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Dirk-André Deckert & Jago Silberbauer Wintersemester 2023/24

Mathematik 1 für Physiker - Übungsblatt 4

Aufgabe 1
Entscheiden Sie bei den folgenden Relationen, ob es sich um Funktionen, Abbildungen oder keins von
beidem handelt. Begründen Sie Ihre Antwort.
a) f := {(x, y) ∈ (R \ {0}) × R | x2 · y = 1}
b) g := {(x, y) ∈ R × R | x2 + y 2 = 1}
c) h := {(x, y) ∈ R × R | x · y 3 = 1}

Aufgabe 2
Untersuchen Sie die folgenden Funktionen auf Wohldefiniertheit. Begründen Sie dabei jeden Argumen-
tationsschritt.
a) f : A ∪ B → {0, 1} mit f (x) = 0, falls x ∈ A, und f (x) = 1, falls x ∈ B für alle x ∈ A ∪ B (A und
B sind beliebige Mengen).
b) g : N → N, n 7→ 2n + 1.
c) h : {1, 2, 3} → {1, 2, 3}, x 7→ h(x), wobei h(x) als das Element des Wertebereichs definiert ist mit,
sodass beim Teilen durch 4 von x · h(x) der Rest 1 bleibt.

Aufgabe 3
Es bezeichne R die reellen Zahlen und R+
0 die nicht-negativen reellen Zahlen. Beweisen Sie die folgenden
Aussagen und begründen Sie dabei jeden Schritt.
a) f : R → R, x 7→ x2 ist weder surjektiv noch injektiv.
b) g : R → R+ 2
0 , x 7→ x ist surjektiv, aber nicht injektiv.

c) f R+
ist injektiv, aber nicht surjektiv.
0

d) g R+
ist bijektiv.
0

Aufgabe 4
Es seien A, B, C Mengen und f : A → B, g : B → C Abbildungen. Zeigen Sie die folgenden Aussagen.
a) Die Abbildung f ist genau dann bijektiv, wenn es eine Abbildung f −1 gibt, sodass für alle x ∈ A
die Gleichung f −1 (f (x)) = x, und für alle y ∈ B die Gleichung f (f −1 (y)) = y gilt.
b) In dem Fall, dass f bijektiv ist gibt es genau eine Umkehrfunktion.
c) Falls f und g beide bijektiv sind, so gilt (g ◦ f )−1 = f −1 ◦ g −1 .

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Aufgabe 5
Es folgt ein Beweis dafür, dass alle Menschen den gleichen Namen haben. Wo liegt der Fehler?

Beweis: Die Aussage, dass alle Menschen gleich heißen ist äquivalent dazu, dass in jeder endlichen
Menge von Menschen alle denselben Namen haben. Letzteres beweisen wir nun durch Induktion
über die Anzahl der Elemente einer endlichen Menge von Menschen. Für den Induktionsanfang
betrachten wir eine Menge, die nur einen Menschen enthält. Jeder Mensch in dieser Menge hat
denselben Namen, da diese Menge genau ein Element hat. Damit ist der Induktionsanfang bewiesen.
Für die Induktionsvoraussetzung nehmen wir nun an, dass für ein fixiertes n ∈ N gilt, dass in jeder
Menge von Menschen mit n Elementen alle gleich heißen. Im Induktionsschritt ist jetzt zu zeigen, dass
dies auch für jede Menge mit n + 1 Menschen gilt. Es sei A = {m1 , . . . , mn+1 } eine solche Menge. Diese
kann geschrieben werden als

˙
A = {m1 , . . . , mn }∪{mn+1 }. (1)

Nach Induktionsvoraussetzung haben alle mi , i = 1, . . . , n bereits den gleichen Namen. Es muss also nur
noch gezeigt werden, dass mn+1 auch diesen Namen hat. Betrachten wir dazu eine ähnliche Zerlegung
von A, nämlich

˙
A = {m1 }∪{m2 , . . . , mn+1 }. (2)

Erneut haben hier alle mi , i = 2, . . . , n + 1 den gleichen Namen nach Induktionsvoraussetzung. Da


aber der Name von m2 , . . . , mn bereits in der Zerlegung von A in (1) festgelegt wurde, muss also mn+1
auch so heißen. Das schließt den Induktionsschritt und damit wurde die Behauptung bewiesen.

Aufgabe 6
Es sei A eine Menge mit n ∈ N Elementen.
n
a) Zeigen Sie |{M ⊂ A | |M | = k}| = k für alle k = 0, . . . , n durch vollständige Induktion.
b) Zeigen Sie |P(A)| = 2n durch vollständige Induktion.
Pn n
c) Folgern Sie die Gleichung k=0 k = 2n .
Pn n k n−k
d) Beweisen Sie den binomischen Lehrsatz: Für alle x, y ∈ R und n ∈ N gilt (x + y)n = k=0 k x y .

Dieses Blatt wird in den Tutorien der Woche vom 13.11.2023 bis zum 17.11.2023 besprochen. Es
gibt keine Korrektur für dieses Blatt. Dennoch, bitten wir Sie beim Bearbeiten der Aufgaben alle
Antworten zu begründen und sich um eine saubere Gliederung sowie eine klare Argumentation zu
bemühen. Kennzeichnen Sie z.B. Behauptungen, Annahmen und Folgerungen.

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