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1 Einführung
Die energetische Nutzung von Holz in Anlagen kleiner Leistungsgrößen beschränkt sich
bisher auf die Erzeugung von thermischer Energie für Heizzwecke. Grundsätzlich ist es
aber auch möglich, mit Hilfe eines Stirlingmotors die Verbrennungswärme teilweise in
elektrische Energie umzuwandeln. Diese Art der Stromerzeugung ist insbesondere wegen
ihrer CO2 – Neutralität für die Zukunft sehr interessant.
Das grundsätzliche Prinzip eines Stirlingmotors besteht darin, dass er nicht mit einer
internen Wärmezufuhr (wie beim Otto- oder Dieselmotor) arbeitet, sondern mit einer
externen Wärmezufuhr.
Die Wärme, welche von aussen zugeführt wird, erhitzt ein Arbeitsgas, welches sich in
Folge ausdehnt und über einen Kolben mit Kurbelwelle zu einer Drehbewegung führt.
Hiermit wird dann in der Regel ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben.
Durch einen entsprechenden mechanischen Aufbau des Motors strömt das erhitzte Gas
im Anschluss daran in eine kühle Zone, wo es sich wieder zusammenzieht, um für eine
erneute Wärmeaufnahme bereit zu sein.
Durch dieses Prinzip der äusseren Wärmezufuhr ist der Stirlingmotor für den Betrieb mit
Festbrennstoffen - wie z.B. Holz - geradezu prädestiniert.
In einem ersten Test wurde die grundsätzliche Funktion dieser Technik untersucht.
Hierzu wurde ein Stirlingmotor mit einem angekoppelten, netzparallel betriebenen
Drehstromgenerator (Leistung 1 kW elektrisch) in einen Stückholzvergaserkessel vom Typ
Hoval „PuroLyt“ eingebaut. Bei diesem Stirlingmotor handelt es sich um eine sog. Beta-
Maschine (Entwicklung von Herrn Dr. B. Kammerich aus Dortmund / Deutschland).
Diese erste Testphase lief über ca. 1300 Stunden am Prüfstand bei Hoval Vaduz.
Danach wurde der Motor kpl. zerlegt und von Motoren- Spezialisten auf Verschleiss
untersucht. Das Ergebnis war sehr ermutigend: ohne irgendwelche Teile zu tauschen,
wurde der Motor wieder zusammengebaut und erneut tagtäglich befeuert.
Die zweite Testphase lief dann auf dem neuen Hoval- Stückholzvergaserkessel „AgroLyt“
mit Lambda- Verbrennungsregelung.
Insgesamt wurde der Motor von Mai 2001 bis November 2003 im Alltagsbetrieb über ca.
2500 Betriebsstunden gefahren.
b) Konzept
Bei der Konzeption des Motors wurde primär auf lange Lebensdauer und geringsten
Wartungsaufwand Wert gelegt.
Dabei ist die Anlage als eine sog. „ADD-ON“-Lösung konzipiert. Hierbei wurde die
elektrische Leistung des Generators nicht auf die maximal verfügbare Wärmeleistung des
Kessels hin optimiert, sondern so ausgelegt, dass das Aggregat ( - weitgehend
unabhängig von der thermischen Kesselleistung - ) während des Heizbetriebs auch im
Teillastbereich konstant die elektrische Leistung von 1.000 Watt liefert.
Ausserdem kann der Kessel auch jederzeit ohne eingebauten Motor betrieben werden;
dazu muss lediglich die runde Öffnung in der Brennkammertüre mit einem Deckel
verschlossen werde
c) weitere Projektplanung
Geplant ist der Einsatz des oben beschrieben 1 kW – Stirlingmotors auch in Kombination
mit einem grösseren Pelletskessel. Derzeit wird bei Hoval ein Pelletskessel mit 50 und 70
kW Nennleistung entwickelt, der von seinem Konzept her für die Kombination mit dem
Stirlingmotor sehr gut geeignet ist.
1 kW – Stirlingmotor für
Stückholz- und Pelletfeuerung
Idee:
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18. März 2004
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18. März 2004
Notizen
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18. März 2004
Einbau des
Stirlingmotors
in den Holzkessel
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18. März 2004
Verbrennungsprozess
Sauberste Emissionen durch die 3- Stufen-
Verbrennung
Mehrstufige Verbrennung:
Die Temperaturzonen vom Füllraum bis zum Abgasaustritt
GLUTBETT ~800-1000°C
ABGASTEMPERATUR ~190°C
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18. März 2004
Flammenumkehr,
ca. 800°C
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18. März 2004
Kessel:
Holzvergaser Hoval PuroLyt (45)
Thermische Leistung 20 – 45 kW
Test – Zeitraum:
Mai bis November 2001
Betriebstunden: ca. 1300 h
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18. März 2004
Kessel:
Holzvergaser Hoval AgroLyt (35) lambda
Thermische Leistung 18 – 36 kW
Test – Zeitraum:
April bis November 2003
Betriebstunden: ca. 1200 h
Testergebnisse - Zusammenfassung
Nach den ersten 1300 h wurde der
Stirlingmotor kpl. zerlegt und von
Motoren- Spezialisten auf Verschleiss
untersucht. Das Ergebnis war sehr
ermutigend – es war keine Abnutzung
sichtbar. Ohne irgendwelche Teile zu
tauschen, wurde der Motor wieder
zusammengebaut und erneut tagtäglich
für weitere 1200 h befeuert.
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18. März 2004
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18. März 2004
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18. März 2004
Ausblick:
Stirling und Pelletkessel BioLyt (50, 70)
Funktionsprinzip
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18. März 2004
mit Stirlingmotor
Notizen
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18. März 2004
in Entwicklung:
Pelletvergaser für erdgasbetriebenen Stirling
Technische Daten:
Thermische Leistung: 24 kW
Elektrische Leistung: 9 kW
Pelletvergaser: Vorversuche
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18. März 2004
Pelletvergaser: Versuchsaufbau
Pelletvergaser: Versuchsaufbau
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