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Hovalwerk AG M & E Heiztechnik

FL-9490 Vaduz ♦ Austrasse 70 ♦ Fürstentum Liechtenstein


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Kurzfassung des Beitrages

1 kW – Stirlingmotor für Stückholzkessel /


Pelletfeuerung mit Stirlingmotor
4. Kolloquium Klein- Holzfeuerungen am 26.3.04 in CH - 4132 Muttenz
Teil 3 / Entwicklung und Technik / 15.10 h / Daniel Hegele

1 Einführung

Die energetische Nutzung von Holz in Anlagen kleiner Leistungsgrößen beschränkt sich
bisher auf die Erzeugung von thermischer Energie für Heizzwecke. Grundsätzlich ist es
aber auch möglich, mit Hilfe eines Stirlingmotors die Verbrennungswärme teilweise in
elektrische Energie umzuwandeln. Diese Art der Stromerzeugung ist insbesondere wegen
ihrer CO2 – Neutralität für die Zukunft sehr interessant.

2 Prinzip eines Stirlingmotors

Das grundsätzliche Prinzip eines Stirlingmotors besteht darin, dass er nicht mit einer
internen Wärmezufuhr (wie beim Otto- oder Dieselmotor) arbeitet, sondern mit einer
externen Wärmezufuhr.
Die Wärme, welche von aussen zugeführt wird, erhitzt ein Arbeitsgas, welches sich in
Folge ausdehnt und über einen Kolben mit Kurbelwelle zu einer Drehbewegung führt.
Hiermit wird dann in der Regel ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben.
Durch einen entsprechenden mechanischen Aufbau des Motors strömt das erhitzte Gas
im Anschluss daran in eine kühle Zone, wo es sich wieder zusammenzieht, um für eine
erneute Wärmeaufnahme bereit zu sein.
Durch dieses Prinzip der äusseren Wärmezufuhr ist der Stirlingmotor für den Betrieb mit
Festbrennstoffen - wie z.B. Holz - geradezu prädestiniert.

3 Stirlingmotor und Stückholz:

a) Umsetzung bei Hoval und Testergebnisse

In einem ersten Test wurde die grundsätzliche Funktion dieser Technik untersucht.
Hierzu wurde ein Stirlingmotor mit einem angekoppelten, netzparallel betriebenen
Drehstromgenerator (Leistung 1 kW elektrisch) in einen Stückholzvergaserkessel vom Typ
Hoval „PuroLyt“ eingebaut. Bei diesem Stirlingmotor handelt es sich um eine sog. Beta-
Maschine (Entwicklung von Herrn Dr. B. Kammerich aus Dortmund / Deutschland).
Diese erste Testphase lief über ca. 1300 Stunden am Prüfstand bei Hoval Vaduz.
Danach wurde der Motor kpl. zerlegt und von Motoren- Spezialisten auf Verschleiss
untersucht. Das Ergebnis war sehr ermutigend: ohne irgendwelche Teile zu tauschen,
wurde der Motor wieder zusammengebaut und erneut tagtäglich befeuert.
Die zweite Testphase lief dann auf dem neuen Hoval- Stückholzvergaserkessel „AgroLyt“
mit Lambda- Verbrennungsregelung.
Insgesamt wurde der Motor von Mai 2001 bis November 2003 im Alltagsbetrieb über ca.
2500 Betriebsstunden gefahren.

b) Konzept

Bei der Konzeption des Motors wurde primär auf lange Lebensdauer und geringsten
Wartungsaufwand Wert gelegt.
Dabei ist die Anlage als eine sog. „ADD-ON“-Lösung konzipiert. Hierbei wurde die
elektrische Leistung des Generators nicht auf die maximal verfügbare Wärmeleistung des
Kessels hin optimiert, sondern so ausgelegt, dass das Aggregat ( - weitgehend
unabhängig von der thermischen Kesselleistung - ) während des Heizbetriebs auch im
Teillastbereich konstant die elektrische Leistung von 1.000 Watt liefert.
Ausserdem kann der Kessel auch jederzeit ohne eingebauten Motor betrieben werden;
dazu muss lediglich die runde Öffnung in der Brennkammertüre mit einem Deckel
verschlossen werde

c) weitere Projektplanung

Alle Vorversuche sind bisher sehr zufriedenstellend verlaufen. Deshalb wurde


entschieden, eine Kleinserie von 7 Anlagen für einen Feldversuch zu bauen, um die
Maschinen in einem Feldversuch auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen.
Die Investitionskosten für eine solche Anlage liegen bei knapp 7000.- Euro – neben den
Kosten für die eigentliche Stückholz- Feuerung.
Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und - je nach regionalen
Gegebenheiten - entsprechend attraktiv vergütetet. Ob diese Felderprobung mit
Fördergeldern finanziell unterstützt werden kann, wird derzeit geprüft. Die Chancen stehen
gut.
Die Motoren werden derzeit produziert und gehen im Sommer 2004 in Betrieb.

4 Ausblick: Stirlingmotor und Pelletfeuerung

Geplant ist der Einsatz des oben beschrieben 1 kW – Stirlingmotors auch in Kombination
mit einem grösseren Pelletskessel. Derzeit wird bei Hoval ein Pelletskessel mit 50 und 70
kW Nennleistung entwickelt, der von seinem Konzept her für die Kombination mit dem
Stirlingmotor sehr gut geeignet ist.

Ausserdem arbeitet Hoval gemeinsam mit einem deutschen Unternehmen an der


Entwicklung eines Pelletvergasers zur alternativen Befeuerung eines bereits am Markt
befindlichen Erdgas- Stirlingaggregats (ca. 9 kW elektrisch).

Daniel Hegele, Dipl. Ing. (FH)


Hovalwerk AG
FL – 9490 Vaduz / Liechtenstein
18. März 2004

1 kW – Stirlingmotor für
Stückholz- und Pelletfeuerung

Wärme und Strom aus Biomasse

Idee:

dezentrale, CO2- neutrale


Stromerzeugung aus Holz

hochwertige elektrische Energie als


„Abfallprodukt“ der Wärmeerzeugung

NTB / 1 1
18. März 2004

Prinzip des Stirlingmotors


Das grundsätzliche Prinzip eines
Stirlingmotors besteht darin, dass
die Wärmeenergie von aussen
zugeführt wird.

Die Wärme, welche von aussen zugeführt wird, erhitzt ein


Arbeitsgas, welches sich in Folge ausdehnt und über einen
Kolben mit Kurbelwelle eine Drehbewegung erzeugt.
Hiermit wird dann in der Regel ein Generator zur
Stromerzeugung angetrieben.

Prinzip des Stirlingmotors


Durch einen entsprechenden mechanischen Aufbau des
Motors strömt das erhitzte Gas danach in eine kühle Zone,
wo es sich beim Abkühlen wieder zusammenzieht, um für
eine erneute Wärmeaufnahme bereit zu sein.

Durch dieses Prinzip der äusseren


Wärmezufuhr ist der Stirlingmotor
für den Betrieb mit Festbrennstoffen
- wie z.B. Holz - geradezu
prädestiniert.

NTB / 1 2
18. März 2004

Prinzip des Stirlingmotors

Notizen

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18. März 2004

Einbau des
Stirlingmotors
in den Holzkessel

Einbau des Stirlingmotors in den Holzkessel

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18. März 2004

Verbrennungsprozess
Sauberste Emissionen durch die 3- Stufen-
Verbrennung

§ Primärluftzufuhr direkt in das Glutbett zur


Holzvergasung. CxHyOz -> CO, CH4, H2

§ Sekundärluftzufuhr in die Eintrittsdüse der Wirbel-


Brennkammer.

§ Intensive Vermischung der Holzgase mit der


Verbrennungsluft bei hohen Temperaturen um 1000°C
und vollständiger Ausbrand der Flamme bei langer
Verweilzeit in der großvolumigen Brennkammer.

Mehrstufige Verbrennung:
Die Temperaturzonen vom Füllraum bis zum Abgasaustritt

TROCKNUNGSZONE ~100 - 150°C

PYROLYSEZONE ~150 - 550°C

GLUTBETT ~800-1000°C

BRENNKAMMER ~800 - 1100°C

FLAMMENUMKEHR ~700 - 900°C

EINTRITT NACHSCHALTHEIZFLÄCHE ~400 - 460°C

ABGASTEMPERATUR ~190°C

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18. März 2004

Flammenumkehr,
ca. 800°C

Einbau des Stirlingmotors in den Holzkessel

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18. März 2004

Einbau des Stirlingmotors in den Holzkessel

Testergebnisse bei Hoval, Teil 1


Technische Daten der Testanlage 1

Kessel:
Holzvergaser Hoval PuroLyt (45)
Thermische Leistung 20 – 45 kW

Stirlingmotor - Generator - Einheit:


Beta- Maschine / Dr. Kammerich (D)
Asynchron-Gen., elektr. Leistung 1 kW
Netzparallelbetrieb (Einspeisung)

Test – Zeitraum:
Mai bis November 2001
Betriebstunden: ca. 1300 h

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18. März 2004

Testergebnisse bei Hoval, Teil 2


Technische Daten der Testanlage 2

Kessel:
Holzvergaser Hoval AgroLyt (35) lambda
Thermische Leistung 18 – 36 kW

Stirlingmotor - Generator - Einheit:


Beta- Maschine / Dr. Kammerich (D)
Asynchron-Gen., elektr. Leistung 1 kW
Netzparallelbetrieb (Einspeisung)

Test – Zeitraum:
April bis November 2003
Betriebstunden: ca. 1200 h

Testergebnisse - Zusammenfassung
Nach den ersten 1300 h wurde der
Stirlingmotor kpl. zerlegt und von
Motoren- Spezialisten auf Verschleiss
untersucht. Das Ergebnis war sehr
ermutigend – es war keine Abnutzung
sichtbar. Ohne irgendwelche Teile zu
tauschen, wurde der Motor wieder
zusammengebaut und erneut tagtäglich
für weitere 1200 h befeuert.

Insgesamt wurde der Motor von Mai


2001 bis November 2003 im
Alltagsbetrieb über ca. 2500
Betriebsstunden gefahren.

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18. März 2004

Motorkühlung: Beispiel für reale hydraulische Einbindung

Prüfstandsaufbau bei Hoval Vaduz

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18. März 2004

Prüfstandsaufbau bei Hoval Vaduz

Weitere Projektplanung für 2004


7 Stück neue Stirlingmotoren sind
derzeit in Produktion (2. Generation)

Einsatz dieser Maschinen auf realen


AgroLyt- Anlagen ab Sommer 2004
(Feldtest)

Test der verschiedenen hydraulischen


Einbindungsmöglichkeiten

Test von Notkühlung und Notabschaltung


Optimierung der mechanischen Fixierung des Motors
Optimierung der Kesselregelung auf die motorspezifischen Anforderungen

NTB / 1 10
18. März 2004

Ausblick:
Stirling und Pelletkessel BioLyt (50, 70)

Pelletkessel BioLyt (50, 70)

Funktionsprinzip

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18. März 2004

Pelletkessel BioLyt (50, 70)

mit Stirlingmotor

Notizen

NTB / 1 12
18. März 2004

in Entwicklung:
Pelletvergaser für erdgasbetriebenen Stirling

Technische Daten:

Thermische Leistung: 24 kW
Elektrische Leistung: 9 kW

Firma SOLO / Deutschland

Pelletvergaser: Vorversuche

NTB / 1 13
18. März 2004

Pelletvergaser: Versuchsaufbau

Pelletvergaser: Versuchsaufbau

NTB / 1 14

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