈ 55 s
300 m
‫ݒ‬Ԧ୰ୣୱ
3. Die gewünschte Fahrtrichtung vres steht senkrecht zur Strömungsgeschwindigkeit vS (in der
Zeichnung 1 cm =ˆ 4 km/h). Im Anfangspunkt von vS schlägt man einen Kreis mit dem Radius 5
cm (=ˆ 20 km/h) und bringt diesen zum Schnitt mit der Wirkungslinie von vres .

 AUFGABE B-3: Gleichförmige Bewegung B.1.2 


1. Ein Zug legt die Strecke von 50 km in 45 min zurück; die erste Teilstrecke wird mit 80 km/h
und der Rest mit 60 km/h durchfahren.
a) Wie groß sind die beiden Teilstrecken?
b) Wie lange benötigt der Zug zum Durchfahren der Teilstrecken?
c) Stellen Sie den Vorgang im Weg-Zeit- und Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm dar.
2. 800 m vor einem 80 km/h schnellen Auto fährt zweites mit 60 km/h.
a) Nach welcher Zeit hat der schnellere Pkw den langsameren eingeholt?
b) Auf welcher Strecke wird das langsamere Auto eingeholt?
c) Lösen Sie die Aufgabe nun grafisch.
 L ÖSUNG B-3:

1. a) v 1 = st 1 und v 2 = st − s1 v 2 (v 2 t − s) 80 h ·(60 h · 60
km km 45
h−50 km)
1 − t1 ⇒ s1 = v 2 − v 1 = (60−80) km h−1
= 20 km
s2 = s − s1 = 30 km
−1
b) t1 = vs1 = 2080kmkmh = 0,25 h = 15 min und t2 = t − t1 = (45 − 15) min = 30 min
1
• ǀ
‫ݏ‬ଶ
‫ݒ‬ଵ
‫ݏ‬ଵ ‫ݒ‬ଶ
– –
c) ‫ݐ‬ଵ ‫ݐ‬ଶ

V NP
2. a) t = v −s
v2 = = 0,04 h = 144 s
0,8 km PLQ
1 20 km h−1 NP

$XWR
b) s1 = v 1 t1 = 80 km
h · 0,04 h = 3,2 km 
$XWR
s2 = s − s1 = 2,4 km 

c) siehe Bild
  W  PLQ
1 Kinematik 11

 AUFGABE B-4: Gleichmäßig beschleunigte und gleichförmige Bewegung B.1.2


Ein Läufer benötigt t2 = 11,2 s auf x 2 = 100 m. Er beschleunigt während der ersten x 1 = 18 m
gleichmäßig auf die Höchstgeschwindigkeit v max , mit der er anschließend weiterläuft. B
1. Berechnen Sie v max und die Beschleunigung a1 .
2. Zeichnen Sie die Verläufe für Weg x(t), Geschwindigkeit v(t) und Beschleunigung a(t)
3. Wie groß ist die durchschnittliche Geschwindigkeit v im km/h?

 L ÖSUNG B-4:
  
1. v max = ẋ(t)t =t = a1 t1 = 2x21 t1 = 2 xt 1 ⇒ t1 = v2x 1 . Außerdem gilt: v x2 − x1
1 max max = t − t
1 t1 2 1

⇒ v max = x 1 + x 2 m v
= 10,54 s und t1 = 3,42 s, a1 = t = 3,08 2
max m
t2 1 s
⎧ ⎧
⎨0 t<0 ⎨0 t<0
2. a(t) = ẍ(t) = a1 für 0 ≤ t ≤ t1 ; v(t) = ẋ(t) = a1 t für 0 ≤ t ≤ t1
⎩ ⎩
0 t > t1 v max t > t1

⎨0 t <0
a1 t 2 für 0 ≤ t ≤ t1
x(t) =
⎩ 2
v max (t − t1 ) + x 1 t > t1
a(t) v(t) x(t)
x2
vmax
a1 v

x1

0 t1 t2 t 0 t1 t2 t 0 t1 t2 t

3. v = xt 2 = 8,93 m km
s = 32,14 h
2

 AUFGABE B-5: Wurfparabel B.1.2

1. Unter welchem Winkel ist die Wurfweite einer Kugel im Schwerefeld der Erde maximal,
wenn Abwurf und Landung in gleicher Höhe stattfinden?
2. Unter welchem Winkel muss ein Kugelstoßer (Schulterhöhe 1,70 m) seine Kugel für eine
maximale Weite abstoßen, wenn die Abwurfgeschwindigkeit v 0 = 10 m/s ist?
3. Wie groß sind die maximale Steighöhe z s,max und Flugweite x f,max der Kugel?

 L ÖSUNG B-5:
  
1. αmax = arcsin 1/ 2 + 2gz 0/v 02 mit z 0 = 0 ⇒ αmax = arcsin √1 = 45◦
2
   
= arcsin 1/ 2 + 2 · 9,81 m2 · 1,70 m/ 10 m
2
2. αmax s = 40,9◦
s
v 2 sin2 αmax (10 ms )2 sin2 (40,89◦)
3. z s,max = z 0 + 0 = 1,70 m + 2·9,81 m2
= (1,70 + 2,18) m = 3,9 m
2g
  s
 2
v2 (10 m )2
x f,max = g0 1 + 2gz 0 /v 02 = 9,81 s m 1 + 2 · 9,81 sm2 · 1,70 m/ 10 ms = 11,8 m
s2
12 B Mechanik

 AUFGABE B-6: Gleichförmige Drehbewegung B.1.2 


Die Spitze des Minutenzeigers einer Turmuhr hat die Geschwindigkeit 1,5 mm/s.
1. Wie lang ist der Zeiger?
2. Wie groß ist die Winkelgeschwindigkeit?
3. Wie groß sind die Winkel- und Radialbeschleunigung?

 L ÖSUNG B-6:
T· f mm s−1
1. v = ωr = 2πr f = 2πr T ⇒ r= = 3600 s·1,5 ≈ 859 mm
2π 2π

2. ω = vr = 859 mm ≈ 1,7·10
1,5 mm −3 s−1

3. Bei gleichförmiger Drehbewegung ist die Winkelbeschleunigung null.


ar = vr ≈ 2,6·10−3 mm · s−2
2

 AUFGABE B-7: Ebene Drehbewegung B.1.2


Ein Motor beschleunigt gleichmäßig aus den Stillstand und erreicht nach t1 = 10 s eine Dreh-
zahl von ñ 1 = 3000 min−1 .
1. Wie groß ist in etwa der allgemeine Umrechnungsfaktor zwischen Kreisfrequenz ω in rad/s
und Drehzahl ñ in Umdrehungen pro Minute?
2. Bestimmen Sie die Verläufe für Winkel ϕ(t), Winkelgeschwindigkeit ω(t) und Winkelbe-
schleunigung α(t) und stellen Sie diese graphisch dar.
3. Wie viele Umdrehungen N hat der Motor nach 10 s gemacht? Wie viele Umdrehungen
müssen die Lager einer Kurbelwelle eines Autos im Mittel überstehen, wenn eine Lebens-
dauer von 104 Betriebsstunden bei einer Motordrehzahl von 3000 min−1 angenommen wird?

 L ÖSUNG B-7:
 
1. ω = 2π f = 60 2π ≈ 1 ⇒ ñ
s/min ñ 10 s/min ñ ω ≈ 10

2. α1 =
ω ω1 − 0 2π · ñ 1 rad rad

t = t1 − 0 = 60 (s/min) · t1 = 31,4 s2 ; ω1 = α1 t1 = 314 s
⎧ ⎧
⎨0 t <0 ⎨0 t <0
α(t) = ϕ̈(t) = α1 für 0 ≤ t ≤ t1 ω(t) = ϕ̇(t) = α1 t für 0 ≤ t ≤ t1
⎩ ⎩
0 t > t1 ω1 t > t1

⎨0 t <0
α1 t 2
ϕ(t) = für 0 ≤ t ≤ t1 mit ϕ1 = α1 t12 = 1571 rad
⎩ 2 2
ω1 (t − t1 ) + ϕ1 t > t1

a(t) w(t) j(t)


w1 j1
a1

0 t1 t 0 t1 t 0 t1 t
ϕ
3. ϕ1 = α21 t12 = 1571 rad ⇒ N = 2π1 = 250 Umdrehungen
ϕ ωt = 2π ñt 4·3600 s
N = 2π = 2π = 3000·10 = 1,8·109 Umdrehungen
s
60 min · 2π 60 s
1 Kinematik 13

 AUFGABE B-8: Ortsvektoren in verschiedenen Bezugssystemen B.1.1.1 !

Ein normierter Ortsvektor r hat in einer kartesischen Basis 1 (ex(1) ,ey(1) ,ez(1) )
die Koordinaten B
(1) (1) (1) (1) (1) (1) (1)
r = rx ex +ry ey +rz ez = (1 2 3) . Wie ist die Darstellung von r in einer kartesischen
T

Basis 2, wenn diese gegenüber Basis 1 durch Elementardrehungen


r
1. um die x-Achse um den Winkel % = 20◦ (1)
ez rz(1)
2. um die y-Achse um den Winkel ϑ = 20◦ (1)
ex(1) 0 ey Basis 1
3. um die z-Achse um den Winkel ϕ = 20◦ ry(1) rx(1)

verdreht ist? Wie groß sind die Determinante und die Inverse dieser Drehmatrix“ R 12 , die den

Zusammenhang r(1) = R 12 r(2) zwischen den Koordinatendarstellungen sicherstellt?

 T IPP B-8:
Alle euklidischen Drehmatrizen haben folgende Eigenschaften:
1. Die Inverse von R ist gleich der transponierten Matrix: R −1 = R T .
2. Die Determinante von R und R −1 ist Eins: det R = det R −1 = 1.
3. Die Hauptdiagonalelemente sind die Kosinusfunktion bzw. eine Eins bei der Achse, um die
gedreht wird.
4. Werden mehrere Drehungen hintereinander durchgeführt, ist die Reihenfolge nicht
willkürlich. Verschiedene Reihenfolgen ergeben trotz gleicher Drehwinkel verschiedene End-
lagen der Koordinatensysteme.
5. Führt man Drehungen in der Reihenfolge ϕ um die z-Achse, ϑ um die neue x  -Achse und
% um die (ganz) neue z  -Achse aus, spricht man von den E ULER -Winkeln ϕ, ϑ, %. Auch
andere Reihenfolgen sind gebräuchlich, in der Luftfahrt z. B. um die z-,y  -,x  -Achse.

 L ÖSUNG B-8:

1. Bei Drehung um die x-Achse bleibt die x-Koordinate


erhalten, d. h. ex(1) = ex(2) und damit rx(1) = rx(2) . Für
ez(1) Y
die y- und z-Koordinate folgt: ez (2)

ry(1) = b − a = ry(2) cos % − rz(2) sin % r(1)


z
r
(1) (2) (2) Y
(2)
rz = c + d = ry sin % − rz cos % c a ey
Y
Im Matrix-Schreibweise: (2) Y (2)
d rz ry
⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ (2) ⎞ a
rx(1)
Y
1 0 0 rx ey(1)
⎜ (1) ⎟ ⎝ ⎠ ⎜ (2) ⎟ ry(1)
⎝ ry ⎠ = 0 cos % − sin % ⎝ ry ⎠
(1) 0 sin % cos % (2) b
rz   r
     z

R 12
r(1) r(2)

Determinante : det R 12 = · cos2 %


⎛ + sin % = 1 ⎞
2

1 0 0
Inverse : R −1
12 = R T
12 = ⎝ 0 cos % sin % ⎠ ≡ R 21 ; det R 21 = 1
0 − sin % cos %
Sind die Koordinaten in der Basis 1 gegeben, folgt also einfach: r(2) = R 21r(1) ⇒
14 B Mechanik
⎛ ⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞ ⎛ ⎞
(2)
rx 1 0 0 1 1
⎜ (2) ⎟ ⎝ (2) (2) (2)
⎝ ry ⎠ = 0 cos 20◦ sin 20◦ ⎠ ⎝ 2 ⎠ = ⎝ 2,91 ⎠ = ex + 2,91 ey + 2,14 ez
(2) ◦
0 − sin 20 cos 20 ◦ 3 2,14
rz
2. Durch zyklische Vertauschung erhält man:
⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ (2) ⎞ ⎛ ⎞
(1)
rx cos ϑ 0 sin ϑ rx cos ϑ 0 − sin ϑ
⎜ (1) ⎟ ⎝ ⎜ ⎟
⎝ ry ⎠ = 0 1 0 ⎠ ⎝ ry(2) ⎠; R −1
12 = R 12 =
T ⎝ 0 1 0 ⎠ ≡ R 21
(1)
rz − sin ϑ 0 cos ϑ (2) sin ϑ 0 cos ϑ
       r
z

R 12
r(1) r(2)
det R 12 = det R 21 = 1 und r(2) = R 21r(1) ⇒
⎛ ⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞ ⎛ ⎞
(2)
rx cos 20◦ 0 − sin 20◦ 1 −0.09
⎜ (2) ⎟ ⎝ ⎠ ⎝ 2 ⎠ = ⎝ 2 ⎠ = −0.09 ex(2) +2 ey(2) +3,16 ez(2)
⎝ ry ⎠ = 0 1 0
◦ ◦
rz(2) sin 20 0 cos 20 3 3,16
⎛ ⎞ ⎛ ⎞
cos ϕ − sin ϕ 0 cos ϕ sin ϕ 0
3. R 12 = ⎝ sin ϕ cos ϕ 0 ⎠; R −1 12 = R 12 =
T ⎝ − sin ϕ cos ϕ 0 ⎠ ≡ R 21
0 0 1 0 0 1
(2)
det R 12 = det R 21 = 1 und r = R 21r ⇒ (1)
⎛ (2) ⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞ ⎛ ⎞
rx cos 20◦ sin 20◦ 0 1 1,62
⎜ (2) ⎟ ⎝ (2) (2) (2)
⎝ ry ⎠ = − sin 20◦ cos 20◦ 0 ⎠ ⎝ 2 ⎠ = ⎝ 1,54 ⎠ = 1,62 ex + 1,54 ey + 3 ez
rz(2) 0 0 1 3 3

 AUFGABE B-9: Euler-Winkel B.7.1.5 !

Körperfeste Basis
Auf ein Flugzeug (Masse m = 500 t) wirkt
e2K
auf dem Boden die Gewichtskraft G  R = mgeR .
3 K
e1
 in Flugzeugkoordinaten, wenn (ab-
Wie lautet G Y
j RKR
weichend von der Luftfahrtnorm) Drehungen in e3K
der Reihenfolge um die z-,x  -,z  -Achse mit den Raumfeste
E ULER -Winkeln (ϕ, ϑ, %) = (−15◦, −30◦ , 15◦ ) e2R 0
R
e1 Basis (Erde)
die raumfeste in die körperfeste Basis überführen? m
J g = 9,81 2
e3R s

 L ÖSUNG B-9:

1. rR = R RKrK bzw. rK = R KRrR mit det R RK = det R KR = 1 und


R RK = R z (ϕ) · R x (ϑ) · R z (%) (R RK Drehmatrix körperfest → raumfest)
R KR = R TRK = R z (%)T · R Tx (ϑ) · R Tz (ϕ) (R KR Drehmatrix raumfest → körperfest)
⎛ ⎞⎛ ⎞⎛ ⎞⎛ ⎞
cos % sin % 0 1 0 0 cos ϕ sin ϕ 0 0
 K = ⎝ − sin % cos % 0 ⎠ ⎝ 0 cos ϑ sin ϑ ⎠ ⎝ − sin ϕ cos ϕ 0 ⎠ ⎝ 0 ⎠
G
0 0 1 0 − sin ϑ cos ϑ 0 0 1 mg
  
Eulermatrix R KR

= mg(sin ϑ sin % e1K + sin ϑ cos % e2K + cos ϑ e3K ) = (−0,63 − 2,37 4,25)T·106 N
2 Dynamik und Kinetik 15

2 Dynamik und Kinetik


B
 AUFGABE B-10: Kraft, Trägheit, Energie und Leistung B.1.3 und 2.2 
1. Bremse. Welche Bremskraft und welche Verzögerung sind erforderlich, um ein 800 kg
schweres Fahrzeug von der Geschwindigkeit von 90 km/h zum Halten zu bringen:
a) bei einem Bremsweg von 60 m, b) innerhalb von 60 s.
2. Sicherheitsgurt. a) Welche Kraft wirkt auf einen Sicherheitsgurt, wenn ein 72 km/h schnel-
les Auto innerhalb von 2 m bei einem Unfall zum Stehen kommt. Der Fahrer wiegt 100 kg.
b) Welche Testmasse müsste am Gurt hängen, um die Kraft aus a) zu erzeugen?
3. Eine Wasserturbine leistet 11 MW. Wie viel Kubikmeter Wasser pro Sekunde durchlaufen
die Turbine bei einem Gefälle von 8 m und bei einem Wirkungsgrad von 93%?
4. Eine Rolltreppe befördert ständig 20 Personen (je 75 kg) in 10 s auf eine Höhe von 5 m.
a) Wie groß ist die Leistung des Motors?
b) Was kostet der Betrieb von 8 h bei einem Energiepreis von 0,15 EUR/kWh?
c) Welche Energie in kWh benötigt man, um 20 Personen nach oben zu befördern?
5. Fall. Welche Geschwindigkeit erreicht eine Masse, die ohne Reibung aus 10 m Höhe fällt?
6. Ein Elektromotor hat ein konstantes Drehmoment von 100 Nm.
a) Bei welcher Drehzahl beträgt die Leistung 50 kW?
b) Wie groß ist die Winkelbeschleunigung beim Anlaufen. Trägheitsmoment 100 kg m2.
c) In welcher Zeit wird die Drehzahl von a) erreicht?

 L ÖSUNG B-10:

1. a) Aus F = ma und a =
v

t und s = 2 vt folgt:
1

 2
0−90 m
F = m
v
v 2 ≈ −4170 N und a = −
v
3,6 s 2

t = −m 2s = −800 kg · 2s = −5,2
m
2·60 m s2
(0−90) m (0−90) m
b) F = ma = m
v

t = 800 kg
3,6 s
60 s ≈ −333 N und a =
v

t =
3,6 s
60 s ≈ −0,42 m
s2
 2
72 m
2. a) F = ma = m
v = 100 kg · 2·2 m ≈ 10 kN
2 3,6 s
2s
b) FG = mg ⇒ m = FgG = 9,81
10000 N
m s−2
≈ 1000 kg
mgh 1,1·107 W
3. P = η W m P
t = η t ⇒ t = ηgh = 0,93·9,81 m s−1 ·8 m
= 151·103 kg
s =
ˆ 151 m3
s

kg m kg m2
Einheiten: W = J s = N · m · s = s2
·m·s= s
mgh 20·75 kg·9,81 m s−2 ·5 m
4. a) P = W
t = t = 10 s ≈ 7360 W
b) Kosten = 7,36 kW · 8 h · 0,15 kWh = 8,83 EUR
EUR

c) W = mgh = 20 · 75 kg · 9,81 m
s2
· 5 m = 73575 J ≈ 20 Wh = 0,02 kWh
√ 
5. Energiesatz: mgh = 12 mv 2 ⇒ v= 2gh = 2 · 9,81 m
s2
· 10 m = 14 m
s
16 B Mechanik

6. a) P = M · ω = M · 2π f ⇒ f = 2πPM = 2π·100 Nm = 79,6 s


50000 W −1

b) M = J · α ⇒ α = M J = 100 kg m2 = 1 s
100 Nm −2

c) α =
ω
ω 2π·79,6 s−1
2π f

t ⇒
t = α = α = 1 s−2 = 500 s

 AUFGABE B-11: Schiefe Ebene B.7.2.2 


1. Rollende Körper. Eine Kugel und ein Vollzylinder mit gleichem Radius rollen aus gleicher
Höhe eine schiefe Ebene hinunter. Welcher Körper kommt zuerst unten an?
2. Das Profil einer Böschung nimmt näherungsweise mit der Wurzel der Basislinie x zu. Eine
Rampe mit dem Steigungswinkel 14◦ soll angebaut werden.
a) Wie hoch ist die Rampe?
b) Wo beginnt und wo endet die Rampe auf der Böschung?
c) Wie lang ist die Straße?
3. Zugkraftgleichung. Ein 1000 kg schweres Auto fährt mit 80 km/h in 60 s eine 5%ige
Steigung hinauf. Der Reibungszahl der Reifen sei 0,4; der Luftwiderstandsbeiwert 0,3 für
eine Aufrissfläche von 1,2 m2 ; die Dichte der Luft 1,2 kg/m3 . Welche Antriebskraft und
Motorleistung sind erforderlich?

 L ÖSUNG B-11:

1. Energiesatz für den Zylinder:

mgh = 12 mv Z2 + 12 J ω2 mit J = 12 mr 2 und v Z = ωr ⇒ mgh = 34 mv Z2


Energiesatz für die Kugel:
mgh = 12 mv K
2 + 1 J ω2 mit J = 2 mr 2 und v = ωr ⇒ mgh =
2 5 K
7 2
10 mv K

Die Kugel ist schneller um den Faktor vvK
Z
= 15
14 ≈ 1,04

2. a) Die Steigung der Rampe entspricht der Ableitung der Böschungskurve f (x) = x.
  2
tan α = f  (x 0 ) ⇒ tan 14◦ = √ 1  ⇒ x = 1 ≈ 4,02
2 x x0
0 ◦
2 tan 14

Die Höhe der Rampe ist: f (x 0 ) = h = 4.02 ≈ 2 m

b) tan α = hl ⇒ l = tanh = 2 m ≈ 8,0 m (Länge der Rampe)


α tan 14◦
√ √
c) Satz des P YTHAGORAS: s 2 = l 2 + h 2 ⇒ s = l 2 + h 2 = 82 + 22 m ≈ 8,25 m

K 

O
Į
[    

3. Kraft = Reibungswiderstand + Gewichtskraft + Luftwiderstand + Beschleunigungskraft

F = μmg + mg sin α + 12 cW Av 2 + ma und a =


v

t
2 Dynamik und Kinetik 17
 80 m
2 80 m
F = 1000 kg · 9,81 sm2 · (0,4 + sin 5◦ ) + 12 · 1,2 mkg3 · 0,3 · 1,2 m2 · 3,6 s
60 s + 1000 kg · 3,6 s
60 s
≈ 5250 N B
P= W F ·s
t = t = F · v = 5250 N · ≈ 117 kW
80 m
3,6 s

 AUFGABE B-12: Drehimpulserhaltung  B.2.2.3 


An ein mit der Drehzahl 20 s−1 rotierendes Rad ( J = 2,0 kg m2) wird ein gleiches Rad über
eine Kupplung angekoppelt.
1. Mit welcher Drehzahl rotieren beide Räder weiter?
2. Welche Energie muss die Kupplung aufnehmen?

 L ÖSUNG B-12:
!
1. L 1 = ω J = L 2 = 2ω J und ω = 2π f ⇒ f 2 = 1
2 f1 = 10 s−1
2. Die Rotationsenergie am Anfang ist gleich der Rotationsenergie am Ende plus der Reibungs-
energie in der Kupplung.

2 J ω1
= 21 2 J ω22 + WR ⇒
1 2

   2  " #
WR = 12 J ω12 − 2ω22 = (2π)
2
2 J f 1 − 2 f 2 = 2π · 2 kg m · (20 − 2 · 10 ) s2 ≈ 7900 J
2 2 2 2 2 1

 AUFGABE B-13: Stoßvorgänge B.2.1.3

Auf einer Luftkissenschiene stoßen zwei Schlitten ( m 1 = 1 kg, v1 = 0,1 m/s · ex und
m 2 = 0,5 kg, v2 = −0,2 m/s · ex ) elastisch aneinander.
1. Berechnen Sie die Endgeschwindigkeiten v1 = v 1 ex und v2 = v 2 ex nach dem Stoß.
2. Wie groß sind v1 , v2 bei einem vollplastischen Stoß?

 L ÖSUNG B-13:

1. Die kinetische Gesamtenergie ist vor und nach dem Stoß gleich:
 2 
E k = E k = const ⇒ 12 m 1 v 12 + 12 m 2 v 22 = 12 m 1 v 12 + 12 m 2 v 22 ⇒ v 12 = v 12 + mm 1 v2 − v2
2 2

⇒ v 12 = v 12 + m  
m 1 (v 2 − v 2 )(v 2 + v 2 )
2

Der Schwerpunktsimpuls ist vor und nach dem Stoß gleich:


pS = p1 + p2 = p1 + p2 = const ⇒ m 1 v 1 +m 2 v 2 = m 1 v 1 +m 2 v 2 ⇒ v 2 = m m1 
m 2 v 1 +v 2 − m 2 v 1
1

Eingesetzen von v 2 in"Gleichung für v 12 liefert: # " #


v 12 = v 12 + (v 1 − v 1 ) 2v 2 + m   m1
m 2 (v 1 − v 1 ) ⇒ v 1 + v 1 = 2v 2 + m 2 (v 1 − v 1 ) ⇒
1 

v 1 = m1S [(m 1 − m 2 )v 1 + 2m 2 v 2 ] = −0,1 m s Masse im Schwerpunkt


 1
v 2 = m S [2m 1 v 1 + (m 2 − m 1 )v 2 ] = 0,2 s m m S = m 1 + m 2 = 1,5 kg

2. Nur mit Impulserhaltung lösbar, da v1 = v2 = v 1 ex bzw. v 1 = v 2 :


m 1 v 1 + m 2 v 2 =(m 1 + m 2 )v 1 ⇒ v 1 = m 1 v 1 m+ m 2 v 2 = 0 (Stillstand)
S
18 B Mechanik

 AUFGABE B-14: Impulserhaltung B.2.1.3

1. Um wie viel nimmt die Masse der Erde täglich bzw. jährlich zu, wenn die mittlere Dichte
des interplanetaren Staubs etwa 10−22 g/cm3 beträgt?
2. Mit welcher Verzögerung
v/
t wird die Erde dadurch abgebremst?
3. Wie groß ist die daraus resultierende jährliche Verlängerung des Jahres?
Annahme: Die Erde rotiert auf einer Kreisbahn im Abstand r ≈ 150·106 km um die Sonne,
Erdmasse: m E ≈ 5,972·1024 kg, Erdradius: rE ≈ 6370 km

 L ÖSUNG B-14:
Flugbahn

V ist das Volumen, das Volumen DV r


Erde
im Zeitraum
t vom Quer- N
rE
schnitt A bei Bewegung um
N Querschnitt A
die Sonne überstrichen wird: Dv

1.
V =
x A = v
tπrE2 S

mit v = ωr = r 2π
T
Weg Dx S
folgt der Massenstrom:
2 −16

m = ρ
V = ρ2π rrE = 2π 10
2 2
g/m3 · 150·109 · (6,37·106)2 m3 g

t
t = 381 s = 32,9 t
T 365 · 24 · 3600 s d

2. Verzögerung aus Impulserhaltung


mv = (m +
m)(v +
v)
unter Vernachlässigung des quadratischen Anteils
m
v:
m
v +
m · v = 0 ⇒
v = − m v
m ⇒
v = − v E
m = − 2πr
m

t m E
t T m E
t
· 9 m · 381·10−3 kg/s

v = − 2π 150·10
= −1,9·10−21 m2

t 365 · 24 · 3600 s · 5,974·1024 kg s
     
  
m  
T 
3. 
v
v  =  m  =  T  = 2,0·10
−18

 AUFGABE B-15: Fliehkraftregler B.2.2


Welchen Winkel ϕ schließen die beiden gleich langen Pendel l = 20 cm eines Fliehkraftreglers
ein, der sich mit der Drehzahl ñ = 90 min−1 dreht?

 L ÖSUNG B-15:

1. Zentrifugalkraft FZf = − FZp = mω02r er mit


j
r = l sin(ϕ/2) und Zentripetalkraft FZp . Aus Skizze:
l

ϕ sin(ϕ/2) | FZf | ω2l sin ϕ/2


tan 2 = = mg = 0 g ⇒ FZp FZf
cos(ϕ/2)
    m m
g g · (60 s/min)2 r
ϕ = 2 arccos 2 = 2 arccos
 ω0 l  (2π) ñ l
2 2
mg
= 2 arccos 9,81 · 3600 = 113◦ g w0
j/2
(2π)2 · 8100 · 0,2
2 Dynamik und Kinetik 19

 AUFGABE B-16: Coriolis-Kraft  B.2.3


Welche C ORIOLIS -Kraft wirkt nach Betrag und Richtung auf eine Diesellokomotive (Masse
m = 110 t, Geschwindigkeit v = 100 km/h), wenn diese auf Höhe des 49. Breitengrades von B
Süden nach Norden fährt?

 L ÖSUNG B-16:

1. Für die C ORIOLIS -Kraft gilt FC = 2m(


v × ω).

w
Für den Betrag folgt: v
FC = 2mvω sin 49◦ mit N 49°

ω= 2π ≈ 7,27·10−5 rad
24 · 3600 s s (Erddrehung)
49°
3
FC = 2 · 110·103 kg · 100 · 10 m · 7,27·10−5 1s W O
3600 s
· sin 49◦ = 335 N
Die Kraft wirkt in Richtung Osten, da FC gemäß dem
Kreuzprodukt aus v und ω
 senkrecht zu der aus beiden S
Vektoren gebildeten Ebene steht.

 AUFGABE B-17: Coulomb-Reibung  B.3.1.1


Platte F
Ein Lastwagen zieht gleichförmig eine Stahlplatte (Mas- g a
se 4 t) auf eine Entfernung von 500 m auf einer horizon- FR
talen Straße entlang (Reibungskoeffizient μ = 0,5). mg
1. Welcher Winkel α ist zwischen Zugseil und Straße erforderlich, damit die Zugkraft F
möglichst klein wird?
2. Welche Arbeit hat der Lastwagen nach den 500 m verrichtet?

1. Kräftegleichgewicht (horizontal): Fsin a


F
F cos α − FR = 0 mit FR = μFN FR a
Fcos a
Kräftegleichgewicht (vertikal):
FN mg
FN = mg − F sin α
μmg Freischnitt
⇒ F cos α − μ(mg − F sin α) = 0 ⇒ F(α) =
cos α + μ sin α
Die Kraft F wird minimal, wenn der Nenner maximal wird:
dF(α) = − sin α + μ cos α = 0 ⇒ μ = tan α bzw. α = arctan μ = arctan 0,5 = 26,6◦

μmgx cos α μmgx μmgx
2. W = F cos α · x = cos α + μ sin α = 1 + μ tan α =
1 + μ2
= 0,5 · 4·10 · 9,81 · 500 J = 7,85 MJ
3
1,25
20 B Mechanik

 AUFGABE B-18: Flaschenzug  B.3.3.2

Bei einem Flaschenzugduell“ hängen sich zwei Perso-



nen A und B (m A = 100 kg, m B = 51 kg, g ≈ 10 m/s2 )
an den dargestellten Flaschenzug. FA FB

1. Welche Person wird hochgezogen, wenn der Flaschen-


zug als reibungsfrei und masselos angenommen wird?
g
2. Welche Person wird hochgezogen, wenn alle Rollen
eine Masse von m R = 8 kg haben?

 L ÖSUNG B-18:

1. Linker Flaschenzug: Kraft F̃A durch FA = m A g = 1 kN im Bodenseil:


F̃A = 2n FA = 2 · 2 · 1 kN = 4 kN
Rechter Flaschenzug: Kraft F̃B durch FB = m B g = 0,51 kN im Bodenseil:
F̃B = 2 · 2 · 2 · FB = 23 FB = 8 · 0,51 kN = 4,08 kN
Person A wird hochgezogen, da F̃B > F̃A .
2. Linker Flaschenzug: Mit n L = 2 losen Rollen ergibt sich für F̃A :
F̃A = 2n FA − n L m R g = 4 kN − 0,16 kN = 3,84 kN
Rechter Flaschenzug: Mit n L = 3 losen Rollen ergibt sich für F̃B :
F̃A = 23 FB − n L m R g = 4,08 kN − 0,24 kN = 3,84 kN
Keine Person, da F̃A = F̃B .

 AUFGABE B-19: Ebenes Tragwerk (Statik)  B.3.2

Ein Träger (a = 1 m) wird durch die Kräfte F1 = 10 kN, F3


F1
F2 = 2 · F1 und F3 = 6 · F1 belastet. Berechnen Sie
A 60° 45° B
1. die Reaktionskräfte in den Auflagepunkten A und B, C F2=Fg
2. die bei C vorhandenen Schnittkräfte und -momente. 2a a a 3a a

 T IPP B-19:
Freischneiden ist das gedankliche Wertigkeit ai Bindung Symbol Freischnitt
Trennen eines Körpers von sei- Verschiebbares Gelenk
1 Fy
nen geometrischen Bindungen, die (z. B. Rollenlager, Loslager)
seine Bewegungsfreiheit einschrän- Festes Gelenk Fx
2 Fy
ken. An den Trennstellen werden (z. B. Festlager)
Reaktionskräfte und -momente M
2 Parallelführung Fx
(Zwangskräfte und -momente) ent-
sprechend der Wertigkeit (Grad der M
2 Schiebehülse Fy
Fesselung) der aufgetrennten Bin-
M
dung mit willkürlicher Orientierung Fx
eingetragen. 3 Feste Einspannung Fy
2 Dynamik und Kinetik 21

 L ÖSUNG B-19:

1. Kräftegleichgewicht ex ,ey -Richtung: B


Z Ax −F1 cos 60◦ +F3 cos 45◦
= 0
−Z Ay +F1 sin 60◦ +F2 +F3 sin 45◦ −Z By = 0 F3
F1
Drehmomentgleichgewicht z. B. um Punkt A: A 60° 45° B
ZAx
−2a F1 sin 60◦ − 4a F2 − 7a F3 sin 45◦ + 8a Z By = 0 ZAy F2=Fg Z
By
Lösung des linearen Gleichungssystems liefert: 2a 2a 3a a
Z Ax = −37,4 kN; Z Ay = 21,8 kN; Z By = 49,3 kN
Reaktionskräfte
F1
2. Kräftegleichgewicht ex ,ey -Richtung:
A 60° MC ex
Z Ax −F1 cos 60◦ +Z Cx = 0 ZAx ZCx
0
C
−Z Ay +F1 sin 60◦ +Z Cy = 0 ZAy ZCy ey
Drehmomentgleichgewicht z. B. um Punkt A: 2a a

−2a F1 sin 60◦ − 3a Z Cy + MC = 0 Schnittgrößen bei C


Lösung der Gleichungen mit Ergebnissen aus 1.:
Z Cx = 42,4 kN; Z Cy = 13,1 kN; MC = 56,7 kNm

 AUFGABE B-20: Federn (Statik)  B.3.2


Die Auslenkung x einer Feder erfolgt im Idealfall proportional zur Kraft F nach F = kx
(H OOKE’sches Gesetz, Federsteifigkeit k in N/m). Wie groß ist die Gesamtfederkonstante bei
1. Parallelschaltung und 2. Reihenschaltung der Federn?

 L ÖSUNG B-20:

1. Parallelschaltung:
Aus der Kräftebilanz −F1 − F2 + F = 0, der
kinematischen Bindung x = x 1 = x 2 mit F1 = k1 x 1 F1 F2
bzw. F2 = k2 x 2 folgt F = (k1 + k2 )x bzw. für die
Gesamtfederkonstante k = k1 + k2 . k1 k2 k1 k2
x1 F x2 F
2. Für die Reihenschaltung ergeben die Kräftebilanzen Freischnitt
−F1 + F2 = 0 −k1 x 1 + k2 x 2 = 0 F1 F2
⇒ ⇒ k1
−F2 + F = 0 −k2 x 2 + F = 0
x1 k1 k2
x 2 = k1 F und x 1 = kk2 x 2 = k1 F. k2
2 1 1 F2 F
x2 F
Mit der kinematischen Bindung x = x 1 + x 2 ergibt
sich x = (1/k1 + 1/k2 )F = (k1 + k2)/(k1 k2 ) · F bzw.
für die Gesamtfederkonstante k = k1 k2 /(k1 + k2 ).
22 B Mechanik

 AUFGABE B-21: Energiesatz für Schlittenfahrt  B.2.2

g
m
A eT
C

h(r) B D
a a

Eine Punktmasse m bewegt sich reibungsfrei vom Punkt A nach D. Im Punkt B schmiegt sich
die Kurve AB tangential an eine Kreisführung BD (einseitig von unten wirkende Schiene,
Kreisradius r ) an, so dass die Masse nach oben abheben kann.

1. Wie groß muss h sein, damit die Punktmasse m nach Loslassen und ohne Anfangsgeschwin-
digkeit gerade noch im Punkt C ankommt?
2. Welche Winkel α sind zulässig, damit m im Bereich zwischen B und D nicht abhebt?

 L ÖSUNG B-21:
maN v m eT
1. Da die Bewegung reibungsfrei ist, kann der Energie-
satz angewendet werden: m mg sin j eN
s = rj

r
E k,A + E p,A = E k,C + E p,C = const FN a ej
j
⇒ mgh = mgr ⇒ h = r g
er

2. Kinematik z. B. in natürlichen Koordinaten (siehe Skizze)


mit s = r ϕ:  B.1.2

• Geschwindigkeit v = v eT = ṡ eT = r ϕ̇eT


• Beschleunigung a = aT eT + aN eN = r ϕ̈eT − r ϕ̇ 2 eN
Nach Freischnitt und Kräftegleichgewicht in eN -Richtung muss FN ≥ 0 gelten:
(1) FN = maN + mg sin ϕ = m(−r ϕ̇ 2 + g sin ϕ) ≥ 0
Die Winkelgeschwindigkeit ϕ̇ folgt aus dem Energiesatz:

• E p,A = E k + E p ⇒ mgr = 1 m (r ϕ̇)2 + mgr sin ϕ ⇒ r ϕ̇ 2 = 2g(1 − sin ϕ)


2
Eingesetzt in (1) folgt:
−2g(1 − sin ϕ) + g sin ϕ ≥ 0, wobei ϕ = 90◦ − α und sin(90◦ − α) = cos α.

⇒ −2 + 3 cos α ≥ 0 ⇒ cos α ≥ 32 bzw. α ≥ 48,19◦


2 Dynamik und Kinetik 23

 AUFGABE B-22: Lagrange-Mechanik der Punktmasse  B.4 !

0
ex s(t) Schlitten B
Eine Punktmasse m ist über eine starre, masselose Stan-
ge (Länge l) und ein Drehgelenk mit einem Schlitten ver- ey rS (
t) l
bunden, der sich im Schwerefeld der Erde horizontal ent-
g m
lang eines vorgegebenen Weges s(t) bewegt. j(t)

1. Wie viele Freiheitsgrade hat das System? Geben Sie rS , r˙ S und ṙS2 in kartesischen Koordina-
ten in Abhängigkeit von ϕ, ϕ̇, s und ṡ an.
2. Berechnen Sie kinetische und potentielle Energie T und V des Systems.
3. Bestimmen Sie die L AGRANGE -Funktion L.
4. Wie lautet die Bewegungsgleichung bzgl. des Drehwinkels ϕ?

 L ÖSUNG B-22:
1. Ein Freiheitsgrad der Bewegung, z. B. dargestellt durch die generalisierte Koordinate ϕ(t).
Die Linearbewegung des Drehpunktes ist nicht frei, da s(t) hier vorgegeben wird.
rS = x(t)ex + y(t)ey = (s + l sin ϕ)ex + l cos ϕ ey
r˙ S = ẋ(t)ex + ẏ(t)ey = (ṡ + l ϕ̇ cos ϕ)ex − l ϕ̇ sin ϕ ey
ṙS2 = (ṡ + l ϕ̇ cos ϕ)2 + (l ϕ̇ sin ϕ)2 = ṡ 2 + 2ṡ ϕ̇l cos ϕ + (l ϕ̇)2 mit sin2 ϕ + cos2 ϕ = 1
 
2. T = 12 m ṙS2 = 12 m ṡ 2 + 2ṡ ϕ̇l cos ϕ + l 2 ϕ̇ 2
V = −mgy(t) = −mgl cos ϕ
 
3. L = T − V = 1 m ṡ 2 + 2ṡ ϕ̇l cos ϕ + l 2 ϕ̇ 2 + mgl cos ϕ
2
 
4. Auswertung der L AGRANGE -Gleichung d ∂∂q̇L − ∂q ∂ L = 0 mit q = ϕ:
dt 1
j j
∂ L = 1 m(2ṡl cos ϕ + l 2 2ϕ̇) = ml(ṡ cos ϕ + l ϕ̇)
∂ ϕ̇ 2
d ∂ L = ml(s̈ cos ϕ − ṡ ϕ̇ sin ϕ + l ϕ̈)
dt ∂ ϕ̇
∂ L = 1 m(−2ṡ ϕ̇l sin ϕ) − mgl sin ϕ = −ml sin ϕ(ṡ ϕ̇ + g)
∂ϕ 2
Eingesetzt in die L AGRANGE -Gleichung folgt:
g
s̈ cos ϕ − ṡ ϕ̇ sin ϕ + l ϕ̈ + sin ϕ(ṡ ϕ̇ + g) = 0 ⇒ ϕ̈ + l sin ϕ = − s̈l cos ϕ

 AUFGABE B-23: Schwerpunktsatz  B.7.1.1

Ein homogene Walze (Kreiszylinder mit Masse m, Ra-


ey
dius 0 ) rollt ohne zu gleiten eine schiefe Ebene (Nei- 0
a
gungswinkel α) hinunter. Berechnen Sie die Bewegungs- h(t)
ex
x(t)
gleichung unter Anwendung von
S r
0
1. Schwerpunkt- und Drehimpulssatz. j
Walze mit
2. Wie groß muss der Reibungskoeffizient μ zwischen Masse m g
Ebene und Walze sein, damit kein Gleiten auftritt? a
24 B Mechanik

 T IPP B-23:
1. D’A LEMBERTsche Hilfskraft m S r̈S und Hilfsmoment JS ϕ̈S :
Subtrahiert man beim Schwerpunktsatz den Anteil m S r̈S und beim
Drehimpulssatz JS ϕ̈S auf beiden Seiten der Gleichung und betrach- ey
tet diese Anteile als Hilfskraft und Hilfmoment (auch: Scheinkraft, ex
Scheinmoment), wird formal die Dynamik auf die Statik zurück- JSj
geführt: Die Summe aller Kräfte und Momente ist Null“. mx

i n aS r
s
2. Vorgehensweise: mg 0

mg
,x j
a) Körper freischneiden x,x

cos
b) Positive Zählrichtung der Koordinaten festlegen Zx

a
c) Hilfskräfte und Hilfsmomente entgegen der festgelegten Zähl- FN
richtung einzeichnen Freischnitt mit
Scheinkraft und
d) Wie bei Statik Kräftesumme = 0“ und Momentensumme = 0“
” ” Scheinmoment bzgl. S
bilden, dabei Anteile in Zählrichtung mit +“ und gegen Zähl-

richtung mit -“ berücksichtigen

Im Beispiel folgt aus Kräftebilanz in positiver x-Richtung −m ẍ − Z x + mg sin α = 0 und aus der Momentenbilanz
in positiver ϕ-Richtung −JS ϕ̈ + Z x 0 = 0 und mit der Rollbedingung wieder die Bewegungsgleichung.

 L ÖSUNG B-23:

1. Kinematik: ẋ = 0 ϕ̇ ẍ = 0 ϕ̈
Schwerpunktsatz an Walze in ex ,ey -Richtung:
ey
m ẍ = mg sin α − Z x (+ex -Richtung) ex
0 = FN − mg cos α (+ey -Richtung) Walze

Drehimpulssatz an Walze um Schwerpunkt S: a S


sin r
JS ϕ̈ = Z x 0 ⇒ Z x = JS2 ẍ (Reibkraft) mg mg 0
,x,x j
0 x
cos
Zx
a
Einsetzen in Gleichung aus Schwerpunktsatz
(ex -Richtung) liefert die Bewegungsgleichung FN
FN
  Freischnitt
Zx
m + JS2 ẍ − mg sin α = 0 g
0
m2 a
nach Einsetzen des Trägheitsmoments JS = 2 0 :
ẍ = 32 g sin α

2. Kein Gleiten, solange Z x ≤ μFN : Z x = mg sin α − m ẍ = 1 tan α


μ≥ F
N mg cos α 3

 AUFGABE B-24: Lagrange-Mechanik des starren Körpers  B.4,7.1.6 !


Bestimmen Sie die Bewegungsgleichung der obigen Aufgabe durch Auswertung der
L AGRANGE -Gleichung mit der verallgemeinerten Koordinate q1 = x.

 L ÖSUNG B-24:

1. • Kinetische Energie: T = Ttrans + Trot = 1 m ẋ 2 + 1 JS ϕ̇ 2


2 2
  2
J
⇒ T = 2 ẋ 2 m + S2 mit der Zwangsbedingung ϕ̇ = − ẋ0 bzw. ϕ̇ 2 = ẋ 2
1
0 0
• Potentielle Energie: V = −mgh = −mgx sin α
 
• L AGRANGE -Funktion: L = T − V = 1 ẋ 2 m + JS2 + mgx sin α
2 0
2 Dynamik und Kinetik 25
     
∂ L = m + JS ẋ ∂ L = mg sin α
d ∂ L = m + JS ẍ
∂ ẋ 02 dt ∂ ẋ ∂x
02  
Die Bewegungsgleichung folgt aus der L AGRANGE -Gleichung d ∂∂ L − ∂∂ L
x = 0:
B
  dt ẋ
J 2
m + S2 ẍ − mg sin α = 0 ⇒ ẍ = 3 g sin α
0

 AUFGABE B-25: Trägheitsmoment einer Kugel  B.7.1.3

1. Zeigen Sie, dass für eine Kugel homogener Dichte  vom Radius r0 das axiale Trägheitsmo-
ment Jz = 2 mr02 ist. Verwenden Sie hierfür Kugelkoordinaten.
5
2. Wie viel Arbeit muss der Elektromotor einer Drehbank aufbringen, um ein kugelförmiges
Werkstück (m = 5 kg,  = 7,86 g/cm3 ) auf eine Drehzahl von 3000 min−1 zu bringen?
3. Wie viel Arbeit muss bei einem gleich schweren zylindrischen Werkstück, das koaxial ein-
gespannt ist und dessen Radius mit dem der Kugel übereinstimmt, aufgewendet werden?
4. Um wie viel ändert sich das axiale Massenträgheitsmoment des Zylinders, wenn Zylinder-
achse und Drehachse einen parallelen Versatz von d = 2 mm haben?

 L ÖSUNG B-25:

1. Allgemein gilt: Jz = Iz = rz2 dm z
m
Das infinitesimal kleine Massenelement dm ist
dj dr
mit dem Volumenelement dV über die Dichte
dm = dV verknüpft. Ist  homogen, gilt: rsinqdj

JS =  rz2 dV . Das Produkt der infinitesima- rz=rsinq rdq
Volumen
r
V dq dV
len Kantenlängen liefert dV . Bei einer Kugel:
q
a) rz = r sin θ
b) dV = r dθ · rz dϕ · dr = r 2 dr sin θ dθ dϕ S
 r0 π 4 3
2π j y
⇒ Jz =  r sin θ dθ dr dϕ x
0 0 0

2π r0 π 2πr05 π 3 2πr05 " #π
Jz =  dϕ r 4 dr sin3 θ dθ = sin θ dθ = − cos θ + 1 cos3 θ
0 0 0
5 0 5 3 0
4 3 2 2 2 2 2 2 4
Jz = 3 πr0  5 r0 = V  5 r0 = 5 mr0 mit dem Kugelvolumen V = 3 πr0 und m = V  3

3m = 3 15 kg
2. r0 = 3 4π = 5,34 cm
4π · 7860 kg/m3
 2  2
E k = 1 Jz ω2 = 1 mr02 2πn = 1 kg · (5,34 m)2 2π · 3000 = 280,93 J
2 5 60 s/min 60 s
1 2
J mr0
3. Jz,Zylinder = 22 = 54 = 1,25 , d. h. 14 mehr an Arbeit: E k = 1,25 · 280,93 J = 351,17 J
z,Kugel 2
mr
5 0
J + md 2 2 2
4. Satz von S TEINER: J Jz = z,Zylinder
Jz,Zylinder = 1 + 1md 2 = 1 + 2 d2
2 mr0 r0
z,Zylinder
 2
⇒ J
J z =2 r d = 0,28 %
z,Zylinder 0
26 B Mechanik

 AUFGABE B-26: Kepler-Gesetze  B.6.2

1. Ein Satellit bewegt sich auf einer Ellipsenbahn um die Erde mit dem Perihel 300 km und
Aphel 2000 km. Wie groß ist das Geschwindigkeitsverhältnis an beiden Stellen?
2. Berechnen Sie Umlaufdauer TS des Satelliten, wenn der Mond die Erde in TM = 27,3 d
umkreist und für die große Halbachse der Flugbahn des Mondes aM = 384405 km gilt.
3. Wie groß sind die kleine Halbachse der Mondbahn und der Betrag des Drehimpulses, wenn
die Exzentrizität der Mondbahn 5,5 % und die Mondmasse 7,349·1022 kg betragen?
Erdradius: rE ≈ 6370 km

 L ÖSUNG B-26:
v
1. 2. K EPLER -Gesetz: ddtA1 = ddtA2 mit Aphel Flugbah
n Satellit v1 Perihel
1 2 Erde
d A1 = 1 v 1 dt1 und d A2 = 2 v 2 dt2 : v2 d A 2
dA1
v 1 = 2 = d2 + rE = 8370 ≈ 1,25
v2 1 d1 + r E 6670
r2 r1
2. 3. K EPLER -Gesetz:
       
TS 2 = aS 3 ⇒ T = T aS 3 = T d1 + d2 + 2rE 3
TM aM S M aM M aM
 3
TS = 27,3 d · 15040 = 0,2118 d ≈ 5 h
384405
√ 
3. bM = aM 1 − e2 = 384405 km · 1 − 0,0552 = 383823 km
 M
| L|T
= πaM bM mit μ ≈ m M  m E

 = 2πaM bM m M = 2π · 384405 · 383823·10 · 7,349·10 kgm = 2,89·1034 kgm
6 22 2 2
| L| TM 27,3 · 24 · 3600 s s

 AUFGABE B-27: Kreiselgleichungen (E ULER -Gleichungen)  B.7.1.4 !

Eine Kollermühle (Kreisel) besteht aus einer dreh- l=2r0


bar gelagerten, dünnen Kreisscheibe (Masse m, Ra-
e 2K m
dius 0 ), die über einen masselosen Stab der Länge K
0 e1 S
l = 20 aus der Ruhelage mit konstanter Winkelbe- g eK
3
schleunigung α (ω0 (t) = αt) beschleunigt wird. Be- wF(t)=w0(t) e 2K r0
stimmen Sie für reines Rollen zwischen Scheibe und
Unterlage
 angegeben im mit der Scheibe mitrotierenden körper-
1. das erforderliche äußere Moment M,
festen System (e1 , e2 , e3 )
K K K

2. die Zeit t1 , bei der die Anpresskraft zwischen Scheibe und Unterlage | FN | = 2mg ist.
3. Wie groß muss der Reibungskoeffizient μ zwischen Scheibe und Unterlage mindestens sein,
damit während des gesamten Beschleunigungsvorganges reines Rollen sichergestellt ist?
2 Dynamik und Kinetik 27

 T IPP B-27:
Die Kreiselgleichungen ergeben sich automatisch“ mit folgender Vorgehensweise:
” B
• Wahl eines körperfesten Hauptachsensystems (e1K (t), e2K (t), e3K (t)) mit Ursprung 0, der – mit
Ausnahme bei einer raumfesten Drehachse – im Schwerpunkt liegen sollte.
• Darstellen von I = diag(I1 I2 I3 ) (zeitunabhängig) und ω(t)  in diesem Hauptachsensystem.
Zur Angabe von I werden die Hauptträgheitsmomente bzgl. des Schwerpunkts (aus Tabelle)
ggf. um die S TEINER -Anteile bzgl. 0 ergänzt.
• Drehimpulsvektor L = I ω  berechnen

• M(t) ˙
 durch formales Differenzieren des Drehimpulsvektors, wobei die zeitabhängige
= L(t)
Basis (e1K(t), e2K (t), e3K (t)) auch abzuleiten ist (Anwendung der Kettenregel)! Es gilt:
e˙ K
1 (t) = ω
 F (t) × e1K (t)
˙eK (t) = ω F (t) × e2K (t)
2
˙eK (t) = ω F (t) × e3K (t)
3
 F ist der Winkelgeschwindigkeitsvektor, der die Drehung von (e1K (t), e2K (t), e3K (t)) ge-
ω
genüber dem ortsfesten System beschreibt.

 L ÖSUNG B-27:

1. • Trägheitstensor im körperfesten System (e1K , e2K , e3K ) bzgl. 0 (mit S TEINER-Anteil ml 2 ):

I = I1 e1K (t)+(I2 +ml 2 )e2K (t)+(I3 +ml 2 )e3K (t) = 12 m02 e1K (t)+ 17 17 2 K
4 m0 e2 (t)+ 4 m0 e3 (t)
2 K

• Winkelgeschwindigkeitsvektor im körperfesten System (e1K, e2K , e3K ):


ω(t)
 = ω1 (t)e1K (t) + ω2 (t)e2K (t) + ω3 (t)e3K (t)

Mit der Rollbedingung ω1 (t) = − v(t) l


0 = −ω0 (t) 0 , ω2 (t) = ω0 (t), ω3 (t) = 0 folgt:
" #
 = ω0 (t) − l e1K (t) + e2K (t) = −2ω0 (t) e1K (t) + ω0 (t) e2K (t) + 
ω(t) 0 e3K (t)
0      
ω1 (t ) ω2 (t ) ω3 (t )

• Drehimpulsvektor im körperfesten System (e1K , e2K , e3K ):



3
L = Ii ωi (t) eiK (t) = I1 ω1 (t)e1K (t) + I2 ω2 (t)e2K (t) + I3 ω3 (t)e3K (t)
i=1
= −m02 ω0 (t)e1K (t) + 17 m02 ω0 (t)e2K (t)
4
• Drehmomentvektor im körperfesten System (e1K , e2K , e3K ) bzgl. 0 folgt aus Differentiation
des Drehimpulsvektors L (die zeitabhängigen Basisvektoren sind auch zu differenzieren!):
" # " #
M = L˙ = −m2 ω̇0 (t)eK (t) + ω0 (t)e˙ K (t) + 17 m2 ω̇0 (t)eK (t) + ω0 (t)e˙ K (t)
0 1 1 4 0 2 2

Dreht sich das Führungssystem (e1K , e2K , e3K ) ge-


e˙ K
1 (t) = ω
 F (t) × e1K (t)
genüber einem ortsfesten System mit ω(t)  =ω  F, ˙eK (t) = ω
2  F (t) × e2K (t)
folgt für die zeitliche Änderung der Basisvektoren
(In der Aufgabe ist ω  F (t) = ω0 (t)e2K (t)): e˙ 3 (t) = ω
K  F (t) × e3K (t)

Mit e2K (t) × e1K (t) = −e3K (t) und e2K (t) × e2K (t) = 0 folgt:
e˙ K
1 (t) = ω0 (t)
e2K (t) × e1K (t) = −ω0 (t)e3K (t) und e˙ K 
2 (t) = 0
28 B Mechanik

Eingesetzt mit ω0 (t) = αt bzw. ω̇0 (t) = α ergibt:


 = −m2 ω̇0 (t)eK (t) + 17 m2 ω̇0 (t)eK (t) + m2 ω2 (t)eK (t)
M 0 1 4 0 2 0 0 3
= −mα02 e1K (t) + 17 mα02 e2K (t) + m(αt)2 02 e3K (t)
4

2. Die Anpresskraft FN = FN e2K kann aus dem Drehmo- l=2r0


mentgleichgewicht um 0 (e3K-Komponente) berechnet
werden: e 2K r0
K
0 e1 M1(t)e 1K
M3 (t)e3K = l e1K × (FN − mg)e2K = 20 (FN − mg)e3K e 3K
M3(t)e 3K -mg e K
Mit M3 (t) = m(αt)2 02 (aus 1.) und FN = 2mg folgt: 2

FN = mg + 1 m0 (αt)2 ⇒ t1 = α 1 2g FR FN
2 0 Freischnitt

3. Drehmomentgleichgewicht um 0 (e1K -Komponente) und M1 (t) aus 1.:

M1 (t)e1K = −0 FR e1K ⇒ mα02 = 0 FR ⇒ FR = FR e3K = mα0 e3K

Bei C OULOMB -Reibung ist die Haftbedingung für reines Rollen:

| FR | ≤ |μ FN |.

Da | FN | ∼ t 2 (siehe 2.), ist für t = 0 die Rutschgefahr mit | FN | = mg am größten:
| FR | mα α
μ ≥ mg = mg 0 = g 0

 AUFGABE B-28: Drehimpulssatz  B.7.1.2 !

Berechnen Sie den in der oberen Aufgabe unter 1. benötigten Drehimpulsvektor L = L 0


bezüglich des Ursprungs 0 anhand des Drehimpulsvektors L S bzgl. des Schwerpunktes S.

 L ÖSUNG B-28:
Der Zusammenhang zwischen den Drehimpulsvektoren ist L 0 = L S + m(r0S × r˙ 0S ) mit:
r0S = l e1K (t) = 20 e1K (t)
r˙ 0S = 20 e˙ K
1 (t) = 20 [ω F (t) × e1K (t)] = 20 [ω0 (t)e2K (t) × e1K (t)] = −20 ω0 (t)e3K (t)

a) m(r0S × r˙ 0S ) = −4m02 ω0 (t)(e1K (t) × e3K (t)) = 4m02 ω0 (t)e2K (t)
Die Kreisfrequenz ω  ist ein linienflüchtiger Vektor und damit unabhängig vom Bezugspunkt,
d. h. sowohl bzgl. 0 als auch bzgl. S gleich: ⇒ L S = I S ω
S = I Sω

⎛ ⎞
1 m2 0 0 ⎛ ⎞
⎜ 2 0 1 ⎟ −2ω0 (t)
b) L S = ⎜ 2 0 ⎟ ⎝ ω0 (t) ⎠ = −m2 ω0 (t)eK (t) + 1 m2 ω0 (t)eK (t)
⎝ 0 4 m0 ⎠ 0 1 4 0 2
0 0 1 m2 0
  4 0   
ω
 (t )=ω(t
S  )
IS

Die Addition der Anteile a) und b) ergibt: L 0 = −m02 ω0 (t)e1K (t) + 17


4 m0 ω0 (t)e2 (t).
2 K
3 Spezielle Relativitätstheorie 29

3 Spezielle Relativitätstheorie
B

 AUFGABE B-29: Zeitdilatation  B.8.2.2


Ein Satellit fliegt mit halber Lichtgeschwindigkeit von der Erde weg und sendet dabei alle

t  = 0,1 s einen Radioimpuls aus. In welchem zeitlichen Abstand werden die einzelnen Pulse
auf der Erde empfangen?

 L ÖSUNG B-29:
Im Bezugssystem S (Erde) bewegt sich der Satellit mit konstanter Geschwindigkeit u = 0,5c:

t = γ
t  mit γ =  1 = 1 = √2 ⇒
t = √2 · 0,1 s ≈ 0,115 s
1 − u 2 /c2 1 − 0,25 3 3

 AUFGABE B-30: Längenkontraktion  B.8.2.3


Ein Raumschiff (System S )
der Länge x
= 300 m (in S
ermittelt) bewegt sich mit u =
0,6c an einer Raumstation (System S) vorbei. Im Augenblick der Passage wird vom Bug des
Raumschiffs ein Lichtblitz ausgesandt, der am Ende des Raumschiffs reflektiert wird.

1. Welche Länge ermittelt die Raumstation für das Raumschiff?


2. Welche Zeit ermitteln das Raumschiff und und die Raumstation jeweils für die Rückkehr des
reflektierten Lichtblitzes zur Raumschiffspitze?

 L ÖSUNG B-30:

1.
x =
x
γ mit γ =  1 =  1 = 1,25 ⇒
x = 300 m
1.25 = 240 m
1 − u 2 /c2 1 − 0,36


2. Raumschiff:
t  = 2x 600 m
c = 299 792 458 m/s ≈ 2,0 μs
Raumstation:
t = γ
t  = 1,25 · 2,0 μs ≈ 2,5 μs

 AUFGABE B-31: Relativistische Masse und Energie  B.8.3.2


1. Welche elektrische Spannung wird benötigt, um ein Elektron im homogenen elektrischen
Feld auf die 0,999-fache Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen?
2. Wie groß ist die relativistische Masse m rel im Vergleich zur Ruhemasse m?
3. Wie groß wäre die Geschwindigkeit des Elektrons bei nichtrelativistischer Rechnung und
gleicher Spannung wie in 1.?
4. Wie groß darf die Spannung höchstens sein, damit in 3. der relative Fehler der Geschwin-
digkeit gegenüber relativistischer Rechnung kleiner als 1 % bleibt?
30 B Mechanik

 L ÖSUNG B-31:
2
1. Gesamtenergie E = E 0 + E k =  mc = γ E 0 ⇒ E k = E 0 (γ − 1) = mc2 (γ − 1)
1 − v 2 /c2
Potentielle Energie des elektrostatischen Feldes E p = eU . Aus E k = E p folgt:
mc2 (γ − 1) 1
U= e mit γ =  ≈ 22,37
1 − 0,9992
−31 · (299 792 458)2 J · 21,37
U = 9,11·10 = 0,511 MV · 21,37 = 10,92 MV
1,602·10−19 C
2. mmrel =  1 = γ = 22,37
1 − 0,9992

1
3. E k = mv = eU ⇒ v = 2eU 3,50·10−18 m 9 m
m = 9,11·10−31 s = 1,96·10 s ≈ 6,54c
2
2

4. ε = v − vr v
v r = v r − 1 ≤ 0,01 ⇒ Grenzfall: v r = 1,01
v

Die relativistische Geschwindigkeit v r und die nichtrelativistische v folgen aus:



eU = γ − 1 =  1 1 √ 2+x
− 1 ≡ x ⇒ v r = c 1 − = c x
mc2 1 − v r /c
2 2 (1 + x) 2
(1 + x)2

√ √
v = 2c2 eU2 = c 2 x
mc

v = 2 · (1 + x) = 1,01 ⇒ 0,51 · (2 + x) = (1 + x)2 ⇒ x 2 + 1,49x − 0,02 = 0
2
vr 2+x
2
⇒ x ≈ 0,0133 = eU2 ⇒ U ≤ 0,0133 mc e = 0,0133 · 0,511 MV ≈ 6,80 kV
mc

 AUFGABE B-32: Höhenstrahlung  B.8.3.2


Wie lange braucht ein Proton (m p = 1,67·10−27 kg, E k = 1·1018 eV) der Höhenstrahlung, um
die Milchstraße (Durchmesser: 105 Lichtjahre) zu durchlaufen?

1. Geben Sie den Zeitraum im ruhenden System“ auf der Erde und

2. im bewegten“ Bezugssystem des Protons an.

 L ÖSUNG B-32:
 2
1. Gesamtenergie E = E 0 + E k =  E0 ⇒ v = c 1 − E E+0 E .
0 k
1 − v 2 /c2

Mit der Ruheenergie E 0 = m p c2 = 1,5·10−10 J = 9,37·108 eV folgt:


E0
x
x
E 0 + E k ≈ 0 ⇒ v ≈ c ⇒
t = v = c = 10 a
5

 2
 E0

2.
t =
t 1 − (v/c) =
t
2
E +E =
t E E+0 E = 105 · 9.37·10−10 a ≈ 49 min
0 k 0 k
3 Spezielle Relativitätstheorie 31

 AUFGABE B-33: Relativistische Bewegungsgleichung  B.8.3.3


Auf ein zunächst ruhendes Teilchen (Masse m) wirkt für Zeiten t ≥ 0 s in x-Richtung eine
konstante Kraft F = ma = m ẍ. Geben Sie die Geschwindigkeit v(t) = ẋ(t) für t ≥ 0 s an bei B
1. nichtrelativistischer Rechnung und bei
2. relativistischer Rechnung.
3. Zu welchem Zeitpunkt t1 hätte das Teilchen die Lichtgeschwindigkeit erreicht? Wie groß ist
dann die wirkliche“ Geschwindigkeit bei t1 , wenn man relativistisch rechnet?

 L ÖSUNG B-33:
t F  dτ = a  dτ = at
t t
1. v(t) = ẋ(t) = ẍdτ = m
0 0 0
dp d 
2. p = m rel v = γ mv ⇒ F = dt = dt mv F = d 
⇒m v
dt
1 − (v 2 /c2 ) 1 − (v 2 /c2 )
⇒ v = at ⇒ v(t) =  at
1 − (v 2 /c2 ) 1 + (at)2 /c2
Hierbei ist a diejenige Beschleunigung, die ein Beobachter messen würde, der gerade die
gleiche Momentangeschwindigkeit wie das Teilchen hat.
3. at1 = c ⇒ t1 = ac Wirkliche“ Geschwindigkeit: v(t1 ) = √c ≈ 0,7c
” 2

 AUFGABE B-34: Lorentz-Transformation  B.8.1.4


Bei Relativbewegung zwischen zwei ⎛  ⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞
Bezugssystemen S und S  mit der ct cosh λ − sinh λ 0 0 ct
Geschwindigkeit u in nur einer x- ⎜ x ⎟ ⎜ − sinh λ cosh λ 0 0⎟ ⎜ x ⎟
⎜  ⎟=⎜ ⎟⎜ ⎟
Richtung entspricht die Umrechnung ⎝ y ⎠ ⎝ 0 0 1 0 ⎠⎝ y ⎠

zwischen S und S einer Raumzeitdre- z 0 0 0 1 z
hung gemäß:
1. Zeigen Sie, dass das Abstandsquadrat s 2 = (s  )2 zweier Ereignisse erhalten bleibt
2. Zeigen Sie, dass für die Relativgeschwindigkeit u = dx = c tanh λ gilt.
dt
 L ÖSUNG B-34:

1. (s  )2 = (ct  )2 − (x  )2 − (y  )2 − (z  )2
= (ct cosh λ − x sinh λ)2 − (−ct sinh λ + x cosh λ)2 − y 2 − z 2
= (ct)2 (cosh2 λ − sinh2 λ) −x 2 (cosh2 λ − sinh2 λ) −y 2 − z 2
     
=1 =1
= (ct)2 − x 2 − y 2 − z 2 = s 2
2. Aus der 2. Gleichung x  = −ct sinh λ + x cosh λ folgt:

ct sinh λ = x  + ct tanh λ ⇒ u = dx = c tanh λ
x = x +cosh λ cosh λ dt
32

C Strömungslehre

1 Ideale und reale Fluide

 AUFGABE C-1: Fallschirmspringer: Fluidreibung C.1, C.4, B.1.2.2, B.3.1.2/3, B.4.2.3 !

1. Welche Kräfte (ohne Zahlen) wirken auf einen 100 kg schweren Fallschirmspringer
a) beim ungebremsten freien Fall aus 4 km Höhe? g = 9,81 m s−2 sei konstant.
b) beim freien Fall mit Luftreibung (ohne Schirm)? γ = 0,2 kg/m
c) beim Fall mit geöffnetem Fallschirm? β = 175 kg/s
2. Wie groß ist die Fallgeschwindigkeit (Grenzgeschwindigkeit) in den Fällen 1a–c?
Die wievielfache Erdbeschleunigung bremst den Springer beim Öffnen des Schirms?
3. Welchen Weg legt der Fallschirmspringer zurück? Wie lange dauert der Sprung?
4. Welche Beschleunigung wirkt zur Zeit t auf den Fallschirmspringer?

 L ÖSUNG C-1:

1. Auf den mit der Geschwindigkeit v nach unten


fallenden Körper wirken die Erdanziehung (Ge-
wichtskraft FG = mg) und die entgegengerichtete
Luftreibungskraft FR = −β v, somit die resultie-
rende Kraft F = m v˙ = FG + FR in Richtung Erde.
a) ungebremst: m v̇ = mg = 981 N
&
b) mit Luftreibung: m v̇ = mg − γ v 2 0 h0 & E
F R
v
(turbulent: N EWTON-Reibungsgesetz) v &
z h Fmg
G ez
c) offener Schirm: m v̇ = mg − βv
(laminar: S TOKES-Reibungsgesetz)
2. a) ungebremst: Theoretische Grenze ist die Lichtgeschwindigkeit. Praktisch:
t √ 
v = g dt = g t = 2 g h 0 = 2 · 9,81 sm2 · 4000 m = 280 m
s
0

!  = mg
b) mit Luftreibung: m v̇ = 0 = mg − γ v 2 ⇒ v ∞ γ ≈ 70
m
s = 252 km
h
v(t
)   t
1
Alternativ: Explizite Lösung aus 1b: 2 dv = dt ⇒
0 g − (γ /m) v 0
 
 tanh(Bt) ; B = γg  mg
v(t) = v ∞ m ⇒ v ∞ = t lim v(t) = γ
→∞
Beim freien Fall des 100 kg schweren Springers stellt sich nach

B ≈ 7 s die Grenzgeschwindigkeit v ∞ ein (v̇ = 0).
1

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_3, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
1 Ideale und reale Fluide 33

! mg
c) offener Schirm: m v̇ = 0 = mg − βv ⇒ v ∞ = β ≈ 5,5 ms = 20 km h
v(t
 ) t
Alternativ: Explizite Lösung aus 1c: m 1
β v (mg/β) − v dv = dt ⇒

0 0
v(t) = v ∞ + (v 0 + v ∞ ) · e−βt /m ⇒ v ∞ = lim v(t) = β
mg C
t →∞
Beim Öffnen des Schirms wirkt auf den Springer
 dieKraft, jedoch nicht augenblicklich:

v∞
  
F(t ) = mg − β v(t ) ≈ mg − βv ∞ = mg 1 − v ∞ ohne mit Schirm ≈ −m · 12 g
Schirm


t gt 2
3. a) ungebremst: h 0 − h(t) = v dt = vt = 2 ⇒ t (h) = 2(h 0g− h)
0
v 
b) mit Luftreibung: h 0 − h(t) = B∞ ln(cosh Bt) (durch v(t) dt aus 2b)
v  + v(t)  
t (v) = m  ln ∞  (als Lösung dt = . . . dv von 1b)
2γ v ∞ v∞ − v(t)
t
c) offener Schirm: h 0 − h(t) = v(t  ) dt  = v ∞ t + m
β · (v 0 − v ∞ )(1 − e
−βt /m )
0
t (v) = − m v(t) + v ∞
β ln v 0 + v ∞ (als Lösung von 1c)
2
4. a) ungebremst: g = dv = d h2
dt dt
b) mit Luftreibung: a(t) = dt = Bv2∞
dv (durch Differentiation aus 2b)
cosh Bt
β
c) offener Schirm: a(t) = m (v ∞ − v 0 ) e−βt /m (durch Differentiation aus 2c)

 AUFGABE C-2: Reynolds-Zahl C.1.4.4, C.4.4


1. Stimmt es, dass die Strömung in den menschlichen Blutgefäßen, von der Aorta (r = 10 mm,
v̄ = 0,3 m/s) bis zu den Kapillargefäßen (r = 4 μm, v̄ = 5 mm/s) laminar ist?
Rek (d) = 2320,  = 1 g/cm3 , η = 4 mPa s

2. Maßstabsübertragung. Welche Windgeschwindigkeit zur Messung des Strömungswider-


standes eines Autos bei 120 km/h im Windkanal ist notwendig, wenn die größte Ausdeh-
nung des Strömungsquerschnitts beim Modell M nur die Hälfte der 1,6 m des wirklichen
Fahrzeugs beträgt?
3. Wieviel Wasser je Minute darf durch ein Wasserleitungsrohr von 4 cm Durchmesser fließen,
damit gerade noch laminare Strömung herrscht? Rek (d) = 2320,  = 1 g/cm3 , η = 1 mPa s

 L ÖSUNG C-2:
v d 1000 kg m−3 ·0,3 m/s·2·0,01 m
1. Aorta: Re = η = 0,004 Pa s = 1500 < Rek (laminar!)
v d 1000 kg m−3 ·0,005 m/s·2·4·10−6 m
Kapillare: Re = η = 0,004 Pa s = 0,01  Rek
 v d !  v M dM
2. Re = η = η ⇒ v M = v l l = 120 ms · 1,6 m = 240 km h ≈ 67
m
M 0,8 m s

Re · η 2
3. V̇ = v A =  d d 4π = 2320·0,001 Pa s·0,04 m·π
4·1000 kg/m3
= 7,29·10−5 m3
s = 4,37 
min
34 C Strömungslehre

2 Hydro- und Aerostatik

 AUFGABE C-3: Wetterkarte C.1.3.2, B.4.5.3 !


1. Kreist in einem Tiefdruckgebiet der Wind auf der Nordhalbkugel im Gegenuhrzeigersinn?
2. Nimmt die Windstärke mit dem Druckgefälle zwischen den Isobaren zu?
3. Wie sieht es auf der Südhalbkugel und am Äquator aus?

 T IPP C-3:
Isobare
1010 mbar

1005 mbar

1000 mbar

995 mbar
&
v
’p

&
v

&
v Ablenkung durch
CORIOLIS-Kraft

Die Erde kreist im Gegenuhrzeigersinn um die Sonne (vom Nordpol der Erdbahnebene aus betrachtet)
und rotiert im gleichen Drehsinn von West nach Ost. Die C ORIOLIS-Kraft lenkt frei fallende Körper nach
Osten und Luftströmungen parallel zur Erdoberfläche auf der Nordhalbkugel nach rechts ab.

 L ÖSUNG C-3:
1. Ja! Im Gleichgewicht von C ORIOLIS-Kraft F = +2m( v × ω)
 und volumenbezogener Gradi-
entkraft −∇  p ( p Luftdruck,  Luftdichte, ω = 2π d−1 Erddrehung) in der Erdatmosphäre
F   p = −2(  p ⊥ v ⊥ω
V = −∇ p = +2( v × ω)
 ⇒ ∇ v × ω) ⇒ ∇  (Vektorprodukt!)
muss die Windgeschwindigkeit v parallel zu den Isobaren verlaufen; der örtliche Druckgradi-
ent (Normalenvektor) steht immer senkrecht zum Wind.
 p, desto größer ist die Strömungsgeschwindigkeit v, wenn ω
2. Ja! Je größer das Druckgefälle ∇
und  als konstant angenommen werden; vgl. Gefällegesetz“ in 1.

3. Auf der Südhalbkugel weht der Wind im Uhrzeigersinn um das Tiefdruckgebiet herum.
Am Äquator kann der Wind parallel zur Erddrehung werden ( v  ω);
 dort bildet sich kein
Zyklon (Luftwirbel) aus.
2 Hydro- und Aerostatik 35

 AUFGABE C-4: Rotierende Flüssigkeit: Kaffeetasse C.2.1.3 !


Eine Flüssigkeit dreht sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit um eine Achse, die senkrecht
zur Erdoberfläche steht.
a) Welche Form hat der Flüssigkeitsspiegel? C
b) Wie sieht die Flüssigkeitsoberfläche in einer rotierenden Raumstation aus,
deren Schwerpunkt sich im freien Fall befindet?

 T IPP C-4:
Die in jedem Volumenelement angreifende resultierende Kraft – aus Gewichtskraft und Zentrifu-
galkraft – steht senkrecht auf der Flüssigkeitsoberfläche. Der Flüssigkeitsspiegel beschreibt eine
Parabel; im Weltraum nicht.

 L ÖSUNG C-4:
2 z
a) (1) tan α = FZ = mω
mg
x Kräfteparallelogramm
FG
(2) tan α = dz Steigung der Parabel
dx
x ω2   ω2 2
z= g x dx = 2g x
0 x Į FZ
b) Im Weltraum ist FG = 0, folglich Fres = FZ . Es gibt
keine Trombe, d.h. der Flüssigkeitsspiegel ist eben. Į
 
mω 2
x FG Fres
lim tan α = F → ∞ ⇒ α → 90◦
FG →0 G

 AUFGABE C-5: Druck in Gasen: Gasflaschen und Vakuumgefäße C.2.1

1. Welche Kraft wirkt auf den Deckel eines Konservenglases mit dem Durchmesser 10 cm,
wenn der Innendruck 870 hPa beträgt? (Luftdruck 1013 hPa)
2. Mit welcher Kraft hielten OTTO VON G UERICKE s Magdeburger Halbkugeln von 57,5 cm
Durchmesser zusammen, nachdem sie auf 100 hPa evakuiert wurden?
3. Auf welchen Wert sinkt der Druck in einer 40 Liter-Pressluftflasche (60 bar), wenn 1 m3
Luft mit 1 bar Druck langsam entnommen wird?

 L ÖSUNG C-5:
1. F =
p A = (1013 − 870) · 100 Pa · 14 π(10 · 0,01 m)2 = 112 N
2. F =
p A = (1013 − 100) · 100 Pa · 14 π(57,5 · 0,01 m)2 = 23,7 kN
3. Die entnommene Luft beansprucht nach dem idealen Gasgesetz in der Flasche den Druck:
p2 V2 p1 V1 p2 V2 1 bar·1 m3
T2 = T1 (T = const) ⇒ p1 = V1 = 0,04 m3 = 25 bar
In der Flasche sinkt der Druck auf: p  = (60 − 25) bar = 35 bar
36 C Strömungslehre

 AUFGABE C-6: Barometrische Höhenformel: Ballonfahrt C.2.1, C.3.2, D.3


1. In welcher Höhe ist bei 0 ◦ C der Luftdruck halb so groß wie auf Meereshöhe? L = 1,29 kg/m3
2. Wie ändert sich der Luftdruck dp/dh mit zunehmender Höhe, wenn überall 0 ◦ C herrschen?
Leiten Sie daraus die barometrische Höhenformel her.
3. Stratosphärenballon von P ICCARD.
Unabhängig von der Höhe seien Fallbeschleunigung g und Dichte der Luft L konstant.
a) Um welchen Faktor vergrößert sich das Normvolumen der Heißluft in 16940 m Höhe?
b) In welcher Höhe ist der Ballon prall, wenn er auf der Erde zu 25% voll gefüllt wird?
c) Nimmt der Auftrieb des Ballons mit zunehmender Höhe ab?
d) Welche maximale Höhe kann ein Gasballon mit dem Volumen V erreichen?
e) Welche Nutzlast m  trägt ein Ballon mit 50 kg Eigenmasse plus 120 m3 Heliumfüllung?

 L ÖSUNG C-6:
p p /2
1. ph = p0 e−0 gh/ p0 ⇒ h = −  0g ln p0 = − 1,29 kg/m 3 ·9,81 m/s2 ln 2 ≈ 5550 m
101325 Pa 1
0 0
dp
2. (1) Gewicht der Luftschicht je Fläche: p(h) = − FAG = gh ⇒ = −g
dh
R
(2) Ideales Gasgesetz: pV = n RT ⇒ p =  M T mit M = 28,95 g/mol
p d p h M M gh = ln p − 0 gh
(1) mit  aus (2): = − RT g dh ⇒ ln p = ln p0 − RT 0 p0
p
p(h)
0 0
p0 V0 p1 V1 ◦
3. a) T0 = T1 für T1 = T2 = 0 C ⇒
V1 = p0 = e+0 gh/ p0 = e1,29 kg m−3 ·9,81 m s−2 ·16940 m/101325 Pa = 8,3
V 0 p1
p V1
b) Aus a): h = 00g ln 0,25 · V1 = 1,29 kg m−3 ·9,81 m s−2 ln 4 ≈ 11100 m
101325 Pa

 p V p
c) FA = 1 · g · V1 = 0p 1 · g · 0p 0 = 0 gV0 = konst. Der Auftrieb nimmt nicht ab!
0 1
p
d) L gV = 0 gV e−0 gh/ p0 = ⇒ h ≤ − 00g ln mV
!
mg (m = m Ballon + m Gas )
    0
Auftrieb (Tragkraft) in Luft Gewichtskraft
 
p VM
e) L gV = m +m  + 0RT g ⇒ m  = 1,29·120 kg − 101325·120·0,004
8,3144·273,15
kg
− 50 kg = 83 kg

 AUFGABE C-7: Druckkräfte in Flüssigkeiten C.2.2


1. a) Wie tief darf ein Unterseeboot tauchen, das einem Wasserdruck von 15 bar standhält?
b) Welche Wassermasse drückt auf einen 1 m2 und 1 cm2 der Bootshülle?  = 1000 kg/m3
c) Was bedeutet die veraltete Einheit Meter Wassersäule“?

2. Schnorcheln. a) Wie groß ist der Wasserdruck beim Schnorcheln in 50 cm Tiefe?
b) Welche Kraft lastet beim Atmen auf dem Brustkorb von 40 cm · 30 cm Fläche?
c) Warum wird ein besonders langer Schwimmschnorchel nicht verkauft?
3. Bei einer hydraulischen Presse wird der Arbeitskolben (d1 = 1,5 cm) über einen Hebel mit
der Übersetzung von 1:4 mit der Handkraft 100 N bewegt.
Welche Druckkraft erzeugt der Kraftkolben (d2 = 7,5 cm)?
2 Hydro- und Aerostatik 37

 L ÖSUNG C-7:
p 15·105 Pa
1. a) ps =  g h ⇒ h =  gs = 1000 kg/m3 ·9,81 m/s2
≈ 153 m
p 15·105 N/m2
b) FG = mg = p A ⇒ m
! kg kg
A = g = ≈ 153·103 = 153 = 15,3
t
9,81 m/s m2 m2 cm2 C
c) pws = gh = 1000 mkg2 · 9,80665 m
s2
· 1 m = 9806,65 Pa = 1 mWS [exakt]
1 bar = 105 Pa =
ˆ 10,19716 mWS
2. a) p = gh = 1000 mkg3 · 9,81 sm2 · 0,5 m = 4905 N
m2
≈ 49 mbar
b) F = p · A = 4900 N · (0,4 · 0.3) m2 = 588 N
c) Auf auf dem Brustkorb lastet die Gewichtskraft eines 60 kg schweren Menscheb.
3. Auf den Arbeitskolben 1 wirkt durch die Übersetzung die vierfache Handkraft.
F1 = d2 π · F1 = (7,5 cm)2 π · 4·100 N = 10 kN
2
p1 = p2 ⇒ F2 = A2 A (1,5 cm)2 π/4
1 4 d12 π/4 4

 AUFGABE C-8: Hydraulische Presse: Autobremse C.2.2.2



Ein Autofahrer tritt mit F1 = 300 N auf das Bremspedal (l1 = 20 cm; l2 = 5 cm; ϕ = 60 ).
a) Welche Kraft F2 wirkt auf den Kolben des Bremszylinders?
b) Unter welchem Druck steht die Bremsflüssigkeit in der Bremsleitung (d2 = 1,4 cm)?
Welche Kraft F3 wirkt auf den Kolben des Radbremszylinders (d3 = 4 cm)?
c) Welches Drehmoment wird durch die Bremskraft F3 auf die Bremsbeläge der rotierenden
Scheibe einer Scheibenbremse übertragen. Reibungszahl μ = 0,1; effektiver Radius r = 15 cm
d) Welche Bremsleistung wird beim Bremsen in Wärme umgewandelt? ω = 100 s−1 = konst
e) Wie heiß wird die 3 kg schwere Bremsscheibe nach 10 s langem Bremsen,
wenn die Reibungswärme nicht entweichen kann? ω = konst; cp = 450 J kg−1 K−1 , 20 ◦ C

F1

l1

Ȧ
ij F2 d2
r
l2
F3
d3

 L ÖSUNG C-8:

a) F1 (l1 + l2 ) = F2l2 sin ϕ ⇒ F2 = F1 (l1 + l2 ) = 0,05 m·sin 60◦ = 1732 N


300 N·0,25 m
l2 sin ϕ
b) p2 = A F2 = 1732 N
= 11,3·106 Pa; F3 = p2 A3 = 11,3 MPa· π4 ·(0,04 m)2 = 14200 N
2 π(0,014 m)2 /4
c) M = 2μF3r = 2 · 0,1 · 14,2 kN · 0,15 m = 426 N m
38 C Strömungslehre


d) P = dW = d(Fs) = Fr = Mω = 426 Nm · 100 s−1 = 42,6 kW
dt dt dt
e) W = Pt = mcp
T ⇒
T = mc Pt = 42,6 kW·10 s = 316 K (Erwärmung)
p 3 kg·450 J kg−1 K−1

 AUFGABE C-9: Auftrieb und Dichtebestimmung C.2.2.3

1. Wie tief taucht ein 25 cm hoher Holzquader ( = 0,85 kg/dm3) beim Schwimmen in Salz-
wasser ein? w = 1,1 kg/dm3
2. Stimmt es, dass die Wägung einer 75 kg schweren Person ( ≈ 1 kg/dm3) durch den Auftrieb
in der umgebene Luft verfälscht wird? L = 1,29 g/dm3
3. Ein Schmuckstück wiegt in Luft 9 cN und unter Wasser 8,2 cN. Besteht es aus Gold oder
vergoldetem Silber? Au = 19,3 g/cm3 ; Ag = 10,5 g/cm3

 L ÖSUNG C-9: FA
! b
1. (Gewicht) FG = mg = FA = m w g (Auftrieb) ⇒ l
 (lbh) g = w (lbh w ) g ⇒ h
hw
h kg/dm3 ·25 cm
h w =  = 0,851,1 kg/dm3
= 19,3 cm
w
FG
2. Ja, aber der Fehler im Zehntel Promillebereich ist praktisch vernachlässigbar!
FA = V L g = m 75 kg
 L g = 1000 kg/m3 · 1,29 kg/m · 9,81 m/s ≈ 0,95 N (
m = 0,097 kg)
3 2

3. Das Schmuckstück verdrängt sein Volumen im Wasser Vw = V und erfährt die Auftriebskraft
!
FA = FG,L − FG,w = w Vw g. Es besteht weitgehend aus Silber, wie die Dichte zeigt:
FG,L /g FG,L /g
=m V = Vw = (FG,L − FG,w )/(w g) = (0,09−0,082) N/(1 g/cm3 ) ≈ 11 cm3
0,09 N g

 AUFGABE C-10: Oberflächenspannung C.2.3

1. Zwischen zwei Kapillaren mit den Radien 1 mm und 2 mm besteht eine Steighöhendifferenz
von 10 mm. Wie groß ist die Oberflächenspannung der umgebenden Lösung?  = 1,03 g/cm3
2. Welche Arbeit ist zur Zerstäubung von einem Liter Wasser in Tröpfchen mit einem mittleren
Durchmesser von 0,1 mm aufzuwenden? σ = 0,074 N/m
3. Auf welchen Radius wächst ein Tropfen Terpentinöl am Austritt einer Kapillare (d = 1 mm)
höchstens, bevor er abreißt?  = 0,855 kg/dm3 ; σ = 0,027 N/m

 L ÖSUNG C-10:
   
1.
h = 2σ 1 − 1 ⇒ σ =

h g 1
− 1 −1 (für vollständige Benetzung)
g r1 r2 2 r1 r2
−3
 −1
σ = 10·10 m·1030 2kg/m ·9,81 m/s 0,001
3 2
m − 0,002 m ≈ 0,10 m
1 1 N

2. Das Wasservolumen V wird in N Tröpfchen vom Volumen VT und der Oberfläche ST verteilt.
3·0,001 m3
W = σ S = σ N ST = σ VV ST = σ 4 V 3 4πr 2 = σ 3V
r = 0,074 m · (0,1·10−3 m)/2 = 4,4 J
N
T πr3
3 Ideale Fluide (Euler-Fluide) 39

!
3. Gewichtskraft m T g = VT g = ( 43 πrT3 )g = Haltekraft πσ d ⇒

rT ≤ 4
3
πσ d = 3 4 0,027 N/m·0,001 m
= 1,3·10−3 m = 1,3 mm
3 πg /3 ·855 kg/m3 ·9,81 m/s2

3 Ideale Fluide (Euler-Fluide)

 AUFGABE C-11: Strahlpumpen und Düsen: Bernoulli-Gleichung C.3.1.6/8, C.1.2.3

1. Wie groß muss die Eintrittsöffnung 1meiner Wasserstrahlpumpe bemessen sein, wenn Was-
ser mit 2 m/s durch die 0,75 cm2 große Öffnung 2maustritt? Wie schnell muss Wasser am
Ort 1meinströmen? Der Dampfdruck des Wassers wird vernachlässigt.  = 1 g/cm3 ; patm = 1 bar
2. Welches Querschnittsverhältnis hat eine Venturidüse, in der bei einer 4,6 m/s schnellen Luft-
strömung der Differenzdruck 196 Pa beträgt? L = 1,29 kg/m3
3. Wie schnell strömt Wasser aus einem Druckbehälter durch ein 12 mm großes Loch im Boden
aus? (d1 = 1 m; h = 1,5 m; p1 = 1,2 bar)
d1
p1
1
Vakuum
1 v2
v1 h
Wasser 2
p2-p1
2 d2
zu 1. zu 2. zu 3.
 L ÖSUNG C-11:

1. Am Austritt 2mherrscht Atmosphärendruck p2 ≈ 1 bar, am Eintritt 1msoll p1 = 0 sein.


 
2 p
= (2 m/s)2 · 2 · 10 Pa 3 ≈ 14,3 m/s
2 5
p1 + 21 v 12 = p2 + 12 v 22 ⇒ v 1 = v 22 +
  1000 kg/m
0
v1 2 m/s
v 1 A1 = v 2 A2 ⇒ A1 = A2 = 0,75 cm2 · 14,3 m/s = 0,105 cm2 (d1 = 3,7 mm)
v2

2 |
p|
2. p1 + 21 v 12 = p2 + 12 v 22 ⇒ v 2 = v 12 + = (4,6 m/s)2 + 2 · 196 Pa3 ≈ 18 m/s
 1,29 kg/m
A1 v2 18 m/s
= = ≈ 3,9
A2 v1 4,6 m/s
3. Die Strömungsgeschwindigkeit v 1 im Behälter ist vernachlässigbar, weil
v 1 = v 2 A2 /A1 = v 2 (d2 /d1 )2 = 0,000144 v 2. Außen herrscht Atmosphärendruck p2 .
p1 + 12 v 12 +gh = p2 + 12 v 22 ⇒
   
v 1 v 2 ≈1 bar
40 C Strömungslehre
 
|
p| + gh 0,2·105 Pa + 1000 kg m−3 · 9,81 m s−2 · 1,5 m
v2 = = = 8,3 m/s
/2 (1000 kg m−3 )/2

4 Umströmung von Körpern

4.1 Viskosität

 AUFGABE C-12: Dynamische Viskosität C.1.4.1./2, D.2.4


1. Wie groß ist die dynamische Viskosität von Luft bei 20 ◦C und 100 ◦C ausgehend von der
kinetischen Gastheorie?
Molekül(stoß)durchmesser d = 361,7 pm; mittlere molare Masse M = 28,9644·10−3 kg/mol

2. Die dynamische Viskosität von Benzol sinkt mit steigender Temperatur.


Folgen die Messdaten gemäß der E YRING-Theorie der Gleichung η = Ae B/RT ?
T / ◦C 10 20 30 40 50 60
η / Pa s 0,000758 0,000652 0,000564 0,000503 0,000442 0,000392

 L ÖSUNG C-12:

1. Aus der kinetischen Gastheorie: η = 13 v̄ s̄ mit v̄ = 8RT
und s̄ = √ 1
πM 2πd 2 (N/V )
mit dem idealen Gasgesetz: pV = n RT = M m RT ⇒  = m = pM
V RT
N n
und der Teilchenzahlkonzentration V = V folgt:NA


s̄ = √ RT und schließlich η(T ) = 2 RT M
2πd 2 NA p 3π 3/2 d 2 NA

Bei idealen Gasen ist η druckunabhängig und steigt mit T ; bei Flüssigkeiten gilt dies nicht
(vgl. 2.). Die berechneten Werte für Luft η(293 K) = 1,28·10−5 Pa s und η(373 K) = 1,44·10−5
Pa s weichen von den Messwerten 1,813·10−5 Pa s bzw. 2,173·10−5 Pa s erheblich ab.
2. Lineare Regression der Messwerte auf die Gleichung η = A e B/RT oder ln η = ln A + B R T
1

liefert A = 0,9677·10−5 Pa s und B R = 1234 K mit 99,9%iger Korrelation.

 AUFGABE C-13: Viskositätsmessung: laminare Strömung C.4.2


1. Welche dynamische Viskosität hat ein 0,5 mm dicker Ölfilm, auf dem ein Körper (350 g,
Auflagefläche 20 cm2 ) eine schiefe Ebene (α = 30◦ ) mit 0,45 m/s hinabgleitet?
2. Im Kugelfallviskosimeter sinkt eine Stahlkugel von 2 mm Durchmesser in 15,6 s durch eine
Strecke von 25 cm. Welche Viskosität hat das Öl? Öl = 0,85 g/cm3 Fe = 7,8 g/cm3
m
v FR
FH
Į Į

FG FN
zu 1.
4 Umströmung von Körpern 41

 L ÖSUNG C-13:

1. N EWTON’sches Reibungsgesetz: FR = η A dv = FH = mg sin α


!

mgd sin α 0,35 kg · 9,81 m s−2 · 0,5·10−3 m · sin 30◦ C


⇒ η= = = 0,95 Pa s
Av 20 · (0,01 m)2 · 0,45 m/s
2 gr 2(K − F )
2. S TOKES’sches Gesetz: FR = 6πη r v̄ mit v = 9η ⇒

2 gr 2 (K − F ) 2·9,81 m/s2 ·(1·10−3 m)2 ·(7800−850) kg m−3


η= 9v = 0,25 m/15,6 s = 0,95 Pa s

 AUFGABE C-14: Kugelfallviskosimeter C.4.2.3, B.3.1.2 !


Die Viskosität von Glycerin (η = 1.5 mPa s) soll bei Temperaturen unter 20 ◦ C durch die
Fallzeit einer Eisenkugel (Dichte 7,86 g/cm3) durch eine 1 m hohe Schicht bestimmt werden.
a) Wie groß ist die Fallgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Fallzeit?
b) Wie groß darf der Kugelradius höchstens sein, damit die Sinkgeschwindigkeit mit einem
Fehler von <10 % als konstant anzusehen ist?
c) Wie groß ist die Konstante C in der Bestimmungsgleichung η = Cr 2 t/ h?
Von welchen Materialgrößen hängt C ab?

 T IPP C-14:
Lösen Sie die Bewegungsgleichung nach der Fallgeschwindigkeit v(t) auf. Stellen Sie eine Nähe-
rung für die gemessene mittlere Fallgeschwindigkeit v(t) für m/(6πηr )  t auf.

 L ÖSUNG C-14:

a) F = FG + FR ⇒ m v̇ = mg − 6πηr v ⇒ v̇ = dv B
   dt = − m v + g
B
v t " #
Lösung: 1 dv  = dt  ⇒ − m ln −B v + 1 = t ⇒ v(t) = mg 1 − e−Bt /m 
0 − mB v  + g 0
B mg B
b) Mittlere Sinkgeschwindigkeit
t " #  
mg m 1 − e−Bt /m  ≈ mg 1 − m
v̄ = 1t v(t  ) dt  = B 1 − Bt für m
   B Bt B t
0
→0 
<0,1 %
mg
Näherungswert: v̄ = ht ≈ B ⇒ t = mg Bh
 
Korrekturterm: Btm = m 2g < !
10 % mit B = 6πηr ; V = 43 πr 3 = m
 B h 
 2  2
6πη h
⇒ r < 4 10% · 4 g = 0,1 · 4/3 ·7860 kg/m3 9,81 m/s ≈ 0,3 mm
4 6·0,0015 Pa s 1m
3 π
c) In der Kälte steigt die Viskosität, so dass die Abschätzung ausreicht. Die Konstante C hängt
von der Dichte der Eisenkugel und der lokalen Fallbeschleunigung ab.
4/ πr 3 gt
mg
v̄ = ht ≈ B mit B = 6πηr ; V = 43 πr 3 = m r 2t
 ⇒ η = 6πr h = 
9 g h
3 2

C
Somit ist die Gerätekonstante C = 29 g.
42 C Strömungslehre

 AUFGABE C-15: Kapillarviskosimeter C.5.1.2


In einem Kapillarviskosimeter (Innenradius r = 0,12 cm; Länge l = 30 cm) wird für Glycerin
(25 ◦C, Dichte 1,12 g/cm3) bei einem Druckabfall von 2,75 mbar ein mittlerer Volumenstrom
von 0,8 cm3 /s gemessen.
a) Wie groß ist die dynamische Viskosität von Glycerin? (Mit Herleitung)
b) Wie schnell fließt das Fluid in der Mitte der Kapillare?
c) Welchen Einfluss hat die Einlauflänge le = 0,0035·d ·Re auf das Messergebnis?

 L ÖSUNG C-15:
!
a) Die Druckkraft wirkt der Fluidreibung entgegen: Fp = πr 2
p = Fη = 2πrlη dv .
dr
Durch Integration mit Rücksicht auf die hydrodynamische Haftbedingung, v(x =r ) = 0,

p  2 
folgt das Geschwindigkeitsprofil: v(x) = r − x 2 . Mit dem Volumenstrom
4η l
r πr 4
p
V̇ = Av̄ = πr 2 v(r  ) r  dr  folgt die H AGEN -P OISEUILLE-Gleichung: V̇ = .
0
8η l
πr 4
p π·(0,0012 m)4 ·275 Pa
Rechnung: η = = 8·0,30 m·0,8·(0,01 m)3 s−1
= 0,93·10−3 Pa s
8 l V̇

p r 2 275 Pa·(0,0012 m)2
b) Im Zentrum der Kapillare (x = 0) ist v max = 4η l = 4·0,3 m·0,93·10−3 Pa s
= 0,35 m/s

c) R EYNOLDS-Zahl. Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit ist v̄ = 21 v max , somit:


 v̄ d −3 ms−1 ·(2·0,0012 m)
Re = η = 1120 kg m ·(0,35/2)
0,93·10−3 Pa s
≈ 500
Die Einlauflänge bis zur Ausbildung des parabolischen Geschwindigkeitsprofils bei laminarer
Strömung ist gegenüber der Messstrecke vernachlässigbar.
le = 0,0035 · d · Re = 0,0035 · (2 · 0,0012 m) · 500 = 0,0042 m ≈ 4 mm

 AUFGABE C-16: Fallfilmabsorber C.5.1.2 !


Welche Wassermenge (in kg/s) kann höchstens in einem dünnen Film an einer b = 1 m breiten,
senkrechten Wand laminar ablaufen (Re ≤ 20)? Wie dick ist der Film? Wie groß sind die
mittlere und maximale Oberflächengeschwindigkeit? η = 1 mPa s (20 ◦ C)

 L ÖSUNG C-16:
b

Schwerkraft und Fluidreibungskraft stehen im Gleichgewicht.


!
FG = mg = g
V = g(δ − x)bl = Fη = −η A dv
dx
l
x sei der senkrechte Abstand von der Wand, δ die Filmdicke, A = bl die
benetzte Fläche. Variablentrennung, Integration und Beachtung der hydrody- į
namischen Haftbedingung , v(x = 0) = 0, liefert das x
 
g 2
Geschwindigkeitsprofil: v(x) = η δx − x2 z

1  v(x) dx = 1  v(x) dx = g δ = ṁ

x δ 2
Mittlere Ablaufgeschwindigkeit: v̄ =
x δ δb
0 0

4 Umströmung von Körpern 43

 v̄ dh
R EYNOLDS-Zahl: Re = η ≤ 20
Hydrodynamischer Durchmesser dh = 4·Aufrissfläche = 4bδ b = 4δ
benetzter Umfang
Re b η
Ablaufender Volumenstrom: V̇ = ṁ = v̄ A = v̄ b δ = 4 C
20 · bη
Ablaufender Massenstrom: ṁ =  V̇ =  = 5·10−3 kg kg
s = 18 h
4
3ṁη
Filmdicke: δ = v̄V̇b = 3 2 = 1,15·10−4 m = 0,115 mm
 bg
g δ 2
Maximale Ablaufgeschwindigkeit: dv(x)
dx = 0 für x = δ ⇒ v max = 2η = 0,065 m/s

4.2 Strömungswiderstand

 AUFGABE C-17: Turbulente Strömung C.4.1 


1. Mit welcher Geschwindigkeit sinkt ein Fallschirmspringer zu Boden:
a) kurz vor der Landung, b) in 5,5 km Höhe (halber Luftdruck)?
m = 80 kg, A = 50 m2 , cw = 1,35, L = 1,29 kg/m3
2. Wieviel mehr an Motorleistung benötigt ein Auto, das statt 72 km/h doppelt so schnell fährt?
A = 3 m2 , cw = 1, L = 1,29 kg/m3 , Rollreibung vernachlässigt.

3. Wie steigt der Benzinverbrauch bei gleicher Fahrstrecke und doppelter Geschwindigkeit?
4. Ein Frontspoiler halbiert den Windkanalquerschnitt zwischen Auto und Straße auf 0,5 m2 .
Welche zusätzliche Kraft wirkt auf die Aufrissfläche A = 3,40 × 1,50 m2 bei 160 km/h?

 L ÖSUNG C-17:
!
1. Gewichtskraft FG = mg = Widerstandskraft Fw = 12 Acw v 2 ⇒

mg 2
a) v = 1 = 1 80 kg·9,81 m/s = 4,25 ms
2 Ac w  2 ·50 m2 ·1,35·1,29 kg/m3

F v2 √ √
b) Fw,2 = 12 = 22 ⇒ v 2 = v 1 2 = 4,25 ms · 2 = 6,01 ms
w,1 v1

2. P = Fw v = 12 Acw v 3
P2 = v 2 = (144 km/h)3 = 23 = 8
3

P1 v 13 (72 km/h)3

Doppelte Geschwindigkeit erfordert eine achtfache Antriebsleistung (P ∼ v 3 ).


3. Doppelte Geschwindigkeit vervierfacht den Verbrauch, weil die Energie, um das Fahrzeug zu
bewegen mit E ∼ v 2 geht.
4. B ERNOULLI-Gleichung p1 + 21 v 12 = p2 + 12 v 22 und Kontinuitätsgleichung v 1 A1 = v 2 A2
(1 = ohne Spoiler, 2 = mit Spoiler) eingesetzt in:
$ 2 %

Fw =
p A = 2 (v 2 − v 1 )A = 2 v 1 A
A2 − 1 A=
1 2 2 1 2 1

 2 $ 2 %
kg 1 m2
= 2 · 1,29 m3 · 3,6 s
1 160 m
0,5 m2
− 1 · (3,4 · 1,5) m2 ≈ 19500 N
44 C Strömungslehre

 AUFGABE C-18: Sedimentation C.4.1 !

a) Wie schnell fallen 0,5 mm große, kugelförmige Extrakttropfen der Dichte k = 1,03 g/cm3
durch ruhende Heißluft (420 K, 1 bar, ηL = 2,6·10−5 Pa s)? Leiten Sie eine Formel her.
cw = 24/Rek für Rek < 0,5
cw = 18,5/Re0,6
k für 0,5 < Rek < 500
cw = 0,44 für Rek > 500
b) Interpretieren Sie die gefundene Formel grafisch in einem Rek (cw )-Diagramm mit den Ab-
schnitten aus a). Lesen Sie die kritische R EYNOLDS-Zahl ab und berechnen Sie die stati-
onäre Sedimentationsgeschwindigkeit.
c) Absetzbecken. Unter welchen Bedingungen sedimentieren runde Partikel in einem durch-
strömten Becken? Welche Rolle spielen die Höhe h, Länge l und Breite b des Beckens?

 L ÖSUNG C-18:
a) Kräftegleichgewicht: Gewichtskraft FG – Auftriebskraft FA – Fluidreibung Fη = 0

d( − L )g
⇒ V g − L V g − cw A 2 L v̄ = 0 ⇒ v̄ = 4
1 2
cw L
3
Alle Formelzeichen für kugelförmige Extrakttröpfchen (V = 43 πr 3 ; A = πr 2 ); L = Luft.
v̄ ist die Sedimentationsgeschwindigkeit des Teilchens.
 v̄ d
Umformung nach cw und Logarithmierung; kritische R EYNOLDS-Zahl Rek = η :
 
d( − L )g
(1) log cw = log 4  − 2 log v̄
3 L

d
(2) log Rek = log η L + log v̄
L
& '
4 d 3 L ( − L )g
log cw = − 2 log Rek + log
3 ηL2
        
y bx a

b) Die Gerade mit der Steigung –2 geht z. B. durch 1000


den Punkt (Re = 1 | cw = 2068) und schneidet
die Funktion log cw = f (log Rek ) bei Rek = 29. la
m
in
a r
100

Mit der Dichte von Heißluft ergibt sich die cw


anfängliche stationäre Sedimentationsgeschwin- 10
Üb
digkeit. erg
ang
turbulent

pM 105 Pa·28,9·10−3 kg/mol kg


L = RTL = 8,314 J mol−1 K−1 ·420 K
= 0,83 m3
1

Re · η 29·2,6·10−5 Pa s
0,1
v̄ = d L = 0,0005 m·0,83 kg/m3
= 1,82 m
s
0,1 1 10 100 1000
L Rek

c) Die Sedimentationsgeschwindigkeit v ⊥ muss größer als die Strömungsgeschwindigkeit v̄


sein. Die Höhe des Beckens h spielt theoretisch keine Rolle; in der Praxis dürfen keine Parti-
kel mitgerissen werden. vh⊥ ≥ v̄l ⇒ v ⊥ ≥ v̄ hl = bV̇h hl = lV̇b
5 Rohrströmungen 45

5 Rohrströmungen

 AUFGABE C-19: Laminare Strömung: H AGEN -P OISEUILLE und B ERNOULLI C.5.1.2 C


1. Welchen Druck muss eine Pumpe aufbringen, die Öl mit 0,8 /s in einen 6 m höher gelegenen
Tank fördert? Das Zuleitungsrohr hat eine Länge von 7 m und einen Durchmesser von 1,7
cm. Wie groß ist die mittlere Strömungsgeschwindigkeit? Öl = 0,85 g/cm3 ηÖl = 0,2 Pa s
2. Eine Infusionslösung (η = 0,95 mPa s,  = 1 g/cm3 , h = 10 cm) fließt bei pL = 950 hPa
Luftdruck mit 2,5 mm/s durch einen Schlauch S (d = 5 mm, l = 60 cm) und eine Kanüle K
(l = 30 mm, r = 0,2 mm) in den Patienten.
a) Wie groß ist der statische Druck am Ort A und die Ausströmgeschwindigkeit ohne K?
b) Wie groß ist der Volumenstrom in Schlauch und Kanüle?
Wie groß sind Druckabfall und Ausströmgeschwindigkeit in der Kanüle?
3. Zwei hintereinander geschaltete Kanülen werden von Wasser durchströmt.
Wie groß sind Volumenstrom und Strömungswiderstände?
d1 = 2,5 mm; d2 = 1,5 mm; l1 = 30 cm; l2 = 40 cm; η = 10−3 Pa s; p1 − p2 = 0,5 bar; pv = 376 hPa

D D
B

h h

A A

d d
l l p1
S S d1
d2
K p2
L v lK l1 30°
a) b) vK l2
zu 2. zu 3.

 L ÖSUNG C-19:

1. H AGEN -P OISEUILLE-Gesetz: Druckverlust durch innere Reibung im Rohr.


V̇ 8η l 0,8·10−3 m3 /s · 8 · 0,2 Pa s · 7 m

pv = 4 = = 0,546 MPa
πr π · ( 12 · 1,7·10−2 m)4
0,8·10−3 m3 /s
Mittlere Strömungsgeschwindigkeit: v̄ = V̇ V̇ m
A = πr 2 = π( 1 · 1,7·10−2 m)2 = 3,52 s
2
B ERNOULLI-Gleichung am Ort der Pumpe (P) und am Rohrende (Außendruck p1 = p2)
pp + p1 = p2 + 12 v̄ 2 + gh +
pv ⇒
pp = 850 kg m−3 · [ 12 · (3,52 m s−1 )2 + 9,81 m s−2 · 6 m] + 0,546·106 Pa = 0,60 MPa
46 C Strömungslehre

2. a) B ERNOULLI-Gleichung
Ort L Ort A
    
1 2 1 2
pA + v + g l = pL + v + 0 ⇒ pA = pL − g l = (950 − 59) hPa = 891 hPa
2 2
Ort B
  
1 2
pL + v B + g(l + h) = pL + 12 v 2 + 0 mit v B  v (weil D  d) ⇒
√2 
v = 2g(l + h) = 2 · 9,81 m/s2 · (0,6 + 0,1) m = 3,71 m/s

b) H AGEN -P OISEUILLE-Gleichung mit V̇ = V̇S = V̇K = v d π = 49,1 mm3 /s


2
4
V̇ · 8η lK 49,1·10−9 m3 /s·8·0,0095 Pa s·0,03 m

p = = π·(0,2·10−3 m)4
= 22,3 hPa
πr 4
2 2
Kontinuitätsgleichung: v K = v d 2 = 2,5·10−3 m
· 5 2 = 0,39 m/s
(2r ) s
0,4
3. B ERNOULLI-Gleichung für reibungsbehaftete Strömung:

p1 + 12 v 12 + gh = p2 + 12 v 22 + 0 +
pv
d2
mit v 1 = v 2 22 und h = (l1 + l2 ) sin 30◦ = 0,35 m ⇒
d1

( p1 − p2) + gh −
pv 5000 Pa+1000 kg m−3 ·9,81 m s−1 ·0,35 m−36700 Pa
v2 = = = 6,03 m
1
2 (1 − d /d
4 4
2 1 ) 1 −3
2 ·1000 kg m ·[1−(1,5/2,5) ]
4 s

d22 π (0,0015 m)2 ·π m3 cm3


V̇ = v 2 = 6,03 m
s · 4 = 1,07·10−5 s = 10,7 s
4

pv
Rv,ges = = 37600 Pa s
1,07·10−5 m3 /s
= 3,51·109 Pa s
m3

8η l1 0,008 Pa s·0,3 m
Rv,1 = = π·(0,00125 m)4
= 3,13·109 Pa s
m3
und Rv,2 = 32,2·108 Pa s
m3
πr14

 AUFGABE C-20: Wasserleitung C.5.1.2


Wie groß muss der Durchmesser einer 1,2 km langen Wasserleitung sein, um eine Almhütte
aus einer 250 m höher gelegenen Quelle mit 0,5 /s zu versorgen? η = 1,8 mPa s, 2 ◦ C

 L ÖSUNG C-20:
πr 4
p
H AGEN -P OISEUILLE: V̇ = und
p = gh ⇒
8ηl

V̇ · 8η l −3 m3 s−1 ·8·0,0018 Pa s·1200 m
d = 2r = 2 4 π gh = 2 4 0,5·10
π 1000 kg m−3 ·9,81 ms−2 ·250 m
= 0,012 m = 12 cm
5 Rohrströmungen 47

 AUFGABE C-21: Rohrleitungssystem mit Verlusten C.5.2


Welche Leistung benötigt eine Pumpe mit 50% Wirkungsgrad,
um 8 m3 /h Sole (η = 0,0095 Pa s;  = 1,23 g/cm3 )
über einen Höhenunterschied von 10 m
durch eine 80 m lange, geschlossene Rohrleitung (d = 27 mm) zu fördern,
C
in der sich sechs rechtwinklige Krümmer (ξ = 0,9) und vier Ventile (ξ = 0,4) befinden?

 T IPP C-21:

Druckabfall in technischen Rohrleitungen:

pges =  g
h + 2  v̄
1 2 +
p + cw · 12  v̄ 2
         
Schweredruck dynamischer Druck statischer Druck Reibungsverlust

Der Strömungswiderstand der Rohrleitung cw (Re) = λl/d berechnet sich als Summe der Rohr-
leitungswiderstände mit den Rohrreibungszahlen λi . Einbauten werden durch Beiwerte ξ erfasst.

Laminare Strömung: λ = 64/Re , was zum H AGEN -P OISSEUILE-Gesetz führt.

Turbulente Strömung: λ = 0,3164 für 2300 < Re < 105 (B LASIUS-Formel)


Re1/4

Die Viskosität von Flüssigkeiten hängt exponentiell von der Temperatur ab. Für η = konst erhält
man nur eine Näherung.

 L ÖSUNG C-21:

In geschlossenen Rohrleitungen (
h =
p = 0) ist nur die Rohrreibung zu berücksichtigen.
Der Volumenstrom ist V̇ = A v̄, somit die mittlere Strömungsgeschwindigkeit:

(8/3600 m3 /s)
v̄ = V̇ V̇
A = d 2 π/4 = (0,027 m)2 π/4
= 3,88 m
s

 v̄ d  V̇ d 1230 kg m−3 ·(8/3600 m3 /s)·0,027 m


Re = η = ηA = 0,0095 Pa s·(0,027 m)2 π/4
≈ 13570

λ = 0,3164 = 0,0293
Re1/4
& '
  
l 1230 kg m−3 ·(3,88 m/s)2

p = λ d + ξ j · 12 v̄ 2 = 0,0293·80
0,027 + 6 · 0,9 + 4 · 0,6 · 2 = 876 kPa
j


p · V̇ 876·103 Pa·(8/3600 m3 /h)
Antriebsleistung der Pumpe: P = η = 50% ≈ 3,9 kW
48 C Strömungslehre

 AUFGABE C-22: Ionenaustauscher: Druckabfall in einer ruhenden Schüttung C.4 !


a) Wie groß ist der Druckabfall in einer Schüttschicht eines Ionenaustauscherharzes
(d = 1,20 m; h = 2 m), wenn der Korndurchmesser 1 mm, das relative Zwischenkornvolumen
 = 0,4 und die Belastung 150 m3 /h Kesselspeisewasser (290 K) pro m3 Harz ist?
Die Viskosität ist temperaturabhängig: η = 1,39 · 10−6 · e1941/T Pa s.
b) Wie hoch muss die Wassersäule über der Schüttung sein, damit eine Pumpe überflüssig ist?

 T IPP C-22:

Teilchenzahl in einer Schüttschicht mit dem Hohlraumanteil 

N= Feststoffvolumen = Ah(1 − )
mittleres Kornvolumen Vk
Druckverlust im Festbett: ϕk Formfaktor der Körner; α Durchströmbarkeitskoeffizient
cw,k ϕk h 1 2 η h v̄

p = · v̄ und
p = α (DARCY-Gesetz)
 4 dk 2
  
cw A

Aus einem Tabellenbuch: E RGUN-Gleichung für den Druckabfall in einer Schüttschicht


v 0 Leerrohrgeschwindigkeit
150 η v 0 (1 − )2 h 1,75  v 02 (1 − )2 h

p = + Pa = kg m−1 s−2
dk2  3 dk  3
     
laminar turbulent

 L ÖSUNG C-22:

V = d 4π h =
2 (1,2 m)2 π·2 m
a) Volumen der Harzschicht: 4 = 2,26 m3

150 m2 m3
Wasserdurchsatz: V̇ = 3600 s·1 m3
· 2,26 m3 = 0,00942 s

0,00942 m3 /s
Leerrohrgeschwindigkeit: v̄ 0 = V̇
A = (1,2 m)2 π/4
= 0,0833 m
s

Viskosität von Wasser: η(290 K) = 1,39 · 10−6 Pa s · e1941/T = 0,00112 Pa s

 v̄ 1000 kg/m3 ·0,0833 m/s·0,001 m


R EYNOLDS-Zahl in Schüttschicht: Re = η 0 dk = = 124
(1 − ) 0,00112 Pa s·(1−0,4)

Volumenbezogene Oberfläche einer Kugel: V Sk = 6


k dk
Der Lückenanteil ist , der Feststoffanteil (1 − ).

Druckabfall nach E RGUN:


p = (157437 + 227846) Pa ≈ 385 kPa


p 385·103 Pa
b)
p = gh ⇒ h =  g = 1000 kg/m3 ·9,81 m/s2
≈ 39,3 m
6 Ausströmende Fluide 49

6 Ausströmende Fluide

 AUFGABE C-23: Ausströmendes Wasser C.6.1, 7.1.3 ! C


Durch eine 1 cm2 große seitliche Bodenöffnung fließt Wasser aus einem offenen, zylindrischen
Behälter (Querschnitt 0,5 m2 ) reibungsfrei aus. Der Füllspiegel beträgt ursprünglich 1 m.
a) Mit welcher Geschwindigkeit strömt das Wasser nach dem Öffnen aus?
b) Welche Rückstoßkraft wirkt auf den Behälter?
c) Mit welcher Zeitfunktion h(t) und v(t) sinkt der Wasserspiegel?
d) Nach welcher Zeit ist der Behälter leer?
e) Bei welcher Anwendung ist ein überkritisches Ausströmen erwünscht?
Was bedeutet überkritisch“?

 T IPP C-23:
v 0 folgt aus der Energieerhaltung. Die Rückstoßkraft ist die zeitliche Änderung des Impulses. Für
den Ausstrom durch das Loch und die Höhe des Fluidspiegels gilt die Kontinuitätsgleichung.
p v 12 p v2
B ERNOULLI-Gleichung als Lagehöhengleichung: h 1 + g1 + 2g = h 2 + g2 + 2g2

T ORRICELLI-Ausflussformel für offene Gefäße: v = μ 2gh

2( p − p0 )
Geschlossenes Gefäß ( p0 Außendruck): v = μ 2gh + 

 L ÖSUNG C-23:
! √
a) E pot = E kin ⇒ 
V gh = 12 
V v 02 ⇒ v 0 = 2gh = 4,43 m/s
d p d(mv 0 ) dV
b) F = = = v 0 dm = v 0  = v 02 A = 1000 kg
m3
· (4,42 s)
m 2
· (0,01 m)2 = 1,95 N
dt dt dt dt

v0 A

 dh ) 1
h(t t √
!
c) AL v L = AL 2gh(t) = AG v G = −AG ⇒ − √ dh = AL 2g dt  ⇒
     dt
 h0 h 0
A G
Loch
 Gefäß
 √ 
√ √ AL 2g t ⇒ h(t) = √1 m − (0,01 m)2 2·9,81 m/s2 ·t 2
h(t) = h 0 − A 2
G 2 
0,5 m

2


4,4294·10−4 m/s
 
AL v (t) = AL √2g √h(t) = AL √2gh − AL 2gt
v G (t) = A L AG AG 0 AG
G
= 8,86·10−4 m
s + 3,92·10−7 m
s2
·t

!
d) Ist der Behälter leer, dann ist: h(t) = 0 ⇒ t = 2h 0 AG ≈ 2260 s = 38 min
g AL

e) Überkritische Strömungen fließen schneller als die Schallgeschwindigkeit. Der ausströmende


Überschallstrahl platzt auf. Anwendung: L AVAL-Düse, Dampfturbine.
50 C Strömungslehre

7 Impuls- und Drehimpulsübertragung

 AUFGABE C-24: Rührer: Maßstabsübertragung C.4 !


Ein d = 17 cm breites und 15 cm hohes Rührblatt soll eine wässrige Lösung der Viskosität
η = 0,00095 Pa s und Dichte  = 1100 kg/m3 mit einer Drehzahl von mindestens 180 min−1
vermischen.
a) Welche theoretische Rührerleistung P ist notwendig?
b) Wie groß müssen Drehzahl und Leistung der sechsfach vergrößerten Hauptausführung sein?
c) Mit welcher dimensionslosen“ Kennzahl werden Rührer in der Praxis ausgelegt?

cw = 70/Re für Re < 50
cw = 1,5/Re0,25 für 100 < Re < 2·105
cw = 0,06 für Re > 2·105

 T IPP C-24:
Die R EYNOLDS-Zahl bleibt bei der Maßstabsübertragung erhalten, wenn dafür die Strömungsge-
schwindigkeit und Viskosität verändert wird. Geometrisch ähnliche Körper haben denselben Wi-
derstandsbeiwert, wenn ihre R EYNOLDS-Zahlen gleich sind. Nach dem B ÜCHE-Theorem bleibt
die volumenbezogene Leistung von Modell- und Hauptausführung erhalten: P1 /V1 = P2 /V2 .

 L ÖSUNG C-24:
1. Strömungsgeschwindigkeit:
v = 2π f r = ωr = 2π · (180/60) s−1 · (0,17/2) m = 1,60 m/s
v d 3 ·1,6 ms−1 ·0,17 m
R EYNOLDS-Zahl: Re = η = 1100 kg/m 0,00095 Pa s = 315400
Somit ist der Widerstandsbeiwert: cw (Re) = 0,06.
Rührerleistung: P = FR v = 12 cw Av 3 mit A = πd 2 /4
kg
P = 12 · 0,06 · (0,17 · 0,15) m2 · 1100 m3 · (1,6 m/s) = 3,45 W
3

b) B ÜCHE-Theorem 1 = Modell, 2 = Hauptausführung


P2 = V2 = λ3 ⇒ P = P λ3 = 63 · 3,45 W = 745 W
P1 V1 2 1

Drehzahl Wegen Re1 = Re2 ist auch cw,1 = cw,2 . Mit v = πd f :


! cw,2 A 2 v 2 /2 (λ2 A1 ) · f23 (λd1 )3 λ5 f 23
3
P2 = λ3 = = = ⇒
P1 cw,1 A1 v 1 /2
3
A 1 · f 1 d1
3 3
f13
f 2 = f 1 λ−2/3 = 180 min−1 · 6−2/3 = 54,5 min−1
c) Die Rührerleistung ist proportional zur N EWTON-Zahl: Ne = F2R 2 = P3 2
v l v l
51

D Thermodynamik und Wärmetransport

1 Temperatur und thermische Ausdehnung

 AUFGABE D-1: Thermodynamische Temperatur D.1


Die Basisgröße Temperatur ist definiert als der 273,16-te Teil der thermodynamischen Tempe-
ratur des Tripelpunktes von Wasser bei 6,106 hPa.
Wie groß ist die Temperatur des Tripelpunktes in Grad Celsius und Grad Fahrenheit?

 L ÖSUNG D-1:
a) ◦ϑ = KT − 273,15 K = 0,01 ⇒ ϑ = 0,01 ◦C
C  
b) ◦ϑ = K T − 273,15 K · 9 + 32 ≈ 32,02
5 ⇒ ϑ = 32,02 ◦ F
F

 AUFGABE D-2: Thermische Ausdehnung von festen Körpern D.1


1. Ein Stahlbandmaß ist für 20 ◦ C
spezifiziert. Bei –15 ◦C
werden 1,2750 m gemessen.
Wie groß ist der wahre“ Abstand und der absolute Fehler? (α = 1,1·10−5 K−1 )

2. Leiten Sie die oben verwendete Formel aus der relativen Wärmeausdehnung
l/l0 her.
3. Ein AlSi-Zylinder soll bei 20 ◦C einen Durchmesser von 30 mm haben. Welches Schwind-

maß“ muss die Gussform bei 650 ◦C berücksichtigen? (α = 16,5·10−6 K−1 )
4. Bei 20 ◦C hat eine 6 m breite Straße aus 12 m langen und 25 cm dicken Betonplatten
(α = 14·10−6 K−1 ) jeweils 1 cm breite Teerfugen (γ = 0,6·10−6 K−1 ). Welches Teervo-
lumen tritt an einem Sommertag (35 ◦C) aus einer Fuge aus?

 L ÖSUNG D-2:
 
1. l1 = l0 (1 + α
T ) = 1,2750 m · 1 + 1,1·10−5 K−1 · [(−15 − 20) K] = 1,2745 m

l = l1 − l0 = 0,0005 m = 0,5 mm
2.
l l1 − l0 = α
T ⇒ l1 − 1 = α
T ⇒ l = l [1 − α(T − T )]
l0 = α
T ⇒ l0 l0 1 0 1 0

3. Der Durchmesser d hängt von der Längenausdehnung


 des Umfangs U = πd ab.

πd1 = πd0 (1 + α
T ) ⇒ d1 = 30 mm · 1 + 16,5·10−6 K−1 · (650 − 20) K] = 30,31mm
Absolutes und relatives Schwindmaß:
d = 0,31 mm;
d/d0 = 1,0 %
4. Beton allein:
l = l0 α
T = 12 m · 14·10−6 K−1 · 15 K = 2,52 mm

VB = (0,252 · 600 · 25) cm3 = 3780 cm3 (die Teer verdrängen!)
Teer allein:
V1 = V0 γ
T = (1 · 600 · 25) cm3 · 0,6·10−6 K−1 · 15 K = 0,135 cm3
Zusammen:
VF = (3780 + 0,135) cm3 ≈ 3,8 

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_4, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
52 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-3: Thermische Verformung D.1

1. Wie groß ist der Krümmungsradius eines l = 5 cm langen Bimetallstreifens aus je d = 1 mm


dickem Kupfer- und Zinkblech bei einer Temperaturänderung von 100 ◦C?
αCu = 17·10−6 K−1 , αZn = 36·10−6 K−1

2. Wie lang muss eine Zinkbrücke zwischen zwei Stahlträgern sein, um die thermischen
Längenänderungen auf null auszugleichen? αZn = 36·10−6 K−1 , αFe = 11·10−6 K−1
3. Welcher Druck und welche Kraft sind erforderlich, um die Wärmeausdehnung eines Stahl-
trägers von 100 cm2 Querschnittsfläche bei Erwärmung um 10 ◦ C zu vermeiden?
α = 12·10−6 K−1 , E = 200000 N/mm2

Zn

l
Cu
lZn
r
Fe
ȕ Zn
zu 1. zu 2.
 L ÖSUNG D-3:
1. Längenausdehnung:
lCu = 50 mm · 17·10−6 K−1 · 100 K = 0,085 mm;
lZn = 0,18 mm
Die Bogenlängen li = ri β (Winkel β im Bogenmaß) der neutralen‘“ Fasern in der Mitte der

Zink- bzw. Kupferschicht werden ins Verhältnis gesetzt:
l +
lZn β(r + d/2) d [l + 12 (
lCu +
lZn )]
= ⇒ r= ≈ 189 mm
l +
lCu β(r − d/2)
lCu +
lZn
! l αZn l
2. (l + lZn ) αFe
T = lZn αZn
T ⇒ = − 1 = 2,27 ⇒ lZn = = 0,44 l
lZn αFe 2,27
3.
l (thermisch) = l0 α
T = σEl =
l (mechanisch)
!

⇒ σ = α
t E = 12·10−6 K−1 · 10 K · 2·105 N/(10−3 m)2 = 24·106 mN2 = 24 MPa
F = σ A = 24 MPa · 100 cm2 = 24·106 N/m2 · 100 (10−2 m)2 = 240000 N

 AUFGABE D-4: Thermische Ausdehnung von Flüssigkeiten D.1

1. Wieviel Liter Öl fließen über die Wand eines voll gefüllten, zylinderförmigen Tanks (d = 1
m, h = 2 m), wenn die Temperatur von 20 ◦ C auf 30 ◦ C steigt? Wie ändert sich die Dichte
des Öls?  = 890 kg/m3 , γ = 0,0009 K−1 , αFe = 11·10−6 K−1
2. Welchen Durchmesser braucht eine Thermometerkapillare, um Änderungen von 10 K auf
einer Skalenlänge von l = 10 cm anzuzeigen? VHg = 0,5 cm3 , γ = 0,00016 K−1 (inkl. Glas)

 L ÖSUNG D-4:

1. Öl:
V = V0 γ
T = (12 π/4 · 2) m3 · 0,0009 K−1 · 10 K = 0,0141 m3
Öltank:
V  = V0 (3αFe )
T = (12 π/4·2) m3 ·3·11·10−6 K−1 ·10 K = 0,000 52 m3
Ausfluss:
V −
V  = 0,0136 m3 ≈ 13,6 


Dichteänderung  = −γ
T = −0,0009 K −1 · 10 K = −0,9% (Ausdehnung!)
0
2 Wärmeenergie und Kalorimetrie 53

2. V1 (Hg) = V0 (1 + γ
T ) = V0 + d 4π l ⇒
! 2


4V0 γ
T −1
= 4 · 0,5 cm · 0,00016 K · 10 K = 0,01 cm = 100 μm
3
d= πl π · 10 cm

D
2 Wärmeenergie und Kalorimetrie

 AUFGABE D-5: Wärmekapazität und Kalorimeter D.2.3 

1. Ein Mischungskalorimeter wird mit 400 g Wasser von 20 ◦C gefüllt (1). Beim Zugießen von
600 g Wasser von 60 ◦ C stellt sich eine Mischungstemperatur von 42 ◦ C ein (2).
Wie groß ist die Gefäßkonstante ( Wasserwert“) des Kalorimeters? cw = 4186 J kg−1 K−1 .

2. Wie lange dauert es, um 8 Liter Wasser mit einem Tauchsieder von 10 ◦ C auf 95 ◦ C zu
erwärmen? Die Heizleistung beträgt 950 W, der Wirkungsgrad 92 %.
3. Der Grundumsatz des Menschen beträgt grob 6650 kJ pro Tag (cp = 4 kJ kg−1K−1 ).
a) Wie groß ist die Wärmeleistung (Wärmestrom) eines Menschen?
b) Um wieviel stiege die Körpertemperatur eines 70 kg schweren Menschen pro Tag an,
wenn man die Wärmeabfuhr an die Umgebung vollständig unterbinden würde?
4. Ein medizinischer Nd:YAG-Laser soll innerhalb von 15 s in 5 mm Tiefe eine Koagulations-
zone erzeugen. Das Gewebes erwärmt sich 37 ◦C auf 70 ◦ C.
a) Berechnen Sie die Leistungsdichte des Laserstrahls für ebene Geometrie und ohne
Wärmeverluste. Wärmekapazität des Gewebes: 4100 J kg−1 K−1 , Dichte: 1000 kg/m3 .
b) Wie groß ist die Laserleistung bei einer bestrahlten Fläche von 0,7 cm2 ?

 L ÖSUNG D-5:

1. Wärmebilanz: Q 2 = Q 1 + Q K ⇒ m 2 cw (T2 − Tm ) = m 1 cw (Tm − T1 ) + CK (Tm − T1 ), somit


   
C K = cw m 2 T 2 − Tm − m = 4186 J 0,6 kg · (60 − 42) K − 0,4 kg ≈ 381 J
Tm − T1 1 kg K (42 − 20) K K
T ist strenggenommen die thermodynamische Temperatur; Temperaturdifferenzen
T haben
aber auch bei Rechnung mit C ELSIUS-Temperaturen denselben Zahlenwert.
!
2. W = η Pt = m cw
T und m = V ⇒
−3
 V cw
T 3
10 kg m · 8·10−3 m3· 4186 J kg−1K−1 · (95 − 15) K
t= ηP = 0,92 · 950 W ≈ 3065 s

3. a) Q̇ =
Q 6650·103 J

t = 24 · 3600 s ≈ 77 W
b) Q̇ = m c p dT ⇒
T Q̇ 6650·103 J d−1 K
dt
t = m c p = 70 kg · 4000 J kg−1 K−1 ≈ 24 d
mcp
T d cp
T −3 J kg−1K−1 ·(70−37) K
4. a) P Q̇
A = A = At = t = 1000 kg m ·0,005 m·4100
15 s = 4,5·104 W
m2

b) P = 4,5·104 mW2 · 0,7 · (0,01 m)2 ≈ 3,2 W


54 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-6: Elektrisches Wärmeäquivalent D.2.2/3, A.2 !

1. Was besagt die veraltete Einheit Kalorie“?



2. 120 g Wasser werden in einem D EWAR-Gefäß unter Rühren mit einer Heizspirale bei ei-
ner Stromstärke von 2,2 A und einem Spannungsabfall von 5,2 V innerhalb von 860 s von
11,2 ◦C auf 30,8 ◦C erwärmt. Die Wiederholungsmessung mit 220 g Wasser von 10 ◦C auf
31 ◦ C dauert 1680 s. Wie groß ist das elektrische Wärmeäquivalent in cal/J?
3. Wie groß ist der Wasserwert des Kalorimeters?
4. Ein Gefäß mit 120 g Petroleum und separater Heizspirale (U2 = 2,8 V;
T2 = 15,6 K)
wird in Serie zum Wassergefäß (m 1 = 120 g; U1 = 2,6 V;
T1 = 11,4 K ) geschaltet und
1340 s vom Strom 1,2 A durchflossen. Wie groß ist die spezifische Wärmekapazität des
Petroleums?

 L ÖSUNG D-6:

1. 1 cal ist die Wärmemenge, um 1 g Wasser um 1 ◦ C zu erwärmen (von 14,5 ◦C auf 15,5 ◦C).

2. Das Experiment bestätigt den Literaturwert für 20 ◦ C: 1 cal =


ˆ 4,1819 J bzw. r = 0,239 cal/J
!
(1) Q 1 = r U I t1 = (m 1 cw + CK )
T1
!
(2) Q 2 = r U I t2 = (m 2 cw + CK )
T2
 
(1 = 2) r U
TI t11 − U
TI t22 = cw (m 1 − m 2 ) ⇒

cw (m 2 − m 1 )
r = U I t /
T = 1 cal g−1 K−1 ·(220−120) g
= 0,238
2 2 − U I t1 /
T1 5,2·2,2·1680 Ws/20,6 K−5,2·2,2·860 Ws/19,2 K

3. Analog zu Aufgabe 2 so umformen, dass r durch Subtraktion herausfällt:


 
CK U
T1 −
T2 = m 2 cw
T2 − m 1 cw
T1 ⇒
It U It
1 U It
2 U It 2 1
   
m1 m2 120 g 220 g
C K = cw t1
T2 − t
T1 = 4,182 J
gK · 860 20,6 − 19,2 = 7,72 J
K
t2
T1 −1 1− t2 1680 19,2 −1 1− 1680
1
T2 860 20,6

4. Analog zu Aufgabe 2:
!
(1) Q 1 = r U1 I t = (m 1 c1 + CK )
T1 Wasser
!
(2) Q 2 = r U2 I t = (m 2 c1 + CK )
T2 Petroleum

(1 = 2)
T
T
(m 1 c1 + CK ) U 1 = (m 2 c2 + CK ) U 2 ⇒
1 2
" # "  #

T1 U2 − C = m 1 c1
T1 U2 1 + CK 1 −
T2 U1
c2 = m12 (m 1 c1 + CK )
T
2 U1
K m 2
T2 U1 m c
T U
 1 1  1 2 
→0
120 g·4,182 kJ kg−1 K−1
≈ 120 g · 11,4 K
15,6 K · 2,8 V
2,6 V = 3,29 kJ
kg K
3 Ideales Gas: Kinetische Gastheorie 55

3 Ideales Gas: Kinetische Gastheorie

 AUFGABE D-7: B OLTZMANN-Verteilungsfunktion D.2.4, D.3, K.1.1.3


1. In einer Ultrazentrifuge (20 cm Durchmesser inkl. Probenbehälter, 100 Umdrehungen pro
Sekunde, 300 K) wird ein Biopolymer der Molekülmasse 20000 u in einer 5 cm hohen D
Lösungsschicht angereichert. Auftrieb und Reibungskräfte werden vernachlässigt.
a) Wie ändert sich die potentielle Energie längs der horizontalen Drehachse und
b) in welchem Verhältnis stehen die Teilchendichten am Gefäßboden und -rand?
2. IR-Spektroskopie. Welcher Anteil des ersten angeregten Schwingungsniveaus der C=C-
Streckschwingung des Ethenmoleküls (ν̃ = 1630 cm−1 ) ist gegenüber dem Grundzustand
(300 K) besetzt?
3. Flammenfärbung. Welcher Bruchteil aller Natriumatome in 1 cm3 Dampf emittiert in der
B UNSEN-Flamme (1000 K) Licht der Wellenlänge 589 nm? Annahme: ideales Gas.

 L ÖSUNG D-7:
r2 r2
1. a) E pot = F dr = mω2r dr = 12 m(2π f )2 [r22 − r12 ]
r1 r1
= 1
2 · (20000 · 1,66·10−27 kg) · (2π · 100 s−1 )2 · [(0,2 m)2 − (0,15 m)2 ] = 1,15·10−19 J

b) N E pot /(kT ) = e−1,15·10−19/(1,38·10−23·300) = 8,6·10−13


N2 = e
1

2. N −E/(kT ) = e−hcν̃/(kT ) = e−6,626·10−34·299792458·1630·0,01−1/(1,38·10−23·300) = 4,0·10−4


N0 = e
1

3. N −E/(kT ) = e−hc/(λkT ) = e−6,626·10−34·299792458/(589·10−9·1,38·10−23·1000) = 2,5·10−11


N0 = e
1

1 mol Natriumdampf enthält NA Atome und nimmt Vmn = 22,414  (0 ◦C) ein. 1 cm3 enthält
6·1023 mol−1
N = VNA = 22414 cm3 mol−1
= 2,7·1019 Atome; somit sind 672 Millionen Atome angeregt.
mn

 AUFGABE D-8: Isotopentrennung durch Gasdiffusion D.2.4


Ein Isotopengemisch strömt durch ein kleines Loch aus einem dünnwandigen Gefäß mit der
Teilchenstromdichte A 1 dN = 1 N v̄ aus.
dt 4V
A Fläche der Öffnung, N Teilchenzahl, t Zeit, V Volumen, v̄ Strömungsgeschwindigkeit.

a) Wie ändert sich das Konzentrationsverhältnis eines Isotopengemisches aus 0,7% 235UF6 und
99,3% 238UF6 beim Ausströmen?
b) Nach wie vielen Ausströmvorgängen beträgt das Isotopenverhältnis 1 : 1?
c) Nach welcher Zeit ist der Druck im Gefäß auf 1e des ursprünglichen Wertes abgesunken?
Das 1-Liter-Gefäß sei mit Stickstoff (300 K) gefüllt, der Radius der Öffnung sei 10 nm groß.

 L ÖSUNG D-8:
a) Nach der kinetischen Gastheorie ist die Strömungsgeschwindigkeit v̄ indirekt proportional zur
Masse der Teilchens m. Die Teilchenkonzentration ist C = N/V .

N v̄ A dt ⇒ dN1 = N1 v̄ 1 = N1 m 2
dN = 14 V
dN2 N2 v̄ 2 N2 m 1
56 D Thermodynamik und Wärmetransport

Innen: C(235 U) = 0,7% = 0,00705


C(238 U) 99,3%

235 
C( U) C( 235
U) M(235 UF6 ) = 0,00705 · 349 = 0,00700
Außen: 238  =
C( U) C( U) M(238 UF6 )
238 352


b) C1 C M ⎪

1. Schritt:  = C 1 2 ⎪

C2 2 M1 ⎪
⎪  n


 
  2 ⎪
⎬ log C1 + log M2 =0
C C C2 M1
2. Schritt: 1 = 1 M 2 = C1 M2
C2 C2 M1 C2 M1 ⎪
⎪ log(C2 /C1 )
⎪ 2 log(99,3/0,7)
(n)   (n) ⎪ n = 2 log(M2 /M1 ) = log(352/349) = 1158


C1 ⎪

n. Schritt: (n) = C M2 !
1 = 11 ⎪

C2 C2 M1
 
8·8,3144 J mol−1 K−1 ·300 K
c) Stickstoff strömt mit v̄ = 8RT πM = π·0,028 kg/mol = 476 ms aus.
N  t Av̄ 
− dN = 1 N
V A v̄ ⇒ − dN
N = dt ⇒ − ln NN = A v̄ t und N ∼ p
dt 4
N0 0
4V 0 4V
p 4·0,001 m3
t = − v̄4VA ln p0 = − 476 m/s·(10·10 −9 m)2 π/4 ln e = 1,07·10
1 11 s ≈ 3390 a

 AUFGABE D-9: Molmassenbestimmung nach D UMAS D.3


Ein Rundkolben mit einigen Millilitern Chloroform CHCl3 wird auf dem Wasserbad erwärmt;
die Lösungsmitteldämpfe werden über eine Glaskapillare in eine Vorratsflasche mit Chloroform
ausgetrieben, bis dort keine Bläschen mehr aufsteigen, also der Chloroformdampf den Atmos-
phärendruck (944 mbar) erreicht hat. Anschließend wird das Kapillarrohr zugeschmolzen und
die gasgefüllte Apparatur gewogen (16,42 g; Leermasse 16,09 g; Temperatur 25 ◦ C).
a) Welche Dichte hat Luft unter den Messbedingungen? 0L = 1,293 kg/m3
b) Das Volumen der Apparatur wurde bei 25 ◦ C durch Auswiegen mit 114,2 g Wasser
(Dichte 0,997 g/cm3) bestimmt. Wie groß ist es?
c) Wie groß ist die Masse des Chloroformdampfes in der Apparatur?
d) Welche molare Masse hat Chloroform?

 L ÖSUNG D-9:
pT kg kg mg
a) L ( p,T ) = 0 p T0 = 1,293 m 3 · 101325 Pa·(25+273,15) K = 1,104 m3 = 1,104 cm3
94400 Pa·273,15 K
0
b) Beim Wiegen ist der Auftrieb des Messgutes −gV in Luft zu berücksichtigen!
V = m 1 − m0 (114,2−16,09) g
w − L = (0,997−0,0011) g/cm3 = 98,51 cm
3

c) Die Leermasse entspricht der mit Luft gefüllten Apparatur, also Masse der Luft subtrahieren!
g
m CHCl3 = m 1 − (m 0 − L VL ) = (16,42 − 16,09) g + 0,0011 · 98,51 cm3 = 0,438 g
cm3
d) Chloroformdampf unter Umgebungsbedingungen: pV = n RT und n = M m ⇒

M = mpV RT = 0,438 g·8,3144 J mol−1K−1 ·(25+273,15) K ≈ 117 g


94400 Pa·98,51 (0,01 m)3 mol

Der Literaturwert beträgt 119,4 g/mol.


4 Mengenbegriffe in Fluiden und Lösungen 57

 AUFGABE D-10: Molmassenbestimmung D.3


Für Phosphan PH3 werden Dichte-Druck-Quotienten bei 0 ◦ C gemessen.
p / Pa 1.0·105 0,75·105 0,50·105 0,25·105
 −3 −1 −5 1,5272·10−5
p / (kg m Pa ) 1,5307·10 1,5248·10−5 1,5205·10−5

Wie groß ist die molare Masse des Gases? D


 L ÖSUNG D-10:
Aus pV = n RT mit n = M m und  = m folgt p =  R T .
V M
 MT
Ausgleichsgerade durch lineare Regression: = · p = 1,328·10−12 p + 1,517·10−5
p R  

    
 x b a
y b
Mit dem Achsenabschnitt a ergibt sich für die molare Masse:

M = lim p RT = a RT = 1,517·10−5 mkg 3 Pa · 8,3144 mol K · 273 K = 0,0346
J kg
mol = 34,46 g
mol
p→0

4 Mengenbegriffe in Fluiden und Lösungen

 AUFGABE D-11: Konzentrationsmaße D.4


1. Salzsäure der Dichte 1,12 g/cm3
wird durch Lösen von 35 g Chlorwasserstoffgas (HCl)
in 125 m Wasser hergestellt. Berechnen Sie a) Massenkonzentration, b) Massenanteil,
c) molare Konzentration, d) Molenbruch von HCl in der Lösung.
2. Eine Mischung aus 3 Volumenteilen Stickstoff und einem Volumenteil Sauerstoff hat welche
a) mittlere molare Masse, b) mittlere Dichte bei Normbedingungen?

 L ÖSUNG D-11:

1. a) β = m
V =
35 g
125·10−3 
= 280 g
 = 280 kg
m3
β 280 kg/m3
b) w =  = 1120 kg/m3
= 0,25 = 25 %
β 280 g/
c) c = M = (1,008+35,45) g/mol = 7,7  = 7,7 m3
mol kmol

d) Die Wasserkonzentration in verdünnten Lösungen ist näherungsweise konstant:


n m 1000 kg/m3
cH2 O = HV2 O = M H2 OV ≈ (2·1,008+16,00) g/mol = 55,5 
mol
H2 O

x HCl = c c+ 7,7 mol/


cH2 O = (7,7+55,5) mol/ = 0,121
HCl
HCl
2. a) Die Mischung hat die Zusammensetzung 75 Vol-% N2 und 25 Vol-% O2 .
g g g kg
M̄ = ϕN2 MN2 + ϕO2 MO2 = 0,75 · 28,0 mol + 0,25 · 32,0 mol = 29 mol = 29 kmol
R T , somit ¯ = pM =
b) Ideales Gas: p =  M 101325 Pa·0,029 kg/mol
= 1,294 kg
RT 8,3144 J mol−1 K−1 ·273 K m3
58 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-12: Gasmischung D.4


Trockenes Biogas besteht aus 62,45 Vol-% Methan, 36,45 Vol-% CO2 , 1 Vol-% Wasserstoff
und 0,1 Vol-% H2 S. Berechnen Sie:
a) die Normdichten der Gase und des Gemisches
b) die mittlere molare Masse des Gasgemisches
c) die Stoffmengenanteile und Massenanteile der Gase.
d) die Molbeladungen und Massenbeladungen

 L ÖSUNG D-12:

a) Mit dem molaren Normvolumen Vm = 22,414 m3 /kmol


und der molaren Masse Mi berechnet sich die Gasdichte Mi .
i = V
m

Mittlere Dichte gewichtete Summe der 


N 
N
des Gemisches = Massenkonzentrationen (Partialdichten) ¯ = βi = x i i
i i

b) Die mittlere molare Masse ist:



N
kg kg
M̄ = x i Mi = (0,06245 · 16 + 0,3645 · 44 + 0,01 · 2 + 0,001 · 34) kmol = 26,084 kmol
i

c) Für ideale Gase ist der Stoffmengenanteil (Molenbruch) gleich dem Volumenanteil: x i ≈ ϕi

a)–d)

Gas Volumen- Dichte Molen- Massen- Massen- Molbe- Massen-


anteil bruch anteil konz. ladung beladung
ϕ Mi
i = V xi wi = xMi Mi βi = xV
i Mi r = x i ξ = wi
m ges m
ik 1 − x i ik 1 − wi
m3 /m3 kg/m3 mol/mol kg/kg kg/m3 kmol/kmol kg/kg
CH4 0,6245 0,714 0,6245 0,3831 0,4457 1,6631 0,6209
CO2 0,3645 1,963 0,3645 0,6149 0,7153 0,5736 1,5965
H2 0,010 0,089 0,010 0,0008 0,0009 0,0101 0,0008
H2 S 0,001 1,517 0,001 0,0013 0,0015 0,0010 0,0013
Summe 1= — 1= 1= 1,1634
100 Vol-% 100 mol-% 100 % = ¯
5 Hauptsätze der Thermodynamik 59

5 Hauptsätze der Thermodynamik

 AUFGABE D-13: Zustandsgröße D.5 !

Handelt es sich beim Druck p(V ,T ) in der Gleichung p = n RT


V um eine thermodynamische D
Zustandsgröße bzw. -funktion?

 L ÖSUNG D-13:
Ja, wenn d p als totales Differential geschrieben werden kann und der Satz von S CHWARZ gilt.
   
∂p ∂p
d p(T,V ) = ∂ T dT + ∂ V dV ⇒
V T
       
1 ∂p dT = 1 ∂p dV ⇒ 1 nR dT = 1 −n RT dV ⇒ 1 = 1 q.e.d.
V ∂T V T ∂V T V V V T V2 T

 AUFGABE D-14: Maxwell-Beziehungen D.5.5, 8.1 !


Die Änderung
  der inneren Energie eines realen Gases mit der Zustandsfunktion
2
p + nV 2a (V − nb) = n RT bei einer isothermen Zustandsänderung soll untersucht werden.

a) Wie ändert sich die innere Energie U (V,T ) mit dem Volumen?
 
b) Schreiben Sie ∂U ∂ V T als Funktion, die nur noch vom Druck abhängt.
 
c) Berechnen Sie ∂U ∂ V T für ein VAN - DER -WAALS-Gas.
d) Wie groß ist die Änderung
U ?

 L ÖSUNG D-14:
   
∂U
∂U
a) dU (V ,T ) = ∂ T dT + dV = T dS − p dV ⇒ ∂U ∂S
∂V = T ∂V − p
V ∂V T
  
0
       
∂p ∂p
b) Mit ∂∂VS = ∂T folgt aus a): ∂U
∂V = T ∂V −p
T V T V
c) Die gegebene VAN - DER -WAALS-Gleichung wird nach p umgeformt, nach T differenziert
und in die Gleichung aus b) eingesetzt und vereinfacht.

p = Vn−RT − n 2 a ⇒ ∂ p = n R
nb V2 ∂T V − nb ⇒
    2
∂U = T nR − p = n RT − n RT + n a = n 2 a
∂V T V − nb V − nb V − nb 2 V2
  V 
VAN - DER -WAALS
$ %V2  
V2 n 2 a 2
d)
U = dV = − nVa = n 2 a V1 − V1
V1 V2 V1 1 2
60 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-15: Unwahrscheinlicher Vorgang D.5.2


Wie ändert sich die Entropie, wenn ein Stein (1 kg; 300 K; cv = 800 J kg−1 K−1 ) spontan
abkühlen und dafür 10 cm in die Höhe springen würde?

 L ÖSUNG D-15:
!

U = m cv
T = −m g h ⇒
gh m/s2 ·0,1 m

T = − c = − 9,81 800 J kg−1 K−1


= −0,0012 K ≈ 0 (isotherm, d. h. dU =0)
v

S =
Q rev = − mgh = − 1 kg·9,81 m/s ·0,1 m = −0,0033 J < 0,
2

T T 300 K K
d. h. wird nach der klassischen und statistischen Thermodynamik nicht beobachtet.

 AUFGABE D-16: Mischungsentropie D.2.3, D.5.2, D.6


1. Eine heiße Metallkugel K (850 g; 120 ◦C;
cp = 385 J kg−1 K−1 )
fällt in ein mit 435 g
Wasser W von 22 ◦ C (cp = 4186 J kg−1 K−1 ) gefülltes wärmeisoliertes Kalorimeter (von
vernachlässigbarer Wärmekapazität).
a) Welche Mischungstemperatur stellt sich ein?
b) Wie ändert sich die Entropie des Systems? Ist der Wärmeaustausch reversibel?
2. Wie ändert sich die Entropie, wenn ein Eiswürfel E (130 g; −45 ◦C; c p = 2090 J kg−1 K−1 ;
Schmelzenthalpie 332 kJ/kg) in 620 g siedendes Wasser W gebracht wird (100 ◦C; c p =
4186 J kg−1 K−1 ) und die Mischungstemperatur 65 ◦C beträgt?

 L ÖSUNG D-16:
!
1. a) Wärmebilanz: Q zu = Q ab = m K cK (TK − Tm ) = m w cw (Tm − Tw ) ⇒
0,85 kg·385 kgJK ·(273,15+120) K+0,435 kg·4186 kg K ·(273,15+22)
J
Tm = m KmcK TcK + m w cw Tw = K
K K + m w cw 0,85 kg·385 J
kg K +0,435 kg·4186 J
kg K
= 310 K ≈ 40 ◦ C
b) Beim Abkühlen nimmt die Entropie der Kugel ab und die Entropie des Wassers zu:
2 2 m K cK dT

SK = dQ T = T = m K cK ln Tm J 310 K
TK = 0,85 kg · 385 kg K · ln 393 K = −77,6
J
K
1 1


Sw = m w cw ln Tm J 310 K
Tw = 0,435 kg · 4186 kg K · ln 295 K = +89,4
J
K

Für das System:


S =
SK +
Sw = +12,2 J
K > 0, d. h. der Prozess ist irreversibel.
2. Es ist der Phasenübergang fest → flüssig zu beachten:
T0
H Tm

SE = m E cE ln + mE + m E cw ln =
T T T
  E   0    0
fest
 Schmelzen flüssig
3 J/kg

= 0,13 kg · 2090 kg K ln 228,15 K + 332·10
J 273,15 K
273,15 K + 4186 kg K ln 273,15 K = +323
J 338,15 K J
K


Sw = m w cw ln TTs = 0,62 kg · 4186 kgJ K · ln 338,15 K
373,15 K ≈ −256
J
K
m
Für das System:
S =
SE +
Sw = +67 J
K > 0, d. h. der Prozess ist irreversibel.
5 Hauptsätze der Thermodynamik 61

 AUFGABE D-17: Überströmversuch von G AY-L USSAC D.5 und 6


Ein ideales Gas (1 mol) in einem abgeschlossenen Behälter 1 strömt nach Öffnen eines Ven-
tils in einen evakuierten Behälter 2 gleichen Volumens aus. Beide Behälter sind nach außen
wärmeisoliert. Wie groß ist die Entropieänderung?

 L ÖSUNG D-17: D
Adiabatisch, d. h. dQ = 0. — Isotherm, d. h. dT = 0: Behälter 1 kühlt ab (J OULE -T HOMSON-
Effekt), doch Behälter 2 erwärmt sich in gleichem Maße.
T2 V2

S = n Cv ln +n R ln = 1 mol · 8,314 molJ K ln 2 = 5,8 J


K > 0, d. h. irreversibel!
T1 V1
   
0 2

 AUFGABE D-18: Freie Enthalpie D.5.2, 5.4, 5.5


Welche mechanische Energie können 10 Liter ideales Gas von 2 bar, das bei konstanter Tem-
peratur reversibel auf 30 Liter expandiert wird, maximal leisten?

 L ÖSUNG D-18:
Änderung der H ELMHOLTZ’schen Freien Enthalpie = Nutzarbeit des Systems bei konstantem
Volumen:
dF = dU − d(T S) = − p dV −T dS −S dQ !
    dT = −T T = −dQ = −dW
0 isotherm: 0
V2 V2 dV = p V ln V1 = 2·105 Pa · 10·10−3 m3 · ln 10 ≈ −2,2 kJ
F =− p dV = −n RT V 1 1 V2 30
V1 V1

 AUFGABE D-19: Zustandssumme D.2.4 !


Die mittlere Energie eines Systems mit N-Teilchen hängt von der Zustandssumme Z ab.
∂ ln q
Zeigen Sie, dass Ē = − ∂β mit β = kT gilt.

 L ÖSUNG D-19:
Die mittlere Energie des Systems ist die Summe über alle N mit der Wahrscheinlichkeit Pi des
Energiezustands i gewichteten Teilchenenergien E i . Die Entartung aller Zustände sei gi = 1.
(
N (
N
Ni E i E i e−Ei /kT

N 
N
Ē = Pi E i = i=1
N = i=1
Z und Z = e−Ei / kT ⇒
i=1 i=1

∂  −Ei /β =  (−E ) · e−Ei /β = − Ē · Z


N N
∂q
∂β = ∂β i=1 e i=1
i

1 ∂ Z = − ∂ ln q
Somit ist: Ē = − Z ∂β ∂β
62 D Thermodynamik und Wärmetransport

6 Zustandsänderungen des idealen Gases

 AUFGABE D-20: Druckgasflasche D.3


1. Aus einer Druckflasche mit einem CO2 -N2 -He-Gemisch (10 Liter, 70 bar) werden CO2 -
Laser-Rohre von 3 Liter Volumen bei Raumtemperatur bis zu einem Fülldruck von 5 kPa
gefüllt. Für wieviele Füllungen reicht die Druckflasche?
2. Welcher Druck baut sich in der Druckgasflasche (50 bar, 22 ◦C) auf, wenn sie vorübergehend
in der prallen Sonne (40 ◦C) steht?

 L ÖSUNG D-20:

1. Isotherme Zustandsänderung (T = konst). Das ausströmende Gas dehnt sich aus.


p1 V1 p2 V2 p1 5
= ⇒ V = V = 10·10 −3 m3 · 70·10 Pa = 14 m3
T1 T2 2 1 p 2 3
5·10 Pa
Dies reicht für 14 : 0,003 = 4666 Rohrfüllungen.
2. Isochore Zustandsänderung (V = konst).
p1 V1 p2 V2 (273,15+40) K
T1 = T2 ⇒ p2 = p1 T T1 = 50 bar · (273,15+22) K ≈ 53 bar
2

 AUFGABE D-21: Kühlschrank D.3, D.6


Ein dicht schließender Kühlschrank von 140 Litern Volumen wird an einem Sommertag (27 ◦C,
Luftdruck 1030 mbar) eingeschaltet, bis im Innenraum konstant 7 ◦ C herrschen.
a) Wie groß ist der Druck im Kühlschrank?
b) Welche Wärme wird der Luft im Kühlschrank entzogen? Schätzen Sie die Dichte bei 27 ◦ C.
cv = 716 Jkg−1 K−1 ; 0 = 1,293 kg m−3
c) Welche Kraft braucht man zum Öffnen der 0,8 m hohen × 0,6 m breiten Kühlschranktür?
Scharniere und Griff seien am Rand der Tür.
d) Wie ändert sich die innere Energie der Luft?
e) Welches Luftvolumen entweicht bei offener Tür aus dem Kühlraum, wenn die Temperatur
wieder auf 27 ◦C steigt?

 L ÖSUNG D-21:

a) Isochore Zustandsänderung (V = konst).


p1 V1 p2 V2 (273,15+7) K
T1 = T2 ⇒ p2 = p1 T T1 = 1030 mbar · (273,15+27) K = 961 mbar = 96,1kPa
2

b) Q = m cv
T kg
m =  V = 1,196 m −3 m3 = 0,167 kg.
mit 3 · 140·10

⇒ Q = 0,167 kg · 716 J
kg K · (27 − 7) K ≈ 2,4 kJ
Die Dichte der Luft  bei 27 ◦C folgt ebenfalls aus dem idealen Gasgesetz:
! p  T
p0 V0 = m RL T0 = p1 V1 = m RL T1 ⇒ p0 = 0 T0
1 1 1
p1 T0
⇒ 1 = 0 p T = 1,293 3 ·
kg 1030 mbar · 273,15 K = 1,196 kg m−3
0 1 m 1013,25 mbar · (273,15 + 27) K
6 Zustandsänderungen des idealen Gases 63

c) F =
p · A = (1030 − 961) · 102 Pa · (0,8 · 0.6 m2 ) ≈ 3300 N
Diesen Sog“ auf die Tür muss die Zugkraft Fz am Türgriff überwinden (Hebelgesetz):

Fz · 0,6 m = F · 12 · 0,6 m ⇒ Fz = 3300 N · 0,3 m
0,6 m ≈ 1650 N
d) 1. Hauptsatz: Bei der isochoren Zustandsänderung wird keine Arbeit verrichtet ( p dV = 0).

U = −Q = −2,4 kJ (negativ, wegen Abkühlung!) D
e) Isobare Zustandsänderung ( p = konst).
p1 V1 p2 V2
⇒ V2 = V1 T −3 3 (273,15 + 27) K −3 3
T1 = T2 T1 = 140·10 m · (273,15 + 7) K ≈ 150·10 m .
2

Somit entweichen (150 − 140 = 10) Liter.

 AUFGABE D-22: Zustandsänderungen idealer Gase D.6


1. Isotherme Kompression. Bis zu welchem Druck kann man 100 m3 Luft von 1,0 bar mit einer
Energie von 3 kWh isotherm komprimieren?
2. Isochore Erwärmung. Ein verschlossener Behälter mit 1,0 m3 Luft (0,9 bar; 300 K;
RL = 287 J kg−1 K−1 , cv = 717 J kg−1 K−1 ) wird erwärmt, bis der Druck 3,0 bar erreicht.
a) Welche Temperatur ist erforderlich?
b) Welche Wärme muss zugeführt werden?
3. Isobare Erwärmung. 1 m3 Luft (300 K; 0,9 bar, c p = 1066 J kg−1 K−1 ) in einem Zylinder
mit reibungsfreiem Kolben wird auf 1000 K erwärmt.
a) Wie groß ist das Endvolumen?
b) Wieviel Wärme muss zugeführt werden?
c) Wie groß ist die Ausdehnungsarbeit?

 L ÖSUNG D-22:

V2 V2 p1
1. dW = − p dV und pV = n RT ⇒ W = −n RT dV V = −n RT ln V1 = p1 V1 ln p2 ⇒
 V1

p2 = p1 e −W/( p 1 V1 ) = 10 Pa · exp
5 −3000 · 3600 J ≈ 294 kPa = 2,94 bar
105 Pa · 100 m3
p1 V1 p2 V2 p
2. a) T = T für V = konst ⇒ T2 = T1 p12 = 300 K · 3,0 bar
0,9 bar = 1000 K
1 2
b) Q = m cv
T und
p V = m RL
T ⇒
V cv
p 1 m3 · 717 J kg−1K−1 · (3 − 0,9) · 105 Pa
Q= = ≈ 525 kJ
RL 287 J kg−1 K−1
p1 V1 p2 V2 T2 = 1 m3 · 1000 K = 3,3 m3
3. a) T = T für p = konst ⇒ V2 = V1 T
1 2 1 300 K
b) Q = m cp
T und p V1 = m RL T1 ⇒
p V1 cp
T 0,9·105 Pa · 1 m3 · 1066 J kg−1K−1 · (1000 − 300) K
Q= = ≈ 780 kJ
RL T1 287 J kg−1 K−1 · 300 K
c) W = − p
V = −0,9·105 Pa · (3,33 − 1) m3 ≈ −210 kJ (Minus: vom System geleistet)
64 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-23: Wasserstoffballon D.3 und D.6


Ein Wetterballon (50 m3 ) wird am Boden mit einem Sechstel seines Volumens mit Wasserstoff-
gas gefüllt (1 bar, 7 ◦ C, Cp = 28,8 J mol−1 K−1 , κ = 1,41). Der Ballon steigt ohne Wärmeaus-
tausch mit der Umgebung auf.
a) Welche Stoffmenge und welche Masse an Wasserstoff enthält der Ballon?
b) Wie groß sind Gasvolumen und Temperatur bei einem Luftdruck von 200 mbar?
c) Unter Sonneneinstrahlung dehnt sich die Ballonhülle auf 50 m3 Volumen aus.
Welche Temperatur herrscht im Ballon? Welche Wärmemenge hat das Gas aufgenommen?

 L ÖSUNG D-23:
p1 V1 105 Pa·50/6 m3
a) n = RT = 8,314 J mol−1K−1 ·(273,15+7) K
≈ 358 mol
1
m = n M = 358 mol · (2 · 1,0079) · 10−3 mol
kg
≈ 0,72 kg.
Beachte: H2 kommt molekular vor! Relative Atommasse siehe Periodensystem.
b) Adiabatische Zustandsänderung (isentrope Zustandsänderung):
  1/1.41
p 105 Pa
p1 V1κ = p2 V2κ ⇒ V2 = V1 κ p12 = 50 6 m 3·
0,2·105 Pa
≈ 26 m3
p V 0,2·105 Pa·26 m3
T2 = n2R2 = 358 mol·8,314 J mol−1 K−1
= 176 K
c) Isobare Zustandsänderung:
p V 0,2·105 Pa·50 m3
T3 = n2R3 = 358 mol·8,314 J mol−1 K−1
= 336 K
Q = n C p
T = 358 mol · 28,8 molJ K · (336 − 176) K ≈ 1,65 MJ

 AUFGABE D-24: Polytrope Zustandsänderung, Freiheitsgrade D.6 und D.2.1


Ein Stickstoffvolumen (1 Liter; 1,0 bar; 22 ◦C)
wird auf die Hälfte verdichtet,
so dass eine Zustandsänderung p V 2 = konst erfolgt.
a) Wie groß sind Enddruck und Endtemperatur?
b) Welche Kompressionsarbeit wird zugeführt?
c) Wie groß sind molare Wärmekapazität, innere Energie und zugeführte Wärme?

 L ÖSUNG D-24:

a) Der Polytropenexponent ist k = 2, somit:


 2  
p1 V12 = p2 V22 ⇒ p2 = p1 V V1 = 105 Pa · 1 2 = 4·105 Pa = 4 bar
0,5
  2
T2 = V2 k−1 ⇒ T = (273,15 + 22) K · 21 = 590 K
T1 V1 2
$  % $ %
1−k −3 3  0,5 −1
b) W =
p1 V1 V2 −1 = 10 5
Pa · 10 m − 1 = +100 J (zugeführt)
k−1 V1 1 1
c) Starre N2 -Hantel: 3 Translations-, 2 Rotations- und keine Schwingungsfreiheitsgrade.
Cv = 21 (3 + 2)R = 5
2 · 8,314 molJ K ≈ 21 J
mol K
pV 5 Pa·10−3 m3

U = nCv
T = RT1 Cv
T = 8,31410J mol −1 K−1 ·295 K · 21
J
mol K · (590 − 295) K ≈ 250 J
1
1. Hauptsatz: Q =
U − W = (250 − 100) J = 150 J
7 Kreisprozesse 65

7 Kreisprozesse

7.1 Thermische Maschinen

D
 AUFGABE D-25: Carnot-Prozess D.7
1. Ein Wärmekraftprozess in einer Dampfkraftanlage zwischen zwei Wärmebädern mit den
Temperaturen 20 ◦ C und 374 ◦C liefert welchen maximalen thermischen Wirkungsgrad?
2. Einer C ARNOT-Maschine wird die Wärmemenge 920 kJ zugeführt und bei der tieferen Tem-
peratur 283 K die Wärme 550 kJ entzogen.
a) Wie sieht das p-V -Diagramm prinzipiell aus (Wärme, Arbeit, Nutzarbeit, Umlaufsinn)?
b) Wie groß sind die Nutzarbeit für einen Zyklus und der thermische Wirkungsgrad?
c) Wie groß ist die obere Temperatur?
d) Wie groß ist die Entropieänderung jedes Reservoirs und des Gesamtsystems?

 L ÖSUNG D-25:

1. η = T2 T− T1 = (647,15−293,15) K
647,15 K ≈ 55 % p
2 Qzu W23
2. a) Bild T2

b) W = Q zu −|Q ab | = (920−550) kJ = 370 kJ W12


η = QW = 370 W
920 kJ = 0,4022 = 40,2 %
kJ
zu T1 W34

c) η = T2 T− T1 ⇒ T2 = T1 = 283 K
= 473,4 K Qab W41
2 1−η 1−0,4022
V

d)
S = + |Q 2 | = 920 kJ
= +1943 J ⎬
2 T 473,4 K K

S =
S2 +
S1 ≈ 0, d. h. reversibler Prozess
|Q 1 | ⎭

S1 = − T = 550 kJ
283 K = −1943 J
K

 AUFGABE D-26: Arbeitskraftmaschine, Kühlschrank, Wärmepumpe D.7


Eine linksläufige Carnot-Maschine hat folgende Daten:
T1 = 283 K, Q zu = 837 kJ, Q ab = -921 kJ; V1 = 0,25 m3 ; V4 = 0,15 m3 .
a) Welche Leistungsziffern hat die Maschine?
b) Wie groß ist die zweite Arbeitstemperatur des Gases?

 L ÖSUNG D-26:

a) Kältemaschine: εK = QWzu = |Q Q zu = 837 kJ ≈ 10


ab | − Q zu (921 − 837) kJ
|Q ab |
Wärmepumpe: εW = QWab = |Q | − Q zu =
921 kJ
(921−837) kJ ≈ 11
ab

b) ηW = T T−2 T ⇒ T2 = εW T1 = 11·283 K
≈ 311 K = 28 ◦C
2 1 εW − 1 11−1
66 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-27: Wärmekraftmaschine D.7


Ein Kreisprozess arbeitet mit einem idealen zweiatomigen Gas:
1→2: adiabatische Expansion (11 bar → 1 bar),
2→3: isotherme Kompression (300 K),
3→1: isochore Druckerhöhung (auf V2 = 2,4 dm3, κ = 1,4).
a) Wie sieht das p-V -Diagramm prinzipiell aus (Nutzarbeit, Umlaufsinn)?
b) Wie groß sind die Wärmemengen und Arbeiten?
c) Wie groß ist der thermische Wirkungsgrad im Vergleich zum C ARNOT-Wirkungsgrad?

 L ÖSUNG D-27:
a) Bild p
b) 1→2: Adiabatisch: Q 12 = 0 p1
 (1−κ)/κ   1−1,4
p
= 300 K · 1
1,4
T1 = T2 p2 = 595 K
1 11
p2 V2 5 T1
W12 = n Cv
T = R
T W
p3
 RT 2
  
n Cv T2
p2
= 10 Pa · 0,0024 m · 52 · (300 − 595) K = −590 J
5 3
300 K
V1=V3 V2 V
n = 0,00963 mol; Cv = 20,79 J mol−1 K−1

b) 2→3: Isotherm:
 1  1
p κ
= 0,0024 m3 · 1 = 0,433·10−3 m3
1,4
V3 = V1 = V2 p2
1 11
Q 23 = n RT ln V 0,433
V2 = 0,0963 mol · 8,314 mol K · 300 K · ln 2,4 = −411 J
1 J

W23 = −Q 23 = 411 J

b) 3→1: Isochor: dW31 = − p dV = 0, da dV = 0.


Q 31 = n Cv
T = 0,0963 mol · 20,79 J mol−1 K−1 · (595 − 300) K = 591 J

|W | |W12 + W23 + W31 | | − 591 + 411 + 0| J


c) η = Q = Q 31 = = 0,305 = 30,5 %
zu 591 J

ηC = T1 T− T2 = (595595
− 300) K = 0,496 = 49,6 % (theoretische Obergrenze)
K
1

 AUFGABE D-28: Ericsson-Prozess D.7 und 2.1


Eine geschlossene Gasturbine (Wärmekraftmaschine) mit 20 g eines zweiatomigen idealen Ga-
ses (RB = 4,1 kJ kg−1 K−1 ) durchläuft einen Kreisprozess zwischen zwei Isobaren ( p1 = p2 =
10 bar und p3 = p4 = 1 bar) und zwei Isothermen (T2 = T3 = 500 K und T4 = T1 = 300 K).
a) Wie sieht das p-V -Diagramm grundsätzlich aus?
b) Wie groß sind die spezifischen Wärmekapazitäten bei konstantem Druck und Volumen?
c) Wie groß sind Arbeiten, Wärmemengen und Nutzarbeit?
d) Wie groß ist der thermische Wirkungsgrad im Vergleich zum Carnot-Prozess?
7 Kreisprozesse 67

 L ÖSUNG D-28: p
Q12 W12
a) Bild
−1 −1
b) cp = RB = 4,1 kJ1,4−1
kg K
= 14,4 kgkJK p1=p2 W23
κ −1
Q23
c) 1→2 isobare Expansion:
Q 12 = m c p
T D
= 0,02 kg · 14,4 kgkJK · (500 − 300) K = 57,5 kJ W41 W T2=T3
p3=p4 Q41
W12 = p
V = −m RB
T =
= −0,02 kg · 4,1 kgkJK · (500−300) K = −16,4 kJ Q34 W34 T1=T4
V1 V2 V4 V3 V
2→3 isotherme Expansion:
p 4 hPa
Q 23 = −W23 = m RB T2 ln p21 = 0,02 kg · 4,1 kgkJK · 500 K · ln 10
103 hPa
= 94,4 kJ
3→4 isobare Kompression:
Q 34 = m c p (T4 − T3 ) = −57,4 kJ und W34 = −m RB (T4 − T3 ) = 16,4 kJ
p
4→1 isotherme Kompression: Q 41 = −W41 = m RB T1 ln p4 = −56,6 kJ
1

4
Nutzarbeit: W = Wi = (−16,4 − 94,4 + 16,4 + 56,6) kJ = −37,8 kJ (wird frei!)
i=1
|W | |W |
d) η = Q = Q + Q = 37,8 kJ = 0,249 = 24,9%
zu 12 23 152 kJ
T −
ηC = 2 T 1 =T (500−300) K
= 0,40 = 40% (theoretische Obergrenze)
2 500 K

 AUFGABE D-29: Stirling-Prozess D.7


Eine mit Wasserstoff betriebene Gaskältemaschine läuft nach folgendem Arbeitskraftprozess:
1→2: Isochore Erwärmung ( p1 = 9 bar, V1 = V2 = 0,28 dm3, T1 = T4 = 77 K, T2 = 300 K)
2→3: Isotherme Kompression
3→4: Isochore Abkühlung (V3 = V4 = 0,14 dm3)
4→1: Isotherme Expansion
a) Wie sieht das p-V -Diagramm aus?
b) Wie groß ist die Leistungsziffer für ideale Wärmeübertragung (−Q 34 = Q 12 )?
c) Welche Kälteleistung liefert die Maschine bei f = 1400 Zyklen pro Minute?
d) Wie groß ist die erforderliche Antriebsleistung des Motors?

 L ÖSUNG D-29: p
a) Bild
b) εK = T T−1 T = (300−77)
77 K
K = 0,345
p3 Q34 W23
2 1
Q23
c) Q 41 = −W41
= −n RT1 ln V V4
V1 = − p1 V1 ln V1 =
4 p4 T2=T3
p2
= −9·105 Pa·0,28·10−3 m3 ·ln 0,14 = 175 J Q12
0,28 p1 Q41 T1=T4
P = Q̇ 41 = f Q 41 = 1400 · 175 J ≈ 4,1 kW W41
60 s V3=V4 V1=V2 V
p1 V1 9·105 Pa·0,28·10−3 m3 ·300 K
d) Q 23 = n RT2 ln V
V3 = T1 T2 ln V3 =
1 V1
77 K ln 0,28
0,14 = 681 J

PM = (|Q 23 | − Q 41 ) · f = (681 − 175) J · 60 s = 11,8 kW


1400
68 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-30: Verdichter: Luftverflüssigung D.7


Eine L INDE-Maschine (Kompressor) nutzt folgenden Kreisprozess:
1→2: Adiabate Kompression (T1 = 20 ◦ C, T2 = 150 ◦C, p1 = 1 bar, V1 = 3,5 dm3,
Luft: κ = 1,4; Cv = 20,8 J mol−1 K−1 , Cp = 29,1 J mol−1 K−1 )
2→3: Isobare Verdichtung (T3 = T1 , V3 )
3→1: Isotherme Expansion
a) Wie sieht das p-V -Diagramm aus?
b) Wie groß sind Stoffmenge, Drücke und Volumina?
c) Wie groß sind Arbeiten, Wärmemengen und Gesamtarbeit?
d) Welche Antriebsleistung muss der Motor bei 750 min−1 und 80%igem Wirkungsgrad haben?

 L ÖSUNG D-30:
p
a) Bild Q23 W23
p1 V1 105 Pa·3,5·10−3 m3 p2=p3
b) n = RT = 8,314 J mol−1 K−1 ·293,15 K
= 0,144 mol
1
Q31 T2
W12
1→2: Adiabatische Zustandsänderung: W31
p1 T1=T2
  κ   1,4
T1
p2 = p 1 T
1−κ
= 1 bar · 293,15 K 1−1,4
= 3,61 bar
423,15 K V2
2
 1  1 V3 V1 V
p κ 1,4
V2 = V1 p12 = 3,5 dm3 · 3,61
1 bar
bar = 1,40 dm3

3→1: Isotherme Zustandsänderung


p
p1 V1 = p3 V3 ⇒ V3 = V1 p13 = 3,5 dm3 · 1 bar
3,61 bar = 0,970 dm3

c) adiabat: W12 = n Cv (T2 − T1 ) = 0,144 mol · 20,8 molJ K · (423,15 − 293,15) K = 389 J
Q 12 = 0

isobar: W23 = p2 (V2 − V3 ) = 3,61·105 Pa · (1,4 − 0,97) · 10−3 m3 = 155 J


Q 23 = n Cp (T3 − T2 ) = 0,144 mol · 29,1 molJ K · (293,15 − 423,15) K = −545 J

isotherm: W31 = n RT1 ln V 0,97 dm3


V1 = 0,144 mol · 8,314 mol K · 293,15 K · ln 3,5 dm3 = −450 J
3 J

Q 31 = −W31 = 450 J

Arbeit: W = W12 + W23 + W31 = 94 J

Wf 94 J·(750/60) s−1
d) Nennleistung: P = η = 0,8 = 1,47 kW
mec
7 Kreisprozesse 69

7.2 Chemische Thermodynamik

 AUFGABE D-31: Born-Haber-Kreisprozess D.11 !


Wie groß ist die Gitterenergie von Kaliumchlorid als Enthalpieänderung des gedachten Pha-
senübergangs: KCl(s) → K⊕ (g) + Cl (g).
D
Standard-Bildungsenthalpie von KCl: –435 kJ/mol
Standard-Sublimationsenergie von Kalium: +88 kJ/mol
Ionisierungsenergie von Kalium: +410 kJ/mol
Elektronenaffinität von Chlor: –368 kJ/mol
Standard-Dissoziationsenergie von Chlor: +226 kJ/mol

 L ÖSUNG D-31:
Gitterenergie  
KCl(fl) K (g) + Cl(g)
ǻHG

Im Kreisprozess ist die Summe der Ener-

Ionisation EI

Elektronen-
affinität EA
gien null. In Pfeilrichtung wird positiv
gezählt.

HG − E I − E A − E D −
HS +|
Hf| = 0
2
K(s) + 12 Cl2 K(g) + ¢Cl²

HG = 678 kJ/mol Sublimation ǻH S

Dissoziation ED

 AUFGABE D-32: Hess’scher Satz: Bildungsenthalpie D.14.1


Wie groß ist die Standard-Bildungsenthalpie von Toluol nach der fiktiven Reaktion:
C (Grafit) + H2 (g) → C7 H8 (fl)? (g) = gasförmig, (fl) = flüssig

Hf0 / (kJ mol−1 )
1. C (Grafit) → C(g) +715,0
2. C (Grafit) + O2 (g) → CO2 (g) –393,5
3. C7 H8 (fl) + 9 O2 (g) → 7 CO2 (g) + 4 H2 O(fl) –3910
4. C7 H8 (fl) → C7 H8 (g) +38,1
5. H2 (g) → 2 H(g) +436,0
6. H2 (g) + 21 O2 (g) → H2 O(fl) –285,8

 L ÖSUNG D-32:
Nach dem H ESS’schen Satz (2. thermochemisches Gesetz) darf man die Reaktionsenthalpien
der einzelnen Teilreaktionen addieren. Der Reaktionsweg spielt thermodynamisch keine Rolle.
Stöchiometriefaktoren und Aggregatzustände beachten!
7 C (Grafit) + 7 O2 → 7 CO2 7 · (−393,5) kJ/mol
4 H2 + 2 O2 → 4 H2 O(fl) +4 · (−285,8) kJ/mol
7 CO2 + 4 H2 O(fl) → C7 H8 + 9 O2 +1 · (+3910) kJ/mol
7 C (Grafit) + 4 H2 (g) → C7 H8 (fl)
Hf0 = 12,3 kJ/mol
70 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-33: Entropieänderung bei der Kristallisation D.5.2


Die irreversible, spontane Eisbildung in unterkühltem Wasser soll im T (S)-Diagramm als Sum-
me reversibler Einzelschritte berechnet werden:
H2 (fl, –10 ◦C) → H2 O(fl, 0 ◦ C) → H2 O (f, 0 ◦ C) → H2 O(f, –10 ◦C)
Schmelzwärme v. Eis: +6,012 kJ/mol; Wärmekapazität von Wasser: cp = 75,36 J mol−1 K−1 , Eis: 37,68 J mol−1 K−1
Aggregtazustände: (f) = fest, (fl) = flüssig, (g) = gasförmig.

 L ÖSUNG D-33:

1 → 2 : Erwärmung: T
Kristallisation
K
273
cp,W T2 273
3 2

S = T dT = cp,W ln T1
263 K
= 75,36 molJ K ln 273
263 = +2,81 mol K
J

2 → 3 : isotherme Erstarrung
(Phasenumwandlung):
263 1

S = −
H 6,012 kJ/mol
T = − 273 K = −22,02 molJ K
H2O(f) H2O(fl) S
3 → 4 : Abkühlung:
K
263
cp,E T1

S = T dT = cp,E ln T2 = 37,68 mol K ln 273 = −1,406 mol K
J 263 J
276 K

1 → 4 : Gesamtvorgang:
S =
Si = −20,6 molJ K

 AUFGABE D-34: Gibbs’sche Freie Enthalpie D.5.4, D.7.3.3

1. Erfinder Schlau will Aluminiumoxid mit Kohlen-


Hf
Sf
monoxid in einem Hochtemperaturreaktor zu Alu- kJ/mol J mol−1 K−1
minium und Kohlendioxid umwandeln. Das gebil- Al 0 28,3
dete Aluminiumpulver soll zu Boden sinken und Al2 O3 -1582 50,9
CO2 mit den Flammenabgasen entweichen. CO -111 198
Geht das? Welche Temperatur ist erforderlich? CO2 -394 214

2. Erfinder X will CO2 aus der Atmosphäre (0,039 %) mit einem Membranverfahren (bei 80
bar, 25 ◦ C) abtrennen. Welchen Energieaufwand erfordert die Gewinnung von 1 kg CO2 ?
3. Welchen idealen Wirkungsgrad hat eine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle, wenn die
Zellspannung 1,23 V und die Verbrennungswärme von 1 kg Wasserstoff 39,4 kWh beträgt?

 T IPP D-34:
Nutzenergie“ eines Prozesses:
G =
H − T
S Einheit: kJ
mol

Elektrochemische Zelle:
G = −z F
E Einheit: kJ
mol
Thermodynamischer Wirkungsgrad:
G
η =
H
 L ÖSUNG D-34:

1. 3 CO + Al2 O3 → 2 Al + 3 CO2


H =
Hf,i = [2 · 0 + 3 · (−394)] kJ
− [3 · (−111) + 1 · (−1582)] kJ
= 733 kJ
  mol
   mol
 mol
Produkte Edukte
8 Reale Gase 71


S =
Sf,i = [2 · 28,3 + 3 · 214] kJ
− [3 · 198 + 1 · 50,9] kJ
= 53,7 J
  
mol
  
mol mol
Produkte Edukte

Im chemischen Gleichgewicht:
G = 0 =
H − T
S ⇒ T =
H
!

S ≈ 14000 K
Die unrealistisch hohe Reaktionstemperatur ist nicht praktikabel. Aluminium würde außer-
dem verdampfen und ionisiert. D
2. Aus dG = dH − T dS = −V d p − S dT für konstante Temperatur (dT = 0) folgt:
2 p
G( p2 ) − G( p1 ) = V d p = RT ln p2 = 8,3144 molJ K · 298,15 K · ln 0,039%·1bar
80 bar
= 30,3 kJ
mol
1
1
m =
1 kg CO2 sind n = M 1 kg
≈ 22,7 mol. Energieaufwand: W = n ·
G = 688 kJ/kg.
44 g/mol

3. An der Anode (Minuspol) wird Wasserstoff oxidiert H2  2H⊕ + 2e , an der Kathode
Sauerstoff reduziert: 12 O2 + 2e + 2H⊕  H2 O. Bei dieser stillen Verbrennung“ durch

elektrochemische Oxidation H2 + 12 O2  H2 O werden also z = 2 Elektronen ausgetauscht.
Die spezifische Verbrennungswärme wird mit Hilfe der molaren Masse von H2 in die molare
Größe umgerechnet.

G = −z F E =
η =
H −2·96485 C mol−1·1,23 V
≈ 83 %

h · M −39,4 kWh/kg·3600 kJ kWh−1 ·2·1,008·10−3 kg mol−1

8 Reale Gase

 AUFGABE D-35: Kritische Größen D.8

Ein reales Gas genüge der Zustandsgleichung von D IETERICI: p(Vm − b)ea/(RT Vm ) = RT .

1. Woran erkennt man den kritischen Punkt im Schaubild der D IETERICI- und VAN - DER -
WAALS-Isothermen?
2. Berechnen Sie mit den Konstanten a = 0,7062 m6 Pa mol−2 und b = 69,4·10−6 m3 mol−1
die kritischen Größen pk,Vk ,Tk für Ethan.

 T IPP D-35:
Zur symbolischen Berechnung mathematischer Ausdrücke und zur numerischen Auswertung von
Formeln bieten sich Arithmetikprogramme wie M APLE, M ATHEMATICA und M ATHCAD an.

 L ÖSUNG D-35:

1. Im p(Vm )-Diagramm ist der kritische Punkt der Sattelpunkt der einzigen Isotherme mit hori-
zontaler Wendetangente, bevor bei niedrigeren Drücken das Zweiphasengebiet beginnt.
2. An einem Maximum ist die 1. Ableitung null; am Sattelpunkt ebenso die 2. Ableitung null.
Beachten Sie beim Ableiten die Kettenregel und das Nachdifferenzieren.
72 D Thermodynamik und Wärmetransport

p = V RT e−a/(RT Vm )
m−b
    
∂p ! RT −a/(RT ) −a −1 −RT e−a/(RT Vm )
(1) ∂ V = 0 = V − b e V m
RT 2 +
m
$ m % Vm (Vm − b)2
= a − RT e−a/(RT Vm )
Vm2 (Vm − b) (Vm − b)2
RT Vm2
⇒ (Vm − b) = a
$ %
∂2 p ! a 2
2a 2a 2RT
(2) ∂ V = 0 = − − + e−a/(RT Vm )
m (Vm − b)Vm4 RT (Vm − b)2 Vm2 (Vm − b)Vm3 (Vm − b)3
⇒ a 2 + 2RT = 2a + 2a und mit (1):
Vm4 RT (Vm − b)2 Vm (Vm − b) V 3
m

⇒ a = 2RT Vm mit (1): b = Vm


2
Kritische Größen für Ethan:
m3 
Vk = 2b = 0,01388 mol = 13,88 mol

Tk = a = a = 306 K
2RVk 4Rb
pk = V RT e−a/(RT Vk ) = a2 2 = 4,96 MPa
k−b 4b e

 AUFGABE D-36: Fugazitätskoeffizient: G IBBS -H ELMHOLTZ-Gleichung D.5.4, 8.2 !


Leiten Sie aus der molaren Freien Enthalpie G( p,T ) die Abweichung eines realen Gases vom
 ∂ ln ϕ 
idealen Verhalten im gleichen Zustand ( p,V,T ) her: Hideal − Hreal = −RT 2 ∂ T p .

 L ÖSUNG D-36:

p ⎪
G ideal ( p,T ) = G 0 + RT ln ⎬
p0 G real − G ideal = R (ln f − ln p) und f = ϕp
f
G real ( p,T ) = G 0 + RT ln 0 ⎪
⎭ T T
p
Durch Differenzieren nach T für p = konst und Nutzung der G IBBS -H ELMHOLTZ-Gleichung:
       
∂(G real /T ) ∂(G ideal/T ) ∂ ln ϕ Hreal + Hideal = −R ∂ ln ϕ
∂T − ∂T = R ∂T p ⇒ − ∂T p
p p T2 T2

 AUFGABE D-37: Virialgleichung: realer Gasdruck D.8.1, 8.2 !


pVm (C−B 2 )
Die Gleichung = 1 − RT
RT
B
p+ (RT )2
p2 beschreibt reale Gase, die nicht zu sehr vom
idealen Verhalten abweichen.

a) Wie lautet die Fugazität f und der Fugazitätskoeffizient ϕ als Funktion des Drucks?
b) Wie groß ist die Fugazität von Argon bei 20 bar und 273 K?
B = -21,13 cm3 /mol; C = 1054 cm6 /mol
9 Luftfeuchtigkeit 73

 L ÖSUNG D-37:

a) Der Realgasfaktor Z berücksichtigt die Abweichung vom idealen Gasgesetz: pVm = Z RT .



f = ϕp = p e [(Z −1)/ p] d p und Z = 1 − B  p + C  p 2 (vgl. Angabe) ⇒
 1+B  p+C  p2 −1 Bp C−B 2
dp  p+ 1 C  p 2 RT + 2(RT )2 p2
f = pe p = p eB 2 = p e   D
ϕ
−21,13·(0,01 m)3 mol−1 ·20·105 Pa 1054·(0,01 m)6 mol−1 −(21,13·10−6 )2
+ ·(20·105Pa)2
b) f = 20 · 105 Pa · e 8,3144 J mol−1 K−1 ·273 K 2·(8,3144 J mol−1 K−1 ·273 K)2
 = 19,6·10 Pa
5

ϕ=0,98179

 AUFGABE D-38: Gibbs’sche Phasenregel D.8.1 !


Wie viele unabhängige Zustandsgrößen genügen zur Beschreibung der Systeme:
a) Wasser mit gesättigtem Dampf?
b) Kochsalzlösung mit gesättigtem Dampf?
c) Kalk-Branntkalk-Gleichgewicht: CaCO3  CaO + CO2 ?

 L ÖSUNG D-38:
Zahl der Phasen Unabhängige Komponenten Freiheitsgrade
p k=N−R f =k+2− p
a) 2 (Wasser, Dampf) 1 (H2 O) 1+2–2=1
b) 2 (Lösung, Gasraum) 2 (H2 O, NaCl) 2+2–2=2
c) 3 (Feststoffe, Gasraum) 2 (drei Stoffe, eine Reaktion) 2+2–3=1
N Zahl der Stoffe, R Zahl der unabhängigen Reaktionen.

9 Luftfeuchtigkeit

 AUFGABE D-39: Luftfeuchtigkeit D.9, 10.2



Wie groß ist die Luftfeuchtigkeit in einer Sauna bei 90 C und einem gemessenen Wasser-
dampfpartialdruck von 5332 Pa?
Wasser bei 100 ◦ C: Dampfdruck p1 = 1,01325 bar; molare Verdampfungswärme:
Hv = 40,65 kJ/mol.

 L ÖSUNG D-39:
Vergleich des Sättigungsdampfdrucks p bei 90 ◦C nach der C LAUSIUS -C LAPEYRON-Gleichung
— mit der Näherung für ideale Gase und kleine Drücke (Vfl  Vg ) — mit dem tatsächlich
gemessenen Wasserdampfpartialdruck:

Hv ⇒ 2 d p =
Hv 2 dT ⇒
p T
dp
=
Hv ≈ p
dT (Vg − Vfl )T RT 2 p1
p R
T1 T
2

−1 −1
"  #
−40,65 kJ/mol
p2 = p1 e−(
Hv /R)(T2 −T1 ) = 101325 Pa·exp 8,3144 1
J mol−1 K−1 363 K
− 1
373 K = 70615 Pa
p
Relative Luftfeuchtigkeit: ϕ = pw2 = 70615 Pa = 7,55 %
5332 Pa
74 D Thermodynamik und Wärmetransport

10 Flüssigkeiten und Lösungen

 AUFGABE D-40: Ideale Mischung: G IBBS -D UHEM-Gleichung D.10.4 und 6 !


Wie groß ist die Änderung der molaren G IBBS’schen Freien Enthalpie und der molaren Entro-
pie bei 298 K in einer idealen Mischung aus 0,4 mol Benzol und 0,6 mol Toluol? Schätzen Sie
die Enthalpieänderung.

 L ÖSUNG D-40:

G = RT (x 1 ln x 1 + x 2 ln x 2 ) = 8,3144 molJ K · 298 K · (0,4 ln 0,4 + 0,6 ln 0,6) = −1,7 mol


kJ

In einer idealen Lösung ist


H = 0, somit:
S =
H − T

G = 1,7·103 J/mol = −5,6 J
298 K mol K
G, H und S bezeichnen hier molare Größen und R die molare Gaskonstante.

 AUFGABE D-41: Aktivität und Ionenstärke einer Elektrolytlösung D.10.5 !


Wie groß ist die mittlere Aktivität a± = γ± c± einer 0,001-molaren Magnesiumchloridlösung
nach der D EBYE -H ÜCKEL-Theorie? (Formel siehe Tipp)

 T IPP D-41:

N
Ionenstärke I = 1
2 z i2 ci
i=1
 m n √
Mittlere Ionenkonzentration: c± = m+n c⊕ · c = (ma)m · (na)n
m+n

für m-n-Elektrolyte Am Bn der Konzentration c



Mittlerer Aktivitätskoeffizient: lg γ± = −0,5091 · |z ⊕ z  | molI−1 (25 ◦ C; I ≤ 0,02 mol
 )

 L ÖSUNG D-41:
Magnesiumchlorid dissoziiert in wässriger Lösung in drei Ionen: MgCl2  Mg2⊕ + 2 Cl .
Das Magnesium hat die Ionenladung z ⊕ = +2, das Chloridion z  = −1.
 2  1 2  1 2 
I = 21 z ⊕ c⊕ + z 
2c
 = 2 z ⊕ c + z  (2c) = 2 2 · 0,001 + 2 · 1 · 0,001 = 0,003 
2 2 mol
 √
c± = 3 c⊕ c 2 = 3 0,001 + 2 · 0,001 = 0,00158 mol


γ± = 10−0,5091·|2·1|· 0,001 = 0,985
a± = γ± c± = 0,00156 mol 

 AUFGABE D-42: Dissoziationsgrad von Essigsäure in Kochsalzlösung D.14.4, G.7.3.1 !


Die Dissoziationskonstante der Essigsäure beträgt K a = 1,754·10−5. Wie stark ist 0,01-molare
Essigsäure in Gegenwart von 0,01 mol/ Natriumchlorid dissoziiert?

 T IPP D-42:
O STWALD’sches Verdünnungsgesetz: K c = 1α−cα ≈ α 2 c
2

 L ÖSUNG D-42:
Essigsäure dissoziiert gemäß CH3 COOH + H2 O  H3 O⊕ + CH3 COO in Hydronium- und
Acetationen oder vereinfacht: HAc  H⊕ + Ac . Es sind Natrium- und Chloridionen zugegen.
11 Phasenübergänge 75

γH⊕ γAc α2 c
Ka = Kγ · Kc = γHAc · 1 − α ≈ γH⊕
γAc α 2 c

γ±2
  √
Mit I = 1
cH⊕ + cAc + cNa⊕ + cCl = 0,01 mol
 und γ± = 10−0,5091 I = 0,8894 folgt
2    
≈0 ≈0 0,01 0,01
 D
α = γ1± K a = 0,047 mol
= 4,7%
c 

Anmerkung: Ohne Näherungen erhält man α = 4,6%.

 AUFGABE D-43: Löslichkeitsprodukt von Flussspat G.7.3.2 !

Die spezifische Leitfähigkeit einer gesättigten CaF2 -Lösung beträgt 3,86·10−5


S/cm und von
Wasser 0,15·10−5 S/cm (18 ◦C). Die Grenzleitfähigkeit von Ca2⊕ ist 0,012 S m2 /mol und von
F 0,0055 S m2 /mol. Wie groß sind Löslichkeitsprodukt und Löslichkeit von Calciumfluorid?

 L ÖSUNG D-43:
κ = κLösung − κH2 O = 3,71·10−5 cm
S
= 3,71·10−3 m
S

# = zcκ =!
λCa2⊕ + 2λF = 0,023 Smolm2

⇒ c± = # κ = 3,71·10−3 S/m = 0,161 mol = 1,61·10−4 mol


0,023 S m2 mol−1 m3 
−11
 mol 3
K L,CaF2 = cCa2⊕ cF = c± · (2c± ) = 4c± = 1,7·10
2 2 3


11 Phasenübergänge

 AUFGABE D-44: Schmelzen und Verdampfen. D.11, D.2.2 


Ein Kilogramm Eis von –10 C und der spezifischen Wärmekapazität 1930 J kg K−1 wird mit
◦ −1

einer Leistung von 0,5 kW erwärmt. Wie lange dauert es, bis...
a) das Eis 0 ◦ C erreicht hat und danach geschmolzen ist? Schmelzenthalpie 333,7 kJ/kg
b) das Wasser den Siedepunkt erreicht und danach vollständig verdampft ist?
Wärmekapazität 4100 J kg−1 K−1 , Verdampfungsenthalpie 2250 kg/kg.

 L ÖSUNG D-44:
m cp
T 1 kg·1930 J kg−1K−1 ·10 K
a) P = Q̇ = dQ = mcp
T ⇒ t = t = ≈ 39 s
dt 500 W

Schmelzwärme: Q = m
Hsm ⇒ t = m
H
−1
sm = 1 kg·333,7 kJ kg ≈ 667 s
P 500 W
m cp
T kg−1K−1 ·100 K
b) P = Q̇ = dQ = mcp
T ⇒ t = t = 1 kg·4200 J500 ≈ 840 s
dt W

Verdampfungswärme: Q = m
Hv ⇒ t = m
H
−1
v = 1 kg·2250 kJ kg ≈ 4500 s = 75 min
P 500 W
76 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-45: Gefrierpunkterniedrigung, Dissoziationsgrad D.11, D.14.4, D.4, G.7.3


In einem Kältebad aus Eis, Wasser und Steinsalz (90–95 % NaCl) wird über die Wider-
standsänderung eines Thermistors die Abkühlkurve von 20 Gramm reinem Wasser ohne und
mit Zusatz von 0,5 g Kaliumnitrat gemessen.
a) Erklären Sie die Messkurven.
b) Wie groß ist die kryoskopische Konstante von Wasser (Schmelzwärme 335 kJ/kg)?
c) Wie groß ist die gelöste Stoffmenge, wenn die Gefrierpunkterniedrigung 0,8 K beträgt?
d) Welchen Dissoziationsgrad hat KNO3 in Wasser?
1,2
1,1
1,0
0,9
0,8
0,7
W
as

0,6
se
T / °C

r
0,5
Ka

0,4
liu
m

0,3
ni
tra

0,2
t

0,1
T1
0,0
-0,1 T2
-0,2
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
t/s

 L ÖSUNG D-45:
a) Am Schmelzpunkt bzw. Gefrierpunkt ist die Temperatur zeitlich konstant.
Die Lösung hat einen niedrigeren Dampfdruck und Gefrierpunkt als das reine Lösungs-
mittel (T2 < T1 ). Im Bereich um 140 s (Pfeil) liegt eine unterkühlte Flüssigkeit vor.

b) K =
HRT 2 = 8,3144 J mol−1K−1 ·(273,15 K)2 = 1,852 kg K
s 335 J/g mol
c) Für Nichtelektrolyte (was Kaliumnitrat nicht ist) würde gelten:

T = MKm m = K b ⇒ b =
T =
1,852 kg K/mol = 0,432 kg
0,8 K mol
w K
d) Kaliumnitrat dissoziiert in wässriger Lösung in z = 2 Teilchen: KNO3  K⊕ + NO 3.
Die molare Masse der gelösten Substanz: M(KNO3 ) = 101,11 g/mol.

T = K b[1 + (1 − z)α] und b = Mmm ⇒
w
   
α= 1
T − 1 = 1
T · Mm w − 1 = 0,8 K·101,11 g/mol·20 g − 1 ≈ 75 %
z − 1 Kb z−1 Km 1852 g K mol−1·0,5 g

 AUFGABE D-46: Schmelzpunkterniedrigung durch Druck D.10.2


Um wie viele Kelvin sinkt die Schmelztemperatur von Eis unter dem von einem
Schlittschuhläufer ausgeübten Druck?
Schmelzwärme von Eis:
Hf = 335 kJ/kg; spezifisches Volumen: v =1 cm3 /g (Wasser), 1,1 cm3 /g (Eis);
Masse der Person: m = 75 kg; Schlittschuhfläche: A = 0,2 cm2 .

 L ÖSUNG D-46:
Anwendung der C LAUSIUS -C LAPEYRON-Gleichung für das Gleichgewicht Eis  Wasser:
dp
=
Hf mit
p = F =
mg
= 75 kg·9,81 m/s2
≈ 36,8 MPa ⇒
dT (Vflüssig − Vfest )T A A 0,2·(0,01 m)2
12 Wärmetransport – Temperaturstrahlung 77

(Vflüssig − Vfest )T (1−1,1)(0,01 m)3 /(0,001 kg)·273 K

T =
Hf
p = 335 kJ/kg · 36,8·106 mN2 = −3,0 K

 AUFGABE D-47: Siedetemperatur von Wasser in großer Höhe D.10.2 !


a) Leiten Sie einen Zusammenhang zwischen dem Siedepunkt von Wasser und der Höhe
über dem Meeresspiegel her.
b) Bei welcher Temperatur siedet Wasser in 3000 m Höhe bei 5 ◦ C Außentemperatur?
D
Molare Verdampfungsenthalpie von Wasser: 40,6 kJ/mol.

 L ÖSUNG D-47:
a) Durch Verbindung der barometrischen Höhenformel und der C LAUSIUS -C LAPEYRON-
Gleichung folgt:
(1) p(h) = p0 e−ML gh/(RTh ) mit ML = 0,029 kg/mol
 

H v
Ts (h) − Ts (0)
1 1
(2) p(Th ) = ps e R
mit ps = p0 = 101325 Pa ; Ts (0) = 373 K

" #−1
Mgh
Ts (h) = T
H + 1
h v Ts (0)
" #−1
0,029 kg/mol·9,81 m s−2 ·3000 m
b) Ts (3000 m) = (273+5) K·40,6·103 J mol−1
+ 1
373 K = 362 K ≈ 89 ◦C
Anmerkung: In 3000 m Höhe beträgt der Luftdruck etwa 0,7 bar.

12 Wärmetransport – Temperaturstrahlung

 AUFGABE D-48: Wärmeleitung durch eine ebene Wand D.12.3


Welche Wärmemenge dringt in einer Stunde durch eine 30 cm dicke Ziegelsteinwand (12 m2 ,
λ = 0,8 W K−1 m−1 ), wenn die Temperatur auf der Innenseite 22 ◦ C und auf der Außenseite
–2 ◦C beträgt?
a) Durch reine Wärmeleitung in der Wand?
b) Durch Wärmeleitung, wenn eine zusätzliche Wandisolierung aus 2 cm dickem Styropor
aufgebracht wird (λ = 0,035 W K−1 m−1 )? Wärmeübergang nicht berücksichtigen!

 L ÖSUNG D-48:

a) Q = λ Al
T t = 0,8 W K−1 m−1 ·12 m2 ·24 K
0,3 m · 3600 s = 2,76·106 J

b) Q̇ = Q̇ 1 + Q̇ 2 = d A
Td = 12 m ·24 K 3
0,3 m 0,02 m = 304,3 W
1 2 −1 m−1 + 0,035 W K−1 m−1
+ 0,8 W K
λ1 λ2
Q = Q̇ t = 304,3 W · 3600 s = 1,1·106 J
Hinweis: In der Praxis wird mit Hilfe der Wärmeübergangskoeffizienten der Wärmedurchgang
Q̇ = k A
T berechnet; siehe nächste Aufgabe.
78 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-49: Warmwasserspeicher D.13.3


Ein Warmwasserspeicher (Oberfläche 1,2 m2 ) mit Wasser von 95 ◦ C steht in einer Umgebung
von 15 ◦ C. Die Wand besteht aus 3 mm Stahlblech, 50 mm Glaswolle und 1 mm Stahlblech.
a) Wie sieht der Temperaturverlauf durch die Wand schematisch aus?
b) Wie groß ist der Wärmedurchgangskoeffizient?
c) Welche Heizleistung wird im Speicher benötigt, damit die Temperatur konstant bleibt?
d) Wie groß ist die Temperatur an der Außenwand des Speichers?
Stoffdaten: λ1 = 58 W K−1 m−1 (Stahl), λ2 = 0,048 W K−1 m−1 (Glaswolle), α1W = 6000 W K−1 m−2
(Wasser-Stahl), α12 = 150 W K−1 m−2 (Glaswolle-Stahl), α1L = 30 W K−1 m−2 (Stahl-Luft).

 L ÖSUNG D-49:
a) Bild T Ti
" #−1
d l
1 + 1 + 1 + 2 + 1 + 2 + 1 d

Eisen
b) k = α1W λ1 α12 λ2 α12 λ3 α1L

Wasser

Luft
" #−1

Eisen

wolle
Glas-
= 60001
+ 0,003
58 + 1
+ 0,05
+
150 0,048 150
1
+ 0,001
58 + 1
30
W
m2 K
Ta
= 0,92 mW
2K d1 d2 d3
c) P = Q̇ = k A
T = 0,92 mW
2 K · 1,2 m · 80 K ≈ 88 W
2
d
d) Q̇ = α1L A
T ⇒
T = α Q̇ A = 30 W K−188 W
m−2 ·1,2 m2
= 2,4 K
1L
Wandtemperatur: (15+2,4) ◦C = 17,4 ◦C

 AUFGABE D-50: Konvektion D.12.2/5


Ein Fallschirmspringer erreicht im freien Fall eine Geschwindigkeit von 55 m/s. Die Lufttem-
peratur beträgt 10 ◦ C, der Umgebungsdruck 1 bar, die Hauttemperatur 30 ◦C, Wärmestrahlung
spielt keine Rolle. Berechnen Sie für den ideal kugelförmigen Kopf von 19 cm Durchmesser:
a) die R EYNOLDS-Zahl. Welcher Strömungszustand liegt vor?
b) die N USSELT-Zahl
c) den abgegebenen Wärmestrom.
d) Bei welcher Temperatur in unbewegter Luft stellt sich der Wärmeverlust von c) ein?
Stoffdaten von Luft
T  β cp λ η ν a
◦C kg
K−1 kJ W μPa s m2 m2
m3 kg K Km s s
10 1,2306 0,0035428 1,0061 0,025121 17,715 144,0·10−7 202,9·10−7
20 1,1885 0,0034209 1,0064 0,025873 18,205 153,2·10−7 216,3·10−7
30 1,1492 0,0033071 1,0067 0,026618 18,689 162,6·10−7 230,1·10−7
40 1,1124 0,0032007 1,0071 0,027354 19,165 172,3·10−7 244,2·10−7

 T IPP D-50:
a) Die charakteristische Länge ist der Kugeldurchmesser. Die charakteristische Temperatur ist
der Mittelwert aus Haut- und Umgebungstemperatur: Tm = 20 ◦C = 293 K.
b) Erzwungene Konvektion. Die N USSELT-Zahl für eine umströmte Kugel der Temperatur Tw
im Übergangsbereich laminar–turbulent bei der Umgebungstemperatur T ist:
   
Nu = 2+ Nulam + Nuturb
2 2 T 0,12
T w
12 Wärmetransport – Temperaturstrahlung 79
√ √
mit Nulam = 0,664 Re 3 Pr ; Pr = aν ; Nuturb = 0,037 · Re0,8 · Pr 0,48

c) Aus der N USSELT-Zahl kann der Wärmeübergangskoeffizient α = Nu λd berechnet werden,

und damit der Wärmestrom Q̇ = α A


T .
d) Die freie Konvektion wird durch die G RASHOF-Zahl beschrieben. Die Temperatur muss ite-
rativ ermittelt werden, weil T∞ und α unbekannt sind. Der Ausdehnungskoeffizient γ für
D
0 −
20 ◦ C wird aus der Dichteänderung zwischen 10 ◦C und 30 ◦C berechnet: γ = 
T .

 L ÖSUNG D-50:
 v̄ d v̄ d 55 m s−1 · 0,19 m
a) Re = η = ν = 1,532·10−5 m2 s−1
= 682115 ≈ 6,8·105
Turbulente Strömung. Aufgrund der hohen Fallgeschwindigkeit ist der Anteil der freien Kon-
vektion für den Wärmetransport vernachlässigbar.
√ √
b) Nulam = 0,664 · Re · 3 Pr = 488,8 mit Pr = aν = 153,3·10
−7 m2 s−1
216,3·10−7 m2 s−1
= 0,708

Nuturb = 0,037 · Re0,8 · Pr 0,48 ≈ 1457


        283 K 0,12
Nu = 2+ Nu2lam + Nu2turb T 0,12= 2 + 488,82 + 14572 ≈ 1526
Tw 303 K
  
≈1
 2  2
c) Q̇ = α A
T = Nu dλ ·4π d2
T = 1526· 0,025873 W K−1m−1
0,19 m ·4π 0,19 m
2 ·20 K ≈ 471 W
 
 ∞ − w 
gl 3   



gl γ (Tw − T∞ )
3
w  9,81 m2 ·(0,19 m)3 · 1,2306−1,1492
1,1492 
d) Gr = = = s
(153,2·10 −7 −1 )
= 20,307·106
ν 2
ν 2 m 2 s 2


Refrei = Gr = 2850
2,5
√ √
Nulam = 0,664 · 2850 · 3 0.708 = 31,59
Nuturb = 0,037 · 28500,8 · 0,7080.48 = 18,2
 
Nu ≈ 2 + Nu2lam + Nu2turb = 2 + 31,592 + 18,22 = 38,46

α = Nu dλ = 38,46 · 0,025873 W K−1m−1


0,19 m = 5,25 W
m2 K
Durch freie Konvektion soll die gleiche Wärme abgeführt werden, wie im Fall b) durch er-
zwungene Konvektion.
Q̇ erzw = Q̇ frei ⇒ αerzw A(T∞ − T0 ) = αfrei A(Tx − T0 ) ⇒
W
·(−20 K)
Tx = αerzw · α(T∞ − T0 ) + T0 =
209
m2 K
5,24 W K−1m−2
+ 303 K = −494,7 K.
frei
Die Temperatur ist physikalisch unsinnig. Es kann durch freie Konvektion allein also nicht so
viel Wärme abgeführt werden wie durch erzwungene Konvektion.
80 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-51: Wärmeübergang und Reaktionsenthalpie D.12.2 !

Die Hydrierung eines Speiseöls findet an einem im Öl suspendierten Katalysator statt.
a) Wie lautet die Wärmebilanz für ein Katalysatorkorn?
b) Wie groß ist die Teilchendichte des Katalysators im Öl? (“Körner pro Volumen Öl“)
c) Welche maximale Temperatur stellt sich am Katalysatorkorn ein? Was folgern Sie?
Katalysator: dk = 50 μm, k = 1750 kg/m3 (Schüttdichte), wk = 0,2 % (Massenanteil im Öl)
Reaktion: r = 1,3 mol m−3 s−1 ;
Hr = -104 kJ/mol
Öl: M = 880 g/mol;  = 900 kg/m3 ; λ = 0,84 kJ m−1 h−1 K−1

 T IPP D-51:
1. Reaktionswärmestrom Q̇ = Reaktionsenthalpie
Hr · Reaktionsgeschwindigkeit r
2. Kenngrößengleichung für den Wärmeübergang an einer umströmten Kugel.
Nu = αd
λ = 2 + 0,6 Re Pr
k 1/2 1/3

 L ÖSUNG D-51:
a) Q̇ = −
H rr =
!
N α A
T
N = 1 m k = 1 6m k = 6wk  =
b) V 6·0,2·10−2·900 kg/m3
= 1,57·1010 m−3
V k Vk V πd 3 k πdk3 k π·(50·10−6 m)3 ·1750 kg/m3
k
104·103 J/mol·1,3 mol m−3 s−1
c) Wärmestrom je Korn: Q̇ = 1,57·1010 m−3
= 8,6·10−6 W
N USSELT-Zahl: Für Mikrometer große Körner ist Re ≈ 0 ⇒ Nu ≈ 2
Wärmeübergangskoeffizient: α = Nu dλ = 2·(0,84·10 50·10
3/3600) J m−1 s−1 K−1
−6 m = 9333 KWm2
k
8,6·10−6 W
Erhitzung des Korns:
T = αQ̇A = Q̇ 2 = 9333 W K−1 m−2 ·π·(50·10−6) m2
≈ 0,4 K
απdk
Die Reaktion läuft quasi isotherm.

 AUFGABE D-52: Wärmetauscher D.12.4


In einem Gegenstrom-Wärmetauscher werden 3 Tonnen pro Stunde eines Öles von 373 K auf
298 K abgekühlt; das gleichartige Kühlöl erwärmt sich von 283 K auf 313 K.
a) Welche Austauschfläche hat der Wärmetauscher?
b) Welche Austauschfläche benötigt ein Gleichstrom-Wärmetauscher?
k̄ = 1180 kJ m−2 h−1 K−1 , c̄p = 1,6 kJ kg−1 K−1

 L ÖSUNG D-52:
a) Im stationären Zustand sind die Wärmeströme gleich: Wärmeübergang vom heißen Öl auf die
Kühlwand = Wärmeleitung durch die Wand = Wärmeübergang auf das Kühlmittel.
3000 kg
Q̇ = ṁ cp
T = 3600 s · 1,6 · 10 kg K · (373 − 298) K = 100 kW
3 J

(T2 − T1 ) − (T2 − T1 )



T = = (373−313)−(298−273) K ≈ 32,5 K
T2 − T1 ln 373−313
298−273
ln 
T2 − T1
A= Q̇ = 100 kW
≈ 9,4 m2
k ·
T (1180/3600) kW m−2 K−1 ·32,5 K
12 Wärmetransport – Temperaturstrahlung 81

b) Das Öl kann im Gleichstrom nicht auf T2 = 298 K gekühlt werden, weil das Kühlöl am Aus-
gang wärmer als das Kühlgut ist (T2 > T1 ). Für gleiche Temperatur am Ausgang (T1 = T2 )
wäre bereits eine unendlich große Austauscherfläche nötig.

 AUFGABE D-53: Rekuperator: Wärmeübergang mit Phasenänderung D.12.3 !


In einem Rohrbündelkondensator (Rekuperator) aus 72 horizontalen Kupferrohren kondensie-
D
ren 10 Tonnen pro Stunde Kühlmittel R12 bei 32 ◦ C. In den Rohren strömt Kühlwasser mit 1,2
m/s, das sich von 15 ◦C auf 18 ◦ C erwärmt.
a) Wie groß ist die mittlere Wärmedurchgangszahl?
b) Welche Rohrlänge ist notwendig?
Kupferrohre: λCu = 385 W K−1 m−1 , di = 23 mm; Wandstärke s = 1,2 mm; Ta = 23 ◦ C
Frigen: F = CCl2 F2 , λF = 0,087 W K−1 m−1 , F = 1300 kg/m3 ; ηF = 0,00025 Pa s;
Hk = 137,5 kJ/kg
Wasser: λw = 0,6 W K−1 m−1 , w = 1000 kg/m3 ; ηw = 0,00113 Pa s; cp = 4180 J kg−1 K−1

 T IPP D-53:

1. Laminare Filmkondensation eines Fluids am waagrechten Kühlrohr (Außendurchmesser da ):



4
Hk ·  λ g
2 3
ᾱa = 0,72 da η
T (
Hk Kondensationswärme)
2. Wärmeübertragung von der Rohrinnenseite (i) auf das turbulent strömende Kühlmedium (W):
 1/7
Nu = αλ i di = 0,023 · Re0,8 Pr1/3 ηw mit C = 1,39 · 10−6 e1941/T
C

 L ÖSUNG D-53:

a) Die Rohrwand ist dünn gegen den Rohrdurchmesser, so dass eine ebene Wand angenommen
werden darf (N = Zahl der Rohre).
Q̇ = k̄ A
T = k̄ (Nπdl)
T mit 1 = α1 + λsCu + α1
k̄ a Cu i
Für Kühlmittel an der Rohraußenseite:

J/kg·(1300 kg/m3 )2 (0,087 W K−1 m−1 )3 ·9,81 m/s2
αa = 0,72 4 137500 (23+2·1,2)·10 −3 m·0,00025 Pa s·(32−23) K = 1630 mW
2K

Für Wasser im Kühlrohr:


) *
 0.8  1/3  1/7
λ
αi = Nu d = 0,023 1000·1,2·0,023 0,00113·4180 0,00113 0,6 W
0,00113 0,6 1,39·10−6 e1941/296 0,023 m2 K
i         
ηcp
Re= vd
η =24425
Pr= =7,87 ηw /C=1,154
λ ≈ 3940 W
m2 K
Wärmedurchgangskoeffizient
 −1
k̄ = 1630
1
+ 0,0012
385 + 1
3940
W
m2 K
≈ 1150 W
m2 K

b) Logarithmische Temperaturdifferenz für die Erwärmung von 15 → 18 ◦C bei 32 ◦ C


(32−15)−(32−18)

T = K = 15,5 K
ln 32−15
32−18

l= Q̇ = −
Hk · ṁ = 137500 J/kg·(10000/3600) kg/s
1150 W m−2 K−1 ·(72·π·0,0254 m)·15,5 K
= 3,7 m
k̄(Nπd)
T k̄(Nπd)
T
82 D Thermodynamik und Wärmetransport

Temperaturstrahlung

 AUFGABE D-54: Wärmestrahlung einer Glühlampe und Sonnenlicht D.12.6


1. Welche Strahlungsleistung emittiert die 2500 K heiße Wolframwendel (Oberfläche 300
mm2 , Emissionsgrad 0,3) einer Glühlampe bei einer Raumtemperatur von 20 ◦ C?
2. Welche Wellenlänge entspricht dem Maximum der spektralen Strahldichte der Sonne (Ober-
flächentemperatur 5800 K)?
3. a) Welche Energie pro m2 strahlt die Erde bei einer Temperatur von –20 ◦C und +40 ◦C
in den Weltraum ab, wenn man die Erde als schwarzen Strahler betrachtet?
b) Bei welchen Wellenlängen liegt das Maximum der Emission?
c) Was haben CO2 -Moleküle mit dem Treibhauseffekt zu tun?

 L ÖSUNG D-54:

1. S TEFAN -B OLTZMANN-Strahlungsgesetz
P = σ ε A (T14 − T24 ) = 5,67·10−8 mW
2 K4 · 0,3 · 300·10
−6 m2 · (25004 − 2954 ) K4 = 199 W

2. W IEN’sches Verschiebungsgesetz
−34 J · 2,99792·108 m
λmax = hc = 6,626·10 −23 ≈ 500 nm
4,9651 · kT 1,381·10 J/K · 5800 K
Die Farbtemperatur 5800 K entspricht grünem Licht; bei 555 nm empfindet das menschlich
Auge maximale Helligkeit.
3. a) P −8 W ◦
A = σ T = 5,67·10 m2 K4 · 1 · (253 K) = 232 m2 (bei –20 C) bzw. 544 m2 (bei 40 C)
4 4 W W ◦

b) λmax = hc = 11,4 μm (bei –20 ◦C) bzw. 9,3 μm (bei 40 ◦C)


4,9651 · kT
c) Der natürliche Treibhauseffekt durch Wasserdampf und CO2 verhindert das Auskühlen der Er-
de und wird durch Luftverunreinigungen verstärkt. Das infrarote Licht von der Sonne würde
bei völlig klarer Atmosphäre in den Weltraum reflektiert. CO2 , Fluorchlorkohlenwasserstoffe,
Methan (CH4 ), Ozon (O3 ), Lachgas (N2 O) und andere Treibhausgase absorbieren die irdische
Wärmestrahlung, speichern sie in Form von Molekülschwingungen und strahlen Sie zur Erd-
oberfläche zurück. Dadurch erwärmt sich die Atmosphäre.

 AUFGABE D-55: Wärmestrahlung und freie Konvektion D.12.5


1. Eine horizontale Rohrleitung mit schwarzer Wärmeisolierung (ε = 0,93, da = 15 cm) ist
311 K warm. Die Umgebungstemperatur beträgt 300 K. Wie groß ist der längenbezogene
Wärmeverlust durch Temperaturstrahlung und freie Konvektion?
Luft: λ = 0,0256 W K−1 m−1 ; η = 1,96·10−5 Pa s; Pr = 0,726;  = 1,14 kg/m3

2. Warum sollten Kühlkörper für die Elektronik geschwärzt sein?


Müssen Heizkörper weiß gestrichen werden?

 T IPP D-55:
γ g2 da3
T
Kriteriengleichung für freie Konvektion: Nu = 0,53 (Gr · Pr)1/4 mit Gr =
η2
Die Umgebung des Rohres sei eine schwarze Höhle“ mit dem Emissionsgrad  = 1.

13 Stofftransport und Reaktionstechnik 83

 L ÖSUNG D-55:

1. Stoffwerte werden für die mittlere Bezugstemperatur T̄ = (T1 + T2 )/2 = 305,5 K berechnet.
Für ein ideales Gas gilt γ = 1/T .
) *
 1/4
λ
α = Nu d = 0,53 · 305,5−1 ·9,81·0,153·11
· 0,726 · 0,0256
0,15 m2 K = 3,75 m2 K
W W
(1,95·10−5)2 D
     
Gr=4,07·106 Pr
"
Q̇ = α A
T + σ ε A (T 4 − T 4 ) = π·0,15 m
l 2 1 2 K · 11 K+
3,75 mW
 l   l  
1m
#
Konvektion Strahlung 5,67·10−8 mW
2 K4 · 0,93 · (311 − 300 ) K
4 4 4 ≈ 51 W
m

2. a) Schwarz zeichnet sich durch einen hohen Absorptionsgrad (ungefähr 1) aus. Da der Ab-
sorptionsgrad gleich dem Emissionsgrad ist, wird von schwarzen Oberflächen mehr Wärme-
strahlung emittiert als von weißen. Weil die Wärmestrahlung im infraroten Bereich liegt,
muss die Oberfläche in diesem Bereich ein schwarzer Strahler“ sein. Der Wärmeverlust am

Kühlkörper wird jedoch stark durch Konvektion bestimmt, so dass bei niedrigen Temperatu-
ren der Effekt der Schwärzung oft überschätzt wird.
b) Eigentlich müssten die Heizkörper wie Kühlkörper schwarz sein. Beim normalen Betrieb
von Heizkörpern überwiegt jedoch die Konvektion, so dass die Farbe eine untergeordnete
Rolle spielt. Aus ästhetischen Gründen wird schwarz nicht eingesetzt.

13 Stofftransport und Reaktionstechnik

 AUFGABE D-56: Diffusion D.13.1, D.2.4, D.4 !

Aus einem Glasröhrchen von 5 Querschnitt, über das ein trockener Luftstrom bläst (30 ◦C,
cm2
1 bar), verdunsten 0,025 g/h Wasser über der h = 64 mm hohen Wassersäule.
Sättigungspartialdruck pw = 45 mbar

a) Welche Wassermenge verdunstet pro Zeiteinheit? (Herleitung)


b) Wie groß ist der Diffusionskoeffizient von Wasser in Luft?
c) Rechnen Sie den Literaturwert D = 0,277 cm2 /s (40 ◦C) auf die Messbedingungen um.
d) Essigsäure (w = 10 %) diffundiert durch eine 1 mm dicke, ruhende Wasserschicht hindurch.
Auf der anderen Seite ist die Säurekonzentration w = 2 %. Welches Gesetz gilt?

 T IPP D-56:
S TEFAN-Gesetz für einseitige molekulare Diffusion von Stoff A im Medium B
 
ṅ A = −DAB A c − ct dcA mit c = c + c ≈ konst
c dx t A B
t A
 1
Es gilt: a − x = − ln |a − x|
Nach der kinetischen Gastheorie ist: D = 13 v̄ s̄
84 D Thermodynamik und Wärmetransport

 L ÖSUNG D-56:

a) Stoffmengenstrom: pro Zeiteinheit diffundierende Stoffmenge Wasserdampf (in mol/s) in


Luft. Gegen den Atmosphärendruck ist der Sättigungsdampfdruck vernachlässigbar.
 
ṅ = −D A c + ct dcw mit c = c + c = pW + pL ≈ pL
c dx t W L RT RT
t w

Randbedingungen pw = 45 mbar (volles Rohr: x = h) bzw. 0 (leeres Rohr: x = 0):


h 0  
ṅ dx = −D A 1 1 bar
RT 1 bar − pw d pw ⇒
0 45 mbar

bar · ln 1 bar − pw (h)


ṅ = DhA · 1RT
1 bar − pw (0)

ṁ =
b) ṅ w = M 0,025 g/(3600 s)
= 3,86·10−7 mol
18 g/mol s

D(303 K) = ṅ · h · RT = 3,86·10−7 mol s−1 ·0,064 m· 8,3144 J mol−1 K−1 ·303 K


A · 1 bar · ln[1/(1 − 0,045)] 5·(0,01 m)2 ·105 Pa·ln[1−0,045]−1
2
= 2,7 · 10−5 ms
c) Nach der kinetischen Gastheorie ist D ∼ T 3/2 , folglich:
 3/2  3/2
= 0,277 (0,01s m) · 303
2
m2
D(303 K) = D(313 K) · 303 = 2,64·10−5
313 313 s

d) Ebenso das S TEFAN-Gesetz für einseitige molekulare Diffusion. Weil die Wasserkonzentra-
tion cw nicht vernachlässigbar ist, setzt+ man für ct den Mittelwert
, aus den Konzentrationen
beiderseits des Wasserfilms ein: ct = 21 cs,1 + cw,1 + cs,2 + cw,2 (W = Wasser, S = Säure).
Molare Konzentrationen ci = i wi /Mi folgen aus den Massenanteilen wi , molaren Masse
Mi und der Dichte i der Lösung. Näherungsweise gilt übrigens das F ICK’sche Gesetz.

 AUFGABE D-57: Stoffübergang D.13.2, 13.4, 10.2, 14.3.1 !


1. Sublimation von Naphthalin
a) Wie schnell sublimiert eine 2 cm große Mottenkugel bei Raumtemperatur?
b) Nach welcher Zeit ist die Kugel nur noch halb so groß wie am Anfang?
Dampfdruck p = 0,067 mbar; D = 0,7 · 10−5 m2 /s; Dichte  = 1150 kg/m3 ; molare Masse M = 128 g/mol
2. Katalytische Reaktion, SO2 + 12 O2 → SO3
Wie schnell ist die Oxidation von 6,5 mol-% Schwefeldioxid in Luft an einem 5 mm großen,
unporösen Katalysatorpellet (K = 3,9 g/cm3), das mit 2,8 m/s angeströmt wird (673 K,
1050 mbar)? Temperaturgradienten und die Rückreaktion werden vernachlässigt.
Im Gemisch: η = 3,2·10−5 Pa s; DSO2 ,L = 5,05·10−5 m2 /s.

 T IPP D-57:
Kenngrößengleichung für den Stoffübergang zwischen einem Fluid und einem kugelförmigen
Teilchen (R ANZ -M ARSCHALL-Gleichung)
βd
Sh = D = 2 + 0,6 · Re1/2 · Sc1/3 für Re < 200

In einem ruhenden Fluid ist die R EYNOLDS-Zahl null, somit dieS HERWOOD-Zahl Sh = 2.
13 Stofftransport und Reaktionstechnik 85

 L ÖSUNG D-57:

1. a) F ICK’sches Gesetz für Grenzschichtdiffusion: Der Partialdruck des Naphthalins in der Um-
gebungsluft ist winzig (sonst müsste man mit S TEFAN-Diffusion rechnen). Die Naphthalin-
konzentration auf der Kornoberfläche c- wird gegenüber der in Luft cb vernachlässigt.
  D
ṁ =  V̇
ṅ = −β A (cb − c- ) und ṅ = M und dV ∂
dr = ∂r 3 πr = 4πr 2 ⇒
4 3
 M
0

− V̇ = β A cb M ⎪





pM ⎬
−2πr 2 dr = Sh D RT 4πr 2  RT  2 
dt 2r t (r ) = r − r2

⎪ Sh D p M 0
t  r ⎪

 RT r 
dt = − dr ⎪
 ⎪

0 r
Sh D p M
0

b) Die Mottenkugel ist nach der Zeit t auf die Hälfte r2 = r0 /2 geschrumpft.
+ ,
1150 kg m−3 ·8,3144 J mol−1 K−1 ·298 K· (0,02/2 m)2 −(0,01/2 m)2
t (1 cm) = −5
2·0,7·10 m /s·6,7 Pa · 0,128 kg/mol
2 = 1,78·107 s (206 d)

2. Für die mittlere Gasdichte kann man näherungsweise Luft annehmen. Besser:
 
p M̄ 1,05·105 Pa
¯ = RT = 29 · 93,5 % + 12 (64 + 80) · 6,5 % · 10−3 mol
kg
= 0,60 kg
8,3144 J mol−1 K−1 ·673 K       m3
Luft SO2 und SO3

Berechnung des Stoffübergangskoeffizienten aus der Kenngrößengleichung:


 v̄ dk 0,6 kg/m3 ·2,8 m/s·0,005 m
Re = η = 3,2·10−5 Pa s
= 263

η 3,2·10−5 Pa s
Sc =  D = 0,6 kg/m3 ·5,05·10−5 m2 /s
= 1,06

βd 11,9·5,05·10−5 m2 /s
Sh = Dk = 2 + 0,6 · Re1/2 · Sc1/3 = 11,9 ⇒ β = Sh D
d = 0,005 m = 0,12 m
s

Nebenbei: Spezifische äußere Oberfläche des kugelförmigen Katalysatorkorns:

S Sk 6 m2
m = Sm = Vk k = dk k = = 0,308
6
0,005 m·3900 kg/m3 kg

1. F ICK’sches Gesetz für die Diffusion von SO2 in Luft konstanter Zusammensetzung im
Überschuss. Bei maximaler Reaktionsgeschwindigkeit verarmt SO2 an der Kornoberfläche.
Der Partialdruck von SO2 ergibt sich aus dem Molenbruch und dem Gesamtdruck.

ṅ = β Sk (cb − c∗ ) = β 6 p x SO2 =
r= V 0,12 m/s·6·1,05·105 Pa·6,5 %
≈ 176 mol
Vk  dk RT 0,005 m·8,3144 J mol−1 K−1 ·673 K s m3
→0
86 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-58: Fallfilmabsorber: physikalische Gasabsorption D.13.4, 10.4, 3, 4 !


An der Innenwand des Absorberrohrs (d = 5 cm, p = 10 bar, T = 298 K) fließt ein Wasserfilm
laminar ab. Ein CO2 -Luft-Gemisch (G = CO2 ) strömt mit 1 m/s ein. In einer bestimmten Höhe
des Absorbers sind x Gb = 0,1 (im Phasenkern der Gasströmung) und x G∗ = 0,005 (an der
Phasengrenzfläche Wasser/Luft).
η = 1,8·10−5 Pa s; D(CO2 in H2 O) = 2,0·10−5 m2 /s; H (CO2 in H2 O) = 1,67·108 Pa

a) Wie groß sind die Dichte des Gasgemisches und die R EYNOLDS-Zahl?
b) Wie groß ist der Diffusionskoeffizient von CO2 bei 10 bar und die S CHMIDT -Zahl?
c) Wie groß ist der gasseitige Stoffübergangskoeffizient?
d) Wie groß und in welche Richtung ist der örtliche Stoffstrom? Funktioniert der Absorber?

 T IPP D-58:

Stoffmengenstrom für einseitige Diffusion des Stoffes A (aus der Bulkphase b über die
Phasengrenze ∗ ) in das Medium B:
 
ṅ A = β ct (cA ∗ ) = β  (c b − c ∗ ) mit c = c + c
− cA D
B und β = δ
b
A c − tc A A A t A

Kenngrößengleichung für den Stoffübergangskoeffizient β bei turbulenter Strömung:


βd
Sh = D R = 0,023 · Re0,8 Sc0,33
12

 L ÖSUNG D-58:
 
p  10·105 Pa
a) ¯ = RT x i Mi = 29 · 0,9 + 44 · 0,1 · 10−3 mol
kg
= 12,3 kg
8,3144 J mol−1 K−1 ·298 K       m3
Luft CO2
 v̄ d m−3 ·1 m s−1 ·0,05 m
Re = η = 12,3 kg1,8·10 −5 Pa s = 34200 (turbulent)
b) Nach der kinetischen Gastheorie nimmt die Diffusionsgeschwindigkeit mit steigender Tem-
peratur zu und steigendem Druck ab: D ∼ T 3/2 p−1 .
p 2 2
D2 = D1 p1 = 1,64·10−5 ms · 10 1
= 1,64·10−6 ms
2
η 1,8·10−5 Pa s
Sc = D = 12,3 kg/m 3 ·1,64·10−6 m2 /s = 0,89

c) CO2 diffundiert einseitig in die wässrige Phase, nicht aber Luft (ṅ L = 0).
An der Phasengrenze (∗ ) Wasser/Gasraum gilt das H ENRY-Gesetz für das gelöste CO2 .
Der Partialdruck der Luft pL in der Gasgrenzschicht wird logarithmisch gemittelt.

ṅ G = β ct (cb − c∗ ) = β pt 1 ( pb − p ∗ ) mit p̄ = pL − pL
b

ln( pL∗ / pLb )


L
A c −c G G p̄ RT G G
 t  G  L
β β
∗ = H x∗

pG = 1670 bar · 0,005 = 8,35 bar ⎪

G
∗ = (10 − 8,35) bar = 1,65 bar ⎪
⎪ Sh = 0,023 · 342000.80,890.33 = 94
pL∗ = pt − pG ⎪



pLb = pt x Lb = 10 · 0,9 bar = 9 bar β = Sh D = 94·1,64·10
−6 m2 /s
= 0,003 m

⎪ d 0,05 m s
pG = pt x G
b b = 10 · 0,1 bar = 1 bar ⎪


⎪ 
⎭ β = 0,003 s · 4,33 bar = 0,007 s
p∗ − pb m 10 bar m
1,65−9
p̄L = L ∗ Lb = ln(1,65/9) = 4,33 bar ⎪
ln( pL / pL )
13 Stofftransport und Reaktionstechnik 87

d) ṅAG = 0,007 ms · 8,3144 J mol1−1K−1 ·298 K (1 − 8,35) · 105 Pa = −2,1 smol


m2
Negatives Vorzeichen: Der CO2 -Stoffstrom zeigt von der Phasengrenzfläche zur Gasphase
(Desorption). Es findet unter diesen Bedingungen keine Gasabsorption statt.

 AUFGABE D-59: Gaslöslichkeit: H ENRY-Gesetz D.10.4, 14.4


D
1. Wieviel Sauerstoff aus der Luft löst sich theoretisch bei Normbedingungen in Wasser.
K mit K = c(O2 in H2 O) = 0,0489 bei 0 ◦ C.
Luft enthält 20,95% O2 . B UNSEN-Koeffizient α = RT c(O2 in Luft)
2. Welcher pH herrscht in frischem Regenwasser, d. h. in mit 0,0357 Vol-% CO2 gesättigtem
Wasser bei 20 ◦ C.
= 0,878; Säuredissoziationskonstante K a = 4,45·10−7 mol/.
c(CO in H O)
K = c(CO2 in Luft)
2
2
3. Berechnen Sie den effektiven Absorpionskoeffizienten, der das physikalisch gelöste CO2
und das gebildete Hydrogencarbonat berücksichtigt.
4. Warum kippen“ Gewässer bei Sommertemperaturen und in großer Höhe eher um, als in der

Kälte auf Meerenhöhe?
5. Wieviel Luft-CO2 löst sich bei 20 ◦C und 1030 hPa Luftdruck rein physikalisch in Wasser,
d. h. ohne Bildung von Kohlensäure? Zahlenwerte siehe 2.
6. a) Wieviel SO2 löst sich physikalisch in Wasser, wenn die Verunreinigung in der Luft
den Volumenanteil ϕ = 2·10−9 erreicht? α = 39,4/(RT ) bei 20 ◦ C und 1030 hPa.
b) Welcher pH stellt sich ein? K a = 0,0129 mol/

 T IPP D-59:
CO2 löst sich überwiegend physikalisch in Wasser, d. h. es bilden sich CO2 -Bläschen in der
Wasserphase. Ein geringer Teil bildet Kohlensäure: CO2 + H2 O  H2 CO3  H⊕ + HCO 3.

 L ÖSUNG D-59:
K ·p =
1. cO2 in H2 O = α · pO2 = RT 0,0489·(20,95%·101325 Pa)
= 0,457 mol
= 0,457 mmol
O2 8,3144 J mol−1K−1 ·273 K m3 

Einheitenumrechnung: J = Pa m3
cH⊕ cHCO⊕ 2
cH
2. Gleichgewichtkonstante der Reaktion CO2 +H2 O  H⊕ +HCO

3 : Ka = ≈ cCO
3
cCO2 2
  
⇒ cH⊕ = K a cCO2 = K a α pCO2 = K a RT K p
CO2 =
-
.
=. −6
−7 mol 0,878 −3 mol
.4,45·10 10−3 m3 · 8,314 J mol−1 K−1 · 293 K · 357·10 · 101325 Pa = 2,41·10 m3
/      
H=3,60·10−4mol Pa−1 m−3 pCO2 =36,2 Pa
cH⊕
pH = − log mol/ = − log 2.41·10−6 = 5,62
Einheitenumrechnung: kmol
m3
= mol
 und mol
m3
= mmol
 = 0,001 kmol
m3
3. α = αphys + αchem =
cCO2 in H2O + cHCO H pCO2 + cH⊕ 3,60·10−4 mol
·36,2 Pa + 2,41·10−3 mol
= cCO2 in Luft
3
= = Pa m2
36,2 Pa/(8,3144 J mol−1K−1 ·293 K)
m3
≈ 1,04
ϕCO2 p0 /(RT )
88 D Thermodynamik und Wärmetransport

4. Die Löslichkeit von Sauerstoff in Wasser sinkt mit zunehmender Temperatur und abnehmen-
dem Druck, d. h. c ∼ p/T . Dadurch können weniger Verunreinigungen im Wasser aerob
abgebaut werden. In den Tiefenzonen stehender Gewässer setzt anaerobe Gärung (Faulung)
ein, wobei H2 S und CH4 entstehen.
0,878·(356·10−6·1030·100 Pa)
5. cCO2 in H2 O
K ·p
= α · pCO2 = RT CO2 = 8,3144 J mol−1K−1 ·293 K
= 0,0133 mol
m3
≈ 13 μmol


K ·p 39,4·(2·10−9·1030·100 Pa)
6. cSO2 in H2 O = α · pSO2 = RT CO2 = 8,3144 J mol−1K−1 ·293 K
≈ 3,3·10−6 mol
m3
= 3,3 nmol


cH⊕ cHSO⊕ 2
cH
7. Gleichgewichtkonstante von SO2 + H2 O  H⊕ + HSO

3 ist K a = ≈
3
cSO2 cSO2
  
⇒ cH⊕ = K a cSO2 = K a α pSO2 = K a RT K p
SO2 =
-
. 39,4 −9
=..0,0129 10−3 m3 · 8,314 J mol−1 K−1 · 293 K · 2·10 · 103000 Pa = 6,6·10
mol −3 mol
m3
/      
H=0,01617 mol Pa−1m−3 pSO2 =2,06·10−4 Pa
c
H⊕
pH = − log mol/ = − log 6,6·10−6 = 5,18

 AUFGABE D-60: Stoffübergang: Penetrationsmodell D.13.2 !


1. Strahlabsorber. Ein senkrechter Wasserstrahl von 3 mm Durchmesser (20 ◦C) fällt mit einer
Geschwindigkeit von 6 m/s durch reines CO2 .
Wie viel CO2 wird auf den ersten 10 cm des Strahls absorbiert?
Sättigungslöslichkeit von CO2 in Wasser: 1,73 kg/m3 ; D(CO2 in Wasser) = 1,7·10−9 m2 /s.

2. Blasensäule.
√ Große Gasblasen vom Durchmesser d steigen mit einer Geschwindigkeit von
v = 23 gd in einer Flüssigkeit auf. Wie groß ist der mittlere Stoffübergangskoeffizient?

 L ÖSUNG D-60:

1. Wegen der kurzen Kontaktzeit τ = hv = 60,1m/s m


≈ 0,017 s ist die Diffusion instationär.

An der Phasengrenze ( ) stellt sich die Sättigungskonzentration ein; in den Kern des Strahls
dringt praktisch kein CO2 vor. Die Austauschfläche ist ein Zylindermantel. Umrechnung der
Massenkonzentration auf die molare Konzentration c = β/M:

πdh D  b ∗
 −9 m2 /s 1,73 kg/m3
ṅ = − ·2 cCO2 −cCO2 = (π 0,003 · 0,1) m · 2 1,7·10
2
π·0,017 · 0,044 kg/mol =
2   πτ 
   
s

β 0
A 3,6·10−6 m/s
= 1,3·10−5 mol
s

2. Steigt die Blase um einen Durchmesser hoch, hat sich ihre Oberfläche bereits wieder erneuert.
Daraus ergibt sich die Kontaktzeit und der Stoffübergangskoeffizient:
 
τ = 2vd = 3 d ⇒ β = 2 D = 2,31 m · √D
4 g πτ s
d
14 Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen 89

14 Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen

 AUFGABE D-61: Reaktionsenthalpie D.5.4, 14.1 !


a) Welche Reaktionswärme wird bei der H ABER -B OSCH-Synthese N2 + 3 H2 → 2 NH3
(773 K, 200 bar) von 1000 Tonnen Ammoniak pro Tag frei? D
b) Wie groß ist die Gleichgewichtskonstante bei 773 K?
c) Wie groß ist der maximale Umsatz für Stickstoff bei 773 K und 200 bar Gesamtdruck,
wenn die Edukte stöchiometrisch eingesetzt werden? Annahme: ideale Gase.

 T IPP D-61: Stoffdaten


Stoff Standard- Standard- Wärme- Temperaturabhängigkeit
bildungsenthalpie entropie kapazität der Molwärmen

Hf (298 K) Sf (298 K) cp (298 K) cp = a + bT + cT 2
kJ/mol J mol−1 K−1 J mol−1 K−1 (300 K . . . 1500 K)
H2 0 130,68 28,85 cp = 29,087 + 0,837·10−3 T + 2,013·10−3 T 2
N2 0 191,63 29,14 cp = 27,316 + 5,234·10−3 T + 0,004·10−3 T 2
NH3 46,22 192,64 35,67 cp = 25,913 + 32,605E−3T + 3,048·10−3 T 2

 L ÖSUNG D-61:
a) Es sind die Stöchiometriekoeffizienten νi der Reaktionsgleichung N2 + 3 H2 → 2 NH3 zu
berücksichtigen (unterstrichen). Die quadratischen Terme werden vernachlässigt.
 K
773

rH (773 K) =
rH 0 + νi cp dT
298 K
K
773
= −2 mol · 46220 J
mol + 2(25,913 + 32,605 · 10−3 T )
298 K
−3(29,087 + 0,837 · 10−3 T ) − (27,316 + 5,234 · 10−3 T ) dT
+ ,
= − 2 · 46220 − 62,751 · (773 − 298) + 0,057465 · 1
2 · (7332 − 2982 ) J
= −109,4 kJ (Formelumsatz für 2 mol NH3 ) bzw. 54,7 kJ
mol

1000 t NH3 bilden


rH (773K)
t = −54,7 kJ
mol · 1000·106 g
17,032 g/mol · 1
d = −3,2·109 kJ
d ≈ 37 MW
b) Gleichgewichtskonstante: VAN ’ T H OFF-Gleichung oder G IBBS -H ELMHOLTZ-Gleichung
 K
773
cp (T )

rS(773 K) =
rS 0 + νi T dT
298 K
 K " 25,913
773 #
= [2 · 192,94 − 191,63 − 3 · 130,68] KJ + 2 T + 0,032605 −
" # " 298 K #
27,316
T + 0,005234 − 3 29,087
T + 0,000837 dT
+ ,
= −198,39 KJ − 62,751 · (ln 773 − ln 298) + 0,057456 · (773 − 298) KJ

= 230,9 J
K (Formelumsatz für 2 mol NH3 ) bzw. 115,45 J
mol K

rG =
r H − T
s S = −RT ln K p ⇒
K p (773 K) = e−(
H −T
S)/RT = e−[−109,4 kJ−773 K·(−230,9 J/K)]/(R·773K) = 2 · 10−5
90 D Thermodynamik und Wärmetransport

c) Im chemischen Gleichgewicht ist der Umsatz maximal, d. h. es muss die druckbezogene


Gleichgewichtskonstante nach dem Umsatz aufgelöst werden. Dies führt auf eine Gleichung
vierten Grades, die aber durch Ziehen der Quadratwurzel links und rechts des Gleichheitszei-
chens in eine quadratische Gleichung übergeht.
N2 + 3 H2  NH3
Stoffmenge im Gleichgewicht n i = 1(1 − X ) 3(1 − X ) 2X mit X = n 0,N2 UN2
Molenbrüche zu Beginn x 0i = 1
4
3
4 und |n i | = 4 − 2X
2 2
pNH x NH 1 [2X/(4 − 2X )]2
Kp = 3
= 3
2 = 2
pN2 · pH2
3
x N2 · x H2 · p
3
p [3(1 − X )/(4 − 2X )]3 [(1 − X )/(4 − 2X )]

Vereinfacht: K p = 12 4X (4 − 2X)
2 2
und 27 K p p(1 − X )2 = 2X (4 − 2X )
p 27(1 − X ) 4

⇒ X = 0,309 mol ⇒ UN2 = X = 30,9 %


1 mol

 AUFGABE D-62: Gleichgewichtsreaktion: Galvanisches Element D.5.4, G.7.7.3


1. Korrodiert Zink in saurer Lösung bei pH 5 und 20 ◦ C?
Die Zinkkonzentration sei 0,02-molar.
Normalpotential: Zink E 0 = –0,76 V; Kupfer E 0 = +0,34 V; Wasserstoff: E 0 = 0 V.

2. a) Welche theoretische Zellspannung liefert das DANIELL-Element


Cu | CuSO4 (1 mol/) || ZnSO4(1 mol/) | Zn?
b) Auf welchen Wert ändert sich die Zellspannung bei 18 ◦C, wenn die
Kupfersulfatlösung 1 : 1000 verdünnt wird?

 L ÖSUNG D-62:

1. Unedle Metalle bilden bei Wasserkontakt Wasserstoff.


 Anode (Oxidation = Elektronenabgabe) Zn  Zn2⊕ + 2 e
⊕ Kathode (Reduktion = Elektronenaufnahme): 2 H⊕ + 2 e  H2 ↑
Zellreaktion: Korrosionselement Zn + 2 H⊕  Zn2⊕ + H2 ↑
Für Standardbedingungen ist die reversible Zellspannung positiv, d. h. die Reaktion läuft frei-
willig wie in der obigen Gleichung von links nach rechts ab.

E 0 = E Reduktion
0 − E Oxidation
0 = [0 − (−0,76)] V = 0,76 V > 0: spontane Reaktion!
Normalpotentiale gelten für 25 ◦C (298 K), 1-molare Lösungen und Normdruck (101325
Pa). Bei anderen als Normbedingungen muss man die N ERNST-Gleichung mit der Gleich-
gewichtskonstanten K und der Zahl der ausgetauschten Elektronen, hier z = 2, ansetzen.
Feststoffe (Zink) und abgeschiedene Gase (Wasserstoff) werden mit c = 1 eingesetzt. Die
Hydroniumionenkonzentration ist durch den pH-Wert bekannt: pH = − log cH⊕ .
cZn2⊕ · cH2 ← Produkte

E(T,c) =
E 0 + RT RT
z F ln K =
E − 2F ln cZn · c2 ⊕ ← Edukte
0
H
8,3144 J mol−1 K−1 ·(273,15+20) K
= 0,76 V − 2 · 96485 C/mol −5)2 = 0,52 V > 0
0,02·1
ln 1·(10
Ja, Zink korrodiert bei pH 5 unter Zersetzung von Wasser und Abscheidung von Wasserstoff.
14 Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen 91

2. a)
E 0 = [0,34 − (−0,76)] V = 1,10 V (für 25 ◦C und 1-molare Lösungen)
b) Bei der Zellreaktion Cu2⊕ + Zn  Cu + Zn2⊕ werden z = 2 Elektronen ausgetauscht:


E =
E 0 − RT ln c(Zn2⊕ ) · c(Cu) =
zF c(Zn) · c(Cu2⊕ )
= 1,10 V − 8,3144 J mol−1K−1 ·(273,15+18) K 1 · 1 = (1,10 − 0,086)V ≈ 1,01 V
2·96485 C mol−1
ln
1 · 0,001 D

 AUFGABE D-63: Gleichgewichtskonstante chemischer Reaktionen D.14.2 !


In der Reaktion 2 SO2 + O2  2 SO3 werden die Gase stöchiometrisch eingesetzt.
SO3 ist im Zustrom nicht enthalten.
a) Formulieren Sie Stoffmengen, Molenbrüche und Partialdrücke in Abhängigkeit des
Gleichgewichtsumsatzes.
b) Was besagt die Molzahländerung?
c) Formulieren Sie die (konzentrationsbezogene) Gleichgewichtskonstante,
d) die molenbruchbezogene Gleichgewichtskonstante,
e) die druckbezogene Gleichgewichtskonstante.

 T IPP D-63:

Unter dem Umsatz U versteht man die relative Stoffmengenänderung


n einer Komponente
in einer chemischen Reaktion, bezogen auf die Ausgangsmenge n 0 .
U = n 0n− n oder n = n 0 · (1 − U )
0

 L ÖSUNG D-63:

a) Reaktionsgleichung 2 SO2 + O2  2 SO3

Stoffmenge im Gleichgewicht: n 2(1 − USO2 ) 1(1 − USO2 ) 2USO2


ni 2(1 − USO2 ) 1 − USO2 2USO2
Molenbruch: x= 
ni 3 − USO2 3 − USO2 3 − USO2
Partialdruck: pi = x i p x SO2 · p x O2 · p x SO3 · p

b) Die Reaktion läuft unter der Molzahländerung


n = 2 − (2 − 1) = −1 mol, also unter Ver-
kleinerung des Volumens. Nach dem L E C HATELIER-Prinzip des kleinsten Zwangs begünstigt
eine Druckerhöhung die Reaktion.
2 2
cSO cSO
c) K c = 3
= 3
2
cSO 2
· c O 2 c 2
c
SO2 O2
2
x SO (2USO2 )2 (3 − USO2 )
2
USO (3 − USO2 )
d) K x = 3
= = 2
x SO2 · x O2
2
[2(1 − USO2 )] (1 − USO2 )
2
(1 − USO2 )3
2
pSO 2
USO (3 − USO2 )
e) K p = 3
= 2
= Kpx
pSO2 · pO2
2
p · (1 − USO2 )3
92 D Thermodynamik und Wärmetransport

 AUFGABE D-64: Reaktionskinetik 1. Ordnung: A RRHENIUS-Gleichung D.14.2/3, 2.4 !


Bei einer diskontinuierlich durchgeführten, volumenbeständi-
τ / min 426 102 10,1 2,76
gen, irreversiblen Reaktion 1. Ordnung wird folgende Tempe-
T / ◦ C 20 30 50 60
raturabhängigkeit der Halbwertszeit beobachtet:
a) Wie lautet die Stoffbilanz und ihre Lösung?
b) Wie groß ist die Geschwindigkeitskonstante?
c) Wodurch erklären sich experimentelle Abweichungen von der A RRHENIUS-Geraden?
d) Um welchen Faktor erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei Verdoppelung
der Reaktionstemperatur von 20 ◦ C auf 40 ◦C?

 L ÖSUNG D-64:

a) Stoffbilanz des Rührkessels: aA→bB


(Kettenregel) dn A = d(cA VR ) = V dcA + c dVR = −a r V
dt dt R dt A dt R

Reaktion 1. Ordnung (a = 1)
r = − dcA = k cA
ohne Volumenänderung (dVR = 0): dt
cA
dc t  cA −kt (= 1/ für τ )
Lösung der DGL: − cA = k dt ⇒ cA0 = e
A
2
cA0 0
Geschwindigkeitskonstante: k = lnτ 2
b) Lineare Regression: Die Temperaturen sind in Kelvin umzurechnen. Die Zeiteinheit ist belie-
big (hier: Minute).
ln 2 EA 1  K  min−1
k = k0 e−EA /(RT ) ⇒ ln = ln k0 − · = 34,884 + 12104
τ/min  R  T T
   A

y B x

k0 = eln A min−1 = e34,884 min−1 = 1,412 · 1015 min−1


E A = −B R = 12104 K · 8,3144 J
mol K = 100,6 kJ
mol
c) Eine Reaktion 1. Ordnung sollte ein lineares ln k–T −1 -Diagramm zeigen. Abweichungen sind
durch den lokalen Stofftransport möglich.
d) Aus der A RRHENIUS-Gleichung k = k0 e−EA /(RT ) folgt:
100,6·103 J mol−1
k2 = k0 e−EA /(RT2 ) = e 8,3144 J mol−1 K−1 ·(273,15+20) K ≈ 14
k1 k0 e−EA /(RT1 ) 100,6·103 J mol−1
e 8,3144 J mol−1 K−1 ·(273,15+40) K

 AUFGABE D-65: Kontinuierlicher Rührkessel mit Wärmetauscher D.14.3, 12.4 !


Eine volumenbeständige, endotherme Reaktion A → P soll im kontinuierlichen Prozess bei
353 K isotherm durchgeführt werden.
−1
Reaktion: k1 = 4,5 · 105 e−60000 J mol /RT s−1 ;
rH = 19400 kJ/kmol; cA0 = 4,74 kmol/m3 ; VR = 2 m3 ;
V̇ = 2,4 m3 /h; Wärmetauscher: AW = 7,3 m2 ; kW = 83,3 W K−1 m−2
a) Wie groß ist der Umsatz? (Stoffbilanz)
b) Welche mittlere Temperatur muss der Wärmetauscher haben? (Wärmebilanz)
14 Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen 93

 L ÖSUNG D-65:

a) τ = VR = cA0UA mit r = kcA = kcA0 (1 − UA ) = k cA0 1


V̇0 r (UA ) 1 + kτ
 
kτ = 4,5·105 s−1 ·e−60000/(8,3144·353) ·2 m3 / 6,67·10−4 m3 s−1
⇒ UA = = 0,64 = 64 %
1 + kτ 1+1,786

b) ṁcp (Tin − Tex ) +VR (−


rH ) r + kW AW (TW − Tes ) = 0 ⇒ D
  
isotherm:0

TW = − −VRk(−

A
rH ) r + T = −VR (−
rH )k 1 cA0 (1 − UA ) + T =
ex k A ex
W W W W
2 m3 ·19400 kJ/kmol·4,5·105·e−60000/(8,3144·353) ·4,74 kmol/m3(1−0,64)
= 83,3 W K−1 m−2 ·7,3 m3
+ 353 K
= (65 + 353) K = 418 K

 AUFGABE D-66: Reaktionskinetik 2. Ordnung: Esterhydrolyse D.14.2, 14.3 !

In einem absatzweise arbeitenden Rührkessel (AIK) werden 1,151 kmol/m3 Methylacetat bei
298 K verseift: CH3 COOCH3 + H2 O  CH3 COOH + CH3 OH
k = 2,47·10−6  mol−1 s−1 ; K c = 0,219;  = 1 g/cm3
a) Wie groß ist der maximale Umsatz des Esters?
b) Wie lautet die Reaktionsgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Umsatzes?
c) Welches Reaktionsvolumen ist für einen 80%igen Esterumsatz von 110 kg/h erforderlich?
Die Totzeit für Füllung und Leerung beträgt 25 min.
d) Wie groß ist die Umsatzleistung?
e) Wie groß muss das Reaktionsvolumen eines kontinuierlich betriebenen Rührkessel (KIK)
für Aufgabe c) sein?

 √
 T IPP D-66: dx
ax 2 +bx+c
= 2

arctan 2ax+b

mit
= b2 − 4ac > 0

 L ÖSUNG D-66:

a) Ester (E) + Wasser (W)  Säure (S) + Alkohol (A)


cE0 − X cW0 − X X X mit X = cE0UE
cW0 ≈ 181g/mol
kg
= 55,5 mol


Kc = X2 !
= 0,219 ⇒ Lösung der quadratischen Gleichung:
(cE0 − X )(cW0 − X )
X = 1,057 (zweite Lösung nicht sinnvoll) ⇒ UE = 1,057
1,151 = 91,9 %
b) Im chemischen Gleichgewicht ist die Reaktionsgeschwindigkeit null.
Man erhält ebenso UE = 91,9 % für r = 0.
!
r = 0 = k1 cE cW − k−1 cS cA = k1 (cE0 − X )(cW0 − X ) − k−1 X 2 =
= k1 cE0 (1 − UE )(cW0 − cE0UE ) − Kk1 (c U )2
$ 2 %    c
E0 E

c cW0
r (UE ) = −k1 KE0 UE2 + cE0 cW0 (UE − 1)
c
94 D Thermodynamik und Wärmetransport

c) Umsatzzeit: durch Einsetzen des Terms r (UE ) aus b) in die Verweilzeitformel für den AIK.
Man kann cE kürzen.
 dUE
80% 
0,8 " #0,8
dUE 2·5,256·UE+55,5
t = cE0 = " # = 1 2
arctan s
0
r (UE ) cE0 2
0 −k1 K c UE +cW0 (UE −1)
2,47·10−6 65,22 65,22 0
= 870 s
d) Die Umsatzleistung des Reaktors ist die umgesetzte Stoffmenge pro Zeit, einschließlich Tot-
zeiten, und hängt vom Reaktionsvolumen ab. Die molare Masse von Methylacetat ist M = 74
kg/kmol. Es gilt ṅ = ṁ/M.
ṅ U = nt = coE UE VR ṅ U (t + ttot) (110/3600) kg s−1 ·(870+25·60) s
t + ttot ⇒ VR = cE0UE = 74 kg kmol−1·1,151 kmol m−3·0,8 = 1,1 m
3

e) Beim kontinuierlich betriebenen Rührkessel fließen Edukte zu, während Produkte gleichzeitig
abfließen. Beim Einsetzen von r (U ) aus b) in die Verweilzeitformel für den KIK kann coE
gekürzt werden. Der Volumenstrom ist V̇ = ṁ/.
t = cE0 UE = VR ⇒
r (UE ) V̇
(110/3600) kg s−1 / (1000 kg m−3 ) · 80 %
VR = cE0 V̇ UE = " V̇ UE # = = 17 m3
r (UE ) cE0 2
−k1 K UE +cW0 (UE −1) 2,47 s−1 ·10−6 ·0,074·[5,256·0,82+55,5·(0,8−1)]
C

 AUFGABE D-67: Reaktion in Schüttschicht und Strahlabsorber D.13.4, 14.2 !

1. Festbettreaktor. In einer Schüttschicht wird ein binares Gasgemisch an VR = 3 m3 Katalysa-


torkügelchen (d = 5 mm, Lückengrad  = 40%, β = 0,0564 m/s) umgesetzt. Die Konzentra-
tion der Schlüsselkomponente im Phasenkern der Strömung ist c = 10 mol/m3 .
a) Wie groß sind das Feststoffvolumen und die äußere Oberfläche der Schüttung?
b) Wie groß ist die maximale Reaktionsgeschwindigkeit?
2. Gaswäsche. In einem Strahlabsorber wird Kohlendioxid in Natronlauge absorbiert:
CO2 (A) + 2 NaOH (B) → Na2 CO3 + H2 O.
L /m 0,02 0,045
In Abhängigkeit der Strahllänge L werden
ṁ A / (kg s−1 ) 2,04·10−8 4,60·10−8
die Absorptionsraten ṁ A gemessen.
Strahldurchmesser d = 0,66 mm, 20 ◦ C, v = 5 m/s. Flüssigkeitsseitiger Stoffübergangskoeffizient β0L = 4,48·10−4
m/s; DA = 10−9 m2 /s; DB = 1,6·10−9 m2 /s; cA∗ = 0,0054 kmol/m3 ; Anfangskonzentration c = 2,1 kmol/m3 .
B
a) Wie groß ist die Geschwindigkeitskonstante der Reaktion?
b) Wie groß ist die H ATTA-Zahl?

 L ÖSUNG D-67:
1. a) Vf = VR (1 − ) = 3 · (1 − 0,4) = 1,8 m3 = Teilchenzahl N · Teilchenvolumen Vk
 
A = dV = d N 43 πr 3 = 4 Vf 3 · 4πr 3 = 6V d
f = 6·1,8 m3 = 2160 m2
3 πr
dr dr 0,005 m

b) Die Katalysatoroberfläche verarmt an Reaktand (cs → 0) und der Stofftransport


bestimmt die Reaktionsgeschwindigkeit.
rmax = dc 1 dn A b m 2160 m2
dt = VR dt = β VR (c − c ) = 0,0564 s · 3 m3 · 10 m3 = 406 s m3
s mol mol

2. a) Bei Laugenüberschuss (cB  cA ) verarmt die Konzentration in der Grenzschicht nicht;


die schnelle Reaktion wird mit einer Kinetik pseudo-1. Ordnung angesetzt. Die Reaktionsge-
schwindigkeit hängt vom Stoffmengenstrom pro Austauschfläche (Zylindermantel) ab.
14 Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen 95

2
r = kB cB2 cA = ṅVA = DA d c2A
!
Reaktion pseudo-1. Ordnung:
   R dx
k
√ 
⇒ Lösung der DGL: cA = ∗ e−x k  /DA ⇒ dc 
= −c ∗ k
dx x=0 A DA
cA A


Molenstrom an Phasengrenze (∗ ): ṅ A = −ADA dcA 
 ∗
= −πd L DA cA k

dx x=0
2
D A D
⇒ Geschwindigkeitskonstante: k = D 1 ṅ A und ṅ A = MAṁ

B πd LcA A
 2
 2,04·10−8 kg s−1 /(44·10−3 kg mol−1 ) −1
k = 10−9 m2 s−1
1
π·0,00066 m·0,02 m·5,4 mol m−3 s = 4329 s
1

b) Das Kriterium für eine Grenzflächenreaktion , somit keine Reaktion im Phaseninneren, ist
die H ATTA-Zahl. Maßgeblich ist der Stoffübergangskoeffizient für physikalische Absorption
(ohne chemische Reaktion) in der Flüssigphase β0L .
 √
DA k  10−9 m2 s−1 ·4329 s−1
Ha = = 4,48·10−4 m s−1
= 4,6 > 3,
β0L

d. h. schnelle Reaktion in der Grenzschicht.


96

E Schwingungen und Wellen

1 Harmonische Schwingungen

 AUFGABE E-1: Harmonische Schwingungen E.1.3

Eine harmonisch schwingende Masse geht zum Zeitpunkt t = 0 durch die Nullage und hat nach
t1 = 0,25 s eine Auslenkung von X̂ 1 = 5 cm erreicht. Die Amplitude beträgt X̂ = 8 cm.
1. Berechnen Sie die Frequenz, Kreisfrequenz und Periodendauer der Schwingung.
2. Stellen Sie die Schwingung als Sinus- und als Kosinusfunktion dar.
3. Geben Sie deren komplexen Augenblickswert und komplexe Amplitude an.
4. Wie lauten die Geschwindigkeit v(t) und Beschleunigung a(t) der Schwingung?

 L ÖSUNG E-1:
1. Zum Zeitpunkt t = 0 gilt: X = 0, dX/dt > 0 ⇒ X (t) = X̂ sin(2π f t) = 8 cm · sin(2π f t)
X (t1 ) = 8 cm · sin(2π f · 0,25 s) = 5 cm Daraus folgt (im Bogenmaß rechnen!):
1
f = 2π · 0,25 5
s arcsin 8 = 0,43 Hz; ω = 2π f = 2,7 rad/s; T = 1/ f = 2,33 s
2. X (t) = X̂ sin(ωt) = 8 cm · sin(2,7 · t/s)
X (t) = X̂ cos(ωt + ϕ0 ) = 8 cm · cos(2,7 · t/s − π )
2
−j π
3. X (t) = X̂ ejωt mit der komplexen Amplitude X̂ = X̂ ejϕ0 = 8 cm · e 2
Die ursprüngliche Kosinusfunktion folgt durch Realteilbildung aus X (t):
X (t) ≡ Re X(t) = 8 cm · Re{ ej(ωt −π/2) } = 8 cm · Re{cos(ωt − π π
2 ) + j sin(ωt − 2 )}
π
= 8 cm · cos(ωt − ) mit X̂ = | X̂| und ϕ0 = Arc{X̂}
2
4. v(t) = Ẋ(t) = ω X̂ cos(ωt) = 8 · 2,7 cm cm
s · cos(2,7 · t/s) = 21,6 s · cos(2,7 · t/s)
a(t) = v̇(t) = −ω2 X̂ sin(ωt) = −58,32 cm · sin(2,7 · t/s)
s2

 AUFGABE E-2: Ungedämpfter elektrischer Parallelschwingkreis E.1.5

Bei einem Parallelschwingkreis (C = 100 nF, L = 10 μH) ist Ka-


S
pazität auf UC0 = 5 V aufgeladen, die Induktivität stromlos und S
geöffnet. Zum Zeitpunkt t = 0 wird der Schalter geschlossen.

1. Geben Sie die magnetische und elektrische Feldenergie bei L und C UC(t) L UL(t)
C in Abhängigkeit von I (t) und UC (t) an. I(t)
2. Bestimmen Sie die Schwingungsgleichung für die Ladung Q(t)
aus der Energiebilanz und UC (t) bzw. I (t) für t ≥ 0.
P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,
DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_5, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
1 Harmonische Schwingungen 97

 L ÖSUNG E-2:

1. Magnetische Feldenergie bei L: E m = 1 L I 2 (t) ⇒ Ė m = L I (t) I˙(t) = L Q̇(t) Q̈(t)


2
Elektrische Feldenergie bei C: E el = 12 CUC2 (t) ⇒ Ė el = CUC (t)U̇C (t) = Q(t) Q̇(t)/C

2. E m (t) + E el (t) = 12 CUC0


2 = const. ⇒ Ė (t) + Ė (t) = 0
m el

L Q̇(t) Q̈(t) + C 1 Q(t) Q̇(t) = 0 ⇒ Q̈(t) + ω2 Q(t) = 0 mit ω2 = 1 = 1·1012 rad2


0 0 LC s2 E
Die Schwingungsgleichung des ungedämpften harmonischen Oszillators hat die Lösung:
Q(t) = Q̂ cos(ω0 t + ϕ0 ) = UC0 C cos(ω0 t). Mit I (t) = Q̇(t) und Q(t) = CUC (t) folgt:
UC (t) = Q(t)/C = UC0 cos(ω0 t) = 5 V cos(1·106 t/s)
I (t) = −ω0UC0 C sin(ω0 t) = −1·106 · 5 · 0,1·10−6 A sin(1·106 t/s) = −0,5 A sin(1·106 t/s)

 AUFGABE E-3: Ungedämpftes physisches Pendel E.1.5.5

Ein Turner am Reck wird vereinfachend durch einen um die Achse


A drehbar gelagerten, starren Stab (Länge l0 = 2,2 m, Masse m =
A
70 kg, Abstand Drehachse—Schwerpunkt l = 80 cm) modelliert. Turner
l
1. Zeigen Sie, dass bzgl. S das Trägheitsmoment JS = 1 ml02 ist.
12 S
2. Wie lautet die Bewegungsdifferentialgleichung? l0 g
J(t)
3. Linearisieren Sie die Differentialgleichung (DGL) aus 2. und
lösen Sie diese für kleine Auslenkungen ϑ(t).
4. Wie groß ist die Schwingungsfrequenz der ungedämpften
Schwingung?
5. Um wie viel muss der Turner aus einer völlig gestreckten und waagerechten Anfangslage am
unteren Scheitelpunkt den Abstand l verringern, damit er gerade einen Überschlag schafft?

 L ÖSUNG E-3:
1. Unter Annahme eines Stabs homogener Dichte  ist dm = dV :
y A dx
 +l0 /2
JS =  ry2 dV = A x 2 dx mit  A = m
l0 (Massenbelag)
V −l0 /2 S x

m +x 3 ,+l0 /2 = m 2 l0 = 1 ml 2
3
-l0/2 ry=x +l0/2
JS = 3l −l /2 3l0 8 12 0
0 0

2. Lösung über Drehmomentsatz um A oder durch Auswertung der L AGRANGE-Gleichung:


T = 12 JA ϑ̇ 2 ; V = −mgl cos ϑ; L = T − V = 21 JA ϑ̇ 2 + mgl cos ϑ
 
Auswertung der L AGRANGE -Gleichung d ∂∂q̇L − ∂q ∂ L = 0 mit q = ϑ:
1
dt j j
 
∂ L = J ϑ̇; d ∂ L = J ϑ̈; ∂ L = −mgl sin ϑ ⇒ J ϑ̈ + mgl sin ϑ = 0
∂ ϑ̇
A dt ∂ ϑ̇ A ∂ϑ A
JA folgt:
mit JA = JS + ml 2 (S TEINER-Anteil) und der reduzierten Pendellänge l  = ml
g
ϑ̈ +  sin ϑ = 0
l
98 E Schwingungen und Wellen

3. Für kleine Auslenkungen ϑ < 8◦ ist sin ϑ ≈ ϑ: ⇒ ϑ̈ +  ϑ = 0


g
0 l
Die Lösung der DGL des ungedämpften Schwingers ist ϑ(t) = ϑ̂ cos(ω0 t + ϕ0 ).
Mit den Anfangswerten ϑ0 und ϑ̇0 berechnen sich Amplitude ϑ̂ und Nullphasenwinkel ϕ0 :
 2  
ϑ̂ = ϕ02 + ω ϑ̇0 ; ϕ = − arctan ϑ̇0 /ω0
0 0 ϑ0
 
mgl 1 l 2 + l 2 = 73 kgm2
4. Kennkreisfrequenz ω0 = JA mit JA = JS + ml 2 =m
12 0

⇒ ω0 =
mgl 70 · 9,81 · 0,8 Nm = 2,74 rad ⇒ f = ω0 = 0,44 Hz
JS = 73 kgm2 s 0 2π

5. Energiesatz am unteren und oberen Scheitelpunkt (II und III): III S'
l'
UI = mgl; TII = 12 JA ϕ̇II2 ⇒ mgl = 12 JA ϕ̇II2 l S
A I
UIII = mg(l + l  ); TII = 1 JA (ϕ̇II )2 ⇒ mg(l + l  ) = 1 JA (ϕ̇II )2 l'
2 2 l j
II S'
   J
Drehimpulserhaltung: JA ϕ̇II = JA ϕ̇II ⇒ ϕ̇II =  ϕ̇II A g
JA
Eingesetzt in den Energiesatz bei Position III folgt mit ϕ̇II2 = 2mgl/JA :
 
J2
mg(l +l  ) = 1 A (ϕ̇II )2 ⇒ mg(l +l  ) = JA mgl ⇒ l +l  = JA l ⇒ l  = l JA − 1
2 JA JA JA JA
Mit dem verringerten Trägheitsmoment JA = JS + ml 2 bzgl. A folgt:
 
l = l JA − ⇒ m  3  2 JS 
JS + m(l  )2
1 l (l ) + m(l ) + l l + JS − JA = 0
+ ,
Werte eingesetzt: 87,5{l  }3 + 70{l  }2 + 35,29{l } − 44,8 kgm2 = 0
Einzig (physikalisch sinnvolle) reelle Lösung ist l  = 0,49 m, d. h. der Turner muss seinen
Schwerpunkt um
l = 31 cm näher an die Drehachse A heranbringen.

 AUFGABE E-4: Stoßdämpfer E.1.7.1,E.1.7.2


Ein LKW (m = 10 t) in Fahrt schwingt nach Überfahren eines Schlaglochs gedämpft mit der
Periodendauer T = 1,3 s, wobei die Amplitude nach dieser Zeit um 30% abgenommen hat.
1. Bestimmen Sie den Abklingkoeffizient δ und den Dämpfungsgrad ϑ der Schwingung.
Wie groß ist die Federsteifigkeit k eines Federbeins?
2. Wie groß wäre der Dämpfungskoeffizient d der Dämpfer, wenn bei Überfahren einer Fahr-
bahnkante die neue Straßenlage schnellstmöglich ohne Überschwingen eingenommen wird?

 L ÖSUNG E-4:

1. # = δTd = ln X̂ k = ln X̂ k = − ln 0,7 ⇒ δ = − ln Td
0,7 = − ln 0,7 ≈ 0,274 s−1
X̂ k+1 0,7 X̂ k 1,3 s
#/(2π) − ln 0,7/(2π)
ϑ=D= = = 56,675·10−3
1 + (#/(2π))2 1 + (ln 0,7/(2π))2

kges = 4k = ω02 m = m δ 2 ⇒ k = 10·10


2 3 0,2742 N = 2,34 kN
ϑ 4 (56,675·10−3)2 m cm
1 Harmonische Schwingungen 99

2. Aperiodischer Grenzfall: ϑ = 1 = √d ⇒ d = 2 10·103 · 2,34·105 Ns kNs
m = 96,82 m
2 mk

 AUFGABE E-5: Gedämpftes Fadenpendel E.1.7,E.1.5.4

Drehachse A
M(t)
ϑ Drehwinkel rad
l l
J(t) Fadenlänge m
MD(t)
g Erdbeschleunigung m/s2 E
m Masse kg
m Punktmasse MD Dämpfermoment (MD = d ϑ̇(t)) Nm
J(t) d Dämpfungskoeffizient Nm/(rad/s)
Ruhelage
statische

g M äußeres Moment Nm
mg
Ft(t)
Ft(t)=mg sin J(t)
Ein gedämpftes mathematisches Pendel wird im Schwerefeld der Erde durch ein äußeres
Moment M(t) (Eingangsgröße) zur Auslenkung um den Winkel ϑ(t) (Ausgangsgröße)
angeregt.
1. Führen Sie für M(t)
= 0 eine Drehmomentbilanz um die Drehachse A durch und drücken
Sie die Momente durch den Drehwinkel ϑ(t) und durch dessen zeitliche Ableitungen aus.
2. Geben Sie die linearisierte Differentialgleichung (DGL) aus 1. für kleine Winkelauslenkun-
gen ϑ  (t) = ϑ(t) − ϑ0 und Momentenänderungen M  = M(t) − M0 um die statische
Ruhelage an. Wie groß sind ϑ0 und M0 und welche Art von DGL liegt vor?
3. Geben Sie die Übertragungsfunktion F( s) = ϑ  (s)/M  (s) an.
4. Es soll ab jetzt m = 1 kg, l = 1 m, d = 2 Nm/(rad/s), g = 10 m/s2 gelten.
Wie lautet die auf SI-Einheiten normierte Übertragungsfunktion FS (s)? Geben Sie deren Po-
le (Nullstellen des Nenners) an. Wie groß sind die Abklingzeit τ und die Eigenkreisfrequenz
ωd der Schwingung, wenn für M(t) = 0 das Pendel ausgelenkt und losgelassen wird?
 L ÖSUNG E-5:
1. Drehmomentbilanz um Drehachse A: JA ϑ̈(t) + MD (t) + l Ft (t) = M(t) mit JA = ml 2
g
ml 2 ϑ̈(t) + d ϑ̇(t) + mgl sin ϑ(t) = M(t) ⇒ ϑ̈(t) + d 2 ϑ̇(t) + l sin ϑ(t) = 1 2 M(t)
ml ml
2. Für kleine Auslenkungen um den Arbeitspunkt (hier: statische Ruhelage) wird die nichtlineare
g
DGL aus 1. durch eine lineare DGL der Form ϑ̈  (t) + d 2 ϑ̇  (t) + l K ϑ ϑ  (t) = 1 2 M  (t)
ml ml
angenähert. Die Konstante
 K ϑ folgt aus der 1. Ableitung am Arbeitspunkt (ϑ0 = 0, M0 = 0):
K ϑ = ∂ϑ ∂ (sin ϑ) = cos ϑ = cos(0) = 1. Daraus ergibt sich die lineare DGL zu:
0
ϑ0
g
ϑ̈  (t) + d 2 ϑ̇  (t) + l ϑ  (t) = 1 2 M  (t) Inhomogene, lineare DGL 2. Ordnung
ml ml
3. Bei verschwindenden Anfangsbedingungen wird durch L APLACE-Transformation aus einer
n-ten Ableitung im Zeitbereich eine Multiplikation mit s n im L APLACE -Bereich:
g 1/(ml 2 )
s 2 ϑ  (s) + d 2 sϑ  (s) + l ϑ  (s) = 1 2 M  (s) ⇒ F(s) = 2
ml ml s + d/(ml 2 ) · s + g/l
Die L APLACE -Transformation führt eine DGL in eine algebraische Gleichung in s über. Da-
durch kann wieder ein Verstärkungsfaktor“ F(s) angegeben werden, der jetzt allerdings we-

gen der komplexen Frequenzvariablen s = σ + jω von der Frequenz abhängig ist.
100 E Schwingungen und Wellen

4. F(s) = 1 ; Pole aus s 2 + 2s + 10 = 0 ⇒ s∞1,2 = −1 ± j3


s 2 + 2s + 10
ωd = Im s = 3; δ = −Re s = 1 ⇒ τ = 1 = 1 s
rad/s ∞1 1/s ∞1 δ

 AUFGABE E-6: Elektrischer Schwingkreis E.1.8


I(t) R L
Ein elektrischer Reihenschwingkreis besteht aus einem
ohmschen Widerstand R = 0,5 ', einer Induktivität Uq(t) U(t) UL(t) C UC(t)
L = 300 μH und einer Kapazität C = 15 pF.

1. Wie groß sind Kennkreisfrequenz ω0 , Abklingkoeffizient δ, Eigenkreisfrequenz ωd ,


Resonanzfrequenz fr , Abklingzeit τ und Güte Q des Schwingkreises?
2. Geben Sie die komplexe Impedanz Z (jω) = U (jω)/I (jω) des Schwingkreises an.
3. Wie groß sind Z , U L , U C , U LC und die Amplitude des Stromes Iˆ im Resonanzfall?
4. Geben Sie die Zeitverläufe aller Spannungen und Ströme in 3. unter der Annahme an, dass
seit langem eine ideale Spannungsquelle Uq (t) = 1 V cos(2π f r t + 30◦ ) angeschlossen ist.

 L ÖSUNG E-6:

1. T HOMSONsche Schwingungsformel: ω0 = √ 1 =  1 rad = 14,9·106 rad


s s
LC 300 · 15·10−18

δ= R = 0,5 s−1 = 833,3 s−1 ; ωd = ω02 − δ 2 ≈ ω0 = 14,9·106 rad
2L 600·10−6 s

1 ω2 − 2δ 2 ≈ ω0 = 2,37 MHz; τ = 1 = 1,2 ms; Q = ω0 ≈ ω0 = 8944
2
fr = 2π 0 2π δ 2δωd 2δ
U (jω) 1 − ω2 LC + jω RC
2. Z (jω) = = R + jωL + 1 =
I (jω) jωC jωC

1 1 − 1 + jω RC
3. ωr = ω0 − 2δ 2 ≈ ω0 = √
2 ⇒ Z (jωr ) = = R = 0,5 '
LC jωC
Aus Spannungsteiler folgt:
jω L jπ ◦
UL = Uq r = U q Q e 2 = U q · 8944 ej90
= 0
Z (jωr )
1/(jωr C) −j π ◦
UC = Uq = U q Q e 2 = U q · 8944 e−j90
= 0
Z (jωr )
 jπ −j π

U LC = U L + U C = U q Q e 2 + e 2 = 0 (Spannungen heben sich auf)
Uq Ûq Ûq
I (jω) = ⇒ Iˆ = =
Z (jωr ) |Z (jωr )| 0,5 '
◦ ◦
4. U q = Ûq ej30 = 1 V ej30
◦ ◦
U L = 1 V·8944 ej(30+90) = 8944 V ej120 ⇒ UL (t) = 8944 V cos(2π ·2,37 MHz·t +120◦ )
◦ −j60 ◦
U C = 1 V · 8944 e j(30−90) = 8944 V e ⇒ UC (t) = 8944 V cos(2π · 2,37 MHz · t − 60◦ )
ULC (t) = UL (t) + UC (t) = 0 Iˆ = Ûq /(0,5 ') = (1/0,5) A = 2 A
Es gilt weiterhin die Maschengleichung Uq (t) = UR (t) + UL (t) + UC (t) bzw. mit komplexen
Amplituden formuliert: U q = U R + U L + U C . Es wäre jedoch falsch, wie im Gleichstromfall
die Maschengleichung nur für die Amplituden Ûq , ÛR , ÛL und ÛC aufzustellen!
1 Harmonische Schwingungen 101

 AUFGABE E-7: Auto auf unebener Fahrbahn E.1.7.3

Ein Auto (m = 1200 kg) senkt sich beim Zusteigen von 2 Personen mit je 90 kg in den Radfe-
dern um 4 cm. Aus Symmetriegründen sei die Untersuchung nur einer Radaufhängung zulässig.

1. Wie groß ist die Periodendauer ungedämpfter Räder beim Überfahren einer Kante?
2. Auf welchen Wert ändert sich der Wert in 1., wenn 4 Personen im Wagen sitzen?
3. Wie lautet die Schwingungsgleichung für die Auslenkung X (t) des gefederten und gedämpf-
ten Wagens (Dämpfungskoeffizient d), wenn dieser über einen Bordstein fährt? E
4. Wie groß muss der Dämpfungskoeffizient d des Dämpfers mindestens sein, damit beim
Überfahren einer Bodenunebenheit im Fahrzeug mit 2 Personen kein Schaukeln“ auftritt?

 L ÖSUNG E-7:

1. Die vier Radfedern sind parallelgeschaltet mit kges = 4 · k. Federkonstante einer Radfeder:

= 90 · 9,81
mPg N = 1,1·104 N

F = 4k
x = 2m P g ⇒ k =
2
X 2 · 4·10−2 m m
Periodendauer der ungedämpften Schwingung mit der Masse m = (m Kfz + m P )/4 je Rad:
 
ω 1 k 1 m (1200 + 2 · 90)/4
f0 = 2π = 2π m ⇒ T0 = f = 2π k = 2π
0 s ≈ 1,11 s
0 1,1·104

 (1200 + 4 · 90)/4
 m
2. T0 = 2π k = 2π s ≈ 1,18 s
1,1·104

3. Mit der Feder- und Dämpferkraft FF und FD lautet die


X(t)
Kräftebilanz FD (t) + FF (t) = mg mit: m
mg
FD = d[ḣ(t) − Ẋ (t)]; FF = k[h(t) − X (t)]
g d k m
Nach Einsetzen folgt die Schwingungsgleichung: FD FF
d k d ḣ(t) + k h(t) h(t)
Ẍ (t) + Ẋ (t) + X (t) = m m Rad
m
 m

2δ ω02 Federbeinmodell, Freischnitt
 √
4. Aperiodischer Fall mit ϑ > 1 oder δ > ω0 ⇒ d > k
m ⇒ d > 2 mk
2m

d > 2 1200 + 4
2 · 90 · 1,1·104 Ns ≈ 3896 Ns
m m

 AUFGABE E-8: Trägheitsmoment eines Pleuels E.1.5.5


A A
Bei einem Pleuel (m = 4537 g, l = 278 mm) werden die Schwin-
gungsdauern T1 = 1,0434 s, T2 = 1,0262 s in den Aufhängungen a
1) und 2) um die Drehachse A gemessen. Bestimmen Sie l S
S
g
1. die Lage a des Schwerpunktes S und
2. das Trägheitsmoment JS des Pleuels. g = 9,81 m/s2
1) 2)
102 E Schwingungen und Wellen

 L ÖSUNG E-8:

1. Aus der Kennfrequenz des physischen Pendels folgt T0 = f1 = 2π mgl JA :
0

1) T12 = 4π 2 JS + m(l − a) + ma 2 mit J = J + Steiner-Anteil“


2
2) T22 = 4π 2 JS mga
mg(l − a) A S

Beide Gleichungen nach JS aufgelöst:
" # " #
g(l − a) 2 ga 2
1) JS = m T − (l − a) 2 2) JS = m T − a 2
4π 2 1
4π 2 2
Setzt man 1) und 2) gleich und löst nach nach a auf, folgt:
T12 g − 4π 2l 0,278 · (1,04342 · 9,81 − 4π 2 · 0,278) m = 87,3 mm
a=l 2 =
(T1 + T2 )g − 8π l
2 2
(1,04342 + 1,02622) · 9,81 − 8π 2 · 0,278
 gT 2   
2 − a = 4,537 · 87,3·10−3 · 9,81 · 1,0262 − 87,3·10−3 kgm2
2
2. JS = ma 2 2
4π 4π
= 690,7 kgcm2

 AUFGABE E-9: Komplexe Schwingungsgleichung E.1.8.1, E.1.8.2,G.4.6 !

Eine mechanischer, gedämpfter Schwinger wird durch die normierte Schwingungsgleichung


Ẍ(t) + 4 Ẋ(t) + 13X (t) = 0 beschrieben.

1. Wie lautet die Schwingungsgleichung nach L APLACE-Transformation bei verschwindenden


Anfangsbedingungen? Was sind die Lösungen dieser Gleichung?
2. Geben Sie eine Erregung p(t) an, bei der der Schwinger in Resonanz betrieben wird. Wie
groß ist die Resonanzüberhöhung?
3. Wie lautet die Schwingungsgleichung, wenn diese durch zwei Differentialgleichungen erster
Ordnung zu formulieren ist?

 L ÖSUNG E-9:

1. s 2 + 4s + 13 = 0 mit ω0 = 13 rad/s
Die Lösung sind die Eigenwerte (Pole bei Übertragungsfunktion): s∞1,2 = −2 ± j3
  2 √
m
2. Beispiel: p(t) = 1 2 ·cos(ωr t) mit ωr = ω0 − 2δ = ω02 − 2 Re s∞1 · rad
2 2
s = 5 rad
s
s
ω 2
ω02
Güte Q =  0 = = 1,083
2δ Im s∞1 · (rad/s)
2δ ω0 − δ
2 2

3. Durch die Substitutionen X (t) = X 1 (t), Ẋ 1 (t) = X 2 (t) folgt das Gleichungssystem:
         
Ẋ 1 (t) 0 1 X 1 (t) X 1 (s) 0 1 X 1 (s)
= bzw. s =
Ẋ 2 (t) −13 −4 X 2 (t) X 2 (s) −13 −4 X 2 (s)
                 
Ẋ(t ) A X(t ) s X (s) A X (s)

Dies ist ein spezielles Eigenwertproblem. Die Lösung im L APLACE -Bereich


(s E− A)X(s) = 0 für  X (s)
= 0 liefert
 die Eigenvektoren X (s), und die Lösung der Gleichung
−1 s −1
det (s E − A) = det = 0 die Eigenwerte s∞1,2 . Diese bestimmen maßgeblich
13 s + 4
1 Harmonische Schwingungen 103

das Schwingverhalten des Oszillators. Ist Re s∞1,2 < 0, klingt die Amplitude ab (stabiles
Verhalten), ist Re s∞1,2 = 0 entstehen Dauerschwingungen und ist Re s∞1,2 > 0, wächst die
Amplitude mit der Zeit über alle Grenzen (instabiles Verhalten).

 AUFGABE E-10: B ODE -Diagramm eines Federpendels E.1.8.1, G.4.6 !

Die Modellbildung einer physikalischen Anlage als gedämpftes Federpendel liefert bei äußerer
Anregung p(t) die normierte Schwingungsgleichung Ẍ (t) + Ẋ (t) + 100X (t) = 100 p(t) für E
die normierte Auslenkung X (t).
X (jω)
1. Bestimmen Sie den komplexen Frequenzgang F(jω) = ,
p(jω)
den Amplituden-Frequenzgang AN (ω) bzw. AdB (ω) und den Phasen-Frequenzgang ϕ(ω).
2. Berechnen Sie A(ω)dB und ϕ(ω) für die Stützwerte ω/(rad/s) = 1,5,8,10,12,20,100.
Zeichnen Sie das B ODE-Diagramm und kennzeichnen Sie die asymptotischen Verläufe
durch Geraden. Bei welcher Kreisfrequenz knicken“ Amplituden- und Phasengang ab?

3. Wie groß ist die stationäre Verstärkung A0 = lim A(ω)?
ω→0

 L ÖSUNG E-10:
Amplituden-Frequenzgang
AdB (ω) in dB
20 |

1. Nach L APLACE-Transformation für ver-
schwindende Anfangsbedingungen folgt: 10

s 2 X (s)
+ s X (s) + 100X (s) = 100 p(s) 0

⇒ F(s) = X (s) = 2 100 -10


p(s) s + s + 100
-20
Der Frequenzgang F(jω) ist die Randfunktion
der Übertragungsfunktion F(s) mit s = jω: -30

F(jω) = 100 -40


(100 − ω2 ) + jω 1 10
Kreisfrequenz ω in rad/s →
100
100
=  ejϕ(ω) mit  Phasen-Frequenzgang ϕ(ω) in Grad
(100 − ω2 )2 + ω2 0 |
   -20
A(ω)=AN (ω)
⎧ -40
⎨ − arctan ω für 0 ≤ ω < 10 -60
ϕ(ω) = 100 − ω2
⎩ π − arctan ω für 10 < ω
-80
100 − ω2 -100
-120
A(ω)dB = 20 lg(A
 N (ω)) dB  -140
= 20 lg  100 dB -160
(100 − ω2 )2 + ω2
-180
1 10 100

2. ω in rad/s 1 5 8 10 12 20 100
A(ω)dB in dB 8,7·10−2 2,48 8,66 20 6,82 -9,56 -39,91
ϕ(ω) in Grad -0,58 -3,81 -12,53 -90 -164,74 -176,19 -179,42

3. A0 = lim A(ω) = 100


100 = 1. Das gleiche Ergebnis folgt aus dem Endwertsatz der L APLACE -
ω→0
Transformation, wenn für p(t) eine Sprungfunktion angenommen wird:
104 E Schwingungen und Wellen
1
0 für t < 0
p(t) = ⇒ p(s) = p̂/s
p̂ = const für t ≥ 0
X (t → ∞) = lim X (t) = lim (s X (s)) = lim (s F(s) p(s)) = lim ( p̂ F(s)) = p̂
t →∞ s→0 s→0 s→0

Da auch p(t → ∞) = p̂ ist, folgt: A0 = X (t → ∞) = = 1



p(t → ∞) p̂
Auch aus der Schwingungsgleichung selbst kann dies abgelesen werden, da im stationären
Fall Ẋ (t) = 0 und Ẍ(t) = 0 gilt:

⇒ 100X (t) = 100 p(t) ⇒ A0 = X (t) = 100 = 1


p(t) 100

2 Überlagerung von Schwingungen

 AUFGABE E-11: Harmonische Analyse E.2.5

Die Auslenkung eines Körpers entspricht einer allgemein periodischen Schwingung der Form
" #
X (t) = X̂ + 4 X̂2 12 cos(ωt) + 12 cos(3ωt) + 12 cos(5ωt) + . . . .
2 π 1 3 5
1. Zeichnen Sie die Funktion X (t). Ist die Funktion gerade oder ungerade?
2. Bestimmen Sie deren Gleichanteil Z 0 sowie die komplexen F OURIER-Koeffizienten.
3. Ist das resultierende Spektrum kontinuierlich oder diskret?
Zeichnen Sie das Amplitudenspektrum für k = −3, − 2, − 1,0,1,2,3 und X̂ = 2 cm.

 L ÖSUNG E-11:

1. Die Funktion ist gerade, da die Sinus-


X(t)
anteile verschwinden (Z kS = 0) bzw. ^
2p
T= w
X (t) = X (−t) gilt. X

2. Z 0 = X̂/2

⎨ 4 X̂
für k = 1,3,5, . . . 3T T 0 T 3T t
Z kC = (πk)2 - -T - T
⎩ 0 für k = 2,4,6, . . . 2 2 2 2
π2
 |Z(k)| 2 in cm
Aus den reellen Koeffizienten Z kS = 0, Z kC und Z 0 5
| Spektrum

ergibt sich (Index S = sin-Anteil, C = cos-Anteil): 4

Z 0 = Z 0 = X̂
2
3

⎧ 2
⎨ Z kC − jZ kS
= Z2kC = 2 X̂ 2 für k = 1,3,5, . . .
Zk = 2 (πk) 1
⎩ 0 für k = 2,4,6, . . . 0
-3 -2 -1 0 1 2 3
Z −k = Z ∗k = Z k , da die Z k hier reell sind. k →
2 Überlagerung von Schwingungen 105

3. Diskret, da X (t) kontinuierlich und periodisch ist. Das Amplitudenspektrum folgt aus dem
Betrag der komplexen F OURIER -Koeffizienten mit X̂ = 2 cm:

|Z 0 | = Z 0 = X̂ = 1 cm = π · 22 cm ≈ 5 22 cm
2
für k = 0
2 2 π π
|Z 1 | = |Z −1 | = 2 ·22 cm = 2 22 cm für k = 1
π π
|Z 2 | = |Z −2 | = 0 für k = 2
|Z 3 | = |Z −3 | = 2 · 22 cm = 2 22 cm ≈ 0,22 22 cm für k = 3 E
9π 9π π

 AUFGABE E-12: Mittelwellenradio, Amplitudenmodulation E.2.4.3,E.4.4


1. Ein Mittelwellenempfänger soll Radiosignale in dem Frequenzbereich zwischen 530 kHz
und 1,6 MHz empfangen.
Zeigen Sie für Anregung in Resonanz, dass die benötigten Empfangsdipole (λ/2-Antenne)
aufgrund ihrer Länge in der Praxis nicht geeignet sind.
2. Als Empfänger wird ein nahezu ungedämpfter elektrischer Schwingkreis bestehend aus einer
Ferritantenne (Spule mit Ferritkern, L = 0,22 mH) und einem Drehkondensator verwendet.
Wie groß ist der Kapazitätsbereich des Drehkondensators, wenn der ganze Frequenzbereich
empfangen werden soll?
3. Ein Mittelwellensender sendet den Kammerton a nach Amplitudenmodulation (Modulati-
onsgrad 50 %), wobei die Trägerfrequenz die mittlere Frequenz des Frequenzbereichs ist.
Stellen Sie das Amplitudenspektrum der amplitudenmodulierten Schwingung graphisch dar.
 L ÖSUNG E-12:
1. Wie bei Begrenzung durch beidseitig feste bzw. lose Einspannung mechanischer Schwinger
ist die Dipollänge l ein ganzzahliges Vielfaches n der halben Wellenlänge λ:
l = nλ 2 mit n = 1,2,3, . . . Die kleinste mögliche Dipollänge ist für n = 1:
lmin = λmin
2 = 2f
c = 299792458 m/s ≈ 93,7 m
2·1,6·106 Hz
max

2. T HOMSONsche Schwingungsformel: ω = 2π f = √ 1 ⇒ C = 1
LC (2π f )2 L
Cmax = 1 = 1 F = 405,3 pF
(2π f min )2 L (2π · 530·103)2 · 0,22·10−3
Cmin = 1 = 1 F = 45,0 pF
(2π f max )2 L (2π · 1,6·106)2 · 0,22·10−3

 |Z ( f )|/ Ẑ 1
f max − f min | Spektrum
3. Trägerfrequenz fT = 2 = 535 kHz 1

Modulationsfrequenz fM = 440 Hz (Kammerton a) 0.75

Frequenz der unteren/ oberen Seitenschwingung: 0.5


fU = fT − fM = 534,56 kHz
fO = fT + fM = 535,44 kHz 0.25

Amplitude der unteren/ oberen Seitenschwingung: 0


fU fT fO
Ẑ U = Ẑ O = Ẑ 1 m Ẑ 1
2 = 4 mit m = 0,5 Frequenz f →
106 E Schwingungen und Wellen

Die gesamte Information (Kammerton a) steckt“ in nur einer Seitenschwingung. Daher ist

es ausreichend, nach Modulation nur eine Seitenschwingung (bei mehreren Frequenzen: ein
Seitenband) zu übertragen. Dies wird z. B. im Amateurfunk bei der Einseitenbandmodulation
(SSB, engl.: Single-Sideband Modulation) verwendet.

 AUFGABE E-13: Überlagerung von Schwingungen E.2.1

Zwei harmonische Schwingungen gleicher Frequenz und Richtung (Amplituden: Ẑ 1 = 5 cm,


Ẑ 2 = 10 cm, Nullphasenwinkel: ϕ1 = 95◦ , ϕ2 = 35◦) überlagern sich.
1. Geben Sie die Gesamtschwingung Z (t) an.
2. Berechnen Sie das Ergebnis aus 1. durch Verwendung komplexer Amplituden.
3. Wie verändert sich die Gesamtschwingung in 1., wenn zusätzlich eine weitere harmonische
Schwingung mit Ẑ 3 = 2 cm und ϕ3 = 25◦ überlagert wird?

 L ÖSUNG E-13:
!
1. Z (t) = Z 1 (t) + Z 2 (t) = Ẑ cos(ωt + ϕ), wobei:

Ẑ = (5 cm)2 + (10 cm)2 + 2 · 5 · 10 cm2 · cos 60◦ = 13,2 cm
 ◦ ◦ 
ϕ = arctan 5 · sin 95◦ + 10 · sin 35 ◦ = 54,1◦ ⇒ Z (t) = 13,2 cm · cos(ωt + 54,1◦ )
5 · cos 95 + 10 · cos 35

2. Ẑ 1 = 5 cm ej95 = 5 cm · (cos 95◦ + j sin 95◦ )
◦ ◦
Ẑ 2 = 10 cm ej35 = 10 cm · (cos 35◦ + j sin 35◦ ) ⇒ Ẑ = Ẑ 1 + Ẑ 2 = 13,2 cm ej54,1
 2  2
Ẑ = | Ẑ | = Re Ẑ 1 + Re Ẑ 2 + Im Ẑ 1 + Im Ẑ 2

= (5 · cos 95◦ + 10 · cos 35◦)2 + (5 · sin 95◦ + 10 · sin 35◦ )2 cm = 13,2 cm
 
Im Ẑ 1 + Im Ẑ 2
ϕ = Arc Ẑ = arctan = 54,1◦
Re Ẑ 1 + Re Ẑ 2
◦ ◦ ◦
3. Ẑ = Ẑ 1 + Ẑ 2 + Ẑ 3 = 13,2 cm · ej54,1 + 2 cm · ej25 = 15 cm · ej50,4 ⇒
Z (t) = 15 cm · cos(ωt + 50,4◦ )

3 Gekoppelte Schwingungen linearer Oszillatoren

 AUFGABE E-14: Gekoppelte Pendel E.3


Zwei gleiche mathematische Pendel (Länge l, Masse m)
werden über eine lineare Feder (Federsteifigkeit k, ent- l1
spannt in Ruhelage) miteinander gekoppelt. Bestimmen k
Sie für kleine Auslenkungen ϑ1 (t) und ϑ2 (t) s1 l
s2
1. die kinetische und potentielle Energie sowie die J1(t) J2(t)
L AGRANGE-Funktion des gekoppelten Schwingers, m
2. die Bewegungsgleichungen des Schwingers.
4 Wellen 107

 L ÖSUNG E-14:

1. T = 1 ml 2 [ϑ̇12 (t) + ϑ̇22 (t)]


2
U = −mgl[cos ϑ1 (t) + cos ϑ2 (t)] + 1 k
s 2 mit
s = s2 − s1 = l1 sin ϑ2 (t) − l1 sin ϑ1 (t)
2
U = −mgl[cos ϑ1 (t) + cos ϑ2 (t)] + 12 kl12 [sin ϑ2 (t) − sin ϑ1 (t)]2
L = T −U = 12 ml 2 [ϑ̇12 (t)+ ϑ̇22 (t)]+mgl[cos ϑ1 (t)+cos ϑ2 (t)]− 21 kl12 [sin ϑ1 (t)−sin ϑ2 (t)]2
  E
2. Auswertung der L AGRANGE-Gleichung d ∂∂q̇L − ∂q ∂ L = 0 mit q = ϑ , q = ϑ und
1 1 2 2
dt j j
anschließender Näherung sin ϑ j ≈ ϑ j bzw. cos ϑ j ≈ 1 für kleine Winkel ϑ j :
 
∂ L = ml 2 ϑ̇ (t) d ∂ L = ml 2 ϑ̈ (t) ∂ L = −mglϑ (t) − kl 2 [ϑ (t) − ϑ (t)]
∂ ϑ˙1 ∂ϑ1
1 dt  ∂ ϑ̇1  1 1 1 1 2

∂ L = ml 2 ϑ̇ (t) d ∂ L = ml 2 ϑ̈ (t) ∂ L = −mglϑ (t) + kl 2 [ϑ (t) − ϑ (t)]


∂ ϑ˙2 ∂ϑ2
2 dt ∂ ϑ̇2 2 2 1 1 2

Eingesetzt in die L AGRANGE-Gleichung folgt das gekoppelte Differentialgleichungssystem:


g kl 2
ϑ̈1 (t) + l ϑ1 (t) + 12 [ϑ1 (t) − ϑ2 (t)] = 0
ml
g kl 2
ϑ̈2 (t) + l ϑ2 (t) + 12 [ϑ1 (t) − ϑ2 (t)] = 0
ml

4 Wellen

 AUFGABE E-15: Phasengeschwindigkeit E.4.1.1


Berechnen Sie die Schallgeschwindigkeit in CO2 bei 0 ◦ C. γCO2 = 1,29

 L ÖSUNG E-15:
Die molare Masse von CO2 ist M(CO2 ) = M(C)+2M(O) ≈ 44 g/mol = 44·10−3 kg/mol. Mit
dem Adiabatenexponent γCO2 folgt für die Temperatur T ≈ 293 K die Schallgeschwindigkeit.

c = γCO2 MRT = 1,29 · 8,31 · 273 m ≈ 258 m .
CO2 44·10−3 s s

 AUFGABE E-16: Wasserwelle E.4.3.1,E.4.1.1


Eine ungedämpfte ebene Wasserwelle ( f = 3 Hz, λ = 0,4 m, Ẑ = 4 cm) breitet sich als
Sinuswelle (ϕ0 = −90◦) in positiver x-Richtung aus.
Geben Sie die Gleichung der Welle an.
Nach welcher Zeit hat die Welle die Stelle x 1 = 10 m erreicht?

 L ÖSUNG E-16:
Z (x,t) = Ẑ sin(ωt − kx) mit Ẑ = 4 cm, ω = 2π f ≈ 18,9 s−1 , k = 2π/λ ≈ 15,7 m−1
t1 = xc1 = λx 1f = 1,2
10 s ≈ 8,3 s bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von c = 1,2 m/s
108 E Schwingungen und Wellen

 AUFGABE E-17: Schwingende Saite, Schwebung E.4.1.1,E.4.4,E.2.4.2,E.2.5

Eine Gitarrensaite aus Stahl (Dichte  = 7850 Zugfestigkeit RM = 2000 N/mm2 ,


kg/m3,
Elastizitätsmodul E = 210 kN/mm , Durchmesser d = 1,07 mm) ist mit einer Kraft F = 15 N
2

gespannt und an zwei Punkten im Abstand l0 = 75 cm fixiert.


1. Bei welcher Spannkraft würde die Saite reißen?
Wie groß ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Transversalwellen entlang der Saite?
2. Wie groß ist die maximale Wellenlänge, mit der die Saite schwingen kann?
Wie groß ist die zugehörige Grundfrequenz?
3. Mit welcher Frequenz muss die Saite angeregt werden, damit diese mit der zweiten Harmo-
nischen schwingt?
4. Wie stark ist eine zweite, identische Saite eingespannt, wenn bei Schwingung beider Saiten
mit deren Grundfrequenz eine Schwebung mit einer Modulation von 2 Hz auftritt?
5. Welche Energie ist in der ursprünglichen Saite gespeichert?

 L ÖSUNG E-17:

1. Fmax = Rm A = Rm π d 2 = 2·109 · π · (1,07·10−3)2 N = 1798,4 N


4 4
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist die Phasengeschwindigkeit der Saitenwelle:

σ
c1 =  = 4F = 4 · 15 m = 46,1 m
πd 2  π(1,07·10−3)2 · 7850 s s
2. Erste stationärer Frequenz (n = 1) bei beidseitig fester Einspannung:
l0 = n λ c1 46,1 1
2 ⇒ λ1 = 2l0 = 1,5 m f 1 = λ1 = 1,5 s = 30,7 Hz
c1 = 2 f = 61,4 Hz
3. f2 = 2 2l 1
0

4. fM = ω 1 ω2 − ω1 = 1 ( f − f ) = 1 (c − c ) ⇒ c = c + 2λ f =
2π = 2 2π
M
2 2 1 2λ1 2 1 2 1 1 M
4F2
1 πd 2 
11,35 N für f M = −2 Hz
⇒ F2 =  d 4π (c1 + 2λ1 fM )2 =
2
19,16 N für f M = +2 Hz
5. Die gespeicherte Energie ist die potentielle Energie des Federsystems“ Gitarrensaite nach

Spannen um die Länge
l mit E p = 1 k(
l)2 = 1 F
l (H OOKE’sches Gesetz: F = k
l
2 2
bzw. σ = FA = Eε). Die Längenänderung
l folgt aus der Dehnung auf die Länge l0 :
ε=l −
l = F ⇒ l0 − 1 = E A ⇒
l = l F
0
l AE
l F 0EA + F

2
E p = 1 l0 E AF+ F = 1 l0 F2 = 4,47·10−3 J
2 2 Ed 2 π/4 + F
109

F Akustik

1 Schallquellen und Schallausbreitung

 AUFGABE F-1: Schallgeschwindigkeit F.1.1.1 


1. Sie werfen einen Stein in einen 24 m tiefen Brunnenschacht.
Nach welcher Zeit hören Sie den Aufschlag auf dem Wasserspiegel? c = 332 m/s
2. Wie weit ist ein Gewitter entfernt, wenn es sieben Sekunden nach dem Blitz donnert?
3. In einem 10 m · 10 m · 10 m großen Saal wird die Nachhallzeit von 1,1 s gemessen.
a) Wie oft wird die Schallwelle in dieser Zeit reflektiert?
b) Wie stark verringert sich die Schallintensität innerhalb der Nachhallzeit, wenn die Wände
den Schall zu 70% reflektieren?

 L ÖSUNG F-1:
 
1. Aus h = 21 gt12 und h = ct2 folgt: t1 + t2 = 2h + h = 2·24 m
+ 24 m
= 2,3 s
g c 9,81 m/s2 332 m/s

Die Laufzeit des Schalls ist demnach vernachlässigbar (t2 = 0,07 s).
2. s = c t = 332 m
s · 7 s ≈ 2,3 km. Als Faustregel gilt: (Zeit in s)/3 ≈ Entfernung in km
3. a) Der Schall legt innerhalb der Nachhallzeit den Weg s = ct = 332 ms · 1,1 s ≈ 365 m zurück
und wird bei einer mittleren Strecke von 10 m ungefähr N = 365 m/10 m ≈ 37-mal reflektiert.
b) Bei 37 Reflexionen wird die Intensität um den Faktor 0,737 = 1,86·10−6 reduziert.

 AUFGABE F-2: Überschall und M ACH’scher Kegel F.1 


Ein Beobachter auf der Erde hört einen Überschallknall 14 s nach dem Überflug eines Flug-
zeugs in 10 km Höhe.
a) Geben Sie eine Gleichung für den Öffnungswinkel des M ACH-Kegels an.
b) Wie schnell fliegt das Flugzeug?

 L ÖSUNG F-2:

a) Der Öffnungswinkel des Überschallkegels hängt 1. von der Geschwindigkeit v der Flug-
zeugs und der Schallgeschwindigkeit c ab und ist 2. durch das Dreieck Beobachter-Flugzeug-
Erdboden definiert.

sin α = vc = hx
!


b) Der Abstand Flugzeug-Beobachter ist x = s 2 + h 2 , so dass folgt:
c h h = h
v = x =  2
s + h2 (vt)2 + h 2
P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,
DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_6, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
110 F Akustik

h2
⇒ v=  2 = 12
1
= 
1
2  2 = 375 ms ≈ 1350 km
h
h
−t 2 ( )
t 2
c − h
1 14 s
− 10000
c 332 m s−1 m

x Abstand Flugzeug-Beobachter, s zurückgelegter Weg des Flugzeugs in 14 s, h Flughöhe.

 AUFGABE F-3: Harmonische Welle F.1.1.4


Eine punktformige Schallquelle gibt einen Ton von 440 Hz mit einer Leistung von P = 1 W in
einen luftgefüllten Raum (ϑ = 20 ◦ C, p = 1013 hPa) als harmonischeWelle ab.
1. Wie groß sind in 3 m Entfernung von der Schallquelle die Schallintensitat und der Schallin-
tensitätspegel bei absorptionsfreier Ausbreitung?
2. Berechnen Sie den Wellenwiderstand Z .
3. Wie groß sind für die angegebene Entfernung in 1. der Schalldruckpegel und die Amplituden
von Schalldruck, Schallausschlag und Schallschnelle?

 L ÖSUNG F-3:

p2
1. I = Zeff = P P 1W −3 W
S = 4πr 2 = 36π m2 = 8,84·10 m2
   
8,84·10−3 W/m2
L I = 10 lg II dB = 10 lg −12 2 dB = 99,47 dB
0 1·10 W/m
kg kg
2. Z = 0 (20 ◦ C) · cL (20 ◦C) = 1,21 · 344 m
s = 416 m2 s
m3
 p2     
3. L p = 10 lg eff dB = 10 lg Z I dB = 10 lg Z dB + L
2 Z 0 I0 Z0 I
 p0 
= 10 lg 416
400 dB + 99,47 dB = 99,64 dB ≈ L I
Lp 99,64
peff = p0 · 10 20 dB = 20·10−6 Pa · 10 20 = 1,92 Pa
√ √
p̂ = 2 peff = 2 · 1,92 Pa = 2,71 Pa
1 p̂ = p̂ = 2,71 N/m2 2,71 N/m2
ξ̂ = ω Z 2π f Z = = 2,36 μm
2π · 440 · 416 kg/(ms) 2
2π · 440 · 416 kg/(ms)2
v̂ = ωξ̂ = 2π · 440 · 2,36·10−6 m s = 6,52 s
mm

 AUFGABE F-4: Stehende Welle E.4.4 


Ein Lautsprecher vor einer reflektierenden Wand sendet mit 300 Hz. In welcher Entfernung
muss er stehen, damit sich eine stehende Welle mit insgesamt 4 Knoten ausbildet? c = 332 m/s

 L ÖSUNG F-4:
Am Lautsprecher befindet sich ein Wellenberg und an der Wand ein Knoten. Zwischen Lautspre-
cher und Wand müssen also 31/2 Halbwellen passen.
x = 3,5 · λ = 3,5 · c = 3,5 · 332 m s−1
2·300 s−1
= 1,94 m
2 2f
1 Schallquellen und Schallausbreitung 111

 AUFGABE F-5: Pfeife und Gesamtschallpegel F.1.1.6,F.1.1.4


Bei einer Feier versuchen zwei Studenten ihren Bierflaschen (Länge l = 26 cm) durch Überbla-
sen Töne zu entlocken. Student 1 hat gerade seine erste Flasche leer, während die des zweiten
noch halb voll ist. Nehmen Sie die Flaschen als zylindrische Orgelpfeifen an, von denen sich
der Schall wie von Punktschallquellen ausbreitet. c = 332 m/s
1. Welche Grundfrequenzen ergeben sich beim Blasen auf beiden Bierflaschen?
2. Wie groß ist die zweite Harmonische, die Student 1 durch kräftigeres Blasen erzeugen kann?
3. Nach einiger Zeit verlegen sie ihre musikalischen Aktivitäten ins Freie. Dabei sinkt die Tem-
peratur auf −4 ◦ C. Welche Grundfrequenzen erzeugen die beiden Studenten jetzt? F
4. Versehentlich bricht unserem Musiker“ 1 der Boden seiner Bierflasche heraus. Welche

Grundfrequenz und welche Frequenz der zweiten Harmonischen ergeben sich jetzt?
5. In 30 cm Entfernung betragen die Schallintensitätspegel im Freien L I,1 = 86 dB (un-
beschädigte leere Flasche) und L I,2 = 78 dB (halbvolle Flasche). Wie groß sind die Ge-
samtschallintensität Ig und der Gesamtschallintensitätspegel L I,g ?
6. Ein Nachbar hat sein Schlafzimmerfenster 30 m von den beiden Musikern“ entfernt. Er

verlangt, dass der dort ankommende Schalldruckpegel 40 dB unterschreitet. Ist das erfüllt?

 L ÖSUNG F-5:

1. Stehende Welle wie bei gedackter Pfeife (am Flaschenhals/ Boden lose/ feste Einspannung):
 
c 
f11 = n 4l
332 m/s
= 4 · 0,26 m = 319 Hz f 12 = n c 

= 2 f 11 = 638 Hz
n=1 4(l/2) n=1

c 
2. Die nächste stationäre Frequenz ist für n = 3: f 31 = n 4l = 3 f 11 ≈ 958 Hz
n=3
3. Die Schallgeschwindigkeit für Luft ändert sich:
c = cL (−4 ◦ C) = 331,5 m −4 ◦ C m
s 1 + 273,15 ◦C = 329 s ⇒ f 11 = 316 Hz; f 12 = 633 Hz
4. Die erste stationäre
 Frequenz einer stehende Welle in (beidseitig) offener Pfeife:
c  329 m/s
f11 = n  = = 633 Hz
2l n=1 2 · 0,26 m 

Die nächste stationäre Frequenz ist für n = 2: f 21 = n c  = 2 f 11 = 1265 Hz
2l n=2

  ⎪ L I,1
⎨ I1 = I0 10 10 dB = 1·10−12·108,6 W2 = 3,98·10−4 W2
5. L I = 10 lg II dB ⇒ m m
0 ⎪ L I,2
⎩ I2 = I0 10 10 dB = 1·10−12·107,8 W2 = 6,31·10−5 W2
m m
I 
Ig (r = 0,3 m) = I1 + I2 = 4,61·10−4 W2 ; L I,g = 10 lg Ig dB = 86,64 dB
m 0
I (r = 30 m)   2
6. Ig ∼ 12 ⇒ g = 0,3 = 1·10−4 ⇒ Ig (r = 30 m) = 4,61·10−8 W2
r Ig (r = 0,3 m) 30 m
Mit Z ≈ 430 kg/(m2 s) bei einer Temperatur von −4 ◦ C folgt:
 p2  I Z  
L P = 10 lg eff,g dB = 10 lg g
dB = 10 lg 4,61·10−8 · 430 dB = 46,95 dB
p02 p02 (20·10−6)2
Nein, die Forderung wird nicht eingehalten.
112 F Akustik

 AUFGABE F-6: Doppler-Effekt F.1.1.8


1. Ein Hochgeschwindigkeitszug fährt mit 360 km/h in ruhender Luft (c = 332 m/s) und
sendet einen Ton ( f = 500 Hz) aus. Welche Frequenz hört ein ruhender Beobachter,...
a) wenn der Zug auf ihn zufährt,
b) der Zug von ihm wegfährt?
c) Wie groß sind die Wellenlängen in a) und b)?
d) Um wie viel werden die Frequenzen in beiden Fällen verändert, wenn ein Orkan mit
200 km/h Windgeschwindigkeit in Fahrtrichtung weht?
2. Der Dopplereffekt wird zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit in Blutgefäßen in der
Ultraschalldiagnostik eingesetzt. Wie groß ist die Strömungsgeschwindigkeit, wenn bei
einer Ultraschallwelle von 6,0 MHz eine Frequenzverschiebung von +2 kHz gemessen wird?
Die einfallende Ultraschallwelle und die Strömung sollen antiparallel verlaufen.
Schallgeschwindigkeit im Gewebe c = 1200 m/s.

 L ÖSUNG F-6:
vS
1. a) Bewegter Sender, ruhender Empfänger (
S → ):
E

fE1 = f S 1 = 500 1 Hz = 716 Hz ( höherer Ton“)


1 − vcS 1 − 360 ”
3,6 · 332
vS
b) Bewegter Sender, ruhender Empfänger (← 
S ):
E

fE2 = f S 1 v S = 500 1 Hz = 384 Hz ( tieferer Ton“)


1+ c 1 + 3,6360 ”
· 332
332 m/s 332 m/s
c) λ1 = fc = = 0,46 m λ2 = fc = = 0,86 m
E1 716 1/s E2 384 1/s
d) Der Wind führt zu einer Veränderung der Schallgeschwindigkeit, d. h. der Schall wird im
ersten Fall schneller“ und im zweiten Falle langsamer“ transportiert:
” ” ⎧

⎨ (332 + 200 ) m = 388 m ⎪ f S 1 v S = 674 Hz < fE1

3,6 s s 
1 − c1
c1,2 = c ± v W = ⇒ f E1,2 =
⎩ (332 − 200 ) m = 276 sm ⎪
⎩ fS
1 = 367 Hz < fE2
3,6 s 1 − vcS
2
In beiden Fällen wird die Frequenz erniedrigt.
2. Die Frequenz des ruhenden Senders f empfangen die strömenden Blutkörperchen
f
fE = 1−v/c und emittieren als bewegte Quelle wiederum die Frequenz:
   2  
1 + v/c
fE = fE 1 + vc = f ≈ f 1 + vc ≈ f 1 + 2v
1 − v/c c
2v f
f · c 2000 Hz·1200 m s−1

f = f E − f = c = 2000 Hz ⇒ v = 2 f = 2·6·106 Hz
= 0,2 m
s

 AUFGABE F-7: Schalldämpfung F.1.1.9


Beim Durchgang durch eine 15 cm dicke Wand sinkt der Schalldruck auf 40 % ab.
1. Um wie viel wird der Schalldruckpegel abgesenkt?
2. Wie groß ist der Dämpfungskoeffizient m α ?
1 Schallquellen und Schallausbreitung 113

 L ÖSUNG F-7:
     
peff 0,4 · peff 1 dB ≈ 8 dB
1.
L p = 20 lg p0 dB − 20 lg p0 dB = 20 lg 0,4

2. I ∼ peff
2 ⇒ Bei Absenkung von p 2 auf 40 % wird I auf 16 % abgesenkt:
eff
 

I (x) = I0 e α ⇒ m α = − x ln I (x)
−m x 1 1 1
I0 x=0,15 m = − 0,15 m ln(0,16) = 12,2 m

F
 AUFGABE F-8: Schalldämmung F.1.2.2
Anlieger einer Bahntrasse beschweren sich über den Verkehrslärm, der von den vorbeifahren-
den Zügen verursacht wird.
1. Bei einem Anwohner wurde im Außenbereich ein Schalldruckpegel von L p,1 = 100 dB
gemessen. Berechnen Sie den zugehörigen Schalldruck peff,1 .
2. Der Bahnchef hat eine Halbierung“ des Lärms durch Einführung neuer Zugtechniken ver-

sprochen. Welcher Schalldruckpegel L p,2 entspricht dem halben Schalldruck nach 1.?
3. Nach einem Katalog für Fenster dämmen diese den Schalldruck um 40 dB. Ist dies ausrei-
chend, um den Schalldruck aus 1. im Gebäude auf peff,3 = 0,1 Pa herabzusetzen?
4. Berechnen Sie das Schalldämmmaß und den Transmissionsgrad eines Fensters aus 3. mit
den Abmaßen 105 cm × 145 cm.

 L ÖSUNG F-8:
 
p 100 dB
−6
1. L p,1 = 20 lg eff,1
p0 dB = 100 dB ⇒ peff,1 = p0 · 10 20 dB = 20·10 ·10 Pa = 2 Pa
5

 
p
2. L p,2 = 20 lg eff,1 dB = −20 lg({p0 }) dB = −20 lg(20·10−6) dB = 94 dB.
2 p0
Eine Halbierung entspricht einer Absenkung des Schalldruckpegels um etwa 6 dB.

3. Schalldruck im Innenbereich:  
p 60 dB
1
L p,3 = (100 − 40) dB = 20 lg eff,3
p0 dB ⇒ peff,3 = p0 · 10 20 dB = 0,02 Pa = 5 · 0,1 Pa
Die Fenster sind ausreichend.

4. Bei Annahme einer ebenen Welle mit Schallkennimpedanz Z ≈ 416 kg/(m2s) (Luft 20 ◦ C)
folgt für die einfallende und durchgelassene Schallleistung Pe und Pt :
p2 2 (2 N/m )
2 2
Pe = S eff,1Z = 1,05 · 1,45 m = 14,6·10−3 Nm s = 14,6 mW
416 kg/(m2s)
p2 2 (0,02 N/m )
2 2
−6 Nm = 1,46 μW
Pt = S eff,3
Z = 1,05 · 1,45 m 416 kg/(m2s) = 1,46·10 s
Logarithmisches
  Schalldämmmaß R:
R = 10 lg P Pt dB = 10 lg(1·10−4 ) dB = −40 dB (siehe Angabe 3.) τ = Pe = 1·104
e P t
114 F Akustik

 AUFGABE F-9: Ultraschallmesstechnik F.1.1.1


S1, E1
Zur Durchflussmessung von Fluiden (Strömungsge-
schwindigkeit u) in vollgefüllten Rohren werden beim t1 l
Laufzeitverfahren Ultraschallsignale abwechselnd vom u a
t2
Piezosender S1 zum Empfänger E2 und umgekehrt von
S2 zu E1 gesendet und die Laufzeitdifferenz
t = t2 − t1
Durchflussmessung E2, S2
ermittelt.
1. Welchen Vorteil hat das Laufzeitverfahren gegenüber dem Wirkdruckverfahren?
Warum wird das Laufzeitverfahren nur in vollgefüllten Rohrsystemen eingesetzt?
2. Wie ist der Zusammenhang zwischen der Laufzeitdifferenz
t = t2 − t1 des Ultraschallsi-
gnals und der Strömungsgeschwindigkeit u, der Schallgeschwindigkeit c im Fluid und den
dargestellten geometrischen Größen?
3. Welche vereinfachende Annahme ist in 2. näherungsweise zulässig? Welcher Zusammen-
hang ergibt sich dadurch zwischen der Strömungsgeschwindigkeit und Laufzeitdifferenz?
4. Berechnen Sie aus 3. die Strömungsgeschwindigkeit einer Wasserströmung (ϑ = 20 ◦C),
wenn bei l = 10 cm, α = 45◦ ein Laufzeitunterschied von
t = 100 ns gemessen wird.
5. Wie groß sind gemessener Volumen- und Massestrom bei kreisrundem Rohrquerschnitt A?
6. Beim Impuls-Folgefrequenz-Verfahren werden gleichzeitig Impulsfolgen von den Sendern
S1, S2 zu den Empfängern E2, E1 gesendet und die Frequenzen der Impulsfolgen f 1 = 1/t1
und f 2 = 1/t2 erfasst. Wie hängt u von der Frequenzdifferenz
f = f 1 − f 2 des Ultraschall-
signals ab und welchen Vorteil hat dieses Verfahren gegenüber dem Laufzeitverfahren?
 L ÖSUNG F-9:
1. Die Durchflussmessung erfolgt ohne bleibenden Druckverlust, jedoch ist diese bei Teilfüllun-
gen wegen der Reflexionen der Ultraschallwellen an der Fluidgrenze
⎫ (Oberfläche) ungeeignet.
2. Signalgeschwindigkeit S1 → E2 : c1 = c + v cos α = t1 ⎬ l t1 = cl1 = c + ul cos α

Signalgeschwindigkeit S2 → E1 : c2 = c − v cos α = tl ⎭ t2 = cl = c − ul cos α
2 2

t = t2 − t1 = c − ul cos α − c + ul cos α = 2 2lu cos α
c − u 2 cos2 α
3. u 2  c2 , da die Strömungsgeschwindigkeit u praktisch immer deutlich kleiner als Schallge-
schwindigkeit c im Fluid ist:


t ≈ 2lu cos α ⇒ u= c2
t (proportionaler Zusammenhang u ∼
t)
c 2 2l cos α
4. Schallgeschwindigkeit im Wasser ist c = 1485 m/s:
(1485 m/s)2
u= 0,1·10−6 s = 1,56 m
2 · 0,1 m · cos 45◦ s

5. V̇ = ∂∂tV = A ∂∂tx = Au = d 2 π u ≈ (l sin α)2 π u = l πu = 6,12·10−3 ms = 6,12 s


2 3
4 4 8
∂(V )
ṁ = ∂m ∂V kg 3
−3 m = 6,11 kg
∂t = ∂t =  ∂t =  V̇ = 998,21 m3 · 6,12·10 s s
1
6.
f = f1 − f 2 = t − t = 1 c + u cos α − c − u cos α 2u l
f
= l cos α ⇒ u = 2 cos
1 2 l l α
Die Strömungsgeschwindigkeit u wird unabhängig von der Schallgeschwindigkeit c des
Fluids, d. h. die Fluidtemperatur hat keinen Einfluss mehr auf das Messergebnis.
2 Physiologische Akustik 115

2 Physiologische Akustik

 AUFGABE F-10: Akustische Tonwahrnehmung F.2.1


1. Wie groß ist der Schalldruck eines Tons ( f = 3,5 kHz) mit einer Lautstärke von 90 phon?
2. Bei leichtem Anschlagen gibt eine Stimmgabel den Kammerton a mit 13 phon ab. Um wie
viel leiser wird dieser Ton vom menschlichen Gehör wahrgenommen (als der in 1.)?
3. Wie groß ist die Lautstärke beim gleichzeitigen Anschlagen a) von 10 Stimmgabeln aus 2.
bzw. b) von 10 gleichen Tonquellen aus 1.? Was folgern Sie?
F
4. Wie groß sind die A-bewerteten Gesamtschallpegel in 3.?

 L ÖSUNG F-10:
Schmerzgrenze
140
1. Aus der Phonkurve für das mensch- 130 phon
dB 120
liche Gehör liest man ab, dass 120
der Ton  einen Schalldruckpegel 110
 100
peff
L p = 20 lg p dB = 80 dB 100
90
0
Schalldruckpegel Lp

hat. Schalldruck: 80
80
80 dB 70
peff = p0 ·1020 dB = 20·10−6·104 Pa 60
60
= 0,2 Pa 50
40
2. Lautheit S1 , S2 mit L S1 = 90 phon, 40
30
L S2 = 13phon:  20 Hörschwelle 20
0,1
L S1 −40 12,5 13
S1 =2  phon  sone = 32 sone 0
0,1
L S2 −40 -10
S2 =2 phon sone = 0,154 sone 16 31,5 63 125 250 500 1 2 3,5 4 8 16
Hz 440 kHz
Ton 1 wird 208-mal lauter empfunden. Schallfrequenz f

3. a) Einzelschalldruckpegel aus Phonkurve: L p ≈ 12,5 dB


 Lp 
Gesamtschallpegel bei m = 10 gleichen Schallquellen: L p,g = 10 lg m·10 10 dB dB =
10 lg(102,25) dB = 22,5 dB ⇒ Gesamtlautstärke L S,g ≈ 23 phon (aus Phonkurve)
b) 10 Tonquellen aus 1. mit L p = 80 dB:
 Lp 
L p,g = 10 lg m·10 10 dB dB = 90 dB ⇒ L S,g ≈ 100 phon (aus Phonkurve)
Aus a) und b) folgt L S,g = L S + 10 lg(m), d. h. bei leisen Schallquellen (Fall a) ergeben 10
Schallquellen fast eine Verdoppelung der Lautstärke. Bei lauten Quellen (Fall b) ergeben 10
Quellen nur eine Anhebung der Lautstärke um 10 % im Vergleich zu einer einzelnen Quelle.
4. a) Stimmgabeln: L Ap,g = L p,g + L
A (440 Hz) = (22,5 − 4,0) dB(A) = 18,5 dB(A)
b) Tonquellen aus 1.: L Ap,g = L p,g + L
A (3,5 kHz) = (90,0 + 1,1) dB(A) = 91,1 dB(A)
116

G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

1 Elektrischer Strom, Widerstand, ohmsches Gesetz

 AUFGABE G-1: Stromdichte G.1.1-G.1.3


Berechnen Sie I
1. die Raumladungsdichte e freier Kupferelektronen,
2. die Stromdichte J und mittlere Driftgeschwindig- n A J
keit vdr der Leitungselektronen in einem Kupferdraht ez
(Querschnitt A = 1 mm2 ) bei einem Strom I = 1 A,
3. die Stromdichte J1 , wenn sich der Draht mit −
v dr par- Ladungsträgerdichte von Kupfer:
allel zur z-Achse bewegt. n = 8,50·1028 m−3

 L ÖSUNG G-1:

1. e = −en = −1,602·10−19 C · 8,50·1028 m−3 = −13,617·109 C3


m
2.(a) Vereinfachte Lösung ohne Vektoren (hier möglich, da eZ  n mit n = A 
I J ):
J= A I = 1 A = 1·106 A
mm2 m2
v dr = −enJ = 1·106 Am−2 μm
= −73,43 s
−1,602 · 10−19 C · 8,50 · 1028 m−3
(b) Vollständige vektorielle Lösung mit J = A I n = I e :
A Z
J = AI e = 1 A e = 1·106 A e ; v = J = −73,43 μm e
z
mm2
z
m2
z dr −en s z
3. Relativ zur am Draht befestigten Kontrollfläche A bewegen sich die freien Elektronen nicht,
aber der restliche Leiter mit positiven Atomrümpfen“ wird mit vp = − v dr verschoben:

(a) J1 = +epv p = −env dr = J
(b) J1 = +ep vp = en(− v dr ) = −en vdr = J (Stromdichte bleibt gleich)

 AUFGABE G-2: Elementarladung und Elektrostatik  G.1.1 


1. Wieviele Elektronen bewegen sich in 3 Minuten durch den Leiterquerschnitt einer Glühlam-
pe (9 V, 2,4 W)?
2. Warum knistert es beim Ausziehen eines Pullovers?
3. Nach welchem Prinzip funktioniert ein Laserdrucker oder digitaler Kopierer?
4. Die Kugel eines aufgeladenen Bandgenerators (20 kV; 10 μC) wird zufällig mit einer Hand
berührt und entlädt sich innerhalb von 1/10 s über den Körper zur Erde.
Ist der fließende Strom lebensgefährlich?

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_7, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
1 Elektrischer Strom, Widerstand, ohmsches Gesetz 117

 T IPP G-2:
Zulässiger Grenzwert für Körperstrom: 20 mA.
Spannungen über 25 V sollten nicht zwischen zwei Händen anliegen.
Körperwiderstand: Hand-Arm-Herz bzw. Herz-Bein-Fuß: 600 '

 L ÖSUNG G-2:

1. Aus P = U I und Q = I t = Ne folgt N = Q It Pt 2,4 W·180 s


e = e = U e = 6 V·1,602·10−19 C = 4,5·10
20

2. Beim Ausziehen eines Pullovers werden Ladungen getrennt, deren Potential mehrere kV ge-
genüber Erde beträgt. Trotzdem ist das Anfassen eines geerdeten Metallteils nicht lebens-
gefährlich – wenn auch unangenehm –, da nur sehr wenige Ladungen getrennt wurden. G
3. (1) Eine metallische Trommel ist außen mit einer lichtempfindlichen Schicht aus organischen
Halbleitern versehen, die mit einer Spannung von etwa 5000 V durch Sprühelektroden (ne-
gativ geladene Drahtspitzen) gleichmäßig negativ aufgeladen werden. (2) Die lichtempfind-
liche Schicht wird über ein Spiegelsystem mit einem Laser mit dem digitalen Druckbild (re-
flektiertes Licht durch Scannen der Vorlage) belichtet, wobei sich allein die beschriebenen“

belichteten Stellen entladen. (3) Die Trommel läuft an einer Tonerkartusche vorbei; an den
nicht geladenen Bereichen setzen sich negativ geladene, 3 bis 15 μm große Tonerpartikel
ab. (4) Das Tonerbild wird auf eine zweite Papiertrommel übertragen, die positiv geladen ist,
so dass die Tonerpartikel von der ersten Trommel auf das Papier übergehen. Durch Erhit-
zen schmelzen die Tonerpartikel und verbinden sich dauerhaft mit dem Papier (Fixieren). (5)
Tonerrückstände werden mit einem Abstreifer von der Trommel beseitigt; die Trommel wird
durch eine stabförmige Lichtquelle vollständig entladen.
4. Der Strom I = U R = (600+600) ' ≈ 16,7 A ist lebensgefährtlich. Jedoch reicht die gespei-
20000 V

10·10−6 C
cherte Ladung nur für I = Q t = 0,1 s = 0,1 mA.

 AUFGABE G-3: Elektrische Spannung: Elektron im elektrischen Feld G.1.4


1. Ein Elektron wird in einem elektrischen Feld mit der Potentialdifferenz U = −1 V aus der
Ruhe beschleunigt. Wie groß sind die kinetische Energie E k und die Geschwindigkeit v des
Elektrons nach dem Beschleunigungsvorgang?
2. Welche Arbeit kann ein Elektron verrichten, das ein Potential von ϕe = −10 kV hat?
Elementarladung e = 1,602·10−19 C, Ruhemasse des Elektrons m e = 9,11·10−31 kg

 L ÖSUNG G-3:

1. E k = E p = −eU = −e · (−1 V) = 1 eV = 1,602·10−19 J



E k = 1 m e v 2 ⇒ v = 2E k = 2 · 1,602·10−19 J = 5,93·105 m
2 me 9,11·10−31 kg s

2. W = E p = −eU = −e · (−10 kV) = 10 keV = 1,602·10−15 J


Ein hohes Potential gegenüber Erde (Nullpotential) bzw. eine hohe Spannung bedeuten nicht
automatisch, dass viel Arbeit verrichtet werden kann; maßgebend sind Spannung und Ladung.
118 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 AUFGABE G-4: Öltröpfchenversuch nach M ILLIKAN  G.1.1


Sprüht man Öltröpfchen quer in das homogene Feld eines Plattenkondensators, sinken die
Tröpfchen unterschiedlich schnell nach unten, andere schweben oder steigen.
a) Wie groß ist die Elementarladung“ eines schwebenden Teilchens? (Herleitung ohne Zahlen)

b) Wie groß ist die Geschwindigkeit eines geladenen Teilchens, das sich gegen die
S TOKES-Reibungskraft nach oben bewegt. (Herleitung ohne Zahlen)
c) Wie groß ist die Elementarladung, wenn durch Umpolen des Kondensators das Steigen und
Sinken des Öltröpfchens betrachtet wird?

 T IPP G-4:
!
a) Gewichtskraft FG = mg = elektrische Feldkraft Fel = Q E
b) S TOKES’sche Reibungskraft FR = 6πηr v̄

 L ÖSUNG G-4:
mgd
a) mg = Q E mit E = U
!
d und Q = Ne ⇒ e = N U
Leider kennt man in der Praxis die Masse der Öltröpfchen nicht.
! N e E − mg
b) Fel = FG + FR = mg + 6πηr v̄ = N e E ⇒ v̄ =
6πηr
Für eine sinkendes Teilchen steht im Zähler +mg.

(1) v̄ + v̄ = 2NeE ⎬
NeE ± mg 1 2 6πηr v̄ 1 + v̄ 2
c) v̄ 1,2 = 6πηr ⇒ 2mg ⎭ N e = 2E · 6πηr
(2) v̄ 1 − v̄ 2 = 6πηr
Sind Spannung U , Plattenabstand d,Viskosität des Mediums η und Tröpfchenradius r be-
kannt, ist daraus die Elementarladung e zugänglich.

 AUFGABE G-5: Elektrischer Widerstand  G.1.5


1. Bei Anlegen einer Spannung U = 6 V an einen Draht (Kreisquerschnitt A, Durchmesser
d = 0,35 mm, Länge l = 10 m, ϑ = 20 ◦ C) fließt ein Strom I = 1,2 A. Berechnen Sie:
a) den ohmschen Widerstand R und den elektrischen Leitwert G,
b) den spezifischen elektrischen Widerstand ρ,
c) die elektrische Leitfähigkeit κ.
 
d) Wie groß ist der ohmsche Widerstand R80 bei ϑ = 80 ◦C α20 = 1,3·10−3 K−1 ?
2. Welcher Strom fließt zwischen der auf 300 kV geladenen Ionosphäre und 500 Mio. m2
Erdboden bei guter Wetterlage, wenn der Widerstand der Atmosphäre 1011 ' m2 beträgt?
Was passiert bei einem Gewitter?

 L ÖSUNG G-5:

1. a) R = R20 = UI = 6 V = 5,0 ' ⇒ G = R


1 = 0,2 1 = 0,2 S
'
1,2 A
d 2 π = 5,0 ' · (0,35·10−3) m · π ≈ 4,81·10−8 ' m ≈ 4,8·10−6 ' cm
2 2
b) ρ = RlA = Rl 4 40 m
1 1
c) κ = ρ ≈ 2,08·10 'm ≈ 2,1·10 cm
7 5 S
1 Elektrischer Strom, Widerstand, ohmsches Gesetz 119
+ ,
d) R80 = R20 (1 + α20
ϑ) = 5,0 ' · 1 + 1,3·10−3 K−1 (80 − 20) K = 5,39 '
2. Die Luft an der Erdoberfläche ist ein schlechter elektrischer Leiter, im Gegensatz zum Erdbo-
den und zur Ionosphäre ab 70 km Höhe. Der Strom I = U R = 1011 ' m2 /500·106 m2 = 1500A
300000 V

bzw. die Stromdichte von 3 μA/m2 in der Atmosphäre herrscht nur bei Schönwetter. Gewitter
pumpen die elektrische Ladung wieder nach oben. Durch Funkenentladung zwischen zwei
Gewitterwolken oder Wolke und Erde entsteht ein Blitz.

 AUFGABE G-6: Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes  G.1.6

Ein Fühler ändert seinen Widerstand R mit der Temperatur T nach dem Zusammenhang
  R0 = 1 k' Bezugswiderstand
G
1
β − T1 T0 = 273,15 K Bezugstemperatur
R = R0 e T 0
β = 3·103 K Materialkonstante
und wird an einem Arbeitspunkt bei TA = 300 K betrieben.
1. Ist der Widerstand ein Heiß- oder ein Kaltleiter und woran ist dies zu erkennen?
Aus welchem Material sind derartige Temperaturfühler?
Geben Sie die Eingangs- und Ausgangsgröße des Temperaturfühlers an.
2. Bestimmen die den Widerstand R(TA ) am Arbeitspunkt.
3. Bestimmen Sie allgemein die Empfindlichkeit E(T ) = ∂∂ TR des Fühlers
und berechnen Sie E(TA ) am Arbeitspunkt.
4. Die Widerstandskennlinie R(T ) kann am Arbeitspunkt durch eine lineare Funktion
Rlin (T ) = R(TA ) + dR(TA ) · (T − TA ) angenähert werden. Geben Sie Rlin (T ) an.
dT
5. Berechnen Sie den absoluten und relativen Linearitätsfehler, wenn an Stelle von R(T ) mit
Rlin (T ) gerechnet wird und sich die Temperatur auf T2 = 310 K geändert hat.

 L ÖSUNG G-6:

1. Ein Heißleiter, da der Widerstand mit zunehmender Temperatur abnimmt. Der Fühler hat
einen negativen linearen Temperaturkoeffizienten. Ein solches Verhalten zeigen zum Beispiel
Fühler aus Halbleitermaterial. Die Eingangsgröße (Messgröße) ist die Temperatur, die Aus-
gangsgröße ist der elektrische Widerstand.
2. R(TA ) = 1000 ' · e3000 (1/300−1/273,15) = 374,2 '
   
β T −1 −T0−1
βR β 1− 1
3. E(T ) = ∂∂ TR = −R0 e
β
· 2 = − 20 e T T0
T T
E(TA ) = − 3000 · 1000 ' '
9·104 K · 0,374 = −12,47 K
4. Rlin = 374,2 ' − 12,47 ' K (T − 300 K)
   
5. εabs = Rlin (T2 ) − R(T2 ) = 374,2 ' − 12,47 '
1
3000 310 − 273,15
1

K · 10 K − 1000 ' · e
⇒ εabs = 249,5 ' − 271,0 ' = −21,5 '
⇒ εrel = εabs = − 21,5 '
271 ' = −0,08 = −8 %
R(T2 )
120 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

2 Gleichstromkreis

 AUFGABE G-7: Strom- und Spannungsmessung G.3.3 


1. Was ist der Unterschied zwischen Klemmenspannung und Quellenspannung?
2. Wie kann der Messbereich eines Amperemeters mit 50 ' Innenwiderstand, das maximal
0,1 A messen kann, auf 1 A erweitert werden?

 L ÖSUNG G-7:

1. Quellenspannung = Leerlaufspannung U0 einer Spannungsquelle bei geöffnetem Stromkreis.

Klemmenspannung = Spannung bei geschlossenem Stromkreis, U (I ) = U0 − I Ri , wobei am


Innenwiderstand Ri der Quelle eine Verlustspannung abfällt.

2. Die Messbereichserweiterung eines Amperemeters erfolgt durch einen Nebenwiderstand par-


allel zum Messwerk, d. h. eine Stromverzweigung I = I1 + I2 .

R2 = U R1 I 1 50 '·0,1 A
I2 = I − I1 = (1−0,1) A ≈ 5,6 '

 AUFGABE G-8: Widerstandsnetzwerk  G.3.3


R4
Gegeben ist ein Netzwerk mit der Gleichspan-
R12 I6
nungsquelle Uq = 40 V und den Widerständen
R12 = R6 = R7 = 8 '; R3 = R5 = 12 ';
Uq
R4 = 4 '. Berechnen Sie den Strom I6 . R3 R5 U6 R6 R7

 L ÖSUNG G-8:
Zusammenfassen der Widerstände, Spannungsteilerregel und ohmsches Gesetz:

1. Reihenschaltung R4 , R7 : R47 = R4 + R7 = 4 ' + 8 ' = 12 '


 −1
2. Parallelschaltung R3 , R5 , R6 , R47 : R̃ = R1 + R1 + R1 + R1
 3 5 6 47
−1
= 1 + 1 +1+ 1 '= 8 '
12 12 8 12 3

R̃ 8/3 '
3. Spannungsteiler: U 6 = Uq = 40 V = 10 V
R12 + R̃ (8 + 8/3) '

4. ohmsches Gesetz: I6 = U 10 V
R6 = 8 ' = 1,25 A
6
3 Maschen- und Knotenanalyse 121

3 Maschen- und Knotenanalyse

 AUFGABE G-9: Maschenanalyse einer Brückenschaltung (H-Brücke)  G.3.5.1


Berechnen Sie den Strom I
(Uq = 10 V, R1 = R2 = R3 = R5 = 500 ', R4 = 300 ').

 L ÖSUNG G-9:
Festlegung eines vollständigen Baumes und der Verbindungszweigströme I1 , I2 , I

1. Maschenumlauf in I,II und III liefert R · I = U q :


⎡ ⎤ G
R1 + R2 −(R1 + R2 ) R2 vollständiger
I2
R = ⎣ −(R1 + R2 ) R1 + R2 + R3 + R4 R2 + R4 ⎦ Baum 1
−R2 R2 + R4 R2 + R4 + R5 I 1 II
⎡ ⎤ R1 R3
1000 −1000 −500 ID R5
= ⎣ −1000 1800 800 ⎦ ' U q I 2 3
−500 800 1300 R2 III R4
⎡ ⎤ ⎡ ⎤ ⎡ ⎤
Uq 10 I1 4
U q = ⎣ 0 ⎦ = ⎣ 0 ⎦ V; I = ⎣ I2 ⎦
0 0 I

2. Berechnung von I
= Z /N mit C RAMER-Regel:
) * ) *
1000 −1000 10 1000 −1000 −500
Z = det −1000 1800 0 A= 1·106 A; N = det −1000 1800 800 = 7,5·108
−500 800 0 −500 800 1300

Z = 10 ·10−2 A ≈ 1,33 mA
⇒ I
= N 75

 AUFGABE G-10: Knotenanalyse einer Brückenschaltung (H-Brücke)  G.3.5.2


Berechnen Sie den Strom I
(Iq = 20 mA, R1 = R2 = R3 = R5 = 500 ', R4 = 300 ').

 L ÖSUNG G-10:
Knoten 3 soll Referenzknoten sein, die Knotenpotentiale von 1,2,4 sind U1 , U2 , U4 .

1. Knotensatz für Knoten 1,2,4 liefert G · U = Iq :


⎡ ⎤ 1
G1 + G2 −G 1 0
G = ⎣ −G 1 G1 + G2 + G5 −G 2 ⎦ Iq R1 U1
0 −G 2 G2 + G4 ID R5 R3
⎡ ⎤ 2 3
4 −2 0
= ⎣ −2 6 −2 ⎦ mS R2 U2 U
4
R4
0 −2 12
⎡ ⎤ ⎡ ⎤ ⎡ ⎤ 4
Iq 20 U1 G 1 = 1/R1 , G 2 = 1/R2 , . . .
Iq = ⎣ 0 ⎦ = ⎣ 0 ⎦ mA; U = ⎣ U2 ⎦
−Iq −20 U4
122 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

2. Berechnung von U2 = Z /N mit Cramer-Regel:


) * ) *
4 20 0 4 −2 0
Z = det −2 0 −2 ·10−9 V= 320·10−9 V; N = det −2 6 −2 = 224·10−9
0 −20 12 0 −2 12

Z = 320 V ≈ 1,429 V
⇒ U2 = N ⇒ I
= U
R5 ≈ 2,857 mA
2
224

 AUFGABE G-11: Ersatzquelle  G.3.6

Für das dargestellte Widerstandsnetzwerk mit Gleichspannungs- und Gleichstromquelle sind


folgende Werte gegeben: Iq1 = 0,5 A, Uq2 = 10 V, R1 = R2 = 10 ', R3 = R4 = 20 '.
1. Bestimmen Sie die Spannungsquelle Uq1 und den In- Iq1 I1 R1 R3
nenwiderstand Ri,U , die bei Umwandlung der Strom-
quelle Iq1 in eine Spannungsquelle entstehen.
R4 R2 U2 Uq2
2. Berechnen Sie mit der Maschenanalyse die Ströme I1
und I2 . Wählen Sie den vollständigen Baum über den I2
Zweig mit dem Widerstand R3 .

 L ÖSUNG G-11:
vollständiger
Ri,U I1 R1 R3 Baum
1. Ri,U = R4 = 20 '
Uq1 = Ri,U Iq1 = 20 ' · 0,5 A = 10 V { R5 I2
Uq1 Uq2
R2
2. R5 = Ri,U + R1 = 30 '
$ %$ % $ % $ %$ % $ %
R5 + R3 −R3 I1 Uq1 − Uq2 50 ' −20 ' I1 0
= ⇒ =
−R3 R2 + R3 I2 Uq2 −20 ' 30 ' I2 10 V

Als Lösung des Gleichungssystems folgt I1 = 2/11 A ≈ 182 mA, I2 = 5/11 A ≈ 455 mA.

4 Wechselstromkreis

 AUFGABE G-12: Komplexe Wechselstromrechnung  G.4.3

Für die Schaltung mit Uq (t) = 230 V · cos(ωt + 45◦) und R = ωL = 1/(ωC) = 2 k'
sind zu berechnen:
R
1. die Impedanzen Z L , Z C von L und C, 1
2. die Eingangsimpedanz Z ges zwischen den L
Klemmen 1 und 2,
3. das Verhältnis der komplexen Spannungen U C /U q , Uq(t) => Zges C UC(t)

4. der komplexe Zeiger U C und die


2
Kondensatorspannung UC (t).
4 Wechselstromkreis 123

 L ÖSUNG G-12:
1 = −j 1 = −j2 k';
1. Z C = jωC Z L = jωL = j2 k'
ωC
R · jωL (R + jωL) + jωC · jω RL R(1 − ω2 LC) + jωL
2. Z ges = 1 + = =
jωC R + jωL jωC(R + jωL) −ω2 LC + jω RC
j2 k' j(−1 − j)
= = 2 k' = 1 k'(1 − j)
−1 + j 2
U 1/(jωC) −j2 k' √ ◦
3. Spannungsteilerregel: U C = Z = = 1 − j = 2 e−j45
q ges 1 k'(1 − j)
√ ◦ √ ◦ ◦ √ ◦
4. U C = 2 e−j45 · U q = 2 e−j45 · 230 V e+j45 = 2 · 230 V ej0
√ G
UC (t) = 2 · 230 V · cos(ωt) ≈ 325 V · cos(ωt)

 AUFGABE G-13: Wirkleistung  G.4.4.2,G.4.4.5


Ein Rasenmäher hat die Nenndaten Ueff,N = 230 V, PN = 800 W.
Wie groß ist der Leistungsverlust in der Zuleitung bei Betrieb an Ueff = 230 V?
Zuleitung: Länge l = 100 m, Querschnitt A = 1,5 mm2 , spezifischer Widerstand Cu = 1,7·10−8 'm

 L ÖSUNG G-13:
• Mäherwiderstand RM und Zuleitungswiderstand RZ :
2
= (230 V) ≈ 66,1 '
Ueff,N 2
RM = P
N 800 W
 l
RZ = 2 Cu = 2 · 1,7·10−8 'm · 100 m ≈ 2,3 '
A 1,5·10−6 m2
• Effektivwert des Stromes Ieff und Verlustleistung PV :
Ieff = R U+effR = 68,4
230 V = 3,36 A
'
Z M
PV = RZ Ieff
2 = 2,3 ' · (3,36 A)2 ≈ 26 W (cos ϕ = 1 bei ohmschem Widerstand)

 AUFGABE G-14: Leistung im Wechselstromkreis  G.4.4

1. Es sind allgemein anzugeben:


a) die Definition der komplexen Scheinleistung S und deren Betrag S,
b) S in Abhängigkeit von Wirk- und Blindleistung sowie die zugehörigen Einheiten,
c) S und S zweier in Reihe geschalteter Teilschaltungen (aufgenommene Leistungen S 1 , P1 ,
Q 1 bzw. S 2 , P2 , Q 2 ) in Abhängigkeit von deren Wirk- und Blindleistungsanteilen.
2. Für die abgebildete Schaltung mit Uq,eff = 200 V,
Frequenz f = 50 Hz, 1,eff = U2,eff = 100 V, I
C1 R1
Leistung von R1 und R2 : P1 = 100 W, P2 = 60 W
U1
sind zu berechnen:
a) der Effektivwert Ieff des Stromes I , Uq U2 R2 C2

b) die Kapazität C2 und der Widerstand R2 ,


c) die Kapazität C1 und der Widerstand R1 .
124 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 L ÖSUNG G-14:

1. a) S = U q,eff I ∗eff ; S = |S| = Uq,eff Ieff


b) S = P + jQ; [S] = 1 VA; [P] = 1 W; [Q] = 1 var
c) S = S 1 + S 2 = (P1 + P2 ) + j(Q 1 + Q 2 );

S = (P1 + P2 )2 + (Q 1 + Q 2 )2 (P YTHAGORAS)
2. a) P1 = U1,eff Ieff ⇒ Ieff = UP1 = 100 W
100 V = 1 A
1,eff
 
b) S2 = U2,eff Ieff = P22 + Q 22 ⇒ Q 2 = − (U2,eff Ieff )2 − P22 = −80 var
2
Q2 U2,eff
Q 2 = −ωC2 U2,eff
2 ⇒ C2 = − 2 ≈ 25,46 μF; R2 = P2 ≈ 166,7 '
2π f U2,eff

c) S = Uq,eff Ieff = (P1 + P2 )2 + (Q 1 + Q 2 )2 ⇒

Q 1 = − (Uq,eff Ieff )2 − (P1 + P2 )2 − Q 2 = −40 var ⇒
2
Q1 U1,eff
C1 = − 2 ≈ 12,73 μF; R1 = P1 = 100 '
2π f U1,eff

 AUFGABE G-15: Übertragungsfunktion und Frequenzgang  G.4.6

Für ein RC-Tiefpassfilter R I


mit C = 1 μF, R = 10 k', Eingangsspannung Ue (t), UR
Ausgangsspannung Ua (t) Ue C Ua
sind zu bestimmen:
1. die Differentialgleichung für Ua (t),
2. die Übertragungsfunktion H (s) = Ua (s)/Ue (s) und der Frequenzgang H (jω).
3. Berechnen Sie die Zeitkonstante τ , die Grenzkreisfrequenz ωg und die Grenzfrequenz fg .
4. Zeichnen Sie die Ortskurve und das B ODE -Diagramm von H (jω).

 L ÖSUNG G-15:

1. Ue (t) = UR (t) + Ua (t) = R I (t) + Ua (t) = RC · dUdta (t) + Ua (t)


2. Aus Differentialgleichung:
U e (jω) = RC · jωU a (jω) + U a (jω) = (1 + jω RC)U a (jω)
Ua (jω) 1 1
⇒ H (jω) = = 1 + jω RC = 1 + jω/ωg ; H (s) = 1 + 1s RC
Ue (jω)
ω
3. τ = RC = 1 μF · 10 k' = 10 ms; ωg = τ1 = 100 rad/s; f g = 2πg ≈ 16 Hz
4. Darstellung von H (jω) in Polarform und Wertebestimmung:
H (jω) = |H (jω)| ejϕ(ω) =  1 − arctan(w/wg ) ; AdB (ω) = 20 lg(|H (jω)|) dB
 2 e
1 + ω/ωg
5 Schaltvorgänge 125

ω/ωg in — 0,01 0,1 0,2 0,5 1 2 5 10 100 1000


|H (jω)| in — 1,000 0,995 0,981 0,894 0,707 0,447 0,196 0,100 0,010 0,001
AdB (ω) in dB 0,000 -0,043 -0,170 -0,969 -3,010 -6,990 -14,150 -20,043 -40,000 -60,000
ϕ(ω) in rad -0,010 -0,100 -0,197 -0,464 -0,785 -1,107 -1,373 -1,471 -1,561 -1,570
ϕ(ω) in Grad -0,573 -5,711 -11,310 -26,565 -45,000 -63,435 -78,690 -84,289 -89,427 -89,943

A(w)dB
-3dB bei wg
in dB 0,01 0,1 1 10 100 1000
0
Amplitudengang

w/wg
-20
Asymptote mit
-40 -20 dB/Dekade Steigung Zeiger der Länge |H(jw=jwg/2)|
w=¥ jIm{H(jw)}
-60 w=0
j(w) 0 j(w=w
g /2)
0,5 Re{H(jw)} G
in Grad
0
w/wg w
Phasengang

-22,5
-45 -45° bei wg w=2wg w=wg/2
-0,5
-67,5 w=wg Ortskurve
-90
Bode-Diagramm Ortskurve

5 Schaltvorgänge

 AUFGABE G-16: Schaltvorgang an Kapazität  G.5


Zum Zeitpunkt t = 0 s wird durch Schließen des Schalters die entladene Kapazität C2
über R an die auf die Spannung U1 (t = 0) = U0 aufgeladene Kapazität C1 geschaltet.

1. Zeigen Sie, dass gilt: U1 (t) + C


C 1 U2 (t) = U0 für t ≥ 0
2
S I(t)
Außerdem sind zu bestimmen: t=0 R

2. die Differentialgleichung für U2 (t), U1(t) C1 C2 U2(t)


3. die Zeitkonstante τ und die Spannung U2 (t).
4. Zeichnen Sie den qualitativen Verlauf von U2 (t).

 L ÖSUNG G-16:

1. Die Summe der Ladungen für t ≥ 0 ist gleich der Anfangsladung Q 0 (Ladungserhaltung):
Q 1 (t) + Q 2 (t) = Q 0 mit Q 0 = C1 U0 ⇒ C1 U1 (t) + C2 U2 (t) = C1 U0 ⇒
U1 (t) + CC1 U2 (t) = U0
2

2. R I (t) + U2 (t) = U1 (t) mit I (t) = C2 dU2 (t) und U1 (t) = − C


C2 U (t) + U (siehe 1.) ⇒
2 0
  dt 1
RC2 U̇2 (t) + 1 + C C2 U (t) = U ⇒ RC1 C2 U̇ (t) + U (t) = C1
2
1
0 C +C 2 2
1 C + C U0
2 1 2
126 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

3. Allgemeine Differentialgleichung: 4. Qualitativer Verlauf


U2(t)
τ U̇2 (t) + U2 (t) = K U0 mit KU0

τ = CRC+1 CC2 ; K = C C+1 C


1 2 1 2
0,63 KU0
KU0/2
Tangente an Ursprung
Lösung für U2 (t = 0) = 0:
6
0 für t ≤ 0 t
U2 (t) =  
− τt
K U0 1 − e für t ≥ 0 0
-1 1 5 10 t/t

 AUFGABE G-17: Schaltvorgang an Kapazität mit Parallelwiderstand  G.5

Gegeben ist das dargestellte Netzwerk bestehend aus einer Gleichspannungsquelle Uq = 300 V,
den Widerstanden R1 = 80 k', R2 = 50 k', der Kapazitat C und dem Schalter S, der seit
unendlich langer Zeit offen ist und zum Zeitpunkt t = 0 s geschlossen wird.

1. Welchen Wert nehmen I (t) und UC (t) zum Zeitpunkt


t = 0 s an? S
I(t)
2. Bestimmen Sie ohne Verwendung von Zahlenwerten
t=0 IR(t) IC(t)
die Differentialgleichung von UC (t) und geben Sie die
Uq R1 R2
Lösung für t ≥ 0 s an.
C UC(t)
3. Bestimmen Sie mit Hilfe der Ergebnisse aus Teilauf-
gabe 2 und ohne Verwendung von Zahlenwerten den
Verlauf des Stromes I (t) für t ≥ 0 s.

 L ÖSUNG G-17:

1. UC (t = 0) = 0 V, da der Kondensator vollständig entladen ist.

I (t = 0) =
Uq R1 + R2
R1 R2 = Uq R1 R2 = 9,75 mA
R1 + R2
2. Die Maschengleichung entlang Uq , R2 und C liefert:

Uq = R2 IC (t) + UC (t) mit IC (t) = dUC (t) R2 C dUC (t) + UC (t) = Uq (t)

dt dt
 
− t
Die Lösung folgt aus der Formelsammlung zu: UC (t) = Uq 1 − e R2 C

U C (t) = Uq e− R2 C
t
3. I (t) = IR (t) + IC (t) mit IR (t) = Rq und IC (t) = C dUdt R2
1
 t 

⇒ I (t) = Uq R1 + R1 e R2 C
1 2
6 Elektromagnetische Felder 127

6 Elektromagnetische Felder

 AUFGABE G-18: Coulomb’sche Kraft  G.6.2.1


Für zwei an isolierten Fäden in Luft (εr ≈ 1) aufgehängten Metallkugeln (Abstand der Mittel-
punkte r = 10 cm, Ladung Q 1 = Q 2 = Q = −10−8 C) sind zu berechnen:
1. die Abstoßungskraft F zwischen den Kugeln,
2. die Anzahl freier Elektronen je Kugel,
3. die elektrische Feldstärke E im Abstand a = 10 m von beiden Kugeln.

4. Skizzieren Sie das E-Feld im Nahbereich beider Kugeln. G
 L ÖSUNG G-18:

10−16 C2 ≈ 8,99·10−5 N
2
1. F = 1 Q = 1
4πε0 εr r 2 4π · 8,854·10 −12 F/m 10−2 m2

2. N = −eQ = −10−8 C = 6,24·1010 4. Feldverlauf (Nahfeld)


−1,602·10−19 C

3. Da a  r ist das E-Feld vergleichbar mit E
dem einer Punktladung der Ladung 2Q:
E= 1 2Q
4πε0 εr a 2 --- ---
=− 1 2·10−8 C
4π · 8,854·10 −12 F/m 102 m2
≈ −1,80 V/m

 AUFGABE G-19: Elektrostatik  G.6.5 !



1. Bestimmen Sie mit der differentiellen Form der Maxwell-Gleichungen das E-Feld im Zwi-
schenraum (ρi < ρ < ρa ) eines Zylinderkondensators (Länge l  ρi ,ρa ), der mit freien
Ladungen (Innenzylinder +Q, Außenzylinder −Q) belegt und einem homogenen Dielektri-
kum (Permittivität ε) gefüllt ist.
2. Bestimmen Sie die Kapazität C der Anordnung.

 L ÖSUNG G-19:

 = Dρ (ρ)eρ .
1. Aufgrund Symmetrie gilt der Ansatz D
Querschnitt Längsschnitt
Für ρi < ρ < ρa (innerhalb des Dielektrikums)
-Q
gibt es keine freien Ladungen, d. h. dort ist die E e n12 2
Raumladungsdichte freier Ladungsträger ρe = 0:1 e
1 2ri 2ra

 = ρe ⇒ 1 ∂ (ρ Dρ ) = 0 ⇒ ρ Dρ = const
div( D)
+Q
ρ ∂ρ l

$ %
∂ Dϕ
 = div(Dρ eρ + Dϕ eϕ + Dz ez ) = 1
1 In Zylinderkoordinaten ist div( D)
ρ

∂ρ (ρ Dρ ) + ∂ϕ + ∂∂z
Dz .
128 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

⇒ Dρ = const k
ρ =ρ
Die Konstante k folgt aus der Grenzbedingung an der Grenze Innenzylinder/Dielektrikum:
2 − D
n12 ·( D  1 ) = σ mit n 12 = eρ , D  1 = 0 (Leiter feldfrei), σ = +Q = +Q
 2 = k eρ , D
ρi A 2πρil
+Q
⇒ k = +Q  +Q   1
2πl ⇒ D = Dρ eρ = 2πlρ eρ = ε E ⇒ E = ε D = 2πεlρ eρ
  

P2 ρa ρ  
2. U = E · ds = +Q a 1 dρ = +Q [ln(ρ ) − ln(ρ )] = +Q ln ρa
E ρ dρ = 2πεl ρ 2πεl a i 2πεl ρi
P1 ρi ρ
i

Q = 2πεl
C=U ρ 
a
ln
ρi

 AUFGABE G-20: Magnetostatik  G.6.6 !



1. Bestimmen Sie mit dem Durchflutungsgesetz das B-Feld im Außenraum (ρ > r0 ) eines
langen, geraden und mit Gleichstrom I durchflossenen Leiters mit kreisrundem Querschnitt
( AL = r02 π, Radius r0 ).

 L ÖSUNG G-20:
Aufgrund Symmetrie gilt der Ansatz: H = Hϕ (ρ)eϕ : ej
S
er
7 7 A
H · ds = Hϕ (ρ) eϕ · eϕ ds = 2πρ Hϕ (ρ) r ez
S S   
=1 r0 I j
Der Weg entlang S umschließt für ρ ≥ r0 die Stromdichte A
1 L
J = I /(r02 π)ez = I /(AL )ez und ist nur im Bereich des
2
Leiterquerschnitts AL von Null verschieden:
  
 = J · d A = J · d A L = AI e · e d A = I
A A L A
z z L
L L
=1 1 - Leiter mit Strom I (Durchflutung)
Das Durchflutungsgesetz liefert: der Länge l>>R0, Querschnitt AL
2 - Außenraum mit mr = const und
H = Hϕ (ρ)eϕ = I eϕ der Materialgleichung B = m0mrH
2πρ
Mit der Materialgleichung B = μ H ist das Ergebnis: A - von S rechtshändig umschlossene
Fläche mit Normalenvektor n = ez
μI μ μI
B = e = 0 r eϕ S - Integrationsweg in Richtung ej
2πρ ϕ 2πρ

 AUFGABE G-21: Spule  G.6.6, G.6.7


Eine einlagige Zylinderspule (Länge l = 15 cm, N = 400 Windungen, Kupferdraht: Durch-
messer d = 0,3 mm, Windungslänge lW = 6 cm) liegt an einer Gleichspannungsquelle
Uq = 5 V. Berechnen Sie für eine Eisenfüllung (Annahme: μr ≈ 200):
1. die magnetische Flussdichte B im Inneren der Spule,
2. die Induktivität L,
3. die im Magnetfeld gespeicherte Energie Wm und die Energiedichte wm ,
4. den Strom I1 , wenn nach Entfernen des Eisenkerns B = const sein soll.
6 Elektromagnetische Felder 129

 L ÖSUNG G-21:
lCu = ρ 4N lW = 1,7·10−8 'm · 4 · 400 · 0,06 m = 5,77 '
1. R = ρCu A Cu
Cu d 2π 9π·10−8 m2
Uq 5 V = 0,87 A
I = R = 5,77 '
Vs · 200 · 400 · 0,87 A = 0,583 T
B = μ0 μr Nl I = 4π·10−7 Am
0,15 m
2
lW
2. A ≈ = 286,5 mm2

2
L = μ0 μr N l A = 4π·10−7 m H · 200 · 4002 · 286,5·10−6 m = 76,8 mH
0,15
3. Wm = 1 L I 2 = 1 · 76,8·10−3 H · (0,87 A)2 = 29 mW G
2 2
1 B
wm = μ μ =
2 (0,583 T)2 = 676 J3
2 0 r 2 · 4π·10−7 Tm/A · 200 m
N I
4. Aus B = μ0 μr l = const und μr,Luft ≈ 1 folgt: I1 = μr I = 174 A (thermische Zerstörung)

 AUFGABE G-22: Ampere’sches Gesetz  G.6.2


Leiter 1 B2=mI2/(2pr)ej
Berechnen Sie die magnetische Feldkonstante μ0
l1 I1
aus der Realisierung der SI-Basiseinheit Ampere:
Fm2=-Fm1
Bei einer sehr langen Paralleldrahtleitung im Leiter 2 Fm1
Vakuum (I1 = I2 = 1 A, μr = 1,  = 1 m, l  ) l1=l1ez I2 <l
wirkt auf eine Teillänge l1 = 1 m der Leitung die r< e
B1=-mI1/(2pr)ej j er
Kraft Fm1 = 2·10−7 N. l1 ez

 L ÖSUNG G-22:

1. Vereinfachte Lösung ohne Vektoren (hier möglich mit l1 ⊥ B1 , B2 ):
(a) Kraft auf Leiter 2:
μ μI μ μI I l
Fm1 = I2l1 B1 = I2l1 0 r 1 = 0 r 1 2 1
2π 2π
⇒ μ0 = Fm1 μ I I l = 2·10 N · 2π · 21 m = 4π·10−7 m
2π −7 H
1 1 2 1 1A m
(b) Kraft auf Leiter 1:
μ μI μ μI I l
Fm2 = I1l1 B2 = −I1l1 0 r 2 = − 0 r 1 2 1 = − Fm1
2π 2π
⇒ μ0 = 4π·10 m −7 H

2. Vollständige vektorielle Lösung:


(a) Kraft auf Leiter 2:
μ μI μ μI I l
Fm1 = I2 (l1 × B1 ) = −I2l1 0 r 1 (ez × eϕ ) = 0 r 1 2 1 e
2π 2π
2π
⇒ μ0 = Fm1 μ I I l = 2·10 N · −7 2π · 1 m H
= 4π·10−7 m
1 1 2 1 1 A2 m
(b) Kraft auf Leiter 1:
μ μI μ μI I l
Fm2 = I1 (l1 × B2 ) = I1l1 0 r 2 (ez × eϕ ) = − 0 r 1 2 1 e = − Fm1
2π 2π
⇒ μ0 = 4π·10 m −7 H
130 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 AUFGABE G-23: Faraday’sches Gesetz  G.6.7


Ein Stab der Länge l = 15 cm bewege sich mit einer kon-
stanten Geschwindigkeit von v = 8 m/s senkrecht zu ei- Schiene
nem homogenen Magnetfeld der Flussdichte B = 0,6 T. F
Er gleitet reibungsfrei auf Kontaktschienen, die an einem l R B
Ende mit einem Widerstand von R = 50 ' verbunden
Schiene Stab v
sind. Die elektrischen Widerstände von Stab und Schie-
nen sind zu vernachlässigen.
1. Es sind die Beträge der induzierten Spannung und des Stroms durch R zu berechnen.
2. Wie groß ist die Kraft F, die den Stab mit konstanter Geschwindigkeit v bewegt?
3. Wie groß ist die Verlustleistung im Widerstand R?

 L ÖSUNG G-23:

1. |Ui | = d d(B · A) = B l dx = B l v = 0,6 T · 0,15 m · 8 m = 0,72 V


dt = dt dt s
|Ui | 0,72 V
|I | = R = = 14,4 mA
50 '
2. Die Kraft, die vom Magnetfeld auf den Stab ausgeübt wird, ist gleich der Kraft F, die den
Stab mit konstanter Geschwindigkeit v durch das Feld bewegt:
F = I l B = 14,4·10−3 A · 0,6 T · 0,15 m = 1,3 mN
3. P = R I 2 = 50 ' · (14,4·10−3 A)2 = 10,4 mW oder alternativ
P = Fv = 1,3·10−3 N · 8 m s = 10,4 mW

 AUFGABE G-24: Wechselspannungsgenerator  G.6.7


Ein Wechselspannungsgenerator besteht aus einer recht-
eckigen Drahtschleife (Leitfähigkeit κ, Induktivität L, w
Widerstand R, Länge l, Breite b, Normalenvektor n), die I(t) 1
in einem zeitlich konstanten, homogenen Magnetfeld B U(t)
d<<b RL
mit der Winkelgeschwindigkeit ω rotiert. Bestimmen Sie:
2
d
1. die Differentialgleichung des Stromes I (t), Schleifkontakte
2. das Ersatzschaltbild der Anordnung, l
3. die Leerlaufspannung U (t) ohne Lastwiderstand RL n I(t) B
b Darstellung zum
nach dem vektoriellen ohmschen Gesetz für bewegte
ez Zeitpunkt t = 0
Leiter.

 L ÖSUNG G-24:

1. (R + RL ) I (t) + L dI (t) = − d% mit dem verketteten Fremdfluss:


dt dt
   
  
% = N = 1 · B · d A = B · n d A = | B||  n | cos(ωt + π ) d A = | B|
 sin(ωt) d A
A A A
2 A
= b l B · sin(ωt) ⇒ d% = b l Bω · cos(ωt)
dt
Differentialgleichung: (R + RL ) I (t) + L dI (t) = −b l Bω · cos(ωt)
dt
6 Elektromagnetische Felder 131

2. Ersatzschaltbild: I(t) R L 1
Die Spannung U0 (t) folgt aus dem Maschenumlauf
R I (t)+L dI (t) +U0 (t) = U (t) und Vergleich mit der U0(t) U(t) RL
dt
Differentialgleichung aus 1. unter Berücksichtigung 2
von U (t) = −RL I (t) zu U0 (t) = bl Bω · cos(ωt). Generator Last

 = 0 ⇒ E = −
3. Aus Leerlauf folgt im Leiter: I (t) = 0 ⇒ J = κ( E + v × B) v × B
 

Mit B=const ⇒ ∂∂tB = 0 ⇒ rot E = − ∂∂tB = 0 (wirbelfrei) ist das E-Feld
 ein Gradienten-
2 2 7
feld: U0 (t) = E · ds = − (  ds ≈ − (
v × B)·  ds = d2 = b l Bω·cos(ωt) = U (t)
v × B)·
1 1 S
dt
G
 AUFGABE G-25: Induktives Heizen, Skin-Effekt  G.6.7
Ein homogener Stahlzylinder (Außen-
radius b, elektrische Leitfähigkeit κ, Weg S Stahlzylinder
Permeabilität μ) soll in einer mit er
Wechselstrom I (t) = Iˆ0 cos(ωt) r ej
durchflossenen, langen Zylinderspule b ez
(Windungszahl N, Länge l) induktiv
erwärmt werden. Bestimmen Sie für Fläche A Spule l
ideales Heizverhalten (η = 1):
1. den Augenblickswert der Heizleistung PH (t) = f (κ,l,μ,ω,N, Iˆ0 ,a,b),
2. die mittlere Heizleistung P H = f (κ,l,μ,ω,N, Iˆ0 ,a,b),
3. die mittlere Heizleistung P H in Abhängigkeit von der Eindringtiefe δ.
4. Es soll jetzt ein Stahlzylinder mit folgenden Werten aufgeheizt werden:
κ = 1,8·106 S/m, μr = 100, l = 50 mm, b = 25 mm, Ieff = 16 A, N = 20, f = 50 Hz.
Wie groß sind die Eindringtiefe und die mittlere Heizleistung, wenn der Wirkungsgrad im
betrachteten Fall zu η = 0,8 angenommen wird?

 L ÖSUNG G-25:

1. Nach Formelsammlung gilt für die magnetische Flußdichte einer langen Zylinderspule:
6
μN I (t)
ez für  < b
B = l
0 für  > b
7  
Durch Anwendung des Induktionsgetzes E · ds = − ∂∂tB · d A folgt:
7 S A
E · ds = E ϕ () · 2π (linke Seite)
S
 ∂ B μN Iˆ0  ∂ μN Iˆ0 ω
− 
∂t · d A = − l ∂t cos(ωt)d A = l sin(ωt) · π2 (rechte Seite)
A A

μNω Iˆ0 sin(ωt) μNω Iˆ0 sin(ωt)


⇒ E = E ϕ ()eϕ = 2l eϕ = keϕ mit k= 2l
Mit dem vektoriellen ohmschen Gesetz J = κ E für ruhende Leiter und der räumlichen Lei-
stungsdichte p = JE = κ E 2 ergibt sich:
132 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

  l b 2π

PH (t) = pdV = κ E 2 dV = κ (k)2 dϕddz = 1 πκlk 2 b4
V V 0 0 0
   2
E 2
Daraus folgt der Augenblickswert der Heizleistung: PH (t) = πκ 4 ˆ
8l b [μωN I0 sin(ωt)]
2

2. Der zeitliche Mittelwert der Heizleistung ist:


T 
2π 

P H = T1 PH (t)dt = 1 PH (ωt)dωt = κ b4 (μωN Iˆ0 )2 sin2 (ωt) dωt
2π 16l
0 0 0
⇒ P H = 16l πκ b4(μωN Iˆ )2
0

2 bzw. δ −4 = (ωκμ) folgt:
2
3. Mit der Eindringtiefe δ =  1 = ωκμ 4
πκμf
 4
⇒ P H = 4κl π (N Iˆ )2 b
0 δ
4. ω = 2π f = 100π rad/s
μ = μ0 μr = 100 · 4π·10−7 H/m = 4π·10−5 Vs/(Am)

δ= 2 ≈ 5,3 mm
100π 1/s · 1,8·106 A/(Vm) · 4π·10−5 Vs/(Am)
√  4
P H = 0,8 · π (20 · · 2 25
4 · 1,8·106 A/(Vm) · 50·10−3 m
2 16 A) 5,3 ≈ 708 W

7 Ladungstransport, Elektronik

 AUFGABE G-26: Ablenkung im elektrischen Feld  G.7.1

Ein evakuiertes Elektronenstrahl- Kathode Anode l


(beheizt)
d

system hat folgende Daten:


j
v 0 = 0,5·107 m 7 m
s , v 1 = 2·10 s , Elektron v(t)
b

d = l = 1 cm, z 1 = 7,5 cm. v0 v1


-
- -
Bei den Anodentemperaturen von
Schirm

Uy Flugbahn
T1 = 1800 K bzw. T2 = 1900 K
Uz
beträgt der Sättigungsstrom IS1 = ey +
z1
+
9,78 mA bzw. IS2 = 25,4 mA. ez z,z,z
Berechnen Sie nichtrelativistisch: Strahlerzeuger Ablenkeinheit
1. die Kathodenaustrittsarbeit WA ,
2. die Beschleunigungsspannung Uz ,
3. Uy , wenn für v y nach Austritt aus der Ablenkeinheit gilt: v y = v 1 /10,
4. die Ablenkung b auf dem Schirm.
 L ÖSUNG G-26:
W W
− kTA − kTA
1. R ICHARDSON-Gleichung bei T1 und T2 : JS1 = AT12 e 1 und JS2 = AT22 e 2
 
 2 WA 1 − 1  I T2
⇒ JJS2 = IIS2 = T
T2 e k T1 T2 ⇒ WA = k T T1−T2T ln S2 12 = 2,49 eV
S1 S1 1 2 1 IS1 T2
7 Ladungstransport, Elektronik 133

2. Energiesatz: 1 m e (v 12 − v 02 ) = −eUz ⇒ Uz = − m e (v 12 − v 02 ) = −1,07 kV


2 2e
3. Flugdauer durch Ablenkeinheit: t1 = vl1 = 0,5 ns
v y = −e e Uy v1 ⇒ Uy = − v 1 m e d = −227,5 V
m e E y t1 = − m e d t1 = 10 10 e t1
(−e) · Uy z 1l
4. b = = 7,5 mm
mev 2 d
1

 AUFGABE G-27: Seebeck-Effekt  G.7.2.3


JU
Mit einem NiCr-Ni-Thermoelement soll die Temperatur
Ni
Cu G
ϑ1 bestimmt werden. Alle Drähte haben bei konstanter 1
J1 J2=0 °C
Umgebungstemperatur ϑU = 20 ◦ C eine Länge von 1 m 2
UM
(Mess- und Vergleichsstelle klein gegenüber Drahtlänge) NiCr
Cu
und einen Querschnitt von 1 mm2 .
Messstelle Vergleichsstelle
1. Wie wird der Effekt bezeichnet, auf dem das Mess-
prinzip von Thermoelementen basiert? Spezifischer Widerstand  bei 20 ◦ C
Material Ni NiCr Cu
Benennen Sie die Eingangsgröße und die Ausgangs-  in 'm·10−6 0,087 1,1 0,017
größe eines Thermoelementes.
2. Berechnen Sie den k-Faktor des Thermoelemen- Thermoelektrische Spannungsreihe
Material A CuNi Ni Cu NiCr
tes und geben Sie die linearisierte Beziehung zwi- kAPt in
−3,2 -1,9 0,7 2,2
schen Eingangsgröße und Ausgangsgröße an. mV/(100 K)

3. Berechnen Sie unter Annahme linearer Verhältnisse die Temperatur ϑ1 , wenn die gemessene
Spannung UM = 5 mV ist.
4. Berechnen Sie den Kurzschlussstrom Ik für den Fall, dass die Klemmen 1 und 2 kurzge-
schlossen werden.
5. Alle Drähte werden auf 80 cm gekürzt. Auf welche Werte ändern sich UM und Ik , wenn
ansonsten die gleichen Bedingungen wie in 3. und 4. vorliegen?

 L ÖSUNG G-27:
1. S EEBECK-Effekt oder Thermoelektrischer Effekt
Eingangsgröße: Temperatur. Ausgangsgröße: Spannung
mV = 4,1 mV = 4,1 mV
2. k = kNiCrPt − kNiPt = (2,2 + 1,9) 100 K 100 K 100 ◦ C
Uth = k
ϑ
3.
ϑ = UkM mit
ϑ = ϑ1 − ϑ2 = ϑ1 − 0 ◦ C = ϑ1 ⇒ ϑ1 = 5 mV mV = 121,95 ◦ C
4,1 100 ◦C

4. Ik = URM mit R = RNi + RNiCr + 2RCu = A l ( + 


Ni NiCr + 2Cu )

⇒ R = 1−6m 2 · 1,221·10−6 'm ≈ 1,2 '


10 m
5 mV = 4,2 mA
⇒ Ik = 1,2 '
5. Die gemessene Spannung UM ist unabhängig von der Drahtlänge und bleibt damit gleich.
Der neue Kurzschlussstrom ist: R ∼ l ⇒ R̃ = 0,8R ⇒ I˜k = 1,25Ik = 5,25 mA
134 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 AUFGABE G-28: Elektron im magnetischen Feld  G.7.1


Wie groß ist die spezifische Ladung des Elektrons, wenn mit 200 V beschleunigte Elektronen
in einer Röhre im senkrechten homogenen Magnetfeld einer H ELMHOLTZ-Spule von 0,1 mT
auf eine Kreisbahn mit 9,5 cm Durchmesser gezwungen werden?

 T IPP G-28:
Zentripetalkraft und L ORENTZ -Kraft gleichsetzen und die Geschwindigkeit von Elektronen im
elektrischen Feld berücksichtigen.

 L ÖSUNG G-28:
 
mv 2 = e v B und v= 2eU ⇒ m 2eU = e B und nach Quadrieren:
r m r m
e 2U
m = r 2 B2 = = 1,77·1011
2·200 V C
(0,001 T)2 ·(0,0475 m)2 kg

 AUFGABE G-29: pn-Übergang (Diode)  G.7.2.5-6, G.8.1


Betrachtet wird ein abrupter pn-Übergang (T0 = 300 K, n A = 1016 cm−3 , nD = 3 · 1016 cm−3 )
aus Silizium in Sperrrichtung.
1. Wie groß ist die Temperaturspannung UT bei T0 = 300 K?
2. Bei welcher Spannung Umax = UD kommt es zum Durchbruch, wenn bei Vernachlässigung
der Bahnwiderstände die maximal zulässige Feldstärke E max = 5·105 V/cm beträgt?
3. Wie groß ist der Querschnitt A der Diode zu wählen, damit bei UD = −75 V die Sperr-
schichtkapazität CS = 290 pF beträgt? Wie groß ist die Sperrschichtdicke d?
4. Berechnen Sie den Bahnwiderstand für die Sperrschichtdicken dn = dp = 500 μm und die
Querschnittsfläche A = 0,2 cm2 .
Silizium: μn = 1350·10−4 m2 (Vs)−1 , μp = 480·10−4 m2 (Vs)−1 , n i = 1,5·1016 m−3 , εr = 11,7
B OLTZMANN-Konstante: k = 8,62·10−5 eV/K

 L ÖSUNG G-29:

8,62·10−5 eV/K · 300 K


1. UT = kT e =
0
e ≈ 26 mV
   
44 −6
2. Diffusionsspannung: Ud = UT ln n A n D = 26 mV ln 3 · 10 m = 0,726 V
n 2i 2,25 · 1032 m−6

Spannung an Raumladungszone (RLZ): Ũmax = Ud − UD = Ud − Umax


Durch die kontinuierliche Ladungsverteilung zwischen den Bandkanten der Raumladungszo-
ne berechnet sich das elektrische Feld wie das eines Plattenkondensators, allerdings mit halber
Dicke der Raumladungszone ( mittlerer Plattenabstand“):

 

E max = d/2 = 2
max U d − U max mit der Dicke d = 2ε0εr n A + n D (U − U )
d e nAnD d max
 
⇒ E max = 2e nAnD 2 ε0 εr n A + n D
ε0 εr n A + n D (Ud − Umax ) ⇒ Umax = Ud −E max 2e n A n D = −107 V
7 Ladungstransport, Elektronik 135
 
3. d = 2ε0 εr n A + n D (U − U ) = 3,61 μm
e nAnD d D

CS = ε0 εdr A ⇒ A = C Sd
ε0 εr = 10,12 mm
2

4. Im n-Gebiet ist n = n D  p: S
κn = e(nμn + pμp ) ≈ en D μn = 648,8 m
Elektrischer Widerstand im n-Gebiet: Rn = κ1n lAn = 38,5 m'

Im p-Gebiet ist p = n A  n: S
κp = e(nμn + pμp ) ≈ en A μp = 76,9 m
l
Elektrischer Widerstand im p-Gebiet: Rp = κ1 Ap = 325,1 m'
p

Der Bahnwiderstand ist die Serienschaltung aus p- und n-Gebiet: RB = Rn + Rp = 363,6 m'
G

 AUFGABE G-30: Hall-Effekt  G.7.2.8


I
Zur potentialfreien Messung eines Gleichstromes
I in einem langen, runden und von Luft umgebe- l HALL-Sensor
nen Leiter wird ein mit dem Steuerstrom IS durch- r B
flossener H ALL-Sensor aus Halbleitermaterial im IS > 0 UH
Abstand r angeordnet. Bestimmen Sie: r0 Leiter d

 = f (I,r ) am Ort des H ALL -Sensors (Messort),


1. die magnetische Flussdichte | B|
3
2. den Strom I = f (UH ,IS ,r,d,RH ) für RH = 2,4·10−4 m
C , d = 10 μm, IS = 2 mA, wenn
im Abstand von r = 5 cm die H ALL -Spannung UH = 1 mV beträgt,
3. den größtmöglichen Fehler |
I |, wenn bei Messung von I die Fehler |
r/r | = 2·10−2,
|
IS /IS | = 5·10−2 und |
UH /UH | = 1·10−2 zu berücksichtigen sind.

 L ÖSUNG G-30:

μ0
1. B = μ0 μr H ≈ μ0 H = 2πr I (Luft: μr ≈ 1)
μ0 I S
2. UH = RH IdS B = RH 2πr dI ⇒

I =μ 2πr d UH = 0,05 · 10−5 · 10−3 A = 5,21 kA


R
0 H SI 2 · 10−7 · 2,4·10−4 · 0,002
     
   ∂I   
3. Totales Differential: |
I | =  ∂∂rI
r  +  ∂U
UH  +  ∂∂II
IS  mit
H S

∂ I = 2πdUH ; ∂I 2πr d ∂I 2πr dUH


∂r μ0 R H I S ∂UH = μ0 RH IS ; ∂ IS = − μ0 RH I 2 ⇒
S
        

|
I | =  2πr dUH  
r  +  2πr dUH  
UH  +  2πr dUH  
IS 
μ0 R H I S   r   μ0 R H I S   UH   μ0 R H I S   IS 
     
  
UH  
IS 
= |I | 
r −2
r  +  U  +  I  = 5,21 kA · 8·10 = 417 A
H S
136 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 AUFGABE G-31: Gewinnungselektrolyse von Aluminium  G.7.3.3

Aluminium wird elektrolytisch gemäß den Reaktionsgleichungen


4 AlF3 + 6e → 2 Al + 2 [AlF6 ]3 (Reduktion, Kathode, Minuspol)
und Al2 O3 + 2 [AlF6 ]3 + 3C → 3 CO + 4AlF3 + 6e (Oxidation, Anode, Pluspol)
Al2 O3 + 3 C → 2 Al + 3 CO
in einer Anlage mit N = 150 in Reihe geschalteten Einzelzellen (Zellspannung UZ = 4,5 V)
mit einer Stromausbeute von α = 90 % hergestellt.
Berechnen Sie, wie viel:
1. Aluminum (Masse) die Anlage am Tag bei durchgehendem Betrieb herstellt,
2. Kohlenstoff (Masse des Anodenmaterials) die Anlage täglich verbraucht,
3. Kohle (Masse) in einem Steinkohlekraftwerk (Wirkungsgrad η = 42 %) am Tag verbrannt
werden muss, um die für die Al-Produktion notwendige elektrische Energie zur Verfügung
zu stellen (Heizwert Steinkohle: h u = 31 500 kJ/kg).

 L ÖSUNG G-31:

1. An der Kathode reduzieren 6 mol Elektronen 2 mol Aluminium, d. h. die elektrochemische


Wertigkeit ist z = z Al = 6/2 = 3. Vereinfacht kann man auch schreiben Al3⊕ + 3 e → Al.

Die eingespeiste Ladung ist nach dem FARADAY-Gesetz: Q = α I t = α mM


zF

280·103 A · 24 · 3600 s · 26,982·10−3 kg mol−1


⇒ m = α Izt F
M = 0,9 · = 2029,6 kg
3 · 96485 C mol−1
Die Stromausbeute ist der Wirkungsgrad“ der Elektrodenreaktion. Durch unerwünschte Ne-

benreaktionen ist der tatsächliche FARADAYsche Strom nur α · I und die tatsächlich abge-
schiedene Masse m = 2029,6 kg.

Gesamte Anlage:
Durch Reihenschaltung werden alle Zellen vom gleichen Strom durchflossen und in jeder
Zelle die gleiche Masse Aluminium abgeschieden: m Al = N · m = 150 · 2029,6 kg = 304,4 t

2. Die Oxidation von 3 mol Kohle setzt 6 mol Elektronen frei, d. h. z C = 6/3 = 2.
Sehr vereinfacht kann man schreiben C → C2⊕ + 2 e .
M /z 12,011/2
m C = m Al M c /z c = m Al · = 304,4 t · 0,6677 = 203,25 t
Al Al 26,982/3
3. Benötigte elektrische Energie pro Tag:

Wel = NU I t = 150 · 4,5 V · 280·103 A · 24 · 3600 s = 1,633·1013 J


Benötigte Masse Steinkohle pro Tag:
Wel =
m = ηh 1,633·1013 J = 1234,3 t
u 0,42 · 31,5·106 J/kg
7 Ladungstransport, Elektronik 137

 AUFGABE G-32: Transistor  G.8.1.4,G.8.2

Bei einer Schaltung zur Spannungsstabilisierung


(R = 200 ', Lastwiderstand RL ) mit npn-
R UR UBE
Transistor (UBE = 0,6 V ≈ const, IB ≈ 0) und IB
Zenerdiode (UZ = 11 V) soll gezeigt werden, dass Ue Ua
RL
Schwankungen der Eingangsspannung Ue nur ge- ID
ringe Auswirkungen auf die Ausgangsspannung UD
Ua haben. Bestimmen Sie
1. die Ausgangsspannung Ua für Ue = 15 V,
wenn hierbei UD = −UZ ist,
2. aus der Kennlinie den differentiellen Wider- ID in mA G
stand rZ der Zenerdiode für UD = −UZ . Kennlinie Z-Diode
20
3. Wie groß ist der Widerstand R? -Uz
-12 -10 -5 -1
4. Nun vergrößert sich die Eingangsspannung um 0

Ue = 1,5 V. Wie groß sind die Änderung UD in V
der Ausgangsspannung
Ua und die Quotien- -20
ten
U e
U und U ?

Ua
e a
-40

 L ÖSUNG G-32:

1. Ua = −UD − UBE = UZ − UBE = 11 V − 0,6 V = 10,4 V

2. rZ =
U −11 V − (−12 V)

ID = −20 mA − (−40 mA) = 50 '
D

UR = Ue + UD , da I ≈ 0. Am Arbeitspunkt: U = 15 V, U = −U = −11 V,
3. R = −I
D −ID B e D Z

V − 11 V = 200 '
ID = −20 mA ⇒ R = 15 20 mA
4. Am Arbeitspunkt kann die Diode durch den diffe-
rentiellen Widerstand rZ ersetzt werden. Zusam-
menhang zwischen Ua und Ue aus Maschenum-
lauf und Spannungsteiler: R UR IB UBE

Ua = −UD − UBE mit UD = − R + rZ U Ue


rZ e Ua
RL
Änderungen um
Ue ergeben mit UBE ≈ const:
rZ UD

Ua = −
UD −
UBE = −
UD
rZ
U = 50 1,5 V = 0,3 V
= R+ rZ e 250
Ausgangsspannungsänderung bei

Ue = 1,5 V = 10 %-iger Eingangsspannungsänderung:
Ua = 0,3 V = 2,88 %
Ue 15 V Ua 10,4 V
138 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 AUFGABE G-33: Idealer Operationsverstärker  G.8.3

1. Wie groß sind die Eingangsspan- I+ +


nungsdifferenz U D und die Ein- UD I
gangsströme I + und I − des idealen
Operationsverstärkers? I
I1 Z3 Z4
2. Stellen Sie die Maschengleichungen I
für die Maschen I und II auf und Z1 Z2 I
II
drücken Sie die dabei auftretenden U I+ UD U2 Z5
1
Spannungen durch die Ströme I 1 , +
I 2 , I und die Impedanzen Z 1 bis Z 4
aus.
3. Bestimmen Sie die Spannung U 2 in
Abhängigkeit von der Eingangsspannung U 1 und die Eingangsimpedanz Z 0 = U 1 /I 1 in
Abhängigkeit von Z k , k = 1 . . . 5.
4. Es sei nun Z 1 = Z 2 = Z 3 = R, Z 4 = 1/(jωC) und Z 5 = R5 . Bestimmen Sie für diesen
Fall die Eingangsimpedanz Z 0 der Schaltung.
5. Die in 4. ermittelte Impedanz entspricht einem bekannten Schaltungselement. Um welches
Element handelt es sich und wie lautet dessen Wert, ausgedrückt durch gegebene Größen?
6. Wozu dient die Schaltung aus 4.?

 L ÖSUNG G-33:

1. U D = 0; I + = I − = 0

2. Masche I : I Z2 − I1Z1 = 0
Masche II : −I Z 3 + I 2 Z 4 = 0

3. U 1 = U 2 wegen virtueller Kurzschlüsse der Operationsverstärker. Aus 2. folgt:

Z Z Z Z
I = I 1 Z 1 = I 2 Z 4 ⇒ I1 Z 2 = I1 Z 3
2 3 1 1 2 4

Multipliziert mit U 1 erhält man nach Einsetzen von Z 0 = U 1 /I 1 und Z 5 = U 2 /I 2 :

U Z Z
Z0 = I 1 = Z1Z3 Z5
1 2 4

2
4. Z 0 = RR jω R5 C = jω RC · R5

5. Induktivität mit L = R R5 C

6. Zur Simulation großer Induktivitäten, einstellbar über R5 und R bei gegebener Kapazität C
8 Drehstromsystem, Elektrische Maschinen 139

8 Drehstromsystem, Elektrische Maschinen

 AUFGABE G-34: Drehstromsystem  G.9


Ein symmetrisches Drehstromsystem wird mit ei-

ner unsymmetrischen Last (Z U = 10 ' ej50 , U1N U1N=100 V

Z V = 10 ' ej31,2 ) verbunden. Für den Stern- IU ZU j 2p
U2N=100 V e 3
punktleiter und dessen Strom gilt: j 2p
◦ ◦ U2N U3N=100 V e 3
Z N = 2 ' e−j15 und IN = 10 A ej15 . IV ZV

1. Berechnen Sie die Ströme I U , I V und I W . U3N G


IW ZW
2. Wie groß ist die Impedanz Z W ?
3. Wie groß muss Z W sein, damit nach Ersetzen
◦ IN ZN
von Z V durch Z V = 10 ' ej50 der Strom I N
verschwindet?

 L ÖSUNG G-34:
◦ ◦
1. U N = Z N I N = 2 ' · e−j15 · 10 A · ej15 = 20 V
U 1N − U N
IU = ZU = 100 V − 20 V
j50◦ = 8 A · e
−j50◦
10 ' · e

U 2N − U N 100 V · ej120 − ◦20 V = 11,14 A · ej97,75◦
IV = ZV =
10 ' · ej31,2
◦ ◦ ◦ ◦
I W = I N − (I U + I V ) = 10 A · ej15 − (8 A · ej50 + 11,14 A · ej97,75 ) = 15,77 A · e−j67,57

U 3N − U N 100 V · e−j120 − 20◦ V = 7 ' · e−j61,38◦
2. Z W = IW = −j67,57
15,77 A · e

3. I N = 0 bei symmetrischer Last, d. h. Z W = Z U = Z V = 10 ' · ej50

 AUFGABE G-35: Symmetrischer Verbraucher in Dreieckschaltung  G.9


Ein Heizofen (symmetrischer Verbraucher mit Gesamtwirkleistung PN = 1,5 kW, Strangim-
pedanz als Serienschaltung aus Widerstand R und Induktivität L = 200 mH) wird in Dreieck-
schaltung an das Niederspannungsnetz (400 V, 50 Hz) geschaltet. Berechnen Sie:
1. die Strangwirkleistungen und die Strangimpedanzen,
2. die Strang- und Außenleiterströme.
3. den Leistungsfaktor und die aufgenommene komplexe Schein- und Blindleistung.

 T IPP G-35:

a) Versorgungsnetze werden mit dem Effektivwert der Außenleiterspannung gekennzeichnet.


Die Außenleiterspannungen U12 , U23 , U31 des Netzes sind immer symmetrisch (starres Netz).
Der Nullphasenwinkel von U 12 wird zu Null angenommen.
140 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

jIm{S}
S = P+jQ

b) Die Scheinleistung ist die geometrische Sum-


me aus Wirk- und Blindleistung. Das Lei-

Q
S
stungsdreieck ist rechtwinklig.
j .
0 P Re{S}
W

IL3
S= S ejϕ = P + jQ = U eff I ∗eff (Scheinleistung) ZV ZW

23
S = P 2 + Q 2 = |S| = Ueff Ieff

U 31
(Satz des Pythagoras)

U
UV
UW
P = S cos(ϕ) und Q = S sin(ϕ) (Wirk-, Blindleistung) IVW IWU
ZU
λ = cos(ϕ) mit ϕ = S (Leistungsfaktor) IL2
IUV IL1
UU
V U
U12 Dreieckschaltung

 L ÖSUNG G-35:

1. Bei Dreieckschaltung ist die Strangspannung UU gleich der Außenleiterspannung U12 . Im


symmetrischen Verbraucher ist der Leistungsumsatz in allen drei Strängen gleich:
U2
PU = PN = R,eff
R = 500 W mit dem Spannungsabfall an R über Spannungsteilerregel:
3
U R,eff = U U,eff R ⇒ UR,eff
2 = UU,eff
2 R2 ⇒ PU = UU,eff
2 R
R + jωL R + (ωL)2
2
R 2 + (ωL)2
Nach R aufgelöst ergibt sich die quadratische Gleichung:
2 1
UU,eff 307,15 '
R2 − P R + (ωL)2 = 0 ⇒ R 2 − 320 ' · R + (62,83 ')2 = 0 ⇒ R ≈
U (12,85 ')

Z = Z U = Z V = Z W = R + jωL ≈ (307,15 + j62,83) ' = 313,5 ' ej11,6
2. Bei symmetrischer Last sind alle Ströme symmetrisch:
U −j11,6◦
I UV,eff = ZU,eff = 313,5400 V
' ej11,6
◦ ≈ 1,28 A e (Strangströme)
U ◦ ◦
I VW,eff = I UV,eff e +j120 ≈ 1,28 A e +j108,4
◦ ◦
I WU,eff = I UV,eff e−j120 ≈ 1,28 A e−j131,6
√ ◦ ◦
I L1,eff = I UV,eff − I WU,eff = 3 I UV,eff e+j30 ≈ 2,21 A e+j18,4 (Außenleiterströme)
+j120 ◦ +j138,4 ◦
I L2,eff = I VW,eff − I UV,eff = I L1,eff e ≈ 2,21 A e
◦ ◦
I L3,eff = I WU,eff − I VW,eff = I L1,eff e−j120 ≈ 2,21 A e−j101,6
3. Bei Kenntnis der komplexen Scheinleistung sind alle Leistungsgrößen bekannt:

Komplexe Scheinleistung S = 3 U U,eff I ∗UV,eff ≈ 1531 VA e+j11,6
Blindleistung Q = Im{S} ≈ 1531 VA sin(11,6◦) ≈ 306,8 var
Phasenverschiebungswinkel ϕ = S ≈ 11,6◦

Leistungsfaktor λ = cos(ϕ) = PN /( 3U12,eff IL1,eff ) ≈ 0,98
Wirkleistung (Kontrolle) P = Re{S} ≈ 1531 VA cos(11,6◦ ) ≈ 1,5 kW
8 Drehstromsystem, Elektrische Maschinen 141

 AUFGABE G-36: Unsymmetrischer Verbraucher in Dreieckschaltung  G.9


1. Wie ist die vorhergehende Aufgabe zu beantworten, wenn sich die Strangwirkleistung des
Strangs U verdoppelt und die restlichen Strangimpedanzen unverändert bleiben?

 L ÖSUNG G-36:
Es entsteht ein unsymmetrischer Verbraucher, die komplexen Amplituden der Strangströme und
Außenleiterströme bilden keinen symmetrischen Stern mehr.

1. PV = PW = 500 W, PU = 2 PV = 1 kW, PN = PU + 2 PV = 2 kW
2 1
UU,eff 129,52 '
R2 − PU R + (ωL) = 0 ⇒ R − 160 ' · R + (62,83 ') = 0 ⇒ R ≈
2 2 2
(30,48 ') G

Z = Z V = Z W = R + jωL ≈ (307,15 + j62,83) ' = 313,5 ' ej11,6

ZU = RU + jωL ≈ (129,52 + j62,83) ' = 144,0 ' ej25,9
2. Die Außenleiterspannungen sind weiterhin unverändert:
U −j25,9◦
I UV,eff = ZU,eff = 144,0400 V
' ej25,9
◦ ≈ 2,78 A e (Strangströme)
U
U ◦
400 V ej120
I VW,eff = ZV,eff = 313,5 +j108,4◦
' e j11,6◦ ≈ 1,28 A e
V ◦ ◦
I WU,eff = I VW,eff e−j120 ≈ 1,28 A e−j131,6

I L1,eff = I UV,eff − I WU,eff ≈ 3,36 A e−j4,4 (Außenleiterströme)

I L2,eff = I VW,eff − I UV,eff ≈ 3,78 A e+j140,1

I L3,eff = I WU,eff − I VW,eff ≈ 2,21 A e−j101,6
3. Bei unsymmetrischen Lasten gilt S = U U,eff I ∗UV,eff + U V,eff I ∗VW,eff + U W,eff I ∗WU,eff :

Komplexe Scheinleistung S = U U,eff I ∗UV,eff + 2 U V,eff I ∗VW,eff ≈ 2116 VA e+j19,0
Blindleistung Q = Im{S} ≈ 2116 VA sin(19◦) ≈ 689,7 var
Phasenverschiebungswinkel ϕ = S ≈ 19,0◦
Leistungsfaktor λ = cos(ϕ) ≈ 0,95
Wirkleistung (Kontrolle) P = Re{S} ≈ 2116 VA cos(19,0◦ ) ≈ 2,0 kW

 AUFGABE G-37: Asynchronmaschine  G.10.3.1


Für das einsträngige T-Ersatzschaltbild der
Asynchronmaschine mit kurzgeschlossenem Is,eff Rs Xss Xsr
´ Rr´/s Ir,eff
´
Läufer ohne Eisenverluste sollen für den Schlupf
{

s = 0,1 die Eisenverluste PFe unter Anwendung Us,eff Xh Zr(s)


der komplexen Wechselstromrechnung ermittelt Stator Rotor
werden. Gegeben sind folgende Werte:

US,eff (t) = 230 V · cos(ωt), RS = 3,5 ', Rr = 4,3 ', RFe = 3800 ', X σ S = ωL σ S = 7,0 ',
X σ r = ωL σ r = 6,4 ', X h = ωL h = 200 '. Berechnen Sie
1. die Rotorimpedanz Z r und Z h als Parallelschaltung aus RFe und X h ,
2. die Impedanz Z 1 als Parallelschaltung aus Z r und Z h ,
3. die Eisenverlustleistung PFe im Eisenwiderstand RFe .
142 G Elektrizitätslehre und Elektrotechnik

 L ÖSUNG G-37:
R ◦
1. Z r = s r + jX σ r = (43 + j6,4) ' = 43,5 ' ej8,5
R · jX ◦
Z h = R Fe+ jXh = (10,5 + j199,4) ' = 199,7 ' ej87,0
Fe h
Z ·Z ◦
2. Z 1 = Z r+ Zh = (38,4 + j14,0) ' = 40,8 ' ej20,0
r h
Z1 38,4 + j14,0
3. U 1,eff = U s,eff = 230 V
RFe + jX σ s + Z 1 41,9 + j21,0

= (199,2 − j23,0) V = 200,6 V e−j6,6
U2
PFe = R1,eff = (200,6 V)2
3800 ' = 10,6 W
Fe

 AUFGABE G-38: Synchronmaschine  G.10.3.2 !


Ein in Stern geschalteter Synchrongenerator (If = 20 A, RS ≈ 0, vernachlässigbare Eisen-
und Reibungsverluste, keine Eisensättigung) hat bei n = 1000 min−1 im Leerlauf eine Außen-
leiterspannung U12,eff von U0,eff = 430 V, f = 66,7 Hz. Bei Belastung mit symmetrischer,
ohmscher Last (RL = 2 ') sinkt die Außenleiterspannung auf U1,eff = 415 V.
1. Zeichnen Sie das einsträngige Ersatzschaltbild und berechnen Sie die Polpaarzahl p.
2. Wie groß sind Stator-Strangstrom, Drehmoment und Synchronreaktanz bei Belastung?

Die Drehzahl wird bei gleichbleibender Erregung auf ñ = 1500 min−1 erhöht.
3. Wie groß ist die Außenleiterspannung im Leerlauf und bei Belastung? Berechnen Sie für
den Lastfall auch den Stator-Strangstrom.
4. Auf welchen Wert I˘f muss der Erregerstrom If eingestellt werden, damit bei n̆ = 2000 min−1
im Lastfall Ŭ1,eff = 415 V ist?

 L ÖSUNG G-38:

1. Einsträngiges ESB im Erzeugerzählpfeilsystem (RS ≈ 0)


Xd Is,eff
f 66,7 1/s · 60 s/min
p= n = =4
Up,eff Us,eff syn 1000 min−1

U1,eff U0,eff
2. Stranggrößen: Us,eff = √ = 239,6 V; Up,eff = √ = 248,3 V
3 3
U
Stator-Strangstrom: Is,eff = Rs,eff = 239,6 V
2 ' = 120 A (rein reell)
L
 
U
Polradwinkel: δ = arccos U s,eff = 15,2◦
p,eff
X I U
Synchronreaktanz: sin δ = Ud s,eff ⇒ X d = I p,eff sin δ = 248,3 V sin(15,2◦ ) = 0,54 '
p,eff s,eff 120 A
U
Querkomponente Stator-Strangstrom: Isq,eff = Xs,eff sin δ = 116 A
d
p ·4
M = 3 ωs Up,eff Isq,eff = 2π ·366,7
Drehmoment: Hz · 248,3 V · 116 A = 825 Nm
8 Drehstromsystem, Elektrische Maschinen 143

Ũ0,eff
3. Leerlauf: Ũ0,eff = U0,eff nñ = U0,eff ·1,5 = 645 V ⇒ Ũp,eff = √ = 372,4 V
3

Stator-Strangstrom: X̃ d = X d · 1,5 = 0,81 ' ⇒ I˜s,eff =  p,eff = 173 A
RL2 + X d2

Belastung: Ũ1,eff = 3RL I˜s,eff = 600 V

4. I˘s,eff = Is,eff = 120 A, da Ŭ1,eff = U1,eff und RL unverändert


Synchronreaktanz: X̆ d = X d · 2 = 1,08 '
 
Ŭp,eff = Us,eff
2 + ( X̆ d I˘s )2 = (239,6 V)2 + (1,08 ' · 120 A)2 = 272,4 V ∼ n · If G
Ŭ ˘ Ŭ
⇒ Up,eff = n̆n IIf ⇒ I˘f = Up,eff n If = 272,4 · 1000 · 20 A = 11 A
p,eff f p,eff n̆ 248,3 2000
144

H Optik

1 Wellenoptik

 AUFGABE H-1: Brechung H.1.2.2


1. Licht eines Helium-Neon-Lasers (632 nm) fällt unter 45◦
auf die Oberfläche einer Flüssig-
keit und wird dabei von der Einfallsrichtung um 15◦ abgelenkt.
a) Wie groß ist die Brechzahl der Flüssigkeit?
b) Wie groß sind Lichtgeschwindigkeit, Frequenz und Wellenlänge in der Flüssigkeit?
2. Leiten Sie das S NELLIUS-Brechungsgesetz ab. Der Lichtstrahl soll die Strecke AB auf dem
schnellsten“ Weg passieren (dt/dx = 0).

3. Welchen Strahlversatz b erleidet einfarbiges Licht beim Durchgang durch eine planparallele
Platte? d = 1,5 cm; n = 1,51; α = 45◦
 T IPP H-1:

A s
1
D-E
a H1 D

b
x
E
b
H2 s
2 d a

s
B
zu 2. zu 3.
Stellen Sie Ihren Taschenrechner auf DEG‘“, damit Sie Winkel in Grad eingeben können.

Für Berechnungen im Bogenmaß ( RAD“) muss umgerechnet werden: ᾰ = απ/180◦ .

 L ÖSUNG H-1:
ε1 sin 45◦ √
1. a) Brechungsgesetz: n 1 sin ε1 = n 2 sin ε2 ⇒ n 2 = n 1 sin
sin ε2 = 1 · sin(45 − 15)◦ = 2
299 792
√458 m/s = 2,12·108 m/s
b) n = cc ⇒ c = cn0 =
0 2
Die Lichtfrequenz f = c/λ ändert sich bei der Brechung nicht.
λ = λn0 = 632√ nm = 447 nm
2
  
! a 2 + x 2 + b2 + (s − x)2 = 1  x s−x
2. dt = 0 = d c1 c2 c1 − c1 
dx dx 2
b + (s − x)2
a +x
2 2 2
     
sin ε1 sin ε2

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_8, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
1 Wellenoptik 145

⇒ sinc ε1 = sinc ε2 ⇒ n 1 sin ε1 = n 2 sin ε2


1 2

3. (1) Brechungsgesetz: n = sin α ⇒ β = arcsin sinn α = arcsin sin 45 = 27,9◦
sin β 1,51
(2) Dreiecke: sin(α − β) = ab und cos β = da ⇒ Auflösen nach a und einsetzen:

sin(α − β)
b = d cos β = 1,5 cm · sin(45 − 27,9) = 0,50 cm
cos 27,9◦ $ %
Alternativ (1)=(2) und Additionstheoreme: b = d sin α 1 − 1 − sin 2
α
n 2 − sin2 α

 AUFGABE H-2: Totalreflexion: Lichtleiter H.1.2.2 und 1.2.4


1. Unter welchem größten Winkel α tritt Licht aus einem Lichtleiter (Glasfaser) aus? H
2. Wie groß muss mindestens die Brechzahl eines Lichtleiters (Glasfaser ohne Mantel) sein,
damit Licht für jeden Einfallswinkel durch Totalreflexion transportiert wird – auch an der
Stirnseite streifend einfallendes Licht.
3. Wie groß erscheint auf der Wasseroberfläche der Durchmesser einer punktförmigen Licht-
quelle, die in 0,9 m Wassertiefe in alle Richtungen strahlt? Wasser n = 1,33; Luft: n L = 1
4. Wie groß ist der Laufzeitunterschied von rotem (680 nm) und grünem Licht (500 nm) in
einer 1 km langen Glasfaser? n(680) = 1,514; n(500) = 1,522

 L ÖSUNG H-2:
2x

H gr E y
H gr
n i =1,6 na= 1,5 D
x n = 1,33

zu 1. zu 3.

1. Für Totalreflexion wird α minimal: sin εgr = nna = 1,50 ⇒ εgr = 69,64◦
i 1,60
n
Brechungsgesetz: sin α = n i sin β = 1,0 sin(90◦ − εgr ) = 1,6 · sin 20,36◦ ⇒ α = 33,83◦
1,6
L
2. Bei streifendem Einfall an der Stirnseite liegt der Grenzfall der Totalreflexion vor. Die einfal-
lenden und am Glasmantel reflektierten Strahlen müssen εgr = 45◦ erfüllen,

somit: n ≥ 1/ sin 45◦ = 2
3. Außerhalb des Leuchtflecks findet Totalreflexion statt.
sin εgr = nnL = 1 ⇒ εgr = 48,8◦
1,33
tan εgr = xy ⇒ x = y tan εgr = 0,9 m · tan 48,8◦ = 1,03 m. Durchmesser 2x = 2,06 m

4.
t = s − s = s n(500) c−0 s n(680) = 1000299
m · (1,522 − 1,514) = 2,7·10−8 s
792 458 m/s
c(500) c(680)
146 H Optik

 AUFGABE H-3: Polarisation H.1.1.6, H.1.2.4-6


1. Ein natürlicher Lichtstrahl tritt durch drei um jeweils 60◦ verdrehte Polarisationsfilter.
Wie groß die Lichtintensität hinter jedem Filter?
2. Unter welchem Winkel stehen die Fenster (Brechzahl 1,56) des Entladungsrohrs eines
Helium-Neon-Lasers, damit linear polarisiertes Licht ohne Reflexionsverluste hindurchtritt?
3. Laserstrahlung wird hinter einem doppelbrechenden Plättchen in zwei senkrecht zueinander
polarisierte Komponenten aufgespalten. Welche resultierende Polarisation entsteht, wenn
der Phasenunterschied zwischen den gleich großen Komponenten a) 0, b) π/2, c) π beträgt?
4. In einem Polarimeter wird hinter einer 10 cm dicken Küvette mit Saccharoselösung der
Drehwinkel 25,3◦ gemessen. Wie groß ist die Massen- und Stoffmengenkonzentration?
Spezifische Drehung αs = +66,4 cm3 g−1 dm−1 ; M = 342,3 g/mol.

 L ÖSUNG H-3:

1. I = I0 cos2 α ⇒ I1
I0 = (cos 60◦)2 = I2
4 = 25 % (nach dem ersten Filter), I0 = 4 · 25 %
1 1
=
I3
I0 = 4 · 6,25 % = 1,56 % (nach dem dritten Filter).
1
6,25 % (nach dem zweiten Filter),
2. Unter dem B REWSTER-Winkel wird in der
Einfallsebene polarisiertes Licht an einer HB
Glasfläche nicht reflektiert:
tan εB = n ⇒ εB = arctan 1,56 = 57,3◦ .
3. a) Linear polarisiertes Licht mit der gleichen Polarisation wie die einfallende Strahlung.
b) Zirkular polarisiertes Licht (siehe: L ISSAJOUS-Figuren und λ/4-Plättchen).
c) Linear polarisiert, um 90◦ gedreht zur Einfallsebene (λ/2-Plättchen).
4. αs = βαd ⇒ β = ααd = 66,4◦ cm325,3
◦ g
g −1 dm−1 ·1 dm = 0,381 cm3
s
β 381 g/ −3 mol = 1,11 mmol
c = M = 342,3 g/mol = 1,11·10  

 AUFGABE H-4: Kohärenz und Bandbreite H.1.3.1 und 1.3.2


1. Wann sind zwei Lichtwellen kohärent? Wie kann man kohärente Lichtwellen erzeugen?
2. Das Interferenzbild eines M ICHELSON-Interferometers mit Laserlicht (632 nm) ändert sich
um drei Streifen. Um welchen Weg wurde der Spiegel verschoben?
3. Wie groß ist die Kohärenzlänge
a) eines Helium-Neon-Lasers mit einer Bandbreite von 1 GHz,
b) von Licht nach Durchgang durch ein Interferenzfilter mit
λ = 1 nm,
c) einer Gasentladungsröhre mit einer Lebensdauer der atomaren Zustände von 1 ns?
4. Die Kohärenzlänge eines Lasers beträgt 20 cm.
Wie groß ist die Linienbreite (Halbwertsbreite
f )?

 L ÖSUNG H-4:

1. Wenn die Zeitabhängigkeit der Amplitude bis auf die Phasenverschiebung gleich ist.
Erzeugung durch Reflexion, Beugung, Brechung aus demselben Wellenzug.
1 Wellenoptik 147

2. Für drei Streifen:


s = 32 λ = 3
2 · 632 nm = 948 nm
c0 = 299792458 m/s ≈ 0,3 m
3. a) lk =
f 109 Hz Interferenzbild
b) f = λ ⇒ dλ = − c02 ⇒ |
f | = c0
λ
c df
0 ⇒ Spiegel 1
λ λ2 Strahlteiler
lk =
c0 = λ2 = (632 nm)2 ≈ 4·10−4 m = 0,4 mm
f
λ 1 nm
c) Bandbreite f ≈ τ1 = 1 1ns = 109 Hz ⇒ lk = cf0 ≈ 0,3 m
's
2

4.
f = cl 0 ≈ 3·108 m/s
0,2 m = 1,5 GHz
k

 AUFGABE H-5: Optischer Dopplereffekt H.1.1.4


Ein Laserstrahl (632 nm) wird am 1000 m/s schnell strömenden Gasstrahl unter 180◦ gestreut. H
a) Wie groß ist die Frequenzverschiebung, wenn Laser- und Gasstrahl parallel laufen?
b) Wie wird die Frequenzverschiebung gemessen?
c) Welche technischen Anwendungen kennen Sie dazu? Wie funktioniert die Laserpistole“ zur

Verkehrsüberwachung? Welche Fehlerquellen können Sie als Verkehrssünder einwenden?

 L ÖSUNG H-5:
a) Die Frequenz des ruhenden Senders: c =
f = λ 299792458 m/s
= 4,74356·1014Hz
632·10−9 m
f
empfangen die bewegten Gasteilchen als: fE =
1 + v/c
   2  
1 − v/c
und senden wiederum aus: f E = f E 1 − vc = f 1 + v/c ≈ f 1 − vc ≈ f 1 − 2v c
2 v f −1
Frequenzverschiebung: f E − f = − c = − 2v λ = − 632·10−9 m = −3,16·10 Hz
2·1000 m s 9

b) Die Frequenzverschiebung
f = -3,16 GHz tritt als Schwebungsfrequenz auf und kann an
einem Fotodetektor elektronisch gemessen werden.
c) Laser-Doppler-Verfahren zur berührungsfreien Geschwindigkeitsmessung, z. B. für Laser-
Radar, rotglühende Stahlteile auf einem Band im Walzwerk, Strömungsmessung.
Die Laserpistole funktioniert nach dem Laufzeitverfahren: Die ausgesendeten Laserpulse wer-
den vom bewegten Objekt reflektiert; in einer sogenannten B RAGG-Zelle werden ausgesand-
tes und empfangenes Licht überlagert. Die Entfernung korreliert mit der Laufzeit des Lichtes:
s = c · 2t. Fehlerquellen sind die Erdkrümmung (ab 400 m), Brechzahländerungen der Luft
(Temperatur: Sonneneinstrahlung; Feuchte: Nebel, Regen); die Strahlaufweitung durch zu
große Entfernung; die unerlaubte Messung auf einer nichtreflektierenden Oberfläche (Wind-
schutzscheibe statt Kennzeichen).

 AUFGABE H-6: Interferenz H.1.3


1. Wie dick muss eine Aufdampfschicht (n = 1,36) sein, um eine Glasoberfläche (n G = 1,54)
für Licht der Wellenlänge 550 nm zu entspiegeln? Was gilt für n = 1,60?
2. Eine plankonvexe Linse auf einer Glasplatte zeigt im reflektierten Laserlicht (632 nm)
dunkle N EWTON’sche Ringe von 0,80 mm (1. Ring) und 1,40 mm Radius (3. Ring).
Wie groß ist der Krümmungsradius der Linse?
148 H Optik

 L ÖSUNG H-6:

1. • Bedingung für Entspiegelung (n G < n):


nd = λ λ
4 ⇒ d = 4n = 4·1,36 = 101 nm
550 nm

• Ebenso für Entspiegelung (n G > n):


d = 86 nm
2. Für den m-ten dunklen Ring gilt: rm2 = mλ R ⇒
(0,8 mm)2
R1 = 1·632 nm = 1,013 mm bzw. R3 = 1,034 m. Mittlerer Krümmungsradius: 1,023 m.

 AUFGABE H-7: Beugung am Gitter H.1.4


Hinter einem Gitter mit Strichabstand 1,5 μm (= 667 Linien pro Millimeter) treten ein Beu-
gungsmaximum 1. Ordnung bei α1 = 24,92◦ und 2. Ordnung bei α2 = 57,42◦ auf.
a) Welche Wellenlänge hat das senkrecht auftreffende Laserlicht?
b) Welche Unterschiede treten bei Sonnenlicht auf? (1. Ordnung)
c) Welcher Unterschied besteht zum Lichtdurchgang durch ein Prisma?

 L ÖSUNG H-7:

a) sin α = nλ d sin α
d ⇒ λ= n
1.5·10−6 m·sin 24,92◦
λ(n = 1) = 1 = 632 nm (He-Ne-Laser). Ebenso für n = 2.
b) Langwelliges Licht wird stärker gebeugt als kurzwelliges Licht, da α = arcsin(λ/d):
α(rot: 750 nm) = 30◦ ; α(blau: 400 nm) = 15,5◦. Es entsteht ein Farbspektrum.
c) Prisma: Lichtbrechung (Dispersion: blau stärker als rot).
Gitter: Lichtbeugung (Überlagerung H UYGENS’scher Elementarwellen:
rot stärker als blau).

 AUFGABE H-8: Beugung am Spalt H.1.4


Bei der Beugung an einem 5 μm breiten Spalt erscheint das Minimum 1. Ordnung auf dem
50 cm entfernten Schirm 5 cm vom zentralen Maximum entfernt.
a) Wie groß ist die Wellenlänge des verwendeten Lichts?
b) Wie ändert sich das Beugungsbild, wenn der Spalt verbreitert wird?
c) Wie ändert sich das Beugungsbild am Doppelspalt (im Abstand der Spaltbreite)?

 L ÖSUNG H-8:
a) tan α = dx ⇒ α = arctan dx = arctan 0,05 m
0,5 m = 5,7

sin α = λ ◦
b ⇒ λ = 5 μm · sin 5.7 = 497 nm
b) Maxima und Minima rücken enger zusammen.
c) Maxima spalten auf.
1 Wellenoptik 149

 AUFGABE H-9: Wellenlängenmessung, F RAUNHOFER-Beugungsstreifen H.1.4.3-4


1. Der Strahl einer Quecksilberdampflampe dringt durch einen Spalt (0,5 mm), einen d = 0,25
mm engen Beugungsspalt, ein Grünfilter, ein Dia mit aufgedrucktem Strichmaßstab (
s = 1
mm; Abstand l = 315 mm vom Spalt) und eine Lupe ins Auge des Beobachters.
Wie groß ist die Wellenlänge der Lampe, wenn das 1. bis 8. Beugungsmaximum im Abstand
sn = (1,0; 1,7; 2,6; 3,2; 3,9; 4,7; 5,3 bzw. 6,0) mm vom Hauptmaximum gemessen wird?
2. Das Licht einer Quecksilberdampflampe dringt durch einen Spalt (0,5 mm), ein Linsensy-
stem und ein Beugungsgitter (a = 0,01 mm) auf ein l = 440 mm vom Gitter entferntes Lineal
mit Millimeterteilung. Welche Wellenlängen haben die Linien?
gelb grün blau
Beugungsordnung n 1 2 3 1 2 3 1 2 3
Abstand vom Hauptmaximum sn / nm 25,5 52 78 25 49 72,5 19 39,5 59
H
 L ÖSUNG H-9:

1. Bei der F RAUNHOFER-Beugung sind Lichtquelle und Beugungsbild in der Brennebene.


Die Auswertung der Messdaten liefert den Mittelwert λ̄ = 560 nm.
Die sin α(n)-Kurve steigt linear mit der Steigung 0,00227 an (Regression 99,93%).
Beugungsordnung n 1 2 3 4 5 6 7 8
Abstand sn 1,0 1,7 2,6 3,2 3,9 4,7 5,3 6,0 mm
sin αn = sln 0,00317 0,0054 0,00825 0,0102 0,0124 0,0149 0,0168 0,0191
λ= d sin α 529 540 590 564 563 574 561 560 nm
n
n+1/2

2. Das Gitter liefert für jede Linie eine Gerade im sin α(n)-Diagramm.
 
λ = an sin αn = an sin arctan sln ≈ an · sln
gelb grün blau
Beugungsordnung n 1 2 3 1 2 3 1 2 3
sin αn ≈ 440snmm 0,058 0,118 0,177 0,057 0,112 0,165 0,043 0,089 0,0134
6 nm
λ = 0.01·10
n · sin αn 579 591 592 568 557 549 432 449 447 nm
Mittelwert 587 nm 558 nm 442 nm
Hinweis: Quecksilberlampen strahlen typisch die Wellenlängen 578, 546 und 436 nm ab.

 AUFGABE H-10: Auflösung, Winkelabstand, Sehwinkel H.1.4, H.3.2


1. Eine Satellitenkamera soll zwei einen Meter entfernte Punkte aus 300 km Höhe erfassen.
a) Welcher Linsendurchmesser ist erforderlich? (λ = 555 nm)
b) Welchen Abstand haben die Punkte auf dem Film bei einer Brennweite von 200 mm?
2. Welchen Abstand auf dem 384 400 km entfernten Mond löst ein 5-Meter-Spiegelteleskop
auf?
3. Ein Mikroskop soll Objekte von 0,3 μm auflösen.
Wie sind Brennweite und numerische Apertur zu wählen?
Wie weit ist das Zwischenbild vom Objektiv entfernt?
Objektivvergrößerung 20×; -durchmesser 1,3 mm; Tubuslänge 160 mm; Auflösung 0,3 μm; λ = 550 nm

4. Wie kann man die Auflösung eines gegebenen Lichtmikroskops steigern?


5. Wie groß ist der kleinste auflösbare Sehwinkel des Auges im Bogen- und Gradmaß?
150 H Optik

 L ÖSUNG H-10:

1. a) Kleinster auflösbarer Winkelabstand (Sehwinkel) wie beim Fernrohr:


sin δ ≈ δ = 1,22 dλ = hx ⇒ d = 1,22 λxh = 1,22 · 555 nm·300
!
1m
km
= 0,17 m

B = b und b ≈ f ⇒ B = G f = 1 m · 0,2 m ≈ −0,7 μm


b) G g g −3·105 m
(Minuszeichen wegen Bildumkehr)
Hinweis: Der winzige Abstand von 0,7 μm ist immer noch groß gegenüber den atomaren
Dimensionen der Silberpartikel auf der Filmschicht. Eine Digitalkamera genügt nicht!

2. wie 1a): x = δh = 1,22 λh


d = 1,22
555 nm·384400 km
5m = 52 m

3. • Brennweite des Objektivs: f 1 = βt = 160 mm


20 = 8 mm

A = n sin θ = 0,61 λ
!
• Numerische Apertur: g = 0,61 ·
550 mm
0,3 μm = 1,12
2
• Bildweite: b = t + f1 = 168 mm
4. Ein Immersionsöl (n > 1) zwischen Objektiv und Objekt steigert die numerische Apertur A,
somit den kleinsten auflösbaren Abstand: g = 0,61 λ/A.
5. Für einen mittleren Pupillendurchmesser von 3 mm und eine mittlere Wellenlänge von 600
nm ist mit der Umrechnung ins Gradmaß ϕ = x̆ · 180◦ /π:

δ ≈ 1,22 λ = 1,22 · 600 nm = 2,44·10−4 rad = 0,014◦ ≈ 1 (Winkelminute)


d 3 mm

 AUFGABE H-11: Laser H.1.3.4

a) Warum sinkt der Wirkungsgrad von Lasern in der Reihe:


Halbleiterlaser > Molekülgaslaser (z. B. CO2 ) > atomarer Gaslaser (z. B. He-Ne)?
b) Wie sieht das Termschema qualitativ aus?

 L ÖSUNG H-11:
a) Je mehr sich die Anregungsenergie vom
Grundzustand in den angeregten Zustand Laser-
übergang
vom emittierten Laserlicht unterscheidet, um-
so schlechter ist der Wirkungsgrad.
Halbleiterlaser erreichen etwa 100%, CO2 -
Laser etwa 50% und Atomgaslaser noch gerin-
gere Wirkungsgrade.
b) Atomare Energiestufen rücken mit zunehmen-
der Energie zusammen (K.2.1.4); moleku-
Halbleiter
lare Energiestufen zeigen eine Feinstruktur; Atom Molekül
für Halbleiter gilt das Energiebändermodell
(G.7.2.5).
1 Wellenoptik 151

 AUFGABE H-12: Laser: Leistung H.1.3.4


1. Helium-Neon-Laser (1 mW, 632 nm)
a) Wieviele Photonen pro Sekunde strahlt der Laser ab?
b) Wie hoch ist die Energie eines Photons in J und eV?
c) Welche Leistungsdichte erreicht ein auf 2 μm fokussierter Strahl?
2. Welche Wellenlänge liefert ein Rh6G-Farbstofflaser mit der Linienbreite 80 THz und der
Mittenwellenlänge 0,6 μm?
3. In einen 5 cm langen Nd:YAG-Kristall tritt Strahlung mit der Leistung 1 MW ein und mit 3
MW aus. Wie groß sind a) der Verstärkungsfaktor G, b) die differentielle Verstärkung g?

 L ÖSUNG H-12:
N hf
1. a) P = t ⇒ Nt = hPf = Pλ 15 −1
hc = 6,626·10−34 Js·299792458 m/s = 3,2·10 s
0,001 W·632 nm
H
b) E = h f = hc −1
λ = 3,14·10 J = 1,96 eV
c) I = P P 0,001 W
A = π(d/2)2 = π·(2 μm)2 /4 = 3,18·10 m2 ≈ 318 m2
8 W MW

2. f = λ c = 299792458 m/s ≈ 5,0·1014 Hz = 500 THz


0,6·10−6 m
f1,2 = (500 ± 40) THz ⇒ λ1,2 = c/ f 1,2 = (555 und 652) nm
3. a) G = P Pin = 1 MW = 3
ex 3 MW

b) G = egx ⇒ g = lnxG = 5lncm 3


= 0,22 cm−1 = 22 m−1

 AUFGABE H-13: Pulslaser H.1.3.4


Ein gepulster Festkörperlaser wandelt 1,5 % der Energie der Blitzlampe in Laserpulse von
0,2 ms Dauer. Die Lampe wird bei 20 Hz mit einer Pulsenergie von 1 J betrieben.
a) Wie groß sind Pulsenergie, Pulsleistung und mittlere Leistung der Laserstrahlung?
b) Wie muss der Kondensator für die 1 kV-Lampe dimensioniert werden?
c) Wieviel steigt die Temperatur im Kühlkreislauf, wenn 95 % Abwärme je Watt elektrischer
Leistung anfallen? V̇ = 1 /min; cp = 4182 J kg−1 K−1
d) Welche Materialdicke verdampft je Sekunde unter dem 1 mm2 großen Laserstrahl?

h v = 2200 kJ/kg;  = 4500 kg/m3

 L ÖSUNG H-13:
a) E = ηE L = 1,5 % · 1 J = 0,015 J
P = Et = 0,2·10
0,015 J
−3 s = 75 W

P̄ = f E = 20 Hz · 0,015 J = 0,3 W
!
b) W = 21 CU 2 = E L ⇒ C = 2W2 = (1000 2·1 J
V)2
= 2 μF
U
c) Die elektrische Leistung ist: Pel = f E L = 20 Hz · 1 J = 20 W
! η Pel 0,95·20 W
Q̇ = ṁcP
T = η Pel ⇒
T = = (0,001/60) m3 s−1 ·1000 kg m−3 ·4182 J kg−1 K−1
= 0,27 K
V̇  cp
d) Q̇ =  V̇
h v = P̄ ⇒ ḋ =
h P̄ A = 2200 kJ kg−1·4500 ≈ 30 μm
! 0,3 W
v kg m−3 ·(10−3 m)2 s
152 H Optik

 AUFGABE H-14: Laser: Moden H.1.3.4


1. Wieviele Moden schwingen in einem 1 m langen He-Ne-Laser mit der Linienbreite 0,5 GHz?
Wie verhält es sich bei kürzeren Lasern?
2. Welche Längenänderung darf bei einem 50 cm langen He-Ne-Laser (632 nm) auftreten,
damit die Frequenzverschiebung einer Mode höchstens 100 MHz beträgt?
3. Mit wievielen
√ transversalen Moden strahlt ein Nd:YAG-Laser (1064 nm), wenn die Diver-
genz mit N + 1 steigt? Strahldurchmesser 6 mm; Divergenz 3 mrad.

 L ÖSUNG H-14:
1. Modenabstand:
f = c = 299792458 m/s
≈ 150 MHz
2l 2·1 m

f
Modenzahl: N ≈
fL = 150 MHz ≈ 3
0,5 GHz

Kurze He-Ne-Laser (N < 1) haben bei richtiger Justierung der Spiegel nur eine longitudinale
Mode.
2. l = N λ c df
2 = N 2 f ⇒ dl = −l f = −0,5 m · 299792458 ms−1 /632 nm = −105 nm
100 MHz

√ λ √N + 1 ⇒
3. θ = θ00 N + 1 = πr
 2
0
 2
N= θ −1= 0,003 rad
− 1 = 705
λ/(πr0 ) 1064 nm/(π·6/2 mm)

 AUFGABE H-15: Laser: Strahleigenschaften H.1.3.4


1. Ein He-Ne Laser (632 nm) strahlt in der TEM00-Mode mit d = 0,7 mm Durchmesser.
a) Wie groß ist die Strahldivergenz?
b) Wie groß ist der Strahldurchmesser D in 50 m Entfernung?
c) Wie sieht der Strahlverlauf aus?
2. Wie groß ist die Bestrahlungsstärke (Intensität) in 1 m Entfernung:
a) einer 100-W-Glühlampe (Kugelstrahler) mit einer Lichtleistung von 1 W?
b) eines 1 mW-Lasers mit 1 mm Strahldurchmesser?
3. In welcher Entfernung erkennt das menschliche Auge gerade noch eine kugelförmig strah-
lende Lichtquelle (0,5 mW; 600 nm)? Sehschwelle 3·10−17 W; Pupillendurchmesser 7 mm
4. a) Ein Laserstrahl mit dem Radius r0 und dem (halben) Divergenzwinkel θ = λ/(πr0 ) wird
durch eine Linse mit der Brennweite f fokussiert. Beweisen Sie, dass für den Strahlradius
im Brennfleck gilt: r  = λ f /(πr0 ).
b) Wie groß ist der Brennfleck eines Laserstrahls (488 nm) von 2 mm Durchmesser auf der
Netzhaut? Brennweite des Auges: 25 mm

 L ÖSUNG H-15:
λ ≈
1. a) θ = πr λ = π·(0.7
632 nm
0 π (d/2) mm)/2
d T
◦ x
= 0,575 mrad (0,033 ) D
b) D = d + 2x = d + 2l tan θ ≈ d + 2l · θ
= 0,7 mm + 2 · 50 m · 5,75·10−4 l
= 0,058 m = 58 mm
c) Strahlprofil: Bild
1 Wellenoptik 153

2. a) I = P P
S = 4πr 2 = 4π·(1 m)2 ≈ 0,08 m2
1W W
(kugelförmige Abstrahlung, Abstand r = 1 m)

b) I = P P 0,001 W
A = πr 2 = π·(0,5 mm)2 ≈ 1270 m2
W
(Strahlradius r in 1 m Entfernung)

Ps ! P P rs2 0,5·10−3 W·(3,5 mm)2
3. Is = = I = ⇒ r = = 4·3·10−17 W
≈ 7 km
πrs2 2
4πr  4P s
    
Auge Laser

4. a) Ein achsenparalleler Strahl wird im Brennpunkt fokussiert. Ein um den Winkel θ geneigter
Strahl wird um r  verschoben gebündelt: r  = f tan θ ≈ f θ .
Mit θ = λ/(πr0 ) folgt r  = f λ/(πr0 ).
λ fAuge
b) r  = πr = 488 nm·25 mm
≈ 3,9 μm
0 π·2/2 mm
H
 AUFGABE H-16: Gas- und Festkörperlaser H.1.3.4, D.4
1. Wie groß sind die Partialdrücke, Gas- und Teilchendichte im He-Ne-Laser bei 21 ◦ C?
Fülldruck p = 500 Pa; He : Ne = 5 : 1; M(He) = 4,00 g/mol; M(Ne) = 20,2 g/mol; Vm = 22,414·10−3 m3 /mol

2. a) Wie groß ist die Energiedichte eines Rubinlasers (0,02 % Cr) nach dem Pumpen?
Rubin = 4 g/cm3 ; M(Cr) = 52 g/mol; λ = 694 nm

b) Wie groß ist die Lichtintensität von 10 ns-Pulsen aus einem 5 cm langen Kristall mit
3 mm Durchmesser?
3. Welche Wellenlänge und welche Farbe hat der Strahl eines Nd:YAG-Lasers (1064 nm), wenn
er durch einen Kristall zur Frequenzverdoppelung tritt?
 L ÖSUNG H-16:
1. Partialdruck: pHe = 5
6 p = 417 Pa; pNe = 1
6 p = 83 Pa;
p0 V0 p1 V1 p0 Vmn p1 M p1 T0 M p1
Gasdichte: T0 = T1 ⇒ M T0 = 1 T1 ⇒ 1 = Vm p0 T1 = RT1
4 g mol−1 ·417 Pa·273,15 K
He = 22,414  mol−1 ·101325 Pa·294,15 K
= 6,81·10−4 kg
m3
20,2 g mol−1 ·83 Pa·273,15 K
Ne = 22,414  mol−1 ·101325 Pa·294,15 K
= 6,86·10−4 mkg3
Mittlere Gasdichte: ¯ = 6 He + 16 Ne = 6,88·10−4 m
5 kg
3

Teilchendichte: pV = m RB T = NkT mit RB = R/M und k = R/NA ⇒


N NA −4 kg 6,022·1023 mol−1 22 −3
V =  M = 6,88·10 m3 · ( 65 ·4+ 16 ·20,2)·10−3 kg/mol = 6,18·10 m
n = N = w ⇒
2. a) c = V NA V M
wNA −3 %·6,022·1023 mol−1
N
V = M = 4 g cm ·0,02
52 g mol−1
= 9,3·1018 cm−3 = 9,3·1024 m−3
E N N hc 9,3·1024 m−3 ·6,626·10−34 Js·299792458 ms−1
V = V hf = V λ = 694 nm = 2,66 MJ
m3
2-Niveau-Laser: höchstens die Hälfte der Atome kann lasern“, also E/V ≤ 1,33 MJ/m3 .

b) I = P = E = (E/ V )·(πd 2/4) l = 1,3 MJ m−3 ·0,05 m = 6,5·1012 W
A At (πd 2 /4)·t 10 ns m2
3. Frequenzverdoppelung bedeutet Halbierung der Wellenlänge: λ/2 = 532 nm (grün).
154 H Optik

2 Geometrische Optik

 AUFGABE H-17: Spiegel H.2.2.1


1. Drehspiegel. Um wieviele Millimeter bewegt sich der reflektierte Laserstrahl auf der Skala
x bei einer Drehung des Spiegels um α = 50 ? (Abstand r = 1 m)
2. Wie groß muss der Spiegel sein, damit Herr Eikopf sein Antlitz vollständig sehen kann?

 L ÖSUNG H-17:
D
h2 h2
r=1m
2D h
h1 h1
x
zu 1. zu 2.

2π · 50
1. x = r tan 2α ≈ 2r ᾰ = 2 · 1 m · ◦ · 3600
= 0,485 mm
360  
0,000242 rad

Mit der Einstellung DEG“ und den Tasten ◦   auf dem Taschenrechner direkt:

x = 1 m · tan(2 · (0◦ 0 50 )) = 0,485 mm
2. Der Spiegel muss mindestens halb so groß wie der Kopf sein:
h ≥ h/2.

 AUFGABE H-18: Hohlspiegel (Konkavspiegel) und Wölbspiegel (Konvexspiegel) H.2.2.1


1. Wie ist der Abbildungsmaßstab eines konkaven Rasierspiegels (Krümmungsradius 40 cm),
wenn der Gegenstand sich 10 cm vor dem Spiegel befindet? Skizzieren Sie den Strahlengang.
2. Ein Rückspiegel im Auto bildet einen 10 m entfernten Gegenstand 200-fach verkleinert ab.
Wie groß sind Brennweite und Krümmungsradius? Ist der Spiegel konvex?

 T IPP H-18:
Brennweite des Hohlspiegels f = r/2, des Wölbspiegels f = −r/2.
Gegenstands- und Bildgröße (B, G) zählen positiv in Richtung der y-Achse.
Gegenstands- und Bildweite (g, b) sind positiv auf der Spiegelseite. Lichteinfall von links.

 L ÖSUNG H-18:
1. 1 = 1+1 ⇒
f g b
) *−1
" #−1
1
b= f −g1 = 1 1 − 1 virtuell
2 · 0,4 m 0,1 m
= −0,2 m
B = −b = 2
Abbildungsmaßstab: G g M F
2 Geometrische Optik 155

B = − b = 1 ⇒ b = − 10 m = −0,05 m
2. G g 200 200
" #−1
1 = 1+1 ⇒ f = 1 + 1 = −0,0503 m ≈ b (konvex)
f g b 10 m −0,05 m
Krümmungsradius: r = 2 | f | ≈ 0,1 m

 AUFGABE H-19: Sammellinse (Konvex-) und Zerstreuungslinse (Konkavlinse) H.2.2.3


1. Ein Gegenstand befindet sich 8 cm vor einer Plankonvexlinse mit 3 cm Brennweite.
Wo liegt das Bild? Wie groß ist der Abbildungsmaßstab? Wie sieht der Strahlengang aus?
2. Berechnen Sie Teilaufgabe 1 für eine Plankonkavlinse.
3. Ein Gegenstand wird in negativ 20-facher Vergrößerung auf einer 5 m entfernten Wand ab-
gebildet. Wie groß ist die Brennweite? Wie sieht der Strahlengang aus?
H
4. Eine dünne bikonvexe Linse (n = 1,53) bildet einen 1 m entfernten Gegenstand 20 cm von
der Linsenmitte entfernt ab. Wie groß sind die beiden gleichen Linsenradien?

 T IPP H-19:

Linse

F´ virtuell

reell
F
F F'
zu 1. zu 2.

Vorzeichenregel: Gegenstands- und Bildgröße (B, G) zählen positiv in Richtung der y-Achse.
Gegenstands- und Bildweite (g, b) sind positiv in Richtung der x-Achse (= Lichtrichtung).
Ist die Bildweite negativ (b < 0), ist das Bild virtuell.
Ist die Brennweite negativ ( f < 0), liegt eine Zerstreuungslinse vor.

 L ÖSUNG H-19:
 −1  −1
1. Sammellinse: 1f = b1 − g1 ⇒ b = 1f + 1g = 3 1cm + 1
−8 cm = 4,8 cm

Abbildungsmaßstab: G B = b = 4,8 cm = −0,6


g −8 cm
2. f = –3 cm; b = –2,2 cm; B/G = b/g = 0,27.
B = b = −20 ⇒ b = −20 g
3. G g
−g + b = 5 m ⇒ g = − 21 5
m F F´
 −1  −1
f = b1 − 1g = 100 1 − 1 g b
/21 m 5/21 m
= 0,227 m
 −1  −1
4. f = b1 − 1g = 1 − 1 = 0,17 m
0,2 m −1 m
 
1 = (n−1) 1 − 1 und r = −r ⇒ r = 2(n−1) f = 2·(1,53−1)·0,17 m = 0,177 m
f r1 r2 1 2
156 H Optik

 AUFGABE H-20: Linsensystem H.2.2


1. Ein 2 cm großes Objekt steht in 30 cm Entfernung vor Linse 1 (Brennweite 26 cm), an die
sich im Abstand von 11 cm Linse 2 (Brennweite -11 cm) anschließt.
Wie sind Lage und Größe des Bildes?
2. Eine Sammellinse mit 8 cm Brennweite soll mit einer zweiten Linse zu einem System mit
12 cm Brennweite kombiniert werden. Welche Brennweite muss die zweite Linse haben?

 L ÖSUNG H-20:
Linse 1
F
G
1
1 1 2 F2 F´1 b1 Zwischenbild B
1

g1 F´2

Linse 2
b g
2 2

B B
2 1
zu 1.
 −1  −1
1. Für Linse 1: b1 = 1 1
f 1 + g1 = + = 195 cm
1 1
26 cm −30 cm

B1 = G 1 bg1 = 2 cm · 195 cm = −13 cm


1 −30 cm
 −1  −1
Für Linse 2: b2 = f1 + g12 = 111cm + 1
(195−11) cm = 10,38 cm
2
f2 > 0, weil die Brennweite nach rechts zeigt (obwohl Zerstreuungslinse).

B2 = B1 bg22 = 13 cm · 10,38 cm = −0,73 cm


(195 − 11) cm
2. Die Brechwerte addieren sich: 1f = f1 + f1 ⇒ f2 = −24 cm
1 2

 AUFGABE H-21: Sammellinse: Brennweite nach B ESSEL H.2


Nach dem B ESSEL-Verfahren wird eine Sammellinse zwischen Gegenstand und Bildschirm in
einem festen Abstand s verschoben. Zeigen Sie, dass die Brennweite f = (s 2 − e2 )/(4s) ist,
wenn e den Abstand zwischen den Linsenpositionen bezeichnet, bei denen ein vergrößertes
bzw. verkleinertes Bild entsteht.

 L ÖSUNG H-21:
Aus dem Bild: s = 2 |g| + e = |b| + |g|; Position 1 2
|g| = s − e ; |b| = s − |g| = s + e
2 2
Vorzeichenregel: g ist negativ, b positiv. F F´
 −1  
f = b1 − g1 = s+ 2 − −2 −1 =
e s−e
g e g
= s −e
2 2
b
4s s
3 Optische Instrumente 157

3 Optische Instrumente

 AUFGABE H-22: Auge und Brillengläser H.3.1.1


1. Um wieviele Millimeter verändert eine Lesebrille der Stärke 2“ die Brennweite am Auge

( f Auge = 26 mm)?
2. Herr Kurzsichtig sieht in einer Entfernung zwischen 12 und 35 cm scharf. Die Länge seiner
Augäpfel (Bildweite) beträgt 2,6 cm.
a) Welche Brechkraft braucht die Brille, um den Fernpunkt ins Unendliche zu verschieben?
b) Wo liegt mit Brille der Nahpunkt“?

3. Ein Brillenglas mit der Brechkraft D = 1,5 dpt ist konkav-konvex geschliffen. Der Radius
der konkaven Fläche beträgt 24 cm, der konvexen 14 cm. Wie groß ist die Brechzahl n? H
4. Ein 1 mW-Laserstrahl fällt mit dem (halben) Divergenzwinkel θ = 1,6·10−4 rad ins Auge.
a) Wie groß ist der Brennfleck auf der Netzhaut? ( f Auge = 26 mm)
b) Wie hoch ist die Leistungsdichte auf der Netzhaut?

 L ÖSUNG H-22:

1. Die Brechkraft von Auge 1 und Brille 2 (D2 = 2 dpt) addiert sich; die Brennweite am Auge
wird um 1,3 mm kürzer.
 −1  −1
f = f1 + f1 = 26·101−3 m + 2 m−1 = 0,0247m = 24,7 mm
1 2
 −1  −1
2. a) Ohne Brille: f F = b1 − 1g = 2,61cm + −351 cm = 2,42 cm = 0,0242 m
 −1
Mit Brille: f F,B = 2,61cm + ∞
1
= 2,6 cm = 0,026 m
Brechkraft: D = (0,026 m)−1 − (0,0242 m)−1 = −2,86 dpt
 −1  −1
b) Ohne Brille: f N = 1b − g1 = 2,61cm + −121 cm = 2,13 cm
 −1  −1
Mit Brille B: f N,B = f1 + f1 = 2,131 cm + −121 cm = 2,3 cm
N B
 −1  −1
Nahpunkt: gN,B = b1 − f 1 = 2,61cm + 2,31
= −20 cm
N,B

 
3. D = 1f = (n − 1) r11 − r12 ⇒ r1 r2
D 1,5 m−1
n = 1+ =1+ = 1,504
r1−1 − r2−1 (−0,24 m)−1 −(−0,14 m)−1

4. a) Der durch die Augenlinse fokussierte Lichtpunkt verschiebt sich beim Verkippen auf der
Netzhaut um: r ≈ f Auge θ = 4,2 μm.
Der Durchmesser des Brennflecks ist: d = 2r = 8,4 μm.
b) P 0,001 W
A = π(4,2·10−6 m)2 = 1,8·10 m2 (Gefährlich!)
7 W
158 H Optik

 AUFGABE H-23: Fotoapparat H.3, H.2.2.5


1. Welche Bodenfläche bildet eine Luftbildkamera ( f = 50 cm) auf einem Film mit dem Format
(20×20) cm2 aus einer Höhe von 5 km ab?
2. Welche Gegenstandsgröße bildet ein Fotoapparat ( f = 50 mm) bei einer Entfernung von 1,2
m auf einem Film (24 mm x 36 mm) im Hochformat ab?
3. Um welche Strecke s muss ein 50 mm-Objektiv verschiebbar sein, damit eine Einstellung
zwischen 0,7 m und Unendlich möglich ist?
4. a) Was bedeutet die Blendenzahl?
b) Wie groß ist die Belichtungszeit bei Blende 16, wenn 1/10 s bei Blende 4 richtig ist?
5. Welche Brennweite benötigt eine Makrovorsatzlinse, damit ein auf Unendlich eingestelltes
50 mm-Objektiv Gegenstände im Maßstab 1 : 1 abbildet?
6. Das 50 mm-Objektiv mit dem Einstellbereich von Unendlich bis 70 soll durch einen Zwi-
schenring für Makroaufnahmen auf kleinere Entfernungen erweitert werden.
a) Wie hoch ist der Zwischenring?
b) Welcher kleinste Motivabstand ist machbar?
 L ÖSUNG H-23:
B = b ⇒ G ≈ B g = 0,2 m ·
1. G −5000 m
= −2000 m (Minus: Bild steht Kopf).
g f 0,5 m

Bodenfläche: A = G 2 = 4 km2    
g g
2. G = B b = Bg 1f + g1 = B f + 1 = 0,036 m · −1,2 0,05 m + 1 = −0,83 m
m

Umgekehrtes Bild; g ist negativ, weil es von der Linse nach links wegzeigt.
 −1    −1
3. s = b0 − b∞ = 1f + 1g − 1f + ∞ 1 −1 = 1
+ 1
− 50 mm = 3,85 mm
50 mm −700 mm

4. a) Blendenzahl k = Kehrwert des Öffnungsverhältnisses f/d


d Blendendurchmesser (Eintrittspupille), f Brennweite

Stufung mit dem Faktor 2, d. h. k ≈ 1; 1,4; 2; 2,8; 4; 5,6; 8; 12, 16,. . .
Von einer Blendenzahl zur nächsten halbieren sich Blendenfläche und Belichtungszeit.
b) Drei Blendenstufen verringern die Belichtungszeit auf 213 = 18 , also 1/8 ·0,1 s = 0,0125 s.
 2
Blende 4
Alternative Rechnung: Blende (16−4) = 19 ≈ 18

5. Maßstab: GB = b = −1 ⇒ b = −g
g
Aus b = fges + g folgt: b = 2 f ges
1 1 1

Das Objektiv ( f 1 = 50 mm) ist auf Unendlich eingestellt (g → ∞), d. h.


aus 1
b = 1
f1 + 1
g = 1
f1 +
folgt: b = f 1 = 50 mm (= 2 f ges )
1

 −1  −1
1 = 1 + 1 ⇒ f = 1 − 1 = 1
− 1
= 50 mm
fges f1 f2 2 f ges f1 25 mm 50 mm
 −1  −1
6. a) Bildweite am Nahpunkt: b = 1f + 1g = 50 1mm + −7001 mm = 53,85 mm
Höhe des Zwischenrings: h = b − f = 3,85 mm
   −1
b) g  = b +1 − 1 −1 = 1
− 1
= −375 mm ≈ −37 cm
h f (53,85+3,85) mm 50 mm
3 Optische Instrumente 159

 AUFGABE H-24: Fernrohr und Fernglas H.3, H.2.2.1


1. Ein 21 m langes K EPLER-Fernrohr soll einen Laserstrahl von d1 = 1 mm Durchmesser (hal-
ber Divergenzwinkel θ1 /2 = 0,7 mrad) so aufweiten, dass auf der 384 000 km entfernten
Mondoberfläche ein 100 m großer Fleck entsteht. Welche Brennweiten sind notwendig?
2. Ein Opernglas (G ALILEI-Fernrohr) hat ein Objektiv ( f 1 = 8 cm, d1 = 3 cm) und ein Okular
( f 2 = –2 cm).
a) Welche Werte haben Vergrößerung und Länge? (Auge auf Unendlich akkomodiert)
b) Wie groß ist der Sehwinkel des Bildfeldes, wenn das Auge 1 cm vor dem Okular ist?
3. Ein Fernglas vom K EPLER-Typ mit der Bezeichnung 10 × 100; 5.5◦ besitzt ein Objektiv
mit 12 cm Brennweite. Der Strahlengang sei ungefaltet.
a) Wie groß sind Vergrößerung, Okularbrennweite und Baulänge?
b) Wie groß ist die Austrittspupille? Wo liegt sie?
c) Wie groß ist der Sehfeldurchmesser? H
 L ÖSUNG H-24:

FF´
1’=F
= F2
1 2 ff ff22 AP
1
ff11 ff2 AP
d1 d2 d1 2
f2
f1 Austrittspupille
FF
f1 f2 =F´
1´=F
1 22
Austrittspupille

zu 1. zu 2. zu 3.
1. Strahlaufweitung = Winkelvergrößerung des Fernrohres:
V = f 2 = dd2 = θθ1 = 1002·0,7·10
f ! −3
m/384·106 m
= 5376
1 1 2
!
Baulänge: l = f1 + f 2 = f1 (1 + 5376) = 21 m ⇒ f 1 = 3,9 mm; f 2 = f 1 V ≈ 21 m
Objektivdurchmesser d2 = 5,376 m. Das System kann als Spiegelteleskop realisiert werden.
 
f 
2. a) V =  f 2  = 4; l = f 1 − | f 2 | = 6 cm.
1
b) Das Bildfeld ist durch den Objektivdurchmesser begrenzt. Die virtuelle Austrittspupille
liegt zwischen Objektiv und Okular (Minuszeichen!):
 −1  −1
b = f1 + 1g = −21cm + −61cm = −1,5 cm
2
d
Durchmesser der Austrittspupille: d1 = bg ⇒ d1 = d1 bg = 3 cm · −1,5 cm
−6 cm = 0,75 cm
1
Sehwinkel, wenn das Auge von der Austrittspupille b = 2,5 cm entfernt ist.
d
tan σ = 1  ⇒ σ = 2 arctan 2·2,5 cm = 17
0,75 cm ◦
2 2·b
3. a) 10 × 50; 5.5◦ bedeutet: 10-fache Winkelvergrößerung, 100 mm Objektivdurchmesser
und 5,5◦ Sehwinkel.
f f
V = f1 ⇒ f 2 = V1 = 1210cm = 1,2 cm; l = f 1 + f2 = 13,2 cm
2
b) Die Objektivumrandung wird durch das Okular abgebildet; nächst der Brennebene des
d = 100 mm = 10 mm.
Okulars entsteht die Austrittspupille mit dem Durchmesser: d  = V 10

c) Sehfelddurchmesser: d  = 2 tan σ = 2 tan 5.5


b 2 2 = 0,096 ⇒ d = 96 m (in 1 km Entfernung)
160 H Optik

 AUFGABE H-25: Projektor H.3


1. Ein Diaprojektor mit der Brennweite 60 mm wirft Lichtbilder der Größe 24 mm × 36 mm
an eine 9 m entfernte Wand.
a) Wie groß ist der Abstand des Dias vom Objektiv?
b) Wie groß ist das Bild an der Wand?
c) In welchem Verhältnis stehen die Flächen von Bild und Dia?
2. Ein Overhead-Projektor bildet eine Fläche von 30 cm × 30 cm in drei Metern Entfernung
auf 2 m × 2 m ab. Wie groß ist die Brennweite des Objektivs?

 L ÖSUNG H-25:

1. a) Das Dia befindet sich ungefähr in der Brennweite des Objektivs. Genauer:
 −1  −1
g = b1 − 1f = 9·1013 mm − 60 1mm = −60,4 mm
 
B = b ⇒ B = G b = (24 bzw. 36)·10−3 m ·
b) G 9m 
 = 3,58 m bzw. 5,36 m
g g −3
−60,4·10 m
AB =
c) A 3,58·5,36 m2
≈ 22200
G 24·36·(10−3 m)2

B = b (< 0, Minuszeichen wegen Bildumkehr) und 1 = 1 + 1 ⇒


2. G g b f g
 −1  −1  −1
B/G
f = b1 − 1g = 1b − b = 3 1m − −2 m/0,3
3m
m
= 0,39 m

 AUFGABE H-26: Lupe H.3.1.2


Ein Gegenstand wird in die Brennebene einer Lupe gehalten ( f = 5 cm) und betrachtet.
a) Wie groß ist die Vergrößerung?
b) Was ist der Abbildungsmaßstab und wo liegt das Bild?
c) An welche Stelle muss der Gegenstand gehalten werden, damit das Bild in der deutlichen
Sehweite des Auges entsteht?
d) Wie groß ist in diesem Fall die Vergrößerung?

 L ÖSUNG H-26:

a) V = af = 25 cm
5 cm = 5, wobei a die Normsehweite des Auges ist.
b) Die Vergrößerung gibt das Verhältnis der Sehwinkel mit und ohne Lupe an. Der Abbildungs-
maßstab beschreibt das Verhältnis von Bild- zu Gegenstandsgröße. In diesem Fall ist die Bild-
größe unendlich und das Bild liegt auch im Unendlichen.
c) Abstände rechts von der Linse zählen positiv, links davon negativ.
" # " #−1
1 = 1 + 1 ⇒ g = 1 − 1 −1 = 1
− 1
≈ −4,17 cm
b f g b f −25 cm 5 cm

B = b = − f + b = a − f = (25 − 5) cm = 4 = V.
d) Abbildungsmaßstab G g f f 5 cm
Mit und ohne Lupe liegt der Gegenstand in der deutlichen Sehweite a = 25 cm.
3 Optische Instrumente 161

 AUFGABE H-27: Mikroskop H.3.1.3


1. Ein Mikroskop besitzt eine Tubuslänge von t = 160 mm, ein Objektiv mit f 1 = 4 mm und ein
Okular mit f 2 = 20,8 mm Brennweite. Wie groß sind: Abbildungsmaßstab von Objektiv und
Okular, Gesamtvergrößerung, Gegenstandsweite des Objekts und das Objektfeld bei einem
Zwischenbild von 1,5 cm Durchmesser?
2. a) Welche Objektivbrennweite hat ein Mikroskop mit 250-facher Vergrößerung,
20 mm Okularbrennweite und 160 mm Tubuslänge?
b) Wie groß ist der Abstand der Skalenstriche eines Glasmaßstabes in der Zwischenbild-
ebene, damit eine Gegenstandslänge von 0,01 mm markiert wird?
3. In einem Laser-Scanning-Mikroskop wird eine Probe mit einem fokussierten Laserstrahl
abgetastet. Wie groß ist der Fokusdurchmesser, wenn ein Objektiv (40×) von einem Laser-
strahl (532 nm) mit einem Durchmesser von 5 mm durchstrahlt wird?
4. Ein Mikroskop besitzt ein Okular 12,5× und ein Objektiv 40×. Tubuslänge 160 mm
H
a) Wie groß sind die Brennweiten?
b) Wie groß ist die Vergrößerung des Mikroskops?
c) Das Zwischenbild besitzt einen Durchmesser von 1,5 cm. Wie groß ist das Objektfeld?

 L ÖSUNG H-27:

1. Abbildungsmaßstab des Objektivs: B ≈ t =


β= G 160 mm
= 40
f1 4 mm

Vergrößerung des Okulars: Vok = fs = Sehweite: 25 cm


(20,8/10) cm = 12
2

Vergrößerung des Mikroskops: V = βVok = 480


 −1
Gegenstandsweite: g = b1 − f1 und b = t + f 1 ⇒
1
 −1
g = (160+4)
1
mm − 1
4 mm = −4,1 mm (≈ − f 1 )

Durchmesser des Objektfeldes: B =


G= β 1,5 cm
= 0,0375 cm = 0,375 mm
40

2. a) Vok = 12,5; β = VV = 20; f 1 = βt = 160 mm


20 mm = 8 mm
ok

b) B = βG = 20 · 0,01 mm = 0,2 mm
λf λ · t/V
3. d = 2r  = 2 πr = 2 πr =2· 532 nm·160 mm/40
π·(5/2) mm ≈ 542 nm
0 0

4. a) Vergrößerung des Okulars (= Lupe): V = af a = 25 cm = 2 cm


⇒ f = V 12,5

Abbildungsmaßstab des Objektivs: 40 = 160fmm ⇒ f = 4 mm.

b) Gesamte Vergrößerung: V = 12,4 · 40 = 500

c) Das Objektiv hat einen Abbildungsmaßstab von 40. Das Objektfeld hat also einen
Durchmesser von (15 mm)/40 = 0,38 mm.
162 H Optik

4 Strahlung und Lichtempfindung

 AUFGABE H-28: Fotometrie: Glühlampe H.4


1. Eine isotrop strahlende Lichtquelle mit 10000 lm hängt in 5 m Höhe.
Welche Beleuchtungsstärke herrscht a) senkrecht unter der Lampe und b) 2 m seitlich?
2. Eine kugelsymmetrisch strahlende Glühlampe in 2,5 m Höhe beleuchtet eine Tischfläche
mit 80 lx. — a) Wie groß sind Lichtstärke und Lichtstrom der Quelle?
b) Welche elektrische Leistung bei einer Ausbeute von 10 lm/W ist notwendig?
Welche Energie (in kWh) wird bei 16 Stunden Brenndauer benötigt?
3. Der Lichtkegel eines Scheinwerfers hat in 10 m Entfernung einen Durchmesser von 1,5 m
und die Beleuchtungsstärke 5 lx. Wie groß sind Lichtstärke und Lichtstrom?

 L ÖSUNG H-28:

1. a) E =  
A = 4πr 2 =
10000 lm
4π·(5 m)2
= 32 lx

b) Satz des P YTHAGORAS:


 r r´
r  = (52 + 22 ) m2 = 5,39 m
D
tan α = 2m
5m ⇒ α = 21,8◦
E(α) = 
A cos α =
10000 lm
4π·(5,39 m)2
· cos 21,8◦ ≈ 25,5 lx 2m

2. a) E = 
A = I ' = I ' ⇒ I = E A = 80 lx·4π·(2,5 m)2 = 500
A '
lx m2
= 500 lm
4πr 2 4π sr sr

 = E A = 80 lx · 4π · (2,5 m)2 = 6283 lx m2 = 6283 lm


b) P = 6283 lm
10 lm/W = 628 W
E = Pt = 628,3 W · 16 h = 10052 J ≈ 2,8 kWh
3.  = E A = E · πr 2 = 5 lx · π · ( 12 · 1,5 m)2 = 8,85 lm
I = 
' = A/R 2 = E R = 5 lx · (10 m) = 500 cd
2 2

 AUFGABE H-29: Fotometrie: Sonne H.4.1.3, D.5.1


6 6
Die 150·10 km entfernte Sonne (Ø 1,4·10 km) beleuchtet die Erde mit 80 000 lx.
a) Wie groß ist der Lichtstrom (in lm) auf 1 m2 Erdoberfläche?
b) Welcher Strahlungsleistung (in W/m2 ) entspricht dies?
Warum weicht der Wert von der Solarkonstante (1400 W/m2 ) ab?
c) Wie groß sind Lichtstärke und Leuchtdichte der Sonne?

 L ÖSUNG H-29:
1. a)  = E A = 80000 lx · 1 m2 = 80 000 lm
b) 1 W = ˆ 400 lm ⇒  A = 400 lm/(W m−2) = 200 m2
80000 lm W

Nur 14% der Sonnenstrahlung sind sichtbares Licht;


die tatsächliche Strahlungsleistung beträgt 1400 W/m2 .
4 Strahlung und Lichtempfindung 163

c) I =  
' = A/r 2 = 1 m2 /(150·109 m)2 = 1,8·10 cd
80000 lm 27

I = I = 1,8·1027 cd
L= A = 1,17·109 mcd2
rs π
2 π·( /2 ·1,4·109 m)2
1

 AUFGABE H-30: Fotometrie: mehrere Lichtquellen H.4


1. Eine Lichtquelle mit 50 cd bestrahlt die Vorderseite eines Papierschirms aus 1,1 m Entfer-
nung; eine zweite Quelle gleicher Beleuchtungsstärke die Rückseite aus 75 cm Entfernung.
Wie groß ist die Lichtstärke dieser Lichtquelle?
2. Zwei Straßenlampen (20000 cd, gleichmäßige Abstrahlung) stehen im Abstand von 30 m.
a) In welcher Höhe müssen die Lichtquellen befestigt werden, damit die Straße zwischen
den Masten maximal beleuchtet wird?
b) Wie groß ist die Beleuchtungsstärke zwischen und direkt unter den Lampen? H
 L ÖSUNG H-30:
2
I r
1. E 1 = E 2 ⇒ I12 = I22 ⇒ I2 = 1 22 = 50 cd·(0,75 (1,1 m) 2
m)2
= 23,2 cd
r1 r2 r1
2. a) Mit cos α = hr und r 2 = s 2 + h 2 folgt für die
maximale Beleuchtungsstärke:
dE = !
0 = d I cos α = d Ih D
dh dh r 2 dh (s 2 + h 2 )3/2 r r
h
= 2 I 2 3/2 − 3h 2 I h2 5/2 D
(s + h ) (s + h )
s (30/2)
⇒ h= √ = √ m
= 10,6 m s s
2 2

b) Mitte: E = E 1 + E 2 = 2 2 I h2 3/2 = √4I 2 = 68,4 lx


(s + h ) 3 3s
I
Darunter: E ⊥ = 2 ≈ 178 lx (plus vernachlässigbarer Beitrag der anderen Lampe)
h

 AUFGABE H-31: Laserpointer: Sicherheit H.1.3.4


Das Auge wird durch sichtbare Laserstrahlung von 25 W/m2
über 0,25 s geschädigt.
a) Welche Leistung und Energie ist ungefährlich“ für eine 7 mm weit geöffnete Pupille?

b) Welche Leistungsdichte erzeugt ein 1-mW-Laserpointer auf der Netzhaut (Ø 10 μm)?
c) Ist ein Blick in einen 1-mW-Laserpointer gefährlicher als ein Blick in die Sonne?
Solarkonstante 1000 W/m2 . Durchmesser des Bildes der Sonne auf der Netzhaut: 0,25 mm

 L ÖSUNG H-31:

· π · (0,007 m) ≈ 1 mW (für 0,25 s ungefährlich). E = Pt = 0,25 mJ


2
a) P = 25 W
m2 4
b) P 0,001 W
A = π(10 μm)2 /4 ≈ 1,3·10 m2
7W

 
c) P = 1000 W
· 7 mm 2 ≈ 7,8·105 W
A m2 0,25 mm m2
Der Blick in den Laserpointer ist gefährlicher.
164

K Atom- und Kernphysik

1 Quanten und Materiewellen

 AUFGABE K-1: Glühemission und Fotoeffekt K.1


Eine Glühkathode aus Wolfram erzeugt bei 1000 V einen Strom von 2,5 mA
(Austrittsarbeit 4,5 eV; nichtrelativistische Rechnung).
a) Wie groß sind Energie und Geschwindigkeit der Elektronen?
b) Wie viele Elektronen pro Sekunde treten aus?
c) Welche Wellenlänge müsste eine Strahlung haben, um Elektronen gleicher Energie
durch Fotoemission zu erzeugen?
d) Ab welcher Grenzwellenlänge treten Fotoelektronen aus einer Fotokathode? (WA = 1,9 eV).

 L ÖSUNG K-1:
!
a) E = E kin + WA = eU ⇒ E kin = eU − WA = 1,602·10−19 C·(1000−4,5) V ≈ 1,6·10−16 J
 
2·1,6·10−16 J
E kin = 2 mv e ⇒ v = 2E
1 2
m e = 9,11·10−31 kg = 1,9·10 m/s
kin 7

b) I = Q Ne N I
t = t ⇒ t = et = 1,602·10−19 C·1s = 1,6·10 s
0,0025 A 16 −1

! c ⇒ λ= hc 6,626·10−34 Js·2,99792·108 m/s


c) E = E kin + WA = h f = h λ E kin + WA = 1,6·10−16 J
= 1,24 nm

d) Für v = 0 gilt: WA = hc/λ ⇒ λ ≤ W hc = 6,626·10−34 Js·299,792·106 m/s = 653 nm


A 1,9·1,602·10−19 J

 AUFGABE K-2: Photonen und Strahlungsdruck K.1


Ein Helium-Neon-Laser (632 nm) hat eine Leistung von 5 mW.
a) Welche Frequenz und Energie besitzen die Photonen (in J und eV)?
b) Wie viele Photonen werden pro Sekunde abgestrahlt?
Zum Vergleich: Wie viele Photonen kann das menschliche Auge im Maximum seiner
Empfindlichkeit (510 nm, 0,037 fW, f = femto) gerade noch erkennen?
c) Welchen Impuls hat ein Photon? Wie unterscheidet sich die Impulsübertragung bei
vollständiger Absorption und bei Reflexion an einer spiegelnden Fläche?
d) Welche Kraft wirkt auf ein Ziel im fokussierten Strahl des Lasers?
e) Wie viele Lichtquanten müsste ein Staubkorn (10 mg) absorbieren, damit es auf 9,81 m s−1
beschleunigt wird?

 L ÖSUNG K-2:
c = 299792458 m/s ≈ 4,74·1014Hz
a) f = λ 632·10−9 m
E = h f = 6,626·10−34 Js · 4,74·1014 Hz = 3,14·10−19 J = 1,96 eV 1 eV = {e} J!

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_9, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
1 Quanten und Materiewellen 165

b) Laser: P = d(N E) ⇒ Nt = E
P = 0,005 W
3,14·10−19 J
= 1,59·1016 s−1
dt
3,70·10−17 W ·510·10−9 m
Auge: Nt = Pλ
hc = 6,626·10−34 Js ·299,79·106 m/s
≈ 95 s−1

6,626·10−34 Js
c) p = E h
c = λ = 632·10−9 m = 1,05·10
−27 Ns

Bei der Absorption wird der gesamte Impuls übertragen (Impulserhaltung); bei der Reflexion
findet zweifache Impulsübertragung statt.
d(N p)
d) 100%ige Absorption: F = = hλ dN = 1,05·10−27 Ns · 1,59·1016 s−1 ≈ 1,7·10−11 N
dt dt
0,01·10−3 kg ·9,81 m/s2 ·632·10−9 m
e) F = N ṗ = ma ⇒ Nt = maλ
h = 6,626·10−34 Js
≈ 9,4·1022 s−1

 AUFGABE K-3: Materiewellen und Elektronenmikroskop K.1


Der Strahl eines Elektronenmikroskops wird mit 12 kV beschleunigt.
a) Welche Geschwindigkeit und Wellenlänge erreichen die Elektronen (nicht relativistisch)?
b) Unter welchem Winkel wird der Strahl an einem Metallgitter (Gitterkonstante 0,3 nm)
gebeugt? K
c) Um welchen Faktor übertrifft der theoretisch auflösbare Abstand des Elektronenmikroskops
das Lichtmikroskop (bei 500 nm)?
d) Welche DE B ROGLIE-Wellenlänge hat ein thermisches Neutron bei 300 K?
Was ändert sich bei schnellen Neutronen?
e) Welche Materiewellenlänge hat ein 70 g schwerer und 120 km/h schneller Tennisball?
f) Welche relativistische Masse hat ein Photon der Wellenlänge 450 nm?

 L ÖSUNG K-3:
 
2eU = 2·1,609·10−19 C·12000 J
a) eU = 12 m e v 2 ⇒ v = me 9,109·10−31 kg
= 6,5·107m/s

6,626·10−34 Js
λ = hp = mh v = 9,109·10−31 kg ·6,5·107 m/s
= 1,1·10−11 m = 11 pm
e

b) 1. Beugungsmaximum: sin θ = aλ ⇒ θ = arcsin 0,3


11 pm
nm = 0,0367 rad ≈ 2,1

c) 500 nm
11 pm ≈ 45500
d) Ein freies Teilchen hat drei Translationsfreiheitsgrade der Energie kT (Thermodynamik).

3kT 3·1,38·10−23 J/K ·300 K
2 m n v = 2 kT ⇒ v = m = = 2724 m/s
1 2 3
n 1,6749·10−27 kg

6,626·10−34 Js
λn = mh v = 1,6749·10−27 kg ·2724 m/s
= 1,45·10−10 m = 145 pm
n

Je schneller das Neutron (v → ∞), desto kürzer ist die DE B ROGLIE-Wellenlänge (λn → 0).
h = 6,626·10−34 Js
e) λ = mv 0,07 kg·(120/3,6) m/s = 2,8·10−34 m (makroskopisch vernachlässigbar)
h = 6,626·10−34 Js
f) m = cλ 299792458 m/s·450·10−9 m
= 4,9·10−36 kg
166 K Atom- und Kernphysik

2 Elektronenhülle und Atomspektroskopie

 AUFGABE K-4: Wasserstoffatom, B OHR’sches Atommodell K.2.2


a) Mit welcher Kraft ziehen sich Elektron und Proton im Wasserstoffatom an?
b) Welche Gravitationskraft wirkt im H-Atom?
c) Wie groß ist die Ionisierungsenergie?
d) Wie unterscheidet sich das 1. Energieniveau beim H- und He-Atom?
e) Berechnen Sie die Linien der BALMER-Serie.

 L ÖSUNG K-4:

a) C OULOMB-Kraft im Wasserstoffatom:

FC = e2 = (1,602·10−19 C)2
= 8,24·10−8 N
4πε0r 2 4π·8,854·10−12 F/m ·5,292·10−11 m

m m −31 kg·1,675·10−27 kg
b) FG = G e 2 p = 7,75 · 10−5 · 9,109·10 (5,292·10 −11 m)2 = 4,2·10−41 N (vernachlässigbar)
r
4 −18 J
c) E n = − m2 e e2 2 = − −2,180·10
n 2 = − 13,6 n2
eV
8ε0 h n
Zwischen n = 1 (Grundzustand) und n → ∞ (E = 0) liegt die Ionisierungsenergie 13,6 eV.
2 4 2
d) E 1 (H) = − Z 2m2e e 2 = −13,6 eV · 12 = −2,18 · 10−18 J (Z = 1, n = 1)
8ε0 h n 1
2
E 1 (He) = −13,6 eV · 22 = −54 eV = −8,7 · 10−18 J (Z = 2, n = 1)
1
   
2 4

E
e) f = h = − Z m e e 1 1
− 2 = 3,29·10 Hz ·
15 1 1
− 2 (n 2 = 3,4,5, . . .)
8ε02 h 3 n 21 n2 22 n2
Frequenzen: f 3 = 457 GHz; f 4 = 617 GHz; f5 = 691 GHz; f 6 = 731 GHz; f ∞ = 823 GHz.
Wellenlängen: λ3 = c/ f 3 = 656 nm; λ4 = 486 nm; λ5 = 434 nm; λ6 = 410 nm; λ∞ = 365 nm.

 AUFGABE K-5: Natriumatom, B OHR’sches Atommodell, Quantenzahlen K.2.2, 2.4.5


a) Wie viele Elektronen befinden sich in der K-, L-, M- und N-Schale des Natriumatoms?
b) Welche Ionisierungsenergie hat das Natriumatom?
c) Welche Wellenlänge emittiert ein Natriumion beim Elektroneneinfang in die Valenzschale?
d) Welchen Radius hat die dritte Bohr’sche Bahn?
e) Welches Termsymbol hat Natrium im Grundzustand?

 L ÖSUNG K-5:

a) In der n-ten B OHR-Schale befinden sich N = 2n 2 Elektronen. Die Z = 11 Elektronen des


Natriumatoms verteilen sich auf: K 2, L 8 und M 1 (Valenzelektron).
b) Natrium hat die Elektronenkonfiguration [Ne] 3s1 . Die abgeschlossene Neonschale schirmt
den Atomkern ab, so dass die effektive Kernladung Z = 1 und die Schale n = 3 ist.
2 2 2
E 3 (Na) = − Z 2m2e e 2 = −13,6 eV · 12 = −1,51 eV = −2,42 · 10−19 J
8ε0 h n 3
2 Elektronenhülle und Atomspektroskopie 167

c ⇒ λ = hc = 8,21·10−7 m = 820 nm (Infrarotes Licht)


c) E = h f = h λ E

d) r3 = n h 2ε0 = 0,529·10−10 m · 32 = 4,8·10−10 m


2 2 2

Z πe m e 1
e) Das 3s-Orbital (Hauptquantenzahl n = 3) hat die Bahndrehimpulsquantenzahl L = 0, somit
das Termsymbol S. Der halbzahlige Spin des Valenzelektrons erzeugt die Multiplizität 2S +
1 = 2 · 21 + 1 = 2. Mit der Gesamtdrehimpulsquantenzahl J = L + S = 12 lautet das
vollständige Termsymbol: 2 S1/2 .

 AUFGABE K-6: Uran, Elektronenkonfiguration K.2.4.3


a) Welche Elektronenkonfiguration hat das Uranatom?
b) Welche höchste Oxidationsstufe (Wertigkeit) besitzt Uran in chemischen Verbindungen?
c) Wie groß ist die Bahngeschwindigkeit im B OHR-Modell im Vergleich zu anderen Atomen?

 T IPP K-6:
Die Elektronenkonfiguration eines Elementes erhält man durch Abzählen im Periodensystem, beginnend
beim voranstehenden Edelgas. K
In der 1. und 2. Hauptgruppe werden s-Elektronen der n-ten Schale (Periode) aufgefüllt, in der 3. bis 8.
Hauptgruppe die p-Elektronen, bei den Übergangsmetallen die d-Elektronen der n −1-ten Schale und bei
den Lanthanoiden und Actinoiden die f -Elektronen der n −2-ten Schale.

 L ÖSUNG K-6:

a) Die Z = 92 Elektronen des Uranatoms besetzen zunächst die inneren abgeschlossenen Schalen
wie beim Edelgas Radon; hinzu kommen zwei 7s-Elektronen (Francium → Radium), ein 6d-
Elektron (→ Actinium, wobei die Hauptquantenzahl des d-Block um eins nachhängt“). Un-

ter den Actinoiden steht Uran an dritter Stelle, somit 5 f 3 . Alles zusammen: [Rn] 5f3 6d1 7s2 .
b) Uran hat sechs Elektronen in den äußeren Schalen (Valenzelektronen), ist somit 6-wertig und
bildet Verbindungen wie UF6 und UO3 . Weiterhin gibt es die Oxidationsstufen III, IV, und V.
c) Die Bahngeschwindigkeit ist proportional zur Kernladungszahl Z und zu 1/n 2 . Uran, Nep-
tunium und Plutonium sind die schwersten natürlich vorkommenden Elemente. Auf der K-
Schale (n = 1) wären ihre Elektronen die schnellsten – falls es B OHR’sche Kreisbahnen gäbe!

 AUFGABE K-7: Unschärferelation K.1.3.4


Bei der M ÖSSBAUER-Spektroskopie emittiert ein 57 Fe-Kern γ -Strahlung der Energie 14,4 keV.
Was ist über die Mindestmesszeit zu sagen?

 L ÖSUNG K-7:
Aus
p ·
x ≈ h mit
p =
λ h und c = λ f =
x folgt
E ·
t ≈ h.

t
h 6,626·10−34 Js −19

t =
E = 14,4·103 eV·1,602·10−19 J/eV = 2,9·10 s bedeutet die unterste Messgrenze, ab der
überhaupt eine Interpretation des Signals möglich ist, also nicht die Lebensdauer des Zustands.
168 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-8: Wellenfunktionen, Operatoren, Eigenwertgleichung K.2.3.1 und 2 !


1. Welche Parität haben folgende Funktionen?
a) ψ1 = A (2 − q) e−q/2 mit q = 2ra0 ; b) ψ2 = A q e
−q/2 sin ϑ cos ϕ

2. Wenden Sie den L APLACE-Operator auf die Wellenfunktion ψ = ψ0 ei kx an.


h̄ 2
3. Zeigen Sie, dass es zum Operator  = 2m
eine Konstante C gibt, so dass die Gleichung
 ψ = C ψ für ψ = ψ ei kx erfüllt ist.
0
4. Bestimmen Sie den Operator B̂ = Â − f (a) x 2, der die Eigenwertgleichung B̂ ψ = C ψ für
ψ = ψ0 e−ax erfüllt.
2

5. a) Wie schnell und in welche Richtung bewegen sich die Wellenzüge ψ1,2 = sin(ax ± bt)
fort? — b) Zeigen Sie, dass ψ± = ψ1 ± ψ2 stehende Wellen sind.

 T IPP K-8:
Prüfen Sie die Auswirkung des Paritätsoperator π̂ auf das Vorzeichen der Funktion, in-
dem Sie ein Minuszeichen vor jede x-Komponente setzen. Achtung: sin(−x) = − sin x,
aber cos(−x) = cos x.
8
= f (x) gerade Funktion, symmetrisch zur y-Achse
π̂ f (x) = f (−x)
= − f (−x) ungerade Funktion, punktsymmetrisch

 L ÖSUNG K-8:
 √
 2 (−x)2 + y 2 + z 2  − 12 (−x)a +y +z
2 2 2

1. a) π̂ ψ1 (ϑ) = A (2 − q) e−q/2 = A 2− e 
0
 = ψ2
a0
   e−q/2
2−q
(gerade Parität)
b) π̂ψ2 (ϑ) = Aqe−q/2 sin(−ϑ) cos(−ϕ) = −Aqe−q/2 sin(ϑ) cos(ϕ) = −ψ2
(ungerade Parität)
 2 ψ = ∂ (ψ0 ei kx ) = −ψ0 k 2 ei kx
2
2.
ψ = ∇
∂x2
2 2
3. Âψ = h̄ ∂ 2 (ψ0 ei kx ) = − h̄ k 2 ψ0 ei kx = Cψ
2
2m ∂ x 2m
) *
h̄ 2  2 + ,
∇ − f (a) x 2 ψ0 e−ax = 2m
2
−2a + (−2ax)2 − f (a) x 2 · ψ0 e−ax = Ce−ax
h̄ 2 2
4.
2m
  
B̂ψ

Durch Koeffizientenvergleich der quadratischen Terme findet man f (a) = 4a 2.


und dx = − ab , d. h. ψ1 schreitet in negative
!
5. a) ψ1 = 0 für ax + bt = nπ ⇒ x = nπ−bt a dt
x-Richtung fort, hingegen ψ2 wegen dx = + b in positive x-Richtung.
dt a
Der Abstand zweier Knoten ist λ = 2(x n−1 − x n ) = 2π
a .
b) ψ⊕ = sin(2ax + bt) + sin(ax − bt) =
!
sin ax cos bt + cos ax sin bt + sin ax cos bt − cos ax sin bt = 2 sin ax cos bt = 0
⇒ 2 sin ax = 0 oder x = nλ dx
a , d. h. dt = 0 (stehende Welle).
Ebenso: ψ = 2 cos ax sin bt = 0.
2 Elektronenhülle und Atomspektroskopie 169

 AUFGABE K-9: Teilchen im eindimensionalen Kasten K.2.3.2–4 !


Ein Elektron in einer L = 150 pm langen chemischen Bindung verhalte sich wie ein Teilchen
in einem potentialfreien eindimensionalen Kasten.
a) Welcher Energieunterschied besteht zwischen den ersten beiden Energieniveaus?
b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist das Elektron zwischen L/4 und 34 L zu finden?
c) Welchen Mittelwert (Erwartungswert) hat der Ort x im Niveau n = 3?

 T IPP K-9:
0
 h̄ 2 ∂ 2    
Ansatz: − + V (r ) ψ = E ψ
2m ∂ x 2
  
Ĥ ψ
  
Normierte Eigenfunktion: ψn = 2 sin n π x (n = 1,2,3 . . .)
L L

L = nλ
2 2
Eigenenergien: En = n h 2
8m L 2
 K
sin2 x dx = x
2 − 1
2 sin x cos x
cos 2x = 1 − 2 sin x = 2 cos2 x − 1
2

 L ÖSUNG K-9:
12 ·(6,626·10−34 Js)2
a) E 1 = 8·9,1·10−31 kg·(150·10−12 m)2
= 2,7·10−18 J; E 2 = 10,7·10−18 J;
E = 8,0·10−18 J
$
%2
b 2
  
3L/4
nπ x
b) =
|ψ|2 dx =ψ∗ψ L sin L dx ≈ 0,39 = 39 %
a L/4
$ %
 2  nπ x  
2  nπ x 
c) x(n = 3) = x̂ = ψ3 |x̂|ψ3 = L sin L · x · L sin L dx =
 
2  x sin2 nπ x dx = 2  u sin2 u du = L
L nπ
= L L L    2
0 u=0
u=(nπ/L)x

Der Erwartungswert liegt in der Mitte des Kastens im Schwingungsbauch der stehenden Welle
aus zwei Wellenbergen und einem Wellental (n = 3). Bilder aus Mathcad:

5 2/L1
2 10

5
1 10
P( x)
2

)3 0 \ 32 0.5
L
L
5
1 10

5
2 10 0
0 50 100 150 0 50 100 150
x/ x
pm x/ x
pm
170 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-10: Schrödinger-Gleichung für das Wasserstoffatom K.2.3.4 !

ψ= Ce−r/a0
mit a0 = 0,529 · 10−10
m beschreibt das Wasserstoffatom im Grundzustand.
a) Normieren Sie diese Funktion.
b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit hält sich das Elektron in einer Kugel vom Radius 4a0 auf?

∞
 T IPP K-10: x n e−ax dx = n!
0 a n+1
 L ÖSUNG K-10:
a) ! ∞  ∞
ψ|ψ = 1 = ψ ψ ∗ dτ = [Ce−r/a0 ]2 dτ = [Ce−r/a0 ]2 4πr 2 dr
−∞ −∞
∞
= 4π 2!
C 2r 2 e−2r/a0 dr = 4π · 2C 2 1
3 = πC a0 ⇒ C =
2 3
−∞ (2/a0) πa03
& '2
b) 0
4a

0 2
4a  0 1 −r/a
4a
ψ|ψ = ψ ψ dτ = ψ 4πr dr =
2
3 e
0 4πr 2 dr = 98,6 %
0 0 0 πa 0
Das Integral wird durch Substitution mit u = 2r/a0 und du = (2/a0 ) dr gelöst.

 AUFGABE K-11: Linearkombination von Atomorbitalen K.2.3.4 !


a) Beschreiben Sie ein sp-Hybridorbital entlang der z-Achse aus den Wellenfunktionen
   
ψ2s = √ 1 3/2 2 − ar0 · e−r/(2a0) und ψ2pz = √ 1 3/2 ar0 · e−r/(2a0 ) cos ϑ.
2 2a0 2 6a0
b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeitsdichte bei r = a0 , wenn a0 = 0,529·10−10 m?
c) Wie groß ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit im 2s- und 2 pz -Orbital bei r = a0 ?
 L ÖSUNG K-11:
$   %
  1 a −3/2 √1 2 − r ± √1 r cos ϑ · e−r/(2a0 )
a) ψ± = √1 ψ2s ± ψ2pz = √ a0
2 2 2 0 2 6 a0
$√   √ % 2
b) |ψ± |2 = 1 3 2 2 − r ± 6 r cos ϑ e−r/a0
4a0 2 a0 6 a0
" #2
Für r = a0 und ϑ = 0: |ψ± |2 = 18 a0−3 e−1 √1 + √1 = 0,156 · e−1 a0−3
2 6
" #2
Für r = a0 und ϑ = π: |ψ± |2 = 18 a0−3 e−1 √1 − √1 = 0,0112 · e−1 a0−3
2 6
0.2

c) |ψ2s (r = a0 )|2 = 1
8 · e−1 a0−3
0.15
sp(- 0)
|ψ2pz (r = a0 , ϑ = 0 bzw. π)|2 = 1
24 · e−1 a0−3 \
2

a03 / 2 0.1

2s sp(- S)
Je höher die Aufenthaltswahrscheinlichkeit, 0.05
desto stärker ist die Bindung.
2p z
0
0 1 2 3 4 5
r/a0
2 Elektronenhülle und Atomspektroskopie 171

 AUFGABE K-12: Bahnmoment des Elektrons im Wasserstoffatom K.2.5, 2.3.4 !


In welchem Winkel stellt sich das maximal mögliche magnetische Bahnmoment des Elektrons
im homogenen, äußeren Magnetfeld ein? Energiezustand E = −ERyd /36; Spin vernachlässigbar.

 L ÖSUNG K-12:
Für jede Magnetquantenzahl m — bei gegebener Nebenquantenzahl l (Orbitaltyp: s, p, d, f)
und Schalennummer n — rotiert das magnetische Moment μ  in einem bestimmten Winkel zur
Feldrichtung H und beschreibt dabei die Figur eines Kegels (Präzessionsbewegung).

Energie E n = − 13,62eV n = 1,2,3, . . .


n
Im Beispiel: n = 6
Winkel ( H ,μ)
 = arccos  m m = 0, ± 1, . . . , ± l
l(l + 1)
Im Beispiel: l = 0,1,2, . . . ,5
√ √
Magnetisches Moment  = μB l(l + 1) = eh̄ l(l + 1)
μ
2m e
K
 AUFGABE K-13: Spin-Bahn-Kopplung und Termsymbole K.2.4.4-5
Geben Sie die Quantenzahlen L,S,J und Termsymbole für das Kohlenstoffatom
im Grundzustand 1s2 2s2 2p2 an.

 L ÖSUNG K-13:
1s 2s 2p

Elektronenkonfiguration: ↑↓ ↑↓ ↑ ↑

Es ist n = 2 (2. Periode), L = 1 · m(px ) + 1 · m(py ) = 1 + 0 = 1 und S = 2 · 1


2 = 1, somit
2S + 1 = 3 und J = L + S = 2, also Termsymbol 3 P2 .
Nach den H UND’schen Regeln werden die p-Orbitale zunächst einfach besetzt.

Termsymbol 3D 1D 3P 1P 3S 1S
3 2 2 1 1 0
verboten

m=1 0 −1 m=1 0 −1 m=1 0 −1

p-Elektronenkonfiguration ↑↓ ↑ ↑ ↑ ↓
Gesamtbahndrehimpuls-
quantenzahl 2 2 1 1 0 0
L = Summe der Magnetquantenzahlen
Gesamtspinquantenzahl 1 0 1 0 1 0
S = Summe der Spinquantenzahlen
Gesamtdrehimpulsquantenzahl 3 2
J =L+S (2) 2 (1) 1 1 0
(1) (0)
172 K Atom- und Kernphysik

3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik

 AUFGABE K-14: Chemische Bindung K.3, G.7.2.5, G.7.3.1


Welche Stoffeigenschaften leiten sich aus der chemischen Bindung her für:
a) Messing, b) Calciumfluorid, c) Hexan, d) Siliciumcarbid?

 L ÖSUNG K-14:

a) Messing CuZn: Metallbindung (Legierung) aus Atomrümpfen und Elektronengas ⇒ duktil,


elektrischer Leiter, hohe Wärmeleitfähigkeit, Metallglanz.
b) Calciumfluorid CaF2 : Ionenbindung (Salz) durch elektrostatische Anziehung von Metallka-
tionen (Ca2⊕ ) und Nichtmetallanionen (F ) ⇒ spröde, hoher Schmelz- und Siedepunkt, elek-
trische Leitfähigkeit nur im geschmolzenen Zustand (Elektrolyt).
c) Hexan C6 H14 : Atombindung (Molekül) durch gemeinsame Elektronenpaare zwischen Nicht-
metallatomen ⇒ niedriger Schmelz- und Siedepunkt, bei Raumtemperatur flüssig; elektri-
scher Isolator (Dielektrikum).
d) Siliciumcarbid SiC: Atombindung (Atomgitter) ⇒ diamantartiger Hartstoff; hoher Schmelz-
und Siedepunkt.

 AUFGABE K-15: Zweiatomiges Molekül: M ORSE-Potential K.3.3 !


 −β(r−r ) 
Im HI-Molekül wirkt entlang der Bindung die Kraft F = −2Dβ e e − e−2β(r−re ) r
r
D = 5,121·10−19 J = 308 kJ/mol; re = 160.9 pm; β = 0,01751 pm−1 ; m H = 1,008 u; m I = 126,9 i; u = 1,66·10−27 kg

a) Diskutieren Sie die Kraft-Weg-Kurve: Bestimmen Sie Asymptoten, Nullstellen und Extrema.
b) Warum ist die Kraft konservativ?
c) Diskutieren Sie den Verlauf des Potentials V (r ). Berechnen Sie die TAYLOR-Reihe.
d) Wie lautet die Kraftkonstante? Mit welcher Frequenz schwingt das Molekül?

 T IPP K-15:

Kurvendiskussion
Nullstellen: Die Funktion f (x) = 0 setzen und nach x = x 0 auflösen.
Maximum/Minimum: Die 1. Ableitung der Funktion f  (x) = 0 setzen, nach x = x m auflösen.
Asymptoten: Den Grenzwert lim f (x) für große x berechnen.
x→∞
Kraftfelder  
Vektor = Betrag · Einheitsvektor:  · r und  r  ≡ 1
F = | F| r r
 
Potential eines Kraftfeldes: F = −grad V ⇒ V = − F dr = − | F|  dr
TAYLOR-Entwicklung, z. B. harmonische Näherung eines Potentials:
∞ (n)
f (x 0 ) 
Pn,xo (x) = n! (x − x 0 ) ≈ f (x 0 ) + f  (x 0 ) · (x − x 0 ) + f (x2
0)
· (x − x 0 )2 + . . .
n=0 

Kraftkonstante: k = ∂ V (x)
2

2 
∂x x=x 0
3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik 173

 L ÖSUNG K-15:

a) Gezeichnet wird der Betrag der Kraft F,


d. h. der Einheitsvektor rr entfällt. 12

 )| = 0
Asymptote: lim | F(r 9
r→∞

Nullstellen: F = 0 für r = re 6 F (r)


10 9 N
Minimum: dF = 0 für r = re + lnβ2 3
dr
V (r)
b) Das Feld ist konservativ (wirbelfrei), 0
10 19 J
J
wenn rot F = ∇ × V = 0
!
3
Kontrolle: Bilden Sie die partiellen Ableitun-
6
gen, z. B. Fx = ∂∂ F
x: 0 0.5 1 1.5 2

∂ Fx = ∂ Fy = 0; ∂ Fx = ∂ Fz = 0; ∂ Fy = ∂ Fz = 0 r/re
∂y ∂x ∂z ∂x ∂z ∂y Abstoßung Anziehung

K
c) Durch Integration der Kraft erhält man das Potential (potentielle Energie) der Bindung.
Das Energieminimum liegt beim Gleichgewichtsabstand re .
Die Tiefe des Potentialtopfes heißt Dissoziationsenergie D.
+  , + ,
V (r ) = − −2Dβ eβ(r−re ) − e−2β(r−re ) dr = D −2 e−β(r−re ) + e−2β(r−re )
Asymptote: lim V (r ) = 0
r→∞

Nullstellen: V =0 bei r = re − ln 2
β

Minimum: dV = 0 bei r = re
dr
2
Wendepunkt: d F2 = 0 bei r = re + lnβ2
dr
Näherung der Potentialfunktion durch eine TAYLOR-Reihe bis zur 2. Ableitung. Die erste
Ableitung V  (x) ist die Kraft; sie ist bei re gleich null. Die zweite Ableitung V  an der Stelle
r = re muss berechnet werden. Man erhält die harmonische Näherung der Potentialfunktion.
 
V  (r ) = −2Dβ 2 e−β(r−re ) − 2e−2β(r−re )
+ ,2
V (r ) ≈ V (re ) + V  (re )(r − re ) + 12 V  (re ) · (r − re )2 = D −1 + β 2 (r − re )
     
−D 0

2 
d) Kraft- oder Federkonstante: k = d V  = V  (re ) = 2Dβ 2 = 314 kg
dr r=r s2
e

Schwingungsfrequenz: ω = 2π f = mkred mit m red = mm H+mm I ⇒
 H I
1 314 kg s−2 / 1,008 u·126,9 u = 1 314 kg s−2
f = 2π 1,008 u+126,9 u 2π 1,00056·1,66·10−27 kg = 6,9·10 Hz
13
174 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-16: Zweiatomiges Molekül: Schwerpunktskoordinaten K.3.3, B.4.3 !

1. Beschreiben Sie die Koordinaten eines zweiatomiges Moleküls AB


a) in kartesischen Koordinaten: rA = (x A ,yA ,z A ) und rB = (x B ,yB ,z B )
m A rA +m B rB
b) in Schwerpunktskoordinaten: r = rB − rA und rS = m A +m B
2. Wie lauten: kinetische Energie T , L AGRANGE-Funktion L = T − V ,
generalisierter Impuls, L AGRANGE-Gleichungen und H AMILTON-Funktion?

 T IPP K-16:

Koordinatentransformation
         
y1 a b x1 x1 1 d −b y1
= ⇒ =
y2 c d x2 x2 ad − bc −c a y2
                 
neu A alt alt A−1 neu

Reduzierte Masse: m red = mm A+mm


B Gesamtmasse im Schwerpunkt: m S = m A + m B
A B

Klassische Mechanik in generalisierten Koordinaten qk


Kraftfeld: F = −grad V (r ) = − ∂ V∂r(r ) · rr = −∇V
 (r ) für r = |r |
L AGRANGE-Funktion: L =T −V
generalisierter Impuls pk = ∂∂q̇L = ∂∂q̇T
k k    
L AGRANGE-Gleichungen: L = L(ṙ ,qk ) ⇒ ∂t ∂ L − L =0
q̇ qk k

H AMILTON-Funktion: H = T ( pk ) + V (qk )
H AMILTON-Gleichungen: ∂ H ; q̇ = ∂ H
ṗk = − ∂q
k
k ∂ pk
Effektive H AMILTON-Funktion: H = 1
2m red p2 + V für p˙S = 0

 L ÖSUNG K-16:
Kartesische Koordinaten Schwerpunktskoordinaten
rA , rB Ortsvektoren r Abstand AB, rS Ortsvektor des Schwerpunkts

⎛ ⎞ ⎛ ⎞
xA xB    mA mB  
rS rA
Koordi- rA = ⎝ yA ⎠; rB = ⎝ yB ⎠ = mS mS ⇒
r −1 1 rB
naten zA zB   & '
rA rS − m
m S r
B
=
rB rS + m
m S r
B

kinetische r˙ bedeutet d


r
dt Die Ableitungen r˙ A und r˙ A in T (karte-
Energie sisch) einsetzen und vereinfachen.
T = 12 m Ar˙ A + 12 m Br˙ B T = 12 m Sr˙S + 12 m red r˙
2 2 2 2
3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik 175

Kartesische Koordinaten Schwerpunktskoordinaten


S = Schwerpunkt; r = Abstand AB

L AGRANGE- L = T − V (|rB − A|) mit L = T − V (|r |) mit


funktion 
|r −r | = |r | = x 2 + y 2 + z 2
B A
(x B −x A)2 + (yB − yA )2 + (z B −z A )2
⎛ ⎞ ⎛ ⎞
xA xS
⎜ yA ⎟ ⎧ ⎜ yS ⎟ ⎧
⎜ ⎟ ⎨ pA = m Ar˙ A ⎜ ⎟ ⎨ pS = m Sr˙ S
⎜ zA ⎟ ⎜ zS ⎟
Impuls q = ⎜

⎟; pk = dT
⎟ dq̇k ⎩ q = ⎜

⎟; pk = dT
⎟ dq̇k ⎩
xB xr



⎠ pB = m Br˙ B ⎜


⎠ pr = m redr˙
yB yr
zB zr
Dies sind drei Gleichungen für px,A , p y,A , pz,A Dies sind drei Gleichungen für px,S , p y,S , pz,S
und drei Gleichungen für px,B , p y,B , pz,B und drei Gleichungen für px,r , p y,r , pz,r

L AGRANGE- L = 12 m Ar˙ A + 12 m Br˙ B + V (r ) L = 12 m Sr˙ S + 12 m redr˙ + V (r )


2 2 2 2
    K
Gleichun- ∂ ∂L ∂L ∂ ∂L ∂L
gen ∂t ∂ r˙ A − ∂rA = 0 ∂t ∂ r˙ S − ∂rS = 0
∂  
∂t (m A m ˙ A ) − − gradrA V (r ) = 0
⇒ m Ar¨ A + ∂∂rV rrA
A
=0 ⇒ m Sr¨ S = 0
und m Br¨ B + ∂∂rV rB
r =0 und m redr¨ + ∂∂rV rr = 0
B
Dies sind drei Gleichungen für ẍA , ÿA , z̈ A und Dies sind drei Gleichungen für ẍS , ÿS , z̈ S und drei
drei Gleichungen für ẍB , ÿB , z̈ B Gleichungen für ẍr , ÿr , z̈ r

p2 p2 pS2 pr2
H AMILTON- H = A + B +V (|rB − rA |) H= + +V (|r |)
2m 2m B 2m 2m
Funktion  A    S  red
T T

H AMILTON- p˙A = − ∂ H = −∇  r V = FA p˙S = − ∂ H = −∇ r H = 0


∂ rA A ∂ rS S
Gleichun- ˙p = − ∂ H = −∇   ˙p = −∇  ∂V
gen B ∂ rA rB V = FB r r H = −∇r V = − ∂r

und und
p p
q˙ A = − ∂ H = mA (für p x , p y , pz ) r˙ S = mS
∂ pA A S
˙q B = − ∂ H = pB p
r˙ = m red
∂ pB mB

Effektive Abtrennung der Schwerpunktbewe-


H AMILTON- gung: p˙S = 0:
funktion H = 2m1 pr2 + V (r )
red
Effektive Hamilton-Gleichungen:
p
r˙ = m red
p˙r = −∇  r V = − ∂ V r = F
∂r r
176 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-17: Zweiatomiges Molekül: Kugelkoordinaten K.3.3, B.1.1.2, B.4.3 !


1. Beschreiben Sie die Bewegung eines zweiatomiges Moleküls AB in Kugelkoordinaten
(r,ϕ,θ ) von r und rS . Die Wechselwirkung sei ein M ORSE-Potential V.
Wie lauten: kinetische Energie T , L AGRANGE-Funktion L = T − V ,
generalisierter Impuls, L AGRANGE-Gleichungen und H AMILTON-Funktion?
2. Berechnen Sie die Bewegung des Moleküls für folgende Anfangsbedingungen (t = 0):
a) Schwerpunkt ruht anfangs: rS = 0; r˙ S = 0
b) Molekül anfangs in der x y-Ebene: θ = 90◦ ; θ̇ = 0
c) Molekül rotiert anfangs mit dem Drehimpuls L: ϕ = 0; ϕ̇ = L/(m redr̄ 2 )
d) Der Relativabstand des Moleküls läuft anfangs auf einer Kugel mit dem Radius

r = r̄ : mLr̄ 3 = ∂∂rV 
2
; ṙ = 0
r=r̄

 T IPP K-17:
Kugelkoordinaten umfassen den Ortsvektor des Schwerpunktes rS , den ebenen Winkel ϕ zwi-
schen rS und dem Abstand r = AB, den Winkel θ zwischen rS und z-Achse.

 L ÖSUNG K-17:
1. Kugelkoordinaten: x = r sin θ cos ϕ; y = r sin θ sin ϕ; z = r cos θ

T = 12 m SrS2 + 12 m redr˙ mit r˙ = (ẋ, ẏ,ż) und ṙ 2 = ẋ 2 + ẏ 2 + ż 2 ⇒


2
Kinetische Energie:
 
T = 12 m Sr˙ S + 12 m red ṙ 2 + r 2 θ̇ 2 + r 2 sin2 θ ϕ̇ 2
2

⎛ ⎞
rSx ⎧
⎜ rSy


⎟ ⎪
⎪ pS = m Sr˙ S
⎜ rSz ⎟ ⎨
⎟; pk = dT ⇒ pθ = m redr θ̇
2
Generalisierter Impuls q = ⎜
⎜ r ⎟
⎜ ⎟ d q̇ k ⎪ pϕ = m redr 2 sin2 θ ϕ̇

⎝ θ ⎠ ⎩
pr = m redṙ
ϕ
 
L = 12 m Sr˙ S + 12 m red ṙ 2 + r 2 θ̇ 2 + r 2 sin2 θ ϕ̇ 2 + V (r )
2
L AGRANGE-
Gleichungen ⎧

⎪ m Sr¨ S = 0

⎪ +  2 ,
    ⎨ 2 + ∂V = 0
∂ ∂ L − L = 0 m red +r̈ − r θ̇ + r sin θ ϕ̇
2
∂r
∂t ∂ q̇k qk ⎪ ∂ r 2 θ̇ − r 2 sin θ cos θ ϕ̇ 2 , = 0

⎪ m red ∂t


m redr 2 cos θ ϕ̈ = 0

pS2 pr2 pθ2 pϕ2


H AMILTON-Funktion: H= + + + + V (r )
2m S 2m red 2m redr 2 2m redr 2 sin2 ϕ
⎧˙ ⎧

⎪ pS = − ∂∂Hr = 0 ⎪
⎪ r˙ = pS

⎪ ⎪ S pm S

⎨ ṗr = − ∂ H ⎨ ṙ = r
∂H
H AMILTON-Gleichungen: ṗk = − ∂q
∂r
q̇k = ∂∂ pH m red
−p ⎪ θ̇ = m pθ r 2
2
k ⎪
⎪ ṗθ = − ∂∂θH = m r 2 ϕsin ϕ k ⎪

⎪ ⎪
⎪ red
⎩ red ⎩ ϕ̇ = pϕ
ṗϕ = − ∂∂rH = 0 m red r 2 sin2 ϕ
3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik 177

2. Setzen Sie in die L AGRANGE-Gleichungen die Anfangsbedingungen der Teilaufgaben ein.


a) Ruht der Schwerpunkt am Anfang, so bleibt er ruhend.
8
rS = 0
⇒ rS = v0 t + rS,0 = 0
r˙ S = 0 = v0
b) Das rotierende System verlässt die Rotationsebene nicht.
+∂ 2  , ◦
m red ∂t θ̇
r  − r 2 sin
   θ ϕ̇ = 0, wenn θ = 90 = konstant.
θ cos 2

0 0 1
c) Gleichförmige Rotation des Moleküls unter Drehimpulserhaltung:
ϕ
∂ m r 2 cos θ ϕ̇  = 0 ⇒ m r 2 ϕ̇ = L ⇒  dϕ  = 
t
L dt  ⇒ ϕ(t) = L t
∂t red    red 2
m redr̄ 2
0 0 m red r
1
Unter den Anfangsbedingungen rotiert das Molekül ohne Schwingungen:
1
 ∂V
m red r̈ − m red r θ̇ − m red r sin θ ϕ̇ 2 +
2
= 0 für r = r̄ = konstant.
      ∂r
0 0
 
−L 2 +L 2 =0
K
 AUFGABE K-18: Normalschwingungen des CO2 -Moleküls K.3.3 !
Das harmonisch genäherte Potential des linearen Moleküls O=C=O mit der Gleichgewichtslage
q = (x 1 ,y1 ,z 1 x 2 ,y2 ,z 2 , x 3 ,y3 ,z 3 ) = (−r0 ,0,0, 0,0,0, r0 ,0,0) ist:
k " # k " #
V = 1 (
x1 −
x2 )2 + (
x2 −
x3 )2 + 1 (
y1 − 2
y2 +
y3 )2 + (
z 1 − 2
x2 −
z 3 )2
2   2  
Streckschwingungen Biegeschwingungen
k1 ,k2 Kraftkonstanten; Biegewinkel in xy-Ebene: δ = (
y1 − 2
y2 +
y3 )/r0

a) Schreiben Sie die potentielle Energie mit massengewichteten Koordinaten m A
x 1 etc. als
9×9-Blockdiagonalmatrix.

b) Bestimmen die Schwingungsfrequenzen ω = λ aus den Eigenwerten λ.
c) Wie sehen die Eigenvektoren aus?
d) Bestimmen Sie die Normalkoordinaten Q i in Abhängigkeit der kartesischen Auslenkungen

q1 = m A
x 1 etc.

 T IPP K-18:
Die kartesischen Koordinaten wer- ⎛ √ ⎞ ⎛ ⎞

x 1 m A q1
den durch Normalkoordinaten qk √

y1 m A ⎟ ⎜ q4 ⎟ x y z
⎜ ⎟ ⎜ ⎟
ersetzt, nach Potenzen sortiert und
O ⎜
z 1 √m A ⎟ ⎜ q7 ⎟
in eine Blockmatrix K umgeschrie- ⎜ √ ⎟ ⎜ ⎟ 1 4 7
⎜ ⎟ ⎜q ⎟
ben. Die quadratischen Glieder mit  ⎜
x 2√m B ⎟ ⎜ 2 ⎟
⎜ ⎟ ⎜q ⎟
qk2 stehen in der Diagonalen, ge- C ⎜
y2√m B ⎟=⎜ 5 ⎟ 2 5 8
⎜ ⎟ ⎜q ⎟
mischte Glieder mit qk q j symme-  ⎜
z 2 m B ⎟ ⎜ 8 ⎟
⎜ ⎟ ⎜ ⎟
trisch darüber und darunter. O ⎜
x 3 √m A ⎟ ⎜ q3 ⎟ 3 6 9
⎜ ⎟ ⎜ ⎟
Potentielle Energie: V = 1
q T K q ⎝
y3 √m A ⎠ ⎝ q6 ⎠
2 √

z 3 m A q9
Eigenwertgleichung: L x = λ x
178 K Atom- und Kernphysik

 L ÖSUNG K-18:
" #
k  q √q2
2  q2 2
a) V = 21 √m1 A − mB
+ √m − √qm3 +
" B A
#
k2  √q4 √2q5 + √q6
 2  2
2 m
− mB mA
+ √qm7 − √2qm8 + √q9
mA

A A B
" #
q12 2q22 q32
V = k1
− √2q1 q2 + − √2q2 q3 + +
2 mA mA mB mB mA mB mA
"
q42 q52 q62
k2
− √4q4 q5 + + √2q4 q6 − √4q5 q6 +
2 mA mA mB mB mAmB mAmB mA +
#
q72 q82 q92
− √4q7 q8 + + √4q7 q8 − √4q8 q9 +
mA mAmB mB mAmB mAmB mA

Die Terme mit den Kraftkonstanten werden in eine Diagonalblockmatrix V = 12 q T K q ge-


ordnet. In Spalte 2 bzw. 5 wurde der Faktor 2 bzw. 4 vor allen Elementen wegdividiert“.
⎛ ” ⎞⎛ ⎞
1 2 3 4 5 6 7 8 9
          
⎜ k1 ⎟⎜ q ⎟
⎜ m √ −k1 0 ⎟ ⎟⎜ ⎟
0 0 0 0 0 0 1
⎜ A mA mB
⎜ ⎟
⎜ −k1 ⎟ ⎜
⎜√m m k √−2k ⎟⎜ 2 ⎟
q
⎟⎜ ⎟
1 1
0 0 0 0 0 0
⎜ A B m m m
⎟ ⎜ q3 ⎟
B A B

⎜ 0 √ −k 1 k1 ⎟⎜ ⎟
⎟⎜ ⎟
0 0 0 0 0 0
⎜ mA mB mA
⎜ ⎟⎜ ⎟
⎜ ⎟⎜ q ⎟
⎜ 0 0 0 k2 √ −k2 √ 2k2
0 0 0 ⎟⎜ 4 ⎟
⎜ m mAmB mA mB ⎟⎜ ⎟
⎟ q5 ⎟
A
V = 12 q T ⎜
⎜ 0 0 0 √ −4k 2 k2 √−4k 2
0 0 0 ⎟⎜ ⎟
⎜ m m m m m ⎟⎜⎜

⎟ ⎜ q6 ⎟
A B B A B

⎟⎜ ⎟
2k2 −k2 k2
⎜ 0 0 0 √ √ 0 0 0
⎜ mAmB mAmB mA ⎟⎜ ⎟
⎜ ⎟⎜ ⎟
⎜ 0 −4k2 ⎟⎜ q ⎟
⎟⎜ 7 ⎟
k2 √ √ 2k2
⎜ 0 0 0 0 0 ⎟
⎜ mA m m m m ⎟
−4k2 ⎟ ⎜ ⎟
A B A B
⎜ 0 √−4k2 k2 √ ⎜ q ⎟
⎜ 0 0 0 0 0 mB mAmB ⎟ ⎝ 8 ⎠
⎝ mA mB

0 0 0 0 0 0 √ 2k2 √ −k2 k2 q9
mA mB mAmB mA

b) Bestimmung der Eigenwerte λ. Die Diagonalelemente jeder Untermatrix werden um −λ


ergänzt und die Determinante nach λ aufgelöst. Ein Produkt ist null, wenn einer der Faktoren
null ist!
 k1 
 √ −k1 
 mA − λ mAmB 0 
 −k −2k 
0 =  √m A1m B m1B − λ √m A m1 B 
! k
 
 0 √ −k1 k1
−λ
mAmB mA
 "   # "  #
2k12
√ −k1
!
0 = mk1A − λ k1
mB − λ k1
mA − λ − mAmB + √ k1
mAmB mAmB mA
k1
− λ
        
(1) (2) k2
 
−k1
1
mA mB mA −λ

Aus (1) folgt: λ1 = mk1A


Aus (2) folgt: λ2 = 0 und λ3 = k1 mmAA+m
mB
B

Die zweite und die identische dritte Untermatrix liefern die Eigenwerte:
λ5 = λ8 = 2k2 mmAA+m
m B ; λ4 = λ6 = λ7 = λ9 = 0
B

c) Die Eigenvektoren werden durch Einsetzen jeweils eines Eigenwertes in die Diagonal-
elemente der Matrix und Lösung des Gleichungssystems (L − λ1 E) x = 0 bestimmt.
Gleiche Faktoren in einer Zeile oder Spalte einer Matrix dürfen gekürzt werden.
3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik 179

Mit λ1 = k1 /m A und der willkürlichen Wahl x 3 = μ = −1 lautet der erste Eigenvektor:


⎛ ⎞ ⎛ ⎞
0 √ −k1 0 0 1 0 0 ⎛ ⎞
mAmB 1
⎜ ⎟ ⎜ √ ⎟
0=⎜ √ −k1 k1 √−2k1 ⎟ m B −m A
1 0 ⎠ ⇒ x1◦ = √1 ⎝ 0 ⎠
! k1
⎝ mA mB mB − mA mAmB ⎠ ⇒ ⎝ 1 mA mB 2
−k
√ 1 0 1 0 0 μ = −1
0 m m
0
A B

Der Eigenvektor wird normiert, indem man durch den Betrag | x 1| teilt.
Alle neun Eigenwerte λk werden zur Eigenwertmatrix L zusammengestellt.
Weil L orthogonal ist, ist die inverse Matrix L−1 gleich der transponierten Matrix LT .
⎛ ◦ ⎞
x1 x2◦ x3◦ x4◦ x5◦ x6◦ x7◦ x8◦ x9◦

⎜      
       ⎟
⎜ 1  mB mA ⎟
⎜ 2 2(m A +m B ) m A +m B 0 0 0 0 0 0 ⎟
⎜   ⎟
⎜ ⎟
⎜ 0 −2 m B m B 0 0 0 0 0 0 ⎟
⎜  2(m A +m B ) m A +m B ⎟
⎜   ⎟
⎜− 1 mB mA ⎟
⎜ 2 +m ) m +m 0 0 0 0 0 0 ⎟
⎜ 2(m A B A B ⎟
⎜    ⎟
⎜ ⎟
⎜ 0 0 0 1 m B m A 0 0 0 ⎟
⎜ 2

2(m A +m B )

m A +m B ⎟
L =⎜ ⎟
⎜ 0
⎜ 0 0 0 −2 m B m
2(m A +m B ) m A +m B
B 0 0 0 ⎟
⎟ K
⎜    ⎟
⎜ 1 mB mA ⎟
⎜ 0 0 0 − 2 2(m A +m B ) m A +m B 0 0 0 ⎟
⎜ ⎟
⎜    ⎟
⎜ mA ⎟
⎜ 0 0 0 0 0 0 1 mB ⎟
⎜ 2
 A B  A B⎟
2(m +m ) m +m
⎜ ⎟
⎜ 0 0 0 0 0 0 0 −2 2(m m+m B mB ⎟
⎜ ) m A +m B ⎟
⎜   A B
 ⎟
⎝ mB mA ⎠
0 0 0 0 0 0 − 12 2(m +m ) m A +m B
A B


d) Normalkoordinaten Q k als Funktion der kartesischen Auslenkungen q1 = m A
x 1 etc.

Es gilt: 
q = L Q ⇐⇒  = L−1 q = LT q
Q

Für beliebige Werte der Normalkoordinaten bleibt das Verhältnis der kartesischen Auslenkun-
gen konstant. Das Vorzeichen von Q zeigt die Bewegungsrichtung an. Mit M = m A + m B :

kartesisch ↔ Normalkoordinate Freiheitsgrad Frequenz



qk = xk◦ Q k ν = Streckschwingung ω = λ
O C O δ = Biegeschwingung
  
√ √ √ k1
m A
x1 = 12 Q 1 m B
x2 = 0 m A
x3 = − 12 Q 1 νs : ◦→•← ◦
    mA
√ mB √ √ mB k1 M
m A
x1 = 2M Q2 m B
x1 = − 2m A
M Q2 m A
x3 = 2M Q2 νas : ◦→←• ◦
√  √  √  mAmB
mA
m A
x1 = M Q 3 m B
x1 = mMB Q 3 mA
m A
x3 = M Q 3 Translation → 0
 
√ √ √
m A
y1 = 12 Q 4 m B
y2 = 0 m A
y3 = − 12 Q 4 Rotation ←0 0
   
√ mB √ √ mB 2k2
m A
y1 = 2M Q5 m B
y2 = − 2m AQ m A
y3 = 2M Q5 δ: ↑ ↓ ↑
√  √  M 5 √  mAmB
mA
m A
y1 = M Q 6 m B
y2 = mMB Q 6 mA
m A
y3 = M Q 6 Translation ↑ 0
Q 7 analog Q 4  Rotation ⊕ −◦− 0

√  √ √ 
mB mB 2k2 M
m A
z 1 = 2M Q8 m B
z 2 = − 2m
M
AQ
8 m A
z 3 = 2M Q 8 δ: ⊕ − −⊕ mAmB
Q 9 analog Q 6 Transl. ⊕ −⊕ −⊕ 0
180 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-19: Infrarotspektroskopie K.3.3, D.2


Welche Schwingungen im CO2 -Molekül (linear) und H2 O-Molekül (gewinkelt)
sind IR-aktiv bzw. R AMAN-aktiv?

 L ÖSUNG K-19:

Die Freiheitsgrade eines Moleküls verteilen sich auf die Molekülbewegung (Translation) in die
drei Raumrichtungen, sowie 3N Freiheitsgrade der Schwingungen und Rotationen.
IR-Absorption erfordert eine Änderung des Dipolmoments; deshalb sind symmetrische Schwin-
gungen nicht IR-aktiv, aber R AMAN-aktiv.

H2 O: Gewinkeltes Molekül
mit N = 3 Atomen

3N − 6 = 3 Schwingungen
3 Rotationen
3687 cm−1 1596 cm−1 3756 cm−1
IR- und R AMAN-aktiv

CO2 : Lineares Molekül


mit N = 3 Atomen
IR-aktiv R AMAN-aktiv
3N − 5 = 4 Schwingungen
2 Rotationen

+ +
IR-aktiv IR-aktiv

 AUFGABE K-20: Raman-Spektroskopie K.3.4


Das Schwingungs-R AMAN-Spektrum von 35 Cl
zeigt im S TOKES-Bereich und viel schwächer
2
im Anti-S TOKES-Bereich Linien im Abstand von 0,9752 cm−1 .
Wie lang ist die Cl–Cl-Bindung im Chlor?

 L ÖSUNG K-20:

Beachten Sie die Auswahlregel


j = ±2.
2

E = hc
ν̃ = h 2 · 2 · [ j ( j + 1) − j  ( j  + 1)] ⇒
ν̃ = 42h
8π I    8π c I

j =4 für 0→1

 
I 4h m 2Cl
r= m red = : = 4h
8π 2 c·0,9752·(0,01 m)−1 ·35·1,66·10−27 kg/2
= 1,99·10−10 m
8π 2 c
ν̃ 2m Cl
3 Molekülspektroskopie und Festkörperphysik 181

 AUFGABE K-21: Harmonischer Oszillator K.3.3, 2.3.2 !



dv
2
(−1)v e y /2
e−y mit y = x mω
2
Die Wellenfunktion ψv = √√ v h̄ beschreibt den v-ten Quantenzu-
dy πv! 2v
stand eines harmonischen Oszillators mit den Energieeigenwerten E v = h̄ω(v + 12 ).

a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit findet man ein Proton im 1. angeregten klassischen Schwin-
gungszustand vor?
b) Wie stark weichen Ort
x und Impuls
p von den Erwartungswerten x und p für den
 1/4
e−y /2 ab?
2
Zustand ψ = mω π h̄

 T IPP K-21:

a) Numerische Integration für N äquidistante Stützwerte (1,2, . . . ,N)


b  
T RAPEZ-Regel f (x) dx = b − a 12 y1 + y2 + y3 + . . . + x N−1 + 12 y N
a
N −1
b
S IMPSON-Regel f (x) dx = b − a (y1 + 4y2 + 2y3 + 4y4 + 2y5 + . . . + 4x N−1 + y N ) K
a
3(N −1)

b) Mittlere Abweichung vom Mittelwert:
x = x 2 − x 2
∞ −ax 2  ∞ 2 −ax 2 √ ∞ 4 −ax 2 √
π 3 π
Integrale: e dx = π a ; x e dx = ; x e dx =
−∞ −∞2a 3/2 4a 3/2
−∞

 L ÖSUNG K-21:
√ ⎡ ⎤2 √ ⎡ ⎤2 √
 3
(−1) e y 2 /2  3
2y e y 2 /2
 3 2y 2 e−y 2
a) |ψ1 |2 = ⎣  d e −y ⎦ dy =
2
⎣ e −y ⎦ dy =
2
√ dy
√ √ dy √ √ √ π
− 3 2 π − 3 2 π − 3

2 √
Intervallgrenzen: E 1 = h̄ω(1 + 12 ) = 12 mωx 2 ⇒ 3 = mωx
!
h̄ = y 2 ⇒ y
1,2 = ± 3
Durch händische oder numerische Auswertung mit einem Mathematikprogramm wie Maple,
Mathcad oder Mathematica folgt: |ψ1 |2 = 88,8 %.
b) Mit ψ ∗ · ψ = |ψ|2 und y 2 = x 2 mω h̄ ist:
(
x)2 = x̂ 2 − x̂ 2 = ψ|x̂ 2 |ψ − ψ|x̂|ψ 2 =
 ∞  1/2   9∞  mω 1/2 2
mω e−x (mω/h̄) = h̄
2
= 2
x π h̄ e −x 2 (mω/h̄)
dx − x
−∞ π h̄ 2mω
−∞
  
ungerade Funktion: x =0!
$ %
∞ 2
(
p)2 = p̂2 − p̂ 2 = ψ| p̂ 2 |ψ − ψ| p̂|ψ =
2
ψ · (−i h̄) 2 d ψ dx = h̄mω
   −∞ dx 2 2
0


x ·
p = h̄ h̄mω h̄
2mω · 2 = 2
182 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-22: Mikrowellenspektroskopie K.3.3, 3.5


1. Das Rotationsspektrum von Bromwasserstoff (HBr) zeigt eine Serie von Linien im fernen
Infrarot im Abstand von 16,94 cm−1 .
a) Wie groß ist das Trägheitsmoment des Moleküls?
b) Wie groß ist die Bindungslänge?
2. Das H25 Cl-Molekül zeigt um die Fundamentalschwingungsbande u. a. die Rotationslinien
2927, 2906, 2866 und 2847 cm−1 . Der Oberton liegt bei 5679 cm−1 . Wie groß sind:
a) Bindungslänge, b) Anharmonizitätskonstante, c) Kraftkonstante der Bindung?

 L ÖSUNG K-22:
2
1. a) Starrer Rotor:
E (0→1) = hc
ν̃ = h 2 [ j ( j + 1) − j  ( j  + 1)] = hc · 16,94 cm−1
!
8π I   

j =2 für 0→1
2
⇒ I = 2h = 3,3·10−42 kg m2

E
2

b) I = m red r 2 = MMH+MM
Br r 2 ⇒ r = 3,3 · 10−42 kg m2 · 1,008 u+79,9 u
1,008 u·79,9 u ≈ 141 pm
H Br

Atomare Masseneinheit: u = 1,66·10−27 kg; M Atommassen siehe Periodensystem.


2. a) Schwingung und Rotation seien additiv und die Anharmonizität vernachlässigbar.
Der Mittelwert der Linien liegt bei ν̃0 = 2886,5 cm−1 (1. Harmonische, Grundschwingung).
Die Linie 2906 cm−1 entspricht dem Rotationsübergang 0→1 (
j = 2).
2

E =
E vib +
E rot = hc
ν̃0 + h 2 [ j ( j + 1) − j  ( j  + 1)]
   8π I   
v=0
j =2 für 0→1


ν̃ =
ν̃vib,0 +
ν̃rot,0→1 = 2886,5 cm−1 + h !
· 2 = 2906 cm−1
8π 2 c I
h ·
j −34 Js · 2
−47 kg m2
⇒ I = = 8π 2 ·299792458 6,626·10
−1 ·(2906−2886,5)·(0,01 m)−1 = 2,9·10
8π c (
ν̃ −
ν̃0 )
2 m s


2,9·10−47 kg m2
⇒ r = mIred = (1·35 u2 )/(1+35) u
= 0,13·10−9 m = 130 pm

b) E vib = (v + 12 )hcν̃0 − (v + 12 )2 hc x ν̃0


:
!
(1)
E vib,0→1 = (1 − 2x)hcν̃0 = hc · 2886,5 cm−1
!
x = 0,158; ν̃0 = 2980 cm−1
(2)
E vib,0→2 = (1 − 3x)hc(2ν̃0) = hc · 5679 cm−1

Lösung des Gleichungssystems: Setzen Sie ν0 = 2−6x


5679
aus (2) in (1) ein und lösen Sie nach
x auf. Formen Sie (1) mit dem Wert für x nach ν̃0 um.
c) Die Frequenz der Grundschwingung hängt von der Kraftkonstante der Bindung ab.

ω0 = mk = 2πcν̃0 ⇒
red
+ ,2 + ,2 1·35 u
k = 2πc ν̃0 mred = 2π · 299792458 ms · 2886,5 (0,01 m)−1 (1+35) = 477 m
N
4 Massenspektrometrie 183

4 Massenspektrometrie

 AUFGABE K-23: Massenspektrometrie K.4 !

1. Nach welchen physikalischen Prinzipien funktioniert:


a) die Erzeugung und Beschleunigung der Ionen,
b) die Massentrennung,
c) der Ionennachweis?
2. Ein Massenspektrum zeigt die Peaks: 126, 91, 65, 51.
Um welche Verbindung handelt es sich?

 L ÖSUNG K-23:
1. a) Ionisator. Durch eine Glühkathode (oder andere Techniken) werden die Moleküle ionisiert:
M + e → M⊕· + 2e . Nicht ionisierte Teilchen werden durch eine Hochvakuumpumpe
abgesaugt. Die z-fach geladenen Molekülionen der Masse m werden im elektrischen Feld
beschleunigt (U = 2. . . 10 kV).
K

(1) z U = 12 mv 2 ⇒ v = 2zU m
b) Analysator. Im Feld eines Elektromagneten (B ≈ 1 T) werden leichte Teilchen stärker
abgelenkt als schwere.
2 2 2
B rm
(2) B e v = mv m
rm mit (1) ⇒ z = 2U
c) Bei konstanter Beschleunigungsspannung und konstantem Ablenkradius genügt die Varia-
tion der Magnetfeldstärke, um den Ionenstrom auf den Detektor (Sekundärionenvervielfa-
cher) zu leiten. Mit zunehmender Messzeit werden immer schwere Ionen erfasst.
m = konst · B 2 ; Peakhöhe = ˆ Zahl der Ionen mit m
z z = konst
2. Ist die Anregungsenergie groß genug, zerfällt das ionisierte Molekülion anschließend in ein
charakteristisches Muster von Fragmentionen.

T
126 (Molekülion) −→ 91: Benzyl  T—CH⊕ + 35: Chlor Cl⊕
T   2
T 

Fragmente des aromatischen Rings:
65: C5 H⊕
5

51: C4 H⊕
3

Es handelt sich um Benzylchlorid (Chlorphenylmethan). Das Vorhandensein von Chlor ist


auch am kleinen Satellitenpeak 128 neben dem Molekülpeak 126 erkennbar.
184 K Atom- und Kernphysik

5 Kernspin und NMR-Spektroskopie

 AUFGABE K-24: Kernspinresonanz, 1 H-NMR K.5


a) Wie verhält sich der Energieabstand im Magnetfeld von 1,4 Tesla zur thermischen Energie?
b) Wie groß ist die Resonanzfrequenz?
c) Warum sind beim Kernspintomographen hohe Magnetfelder vorteilhaft?

 L ÖSUNG K-24:

a)
E = h f = γp h̄ B = 2,675·108 s−1 T−1 · 1,055·10−34 Js · 1,4 T = 3,9·10−26 J

Das gyromagnetische Verhältnis des Protons γp ist ein Tabellenwert. Die thermische Energie
bei Raumtemperatur ist 160000-mal größer:


E = 32 kT = 3
2 · 1,38·10−13 J/K · 300K ≈ 6,2·10−21 J

b) f =
E
h = 59,6·10 Hz ≈ 60 MHz (entspricht λ ≈ 5 m)
6

c) Das Verhältnis der Besetzungszahlen ist durch eine B OLTZMANN-Verteilung gegeben:

N1 /N0 = e−
E/(kT )

Hohe Feldstärken begünstigen den angeregten Zustand m = − 21 (Index 1) gegenüber dem


Grundzustand m = + 12 (Index 0):
E( 1) ∼ B ∼ N1 /N0 .

 AUFGABE K-25: Kernspinresonanz, 31 P und 35 Cl K.5


Bei welchen Frequenzen ist eine kernmagnetische Resonanzabsorption in einem Magnetfeld
von 1,5 T zu erwarten?
a) 31 P, I = 12 , μI = 1,96 μN
b) 35 Cl, I = 32 , μI = 1,06 μN

 L ÖSUNG K-25:
Kern Quantenzahl magnetisches Moment Kern-g-Faktor Resonanzfrequenz
|μ
 I| γN B g μ B
I  I | = γN | I|
|μ gN = f = 2π = N hN
μN I (I + 1)
31 P 1
2 1,96 μN 1,96
  = 2,263 25,9 MHz
1 1
2 2 +1
35 Cl 3
2 1,06 μN 1,06
  = 0,5474 6,26 MHz
3 3
2 2 +1

μN = 5,051·10−27 J/T
6 Radioaktivität 185

6 Radioaktivität

 AUFGABE K-26: Aluminium: Atombau und chemische Eigenschaften K.2.1, 2.4, 6.1, 6.4
a) Wie viele Elektronen, Protonen und Neutronen hat das 27
13 Al-Atom?
b) Was wiegt ein Aluminiumatom ungefähr?
c) Was wiegt ein Aluminiumatom bei genauer Rechnung? Warum stimmt der Zahlenwert nicht
exakt mit der im Periodensystem tabellierten Atommasse (26,98 u) überein?
d) Wie groß ist die Kernbindungsenergie (je Nucleon)?
e) Wie viele Isotope hat Aluminium?
f) Wie lautet die Elektronenkonfiguration von Aluminium? Welche Wertigkeit liegt vor?
g) Welche chemischen Eigenschaften leiten sich aus der Stellung im Periodensystem ab?
h) Wie viele Atome befinden sich in 1 cm3 Aluminium (Dichte 2,7 g/cm3)?
i) Wie groß ist der Radius des Atomkerns?
K
Konstanten: m(n) = 1,0087 u, m(p) = 1,0073 u; m(e) = 0,00055 u; u = 1,660·10−27 kg =
ˆ 931,5 MeV.

 L ÖSUNG K-26:

a) Z = 13 Protonen und Elektronen; A − Z = 27 − 13 = 14 Neutronen


b) m(Al) = {A} u ≈ 27 u = 27 · 1,660·10−27 kg = 4,48·10−26 kg
c) m(Al) = 14 m n + 13 m p + 13 m e = (14 · 1,0087 + 13 · 1,0073 + 13 · 0,00055) u = 27,22 u
Massendefekt:
m = (27,22 − 26,98) u = 0,24 u
d) E =
m c2 = 0,24 u · 1,66·10−27 kg · (3·108 m/s)2 = 3,59·10−11 J
oder E = 0,24 u · 931,5 MeV = 224 MeV, somit E/A = 224 MeV/27 = 8,3 MeV/Nucleon
e) Ein Isotop (Reinelement) – was man aus dem Periodensystem nicht sehen kann. Wegen des
Massendefekts ist die relative Atommasse nämlich nicht exakt 27.
f) [Ne] 3s2 3p1, wobei [Ne] = 2s2 2p6 die abgeschlossene Edelgasschale bezeichnet.
Die drei Valenzelektronen besagen, dass Al3⊕ -Ionen in salzartigen Verbindungen auftreten,
z. B. in AlCl3 , Al2 O3 . Aluminium ist also dreiwertig oder dreibindig.
g) Aluminium steht in der 3. Hauptgruppe, d. h. es ist dreiwertig, metallisch (links der Halbme-
talle), unedel (abseits der Edelmetalle), bildet basische Hydroxide (typisch für die Metalle der
1. bis 3. Hauptgruppe).
h) Die Stoffmenge n = 1 mol enthält NA Atome.
n= M m =  V = 2,7 g/cm3 ·1 cm3 = 0,1 mol
M 26,98 g/mol
N = n NA = 0,1 · 6,022·1023 = 6,022·1022 Atome

i) r = 1,4·10−15 m · 3 A = 4,2·10−15 m = 4,2 fm
186 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-27: Neutronen und Neutronensterne K.2, K.6.2


a) Welche Dichte haben Atomkerne?
b) Welche Masse hat ein Neutronenstern von 10 km Durchmesser?
c) Welcher Temperatur entspricht die kinetische Energie eines thermischen Neutrons,
das 3000 m/s schnell fliegt?

 L ÖSUNG K-27:

1,67·10−27 kg
a)  = m Au
V = 4 πr 3 =  Au
√ 3 = 4 ≈ 1.4·1017 kg
m3
−15 m)3
−15 3 π·(1,4·10
3
3 4
3 π 1,4 · 10 m · A

kg
b) m =  · 43 πr 3 = 1,4·1017 m3
· 43 π · (10000 m)3 ≈ 6·1029 kg

2 1,675·10−27 kg·(3000 m/s)2


c) E = 23 kT = 12 mv 2 ⇒ T = mv
3k = 3·1,38·10−23 J/K
= 364 K ≈ 91 ◦ C

 AUFGABE K-28: Radioaktiver Zerfall und Aktivität K.6.2


a) Welches Nuklid entsteht beim Alphazerfall von Uran-238?
b) Ein Cäsiumstrahler emittiert γ -Quanten der Energie 661 keV mit der Aktivität von 10 kBq.
Welche Energie wird im Jahr abgestrahlt?
c) Die Aktivität eines Präparats klingt innerhalb eines Jahres um 23 % ab.
Wie groß ist die Halbwertszeit?
d) Welche Aktivität hat ein Gramm Tritium 3 H (T = 12,35 a)?

 L ÖSUNG K-28:

a) 238 U
92 → 234 Th
90 + 42 He

b) Strahlungsleistung: P = 10000 s−1 · 661·103 eV · 1,602·10−19 J/eV = 1,05·10−9 W

Im Jahr: W = 1,09·10−9 W · (3600 · 24 · 365) s = 0,033 J

c) Die Restaktivität ist AA = e−λt = 1 − 0,23 = 0,77 ⇒


0
T = lnλ2 = − t · ln 2 = 1lna·ln0,77 = 2,7 a
2
ln(A/A0 )

d) Aus A = −λN mit λ = lnT2 und n = NN = M


m folgt:
A

6,022·1023 mol−1 ·1 g
A = − lnT2 NM
A m = − ln 2 ·
12,35 a 3 g/mol = 1,1·1022 a−1 = 3,4·1014 s−1
6 Radioaktivität 187

 AUFGABE K-29: Radioaktives Zerfallsgesetz K.6.2


Iod-131 hat eine Halbwertszeit von 8,05 Tagen.
a) Wie viele Prozent sind nach einer Woche zerfallen?
b) Nach welcher Zeit ist noch 1 % der Ausgangssubstanz vorhanden?
c) Wie viel 131 I (in kg) befindet sich in einer Flüssigkeit mit der Aktivität 10 kBq?
d) Nach wie vielen Tagen ist die Aktivität auf 10 % gefallen?

 L ÖSUNG K-29:

a) Restmenge: NN = e−λt = 2−t /T = 2−7/8,05 = 54,7 %; somit sind 1− NN0 = 45,3 % zerfallen.
0
1 N
b) t = − λ ln N = − T ln NN = − 8,05 d
ln 2 ln 0,01 = 53,5 d
0 ln 2 0
10000 s−1·8,05 d·24·3600 s/d
c) A = −λN ⇒ N = A AT
λ = ln 2 = ln 2 = 1 · 1010 Kerne
10 ·131 g/mol
m(131 I) = n M = NN M = 1·10
6,022·10 23 mol−1 = 2,2·10
−12 g = 2,2 pg
A

d) t = − T ln AA = − 8,05
ln 2 ln 0,1 = 26,7 d
d
(analog zu b)
ln 2 0 K

 AUFGABE K-30: Kernspaltung K.6.2


a) Wie funktioniert die Kernspaltung und warum wird dabei Energie frei?
b) Welche Masse an spaltbarem Uran-235 verbraucht ein Kernreaktor im Jahr?
Wirkungsgrad 25%, elektrische Leistung 1 GW, Energie pro Spaltung 210 MeV.
c) Welche Energie (in J und Wh) wird bei der Spaltung von 1 kg 235 U frei?
d) Wie viele Jahre muss ein Wasserkraftwerk (200 MW) arbeiten, um die einem Gramm Materie
äquivalente Energie ins Netz zu speisen?
e) Auf welche Temperatur müsste man 1 kg Kupfer erhitzen, damit die Wärmeenergie der
Masse von 10 pg Materie äquivalent wäre (cp = 390 J kg−1 K−1 ).

 L ÖSUNG K-30:

a) Langsame Neutronen regen einen Urankern an; er spaltet in Teilkerne und Neutronen, die
wieder spalten können (Kettenreaktion). Die Spaltprodukte haben kleinere Bindungsenergie
pro Nucleon, so dass Energie frei wird.
η Pt (109 W/0,25)·365·24·3600 s
b) Pro Jahr müssen N = E = 210·10 6 eV·1,609·10−19 J/eV = 3,75·10
19 Kerne gespalten werden.
1
3,75·1019·235·10−3 kg/mol
Dies sind m = n M = NNM = 6,022·1023 mol−1
= 1463 kg Uran.
A
c) Die Masse m = 1 kg 235 U bzw. die Stoffmenge n = m/M = 4,25 mol enthält N = n NA =
2,6·1024 Atome. Die freigesetzte Energie ist
E = N · 210 MeV · 1,602·10−19 J/eV = 8,6·1013 J = 2,4·1010 Wh = 24 GWh
2 1 kg·(299792458 m/s)2
d) E = mc2 = Pt ⇒ t = mc
P = 200·106 W
= 4,5·108 s ≈ 14 a
2 10−11 kg·(299792458 m/s)2
e) E = mc2 = m  cp
T ⇒ T = mc
 = 1 kg·390 J kg−1 K−1
≈ 2300 K
m cp
188 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-31: Kernfusion K.6.2


Die Sonne, als eine 149·106 km von der Erde entfernte Kreisfläche, bestrahlt jeden Quadratme-
ter der Erdoberfläche mit einer Leistung von 1400 W.
a) Nach welcher Reaktionsgleichung verschmelzen Tritium und Deuterium? (17,6 MeV)
b) Welche Energie (in kWh) liefert die Fusion von 1 kg Deuterium?
c) Welche äquivalente Masse verliert die Sonne in jeder Sekunde?
d) Welche Arbeit muss ein Proton 11 H⊕ leisten, um einem ruhenden 32 He2⊕ -Ion gegen die
C OULOMB-Abstoßung auf 10−14 m nahe zu kommen?
Welche Geschwindigkeit und thermische Energie müssen aufgebracht werden?
e) Wie viele Tonnen Kohle müsste man verbrennen (
H = 395 kJ/mol), um dieselbe Energie
wie bei der Fusion von 1 kg Deuterium zu erzielen? (siehe a, b)

 L ÖSUNG K-31:
a) 31 H + 21 H → 42 He + 10 n + 17,6 MeV
b) 1 kg Deuterium enthält N = n NA = mM NA = 1 kg·6,022·1023 mol−1 = 3 · 1026 Atome
2·10−3 kg mol−1
und liefert die Energie N · 17,6 MeV = 5,3 · 10 eV = 8,5·1014 J = 2,3·108 kWh
33
2 ·4π·(1,49·1011 m)2 ·1 s
c) E = mc2 = Pt ⇒ m = Pt2 = 1400 W/m (299792458 m/s)2
= 2,17·109 kg
c
r r
d) W = F dr = −(2e) 2e dr = e
2 (1,602·10−19 C)2
= 2π·8,854·10 −14 J
2πε r −12 F/m·10−14 m = 4,6·10
∞ ∞ 4πε0r 0

2·4,6·10−14 J
E = 21 m p v 2 ⇒ v = 2W mp = 1,673·10−27 kg
= 5,2·106 m/s

3·4,6·10−14 J
E = 23 kT = W ⇒ T = 3W = 2·1,381·10 −23 J/K ≈ 5,0·10 K
9
2k
e) Spezifische Verbrennungswärme:
h = 395 mol kJ
· 0,012 kg
1
mol−1
= 32900 kJ
kg = 9,14 kWh
kg

Somit sind m = E Fusion



h =
8,5·1014 J
32900·103 J kg−1
= 2,58·107kg ≈ 26000 t Kohle erforderlich.

 AUFGABE K-32: Kernreaktionen K.6.2


1. Der Beschuss von Lithiumkernen mit Deuteronen setzt Neutronen der Energie 14 MeV frei.
a) Wie lautet die Reaktionsgleichung?
b) Welche Geschwindigkeit hat das Deuteron?
2. Wie heißen die unbekannten Partner der Kernreaktionen?

13 ? + 0 n → ? ? + 2 He
a) 27 88 ? → ? ? + β
1 ? 4 b) 228 ?

 L ÖSUNG K-32:

1. a) 73 Li + 21 H → 84 Be + 10 n

2E 6 eV·1,609·10−19 J/eV
b) E = =
mc2 1
⇒ v = m n = 2·14·101,675·10
2 mv
2
−27 kg = 5,2·107 m/s
Nebenbei: Das sind 17% der Lichtgeschwindigkeit.
13 Al + 0 n → 11 Na + 2 He
27 1 24 4
2. a) (α-Zerfall)
0 
88 Ra → 89 Ac + −1 e
228 228
b) (β-Zerfall)
7 Röntgenspektroskopie, ionisierende Strahlung, Dosimetrie 189

7 Röntgenspektroskopie, ionisierende Strahlung, Dosimetrie

 AUFGABE K-33: Röntgenstrahlung: Emission und Unschärfe K1.1, K7.2


a) Welche Frequenz hat die Kα -Strahlung von Molybdän?
Welche Anregungsenergie muss die Röntgenröhre mindestens liefern?
b) Welche maximale Energie hat ein Röntgenquant, wenn die Röntgenröhre mit einer Spannung
von 100 kV betrieben wird? Welcher Wellenlänge entspricht das?
c) Wie viele Photonen pro Sekunde werden bei einer Strahlungsleistung von 1 W ausgestrahlt?
d) Wie groß ist die Energie- und Frequenzunschärfe bei der Strahlungsemission von einem
angeregten Niveau mit 10 fs Lebensdauer?

 L ÖSUNG K-33:

a) M OSELEY-Gesetz für die Ordnungszahl 42 und den K←L-Übergang:


   
f = R∞ c (Z − 1) 2 1 − 1 = 1,097·10 7 m−1 · 299792458 m · (42 − 1)2 · 1 − 1
n2 m2 s 1 22
K
= 4,15·10 Hz
18

Jedoch: In der Röntgenröhre muss das K-Elektron ionisiert werden, also m → ∞.


 
f = 1,097·107 m−1 · 299792458 ms · (42 − 1)2 · 11 − 0 = 5,5·1018 Hz

Dies entspricht einer Energie von E ≥ h f = 3,7·10−15 J ≈ 23 keV.


b) E = h f = eU ⇒ E = 100 keV = 100 · 103 V · e = 1,602·10−14 J
hc −34 Js·299792458 m/s
λ≥ = 6,626·101,602·10 −14 J = 1,24·10−11 m ≈ 12 pm
E
c) Nt = E
P = 1W
1,602·10−14 J
= 6,2·1013 s−1

h =
d)
E =
t 6,626·10−34 Js
10·10−15 s
≈ 6,6·10−20 J und
f =
E 1
h =
t = 100 THz

 AUFGABE K-34: Röntgenstrahlung: Absorption K7.1


a) Wie groß ist der Absorptionskoeffizient, wenn der Röntgenstrahl durch eine 0,14 mm dicke
Bleischicht zur Hälfte geschwächt wird?
b) Wie viele Halbwertsdicken sind notwendig, um die Strahlung auf 1 % zu reduzieren?
c) Menschliches Körpergewebe schwächt 50 keV-Röntgenstrahlung mit μ = 20 m−1 .
Welcher Prozentsatz der Strahlungsintensität durchdringt den Körper von 30 cm Dicke?

 L ÖSUNG K-34:

a) II = e−μx ⇒ μ = − x1 ln II = − 0,14·10
1
−3 m · ln 0,5 = 4951 m
−1 ≈ 5 mm−1
0 0

− ln(I /I0 ) − ln 0,01


b) x = μ = 4951 m−1
= 9,3·10−4 m = 0,93 mm.
Es sind 0,93 mm/0,14 mm ≈ 7 Halbwertsdicken notwendig.
190 K Atom- und Kernphysik

−1
c) II = e−μx = e−20 m ·0,3 m ≈ 0,25 %
0

 AUFGABE K-35: Compton-Effekt K.1, K7.2


Beim medizinischen Durchleuchten wird Röntgenstrahlung im Gewebe durch C OMPTON-
Streuung abgelenkt.
a) Welchen Energieverlust erleidet 100 keV-Strahlung durch Streuung unter 90◦ und 180◦?
b) Wie groß ist die Energie eines um 60◦ gestreuten Röntgenquants?
Welche Geschwindigkeit erreicht das getroffene Elektron (nichtrelativistisch)?

 L ÖSUNG K-35:

a) Aus
λ = 1 −mcos
ec
θ und
E = −
λ folgt:
E λ


E(90◦ ) = −E (1 −2cos θ ) =
2
−(100 keV)2 (1−cos 90◦ )
511 keV = −19,6 keV
mec
und
E(180◦) = −39,1 keV

b) Photon: E  = E +
E(60◦) = (100 − 9,78) keV = 90,2 keV
 
2·9,78·103·1,609·10−19 J
Elektron: E e = 12 m e v 2 ⇒ v = 2E
me
e =
9,109·10−31 kg
= 5,9·107 m/s

 AUFGABE K-36: Kristallgitter: Bindungskräfte und Bindungslänge K.3.5, D.4


a) Wie groß ist die Bindungsenergie zwischen den Eisenatomen (in J und eV),
wenn die Gitterenergie von Eisen 390 kJ/mol beträgt?
b) Welchen Abstand haben die Ionen im Kochsalz (NaCl), wenn die Bindungsenergie 8 eV
beträgt? Warum weicht der experimentelle Wert von 2,8·10−10 m ab?
c) Wie viele Atome befinden sich in 1 kg Aluminium (Dichte 2,7 g/cm3,
molare Masse 27 g/mol)? Welchen Radius hat ein Aluminiumatom?

 L ÖSUNG K-36:
Em =
a) E = N 390 kJ/mol
= 6,5·10−19 J = 4,0 eV
A 6,022·1023 mol−1

b) C OULOMB-Gesetz für die gegenseitige Anziehung isolierter Na⊕ und Cl : Bei genauer Rech-
nung müssen die sechs Nachbarionen um jede Ladung im Kristall berücksichtigt werden.
Q1 Q2
E = 4πε ⇒ e2 =
r = 4πε (1,602·10−19 C)2
= 1,8·10−10 m
0r 0E 4π·8,854·10−12 F/m·8 V·1,602·10−19 J/V

m ⇒ N = NA m = 6,022·1023 mol−1 ·1000 g = 2,23·1025 Atome


c) n = NN = M
A M 27 g/mol

m 1 kg V −8
= V ⇒ V = = 370,4 cm 3 = N 4 πr 3 ⇒ r = 3
N · 4π/3 = 1,6·10 cm
2,7 g/cm3 3

Im realen Kristallgitter beträgt der tatsächliche Atomradius 1,43·10−8 cm = 143 pm.


7 Röntgenspektroskopie, ionisierende Strahlung, Dosimetrie 191

 AUFGABE K-37: Röntgenbeugung und Kristallstrukturanalyse K.7.4


An einem Kristall tritt für 50 keV-Röntgenstrahlung B RAGG-Reflexion 1. Ordnung
bei einem Glanzwinkel von 25◦ auf.
Wie groß ist der Gitterebenenabstand?

 L ÖSUNG K-37:

hc = 6,626·10−34 Js·299792458 m/s


eU = h f = hc/λ ⇒ λ = eU 50000 V·1,609·10−19 C
≈ 2,48·10−11 m

nλ = 1·2,48·10−11 m
2d sin θ = nλ ⇒ d = 2 sin θ 2 sin 25◦ = 2,93·10−11 m ≈ 29 pm

 AUFGABE K-38: Elementarzellen K.7.4


Wie groß ist die Packungsdichte eines:
a) kubisch primitiven Gitters, K
b) kubisch raumzentrierten Gitters (krz),
c) kubisch flächenzentrierten Gitters (kfz)?

 T IPP K-38:
Der Packungsanteil P ist das Volumen der kugelförmig gedach-
ten Atome, bezogen auf das Gesamtvolumen der Gitterzelle.
An jeder der acht Würfelecken des kubisch primitiven Gitters
befindet sich eine Achtel Kugel. Im kubisch raumzentrierten r
Gitter berühren sich die Atome nicht an den Ecken, sondern
in der Raumdiagonalen (Länge 4r ), weil
√ das Zentralatom Platz
benötigt; die Kantenlänge ist a = 4r/ 3.

 L ÖSUNG K-38:

8· 81 · 34 πr
VKugeln 3
a) P = = = π = 0,52 = 52 %
VWürfel (2r ) 3 6


(8· 81 +1)· 34 πr
VKugeln 3
b) P = =  3 = 3π = 0,68 = 68 %
VWürfel 4r
√ 8
3

(8· 81 +6 12 )· 34 πr
VKugeln 3
c) P = =  3
π = 0,74 = 74 %
= √
VWürfel 4r
√ 3 2
2
192 K Atom- und Kernphysik

 AUFGABE K-39: Strahlenschutz K.7.1, 7.3


a) Wie tief dringt β-Strahlung der Energie 1 MeV in Aluminium ein? ( = 2,72 g/cm3)
b) Wie dick muss eine Bleiwand sein, um 100 keV-Röntgenstrahlung auf 1 Promille abzu-
schwächen? (μm = 5 cm2 /g;  = 11,4 g/cm3 )
c) Stimmt es, dass die tödliche Energiedosis von D = 10 Gy menschliches Gewebe nur um
wenige Millikelvin erwärmt? (cp = 4182 J kg−1 K−1 )
d) Bei der Röntgendurchleuchtung während einer Operation herrscht eine Dosisleistung von
0,02 mGy/s. Wie hoch sind Energiedosis, Äquivalent- und Ionendosis nach 10 min?
e) Welche Dosisleistung erzeugt eine 60 Co-Quelle mit der Aktivität 185 MBq in 1,5 m Entfer-
nung? ( = 9,3·10−17 Gy m2s−1 Bq−1 )
f) In der Zeitung stand: Nach dem Unfall wurde auf dem Reaktorgelände eine Radioaktivität

von 100 mSv gemessen.“ Ist dies eine vernünftige Information?
g) Die zulässige Äquivalentdosis für einen Reaktorarbeiter beträgt 100 mSv pro Jahr. Wie lange
darf er in einer Umgebung mit einer Dosisleistung von 200 mSv/h arbeiten?
i) Was ist der Unterschied zwischen der Dosis in S IEVERT (Sv) und in G RAY (Gy)?

 L ÖSUNG K-39:
" #
a) s̄ = 91 · 2,72 · 1 + 22,4 · 12 − 1 cm = 1,16 cm

ln(I /I0 )
b) I = I0 e−μx ⇒ x = − = − 5 cm2 g−1
ln 0,001
·11,4 g cm−3
= 0,12 cm = 1,2 mm
μm 
Q D 10 J kg−1
c) Q = m cp
T ⇒
T = = = 4182 J kg−1 K−1
= 0,0024 K
m cp cp
Ja, die Aussage stimmt.

d) D = Ḋt = 0,02·10−3 Gy s−1 · 10 · 60 s = 0,012 Gy


H = q D = 0,012 Sv; Qualitätsfaktor q = 1 für Röntgenstrahlung.
J ≈ D/(37,6 V) = 3,2·10−4 C/kg
9,3·10−17 Gy m2 s−1 Bq−1 ·185·106 Bq
e) Ḋ =  A2 = (1,5 m)2
= 7,6·10−9 Gy/s
r
f) Es fehlt die Zeitangabe. Sinnvoll wäre der Hinweis auf die Dosisleistung z. B. in mSv/h.

g) Ḣ = H H 100 mSv a−1


t ⇒ t = Ḣ = 200 mSv h−1 = 0,5 a
h

i) Die Strahlenbelastung wird durch die Energiedosis D = dE dm , d. h. die je Kilogramm Materie


absorbierte Energie mit der Einheit G RAY (Gy = J/kg) ausgedrückt.
Die Äquivalentdosis H = q D in S IEVERT (Sv) beschreibt die biologische Strahlenbe-
lastung, indem die Wirksamkeit jeder Strahlung auf das menschliche Gewebe durch den
Strahlungswichtungs- oder Qualitätsfaktor q bewertet wird: q =1 für Röntgen-, Gamma- und
Betastrahlung, q = 10 für Neutronen, q = 100 für Alphateilchen. Die gleiche Äquivalentdo-
sis bedeutet das gleiche Strahlenrisiko. Für Röntgenstrahlen ist 1 Sv = 1 Gy. Für gemsichte
Srrahlung in der Reaktortechnik muss H (in Sv) angegeben werden.
193

T Tabellen

Fallbeschleunigung Luftwiderstandsbeiwert cW
Erde, Äquator 9,78049 m/s2 Mond 1,62 m/s2 Platte 1,1 bis 1,3
Erde, Pole 9,83221 m/s2 Merkur 3,62 m/s2 langer Zylinder für Re > 5·105 0,35
Mars 3,75 m/s2 Pluto 7,9 m/s2 – für Re > 500 1,2
Venus 8,49 m/s2 Uranus 9,40 m/s2 Kugel, für Re > 106 0,18
Saturn 11,1 m/s2 Neptun 14,7 m/s2 – für Re = 103 . . . 105 0,45
Jupiter 26 m/s2 Sonne 274 m/s2 Tragflügel: von vorn angeströmt 0,055 bis 0,085
Rennwagen 0,15 bis 0,2
Reibungszahl Limousine, geschlossener Pkw 0,25 bis 0,6
Werkstoffpaar Haftreibung μ0 Gleitreibung μ Lastwagen 0,6 bis 1,0
bei 20 ◦ C trocken feucht trocken feucht
Stahl Eis 0,027 – 0,014 — Luftdruck und Wasserdampfdruck
Stahl Stahl 0,15 0,10 0,10 0,05 Höhe ü. T p Dichte pH2 O Siedepunkt
Holz Metall 0,5 0,1 0,3 0,05 ◦C
NN (m) mbar kg/m3 mbar Wasser ◦ C
Bremse Stahl – – 0,55 0,4
Gummi Asphalt 0,7 – 0,4 0,15 0 15 1013 1,226 17 100
500 11,8 955 1,168 13,7 98
Elastizitäts- und Schubmodul 1000 8,5 899 1,112 11 97
2000 2 795 1,007 7 93
Stoff (20 ◦ C) E (N/mm2 ) G (N/mm2 ) 4000 –11 616 0,819 2,4 87
Aluminium 64 000 ... 72 000 8000 –37 356 0,525 0,13 74
Messing (CuZn) 78 000 ... 98 000 34 000 (34 GPa) 15000 –56,5 120 0,194 – 51
Bronze (CuSn) 107 000 ... 113 000 44 000 30000 –56,5 44 0,02 – 15
Kupfer 122 000 ... 123 000 41 000
Federstahl 205 000 ... 215 000 83 000 Längenausdehnungskoeffizient α
0 ... 100 ◦ C 0 ... 500 ◦ C
Viskosität bei 101325 Pa
Quarzglas 0,51·10−6 K−1 0,61·10−6 K−1
Dynamische V. η Kinematische V. ν
Stahl, 36% Ni 1,5·10−6
10−6 Pa s = μPa s mm2 /s = 10−6 m2 /s
Kohle 6,0·10−6
CO2 (0 ◦ C) 13,8 7,0 Holz 8,0·10−6
Luft (20 ◦ C) 18,24 15,35 Cr-Stahl; Fensterglas 10,0·10−6
Luft (100 ◦ C) 21,94 23,51 Kupfer 16,4·10−6 17,9·10−6
Luft (500 ◦ C) 36,62 81,35
Wasser (20 ◦ C) 1002,7 1,004 Volumenausdehnungskoeffizient
Wasser (40 ◦ C) 653,1 0,658
Wasser (100 ◦ C) 282,2 0,294 Wasser +0,000 2066 K−1 20 ◦ C
Glycerin (20 ◦ C) 1485 1,175 Wasser +0,000 7547 K−1 100 ◦ C
Glycerin +0,000 50 K−1 20 ◦ C
Grenzflächenspannung Ethanol +0,001 10 K−1 20 ◦ C
gegen Luft σ12 (20 ◦ C) N/m = J/m2 gegen Wasser Luft +0,003 421 K−1 20 ◦ C
Luft +0,002 683 K−1 100 ◦ C
Wasser, rein 0,07196
Glycerin 0,0634 Molares Volumen und Dichte realer Gase
Seifenlösung ≈ 0,04
Ethanol 0,0223 0 ◦ C, 101325 Pa  Vm = M/
Diethylether 0,0171 0,0107 kg/m3 = g/ m3 /kmol = /mol
H2 0,089870 22,442
Kompressibilität κ (GPa−1 = 10−9 bar−1 ) CH4 (20 ◦ C) 0,554
H2 O 0,768 23,459
Diamant 20 ◦ C 0,0185 Acetylen 1,1709 22,238
Eisen 20 ◦ C 0,0585 Luft 1,2927–1,2933 22,468
Kupfer 20 ◦ C 0,0725 Argon 1,7837 22,374
Wasser 25 ◦ C 0,46 CO2 1,9768 22,263
Ethanol 20 ◦ C 1,18 Chlor 3,220 22,037

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7_10, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
194 T Tabellen

Molares Volumen feuchter idealer Gase Aktivitätskoeffizient γ± (25◦ C)


T /◦ C 0 10 15 20 25 30 35 Elektrolyt Molalität (mol/kg)
pH2 O 6,10 12,29 17,05 23,38 36,67 42,45 56,23 0,01 0,1 0,5 1,0
mbar HCl 0,9043 0,7964 0,757 0,809
p Vm in /mol H2 SO4 0,544 0,266 0,155 0,131
893 25,60 26,72 27,34 28,02 28,77 29,62 30,61
946 24,15 25,20 25,77 26,40 27,09 27,88 28,78 Ionenbeweglichkeit u (10−8 m2 V−1 s−1 )
986 23,16 24,16 24,71 25,30 25,96 26,70 27,54 H⊕ 36,23 OH 20,64
1013 22,55 23,52 24,05 24,62 25,25 25,96 26,77 Na⊕ 5,19 Cl 7,91
NO
1039 21,97 22,91 23,42 23,98 24,59 25,27 26,05
K⊕ 7,62 3 7,40
Kritische Daten, van-der-Waals-Konstante Verbrennungsenthalpie
Gas Tk pk a b Brennwert Ho Heizwert Hu
(K) (bar) 2 bar mol−2 /mol Brennstoff MJ/kg MJ/kg

Luft 132,507 37,66 1,360 0,03657 Braunkohle – 9,6 (8 – 11)


CH4 190,56 45,950 2,3047 0,04310 Holz – 14,6 (9 – 15)
CO2 304,2 73,825 3,656 0,04282 Methanol – 19,51
Cl2 417 77,0 6,59 0,0563 Benzin 46,7 42,5
H2 O 647,30 221,20 5,5242 0,03041 Brenngas MJ/m3 MJ/m3
Wasserstoff – 10,78
Fugazitätskoeffizient von Stickstoff (273 K) Methan 39,85 35,88
Propan 100,89 93,21
1 bar 0,99955 300 bar 1,006
10 bar 0,9956 400 bar 1,062 Verdampfungsenthalpie
V h (kJ/kg)
100 bar 0,9703 800 bar 1,495
Luft 197 –192,3 ◦ C
CO2 572,8 – 78,45 ◦ C
Isentropenexponent κ (0 ◦ C)
Ethanol 858
Ethan 1,20 H2 O 1,33 H2 O 2256,2 100 ◦ C
Acetylen 1,26 CO 1,40
Molare Wärmekapazität (Molwärme)
CO2 1,30 Luft 1,40
CH4 1,32 H2 1,41 Stoff C p,m C V,m
κ
20◦ C,101325 Pa J mol−1 K−1 J mol−1 K−1
Henry-Konstante H (Pa−1 ) bei 298 K Luft 29,10 20,77 1,40
O2 29,43 21,06 1,40
Gas in Wasser in Benzol
CH4 34,59 26,19 1,32
CO2 1,67·108 1,14·107 CO2 36,96 28,46 1,30
O2 4,40·109 –
N2 8,68·109 2,39·108 Spezifische Wärmekapazität
cp cV
Stoff (20 ◦ C)
Kryoskopische Konstante K m (kg K/mol) J kg−1 K−1 J kg−1 K−1
Wasser 1,853 CO2 (0 ◦ C) 827 630
Tetrachlormethan 29,8 Luft (20 ◦ C) 1007 720
Luft (100 ◦ C) 1012
Eis (0 ◦ C) 1930
Diffusionskoeffizient in Wasser Wasser (20 ◦ C) 4182
Wasser (100 ◦ C) 4216
D12 (10−5 cm2 /s) 25 ◦ C 20 ◦ C 15 ◦ C
H2 9,75 4,8 Wärmeleitfähigkeit λ (W K−1 m−1 )
Wasser 2,44 Luft Wärmeisolatoren 0,02569 20 ◦ C
O2 2,41
CO2 0,015 0 ◦C
CO2 2,0
Harnstoff 1,38 1,20 Eis 2,2 0 ◦C
Aceton 1,28 1,16 1,22 Wasser 0,600 20 ◦ C
Ethanol 1,24 1,00 Wasser 0,677 100 ◦ C
Glycerin 0,83 0,72 Grafit 140 20 ◦ C
Glucose 0,673 Kupfer 393 20 ◦ C
Saccharose 0,521 Silber gute Wärmeleiter 418,7 20 ◦ C
195

Temperaturleitfähigkeit a (m2 /s) Thermospannung


Bezugstemperatur 0 ◦ C (0 mV). Für 20 ◦ C von allen Wer-
Eis 1,25·10−6 0 ◦C ten die Spalte bei 20 ◦ C subtrahieren.
Wasser 0,1436·10−6 20 ◦ C
Thermopaar –50 ◦ C 20 ◦ C 100 ◦ C 400 ◦ C
Wasser 0,1677·10−6 100 ◦ C
Pt/10% Rh –0,236 0,113 0,645 3,260
CO2 9,08·10−6 0 ◦C
Cu/CuNi –1,819 0,789 4,277 20,869
Luft 21,47·10−6 20 ◦ C
Luft 33,26·10−6 100 ◦ C
Sprungtemperatur von Supraleitern
Kupfer 113,34·10−6 20 ◦ C
Element Tc (in K) Bc (4,2 K) in T
Prandtl-Zahl Quecksilber 4,15 0,0412
Bi2 Sr2 CaCu2 O8 92 30 bis 60
Temperatur Wasser trockene Luft
Tl2 Ca2 Ba2 Cu3 Ox 125 100 bis 200
–20 ◦ C 0,7215
0 ◦C 0,7179
20 ◦ C 6,99 0,7148 Beweglichkeit von Ladungsträgern
30 ◦ C 5,42 0,7134 Material n u(e) u(h) σ
100 ◦ C 1,76 0,7070 (cm−3 ) cm2 V−1 s−1 (S/cm)
200 ◦ C 0,91 0,7051 Cu 8,7·1022 480 – 6·105
Si 1,5·1010 1350 480 5·10−6
Schallgeschwindigkeit c (m/s) 20 ◦ C GaAs 9·106 8500 450 1·10−8

Kupfer 3550 Hall-Koeffizient RH in 10−11 m3 C−1


Eis 3200
Holz, Eiche 3380 Elektronenleiter Kupfer + 5,5
Mauerwerk 3500 Gold – 7,5
Stahl 4900 ... 5050 Löcherleitung Zinn +14
Glas 5300 ... 5500 Halbleiter InAs –107
Wasser (20 ◦ C) 1485
CO2 258
Luft (20 ◦ C) 343,8
Permittivität
Wasserdampf, 130 ◦ C 450 (Gase bei 101,3 kPa) εr T /◦ C
Luft, trocken 1,000 594 0
Widerstand, spezifischer elektrischer CO2 1,6 –5
Stoff  (in ' m) bei 20 ◦ C Paraffin 2,2 20
Glas 5 bis 16
Silber Leiter 0,0167·10−6 Glimmer 6 bis 8
Aluminium 0,0278·10−6 Al2 O3 12 (6 bis 9) 20
CuMn 12 Ni (Manganin) 0,43 ·10−6 Ta2 O5 27 20
CuNi44 (Konstantan) 0,49 ·10−6 Methanol 31,2 20
8 bis 20·10−6 Acetonitril 36,0 25
Grafit
Wasser, dest. 10000 bis 40000 Dimethylsulfoxid 46,6 25 T
Propylencarbonat 64 25
Erde, feucht > 106
Wasser 78,54 25
Glas 1011 . . . 1017 Wasser 80,18 20
Kautschuk 1016 Wasser 81,1 18
Paraffin Isolatoren 1020 . . . 1022 H2 SO4 101 25
NDK-Keramik 10 – 200 20
HDK-Keramik 103 – 104 20
Temperaturkoeffizient des Widerstands
BaTiO3 bis 3000
α (0...100◦ C) in K−1
Dipolmoment μ (10−30 Cm)
Grafit –0,000 2
Konstantan 0,000 01 bis 4 CO2 0 Hexan 0
Silber 0,004 1 NO 0,5 Toluol 1,2
Kupfer 0,004 3 (0,0039; 20 ◦ C) NH3 4,9 Phenol 4,8
Eisen 0,006 1 (0,00657; 20 ◦ C) SO2 5,5 Ethanol 5,6
Nickel 0,006 8 (0,0055; 20 ◦ C) H2 O 6,2 Essigsäure 5,8
HCN 9,9 Acetaldehyd 9,0
196 T Tabellen

Polarisierbarkeit α Abbe-Zahl
α  = α/ V (cm3 ) α (F m2 = C2 m2 /J) 20 ◦ C, 10325 Pa νd νe
H2 0,819·10−24 0,911·10−40
N2 1,77·10−24 1,97·10−40 Quarz 67,7 68,4
CO2 2,63·10−24 2,93·10−40 Wasser 55,6 55,8
Plexiglas M222 52 52
HCl 2,63·10−24
H2 O 1,48·10−24 1,65·10−40
Emissionsgrad
Permeabilität, magnetische Suszeptibilität Oberfläche T ε⊥ ε
Paramagnetika μr κ = χm (10−9 m3 /kg)
Cu, poliert 20 ◦ C 0,03
Aluminium 1,000 0208 +8,2 Aluminium, walzblank 20 ◦ C 0,04 0,05
O2 1,000 001 86 +1300 Silber, blank 20 ◦ C 0,02 (0,05)
Platin 1,000 257 +12,2 Stahl, poliert 20 ◦ C 0,26
Diamagnetika Holz (Buche, Eiche) 20 ◦ C 0,89 – 0,93
Aceton 0,999 9864 -7,3 Kunststoffe 20 ◦ C – 0,90
Ethanol 0,999 9927 -9,3 Ziegelstein 20 ◦ C 0,92
Ether 0.999 9916 -11,8 Glas 20 ◦ C 0,94
Wasser 0,999 990 97 -9,05 Beton 20 ◦ C – 0,94
Al2 O3 0,999 9864 -3,5 Heizkörperlack 20 ◦ C 0,93
Ferromagnetika μr ohne Feld μr Sättigung Wasser 20 ◦ C 0,95
Eisoberfläche 0 ◦C 0,96
Gusseisen 50. . .100 500 schwarzer Lack 80 ◦ C 0,97
Stahl 200 2000...4000
Mumetall 140 000
Reichweite radioaktiver Strahlung
Curie-Temperatur
Strahlenart Energie Reichweite (in Wasser)
Eisencarbid (Zementit) 452 K = 215 ◦ C α-Strahlen 5 MeV 40 μm
Nickel 631 K = 358 ◦ C β-Strahlen 0,02 MeV 10 μm
Bariumferrit 708 K = 435 ◦ C 1 MeV 7 mm
Reineisen 1041 K = 768 ◦ C γ -Strahlen 0,02 MeV 6,4 cm
1 MeV 65 cm
Brechzahl (gegen Luft, 20◦ C, Natriumlicht) Neutronen 1 MeV 20 cm
434 nm n D : 589,3 nm n C : 656 nm Rückstoßkerne 50 MeV 1 μm
Wasser 1,3404 1,33299 1,3312
Ethanol 1,3700 1,3617 1,3605 Halbwertszeit von Radionukliden
Glycerin 1,455
Toluol 1,5170 1,4955 1,4911 Nuklid Halbwertszeit Zerfall
CaF2 1,43383 C-14 5730 a β
Quarzglas 1,4584 Co-60 5,27 a β  ,γ
Plexiglas 1,491 Cs-137 30,17 a β
Quarz 1,54 H-3 12,32 a β
Al2 O3 1,64 I-131 8,02 d β  ,γ
Diamant 2,4173 Pu-239 2,41·104 a α,γ
Luft 1,000 292 Pu-241 14,4 a β  ,α,γ
Kohlendioxid 1,000 45 Pu-242 3,76·105 a α,γ
Ra-226 1,6·103 a α,γ
Brechzahl doppeltbrechender Stoffe Rn-222 3,83 d α,γ
589,3 nm, gegen Luft, 20◦ C o ao Sr-90 28,5 a β
Eis, 0◦ C 1,3091 1,3105 Tc-99 2,1·105 a β  ,γ
Quarz 1,54422 1,55332 U-234 2,45·105 a α,γ
Calciumfluorid 1,65838 1,48642 U-235 7,04·108 a α,γ
Korund 1,768 1,760 U-238 4,47·109 a α,γ
197

Index
Antriebsleistung . . . . . . . 43, 47 BALMER-Serie . . . . . . . . . . 166 Bogenlänge . . . . . . . . . . . . . . . 52

A Aorta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Band, Seiten- . . . . . . . . . . . .106 Bogenmaß . . . . . . . . . . . . 1, 144


Aperiodischer Fall . . . . 99, 101 Bandbreite . . . . . . . . . . . . . . 147 B OHR’sches Atommodell . 166

A BBE-Zahl . . . . . . . . . . . . . . 196 Apertur, numerische . . . . . . 149 Bandgenerator . . . . . . . . . . . 116 B OLTZMANN-Konstante . . 134

Abbildungsmaßstab . .154, 160 Aphel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Barometrische B OLTZMANN-Verteilung


Höhenformel . . . . . . . . . 36, 77 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55, 184
Abklingkoeffizient . . . . 98, 100 Äquator . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Basis, körperfeste . . . . . . . . . 14 B ORN -H ABER -Prozess . . . . 69
Abklingzeit . . . . . . . . . . 99, 100 Äquivalentdosis . . . . . . . . . . 192
Basiseinheiten . . . . . . . . . . . . .1f Böschung . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Abkühlkurve . . . . . . . . . . . . . 76 Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 38
Basisvektoren, zeitabh. . . . . 27 B RAGG-Reflexion . . . . . . . . 191
Ablauf e. Wasserfilms . . . . . 42 Arbeitskraftmaschine . . . . . . 65
Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 B RAGG-Zelle . . . . . . . . . . . . 147
Ablenkeinheit . . . . . . . . . . . 132 Argon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Baum, vollständiger . . . . . . 121 Brechungsgesetz . . . . . . . . 144
Ablenkung im elektr. Feld 132 A RRHENIUS-Gerade . . . . . . 92
Bedingung, Grenz- . . . . . . 128 Brechzahl . . . . . . . . . . .157, 196
Absetzbecken . . . . . . . . . . . . . 44 Asymptoten . . . . . . . . . . . . . 172
, Haft-, Roll- . . . . . . . . . 27, 28 Bremse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Absoluter Fehler . . . . . . . . . . . 4 Asynchronmaschine . . . . . . 141
Belag, Massen- . . . . . . . . . . . 97 , hydraulische . . . . . . . . . . . .37
Absorption . . . . . . . . . . . 86, 94 Atom- und Kernphysik . . . 164
Beleuchtungsstärke . . . . . . 162 Bremsflüssigkeit . . . . . . . . . . 37
Absorptionskoeffizient 97, 189 Atomkern, Dichte . . . . . . . . 186
B ERNOULLI-Gleichung Bremskraft . . . . . . . . . . . . . . . 15
Absorptionsrate . . . . . . . . . . . 94 Atommasse . . . . . . . . . . . . . .185
. . . . . . . . . . . . . . . . . 43, 45f, 49 Bremsleistung . . . . . . . . . . . . 37
Abweichung v. Mittel . . . . 181 Atommodell, B OHR- . . . . . 166
Beschleunigung . . . . . . . 11, 96 Bremspedal . . . . . . . . . . . . . . . 37
Abwurfgeschwindigkeit . . . 11 Atomradius . . . . . . . . . . . . . .190
, Winkel- . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Bremsweg . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Actinoide . . . . . . . . . . . . . . . 167 Aufdampfschicht . . . . . . . . 147
Beschleunigungsspannung 132 Bremszylinder . . . . . . . . . . . . 37
Adiabatenexponent . . . . . . . 107 Aufenthaltswahrscheinlkt. 170
B ESSEL-Verfahren . . . . . . . 156 Brennstoffzelle . . . . . . . . . . . 70
adiabatische Auflösung . . . . . . . . . . . . . . . 149
Bestrahlungsstärke . . . . . . . 152 Brennweite . . . . . . . . 154, 156f
Expansion . . . . . . . . . . . . . . . 66 Auftrieb . . . . . . . . . . . . . . 36, 38
Betrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Brennwert . . . . . . . . . . . . . . . 194
Kompression . . . . . . . . . . . . 68 Auge . . . . . . . . . . 152, 157, 164
Beugung: Gitter, Spalt . . . 148f B REWSTER -Winkel . . . . . . 146
Zustandsänderung . . . . 64, 68 Augenblickswert, komplex . 96
Beugungsordnung . . . . . . . . 149 Brille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
AIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92, 93 Ausbreitung e. Welle . . . . . 108
Beweglichkeit . . . . . . . . . . . 195 Brückenschaltung . . . . . . . . 121
Aktivität . . . . . . . . . . . . 74, 187 Ausdehnung, Luft . . . . . . . 62f
Bewegung, lin., relativ . 23, 31 Brunnenschacht . . . . . . . . . . 109
Aktivitätskoeffizient . . 74, 194 Ausdehnungskoeffizient . . 193
Bewegungsgleichung B ÜCHE-Theorem . . . . . . . . . 50
Akustik . . . . . . . . . . . . .109, 115 Ausfluss . . . . . . . . . . . 39, 49, 52 . . . . . . . . . . 23, 24, 25, 97, 106
BUNSEN-Flamme . . . . . . . . . 55
Alphazerfall . . . . . . . . . . . . . 186 Ausgleichsgerade . . . .6, 57, 92 Biene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 BUNSEN-Koeffizient . . . . . . 87
Aluminium . . . . . . . . . 136, 185 Außenleiterspannung 139, 142 Bildfeld, Sehwinkel . . . . . . 159
äußere Oberfläche . . . . . . . . . 94 Bildungsenthalpie . . . . . . . . . 69
Amateurfunk . . . . . . . . . . . . 106
Ampere (A) . . . . . . . . . . . . . 129 Ausströmen . . . . . . . . 49, 55, 61 Bimetallstreifen . . . . . . . . . . . 52
C
A MPERE’sches Gesetz . . . . 129 Austrittsarbeit . . . . . . . 132, 164 Bindung, kinematische . . . . 21
Calciumfluorid . . . . . . . . . . .172
Amperemeter . . . . . . . . . . . . 120 Auswiegen mit Wasser . . . . .56 Bindungskraft . . . . . . . . . . . 172
C ARNOT-Prozess . . . . . . . . .65f
Amplitude . . . . . . . . . . . . . . . 98 Auto . . . . . . . . . . . . . 10, 43, 101 Bindungslänge . . . . . . . . . . . 182
C ELSIUS-Grad . . . . . . . . . . . . 51
, komplexe . . . . . . . . . . 96, 106 axiales Trägheitsmoment . . . 25 Biogas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
charakterist. Temperatur . . . 78
Amplitudenmodulation . . . 105 Blasensäule . . . . . . . . . . . . . . . 88
Chemische(s)
Amplitudenspektrum . . 3, 103f B B LASIUS-Formel . . . . . . . . . 47
Bindung . . . . . . . . . . . . . . . 172
Analysator . . . . . . . . . . . . . . 183 Bleiwand . . . . . . . . . . . . . . . . 192
Gleichgewicht . . . . . . . . 71, 91
Anharmonizitätskonstante 182 Bahndrehimpulsquantenz. 167 Blendenzahl . . . . . . . . . . . . . 158
Thermodynamik . . . . . . . . . 69
Anode . . . . . . . . . . . 71, 90, 136 Bahngeschwindigkeit . . . . . 167 Blindleistung . . . . . . . . . . . . 123
Chloroform . . . . . . . . . . . . . . . 56
Anpresskraft . . . . . . . . . . 26, 28 Bahnmoment . . . . . . . . . . . . 171 Blitz . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 119
C LAUSIUS -C LAPEYRON-
Antenne . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Bahnwiderstand . . . . . 134, 135 Blutgefäße . . . . . . . . . . . . . . . 33 Gleichung . . . . . . . . 73, 76, 77
Antriebskraft . . . . . . . . . . . . . 16 Ballon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 B ODE-Diagramm . . . .103, 124 C OMPTON-Effekt . . . . . . . . 190

P. Kurzweil et al. (Hrsg.), Physik Aufgabensammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler,


DOI 10.1007/978-3-8348-2454-7, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012
198 T Index

C ORIOLIS-Kraft . . . . . . . 19, 34 Differentielle Größe . 137, 151 Durchströmbarkeit . . . . . . . . 48 Elementarladung . . . . . . . 116ff


C OULOMB-Gesetz Differenz, Laufzeit- . . . . . . 114 Dynamik . . . . . . . . . . . . . .14, 24 Elementarzelle . . . . . . . . . . . 191
. . . . . . . . . 127, 166, 188, 190 Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . 167
Differenzenmethode . . . . . . . . 7 Dynamische Viskosität . . . . 40
C OULOMB-Reibung . . . 19, 28 Ellipsenbahn . . . . . . . . . . . . . .26
Diffusion . . . . . . . . . . . . . 83, 86
C RAMER-Regel . . . . . 121, 122 Emissionsgrad . . . . . . . . . . . 196
C URIE-Temperatur . . . . . . . 196
Diffusionskoeffizient . . 83, 194 E Empfangsdipol . . . . . . . . . . 105
Diffusionsspannung . . . . . . 134
CVD-Beschichtung . . . . . . 147 Empfindlichkeit d. Auges . 152
Dimensionsanalyse . . . . . . . . . 2 E -Modul . . . . . . . . . . . . . . . . 193
cw -Wert . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Endwertsatz . . . . . . . . . . . . . 103
Diode . . . . . . . . . . . . . . 134, 137 Ebene, schiefe . . . . . . 1, 16, 23 Energie
Dipol, Empfangs- . . . . . . . . 105 Edelgasschale . . . . . . . . . . . 167 , innere . . . . . . . . . . . . . . 59, 62
D Dipollänge . . . . . . . . . . . . . . 105 Effektivwert . . . . . . . . . . . . . 123 , kinetische . . . . 23f, 174, 176
Dipolmoment . . . . . . . . . . . . 195 Eigenfunktion . . . . . . . . . . . 169 , magnetische . . . . . . . . . . . 128
D ’A LEMBERT -Hilfskraft . . . 24 Dispersion . . . . . . . . . . . . . . 148 Eigenkreisfrequenz . . . 99, 100 , potentielle . . . . . . . . 23f, 108
Dämmmaß, Schall- . . . . . . . 113 Dissoziationsenergie . .69, 173 Energiedichte, magn. . . . . . 128
Eigenvektor . . . . . . . . . . . . . 178
Dampfdruck . . . . . . . . . . . . . 73 Dissoziationsgrad . . . . . . 74, 76 Energiedosis . . . . . . . . . . . . . 192
Eigenwert .102, 168, 177f, 181
Dampfdruckerniedrigung . . 76 Dissoziationskonstante . . . . 74 Energiesatz . . . . . . . 15, 22, 133
Eindringtiefe . . . . . . . . . . . . 192
Dämpfer . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Donner . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Entropie . . . . . . . . . . 60f, 65, 70
Eingangsimpedanz . . 122, 138
Dampfkraftanlage . . . . . . . . . 65 Doppelbrechung . . . . . . . . . 146 Entspiegelung . . . . . . . . . . . 148
Einheitsvektor . . . . . . . . . . . 173
Dampfturbine . . . . . . . . . . . . . 49 Doppler-Effekt Erdanziehung . . . . . . . . . . . . . 32
Einmachglas . . . . . . . . . . . . . . 35
Dämpfungsgrad . . . . . . . . . . 98 , akustischer . . . . . . . . . . . . 112 Erde . . . . . . . . . . . 11, 23, 26, 34
Einseitenbandmodulation . 106
-koeffizient . . . . . 98, 101, 112 , optischer . . . . . . . . . . . . . . 147 E RGUN-Gleichung . . . . . . . . 48
Einspannung . . . . . . . . . . . . 105
DANIELL-Element . . . . . . . . 90 E RICSSON-Prozess . . . . . . . . 66
Dosisleistung . . . . . . . . . . . . 192 Eis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70, 75
Erregerstrom . . . . . . . . . . . . 142
DARCY-Gesetz . . . . . . . . . . . 48 Draht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 elastischer Stoß . . . . . . . . . . . 17 Ersatzquelle . . . . . . . . . . . . . 122
Dauer, Flug- . . . . . . . . . . . . 133 Drehbank . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Elektrische(r, s) Ersatzschaltbild . . . . . . . . . . 142
Lebens- . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Drehbewegung, ebene . . . . . 12 Feldenergie . . . . . . . . . . 96, 97 Erwärmung . . . . . . . . . . . 63, 67
Perioden- . . . . . . . . . . . 98, 101 Drehimpuls Leitfähigkeit . . . . . . . . . . . 118 Erwartungswert . . . . . 169, 181
Dauerschwingung . . . . . . . . 103 -erhaltung . . . . . . . . 17, 23, 28 Schwingkreis . . . . . . 100, 105 Erzwungene Konvektion . . . 78
DE B ROGLIE-Wellenlänge 165 -quantenzahl . . . . . . . . . . . 171 Esterhydrolyse . . . . . . . . . . . . 93
Spannung . . . . . . . . . . . 29, 117
D EBYE-H ÜCKEL-Theorie . 74 -vektor . . . . . . . . . . . . . . 27, 28 Ethan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71f
Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Dehnung . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Drehkondensator . . . . . . . . . 105 Ethen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Wärmeäquivalent . . . . . . . . 54
D EWAR-Gefäß . . . . . . . . . . . . 54 Drehmatrix . . . . . . . . . . . . . . . 13 E ULER-Winkel . . . . . . . . . . . 13f
Widerstand . . . . . . . . 118, 135
Dezibel (dB) . . . . . . . . . . . . . . . 4 Drehmoment . 21, 28, 99, 142 Expansion . . . . . . . . . . . . . . . 66f
elektrochem. Wertigkeit . . 136
Dezimalgrad . . . . . . . . . . . . . . . 1 -satz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Exzentrizität . . . . . . . . . . . . . . 26
Elektrolyse . . . . . . . . . . . . . . 136
Diamagnetika . . . . . . . . . . . .196 -vektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 E YRING-Theorie . . . . . . . . . . 40
Elektrolyt . . . . . . . . . . . . 74, 172
Diaprojektor . . . . . . . . . . . . . 160 Drehspiegel . . . . . . . . . . . . . 154
Elektromagnetisches Feld . 126
Dichte . . . . . . . . . . . . . . .57, 193 Drehstromsystem . . . . . . . 138f
Elektromotor . . . . . . . . . . 15, 25
F
, Atomkern . . . . . . . . . . . . . 186 Drehung . . . . . . . . . . . . . . 13, 31
Elektron . . . . . . . . . . . . 29, 116
, Luft . . . . . . . . . . . . . . . . 56, 62 Drehwinkel . . . . . . . . . . . . . . . 13 Fähre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
, freies . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
, Gasgemische . . . 57, 86, 153 Drehzahl . . . . . . . . . 12, 25, 142 FAHRENHEIT-Grad . . . . . . . 51
, im 1-dim.Kasten . . . . . . . 169
, Flussdichte . . . . . . . . . . . . 130 Fahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Dreieckschaltung . . . . . . . . 140
, im elektr. Feld . . . . . . . . . 132
Fall, freier . 15, 32, 44, 78, 109
, mittlere . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Driftgeschwindigkeit . . . . . 116
, im Magnetfeld . . . . . . . . . 134 , aperiodischer . . . . . . 99, 101
, Raumladungs- . . . . . . . . . 116 Druck . . . . . . . . . . . . 35, 39, 62
Elektronenaffinität . . . . . . . . 69 Fallbeschleunigung . . . . . . 193
, Strom- . . . . . . . . . . . . . . . . 116 , in Schüttschicht . . . . . . . . . 48
Elektroneneinfang . . . . . . . 166 Fallfilmabsorber . . . . . . . 42, 86
Dichteänderung . . . . . . . . . . . 52 Druckkräfte in Flüssigkeiten 36
Elektronengas . . . . . . . . . . . 172 Fallschirmspringer . 32, 43, 78
Dielektrikum . . . . . . . .127, 172 Druckverlust . . . . . . . . . . 45, 48
Elektronenkonfiguration Fallzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Dielektrizitätskonstante . . . 195 D UMAS-Verfahren . . . . . . . . 56 . . . . . . . . . . 166, 167, 171, 185 FARADAY-Gesetz . . . 130, 136
D IETERICI . . . . . . . . . . . . . . . 71 Durchbruchspannung . . . . . 134 Elektronenmikroskop . . . . . 165 Farbstofflaser . . . . . . . . . . . . 151
Differential, totales . . . . . . . 59 Durchflussmessung . . . . . . 114 Elektronvolt . . . . . . . . . . . . . . . 1 Farbtemperatur . . . . . . . . . . . 82
-gleichung . 97, 99, 124f, 130 Durchflutungsgesetz . . . . . . 128 Elektrostatik . . . . . . . . . . . . . 127 Feder (Statik) . . . . . . . . . . . . 21
Differentiation, numerische . 7 Durchmesser, hydrodynam. 43 Elementardrehung . . . . . . . . 13 Federkonstante . . . . . . . . . . 172f
199

Federsteifigkeit . . . . . . . . 21, 98 , Resonanz- . . . . . . . . . . . . 100 Generatorn . . . . . . . . . 130, 142 Grenzfrequenz . . . . . . . . . . . 124


Fehlerrechnung . . . . . . . . . . . . 4 , Schwingungs- . . . . . . . . . . 97 Geometrische Optik . . . . . . 154 Grenzleitfähigkeit . . . . . . . . . 75
Feld, Gradienten- . . . . . . . . 131 , stationäre . . . . . . . . . 108, 111 Gerade Funktion . . . . . . . . . 168 Grenzschichtdiffusion . . . . . 85
, Magnetfeld . . . . . . . . . . . .130 , Träger- . . . . . . . . . . . . . . . 105 Gesamtlautstärke . . . . 111, 115 Grenzwellenlänge . . . . . . . . 164

Feldenergie . . . . . . . . . . . . . . 96f Frequenzbereich . . . . . . . . . 105 Geschwindigkeit . . . . . . 11, 96 Größen und Einheiten . . . . . . 1


Grundfrequenz . . . . . . 108, 111
Feldkonstante, magn. . . . . . 129 Frequenzgang . . . . 3, 103, 124 , Abwurf- . . . . . . . . . . . . . . . 11
Grundumsatz . . . . . . . . . . . . . 53
Fernglas, -rohr . . . . . . 150, 159 Amplituden- . . . . . . . . . 103 , Ausbreitungs- . . . . . . . . . 108
G UERICKE , O. VON . . . . . . .35
Ferritantenne . . . . . . . . . . . . 105 Phasen- . . . . . . . . . . . . . . 103 , d. Elektrons . . . . . . . . . . . . 29
Gussform . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Ferromagnetika . . . . . . . . . . 196 Frequenzunschärfe . . . . . . . 189 , durchschnittliche . . . . . . . 11
Güte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Festbettreaktor . . . . . . . . 48, 94 Frequenzverdoppelung . . . 153 , Licht- . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
feste Einspannung . . . . . . . .105 Frequenzverschiebung . . . . 147
Festkörperlaser . . . . . . . . . . 151 Frontspoiler . . . . . . . . . . . . . . 43
, Phasen- . . . . . . . . . . . . . . . 108
Schall- . . . . . . . . . . 107, 112
H
Feststoffanteil . . . . . . . . . . . . 48 Fugazität . . . . . . . . . . . . 72, 194 Strömungs- . . . . . . . . . . 114 H-Brücke . . . . . . . . . . . . . . . 121
Feststoffvolumen . . . . . . . . . . 94 Führungssystem . . . . . . . . . . .27 , Wind- . . . . . . . . . . . . . . . . 112 H ABER -B OSCH-Synthese . . 89
FICK’sches Gesetz . . . . . . . 84f Funktion, gerade . . . . . . . . 168 , Winkel- . . . . . . . . . . . . 12, 22 Haftbedingung . . . . . . . . 28, 42
Filmkondensation . . . . . . . . . 81 L AGRANGE- . . 23, 24, 106 Geschwindigkeitsskonstante Haftreibung . . . . . . . . . . . . . 193
Filter, RC-Tiefpass . . . . . . . 124 Sprung- . . . . . . . . . . . . . . 103 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92, 95
H AGEN -POISEUILLE . . . . 45ff
Flammenfärbung . . . . . . . . . . 55 , Übertragungs- . . . . . 99, 103 Gewichtskraft . . . . . . . . . 14, 32 Halbachse . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Flaschenzug . . . . . . . . . . . . . . 20 , ungerade . . . . . . . . . . . . . . 168 Gewitter . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Halbkugeln, Magdeburger . .35
Fliege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 G IBBS’sche Halbwertszeit . . . . 92, 186, 196
Freie Enthalpie . . . . . . . 70, 74 H ALL-Effekt . . . . . . . . . . . . 135
Fliehkraftregler . . . . . . . . . . . 18 G Phasenregel . . . . . . . . . . . . . 73 H AMILTON-Funktion . . . 174ff
Flugbahn des Mondes . . . . . 26
Flugdauer . . . . . . . . . . . . . . . 133 G IBBS -D UHEM-Gleichung .74 Harmonische . . . . . . 108, 110f
G ALILEI-Fernrohr . . . . . . . 159
G IBBS -H ELMHOLTZ-Gl.72, 89 Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Flugweite . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Galvanische Zelle . . . . . . . . . 90 Näherung . . . . . . . . . . 172, 173
Fluidreibung . . . . . . . . . . . . . . 32 Gigapascal . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Gas, reales . . . . . . . . . . . . . . . 71 Oszillatoren . . . . . . . . . . . . 181
Flussdichte . . . . . 128, 130, 135 Gitarrensaite . . . . . . . . . . . . .108
Gasabsorption . . . . . . . . . . . .86f Schwingung . . . . . . . . . . . . . 96
Flüssigkeit . . . . . . . . . 35, 73, 76 Gitter . . . . . . . . . . . . . . 148, 191
Gasballon . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Formelumsatz . . . . . . . . . . . . 89 Gitterenergie . . . . . . . . . 69, 190
Gasdichte 57, 58, 86, 153, 193 H ATTA-Zahl . . . . . . . . . . . . . 94f
Formfaktor . . . . . . . . . . . . . . . 48 Glasfaser . . . . . . . . . . . . . . . . 145
Gasdiffusion . . . . . . . . . . . . . . 55 Hauptachsensystem . . . . . . . 27
Fotoapparat . . . . . . . . . . . . . 158 Gleichförmig . . . . . . . . . . 10, 12
Gasflasche . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Hauptquantenzahl . . . . . . . . 167
Fotoeffekt . . . . . . . . . . . . . . . 164 Gleichgewicht Hauptsatz der Thermodynamik
Gasgesetz . . . . . . . . . . . . . 35, 62
Fotometrie . . . . . . . . . . . . . .162f , chemisches . . . . . . . . . 71, 91 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59, 63
Gaskältemaschine . . . . . . . . . 67
FOURIER-Koeffizienten . . 104f , Drehmoment- . . . . . . . 21, 28 Hauptträgheitsmoment . . . . . 27
Gaslaser . . . . . . . . . . . . . . . . 153
, Kräfte- . . . . . . . . . . . . 19, 21f Hebelgesetz . . . . . . . . . . . . . . 63
FRAUNHOFER-Beugung . . 149
Gaslöslichkeit . . . . . . . . . . . . 87 Heißleiter . . . . . . . . . . . . . . . 119
Freie Enthalpie . . . . . . . . 61, 74 -skonstante . . . . . . . . . . .89, 91
Gasmischung . . . . . . . . . . . . . 58 Heißluftballon . . . . . . . . . . . . 36
Konvektion . . . . . . . . . . 79, 82 Gleichstromkreis . . . . . . . . . 119
Gasreaktion . . . . . . . . . . . . . . 91 Heizen, induktives . . . . . . . 131
Reaktionsenthalpie . . . . . . . 89 Gleiten . . . . . . . . . . . . . . 23, 193
Gastheorie, kinetische . . . . . 40 Heizkörper . . . . . . . . . . . . . . . 82
Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Glühkathode . . . . . . . . . . . . .164
Gasturbine . . . . . . . . . . . . . . . 66 Heizleistung . . . . . . . . . . . . . . 78
Elektron . . . . . . . . . . . . . 127 Glühlampe . . . . . . 82, 152, 162
Heizwert . . . . . . . . . . . 136, 194
Gaswäsche . . . . . . . . . . . . 86, 94
Freiheitsgrad . . . . . 23, 64, 179f Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . . 41f Helium-Neon-Laser
G AUSS-Fehlerfortpflanzung . 4
Freischneiden . . . . . . . . . 20, 22 Goldwaage . . . . . . . . . . . . . . . 38 . . . . . . . . . . . . . 144, 151ff, 164
G AY-L USSAC -Versuch . . . . 61
Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Grad: ◦ , ◦ C, ◦ F . . . . . . . . . 1, 51 H ELMHOLTZ’sche Freie
Gedämpfte Enthalpie . . . . . . . . . . . . . . . . 61
, Eigenkreis- . . . . . . . . . . . . . 99 Schwingung . . . . . . . . 98f, 102 Gradientenfeld . . . . . . . 34, 131
H ELMHOLTZ-Spule . . . . . . 134
, Grenz- . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Gefrierpunkt . . . . . . . . . . . . . . 76 G RASHOF-Zahl . . . . . . . . . . . 79
H ENRY-Gesetz . . . . . . . . 86, 87
, Grund- . . . . . . . . . . . 108, 111 Gegenstrom-Wärmetausch . 80 Gravitation, Fall . . . . . . . 166 H ENRY-Konstante . . . . . . . 194
, Kenn- . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Gehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 G RAY . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192 H ESS-Satz . . . . . . . . . . . . . . . .69
, Kennkreis- . . . . . . . . .98, 100 Gekoppeltes System 106 Grenzbedingung . . . . . . . . . 128 Hexan . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
, Kreis- . . . . . . . . . . . . . . 12, 96 Gemisch . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Grenzfall, aperiodischer . . . . 99 Hilfskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
, Modulations- . . . . . . . . . . 105 generalisierte Größen 23, 174f Grenzflächenreaktion . . . . . . 95 Hilfsmoment . . . . . . . . . . . . . 45
200 T Index

Hochgeschwindigkeitszug 112 Ionenkonzentration . . . . . . . . 74 Kernspaltung . . . . . . . . . . . . 187 , kartesische . . . . . . . . 23, 174f


Höhe, Steighöhe . . . . . . . . . . 11 Ionenstärke . . . . . . . . . . . . . . . 74 Kernspin . . . . . . . . . . . . . . . . 184 , Kugel- . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Höhenformel, barometr. . . . 77 Ionisator . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Kesselspeisewasser . . . . . . . . 48 , natürliche . . . . . . . . . . . . . . 22
Höhenstrahlung . . . . . . . . . . . 30 Ionisierungsenergie . . . 69, 166 kfz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 Koordinatentransformation 174
Hohlspiegel . . . . . . . . . . . . . 154 Ionosphäre . . . . . . . . . . . . . . 118 Kilowattstunde . . . . . . . . . . . . 15 körperfestes System . . . . 14, 27
H OOKE-Gesetz . . . . . . . 21, 108 IR-Spektroskopie . . . . . 55, 180 KIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92, 93 Körpertemperatur . . . . . . . . . 53

Hörschwelle . . . . . . . . . . . . . 115 isentrop . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Kinematik . . . . . . . . . 9, 21f, 24 Korrelationskoeffizient . . . . . . 6

H UND-Regel . . . . . . . . . . . . 171 Isentropenexponent . . . . . . 194 Kinetik 1. Ordnung . . . . . . . . 94 Korrosion . . . . . . . . . . . . . . . . 90

H UYGENS-Elementarwelle 148 Isobare . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Kraft . . . . . . . . . . . . . . . 15, 130


kinetische
Erwärmung . . . . . . . . . . . . . .63 , Anpress- . . . . . . . . . . . .26, 28
hydraulische Presse . . . . . . . 36f Energie . . . . . . . 23f, 174, 176
, Gewichts- . . . . . . . . . . . . . . 14
Hydrierung e. Speiseöls . . . . 80 Expansion . . . . . . . . . . . . . . . 67 Gastheorie . . . . . . . . . . . . . . 40
, konservative . . . . . . . . . . . 172
Hydrostatik . . . . . . . . . . . . . . . 34 Kompression . . . . . . . . . . . 67f Klemmenspannung . . . . . . . 120
, Reaktions- . . . . . . . . . . . . . 20
Hydrodynamische(r) Zustandsänderung . . . . 63, 64 Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
, Schein- . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Durchmesser . . . . . . . . . . . . 43 Isochore . . . . . . . . . . . . . 62f, 67 Knotenanalyse . . . . . . . . . . . 121
, Schnitt- . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Haftbedingung . . . . . . . . . . . 42 Isotherme . . . . . . . . . . . 62f, 66ff Kohärenzlänge . . . . . . . . . . . 146
, im Wasserstoffatom . . . . 166
Hydrogencarbonat . . . . . . . . 87 Isotop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Kohle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
, Zentrifugal- . . . . . . . . . . . . 18
Isotopentrennung . . . . . . . . . 55 Kohlensäure . . . . . . . . . . . . . . 87
, Zentripetal- . . . . . . . . . . . . 18
I Kollermühle . . . . . . . . . . . . . . 26 , Zug- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
J Kompass . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 , Zwangs- . . . . . . . . . . . . . . . 20
Ideale(r, s) Komplexe(r) Kraft-Weg-Kurve . . . . . . . . 172
Fluid (Euler-Fluide) . . .32, 39 J OULE-T HOMSON-Effekt . . 61 Amplitude . . . . . . . . . . 96, 106 Kräftegleichgewicht . . . 19, 21f
Gas . . . . . . . . . . . . 35, 54, 62 Augenblickswert . . . . . . . . . 96 Kraftfeld . . . . . . . . . . . 172, 174
Mischung . . . . . . . . . . . . . . . 74 K F OURIER-Koeffizienten . 105 Kraftkolben . . . . . . . . . . . . . . 36
Operationsverstärker . . . . 138 Frequenzgang . . . . . . . . . . 103 Kraftkonstante . . . . . . 172, 182
Immersionsöl . . . . . . . . . . . . 150 Kalorie (cal) . . . . . . . . . . . . . . 54 Impedanz . . . . . . . . . . . . . . 100 Krafttonne . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Impedanz . . . . 3, 100, 122, 138 Kalorimeter . . . . . . . . . . . . . . 60 Scheinleistung . . . . . . . . . . 123 Kraftwerk . . . . . . . . . . . . . . . 136
Impuls Kälte, gefühlte . . . . . . . . . . . . . 1 Schwingungsgleichung . . 102 Kreisel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26f
, generalisierter . . . . 174, 176 Spannung . . . . . . . . . . . . . . 122 Kreisfrequenz 12, 96, 100, 124
Kältebad . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
, Radio- . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Wechselstromrechnung . . 122 Kreisprozess . . . . . . . . . . 65, 69
Kältemaschine . . . . . . . . . . . . 65
-Frequenz-Verfahren . . . . 114 Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kreisscheibe . . . . . . . . . . . . . . 26
Kammerton . . . . . . . . . 105, 115
Impulserhaltung . . . . . . . . . . .18 Zeiger . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Kristallgitter . . . . . . . . . . . . . 190
Kanüle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Impulsübertragung . . . . . . . . 49 Kompressibilität . . . . . . . . . 193 Kriteriengleichung . . . . . . . . 82
Kapazität . . . . . . 123, 127, 134
Kritische Größen . . . . 71f, 194
Induktives Heizen . . . . . . . . 131 Kapillare . . . . . . . . . . . . . 33, 38 Kompression . . . . . 63f, 66-68
Krümmungsradius . . . . 52, 147
Induktivität . . . . . . . . . 128, 130 Kapillarviskosimeter . . . . . . 42 Kompressionsarbeit . . . . . . . 64
Kryoskopie . . . . . . . . . . 76, 194
induzierte Spannung . . . . . .130 Kartesische Koordinate 23,174f Kompressor . . . . . . . . . . . . . . 68
krz-Gitter . . . . . . . . . . . . . . . 191
Infrarot, IR . . . . . . . . . . . . 180 Kasten, eindimensionaler . 169 Kondensation . . . . . . . . . . . . . 81
Kugel . . . . . . . . 11, 16, 25, 127
Infusionslösung . . . . . . . . . . . 45 Katalysatorpellet . . . . . . . . . . 84 Kondensationswärme . . . . . . 81
Kugelfallviskosimeter . . 40, 41
Innere Energie . . . . . 59, 62, 64 Katalytische Reaktion . . . . . 84 Kondensator . . . . . . 105, 125ff
Kugelkoordinaten . . . . .25, 176
Insektenflug . . . . . . . . . . . . . . . 2 Kathode . . . . . . . . . . . . . 90, 136 Kapazität
Kugelstoßer . . . . . . . . . . . . . . 11
instabiles Verhalten . . . . . . 103 Kathodenaustrittsarbeit . . . 132 Kondensatorspannung . . . . 122
Kühlkörper . . . . . . . . . . . . . . .83
Integration, numerische 8, 181 Kennfrequenz . . . . . . . . . . . 102 Konkavspiegel . . . . . . . . . . . 154
Kühlmittel R12 . . . . . . . . . . . 81
Intensität . . . . . . . . . . . . . . . 152 Kenngrößengleichung . . . . . 80 Konservatives Feld . . . . . . . 173 Kühlschrank . . . . . . . . . . . . . . 62
Schall- . . . . . . . . . . . . . . 110f Kennkreisfrequenz . . . . 98, 100 Konservenglases . . . . . . . . . . 35 Kupplung . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Interferenz . . . . . . . . . . . . . . 147 K EPLER-Fernrohr . . . . . . . . 159 Kontinuierlicher Rührkessel 92 Kurbelwelle . . . . . . . . . . . . . . 12
Interpolation . . . . . . . . . . . . . . . 7 K EPLER-Gesetz . . . . . . . . . . . 26 Kontinuitätsgleichung . . 43, 46 Kurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
131 Iod . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Kernbindungsenergie . . . . 185 Konvektion . . . . . . . . . . . 78f, 82 Kurvendiskussion . . . . . . . . 172
Ionenaustauscher . . . . . . . . . 48 Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . 188 Konzentration . . . . . . . . . . . . 57 Kurzschluss . . . . . . . . . 133, 138
Ionenbeweglichkeit . . . . . . 194 kernmagnet. Resonanz . . . . 184 Koordinate . . . . . . . . . . . . . .23f Kurzsichtigkeit . . . . . . . . . . 157
Ionendosis . . . . . . . . . . . . . . 192 Kernreaktion . . . . . . . . . . . . 188 , generalisierte . . . . . . . . . . 174 kWh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
201

L INDE-Maschine . . . . . . . . . .68 , molare . . . . . . . . . . . .57f, 107 Molenstrom . . . . . . . . . . . . . . 95

L Linearbewegung . . . . . . . . . . 23 , schwingende . . . . . . . . . . . 96 Molmassenbestimmung . . . 56f


Linearkombination . . . . . . . 170 , Mond . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Molwärme . . . . . . . . . . . 89, 194
Linien pro Millimeter . . . . 148 , reduzierte . . . . . . . . . . . . . 174 Molzahländerung . . . . . . . . . 91
Ladung . . . . . . . . 117, 132, 134
Linienbreite . . . . . . . . . . . . . 146 , relativistische . . . . . . 29, 165 Moment . . . . . . . . . . 20, 24, 171
Ladungserhaltung . . . . . . . . 125
Mond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 20 linienflüchtiger Vektor . . . . . 28 , Ruhe- . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
M ORSE-Potential . . . . . . . . 172
L AGRANGE Linsensystem . . . . . . . . . . . 155f Massenanteil . . . . . . . . . . 57, 58
M OSELEY-Gesetz . . . . . . . . 189
-Funktion . 23f, 106, 174, 176 L ISSAJOUS-Figuren . . . . . . 146 Massenbeladung . . . . . . . . . . 58
M ÖSSBAUER-Spektrum . . 167
-Gleichung Log . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Massenbelag . . . . . . . . . . . . . .97
Motor
. . . 23, 25, 97, 107, 174, 176f Logarithmisches Maß . . . . 113 Massendefekt . . . . . . . . . . . . 185
, Elektromotor . . . . . . . . . . . 25
–Mechanik . . . . . . . . . . . . . 23f L ORENTZ-Kraft . . . . . . . . . 134 Massenkonzentration . . .57, 58 Motorleistung . . . . . 15f, 43, 68
Laminare Strömung . . . . . . . 45 L ORENTZ-Transformation . 31 Massenspektrometrie . . . . . 183 Mottenkugel . . . . . . . . . . . . . . 84
Lampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 lose Einspannung . . . . . . . . 105 Massestrom . . . . . . . . . . . . . 114 Mühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Länge . . . . . . . . . . . 29, 105, 108 Löslichkeit . . . . . . . . . . .75, 87f Maßstabsübertragung . . 33, 50 Multiplizität . . . . . . . . . . . . . 167
Längenausdehnung . . . 29, 193 Löslichkeitsprodukt . . . . . . . 75 Materialgleichung . . . . . . . . 128 mWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
L APLACE-Operator . . . . . . 168 Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Materiewellen . . . . . . . . . . . 165
L APLACE-Transformation
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99, 102f
Lösungsmittelgemisch . . . . . 74 Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13f N
Lückenanteil . . . . . . . . . . . . . . 48 Maximum/Minimum . . . . . 172
Laser
. . . . 53, 146f, 150ff, 157, 163f Luft M AXWELL-Beziehung . . . . 59 Nachhallzeit . . . . . . . . . . . . . 109
Laser-Doppler-Verfahren . 147 , Dichte . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 M AXWELL-Gleichung . . . . 127 Nahfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

Laser-Mikroskop . . . . . . . . . 161 , Schallgeschwindigkeit . 111 Mechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Natriumatom . . . . . . . . . 55, 166


, Stoffdaten . . . . . . . . . . . . . . 78 natürliche Koordinaten . . . . 22
Laserstreuung . . . . . . . . . . . 147 Membranverfahren . . . . . . . . 70
Luftbildkamera . . . . . . . . . . 158 Navigator . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Last . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Mengenbegriffe . . . . . . . . . . . 57
Nd:YAG-Laser . . . . . . . . . . 152
Lastwiderstand . . . . . . . . . . 137 Luftdruck . . . . . . . . . . . . 36, 193 Messergebnis, Angabe . . . . . . 5
Nebenwiderstand . . . . . . . . 120
Läufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Luftfeuchtigkeit . . . . . . . . . . . 73 Messing . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Neptunium . . . . . . . . . . . . . . 167
Laufzeit . . . . . . . . 109, 114, 147 Luftreibung . . . . . . . . . . . . . . . 32 Messunsicherheit . . . . . . . . . . . 5
N ERNST-Gleichung . . . . . . . 90
Lautheit . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Luftverflüssigung . . . . . . . . . 68 M ICHELSON- Netz, starres . . . . . . . . . . . . . 139
Lautstärke . . . . . . . . . . . . . . . 115 Luftwiderstand . . . . . . . . . . 193 Interferometer . . . . . . . . . . 146
Neutron . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
L AVAL-Düse . . . . . . . . . . . . . 49 Lupe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Mikroskop . . . . . . . . . . 149, 161
Neutronenstern . . . . . . . . . . 186
L E C HATELIER -Prinzip . . . . 91 Mikrowellenspektroskopie 182
N EWTON’sche(s)
Lebensdauer . . . . . . . . . . . . . . 12 M Milchstraße . . . . . . . . . . . . . . . 30
M ILLIKAN-Versuch . . . . . . 118
Nullstellenverfahren . . . . . . . 7
Leerlaufspannung . . . . . . . . 120 Reibungsgesetz . . . . . . . 32, 41
Leerrohrgeschwindigkeit . . . 48 Mischung, ideale . . . . . . . . . 74 Ringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
M ACH-Kegel . . . . . . . . . . . . 109
Leistung . . . . . . . . . . . 123, 130 Mischungsentropie . . . . . . . . 60 N EWTON-Zahl (Ne) . . . . . . . 50
Magdeburger Halbkugeln . . 35
Leistungsdreieck . . . . . . . . . 140 Mischungstemperatur . . . . . . 60 NMR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184
Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . 130
Leitfähigkeit . . . . . 75, 118, 130 Mischungswärme . . . . . . . . . 74 Normalkoordinaten . . . . . . 179
Magnetische(s)
Leitung, Paralleldraht . . . . 129 Mittelwellenempfänger . . . 105 Normalpotential . . . . . . . . . . .90
Bahnmoment . . . . . . . . . . . 171
Mittelwert . . . . . . . . . . 5, 18, 74 Normalschwingung . . . . . . 177
Leitungselektronen . . . . . . . 116 Feldenergie . . . . . . 96, 97, 128
Mode (Laser) . . . . . . . . . . . . 152 Normatmosphäre . . . . . . . . 193
Leitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Feldkonstante . . . . . . . . . . 129
Normdichte . . . . . . . . . . . . . . . 58
Lichtbeugung . . . . . . . . . . . 148 Modul . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Flussdichte . . . . . . . . 128, 135 Normvolumen . . . . . . . . . . . . 58
Lichtblitz . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Modulation (AM, SSB) . . 105f
Moment . . . . . . . . . . . . . . . 171 npn-Transistor . . . . . . . . . . . 137
Lichtfrequenz . . . . . . . . . . . .144 MolareKonzentration . . . . . 57
Magnetkompass . . . . . . . . . . . . 9 Nullphasenwinkel . . . . . . . . . 98
Lichtgeschwindigkeit . . . . . . 29 Masse . . . . . . . . . . . . . 57f, 107
Magnetostatik . . . . . . . . . . . 128 Nullstelle . . . . . . . . . . . . . 7, 172
Lichtkegel . . . . . . . . . . . . . . . 162 Volumen . . . . . . . . . . . . . . 193f
Magnetquantenzahl . . . . . . 171 Numerische Apertur . . . . . 149
Lichtleiter . . . . . . . . . . . . . . . 145 Molbeladung . . . . . . . . . . . . . 58 Differentiation . . . . . . . . . . . . 7
Makrolinse . . . . . . . . . . . . . . 158
Lichtmikroskop . . . . . . . . . . 149 Molekulare Diffusion . . . . . . 83 Integration . . . . . . . . . . . 8, 181
Maschen- und Knoten-
Lichtquelle im Wasser . . . . 145 analyse . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Molekülbewegung . . . 180, 182 N USSELT-Zahl . 78, 80, 81, 82
Lichtstärke . . . . . . . . . . . . . . 162 Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Molekülspektroskopie . . . . 172 Nutzenergie . . . . . . . . . . . . . . 70
Lichtstrom . . . . . . . . . . . . . . 162 , (Elektrolyse) . . . . . . . . . . 136 Molenbruch . . . . . . . . . . . 57, 91 Nutzlast . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
202 T Index

Phasengrenze . . . . . . . . . . . . . 95 Rampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Rohrbündelkondensator . . . 81

O Phasenübergang . . . . 60, 69, 75 R ANZ-M ARSCHALL-Gl. . . . 84 Rohrreibungszahl . . . . . . . . . 47


Phasenwinkel . . . . . . . . . . . . . . 3 Rasierspiegel . . . . . . . . . . . . 154 Rohrströmung . . . . . . . . . . . . 45
Phonkurve . . . . . . . . . . . . . . 115 Raumfeste Basis . . . . . . . . . . 14 Rollen . . . . . . . . . . . . . . 16, 26ff
Oberfläche, äußere . . . . 85, 94
Phosphan . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Raumladungsdichte . . . . . . 116 Röntgenbeugung . . . . . . . . 191
, volumenbezogene . . . . . . . 48
Raumladungszone . . . . . . . 134 Röntgenröhre . . . . . . . . . . . . 189
Oberflächenspannung . 38, 193 Photonen . . . . . . . 151, 164, 189
Röntgenspektroskopie . . . . 188
Objektiv . . . . . . . . . . . . . . . . 159 Physisorption . . . . . . . . . . . . . 86 Raumschiff . . . . . . . . . . . . . . . 29
Röntgenstrahlung . . . . . . . . 189
ohmsches Gesetz . . . . 120, 130 Physiologische Akustik . . . 114 Raumwinkel . . . . . . . . . . . . . . . 1
Rotationsspektrum . . . . . . . 182
ohmscher Widerstand . . . . 118 PICCARD . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Raumzeitdrehung . . . . . . . . . 31
Rotierende Flüssigkeit . . . . . 35
Okular . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 planparallele Platte . . . . . . . 144 RC-Tiefpassfilter . . . . . . . . . 124
Rotor, starrer . . . . . . . . . . . . 182
Öltank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Pleuel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Reaktanz . . . . . . . . . . . . . . . . 142
Rubinlaser . . . . . . . . . . . . . . 153
Plutonium . . . . . . . . . . . . . . . 167 Reaktion
Öltröpfchenversuch . . . . . . 118 Rückspiegel . . . . . . . . . . . . . 154
pn-Übergang (Diode) . . . . . 134 1. Ordnung . . . . . . . . . . .92, 95
Opernglas . . . . . . . . . . . . . . . 159 Rückstoßkraft . . . . . . . . . . . . .49
Polarimeter . . . . . . . . . . . . . . 146 , in Schüttschicht . . . . . . . . . 94 Ruhemasse . . . . . . . . . . .29, 117
Optik . . . . . . . . . . . . . . .144, 157
Polarisationsfilter . . . . . . . . 146 , katalytische . . . . . . . . . . . . 84 Rührer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Orbital . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
Polarisierbarkeit . . . . . . . . . 196 Reaktionsenthalpie . . . . .69, 89 Rührkessel . . . . . . . . . . . . . . .92f
Orgelpfeifen . . . . . . . . . . . . . 111
Reaktionsentropie . . . . . . . . . 89 Runden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Orkan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Pole . . . . . . . . . . . . . . . . . 99, 102
Reaktionsgeschwindigkeit
Ortskurve . . . . . . . . . . . . . 3, 124 Polpaarzahl . . . . . . . . . . . . . .142
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92, 94
Ortsvektor . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Polytropenexponent . . . . . . . 64
Reaktionsgleichung . . . . 89, 91
S
O STWALD-Verdünnungs- Potential, Knoten- . . . . . . . 121
Reaktionskinetik . . . . . . . . . . 92
gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Saite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
Potentialdifferenz . . . . . . . . 117
Reaktionskräfte . . . . . . . . . . . 20
Oszillator, harmonische . . . 181 Salzsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
potentielle Energie . . . 23f, 108 Reaktionsmoment . . . . . . . . . 20
Oszilloskop . . . . . . . . . . . . . 132 Sammellinse . . . . . . . . . . . . 155f
PRANDTL-Zahl . . . . . . .81, 195 Reaktionsvolumen . . . . . . . . 93
Overhead-Projektor . . . . . . 160 Satellit . . . . . . . . . . . 26, 29, 149
Präzessionsbewegung . . . . 171 Reaktionswärme . . . . . . . . . . 89
Oxidation . . . . . . . . . . . . 90, 136 Sättigungsdampfdruck . . . . . 73
Presse, hydraulische . . . . . . . 36 Reaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Oxidationsstufe . . . . . . . . . . 167 Sättigungsstrom . . . . . . . . . 132
Pressluftflasche . . . . . . . . . . . 35 Reales Gas . . . . . . . . . . . . 71, 73 Sauerstoff-Löslichkeit . . . . . 88
Prisma . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Reduktion . . . . . . . . . . . 90, 136 Sauna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
P Projektor . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Reduzierte Masse . . . . . . . 174 Scale-up . . . . . . . . . . . . . . 33, 50
Proton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 reduzierte Pendellänge . . . . . 97 Schallausschlag . . . . . . . . . 110
Packungsdichte . . . . . . . . . . 191 Pulslaser . . . . . . . . . . . .151, 153 Regenwasser . . . . . . . . . . . . . 87 Schalldämpfung . . . . . . . . . 112f
Paralleldrahtleitung . . . . . . 129
Pumpe . . . . . . . . . . . . . . . . 45, 47 Regression . . . . . . 6, 40, 57, 92 Schalldruck . . . . . . . . . 110-115
Parallelschaltung . . . . . . . . . 120 Schallgeschwindigkeit
Punktmasse . . . . . . . . . . . . . . .23 Reibung, C OULOMB- . . . . . 28
v. Federn . . . . . . . . . . . . . . . . 21 . . . . . . . . . 107, 109, 111f, 195
punktsymmetrisch . . . . . . . 168 Reibungsgesetz . . . . . . . . . . . 41
Parallelschwingkreis . . . . . . 96 Schallintensitat . . . . . . . . . 110f
PYTHAGORAS . . . . . . . . . . . . 16 Reibungszahl . . 19, 23, 26, 193
Paramagnetika . . . . . . . . . . . 196 Schallquelle . . . . . . . . . . . . 110f
Reihenschaltung . . . . . . . . 120
Parität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 Schallschnelle . . . . . . . . . . . 110

Partialdichte . . . . . . . . . . . . . 58
Q v. Federn . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Schaltvorgang . . . . . . . . . . 125f
Reihenschwingkreis . . . . . . 100 Scheibenbremse . . . . . . . . . . .37
Partialdruck . . . . . . . . . . 91, 153
Qualitätsfaktor . . . . . . . . . . . 192 Reinelement . . . . . . . . . . . . . 185 Scheinkraft . . . . . . . . . . . . . . . 24
Pegel, Schall- . . . . . 4, 110-115
Quantenzahlen . . . . . . 164, 171 Rekuperator . . . . . . . . . . . . . . 81 Scheinleistung . . . . . . . 24, 123
Pendel . . . . . . . . . . . 97, 99, 102
Relativbewegung . . . . . . . . . . 31 Scheinmoment . . . . . . . . . . . . 24
Quecksilberdampflampe . . 149
Perihel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Relative Feuchte . . . . . . . . . . 73 Scheinwerfer . . . . . . . . . . . . 162
Quellenspannung . . . . . . . . 120
Periodendauer . . . . 96, 98, 101
Relativer Fehler . . . . . . . . . . . . 4 Schiefe Ebene . . . . . .16, 23, 41
Periodensystem . . . . . . . . . . 185
Relativistische Bewegung . 31 Schlitten . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Permeabilität . . . . . . . . . . . . 196 R Masse . . . . . . . . . . . . . . 29, 165 Schlittschuhläufer . . . . . . . . . 76
Permittivität . . . . . . . . 127, 195 Schmelzen . . . . . . . . . . . 60, 75f
Resonanz . . . . . . . . . . 100, 102
Pfeife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Radioaktiver Zerfall . 186f, 196 Schmerzgrenze . . . . . . . . . . 115
Resonanzabsorption . . . . . . 184
pH v.Regenwasser . . . . . . . . . 87 Radioaktivität . . . . . . . . . . . 185 SCHMIDT-Zahl . . . . . . . . . . . 86
R EYNOLDS-Zahl
Phasen-Frequenzgang . 3, 103 Radiosignal . . . . . . . . . . 29, 105 . . . . . . 33, 42ff, 48, 50, 78, 84 Schnittmoment . . . . . . . . . . . .20
Phasengeschwindigkeit . . 107f R AMAN-Spektroskopie . . . 180 R ICHARDSON -Gleichung . 132 Schnittkräfte . . . . . . . . . . . . . . 20
203

Schnorcheln . . . . . . . . . . . . . . 36 H ALL- . . . . . . . . . . . . . . . 135 Stoffmenge . . . . . . . . . . . 64, 91 Teilchen im Kasten . . . . . . 169


SCHR ÖDINGER-Gleichung 168 , induzierte . . . . . . . . . . . . . 130 Stoffmengenanteil . . . . . . . . . 58 Teilchendichte . . . . . . . .80, 153
Schubmodul . . . . . . . . . . . . . 193 , komplexe . . . . . . . . . . . . . 122 Stoffmengenstrom . . . . . 84, 86 Teilchenkonzentration . . . . . 55
Schüttschicht . . . . . . . . . . 48, 94 , Kondensator- . . . . . . . . . . 122 Stoffübergang . . . . . . 84-86, 88 Teilchenstromdichte . . . . . . . 55

Stoffumsatz . . . . . . . . . . . . . . 91 Teilchenzahl in Schicht . . . . 48


SCHWARZ, Satz von . . . . . . . 59 , Temperaturspannung . . . 134
Temperatur . . . . . . 51, 78, 133
Schwebung . . . . . . . . . . . . . . 108 , Zellspannung . . . . . . . . . . 136 S TOKES-Gesetz . . . 32, 41, 118
Temperaturabhängigkeit
Schwerefeld . . . . . . . . . . . 11, 23 Spannungsreihe, Themoel. 133 Stoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89, 119
Schwerpunktsatz . . . . . . . . . 23 Spannungsstabilisierung . . 137 Stoßdämpfer . . . . . . . . . . . . . . 98 Temperaturfühler . . . . . . . . 119
Schwerpunktskoordinaten 174f Spannungsteiler . . . . . 120, 123 Strahlabsorber . . . . . . . . 88, 94 Temperaturkoeffizient 119, 195
Schwimmen . . . . . . . . . . . . . . 38 Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . 104f Strahlaufweitung . . . . 159, 152 Temperaturleitfähigkeit . . . 195
Schwindmaß . . . . . . . . . . . . . .51 Sperrschicht . . . . . . . . . . . . . 134 Strahlenschutz . . . . . . . . . . . 192 Temperaturspannung . . . . . 134
Schwinger, gedämpfter . . . 102 Spezifische Strahlpumpe . . . . . . . . . . . . . . 39 Temperaturstrahlung . . . . . . 82

mechanischer . . . . . . . . . . . 102 Oberfläche . . . . . . . . . . . . . . 85 Strahlung . . . . . . . . . . . . . . . 161 Tensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

, radioaktive . . . . . . . . . . . . 196 Termschema und -symbole


ungedämpfter . . . . . . . . . . . . 98 Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . 134
. . . . . . . . . . . . . . 150, 166, 171
Schwingkreis . . . . . . . . 96, 105 Widerstand . . . . . . . . 118, 133 Strahlungsdruck . . . . . . . . . 164
Thermische Ausdehnung . 51f
Schwingung . . . . . . . 96f, 104f Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Strahlungsleistung . . . . 82, 189 Maschine . . . . . . . . . . . . . . . 65
Schwingungsformel, Spiegelteleskop . . . . . . . . . . 149 Strahlverlauf . . . . . . . . . . . . 152 Neutronen . . . . . . . . . . . . . .186
T HOMSON . . . . . . . . 100, 105 Strahlversatz . . . . . . . . . . . . 144
Spin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Verformung . . . . . . . . . . . . . 52
Schwingungsfrequenz . 97, 173 Straßenlampe . . . . . . . . . . . . 163 Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . 66
Spin-Bahn-Kopplung . . . . . 171
Schwingungsgleichung Stratosphärenballon . . . . . . . 36 Thermochemisches Gesetz . 69
Spoiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96, 101f
Spritze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Streckschwingung . . . . . . . . . 55 Thermodynamik,
Schwingungsspektrum . . . . 182 chemische . . . . . . . . . . . 51, 89
Sprungfunktion . . . . . . . . . . 103 Strichabstand . . . . . . . . . . . . 148
Sedimentation . . . . . . . . . . . . 44 Thermodynamische(r)
Spule . . . . . . . . . . . . . . .128, 131 Strom . . . . . . . . . . . . . . 116, 120
SEEBECK-Effekt . . . . . . . . . 133 Temperatur . . . . . . . . . . . . . . 51
Standardabweichung . . . . . . 5 , Erreger- . . . . . . . . . . . . . . .142
Sehwinkel . . . . . . 149, 150, 159 Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . 70
Standardbedingung . . . . . . . . 90 , Effektivwert . . . . . . . . . . . 123 Thermoelektrizität . . . 133, 195
Seitenband . . . . . . . . . . . . . . 106
Standardbildungsenthalpie . 89 , Kurzschluss- . . . . . . . . . . 133 Thermometerkapillare . . . . . 52
Seitenschwingung . . . . . . . . 105
Standardentropie . . . . . . . . . . 89 , Sättigungs- . . . . . . . . . . . . 132 T HOMSON-Schwingungs-
SHERWOOD-Zahl . . . . . . . . . 84
, Stator-Strang- . . . . . . . . . 142 formel . . . . . . . . . . . . .100, 105
Starrer Rotor . . . . . . . . . . . . 182
SI-Einheiten . . . . . . . . . . . . . . . 1 Tiefdruckgebiet . . . . . . . . . . . 34
starres Netz . . . . . . . . . . . . . 139 , Steuer- . . . . . . . . . . . . . . . 135
Sicherheitsgurt . . . . . . . . . . . . 15 Tiefpass . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Statik . . . . . . . . . . . . . . . . . 20, 24 , Verbindungszweig- . . . . 121
Siedetemperatur . . . . . . . . . . .77 Toluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69
Stator-Strangstrom . . . . . . . 142 , Volumenstrom . . . . . . . . . 114
SIEVERT (Sv) . . . . . . . . . . . 192 Ton . . . . . . . 105, 110, 112, 115
STEFAN -B OLTZMANN- Strommessung . . . . . . . . . . . 120
Siliciumcarbid . . . . . . . . . . . 172 TORRICELLI-Ausfluss-
Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Stromausbeute . . . . . . . . . . . 136 formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
SIMPSON-Regel . . . . . . . . . 181
STEFAN-Diffusion . . . . . 85, 83 Stromdichte . . . . . . . . . . . . . 116 totales Differential . . . . . . . . 59
Single-Sideband-
Stehende Welle . 110, 111, 168 Strömung . . . . . . . . . . . 32, 114 Totalreflexion: Lichtleiter . 145
Modulation . . . . . . . . . . . . .106
Steifigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Strömungsgeschwindigkeit 114 Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Sinkgeschwindigkeit . . . 41, 43
Steighöhe . . . . . . . . . . . . . 11, 38 Strömungswiderstand Trägerfrequenz . . . . . . . . . . 105
Sinuswelle . . . . . . . . . . . . . . 107
Stein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 . . . . . . . . . . . . . . . . 43, 45, 193 Trägheitsmoment . . . . 24f, 97
Skineffekt . . . . . . . . . . . . . . . 131
STEINER -Satz . . . . . . . . . 25, 97 Stromverzweigung . . . . . . . 120 e. Kugel . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
SNELLIUS -Brechungs-
gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Steinkohlekraftwerk . . . . . . 136 STUDENT-Verteilung . . . . . . . 5 e. Moleküls . . . . . . . . . . . . 182
Sublimation . . . . . . . . . . . 69, 84 e. Pleuels . . . . . . . . . . . . . . 101
Sog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Steinsalz . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Supraleiter . . . . . . . . . . . . . . 195 Trägheitstensor . . . . . . . . . . . 27
Solarkonstante . . . . . . . . . . . 162 Sternpunktleiter . . . . . . . . . . 139
Suszeptibilität . . . . . . . . . . . 196 Tragkraft e.Ballons . . . . . . . . 36
Sonne . . . . . . . . . . . . . . 162, 163 Steuerstrom . . . . . . . . . . . . . 135
Tragwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Spannung Stickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Synchronmaschine . . . . . . . 142
Transistor . . . . . . . . . . . . . . . 137
, Außenleiter . . . . . . . 139, 142 Stimmgabel . . . . . . . . . . . . . 115
Translation . . . . . . . . . . . . . . 180
, Beschleunigungs- . . . . . . 132 STIRLING-Prozess . . . . . . . . 67 T Transmissionsgrad . . . . . . . 113
, Diffusions- . . . . . . . . . . . . 134 Stöchiometriekoeffizient . . . 89 Transversalwellen . . . . . . . . 108
, Durchbruch- . . . . . . . . . . 134 Stoffbilanz . . . . . . . . . . . . . . . 92 Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Trapez-Regel . . . . . . . . . . . . 181
, elektrische . . . . . . . . . . . . . 29 Stoffeigenschaften . . . . . . . 172 TAYLOR-Reihe . . . . . . . . . .172f Treibhauseffekt . . . . . . . . . . . 82
204 T Index

Tripelpunkt . . . . . . . . . . . . . . . 51 Vektoraddition . . . . . . . . . . . . . 9 Wärmekraftprozess . . . . . . . 65f , Wellen- . . . . . . . . . . . . . . . 110


Trombe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 V ENTURI -Düse . . . . . . . . . . . 39 Wärmeleitung . . . . . . . . 77, 194 Widerstandsbeiwert . . . . . . . 50
Tubuslänge . . . . . . . . . . . . . . 161 Verbindungszweigstrom . . 121 Wärmepumpe . . . . . . . . . . . . .65 Widerstandsnetzwerk . . . . . 120
Turbine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Verbraucher, symmetrische 139 Wärmestrahlung . . . . . . . . . . 82 W IEN-Verschiebungssatz . . 82
Turbulente Strömung . . . . . . 43 Verbrennung, stille . . . . . . . 71 Wärmestrom . . . . . . . . . . . . . .79 W INDCHILL-Formel . . . . . . . .1
Turmuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Verbrennungswärme . . 70, 194 Wärmetauscher . . . . . . . . 80, 92 W INDgeschwindigkeit . . . . 112
Verbundene Gefäße . . . . . . . 61 Wärmeübergang . . . . . . . . . .79f Windkanal . . . . . . . . . . . . 33, 43

U Verdampfungswärme
. . . . . . . . . . . . . . . . 73, 77, 194
Warmwasserspeicher . . . . . . 78 Windrichtung . . . . . . . . . . . . . 34
Wasser . . . . . . . . . . 56, 77, 193 Winkel . . . . . . . . . . 1, 11-14, 98
Verdichter . . . . . . . . . . . . .64, 68 Wasserdampfpartialdruck . . 73 Winkelabstand, auflösbarer 150
überhöhung, Resonanz . . . 102
Verdunstung . . . . . . . . . . . . . . 83 Wasserdruck . . . . . . . . . . . . . . 36 Winkelbeschleunigung . . . . . 12
überkritisches Ausströmen . 49
Vergrößerung . . . . . . . . . . . 160f Wasserfilm, ablaufender . . . 42 Winkelgeschwindigkeit
Überlagerung von
Schwingungen . . . . . 104, 106 Verkehrslärm . . . . . . . . . . . . 113 Wasserkonzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 22, 27
Verlustleistung . . . . . . . . . . . 130 in Lösung . . . . . . . . . . . . . . . 57 Winkelvergrößerung . . . . . .159
Überschall . . . . . . . . . . . . . . 109
Verschiebungssatz . . . . . . . . . 82 Wasserleitung . . . . . . . . . . . . . 46 Wirkleistung . . . . . . . . . . . . 123
Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . 36
Verseifung . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Wassersäule . . . . . . . . . . . 36, 48 Wirkdruckverfahren . . . . . . 114
Überströmversuch . . . . . . . . . 61
Wasserstoff . . . . . . . . . . . . . . 70 Wirkleistung . . . . . . . . . . . . 123
Übertragungsfunktion Verstärkung . . . . . . . . . 103, 151
. . . . . . . . . . . . . . . 99, 103, 124 Wasserstoffatom . . . . .166, 170 Wirkungsgrad . . . . 66, 70f, 136
Vertrauensniveau . . . . . . . . . . . 5
Uhrzeiger . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Wasserstoffballon . . . . . . . . . 64 Wurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Verweilzeit . . . . . . . . . . . . . . . 94
Ultraschall . . . . . . . . . . 112, 114 Wasserstrahlpumpe . . . . . . . . 39
Verzögerung . . . . . . . . . . . . . . 15
Ultrazentrifuge . . . . . . . . . . . .55 Virialgleichung . . . . . . . . . . . 72
Wasserströmung . . . . . . . . . 114
Wasserturbine . . . . . . . . . . . . 15
Z
Umkippen von Gewässer . . .87 virtueller Kurzschluss . . . . 138
Umrechnung v. Einheiten . . . 1 Wasserwelle . . . . . . . . . . . . . 107
virtuelles Bild . . . . . . . . . . . 155 Zeiger, komplexer . . . . . . . . 122
Umsatz . . . . . . . . . . . 89, 91, 93f Watt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Viskosität . . . . . . . 40ff, 48, 193 Zeitdilatation . . . . . . . . . . . . . 29
Umströmte Kugel . . . . . . 40, 78 Volumenstrom . . . . . . . . . . . 114 Zeitkonstante . . . . . . . . . . . 124f
Wechselspannungsgenerator 130
ungerade Funktion . . . . . . . 168 Volumenanteil . . . . . . . . . . . . 58 Zelle, galvanische . . . . 90, 136
Wechselstromkreis . . . . . . . 122
Unschärferelation Volumenbestimmung . . . . . . 56 Zenerdiode . . . . . . . . . . . . . . 137
. . . . . . . . . . . . . . 167, 181, 189 Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 23
Volumenprozent . . . . . . . . . . 58 Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107f Zentrifugalkraft . . . . . . . . . . . 18
Unterdruck . . . . . . . . . . . . . . . 62
, stehende . . . . . . . . . 110f, 168 Zentripetalkraft . . . . . . . . . . . 18
unterkühlte Flüssigkeit . . . . .76
Unterseeboot . . . . . . . . . . . . . 36 W Wellenfunktion . . . . . . . . . . 170 Zerfallsprozess . . . . . . . . . . . . . 6
Wellenlänge . . . . 108, 112, 149 Zerstäubung . . . . . . . . . . . . . . 38
Unwahrscheinlicher
Vorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Waage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Wellenoptik . . . . . . . . . . . . . 144 Zug . . . . . . . . . . . . . . . 1, 10, 112
Uran . . . . . . . . . . . . . . . 167, 187 Wahrscheinlichkeitsdichte 170 Wellenwiderstand . . . . . . . . 110 Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . . 108

Walze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Wertigkeit . . . . . . . . . . 136, 167 Zugkraft . . . . . . . . . . . . . . 16, 19

V Wärmeäquivalent . . . . . . . . . 54 Wetterballon . . . . . . . . . . . . . . 64 Zustandsänderung . . 62-64, 68

Wärmeausdehnung . . . . 51, 52 Wetterkarte . . . . . . . . . . . . . . . 34 Zustandsgröße . . . . . . . . . . . . 59


Widerstand Zustandssumme . . . . . . . . . . . 61
Vakuum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Wärmebilanz . . . . . . . . . . . . . 92
, Bahn- . . . . . . . . . . . . 134, 135 Zwangskraft . . . . . . . . . . . . . . 20
Valenzelektronen . . . . . . . . 167 Wärmedurchgang . . . . . . . . . 81
, differentieller . . . . . . . . . . 137 Zwangsbedingung . . . . . . . . . 24
VAN ’ T H OFF-Gleichung . . . 89 Wärmeenergie . . . . . . . . . . . . 53
, Last . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Zweiatomiges Molekül . 172-6
VAN - DER -WAALS- Wärmeisolierung . . . . . . . . . . 82
Gleichung . . . . . . . 59, 71, 194 , ohmscher . . . . . . . . . 118, 135 Zylinderkondensator . . . . . 127
Wärmekapazität
Vektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27f . . . . . . . . . 53f, 64, 75, 89, 194 , spezifischer . . 118, 133, 195 Zylinderspule . . . . . . . . . . . . 128
Umschlagseite 2 und 3
Konstanten und Formelzeichen
Vakuumlichtgeschwindigkeit c = 299 792 458 m/s (exakt)
Elementarladung e = 1,602 176 565(35)·10−19 C
FARADAY-Konstante F = NA e = 96 485,336 5(21) C/mol
Normalfallbeschleunigung, B.2.4.3 gn = 9,806 65 m s−2 (exakt)
P LANCKsches Wirkungsquantum h = 6,626 069 57(29)·10−34 Js
B OLTZMANN-Konstante k = R/NA = 1,380 648 8(13)·10−23 J/K
AVOGADRO-Konstante NA = N/(V c) = 6,022 141 29(27)·1023 mol−1
Normdruck (Meereshöhe) p0 = 101 325 Pa (exakt)
Molare Gaskonstante R = k F/e = 8,314 462 1(75) J mol−1 K−1
Molares Normvolumen, ideales Gas Vm = RT / p = 22,413 968(20)·10−3 m3 /mol
Molares Normvolumen, ideales Gas
Atomare Masseneinheit 1 m(12 C)
u = 12 = 1,660 538 921(73)·10−27 kg
Elektrische Feldkonstante ε0 = 1/(μ0 c2 ) = 8,854 187 817...·10−12 F/m (exakt)
Vakuumpermeabililät μ0 = 4π ·10−7 = 12,566 370 614. . . ·10−7 NA−2 (exakt)
2 4
S TEFAN -B OLTZMANN-Konstante σ = π60 k3 2 = 5,670 373(21)·10−8 W m−2 K−4
h̄ c
Beispiel: R = 8,314 4621 (75) J mol−1 K−1 ist zu lesen als: R = (8,314 4721 ± 0,000 0075) J mol−1 K−1 .
Exakt“ deutet auf einen definierten Festwert hin. Auf . . .“ folgen wie bei π unendlich weitere Stellen.
” ”
Physikalische Größe = Zahlenwert · Einheit Symbol Einheit
Fläche, Querschnitt A m2
Beschleunigung a m/s2 = m s−2
magnetische Flussdichte B T = V s m−2 = Wb/m2 = kg s−2 A−1
Elektrische Kapazität C F = C/V = m−2 kg−1 s4 A2
spezifische Wärmekapazität cp J kg−1 K−1 = m2 kg−2 K−1
Stoffmengenkonzentration c mol/ = m−3 kmol
elektrische Flussdichte D C/m2 = m−2 s A
elektrische Feldstärke E V/m = m kg s−3 A−1
Kraft F N = m kg s−2
Frequenz f, ν Hz = s−1
Stromstärke I A Basiseinheit
Lichtstärke Iv cd Basiseinheit
Drehimpuls L Nms = m2 kg s−1
Drehmoment M Nm = m2 kg s−2
Masse m kg Basiseinheit
Teilchenzahl N – =1
Stoffmenge n mol Basiseinheit
Leistung P W = J/s = m2 kg s−3
Impuls p Ns = m kg s−1
Druck, Partialdruck p Pa = N m−2 = m−1 kg s−2
Wärmemenge, Wärmeenergie Q J = m2 kg s−2
Elektrische Ladung Q C = As
elektrischer (Wirk-)Widerstand R ' = V/A = m2 kg s−3 A−2
Entropie S J/K = m2 kg s−2 K−1
Länge, Weg s m Basiseinheit
Temperatur T K Basiseinheit
Zeit t s Basiseinheit
elektrische Spannung U V = J/As = m2 kg s−3 A−1
Volumen V m3
Geschwindigkeit v m/s
Arbeit, Energie W J = m2 kg s−2
Wirkungsgrad η – =1
Wellenlänge λ m
Kreisfrequenz, Winkelgeschwindigkeit ω rad/s = s−1
Dichte  kg m−3
s1 s2 p1 p2 p3 p4 p5 p6
1 2 13 14 15 16 17 18
Hauptgruppen
Periodensystem der Elemente Hauptgruppen

Elektronen-
konfiguration
Schale

Periode
Ia II a III a IV a Va VI a VII a
1,0079 Relative Atommasse Nichtmetalle Ɣ Säurebildner 4,0026
1 K
1H Ordnungszahl Elementsymbol Halbmetalle Ƒ amphoter 2 He
1s1 Elektronenkonfiguration [He] = 1s2
-1, +1 Oxidationsstufen Metalle Ŷ Basenbildner 0
6,941 9,0122 * radioaktives Element ~ Übergangsmetalle 10,811 12,011 14,007 15,9994 18,998 20,18
2 (stabilstes Isotop) L
3 Li 4 Be 5B 6C 7N 8O 9F 10 Ne
[He] 2s1 2s2 2s22p1 2s22p2 2s22p3 2s22p4 2s22p5 2s22p6
+1 Ŷ +2 Ƒ Übergangsmetalle (Nebengruppen) +3 Ɣ -4, 2, 4 Ɣ 2,+3,4,5 Ɣ -2 (-1) Ɣ -1 Ɣ 0
22,990 24,305 26,982 28,086 30,974 32,066 35,453 39,948
3 d1 d2 d3 d4 d5 d6 d7 d8 d9 d10 M
11 Na 12 Mg 13 Al 14 Si 15 P 16 S 17 Cl 18 Ar
[Ne] 3s1 3s2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 3s23p1 3s23p2 3s23p3 3s23p4 3s23p5 3s23p6
+1 Ŷ +2 Ŷ III b IV b Vb VI b VII b VIII Ib II b +3 Ƒ 4 Ɣ -3, 3, 5 Ɣ -2, 2, 4, 6 Ɣ -1,1,3,5,7Ɣ 0
39,098 40,078 44,956 47,88 50,942 51,996 54,938 55,845 58,933 58,693 63,546 65,38 69,723 72,61 74,922 78,96 79,904 83,798
4 N
19 K 20 Ca 21 Sc 22 Ti 23 V 24 Cr 25 Mn 26 Fe 27 Co 28 Ni 29 Cu 30 Zn 31 Ga 32 Ge 33 As 34 Se 35 Br 36 Kr
[Ar] 4s1 4s2 3d14s2 3d24s2 3d34s2 3d54s1 3d54s2 3d64s2 3d74s2 3d84s2 3d104s1 3d104s2 3d104s24p1 3d104s24p2 3d104s24p3 3d104s24p4 3d104s24p5 3d104s24p6
+1 Ŷ +2 Ŷ +3 Ŷ +3, +4 Ƒ 2, 3, 4, 5ż 2, 3, 6 ż 2,3,4,6,7ż 2, 3, 6 Ƒ 2, 3 Ƒ 2, 3 Ŷ 1, 2 Ŷ 2 Ƒ +3 Ƒ 4 Ƒ -3, 3, 5 ż -2, 4, 6 Ɣ -1,1,3,5,7Ɣ 0, (2, 4)
85,468 87,62 88,906 91,224 92,906 95,96 (98,906) 101,07 102,91 106,42 107,87 112,41 114,82 118,71 121,76 127,60 126,90 131,29
5 O
37 Rb 38 Sr 39 Y 40 Zr 41 Nb 42 Mo 43 Tc 44 Ru 45 Rh 46 Pd 47 Ag 48 Cd 49 In 50 Sn 51 Sb 52 Te 53 I 54 Xe
[Kr] 5s1 5s2 4d15s2 4d25s2 4d45s1 4d55s1 4d65s1 4d75s1 4d85s1 4d10 4d105s1 4d105s2 4d105s25p1 4d105s25p2 4d105s25p3 4d105s25p4 4d105s25p5 4d105s25p6
+1 Ŷ +2 Ŷ +3 Ŷ +4 Ƒ 3, 5 ż 2,3,4,5,6 ż 7 ż 3, 4, 8 ż 1, 2, 3, 4 Ŷ 2, 4 Ŷ 1 Ŷ 2 Ŷ 3 Ƒ 2, 4 Ƒ -3, 3, 5 ż -2, 4, 6 ż -1,1,3,5,7Ɣ 0,(2, 4, 6)
132,91 137,33 138,91 178,49 180,95 183,84 186,21 190,23 192,22 195,08 196,97 200,59 204,38 207,2 208,98 (209,98) (209,99) (222,02)
6 P
55 Cs 56 Ba 57 La 72 Hf 73 Ta 74 W 75 Re 76 Os 77 Ir 78 Pt 79 Au
81 Tl 80 Hg
82 Pb 83 Bi 84 Po* 85 At* 86 Rn*
4f145d10 4f145d10 4f145d10 4f14 5d10 4f14 5d10 4f14 5d10
[Xe] 6s1 6s2 5d16s2 4f145d26s2 4f145d36s2 4f145d46s2 4f145d56s2 4f145d66s2 4f145d76s2 4f145d96s1 4f145d106s1 4f145d106s2
6s26p1 6s26p2 6s26p3 6s2 6p4 6s2 6p5 6s26p6
+1 Ŷ +2 Ŷ +3 Ŷ +4 Ƒ +5 ż 2,3,4,5,6 ż 2, 4, 7 ż 2,3,4,6,8 ż 1,2,3,4,6 Ŷ 2, 4 Ŷ 1, 3 Ŷ 1, 2 Ŷ 1, 3 Ƒ 2, 4 Ƒ 3, 5 Ŷ 2, 4, 6 ż -1,1,3,5,7Ɣ 0, (2)
(233,02) (226,03) 227,03 (261) (262) (266) (264) (277) (268) (281) (272) (285) (284) (289) (288)
7 Q
87 Fr* 88 Ra* 89 Ac 104 Rf* 105 Db* 106 Sg* 107 Bh* 108 Hs* 109 Mt* 110 Ds* 111 Rg* 112 Cn* 113 Uut* 114 Uuq* 115 Uup*
[Rn] 7s1 7s2 6d17s2
+1 Ŷ +2 Ŷ +3 Ŷ

140,12 140,91 144,24 (146,92) 150,36 151,96 157,25 158,93 162,50 164,93 167,26 168,93 173,05 174,97
Lanthanoide 6 58 Ce 59 Pr 60 Nd 61 Pm* 62 Sm 63 Eu 64 Gd 65 Tb 66 Dy 67 Ho 68 Er 69 Tm 70 Yb 71 Lu
f1…f14 [Xe] 4f26s2 4f36s2 4f46s2 4f56s2 4f66s2 4f76s2 4f75d16s2 4f96s2 4f106s2 4f116s2 4f126s2 4f136s2 4f146s2 4f145d16s2 P
3, 4 Ŷ 3, 4 Ŷ 3 Ŷ 3 Ŷ 2, 3 Ŷ 2, 3 Ŷ 3 Ŷ 3, 4 Ŷ 3 Ŷ 3 Ŷ 3 Ŷ 2, 3 Ŷ 2, 3 Ŷ 3 Ŷ
(232,04) (231,04) (238,03) (237,05) (244,06) (243,06) (247,07) (247,07) (251,08) (252,08) (257,18) (258,10) (259,10) (262,11)
Actinoide 7 90 Th* 91 Pa* 92 U* 93 Np* 94 Pu* 95 Am* 96 Cm* 97 Bk* 98 Cf* 99 Es* 100 Fm* 101 Md* 102 No* 103 Lr*
f1…f14 [Rn] 6d27s2 5f26d17s2 5f36d17s2 5f46d17s2 5f67s2 5f77s2 5f76d17s2 5f97s2 5f107s2 5f117s2 5f127s2 5f137s2 5f147s2 5f146d17s2 Q
4 Ŷ 4, 5 Ŷ 3, 4, 5, 6 Ƒ 3, 4, 5, 6 Ƒ 3, 4, 5, 6 Ƒ 3, 4, 5, 6 3, 4 3, 4 3, 4 3 3 3 2, 3 3

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