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SERVICE-ANLEITUNG

ESS-WIG-Inverter-Schweißstromquellen

Squarearc 306 / AC-DC

Squarearc 456 / AC-DC


INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS........................................................................................................................1

1 TECHNISCHE BESCHREIBUNG ...................................................................................................2


1.1 BEDIEN- UND ANSCHLUßELEMENTE .................................................................................................2
1.2 ELEKTRONISCHE STEUERUNG SQUAREARC 306/456 .......................................................................3
2 TECHNISCHE DATEN ....................................................................................................................4

3 STÖRUNGEN BEIM BETRIEB DES GERÄTES.............................................................................5


3.1 FEHLERDIAGNOSE UND BEHEBUNGSVORSCHLÄGE............................................................................................5
3.2 TEST..............................................................................................................................................6
3.3 FEHLERSUCHE SQ/TT 306/456 ......................................................................................................7
4 BAUGRUPPENBESCHREIBUNG ..................................................................................................9
4.1 PRIMÄRMODUL ...............................................................................................................................9
4.2 SEKUNDÄRMODUL ........................................................................................................................11
4.3 INVERTERSTEUERUNG IVS-1 ........................................................................................................12
4.4 WECHSELRICHTER-MODUL UND WECHSELRICHTER-STEUERUNG WRS-1 ......................................14
5 BLOCKDIAGRAMM ESS-SQUAREARC 306 / 456......................................................................17

6 AUSTAUSCH WRS-GAL AUF DER PLATINE WRS ...................................................................18


6.1 UMBAUANLEITUNG ..................................................................................................................18
7 DIE OXID-ENTFERNUNG BEIM ALUMINIUM – WIG-SCHWEISSEN .........................................19

8 LEGENDEN UND STROMLAUFPLÄNE ......................................................................................20


8.1 LEGENDE ZUM STROMLAUFPLAN TEIL 1 SQUAREARC 306 / 456 .....................................................20
8.2 LEGENDE ZUM STROMLAUFPLAN TEIL 2 SQUAREARC 306 / 456 .....................................................21
8.3 STROMLAUFPLAN TEIL 1 SQUAREARC 306 ....................................................................................22
8.4 STROMLAUFPLAN TEIL 2 SQUAREARC 306 ....................................................................................23
8.5 STROMLAUFPLAN TEIL 3 SQUAREARC 306 ....................................................................................24
8.6 STROMLAUFPLAN TEIL 1 SQUAREARC 456 ....................................................................................25
8.7 STROMLAUFPLAN TEIL 2 SQUAREARC 456 ....................................................................................26
8.8 STROMLAUFPLAN TEIL 3 SQUAREARC 456 ....................................................................................27

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 1


1 TECHNISCHE BESCHREIBUNG

1.1 Bedien- und Anschlußelemente

7 9

4 3 2

1 Werkstückbuchse (Pluspol)
2 Anschluß Kühlwasser Vorlauf – WIG-Schweißbrenner
3 Anschluß Kühlwasser Rücklauf – WIG-Schweißbrenner
4 Schweißbrennerbuchse (Minuspol)
5 Dose für Steuerleitung des WIG-Schweißbrenners
6 Gasanschluß WIG-Schweißbrenner, Gewinde R 3/8 x R ¼”
7 Schnittstellendose für den Anschluß der Fernbedienungen und Automatisierung
8 Bedienfeld
9 Hauptschalter

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1.2 Elektronische Steuerung Squarearc 306/456

1.2.1 Bedien- und Kontrolleinrichtungen

16 9 10 11 12 13 14 15

8 7 6 5 4 3 2 1 17

1 Stromart-Wahlschalter
2 Drehknopf für die Gasnachströmzeit 2 – 22 s
3 Drehknopf für die Down-Slope-Zeit 0 – 10 s
4 Drehknopf für den Schweißstrom I2 % von I1
5 LED I2
6 LED I1
7 Drehknopf für den Schweißstrom I1 5 – 300 A
Drehknopf für den Schweißstrom I1 5 – 450 A
8 Programmwahlschalter
9 LED Störmeldung Übertemperatur
10 LED Störmeldung z. B. Unter- bzw. Überspannung usw.
11 Digitalanzeige Schweißstrom/Schweißspannung
12 Umschalter Schweißstrom/Schweißspannung
13 Drehknopf für die Zündung
14 Drehknopf für die Frequenz 30 – 200 Hz
15 Drehknopf für die Wechselstrom-Balance
16 LED Störmeldung Kühlung Schweißbrenner
17 LED Test

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2 TECHNISCHE DATEN
Technische Daten: Squarearc 306

Stromart AC/DC
Netzspannung 3/PE AC 400 (+6/-10%)
Netzfrequenz 50 – 60 Hz
Primärhöchstleistung 15 kVA
Primärhöchststrom 22 A
Netzabsicherung träge 16 A
Netzanschlußleitung 4 x 2,5 mm2
Leistungsfaktor λ 0,8
Leerlaufspannung WIG (û max) 100 V
Leerlaufspannung MMA (û max) 100 V
Einstellbereich 5 – 300 A
Schweißstromstärke
bei 55 % ED /MMA 300 A
bei 60 % ED WIG/MMA 300/280 A
bei 100 % ED WIG/MMA 230/230 A
Schutzart IP 23
Kühlart AF
Isolationsklasse F
Maße L x B x H Stromquelle 950 x 435 x 980
Gewicht Stromquelle 120 kg
Geräuschpegel ≤ 70 dB (A) bei Leerlauf
Zulassung EN 60 974-1

Technische Daten: Squarearc 456

Stromart AC/DC
Netzspannung 3/PE AC 400 (+6/-10%)
Netzfrequenz 50 – 60 Hz
Primärhöchstleistung 23 kVA
Primärhöchststrom 33 A
Netzabsicherung träge 35 A
Netzanschlußleitung 4 x 6,0 mm2
Leistungsfaktor λ 0,8
Leerlaufspannung WIG (û max) 100 V/100 V
Leerlaufspannung MMA (û max) 100 V/100 V
Einstellbereich 5 – 450 A
Schweißstromstärke
bei 60 % ED WIG/MMA 450/450 A
bei 100 % ED WIG/MMA 400/380 A
Schutzart IP 23
Kühlart AF
Isolationsklasse F
Maße L x B x H Stromquelle 950 x 435 x 980
Gewicht Stromquelle 130 kg
Geräuschpegel ≤ 70 dB (A) bei Leerlauf
Zulassung EN 60 974-1

Ein arbeitsplatzbezogener Emissionswert kann beim Schweißen nicht angegeben werden, da


dieser verfahrens- und umgebungsbedingt ist.

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3 STÖRUNGEN BEIM BETRIEB DES GERÄTES

3.1 Fehlerdiagnose und Behebungsvorschläge

Vorsicht Hochspannung Lebensgefahr

Manipulationen, Reparaturen oder Eingriffe im Innern des Gerätes dürfen nur von
ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden. Dazu ist der Netzstecker
unbedingt zu ziehen!

Achtung: Nach jedem Service am Gerät, muß der S - Test durchgeführt werden
(siehe Kapitel 3.2)

Fehler: Mögliche Ursachen: Abhilfe:

Nach Umlegen des • Netzzuleitung unterbrochen. • Zuleitung kontrollieren.


Hauptschalters leuchtet die • Netzsicherung defekt. • Sicherungen wechseln.
Kontroll-Lampe nicht. • Hauptschalter defekt. • Hauptschalter tauschen.

Leuchtdiode Übertemperatur • Einschaltdauer überschritten • Gerät abkühlen lassen.


leuchtet. • oder keine ausreichende • Für gute Kühlung sorgen.
Lüftung.

Der Schweißvorgang läßt sich • Zentralstecker des • Stecker einstecken und


von der Brennertaste aus nicht Schweißbrenners nicht verriegeln.
starten. festgezogen.
• Steuerleitung defekt. • Steuerleitung erneuern.
• El. Steuerung ist defekt. • El. Steuerung austauschen.

Kein Schutzgas vorhanden, • Gasflasche ist leer. • Gasflasche wechseln.


Steuerfunktionen sind in • Gasschlauch ist nicht • Gasschlauch anschließen.
Ordnung. angeschlossen.
• El. Steuerung ist defekt. • El. Steuerung austauschen.

Leuchtdiode Wasserstörung • Kein Kühlwasser im Behälter. • Wasser einfüllen.


leuchtet. • Wasserschläuche des
Schweißbrenners nicht • Wasserschläuche
eingesteckt. einstecken.
• Schweißbrenner ist defekt. • Austauschen.

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3.2 Test S

Die Schweißstromquelle ist zugelassen zum Schweißen


unter erhöhter elektrischer Gefährdung.
Um dies zu gewährleisten sind die Stromquellen Squarearc
306 / 456 mit einer Überwachungsschaltung ausgerüstet.
Diese Überwachungseinrichtung wird wie folgt überprüft:

• Stromquelle mit dem Hauptschalter einschalten.


Grüne LED S muß leuchten.
• Drehschalter (Abb. 2, Pos. 1) auf „Test“ stellen.

Grüne LED S erlischt, rote LED Störung leuchtet.

Die Stromquelle ist nicht mehr betriebsbereit.


• Stromquelle mit dem Hauptschalter ausschalten.
• Drehschalter wieder auf die gewünschte Stromart stellen.
• Hauptschalter einschalten. Die Stromquelle ist wieder betriebsbereit.

Es wird empfohlen, diesen Test täglich durchzuführen.

Achtung: Während der Testphase liegt an den Ausgangsbuchsen für


0,5 Sekunden eine gefährlich hohe Wechselspannung an. Die Über-
wachungseinrichtung muß diese Spannung erkennen und das Gerät
innerhalb 0,3 Sekunden außer Betrieb setzen.
Wolfram-Elektrode und Stabelektrode während dieser Zeit nicht
berühren!

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3.3 Fehlersuche SQ/TT 306/456
AIS = Anzeige Inverterstörung
Ja Æ Nein Æ
Nr. Störung / vermuteter Fehler untersuche: weiter weiter
mit: mit:
001 Schütz kommt nicht beim Einschalten AIS und PM-3/5: LED1 (K1) aus ? 004 002
002 Schütz defekt Liegt Spulenspannung 230V an ? - 003
Schützansteuerung auf PM-3/5 defekt
003 - -
(TH1, OK1)
AIS und PM3/5: LED2 (FG) aus ?
Ladekreis auf PM-3/5 defekt (F1, Phasen L1,L2,L3 prüfen
004 - -
D9/10/12/13, R7/8 oder eine Phase fehlt Zwischenkreis-Sp.kontrollieren:
550..580VDC

010 Inverterstörung PM3/5: LED1/2 aus ? 001 011


011 Fehler auf IVS IVS: LED6 aus ? 012 014
012 Netzteil f. Isolierteil auf IVS: +/- 15V defekt IVS: LED5 aus ? - 013
IGBT-Ansteuerungen auf IVS defekt
013 Falschbestückung Shuntregler IVS: LED6 dauernd aus ? - 014
(IC2=Zetex, IC1/170/270/370/470=Texas)
IVS: LED6 kurzzeitig aus?
Hauptladekreis auf PM-3/5 defekt Geht Schütz kurzzeitig raus ?
014 - 015
(Gleichrichter-Modul, Schütz) Gleichrichtermodul prüfen
Phasen nach Schütz prüfen
015 Versorgung 18V (+) auf WRS defekt WRS: LED3 aus ? - 016
016 Versorgung 18V (-) auf WRS defekt WRS: LED4 aus? - 017
017 Ausgangsspannung > 113V (d.h. zu hoch) WRS: LED5 aus ? 018 019
Kabelbruch Doppel-Litze Sperrdrossel zu
018 Verbindung prüfen, IVS tauschen - -
IVS oder IVS defekt
019 Mikrocontroller auf WRS defekt WRS: LED6 aus ? - 020
Prim.-Überstrom (Trafo, Sek.-Gleichrichter, Sek.-Dioden prüfen,
020 - -
Wechselrichter-IGBTs usw. defekt) Wechselrichter IGBTs prüfen

Ausgangsspannung nur ca. 60V ?


030 S-Zeichen-Test spricht nicht an 031 032
(Soll = 100V)
Verbindung Trafo-Mitte zu Sek.-Modul
031 - -
unterbrochen
032 IGBT’s auf Wechselrichtermodul defekt Uo = 100V in Stellung DC+ / DC- ? - -

LED auf Wechselrichter aus bei nicht- Spannung an Wechselrichter-


040 041 -
taktendem System Schienen +/- = 0 ? (Soll = 450V)
Sicherung auf Steuertrafo 285V,
041 Ladekreis Wechselrichter defekt - 019
Hilfsgleichrichter defekt ?

050 Temperaturstörung NTC-Litzen unterbrochen ? - 051


Widerstand (kalten Zustand):
051 NTC defekt - -
ca. 50...60 k

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 7


AIS = Anzeige Inverterstörung
Ja Æ Nein Æ
Nr. Störung / vermuteter Fehler untersuche: weiter weiter
mit: mit:

Gerät startet trotz nicht gedrückter Erdungslitze DGF-Filter nicht


060 - 061
Brennertaste entfernt?
R40-Ferritring noch nicht im FB-
061 Entstörung Fernbedienungsbuchse - -
Kabelbaum?

070 Strom-Sollwert bleibt auf „000“ Kippschalter auf „V“ ? - 071


071 Dipschaltercodierung auf FLP Falsche Dipschalter-Codierung? - -

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4 Baugruppenbeschreibung

4.1 Primärmodul

Beschreibung:
Im Primärmodul wird die Netzspannung (400 VAC) im Gleichrichter-Modul zur Zwischenkreis-
Spannung gleichgerichtet (ca. 580VDC), stabilisiert durch Lambda-Drossel und Kondensatorbatterie.
Die Zwischenkreisspannung wird durch die beiden IGBTs und die Umschwingdrossel-Kondensator-
Anordnung zu zwei gegeneinander verschiebbaren Trapezspannungen zerhackt (Taktfrequenz =
35kHz) und in den Hauptrafo eingespeist.

Beim Einschalten des Geräts wird die Kondensatorbatterie zunächst durch den Ladekreis gebremst
aufgeladen. Erst wenn der Ladestrom unter 300 mA sinkt, wird der Schütz angesteuert Æ LED1
leuchtet
Wenn die Zwischenkreisspannung über 480 VDC angestiegen ist, erfolgt die Freigabemeldung. Æ
LED2 leuchtet

Überwachung des Trafo-Primärstroms:


Bei Kurzschluß im Gleichrichtermodul bzw. Wechselrichter melden Ansteuerschaltungen Überstrom
und bewirken über Thyristor permanente Inverterstörung.

Prüfhinweise:
- LED1 (K1) und LED2 (FG) müssen leuchten

- Zwischenkreisspannung: zwischen Plus- und Minus-Schiene: Soll-Wert = 580VDC

- Das Primärmodul PM-3 bzw. PM-5 kann durch Abziehen des grauen WAGO-Steckers
spannungslos gemacht werden. (L1,L2,L3 liegen nicht an)
Das Freigabesignal muß dann durch Überbrücken der Jumper-Kontakte X11 simuliert werden.

- Messung der IGBT's auf Primärmodul und Wechselrichter:

Æ Zum Prüfen Gate-Stecker abziehen !


ACHTUNG! Gate-Eingänge sehr empfindlich auf statische Aufladung
Æ Gate-Emitter-Eingänge kurzschließen !

Gate-Emitter: hochohmig in beiden Richtungen


(auf Primärmodul-Platine PM-3 bzw. PM-5 zusätzlich
2 Prüfpins je Gate: X100, X200, X300, X400)

Emitter-Kollektor: parallel liegende Freilaufdioden ausmessen:


2x 0,2...0,4V in Sperr-Richtung mit Diodenprüfer

Austausch Primärmodul

Æ Bisherige Leiterplatte PM3-3/D (T.Nr. 1021441) wird ab sofort ersetzt durch PM-4.0
(T.Nr. 1021597)

Æ Bisherige Primär-IGBT-Module MG 75Q 2Y S40 (T.Nr. 2012617) werden ersetzt durch


CM 100 DU-24 NFH (T.Nr. 2012842)

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 9


Primärmodul PM-3/PM-4/PM- 5
1 2 3 4 5 6

10

9
7

Pos. Bezeichnung Funktion

1 Feinsicherung T400mA Ladekreis F1


2 Triac für Schütz TH1
3 LED Freigabe Kondensatorbatterie sonst Inv. Stör. LED2
4 LED Hauptschütz Ein Ladekreis sonst Inv.störung LED1
5 LED Spannungswarnung Kondensatorbatterie LED3
6 Freigabe-Jumper (Freigabe ohne Netz) X11
7 Trafostromwandler
8 Zwischenkreisspannung ca. 580 VDC
9 Widerstände 100 Ohm Ladekreis R7/R8
10 Gleichrichter Ladekreis D9/10/11/12

Seite 10 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


C1

sw
Diodenprüfer
0,2 V
G1

rot
E1 C2E1

G2 0,2 V

E2 E2

G1 C1 E2 C2E1
E1
E2
G2

4.2 Sekundärmodul

Beschreibung:

Im Sekundärmodul wird die Trafo-Ausgangspannung in den Isotop-Modulen


gleichgerichtet. Die zusätzlichen Dioden im TO 220-Gehäuse wirken als
Spannungsverdoppler, um die Leerlaufspannung U0 = 100V zu erreichen.

Prüfhinweise:

Isotop-Module (=Leistungsgleichrichter): TO 220-Dioden:


0,2...0,4V in Sperr-Richtung 0,2...0,4V in Sperr-Richtung
mit Diodenprüfer mit Diodenprüfer

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 11


4.3 Invertersteuerung IVS-1

Beschreibung:

Die Invertersteuerung regelt den Schweißstrom bzw. die Schweißspannung


durch Verschiebung der Trapezspannungen vom Primärmodul.
Sie überwacht auch die Erwärmung der einzelnen Baugruppen.

Eingänge: Sollwerte I und U


Ausgänge: Zurückmeldung von Istwerten I und U normiert

Prüfhinweise:

- LED1 (Temperatur), LED5 (+/-15V) und LED6 (IGBT-Ansteuerung) müssen leuchten

- NTC's: Widerstand im kalten Zustand: 40 ... 60 kOhm

- Der Offset-Trimmer PT1 des Shunt-Verstärkers auf IVS-1.4 ist auf Strom = 0 A richtig justiert,
wenn er am Kipp-Punkt zwischen (+) und (-) steht, d.h. wenn bei leichtem Hin- und Herdrehen
LED2 auf IVS-1.4 gerade an- und ausgeht.

Seite 12 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


Invertersteuerung IVS-1.5

1 2 3 4 5 6

12 11 10 9 8 7

Pos. Bezeichnung Funktion

1 Shunt-Verstärker Offsets PT1


2 LED Versorgung +/-15V f. Isolierteil sonst Inv.Stör. LED5
3 LED Betrag der Ausgangsspannung LED4
4 Eichung Strom PT3
5 Stromminimum PT4
6 Eichung Spannung 5V <=> 100V PT5
7 Inverter läuft Impulsfreigabe LED7
8 Eichung Strom für Anzeige 1 V <=> 100 A PT2
9 Sammelmeldung Inverterstörung LED6
10 Temperatur ok 5 NTC, zur WS 20 LED1
11 Strom-Polarität Offset-Abgleich LED2
12 Strom-Betrag LED3

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 13


4.4 Wechselrichter-Modul und Wechselrichter-Steuerung WRS-1

Beschreibung:

Das Wechselrichter-Modul ist ein Hochstrom-Umschalter, der wechselweise den positiven Pol
oder den negativen Pol des Gleichrichters auf den Ausgang durchschaltet. Dies geschieht
durch zwei bzw. drei parallelgeschaltete IGBT-Module mit je 200 A.
Außerdem enthält das Wechselrichter-Modul eine Begrenzungsschaltung, die wie eine große
Zenerdiode die Schienen-Spannung auf max. ca. 450 V begrenzt. Dieses Begrenzer-Modul
besteht im wesentlichen aus der Platine BGM, einem 900V-MOSFET und einem Chassis-
Widerstand.
Die Schienen-Spannung wird mit einer Hilfswicklung auf dem Steuertrafo und mit einem
Gleichrichterblock (auf der Zwischenwand) auf ca. 410V Leerlaufspannung aufgeladen.

Prüfhinweise:

WR-Modul: Die LED zeigt an, ob an zwischen Plus- und Minus-Schiene Spannung anliegt.
Sie muß beim Einschalten des Geräts sofort leuchten.
Æ Schienenspannung +/- : ca. 410 V

+ Schiene
- Schiene
Ausgang

WRS-1: LED3 (+18V), LED4 (-18V), LED5 (S-Überwachung) und LED6 (Mikrokontroller-
Überwachung) müssen leuchten

LED1 und LED2 zeigen Schweißstrom-Status (+) bzw. (-) an.


Im Ruhezustand sind beide LEDs aus.
Bei taktendem System leuchtet immer eine der beiden.

Seite 14 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


WECHSELRICHTERSTEUERUNG WRS-1.2

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 15


Seite 16 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008
5 Blockdiagramm ESS-Squarearc 306 / 456

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 17


6 AUSTAUSCH WRS-GAL AUF DER PLATINE WRS

6.1 UMBAUANLEITUNG
zum Austausch des WRS-GAL auf der Platine WRS-1.2 (oder 1.0/1.1).

1. Schweißgerät vom Netz trennen und mindestens 2 Minuten warten.


2. 4 Kranösen lösen (siehe Pos. 1)
3. Gehäuse-Haube abnehmen
4. Auf der Platine WRS-1.2 (oder 1.0/1.1) WRS-GAL V1.0 (alt) (siehe Pos 2)
vorsichtig entfernen.
5. Neues WRS-GAL V2.0 04.02.99 einsetzen und kontrollieren ob alle Pins im IC-
Sockel sind bzw. kein Pin verbogen ist.
Achtung: Einbaurichtung beachten! Einkerbung am IC muß nach links zeigen
(siehe Pos. 3).
6. Getauschtes WRS-GAL V1.0 (alt) bitte an Fa. Ess zurücksenden (dringend).
1 2

Seite 18 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


7 Die Oxid-Entfernung beim Aluminium – WIG-Schweissen

Material Schmelzpunkt Härte Wärme- Elektr.


Leitfähigkeit Leitfähigkeit
Aluminium 658° weich sehr hoch sehr gut
Aluminiumoxid 2028° sehr hart gering exzellenter
= Keramik Isolator

Aluminiumoxid bildet sich bei Kontakt des Aluminiums mit dem Sauerstoff der Luft und
zwar um so schneller, je höher die Temperatur des Aluminiums ist (exponentielle
Zunahme).

Zum Schweissen ist eine periodische elektrische Oxidentfernung notwendig, sonst


kommt es zu Oxideinschlüssen in der Naht. Dies wird dadurch erreicht, daß der
Lichtbogen in regelmäßigen Abständen in seienr Stromrichtung umgepolt wird, so daß
die WIG-Nadel positiv wird. In dieser positiven Phase des Lichtbogens werden die im
Plasma ionisierten Schutzgasatome auf das Werkstück hin beschleunigt. Da sie eine
weit größere Masse haben, als die Elektronen, sind diese Schutzgasionen in der Lage,
Oxidhaut des Aluminiums zu zerstören. Das Oxid wird also durch das Bombardement
mit Argon- bzw. Heliumionen zerstäubt.

In der negativen Halbwelle des Lichtbogens wird der Hauptamteil der Wärme in das
Schweißbad eingebracht. Eine Tabelle dazu:

Halbwelle Funktion Wärme im Wärme in WIG-


Schweißbad Nadel ca.
Positive Nadel Reinigung 20 % 80 %
Negative Nadel Wärmeeinbringung 80 % 20 %

Wenn der positive Anteil des Wechselstromlichtbogens zu groß wird, wird ein erheblicher
Anteil der aufgebrachten Energie auf die Wolfram-Nadel übertragen und muß über das
Brennerkühlsystem abgeführt werden. Diese Energie ist verloren. Der Verbrauch von
Wolfram-Nadeln steigt mit deren thermischer Überlastung an und führt auch hier zu
erhöhten Verbrauchskosten. Weiterhin wird die Stabilität des WIG-Lichtbogens negativ
beeinflußt, wenn die Reinigungswirkung übertreiben wird. Die Zündung der positiven
Halbwelle ist auf einem völlig gereinigten oxidfreien Aluminiumbereich ungleich schwerer,
besonders wenn ein spiegelglatter, flüssiger „Aluminiumsee“ vorliegt.
Halbwellenaussetzer sind dann die Folge, welche auch durch den Einsatz eines HF-
Zündgerätes nicht verhindert werden können.

Wenn es die Schweißaufgabe zulässt, wird man also aus Qualitätsgründen und aus
ökonomischen Gründen den positiven Anteil des Wechselstromes nur so groß
wählen, daß eine voll ausreichende Reinigungswirkung gegeben ist.

Jedes „Mehr“ führt zu Energieverlust, erhöhten Kosten und zu schlechterer Licht-


bogenstabilität. Weniger Plusanteil → mehr Minusanteil → höherer Lichtbogendruck
→ mehr Einbrand → mehr Wärmeeintragung → höhere Schweißgeschwindigkeit →
mehr Effizienz
→ diese Richtung stimmt!

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 19


8 LEGENDEN UND STROMLAUFPLÄNE

8.1 Legende zum Stromlaufplan Teil 1 Squarearc 306 / 456

Seite 20 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


8.2 Legende zum Stromlaufplan Teil 2 Squarearc 306 / 456

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 21


8.3 Stromlaufplan Teil 1 Squarearc 306

Seite 22 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


8.4 Stromlaufplan Teil 2 Squarearc 306

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 23


8.5 Stromlaufplan Teil 3 Squarearc 306

Seite 24 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


8.6 Stromlaufplan Teil 1 Squarearc 456

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 25


8.7 Stromlaufplan Teil 2 Squarearc 456

Seite 26 Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008


8.8 Stromlaufplan Teil 3 Squarearc 456

Service-Anleitung Typ Squarearc 306 / 456 Datum 12/2008 Seite 27

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