Sie sind auf Seite 1von 15

Der Völkerbund – von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

1. Einleitung

2. Gründung des Völkerbundes


2.1. Versailler Vertrag

3. Satzung und Organisation

4. Mitgliedsstaaten
4.1. Rolle der USA
4.2. Beitritt des Deutschen Reiches 1926

5. Tätigkeitsfelder des Völkerbunds


5.1. Politische Tätigkeit
5.1.1.Stabile Phase bis 1931
5.1.2.Ansehens- und Bedeutungsverlust 1931 bis 1939
5.1.2.1. Rolle in verschiedenen internationalen Krisen
5.1.2.1.1. Mandschurei-Krise
5.1.2.1.2. Abessinienkrieg
5.1.2.1.3. Spanischer Bürgerkrieg
5.1.2.1.4. Verstöße des Deutschen Reiches gegen internationale Verträge
5.1.3.Rolle des Völkerbundes ab 1939
5.2. Weitere Tätigkeitsfelder
5.2.1.Verwaltungstätigkeit
5.2.1.1. Mandate
5.2.1.2. Minderheitenschutz
5.2.2.Soziale und humanitäre Tätigkeit
5.2.3.Wirtschaftliche Tätigkeit

6. Selbstauflösung 1946

7. Schluss
1.Einleitung

In der folgenden Hausarbeit soll die Fragestellung beantwortet werden, ob der Völkerbund von
Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen sei. Zur Klärung dieser Frage soll zunächst auf die
Gründung des Völkerbunds im Anschluss an den Ersten Weltkrieg Bezug genommen werden.
Anschließend sollen die Organisation, Mitglieder und Tätigkeitsfelder – an einigen konkreten
Beispielen – auf ein mögliches Scheitern untersucht werden. Hiernach soll auf die Rolle des
Völkerbundes in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und die anschließende Selbstauflösung nach
Gründung der UN eingegangen werden und abschließend die Frage beantwortet werden, ob das
letztliche Scheitern des Völkerbundes schon von Anfang an unabwendbar war.
2. Gründung des Völkerbunds

Die Gründung des Völkerbunds, bzw. der Leage of Nations, oder der Société des Nations, geht
maßgeblich auf das 14 Punkteprogramm des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
Woodrow Wilson zurück, dessen 14. Punkt lautete: „ein allgemeiner Verband der Nationen muss
gegründet werden mit besonderen Verträgen zum Zweck gegenseitiger Bürgschaften für die politische
Unabhängigkeit und die territoriale Unverletzbarkeit der kleinen sowohl wie der großen Staaten.“.
Diese Forderung Wilsons wurde in den Pariser Vorortverträgen mit der Gründung der multilateralen
Organisation, die ihren Sitz in Genf hatte.
3. Satzung und Organisation

Die Ziele des Völkerbundes waren es den Weltfrieden zu sichern, die Internationale Zusammenarbeit
sollte durch eine öffentliche Diplomatie gefördert werden, da so nicht mehr – wie vor dem Ersten
Weltkrieg – Geheimverträge geschlossen werden konnten, ferner sollten Aggressor-Staaten durch
Sanktionen von einem gewaltsamen Vorgehen abgehalten werden. Des Weiteren sollte das „Versailler
System“ aufrechterhalten werden, und zusammenhängend damit die Kontrolle der Ausführung der
Friedensverträge, dabei waren hier besonders die Grenzsicherung (polnisch – litauischer
Grenzkonflikt), die internationale Abrüstung, sowie die Kontrolle über die freie Stadt Danzig, das
Saargebiet und weitere Mandatsgebiete. Ferner sollten, im Einklang mit dem über allem stehenden
Ziel des Weltfriedens, internationale Streitfragen fortan beim Scheitern bilateraler Gespräche
multilateral durch den Völkerbund verhandelt werden, dessen einstimmig gefällte Entscheidung für
alle Parteien bindend war.

Im Folgenden soll nun näher auf die wichtigsten Organe des Völkerbunds eingegangen werden, dies
waren die Völkerbundesversammlung, der Völkerbundsrat, das ständige Sekretariat des Völkerbundes.
Zu diesen kamen der ständige Internationale Gerichtshof und das Internationale Arbeitsamt.

Die Bundesversammlung bestand aus den Vertretern der Mitgliedsstaaten, bei Abstimmungen verfügte
jedes Mitglied über eine Stimme, außer es war in die behandelte Streitfrage involviert. Die
Bundesversammlung traf sich jedes Jahr am ersten Montag im September in Genf, allerdings konnte
auf Initiative des Völkerbundrats oder auf Wunsch einzelner Mitglieder, dem eine Mehrzahl der
übrigen Mitglieder zustimmte eine außerordentliche Sitzung abgehalten werden. Die
Bundesversammlung bildete sechs öffentlich tagende Ausschüsse in denen jeweils pro Land ein
stimmberechtigter Delegierter saß. Diese Kommissionen beschäftigten sich mit Rechts- und
Verfassungsfragen, politischen Fragen, Rüstungs-beschränkung, Haushaltsfragen, allgemeinen und
sozialen Fragen und technischer Organisation. Die Hauptaufgaben der Vollversammlung waren, neben
der Abstimmung über neue Mitglieder, die Sicherung des Weltfriedens, die Wahl der nichtständigen
Ratsmitglieder und – gemeinsam mit dem Völkerbundsrat – die Richter des ständigen internationalen
Gerichtshofes, sowie die Bewilligung des Bundeshaushaltes. Diese Entscheidungen mussten alle,
außer bei der Abstimmung über neue Mitglieder, Wünschen und unverbindliche Empfehlungen, in der
Satzung festgeschriebenen Ausnahmen z.B. bei der Einsetzung von Untersuchungsausschüssen zur
Untersuchung der Abrüstung des Deutschen Reiches, oder der Einsetzung von Ausschüssen,
einstimmig sein.

Der Völkerbundrat sollte ursprünglich aus fünf ständigen Mitgliedern, den wichtigsten alliierten
Mächten (Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, und die USA) und vier nichtständigen von der
Vollversammlung zu wählenden Mitgliedern bestehen. Aufgrund der Nichtratfizierung des Versailler
Vertrages durch die Vereinigten Staaten, gab es nur vier ständige Mitglieder. 1922 wurde die Anzahl
der nichtständigen Mitglieder von vier auf sechs erhöht um der steigenden Mitgliederzahl in der
Bundesversammlung auch im Rat Rechnung zu tragen. Die Aufnahme des Deutschen Reichs in den
Völkerbund 1926 führte zu einer erneuten Reform des Völkerbundrats: Da Deutschland in den Kreis
der ständigen Mitglieder aufgenommen wurde, gab es nun fünf ständige Mitglieder und nunmehr neun
von der Bundesversammlung auf drei Jahre zu wählende Mitglieder, wobei jedes Jahr drei ausschieden
und drei neue nichtständige Mitglieder gewählt wurden. Der Völkerbundrat traf sich im Normalfall
viermal im Jahr in Genf zu meist öffentlichen Sitzungen, jedoch konnte er auch öfter und an anderen
Orten Sitzungen abhalten.
Alle Entscheidungen des Rates müssen einstimmig getroffen werden mit Ausnahme der bei der
Vollversammlung bereits erwähnten Fälle. Das Verhältnis des Völkerbundrates zur
Bundesvollversammlung war nie klar definiert, da er genau wie diese für Weltfrieden und alle
Bundesangelegenheiten zuständig sein sollt. Konflikte zwischen den beiden Gremien sollten durch die
sich überschneidenden Mitgliedschaften und das ständige Sekretariat ausgeräumt werden.

Das ständige Sekretariat des Völkerbundes stellte das organisatorische Rückgrat des Völkerbundes
dar. An seiner Spitze stand ein Generalsekretär, der das gesamte Personal ernennt. Für die Besetzung
der höheren Posten ist zudem die Zustimmung des Völkerbundrats notwendig. Das Sekretariat war in
die folgenden Abteilungen gegliedert: politische Abteilung, Rechtsabteilung, Wirtschafts- und
Finanzabteilung, Abteilung für Fragen des Minderheitenrechts, Abteilung für Fragen des Verkehrs,
Abteilung für Mandatsfragen, Abteilung für soziale Fragen, Inforationsabteilung, Abteilung für
internationale Zusammenarbeit, Abteilung für Gesundheitswesen, Abteilung für Rüstungsfragen,
Haushaltsabteilung. Neben diesen Hauptsektoren gab es noch Untersektionen, die sich mit der
Bibliothek, dem Archiv, dem Druck der Berichte des Völkerbundes und der Übersetzung derselben
beschäftigten.

Der Ständige Internationale Gerichtshof war eine Fortsetzung der bereits 1899 bzw. 1907 in Den Haag
tagenden Friedenskonferenzen, die beim Versuch der Etablierung eines Internationalen Gerichtshofes
noch gescheitert waren. Zu den Aufgaben des Gerichtshofes zählte neben der Rechtsprechung auch die
Erstellung von Gutachten zu aktuellen, von Rat oder Vollversammlung vorgelegten Streitfragen. Er
nahm seine Arbeit im Januar 1922 in Den Haag auf. Der Internationale Gerichtshof bestand aus elf
Richtern und vier Ersatzrichtern verschiedener Nationalitäten, die mit einer Mehrheit von
Völkerbundrat und Bundesversammlung für neun Jahre gewählt wurden. Bei einem Konflikt zwischen
zwei Staaten, der vor dem Gericht verhandelt wurde gab es die Regelung, dass für Fall, dass ein Land
keinen Vertreter beim Gerichtshof stellte es einen weiteren berufen durfte, so dass der Gerichtshof
häufig mit dreizehn Richtern tagte. Grundsätzlich war es allen Staaten freigestellt den Internationalen
Gerichtshof anzurufen, es sei denn sie hatten die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofes im
„Statut zur Zuständigkeit des Weltgerichts“ anerkannt. Es konnten nur Staaten vor den Gerichtshof als
Parteien erscheinen, nie Privatpersonen. Die Urteile des ständigen Internationalen Gerichtshofes waren
bindend und sollten in ihren Begründungen zur Festschreibung des internationalen Rechts beitragen.
Das Internationale Arbeitsamt wurde gegründet, da neben der Sicherung des Weltfriedens, die der
Völkerbund anstrebte auch die soziale Gerechtigkeit als Grundstein des sozialen Friedens angestrebt
und gesichert werden sollte. Ziele dieses Arbeitsamts waren es den Begriff der „Arbeit“ als mehr als
eine Ware einzustufen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern (Achtstundentag, gesetzlicher Ruhetag
etc.), Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Überwachung der Einhaltung dieser
Forderungen durch einen Aufsichtsdienst in dem auch Frauen vertreten sein mussten.
4. Mitgliedsstaaten

Alle alliierten und assoziierten Staaten, die Signaturmächte der Vorortsverträge, die die
Völkerbundsatzung enthielten, waren, wurden durch die Ratifikation der Verträge Mitglieder des
Versailler Vertrages. Außerdem wurden noch dreizehn weitere während des Krieges neutrale Staaten
eingeladen dem Völkerbund beizutreten. So Betrug die Anzahl der Mitglieder am 10. März 1920 42.
Bis zu seiner Selbstauflösung traten noch zahlreiche Länder dem Völkerbund bei, darunter auch
Verliererstaaten des ersten Weltkrieges, allerdings traten auch dauerhaft Staaten aus dem Völkerbund
aus, was dazu führte, dass nie alle Groß- und Mittelmächte gleichzeitig Mitglieder waren. Die
Aufnahme in den Völkerbund war so geregelt, dass ein beitrittswilliger Staat ein Aufnahmegesuch
beim Generalsekretär des Völkerbundes einreichte und dieser es bei der nächsten, Vollversammlung
auf die Tagesordnung setze. Die Voraussetzungen für eine Aufnahme waren, dass der betreffende
Staat über eine wie auch immer geartete Selbstverwaltung verfügte, die Staatsform war hierbei egal,
„die Gewähr für ihre aufrichtige Absicht ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen“,
sowie die Annahme der Rüstungsbestimmungen des Völkerbundes. Schließlich mussten noch
mindestens zwei Drittel der Bundesversammlung der Aufnahme zustimmen. Die Regelung für den
Austritt aus dem Völkerbund besagte, dass ein Bundesmitglied nach der Austritterklärung eine
zweijährige Kündigungsfrist hatte sofern es zum Zeitpunkt des Austritts alle internationalen
Verpflichtungen erfüllte. Falls ein Bundmitglied die Satzungen des Völkerbundes übertrat, konnte es
außerdem von diesem ausgeschlossen werden.

4.1. Rolle der USA

Trotz des vehementen Eintretens des Präsidenten Woodrow Wilson für die Ratifizierung des Versailler
Vertrages weigerte sich der US-Senat diese durchzuführen. Damit siegten in den USA die
isolationistischen Kräfte und die USA blieben dem Völkerbund während der gesamten Zeit seines
Bestehens fern,

4.2. Rolle des Deutschen Reiches

Das Deutsche Reich war zunächst, wie auch Österreich und alle Verbündeten der Mittelmächte, kein
Mitglied des Völkerbundes, obwohl sich die Regierung der Weimarer Republik sehr an einer
Mitgliedschaft interessiert zeiget und der damalige Außenminister Graf Brockdorff-Rantzau am 14.
Februar 1919 vor der Nationalversammlung erklärte: „Deutschland ist entschlossen, an der
Ausgestaltung des Völkerbundes rückhaltlos mitzuwirken.“ Dem entgegen stand jedoch der
Widerstand Frankreichs, das nach den blutigen Schlachten des Ersten Weltkrieges, die in Westeuropa
größtenteils in Frankreich stattgefunden hatten, dem Deutschen Reich misstrauisch gegenüberstand.
Nach dem Konflikt zwischen dem Deutschen Reich und Polen um den Grenzverlauf in Oberschlesien,
zu dessen Beendigung eine vom Völkerbund einberufene Kommission eine für Deutschland
nachteilige und in Teilen nicht vom Ergebnis der Volksabstimmung getragene Grenzregelung
ausarbeitete, und dem im Januar 1923 beginnendem Ruhrkampf, führte zudem zu einer wachsenden
Antipathie in der Bevölkerung des Deutschen Reiches gegen den Völkerbund, sodass erst nach der
Beilegung des Ruhrkampfes eine Schrittweise Annäherung möglich war. Nach der Annahme der
Verträge von Locarno und die durch das Parlament erteilte Ermächtigung der Reichsregierung dem
Völkerbund beizutreten, war schließlich die Grundlage für den im September 1926 erfolgten Eintritt
des Deutschen Reiches in den Völkerbund und seine Aufnahme als ständiges Mitglied in des
Völkerbundrat gelegt. Allerdings kam es schon in der Folgezeit zu Konflikten zwischen dem
Völkerbund und Deutschland, welches sich weigerte den Abrüstungsforderungen des Völkerbundes
nachzukommen, da der Völkerbund die Abrüstungen, die in Folge des Versailler Vertrags vom
Deutschen Reich durchgeführt wurden, Deutschland nicht als bereits getätigte Abrüstung anrechnen
wollte, kam es zu einem Patt zwischen beiden Protagonisten. Die Frage der Rüstung belastete auch
weiterhin das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und dem Völkerbund. So zog sich die
deutsche Delegation im September von der Genfer Abrüstungskonferenz zurück und kehrte erst am
14. Dezember nach der Annahme seiner Forderung der Gleichberechtigung der Nationen zurück. Nach
der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten verließ das Deutsche Reich am 14. Oktober erneut und
diesmal endgültig die Abrüstungskonferenz und erklärte am 19. Oktober seinen Austritt aus dem
Völkerbund, den es sich durch die an die Reichstagswahlen am 12. November 1933, an die eine
Volksabstimmung über den Austritt gekoppelt war, nachträglich bestätigen ließ. In der folgenden Zeit
brach das Deutsche Reich zahlreiche internationale Verträge etwa durch die Besetzung des
entmilitarisierten Rheinlandes, ohne das der zunehmend an Bedeutung verlierende Völkerbund
eingriff.

Tätigkeitsfelder des Völkerbundes

Der Völkerbund war allerdings nicht nur in politischen Fragen wie der Friedenssicherung durch
Abrüstung und die Beendigung der Geheimdiplomatie aktiv, sondern er setzte sich auch im Einklang
mit seinen in Artikel 23 der Völkerbundsatzung formulierten Zielen für die Schaffung von
„angemessenen und menschlichen Arbeitsbedingungen“ und die Aufrechterhaltung von diesen, den
Schutz von indigenen Völkern in den Kolonien, die Beendigung von Frauen- und Kinderhandel und
die Bekämpfung des Drogenhandels, die Freiheit des internationalen (Waren)- Verkehrs, sowie für
Prävention und Eindämmung von Krankheiten ein.

Politische Tätigkeit

Die Politische Tätigkeit des Völkerbundes beinhaltete meist die Suche nach einem Ausgleich
zwischen zwei oder mehr Staaten. Hierbei war der Völkerbund in den Anfangsjahren durchaus
erfolgreich und konnte militärische Auseinandersetzungen oft verhindern, auch wenn nicht immer alle
Parteien mit dem Lösungsvorschlag des Völkerbundes einverstanden waren, beugten sie sich doch in
den meisten Fällen seiner Autorität.

Stabile Phase bis 1931

Die meisten Konflikte zwischen Staaten entstanden aufgrund ungenauer Grenzziehung der Alliierten
im Versailler Vertrag, in dem viele Fragen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatte, ohne diesen
zu definieren. Ein Beispiel hierfür ist der deutsch-polnische Konflikt um Oberschlesien. Die Alliierten
wollten die Frage der Grenzziehung vom Wunsch der Bevölkerung und von wirtschaftlichen
Gegebenheiten abhängig machen. Das Ergebnis der 1921 durchgeführten Volksabstimmung war
allerdings so, dass entweder eines dieser Kriterien oder keines vollumfänglich erfüllt werden konnte.
Da sich im Rat der Alliierten die Vertreter Englands und Frankreichs in dieser Frage nicht einigen
konnten, riefen sie den Völkerbund an, der eine Kommission zur Klärung dieser Frage einsetzte. Diese
Kommission gelang es schließlich einen für (fast) alle Parteien einigermaßen zufriedenstellende
Grenzlinie zu ziehen. Auf Anregung des Völkerbundrates schlossen Deutschland und Polen zudem
einen Vertrag zur Erleichterung der sich aus der Grenzverschiebung ergebenden Schwierigkeiten und
bildeten eine gemischte Kommission zur Vermeidung künftiger Streitigkeiten. Der Völkerbund konnte
noch zahlreiche ähnlich gelagerte Fälle zum meistens allgemeinen Einverständnis klären und erlangte
so internationalen Respekt. Jedoch muss auch berücksichtigt werden, dass der Völkerbund in einigen
essenziellen Fragen wie dem Ruhrkampf außen vor gelassen wurde und keinen Einfluss auf die
Entwicklung dieses Konfliktes hatte.

Ansehens- und Bedeutungsverlust 1931 bis 1939

Von 1931 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlor der Völkerbund neben einer Vielzahl an
Mitgliedern auch einen Großteil des Ansehens, dass er sich in den relativ stabilen Jahren der Goldenen
Zwanziger durch die Lösung verschiedenster kleinerer Grenzkonflikte erworben hatte, aufgrund seiner
offenbarten Schwäche in den internationalen Krisen, die sich in diesem Zeitraum immer mehr häuften.

Rolle in verschiedenen internationalen Krisen

Im folgenden Absatz soll die Rolle des Völkerbundes in einigen ausgewählten, exemplarischen Krisen
ab 1931 beleuchtet werden.

Mandschurei-Krise

Im September 1931 griffen japanische Truppen nach einem vermutlich von der japanischen Armee
inszenierten Anschlag auf die sich in Besitz von Japan befindliche Südmandschurische Eisenbahn in
der Nähe der Stadt Mukden nahegelegene chinesische Truppen an und konnte in Folge dessen bis
1932 die gesamte Provinz Mandschurei des vom Bürgerkrieg geschwächten Chinas erobern. Der
Völkerbund protestierte lediglich vergeblich gegen das Vorgehen Japans, und setze, dem japanischen
Vorschlag folgend im November 1931 eine Untersuchungskommission, die Lytton-Kommission, ein,
obwohl Japan durch den Angriff auf China Artikel 10 der Völkerbundssatzung verletzt hatte, der die
territoriale Unverletzbarkeit der Grenzen der Mitglieder des Völkerbundes vorschrieb. Die
Kommission konnte jedoch kaum Beweise für eine Täterschaft finden noch konnte sie Ergebnisse aus
diesen wenigen Anhaltspunkten ziehen. So musste sie der auf Verschleppung setzenden japanischen
Strategie folgen, welche durch die erst im September erfolgte Fertigstellung des Berichts genug Zeit
hatte den Marionettenstaat Mandschukuo zu proklamieren (Februar 1931). Der im Februar vorgestellte
Bericht blieb in Bezug auf die Schuldfrage ob der wenigen Beweise äußerst vage. Er hielt lediglich die
Unrechtmäßigkeit der Japanischen Eroberung fest, empfahl letztendlich aber die Bildung einer
autonomen Provinz Mandschurei innerhalb Chinas mit Vorrechten Japans vor. Auf dieser Grundlage
war ein Handeln des Völkerbundes nur bedingt möglich. Nachdem bei der Vorstellung des Berichtes
von einigen Staaten gefordert wurde die Schuld am sogenannten Mukden-Zwischenfall Japan zu
geben, verließ der japanische Delegierte die Sitzung und am 27. März 1933 erklärte Japan seinen
Auftritt aus dem Völkerbund, der bei der Lösung dieser Krise seine Unfähigkeit gezeigt hatte schnell
und angemessen auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren.

Abessinienkrieg

Das unabhängige Kaiserreich Abessinien war neben Liberia das letzte nichtkolonialisierte Gebiet
Afrikas. Italien besaß mit Eritrea und Somaliland bereits zwei an Abessinien angrenzende Kolonien
und hatte schon 1886-89 und von 1895-96 Krieg gegen Abessinien geführt, konnte aber in beiden
Kriegen besiegt werden. Am 2. Oktober 1935 erklärte das faschistische Italien dem Abessinien den
Krieg, obwohl beide Mitglieder des Völkerbundes waren. Laut der Völkerbundssatzung musste vor
einem Krieg zuerst ein möglicher Streitfall vor einem internationalen Schiedsgericht oder dem
Völkerbundrat verhandelt werden und ferner mussten die Parteien bei Nichtannahme der Entscheidung
drei Monate von der Entscheidung des Gerichtes beziehungsweise des Völkerbundrates warten, bevor
sie mit militärischen Aktionen beginnen durften. Des Weiteren war es illegitim gegen einen Staat
Krieg zu führen, der den Schiedsspruch angenommen hatte. Damit war der Italienische Krieg gegen
Abessinien völkerrechtswidrig. Der Völkerbund bezeichnete den italienischen Angriff als
„Aggression“, welches die formell schärfste Verurteilung des Angriffs war verhängte daraufhin
Sanktionen gegen Italien, diese erstreckten sich jedoch keinesfalls auf kriegswichtige Güter wie Öl,
Kohle oder Stahl, sondern es wurde der Export von Mauleseln, Kamelen und Aluminium verboten.
Trotz des Bitten von Haile Selassie dem Kaiser von Abessinien, der persönlich vor dem Völkerbund
sprach, und den Völkerbund um Unterstützung bat. Ein Grund hierfür war, das die im Völkerbund
bestimmenden Mächte Frankreich und Großbritannien fürchteten Italien in die Arme Hitlers zu treiben
und so einen europäischen Krieg zu riskieren. Frankreich hatte Italien im Januar 1935 de facto freie
Hand in Abessinien gewährt und mit diesem Zugeständnis Mussolinis Unterstützung gegen die
Bestrebungen des Deutschen Reiches den Versailler Vertrag zu revidieren. Als der Krieg gegen das an
Waffen und Technologie weit unterlegene Abessinien länger als von Italien angenommen dauerte,
wurden geächtete Waffen wie Senfgas eingesetzt und gezielt Einrichtungen des Roten Kreuzes und
des Roten Halbmondes bombardiert. Die Hilflosigkeit des Völkerbundes gegenüber Italien zeigt, wie
sehr der Völkerbund vom Wohlwollen der (west)europäischen Großmächte abhängig war, die mit
Italien keinen wichtigen Partner gegen die Bestrebungen des nationalsozialistischen Deutschen
Reiches verlieren wollten und auch nach bekannt werden der italienischen Kriegsverbrechen keine
weiterführenden Sanktionen zuließen, oder gar einen Ausschluss Italiens vorantrieben, und wie
Frankreich Italien weiterhin mit kriegswichtigem Stahl belieferten.

Spanischer Bürgerkrieg

Der Spanische Bürgerkrieg brach am 17. Juli 1936 als eine Revolte von royalistischen, faschistischen
und nationalistischen Kräften unter der Führung rechtsgerichteter spanischer Offiziere gegen die
demokratisch gewählte linke Regierung der spanischen Republik. Diesem Aufstand schlossen sich
große Teile der regulären Armee in Nordostspanien, sowie die spanische Fremdenlegion an. Am 20.
Juli wurde eine Gegenregierung zur demokratisch legitimierten Regierung ausgerufen, die am 26. Juli
vom faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich offiziell anerkannt wurde.
Im August begannen beide Staaten die Putschisten um General Franco mit Ausrüstung zu versorgen,
zudem sendeten sie Truppen, wie die deutsche „Legion Condor“, die bald durch wahllose Angriffe auf
Zivilisten (Massaker von Guernica und Málaga) fragwürdige Berühmtheit erlangte. Während die
nationalistischen und faschisten Mächte offen die Putschisten unterstützten, berief der französische
Präsident Lebrun das Komitee für Nichteinmischung in die Angelegenheiten Spaniens ein, das unter
der Schirmherrschaft des Völkerbunde stand und aus 27 Staaten bestand. Die wichtigsten davon waren
Großbritannien, die Sowjetunion, Frankreich, das Deutsche Reich und Italien. Ziel des
Nichteinmischungskomitees war es einen Krieg durch Neutralität der Groß- bzw. Mittelmächte zu
verhindern Diese Politik der Nichteinmischung scheiterte allerdings bereits, bevor sie richtig begonnen
hatte, da deutsch und italienische Flugzeuge schon während der ersten Sitzung des
Nichteinmischungskomitees Madrid bombardierten. Sechs Wochen nach diese Sitzung erklärte der
sowjetische Botschafter in London, das sich die Sowjetunion aufgrund der Intervention Italiens und
des Deutschen Reiches zugunsten der Faschisten nicht länger an die Politik der Nichteinmischung
gebunden fühlte, und unterstützte fortan die gewählte Volksfrontregierung der spanischen Republik.
Unterstützung erhielt die Republik zudem von den Freiwilligen der Internationalen Brigaden, deren
Zahl wurde allerdings von den einzig verbliebenen sich (offiziell) an die Nichteinmischungspolitik
haltenden Großmächten Frankreich und Großbritannien mit allen Mitteln klein gehalten und 1938
mussten die Internationalen Brigaden schließlich auf Druck des Nichteinmischungskomitees von der
spanischen Republik offiziell aufgelöst werden. Nachdem ebenfalls 1938 die Unterstützung der
Sowjetunion für die Republikaner, aufgrund der Schließung der französischen Grenze für
Waffentransporte und des Interesses der Sowjetunion sich vor dem drohenden europäischen Krieg mit
den westeuropäischen Demokratien gegen die faschistischen Diktatoren Zwecks eines Bündnisses
gutzustellen, endete, war die spanische Republik den, mit großzügigen Krediten und nichtmilitärischer
Ausrüstung wie Lastkraftwagen von englischen und US-amerikanischen Firmen und entgegen der
Neutralitätspolitik mit Waffenlieferungen, die über deutsche Mittelsmänner abgewickelt wurden,
versorgten Faschisten bereits zu diesem Zeitpunkt unterlegen. Nach der Einnahme von Katalonien
versuchte die republikanische Regierung den spanischen Bürgerkrieg so lange zu verlängern, bis sie
im drohenden europäischen Krieg mit militärischer Unterstützung durch die mit den faschistischen,
General Franco unterstützenden, dies waren in erster Linie das Deutsche Reich und Italien, Staaten im
Krieg stehenden Staaten rechnen konnten. Dieser Plan ging jedoch nicht auf, da am 4./5. März 1939 in
Madrid Teile der Generalität der republikanischen Armee gegen die Regierung putschten und damit
den Bürgerkrieg faktisch beendeten, da in der Folge die gesamte Frontlinie zusammenbrach. Der nach
der Besetzung von Madrid am 27. März 1939 und Francos Erklärung zur Beendigung des
Bürgerkrieges erfolgte Versuch eine Exilregierung zu gründen und von Frankreich aus weiteren
Widerstand zu leisten, scheiterte auch daran, dass Großbritannien und Frankreich die neue von Franco
geführte Regierung Spaniens anerkannten. Die Rolle des Völkerbundes lässt sich insofern
zusammenfassen, als dass er lediglich ein Zuschauer des Spanischen Bürgerkrieges war und keine
Anstrengungen unternahm gegen die Verletzung der Nichteinmischungspolitik vorzugehen, oder diese
zu überdenken und zu einer neuen die rechtmäßige spanische Regierung unterstützende Politik zu
kommen. Dies wurde auch durch die Appeasement Politik der Westmächte und die dem Deutsche
Reich und Italien zum Zweck der Friedenssicherung gemachten Zugeständnisse im Zusammentreffen
mit der Antipathie Großbritanniens gegen die Sowjetunion und die Linke Regierung Spaniens, sowie
dem schweren innenpolitischen Stand der französischen Regierung, die, um den französischen
Rechten keinen Auftrieb zu geben, nicht offen Partei für die Volksfrontregierung ergreifen wollte,
verstärkt. Da zusätzlich zu diesen Schwierigkeiten der Völkerbundsrat und die Vollversammlung ihre
Entscheidungen einstimmig treffen mussten und im Völkerbundrat neben Frankreich und
Großbritannien auch bis 1937 Italien saß, hätte der Völkerbund auch im für den Fall, dass die
westeuropäischen Großmächte ähnlich der Sowjetunion Partei für die Spanische Republik ergriffen
hätten, kein dahingehender Entschluss gefasst werden können, der nicht den Ausschluss Italiens
vorweggenommen hätte.

Verstöße des Deutschen Reiches gegen internationale Verträge (bis 1939)


Von den zahlreichen Verträgen und internationalen gegen die das Deutsche Reich unter der
Herrschaft Hitlers verstieß oder zu ihren seinen Gunsten interpretierte, sollen hier nur einige wichtige
in chronologischer Reihenfolge aufgeführt werden: die Aufrüstung der Reichswehr und die
Widereinführung der allgemeinen Wehrpflicht (Versailler Vertrag), die Besetzung des
entmilitarisierten Rheinlands (Vertrag von Locarno), sowie der „Anschluss“ Österreichs (Genfer
Protokolle).

Durch den Versailler Vertrag wurde das Deutsche Reich verpflichtet keine Luftwaffe, eine
Kriegsmarine von maximal 4.000 Mann und 30 Schiffen, keine schweren Waffen wie Panzer und U-
Boote ein stehendes Heer mit maximal 100.000 Mann aufzubauen. Außerdem war die allgemeine
Wehrpflicht abgeschafft worden. Schon zu Zeiten der Weimarer Republik war begonnen worden die
Aufrüstung des Heeres zu planen und 1932 unter der Regierung Schleicher. Nach der Machtergreifung
der Nationalsozialisten wurde diese Aufrüstung weiter forciert und nachdem das Deutsche Reich die
Genfer Abrüstungskonferenz, sowie den Völkerbund im Oktober 1933 verlassen hatte wurde mit dem
„Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht und Wiederherstellung der Wehrhoheit“ vom 16. März 1935
und dem Gesetz über die Wiedereinführung der Wehrpflicht vom 1. Oktober 1935 schließlich offen
der Versailler Vertrag gebrochen. Als Begründung hierfür wurde angegeben, dass durch das Scheitern
der Abrüstungskonferenz eine auch militärische Gleichberechtigung des Deutschen Reiches nur durch
die Aufrüstung desselben zu verwirklichen sei.

Rolle des Völkerbundes ab 1939

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fiel der Völkerbund endgültig in Bedeutungslosigkeit,
da die Idee des Weltfriedens durch den Angriff des Deutschen Reiches auf Polen und die daraufhin
folgende Welle der Kriegserklärungen – zumindest für den Moment – gescheitert war.

Weitere Tätigkeitsfelder

Die politische Tätigkeit des Völkerbundes stand zwar im Fokus der Weltöffentlichkeit und der
Nachwelt, doch der Völkerbund war, wie bereits oben erwähnt auch in anderen Bereichen tätig.

Verwaltungstätigkeit

Zu den durchaus bekannteren Sparten des Völkerbundes zählt die Verwaltungstätigkeit, die
Minderheitenschutz und die Völkerbundsmandate beinhaltete. Beides war nach der territorialen
Neuaufteilung von Herrschaftsgebieten al Folge des Ersten Weltkrieges und des Versailler Vertrages
nötig geworden, da es in vielen europäischen Ländern auch nach der Auflösung von Vielvölkerstaaten
wie Österreich-Ungarn immer noch viele ethnische und nationale Minderheiten gab.

5.2.1.1. Mandate
5.2.1.2. Minderheitenschutz

5.2.2. Soziale und humanitäre Tätigkeit

5.2.3. Wirtschaftliche Tätigkeit

Reaktionen des Auslands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Westmächte Großbritannien und Frankreich, die 1919 den Beitritt Deutschösterreichs zu
einem demokratischen, föderalen Deutschen Reich verboten und 1931 auch die Zollunion
Deutschland-Österreich verhindert hatten, übersandten jetzt lediglich diplomatische
Protestnoten. Die Londoner Times schrieb dazu, schließlich habe sich auch Schottland vor 200
Jahren an England angeschlossen. Italien, das noch 1934 als Hüter der österreichischen
Souveränität aufgetreten war, protestierte überhaupt nicht: Hitler hatte Mussolini am 11. März
brieflich von seinem „Entschluß, nunmehr in meiner Heimat Ordnung und Ruhe
wiederherzustellen“, informiert und dabei die innenpolitische Lage Österreichs drastisch
ausgemalt. Obwohl der Brief erst nach dem Marschbefehl für die Wehrmacht verfasst worden
war, konnte sich Mussolini somit vorab informiert fühlen, wie es im Achsenbündnis
versprochen worden war. Berger Waldenegg spekuliert kontrafaktisch, dass allein eine scharfe
Protestnote Italiens den Anschluss hätte verhindern können: Dann wären auch die Westmächte
schärfer aufgetreten und Hitler hätte vielleicht einen Rückzieher gemacht. Doch Italien
tolerierte den „Anschluss“. [34]

Am 18. März 1938 forderte die sowjetische Regierung die Vereinigten Staaten von Amerika,
Großbritannien und Frankreich zu kollektiven Maßnahmen gegen Deutschland auf, jedoch
ohne Erfolg.[35] Im September 1938 versuchte Josef Stalin nochmals, diesmal im Rahmen des
Völkerbundes, zu einem konzertierten Vorgehen zu kommen, doch auch dieses Mal ohne
Erfolg. Die USA und Frankreich akzeptierten den Anschluss de jure nicht, wohl aber de facto.
Großbritannien erhob zwar formellen Protest, erkannte den Anschluss aber schließlich sogar
de jure an. [36]

Mexiko legte durch Übermittlung einer diplomatischen Note „gegen die ausländische
Aggression gegen Österreich“ beim Völkerbund Protest ein und forderte durch den damaligen
Außenminister Eduardo Hay die Einberufung einer Ratstagung. [37] In Würdigung der
mexikanischen Protestnote wurde am 27. Juni 1956 der Erzherzog-Karl-Platz in Wien in
Mexikoplatz umbenannt. Seit 1985 steht dort ein Gedenkstein mit folgender Inschrift:
„Mexiko war im März 1938 das einzige Land, das vor dem Völkerbund offiziellen Protest
gegen den gewaltsamen Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich
einlegte. Zum Gedenken an diesen Akt hat die Stadt Wien diesem Platz den Namen
Mexikoplatz verliehen.“ Ein 1988 gestiftetes weiteres Denkmal steht in Mexiko-Stadt.

Das könnte Ihnen auch gefallen