Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
54/1
ft,
Mannscha
in diese n ihnen Profi
Moment se
Es gibt im Spieler vergescht sehr viele
oh, ein ige e ni le
sind. Ich
les gehört vie
was sie , aber ich haber haben nicht
Zeitungenen. Erstens: wit keine deutschee
Situationgespielt. Es gib iv und die Namn
offensiv ft spielt offenstzte Spiel hatte
Mannscha wie Baye
rn. Le Elber, Jancka
:
offensiv tz drei Spitzen üssen nicht
wir in Pla Zickler. Wir m ist eine
und dannn Zickler. Zickler eh mehr
Basler.
vergessemehr, Mehmet möglich
Spitzen diese Wörter, istgesagt? Danke.
Ist klar n, was ich hab e machen wir in
verstehe offensiv ist wi erklärt mit
Offensiv, eitens: ich habeDortmund
Platz. Zwei Spieler: nach eit Pause. Ich
diese zw vielleicht Halbzschaften
brauchench andere Mann diese Mittwoch.
habe au in Europa nach zwei Tage die
gesehen gesehen auch nicht ein Idiot!
Ich habe Ein Trainer ist s passieren in
Training. er sei sehen wawaren zwei, drei
Ein Train diese Spiel es ach wie eine
Platz. In ieler waren schwgesehen
diese Spleer! Haben Sieschaft hat
Flasche h, welche Mann gespielt Mehmet
Mittwoc Mittwoch? Hat er hat gespielt
gespielt spielt Basler od beklagen
oder ge ni? Diese Spieler warum
issen Sie,
Trapatto sie spielen! W kaufen nicht
mehr als nmannschaften
die Italie
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, INHALTSVERZEICHNIS 54/2
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Seite
3 Einleitung, Allgemeine Informationen
6 Didaktische Reduktion
8 Gestaltgesetze, Designprinzipien
18 Darstellungselemente
Grafische Variablen und Elemente
38 Visualierungen
39 Fotografie
44 Illustration/Diagramm/
Tabelle/Chart
49 Text-Bild Verhältnis
51 Fazit, Empfehlungen
53 Abbildungsverzeichnis
54 Literaturverzeichnis
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, EINLEITUNG 54/3
Einleitung
Allgemeine Informationen
Die Gestaltung von Lehrmaterialien ist dem Erste Zugänge
Bereich Informationsdesign zuzuordnen. Dabei Grundsätzlich ist die reflexive Auseinanderset- Teil 01 besteht aus einer Einführung in mehreren
geht ein zeitgemäßer Gestaltungsbegriff weit zung mit gestalterischen Details zu empfehlen, Kapiteln in die Gestaltung von Lehr- und Lern-
über eine allgemein verbreitete Annahme einer die in einer Gesamtheit von der Erstellung bis materialien im Rahmen von Kontext, Medien,
Verschönerung von Produkten und Kommunika- hin zur Rezeption zu sehen sind. Komposition, Typo-grafie und Visualiserung zur
ten hinaus, wie es vorwiegend mit dekorativen Dazu zählen z.B. Schriftarten, Zeilenabstände, Lernförderung. Unter Gestaltgestze / Design-
Elementen und Stilen in der Konsumindustrie Laufweiten, Kraftlinien in Bildern, aber auch prinzipien werden maßgeblich bestimmende
oder einer kunstgewerblichen Praxis gleich- Beschriftungen, Dateibezeichnungen oder Gesetzmäßigkeiten und Erfahrungswerte auf-
gesetzt wird. Legenden in Diagrammen. Durch diese Ausein- geführt. Es werden Kompositionen und Verhält-
andersetzung und den spielerischen Aufgaben nisse von verschiedenen Darstellungelementen
Interdisziplinär im zweiten Teil des Materials lässt sich einer- aufgezeigt, an denen man sich bei der Gestal-
Stattdessen steht im Kontext von Wissen und seits der Blick für visuelle Feinheiten und Details tung von Lehrmaterialien orientieren kann.
Bildung die Gliederung und Repräsentation von trainieren und andererseits auch ein Bewusst-
Information im Vordergrund. Dabei ist Gestal- sein für die Rezeption und Weiternutzung durch Im weiteren Verlauf wird dann spezifisch auf die
tung eine Disziplin dazwischen in der Verbin- eine mögliche Leser-/Nutzerschaft entwickeln. Bereiche Text, Typographie und Visualisierung in
dung von Theorie und Praxis. Gestaltung ist eine der Form von Bildern, Diagrammen, Charts und
interdisziplinäre Herangehensweise, die Aspekte Es geht darum, das eigene Sensorium für Ver- Karten eingegangen.
aus Ökologie, Ökonomie, Anthropologie, Sozio- hältnisse, Kompositionen und vor allen Dingen
logie, Psychologie, Physiologie und Anthropo- gesamtsystemische Zusammenhänge zu Teil 02 bietet Übungen zum Selbsttest zum
metrie verbindet. wecken, um es dann in der Gestaltung von Thema visueller Gestaltung mit einem Fokus
Lehr- und Lernmitteln versiert einsetzen zu auf Typografie, Komposition, Visualisierung zur
können. spielerischen Motivierung an.
Einleitung
Allgemeine Informationen
Kontext
Der Gestaltung von Lehrmaterialien liegen Er-
kenntnisse aus dem Bereich Informationsdesign
zugrunde. Verschiedenste Faktoren und Para-
meter spielen dabei eine Rolle und beeinflussen
eine Gestaltung und respektive auch die Wahr-
nehmung. DIN A4 FORMAT VIDEO FORMAT
blau: ca.1 cm Rand für Drucker blau: action safe area > Bild
Folgende Faktoren spielen bei der Gestaltung pink: ca 2 cm Rand für Lochung pink: title safe area > Text
von Lehrmaterialien und entsprechenden
Szenarien eine Rolle:
Abb. 02: action & title safe area video
Beispiele
Lern- und Lehrmaterialien
Klassische Lehr- und Lernmaterialien
- Skript
- Lehrbuch
- Reader
- Thesenpapier, Positionspapier
- Impulsvortrag, Impulstext
- Arbeitsblatt
- Handout
E-Learning, Lernumgebungen
- Blended Learning
- Virtuelles Seminare
- Lernplattform (bspw. Moodle, ILIAS, StudIP)
- MOOCs (massive-open-online-course)
- M-Learning(mobile Learning)
Didaktische Reduktion
Funktionalität und Einfachheit
Schnell werden Grafiken, Symbole, Bilder und
Ornamente bei analogen Materialien aber auch
Funktionalität - Einfachheit -
Übergänge und besondere Merkmale wie Dre- Form follows function Weniger ist mehr
hungen, Einblendungen und Farbverläufe bei
digitalen, interaktiven Medien in der Gestaltung Bei der Gestaltung von Lehrmaterialien soll die Elemente, die nicht einem didaktischer Lehr-
von Lehrmaterialien eingesetzt, da diese in Bild- Funktionalität im Vordergrund stehen. zweck entsprechen und nur zur Dekoration
datenbanken und Vorlagen einfach handhabbar Dazu zählt der Merksatz Form follows function, eingesetzt werden, sollen weggelassen werden,
zur Verfügung gestellt werden. der einen Hinweis auf die Überlegungen gibt, da sie eher als Ablenkung wahrgenommen
für wen welcher Inhalt zu welchem Zeitpunkt werden und einen Erkenntnisprozess behindern.
Grafische Mittel und visuelle Marker sollten je- und in welchem Umfang und in welchem Kontext
doch nur mit Sinn und Bedacht eingesetzt vorbereitet und eingesetzt werden soll. Dies bezieht sich ebenso auf den Einsatz von
werden, eben um einen Lern- und Erkenntnis- Filtern und Animationen, wobei stets die Sinnhaf-
prozess zu fördern. Lehrmaterial, das für eine Prüfungsvorbereitung tigkeit bedacht werden sollte.
eingestetzt wird, das Schüler und Schülerinnnen
Willkürliche Schmuckelemente können von (SuS) bzw. Studierende im Selbststudium einset- Eine grundsätzliche Empfehlung ist der spar-
wesentlichen Inhalten und Aussagen ablenken zen, sollte Informationen ausführlicher präsen- same Einsatz von Darstellungselementen wie
und tragen bei komplexen Themen eher zu tieren. Im Gegensatz dazu können bei einem Anzahl von Schriften, Schriftschnitten- und grö-
Desorientierung statt zu Transparenz und Vortrag nur eine Sammlung der Kernthesen in ßen, Filtern, Farben und Linienstärken etc.
Anschaulichkeit bei. Stich-punkten genügen. um eine visuelle Überfrachtung zu verhindern,
die einen Wissenserwerb und die gedankliche
In der Wissensvermittlung kommt hier die Auseinandersetzung mit Informationen überfor-
didaktische Reduktion zum Tragen, wobei Lern- dern würde.
inhalte so strukturiert und angeordnet werden,
dass sie verständlich fassbar und nachvollzieh-
bar sind.
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, DIDAKTISCHE REDUKTION 54/7
Didaktische Reduktion
Horror Vacui
weissraum
Visuelle Schwerpunkte
können die Aufmerksamkeit
einer Leserschaft lenken
und Orientierung zu bieten,
indem ein Raum optisch
gegliedert wird
Abb. 03: Gestaltung inspiriert von Jan Tschichold, 1937 Konstruktivisten Ausstellungsposter
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GESTALTGESETZE, DESIGNPRINZIPIEN 54/8
Gestaltgesetze,
Designprinzipien
Die Gestaltgesetze sind Ergebnisse der Forschung in der
Gestalttheorie (Gestaltpsychologie), die in den 1920ern ent-
standen ist. Dabei geht es um Fragen der menschlichen-
Wahrnehmung von Strukturen, der Verarbeitung von Sinnes-
eindrücken und dem Erkennen von Zusammenhängen und
Relationen wie sie bei der Organisation und der Repräsenta-
tion von Wissen zum Tragen kommen.
Gesetz
der Einfachheit / Figur und Grund
In der Wahrnehmung wird nach Zusammenhän-
gen mit der größtmöglichen Deutlichkeit, Ein-
fachheit und Einprägsamkeit gesucht.
Gesetz
der Prägnanz
Nach dem Gesetz der Prägnanz werden Formen Thema 01: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
favorisiert und schneller wahrgenommen, die
sich eindeutig und klar von anderen Formen Thema 02: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
abheben. * Thema 03: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Dadurch können Elemente und Inhalte einer > Thema 04: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
komplexen Struktur verständlich und anschau-
lich gegliedert werden. Wesentliche Kompo- Thema 05: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
nenten lenken aktiv die Aufmerksamkeit eines
Betrachterrs/einer Betrachterin. Thema 06: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Abb. 05: Gesetz der Prägnanz > designtheorie.net Abb. 06: Gesetz der Prägnanz >
Formulare gestalten
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GESTALTGESETZE 54/11
Gesetz
der Ähnlichkeit / Konsistenz
Elemente werden eher als zusammengehörige Thema 01: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Gruppe wahrgenommen als unähnliche, sich
Thema 02: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
deutlich unterscheidende. Die Ähnlichkeit kann
durch Farbe, Form, Größe betont werden. Thema 03: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Der Zusammenhalt zwischen gleichartig gestal- Texte mit gleicher Auszeichnung (hier kursiv / italic)
teten Elementen wird eindeutiger interpretiert werden trotz unterschiedlichen Umfangs, Länge und
und klarer wahrgenommen.. Anordnung stets als Texte mit einer ähnlichen Funk-
tion gedeutet.
Thema 04: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Thema 05: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Thema 06: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Abb. 07: Gesetz der Prägnanz > designtheorie.net Abb. 08: Gesetz der Ähnlichkeit >
Formulare gestalten
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GESTALTGESETZE 54/12
Gesetz
der Nähe
Sich ähnelnde Elemente werden als zusammen- Thema 01: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
gehörige Gruppe wahrgenommen gegenüber
Formen und Kompositionen, die sich deut- Thema 02: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
lich unterscheiden oder räumlich auseinander
liegen. Die Ähnlichkeit kann durch Farbe, Form, Thema 03: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Größe und Position betont werden.
In der Skizze ganz rechts werden die drei The- Thema 06: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
mengruppen durch die unterschiedlichen Ab-
stände erkannt und zueinander zugeordnet. Thema 07: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Thema 08: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Abb. 09: Gesetz der Prägnanz > designtheorie.net Abb. 10: Gesetz der Nähe >
Formulare gestalten
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GESTALTGESETZE 54/13
Gesetz
der Geschlossenheit
!
Linien, die eine Fläche umschließen, werden Dies ist ein Typoblindtext. An
leichter als eine geschlossene Einheit oder ihm kann man sehen, ob alle
zusammenhängende Informationsebene auf- Buchstaben da sind und wie sie
gefasst. aussehen. Manchmal benutzt
man Worte wie Hamburgefonts,
Es genügt, wenn eine Form oder Figur auch nur Rafgenduks oder Handgloves,
angedeutet ist, da auch unvollständige Formen um Schriften zu testen. Manch- Merksatz:
gedanklich ergänzt werden. mal Sätze, die alle Buchstaben
des Alphabets enthalten Lorem ipsum
Dieses Prinzip kommt oft dann zum Einsatz, dolor sit amet,
wenn die Gesetze der Nähe und Ähnlichkeit Ein wichtiges aber schwierig zu consectetuer
aufgrund von Fülle und Vielschichtigkeit für integrierendes Feld sind Open- elit. Lorem
eine klare Zuordnung nicht mehr ausreichen. Type-Funktionalitäten. Je nach
ipsum dolor
Software und Voreinstellungen
können eingebaute Kapitälchen, sit amet, con-
Kerning oder Ligaturen nicht sectetuer elit.
richtig dargestellt werden.
Abb. 11: Gesetz der Geschlossenheit > Abb. 12: Gesetz der Geschlossenheit >
designtheorie.net Formulare gestalten
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GESTALTGESETZE 54/14
Gesetz
der Kontinuität,des gleichen Schicksals
Elemente, Formen und Linien, die einen ähn-
lichen Verlauf haben, werden als Einheit wahr-
genommen.
Gesetz
der Symmetrie
Gesetz
der Erfahrung
Darstellungselemente
Grafische Variablen
Grafische Elemente und Variablen wie sie in Texten, Bildern,
Diagrammen und Tabellen zum Einsatz kommen, sind die
geläufigsten Darstellungselemente in Lehrmaterialien.
Im folgenden Abschnitt werden die einzelnen Darstellungs-
elemente detailliert besprochen und Hinweise zum Einsatz
aufgeführt: Grafische Variablen sind zum Beispiel Punkte,
Linien, Flächen und typografische Zeichen, die in unterschied-
lichen Kompositionen angeordnet werden können. In der
Anordnung der grafischen Variablen können bestimmte
Zusammenhänge und Hierarchien visualisiert werden und
so entsprechende Bedeutungen und Eigenschaften vermittelt
werden. Dabei werden Zusammengehörigkeit, Rangfolgen
und Wichtigkeiten dargestellt.
Grafische Variablen
Position, Farbgebung der Elemente
Lorem ipsum
Position dolor sit amet
Elemente, die an einer waagerechten oder dolor sit amet
dolor sit amet
senkrechten Linie ausgerichtet sind, werden als dolor sit amet
gleichwertig wahrgenommen. adipiscing elit
adipiscing elit
adipiscing elit
Objekte, die entlang einer optischen Linie arran-
giert sind, werden als zusammengehörig inter-
pretiert. Lorem Lorem Lorem Lorem
adipiscing adipiscing
adipiscing adipiscing
adipiscing
Lorem ipsum
Lorem ipsum
Helligkeit, Sättigung, Form der Elemente Lorem ipsum dolor sit amet elit
consectetuer adipiscing elit. Sit amet
elit Lorem ipsum dolor sit Aenean leo
ligula, Lorem ipsum dolor sit amet .
Grafische Elemente
z.B. Linien, Kästen, Rahmen, Symbole, Umrandungen
Grafische Elemente wie Linien, Kästen, Flächen Open Educational Resources (OER) sind Das OER-Portal twillo (www.twillo.de) ist
T W I L LO
oder Umrandungen können das Augenmerk auf offene Bildungsmaterialien,
Lehrenden kostenfrei verwendet werden
die von das zentrale Repositorium des Landes
Niedersachsen für offene Bildungsma-
eine bestimmten Bereich legen und dessen können. Die Materialien können an terialien in der Hochschullehre. Lehrende
streichen. Dadurch wird eine Hierarchie entwickelt werden. Grundlage ist zum
einen die offene Lizenzierung der
Neben der Infrastruktur für den Aus-
tausch von OER bietet twillo umfang-
zwischen verschiedenen Elementen einer Kom- Materialien, zum anderen die Verwendung
technischer Standards, die das Auffinden,
reiche Beratungs- und Begleitungsan-
gebote an. Diese zielen insbesondere
RECHTLICHES QUALITÄT DIDAKTIK
position (z.B. Texte, Bilder, Formeln, Merksätze) Nachnutzen und die Interoperabilitat
digitaler Materialien gewährleisten.
darauf,
Erstellun
g
Bildungspersonal
und
bei
Zusammenstellun
g
der OER-Policy für Hoch-
schulen
Information zu
Qualitätsdimensionen
Planungshilfen für die
Erstellung von OER
Standardisierte
Didaktische
Kursvorlagen für
eine Seite strukturieren und bestimmte Be- Die Gestaltung von Lehre durch hochwertige Lehr-
Lernmaterialien unterstützen
Offenheit fördern“
Institutionsübergreifende Vernetzung und twillo Thursday, offene Online-Sprechstunde für alle Fragen rund
ähnlicher Qualität und inhaltlicher Aussage Kooperationen unter Lehrenden
um OER und das Portal
festlegen. Kompetenzen im Umgang mit OER fördern Mailsupport zu individuellen Anliegen (support.twillo@tib.eu)
• Kästen und Umrandungen können Inhalte Dieses Poster von Margret Plank, Noreen Krause und Britta Beutnagel
visuell absetzen. Abb. 22: Twillo Poster, Lehre teilen, DINI Tagung 2021
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, TEXT, SCHRIFT 54/23
Grafische Elemente
Text und Typographie
Typografie ist die Gestaltung von Medien mit Schrift zur
Vermittlung von Inhalten. Gegebenenfalls kann über Typo-
grafie ein bestimmter emotionaler Eindruck unterstützt
werden wie es zum Beispiel in der Werbung eingesetzt wird.
Kleine Schriftgeschichte
Serifen
Bei Serifen handelt es sich um An- und Ab-
striche, d.h. Anfangs- und Endstriche von Buch-
staben. Serifen sind kurze Linienelemente, die
Ipsum
Formen von Buchstaben und Zeichen orthogo-
nal abschliessen.
Ipsum
eingesetzt.
Kleine Schriftgeschichte
Fraktur
Mit der Entstehung des Buchdrucks im Mittel-
alter wurden gebrochene Schriften, sogenannte
Frakturschriften verwendet.
Fraktur
Frakturschriften vermitteln einen spezifischen
Interpretationsrahmen und sollten aufgrund der
reduzierten Lesbarkeit nur für Überschriften ver-
wendet werden.
Kleine Schriftgeschichte
Antiqua
Garamond
Humanistische Antiquaschriften / Renaissance-
Antiqua (oben > Garamond) zeigen geringere
Unterschiede zwischen dünnen und dicken
Strichen auf, die Serifen sind gerundet.
Garamond
Die Renaissance-Antiquaschriften bieten einen
angenehmen Lesekomfort und zeichnen sich
Bodoni
durch eine gute Lesbarkeit aus und ist beson-
ders bei kleinen Punktgrößen gut lesbar.
Bodoni
die Klassizistische Antiqua (unten > Bodoni)
einen deutlichen Kontrast zwischen dicken
vertikalen und dünnen horizontalen Strichen auf.
Die Formen wirken statisch, die Serifen sind
rechtwinklig angefügt.
Kleine Schriftgeschichte
Serifenbetonte und serifenlose Linear-Antiqua
Egyptienne / Slab Serif / Serifenbetonte Linear-
Antiqua Schriften bestehen aus einheitlichen
Strichstärken für die horizontalen und vertikalen
Elemente, wie auch den Serifen.
Grotesk
bestehen aus gleichbleibenden Strichstärken
und haben keine Serifen.
Diese Schriften werden v.a. von Menschen mit Abb. 26: Beispiel Serifenbetonte und serifenlose Linear-Antiqua
Sehbehinderungen für längere Texte bevorzugt.
Serifenlose Schriften wirken schlicht, schnörkel-
los, neutral und einheitlich.
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, TEXT, SCHRIFT 54/28
100 pt
mit 9 - 10 Pt Schriftgröße lesbar.
Negativschrift, d.h. heller Text auf dunklem Für Kinder, die einer jüngeren Leser-
Grund wird nur für Personen ohne Seh- schaft entsprechen, sind Schriften mit
probleme empfohlen. einfachen geometrischen Formen zu
empfehlen. Diese Schriften sind leich-
ter zu entziffern. Hier als Beispiel die
35,2 mm
Schrift Futura.
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, TEXT, SCHRIFT 54/30
Denken wir uns, um das Schriftenmischen Bei gelungenen Mischungen ergänzen sich
an einem Beispiel zu illustrieren, einen Kontrast und Analogie in ihrem formalen
Mann angetan mit einem altdeutschen Zusammenspiel zu einem stimmigen Miteinan-
Wams, römischen Sandalen, einem der. Im besten Fall bewirkt die Mehrstimmigkeit
modernen Zylinder auf dem Kopf und in des Ausdrucks – gerade durch die größere Viel-
der Hand einen Regenschirm, und wir falt und gleichzeitige Einheit – eine visuelle Bot-
haben dasselbe lächerliche Bild wie bei schaft, welche die textliche Aussage unterstützt,
einer Drucksache, die aus einer alten ergänzt oder erweitert. Dabei kann Eindeutigkeit,
Schwabacher, einer römischen Antiqua aber auch Mehrdeutigkeit das Ziel sein.
und vielleicht einer Sezessions-Grotesk (Stamm, 2021)
gesetzt ist. Carl Ernst Poeschel, 1904)
Laufweite
grafische Einstellungen notwendig, die sich in
Ein zu geringer Zeilenabstand erschwert die den gängigen Layoutprogrammen nicht intuitiv
Lesbarkeit, so dass das Schriftbild zuläuft und
unübersichtlich wirkt. einstellen lassen.
Laufweite
Blocksatz Rechtsbündiger
Flattersatz
Satzarten
Laufweite
liche Abhandlung), die einen ruhigen Lesefluss
haben, werden oft in Blocksatz gesetzt. Linksbündiger Mittelachse
Flattersatz
Abb. 30: Beispiele für Laufweiten Ein linksbündiger Flattersatz wird häufig für
kürzere Texte oder Texte, die in schmalen
Spalten unter 50 Anschlägen pro Zeile gesetzt
werden, eingesetzt.
Dies ist ein Beispiel für zu lange Spaltenbreiten, mangelende Absätze und Leerzeilen. Der Text ist leseunfreundlich präsentiert, das Auge verliert beim
Zeilenwechsel die nächste Zeile. Im Fachjoargon spricht man von einer Textwüste. Der weitere Text wurde mit dem online blindtextgenerator.de erstellt:
Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen a
Spaltenbreitenn der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und versorgt sie mit
den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen
Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext, ihr
Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wil-
den Fragezeichen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren. Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial
in den Gürtel und machte sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick zurück auf die
Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm
eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie
herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort „und“ und das Blindtextchen solle
umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht lange,
bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es
für ihre Projekte wieder und wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es immernoch.Weit hinten, hinter den
Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte.
Auch der Versuch in einer größeren Schriftgröße den Text aufzuführen wie hier in 16 pt führt nicht zu
einer besseren Lesbarkeit. Es geht weiter im Blindtext: Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen
an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt
durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Nicht einmal von der allmächtigen Inter-
punktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unorthographisches Leben.
Bilder - Fotografien/Illustrationen/Pikto-
gramme/Icons/Symbole/Skizzen/Zeichnungen
Einsatz von Bildern Fotografien
Bilder werden bei der Erstellung von Lehrma- Mehrdeutigkeiten können bei Bildinterpretatio- In Abhängigkeit von rechtlichen Aspekten
terialien zu unterschiedlichen Zwecken einge- nen nicht ausgeschlossen werden. Daher wird (z.B. selbst produzierte Visualisierungen ermög-
setzt: Sie können einen Fokus auf Bedeutsam- empfohlen, Text und Bild gemeinsam einzuset- lichen den rechtefreien Einsatz während Bilder
keit legen. Bilder werden mit Stimmungen und zen, wobei zuerst das Bild mit einer Bildunter- anderer Personen, Verlage und Institutionen mit
Gefühlswelten in Verbindung gebracht und sie schrift und einem Abbildungsverzeichnis und Einschränkungen zu Vervielfältigung und/oder
dienen der Verdeutlichung und visuellen anschließend der erklärende Text präsentiert Veränderung ausgestattet sein können) können
Erläuterung. werden sollte (Domagk, 2008, S. 224), Kerres Ausschnitte, Farben und Texturen eines Bildes
Lehrmittel, die mit visueller Unterstützung wie (2013, S. 170). verändert werden.
dem Einsatz von Bildern arbeiten, werden positi-
ver eingeschätzt, als Materialien ohne Bilder. Beim Positionieren mehrere Bilder und der
Komposition von Bild und Text müssen zweck-
Fotografien, technische Zeichnungen, Pikto- bedingt Verhältnisse und Beziehungen zwischen
gramme oder auch Darstellungen aus den den verschiedenen Elementen berücksichtigt
Naturwissenschaften oder der Medizin reduzie- werden. Dabei sind grundlegende Prinzipien
ren die inhaltliche Komplexität und legen den zu beachten, die zunächst die Bildgestaltung
Fokus auf das Wesentliche. betreffen.
Bilder
Fotografien
Rahmen Format
Aufgrund von technischen Bedingungen und Die Aussage eines Bildes kann über das gewähl-
einer Betrachtungsweise, die von einer abend- te Format verstärkt werden. Man unterscheidet
ländischen Kultur geprägt ist, ist das rechteckige zwischen den Panoramaformat ähnlich 16:9,
Format eines Bildes vorherrschend. dem Landschaftsformat – ein statisches,
Dabei werden durch den Rahmen eines Bildes, horizontales querliegendes Format; dem Portrait-
die Blickpunkte, Perspektiven und auch die Bild- format – ein dynamisches vertikales Format
ausschnitte festgelegt. oder auch ein quadratisches Format (wie z.B.
bei Instagram Einträgen), was ein ausgewogenes,
Ebenfalls wird auch das nicht Dargestellte durch stabiles Format darstellt.
einen Betrachter oder eine Betrachterin wahr-
genommen, indem z.b. die Bereiche rechts und
links oder oben und unten in einer Landschafts-
darstellung ausserhalb eines Bildrahmens mit
gedacht bzw. geahnt werden und somit präsent
sind.
Tiefenschärfe
Über die Tiefenschärfe in einem Bild können
sichtbare Bereiche geordnet strukturiert und
hierarchisiert werden.Damit wird ein Blick ge-
lenkt und ein Fokus auf einen bestimmten
Bereich im Bild gelegt.
Bilder
Einstellungsgrößen
Einstellungsgrößen
Einstellungen
Die Komposition innerhalb eines Bildes und
dessen Dynamik wird über die Einstellung eines
Bildes deutlich. Detail
Groß
Eine Nahaufnahme oder Großaufnahme wird
häufig für emotionale Darstellungen eingesetzt. Nah
Diese werden vorwiegend über Detailaufnahmen
von Gegenständen oder über Gesichter von Per- Halbnah
sonen vermittelt.
Totale
Abb. 37: Einstellungsgrößen
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, BILD 54/41
Bilder
Blickwinkel/Perspektive/Standpunkt
Das menschliche Auge kennt drei verschiedene Der Standpunkt indem ein fotografisches Bild
Perspektiven: aus Augenhöhle wird z.b. eine angefertigt wurde, legt ebenfalls eine bestimmte
objektive Sicht vermittelt (siehe rechts mittig). Lesart nah. So wird der Blick eines Betrachters
Eine Vogelperspektive oder Aufsicht “vermittelt” oder einer Betrachterin durch die Strukturierung
einen Betrachter oder Betrachterin den Eindruck innerhalb eines Bildes mit Vordergrund, Hinter-
von Übersichtlichkeit und dadurch Kontrolle und grund und Schärfentiefe, Detail -oder Gesamt-
Sicherheit (siehe rechts oben). ansicht, Horizontlinie und Perspektive gelenkt.
Die Froschperspektive oder Untersicht stellt das Dabei kann einerseits eine realistische, eher ob-
Gefühl von Machtlosigkeit, Unsicherheit und jektive Sicht vermittelt werden oder andererseits
Unterlegenheit dar (siehe rechts unten). eine imaginäre Aussage verdeutlicht werden.
Bilder
Lichteinfall, Beleuchtung
Der Lichteinfall innerhalb eines fotografischen
Bildes vermittelt unterschiedliche Informationen
Stimmungen.
Bilder
Bildkomposition, Manipulation, Filter
Bildkomposition Manipulation/Filter
Konventionelle Kompositionen legen den Bei fotografischen Bildern können Filter wie
Schwerpunkt auf den optischen Mittelpunkt Mosaikfilter, Rasterpunkte oder Weichzeichner
eines Bildes, so dass die Kräftelinien innerhalb sowie Techniken wie Collage, Schwarz/Weiß,
eines Bilder sehr zentriert, statisch und symmet- Abstraktion und Umrisslinien oder Silhouetten
risch angelegt sind (siehe Beispiel rechts) eine Bildaussage verstärken.
Filter und Manipulationen sollten jedoch vor al-
lem in der Gestaltung von Lehrmaterialien nicht
zum Selbstzweck der Verschönerung oder als
dekoratives Beiwerk eingesetzt werden.
Grafiken
Piktogramme/Icons/Symbole/Skizzen/Zeichnungen
Im Gegensatz zu Fotografien können abstrahier-
te Darstellungen in der Form von Zeichnungen,
Skizzen, Piktogrammen, Symbolen oder Icons
die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung
mit einem Thema intensivieren und einen Blick
durch die visuelle Darstellung lenken.
Grafiken
Diagramme, Charts, Tabellen, ;-)
Ähnlich wie beim Einsatz von Bildern gibt es
auch bei Diagrammen, Charts und Tabellen
visuelle Konventionen an denen man sich orien-
tieren sollte. Dazu zählen die Linearperspektive
ggf. eine Rahmung oder Hintergrundfläche,
wenn eine klare Unterscheidung zu anderen
Inhalten und Elementen nicht gegeben ist.
⛮⛴⛢⚥
merk auf wesentliche Aspekte einer grafischen
Darstellung lenken.
♍ ⎙Ⅶ
Inhalt und Aussage aufgezeigt. Alle Grafiken
sind handgezeichnet, um deutlich zu machen,
dass Skizzen und Handzeichnungen die Vor-
stellungskraft von Betrachterinnen und Be-
trachtern aktivieren können. Gleichzeitig wird
ein Interpretationsraum in der Darstellung von
Wissen aufgemacht, der sich aktiv erschlossen
werden muss.
Abb. 48: Beispiele Piktogramme und Zeichen
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, GRAFIKEN, DIAGRAMME 54/46
Grafiken
Veranschaulichung durch Diagramme
Grafiken
Diagramme
Veranschaulichung durch Diagramme Vergleichstyp vs. Form
Diagramme dienen der Veranschaulichung von
komplexen, quantitativen Zusammenhängen
und messbaren Variablen (hier Vergleichstyp
bzw. Korrelation, inhaltliche Aussage).
Grafiken
Diagramme - Visuelle Konventionen
Bei der Erstellung von Diagrammen und Illust-
rationen für die Darstellung wissenschaftlicher
Erkenntnisse und statistischer Verhältnisse
orientiert man sich an Konventionen, die eine
verbesserte Kommunikation durch tradierte
und gelernte Übereinkünfte ermöglichen.
Text / Bild
Verhältnis
Text und Bild ergänzen sich in der Kommunika- Bilder sind meist emotional und appellativ. Sie
tion komplementär und beziehen sich auch in können mehrdeutig interpretiert werden und
der grafischen Darstellung aufeinander. sind nicht selbstbezüglich wahrzunehmen.
Dabei sollte bildnerisch dargestellt werden,
was über Text und Sprache nur schwer oder In der Gestaltung von Lehrmitteln sollten Bild
überhaupt nicht kommuniziert werden kann. -und Textebenen klar voneinander getrennt wer-
Texte sollten dagegen eingesetzt werden, wenn den, daher in unterschiedlichen Bereichen,
komplexe Inhalte und Aussagen über Bilder nur in einem entsprechend klaren Raster positioniert
aufwendig oder nicht sinnvoll erkenntlich vermit- werden.
telt werden können.
Ein Mix zwischen Bild und Text innerhalb eines
Ein Text gibt Informationen eher auf der intel- Fließtext ist für eine übersichtliche Gestaltung
lektuellen Ebene der Reflektion und des Nach- sehr herausfordernd und widerspricht einer
denkens wieder. Das können bestimmte Fakten, klaren strukturierten Darstellung.
fachspezifischen Informationen oder auch Ein-
stellungen und theoretische Positionen sein, die
rational, argumentativ vermittelt werden. Texte
sind selbstbezüglich und werden für die Kom-
munikation von abstrakten Inhalten, die weniger
deutungsoffen sind, eingesetzt.
Text / Bild
Verhältnis
Folgende Tabelle nach Ballstaedt führt die unter-
schiedlichen Funktionen und Möglichkeiten der
Vermittlung durch Text und Bild auf:
Zusammenfassung
Fazit, Empfehlungen
Die Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien Visualisierungen und visuelle Anreize Einsatz von Farbe
entspricht einem klassischen Designprozess Bildern sind Text vorzuziehen, da ein prägnantes • Bedenken: 8% Männer und 0,4 % Frauen
im Rahmen von Kommunikations- und Informa- Bild eindrücklicher wirkt als ein Text. Schlichte sind farbenblind.
tionsgestaltung mit den Phasen Diagrammen präsentieren Zahlen und quantitati- • Einsatz von Farbtönen und
01 - Briefing und Debriefing ve Zusammenhänge am einprägsamsten. Farbintensitäten.
02 - Analyse und Recherche • Didaktischer Einsatz von Farbe ist
03 - Konzeption, Gliederung Grafische Reduktion funktional, d.h. gleiche Farben haben
04 - Gestaltung Keine unnötigen grafischen Extras wie Filter, gleiche Bedeutung.
05 - Umsetzung Animationen, Übergänge, Dekorationen • Reduzierter Einsatz einer Auszeichnungs
06 - Veröffentlichung, Präsentation farbe (Signalfarbe) als Mittel der
Typografie Hervorhebung
Inhaltliche Organisation und Strukturierung Inhaltliche Strukturen typografisch visualisieren, • Farben als Mittel der Zuordnung,
des Wissensbestandes z.B. Gruppierung und Orientierung, um
Bei der inhaltlichen Organisation der Informatio- • Zeilenabstände, Einrückungen zusammengehöriger Informationen
nen sollte man darauf achten, dass die Folien, • Spiegelstriche oder andere Zeichen darzustellen (Gestaltgesetze).
Seiten, Screens nicht überladen werden. • Reduzuerter Einsatz von Schriftarten • Verwendung von konventionellen
Es werden 4-5 Inhaltspunkte empfohlen, um und Schriftschnitten Farbkodes.
einen überschaubaren und nachvollziehbaren • Gruppieren zusammengehöriger Inhalte
Umfang darzustellen. Texte sollten nur kurz nach den Gestaltgesetzen
sein. Optimalerweise nur prägnante Stichwörter, • Hervorhebungen durch fette Schrift
Phrasen, Definitionen und Merksätze vderwen- oder Farbe
den und diese unterschiedlichen Textsorten • Einsatz grafische Zusätze wie
nicht vermischen. z.B. Pfeile, Rahmen
Formulierungen
Konkrete Beispiele und aktive Verben statt
abstrakter Verallgemeinerungen.
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, TEXT / BILD 54/52
Ausblick
Perspektive
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen (Coronapandemie, Ukraine-
krieg, Klimawandel)hat sich der Bedarf an einer effizienten Kommunikation im
Rahmen von Lehre und Wissenschaft deutlich verschärft. Die SuS und die Stu-
dierenden haben noch weniger Zeit, sich intensiv mit den Lernmaterialien und
Inhalten auseinanderzusetzen.
Im Rahmen von Lernplattformen, dem Einsatz von Software und der Organsia-
tion von Wissen ist auch in diesem Bereich der Anspruch an Nutzerfreundlich-
keit, Lesbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Sinnhaftigkeit - kurz der Anspruch an
Effizienz in der Kommunikation - eine allgemeine Notwendigkeit geworden.
Hier sollte der versierte und umsichtige Umgang mit Hard- und Software in der
Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien gefördert und eine entsprechend
informierte Medienkompetenz bezüglich analoger und digitaler Anwendungen,
aber auch ihrer Wirkungsweise weiter ausgebaut und gepflegt werden.
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, ABBILDUNGSVERZEICHNIS 54/53
Abbildungsverzeichnis
Lizenzen
Abb.01 - 48: CC BY SA 4.0, UOS, IfKK, Design und Medien, B.Bruder, D.Klaus
Abb.49 - 52:
Abb.22: CC BY 4.0 Margret Plank, Noreen Krause, Britta Beutnagel stellvertretend für das Team twillo, Gestaltung und Grafiken von Merle Zander
MEDIEN & DESIGN, GESTALTUNG VON LEHR- UND LERNMATERIALIEN, TEIL 1, LITERATURVERZEICHNIS 54/54
Literaturverzeichnis und
weiterführende Literatur
Bücher
Ballstaedt, S.-P. (1997): Wissensvermittlung. Die Gestaltung von Kerres, M. (2013): Mediendidaktik. Konzeption und Entwicklung Spitzer, K. (2020). Kreatives Gestalten, 77 Ideen rund um Zeichnen,
Lernmaterial. Beltz, Psychologie, Verlagsunion. mediengestützter Lernangebote (Überarb. 4. Auflage). Malen und Collage. Reclam Universal-Bibliothek.
Oldenbourg Verlag.
Ballstaedt, S.-P. (2012): Visualisieren. Bilder in wissenschaftlichen Stamm, P. (2021) Schrifttypen - Verstehen Kombinieren.
Texten. UVK. Krist, S.; Noll, K.; Pick, R.; Pielstick, A.; Sayeed, S.; Schmid, L. & Birkhäuser Verlag.
Schneider, M. (2015): „Power-Point-Präsentation“. In: M. Schneider
Ballstaedt, S. P. (2019). Sprachliche Kommunikation: Verstehen und M. Mustafic (Hrsg.): Gute Hochschullehre: Eine evidenzbasierte Thesmann, S. (2010). Einführung in das Design multimedialer
und Verständlichkeit. utb GmbH. Orientierungshilfe. Wie man Vorlesungen, Seminare und Projekte Webanwendungen. Mit 29 Tabellen (Studium, 1. Auflage).
effektiv gestaltet. Springer, S. 89–118 Vieweg + Teubner.
Brand, W. (2019). Visual Thinking. Buro Brand.
Martial, I. & Ladenthin, V. (2005): Medien im Unterricht. Grundlagen Vogl-Kis E. (2018). Gestaltung sehen und verstehen. Die kleine
Caldwell, C. (2019). Grafikdesign leicht gemacht. Die Grundlagen und Praxis der Mediendidaktik (Überarb. 2. Aufl.). Schule des Grafikdesigns. Rheinwerk Design
verstehen & sofort loslegen. dkverlag Schneider-Verl. Hohengehren.
Ulrich, I. (2016): Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Pla-
Cure, S. Farina, A. (2019). Graphic Design Play Book. An Explora- Petko, D. & Reusser, K. (2005): „Praxisorientiertes E-Learning mit nung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen (1. Aufl.). Springer
tion of Visual Thinking. Laurence King Publishing Video gestalten“. In: Andreas Hohenstein & Karl Wilbers (Hrsg.) Fachmedien Wiesbaden.
Handbuch E-Learning. Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis
Domagk, S. (2008). „Bilder.“ In: H. Niegemann, S. Domagk, S. Hes- (Bd. 4.22). Dt. Wirtschaftsdienst, S. 1–20. Williams, J., & Hildebrandt, G. (2013). Schrift wirkt!
sel, A. Hein, M. Hupfer & A. Zobel (Hrsg.), Kompendium Multimedia- Hermann Schmidt Verlag.
les Lernen (X.media.press, S. 207–258). Springer. Pfäffli, B. K. (2015): Lehren an Hochschulen. Eine Hochschuldi-
daktik für den Aufbau von Wissen und Kompetenzen (Überarb. 2. Webseiten
Flender, J. (2005). „Didaktik der Hochschullehre“. In: T. Stelzer-Rot- Aufl.). Haupt (UTB).
he (Hrsg.), Kompetenzen in der Hochschullehre. Rüstzeug für gutes Scheidgen, D. (2022). Gestaltgesetze – schön erklärt.
Lehren und Lernen an Hochschulen (1. Aufl., S. 170-205). Reble, Albert (2002): Geschichte der Pädagogik. 20. Auflage. Designtheoretische Betrachtungen | dth – designtheorie.
Merkur-Verlag Klett-Cotta. net, https://designtheorie.net/gestaltgesetze-schoen-erklaert
(06.01.2022).
Göhnermeier, L. (2015): Praxishandbuch Präsentation und Ver- Renz, K.-C. (2016): Das 1 x 1 der Präsentation. Für Schule, Studium
anstaltungsmoderation. Wie Sie mit Persönlichkeit überzeugen. und Beruf (Überarb. 2. Auflage) Springer Gabler. Reich, K. (2017): Methodenpool, http://methodenpool.uni-koeln.de
Springer VS. (04.01.2021).
Reynolds, G. (2013): Zen oder die Kunst der Präsentation.
Heller, S., & Anderson, G. (2016). Grafikdesign. Das Ideenbuch. Mit einfachen Ideen gestalten und präsentieren Kamber, J. (2016). Grafik Grundlagen: Kostenloser Grafik Design
Stiebner Verlag. (Überarbeitete. 2. Auflage). dpunkt-Verlag. Kurs für Anfänger. https://grafikgrundlagen.com (06.01.2022).