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Jugendlich, jung ein Milderungsgrund.

Menschen haben erkannt, dass man zwischen Geburt und


Erwachsensein eine bestimmte Entwicklung durchmacht. Nicht derselbe Maßstab.

JGG

Grundsätze: Altersgrenzen, Gerichtszuständigkeit

JGG regelt Abweichungen von den allgemeinen Strafgesetzen, die für Jugendliche gelten und zum Teil
auch für junge Erwachsene.

Altersgrenzen:

14 Jahre. Am Tag nach dem 14. Geburtstag ist das 14. Lebensjahr vollendet = strafmündig/schuldfähig

Davor ist keine schuldhafte Handlung= Ausschließung der Schuldfähigkeit (vom Gesetz vorgesehene)

Um bestraft werden zu können, braucht es Tatbestandsmäßigkeit, Schuld und Rechtswidrigkeit. 3


Sachen, die erfüllt werden müssen, um jemanden zu bestrafen. Tatbestandsmäßig handeln, kann ein
Kind natürlich auch, es kann auch rechtswidrig handeln. Dh es ist auch Notwehr möglich gegen ein
Kind (Wenn mich ein Kind mit der Pistole bedroht, kann ich gegen dieses Kind Notwehr ausüben, weil
es rechtswidrig handelt). Ein Kind kann nicht schuldhaft handeln (Im Gesetz festgelegt). Das ist so, wie
ein zurechnungsunfähiger Erwachsener, dr aufgrund einer Geisteskrankheit zu zurechnungsfähig ist.
Der nicht schuldhaft handeln kann. Kinder bzw. vor Vollendung des 14. Lebensjahres, kann man nicht
schuldhaft handeln.

Ab dem 14. Geburtstag (einen Tag danach) ist man dann schuldfähig. Nicht aber automatisch strafbar,
§4 JGG abs 2 (Verzögerte Reife, zwischen 14 und 16 bei Vergehen, muss man begründen, warum die
Anwendung des Jugendstrafrechts geboten, um ihn vor weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten.
Lt. OGH ist dies bei jeder einzelnen Straftat zu prüfen. Dh auch wenn er mehrere Sachen anstellt,
muss man bei jeder einzelnen Sache prüfen und begründen, warum man das anklagt. Wenn jetzt
beispielsweise ein 15-jähriger einen Raub begeht, dann hat man ein Verbrechen und dann fällt das
schon weg. Aber wenn der nebenbei noch einen Fahrraddiebstahl begangen hat oder eine
Sachbeschädigung, dann muss ich den Raub entweder anklagen oder diversionell erledigen. Wenn ich
die anderen beiden Vergehen anklagen möchte, dann muss ich für jede einzelne Tat begründen,
warum es auch bei dieser Tat geboten ist, das Jugendstrafrecht anzuwenden. Sonst irrt dieser, und
das ist ein Strafausschließungsgrund §4 abs 2 z 2JGG 16. Jahre könnte prüfungsrelevant sein, welche
Altersgrenzen gibt es. Weil Strafausschließungsgrund für 14 bis 16 Jährige bei Vergehen und keinem
schweren Verschulden. Außer es ist aus besonderen Gründen geboten (ein in der Schuldebene
begründeter Strafausschließungsgrund-Verfahren wäre in der Praxis einzustellen).
Verzögerte Reife wird durch Sachverständigengutachten be- bzw- widerlegt. In der Praxis Indizien,
oder Verteidiger, der das prüfen lassen möchte. Verzögerte Reife ist ein Entwicklungsrückstand, der
aufgeholt werden kann bzw aufgeholt werden wird. Alles andere ist eine psychiatrische Erkrankung.
Es gibt auch Jugendliche, die sind trotzdem zurechnungsunfähig oder auch nur beschränkt
schuldfähig, also eine Einschränkung aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung, die aber schon so
manifest ist, dass man sagen kann, der wird diesen Entwicklungsrückstand nicht mehr aufholen. Der
wird sein Leben lang auf dem Niveau auf einem 13-jährigen bleiben. Dann ist es aber keine Frage
mehr der verzögerten Reife. Um das beantworten zu können, braucht es einen Sachverständigen.
Wenn das Personen sind, die schon öfters angefallen sind, wird nicht jedes Mal ein Gutachten
eingeholt (Verwendung des Gutachtens wegen verzögerter Reife). Sv-> Psychologe oder Psychiater für
Jugendliche.
Unmündige (o-14), das sind Personen, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Minderjährige (0-18). Mündige Minderjähriger (14-18) oder Jugendlicher

Minderjähriger im StGB aber definiert zwischen mündigen und unmündigen.

Jugendliche sind Personen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, aber das 18. Lebensjahr noch
nicht vollendet haben.

Jungen Erwachsenen, die das 18. Lebensjahr vollendet, aber das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet
haben.

Ab Vollendung des 21.LJ ist das JGG irrelevant. Auch nicht bei verzögerter Reife oder
Beeinträchtigung.

(27. Lebensjahr spielt bei den Sexualdelikten eine Rolle bei Verjährung. Strafschärfung bei Rückfall bei
19-jährigen.)

Jugendstraftat ist eine gerichtlich strafbare Tat, die ein Jugendlicher begeht. Alter zum Zeitpunkt der
Tat (Tatzeitpunkt) entscheidend. Wichtig bei verzögerter Anzeige, wo der Täter bereits erwachsen ist,
gelten auch noch manche Bestimmungen aus dem JGG.

Jugendstrafsache ist ein Verfahren wegen einer Jugendstraftat. Muss nicht grundsätzlich gegen
Jugendliche geführt werden, es geht um eine Jugendstraftat, die behandelt wird.

Allgemeine Grundsätze

Primat der Spezialprävention. Bei Jugendlichen ist das oberste Ziel des Jugendstrafrechts ist den
Jugendlichen vor weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten. (Spezialprävention: ich möchte
verhindern, dass diese Person, die eine Straftat begangen hat in Zukunft wieder ein strafbare
Handlung begeht. Generalprävention: möchte man verhindern, dass andere Menschen eine strafbare
Handlung begehen. Negative GP abschreckende Wirkung von Strafen. Positive GP das rechtreue
Verhalten zu bestärken) Generalpräventive Erwägungen sind im JGG fast zurückgedrängt. (§5 Abs1
JGG „vor allem“) Vergleich Diversion JGG und StPO (Beschuldigte und andere). JGG nur der
Beschuldigte.

§12 und 3JGG ist der Schuldspruch ohne Strafe bzw. unter Vorbehalt der Strafe. Auch geht es nur um
spezialpräventive Erwägungen. Genauso bei der bedingten Entlassung.

Bedingte Entlassung. Vor der Drittelstrafe, also bevor 2/3 verbüßt sind, werden auch
generalpräventive Bestrebungen angesetzt. Wenn man den mehr als die Hälfte der Strafe sitzen lässt,
mit der Begründung, dass es notwendig erscheint, um andere abzuhalten. ZB Kriminaltouristen (um
zu signalisieren, dass es keine bedingte Entlassung bei so Delikten gibt). Bei Jugendlichen nur
Spezialpräventiv.

Wichtig zu wissen: Generalprävention gibt es schon bei Jugendlichen, aber ist grundsätzlich im
Hintergrund. Und es gibt auch in weiten Bereichen ein Verbot der Generalprävention.

Das Fortkommen der Jugendlichen ist zu berücksichtigen (Fortkommen und die Entwicklung.
Psychische Entwicklung und Fortkommen in monetärer Hinsicht). Bei Untersuchungshaft und
Festnahme muss man auch immer Mitbegründen, warum das auch für den Jugendlichen
verhältnismäßig ist. Die Nachteile der Persönlichkeitsentwicklung und für das Fortkommen des
Jugendlichen mit einer Festnahme oder Haft verbunden sind. Warum sind die weniger
schwerwiegend als das, was er angestellt hat. Genauso bei Geldstrafen, Diversion oder
Schadenswiedergutmachung. Es weniger strenge Maßstäbe anzusetzen als bei einem Erwachsenen,
weil es nicht förderlich ist, mit zb. Riesenschulden in Leben zu starten.-> Gegenteil wäre ein
Risikofaktor für weitere Delinquenz also weitere strafbare Handlungen. ZB bei der Diversion ist die
Schadenswiedergutmachung keine zwingende Voraussetzung.-> weil Jugendliche in ihrem
Fortkommen nicht ungebührlich behindert werden. Wirtschaftliche Situation. Genauso bei den
Verfahrenskosten. Aufschub des Strafvollzugs. Usw. Beim Strafvollzug insgesamt gibt es zahlreiche
Bestimmungen, wo die Entwicklung und Fortkommen abgestellt werden.

Ein weiterer Grundsatz ist die besondere Eignung für Personen, die im Jugendstrafrecht tätig sind.
Richter und Staatsanwälte. Pädagogisches Verständnis, Verständnis über die Psychologie und
Sozialarbeit. Sonderzuständigkeit am StA und Gericht. Also da macht nicht jeder Jugendliche, sondern
Sonderzuständigkeit für jugendliche Delinquenz gegeben sein. Kann auch deliktsabhängig sein
(Suchtmittel,Sexualdelikte..). Jugendcurriculum.

JGG

§1 Definitionen

§4 Strafausschließungsgründe

§5 Besonderheiten zur Ahndung von Jugendstraftaten


Gibt die Strafsätze wieder. Welche Strafdrohungen bei Jugendlichen gelten sollen. Es gibt keine
lebenslängliche Freiheitsstrafe! Bei den besonders schwer bestraften Delikte gibt es auch nochmal die
16 Jahre (Altersgrenze). Höchste Strafe, die ein unter 16-jähriger bekommen kann ist 10 Jahre
Freiheitsstrafe und bei einem 16 bis 18-jährigen sind es 15 Jahre. Grundsätzlich gibt es keine
Untergrenze (also, wenn von bis angeführt ist, fällt das von weg-> fängt bei 0 an) und die Höchststrafe
wird halbiert. Strafausmaß wird halbiert. (zb statt 5 Jahre -> 2,5 Jahre. Halbierung der Strafe hat
keinen Einfluss, ob es ein Verbrechen oder Vergehen ist.
Sachliche Zuständigkeit. Überall dort, wo das Schöffengericht aufgrund der Strafdrohung gegeben ist
lt StPO, dann bleibt es beim Schöffengericht. Nämlich bei Verbrechen, die mit mehr als 5 Jahren
Freiheitsstrafe bedroht sind. Zb Raub, bleibt die Schöffenzuständigkeit bestehen, auch wenn der
Strafrahmen für Jugendliche nur halb so hoch ist.

Diversion. Wird angeboten und der Beschuldigte hat das Recht dies abzulehnen.

Diversion an Voraussetzungen geknüpft.


Hinreichend geklärter Sachverhalt. Verurteilung ist wahrscheinlicher als Freispruch. Wird nicht
angenommen-> keine zwingender Freispruch und Einstellung darf nicht in Betracht kommen.
Verbrechen, die mit mehr als 5Jahre Freiheitsstrafe und kein schweres Verschulden. Höhe des
Strafrahmens ist die Vorgabe des Gesetzgebers, wie schwer die Schuld trägt. KV aus Jux und Tollerei
wirkt schwerer als bei Provokationen. Die Tat darf auch nicht den Tod eines Menschen verursacht
haben. Außer bei nahen Angehörigen unter Ausnahme. Amtsmissbrauch (Weil früher im
Schöffengericht). Sexualdelikte ab 3Jahre Bedrohung ausgeschlossen. Spezial- und Generalpräventive
Gründe dürfen nicht dagegensprechen.

Bei Jugendliche ist die Diversion im §7 ff geregelt. Es sind nur spezialpräventive Überlegungen
anzustellen sind. Voraussetzung ist auch, dass die Schuld nicht schwer sein darf und dieselben
Voraussetzungen mit dem Tod eines Menschen. Dh ist bei Jugendlichen grundsätzlich eine Diversion
bei jedem Delikt möglich, egal wie streng es bestraft ist. Anmerkung: Ein Jugendlicher, der einen
Mord begeht, dem wird man keine Diversion anbieten -> schweres Verschulden.
ZB Verbrechen nach dem Verbotsgesetz (Bis zu 10J FS)->Geschworenenzuständigkeit. Diversion mit
Auflagen. Zb Rundgang durch Mauthausen.
Bei Sexualdelikten ist auch grundsätzlich eine Diversion möglich. Einschränkungen weit nicht so
streng, als bei den Erwachsenen. 4 Diversionsformen möglich. (Tatausgleich, Geldbuße, Probezeit und
gemeinnützige Leistung. Einschränkungen bei den Jugendlichen. Gemeinnützige Leistung.
Wöchentlich nicht mehr als 20 und täglich nicht mehr als 6 Stunden sein. Bei Tatausgleich ist die
Zustimmung des Opfers beim Erwachsenenrecht vorausgesetzt. Bei den Jugendlichen gibt es keine
Voraussetzung der Zustimmung des Opfers, noch eine Leistung eines Schadenersatzes (voller
Schadenersatz -in Hinsicht auf das Fortkommen des Jugendlichen)

Besonderheit §6 JGG ist eine Art der Diversion, ohne dass etwas passiert -keine Verpflichtung. Das
Verfahren wird schlicht eingestellt. Es ist deswegen eine Art Diversion, weil es ähnliche
Voraussetzungen hat. Keine Einstellung und kein Urteil -> dazwischen nur die Diversion.
Voraussetzung ist eine strafbare Handlung, die nicht mit mehr als 5 Jahren FS bedroht ist, dass ein
Vorgehen nach §190-192 (Einstellung) nicht in Betracht kommt. (Bei U 16 Jährigen muss man prüfen,
ob nicht aus den Gründen §4 Abs 2 Z2 einzustellen ist -> Einstellung nach §190 StPO) Und die
anderen Maßnahmen (4 Diversionsformen) spezialpräventiv nicht erforderlich sind, um vor der
Begehung weiterer strafbarer Handlungen abzuhalten. Und es darf auch nicht die Tat den Tod eines
Menschen zur Folge gehabt haben (Ohne die Einschränkung naher Angehöriger). Bedarf auch nicht
die Zustimmung des Beschuldigten und kann auch nicht mehr fortgesetzt werden. Antrag beim
Pflegschaftsgericht zwecks Belehrung ist möglich.

Zuständigkeiten: Sachlich und örtlich

Sachliche Zuständigkeit

Bezirksgericht. Entscheidung Einzelrichter. Erste Instanz noch das Landesgericht mit Einzelrichter,
Schöffen, besonderes Schöffen mit 2 Richtern und Geschworenengericht mit 3 Richtersenat und 8
Geschworenen. Es gibt auch Ersatzgeschworene und Ersatzschöffen.

Richtet sich nach der Strafdrohung und ist in der StPO geregelt. Ausnahmefälle sind im Gesetz
angeführt. ZB Gefährliche Drohung. (Grund: Untersuchungshaft, da es früher im BG keine Möglichkeit
gab, U-Haft zu verhängen)

Bei der Zuständigkeit bei Jugendlichen hat der halbierte Strafrahmen keinen Einfluss. Besonderheit im
Geschworenenverfahren. Nur die schweren Delikte bleiben beim Geschworenendelikt. (Zb Mord bei
u16 bei einem Schöffengericht und nicht bei Geschworenengericht). Ausnahmen §27 JGG- geänderte
Strafsätze. Besonderheit bei der Besetzung von Schöffen und Geschworenengericht. Die Hälfte, also 4
Geschworene oder ein Schöffe müssen in einem pädagogischen Beruf tätig sein. Und mindestens 2
Geschworene oder 1 Schöffe muss dem Geschlecht des Angeklagten angehören. Zb Bei einem
Mädchen könnte man einen Lehrer und eine Frau oder eine Lehrerin und irgendeine andere Person.
Bei Falschbesetzung ein absoluter Nichtigkeitsgrund. Rügepflichtiger Nichtigkeitsgrund.

Örtliche Zuständigkeit

Normalerweise im Gerichtssprengel, wo die Straftat begangen wurde. Wo der Täter handelt. Handelt
der Täter im Ausland, ist zuständig, wo der Erfolg eintritt.

Bei Jugendlichen ist der gewöhnliche Aufenthalt zuständig. Kurzfristige Abweichungen (Berufsschule)
ändern nichts. Gewöhnlicher Aufenthalt des Jugendlichen zum Zeitpunkt des Beginns des
Strafverfahrens. Zeitpunkt ist das Ermittlungsverfahren (und damit auch das Strafverfahren). Dies
beginnt mit der ersten Ermittlungshandlung der Kriminalpolizei gegen einen bekannten oder
unbekannten Täter. Oder wenn etwas direkt bei der Staatsanwaltschaft vom Rechtsanwalt angezeigt
wird, mit dem ersten Erhebungsauftrag der Staatsanwaltschaft.
Vorteil. Anreise bei Jugendlichen und die Behandlung „einer“ Behörde. Abwesenheitsverfahren ist
nicht erlaubt. Jugendstrafsache bei Personen über 21 ist schon als Abwesenheitsverfahren verurteilt
werden. PUV Protokoll und Urteilsvermerk-> Möglichkeit bei Strafen bis max 2Jahren und bei Abgabe
eines Rechtsmittelverzichtes. 1. Protokoll muss nicht übertragen werden 2. Urteil muss nicht
begründet werden. Sondern nur noch als Formular mit Urteilsspruch.
Es gibt auch die Möglichkeit eines Schuldspruches unter Vorbehalt der Strafe. Da ist ein solcher
Protokollvermerk nicht zulässig. Falls doch eine Strafe verhängt werden kann.

Bei jugendlichen Angeklagten kein Mandatsverfahren möglich. Mandatsverfahren ist die Möglichkeit,
dass man ein Verfahren ohne Hauptverhandlung beendet. Mandatsurteil. Man schickt schriftlich das
Urteil dem Angeklagten und wenn der keinen Einspruch erhebt, dann muss man nicht verhandeln.
Einspruch muss nicht begründet werden -> normale Verhandlung erfolgt.

Ausschluss der Öffentlichkeit und Ausschluss des jugendlichen Angeklagten ist dann möglich, wenn es
im Interesse des Jugendlichen geboten ist (ZB Sachverständigengutachten mit prikanten Details),
insbesondere, wenn ein nachteiliger Einfluss auf ihn zu befürchten ist. Grundsätzlich gibt es
Möglichkeiten in der StPO den Angeklagten von Teilen der Hauptverhandlung auszuschließen. (zb.
Abgeschottete Vernehmung einer Gruppe Angeklagter, Zeuge in Anwesenheit des Angeklagten;
Ausschluss der Öffentlichkeit bei Wahrung der Intimsphäre). Öffentlichkeitsausschluss bei
Jugendlichen auch möglich bei medialer Berichterstattung. Einfacher und die Voraussetzungen nicht
so streng.

Verständigung: Bei Strafverfahren gegen Jugendliche sind auch das Pflegschaftsgericht und die
Jugendwohlfahrtsträger (BH oder Magistrat) zu verständigen. Verständigung von der Einleitung und
Beendigung.

Festnahme: Verhältnismäßigkeit muss gegeben sein (Festnahme bei Ladendiebstahl). Beim


Jugendlichen muss zusätzlich das Fortkommen und die Entwicklung beachtet werden. Weiters ist zu
beobachten, ob pflegschaftsgerichtliche Sachen denselben Zweck erfüllen (Unterbringung in einer
betreuten Einrichtung). Statt der U-Haft/Festnahme. Weiters ist die Festnahme bei einer dem
Bezirksgericht zufallenden Straftat nicht zulässig. Festnahme und Untersuchungshaft nicht zulässig.

UHaft: Antrag der Staatsanwaltschaft und dringender Tatverdacht, Haftgrund und das Fehlen von
gelinderen Mitteln. Und die Verhältnismäßigkeit sind Voraussetzung. Haftgrund:
Verdunkelungsgefahr, Fluchtgefahr und Tatbegehungs- oder Ausführungsgefahr. Verhältnismäßig
richtet sich bei der U-Haft an der voraussichtlich verhängten Strafe (Zb Gefährliche Drohung bei
Ersttäter ist es schon schwer nach 3 Monaten dies zu rechtfertigen). Verhältnismäßigkeitsprüfung mit
der zu erwartenden Strafe, nicht der Strafrahmen. Bei Jugendlichen ist die Verhältnismäßigkeit
wieder im Sinne der Schädlichkeit der Haft in Hinblick auf das Fortkommen und die Entwicklung.

Jugendgerichtshilfe ist eine Organisation der Justiz (Bundesagenden) und übernahm Aufgaben der
Jugendwohlfahrtsträger (BH&MBA) Aufgabe: Erhebungen bei U-Haft im Umfeld des Jugendlichen
(Eltern, Wohnort, mit welchen Leuten umgibt er sich, Möglichkeiten der intensiveren Betreuung) .
Berichterstattung geht an das Gericht und kann das entscheiden. Auch Prognosen werden
abgegeben. Haftentscheidungshilfe.

Untersuchungshaftkonferenz läuft, wie eine Sozialnetzkonferenz (Soziale Umfeld des Jugendlichen


wird begutachtet. Soziale Umfeld soll unterstützend wirkt, um eine Straffälligkeit zu vermeiden) ab.

Dauer der U-Haft: im Einzelrichterverfahren 3Monate (Bis Beginn der Hauptverhandlung)


Geschworenengericht max 1 Jahr.
Amtswegige Durchführung der Haftprüftung
Mit Einbringung der Anklage verlängert sich die Haftfrist um 1 Woche. Mit Rechtwirksamkeit der
Anklage ist eine 1 monatige Haftfrist ausgelöst. Haftverhandlung so lange bis das schriftliche Urteil
zugestellt ist. Rechtskräftigkeit! Sonst alle 2 Monate Prüfung.

Vernehmung ist mit einem Jugendlichen so zu führen, die auf Art und Weise des Entwicklungstandes
des Jugendlichen Rechnung trägt. Anpassung an die Sprache und Denkweise des Jugendlichen.
Novum: Gesetzlichen Vertreter haben ein Recht dabei zu sein (Eigenes Recht-> der Jugendliche kann
nicht darauf verzichten, Recht der Eltern/gesetzl. Vertreter) Grundsatz des JGG wäre, dass die
Vernehmung auf Video aufzuzeichnen ist. Davon kann abgesehen werden, wenn ein Verteidiger dabei
ist, oder eine Vertrauensperson. -> Video oder Verteidiger oder Vertrauensperson <-

Verteidigerzwang für Jugendliche im Ermittlungsverfahren, wenn es um ein Verbrechen geht. Nur


vertreten, nicht anwesend. §39 JGG für Jugendliche. Für junge Erwachsene bei Festnahme muss
Verteidiger anwesend sein, er kann aber darauf verzichten. Bei Jugendliche nicht möglich.

Schuldspruch ohne Strafe

Schuldspruch unter Vorbehalt der Strafe

Bei Jugendlichen ist es möglich, wenn keine Diversion möglich ist, weil das Verschulden zu schwer ist.
Oder Beispielweise jemand zu Tode gekommen ist, der kein naher Angehöriger ist. Und es bedarf
keiner Strafe. Man nimmt an, dass die Verurteilung und die Verhandlung den Jugendlichen genug
beeindruckt hat, dass er in Zukunft nichts mehr anstellt. Dann kann ich als Gericht sagen, ich bin mir
so sicher, dass er nichts angestellt hat, dass ich ihn zwar schuldig spreche, aber keine Strafe verhänge.
Oder (eher selten) man behält sich den Ausspruch der Strafe vor, das hat den Vorteil, dass man dann
eine Probezeit von 3 Jahren auch gleich hat und man kann zb Bewährungshilfe anordnen, wenn es
notwendig ist, oder Weisungen erteilen -> Schuldspruch unter Vorbehalt der Strafe, wenn dann
innerhalb dieser Probezeit wieder was passiert, kann man nachträglich die Strafe festsetzen.

Junge Erwachsene haben Sonderstellung. Geregelt im 46a JGG. §19 Abs 4 Strafdrohung. Es bleibt bei
der Strafdrohung der allgemeinen Strafgesetze (Strafdrohung für Erwachsene inklusive
Mindeststrafe), wenn er eine der folgenden Taten begangen hat und diese mit Freiheitsstrafe vom
Höchstmaß von mindestens 5Jahren bedroht ist (Verbrechenstatbestände) ist er gleichgestellt.
Allerdings eingeschränkt -> mehr als 20 Jahre ist nicht möglich. Leib oder Leben, Sexuelle Integrität
und Selbstbestimmung, kriminelle Vereinigung, etc. da bleibt es bei den Strafdrohungen von den
Erwachsenen.

Privat- und Subsidiaranklage

Privatanklage betrifft Privatanklagedelikte. Dh geht dem Staatsanwalt nichts an. Ehrendelikte usw. Da
muss man wie im Zivilverfahren als Opfer selber Anklage erheben. Solche Privatanklagedelikte gibt es
nicht bei Jugendliche. Bei Jugendlichen mutieren die zu sogenannten Ermächtigungsdelikten. Dh
Ermächtigungsdelikt ist ein Delikt das Grundsätzlich ein Offizialdelikt ist zb sexuelle Belästigung, die
der Staatsanwalt amtswegig verfolgt und auch die Polizei. Die aber nur dann angeklagt, verurteilt
oder verfolgt werden darf, wenn das Opfer die Ermächtigung dazu erteilt. Da kann sich das Opfer bei
diesen Delikten aussuchen, ob derjenige verfolgt wird, oder nicht.
Besonderheit: sind nur dann zu verfolgen, wenn aus besonderen Gründen die Anwendung des
Jugendstrafrechts geboten erscheint. (Ganz selten) zb bei Ehrenbeleidigung wird man selten sagen,
dass man den unbedingt einsperrt oder eine Strafe geben. Subsidiaranklage gibt es auch nicht.-> der
Staatsanwalt erhebt Anklage wegen einem Offizialdelikt und in der Verhandlung tritt der Staatsanwalt
von der Anklage zurück. Dann hat der Privatbeteiligte das Recht die Anklage aufrecht zu erhalten.
Kostenrisiko, daher selten der Fall. Bei Freispruch trägt der Privatankläger die Verfahrenskosten.
Wenn ein Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt wird, hat das Opfer das Recht eine
Begründung zu verlangen und die Fortführung des Verfahrens zu beantragen. Dh innerhalb der 14
Tage bei Zustellung der Einstellungsverständigung kann das Opfer die Begründung verlangen. Nach
Erhalt der Begründung kann das Opfer bei fehlender Einverständnis die Fortführung des Verfahrens
beantragen (neue Beweise, Rechtliche Beurteilung ist falsch,etc) Gericht entscheidet, ob Verfahren
fortgeführt wird. Bei Jugendlichen gibt es keinen Fortführungsantrag und auch kein Recht auf
Begründung. Bei jungen Erwachsenen schon.

Verständigung von der Einstellung des Verfahrens vorzunehmen bei Zwecken der Strafrechtpflege
dienen…Opfer ist auch zu Verständigen!

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