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Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler

Sommersemester 2023
Probleklausur
Karl-Kuno Kunze
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
5. Juni 2023

Zusammenfassung
In dieser Probleklausur beschäftigen Sie sich zunächst mit Folgen und
Reihen. Anschließend analysieren Sie eine Funktion. Lineare Algebra ver-
wenden Sie in der dritten Aufgabe. In der vierten Aufgabe beschäftigen Sie
sich mit einer Funktion mit mehreren Variablen. Die Punkte für jede Aufga-
be stehen neben den Aufgabenstellungen. Insgesamt können Sie 100 Punkte
erreichen. Viel Spaß!

Aufgabe 1. 25 Punkte
Folgen und Reihen
a) Berechnen Sie die Summe der ersten sechs Zahlen der arithmetischen Folge
(cn )n2N = {12, 23, 34, 45, 56, 67, . . .}. (5 Punkte)

in
=

E (an +
an)

so (12
:

67) 237
+ =

237
=

36
b) Addieren Sie die ersten 20 Zahlen einer Folge, die mit 125 beginnt und eine
Differenz von 35 zwischen den Folgegliedern aufweist. (5 Punkte)

sn =(2a
=

(n
+ -
1)d)

320 =
=

(2.125 120 11.35) +


-

S20 9.150
=

c) Berechnen Sie die Summe der ersten 12 Terme der geometrischen Folge
(cn )n2N = {1, 4, 16, 64, 256, 1024, . . .}. (5 Punkte)

1 - -

91 1
=

sn -
r

12
1 -
4
S12 1.
=

1 -
4

S12 5.592.405
=

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d) Berechnen Sie mithilfe der passenden Formel die Summe aller Terme der
geometrischen Folge (cn )n2N = {1, 15 , 25
1 1
, 125 1
, 625 , . . .}. (5 Punkte)

5 1
w
r
=
-

Sa
gr.
=

1
50 1.1
=
- 1

=
Sco - bzw. 1,25

e) Berechnen Sie mithilfe der passenden Formel den achten Term der geome-
trischen Folge (cn )n2N = {1, 6, 36, 216, 1296, . . .}. (5 Punkte)

n
-
1
=

gn g1w

8 -

1
1.6
98
=

279.936
90
=

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Aufgabe 2. 25 Punkte
Eine typische Kostenfunktion hat für zunehmende Menge zunächst fallende und
dann wieder steigende Grenzkosten. Die Menge wird durch x repräsentiert und ist
nicht negativ (x 0).
Betrachten Sie die konkrete Kostenfunktion

C(x) = x3 12x2 + 50x + 256

Die Grenzkosten werden als GK(x) = C0 (x) definiert.

a) Berechnen Sie die Fixkosten und die notwendige Bedingung für lokale Ma-
xima bzw. Minima der Kostenfunktion. Gibt es überhaupt reellwertige Men-
gen x, für die die notwendige Bedingung für Extrema erfüllt ist? Was bedeu-
tet dies für die Grenzkosten? [Hinweis: Betrachten Sie die entsprechende
Diskriminante.] (5 Punkte)

Fixkosten:256

(01 03
=

- 12.02 + 50.0 +
256 256
=

256
Die Fixkosten
betragen
+>

für Maximal Minima:


Notwendige Bedingung
C(x) 0
=

((x) 3x2
= -

24x 50+

3x2 -
24x 50
+
0
=
1: 3

pa
=
-

a x
2
-
ex +pqFormel
+
anwenden

x 1,2
4
=

* ge bediengutenExtrem
-

a
erfüllt ist

erschwindet
nicht

$)........
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Diskriminante ist und im Reellen


-> Die
negativ,
es
gibt beine Nullstellen
b) Berechnen Sie die notwendige Bedingung für lokale Maxima bzw. Minima
der Grenzkostenfunktion GK(x). Ermitteln Sie anhand der hinreichenden
Bedingung, um welche Art Extremum es sich gegebenenfalls handelt. Wo
ist der Übergang von fallenden zu steigenden Grenzkosten? (5 Punkte)

fir lobale
Bedingung Maxima / Minima:

Gk(x) =

Gk(x) 6x-zu
=

6x -
24 =
⑧ 1 24
+

6 X =24 1:6
w
X 4
notwendig
I

Hinreichende Extremum:
Bedingung für

Gk" (4) 6
=

Gk"(x) 6
=

-> Beix=4 handelt es sich um

ein Minimum List im positiven Bereich)

-Grenzkosten verschwinden nicht,


haben aber ein Minimum

-Der
übergang geworden zu

steigenden
x
ist 4
=

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c) Die Durchschnittskosten DK sind definiert als der Quotient aus totalen Kos-
ten (inklusive Fixkosten) und Menge:

C(x)
DK(x) =
x
Wie lauten die Durchschnittskostenfunktion und ihre Ableitung? Wo liegen
Extrema der Durchschnittskosten? Handelt es sich um Maxima oder Mini-
ma? Es stehen drei mögliche Lösungen zur Verfügung: x = 6, x = 8 und
x = 10 [Hinweis: Ausprobieren aller Möglichkeiten!]. (5 Punkte)

-
x
+
12x 50x 256
+

x2
=
-

12x 50+
2
+

DK(x) =
X

(I) = z
-

Dk(x) 2x
=
-
12 -
256

Extrema der DK:

DK(x) 0
=

DK (6) 1.6-12
=

-5 =
-
250
DK (8)
-
2.8-12 - ⑧ W
=

DK (0) 2.10-12
=
-

DKC01 0
=

-> Is handeltsich bei


x 0
=

un

eine Minima

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d) Bei vollkommener Konkurrenz passt ein Anbieter seine Ausbringungsmen-
ge x so an, dass seine Grenzkosten dem Marktpreis des Gutes entspre-
chen. Für welchen Preis ist der Ertrag des Anbieters genau Null? Warum
darf er seine Durchschnittskosten nicht unterschreiten? Wo schneiden sich
Grenzkosten- und Durchschnittskostenfunktion? (5 Punkte)

E(x) x p(x) c(x)


=

- -

Für welchen Preis Ertrag 0?


=

0
=

x
-

p(x) -

((x)) ((x)
+

((x) p(x) 1: x
=

x
-

C(x) =
p(x)
X

p(x) Dk(x)
=

-Wenn p(x) < DK(x) der


macht
Anbieter Verlust

BK(x) GULx
=

x
2
-

12x 50
+ + =3x- 24x 501- rechner +

2x2 -

12x - =
0 1 :

2x -

12 -
3 = 0

Minima(sal
einee

t Beieinem Preis i.H.v. 8 der


ist

Antrag des Anbieters


grau
Null

-> Die
DK und GK schneiden sich
im Minimum der DK

Óõòùûïûë
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e) Zeichnen Sie die Grenzkostenfunktion und die Durchschnittskostenfunkti-
on. (5 Punkte)

Gk(x) 3x2 =

-
24x 50
+

256
x2
-

Dk(x) =
-

12x 50+
+
X

X 02 4 6 I

50 14 2 14 50
Gk

DK 0 1588256,650

in Gk(x)
1 DK (x)

160 -

140 -

120 -

100 -

80- X

60 -

X
X
-Minima
no-
XX

20 -

X X

ssd
3 in X
I
1 2

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Aufgabe 3. 25 Punkte
Wir betrachten ein Gleichungssystem mit zwei Gleichungen und zwei Unbekann-
ten:
8x + 3y = 5
1x + 2y = 1

a) Schreiben Sie die Koeffizienten links vom Gleichheitszeichen als Matrix


und berechnen Sie die Determinante. Ist das Gleichungssystem lösbar? (5 Punkte)

& 3 Y) (I) =
Determinante 2x2
ab
det (ca) ad- =

b.2

detA 0.2 =
-

3-1 13
=

0
-

-Gleichungssystem eindeutig lösbar

b) Schreiben Sie beide Gleichungen in Geradengleichungen um und lesen Sie


an Steigung und Achsenabschnitt ab, ob das Gleichungssystem eine, unend-
lich viele oder keine Lösung(en) besitzt. Lösen Sie das Gleichungssystem,
indem Sie die beiden Geradengleichungen gleichsetzen. (5 Punkte)

I3y 5
=
-

2x1:3y
=
-

5x
#2y
=
-
1 -

1x):2y
=

-
E -

Ex

-wr= sal 3 einde ge in

* -

5x -
=
2 -

Ex
16 2,6x 0,5 0,5x1 1,6
=

-
-
- -

>-
"-2'0,5*
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x 1
5 8.1
=
-
1 7
=
-

=
c) Lösen Sie das Gleichungssystem mithilfe der erweiterten Matrix und äqui-
valenten Umformungen. (5 Punkte)

(9) 5) -
1.8 -

I 16i)
I is (_53)
8 I:13

I 8 ( 5) - I -
#.3

18 (2)
I E:

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d) Invertieren Sie die Matrix nun mit dem Gauß-Jordan-Algorithmus. (5 Punkte)

I 28
I I
8
I:
a

I
biI I #-
1 0

i 12, I
1

co I 1 II. Es

al (ein) I_8
1

. #

5 8.5
e) I
·I
1 +

I
=89 I

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e) Bezeichnen wir die in Aufgabenteil d) invertierte Matrix mit A 1 und den
Vektor rechts vom Gleichheitszeichen mit ~b. Berechnen Sie nun
1
A ·~b

Was fällt Ihnen auf? (5 Punkte)

1.5 5) - )(-5)
-

=
A
=

I -2: ?! ) () (=)
=

Es fälltauf, dass dies

der
Lösungsvektor it.

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Aufgabe 4. 25 Punkte
In der Volkswirtschaft sind sogenannte Robinson - Modelle (nach Daniel Defoe:
Robinson Crusoe) instruktiv, da sie die kleinsten Systeme mit möglicher Arbeits-
teilung und mit Handel darstellen.
a) Betrachten Sie Robinson und Freitag, die Kokosnüsse ernten, mit folgender
Produktionsfunktion
Pc (R, F) = 46R + 23F
Hier bedeuten Pc (R, F) die Anzahl von geernteten Kokosnüssen, R die An-
zahl der Stunden, die Robinson arbeitet und F die Arbeit, die Freitag arbei-
tet. Berechnen Sie die Produktionsmenge, die beide jeweils mit 20 Stunden
Arbeit erzeugen. (5 Punkte)

Pc (R 20, F 20)
=

=
46.20 23.20
=
+

Pc(R 20, F 20)


=
=

1.380
=

-Die
Produktionsmenge, die

beide mit20
jeweils
Stunden Arbeit
ereugen
beträgt 1.380

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b) Stellen Sie die Gleichung auf, die beschreibt, mit welchen Kombinationen
von Arbeitszeiten diese Produktionsmenge erzeugt werden kann, also

R(F)

(5 Punkte)

RIF) nach Rauflien

1.380 46R 23 F 1 23F


=
-

1.380 -23F 46R


=

1:46

30 - EF R
=

lautet
-Die
Gleichung
R 30=
-
2 F

bzw.

R 30
=

- E

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c) Berechnen Sie
dR
dF
durch die Ableitung der Gleichung, die Sie in Aufgabe b) aufgestellt haben,
sowie mithilfe der Formel
∂ Pc
dR
= ∂∂PF
dF c
∂R
(5 Punkte)

Funktion RIF) nach F ableiten:

aF RIF) -
=

2 23
=

-R 46
=

a =
=

8
=

Dies
+>
entsprichterwartungs-
dem
gema obign Argebnis

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d) Betrachten Sie nun
p
Pc (R, F) = 46R + 23F + 2 R · F

Was könnte der letzte Term wirtschaftlich bedeuten? Berechnen Sie die Pro-
duktionsmenge, die beide jeweils mit 20 Stunden Arbeit erzeugen. (5 Punkte)

-> Der letzte Term istein

Kooperations- oder
Wechselwirkungs-
form und unterstütztdie

Zusammenarbeit
jeweilige
von R und F

Pc(R 20, F 20)


= =

46.20 23.20
=
+ +
2.2
20

P, (R 20, F 20)
=
= =

1.420

-> Die
Produktionsmenge beträgt
1.420

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e) Berechnen Sie die partiellen Ableitungen der Produktionsfunktion aus Auf-
gabenteil d) und berechnen Sie nun wie viel Robinson mehr arbeiten muss,
wenn Freitag eine Stunde weniger arbeitet. Gehen Sie davon aus, das Ro-
binson und Freitag 20 Stunden arbeiten. Verwenden Sie als Näherung
dR
DR ⇡ DF
dF
mit
∂ Pc
dR ∂F
= ∂ Pc
dF
∂R
(5 Punkte)

E =

23 +
E

B =

46 E
+

23 +
adR
=
=

46 +
Bei
gleichen Arbeitsstunden:

= 2 -
=

27

Bobenin
->
dener

⑮DE
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Formeln
Folgen und Reihen
• Die rekursive Vorschrift für eine arithmetische Folge lautet

an = an 1 + d.

• Die rekursive Vorschrift für eine geometrische Folge lautet

gn = r · gn 1 .

• Die explizite Vorschrift für eine arithmetische Folge lautet

an = a1 + (n 1)d.

• Die explizite Vorschrift einer geometrischen Folge ist

gn = g1 r n 1 .

• Die Summenformel für arithmetische Folgen lautet:


n n
sn = (a1 + an ) oder sn = (2a1 + (n 1)d)
2 2

• Die Summenformel für geometrische Folgen lautet:


1 rn
sn = g1
1 r

• Die Summenformel für unendliche geometrische Folgen mit |r < 1| lautet:

1
s• = g1
1 r

Sonstiges
Ertragsfunktion
E(x) = x · p(x) C(x).
Mit der Preis-Absatz-Funktion p(x) und der Kostenfunktion C(x).

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