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Übungen zur Vorlesung

Theoretische Physik III: Elektrodynamik

Kai Hansmann, Reinhold Walser

SoSe 2023 Blatt 1 12. 04. 2023 Übungstermin: 19/20/21. 04. 2023

Aufgabe 1. Rechnen mit dem ε-Tensor


Der ε-Tensor (vollständig antisymmetrischer Tensor dritter Stufe) wird defininert durch:
1. Der Tensor 3. Stufe εi jk mit i, j, k = 1, 2, 3 ist antisymmetrisch bezüglich der Vertau-
schung zweier Indizes.
2. ε123 = 1.
(a) Berechnen Sie die Elemente des ε-Tensors. Zeigen Sie weiterhin, dass
δi1 δi2 δi3
εi jk = δ j1 δ j2 δ j3
δk1 δk2 δk3

die in der Definition der εi jk geforderten Eigenschaften besitzt. δi j ist das Kronecker-
Symbol. Berechnen Sie das Produkt εi jk εlmn und zeigen Sie die Relationen

εi jk εlmk = δil δ jm − δim δ jl


εi jk εl jk = 2δil
εi jk εi jk = 6

Beachten Sie die Summenkonvention, die besagt, dass über doppelt vorkommende
Indizes summiert wird.
(b) Zeigen Sie mit Hilfe des ε-Tensors die Gültigkeit folgender Vektorbeziehungen:
1. Die zyklische Vertauschbarkeit im Spatprodukt

A · (B × C) = C · (A × B) = B · (C × A)

2. Doppeltes Vektorprodukt

A × (B × C) = B(A · C) − C(A · B)

3. Lagrange Identität

(A × B) · (C × D) = (A · C)(B · D) − (B · C)(A · D)

(c) Leiten Sie unter Verwendung des ε-Tensors die folgenden Beziehungen der Vektor-
analysis (in kartesischen Koordinaten) her

∇ × (∇φ ) = 0, ∇ · (∇ × v) = 0, ∇ × (∇ × v) = ∇(∇ · v) − ∆v.


Aufgabe 2. δ -Distribution

G
Distributionen → g ∈ F 0,
sind spezielle Kerne G von linearen Abbildungen f ∈ F :−
0
R
dy G(x, y) f (y) = g(x), von einen Raum von Testfunktionen F auf F und werden durch
inhomogene Integralgleichungen beschrieben. Die Diracsche δ -Distribution ist translati-
onsinvariant, δ (x, y) = δ (x − y), und hat die Eigenschaft

1, für x ∈ L
Z
dy δ (x − y) = (1)
L 0, sonst.
Sie ordnet einer Testfunktion f Z(y) deren Funktionswert an der Stelle y = x zu:
dy δ (x − y) f (y) = f (x). (2)
R
Die obige Gleichung ist jedoch nur symbolisch zu verstehen, da δ (x) = limσ →0 δσ (x) als
Grenzwert einer Funktionenfolge definiert ist und für jeden Funktionenraum F gefunden
werden muss (Polynome, Exponentialfunktionen, . . . ).
(a) Leiten Sie aus der definierenden Gleichung (2) die folgenden elementaren Eigen-
schaften jeder δ -Distribution ab:
δ (x) = δ (−x); xn δ (x) = 0, n ∈ N; δ 0 (x) = −δ 0 (−x);
1
δ (ax) = δ (x), a 6= 0; xn δ (n) (x) = (−1)n n! δ (x), n ∈ N0
|a|
(b) Zeigen Sie unter Verwendung des Mittelwertsatzes der Integralrechnung, dass durch
die Lorentz-Cauchy-Distribution
1 σ
Z ∞
δσ (x) = , σ > 0, dx δσ (x) = 1, (3)
π x2 + σ 2 −∞
für jede absolut integrierbare und in x stetige Funktion f mit kompaktem Träger gilt
Z
lim dy δσ (y) f (y) = f (x). (4)
σ →0+ R

(c) Zeigen Sie, dass die eindimensionale Fourierdarstellung


1
Z
δσ (x) = dk eikx e−σ |k| (5)
2π R
für σ > 0 mit der Darstellung aus Gleichung (3) übereinstimmt.
dΘ(x) d 2 |x|
(d) Berechnen Sie dx und dx2
,
wobei die Sprungfunktion Θ(x) definiert sei durch

1 für x > 0,

Θ(x) = 21 für x = 0, (6)

0 für x < 0.

(e) Zeigen Sie, dass die Darstellung der dreidimensionalen δ -Funktion


δ3 (r) = δ (x)δ (y)δ (z) (7)
in Kugelkoordinaten durch
1
δ3 (r0 − r) = δ (r0 − r)δ (θ 0 − θ )δ (ϕ 0 − ϕ) (8)
r2 sin θ
gegeben ist. Wie sieht die entsprechende Darstellung in Zylinderkoordinaten aus?

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