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Wohnformen im Alter
1. Arbeiten Sie in Gruppen. Lösen Sie die Aufgaben gemeinsam.
• Mehrgenerationenhaus/ Mehrgenerationenwohnen
Ein Leben in der eigenen Wohnung, aber die Möglichkeit, mit
Menschen unterschiedlichen Alters zusammenzukommen
– das verstehen viele Menschen unter einem
Mehrgenerationenhaus. Der Begriff ist eigentlich für
offene, nachbarschaftliche Treffpunkte reserviert ist – so
ist jedenfalls die Definition des Bundesfamilien-
ministeriums. Im alltäglichen Sprachgebrauch ist mit
Mehrgenerationenhaus jedoch eine Wohnform gemeint,
bei der Jung und Alt, Paare und Singles unter einem
Dach wohnen und sich gegenseitig unterstützten. Die
offizielle Bezeichnung dafür ist das Mehrgenerationenwohnen.
Oft handelt es sich bei Mehrgenerationenhäusern bzw. beim Mehrgenerationenwohnen
um privatinitiierte Wohnformen: Großeltern, Eltern und Kinder haben sich
zusammengetan, um auf mehreren Etagen gemeinsam ein Haus zu bewohnen. Auch
hier ist das erklärte Ziel, füreinander da zu sein, einander zu helfen und dennoch die
eigene Wohnung als Rückzugsort zu haben.
Aber Familien, in denen drei Generationen unter einem Dach leben, findet man in
Deutschland nur selten. 2009 wohnte gerade einmal ein Prozent der über 64-
Jährigen in einem Drei-Generationen-Haushalt. Das liegt auch daran, dass sich das
Verständnis von Familie verändert hat. Eltern und Kinder leben häufig mehrere
hundert Kilometer voneinander entfernt, die Kinder und ihre Partner sind oft beide
berufstätig, und für die Großeltern bleibt kaum noch Zeit.
• Senioren-Wohngemeinschaft / Senioren-WG
Wer lieber mit Menschen ähnlichen Alters zusammenwohnen
möchte, kann eine Senioren-WG in Betracht ziehen. Dabei
mieten die Bewohner lediglich ein Zimmer in einer Wohnung
und teilen sich mit den weiteren Bewohnern die
gemeinsamen Räume wie Küche, Wohnzimmer und Bad.
Manche Senioren-WGs werden von öffentlichen oder privaten
Trägern betrieben, andere entstehen, weil sich Interessierte
zusammenfinden.
Für pflegedürftige Menschen kann auch der Einzug in eine Pflege-WG eine Option sein.
Dort stehen pflegerische Dienstleistungen zur Verfügung, so dass z.B. auch Menschen
mit Demenz eine adäquate Betreuung erhalten. Die Pflegeversicherung unterstützt
die Gründung solcher Pflege-WGs mit Zuschüssen, dafür muss einer der Bewohner
einen Pflegegrad beantragen.
• Betreutes Wohnen
Auch das betreute Wohnen umfasst in der Regel die Bereitstellung von Wohnraum
und einigen Serviceleistungen. Jedoch haben Bewohner darüber hinaus die
Möglichkeit, pflegerische Leistungen zu beziehen, etwa durch einen ambulanten
Pflegedienst. Wenn die Wohnungen Teil eines Pflegeheims sind, können die Bewohner
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bei Bedarf, etwa bei einem der höheren Pflegegrade wie beispielsweise Pflegegrad 4
oder Pflegegrad 5, von der Wohnung in ein Zimmer im Pflegeheim umziehen.
Interessenten sollten bei der Auswahl einer anlage des Betreuten Wohnens die
Angebote genau studieren, damit sie auch tatsächlich nur für Leistungen zahlen, die sie
auch für ein gutes Leben im Alter tatsächlich benötigen.
Diese Wohnform richtet sich damit an Bewohner, die noch weitgehend selbstständig
sind und evtl. schon einen niedrigen Pflegegrad haben, aber sich auch bei stärkerer
Pflegebedürftigkeit gut versorgt wissen wollen.
• Seniorenresidenz
„Residenz“ klingt luxuriös, doch nicht immer hält die Wirklichkeit dem Anspruch stand,
denn „Seniorenresidenz“ ist keinesfalls ein geschützter Begriff. Dennoch gehört das
Leben in einer Seniorenresidenz oder einem Seniorenstift zu den teureren
Wohnformen im Alter. Ein kleines Appartement kostet durchaus ab 3.000 Euro und
die Skala ist nach oben hin offen. Wer sich diese Art des Wohnens im Alter wünscht,
sollte genau hinschauen, ob auch alle Wünsche erfüllt werden:
o Überdurchschnittlich gut ausgestattete und barrierefreie Appartements (eigenen
Möbel können mitgebracht werden)
o Service-Angebote wie in einem Hotel
o Gehobene Ausstattungen mit Schwimmbad, eleganten Gesellschaftsräumen,
vielleicht sogar einer Bibliothek oder Musikzimmer
o Ein anspruchsvolles Freizeit- und Kulturangebot
o Teilweise ambulante oder sogar vollstationäre Pflegeleistungen
Die Angebote der Seniorenresidenzen variieren sehr stark. Ein Probewohnen sollte
immer möglich sein, so dass sich Interessenten ein gutes Bild von der Einrichtung
machen können. Achten sollte man auch auf das pflegerische Angebot, falls eine
Pflegebedürftigkeit entsteht. Übrigens ist für den Einzug in eine Residenz meist kein
Pflegegrad erforderlich wie bei einem Alten- oder Pflegeheim.
• Pflegeheim/ Altersheim
Wenn die Pflegebedürftigkeit höher wird, ist ein Umzug in ein
Altenheim oder Pflegeheim eine gute Alternative. Hier
bekommen pflegebedürftige Senioren mit einem
festgestellten Pflegegrad die pflegerische Rundum-
Versorgung, die sie benötigen.
Der Vorteil dieser Wohnform: Im Pflegeheim erhalten die
Bewohner Pflegeleistungen auch bei hohem Pflegegrad,
Unterkunft und Verpflegung sowie oft ein durchaus attraktives
Veranstaltungsprogramm. Die pflegerischen Dienstleistungen werden durch die
Pflegekasse abgedeckt, die anderen Pflegeheim-Kosten (z.B. Unterkunft,
Verpflegung, Investitionskosten) steuern die Bewohner selbst bei. Bei Bewohnern
mit geringem Einkommen und Vermögen kann auch das Sozialamt bezuschussen
oder aber die Kinder werden zur Unterstützung herangezogen (wobei deren Beitrag so
berechnet wird, dass die Belastung nicht allzu erheblich ausfällt).
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Es gibt durchaus gute (private wie öffentliche) Pflegeheime, die neben einem
Einzelzimmer auch schöne Gemeinschaftsräume, eine gute Verpflegung und sogar ein
attraktives Freizeitprogramm anbieten. Auch die Betreuung der Heimbewohner ist
gesetzlich vorgeschriebener Teil des Angebots, sodass auch Freizeitaktivitäten und
Unterhaltung zu erwarten sind.
Es ist nicht leicht, einen guten Heimplatz zu finden, denn die Nachfrage ist hoch. Wer
auf die Suche geht, sollte sich in jedem Fall persönlich vor Ort einen Eindruck von dem
Pflegeheim verschaffen.
(https://www.immoverkauf24.de/services/wohnen-im-alter/wohnformen-im-alter/)
a. Beschäftigen Sie sich jeweils mit einer Wohnform. Machen Sie sich zu den folgenden
Fragen Notizen und erzählen Sie dann im Kurs.
- Was ist eigentlich diese Wohnform? Welche Merkmale hat sie?
- Welche Vor- und Nachteile hat diese Wohnform?
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b. Welche Vor- und Nachteile passen zu welcher Wohnform? Ordnen Sie zu.
Vor-/ Nachteile Wohnformen
1. Da kann man sich gegenseitig helfen und austauschen. 1, …
2. Da wird man von professionellen Pflegekräften gepflegt und betreut.
3. Da lebt man unter sehr guten Lebensbedingungen.
4. Jemand ist immer da, wenn man Hilfe braucht.
5. Man erhält da ein attraktives Veranstaltungsprogramm.
6. Das Leben da ist zu teuer.
7. Man muss das Bad und die Küche mit anderen teilen.
8. Man kann sein Leben nicht frei gestalten.
2. Machen Sie eine Umfrage im Kurs: Wie wohnen alte Menschen in Ihrem
Heimatland? Wie oft werden sie von Kindern und Enkelkindern besucht?