D: 9,90 € • CH: 19,80 sfr • A: 10,90 € • B/NL/L: 11,40 €

01/2014

STABILES
GERÄT:
LEAPFROG
CREATR

BIOLOGISCHE
ALTERNATIVE:

3D-DRUCK MIT PAPIER

ALLES BUNT:

MEHRFARB-3D-DRUCK

DER KLEINE SCHWARZE

SCHREIBTISCHDRUCKER
IRAPID BLACK
Die richtige Technik im Blick!
Vorteilspaket: Drehen I bis III, NUR 39,90 €, Best.-Nr.: 700 0038

Metallbearbeitung I
Laufzeit: 42 min Laufzeit: 43 min Laufzeit: 46 min Sowohl Gewindeschneiden und die
Best.-Nr.: 6211161 Best.-Nr.: 6211162 Best.-Nr.: 6211163 Herstellung von Kugellagern, als
Einzelpreis: 14,80 € Einzelpreis: 14,80 € Einzelpreis: 14,80 € auch der Umgang mit Messwerk-
zeugen werden in diesem Film an-
schaulich dargestellt. Skizzen zum
Nachbau der Hilfswerkzeuge sind
Vorteilspaket: Gießtechnik...I+II, NUR 27,50 €, Best.-Nr.: 700 0050 im Film enthalten. Diese DVD ist die
ideale Ergänzung zu den Drehen-
Werkstoffe Werkstoffe und Fräsen-Reihen – ebenfalls aus
Urmodelle Massivguss dem VTH-Programm.
Silikonformenbau Stempelguss
Verarbeitung von Guss von Kleinteilen Laufzeit: ca. 49 Minuten
Silikonen Mehrteilgier Guss Best.-Nr.: 620 1147
Gießtechniken Hohlkörperguss Einzelpreis: 9,90 €
Ausformen Eindicken von Sili-
konen

Laufzeit: ca. 75 min Laufzeit: ca. 60 min

Best.-Nr.: 620 1141 Best.-Nr.: 620 1142
Einzelpreis: 14,80 € Einzelpreis: 14,80 €

Vorteilspaket: Fräsen I und II, NUR 27,50 €, Best.-Nr.: 700 0039

Drehen und Fräsen

in Anwendung
Diese DVD zeigt die Anwendung
der Basistechniken des Drehens
und Fräsens an komplexen Bau-
teilen
Laufzeit: 52 min C Laufzeit: 54 min
Best.-Nr.: 621 1227 Best.-Nr.: 621 1228 Laufzeit: 76 min · Best.-Nr.: 6211291
Einzelpreis: 14,80 € Einzelpreis: 14,80 € Einzelpreis: 14,80 €

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22 Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de
Editorial Inhalt

Liebe Leserinnen
und Leser,
Die erste Ausgabe von 3D-DRUCK – DAS MAGA-
ZIN war ein voller Erfolg. Viele Ideen und Vorschlä- 3 Inhalt & Editorial
ge erreichten uns nach dem Erscheinen – vielen
Dank dafür! 4 iRapid BLACK
In der zweiten Ausgabe von 3D-DRUCK – DAS
MAGAZIN stellen wir mit dem iRapid BLACK und
10 Dual-Extruder Multex Duo Pro´
dem Leapfrog Creatr zwei 3D-Drucker vor, die 15 Umfrageergebnis aus Ausgabe 1/2013
auch für den weniger bastelfreudigen User ge-
eignet sind. Quasi im Plug-and-play-Verfahren las- 16 Workshop CAD-Konstruktion
sen sich mit diesen beiden Geräten schnell erste
Erfolge erzielen. Die unterschiedlichen Konzepte 22 3D-Druck-News
der beiden Drucker zeigen wir in den Beiträgen. 30 3D-Druckkopf von STEPCRAFT
Eine interessante Alternative zu einem komplett
eigenständigen 3D-Drucker ist der Umbau ei- 36 3D-Druck-Basics: Filamente
ner bei vielen technisch Interessierten bereits
vorhandenen CNC-Maschine zum vielseitigen 40 Düsenkühlung von Multec
Produktionszentrum inklusive 3D-Druck-Mög-
41 Impressum
lichkeit. Das Iserlohner Unternehmen Stepcraft
bietet für seine gerade auch für Einsteiger sehr 42 Beyond Excel: Statistiken als 3D-Drucke
gut geeigneten Portalfräsen einen Umbausatz
zum 3D-Drucker an – wir stellen ihn vor und tes- 44 Literaturtipps
ten die Verwendbarkeit.
Viele 3D-Druck-Anwender wünschen sich die
46 Farbdruck ohne Mehrfachextruder
Möglichkeit, mehrfarbig zu drucken. In der ak- 50 Wasserlöslicher Support: PVA
tuellen 3D-DRUCK – DAS MAGAZIN zeigen wir
sowohl den nachrüstbaren Dual-Extruder von 52 Stand-Alone-Drucker-Konzepte
Multec als auch Möglichkeiten ohne Mehrfach-
extruder farbige Objekte zu produzieren.
58 Leapfrog Creatr
Das Drucken ist das eine – die Konstruktion das 64 3D-Druck aus Papier: Mcor Technologies
andere. Viele Leser der ersten Ausgabe wünsch-
ten sich genauere Informationen über die 3D-
Konstruktion. In einem kleinen Workshop zeigen
wir in der aktuellen Ausgabe, wie ein 3D-Objekt
im CAD-Programm konstruiert und anschließend
ausgedruckt wird.

Oliver Bothmann
Redaktion 3D-DRUCK – DAS MAGAZIN

3
Der kleine
Schwarze
Schreibtisch-FDM-Drucker
iRapid BLACK
Die meisten Innovationen und
Neuentwicklungen im Bereich
des 3D-Drucks für zuhause kom-
men nicht von großen Konzer-
nen, sondern von kleinen, jungen
Unternehmen mit engagierten
Gründern und Mitarbeitern. Eines
dieser Unternehmen ist iRapid
aus Köln, welches den FDM-Dru-
cker iRapid BLACK auf den Markt
gebracht hat. Und der besitzt ei-
nige Innovationen, die man sich
einmal anschauen sollte.
Ol i v er B o t hm a nn
4
Ein Gerät für den Schreibtisch, mit dem ein-
fach Teile im FDM-Verfahren gedruckt wer-
den können, das war das Ziel von Mirjana
Jovanovic und Dipl.-Ing. Hakan Okka, den
Köpfen hinter iRapid. Ohne weitergehende
Vorkenntnisse sollte jeder User mit diesem
Gerät einfach Teile produzieren können. Und
dafür weist der iRapid BLACK einige span-
nende Besonderheiten auf.
Design und Technik – harmo-
nisch vereint
Schon beim Auspacken des Geräts fällt
sofort angenehm das geringe Gewicht
und der trotzdem stabile Aufbau des iRa-
pid BLACK auf. Nur neun Kilogramm bring
er auf die Waage und passt durch seinen
kompakten Aufbau (50 Zentimeter breit, 35
Zentimetern tief und 40 Zentimeter hoch)
dabei hervorragend auf einen normalen
Druckertisch oder – wenn man den Platz
hat – direkt auf den eigenen Schreibtisch.
Und da macht er sich auch noch gut, denn
Dank der Hochglanzoptik ist er nicht nur
technisch sondern auch designmäßig auf
der Höhe.
Seine hohe Stabilität erhält der iRapid
BLACK dabei durch eine wirklich durch-
dachte Konstruktion. Das Gehäuse des Dru-
ckers besteht aus 5 mm dicken gefrästen
Kunststoffplatten, die miteinander verzahnt
und verklebt sind. Zudem sind sie mittels
10 bzw. 12 mm dicken Stahlrundstangen
verschraubt, die gleichzeitig als Führungen
 Gut zu erkennen: Die
äußerst massiven Stahl-
rundstäbe, die sowohl
zur Verschraubung
der Gehäuseteile als
auch als Führung für
den Drucktisch dienen.
Auch zu sehen sind
zwei der Endschalter,
die in Form von Tastern
montiert sind
Von oben zu sehen die einfache aber sehr wirksame Filament-
spannung und Führung

Der Extruder des iRapid BLACK besteht ebenfalls aus Kunststoffplatten, Der eigentliche Drucktische besteht aus einer Kunststoff-
den notwendigen technischen Teilen und für die Filamentspannung zwei platte, die mittels starker Magnete auf vier Inbusschrau-
3D-Druckteilen ben gehalten wird

für den Drucktisch dienen. Dies zusammen

ergibt trotz des Materials Kunststoff eine
extrem stabile und verwindungssteife Basis
für den Drucker.
Die Basis des Drucktischs besteht ebenfalls
aus gefrästen und verklebten Kunststoff-
platten und wird auf Rundführungen, die
auf den Verschraubungsstangen laufen,
bewegt. Und hier kommt die nächste Be-
sonderheit: Der Drucktisch aus Kunststoff
ist unbeheizt (trotzdem gab es bei allen Durch das eingebaute Display hat man die wichtigsten Informationen stets im Blick
Drucktests keine Probleme mit dem Ablö-
sen des Druckteils) und sitzt mittels starker
Magnete auf vier Schrauben, mit denen
der Tisch ausgerichtet werden kann. Ein
ebenso einfaches, wie effektives System um
eine saubere Ausrichtung zu erreichen. In

5
Die Platte hält hervorragend und lässt das Druckteil auch ohne Heiz-
bett sehr gut haften
der Mitte wird der Drucktisch zudem durch
eine weitere Schraube gestützt, sodass es
auch hier nicht zu einem Verziehen kom-
men kann.
Auch die Konstruktion des Extruders be-
steht aus diesen Kunststoffplatten. Der
Schrittmotor wurde dabei nahezu un-
sichtbar verbaut, das Hotend ist gegen die
Kunststoffplatten isoliert, sodass man hier
keine Befürchtungen vor Verformungen
haben muss. Ein bisschen RepRap ist übri-
gens hier auch verbaut, denn bei zwei Teilen
der Filamentförderung handelt es sich um
FDM-Druckteile.
Auch der Extruder läuft auf zwei sehr massi-
ven Stahlrundstangen mittels Rundführun-
gen und daher ist keine Verwindung und
Ungenauigkeit der Bewegung zu erwarten.
Wirklich ungewöhnlich und wie ich finde
hochinteressant ist die Übertragung der
Bewegungen der Schrittmotoren auf die
einzelnen Achsen. Anders als bei anderen
Druckern, die meist mit Zahnriemen und/
Die patentierte Ansteuerung der Achsen mittels Zahnstangen ist ebenso wirkungsvoll und exakt wie robust
6
Der Druck läuft
oder Trapez- bzw. Kugelgewindespindeln
arbeiten, setzt iRapid hier auf eine paten-
tierte Zahnstangenansteuerung. Für die
X- und die Y-Achse sitzt hierbei an allen
vier Außenkanten des Druckbereichs ein
Schrittmotor, der über ein Ritzel auf eine
Zahnstange wirkt. Auch der Extruder wird in
der Z-Achse über eine Zahnstange bewegt.
Diese Ansteuerungstechnik ist äußerst ro-
bust und durch die Verwendung von je
zwei Schrittmotoren sehr exakt. Zudem
lassen sich alle Teile recht einfach im Falle
eines Defekts durch die gute Erreichbarkeit
austauschen beziehungsweise leicht Repa-
raturen durchführen. Meiner Meinung nach
sind solche Defekte bei der Robustheit der
Ausführungen an diesen Teilen aber eher
nicht zu erwarten.
Die gesamte Steuerungselektronik ist – bis
auf das Netzteil – in einem „doppelten Bo-
den“ an der Unterseite des Geräts unterge-
bracht. Neben dem Ein/Aus-Schalter sitzt
hier auch ein blaues Display, welches mittels
eines Druck- und Drehschalters und eines
Menüs bedienbar ist. Die wichtigsten Funk-
tionen können hier angesteuert werden
und dank eines eingebauten 4-GB-Spei-
chers ist auch das Drucken ohne Compu-
teranschluss möglich – eine wichtige Mög-
lichkeit, die den Drucker zum vollwertigen
Stand-Alone-Gerät macht. Zur besseren Be-
obachtung des Druckvorganges ist im Dru-
cker eine helle LED-Beleuchtung eingebaut.
Drucken mit dem iRapid
BLACK
Die Drucksoftware des iRapid BLACK basiert
auf der bekannten Repetier-Host-Plattform.
Die Bedienung ist daher recht einfach. Die
Anleitung für den Drucker findet sich auf der
Homepage des Herstellers unter www.irapid.
de in digitaler Form und leitet den Neunut-
zer direkt durch die ersten Schritte bis zum
Druck. Auch wenn diese Form der Anleitung
zunächst ein wenig ungewohnt ist, nimmt
sie doch gerade Neulinge in der Materie sehr
W Was passt besser zu diesem schwarzen Dru-
cker als ein Vertreter der Dunklen Seite? Das
Modell des Darth-Vader-Kopfes stammt vom
User Ulf aus Thingiverse
gut an die Hand und führt durch die ersten
Schritte. In der Anleitung befindet sich auch
der Link zum Download der Software, die
direkt mit den Einstellungen und den Profi-
len für den iRapid BLACK (für verschiedene
Druckauflösungen beziehungsweise mit
und ohne Support) versehen ist.
Nachdem man den PC und den Drucker
verbunden hat – das sollte normalerweise
kein Problem sein – kann man die ersten
Bewegungen von Hand steuern und ent-
sprechend der Anleitung auch das Filament
(wie so oft hier„Kunststoffdraht“ genannt) la-
den danach kann es dann zum ersten Druck
gehen. Hierzu muss der Extruder natürlich
entsprechend vorgeheizt werden und man
kann dann gleich einer der im internen
Speicher vorhandenen Dateien nutzen um
zum einen einen Testdruck durchzuführen
und die Einstellung des Drucktisches zu
überprüfen. Mittels des Drehschalters wählt
man „SD-Karte“ und dann „Datei drucken“
aus. Wählt man nun die Datei „leveling“, so
druckt der iRapid BLACK fünf kleine Quader,
die auf den Unterstützungspunkten des
Drucktisches liegen. Werden alle korrekt ge-
druckt, so ist der Drucktisch gut justiert (dies
war beim Testgerät sofort der Fall) und man
kann sich an weitere Druckarbeiten machen.
Die Arbeit mit Repetier ist denkbar einfach
und soll hier nur kurz beschrieben werden.
Nach dem Laden einer STL-Datei (die dann
grafisch dargestellt wird) kann man das ge-
wünschte Slicing-Programm auswählen. Für
den iRapid BLACK stehen hier sowohl Slic3r
als auch Skeinforge mit fertigen Profilen
zur Verfügung. Natürlich kann man nach
Bedarf auch weitere Profile anlegen und
nutzen. Nach einem Klick auf „Slice mit …“
wird der G-Code erstellt und nach dessen
Fertigstellung kann – einen vorgeheizten
Extruder vorausgesetzt – mit dem Druck
begonnen werden. Diesen setzt der iRapid
mit nicht allzu großer Lautstärke (ledig-
lich der kleine Lüfter der Steuerung ist ein
wenig störend) um. Sehr gut ist dabei das
sehr saubere Druckbild auch bei geringeren
Schichthöhen. Lediglich bei der 0,05 mm
hohen Schichtdicke konnte nicht bei jedem
Druck ein sauberes Bild erzielt werden. Al-
lerdings ist diese Schichtdicke für nahezu
jeden FDM-Drucker eine harte Nuss und
diese wird vom iRapid BLACK erstaunlich
oft sehr gut geknackt.
Will man ohne einen angeschlossenen PC
drucken, so erlaubt dieser Drucker das Über-
spielen des G-Codes in den internen Spei-
cher von 4 GB. Dies funktioniert über die Re-
petier-Software ebenfalls absolut problem-
los und der Druck ohne PC-Anschluss lässt
sich wie bereits beim Kalibrierungsausdruck
beschrieben ohne Probleme durchführen.
Überraschend fand ich die sehr gute Haf-
tung des Druckteils auch ohne Heizbett auf
dem Kunststoffdrucktisch. Manchmal muss-
te ich schon einige Kraft aufwenden, um das
Druckteil vom Tisch zu lösen. Hier wäre es
sicherlich interessant zu wissen, wie schnell
ein solcher Drucktisch verschleißt.
Fazit
Der iRapid BLACK ist ein sehr durchdachtes
Gerät, welches eine robuste und dabei ex-
akte Technik mit einem sehr ansprechen-
den Äußeren verbindet. Die unkomplizierte
Bedienung, das auch ohne Nacharbeit und
umständliche Kalibrierung durchzuführen-
de Drucken machen den Drucker zu einem
echten Gerät für den Einstieg in den Heim-
3D-Druck im FDM-Verfahren, gerade auch
für Anwender, die nicht allzu tief in die Ma-
terie einsteigen wollen. „Anschließen und
Drucken“ – das ist das Prinzip dieses Gerätes
und es setzt es vollständig um. Dabei ist der
iRapid BLACK zudem ein ansprechendes Ge-
rät, welches auch in einem Büro nicht als stö-
render Roboter empfunden wird, sondern
sicherlich bald zum Alltag gehören wird.
iRapid im Porträt
Die iRapid GmbH in Köln ist eines der jungen
innovativen Unternehmen. Einige Fragen zu
Entwicklung, Ideen und Zukunftsvisionen,
hat uns Dipl.-Ing. Hakan Okka beantwortet.
3D-DRUCK – DAS MAGAZIN: Wie lange
existiert Ihr Unternehmen bereits und wie
kam es zu der Idee, sich mit dem 3D-Druck
selbstständig zu machen?
Dipl.-Ing. Hakan Okka: „Im Rahmen meiner
Tätigkeit als Ingenieur habe ich schon öftert
3D-Modelle bei verschiedenen Dienstleis-
tern anfertigen lassen. Die Fertigungszeiten
und vor allem die Kosten für solche Model-
le sind dabei recht hoch, auch heute noch.
Die Möglichkeit, mal eben auf die Schnelle
selbst etwas drucken zu können, erschien
mir geradezu als Offenbarung für jeden
Technikfreak. Vor etwa drei Jahren waren je-
doch kaum Fertiggeräte auf dem Markt und
die, die es gab, waren noch wenig ausgereift
und teuer obendrein. Anfang 2011 haben
Mirjana Jovanovic und ich uns damals zum
Ziel gesetzt ein schickes, zuverlässiges und
preisgünstiges Gerät zu entwickeln. Ein
7
Mirjana Jovanovic und Hakan Okka – die Köpfe hinter dem iRapid BLACK (Foto: iRapid)

Gerät das nicht nur Ingenieuren die Mög- „Der Fokus liegt derzeit bei uns zunächst
lichkeit bieten soll 3D-Modelle zu erstellen, einmal darauf, unser Produkt einer breiten
sondern auch dem Laien. Praktisch einen Masse zugänglich zu machen. Mittlerweile Info & Bezug
3D Drucker für jedermann.“ gibt es den iRapid BLACK ja auch bei Sa- iRapid GmbH
Der iRapid BLACK hat einige technische turn und Mediamarkt. Das bedeutet das Gottfried-Hagen-Straße 60-62
Besonderheiten, die andere Drucker nicht auch solche Konzerne die Zeichen der Zeit 51105 Köln
haben. Wie kamen Sie auf die Idee, diese erkannt haben. Tel: +49 (0) 221/1680490
so umzusetzen? In der Schublade liegen aber bereits einige info@irapid.de
„Es ist wichtig ein Alleinstellungsmerkmal Pläne, dessen Realisierung jedoch noch et- www.irapid.de
zu haben, das uns deutlich von anderen was Zeit brauchen.“
Mitbewerbern unterscheidet. Ein Alleinstel-
lungsmerkmal, das vor allem die Möglichkeit
bietet, ein zuverlässiges Gerät zu realisieren.
Technische Daten
Es klingt ungewöhnlich aber die Idee, mit
dem Zahnstangenantrieb, kam mir, wäh- Druckergröße ca. 500 mm breit, 350 mm tief, 400 mm hoch
rend ich schlief …“ Gewicht ca. 9kg
Welche Rückmeldung bekommen Sie von Max. Druckgröße ca. 250 mm Breite, 150 mm Tiefe, 120 mm Höhe
den Kunden? Wer nutzt Ihren Drucker und Verwendetes Filament PLA, 1,75 mm Durchmesser
für was?
Schichtdicke 0,05 bis 0,30 mm
„Sehr interessant sind für uns jene Rück-
meldungen, für was die Kunden unseren Antriebssystem patentiertes Zahnstangenantriebssystem
3D-Drucker überhaupt nutzen. Angefangen Display zum Drucken ohne
von Ingenieurbüros für den Prototypenbau Computer
bis hin zum Kind, das sich einfach Figuren Interner Speicher 4 GB
für das Kinderzimmer druckt. Die Anwen- Drucktisch abnehmbarer Magnettisch
dungsmöglichkeiten sind mannigfaltig.
Innenraum LED-beleuchtet
Festzustellen ist aber, dass die Anwender
Betriebssysteme Windows XP, Vista, Windows7, Windows 8, (Mac OS folgt)
meist männlich sind – schade.“
Welche neuen Ideen für die Zukunft haben Software Repetier
Sie? Sind schon neue Produkte spruchreif? Preis 999,- € inkl. Mehrwertsteuer

8
Deutschlands größtes
RC-Modellbau-Portal!
~
=TdWTXcT]
~
EXST^b
~
3^f][^PS?[Ë]T

~
0ZcdT[[T
0]VTQ^cT
~
d]S
eXT[Tb
\TWa

24 Stund
geöffnet ! en

4X]
1TbdRW
[^W]c
bXRW fffecWST
Dualität
Dual-Extruder Multex Duo Pro
von Multec

Viele Nutzer von 3D-Druckern

wünschen es sich nicht nur ein-
farbige Gebilde drucken, sondern
auch zumindest zwei verschiede-
ne Filamentfarben verwenden zu
können. Auch die Verwendung
unterschiedlicher Filamenttypen
– beispielsweise um als Stützmate-
rial wasserlösliches PVA nutzen zu
können – bedingt einen doppel-
ten Extruder.
Ol i v er B o t hm a nn

Mit einem Dualextruder wird die 3D-Druck-Welt deutlich bunter

Bei vielen Fertiggeräten muss man sich
allerdings bereits beim Kauf entscheiden,
ob man eine Version mit Zweifachextruder
oder eine solche mit nur einem Druckkopf
kaufen will. Ein Nachrüsten ist häufig nicht
oder nur sehr kompliziert möglich. Dies ist
insofern schwierig, da viele Käufer schon da-
mit überfordert sind überhaupt zu entschei-
den, welcher Drucker für sie der Richtige ist
– geschweige denn, ob eine Dualversion für
sie sinnvoll ist.
Deutlich komfortabler ist es daher, wenn
man sich bei einem Drucker erst dann, wenn
man sich in die grundlegenden Dinge ein-
gearbeitet hat, entscheiden kann, ob man
einen Dualextruder benötigt und nachrüs-
ten will. Prädestiniert für diese Möglichkeit
sind natürlich Drucker, die im Baukasten-
prinzip konzipiert sind, und die Nach- bzw.
Umrüstungen mit weiteren Bauteilen er-
lauben.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass das
schwäbische Unternehmen Multec für seine
Bausatzdrucker auch Dualextruder anbietet,
mit denen der Kunde seine bereits vorhan-
denen Drucker nachrüsten kann.
Technische Ausstattung des
Dual-Extruders
Einfach gesagt besteht ein Dual-Extruder
lediglich aus zwei Einfach-Extrudern, die
auf einem gemeinsamen Träger nebenei-
nander montiert sind. Durch koordiniertes
Ansprechen der beiden Extruder können
die beiden in den Extrudern vorhandenen
Filamente je nach Bedarf gefördert werden.
Der Dual-Extruder Multex Duo Pro von
Multec besteht aus zwei Extrudern, die um
180 Grad versetzt auf einem stabilen Blech-
winkel montiert sind. Mit diesem Blechwin-
kel wird der Extruder dann am Aluminium-
Profil der Z-Achse des Multirap-Druckers
befestigt. Aufgrund der zweifachen Ausfüh-
rung des Extruders bringt dieser ein nicht
gerade geringes Gewicht von 1,45 kg in der
Version Duo Pro auf die Waage und muss
dementsprechend gut befestigt werden,
soll er nicht unliebsamen Kontakt mit dem
Drucktisch aufnehmen.
Die weitere Einstellung des Druckkopfs
und der Düsen erfolgt dann wie bei einem
Einfach-Extruder – nur gleich doppelt, denn
beide Düsen müssen in ihrem Abstand zum
Drucktisch exakt ausgerichtet werden, um

10

Der Multex Duo Pro von Multec ist eine durchdachte und hochwertige Konstruktion
ein gutes Druckergebnis zu erzielen. Wird
der Extruder leicht schräg montiert, und hat
somit eine Düse einen geringeren Abstand
zum Drucktisch als die andere, so wird diese
Düse durch das bereits gedruckte Teil ge-
zogen, schmilzt dieses an und verschmiert
bereits gedruckte Teile.
Dann folgt der Anschluss des Dualextru-
ders an die Steuerung, die ich anhand des
Multirap-Druckers von Multec beschreiben
Ideal ist ein Dual-Extruder natürlich auch für die Verarbeitung speziellen Supportmaterials,
wie beispielsweise wasserlöslichem PVA
werde. Natürlich kann der Multex Duo-Ex-
truder auch mit anderen Druckern und an
anderen Steuerungen betrieben werden,
hier sind dann aber eventuell andere Schrit-
te notwendig.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Steuerung
des Druckers einen zweiten Extrudermotor
und eine zweite Heizpatrone ansteuern
kann. Normale Ramps 1.4-Steuerungen, wie
sie auch beim Multirap verwendet werden,
Um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, müssen
die Abstände der beiden Düsen kalibriert wer-
den. Hierzu bietet sich die Datei „Dual Extrusi-
on“ des Users doctek aus thingiverse an. Beim
ersten Versuch sieht man noch einen deutlichen
Spalt zwischen beiden Teilen
Nach Eingabe des Versatzes im Slicing Pro-
gramm passt der Abstand dagegen gut
Nach noch weiteretttn Abstimmungsmaßnah-
men ist das Ergebnis schon fast perfekt
können dies nur dann, wenn für den zwei-
ten Extruder eine Pololu-Schrittmotorpla-
tine vorhanden ist. Diese kann aber, wenn
noch nicht eingebaut, einfach in den dafür
vorgesehenen Sockel eingesteckt werden.
Zudem muss eine Firmware aufgespielt sein,
die die Steuerung und Überwachung zwei-
er Extruder ermöglicht. In diesem Fall wird
hierfür eine entsprechende Marlin-Variante
verwendet.
Die beiden Extruder werden dann einfach
an der Steuerung wie in der Anleitung an-
gegeben angeklemmt. Aufgrund der Strom-
begrenzung der Ramps 1.4-Steuerung kön-
nen normalerweise nur zwei Extruder mit
jeweils 21 Watt Heizleistung angeschlossen
werden, ohne die Sicherung auszutauschen.
11
 W Druck eines zweifarbigen Druckteils. Man
sieht gut den abwechselnden Druck beider
Farben

Für die mögliche Verwendung von jeweils

40 Watt Heizpatronen wendet Multec aber
einen kleinen Kunstgriff an und greift den
Strom für eine der Heizpatronen direkt am
Netzteil der Steuerung ab. Der Nutzer kann
diese Umrüstung aber trotzdem sehr ein-
fach vornehmen, da die Kabel des Dual-
Extruders so vorbereitet sind, dass ein fal-
sches Anschließen – hält man sich an die
Anleitung – fast nicht möglich ist.

Arbeit mit dem Dual-Extru-

der
Will man nun mit dem Dual-Extruder dru-
cken, benötigt man dafür geeignete Dateien
– und das erfordert noch ein wenig Arbeit.
Zunächst möchte ich auf den Druck mit
zwei verschiedenen Filamenten, das heißt
normalerweise unterschiedlichen Farben,
eingehen.
Um die einzelnen Teile eines Druckobjekts
mit zwei unterschiedlichen Extrudern dru-
cken zu können, muss man das Objekt in
zwei einzelne STL-Dateien zerlegen. Die Tei-
le aus einer Farbe werden in einer, die der
anderen in einer zweiten STL-Datei gespei-
chert: Die Teile dieser beiden STL-Dateien
müssen dann aber – wie ein Puzzle – genau
zusammenpassen, um wieder ein komplet-
tes Teil zu ergeben. Hat man zwei solcher
Teil-Dateien, so müssen diese zur Vorberei-
tung des Drucks in einem dafür geeigneten
Slicer zusammengeführt und entsprechend
aufbereitet werden. Verschiedene Slicer
bietet diese Möglichkeit an. Multec emp-
fiehlt dafür Cura 12.12 oder Slic3r mit dem
ich bereits sehr gute Erfahrungen gemacht
habe, weshalb ich hier vorwiegend darauf
eingehen möchte.
In Slic3r gibt es unter „File“ die Möglichkeit
„Combine multi-material STL-files…“ die
man nun anwählt. Danach klickt man zu-
nächst die erste, dann die zweite STL-Datei
des zusammengesetzten Druckobjekts an.
Achtung: In welcher Reihenfolge man hier
auswählt, bestimmt, welcher Extruder für
welches Teil angesprochen wird. Stimmt
die Farbzusammenstellung nicht mit den
Vorgaben überein, muss man somit die
Dateien in der anderen Reihenfolge aus-
wählen – oder die Extruder jeweils mit dem
anderen Material „füttern“. Danach wird eine
Hilfsdatei mit der Endung *.amf.xml erstellt,
die man auf den Plater in Slic3r lädt und da-

12
mit den G-Code für den Druck erstellt – das
war es auch schon. Durch diesen kleinen
zusätzlichen Schritt hat man die benötigte
Datei erhalten.
Slic3r bietet auch eine Möglichkeit, bei ei-
nem Dual-Extruder die beiden Extruder für
unterschiedliche Teile des Druckobjekts
unterschiedlich anzusprechen. Unter „Print
Settings“ kann man im Punkt „Multiple Ex-
truder“ auswählen, welche Teile (Perimeter
(= äußere Schicht), Infill (=Füllung) oder
Supportmaterial mit welchem Extruder
gedruckt werden sollen. Während eine
Verwendung von unterschiedlichen Ma-
terialien für äußere Schicht und Füllung
wahrscheinlich nur beispielsweise dann
sinnvoll ist, wenn man ein Modell mit (teu-
rem) Holz- oder Steinfilament außen und
(billigem) Normal-PLA als Füllung druckt, so
ist die Verwendung eines zweiten Extruders
für den Support durchaus häufiger sinnvoll
zu nutzen. Beispielsweise kann man so den
Support in einer zweiten Farbe drucken
und weiß so immer genau, welche Teile
des Objekts noch entfernt werden müssen.
Noch sinnvoller ist es aber, wenn man den
Support beispielsweise mit wasserlöslichem
PVA (Poly-Vinyl-Alkohol) druckt und das ei-
gentliche Objekt wie bisher aus PLA. So lässt
sich der Support einfach im Wasserbad auf-
lösen und zurück bleibt ein sauberes Bauteil.
Druckpraxis
Um einen sauberen Druck zu gewährleisten,
benötigt man neben einer sehr guten Ein-
stellung des Abstands zwischen dem Druck-
tisch und den Düsen des Dual-Extruders
auch eine saubere Kalibrierung des Abstan-
des der beiden Düsen zueinander. Mutec
gibt hierbei einen Abstand von 20 mm +/-
0,5 mm an. Um hier einen wirklich genau
passenden Druck der beiden Druckfarben

Besonderheiten bei Dual-Extrudern

Dual Extruder haben einige Besonderheiten, die die Arbeit mit ihnen nicht immer einfach macht. Drei Punkte sollen hier auf-
geführt werden.
Nachtropfen
Eine Schwierigkeit bei Dual-Extrudern ist, dass bei einem Wechsel zwischen den beiden Düsen diese zum Nachtropfen neigen.
Die Förderung des Materials lässt sich nicht einfach an- und ausschalten, da immer noch bereits verflüssigtes Material aus der
Düse tropfen kann und somit in die neue Farbe tropft.
Um dies zu vermeiden, muss bei einem Düsenwechsel mit schnellen und recht weiten Rückzügen (Retractions) gearbeitet wer-
den. Im Slicingprogramm kann man die Werte hierfür eingestellt werden. Es erfordert meist einiges Ausprobieren, bis dieses
Nachtropfen weitgehend abgestellt werden kann.
Zum Thema Nachtropfen hat Slic3r zudem
noch zwei Zusatz-Features: man kann einen
hohen Skirt um die Teile legen, an dem sich
dann die Düse abstreifen kann und die nicht
druckende Düse um ein paar Grad abkühlen,
damit das Material nicht zu flüssig wird und
nachtropft.
Abschrubben der Filamentoberfläche
Die schnellen Rückzüge können vor allem
bei Teilen Probleme bereiten, bei denen sehr
häufig zwischen den Farben gewechselt wird.
Manchmal kommt es durch das häufige und
schnelle Fördern zu einem „Abschrubben“
der Filamentoberfläche durch das Förderrad
des Extuders, vor allem dann, wenn die Span-
nung der Filamentförderung nicht sehr genau
eingestellt ist.
Verschmieren durch zweite Düse
Die Ausrichtung der beiden Düsen in der Ho-
rizontalen muss sehr genau erfolgen. Ist der
Extruder nur unwesentlich schief montiert, so
kann es vorkommen, dass die nicht benutzte
Düse durch das bereits gedruckte Teil gezogen
wird. Dies führt zum Verschmieren, da die hei-
ße Düse das bereist erkaltete Material wieder
anschmilzt. Es muss somit auf eine sehr genaue
Ausrichtung des Extruders geachtet werden.

13
aufeinander zu gewährleisten, empfiehlt
es sich, einen Kalibrierungsdruck durchzu-
führen. Empfehlenswert für diese Arbeit ist
die Datei „Dual Extrusion“ des Users doctek
auf www.thingiverse.com. Diese kleine aber
sehr durchdachte Datei (die natürlich auch
wie oben besprochen vorbereitet werden
muss) ermöglicht es einen entsprechenden
Versatz in der X- und der Y-Achse festzustel-
len und im Slicing-Programm auszuglei-
chen. Dazu werden in Slic3r unter „Printer
Settings“ die sogenannten „Extruder Offset“
in der X- und der Y-Achse eingegeben. Nor-
malerweise sollte hier nur für die X-Achse
eine Eingabe nötig sein, manchmal kann
aber auch in der Y-Achse ein leichtes Spiel
vorhanden sein, welches man hier auch
ausgleichen kann.
Hat man diesen Kalibrierungsdruck durch-
geführt und den Offset eingestellt, so steht
einem Druck nichts im Wege. Je nach Steu-
erungsprogramm des Druckers muss man
allerdings beim Dual-Druck selbst daran
denken, beide Extruder entsprechend vor-
zuheizen. Nach dem Laden der Slicing-Datei
läuft der Druck dann wie gewohnt ab. Der
Unterschied ist lediglich, dass der benutzte
Extruder je nach zu druckender Farbe wech-
selt. Am Anfang wird hier oft noch ein we-
nig Feintuning auch im Slicing-Programm
notwendig sein, da hier gerade beim Zu-
rückziehen (Retraction) des gerade nicht be-
nötigten Materials beziehungsweise beim
wieder Laden des Filaments nach einem
Extruderwechsel mit den Werten ein wenig
gespielt werden muss, um einen sauberen
Anschluss der unterschiedlichen Materialien
zu erreichen, gleichzeitig ein „Nachtropfen“
des Kunststoffs zu vermeiden. Im Idealfall
ergibt sich ein sauberer Wechsel der beiden
Materialien, ohne dass ein Material in das
andere hineinschmiert.
Der Multec Dual-Extruder
in der Praxis
Der Multex Duo Pro ist aufgrund seiner
durchdachten und qualitativ hochwertigen
Konstruktion eine hervorragende Grund-
lage für einen erfolgreichen Dual-Druck.
Die beiden NEMA-17-Schrittmotoren sind
bei dieser Version mit einem Stahlplane-
tengetriebe mit einer Übersetzung von
5,18:1 ausgestattet und erreichen dadurch
ein Haltemoment von über 195 Ncm. Eine
sichere Filamentförderung ist dadurch ge-
währleistet und auch für schnelle Drucke
ist keine Kühlung der Motoren notwendig.
Beim etwas einfacheren Multex Duo Direct
der ohne die Planetengetriebe ein Haltemo-
ment von 44 Ncm erreicht ist bei schnellen
Drucken eine Kühlung der Motoren emp-
fehlenswert.
In der Praxis arbeitet der Duo Pro nach den
üblichen beschriebenen Einstellungen ab-
solut problemlos und druckt sehr sauber.
Durch die hochwertigen Komponenten ist
auch langfristig kein Verschleiß zu erwar-
ten. Übrigens kann man den Dual-Extruder
natürlich auch als Single Extruder nutzen.
Hierzu wird er lediglich leicht schief mon-
tiert, sodass die nicht benutzte Düse circa
einen Millimeter über der benutzten Düse
liegt und so nicht in das Druckteil kommt.
Nun wird nur eine Düse (Extruder 0) beheizt
und benutzt.
Für Nutzer, die ihren Drucker – ob von Mul-
tec, einem anderen Hersteller oder auch
einen Eigenbau – zum Zweifarbdrucker
Um- bzw. Aufrüsten möchten, ist der Dual-
Extruder von Multec eine hervorragende
Wahl und eine Anschaffung, die man sicher
nicht bereuen wird. Die 3D-Druck-Welt wird
dadurch auf jeden Fall ein bisschen bunter
und vielseitiger …
Info & Bezug
Multec GmbH
Illmenseer Straße 19
88271 Wilhelmsdorf
Verkaufsniederlassung:
Franz-Xaver-Heilig-Straße 7
88630 Pfullendorf
kontakt@multec.de
www.multec.de
Tel.: 07503/931270
Fax: 07503/931271

Technische Daten Multex Duo Direct und Duo Pro

Multex Duo Pro Multex Duo
Antriebe NEMA 17, Haltemoment >195 Ncm, mit NEMA 17, Haltemoment 44 Ncm
Stahlplaneten-Getriebe Übersetzung
5,18:1
Geeignet für Filament 1,75 mm und 3 mm 1,75 mm
Düsengrößen optional 3 m m / 0 , 5 m m ; 3 m m / 0 , 3 5 m m ; 1,75 mm/0,35 mm
1,75 mm/0,35 mm
Düsenheizung 40-W-Heizpatrone 40-W-Heizpatrone
Temperatursensor Epcos 100 kOhm, optional PT100 Epcos 100 kOhm, optional PT100
Motorkühlung nicht erforderlich Für schnellere Drucke empfeh-
lenswert
Düsenabstand 20 mm 20 mm
Düsenkühlung Optional als Zusatzkit für Multirap erhältlich Optional als Zusatzkit für Multirap
erhältlich
Firmware-Einstellung mit 1/16 Substeps (Ramps 1.4) 513 160
Firmware Einstellung Marlin Thermistor Thermistortyp 6 Thermistortyp 6
Gewicht 1,45 kg 1,1 kg
Preis 339,95 € 279,- €

14
Ihre Meinung –
Ihre Wünsche
Ergebnisse der Umfrage aus
3D-DRUCK – DAS MAGAZIN 1/2013
In der ersten Ausgabe von 3D-DRUCK – DAS
MAGAZIN hatten wir Sie in einer Umfrage
um Ihre Meinungen zur ersten Ausgabe und
Ihre Wünsche zu weiteren Heften gebeten.
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Rückmel-
dungen!
Einige der interessantesten Ergebnisse
möchten wir Ihnen an dieser Stelle zeigen.
Vor allem die Themenwünsche für weite-
re Ausgaben sind für uns natürlich sehr
wichtig, um dieses Heft an Ihren Interessen
ausrichten zu können. Einige Dinge, wie
die Wünsche nach Vorstellungen weiterer
Drucker und Konstruktionspraxis, konnten
wir schon in dieser Ausgabe umsetzen. An
Artikeln zum Selbstbau von 3D-Druckern
zum Beispiel arbeiten wir bereits.
Natürlich würden wir uns auch sehr über
Beiträge für unser Heft von Ihnen freuen.
Sollten Sie Ideen für Artikel oder auch inter-
essante Informationen haben, so können Sie
sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Am
einfachsten per email an 3DDruck@vth.de –
wir freuen uns darauf von Ihnen zu hören!
Ihre Redaktion
3D-DRUCK – DAS MAGAZIN

Schulnoten für die Ausgabe 1/2013 Umfang der ersten Ausgabe war ...

Themenwünsche Gewünschte Erscheinungsweise

15
Workshop
Konstruktionspraxis
Ersatzteilkonstruktion mit CAD
Was nützt der beste 3D-Drucker
ohne geeignete Objekte, die sich
drucken lassen? Und auch wenn
man auf Downloadplattformen
Tausende und Abertausende von
Dateien für den Ausdruck finden,
so ist es doch der große Vorteil ei-
nes 3D-Druckers, dass sich damit
schnell Ersatzteile oder ganz be-
sondere benötigte Teile auch als
Einzelstücke anfertigen lassen.
Und das ganz ohne Lieferzeiten
und lange Suche. Doch dafür muss
das Objekt der Begierde zunächst
einmal in einer geeigneten Datei
vorliegen.
Viele User scheuen vor der Eigenkonst-
ruktion zurück, denn die Arbeit mit ent-
sprechenden Konstruktionsprogrammen
gilt als äußerst komplex und aufwendig.
Prinzipiell stimmt das auch und doch
kann man sich auch – zumindest in die
grundlegenden Funktionen – in ein sol-
ches Programm mit ein wenig Zeit und
Engagement recht schnell einarbeiten.
Problematisch ist für viele dabei das
recht abstrakte Denken, das man bei-
spielsweise bei einem CAD-Programm
oft benötigt. Viel einfacher als bei ir-
gendwelchen fiktiven Beispielen lässt
sich die Vorgehensweise anhand eines
konkreten Teils, welches man nachbil-
det, erkennen. Dabei sind die grundle-
genden Funktionen (und auf weitere soll
hier gar nicht eingegangen werden) bei
den meisten CAD-Programmen zumin-
dest sehr ähnlich. Icons und auch Be-
zeichnungen mögen sich unterscheiden,
aber die prinzipielle Konstruktionsweise
ist vergleichbar.
In diesem kleinen Workshop soll ein be-
nötigtes Ersatzteil für eine zerbrochene
Befestigung einer Gardinenstange konst-
16
Das Ausgangsteil: eine zerbrochene Halterung
einer Gardinenstange
ruiert werden. Schritt für Schritt wird das
Teil aufgebaut und in einer für den 3D-
Druck benötigten STL-Datei gespeichert.
Zunächst muss man sich klar machen, wie
in einem CAD-Programm ein solches Teil
aufgebaut werden kann. Es gibt verschie-
dene Wege und je nach Vorliebe, werden
andere Nutzer anders konstruieren. Ein
sehr intuitiver Weg ist aber der Aufbau
eines dreidimensionalen Objektes aus
einfachen geometrischen Strukturen, die
man wie Bausteine zusammensetzt – fast
wie einst in Kindertagen.
Wenn man sich das Originalteil anschaut,
so sieht man, dass es vereinfach gesagt
aus drei großen Elementen besteht: einer
Grundplatte (Quader), einem Träger des ei-
gentlichen Befestigungsteils (Quader) und
dem Halter, in den die Gardinenstange
eingeklickt wird (Zylinder). Zunächst wer-
den nun diese drei Teile virtuell im CAD-
Programm „angefertigt“. Dazu sollte man
gleich die Originalabmessungen des Origi-
nalteils verwenden. Am einfachsten misst
man diese ab – zum Beispiel mit einem
Messschieber – und nutzt diese als Wer-
te für die Teile des Konstruktionsobjekts.
Die Maße des Originalteils werden am besten
mit einem Messschieber abgenommen
Eins vorweg: Gerade bei den ersten Kon-
struktionen sollte man sich, zumal wenn
es sich nicht um optisch absolut entschei-
dende Bauteile handelt, in der Kunst der
Vereinfachung bzw. des Weglassens üben.
Hier gilt es eher ein Teil funktionell nach-
zubauen, anstelle ein absolut identisches
Abbild zu erzeugen. Natürlich kann man
sich bei weitergehenden Arbeiten immer
steigern und auch noch kleinste Merkma-
le eines Ersatzteils nachempfinden, wenn
einem danach ist.
In diesem Beispiel wird allerdings ein
sehr vereinfachtes Ersatzteil angefertigt,
welches seine Aufgaben absolut meistert.
Dafür zeichnet man zunächst die drei
Grundteile, die bereits erwähnt wurden
nach. Um diese Teile maßhaltig zu be-
kommen, kann man nun mit der Maus
arbeiten und die Teile entsprechend ihrer
Originalgröße ziehen. Sehr viel einfacher
ist es aber, die Maße direkt einzugeben. Im
hier verwendeten Programm TurboCAD
werden nach dem Aufrufen des Quaders in
der linken Symbolleiste am unteren Rand
des Fensters die Werte direkt eingegeben.
Für das eigentliche Teil zum Einklicken be-
nötigen wir einen Zylinder, den man im
Ausklappmenü des CAD findet. Auch hierfür
werden die benötigten Daten eingegeben.
Da der Zylinder noch gedreht werden muss,
nutzen wir hierfür die Eingabemöglichkeit
einer Drehung am unteren Rand des CAD-
Programms. Man kann zwar auch hier wie-
der mit der Maus arbeiten, gerade bei noch
wenig Übung kann es hier aber leicht zu ei-
nem falschen Winkel kommen. Die direkte
Eingabe der Werte ist da deutlich sicherer.

Im Ausklappmenü des CAD-Programms findet Nach der Auswahl des Objekts Quader (links) werden die Maße direkt eingegeben (unten)
sich der benötigte Zylinder

Der Zylinder wird dann ebenfalls durch direkte

Eingabe der Daten erstellt

Diese drei Teile müssen nun verbunden

werden. Dazu nutzt man eine Funktion, die
als 3D-Vereinigung bezeichnet wird. Sie
verbindet die dreidimensionalen Bauteile
miteinander, sodass diese zu einem Körper
werden. Doch bevor man sie „verschmilzt“
müssen die Teile natürlich noch entspre-
chend zusammengebracht werden. Dazu
orientiert man sie zunächst am Nullpunkt Der Zylinder wird dann um 90 Grad in der Y-Achse gedreht

17
Alle Bauteile werden nun am Nullpunkt im dreidimensionalen Raum ausgerichtet, um sie entsprechend positionieren zu können

Zur genauen Positionierung empfiehlt es sich, zwischen den verschiedenen Ansichten hin und her zu schalten. Dies macht man hier am oberen
Rand der Zeichnung

im dreidimensionalen Raum, um eine mög-
lichst gute Grundlage zu haben. An der un-
teren Leiste wird hierbei für jedes Bauteil bei
den Positionen für die X-, Y- und Z-Achse 0
eingegeben.
Um die Teile nun zueinander zu platzie-
ren, schaltet man am besten zwischen den
verschiedenen Ansichten hin und her. Bei Zeichnung. Achtung: Da man sich dabei in
TurboCAD kann man dies einfach durch einem Bereich rund um den Nullpunkt eines
klicken auf die Icons oberhalb der Zeiche- dreidimensionalen Raums bewegt, können
nebene machen. die Werte durchaus auch negativ sein.
Die Positionierung der Bauteile gelingt am
exaktesten durch eine Eingabe der entspre-
chenden Werte in den Kästen unterhalb der

18
Die einzelnen Teile werden dann durch Eingabe der Werte (auch negativer) im Raum zueinander positioniert

Nun wählt man im Menü auf der linken Seite Nun wird die Funktion
die Möglichkeit „3D-Vereinigung“ aus. Klickt „3D-Vereinigung“
man nun nacheinander zwei bisher einzelne ausgewählt
Bauteile an, werden diese – wenn sie sich
berühren – miteinander zu einem Bauteil
verschmolzen.

Die drei Bauteile werden miteinander verschmolzen und bilden so eine Einheit

19

Ein Zylinder mit dem Durchmesser der Bohrung wird konstruiert
Der Zylinder wird an der Stelle der benötigten Bohrung platziert
20
Nun ist der Grundkörper unseres Ersatz-
teils fertig.
Doch um das Teil zu befestigen, benötigt
es noch eine Bohrung im Grundkörper und
natürlich die Öffnung, um die Gardinen-
stange hineinzuklipsen. Hierzu muss man
aus dem Grundkörper wieder Teile entfer-
nen und dies gelingt mit der Funktion „3D-
Differenz“. Werden bei der „3D-Vereinigung“
dreidimensionale Körper miteinander ver-
schmolzen (oder addiert), so werden sie bei
der „3D-Differenz“ voneinander abgezogen,
das Volumen des einen Körpers also aus
dem des anderen entfernt.
Für die Bohrung in der Mitte des Grundkör-
pers konstruiert man zunächst wieder einen
Zylinder mit dem Durchmesser der benötig-
ten Bohrung und einer mehr oder weniger
beliebigen Höhe. Auf jeden Fall muss er
aber höher sein als der Grundkörper, damit
man sein Volumen komplett aus dem des
Grundkörpers entfernen kann.
Dieser Zylinder wird an der gewünschten
Stelle im Grundkörper platziert und dann
die Funktion „3D-Differenz ausgewählt.
Nach dem Anklicken des Zylinder und des
Grundkörpers wird das Volumen des Zylin-
ders von dem des Grundkörpers abgezogen
und übrig bleibt die gewünschte Bohrung.
S Mit der Funktion „3D-Differenz“ kann man
nun den Zylinder aus dem Volumen des Grund-
körpers entfernen
WNach der Entfernung entsteht die
gewünschte Bohrung im Grundkörper
Das Gleiche macht man dann auch im Be-
reich des Halters, aus dem allerdings ein
sechseckiges Volumen entfernt wird. Turbo-
CAD bietet hierfür im Menü der 3D-Objekte
ein polygonales Prisma an, dessen Anzahl an
Seiten sowie die weiteren Parameter man
frei wählen kann. Auch dieses wird mit den
entsprechenden Werten erzeugt, platziert
und von dem Grundvolumen abgezogen.

SDas polygonale Prisma wird im Grundträ-

ger platziert und dann von ihm abgezogen

SÜbrig bleibt die benötigte sechseckige Öffnung

SFür die folgende Aktion wählt man ein

polygonales Prisma mit sechs Seiten aus

Damit man die Gardinenstange nun auch

in die sechskantige Öffnung einklicken
kann, muss dieser Träger nun noch geöff-
net werden. Dazu konstruiert man einen
passenden Quader und platziert ihn. Nach
der Entfernung dieses Quaders bleibt die
entsprechende Öffnung übrig – unser ver-
einfachtes Ersatzteil ist fertig.
SFür die Öffnung am Trägerteil wird
nun ein entsprechender Quader konstruiert,
platziert und aus dem Volumen entfernt
S Übrig bleibt nun ein – wenn auch etwas
vereinfachtes – Teil, das schon sehr an unser
Originalteil erinnert

Nach der Umwandlung in eine STL-Datei

und der entsprechenden Vorbereitung kann
man nun das Teil ausdrucken und hält ein
Ersatzteil für das defekte Original in den Hän-
den. Natürlich kann man es noch verfeinern,
indem man die Kanten abschrägt etc. Hier
kann man sich durch die meist sehr vielen
Funktionen seines CAD-Programms arbei-
ten, um perfekte Ersatzteile anfertigen zu
können.

3D-Ausdruck des Ersatzteils neben dem X

Originalteil – kein schlechter Ersatz

21
 3D-Druck-News
German RepRap Technische Daten
NEO – der neue 3D-Drucker von German RepRap war auf der Euro- Abmessungen (B/H/T) 330×330×330 mm
mold in Frankfurt erstmals zu sehen. Der kleine, kompakte 3D-Drucker Gewicht *** ~6 kg
ist kein Bausatz, sondern wird als Fertiggerät ausgeliefert. Auspacken, Druckvolumen (X/Y/Z) *** 150×150×150 mm
aufstellen, einrichten und drucken – das war die Devise des Münch- Materialien *** PLA 1,75 mm
ner Herstellers bei der Entwicklung. Materialkonfektion ***: 1,75 mm
Mit seinem Druckbett von 15×15×15 cm ist der NEO ideal für den Materialkosten ** ab ~35 €/kg
Hausgebrauch oder für Unternehmen, die nur kleine Prototypen oder Extrudertemperatur max. 265°C
Produkt Mock-ups herstellen. Derzeit verarbeitet der NEO 1,75-mm- Geschwindigkeit ** *** ~15 mm³/Sekunde
PLA Filament. Die Druckgeschwindigkeit liegt bei ca. 15 mm³ pro Schichtstärke min 0,1 mm
Sekunde. Der Einführungspreis liegt bei 799 € inkl. 19% MwSt. Düsenauswahl 0,3/0,4/0,5 mm
(0,5 mm im Standard enthalten)
Positioniergenauigkeit +/-0,1 mm
Info & Bezug Bauteiltoleranz ** +/-0,1 mm
German RepRap GmbH Betriebsspannung *** 230 V~
Tel.: +49 (0) 89/32606052 Leistungsaufnahme *** ca. 50 W
Fax: +49 (0) 89/20350938 Preis Einführungspreis 799,- €
Kapellenstraße 8 inkl. Steuer zzgl. Versand
D-85622 Feldkirchen
info@germanreprap.com ** abhängig von Material und Extruder
www.germanreprap.com *** abhängig von der Ausstattung

Der neue kleine Fertigdrucker NEO von German

RepRap GmbH (Bild: German RepRap GmbH)

Leapfrog
Der neue Creatr XL von Leapfrog aus den Niederlanden hat einen Technische Daten
dreimal so höheren Bauraum als der normale Creatr, ist dabei aber nur Abmessungen 500×600×900 mm
doppelt so hoch wie dieser. Gedruckt werden können Teile mit den Baugröße 230×270×600 mm
Abmessungen 230×270×600 mm, was ein Bauvolumen von maximal Max. Bauvolumen 37,2 Liter
37,2 Litern ergibt. Diese Bauraumgröße ermöglicht die Verwendung Stellgenauigkeit 0,05 mm
des Creatr für Teile, für die die bisherigen Möglichkeiten zu gering Schichtdicke 0,05-0,35 mm
waren. Der Preis des Creats XL beträgt 3.999,- € ohne Mehrwertsteuer. Stromversorgung 100-240 V
Ausgestattet ist der Creatr XL standardmäßig mit einem Dual-Ext- Verwendbare Materialie ABS, PLA, PVA, Laybrick, Nylon
ruder um entweder zwei verschiedenfarbige Filamente oder aber Extruder-Düse 0,35 mm
unterschiedliche Materialien verenden zu können, beispielsweise Druckgeschwindigkeit 0,42 cm³/min
wasserlösliches PVA für den Support. Dateiformate STL, G-Code
Um bestmögliche Druckergebnisse zu erzielen wird der Creatr XL mit Preis 3.999,- € ohne Mehrwertsteuer
einer professionellen Druck-Software von Simplify 3D ausgeliefert.
Die sehr genaue und schnelle Slicing Engine, sehr viele Einstellmög-
lichkeiten und eine intuitive Bedienung Info & Bezug
sichern dabei sehr gute Druckergebnisse. Leapfrog BV
Der Creatr XL kann dabei auf alle Erfah- H. Kamerlingh Onnesweg 2
rungen und Vorteile des normalen Creatr PO Box 252
zurückgreifen: beheiztes Druckbett, um NL-2408 AW Alphen aan den Rijn
die Haftung des Druckteils zu optimieren Niederlande
– große Materialvielfalt, ABS, PLA, PVA, Ny- +31 (0)172 503 625
lon und Laybrick können verwendet wer- www.lpfrg.com
den – Plug & Play, der Creatr XL wird fertig
zusammengebaut und kalibriert geliefert Der große Creat XL von Leapfrog
– massive Konstruktion, der Creatr XL ist ermöglicht sehr hohe Ausdrucke
aus lasergeschnittenen Aluminiumteilen (Bild: Leapfrog)
gefertigt und ist somit eine stabile und
langlebige Anschaffung.

22

Im ersten Halbjahr 2014 wird der
Visions3DPrinter voraussichtlich
lieferbar sein (Bild: 3Dfactories)
Technische Daten
Druckbereich
Druckvolumen
Schichtstärke
Düsendurchmesser
Maximale Druckgeschwindigkeit
Abmessungen
Gewicht
Stromversorgung
Maximale Leistungsaufnahme
Multec
Der erste 3D-Drucker mit Touchpad ist
seit Mitte Februar 2014 auf den Markt:
der Multirap Pro Touch von Multec.
Die Stand-Alone Lösung ist mit einem
übersichtlichen Touchscreen-Tablet
ausgestattet und führt mit einer an-
wenderfreundlichen App durch den
Druckvorgang. Die Tablet-Variante bie-
tet den Vorteil, dass große Druckauf-
träge unterbrechungsfrei abgearbeitet
werden und kein weiterer PC speziell
für Hobbyraum oder Werkstatt ange-
schafft werden muss. Für Besitzer eines
Mulitrap 3D-Druckers gibt es die Tablet
Lösung als Nachrüstsatz.
Die Kombination aus Touch-Tablet und
3D-Druck App macht die Bedienung
und Steuerung besonders einfach. Die
Anwendung wurde speziell für den
Multirap entwickelt, führt intuitiv durch
das Menü und ermöglicht manuelles
sowie vollautomatisches Drucken. Das
Tablet zeigt neben den Bedienele-
menten auch Informationen über die
3Dfactories
Das Wertheimer Unternehmen präsentierte auf der
Euromold bereits einen Prototypen des neuen Visi-
ons3DPrinter, der sich an den Nutzer wendet, der
den 3D-Drucker einfach im Büro verwenden möchte.
3Dfactories bezeichnet ihn auch als „Desktop-Fac-
tory“. Aufgrund seiner einzigartigen Software ist er
spielend einfach zu bedienen, da diese den Nutzer
Schritt für Schritt vom Laden der STL-Datei bis hin
zum fertigen Objekt führt.
Das elegante Gehäuse verdeckt geschickt den metal-
lenen Grundkörper der dank seiner Steifheit für eine
hohe Präzision und Druckgeschwindigkeit sorgt.
Das Filament ist im Gehäuse verborgen, sodass es
nicht nur vor Staub und Schmutz sondern auch vor
Feuchtigkeit und UV-Licht geschützt ist. Dank einer
LED-Innenbeleuchtung im Bauraum kann man den
Ausdruck Schicht für Schicht verfolgen.
Info & Bezug
150×150×150 mm 3Dfactories
3.375 cm³ Adolf Fenz GmbH
0,1/0,2 mm Otto-Schott-Straße 1
0,3 mm D-97877 Wertheim
80 mm/s Tel.: +49 (0) 9342/8221
440×300×340 mm Fax: +49 (0) 9342/8224
15 kg info@3dfactories.de
220 V/24 V www.3dfactories.de
100 W
Druckerkommunikation, den Druckerstatus
und den Druckverlauf an. Die Software wird
stetig weiterentwickelt und Upgrades sowie
Support werden vom Hersteller angeboten.
Das Tablet ist platzsparend direkt am
Druckerrahmen befestigt und ersetzt die
Komponenten PC, Monitor, Tastatur und
Maus, die bei PC-gebundenen Systemen
für die Bedienung erforderlich sind. Mit der
kompakten Bauform und dem geringen
Stromverbrauch ist der mobile Computer
auf dem neuesten Stand der Technik. Die Die Stand-Alone-Druckerlösung mit Tab-
Tablet Lösung ist in der Lage, langdau- let von Multec (Foto: Multec)
ernde Druckaufträge sicher abzuarbeiten,
während PCs gelegentlich den Druck ab-
brechen. Ursache dafür sind beispielsweise
Virenscanner, Energiesparfunktionen oder Info & Bezug
Programm-Updates. Multec GmbH
Der Multirap Pro Touch ist in drei Ausfüh- Illmenseer Str. 19
rungen erhältlich: als kompletter Bausatz, D-88271 Wilhelmsdorf
als bereits vollständig aufgebauter Drucker Tel.: +49 (0) 7503/931270
oder als Upgradeset für Besitzer eines Mul- Fax: +49 (0) 7503/931271
tirap, die ihren 3D-Drucker zu einer Stand- kontakt@multec.de
Alone Lösung aufwerten möchten. www.multec.de
23
 3D-Druck-News
Conrad
Mit dem bei Conrad Electronic entwi-
ckelten Renkforce 3D-Drucker eröffnet
sich diese Möglichkeit jetzt auch für eine
breite Anwendergruppe, wie z. B. Modell-
bauer oder Kleinserien-Hersteller. Bei der
Konstruktion des Renkforce 3D-Druckers
wurde großer Wert auf solide Bauweise
gelegt, so dass auch professionelle An-
forderungen erfüllt werden.
Mit seinem technischen Konzept, der
soliden Konstruktion und dem anspre-
chenden Design setzt der Renkforce
3D-Drucker RF1000 neue Maßstäbe.
Aufgrund des großen Druckraums lassen
sich Gegenstände bis zu einer Größe von
250×235×175 mm (mehr als 10 dm³ Volu-
men) mit hoher Genauigkeit (FFF / FDM
Fused Filament Fabrication / Fused Depo-
sition Modeling) herstellen. Der„leise“ Be-
trieb sowie die Druckraumbeleuchtung
unterscheiden den Renkforce 3D-Drucker
von den bisher auf dem Markt verfügba-
ren Modellen.
Die Mechanik aus Aluminium und Stahl
ist extrem stabil und deshalb auch für den
harten Praxisbetrieb geeignet. Gummi-
Schockabsorber verhindern die Übertra-
gung von Vibrationen und fixieren den
Drucker an Ort und Stelle. Der Renkforce
3D-Drucker besteht aus hochwertigen
Einzelteilen: Einem hoch präzisen Extru-
der mit tauschbarer Druckdüse, einem
leistungsfähigen Motortreiber auf dem
neuesten Stand der Technik, Industrie-
Profilschienenführungen, Kugelgewin-
detriebe mit höchster Präzision und
Standzeit, bruch- und scheuerfreie Ka-
belführung über Energieführungsketten
sowie ein bewährtes Industrienetzgerät
für Dauerbetrieb.
Besondere Highlights sind seine einfa-
che Erstinstallation und Inbetriebnahme.
24
Ohne langwierigen
Aufbau oder Jus-
tage wird das Ge-
rät mit einfachem
„Plug & Play“ ge-
startet. Der Drucker
lässt sich über den
USB-Anschluss direkt
vom PC steuern oder
die Druckdaten kommen
direkt von einer SD-Karte.
Das eingebaute Display
informiert über den ak-
tuellen Druckprozess. Die
Grundtastatur ermöglicht die
Menüsteuerung des Gerätes, ein
zusätzliches Sondertastenfeld bietet die
Möglichkeit, die Druckparameter wäh- Der neue Renkforce 3D-Drucker RF1000 von
rend des Betriebes manuell zu steuern. Conrad Electronic (Foto: Conrad)
Der Renkforce 3D-Drucker ist für die
Standard-Rollen-Filamente konzipiert
und verarbeitet alle gängigen Materiali- stehen. Mit dem optionalen Zubehör las-
en wie z. B.: ABS, PLA, PVA, EcoPLA™, PET, sen sich Tätigkeiten im Hobby - und Mo-
Taulman, Laybrick, Bendlay, Laywood-D3, dellbau sowie im Musterbau erledigen.
HIPS und smartABS. Wegen der leistungs- Platinenfräsungen, Schilderbeschriftun-
fähigen Heizung (450 Watt) und dem gen und Gravuren sowie die Erstellung
austauschbaren keramischen Druckbett von CNC- Teilen aus Kunststoff, Holz, Alu-
mit Struktur sind eine Vielzahl von Mate- minium, Messing und bedingt aus Stahl
rialien verwendbar und die Entnahme stellen damit kein Problem dar. Weitere
des gedruckten Modells ist nach dem Ab- zukünftige Entwicklungsstufen sehen u.
kühlen problemlos möglich. Außerdem a. auch die Verwendung von Lasern zur
hinterlässt die feine Keramikoberflächen- Miniaturbeschriftung und Materialbear-
struktur ein einzigartiges Finish. Der 3D- beitung vor.
Drucker von Renkforce ist mit einer auto-
matischen Vermessung der Druckplatte Info & Bezug
inklusive intelligenter Druckanpassung Conrad Electronic
ausgestattet. Nachjustieren nach jedem Klaus-Conrad-Straße 1
Druck ist deshalb nicht notwendig. 92240 Hirschau
Als optionales Zubehör wird demnächst, Tel.: 0180/5312111
alternativ für den 3D-Druckkopf, ein Gra- Fax: 0180/5312110
vier- bzw. Fräsadapter zur Aufnahme von www.conrad.de
Minifräsen (bis ca. 200 W) zur Verfügung
BigRep GmbH
Berliner Startup verkauft größten Seri-
en-3D-Drucker der Welt: Die Produktion
von Großformatigem nahe an den Ar-
beitsplatz bringen und das zu erschwing-
lichen Kosten – so lautet die Vision der
Macher von BigRep GmbH. Zwei Künstler
haben aus Eigenbedarf einen Großformat
3D-Drucker entwickelt, der eine Revoluti-
on im 3D-Druckermarkt darstellt.
„Wir wissen, dass der Bedarf an 3D-
geprinteten Produkten in der Kreativ-
branche, z.B. bei Architekten, Künstlern,
Erfindern enorm steigt. Mit der von uns
entwickelten Technologie senken wir die
Kosten um bis zu 90 Prozent und öffnen
das Tor in eine neue Dimension – dies er-
laubt Kunden, dreidimensionale Objekte
in realer Größe bezahlbar zu produzieren.“
erklärt der Künstler und Gründer Lukas
Oehmigen.
Weil er für seine eigenen Skulpturen in
„Echt-Größe“ keinen passenden Dru-
cker fand, hat der Künstler und Gründer
von BigRep selbst experimentiert und
ein Großformat-Gerät entwickelt. Durch
sein Kunstprojekt„LeBigRep“ bekam er so
viele Anfragen, dass er mit seinem Kolle-
gen Marcel Tasler zwei Jahre in die Ent-
wicklung eines bezahlbaren Großformat
3D-Druckers investierte und das erste
Gerät BigRep ONE entwickelte. Jetzt ist
die Firma seit Januar 2014 in Kreuzberg
ansässig.
„Großformatiges 3D-Drucken ist bisher
nur für Industriekonzerne z.B. im Auto-
mobilbau oder Maschinenbau bezahl-
bar. Dies wollen wir ändern.“ beschreibt
Co-Gründer Marcel Tasler die Sensation.
„Mit dem BigRep ONE erhalten profes-
sionelle Anwender die Möglichkeit, ihr
geplantes Objekt, wie Stuhl, Bauteil oder
Hausmodell innerhalb kurzer Zeit in der
Größe von knapp über einem Kubik-
meter selbst am Computer zu erstellen
und auszudrucken oder zukünftig beim
nächsten BigRep 3D-Dienstleister ausdru-
cken zu lassen.“
Während herkömmliche 3D-Drucker
meist nur handgroße Objekte in Modell-
größe produzieren, lassen sich mit einem
BigRep Drucker Objekte im „fullscale“
Format herstellen. Der BigRep ONE ist
ein außergewöhnlicher Vollformat-3D-
Drucker mit einem Arbeitsvolumen von
1.147×1.000×1.188 mm (1,3 m³). Mit dem
Druckvolumen von über einem Kubikme-
ter ist es möglich, Prototypen und Model-
le im Maßstab 1:1 zu produzieren oder
Endprodukte wie z.B. Designermöbel di-
rekt im 3D-Druckverfahren herzustellen.
Die Maschine arbeitet nach dem FDM /
FFM Verfahren (Fused Deposition Mode-
ling / Fused Filament Modeling), welches
mit Abstand das kosteneffizienteste Ver-
fahren am Markt darstellt und erlaubt die
Produktion in unterschiedlichsten Farben
und Materialien.
Die innovative Technologie wird perma-
nent weiterentwickelt.„Wir werden in den
nächsten Monaten viel Zeit mit unseren
Kunden und Anwendern verbringen und S Visualisierung des Big Rep ONE (Bild: Big Rep)
Echte 1:1-Desigmöbel
können mit dem
Drucker hergestellt
werden (Bild: Big Rep)
Ein weiteres Beispiel eines Möbelstücks aus dem Big Rep ONE X
(Bild: Big Rep)
gemeinsam neue Materialien testen und CEO Lukas Oehmigen dazu: „Messen sind
eine Vielzahl an Objekten umsetzen, die es für mich ein großer Moment, weil alle un-
bisher so nicht gab“ prophezeit Gründer ser Produkt sehen und direkt kommentie-
Lukas Oehmigen. ren können. Die reine Größe des Druckers
Zum internationalen Launch präsentieren erstaunt jeden Besucher.“
die Macher ihre Technologie auf großen Neben weiterem Kapital und Mitarbei-
Fachevents. Seit dem 7. Februar bereits in tern für Produktion & Entwicklung sucht
London in einer Ausstellung der Architec- BigRep Vertriebspartner und Printshops,
ture Foundation. Ein weitere Station war die als Dienstleister 3D-Aufträge anneh-
die Vorstellung des BigRep ONE im Rahmen men und abwickeln.
der 3D-Printshow von 13. bis 15. Februar in
NewYork. Die Resonanz war überwältigend
und der Drucker von BigRep das Highlight Info & Bezug
der Messe. BigRep GmbH
Die europäische und auch erstmalig deut- Blücherstrasse 22
sche Markteinführung des BigRep ONE er- 10961 Berlin
folgte im Rahmen der Inside 3D-Printing info@bigrep.com
Konferenz am 10. und 11. März in Berlin. http://bigrep.com
Hierzu wurden neben der deutschen Szene
auch die europäischen Experten der Bran-
che erwartet.
25
 3D-Druck-News
Messe Friedrichshafen
Maker World: Mach dir deine Welt, wie sie
dir gefällt – die Messe Friedrichshafen kre-
iert die neue Veranstaltung Maker World.
Das Event rund ums Machen, Tüfteln und
Gestalten findet erstmals parallel zur Ham
Radio von Samstag, 28. bis Sonntag, 29.
Juni 2014 statt und bringt Technikenthu-
siasten, Querdenker, Kreativköpfe sowie
Selbermacher zusammen. Den Trend
„Do-it-yourself“ im Blick, soll die neue
Veranstaltung eine Plattform bieten, auf
der Technik und kreative Ideen gestaltet
und erlebt, Wissen ausgetauscht sowie
Produkte gekauft und verkauft werden
können. „Die Maker World passt gut in
unser Portfolio. Unsere Messen am Bo-
densee haben traditionell einen Event-
Charakter und dieser wird auf der neuen
Veranstaltung gelebt. Wir nutzen die Sy-
nergien der Ham Radio und der Maker
World und wenden uns an technikaffine
und kreative Zielgruppen“, erklärt Klaus
Wellmann, Geschäftsführer der Messe
Friedrichshafen.
Das Motto „make“ - auf Deutsch „Ma-
chen“ – schließt dabei alles ein, bei dem
etwas Neues entsteht oder etwas Altes
individualisiert und verändert wird. Ne-
ben Ausstellern aus den Bereichen 3D-
Druck, Technik, Elektronik und Basteln
wird auf der Maker World außerdem das
Mitmachen und Ausprobieren großge-
schrieben.
„Die Maker-Bewegung entstand in den
USA und das Thema ‚selbst machen,
entwerfen und reparieren‘ wird auch
in Deutschland zunehmend beliebter“,
erklärt Projektleiterin Petra Rathgeber.
„Den Trend greifen wir auf und schaffen
einen Treffpunkt, auf dem auch neue
Geschäftsideen vorgestellt werden kön-
nen.“ Das Thema „Machen“ spricht dabei
jeden kreativen Kopf an. Vom Computer
Nerd, der an seinem PC schraubt, über
den Elektronik-Profi, der seine Geräte
selbst repariert und modifiziert bis hin
zu designenden Individualisten, die
ausgefallene Accessoires entwerfen und
herstellen - hier kann jeder seine Ideen
ausstellen, verkaufen und gleichzeitig
Inspiration für seinen nächsten Coup
finden.
„Die Maker World passt perfekt zur Ham
Radio. Für die Funkamateure wird die
Messe durch die Verbindung mit der
neuen Veranstaltung noch attraktiver.
Zudem können wir ein neues technik-
begeistertes Publikum ansprechen und
für den Amateurfunkdienst begeistern“,
stellt Steffen Schöppe, Vorsitzender des
Deutschen Amateur-Radio-Club e.V.
(DARC) fest. Der DARC wird, wie auch bei
der Ham Radio, bei der Maker World offi-
zieller Partner der Messe Friedrichshafen
sein. Ebenso der Franzis Verlag: „Die Ma-
ker-Bewegung ist weniger ein Trend als
vielmehr eine Revolution unserer Gesell-
schaft. Es geht nicht mehr um Bequem-
lichkeit und Profit, sondern vielmehr um
Eigeninitiative, Kreativität und Austausch.
Ich bin sehr froh darüber, dass ich beim
Franzis Verlag mein Hobby ‚Make‘ zum
Beruf machen konnte und freue mich,
bei dieser Veranstaltung die Begegnung
und den Austausch unter Makern ermög-
lichen zu können“, betont Markus Stäuble,
Programmleiter „Make“ beim Franzis Ver-
lag. Weiterer Partner ist make Germany
e.V. unter der Führung von Nils Hitze.
Auf der Maker World wird von Samstag,
28. bis Sonntag, 29. Juni 2014 getüftelt
und kreiert. Mit der Tageskarte können
Ham Radio und Maker World besucht
werden.
Info
www.maker-world.de

tangible engineering
Das in den USA ansässige Technologie-Startup tangible engineering USA Corporati-
on veröffentlicht „Solidator“, den neuen Desktop-3D-Drucker mit großer Druckfläche,
sehr hoher Auflösung und kurzen Druckzeiten für umgerechnet 3.600 € (4.950 US$).
Der neue Drucker verfügt über eine ca. DIN A4 große Druckplatte, auf der die Objek-
te entstehen können. Auf dieser großen Druckplatte können Objekte einer Höhe von
bis zu 20 cm erstellt werden. „Dies ist im Vergleich zu gängigen Stereolithographie-
Desktop-Druckern ca. viermal größer und auch deutlich höher als es die meisten
FDM-Desktop-3D-Drucker derzeit ermöglichen. „Uns war es wichtig, einen Drucker
zu entwerfen, der sowohl einen großen Druckraum als auch eine hohe Auflösung hat Der Solidator von tangible engineering
und gleichzeitig schnell ist“, sagt Tim Fischer, President & CEO der tangible enginee- (Bild: tangible engineering)
ring USA Corporation.
Der neue 3D-Drucker Solidator nutzt das Stereolithographieverfahren und DLP-Pro-
jektor-Technologie, um flüssiges Plastik (ähnlich Nagellack) mithilfe von sichtbarem
Licht in solide 3D-Objekte zu verwandeln. Die 3D-Objekte werden dabei Schicht für
Schicht kopfüber erzeugt. Der 3D-Drucker ist dabei in der Lage eine Schicht mit von
0,1 mm Höhe innerhalb von nur zehn Sekunden herzustellen, unabhängig davon, wie
viele Objekte zu erstellen sind oder welche Form diese haben. Beispielhaft sei erwähnt,
dass der 3D-Drucker sechs Eiffeltürme à 20 cm Höhe in nur 5,5 Stunden drucken kann.
Die Auflösung des Druckers definiert sich durch Voxel à 0,27×0,27×0,10 mm (XYZ). Im
Druckraum von 280×210×200 mm sind somit mehr als 1,5 Milliarden Voxel darstellbar.

Info Sechs Eiffeltürme entstehen gleichzeitig

www.solidator.com (Bild: tangible engineering)

26
FabCon 3.D auf der Messe
Erfurt
Fachkonferenz mit Top-Themen: Urhe-
berrecht, Unternehmensgründung, Neue
Materialien
Vom 15. bis 17. Mai 2014 wird die Erfurter
Messe FabCon 3.D zum zweiten Mal die
ganze Welt des 3D-Drucks für Verbrau-
cher und semiprofessionelle Anwender
wie Designer, Architekten oder Mode-
macher öffnen. Die Messeleitung rechnet
auf Grund des anhaltenden Hypes um die
neue Technologie mit einem kräftigen
Ausstellerzuwachs. „Deshalb erweitern
wir die Messefläche und verlängern die
Veranstaltung um einen Tag“, sagt Pro-
jektleiterin Ulrike Hemmann, die rund 40
Aussteller aus allen Branchensegmenten
und 5.000 Besucher aus ganz Deutsch-
land erwartet.
3D-Drucker für Berliner Schulen
Zwei Berliner Schulen, die Hemingway-
Sekundarschule in Mitte und die Julius-
Leber-Sekundarschule in Reinickendorf,
sowie das Medienkompetenzzentrum
„Meredo“ erhalten von der Senatsver-
waltung für Bildung, Jugend und Wis-
senschaft jeweils einen 3D-Drucker
und Scanner, mit denen Produkte bis
zu einer Größe von 28,5×15,3×15,5 cm
hergestellt werden können. Die Senats-
bildungsverwaltung investiert in das
Projekt 16.000 €, das als Pilot aktuell ge-
startet ist. Sobald die Pilotierung abge-
schlossen ist – voraussichtlich im April/
Mai 2014 – werden weitere Schulen zur
Teilnahme eingeladen.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Die
meisten Produkte, die wir mit Hilfe des
Computers erstellen wie Texte, Grafiken,
Bilder, Filme, sind nicht konkret greifbar.
Die Verbindung zwischen einem ersten
digitalen Entwurf und einem dreidi-
mensionalen fertigen Produkt lässt sich
durch die neue Technik der digitalen
Die Kombination mit der Fachmesse und
Anwendertagung für Fachmesse und
Anwendertagung für Rapid-Technolo-
gie Rapid.Tech am „Industrial Day“ (15.
Mai) eröffnet Fans und Fachleuten einen
grenzüberschreitenden Austausch und
Einblicke in die neuesten Entwicklungen
im Consumerbereich ebenso wie in der
Industrie.
Fachprogramm am Puls der Zeit
Die FabCon 3.D Business Conference
widmet sich am 15. und 16. Mai den
aktuellen Entwicklungen der Branche.
Themen sind u.a. „3D-Druck Branche trifft
Industrie“, „Unternehmensgründung in
der 3D-Druck Branche“; „Materialien im
3D-Druck“; sowie diverse Fallstudien in
den Bereichen Architektur, 3D-Scanning,
Schmuckdesign und Bildung.
Hochaktuell ist der Vortrag von Thomas
Gernbauer „Urheberrecht im 3D-Druck
- Möglichkeiten und Probleme für das
geistige Eigentum“. Der CEO der öster-
reichischen Plattform für 3D-Baupläne
geht davon aus, „dass viele Produkte mit
Hilfe von downgeloadeten Bauplänen
bald in jedem Wohnzimmer hergestellt
werden können“.
Fabrikation erfahren. Schülerinnen und
Schüler lernen dabei die informations-
technologischen, physikalischen und
chemischen Prozesse kennen, die in
den verschiedenen Herstellungsstufen
stattfinden.“
Das Projekt ergänzt mit seiner pragma-
tischen Ausrichtung die bereits vorhan-
denen Medienprojekte, mit deren Hilfe
seit 2005/2006 der „eEducation Berlin
Masterplan“ erfolgreich umgesetzt
wird. Die Schulen können entscheiden,
in welchem unterrichtlichen Kontext
das Projekt durchgeführt wird. Wichtig
ist dabei im Unterricht deutlich zu ma-
chen, dass derartige Neuerungen in der
Produktionswelt auch gesellschaftliche
Veränderungen nach sich ziehen, wenn
– wie hier – auch komplexe Produkti-
onsprozesse mithilfe von Computern
und geeigneter Peripherie zunehmend
individualisiert werden können.
Grundlage für das neue Projekt ist der
„eEducation Berlin Masterplan“, das zen-
Den schwierigen Weg der Unterneh-
mensgründung in der 3D-Druck-Branche
beschreibt die niederländische Schmuck-
Designerin Yvonne van Zummeren in ih-
rem Referat„How to establish a 3D-printing
jewellery label without any 3D printing
experience“.
Ökonomische und soziale Nachhaltigkeit
sind die Themen von William Hoyle, Chef
der britischen Wohltätigkeitsorganisation
techfortrade, mit seiner Keynote„Fair Trade
Filament – Why does it matter?“. techfort-
rade engagiert sich für fairen und gleich-
berechtigten Handel und Austausch im
Technologiesektor mit den Entwicklungs-
ländern. 2013 hat die Organisation die Ethi-
cal Filament Foundation (EFF) ins Leben
gerufen, die sich für umweltgerechte Her-
stellung von 3D-Druck-Materialien einsetzt.
Passend dazu stellt Steve Rommel, Abtei-
lungsleiter am Fraunhofer-Institut für Pro-
duktionstechnik und Automatisierung IPA
„BioFabNet – Next Generation Materials for
the 3D Printer World“ ins Zentrum seiner
Ausführungen.
Info
www.fabcon-germany.com
trale Berliner Konzept zur Ausbreitung
der informationstechnischen Bildung
und Unterstützung der Entwicklung von
Medienkompetenz bei Lehrenden und
Lernenden.
Den „eEducation Berlin Masterplan“ fin-
det man im Netz unter: www.masterplan.
be.schule.de
Info
Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Wissenschaft
Bernhard-Weiß-Str. 6
D-10178 Berlin-Mitte
27
 3D-Druck-News
Adobe
Adobe hat neue Funktionen für 3D-Druck
in Adobe Photoshop CC vorgestellt. Die-
se vereinfachen den 3D-Druckprozess
radikal und Photoshop CC wird dadurch
zum Werkzeug der Wahl für den Druck
von 3D-Modellen. Die neuen in Photo-
shop CC integrierten Fähigkeiten für den
Druck von 3D-Daten sind ab sofort als Be-
standteil eines umfassenden Updates der
Adobe Creative Cloud verfügbar. Creative
Cloud-Mitglieder können damit einfach
und sicher 3D-Grafiken erstellen, bear-
beiten, vorab kontrollieren und drucken.
Des Weiteren unterstützen die neuen
3D-Print-Fähigkeiten Designer dabei, ihre
Kreationen in 3D grundlegend zu entwer-
fen oder auch bereits bestehende 3D-
Modelle mit bekannten Photoshop Tools
zu bearbeiten und für den hochwertigen
3D-Druck vorzubereiten. Funktionen wie
„Automated Mesh Repair“ und „Support
Structure Generation“ ermöglichen die
zuverlässige Erstellung von 3D-Modellen.
Mithilfe einer präzisen Vorschau können
Kreative die Modelle vor Druckauftrag
genau prüfen.
„Die neuen 3D-Print-Fähigkeiten in Pho-
toshop CC vermeiden Ratespiele beim
3D-Druck“, so Winston Hendrickson, Vice
President Products, Creative Media So-
lutions bei Adobe. „Bislang klaffte eine
erhebliche Lücke zwischen dem Inhalt,
der mithilfe von 3D-Modelling Tools er-
stellt wurde, und dem, was 3D-Drucker
benötigen, um hochwertige Ergebnisse
erzielen zu können. Jetzt können Kreativ-
schaffende mit einem einfachen Klick auf
„Drucken“ in Photoshop CC 3D-Designs in
die physische Welt transportieren.“
Photoshop CC bereichert Ökosystem
für 3D-Druck
Mit der heutigen Veröffentlichung von
Photoshop CC können Designs auf einem
lokal angebundenen 3D-Drucker oder
über die integrierte Anbindung populä-
rer 3D-Print-Services gedruckt werden.
Photoshop CC unterstützt sämtliche gän-
gigen 3D-Desktop-Drucker wie MakerBot
Replicator und auch das vollständige
Angebot hochwertiger Materialien von
Shapeways, einer 3D Printing Commu-
nity und Marktplatz - einschließlich Ke-
ramik, Metall und vollfarbigen Sandstein.
Zudem können Photoshop-Nutzer jetzt
ihre 3D-Modelle direkt in den 3D-Publi-
shing-Service Sketchfab hochladen und
mit dessen interaktiven 3D-Viewer in ihr
Behance-Profil einbetten.
„Wir freuen uns riesig, gemeinsam mit
Adobe ihren kreativen Kunden die Aus-
gabe von 3D-In-
halten zu erleich-
tern“, sagt Peter
Weijmarshausen,
CEO und Co-Gründer von Shapeways,
der weltweit führenden Community und
Vertriebsplattform für 3D-Druck. „Unser
Fokus liegt darauf, 3D-Printing für alle
zugänglich und bezahlbar zu machen.
Durch unsere Partnerschaft mit Adobe
ermöglichen wir es Designern und Kre-
ativschaffenden, mit den hochwertigen
3D-Printing-Technologien von Shapeway
ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.“
„Dank der großen Verbreitung von Ad-
obe Photoshop werden 3D-Modellier-
werkzeuge einen beachtlichen Zustrom
verzeichnen, denn ab sofort haben alle
Photoshop-Nutzer Zugang zu ihnen“,
sagt Bre Pettis, CEO von MakerBot. „Ich
bin schon gespannt darauf, welche Ent-
würfe die Anwender mit Photoshop und
ihrem MakerBot Replicator 3D-Drucker
umsetzen.“
Info
Adobe Systems GmbH
Georg-Brauchle-Ring 58
D-80992 München
www.adobe.de

Neue 3D-Scan Software bei 3Dmensionals

Mit den Produkten FabliTec, RecFusion und Skanect hat 3Dmen-
sionals gleich drei unkompliziert zu handhabende Software-
Lösungen in sein Portfolio aufgenommen. Diese 3D Scanner
Software Pakete können in Kombination mit einem 3D-Sensor
wie Microsoft Kinect oder Asus Xtion problemlos eingesetzt
werden und ermöglichen so realitätsnahe Abbildungen von
Personen oder Gegenständen.
Zusätzlich benötigt wird lediglich ein 3D Tiefensensor, wie zum
Beispiel der Microsoft Kinect für XBOX oder Windows oder der
Asus Xtion Pro Live sowie je nach Kompatibilität ein aktueller
Mac oder PC mit einer aktuellen Grafikkarte.
Der FabliTec 3D Scanner ist die einzige Software zum Erstellen
hochwertiger 3D-Figuren und 3D-Porträts ohne Nachbearbei-
tung. Es genügt eine Umdrehung und der Scanner generiert
aus der gescannten Person eine druckbare 3D-Datei.
Mit RecFusion können Anwender 3D-Modelle von Menschen,
Haustieren, Möbeln und vielen anderen Objekten erstellen,
beispielsweise von ihrem Motorrad. Dazu wird nur ein Tiefen-
sensor benötigt, wie z.B. die Microsoft Kinect. Der Sensor wird
einfach um das Objekt bewegt, sofort baut sich das 3D-Modell
auf dem Bildschirm auf - in Echtzeit und in Farbe. Die eingebau-
ten Nachbearbeitungsfunktionen erlauben den Anwendern das
3D-Modell für einen 3D-Druck vorzubereiten. RecFusion unter-
stützt im Gegensatz zu den anderen beiden Lösungen sowohl
Mittelklasse NVIDIA- als auch AMD-Grafikkarten.
Mit der Skanect 3D-Scan Software ist es so einfach und preis-
wert wie nie zuvor, ein Vollfarb-3D-Modell eines Objektes, einer
Person oder eines Zimmers zu erfassen. Skanect verwandelt
den Microsoft Kinect oder Asus Xtion Pro Live 3D-Sensor in
einen preiswerten 3D-Scanner, der in der Lage ist, in wenigen
Minuten 3D-Modelle (Meshes) aus realen Szenen zu erstellen.
Preise und Verfügbarkeit
Die FabliTec 3D Scanner Software für Microsoft Kinect für XBOX
und Asus Xtion ist zum UVP von 223,- € inkl. MwSt. im Online
Store von 3Dmensionals unter www.3dmensionals.de erhält-
lich, die RecFusion 3D Scan Software für Microsoft Kinect und
Asus Xtion kostet 99,- € inkl. MwSt. und die Skanect 3D Scan
Software für Microsoft Kinect und Asus Xtion kostet 117,- €
inkl. MwSt.
Info & Bezug
3Dmensionals/PONTIALIS GmbH & Co. KG
Kleiststr. 7
D-50859 Köln
www.3dimensionals.de

28
iGo3D
Scannen, drucken, selber machen und al-
les dreidimensional. Bei iGo3D bekommt
der Besucher bereits seit September ver-
gangen Jahres die Faszination des 3D-
Drucks live vorgeführt oder darf selbst
Hand anlegen. Als führender Premium-
Distributor für 3D-Drucker, verschafft
iGo3D seinen Kunden online, sowie im
Store, eine persönliche und professionel-
le Beratung zu Fragen rundum den 3D-
Druck. Der Marktführer für FDM-Drucker
ermöglicht dem Interessierten auch nach
Belieben Modelle im Ladengeschäft aus-
zudrucken oder scannen zu lassen.
Das Sortiment umfasst exklusive Distri-
butionsrechte und eine gewaltige Band-
breite an professionellen und innovativen
3DProdukten, wie dem Premium-Fila-
ment Innofil3D. Der kürzlich zum Testsie-
ger gekürte Ultimaker 2, ist einer von vie-
len 3D-Druckern, die exklusiv von iGo3D
vertrieben und mitentwickelt werden.
Daneben bedient iGo3D verstärkt den
B2B-Sektor, durch das Angebot professi-
oneller 3D-Drucker und 3D-Scanner für
die industrielle Fertigung von führenden
Herstellern wie 3D-Systems, Stratasys und
Artec Group. Darüber hinaus arbeitet
iGo3D GmbH an einer ständigen Weiter-
entwicklung neuer FDMDrucker- Syste-
me mit Herstellern wie Ultimaker, Builder,
Der Geschäftsführer der iGo3D GmbH Michael Sorkin (Foto: iGo3D)
PrintMate3D oder BeeveryCreative.
Der iGo3D-Conceptstore bietet neben
diverser Dienstleistungen unter ande-
rem innovative Workshops mit fachspe-
zifischer Personalisierungsmöglichkeiten.
Vom 3D-Druck-Anfänger, der seinen Ho-
rizont erweitern will, bis hin zum Bast-
ler, der sein Gerät vor Ort gleich selbst
aufbauen und verstehen möchte, sind
alle herzlichst eingeladen an den Work-
shops teilzunehmen. Damit die Begeiste-
rung des 3D-Drucks für die breite Masse
zugänglich gemacht wird, veranstaltet
iGo3D zusätzlich kostenlose Schulungen
wie Webinare, Seminare und Live-Events
zudiversen Themen.
Des Weiteren bietet iGo3D einen inno-
vativen „WeShrinkYou“-Personenscan an.
Binnen kürzester Zeit werden Körper-
proportionen, Gesichtszüge und Pose
einer Person im iGo3D Stores gescannt,
angepasst und individuell ausgedruckt.
Im ersten Quartal 2014 wird das erste,
eigens entwickelte Franchise-System für
3D-Druck-Fachgeschäfte weltweit aus-
gebaut. iGo3D eröffnet in der Innenstadt
von Hannover und Hamburg weitere
Filialen, die sich sowohl auf Dienstleis-
tungen, als auch auf den professionellen
Support und den Vertrieb des Technik-
trends „3D-Druck für Jedermann“ spezia-
lisieren. Um das internationale Bestreben
und die Positionierung der Marke iGo3D
weiter zu affirmieren, eröffnen auch welt-
weit neue Standorte, wie zum Beispiel in
der Weltmetropole Moskau.
Das Unternehmen iGo3D GmbH hat in
den vergangenen sechs Monaten einen
Kundenstamm von über 4000 registrier-
ten Kunden in über 30 Ländern aufge-
baut. Im Jahr 2014 beschäftigt das junge
Unternehmen ein Team von 15 Mitarbei-
tern und mehreren Freelancern. Durch
die Teilnahme an internationalen Messen
wie der CeBIT, EuroMold, Infa, Inside 3D
Printing etc., erreicht iGo3D ein großes
Publikum und stets neue Reseller und Ko-
operationspartner. Die iGo3D-Mitarbeiter
sind gefragte Experten für Seminare und
Vorträge wie z.B. auf der EuroMold 2013
oder 3D Printing Show 2014. Darüber hi-
naus genießt iGo3D eine hohe Telemedi-
en- und Printpräsenz.
Info
iGo3D GmbH
Am Stadtmuseum 12
26121 Oldenburg
Tel.: +49 (0) 441/570 45 641
www.igo3d.com
info@igo3d.com
29
Vielseitig Addition und Subtraktion sind nicht nur
in der Mathematik wichtige Vorgänge.
Im Produktionsbereich bezeichnet man
als subtraktive Verfahren Arbeiten, bei
denen Material entfernt wird, beispiels-
STEPCRAFT weise Drehen und Fräsen. Additive Ver-
fahren fügen dagegen Material hinzu,
weshalb der 3D-Druck zu den typischen
3D-Druckkopf für die Vertretern dieser Gattung gehört. Das
Iserlohner Unternehmen STEPCRAFT
CNC-Fräse zeigt mit seiner neuesten Entwicklung,
dass beide Fertigungsverfahren eng
miteinander verzahnt sind.
Ol i v er B o t hm a nn

Das junge Unternehmen STEPCRAFT bietet
Bausätze für CNC-gesteuerte Portalfräsen in
verschiedenen Größen an. Die Fräsen be-
stehen dabei aus hochwertigen Materiali-
en und bestechen durch ihre durchdachte
Konstruktion und eine hervorragende An-
leitung, die es auch weniger erfahrenen In-
teressierten ermöglicht, eine solche Fräse si-
cher und erfolgreich aufzubauen. Einen aus-
führlichen Bericht über den Aufbau und die
Arbeit mit einer Fräse von STEPCRAFT finden
Sie in der CNC IM MODELLBAU 1/2014 VTH.
CNC-Fräsen bieten sich als Grundlage für
den 3D-Druck geradezu an. Sie bieten nor-
malerweise extrem genaue Stellwege und
eine Stabilität, welche die vieler 3D-Drucker
bei Weitem übertrifft. Die Möglichkeit, ver-
schiedene Werkzeuge einzuspannen, ist bei
einer Konstruktion wie der STEPCRAFT – die
nicht umsonst als CNC-System angeboten
wird – ohnehin gegeben.
Was liegt also näher, als einen 3D-Druckkopf
zu entwickeln, der auf eine solche Fräse
gebaut werden kann? Das dachten sich
auch die Macher von STEPCRAFT und ha-
ben einen solchen konstruiert. Der Druck-
kopf bleibt dabei aber nicht nur Besitzern
einer STEPCRAFT-Fräse vorbehalten. Auch
mit jeder anderen CNC-Fräsmaschine mit
externem Ausgang zur Ansteuerung einer
4. Achse kann er betrieben werden, da die
Schnittstelle zum Druckkopf dokumen-
tiert ist.
Aufbau des Druckkopfs
Will man mit diesem Zubehör seine CNC-
Fräse zu einem 3D-Drucker umbauen, so
ist das schnell und einfach erledigt. Der 3D-
Druckkopf kommt nahezu fertig aufgebaut
und verkabelt zum Kunden. Seine massive
Bauweise unterscheidet ihn dabei deutlich
von den oftmals eher einfachen und nicht

30
Der Lieferumfang des 3D-Druckkopfes von STEPCRAFT Lediglich der Filamenthalter ist noch zu montieren

Echter Maschinenbau: der massive Extruder des STEPCRAFT-Systems Gut zu erkennen: Die kreisförmige Düse für die Kühlluft rund um die
Druckdüse

Filamentförderung im Innern des Extruders. Oben im Bild die Rolle die Anzeige des Steuergeräts. Die Soll-Temperatur lässt such mit den zwei
für die Spannung des Filaments sorgt Tastern erhöhen bzw. verringern

sehr belastbar wirkenden Extrudern ande-
rer 3D-Drucker. Hier sieht man deutlich die
Herkunft des Druckkopfes aus dem Bereich
des Werkzeugmaschinenbaus.
Der Grundkörper des Druckkopfes ist aus
Aluminium gefräst und nicht nur technisch,
sondern auch optisch ansprechend. Gleich
mit angeformt ist ein passender 43-mm-Hals
für die Aufnahme in der Spannvorrichtung
der Fräse. In den Druckkopf integriert ist
der Schrittmotor für die Filamentförderung
sowie eine 40-Watt-Heizpatrone. Die Druck-
düse aus Messing wird einfach von unten in
den Druckkopf eingeschraubt und kann so
leicht – entweder um sie zu ersetzen oder
durch eine andere Düsengröße auszutau-
schen – ausgewechselt werden. Sehr pfif-
fig gelöst ist die Spannungseinstellung der
Filamentförderung. Im Inneren drückt eine
Rolle das Filament auf das Förderrad des
Schrittmotors. Die Spannung dieser Rolle
wird gut zugänglich an der Vorderseite des
Druckkopfes mittels einer Inbusschraube
sauber und genau eingestellt. Für den Fila-
mentwechsel wird sie komplett gelöst, nach
dem Einführen des Filaments wieder fest-
geschraubt und anschließend wieder eine
halbe Umdrehung gelöst – so ist die Span-
nung perfekt und das Filament wird sauber
geführt, ohne Rattern und Durchrutschen.
Einfach aber wirkungsvoll. Das Filament wird
dabei durch einen Förderschlauch in den
Druckkopf geführt. Alle filamentfördernden
Teile können bei Bedarf einfach ausgebaut
werden, z. B. um den Druckkopf komplett
gründlich reinigen zu können.
Im Druckkopf integriert ist ein Lüfter, der
durch eine ringförmig um die Druckdüse
angeordnete Düse je nach Bedarf Kühlluft
auf das gedruckte Material leitet. Das führt
besonders bei sehr filigranen gedruckten
Teilen zu deutlich besseren Ergebnissen, als

31

Die zu druckende Datei wird in Repetier geladen
Anschließend wird die Datei mit Slic3r aufbereitet
wenn der Kunststoff einfach abkühlt.
Doch der Druckkopf ist nur ein Teil der Ein-
heit; den zweiten bildet die Steuereinheit,
die in einem orange-grauen Gehäuse un-
tergebracht ist und mittels eines in einem
Wellschlauch geführten Kabels den Druck-
kopf ansteuert. Auf dem Gehäuse ist auch
die Halterung für die Filamentrolle unter-
gebracht. Dies ist auch die einzige wirk-
32
lich mechanische Arbeit, die man bei der
Montage der 3D-Druckeinheit durchführen
muss, denn hier wollen die kugelgelagerten
Halter für die Rolle an den beiden Winkeln
und diese auf dem Gehäuse festgeschraubt
werden. Dies stellt aber eigentlich keine gro-
ße Herausforderung dar.
Am Steuergerät lässt sich die Temperatur
des „Hotends“ einfach mittels zweier Taster
zwischen 150 und 240 Grad Celsius grad-
genau einstellen. Die Ist-Temperatur wird
auf einem dreistelligen Display angezeigt.
Eine sehr pfiffige Idee sind zwei LEDs, die
stets zeigen, ob die Arbeitstemperatur für
den Druck erreicht ist oder nicht. Eine blaue
LED zeigt dabei, wenn das Hotend noch
heizt, eine rote, wenn die Drucktempera-
tur erreicht ist: blau = kalt, rot = heiß. Beim
Testgerät waren diese LEDs im Druckkopf
untergebracht, in den neuesten Serien be-
finden sie sich auf der Frontseite des Steu-
ergehäuses und erlauben so eine Kontrolle
mit nur einem Blick.
Das Steuergerät muss nun noch mittels ei-
nes 15-poligen Sub-D-Anschlusskabels mit
der Steuerelektronik des STEPCRAFT-CNC-
Systems verbunden werden, damit es von
diesem seine Signale für Materialvorschub,
Kühlung etc. bekommen kann. Versorgt wer-
den Steuergerät und Druckkopf von einem
eigenen Netzteil.
Der letzte Arbeitsschritt, bevor es dann an
die ersten Druckversuche gehen, kann ist
es, die Druckplatte auf dem Arbeitstisch
der Fräse zu befestigen. Dabei handelt es
sich um eine 150×250 mm große Acryl-
glasplatte. Diese wird entweder mit den
Spannbrücken der Fräse oder mit doppel-
seitigem Klebeband auf dem Arbeitstisch
des CNC-Systems befestigt. Ich empfehle
doppelseitiges Klebeband, da die Spann-
brücken doch eher im Wege sind und das
Klebeband absolut ausreichend ist. Auf ein
beheiztes Druckbett verzichtet STEPCRAFT,
dieses ist allerdings bei der Verwendung
eines solchen Kunststoffdrucktischs auch
nicht notwendig, da die Haftung auf dem
Acrylglas ausreichend ist. Allerdings „leidet“
der Kunststoffdrucktisch bei den Drucken
und vor allem auch bei der mechanischen
Belastung durch das Entfernen der Druck-
teile. Hier muss von Zeit zu Zeit ein neuer
Tisch montiert werden, was aber aufgrund
des Materials kostenmäßig durchaus im
Rahmen bleibt.
Was jetzt folgt, ist vor allem Arbeit am Rech-
ner, damit der Druckkopf auch etwas zu tun
bekommt.
PC-Arbeit
Ein 3D-Druckkopf ist – wie eine CNC-Fräse
auch – nichts, ohne einen Computer, der
ihn mit den benötigten Daten füttert. Die
STEPCRAFT-Systeme arbeiten dabei mit
der bewährten Steuerung WinPC-NC von
Burkhard Lewetz. Anders als bei der Benut-
zung als Fräse, für die die Version WinPC-NC
Starter ausreichend ist, benötigt man bei
der Verwendung als 3D-Drucker die Ver-

Der fertige G-Code muss dann gespeichert werden. Wichtig dabei: Start- und End-Sequenz
müssen mit gespeichert werden
sion WinPC-NC USB im neuesten Release
(inklusive 3D-Druckfunktionen), die nicht
im Lieferumfang enthalten ist. Vorhandene
WinPC-NC Starter Installationen können
kostenpflichtig (Aufpreis 199 €), vorhande-
ne WinPC-NC USB-Installationen können
kostenlos mit dem neusten Release bei der
Firma Lewetz aktualisiert werden. Mit dem
Druckkopf zusammen werden entspre-
chende Parameterdateien für das Setup
der Maschine geliefert – passend für die
verschiedenen Fräsengrößen –, sodass diese
nicht mehr vom Nutzer extra eingegeben
werden müssen.
Doch damit dieses Programm einen 3D-
Druck ausführen kann, muss zunächst ein-
mal ein entsprechender G-Code vorliegen,
der in diesem Fall von einem Slicing-Pro-
gramm erstellt wird. STEPCRAFT verwen-
det hierfür das bekannte Programm Slic3r
in einer Repetier-Host-Umgebung. Auch
hierin sind bereits fertige Profile für das Er-
stellen der G-Codes in Slic3r enthalten. Diese
können an die eigenen Wünsche natürlich
entsprechend angepasst werden, beispiels-
Sauber arbeitet das CNC-System den Druck-
auftrag ab
weise was den Füllgrad, Support etc. betrifft.
Hier bleibt der volle Funktionsumfang von
Slic3r erhalten und wer möchte, kann hier
sehr viel experimentieren.
Doch bereiten wir einfach einmal eine Datei
entsprechend vor: Die bereits vorhandene
STL-Datei (einige Dateien sind zum Auspro-
bieren auf der von STEPCRAFT mitgeliefer-
ten CD enthalten) wird in Repetier geladen.
Mit einem Klick auf „Slicer“ gelangt man in
ein vereinfachtes Fenster für Slic3r und kann
hier erste Einstellungen vornehmen. Will
man an den eigentlichen Slic3r-Profilen Ver-
änderungen vornehmen, so gelangt man
durch „Configure“ in das eigentliche Slic3r-
Programm und kann hier alle gewünschten
Veränderungen vornehmen.
Nach einem Klick auf „Slice mit Slic3r“ wird
der G-Code erstellt, das geht meistens recht
zügig. Dieser G-Code wird nun gespeichert.
Da man nicht direkt aus Repetier-Host
drucken kann, ist dieser Schritt unbedingt
notwendig und der G-Code muss bei der
Abfrage auch mit Start- und End-Sequenz
versehen werden.
Einige Beispiele für Ausdrucke mit dem Step-
craft 3D-Druckkopf
Den G-Code liest man
dann in das Steuer-
programm WinPC-NC
USB ein
Dann wird nach den
entsprechenden
Vorbereitungen der
Druck ausgeführt
Anschließend wechselt man in das Programm
WinPC-NC und lädt hier die G-Code-Datei.
Bevor man nun aber den eigentlichen Druck
starten kann, muss man den Nullpunkt der
Maschine bestimmen, dies ist ein sehr wich-
tiger Schritt, den man um ein gutes Druck-
ergebnis zu erzielen gründlich durchführen
sollte. Die Beschreibung hierfür ist in der
STEPCRAFT-Anleitung sehr gut dargestellt.
Kurz zusammengefasst wird der Druckkopf
dabei in sehr kleinen Schritten von Hand so
weit herabgefahren, bis die Spitze der Düse
ein daruntergelegtes Blatt 80-g-Papier gera-
de berührt. Danach fährt man den Druckkopf
in der manuellen Steuerung wieder 0,3 mm
nach oben und hat so einen sehr guten Ab-
stand. Diesen speichert man als Nullpunkt XYZ
und kann danach drucken. Sollte sich heraus-
stellen, dass der Nullpunkt noch nicht optimal
gewählt ist, fährt man ihn einfach wieder an,
korrigiert den Abstand und speichert erneut.
Aufgrund der sehr feinen manuellen Ver-
fahrmöglichkeiten des Druckkopfs ist die
Abstandseinstellung des Druckkopfs beim
STEPCRAFT-System so komfortabel durch-
führbar, wie bei kaum einem anderen 3D-
Drucker. Hier ist es häufig notwendig, äußerst
feine Einstellungen mittels rein mechanischer
Maßnahmen vorzunehmen, was bei diesem
System entfällt. Diese Werkstückparameter
können dann passend zu dem einzelnen
Werkstück gespeichert werden, sodass sie
jederzeit wieder abrufbar sind.
Jetzt ist – fast – alles fertig für den ersten
Ausdruck.
33
Druck ab!
Bevor man nun den Ausdruck startet, sollte
man die Druckdüse noch komplett mit Mate-
rial füllen, um gleich von Anfang an einen gu-
ten Ausdruck zu bekommen. Zunächst wird
die Düse vorgeheizt, bis die rote LED leuchtet.
Danach geht man im Menüpunkt „Manuell-
Fahren“ auf den Filamentvorschub (vierte
Achse, C-Taste) und fördert solange Material in
die Düse, bis ein sauberer, ununterbrochener
Faden aus der Düse austritt.
Jetzt beendet man die Funktion „Manuell-
Fahren“ und klickt auf „Start“ – der Druck läuft
danach wie bei 3D-Drucker üblich wie von
selbst ab.
Schon häufiger wurde in Foren gemutmaßt,
dass CNC-Fräsen bei ihrer Umrüstung eher
langsame 3D-Drucker seien, da sie von ihrer
gesamten Struktur und Masse her deutlich
massiver als die doch meist eher leicht ge-
bauten reinen 3D-Drucker seien. Betrachtet
man das STEPCRAFT-System, so bestätigt sich
diese Vermutung in diesem Fall nicht. Die Ge-
schwindigkeit des Druckers ist absolut zufrie-
denstellend und durch die hohe Stabilität des
Systems kommt es – anders als bei einigen
anderen Druckern – nicht zu einem Aufschau-
keln gerade bei schnellen Bewegungen. Ein
großer Pluspunkt hinsichtlich der Genauigkeit
des Druckergebnisses.
Sehr exakt ist auch die Förderung des Fila-
ments durch den Druckkopf, vor allem auch
durch die durchdachte und stabile Spann-
vorrichtung. Hierdurch lassen sich Förderung
und – um saubere Drucke zu gewährleisten
fast noch wichtiger – auch Rückzüge sehr
sauber steuern, was zu sehr exakten Ausdru-
cken führt.
Fazit
Wer eine ideale Verbindung aus additiver
und subtraktiver Fertigung sucht, ist mit
dem CNC-System von STEPCRAFT sehr gut
bedient. Die Eigenschaften der Fräse wur-
den in anderen Beiträgen bereits erläutert,
aber die Vielseitigkeit, die dieses System
durch die Zurüstmöglichkeit zum 3D-Dru-
cker bekommt, ist beeindruckend. Gerade
Modellbauer, aber auch Architekten und
andere an dieser Technik Interessierte be-
kommen mit diesem System ein vielseitig
einsetzbares Produktionszentrum an die
Hand, das für eine Vielzahl an Aufgaben
eingesetzt werden kann.
Die technische Ausführung ist dabei wie-
der, wie schon bei der Fräse, makellos und
sowohl die Anleitung als auch der Service
sind beispielhaft.

Technische Daten, Lieferumfang & Systemvoraussetzungen

Technische Daten Steuergerät Lieferumfang

t
6OJWFSTBM'JMBNFOUIBMUFS
#SFJUF
TUVGFOMPT
FJOTUFMMCBS
GàS
3PMMFO
NJU
t
4UFVFSHFSÊU
NJU
BOHFTDIMPTTFOFN
%%SVDLLPQG

einer Breite von 68 bis 90 mm, Durchmesser bis 200 mm mit 0,4-mm-Düse
t
"VGOBINF
GàS
'JMBNFOUSPMMF
LVHFMHFMBHFSU
%VSDINFTTFS

NN
t
/FU[UFJM
stufenlose Temperaturvorwahl zwischen 150 und 240 Grad Celsius t
'JMBNFOUSPMMFOIBMUFS
t
JOUFHSJFSUF
4UFVFSVOHTFMFLUSPOJL
GàS
%SVDLUFNQFSBUVS
'JMBNFOU t
QPMJHFT
4VC%"OTDIMVTTLBCFM
vorschub und Lüfterdrehzahl t
%SVDLQMBUUF
¨
NN
t
.B•F
4UFVFSHFSÊU
¨¨
NN

NN
(FTBNUIÚIF
NJU
t
$%
NJU
1BSBNFUFS
VOE
.VTUFSEBUFJFO
%PXOMPBE-JOLT

Filamentrolle bei 200 mm Filamentrollendurchmesser usw.
t
QPMJHFS4VC%4UFDLFS
[VN
"OTDIMVTT
EFT
4UFVFSHFSÊUFT
BO
t
#FEJFOVOHTBOMFJUVOH
das STEPCRAFT Desktop 3D-System (Plug-and-Play) t

4DISJUUF
"OMFJUVOH
t
"OTDIMVTT
BO
'SFNEHFSÊUF
NÚHMJDI
EVSDI
EPLVNFOUJFSUF
4DIOJUU
stelle Systemvoraussetzungen
t
'àS
EFO
#FUSJFC
EFT
%%SVDLLPQGT
JTU
LFJO
[VTÊU[MJDIFT

Technische Daten Druckkopf 4.-Achse-Modul erforderlich
t
*OUFHSJFSUFS
TUVGFOMPT
SFHFMCBSFS
-àGUFS t
'àS
EJF
45&1$3"'5
NJU
64#4DIOJUUTUFMMF
JTU
BMT
4UFVF
t
SJOHGPSNJHF
-VGUEàTF
[VS
,àIMVOH
EFT
BVGHFUSBHFOFO
'JMBNFOUT rungssoftware der Maschine WinPC-NC USB im neusten
t
[XFJGBSCJHF
-&%4UBUVTBO[FJHF
CMBV

WPSHFXÊIMUF
%SVDLUFN Release inkl. 3D-Druckfunktionen erforderlich
peratur nicht erreicht, rot = Drucktemperatur erreicht, Druckkopf t
#FTUFIFOEF
8JO1$/$
64#
*OTUBMMBUJPOFO
LÚOOFO
LPT
betriebsbereit) tenlos mit dem neusten Release bei der Firma Lewetz
t
NÚHMJDIFS
'JMBNFOUEVSDINFTTFS
 
NN aktualisiert werden
t
WFSXFOECBSFT
'JMBNFOU
"#4
1-"
PEFS
)*14
t
%àTFOEVSDINFTTFS
 
NN
PQUJPOBM
BOEFSF
%àTFOEVSDINFTTFS
Preis
verfügbar: 0,3, 0,5 und 1,0 mm  
Ƚ
t
"OESVDLSPMMF
GàS
'JMBNFOU
TUVGFOMPT
FJOTUFMMCBS
t
-FJDIUF
3FJOJHVOH
VOE
8BSUVOH
EVSDI
IFSBVTOFINCBSF
'JMBN Info & Bezug
entführung Stepcraft GmbH & Co. KG
t
NN4QBOOIBMTEVSDINFTTFS Kalkofen 6
t
8BUU)FJ[QBUSPOF 58638 Iserlohn
t
5FNQFSBUVSNFTTVOH
NJU
[XFJ
.FTTGàIMFSO
[VS
7FSCFTTFSVOH
EFS
5FMFGPO

Regelgenauigkeit 'BY

t
'JMBNFOUWPSTDIVC
%àTFOBVTHBOH
CFJ
 
NN
%àTFOEVSDI E-Mail: info@stepcraft-systems.com
messer mit einer Genauigkeit von 0,02 mm steuerbar www.stepcraft-systems.com

34
3D-Druck für jedermann
Das Magazin
In der Industrie hat der 3D-Druck schon lange Einzug gehalten,
meist zur Fertigung von wie der Name schon sagt Prototypen,
damit Mitarbeiter ein Produkt schon vor dessen Serienfertigung
einmal real in Händen halten können. Doch in letzter Zeit ist ein
immer stärkerer Tarend zur Heimanwendung dieser faszinie-
renden Technik entstanden. So kann jeder, der mit der entspre-
chenden Hard- und Software umgehen kann Teile herstellen, die
es so nicht zu kaufen gibt. Dieses fast schon an Science-Fiction
erinnernde Szenario ist es, was die Faszination des 3D-Drucks
ausmacht.
Wie Sie erfolgreich zu Ihrem 3D-Druck kommen, was möglich
– und was nicht möglich – ist, zeigen wir den Lesern in diesem
Sonderheft.

Umfang: 68 Seiten · Best.-Nr.: 340 1301

Preis: 9,90 €

Oliver Bothmann

Das Buch zum Thema

Dieses Buch zeigt Ihnen wie 3D-Druck daheim funktioniert, was
Sie dafür benötigen und wie Sie erfolgreich zu Ihrem ersten 3D-
Druck kommen. Verschiedene Konstruktionsprogramme werden
Ihnen genauso gezeigt, wie die Möglichkeit auch ganz ohne
eigenen Konstruktionsaufwand zu einem Objekt zu kommen.
Viele nützliche Tipps und Tricks helfen Ihnen beim erfolgreichen
Einstieg in den 3D-Druck. Der 3D-Druck ist eine der Techniken der
Zukunft – werden Sie fit für seine Anwendung daheim!

Umfang: 160 Seiten · Abb.: 250

Best.-Nr.: 310 2237 · Preis: 19,80 €

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22

Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de
3D-Druck-Basics
Das Druckmaterial: Filamente
Wer einen Brief ausdrucken will
benötigt Papier und Tinte bzw. To-
ner. Und wer einen 3D-Ausdruck
machen will? Der benötigt dafür
im FDM-Verfahren das entspre-
chende Ausgangsmaterial in Form
eines thermoplastischen Kunst-
stoffs.
Bei den weitaus meisten Druckern
wird hierfür mit Rundmaterial ver-
schiedener Durchmesser und aus
unterschiedlichen Grundstoffen
gearbeitet. Doch was ist das ei-
gentlich für ein Material und wel-
che Unterschiede bestehen? Diese
und noch weitere Fragen sollen
hier beantwortet werden.
Der Begriff Filament kommt aus dem Latei-
nischen und bedeutet„Faden“. Für den FDM-
Druck werden normalerweise Filamente
mit zwei unterschiedlichen Abmessungen
verwendet.
36
Abmessungen
Die weitaus meisten FDM-Drucker arbeiten
mit Filamenten mit entweder 1,75 mm oder
aber mit 3 mm Druckmesser. Die meisten
Drucker können nur mit einer Filamentdi-
cke arbeiten, einige Hersteller bieten aber
auch entweder Wechselextruder oder aber
Wechseldüsen an, um beide Filamentgrö-
ßen verwenden zu können.
Man kann nicht sagen, dass eine Größe
generell zu empfehlen ist. Ist ein Drucker
gut konstruiert und kalibriert, kann er mit
beiden Filamenten identische Ergebnisse
erzielen. Allerdings verzeihen Drucker mit
größeren Düsen, die oft auch mit dickerem
Filament gefüttert werden, besser einmal
leichte Einstellungsfehler. Gleichzeitig sind
sie aber von der Möglichkeit der Feineinstel-
lung begrenzter.
Deutlich wichtiger ist es aber, dass die ver-
wendeten Filamente wirklich die angege-
benen Dimensionen einhalten bzw. Abwei-
chungen bekannt sind und ausgeglichen
werden können. Auch wenn die Filamente
meist mit den Angaben 1,75 mm oder 3 mm
verkauft werden, so sollte man doch nach-
prüfen, ob diese Werte auch eingehalten
werden. Am besten macht man dies mit
einem Messschieber, mit dem man vor der
Verwendung eines neuen Filaments von
einem anderen Hersteller oder Lieferanten
als dem bisherigen die Dicke nachprüft.
Auch wenn die Abweichungen gering er-
scheinen, so wirken sich diese doch zum
Teil recht stark aus. Hier ein Beispiel: Wenn
ein Filament zwischen 2,9 und 3,0 mm in
der Dicke schwankt, dann heißt das, dass
am Düsenausgang 7% mehr oder weniger
Material austritt, was einer um 7% schwan-
kende Breite des abgelegten Fadens ent-
spricht. Dass dies das Ergebnis ganz signifi-
kant beeinflussen kann, ist klar.
Glücklicherweise haben die Slicing-Pro-
gramme eine Einstellung für den Durchmes-
ser des Filaments, meist unter einem Begriff
wie „Filament“ oder „Dimension“ zu finden.
Hier gibt man die korrekten, gemessenen
Werte des Filamentdurchmessers ein. Intern
verrechnet das Slicing-Programm dann, wie
viel Länge des Filaments bei der verwende-
ten Düse extrudiert werden muss, um die
korrekte Materialmenge auf das Druckobjekt
aufbringen zu können.

Material
Weitaus vielfältiger als die Abmessungen
des Filaments sind die erhältlichen Materi-
alien, auch wenn einige davon noch recht
exotisch und nur für Spezialanwendungen
sinnvoll sind.

ABS
ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) ist ein auf
Erdölbasis hergestellter thermoplastischer
Kunststoff, der für viele Anwendungen
benutzt wird. Beispielsweise werden auch
viele Spielzeuge wie Lego-Steine daraus
produziert.
ABS war eines der ersten Materialien, wel-
ches für den FDM-Druck in Heimanwendun-
gen verwendet wurde. Er ist gut verfügbar Gut zu erkennen: Links 1,75-mm-Filament, rechts 3-mm-Filament
und in vielen Farben, aber auch klar, lieferbar.
Ein deutlicher Nachteil von ABS ist seine
recht hohe Schmelztemperatur von 215 In der Zwischenzeit bieten einzelne Herstel- stehen, sodass dieser nicht die gesamte Zeit
bis 250°C, die eine hohe Heizleistung erfor- ler, beispielsweise das deutsche Unterneh- den Dämpfen ausgesetzt ist.
dert. Noch schwieriger wird ABS durch sei- men Orbi-Tech (www.orbi-tech.de) auch
ne hohe Schrumpfneigung, die dazu führt, ein smartABS genanntes Material an, wel- PLA
dass sich Drucke häufig vom Druckbett lö- ches eine deutlich geringere Tendenz zur PLA (Polylactide oder Polylactid acid) ist
sen (Warping). Hier sind nur Heizbetten, die Schrumpfung aufweist. ein sogenannter Biokunststoff, der aus che-
recht hohe Temperaturen (um die 100°C) Ein weiterer Nachteil von ABS sind Ausdüns- misch aneinander gebundenen Milchsäu-
erreichen sinnvoll, zudem muss häufig noch tungen, die bei der Erhitzung – und damit remolekülen besteht. Die Lactide werden
mit anderen Hilfsmitteln gearbeitet werden. beim 3D-Druck – entstehen. Diese sind nicht dabei durch die Vergärung von Melasse
Sehr sinnvoll – wenn auch im Hobbybereich nur unangenehm, sondern stehen auch im oder die Fermentation von Glukose durch
nur selten umgesetzt – ist das Drucken in Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. ABS Bakterien gewonnen.
einer komplett temperierten Kammer, um sollte daher nur in gelüfteten Räumen ver- PLA hat mehrere Vorteile, die es zu dem
die Schrumpfung des Materials möglichst arbeitet werden. Am besten sollte der Dru- derzeit absolut besten Grundmaterial für
gering zu halten. cker auch nicht direkt neben dem Bediener den heimischen 3D-Druck machen. Es lässt

Nachmessen ist wichtig: dieses Filament hat den angegebenen Durch- … während dieses bei gleicher Angabe nur 2,85 mm dick ist
messen von 3 mm, …

37

Ein besonderes Material ist solches holzartige Filament (Foto: Multec)
sich mit relativ geringen Temperaturen von
180 bis 230°C drucken, auch das Heizbett
kommt mit geringeren Heizleistungen für
die benötigten 50 bis 60°C aus.
PLA lässt sich geruchsfrei und ohne schäd-
liche Dämpfe verarbeiten, was gerade dann
ein großer Vorteil ist, wenn man den 3D-
Drucker nicht in einem gesonderten Be-
reich, sondern direkt im Büro unterbringen
will oder muss.
Der weitaus größte Vorteil ist aber die sehr
geringe Schrumpfungsneigung, welche
zum einen das Haften am Drucktisch deut-
lich verbessert (daher auch die niedrige
mögliche Drucktischtemperatur) zum an-
deren aber auch die Maßhaltigkeit der ge-
druckten Objekte sehr positiv beeinflusst.
So können recht genaue Passungen her-
gestellt werden, die wenn überhaupt, nur
wenig nachbearbeitet werden müssen. Dies
macht PLA auch zu einem hervorragenden
Grundmaterial für Teile, die aus verschie-
denen gedruckten Einzelteilen hergestellt
werden müssen, aber auch für solche, die
eine exakte Maßhaltigkeit aufweise sollten,
beispielsweise im Modellbau oder wenn
3D-Druckteile mit Teilen aus anderen Ma-
terialien kombiniert werden sollen.
PLA ist sehr gut verfügbar und in einer gro-
ßen Farbvielfalt lieferbar. Auch fluoreszieren-
de, transparent-farbige oder klare Varianten
sind erhältlich.
Für besondere Anwendungen können auch
sogenannte SoftPLA-Varianten verwendet
werden. Diese Materialien weisen eine fle-
xible Beschaffenheit auf und können bei-
38
spielsweise für den Druck von Stempeln,
speziellen Dämpfungselementen oder auch
Reifen, zum Beispiel im Modellbau, verwen-
det werden.
Laywoo-D3
Ein faszinierendes Material ist das von dem
deutschen Ingenieur Kai Parthy entwickel-
te Lawoo-D3. Hierbei sind einem thermo-
plastischen Kunststoff feinste Holzpartikel
beigemischt. Hierdurch hat das gedruckte
Objekt eine holzartige Oberfläche und lässt
sich auch entsprechend bearbeiten, bei-
spielsweise schleifen. Ein Nebeneffekt der
Holzbeimischung ist zudem, dass Laywoo-
D3 keinerle Schrumpfungseffekt aufweist.
Je nach Drucktemperatur verändert sich
die Farbe des Materials, je heißer gedruckt
wird, umso dunkler wird das „Holz“. Die Tem-
peratur variiert dabei zwischen 175°C und
250°C. Eine etwas problematische Eigen-
schaft dieses Materials ist die Neigung zum
Verstopfen der Druckdüse, die sich bei der
Verarbeitung ergibt.
Laybrick
Ähnlich wie Laywoo-D3 ist Laybrick ein
ganz besonderes Filament. Es erzeugt eine
Oberfläche, die nicht mehr an Kunststoff,
sondern an Stein beziehungsweise Beton
erinnert. Laybrick ist derzeit noch im Erpro-
bungsstadium, die Verarbeitungshinweise
sind daher noch in Bearbeitung und die
Arbeit damit ist noch mit einer Tüftelei ver-
bunden. Auch Laybrick, welches bei 165
bis 190°C verarbeitet werden sollte (auch
höhere Temperaturen sind möglich und er-
zeuge eine andere Oberfläche, dann muss
der Druckkopf aber gekühlt werden), neigt
zum Verstopfen der Düse.
BendLay
BendLay ist ein glasklares Material, welches
in seinen gedruckten Eigenschaften an Po-
lycarbonat erinnert. Es ist äußerst biegsam
und widerstandsfähig und zeigt keinen
Weißbruch beim Biegen. Dabei ist es einfa-
cher zu verarbeiten als ABS.
Nylon
Auch Nylon lässt sich sehr gut drucken und
insbesondere die US-Firma taulman 3D
(taulman3D.com) hat hier einige Produk-
te im Angebot. Nylon zeichnet sich durch
seine sehr hohe Stabilität und Härte aus,
bedarf aber sehr hoher Drucktemperaturen
und ist schwierig in der Verarbeitung. Nicht
unproblematisch ist die starke – und sicher
nicht gesundheitsfördernde – Geruchsent-
wicklung bei der Verarbeitung.
PC
PC (Polycarbonat) lässt sich auch auf dem
3D-Drucker verarbeiten. Allerdings ist auch
hier die Verarbeitung recht schwierig und
bei der Verarbeitung entstehen ebenfalls
unangenehme und gesundheitsschädli-
che Dämpfe.
HiPS
HiPS (High Impact Polystyrene) ist ein durch
Kautschuk modifiziertes, hochschlagfes-
tes Polystyrol, welches ebenfalls für den
3D-Druck verwendet werden kann. Dieses
Material zeichnet sich ebenfalls durch sei-
ne hohe Widerstandsfähigkeit aus und ist
daher vor allem für stärker belastete Teile
sehr gut geeignet.
Nachteil ist auch hier vor allem die prob-
lematische Geruchsentwicklung bei der
Verarbeitung.
TPE
TPE (Thermoplastischer Elastomer) ist ein
Material, welches in seinen Eigenschaften
fast an Gummi erinnert und daher für An-
wendungen geeignet ist, in denen im Nor-
malfall dieses Material zum Einsatz käme.
Die Verarbeitung dieser Materialien ist nicht
einfach und muss daher gründlich auspro-
biert werden.
PVA
PVA (Polyvinylalkohol) ist ein besonderes
Material, welches nicht zum Aufbau eines
Drucks eingesetzt wird, sondern lediglich als
Stützmaterial (bei Verwendung eines Mehr-
fachextruders) eingesetzt werden kann. PVA
ist wasserlöslich, sodass nach Beendigung
des Ausdrucks der Support einfach durch
Einlegen des Bauteils in Wasser aufgelöst
werden kann. Zu PVA finden Sie auch einen
eigenen Beitrag in diesem Heft.
Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit, insbesondere da in
sehr schneller Folge auch neue Materiali-
en für den 3D-Druck zugänglich gemacht
werden. Immer wieder kommen neue Pro-
dukte auf den Markt – ob diese nun immer
eine bahnbrechende Entwicklung sind, sei
dahingestellt.
Auf jeden Fall ist die Forschung im Kunst-
stoffbereich sehr rege und insbesondere
PLA gilt als eines der Materialien der Zukunft,
kann es die kunststoffverarbeitende Indus-
trie doch zu einem guten Teil unabhängig
vom endlichen Rohstoff Erdöl machen. In-
sofern können 3D-Druck-Enthusiasten von
diesen Entwicklungen profitieren und es
bleibt interessant, was in diesem Bereich PVA ist ein wasserlöslicher Kunststoff, der für Stützmaterial verwendet werden kann. Nach Fertig-
noch alles machbar sein wird. stellung des Drucks kann das Stützmaterial dann einfach in Wasser aufgelöst werden
Derzeit ist auf jeden Fall für den normalen
Anwender PLA das Material der Wahl. Es ist
einfach zu verarbeiten, gesundheitlich un-
bedenklich sowie günstig und einfach zu Solch ein Tütchen mit
bekommen. Achten Sie aber auf jeden Fall Kiesel- oder Silica-Gel
auf eine gute Qualität und kaufen Sie am nimmt die Feuchtigkeit
besten im Fachvertrieb. Minderwertiges der Luft auf und ist bei
PLA aus unsicheren Quellen ist nicht nur der Lagerung von
häufig komplizierter und unbeständiger in Filamenten hilfreich.
der Verarbeitung, sondern kann auch Bei- PVA sollte man nie
mischungen haben, die einige der Vorteile ohne ein solches Tüt-
wieder zunichtemachen. chen, und nur in einer
luftdichten Verpackung
Lieferung und Lagerung aufbewahren
Meist wird das Material auf entsprechen-
den Rollen (übliche Liefermengen sind
750-Gramm- bzw. 1-Kilogramm-Rollen,
aber auch 2,3-Kilogramm-Rollen werden
angeboten), die auch gleichzeitig direkt
am Drucker entsprechend befestigt werden
könne, damit das Filament direkt abgespult
werden kann. In seltenen Fällen – zum Bei- ler führt. Und das ist gerade bei teuren Spe- Schrank oder einem geeigneten Karton.
spiel bei teuren Spezialmaterialien – wird zialmaterialien doppelt ärgerlich. PVA ist ein ganz besonders schwierig zu
das Material in kleineren Gebinden (zum Auch wenn das Material auf Rollen gelie- lagernder Kunststoff, da er stark hygrosko-
Teil zu 250 Gramm) lose geliefert. Dieses fert wird, kann es beim Hantieren damit zu pisch, also wasseraufnehmend, ist. Liegt
Filament sollte man dann zur besseren Verknotungen kommen. Achten Sie immer PVA einfach so an der Luft, ist er binnen
Handhabung auf vorhandene Leerspulen darauf, dass es sauber geführt ist, und be- kurzer Zeit unbrauchbar und kann nur
aufwickeln. Natürlich kann man sich auch festigen Sie lose Enden nach dem Druck am noch entsorgt werden. Dieser Kunststoff
passende Spulen oder andere Aufnahme- besten an der Spule, zum Beispiel in den muss daher immer luftdicht verpackt sein.
behälter selbst ausdrucken. Vorlagen gibt es Löchern, die an den Spulen vorhanden sind. Am besten geben Sie in die Verpackung
dafür in den Downloadplattformen genug, Kunststoffe sind generell mehr oder we- noch ein kleines Tütchen mit Kieselgel,
wenn man nicht selbst konstruieren möch- niger empfindlich gegen UV-Strahlung. Es welches die Luftfeuchtigkeit bindet. Solch
te. Legt man das lose Filament einfach so kann daher nicht schaden, wenn man die eine Vorsichtsmaßnahme kann auch in der
neben den Drucker, ist meist ein Verknoten Filamentspulen bei Nichtbenutzung dun- Verpackung anderer Filamentsorten nicht
vorprogrammiert, was zu einem Druckfeh- kel aufbewahrt, beispielsweise in einem schaden.

39
Luftzug
Düsenkühlung für den
3D-Drucker Multirap
Speziell bei schnellen Drucken und sehr hohen, beziehungsweise feinen
3D-Drucken ist eine Kühlung des Materials sinnvoll, um scharfe Ausdru-
cke zu erhalten. Das Unternehmen Multec bietet für seine Drucker nun
eine einfache aber wirkungsvolle Nachrüstmöglichkeit einer solchen
Kühlung.
Vor allem bei hohen und schlanken, aber auch
bei sehr schnellen Drucken ist die Kühlung
sinnvoll

Die Düsenkühlung besteht aus einem hochwertigen Sunon-Lüfter Der Lüfter wird mit dem Halteblech einfach an
der Z-Achse des Multirap montiert

Im Wesentlichen besteht die Kühlung aus

einem Lüfter mit Halterung, der auch an ei-
nem bereits fertig gebauten Multirap-Dru-
cker aufgrund des hochwertigen Baukasten-
systems sehr einfach nachgerüstet werden
kann. Damit das Geräusch des Lüfters nicht
störend wirkt, hat Multec hierbei einen sehr
hochwertigen Sunon-Lüfter verbaut, der im
Betrieb gerade einmal 33 dB erreicht, dabei
aber trotzdem sehr leistungsstark arbeitet.
Das Halteblech des Lüfters wird einfach am
Z-Profil des Multirap angeschraubt und die
Anschlusskabel an der Ramps-1.4-Steue-
rung gemäß der Anleitung befestigt. Dann
muss noch eine neue Firmware aufgespielt
werden, in die die Steuerung des Lüfters
integriert wurde.
Nun kann direkt die Kühlung verwendet
werden. Im Steuerprogramm Printrun kann
nun durch entsprechende Befehle (M106
= Lüfter an, M107 = Lüfter aus) der Lüfter Slic3r ermöglicht noch ein wenig feinere Einstellung der Düsenkühlung. Vor allem die Auswahl
manuell ein- beziehungsweise ausgeschal- von Schichten, die nicht gekühlt werden sollen, ist sehr hilfreich

40
tet werden. Auch in Repetier-Host kann die
Kühlung sehr einfach mittels eines Klicks
eingeschaltet werden.
Sehr viel komfortabler ist es natürlich dies
automatisch vornehmen zu lassen, was im
Slicing-Programm voreingestellt werden
kann. In Skeinforge muss dazu der Punkt
„Cool“ aktiviert und die entsprechenden
Werte müssen auf die eigenen Bedürfnisse
eingestellt werden. Problematisch bei Ske-
inforge ist, dass die Kühlung bereits ab dem
ersten Layer bei entsprechenden Werten
angeschaltet wird. Hier kann es passieren,
dass die erste Schicht so stark gekühlt wird,
dass die Haftung nicht mehr gegeben ist.
Außerdem wird durch den fehlenden Ab-
stand zum Druckbett sehr viel kalte Luft
auf die Düse geleitet, die dadurch zu stark
abgekühlt werden kann.
Sehr viel besser funktioniert das Ganze bei
Slic3r, denn hier kann man den Lüfter erst
ab einer gewissen Höhe des Objekts (bei-
spielsweise bei der sehr feinen Spitze eines
zu druckenden Turmes) anschalten und so
nur in solchen Bereichen kühlen.
Die Kühlung ist generelle nur für sehr schlan-
ke, feine beziehungsweise hohe und vor al-
lem bei sehr schnellen Drucken sinnvoll. Bei
diesen bewirkt sie dann aber eine deutliche
Qualitätssteigerung.
In Skeinforge wird unter dem Punkt „Cool“ die Steuerung der Kühlung eingestellt

Impressum

3D
Verlag: Für unverlangt eingesandte Beiträge kann keine Verant-
Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH wortung übernommen werden. Mit Übergabe der Manu-
Robert-Bosch-Str. 2-4, D-76532 Baden-Baden skripte und Abbildungen an den Verlag versichert der Ver-
Telefon: 07221/5087-0 fasser, dass es sich um Erstveröffentlichungen handelt und
Fax: 07221/5087-52 dass keine anderweitigen Copy- oder Verlagsverpflichtun-
Anschrift von Verlag, Redaktion, Anzeigen und allen gen vorliegen. Mit der Annahme von Aufsätzen einschließ-
Verantwortlichen, soweit dort nicht anders angegeben. lich Bauplänen, Zeichnungen und Bildern wird das Recht
erworben, diese auch in anderen Druckerzeugnissen zu
Herausgeber: Thierry Kraemer
vervielfältigen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Anga-
Konten: ben kann trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernommen
Redaktion:
Sparkasse Rastatt-Gernsbach werden. Eventuell bestehende Schutzrechte auf Produk-
Michael Bloß (verantwortlich)
Konto-Nr.: 385500 te oder Produktnamen sind in den einzelnen Beiträgen
Telefon: 07221/5087-11
BLZ: 665 500 70 nicht zwingend erwähnt. Bei Erwerb, Errichtung und Be-
Susanne Braunagel (Redaktionsassistenz), IBAN: DE10665500700000385500 trieb von Sende- und Empfangsanlagen sind die gesetz-
Telefon: 07221/5087-90, Fax: 07221/5087-52 BIC/SWIFT: SOLADES1RAS lichen und postalischen Bestimmungen zu beachten.
E-Mail: 3DDruck@vth.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in je-
Vertrieb:
Oliver Bothmann dem Fall die Meinung der Redaktion wieder.
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG
Ohmstraße 1, D-85716 Unterschleißheim © 2014 by Verlag für Technik und Handwerk neue Medien
Gestaltung: Telefon: 089/31906-0 GmbH, Baden-Baden
Klee GrafikDesign Fax: 089/31906-113
Titel Hintergrundmotiv © agsandrew - Fotolia.com Nachdruck von Artikeln oder Teilen daraus, Abbildungen
NEWS BERLIN © Stefan Rajewski - Fotolia.com und Bauplänen, Vervielfältigung und Verbreitung durch
Einzelheft:
jedes Medium, sind nur mit ausdrücklicher, schriftlicher
Anzeigen: %
 
û
t
"
 
û
t
$)
 
T'S
t
#/--
 
û
Genehmigung des Verlages erlaubt.
Cornelia Maschke Druck:
Telefon: 07221/5087-62, Fax: 07221/5087-65 Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
E-Mail: Anzeigen@vth.de
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 01.01.2014
wird auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem
Papier gedruckt. 3D jetzt auch erhältlich im
PRESSE-Fachhandel

41
Beyond Excel
Business-Daten werden 3D-Skulpturen

Innovative Technik hungert nach

innovativen Anwendungen. In die-
sem Artikel soll ein junges Einsatz-
feld für den 3D-Druck präsentiert
werden, das man auch auf Messen
so noch nicht sieht: Daten-Skulp-
turen, die Tabellen körperlich wer-
den lassen und damit visuell und
haptisch wirken.
Vol k er S ch w eisf ur t h / Mel ie s A r t

 Die Weltbevölkerung im Jahre 2050 als 3D-Ausdruck

Ein Blick auf die gängigen Druckartikel bei

Shapeways, i.materialize, Ponoko, Sculpteo
oder Warehouses zeigt: Schwerpunkte lie-
gen bisher bei Alltagskultur, das heißt Mo-
dellbau, Figuren („Mini- me´s“), Schmuck,
Modellbauteilen und Haushalts-Ersatzteilen.
Dagegen haben „dataSculptures“ den Ehr-
geiz, Zahlentabellen aus den kurzen Verfalls-
zeiten digitaler Präsentationen zu lösen und
durch Neuheitswert und physische Präsenz
zu langfristigen Botschaften zu machen –
und damit Teilgebiet des visual storytelling
zu werden (Abbildung 1).

Wer „liest“ schon aus den Zahlenkolonnen

einer Weltbank-Seite, dass im Jahre 2050
Indien die Bevölkerung Chinas deutlich
überholt haben wird? Niemand. Aber die
Skulptur zeigt es auf einen Blick! Eine solche
3D-Plastik wird noch viele Jahre aktuell sein;
damit lassen sich auch Farb-Druckkosten
von derzeit ca. 100 Euro rechtfertigen – die
allerdings hoffentlich bald durch „Papier“-
Drucker (wie Mcors IRIS) ins Wanken kom-
men.  Verschiedene Bevölkerungspyramiden als 3D-Drucke

42
 Aus dem Beispiel lassen sich vier Thesen
ableiten:
1. Daten-Skulpturen zielen vorwiegend auf
Wirtschaft, Verwaltung, Journalismus, Fort-
bildung und interessierte Bürger
2. Ausgangspunkt sollten Daten sein, die
mindestens ein Jahr stabil sind und eine
gewisse „Aura“ haben
3. Der Designer sollte Sorgfalt bei der Einho-
lung der Datenrechte walten lassen
4. Er sollte Datenreihen auswählen und
Designformen bevorzugen, die die filigra-
ne Druckfähigkeit der neueren 3D-Drucker
herausfordern. Siehe hierzu Abbildung 2:
Bevölkerungspyramiden sind aus Verfas-
sersicht per se ein „Hingucker“, weil für alle
Länder und viele Jahre vorliegend, dabei
 Verschiedene Datenskulpturen des Autors

entscheidend für die Zukunft der Völker und
als Daten hochstabil.
Nationale und internationale Behörden ver-
öffentlichen sie in 5-Jahres-Kohorten (0-4
Jahre, 5-9 Jahre usw. bis 100+ Jahre), ge-
trennt nach Geschlechtern. Diese Feinheit
kann gut auch in Farbe gedruckt werden
(siehe dazu das Insert neben der linken Py-
ramide (Germany 2030), männlich/weiblich-
Unterschiede können spielend auf 1-2 mm
Genauigkeit gedruckt werden. Der mittlere
und der rechte Entwurf dagegen sind zwar
schneller zu zeichnen, verschenken aber
Details.
Besondere Herausforderung für den Daten-
Skulpteur: Geschäftsberichte und Business-
 Anschaulich: Corporate Manhattan
Hitlisten lebendig machen. Zu Letzterem
siehe Abbildung 3.
Der Autor hat die Kernzahlen der 250 füh-
renden Firmen (Quelle: Forbes-Liste 2013)
in eine Skulptur umgebaut, die Marktka-
pitalisierung, Jahresumsatz und regionale
Zugehörigkeit, letztere farbig, zeigt. Aussa
ge eines deutschen Bankers nach zwei Se-
kunden Blick spontan: „Ja, DIE Bank in China
habe ich im Portfolio – leider“.
Prognose: Skulpturen dieser Art gewinnen
an Bedeutung und zieren bald Redaktions-
räume und Aufsichtsrats-Säle (zumal man ja
auch silver-coated drucken kann).
In den letzten 20 Monaten konnte der Ver-
fasser das Feld möglicher Darstellungen
etwas austesten (siehe Abbildung 4 der ei-
genen Modelle).
Eindruck des Autors: Bei intensiver Datensu-
che und Datenmodellierung treten innova-
tive storytelling-Möglichkeiten zutage, wie
es bei der Abbildung 5 der Fall ist: Daten aus
neun Länderberichten der Weltbank schaf-
fen die Plattform für ein erzählbares Thema
(„climbing regulation landscapes“), hier am
Beispiel Chinas.
Abbildung 5
Seitenblick zum Schluss: Jenseits des Main-
streams sind als Pioniere interessante Künst-
lerInnen wie Karin Sander (Bodyscans 1:9,
Museumsbesucher), Adrien Segal, Luke Ger-
ram und andere Individualisten mit neuen
Inhalten unterwegs (H-Bombenwellen in
3D-Druck, Retroarbeiten (Patente, Popular
Science)). Sie helfen Einordnen und fordern
heraus. Überhaupt zieht neue Technik neue
Nutzungsformen nach sich: Bald wird die
erste Bank wichtige Kreditunterschrifts-Ze-
remonien nicht mehr fotografieren, sondern
3D-scannen, drucken und wie ihre Tombsto-
nes und Pitch books ausstellen.
43
 Buchtipps
3D-Druck für alle
Der Do-it-yourself-Guide
Ein absolut grundlegendes Werk für den
3D-Druck in Heimanwendungen hat Florian
Horsch mit diesem Buch geschaffen. Auf 328
Seiten geht er hierin auf wirklich alle Aspekte
des Heim-3D-Drucks ein, bietet aber durch-
aus auch Ausblicke in professionelle Berei-
che oder auf den Druck bei Dienstleistern.
Neben den grundlegenden Dingen be-
schreibt der Autor dabei auch ansonsten
sehr selten so sauber recherchierte Fakten,
wie beispielsweise Fablabs und auch die im-
mer stärker in den Fokus rückenden recht-
lichen Fragen des 3D-Drucks. Zahlreiche
Workshops zeigen, wie man vom Design
bis zum fertigen Produkt gelangt, welches
Equipment man dazu benötigt und welches
Druckverfahren das geeignete ist.
Als Besonderheit bekommt jeder Käufer des
gedruckten Buches auch einen kostenlosen
Zugang zur E-Book-Ausgabe.
Florian Horsch: 3D-Druck für alle – Der Do-it-yourself-
Guide, München: Carl Hanser Verlag, 2014,
327 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3-446-43698-5
Preis: 29,99 €
44
3D-Drucken
Wie die generative Fertigungstechnik
funktioniert
Spätestens seit ihrem wegweisenden Buch
„3D-Druck/Rapid Prototyping“ (ISBN 3-642-
29224-8) ist Petra Fastermann eine der Vor-
denkerinnen dieser Technik in Deutschland
und eine der besten Kennerinnen der Szene.
Mit diesem neuen Buch aus dem Springer
Vieweg Verlag bringt sie in handlicher Form
auf den neuesten Stand und erklärt, wie
diese Fertigungstechnik funktioniert, was
möglich ist und welche Technik für den inte-
ressierten Laien sinnvoll und anwendbar ist.
Das Werk gibt einen guten Überblick über
die Grundlagen und ermöglicht anhand der
zahlreichen angegebenen Internetlinks die
weitergehende Recherche einzelner Punkte.
Petra Fastermann: 3D-Drucken – Wie die generative
Fertigungstechnik funktioniert, Berlin/Heidelberg:
Springer Vieweg Verlag, 2014
132 Seiten, 31 Abbildungen
ISBN 978-3-642-40963-9
Preis: 14,99 €
Die neue Welt des 3D-Drucks
Das englischsprachige Buch „Fabricated“
von Hod Lipson und Melba Kurman ist
schon jetzt einer der Klassiker der Literatur
über den 3D-Druck. Eine deutsche Über-
setzung dieses Buches legt nun der Verlag
Wiley-VCH Verlag mit diesem Werk vor.
Dabei ist das Besondere von „Fabricated“
erhalten geblieben: Es widmet sich nicht
im Detail der Technik des 3D-Drucks, son-
der zeigt die Zukunftsvisionen, die diese
Technologie in vielen Bereichen hervorruft.
Neben den realistischen Ideen werden da-
bei durchaus auch einige noch eher un-
wahrscheinlichere Anwendungen vorge-
stellt – aber wer weiß, vielleicht werden es
ja gerade diese Dinge sein, welche die Welt
verändern werden?
Für jeden der offen für die Möglichkeiten des
3D-Drucks ist, der sich aber auch mit den
Gefahren dieser Technik beschäftigen will
eine sinnvolle und spannende Lektüre – und
dabei noch unterhaltsam geschrieben, was
die hervorragende Übersetzung von Sabine
Lambrich gut herüberbringt.
Hod Lipson/Melba Kurman: Die neue Welt des 3D-Drucks
– Deutsche Ausgabe von „Fabricated“, Weinheim: Wiley-
VCH Verlag, 2014
314 Seiten, 50 Abbidungen
ISBN 978-3-527-76049-7
Preis: 19,99 €
45
 Alles schön bunt
3D-Drucke wirken vielfach durch
die Verwendung von nur einer
Materialfarbe ein wenig leblos.
Viel schöner sind da doch Objekte,
die durch unterschiedliche Farben
viel besser aussehen. Doch nicht
alle 3D-Drucker verfügen über ei-
nen Mehrfachextruder oder lassen
sich damit nachrüsten. Doch auch
wenn man nur eine Farbe gleich-
zeitig drucken kann, lassen sich
mehrfarbige Objekte herstellen –
mit ein bisschen Know-how und
Tricks.
Ol i v er B o t hm a nn
46
Mehrfarbige Drucke
ohne Mehrfachextruder
Im Wesentlichen lassen sich mehrfarbige
Objekte mit drei verschiedenen Vorge-
hensweisen herstellen, die im Folgenden
beschrieben werden sollen.
1. Filamentwechsel wäh-
rend des Drucks
Grundlage dieser Technik ist eine einzelne
Datei, die die reliefartige Struktur des fer-
tigen Objektes hat. Die einzelnen Farben
werden nun in Schichten aufeinanderge-
druckt. Man kann sich dies vorstellen, wie
die Bilder, die man einmal im Kindergarten
oder in der Schule angefertigt hat. Dabei
wird mit Wachsmalstiften in verschiedenen
Farben übereinandergemalt. Dann werden
mittels Kratzen die unteren Farbschichten
wieder freigelegt und zum Durchscheinen
gebracht.
Beim 3D-Druck funktioniert diese Technik
nun genau umgekehrt: Die einzelnen Far-
ben werden übereinander gedruckt und
jeweils an den Stellen, an denen eine untere
Farbschicht sichtbar sein soll, druckt man
keine Schicht darüber.
Bei dieser Version wird dazu einfach der
Druck unterbrochen, das Filament gewech-
selt und dann die nächste Schicht gedruckt.
Problematisch finde ich dabei, dass man ge-
nau den richtigen Moment abwarten muss,
um den Druck zu unterbrechen, um die
neue Farbe einzuführen. Zudem gilt es dann
noch von Hand während des unterbroche-
nen Drucks den Filamentwechsel und das

Durchspülen der Druckdüse vorzunehmen
und so einen sauberen Druck zu erreichen
– meiner Meinung nach nicht wirklich kom-
fortabel und sinnvoll zu schaffen.
Ich denke diese Methode mit einer Datei,
deren Druck unterbrochen wird, ist nur sehr
schwer wirklich gut hinzubekommen und
kann eigentlich nur eine Notlösung sein.
2. Druck einzelner Dateien
übereinander
Die folgende Methode ist eigentlich eine
verfeinerte Version der vorherigen, die aber
meiner Meinung nach deutliche Vorteile
mit sich bringt.
Auch hier druckt man die einzelnen Farben
nacheinander und spielt mit den durch-
Ein wirklich gelungener Bausatz eines Frosches – sogar mit Beute
(Thingiverse: thing:232924, User AMO)
scheinenden unteren Schichten, um den
Farbeffekt zu erzeugen. Allerdings wird
hier nicht der Druck einer einzelnen Da-
tei unterbrochen, sondern es werden die
verschiedenen Farben in jeweils einzelnen
Dateien nacheinander gedruckt. Hierdurch
wird der Druck nach jeder einzelnen Schicht
beendet und man kann in Ruhe den Druck
der nächsten Schicht mit einem sauberen
Filamentwechsel etc. vornehmen. Vorteil ist
hier, dass man die Düse sauber durchspülen
kann, sodass man keine Farbfehler in der
folgenden Schicht durch Filamentreste in
der Düse hat.
Natürlich sind auch hier insbesondere in
der Vorbereitung der Dateien einige Punk-
te zu beachten.
Schichten aufeinander an-
passen
Konstruiert man die einzelnen Schichten ei-
ner solchen Mehrfarbdatei, so müssen die-
se sauber aufeinander angepasst sein. Dies
macht man entweder bereits im Konstruk-
tionsprogramm oder aber beispielsweise
in Netfabb, das eine sehr schöne Möglich-
keit der Ausrichtung bietet. Man orientiert
die Dateien nun so, dass sie in der X- und
Y-Achse exakt aufeinander ausgerichtet
sind. In der Z-Achse werden die einzelnen
Schichten sauber aufeinander aufgesetzt.
Die erste Schicht reicht also beispielsweise
von 0 bis 1 mm Höhe, die folgende dann
von 1 bis 2 mm und so weiter, bis das fertige
Objekt aufgebaut ist.
47
Entstehung des Uniob Jacks (Thingiverse, thing:20434 User Alzibiff )
Druckvorbereitung anpassen
Normalerweise legt ein 3D-Drucker vor
dem ersten Druck eines Teils einen ge-
druckten Kunststofffaden rund um die
Grundfläche, um die komplette Füllung
der Druckdüse zu gewährleisten. Bei sol-
chen mehrfarbigen Drucken könnte dies
kontraproduktiv sein, da eventuell dieser,
Skirt genannte, Druck auf die bereits ge-
druckten Teile des Objekts gelegt werden
könnten. Schalten Sie diese Funktion in
Ihrem Slicer also aus. Bedenken Sie aber,
dass Sie jetzt selbstständig darauf achten
müssen, dass die Druckdüse vollständig
gefüllt ist. Dies erreichen Sie, indem Sie
48
von Hand ausreichend Material kurz vor
dem Start extrudieren.
Anschließend werden die einzelnen Datei-
en nacheinander gedruckt. Aufgrund des
Aufeinanderlegens verschiedener Farben
kann es durchaus einmal zu leichten Farb-
verfälschungen kommen, die aber norma-
lerweise nicht besonders störend sind. Will
man aber beispielsweise sehr helle auf
sehr dunkle Farben drucken, so kann es
ratsam sein eine Lage Weiß dazwischen
zu drucken, um die Strahlkraft der Farben
besser herauszubringen.
Ein wie ich finde schönes Beispiel für eine
solche Datei findet sich bei Thingiverse un-
ter thing:20434 des Users Alzibiff: ein hervor-
ragend konstruiertet Union Jack.
3. Druck als Bausatz
Die vorher beschriebenen Techniken eignen
sich lediglich um schichtweise aufgebaute,
mehr oder weniger flache Teile zu drucken –
weshalb Flaggen, Wappen und Logos dafür
auch ideal sind.
Bei allen mehr oder weniger voluminösen
beziehungsweise dreidimensionalen Objek-
ten sind diese nicht besonders gut oder gar
nicht anwendbar.
Aber auch solche mehrfarbigen Objekte
kann man durchaus mit einem Einfach-
Eine kanadische Flagge aus mehreren Bauteilen (Thingiverse, thing:24830, User neilrqm)
Extruder herstellen. Und zwar als Bausatz.
Hierbei werden alle einzelnen Teile, die un-
terschiedlich farbig sein sollen nacheinan-
der gedruckt und dann montiert.
Dabei ist das Drucken – anders als bei den
bisherigen Techniken – die einfachere An-
gelegenheit. Sehr viel komplizierter und
anspruchsvoller ist hier die Konstruktion, sol-
len die Teile später auch zusammenpassen.
Hier muss man schon eine gehörige Portion
„Gehirnschmalz“ investieren, um das Objekt
in die entsprechenden Teile zu zerlegen –
Ein Spielzeughelikopter, bei
den Bildern im unzusammen-
gebauten Zustand ist noch
gut der Support zu erken-
nen (Thingiverse, thing:5225,
User t1t4)
und das so, dass die Teile später auch noch
passend zusammengefügt werden können.
An solch eine Aufgabe sollte man sich her-
antrauen, wenn man sein Konstruktionspro-
gramm, egal ob CAD oder in anderer Form,
wirklich gut beherrscht und auch die jewei-
ligen Eigenheiten kennt – oder dies kennen-
lernen möchte. Insbesondere wirklich funk-
tionierende Passungen hinzubekommen ist
da eine echte Herausforderung.
Aber auch wenn man sich an Eigenkonst-
ruktionen noch nicht ganz herantraut, muss
einem diese Möglichkeit nicht verschlossen
bleiben. Beispielsweise findet man unter
www.thingiverse.com eine ganze Reihe an
solchen gelungenen Konstruktionen an, die
gut dazu geeignet sind, diese Technik auszu-
probieren. Und wenn man dann einmal Ge-
fallen daran gefunden hat, hat man sicher-
lich auch die notwendige Motivation selbst
in solche Konstruktionen einzusteigen.
Ein paar Beispiele für wie ich finde sehr ge-
lungene mehrfarbige Drucke in Form von
Bausätzen zeigt Ihnen dieser Beitrag.
49
Wasserlöslich
PVA als Supportmaterial
Beim Drucken mit FDM-Druckern
ist in vielen Fällen die Verwendung
von Supportmaterial unerlässlich,
will man überhängende Struktu-
ren erstellen. Die Schwierigkeit
ist dabei weniger der Druck – der
wird vom Slicing-Programm ja
selbstständig erstellt – als die Ent-
fernung des Materials beim ferti-
gen Teil. Eine Lösung dafür kann
PVA (Polyvinylalkohol) sein.
PVA ist ein thermoplastisches Polymer
(Schmelzpunkt 190-210°Celsius), welches
durch Hydrolyse von Polyvinylestern syn-
thetisiert wird. Die Besonderheit von PVA ist
dabei, dass es wasserlöslich ist. Seine Eigen-
schaften machen es daher zu einem idealen
Material für den Druck von Stützstrukturen,
die sich einfach in Wasser auflösen lassen,
ohne dass man sie mechanisch aufwendig
entfernen muss.
Erste Bedingung für diese Verwendung von
PVA ist natürlich die Verwendung eines Dua-
lextruders, der zwei verschiedene Filamente
verarbeiten kann. Die zweite Notwendigkeit
ist ein Slicing-Programm, welches es ermög-
licht, bei einem Dualextruder einzustellen,
dass ein Extruder für das eigentliche Druck-
material, der andere aber für das Stützmate-
rial verwendet wird. Sowohl Slic3r als auch
Cura haben diese Möglichkeit, durch die im-
mer weitere Verbreitung von Dual-Extrudern
dürfte aber auch bei anderen Slicern dieses
Feature implementiert werden.
Druck einer Stützstruktur aus PVA
50
Wasserlösliches Stützmaterial: PVA
auf der Rolle, hier von Multec
Beim Druck wird nun einfach das Stützma-
terial nicht mit dem normalerweise genutz-
ten PLA oder ABS, sondern eben mit PVA
gedruckt. Anschließend wird das komplette
Objekt in normales Leitungswasser gelegt
und das Stützmaterial löst sich einfach auf.
Nach einiger Zeit kann dann das saubere
Druckteil einfach entnommen werden.
Wo Licht ist, ist allerdings meist auch Schat-
ten, denn PVA hat ein paar schwierige Ei-
genschaften. Zum einen ist es stark hyg-
roskopisch, also wasseranziehend. Je mehr
Feuchtigkeit es aus der Luft aufnimmt umso
schlechter lässt es sich drucken. Man sollte
PVA also immer, wenn es nicht benutzt wird,
in einer luftdichten Verpackung, am besten
mit einem Tütchen Kieselgel aufbewahren.
Zum anderen hat es etwas schwierige
Druckeigenschaften, so neigt es beim län-
geren Stehen in einer beheizten Düse zum
Verklumpen und zum Verstopfen der Düse.
Man sollte es daher immer erst sehr kurz vor
dem Druck laden und nicht zu lange in der
Düse stehen lassen. Ferner empfiehlt es sich
die Düse nach dem Drucken mit PVA immer
mit einigen Zentimetern PLA zu „spülen“,
um PVA-Rückstände und so ein Verstopfen
zu vermeiden.
Auch die Haftungseigenschaften von PVA
auf dem Druckbett sind schwierig und es
neigt zum Ablösen von vielen Untergrün-
den. Abhilfe schafft es, ein Raft aus PLA zu
drucken, um die Haftung zu vermitteln, und S PVA löst sich in Leitungswasser langsam
erst dann PVA darauf zu drucken. vollständig auf
Freizeitspaß mit GPS
Peter Küpper
Geocaching
Geocaching – die moderne Schnit-
zeljagd mittels GPS-Navigation – ist
eine tolle Möglichkeit seine Freizeit
aktiv in der Natur zu verbringen. In
diesem Buch vermittelt Ihnen der
Autor alle Informationen, um erfolg-
reich in dieses spannende Hobby
einzusteigen.
Umfang: 72 Seiten
OUTLIFE
Geocaching
Monothematisch und facettenreich in
Reportagen sowie den benötigten
Grundlagen, vermittelt OUTLIFE das
Basiswissen und die Begeisterung an
neuen Trend-Sportarten und Freizeit-
möglichkeiten. Mit der ersten Ausga-
be und dem Titelthema GEOCACHING
berichtet OUTLIFE über das Reich der
Schatzsucher und Schnitzeljäger.

Umfang: 68 Seiten Umfang: 68 Seiten

Best.-Nr.: 411 0163 Best.-Nr.: 340 1101
Preis: 14,90 € Preis: 6,80 €

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22

Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de

51
Stand-Alone-Drucken
3D-Drucken ohne direkten PC-Anschluss –
Vergleich verschiedener Möglichkeiten

Das 3D-Drucken soll sowohl für Haushalte als auch Unternehmen

immer attraktiver werden. Bei der Weiterentwicklung sind nicht nur
Präzision, Sicherheit und Langlebigkeit von Bedeutung, sondern
auch die einfache und komfortable Bedienung. Die Folge daraus
sind moderne Geräte, die ohne angeschlossenen PC drucken. Über
diese Verbesserung können sich alle freuen, die ihren Drucker aus
optischen und akustischen Gründen nicht im Wohnzimmer neben
ihrem PC aufstellen und auch keinen weiteren PC ausschließlich für
Hobbyraum oder Werkstatt anschaffen möchten.
Alexandra Kreis

Stand-Alone-Lösung „State of the Art“:

Steuerung über ein Tablet

52
Ein weiterer wichtiger Vorteil spricht für
Stand-Alone Lösungen. Sie arbeiten den
Druckauftrag unabhängig von der Dauer
ab, während PCs den Druckvorgang gele-
gentlich abbrechen. Ursachen sind meist
Virenscanner, Energiespar-Funktionen oder
eine Überlastung des PCs mit anderen Pro-
grammen. Das ist ärgerlich, wenn wegen ei-
nes Neustarts des PCs nach automatischem
Programm-Update ein Acht-Stunden-Druck
nach sieben Stunden beendet wird. Robuste
Stand-Alone-Varianten haben diese Kom-
munikationsprobleme nicht.

Wel che Rolle spielt der

Rechner?
Ein 3D-Drucker hat einen begrenzten Zwi-
schenspeicher für die Anzahl der Befehle Einige 3D-Drucker – links Ultimaker 2 (Foto: Ultimaker), rechts Makerbot Replicator 2 (Foto: Maker-
für die Drucksteuerung. Er kann Befehle nur bot) – sind bereits mit Stand-Alone-Variante für Druck von der SD-Karte ausgerüstet
häppchenweise empfangen und verarbei-
ten. Die Aufgabe der Speicherung und des
Transfers der Daten übernehmen ein PC Alone-Funktion integriert, die meist über Variante 1: Nachrüstung
oder ein Notebook, die in direkter Reichwei- das System SD-Kartenspeicher und LCD- für technisch Versierte
te per USB angeschlossen sind. Bildschirm mit Keypad realisiert sind. Bei- Einen 3D-Drucker direkt an der Steuerung
Der 3D-Drucker hat eine interne Steu- spiel hierfür sind die Hersteller Makerbot mit einem Tastenfeld, einem sogenannten
erung, die auf die direkte Bedie- und Ultimaker. Ultimaker bietet sowohl Keypad, einem Display und einem SD-Kar-
nung der Druckerkomponenten einen Stand-Alone-Drucker als auch einen tenleser nachzurüsten, ist eine preiswerte
optimiert ist. Bei den meisten Nachrüstsatz auf für seine Drucker an. Re- Möglichkeit. Die notwendigsten Eingaben
gängigen 3D-Druckern für alisiert sind die Stand-Alone-Steuerungen erfolgen über das Keypad. Der SD-Kar-
Privatanwender beruht sie ähnlich wie die im Folgenden unter Variante tenleser dient als Datenspeicher für die
auf der Arduino-Basis und 1 beschriebene SD-Karten-Steuerung und Druckdateien. Zu bemerken ist die geringe
auf ATMEGA-2560-Chips. ist vom Informations- als auch Bedienkom- Informationsdichte des 2- oder 4-zeiligen
Der Druckerprozessor fort mit dieser Nachrüstung vergleichbar. Displays. Die minimalistische Lösung ist
wird über eine Firmwa- auf die nötigsten Komponenten reduziert
re für seine Aufgaben Möglichkeiten, den PC zu und benötigt keinen zusätzlichen Prozessor.
programmiert und ersetzen Die Lösung hat mehrere Vorteile: die gängi-
steuert mit analo- Um eine Stand-Alone Lösung zu realisieren, gen 3D-Drucker Steuerungen wie beispiels-
gen und digitalen muss ein anderes System die Funktion der weise Ramps 1.4 oder Megatronics sowie
Ein- und Ausgän- Datenspeicherung der gesamten Druckda- viele Firmwares sind für das Nachrüsten vor-
gen die Funktio- tei übernehmen sowie die Bedienperiphe- bereitet. Der Anwender kann mit den neuen
nen des Druckers. rie mit Bildschirm und Tastatur ersetzen. Komponenten schnell starten, verfügt über
Dazu gehören die Zusätzlich wird eine Software benötigt, die die wichtigsten Bedienelemente direkt am
Temperaturrege- Eingaben erlaubt und die Kommunikation Drucker und kann wesentliche Parameter
lung der Düse und mit dem Drucker sowohl bei manuellem wie Düsentemperatur, Heizbett-Temperatur
des Drucktischs, Betrieb als auch bei automatischem Druck- und Druckfortschritt am Mini-Bildschirm
die Steuerung der vorgang übernimmt. Je nach Anforderung verfolgen. Der Druck startet manuell und
Schrittmotoren so- des Nutzers können Erweiterungen wie läuft dann automatisch über den SD-Kar-
wie der Endschal- Fernbedienung, Fernüberwachung über tenspeicher. Zusätzlich ist die manuelle
ter. Darüber hinaus LAN, WLAN oder Zugriffsmöglichkeiten über Druckerbedienung möglich.
stehen weitere Ein- das Internet sinnvoll sein. Was zunächst einfach klingt, entpuppt sich
und Ausgänge zur Der Markt bietet derzeit Käufern und Besit- in der Praxis für manchen Anwender als
Verfügung, sodass zern von 3D-Druckern verschiedene Stand- Herausforderung. Display, Keypad und SD-
Komponenten wie Alone Nachrüstungen. Die gängigsten sind Kartenleser werden als Einzelteile geliefert.
Display, Tastatur die Nachrüstungen aus dem Reprap-Bereich Ein Gehäuse oder eine Frontplatte gibt es
oder Datenspeicher- mit LCD-Bildschirm, kleinem Keypad und nicht und muss ebenso wie die passende
geräte angeschlos- SD-Kartenslot für die Druckdaten, die Inte- Kabelverbindung selbst hergestellt wer-
sen werden können. gration eines Raspberry Pi mit Kommuni- den. Erfindergeist ist auch für die Monta-
Einige auf dem Markt kation über WLAN oder LAN, die Reprap- ge des Keypads gefragt, da es weder mit
verfügbare 3D-Drucker world-Variante sowie die Tablet-Lösung mit Abdeckfolie noch mit Knopfabdeckungen
haben bereits eine Stand- programmierter Drucker-App. ausgerüstet ist. Die nächsten Schritte sind

53

die Einstellungen in der Firmware zu ändern
und die Steuerung neu zu programmieren.
Dies stellt für manchen Nutzer eine Hürde
dar, wenn er sich nicht mit der elektrischen
und softwareseitigen Integration von Bild-
schirm und Tastatur beschäftigen kann oder
möchte. Während die Achsenbewegung
über den Drehknopf sehr komfortabel ist,
könnte die Menüführung der Software
bedienerfreundlicher sein: es sind fünf
Menüabfolgen erforderlich, um die Achsen
manuell zu verfahren. Wer den Druckvor-
gang Fernüberwachen möchte, kann diese
mittels separater Webcam realisieren, eine
Fernsteuerung hingegen ist nicht möglich.
Insgesamt ist der Nachrüstsatz mit rund 45
€ eine preislich attraktive Lösung für tech-
nisch und handwerklich versierte Anwender.
Die SD-Kartenlösung ist in verschiedenen
Varianten erhältlich, zum Beispiel auch als „Full
Graphic Smart Controller”, einer Lösung mit
allen Komponenten auf einer Platine
54
Variante 2: Mini-PC und
Druckersoftware
Eine weitere Stand-Alone-Lösung besteht
darin, einen Raspberry Pi (Model B) Mini-PC
direkt am Drucker zu montieren. Das System
hat keinen Festplattenspeicher und wird über
eine SD-Karte gestartet. Der kreditkartengro-
ße Einplatinenrechner übernimmt mithilfe
der Druckersoftware OctoPrint die Kommu-
nikation zwischen PC und Drucker.
Das Raspberry Pi verfügt über die Anschlüs-
se für einen Monitor, einen PC, eine Tastatur
sowie eine Maus. Für den Druckbetrieb ist au-
ßerdem ein Netzteil für die Platine notwendig,
beispielsweise ein Smartphone-Ladegerät
mit microUSB-Kabel. Das passende Gehäuse
ist im Handel verfügbar, kann aber auch selbst
im 3D-Druck hergestellt werden.
Bequeme Fernsteuerung
Die Software OctoPrint arbeitet wie eine
Webanwendung und bietet alle nötigen Be-
dienelemente für den Druckbetrieb. Daher
kann der Nutzer sowohl direkt am Drucker
das Programm starten als auch über einen
PC, der über LAN-Kabel oder WLAN-Stick
vernetzt ist. Mit dieser PC-Fernsteuerung wird
der Drucker beispielsweise vom Wohnzimmer
aus bedient und erspart den Kontrollgang in
die Werkstatt oder das Büro. Als Erweiterung
der Fernüberwachung kann per Webcam der
Druckvorgang aufgezeichnet werden.
Geringer Verbrauch, wenig
Platzersparnis
Die komplette LAN-Steuerung mit Raspberry
Pi, SD-Karte und Kabel ist für rund 50 € erhält-
lich. Die Software ist kostenlos. Der Leistungs-
verbrauch der Steuerung in Höhe von 3,5 W
ist gering. Je nachdem, ob und in welcher
Ausführung Tastatur, Maus, Monitor oder
LCD-Minibildschirm neu angeschafft werden,
steigen die Gesamtkosten. Zu beachten ist,
dass kein zweiter Extruder unterstützt wird
und der Platzbedarf aufgrund der zusätzlich
nötigen Peripheriegeräte, wie Monitor und
Tastatur, vergleichbar mit einer PC-Lösung ist.
Der Mini Rechner Raspberry Pi (Model B)
Die zentrale Aufgabe des Raspberry Pi
Variante 3: Printer Host
Controller Kit IcosI von
Reprapworld ersetzt PC
Dieses Kit besteht aus einem Linux-Rech-
ner in Form einer Platine mit SSD-Speicher
(Solid State Drive) und einem separaten
Touch-Display. Mitgeliefert wird ebenfalls
die Software, die sowohl die Druckerbe-
dienung als auch GCode-Erzeugung mit
einem übersichtlichen Display erlaubt.
Die Netzanbindung ist über LAN und
WLAN gewährleistet und damit auch die
Möglichkeit zu Fernsteuerung. Die mitge-
lieferte Slicer-Software erzeugt den GCode
für den Drucker und macht einen zusätzli-
chen PC überflüssig. Das sogenannte Sli-
cen ist notwendig, um die CAD-Daten des
Modells in 3D-Druckdaten umzuwandeln.
Als eher problematisch anzusehen ist der
Ein- oder Anbau der Platine und des Mo-
nitors an den Drucker, da auch es für diese
Komponenten kein Gehäuse gibt. Dage-
gen ist die Druckerbedienung über die
Oberfläche des Touch-Displays leicht ver-
ständlich gehalten und der leistungsstar-
ke Prozessor verarbeitet zügig die Daten.
Obwohl das Printer Host Controller Kit
Printer Host Controller Kit IcosI von Re-
prapworld einen PC ersetzt, ist der Preis
mit rund 360 Euro relativ hoch.
Das mitgelieferte Display muss am Drucker an-
gebracht werden
 S 8-Zoll-Tablet mit Bedienoberfläche von Multec

Variante 4: Tablet-Lösung
mit Drucker-App
Ein Tablet mit Touchscreen vereint alle Kom-
ponenten, die für den 3D-Druck notwendig
sind: Ein Touchdisplay als Anzeige- und Be-
dienelement, ausreichend leistungsstarke
Dual- oder sogar Quad-Core-Prozessoren
und einen USB-Anschluss zur Kommuni-
kation mit anderen Geräten. Die kompakte
Bauform und der geringe Stromverbrauch
entsprechen dem heutigen Stand der Tech-
nik machen das Tablet zur idealen Stand-
Alone-Lösung. Es punktet auch hinsichtlich
Montage und Platzbedarf: der mobile Klein-
computer bildet mit dem Drucker eine Ein-
heit, da er direkt an dessen Rahmen befes-
tigt wird. Tastatur, Maus und Monitor ersetzt
das Tablet durch den großen Touchscreen. S Die App der Firma Multec: die Bedienoberfläche zur vollständigen Druckersteuerung auf
In Kombination mit einer Drucker-App wird einem 8-Zoll-Tablet
die Bedienung des Druckers einfach und
übersichtlich.

Vorteile einer speziellen

Drucker-App
Ist die Drucker-App auf den 3D-Drucker ab-
gestimmt, ergeben sich für den Anwender
mehrere Vorteile. Um die Vorzüge konkret
nennen zu können, wird beispielhaft die
Drucker-App für den 3D-Drucker Multirap
der Firma Multec näher betrachtet. Die App
wurde für das eingesetzte Tablet entwickelt.
Die Anwendung umfasst sämtliche Bedien-
und Steuermöglichkeiten des Druckers wie
vollautomatisches oder manuelles Verfah-
ren, Extruder- und Bettheizung, Kühllüfter-
betrieb, Druckstart, Pause und Stopp. Im
manuellen Betrieb können Verfahrwege,
Düsen- und Heizbetttemperaturen oder das
Starten und Pausieren von Druckvorgängen
am Bildschirm eingegeben werden. Im au-
tomatischen Modus wird ein G-Code auf
das Tablet geladen, das den Druck des Bau- S Vorteil der Touchscreen-Variante: links die Drucksimulation, mittig die Bedienelemente für den
teils steuert. In übersichtlicher Darstellung Drucker und rechts die Druckerkommunikation zur Überwachung

55
 Als Komplettbausatz oder Nach-
rüstsatz für bereits bestehende
Drucker ist die Tablet-Lösung von
Multec erhältlich
wird die Druckerkommunikation dokumen-
tiert, der Druckerstatus angezeigt und der
Druckverlauf kommentiert. Die Software
ist ausführlich getestet und läuft stabil. Der
Hersteller bietet Upgrades sowie Support an
und entwickelt die App zusammen mit dem
Programmierer Mathias Dietz stetig weiter.
Tablets sind preislich
attraktiv und bediener-
freundlich
Mit der rasanten Entwicklung der Smart-
phone- und Tabletindustrie der letzten
Jahre drängen immer mehr leistungsfähige
Geräte zu attraktiven Preisen auf den Markt.
Ein sieben bis zehn Zoll großer Touchscreen
ermöglicht eine intuitive Bedienung und
bietet genügend Raum zur Darstellung der
Menüs sowie aktueller Daten. Die Kommuni-
kation mit der Druckersteuerung erfolgt ent-
weder über Bluetooth mit entsprechendem
Adapter oder über microUSB-Anschluss.
Hinsichtlich Rechenleistung, Anzeige- und
Bedienkonzept und Konnektivität bieten
56
sich Tablets zum Einsatz am 3D-Drucker
gerade zu an. Die Kosten bleiben mit rund
190 € für ein 8-Zoll-Tablet inklusive Multec
App und Befestigungsmaterial im Rahmen
und das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr
gut.
Wer die Wahl hat …
Der Besitzer eines 3D-Druckers hat nun die
Qual der Wahl. Preislich ist die Variante 1
mit SD-Karte, Keypad und Display am güns-
tigsten. Dafür ist der technische Aufwand
hinsichtlich des elektrischen und mecha-
nischen Einbaus nicht unerheblich. Zu be-
rücksichtigen ist auch, dass ein Eingriff in die
Firmware notwendig ist und der Bildschirm
wenig Raum für Informationen lässt.
Ähnlich zu bewerten ist Variante 2, die
Raspberry Pi Lösung. Für Soft- und Hard-
ware-Profis stellt sie eine erschwingliche
Alternative dar und die verschiedenen Er-
weiterungsmöglichkeiten, mit denen aber
auch gleichzeitig die Kosten steigen, ma-
chen sie vielseitig.
Die als Drittes vorgestellte Variante, die
Reprapworld-Lösung ist eine runde Sache
und ersetzt durch ihre Prozessorpower ei-
nen kleinen PC. Neben den hohen Kosten
für das Kit muss zusätzlich an den Einbau
in ein Gehäuse, die Verkabelung und die
Software-Einarbeitung gedacht werden.
Nummer Vier im Bunde ist die Tablet-Lö-
sung. Sie stellt für den Einsteiger die ein-
fachste Plug-and-Play-Lösung dar. Zum ge-
eigneten Tablet und der speziellen Drucker
App werden eine passende Halterung und
die Verkabelung benötigt. Die Visualisierung
ist auf dem großen Bildschirm ist übersicht-
lich, die Bedienung einfach und intuitiv. Die
Kosten sind überschaubar. Komfortabel be-
reits mit einem Tablet ausgestattet ist der
3D-Druckerbausatz der Firma Multec, der
seit Februar 2014 auf dem Markt ist. Alle Bau-
teile sowie Tablet und App sind aufeinander
abgestimmt. Alle notwendigen Komponen-
ten werden mitgeliefert, sodass der Stand-
Alone Drucker sofort einsatzfähig ist. Die
Lösung ist auch als Nachrüstsatz erhältlich.
/FVFSTDIFJOVOHFO
Thomas Riegler

Satelliten-Empfang am PC
Mehr als nur Fernsehen
Inzwischen haben PC-Receiver das Potential, den Stand-alone-Receiver im
Wohnzimmer abzulösen. Das Faszinierende an ihnen ist nämlich, dass ihr
Funktionsumfang weit über das „nur Fernsehen“ hinausgeht. Aber sind sie
ein vollwertiger und wünschenswerter Ersatz für einen separaten Receiver?
Oder sind PC-Receiver lediglich eine ideale Ergänzung? Auf diese Fragen gibt
Ihnen der Autor Thomas Riegler in diesem Buch fundierte Antworten – und Sie
werden überrascht sein, was mit PC-Receivern alles mehr zu empfangen ist als
„normales“ Fernsehen …

6NGBOH

4FJUFO
t
#FTU/S


1SFJT
 
û

/&6
 Jetzt erhältlich

Thomas Riegler

Internetradio - Grenzenlose
Programmvielfalt
Lange Zeit als nette Spielerei betrachtet, ist das Internetradio
gerade dabei, eine feste Größe in Sachen Radioempfang zu
werden. Neben den zahlreichen Profis unter den Machern des
Internetradios haben auch Privatpersonen diese neue Möglich-
keit entdeckt, Radioprogramme einer breiteren Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Der große Reiz des Internetradios liegt
in der grenzenlosen Vielfalt. Alleine aus Deutschland sind über
3.000 Stationen im Internet verfügbar. Weltweit dürfte die Zahl
der Internetradio-Streams irgendwo zwischen 15.000 und 25.000
Stationen liegen. Thomas Riegler stellt Ihnen diese faszinierende
neue Radiolandschaft vor.

6NGBOH

4FJUFO
t
#FTU/S


1SFJT
 
û

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22

Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de

Drucker
aus der Kiste
Creatr von Leapfrog
Der Auftritt ist beeindruckend:
Nicht in einem schnöden Karton,
sondern in einer massiven Holzkis-
te kommt der Creatr von Leapfrog
beim Kunden – geliefert durch
Spedition – an. Bei so einem Auf-
tritt erwartet man natürlich in der
Kiste auch innere Werte, die dem
entsprechen. Hält der Kistenfrosch
das?
Oliver Bothmann
58
Das niederländische Unternehmen wurde
von vier Freunden – Martijn Otten, Maarten
Logtenberg, Mathijs Kossen und Lucas Jans-
sen – gegründet, die aus unterschiedlichen
Beweggründen zum 3D-Druck fanden. Ihre
unterschiedlichen Hintergründe führten
dazu, dass sie verschiedene Sichtweisen in
dieses Projekt einbringen konnten.
Und das haben sie getan, denn der Creatr
von Leapfrog ist ein Drucker, der schon sehr
weit auf dem Weg zu dem ist, von dem viele
träumen: einem 3D-Drucker, der wie ein her-
kömmlicher Drucker einfach zu bedienen
und ohne großes Fachwissen zu nutzen ist.
Der Leapfrog Creatr –
massiver Aufbau und
überzeugende innere
Werte (Foto: Leapfrog)
Massive Bauweise
Bereits beim Herausheben des Creatrs aus
seinem hölzernen Behältnis wird klar, warum
er eine so massive Verpackung benötigt: er
selbst ist auch nicht gerade ein Leichtge-
wicht. Laut Hersteller bringt der Drucker
32 kg auf die Waage, was im Wesentlichen
der massiven Bauweise geschuldet ist.
Fertig aufgebaut kommt er aus seiner Ver-
packung und der Aufbau ist beeindruckend.
Nahezu ausschließlich Metall wird für den
Drucker verwendet. Der Rahmen besteht
aus Aluminium-Profilen und bildet eine sta-
bile Basis für den gesamten Drucker. Auch
die übrigen Teile des Druckers bestehen zu
einem Großteil aus lasergeschnittenen Alu-
minium- oder Stahl-Teilen, die allesamt ei-
nen hervorragenden Eindruck machen. Die
Verkleidung des Druckers mit beschichteten
Aluminium-Platten bis auf die Eingriffsmög-
lichkeiten oben und an der Vorderseite ge-
ben dem Drucker ein gefälliges Aussehen,
sorgen aber natürlich auch dafür, die Tem-
peraturen im Inneren ein wenig konstanter
zu halten, als dies bei komplett offenen Ge-
räten der Fall ist.
Auch der erste Blick auf die verbaute Technik
ist beeindruckend. Der große Drucktisch mit
der gläsernen beheizten Druckplatte wird
an den beiden vorderen Ecken und hinten
in der Mitte mittels Kugelumlaufspindeln
in der Z-Achse verfahren. Kugelumlauf-
spindeln sind, was die Stellgenauigkeit
und Verfahrgeschwindigkeit angeht, das
Nonplusultra. Allerdings sind sie recht teuer
und nur sehr schwer zu montieren. Ist die
Kugelmutter einmal von der Spindel abge-
sprungen, so lässt sie sich von einem Hei-
manwender nicht wieder montieren – daher
fallen diese Antriebe bei Druckerbausätzen
schon einmal nahezu aus. Angetrieben wird
die hintere der drei Kugelumlaufspindeln
direkt durch einen Schrittmotor. Die Bewe-
gungen dieser Spindel werden dann mittels
eines Zahnriemens auf die beiden vorderen
Spindeln übertragen. Das sieht zwar auf den
ersten Blick etwas abenteuerlich aus, funk-
tioniert aber einwandfrei. Lediglich beim
Einsetzen der Filamentrollen sollte man et-
was vorsichtig sein, da diese unterhalb des
Zahnriemens zu liegen kommen.
Der Druckkopf bewegt sich in der X- und
der Y-Achse auf Rundstangenführungen
und wird mittels Zahnriemen auf diesen
verstellt. Auch hier sehen alle Teile sehr
massiv und durchdacht aus, sodass kaum
mit einem mechanischen Defekt – einen
normalen Betrieb vorausgesetzt – gerech-
net werden dürfte.
Der Drucktisch in Form einer Glasplatte mit
Heizmatte ist auf einer sehr stabilen, ausge-
laserten Aluplatte gelagert. Die Einstellung
des Abstandes zwischen Druckdüse und
Drucktisch kann dabei einfach und exakt
mittels Inbusschrauben erfolgen, gegen die
die Platte von recht starken Federn gedrückt
wird – einfach, aber wirkungsvoll.
Der Druckkopf selbst ist genauso massiv
und hochwertig konstruiert, wie der Rest
des Druckers. Beim Testgerät handelte es
sich um einen Creatr mit Dual-Druckkopf,
der Aufbau des Single-Druckkopfs ist dabei
aber absolut vergleichbar. Auch hier bestim-
men massive gelaserte Aluminiumplatten
das Bild, in die die beiden Extruder mit ihren
Schrittmotoren sowie die dazugehörigen
Lüfter eingebaut sind. Manchmal ein wenig
unpraktisch ist, dass die Extruder durch den
massiven Bau und die davorgebauten Lüfter
nur schwer einzusehen geschweige denn
zu erreichen sind. So kann es beispielswei-
se bei einem Filamentstau schwierig sein
zu erkennen, ob beim Laden des Filaments
dieses einfach nur auf der Kante des Extru-
ders hängen bleibt. Aber das stellt kein allzu
großes Manko dar.

Nach und nach entsteht die „Verbotene Stadt“ auf dem Leapfrog Die „Verbotene Stadt“ ist fertig (Foto: Leapfrog)
Creatr und wächst auf dem Plan (Foto: Leapfrog)

Ausdruck der „Verbotenen Stadt“

Eine ganz besondere Aktion unterstützte Leapfrog während ei-
ner Ausstellung zum Thema Ming im bekannten Museum „De
Nieuwe Kerk“ in Amsterdam. Während der Dauer der Ausstel-
lung vom 5. Oktober 2013 bis zum 27. Januar 2014 druckten
zwei Creatr alle 980 Gebäude der „Verbotenen Stadt“ in Peking
im Maßstab 1:300 und im Zweifarbdruck. So entstand nach und
nach ein komplettes Modell dieses faszinierenden Kulturdenk-
mals, welches nach dem Ende der Ausstellung in Amsterdam in
das Najing Museum in Ninjing/China gebracht und dort in die
dauerhafte Sammlung integriert wird.
Diese Aktion war nicht nur eine wundervolle Möglichkeit die
„Verbotene Stadt“ mit ihren Tempeln, Häusern und Toren zu zei-
gen, sonder auch die Vorteile für Architekten und Museen mittels Der Creatr beim Druck eines der Gebäude (Foto: Leapfrog)
des 3D-Drucks Objekte zum Leben zu erwecken zu präsentieren.

59
 Das Filament – beim Dual-Extruder also bei-
de Filamentrollen – liegen auf dem Boden
des Druckers. Eine elegante Möglichkeit, da
man so außen am Drucker hängende Fila-
mentrollen vermeidet. Allerdings erreicht
man die Rollen dadurch natürlich auch et-
was schwieriger und kommt sich wie bereits
oben beschrieben, ein wenig mit dem Zahn-
riemenantrieb der Z-Achse in die Quere.
Dies stellt jedoch kein großes Problem dar.
Sehr gut gelöst ist dagegen die Lagerung
der Filamentrollen auf sehr leicht laufenden
Kunststoffplatten. Das Filament wird dann
in zwei Muttern eingefügt und läuft durch
Führungsschläuche zum Druckkopf. Hier
werden diese Führungsschläuche in Auf-
nahmen gesteckt, die die Schläuche sicher
festhalten und dadurch das Filament exakt
Kugelumlaufspindeln und massive Bauteile sichern eine saubere Arbeit des Druckers führen. Übrigens: In diese Halterungen ras-
ten die Führungsschläuche recht fest ein.
Nur durch Ziehen lassen sie sich nicht wie-
der aus den Halterungen lösen. Der Trick
dabei ist den blauen Kunststoffteil herun-
terzudrücken und dann den Schlauch nach
oben abzuziehen – so geht es ganz einfach.
Sehr gut gelöst ist auch die Führung der
entsprechenden Kabel. Entweder sind diese
sauber in Spiralschläuchen gebündelt oder
sogar in einer Energiekette geführt, sodass
sich nichts verheddern kann.

Inbetriebnahme
Leapfrog wirbt damit, dass man 30 Minuten
nach Erhalt des Druckers seinen ersten 3D-
Druck starten kann – und das dürfte mach-
bar sein. Hat man die Software – eine Version
von Repetier-Host – installiert, so hat man
den ersten wichtigen Schritt bereits getan.
Sowohl die Anleitung für den Creatr (Down-
Etwas ungewöhnlich ist der Verlauf des Zahnriemens zur Ansteuerung der Z-Achse mit den darun- loadbar auf www.lpfrg.com) als auch kleine
ter liegenden Filamentrollen Videos auf der Homepage des Herstellers
führen sehr ausführlich und anschaulich
durch diese Schritte. Selbst nicht ganz so
fachkundige Nutzer dürften die Software so
ohne Probleme installieren können.
Ohnehin ist der Service von Leapfrog so-
wohl was die PDF-Versionen der Anleitun-
gen als auch was die vielen Anleitungsvi-
deos betrifft vorbildlich. Alles ist zwar in
Englisch gehalten, aber auch das dürfte
keine große Schwierigkeit darstellen. Auch
der Nutzer der 3D-Drucktechnik, der sich
vorher nicht bis ind Kleinste mit dem Thema
beschäftigt hat, wird so sehr schön an die
Hand genommen und diese Technik und
ihre Besonderheiten erklärt.
Nach der Installation der Software muss nur
noch der Drucker mit dem Computer ver-
bunden werden, was mit einem Click schnell
Die Filamentrollen sind auf sehr leicht laufenden Lagern gebettet gelingt – vorausgesetzt der richtige COM-

60

Y- und der X-Achse werden auf Rundführungen geführt und mittels Zahnriemen angesteuert
Gut zu sehen: Der Rahmen des Druckers besteht aus hochwertigen Industriebauteilen aus
Aluminium
Port ist eingestellt. Aber auch diese Klippe
wird in Video und Anleitung gut beschrie-
ben, sodass sie einfach zu umschiffen ist.
Um nun – eine geeignete STL-Datei vor-
ausgesetzt – den ersten Druck starten zu
können bedarf es noch einer Vorbereitung
des Drucktischs. Der Glasdrucktisch des
Creatr muss trotz Heizbetts entsprechend
vorbereitet werden, damit der Druck auch
auf dem Untergrund ausreichend haftet.
Leapfrog empfiehlt dafür zwei Möglichkei-
ten. Die erste ist das bekannte Kapton-Tape,
welches insbesondere beim Drucken mit
ABS aufgrund seiner sehr hohen Tempera-
turfestigkeit zu bevorzugen ist. Andererseits
können sogenannte Print-Sticker verwendet
werden. Hierunter versteht Leapfrog DIN
A4 große Bögen einer matten Klarsichtkle-
befolie, die aufgrund ihrer Oberfläche das
Druckmaterial gut haften lässt. Vorteil der
Print-Sticker ist, dass sie eine große Fläche
abdecken und nicht wie bei Kapton-Tape
mehrere Streifen nebeneinandergeklebt
werden müssen. Leapfrog bietet in seinem
Shop sowohl Print-Sticker, als auch Kapton-
Tape sowie größere Kapton-Bögen an.
Der Creatr kommt bereits fertig mit einem
Print-Sticker (auf dem bereits ein Kalib-
rierungsdruck ausgeführt wurde), sodass
man erst, nachdem dieser erste Sticker ver-
braucht wurde, also an seiner gesamten
Oberfläche beschädigt ist, ersetzt werden
muss. Mit ein bisschen Übung gelingt dies
aber problemlos.
Jetzt kann es also losgehen und, nachdem
das Druckbett vorgeheizt ist – dies dau-
ert beim Creatr erstaunlich lange – und
die Druckdüse ihre Temperatur erreicht
hat, steht der erste Druck an. Dazu wird in
Repetier-Host eine STL-Datei geladen und
mit dem implementierten Slic3r vorberei-
tet. Hierzu sind gleich entsprechende Pro-
file hinterlegt, sodass man sich nur noch
zwischen hoher Qualität und hoher Druck-
geschwindigkeit und einem entsprechen-
den Support entscheiden muss. Natürlich
lassen sich die Profile im hinterlegten Slic3r
entsprechend anpassen oder auch ganz
neue anlegen, die den eigenen Wünschen
näher kommen.
Nach dem gelungenen Slicen und der Er-
stellung des G-Codes kann der Druck ge-
startet werden und der Frosch erwacht
zum Leben.
Druckpraxis
Der mit PLA- oder ABS-Filament mit 1,75 mm
Durchmesser arbeitende Creatr arbeitet den
Druckauftrag zügig aber nicht hektisch ab.
Das Druckbild ist dabei sehr sauber und
exakt. Der Drucker ist sehr sauber kalibriert,
was man auch beim Zweifarbdruck sieht,
auf den ich später noch eingehen werde.
Etwas störend ist das nicht gerade geringe
Geräusch, dass der Creatr im Betrieb entwi-
ckelt. Auch wenn er schick aussieht, direkt
auf meinen Schreibtisch in unmittelbarer
Nähe würde ich ihn lieber nicht stellen, da
ist der Geräuschpegel auf Dauer doch ein
wenig „enervierend“.
Probleme beim Druck ergaben sich kaum
einmal, wobei verschiedenes Filament an
den Print-Stickern unterschiedlich gut haf-
tete. Während das Filament einiger Herstel-
ler problemlos und sicher festhielt, ließ sich
eine Sorte so gut wie gar nicht zum Haften
überreden und löste sich bei den meisten
Drucken wieder ab. Diese Probleme kann
man aber nicht dem Drucker anlasten, man
sollte aber auf jeden Fall aufmerksam be-
achten, wie sich das verwendete Filament
auf dem Creatr verhält. Natürlich hat aber
Leapfrog auch selbst Filament im Angebot,
welches für die Verwendung auf dem Creatr
geeignet ist.
Der Creatr kommt fertig kalibriert aus sei-
ner Verpackung und das merkt man dem
Druckbild an. Direkt ohne Nachjustierung
lässt sich der Drucker einsetzen. Auch im
Dualbetrieb zeigt sich, dass hier sehr gute
61
Blick auf den Extruder von oben. Das Filament wird in Schläu- Achtung: Die Halterungen für die Schläuche arretieren selbstständig. Erst nach
chen geführt Herunterdrücken des blauen Rings lassen sich die Schläuche herausziehen

Etwas schwierig zu erreichen ist die Filamentförderung des Blick von unten auf den Extruder. Auch hier zu sehen, die stabile Bauweise
Extruders

Arbeit geleistet wurde. Gerade beim Einsatz
von zwei Düsen muss die Abstimmung
der beiden sehr gut sein, da ansonsten
das Druckbild extrem leidet. Der Versatz
der beiden Düsen muss sehr genau abge-
stimmt sein, da ansonsten bei verbunde-
nen Drucken das Material der einen Düse
mit Abstand zum Material der anderen
Düse gedruckt wird (schlecht) oder aber
das Material beider Düsen ineinander ge-
druckt wird (noch schlechter). Um dies zu
überprüfen, bietet sich ein Testdruck an, für
den es beispielsweise auf Thingiverse eine
geeignete Vorlage des Users doctek gibt.
Werden die beiden Quadrate im richtigen
Abstand – also unmittelbar zusammen –
gedruckt, so sind der Druckkopf und die
Software gut aufeinander abgestimmt,
ansonsten gilt es, entweder am Druckkopf
oder in der Software entsprechende Einstel-
lungen vorzunehmen.
Beim Creatr zeigte sich bereits beim ers-
ten Test eine perfekte Kalibrierung, sodass
Zweifarbdrucke ohne Probleme gelingen.
Die Datei wird für solche Drucke in Slic3r
vorbereitet. Slic3r bietet dazu unter „File“ die
Möglichkeit „Combine multi-material STL
files“ in der mehrere STL-Dateien problemlos
zu einer zusammengefasst werden können.
Fazit
Der Creatr von Leapfrog macht nicht nur
eine durchdachte und sinnvoll konstruier-
te Erscheinung – er ist es auch. Die massive
Bauweise und die verwendeten hochwer-
tigen Materialien sorgen für ein sicheres
und exaktes Arbeiten, sodass sehr feine
und auch Ausdrucke mit zwei Materialien
gut gelingen. Dazu kommt, dass der Dru-
cker wirklich hervorragend kalibriert aus
seiner Verpackung kommt und so direkt
einsetzbar ist.
Dank der sehr guten Anleitung und ei-
ner Vielzahl gut gemachter Videos auf der
Homepage www.lpfrg.com kann auch ein
weniger erfahrener Nutzer das Gerät schnell
in Betrieb nehmen und erfolgreich damit
drucken. Gerade für den Nutzer, der ein
unkompliziert zu bedienendes Gerät mit
sehr guten Ergebnissen sucht, ist der Creatr
somit eine gute Wahl.
Info und Bezug
Leapfrog BV
H. Kamerlingh Onnesweg 2
PO Box 252
NL2408 AW Alphen aan den Rijn
Niederlande
+31 (0)172 503 625
www.lpfrg.com

62
 W Der Creatr verfügt
über eine blaue LED-
Beleuchtung – da-
her die etwas unge-
wöhnlichen Farben
bei den Arbeitsauf-
nahmen. Hier im
Druck der Zweifarb-
Octopus der User
nervoussystem von
Thingiverse

Zweifarbdrucktest (Datei vom User doctek auf

Thingiverse) bestanden: Bereits werksseitig ist
der Creatr perfekt kalibriert

W Der Drucktisch
des Creatr besteht
aus eine recht di-
cken Glasplatte mit
Heizbett, die mittels
Schrauben justiert
werden kann

Auch feine einfarbige Ausdrucke (Thingiverse-

Dateien: Armband von Pixil3D, Ring von allenZ)
gelingen perfekt

Technische Daten (Angaben des Herstellers)

Abmessungen 500×600×500 mm
Maximale Baugröße 230×270×200 mm
Maximales Druckvolumen 12,4 Liter
Stellgenauigkeit 0,05 mm
Schichtdicke 0,05-0,35 mm
Gewicht 32 kg
Verwendbare Materialarten ABS, PLA, PVA, Laybrick
Filament-Durchmesser 1,75 mm
Düsendurchmesser t0,35 mm
Verfahrgeschwindigkeitt X- und Y-Achse bis zu 350 mm/s Zweifarbdrucke nach Thingiverse-Dateien mit
Verwendete Dateiformate STL, G-Code dem Creatr Dual erstellt: Absperrhut (User Co-
Dual-Extruder optional coNut), YingYang-Zeichen (User blah_59) Uni-
versity of Tennessee Keychain-Schlüsselanhän-
Beheiztes Druckbett serienmäßig
ger (User TinmanTechnology)
Preis:
Creatr Single 1.250 € (ohne Mehrwertsteuer)
Dual 1.500 € (ohne Mehrwertsteuer)

63

3D-Druck aus Papier
Ein innovatives Druckverfahren aus Irland
Die Materialien, aus denen 3D-Drucke gefertigt werden können,
sind vielfältig: Kunststoffe der verschiedensten Art, Metalle, Kerami-
ken, ja sogar Lebensmittel sind in der Zwischenzeit verfügbar. Doch
eines der einfachsten und kostengünstigsten Materialien wurde bis-
lang vernachlässigt: Papier. Bislang, denn das irische Unternehmen
Mcor hat Papier in einer faszinierenden Art und Weise für den 3D-
Druck verfügbar gemacht.
Oliver Bothmann
64
Kaum zu glauben, aber diese Büste
besteht nicht aus Marmor, sondern
aus 3D-gedrucktem Kopierpapier
Die Macher
Die Köpfe hinter Mcor Technologies aus
Dunleer in Irland sind Dr. Conor MacCor-
mack und sein Bruder Fintan. Conor Mac-
Cormack war schon immer von moderns-
ten Technologien fasziniert, auch vom
3D-Druck, seitdem er im Jahre 1986 das
erste Mal davon hörte. Als Doktorand am
Trinity College in Dublin lernte er die Mög-
Hier zeigt sich die fotorealistische Perfektion, mit der der Mcor Iris
3D-Objekte versehen kann
lichkeit großer professioneller 3D-Drucker
direkt kennen – und die Schwierigkeiten.
Aufgrund der hohen Kosten durften nur
ein bis zwei Studenten jeweils am Ende des
Jahres ein Modell ausdrucken – für mehr
Ausdrucke waren die Verbrauchsmateriali-
en zu teuer.
Bei seiner späteren Arbeit bei Airbus lernte
er die Möglichkeiten des 3D-Drucks noch
mehr schätzen und war umso unzufriede-
ner damit, dass man diese Technik gerade
in der Ausbildung so wenig nutzen konnte.
Also entschloss er sich Abhilfe zu schaffen,
kündigte seine Arbeitsstelle, tat sich mit
seinem Bruder Fintan, einem Flugzeugme-
chaniker und Elektro-Ingenieur, zusammen,
gründete Mcor Technologies und tüftelte
klassisch in der Garage an seiner Idee eines
Druckers, der mit dem wohl billigsten und
am einfachsten verfügbaren Verbrauchsma-
terial auskam, dass es gibt: normales Büro-
Schreibmaschinenpapier.
Die Technik
Die Technik, die hinter den Druckern von
Mcor steckt, ist genauso simpel wie genial.
Kurz gesagt wird ein Blatt Schreibmaschi-
nenpapier (dafür kann sogar bereits Benutz-
tes verwendet werden) nach dem anderen
aufeinandergeklebt und die Umrisse des
benötigten Teiles ausgeschnitten.
Der genaue Ablauf ist natürlich ein wenig
aufwendiger, denn das Verfahren hat eini-
ge ausgeklügelte Kniffe. Eine der Beson-
derheiten grenzt das von Mcor verwendete
SDL (Selective Deposition Lamination) vom
schon länger bekannten LOM (Laminated
Object Manufacturing) ab. Beim SDL wird
der verwendete Klebstoff lediglich an den
Ein perfektes Ansichtsmuster – komplett aus Papier
Stellen aufgetragen, an denen er benötigt
wird, anders als beim LOM, bei dem das ge-
samte Material verklebt wird – was das Aus-
lösen des Objekts aus dem umgebenden
überflüssigen Material zu einer Tortur macht.
Beim Verfahren von Mcor wird auf dem ers-
ten – und den folgenden – Papierbögen im
Bereich des späteren Objekt der Klebstoff
(wasserbasiert und damit umweltfreund-
lich) in hoher Dichte, im Bereich des Stütz-
materials nur in geringer Dichte aufgetra-
gen. Anschließend legt der Drucker das Dr. Conor MacCormack ist der Kopf hinter dem
nächste Blatt auf und presst es mit hohem Drucksystem des irischen Herstellers
Druck und unter Hitzeeinwirkung auf das
vorherige. Das Papier wird somit extrem
stabil verklebt. Anschließen schneidet ein
Wolfram-Carbid-Messer die Umrisse des zu
druckenden Objekts aus dem Papier und
schneidet das Stützmaterial gleich in kleine
Würfel, die sich später einfach vom Objekt
entfernen lassen. Danach läuft der Prozess
erneut ab: Klebstoff auftragen, Papier aufle-
gen, Pressen und Schneiden. So lange, bis Auch filigrane Strukturen lassen sich aus Papier
das Druckobjekt fertig ist. drucken
Jetzt kann ein massiver Papierklotz dem Dru-
cker entnommen werden, aus dem sich das
Objekt einfach herausbrechen lässt – fertig. Gerade für Ausbildungszwecke in Schulen und
Das Papier ist dabei so stabil geworden, dass Universitäten sind die 3D-Drucke aus Papier
es fast schon wieder an das Ausgangspro- sehr gut geeignet
dukt Holz erinnert. Für viele Zwecke, bei-
spielsweise als Anschauungsobjekt oder
zu Ausbildungszwecken kann es so direkt
verwendet werden. Ist eine größere Unemp-
findlichkeit notwendig, so kann das Material
lackiert oder anderweitig beschichtet wer-
den. So ist das Material genauso unempfind-
lich und massiv wie Kunststoffe.
Eine Besonderheit, die das Papierverfah-
ren von vielen anderen 3D-Druckverfahren
65
S Landschaften in 3D
Ideal für Architekten: günstige Ansichtsmuster aus Papier
abhebt, ist die Möglichkeit die
Ausdrucke mit einer farbigen Ge-
staltung zu versehen. Dazu wer-
den die einzelnen Papierbögen
vor dem Verkleben mit einem in
dem in die Version Mcor IRIS in-
tegrierten Tintenstrahldrucker an
den außen sichtbaren Kanten mit
der entsprechenden Farbe (mehr
S Das Hochzeitsfoto in 3D aus Papier als eine Million Farben sind hier
möglich) bedruckt, sodass die Farbe später
beim ausgelösten Objekt sichtbar ist. Hier
sind dadurch fotorealistische Effekte auf den
Objekten möglich.
Die Möglichkeiten
Die Möglichkeiten, die sich mit der von Mcor
Technologies verwendeten Technik sind
vielfältig. Gerade für Ansichtsmuster – also
beispielsweise für Ingenieure und vor allem
Architekten – ist das Verfahren perfekt. Aber
auch für Ausbildungszwecke an Schulen
und Universitäten ist es eine hervorragen-
de Möglichkeit kostengünstig und umwelt-
W Ein weiteres Beispiel für die fotorealis-
tischen Effekte, die mit dem Mcor-Drucker
möglich sind
66
freundlich an geeignetes Ausbildungsma-
terial zu kommen. Vor allem können durch
die niedrigen Kosten auch Schüler und
Studenten nahezu eine unbegrenzte Zahl
an eigenen Modellen ausdrucken.
Zwei Nachteile sollen aber auch nicht ver-
schwiegen werden. Einige klassische Vortei-
le des 3D-Drucks beispielsweise der FDM-,
SLS- oder STL-Verfahren hat das Verfahren
von Mcor nicht. So können keine Hohlräume
gedruckt werden und auch beispielsweise
das Drucken beweglicher Teile ineinander
ist nahezu nicht möglich. Zudem sind die
Drucker noch sehr teuer und nur von Ins-
titutionen wie Schulen, Universitäten, In-
dustrieunternehmen oder Dienstleistern zu
bezahlen. Der Endanwender wird also noch
für lange Zeit auf Dienstleister angewiesen
sein, die ihm den Zugang zu solchen Dru-
ckern ermöglichen.
Trotz dieser Beschränkungen sind das
Druckverfahren von Mcor und die Mög-
lichkeiten, die es eröffnet faszinierend und
für viele Anwendungen ist es eine perfekte
Alternative zu den übrigen 3D-Druck-Ver-
fahren – alleine schon aufgrund der Um-
weltfreundlichkeit dieses Systems.
Weitere Infos unter www.mcortechnolo-
gies.com
 ellen Sie jetzt !
Best

Der Weg zum eigenen Roboter Mini-Flugmodelle Löten wie ein Profi Baumaschinenmodelle im
Umfang: 104 Seiten · Abbildungen: 207 Umfang: 144 Seiten · Abbildungen: 200 Umfang: 112 Seiten · Abbildungen: 167 Egenbau
Best.-Nr.: 312 0046 · Preis: 25,80 € Best.-Nr.: 3102235 · Preis: 18,80 € Best.-Nr.: 411 0135 · Preis: 12,50 € Umfang: 120 Seiten · Abbildungen: 182
Best.-Nr.: 310 2233 · Preis: 18,– €

Badische Erfinder, Ingenieure Hartlöten Brushless-Motoren Das große Mess-

und Unternehmer Umfang: 148 Seiten · Abbildugen: 126 und -Regler und Prüfgerätenbuch
Umfang: 176 Seiten · Abbildungen: 82 Best.-Nr.: 310 2222 · Preis: 22,80 € Umfang: 112 Seiten · Abbildungen: 90 Umfang: 192 Seiten · Abbildungen: 282
Best.-Nr.: 310 2226 · Preis: 19,90 € Best.-Nr.: 310 2212 · Preis: 19,80 € Best.-Nr.: 411 0154 · Preis: 28,80 € [D]

HÖRZU Radio Guide Sateliten-Empfang am PC Internetradio Die ganze Welt

Die neue Ausgabe 2014/2015 Umfang: 160 Seiten · Abbildungen: 261 Umfang: 208 Seiten · Abbildungen: 270 für kleines Geld
Umfang: 464 Seiten Best.-Nr.: 411 0176 · Preis: 24,80 € Best.-Nr.: 413 0086 · Preis: 24,80 € Umfang: 80 Seiten · div. Abbildungen
Best.-Nr.: 413 0018 · Preis: 14,90 € Best.-Nr.: 411 0175 · Preis: 9,90 €

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22

Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de
Sonderausgaben Bestell e n Sie j e t z t !

6NGBOH

4FJUFO Umfang: 68 Seiten

#FTU/S


t

1SFJT
 
û #FTU/S


t
1SFJT
 
û

DRUCKFRISCH

Umfang: 68 Seiten
#FTU/S


t
1SFJT
 
û
Umfang: 68 Seiten
#FTU/S


t
1SFJT
 
û
Scale 6
In der sechsten Ausgabe werden Trainer-Klassiker bis ins letzte Detail
vorgestellt. Die Bandbreite reicht von der legendären D.H.82 Tiger Moth und
der Bü 133 Jungmeister, über die Bo 209 Monsun bis zum Segelflugzeug
Grunau Baby V und der außergewöhnlichen PZL-104 Wilga.
6NGBOH

4FJUFO
t
#FTU/S


1SFJT
 
û

9 Sonderheft 0
11,4
0
19,8
0
,90

€
10,9

L/L:
sFr
9
D: €

A: €

B/N
CH:

Land- und Baumaschinen

t TRUCKmodell-Sonderheft Land- und Baumaschinen t TRUCKmodell-Sonderheft Land- und Baumaschinen t

Abrollkipper
T26A 1:8
John-Deere-Agrotruck

DRUCKFRISCH

Claas Axion 950 Deutz Intrac 6.60 in 1:8

Umfang: 68 Seiten Umfang: 68 Seiten Umfang: 68 Seiten Umfang: 68 Seiten

#FTU/S


t
1SFJT
 
û #FTU/S


t
1SFJT
 
û #FTU/S


t
1SFJT
 
û #FTU/S


t
1SFJT
 
û

BESTELLSERVICE Tel: 07221 - 5087 -22

Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH
76532 Baden-Baden · Robert-Bosch-Straße 2-4

Fax: -33, service@vth.de ‡ www.vth.de

Telefon: 07221 - 5087-0 · Fax: 07221 - 5087-52
e-Mail: service@vth.de · www.vth.de