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Inhaltsverzeichnis

Vorwort................................................................................................................ Seite 1–2

Einleitung............................................................................................................ Seite 3 – 16

1. Die Oden Salomos – Die Oden der Ruhe Gottes (mit Kommentar)

Einleitung............................................................................................................. Seite 22 – 26

Ode 1.................................................................................................................... Seite 27 – 31

Ode 3.................................................................................................................... Seite 32 – 39

Ode 4.................................................................................................................... Seite 40 – 44

Ode 5.................................................................................................................... Seite 45 – 47

Ode 6.................................................................................................................... Seite 48 – 54

Ode 7.................................................................................................................... Seite 55 – 65

Ode 8.................................................................................................................... Seite 66 – 79

Ode 9.................................................................................................................... Seite 80 – 84

Ode 10.................................................................................................................. Seite 85 – 94

Ode 11.................................................................................................................. Seite 95 – 103

Ode 12.................................................................................................................. Seite 104 – 110

Ode 13.................................................................................................................. Seite 111 – 112

Ode 14.................................................................................................................. Seite 113 – 116

Ode 15.................................................................................................................. Seite 117 – 120

Ode 16.................................................................................................................. Seite 121 – 126

Ode 17.................................................................................................................. Seite 127 – 132

Ode 18.................................................................................................................. Seite 133 – 138

Ode 19.................................................................................................................. Seite 139 – 145

Ode 20.................................................................................................................. Seite 146 – 151

Ode 21.................................................................................................................. Seite 151 – 154


Ode 22.................................................................................................................. Seite 155 – 157

Ode 23.................................................................................................................. Seite 158 – 163

Ode 24.................................................................................................................. Seite 164 – 167

Ode 25.................................................................................................................. Seite 168 – 171

Ode 26.................................................................................................................. Seite 172 – 174

Ode 27.................................................................................................................. Seite 175 – 176

Ode 28.................................................................................................................. Seite 177 – 184

Ode 29.................................................................................................................. Seite 185 – 192

Ode 30.................................................................................................................. Seite 193 – 194

Ode 31.................................................................................................................. Seite 195 – 197

Ode 32.................................................................................................................. Seite 198

Ode 33.................................................................................................................. Seite 199 – 202

Ode 34.................................................................................................................. Seite 203 – 212

Ode 35.................................................................................................................. Seite 213 – 214

Ode 36.................................................................................................................. Seite 215 – 222

Ode 37.................................................................................................................. Seite 223 – 224

Ode 38.................................................................................................................. Seite 225 – 230

Ode 39.................................................................................................................. Seite 231 – 234

Ode 40.................................................................................................................. Seite 235 – 236

Ode 41.................................................................................................................. Seite 237 – 238

Ode 42.................................................................................................................. Seite 239 – 242

2. Das Philippus – Evangelium (mit Kommentar).......................................... Seite 243 – 312

3. Das Thomas – Evangelium............................................................................ Seite 313 – 325


Vorwort

Dieses Buch besteht aus den drei in der Inhaltsangabe aufgeführten Schriften: Den
Oden Salomons, dem Philippus-Evangelium und dem Thomas-Evangelium. Diese
sind den gnostischen Schriften zuzuordnen. Das Philippus-Evangelium und das
Thomas-Evangelium sind Teil der in Nag Hammadi (Ägypten) im Jahr 1947
gefundenen Schriften. Die Herkunft der Oden Salomons, oder besser: Der Oden der
Ruhe Gottes - denn Salomon bezieht sich hier nicht auf den biblischen Charakter des
Königs Salomon, sondern auf das Wort „Shalom“, welches Ruhe oder Frieden
bedeutet - ist unbekannt, obwohl einige der Oden in der Pistis Sophia enthalten sind.
Zu den Oden Salomons habe ich einen ausgiebigen Kommentar zur Erklärung der
tieferen geistigen Bedeutung des Gesagten und zum Verständnis der wahren Genesis-
Geschichte des irdischen Menschen und der irdischen Welt hinzugefügt. Dem
Philippus-Evangelium habe ich ebenfalls einen erklärenden Kommentar hinzugefügt,
da es für den in den gnostischen Schriften Unbelesenen sonst schwer bis gar nicht zu
verstehen ist. Der Kommentar beider Schriften besteht sowohl aus Zitaten der Bibel,
den Essener Schriften und den gnostischen Schriften, als auch aus selbstformulierten
Ausführungen, um Dinge verständlicher zu machen. Die Zitate aus dem Essene
Humane Gospel Of Christ habe ich mit EHGOC abgekürzt und Zitate aus dem
Evangelium des vollkommenen Lebens, auch Evangelium der Heiligen Zwölf
genannt, mit EDVL. Das Thomas-Evangelium habe ich unkommentiert gelassen,
zum Einen, weil ich (noch) nicht von mir behaupten kann, alle Aussprüche dort
verstanden zu haben, obwohl sich viele davon mit den Aussagen und Lehren der
gnostischen Schriften erklären lassen, vor allem mit denen im Philippus-Evangelium,
und zum Anderen sozusagen als Herausforderung für jeden Leser, denn Yahshua
sagte: "Wer die Bedeutung dieser Worte versteht wird den Tod nicht schmecken."

Dieses Buch soll uns unsere wahre Herkunft, unsere wahre Identität und unsere
wahre Bestimmung als Erdenmenschen zurückgeben, aber auch und vor allem unsere
Identität, die wir in Christus und, am Ziel eines langen und beschwerlichen Weges,
als Christus haben. Denn des Wissens und der Erkenntnis all dieser wurden wir vom
Feind beraubt, denn wer seine wahre Wurzel, seinen wahren Ursprung und seine
wahre Bestimmung, also seine Identität nicht kennt, der geht in die Irre und irrt
umher wie Schafe, die keinen Hirten haben; der kann belogen, getäuscht und
manipuliert werden. Und genau dies ist über die Jahrhunderte und Jahrtausende
geschehen, denn die Ernte ist groß und die Arbeiter der Finsternis sind Viele, die
Arbeiter des Lichts jedoch sind Wenige. Wie schon damals zu Yahshuas Zeiten, und
auch schon lange davor, die Pharisäer und Schriftgelehrten den Schlüssel der
Erkenntnis und damit den Weg und den Eintritt zum Himmelreich vor denen
weggesperrt haben, die hinein wollten, so hat die römisch-katholische Kirche deren
geistiges Erbe als Handlanger des Feindes und Arbeiter der Finsternis übernommen.
Sie hat das heutige „Christentum“ mit ihren zahllosen Dogmen, die auf ihren ebenso
zahllosen Bannflüchen begründet sind und in völligem Gegensatz zu den Lehren
Yahshuas stehen, in eine Lüge verwandelt, wie sie größer nicht sein könnte.
Sie haben, wie schon die israelitische Priesterkaste und deren Schreiber und
Schriftgelehrte, die Schriften verstümmelt, angepasst und verfälscht, weggenommen
und hinzugefügt, das ewige und heilige Gesetz der Liebe verworfen und es zu einer
Lüge gemacht. Selbst die biblischen Propheten geben darüber Zeugnis. Sie haben die
wahren Nachfolger Yahshuas über fast zweitausend Jahre verfolgt und hingerichtet,
deren Schriften verbrannt, versteckt und nach ihren eigenen Interessen, oder vielmehr
denen des Feindes, des Satans, abgeändert und verfälscht. Sie haben alle zum Heil
notwendigen Lehren in das absolute Gegenteil verwandelt, denn das ist es, was der
Satan tut: Er macht die Wahrheit zur Lüge und die Lüge zur Wahrheit, das Licht zu
Finsternis und die Finsternis zu Licht.

Und das alles taten sie bzw. er, der Feind, damit wir auf seine billigen Lügen und
Täuschungen reinfallen und so zu seinen Sklaven werden. Er hat uns durch seine
„neuzeitlichen“ Handlanger - der römisch-katholischen Kirche, aus der auch alle
anderen christlichen Kirchen und Denomination hervorgegangen sind - solange
eingeredet, dass wir in den Augen „Gottes“ nichts als unwürdige Sünder sind, die in
die Hölle gehören und die absolut nichts tun können, um Gott zu besänftigen und zu
gefallen, und somit in der Hilflosigkeit ihrer eigenen Unwürdigkeit gefangen sind.
Das ist, vielleicht etwas überspitzt, aber trotzdem sehr zutreffend das „Mindset“ eines
„Christen“, also die eigene Vorstellung von sich selbst und von Gott. Dieses Buch
soll mit dieser monströsen Lüge ein für alle Mal Schluss machen und sie dorthin
zurückschicken, woher sie gekommen ist, nämlich zum Vater der Lüge.

Die Wahrheit nämlich ist eine gänzlich andere. Wir Erdenmenschen sind Kinder des
Allerhöchsten, ein göttlicher Kern in einer vergänglichen Hülle. Dieser göttliche Kern
ist Teil des Göttlichen, es ist das Königtum der Himmel, das in uns ist, wie Yahshua
sagte. Es ist das einzige, was wirklich uns gehört in dieser Welt. Es ist das einzig
Ewige in dieser Welt. Alles andere in dieser Welt ist vergänglich und gehört einem
anderen, nämlich dem Feind. Und alles wird zu seiner ursprünglichen Wurzel
zurückgeführt und aufgelöst: Das Minderwertige, Vergängliche wird zusammen mit
seiner Wurzel, dem Satan, aufgelöst und hinweggetan werden in die äußerste
Finsternis und das Ewige, die wahren, durch den Heiligen Geist wiedergeborenen und
somit von Gott selbst gezeugten, Söhne und Töchter Gottes, werden zu ihrer wahren
Wurzel, dem ewigen Vater-Mutter, zurückgeführt und aufgelöst, d.h. in ihm bzw. dem
Sohn einsgemacht und wiedervereinigt werden. Vorher müssen wir aber dieselben
Mysterien, d.h. Taufe, Abendmahl, Salbung, Kreuz und Brautgemach, durchmachen
und erfüllen, wie Yahshua es tat, um letztendlich selbst zum Christus gesalbt zu
werden. Das bedeutet nicht, dass wir wie er gekreuzigt werden müssen, denn die
genannten Mysterien, die er auf der Erde durchlief, waren und sind nur die Abbilder
der himmlischen Dinge im Offenbaren, denn der Erdenmensch braucht Abbilder und
Sinnbilder und Namen und Bezeichnungen - welche im Verborgenen nicht
notwendig sind - um zu verstehen. Um das gerade Gesagte bzw. Geschriebene besser
zu verstehen, werde ich in der Einleitung genauer darauf eingehen, damit der Inhalt
des Buches von Anfang an aus der richtigen Perspektive und mit dem notwendigen
Hintergrundwissen betrachtet und verstanden werden kann.
Einleitung

In dieser Einleitung werde ich die wahre Genesis-Geschichte der irdischen Welt und
des irdischen Menschen wiedergeben und erklären. Diese ist in der Bibel nur in
äußerst bruchstückhafter und für den „Unwissenden“ daher verborgener und
unverständlicher Weise zu finden. Es ist wichtig zwischen den drei Menschentypen
zu unterscheiden, deswegen sprach ich zuvor vom „Erdenmenschen“, der der dritte
Mensch ist, doch dazu gleich mehr. Beginnen wir mit der irdischen Welt, dem
Vergänglichen oder Offenbaren, und mit dem Verborgenen, dem Ewigen, dem Reich,
von dem das Offenbare nur ein minderwertiges, weil vergängliches, Abbild ist. Das
Verborgene, Ewige wird in den gnostischen Schriften „Pleroma“ genannt. Dies ist das
wahre Abbild des wahren Gottes und ist unmittelbar aus ihm hervorgegangen, denn
alles, was unmittelbar aus ihm hervorgeht und gezeugt wird, hat seine Existenz
unmittelbar in ihm und durch ihn und ist deswegen unvergänglich, unsterblich und
ewig. Wichtig zum Verständnis ist, dass der ewige Vater-Mutter, wie im EHGOC,
dem EDVL und in den gnostischen Schriften zu lesen, weder männlich noch weiblich
und doch beides in Einem ist. Dies ist so, weil es in ihm keine Trennung oder Teilung
in männlich und weiblich gibt. Er ist beides in Einem, d.h. sein männlicher und
weiblicher Aspekt existieren in ihm in göttlicher Union. Die Trennung und Teilung
des Männlichen und Weiblichen fand erst später in den Abbildern statt, die nicht ihren
unmittelbaren Ursprung im ewigen Vater-Mutter hatten, doch dazu später mehr. In
dem „Pleroma“, dem wahren und unvergänglichen Abbild des unsichtbaren Vater-
Mutter, des Ewigen Geistes, ist die „Fülle der Fülle“ des Vaters enthalten. Es besteht
aus sogenannten Emanationen, auch Äonen genannt, Die Emanationen, Äonen, sind
die Abbilder des göttlichen Wesens und der göttlichen Eigenschaften und haben
ihrerseits ebenfalls zahllose Geist- und Engelswesen hervorgebracht. Die erste
Emanation war die sogenannte „Barbelo“, sie ist die Heilige Weisheit, der Heilige
Geist, die Mutter des Universums. Aus ihr ging zuerst der Sohn, der Logos, hervor
und in heiliger Union hat der Vater-Mutter durch sie alles Unsichtbare, und später
auch das Sichtbare, erschaffen. Der Sohn wird auch der zweite Vater genannt. Dies ist
die erste „Teilung“ in männlich und weiblich, denn die Mutter, die auch die Tochter
ist (aus Sicht des Vater-Mutter), und der Vater, der auch der Sohn ist (aus Sicht des
Vater-Mutter), sind die Abbilder des männlichen und weiblichen Aspektes Gottes, in
denen aber trotz der „Teilung“ die ganze Fülle des Vaters ist, denn er ist ihnen und sie
sind in ihm, deswegen habe ich das Wort „Teilung“ hier in Anführungszeichen
gesetzt, da es keine wirkliche Teilung ist. Dem Sohn, der auch die Tochter ist (da es
weder im Sohn noch in der Tochter die Trennung bzw. Teilung in männlich und
weiblich gibt), wurde das ganze All vom Vater übergeben, dass er über es herrsche in
dienstbarer Liebe. Der Sohn war und ist der erste Mensch. Da die ganze Fülle des
Vaters in ihm ist, ist der erste Mensch Gott selbst. In ihm sind der Heilige Logos und
der Heilige Geist vereint. Alles, was dem Vater gehört, gehört auch ihm, und alles,
was der Vater ist, ist in ihm. Er wird auch Pigera Adamas, Geistmensch oder
Lichtmensch genannt. Er wurde am ersten Tag der (biblischen) Schöpfung erschaffen,
als Gott sprach: Es werde Licht! Damit wollte er Licht und Finsternis voneinander
trennen und unterscheidbar machen.
Dies ist das erste, hiermit gelüftete, Mysterium in der Bibel, denn die Himmelskörper
Sonne, Mond und Sterne können mit dem am ersten Tag erschaffenen Licht nicht
gemeint sein, sondern sie wurden erst am vierten Tag erschaffen.

Nachdem wir nun grundlegende Kenntnisse über das Ewige Reich, das Reich des
Himmelsvaters, seinem selbst-existenten und unsterblichen Abbild in all seiner „Fülle
der Fülle“ gewonnen haben, kommen wir nun dazu, wie das vergängliche Reich, das
Reich der Erdenmutter, das nicht selbst-existente und sterbliche Abbild des wahren
Abbildes, entstanden ist. Auch hier ist alles männlich und weiblich, denn auch die
ganze Natur ist ein Abbild des männlichen und weiblichen Aspektes Gottes, aus deren
Vereinigung allein Leben entstehen kann. Nur ist hier, in der „zweiten Trennung“, das
Männliche und Weibliche nicht mehr Eins. Diese beiden Reiche haben jedoch nicht
dieselbe Wurzel, d.h. denselben Ursprung. Kommen wir aber zuerst zur „ersten
Trennung“. Diese ist durch die Erschaffung des Demiurgen, mit Namen Yaldabaoth,
auch Saklas (hebr. der Narr) und Samael (der blinde Gott) entstanden, welche, wie
das Philippus-Evangelium sagt, ein „Fehltritt“ war. Seine Erschaffung geschah durch
die Sophia, eine der Emanationen, deren männlicher Paargenosse die Pistis ist, daher
auch Pistis Sophia. Inspiriert von der Schöpferkraft des ewigen Vater-Mutter, wollte
sie selbst Schöpfungen hervorbringen. Sie tat es jedoch ohne die Zustimmung und
Mitwirkung ihres männlichen Paargenossen, der Pistis, weshalb ihre Schöpfung
unvollkommen war, und auch ohne die Zustimmung des Vater-Mutter, weshalb sie
ihn in Unwissenheit erschuf. Weil sie sich für ihre unvollkommene Schöpfung
schämte, brachte sie ihren Sohn Yaldabaoth außerhalb des Pleromas, damit ihn
niemand, außer der Heiligen Weisheit, dem Heiligen Geist, sähe. Einleitend dazu
muss noch zum rechten Verständnis erwähnt werden, dass der Heilige Geist im
Offenbaren (Vergänglichen) anders wirkt, als im Verborgenen (Unvergänglichen).
Denn während im Verborgenen alles dem Offenbaren mit dem Ziel der Errettung aller
dienstbar gemacht wird, denn die göttliche Liebe ist stets dienstbar, ist es im
Offenbaren so, dass der Heilige Geist bewirkt, dass die „Bösen“, d.h. diejenigen, die
zur Welt und nicht zu Christus gehören, den Kindern Gottes und den Heiligen
ungewollt dienen, ohne dass sie es wissen. Dies geschieht, indem der Heilige Geist
sie verblendet, sodass sie denken, sie würden ihresgleichen, d.h. einem Menschen,
der zur Welt gehört, dienen. Wie Yahshua sagte ist das vom „Fleisch“ Geborene von
dieser Welt und wird vom (widersetzlichen) Geist dieser Welt geleitet, während das
vom Geist Geborene nicht zu dieser Welt, sondern zu Christus gehört, und vom
Heiligen Geist geleitet wird. Diese beiden stehen in Feindschaft zueinander, da sie
vollkommen gegensätzlich sind. Der Geist der Welt wird von Unwissenheit
angetrieben und sucht nur nach Nichtigem, der Heilige Geist wird von der göttlichen
Weisheit angetrieben und sucht nur nach dem Ewigen. Ich erwähne dies, damit man
nicht dem Trugschluss unterliegt, Yaldabaoth, der Demiurg, der Verderber und
Täuscher, könne etwas aus sich selbst heraus tun und bewirken, was den wahren
Kindern Gottes schadet. Ein Vers aus dem Philippus-Evangelium fasst dies sehr gut
und treffend zusammen: "Die Herrscher unter dem Himmel (die Archonten) bildeten
sich ein, sie verrichteten ihre Taten in ihrer eigenen Kraft und nach ihrem eigenen
Willen. Aber insgeheim vollzog der Heilige Geist durch sie seinen Willen."
Zum Offenbaren gehören also auch die sieben Himmel, in denen die „Herrscher unter
dem Himmel“, Yaldabaoth und die Archonten, herrschen, allerdings nur über die
Ihren und auch nur für eine gewisse Zeit, nämlich nur solange, bis der wahre Erbe,
der Sohn, sein Erbe zur Herrschaft über das All antreten wird, nachdem alles, was zu
ihm gehört in Gott (wieder-)vereint wird, während diejenigen, die zur Welt gehören,
zusammen mit ihrem minderwertigen Herrn in die äußerste Finsternis hinweggetan
werden. Denn der Mensch kann frei wählen, welchem der beiden Herren er dienen
möchte, und er tut dies auch, ob bewusst oder unbewusst. Niemand kann beiden
Herren gleichzeitig dienen, noch können diese beiden miteinander vermischt werden,
denn der eine ist vollkommenes und reines Licht, alle Weisheit und Liebe und der
andere herrscht in Finsternis und Unwissenheit und ohne jegliche Selbst- und
Gotteserkenntnis, denn wer sich selbst erkennt, der erkennt seine wahre Wurzel: Gott.
Kommen wir aber zurück zur ersten Trennung. Diese geschah, nachdem sich der
Sohn, der erste und vollkommene (Licht-)Mensch, dem Demiurgen und seinen
Mächten offenbarte, weil dieser in seiner Überheblichkeit sagte, er allein sei Gott und
außer ihm sei niemand und er brauche niemanden. Die Heilige Weisheit sagte zu ihm:
Du lügst Samael (d.h. blinder Gott), denn der Sohn des Menschen lebt. Durch das
Licht des Lichtmenschen wurde sein Abbild auf den Wassern, über denen der Geist
des Yaldabaoth schwebte (siehe 1.Mose 1:2), der dachte, außer ihm gäbe es keinen
Gott, den Mächten offenbar. Und die heilige Weisheit kündigte ihm dazu auch an,
dass der Sohn des Menschen ihn und seine Herrschaft, wenn die Zeit gekommen
wäre, wie einen Tontopf zertreten würde. Daraufhin erschuf der Demiurg mit seinen
Archonten und Engeln das Abbild des ersten Menschen, also den zweiten Menschen,
auch Seelenmensch genannt, auf dass er ihnen zu Licht werde. Er wurde durch den
Demiurgen und seine Mächte aus der jungfräulichen Erde geformt, war jedoch
zunächst leblos, da unbeseelt. Erst als der Demiurg ihm mit der Schöpferkraft, die er
von seiner Mutter bekam, den Lebensodem einhauchte, wurde er lebendig (siehe
1.Mose 2:7). Deswegen wurde er geformt (durch den Demiurgen) und gezeugt (durch
den Heiligen Geist), die Bedeutung dessen wird im Philippus-Evangelium genauer
erklärt, für diesen Moment soll dies erst einmal reichen. Im selben Moment, als der
Demiurg dem zweiten Menschen den Lebensodem einhauchte, verlor er die Kraft
seiner Mutter wieder und der von ihm bzw. ihnen geschaffene zweite Mensch war
ihnen im Denken überlegen, weshalb sie neidisch auf ihn wurden und nachdem er ihn
in den Garten Eden brachte (siehe 1.Mose 2:8) ließ er einen „Schlaf“ über ihn
kommen und machte ihm eine Gefährtin, die Frau (1.Mose 2:21-22). Dann gebot er
ihnen, von allen Bäumen im Garten, nur nicht von dem Baum der Erkenntnis des
Guten und Bösen, zu essen. (Auch dies wird später im Philippus-Evangelium genauer
dargelegt und erklärt). Die Schlange jedoch verführte ihn, bzw. Eva dazu, von ihm zu
essen, und so wurde der Mensch aus dem Garten vertrieben und so entstand der dritte
Mensch, die zweite Trennung (1.Mose 3). War er im Garten noch unsterblich und
nicht „im Fleisch“, so bekam er nun seine vergängliche und sterbliche, fleischliche
Hülle. Und so entstand das feinstoffliche Reich der Materie als Abbild des wahren
Abbildes. Die Seelen inkarnieren nun im Fleisch, wo sie zuvor noch ohne waren, aber
bereits getrennt in männlich und weiblich (im zweiten Menschen), wo sie zuvor noch
in göttlicher Union vereint waren (im ersten Menschen).
Zu dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sei noch gesagt, dass,
nachdem Adam und Eva von ihm gegessen hatten, der Demiurg und seine Mächte
sagten: "Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und
Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstreckt und auch noch von dem
Baum des Lebens nimmt und isst und ewig lebt!" (1.Mose 3:22). Der Mensch, Adam
und Eva, hatten vom „Baum des Gesetzes“ gegessen, und nun wollten die Mächte
verhindern, dass sie auch noch von der Heiligen Weisheit, dem heiligen Geist, welche
der Baum des Lebens ist, essen. Denn dann würden sie ewig leben.

Im Philippus-Evangelium lesen wir dazu: "Es wachsen zwei Bäume im Paradies. Der
eine macht zu einem Tier, wenn man von ihm isst, der andere zu einem Menschen.
Adam aß von dem Baum, der zum Tier macht. Daher wurde er zum Tier und brachte
selbst Tiere hervor. Deswegen verehren die Kinder Adams die Tiere. Der Baum, von
dessen Frucht Adam aß, ist der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und so
wurden die Tiere zahlreich. Wenn aber ein Mensch von dem Baum isst, der zum
Menschen macht, wird er zum Menschen und bringt Menschen hervor." Und weiter:
"Der Baum der Erkenntnis (des Guten und Bösen) tötete Adam der Baum der
Erkenntnis (des Lebens) macht den Menschen lebendig. Der Baum, der das Gesetz
ist, tötet. Er hat zwar die Fähigkeit die Erkenntnis des Guten und Bösen zu verleihen,
aber er entfernt den Menschen weder vom Bösen noch hält er ihn im Guten, sondern
er bewirkt Tod für alle, die von ihm essen. Denn dadurch, dass gesagt wird: Esst
dieses, esst jenes nicht, (dass also ein äußeres Gesetz aufgestellt wird), wird der
Baum zur Ursache des Todes." Die Kraft, den Menschen vom Bösen zu entfernen und
ihn im Guten zu halten, hat nur der Heilige Geist, ohne ihn wird das Gesetz zum
Fluch, denn: "So ist das heilige Gesetz ein zweischneidiges Schwert: Durch das
Gesetz wirst du dich entweder selbst zerstören, oder du wirst Gott sehen." (Essener
Meditation mit dem Engel des Wassers).

Deswegen heißt es im Philippus-Evangelium: "Als wir Juden waren, waren wir


Halbwaisen. Wir hatten nur unsere Mutter (das Gesetz). Als wir aber Christen
wurden, bekamen wir zur Mutter hinzu auch den Vater (die Erkenntnis)." Das Gesetz,
von dem hier die Rede ist, und von dem Yahshua immer gesprochen hat, z.B. als er
sagte, dass eher Himmel und Erde vergehen, als auch nur ein Strichlein von ihm, ist
nicht etwa das (verfälschte) Gesetz Mose mit all den unheiligen Geboten des
Blutvergießens, die der wahre Gott hasst und verurteilt, sondern es ist das Gesetz der
Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen Lebens, dessen Summe lautet: "Tut
anderen nicht an, was ihr nicht wollt, dass euch andere tun, sondern tut ihnen das,
was ihr euch wünscht, das man euch tue. Selig sind die, die dieses Gesetz halten,
denn Gott manifestiert sich in allen Geschöpfen und alle Geschöpfe leben in Gott,
und Gott ist in ihnen verborgen. Tut also allen das, was ihr Gott tun würdet, denn
Gott sieht alles und weiß alles." Aus den gnostischen Schriften geht auch hervor, dass
der Demiurg für die Verwaltung über die Erde sowie die Formung des Menschen vom
Logos eingesetzt wurde, denn wer sollte sonst über diese „Finsternis“ (die Welt)
herrschen, wenn nicht ein unwissender „Gott“? Jedenfalls solange, bis das Obere und
das Untere durch den Sohn und im Sohn mit dem Vater-Mutter einsgemacht wird.
In der 34. Ode Salomons heißt es: „Das Untere ist ein Abbild des Oberen; denn das
Obere ist alles, das Untere ist nichts.“ Das Untere ist die Erde, das Vergängliche,
welches nicht selbst-existent ist, sondern nur durch das Obere existiert, und das
Obere ist also das Unvergängliche. Man kann auch sagen: Der Schöpfer kann auch
ohne die Schöpfung existieren, die Schöpfung jedoch nicht ohne den Schöpfer, denn
das Untere hat sein Leben einzig und allein in ihm und durch ihn. Das Untere ist
daher ein minderwertiges Abbild des Oberen, minderwertig deshalb, weil es im
Gegensatz zum Oberen vergänglich ist. Der Gedanke, dass nicht Gott alleine, sondern
auch der Demiurg diese Erde und den sterblichen Menschen erschaffen hat, ist
zunächst sehr schwer vorstellbar und annehmbar. Doch sollten wir uns eine ganz
einfache Frage stellen: Wie könnte der Ewige Geist, der ewige Vater-Mutter etwas
erschaffen, das vergänglich ist bzw. etwas, das nicht ewig ist? Außerdem war es nicht
der Demiurg, der erschuf, sondern der Heilige Geist, der durch ihn wirkte. Er hat
lediglich den Menschen und die Erde geformt, allem eine vergängliche Hülle
gegeben, der Lebensodem jedoch kam vom Heiligen Geist.

Der Erdenmensch, der dritte Mensch, wurde am achten Tag erschaffen. Er wurde
sowohl geformt (erschaffen) als auch gezeugt. Der Unterschied zwischen geformt
und gezeugt besteht darin, dass alles, was geformt (erschaffen) wurde, vergänglich
ist, während alles, was (von Gott) gezeugt wurde, unvergänglich ist. Im Philippus-
Evangelium lesen wir: „Es gibt den Sohn des Menschen und es gibt den Sohn des
Sohnes des Menschen. Der Herr ist der Sohn des Menschen. Sohn des Sohnes des
Menschen ist derjenige, der durch den Sohn des Menschen geschaffen wird. Der
Sohn des Menschen erhielt von Gott die Fähigkeit, zu schaffen. Er hat aber auch die
Fähigkeit zu zeugen. Wer die Fähigkeit zu schaffen erhalten hat, ist selbst ein
Geschöpf. Wer die Fähigkeit zu zeugen erhalten hat, ist selbst ein Gezeugter. Wer
schafft, kann deshalb nicht auch schon zeugen. Wer aber zeugt, kann auch schaffen.
Zwar gibt es den Spruch: Wer schafft, zeugt, aber das Erzeugnis der schaffenden ist
nur ein Geschöpf. Seine Erzeugnisse sind nicht seine Kinder, sondern nur seine
Werke. Wer schafft, wirkt im Sichtbaren und ist selbst sichtbar. Wer aber zeugt, wirkt
im Verborgenen und ist selbst verborgen. (Das Geschöpf) ist nur ein Abbild. Wer
schafft, schafft im Sichtbaren. Wer aber zeugt, zeugt Kinder im Verborgenen.“

Der geschaffene Mensch also stirbt, nur der vom Geist gezeugte, oder wie Yahshua
sagte, durch Wasser und Geist wiedergeborene Mensch wird ewig leben. Durch die
Empfängnis des Heiligen Geistes wird er wiedergeboren und ist nicht mehr nur vom
Menschen geboren, sondern von Gott gezeugt worden: "Und siehe es kam gleich
einer Taube der Geist Gottes auf ihn herab und leuchtete auf ihn. Und siehe, eine
Stimme vom Himmel sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen
habe, heute habe ich dich gezeugt." Da Yahshua seine Herrlichkeit, die er beim Vater
hatte, aufgab und im Fleisch inkarnierte, musste er denselben Heilsweg durchlaufen,
wie jeder andere sterbliche Mensch. Im Philippus-Evangelium heißt es dazu: "Jesus
offenbarte sich am Jordan. Die Fülle der Fülle des Himmelreichs offenbarte sich. Er,
der vor der Entstehung der Welt geboren war, wurde von neuem geboren. Der schon
Gesalbte wurde wieder gesalbt. Der schon Erlöste erlöste nun andere."
Der zweite Mensch, der am sechsten Tag erschaffen wurde, wurde geformt vom
Demiurgen und seinen Engeln, war aber zunächst leblos und unbeseelt, gezeugt aber
wurde er vom Heiligen Geist als der Demiurg ihm durch die schöpferische Kraft, die
er von seiner Mutter bekam, den Lebensodem einhauchte. Erst dann wurde er eine
lebendige Seele. Der dritte Mensch aber entstand durch „Ehebruch“ mit der Schlange.
Er bekam einen vergänglichen Vater, den Demiurgen, und eine vergängliche Mutter,
die Erdenmutter, denn aus der Erde hatte er den menschlichen Körper geformt. Im
dritten Menschen sind der erste und der zweite (der Geist und die Seele) in einer
sterblichen Hülle. Durch den Ehebruch mit der Schlange im Garten Erden wurde die
Seele von der Herrlichkeit, die sie am Anfang beim Vater-Mutter hatte, getrennt. Nun
muss sie zu ihrer ursprünglichen Jungfräulichkeit gelangen und sich mit ihrem
wahren Bräutigam, dem Leben spendenden Geist, vereinen. Denn er gibt der Seele
das Leben nur leihweise, erst wenn sie „ein Fleisch“ werden im himmlischen
Brautgemach, lebt sie ewig. Im Philippus-Evangelium lesen wir: "Wenn jemand eine
geschaffene Form ist, wird man finden, dass auch seine Nachkommen als geschaffene
Formen wohlgeraten sind. Ist jemand aber kein geformtes Geschöpf, sondern ein
gezeugtes Wesen, so wird man finden, dass auch seine Nachkommen
zeugungskräftige Samen, und zwar wohlgeratene Samen, sind. Der Mensch aber
wurde sowohl geformt als auch gezeugt. Kann man hier von wohlgeraten sprechen?
Zuerst kam der Ehebruch, dann kam der Mord. Der Mensch wurde aus dem Ehebruch
gezeugt, ein Sohn der Schlange. Deshalb wurde er ein Mörder, genau wie sein Vater,
die Schlange, und tötete seinen Bruder. Jeder Verkehr, der zwischen einander
ungleichen Wesen stattfindet, ist Ehebruch." Laut den gnostischen Schriften wurden
Kain und Abel vom Demiurgen mit Eva gezeugt, nur Seth wurde von Adam gezeugt.
Kain war der Ungerechte, der seinen Bruder erschlagen sollte, und Abel war der
Gerechte. Weiter lesen wir im Philippus-Evangelium, bezogen auf die Erschaffung
Yaldabaoths durch Sophia: "Die Welt entstand durch einen Fehltritt. Denn der sie
schuf, wollte sie unvergänglich und unsterblich schaffen. Er kam jedoch zu Fall und
erreichte nicht das Ziel seiner Hoffnung. So wurde die Welt nicht unvergänglich und
blieb auch er nicht unvergänglich, der die Welt erschuf. Denn nichts in ihr ist
unvergänglich. Kein Ding wird Unvergänglichkeit erhalten können, wenn der
Mensch nicht wieder zu einem Kind Gottes wird. Adam entstand aus zwei
Jungfrauen: aus dem (Heiligen) Geist und aus der jungfräulichen Erde. Deshalb
wurde auch Christus aus einer Jungfrau geboren, damit er den Fehltritt in Ordnung
bringe..." Nachdem der Demiurg durch die Kraft seiner Mutter zahllose Mächte
erschuf, sagte er in seinem falschen Stolz: "Ich allein bin Gott und es gibt keinen
anderen außer mir." Als er dies sagte, antwortete die Heilige Weisheit: "Der Mensch
existiert und der Sohn des Menschen. Und Yaldabaoth hörte es und wusste nicht,
woher die Stimme gekommen war. Und der heilige und vollkommene Mutter-Vater,
der der Vater des Alls ist, durch den alles entstanden ist, der erste Mensch, belehrte
sie, denn in einer menschlichen Form offenbarte er sein Bild. Und der ganze Äon des
ersten Archonten erbebte, und die Grundfesten der Unterwelt bewegten sich. Und
durch die Wasser, die auf der Materie sind, leuchtete die Unterseite durch die
Offenbarung seines Abbilds, das in Erscheinung getreten war.
Und als alle Gewalten und der erste Archon hinschauten, sahen sie den ganzen Teil
der Unterseite erleuchtet. Und durch das Licht sahen sie im Wasser den Typos des
Abbilds. Und er sprach zu den Mächten, die bei ihm waren: Lasst uns einen
Menschen schaffen nach dem Abbild Gottes und unserem Bild, damit sein Abbild für
uns zu Licht werde." (Apokryphon des Johannes). Der Moment, in dem sich der
vollkommene Lichtmensch, der Sohn Gottes offenbarte, war wie erwähnt am ersten
Tag der Schöpfung, an dem er als wahres Abbild des wahren Vaters erschaffen wurde.

Im Philippus-Evangelium lesen wir weiter: "Es wachsen zwei Bäume im Paradies.


Der eine macht zu einem Tier (weil geistig tot), wenn man von ihm isst, der andere zu
einem (Geist-)Menschen. Adam aß von dem Baum, der zum Tier macht. Daher wurde
er zum Tier und brachte selbst Tiere hervor. Deswegen verehren die Kinder Adams
die Tiere. Der Baum, von dessen Frucht Adam aß, ist der Baum der Erkenntnis des
Guten und Bösen. Und so wurden die Tiere zahlreich. Wenn aber ein Mensch von
dem Baum isst, der zum Menschen macht, wird er zum Menschen und bringt
Menschen hervor... Gott schuf ein Paradies. Der Mensch lebte im Paradies. Es gibt
keine Trennung darin und der Mensch lebte darin im Angesicht Gottes. Dort existiert
die Einheit und unter den Menschen ist keine Trennung." Und weiter: "Wir leben seit
dem Tag, an dem uns Christus erschienen ist. Als wir Juden waren, waren wir
Halbwaisen. Wir hatten nur unsere Mutter (das Gesetz). Als wir aber Christen
wurden, bekamen wir zur Mutter hinzu auch den Vater (die Erkenntnis)." Adam und
Eva waren also, als sie noch im Garten Eden waren, zwei unsterbliche Seelen(-
menschen). Da sie aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen aßen,
und nicht vom Baum des Lebens, der Heiligen Weisheit, wurden sie zu „Menschen
des Gesetzes“, d.h. sie erkannten zwar Gut und Böse, da aber der Heilige Geist nicht
in ihnen war, war das Gesetz sozusagen nur auf steinernen Tafeln und nicht in ihren
Herzen geschrieben, und war somit tot, denn der Buchstabe tötet, aber der Geist
macht lebendig. Das ist der Grund, warum die von der Frau geborenen Menschen
vom Geist der Welt „beseelt“ sind und aus Wasser und Geist widergeboren werden
müssen, um ins Himmelreich einzugehen. Erst dann sind sie von Gott gezeugt und
gehören nicht mehr zur Welt, sondern zu Christus. Erst dann werden sie von Tieren
zu Menschen. Deswegen sagte Yahshua wie auch der Prophet Hesekiel den neuen
Bund in und durch Yahshua den Christus bereits ankündigte: "Denn ich komme, um
das Gesetz auf weiche fleischliche Herzen und nicht auf steinerne Tafeln zu
schreiben, damit die Sanftmütigen leben und die Gesetzlosen gerichtet werden."
Yahshua sagt dazu im EHGOC: "Wenn Adam in Eden von der Heiligen Weisheit
gegessen hätte, wäre der Menschensohn heute nicht in eurer Mitte, denn der Heilige
Baum des Lebens wurde gepflanzt, damit der Mensch die Güte Gottes und nicht das
Böse Satans erkennen würde. Nun aber muss alles zu seiner ursprünglichen Wurzel
zurückkehren, denn die Welt hält die Lüge für die Wahrheit, wie sie in die Gedanken
der bösen Menschen eingepflanzt wurde, die die Gesetzlosigkeit und nicht den
Frieden lieben... Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig
gemacht. Die Ungehorsamen werden viele Prüfungen erhalten und diejenigen, die im
Bösen verharren, werden herabsteigen und auf ewig zugrunde gehen; aber diejenigen,
die meinem Gesetz gehorchen, werden das ewige Leben erben."
Yahshua sagte auf die Frage, wann das Reich Gottes komme: "Wenn das, was außen
ist, so sein wird, wie das, was innen ist, und wenn das, was innen ist, so ist, wie das,
was außen ist, und Männchen und Weibchen, weder männlich noch weiblich, sondern
die beiden Eins sind." (EHGOC).

Im Philippus-Evangelium lesen wir, was die Bedeutung dieser Aussagen ist. Wenn
das, was außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist, bedeutet: "Und der Herr
sprach, ich bin gekommen, das Untere wie das Obere und das Äußere wie das Innere
zu machen. Ich bin gekommen, um sie alle an jenem Ort zu versammeln. Hier, aber
offenbarte er sich durch Sinnbilder und Abbilder. Diejenigen, welche sagen: Auch
oben gibt es Gestalten, die täuschen sich. Derjenige nämlich, der eine sichtbare
Gestalt hat, der Mensch, heißt der Untere. Und derjenige, dem das Verborgene gehört,
der ist über ihm. Mit Recht unterscheidet man das Innere und das Äußere und das
Äußerste des Äußeren. Deshalb nannte der Herr das Verderben die äußerste
Finsternis. Noch weiter außerhalb von ihr gibt es nichts. Er sprach auch von seinem
Vater, der im Verborgenen ist, nämlich: Gehe in deine Kammer, schließe die Tür und
bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist - das heißt der das Innerste von ihnen
allen ist. Was aber das Innerste von ihnen allen ist, ist die Fülle der Fülle. Weiter
drinnen gibt es nichts."

Wenn das Männchen mit dem Weibchen, weder männlich noch weiblich, sondern die
beiden Eins sind, bedeutet: "Hätte sich das Weib nicht vom Mann getrennt, so würde
es nicht sterben mit dem Mann. Diese Trennung ist die Ursache des Todes. Deshalb
kam Christus, damit er die Trennung, die vom Anfang (der Welt) an Bestand, wieder
beseitige, sie beide vereinige und allen die durch die Trennung gestorben waren,
Leben gebe und sie wieder vereinige. Im Brautgemach aber ist es, wo sich die Frau
(die Seele) mit ihrem Gatten (dem Geist) vereinigt. Wer sich im Brautgemach
vereinigt, trennt sich nie mehr. Eva konnte sich von Adam trennen, da sie noch nicht
mit ihm verbunden gewesen war im Brautgemach."

Im irdischen Brautgemach vereinen sich Mann und Frau, um neues Leben


hervorzubringen, das wie sie selbst jedoch vergänglich ist. Dies ist so, weil es wie
alles irdische nur ein minderwertiges Abbild des wahren Brautgemachs bzw. des
wahren Abbildes Gottes, des Pleroma, ist. Wenn sich die jungfräuliche Seele mit
ihrem wahren Bräutigam, dem Sohn Gottes, dem Christus, vereint, entsteht ein Kind
Gottes, das ewig lebt. Wir haben unsere Jungfräulichkeit jedoch verloren und müssen
uns nun von aller Unreinheit reinigen, denn nur unbefleckt können wir die
himmlische Hochzeit vollziehen. Da Yahshua Braut (den Heiligen Geist, die Tochter)
und Bräutigam (den Heiligen Logos, den Sohn) in sich vereinte, heißt es im EHGOC:
"Niemand kennt den Sohn, der auch die Tochter ist, außer den All-Eltern, auch kennt
niemand die All-Eltern, außer der Sohn und die Tochter selbst und diejenigen, denen
der Sohn und die Tochter es offenbaren." Diese Wiedervereinigung der unbefleckten
Seele mit ihrem wahren Bräutigam und die daraus folgende Salbung zum Christus, ist
der einzige Heilsweg zur Wiedervereinigung mit dem Vater-Mutter, den jeder seiner
Nachfolger gehen muss, so wie auch er ihn gegangen ist.
Weiter heißt es im Philippus-Evangelium: "Mein Gott, warum, o Herr, hast du mich
verlassen! Es war am Kreuz, als er diese Worte sprach, denn dort trennte er sich von
dem oberen Ort (dem Pleroma)... Er erstand von den Toten auf, er wurde wieder, wie
er gewesen war, aber jetzt war sein Leib vollkommen. Er ist wieder im Fleisch, aber
dieses Fleisch ist wahrhaftiges Fleisch. Unser Fleisch ist kein wahrhaftiges Fleisch,
sondern nur ein Abbild... Für die Tiere gibt es keine Hochzeit im Brautgemach, auch
nicht für Sklaven oder befleckte Frauen. Sie wird nur Freien zuteil und Jungfrauen.
Durch den Heiligen Geist werden wir wiedergeboren. Geboren aber werden wir durch
Christus. In beiden Vorgängen werden wir gesalbt vom Geist. Indem wir geboren
werden, werden wir wieder (mit Gott) vereinigt. Niemand kann sich ohne Licht selbst
sehen, weder im Wasser noch im Spiegel. Andererseits sieht man auch im Licht
nichts ohne Wasser und Spiegel. Daher ist es notwendig, mit beidem getauft zu
werden: mit Licht und mit Wasser. Das Licht, aber ist die Salbung."

Die Tiere, die nicht ins himmlische Brautgemach gelangen können, sind die
Menschen, die nicht durch Wasser und Geist (Licht) wiedergeboren wurden, die
Sklaven sind diejenigen, die in der Knechtschaft der Sünde geblieben sind und die
befleckten Frauen sind die Seelen, die sich nicht gereinigt und geheiligt haben. Die
Freien und die Jungfrauen, die ins Brautgemach gelangen, sind die, die frei von der
Sünde geworden sind UND ihre Seele in ihren ursprünglichen jungfräulichen und
unbefleckten Zustand zurückgebracht haben.

Das Obere also ist Alles, das Untere ist nichts, denn: "Deshalb wird sich alles
auflösen zu seinem anfänglichen Ursprung. Die aber der Welt enthoben sind, sind
unauflöslich, sind ewig." Dem Satan, oder dem Demiurgen, wurde die „Verwaltung“
über diese Erde für eine gewisse Zeit übergeben, solange, bis der wahre Erbe,
Yahshua, sein Erbe antritt und alles wieder zu seiner Wurzel zurückgeführt wird.
Unsere ursprüngliche Wurzel ist beim himmlischen Vater-Mutter, unsere jetzige
Wurzel ist jedoch beim Demiurgen. Das bedeutet, dass alle, die nicht durch den oben
beschriebenen Heilsweg selbst als Christus zu ihrer wahren Wurzel zurückkehren und
sich mit ihr vereinen, werden zusammen mit dem „Minderwertigen“, dem
Demiurgen, hinweggetan werden in die äußerste Finsternis: "Wisset, dass sich die
beiden (Herren, d.h. Gott und Satan) nicht mischen können, sondern der
Minderwertige wird hinweg getan werden... Der Menschensohn ist für alle Geschöpfe
jeder Natur in die Welt gekommen, um alle wieder zurück zu ihrer ursprünglichen
Wurzel zu bringen. So soll dieser Missstand geheilt, und alles wieder mit den All-
Eltern eins werden." (EHGOC).

Sie - der Heilige Geist -, die Tochter des Vater-Mutter, ist die Mutter des Universums
und die zweitgrößte Kraft nach dem Vater-Mutter. Sie ist unsere wahre Mutter.
Unsere Erdenmutter und alles in ihr ist zwar durch sie lebendig und wird durch sie
und das Licht (den Sohn) am Leben gehalten, doch im Gegensatz zu unserer wahren
Mutter wird unsere Erdenmutter vergehen, da alles in ihr vergänglich ist, außer
denen, die durch ihre wahre Mutter wiedergeboren und zum Christus gesalbt wurden.
Im Philippus-Evangelium lesen wir dazu: "Sehr zutreffend sagte der Herr: Einige
gingen befreit lachend ins Reich der Himmel ein und kamen lachend heraus aus der
Welt. So wird ein Mensch ein Christ, indem er die Taufe und die Salbung erhält und
sogleich lacht über die Welt. Auch Christus stieg hinunter ins Wasser zur Taufe und
stieg wieder herauf, befreit lachend über diese Welt. Er maß ihr keine größere
Bedeutung mehr bei als einem flüchtigen Scherz, sondern verachtete ihre
Vergänglichkeit. Und lachend betrat er das Himmelreich. Wenn einer die Welt
verachtet und sie wie einen Scherz verschmäht, wird er lachend aus ihr heraus
kommen."

Dies scheint auf den ersten Blick im Widerspruch zu stehen mit dem Gebot,
(Himmels-)Vater und (Erden-)Mutter zu ehren am Sabbat, doch allen sollte klar sein,
dass dieses vorübergehende Zuhause im Vergleich zu unserem wahren Zuhause beim
Vater verachtenswert ist. Im Logion 101 des Thomas-Evangeliums sagt Yahshua:
"Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst wie ich (hassen bedeutet hier weniger
lieben), wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter
nicht liebt wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Denn meine Mutter ist von der
vergänglichen Welt. Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben." Zuvor
haben wir gelesen, dass der gefallene (dritte) Mensch, abgesehen von seinen
fleischlichen Eltern, zwei Mütter hat, nämlich den Heiligen Geist und die
jungfräuliche Erde. Genauso hat er zwei Väter, einerseits das Wort, den Logos, und
andererseits den Demiurgen. Denn durch die Vereinigung vom Heiligen Logos mit
dem Heiligen Geist wurde alles erschaffen. Im Grunde genommen hat er, von seinen
leiblichen Eltern einmal abgesehen, sogar drei Väter und Mütter, denn über dem
Heiligen Logos und dem Heiligen Geist, dem Sohn und der Tochter, steht der Ewige
Geist, der Vater-Mutter, vom dem Yahshua sagte „mein Vater ist größer als ich“ und
„ohne ihn kann ich nichts tun“. Durch seinen Sohn und seine Tochter hat er sich
offenbart und in ihnen ist die ganze Fülle des Vaters. Es ist auch wichtig zu verstehen,
dass Yahshua im Fleisch nicht nur der Logos war, sondern er war der Christus, d.h. in
ihm waren der Heilige Logos und der Heilige Geist vereint und so müssen sie auch in
uns vereint werden, wenn wir uns körperlich und geistig von aller Unreinheit
gereinigt und unseren Körper zu einem heiligen Tempel gemacht haben, in dem der
Geist Gottes für immer wohnt. Erst dann sind wir würdig, die Salbung zum Christus
zu empfangen, die Taufe im Geist durch Yahshua. So sehr wir also die Schöpfung,
das Reich unserer Erdenmutter in Ehren halten und alle Geschöpfe mit Liebe
behandeln sollen, so dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass sie nur unser
vorübergehendes Zuhause ist und dass es nur ein minderwertiges Abbild unseres
wahren Zuhauses ist, welches mitsamt dem Demiurgen und den Seinen in die
äußerste Finsternis hinweggetan wird. Deswegen sagte Yahshua im Logion 42 des
Thomas-Evangeliums: "Werdet Vorübergehende." Im Philippus-Evangelium lesen
wir: "Früher konnten nur wenige vom Stamm der Priester mit dem Hohepriester
hinter den Vorhang gelangen. Aber der Vorhang zerriss nicht nur oben, sodass sich
das Verborgene nur denen, die von oben sind, geöffnet hätte. Auch zerriss er nicht nur
unten, sodass er sich nur denen, die von unten sind, gezeigt hätte. Sondern er zerriss
von oben bis unten. Die von oben öffneten uns, die wir von unten sind,
damit wir hinein gehen könnten ins Verborgene der Wahrheit, ins Verborgene, das das
wirklich Wertvolle und Starke ist. Wir betreten es zwar anhand wertloser und
schwacher Sinnbilder. Aber sie sind nur wertlos im Vergleich zur vollkommenen
Herrlichkeit. Es gibt nämlich eine Herrlichkeit, die andere Herrlichkeiten weit
übertrifft, und eine Kraft, die andere Kräfte weit übertrifft. Deshalb hat das
Vollkommene und das Verborgene der Wahrheit sich uns geöffnet und das Heiligste
der Heiligen hat sich uns geoffenbart und das Brautgemach hat uns zu sich
hineingerufen."

Die Erkenntnis, dass wir im Grunde genommen drei Väter und drei Mütter haben,
unsere leiblichen ausgenommen, ist auch auf die zwei Trennungen zurückzuführen.
Zum vollen Verständnis möchte ich noch einmal folgende Stelle aus dem EHGOC
anführen: "Gleichermaßen gibt es in jedem Mann, der vervollkommnet ist, drei
Personen, die des Sohnes, die des Ehemanns und die des Vaters, und diese drei
sind eins. In jeder Frau, die vollkommen ist, gibt es drei Personen, die der
Tochter, die der Braut und die der Mutter, und diese drei sind eins. Und der
Mann und die Frau sind eins wie Gott eins ist. So ist es mit dem Vater-Mutter
Gott. In ihm ist weder männlich noch weiblich und doch ist in ihm beides, und
jedes ist dreifach und alle sind eins in der verborgenen Einheit… Wundert euch
nicht darüber, denn wie es oben ist, so ist es unten, und wie es unten ist, so ist es oben
und das, was auf Erden ist, ist so, weil es so im Himmel ist. Ich sage noch einmal zu
denen, die Ohren haben, hört und versteht: Ich und meine Braut sind eins, so wie
Maria Magdalena, die ich mir ausgewählt und mir geheiligt habe, eins mit mir ist: Ich
und meine Gemeinde sind eins. Und die Gemeinde sind die Auserwählten der
Menschheit, um alle zu retten. Die Versammlung des Erstgeborenen ist die Maria
Gottes. So spricht der Ewige Geist: Sie ist Meine Mutter und hat mich gezeugt und
als Sohn in jedem Alter und Leben hervorgebracht. Sie ist Meine Braut, immer eins
in der heiligen Union mit Mir, ihrem Gatten. Sie ist Meine Tochter, denn sie ist
immer von Mir, ihrem Vater, ausgegangen und hat sich in Mir gefreut. Ja, diese
beiden Dreiheiten sind eins im Ewigen und werden in jedem Mann und jeder Frau,
die vollkommen gemacht werden, zum Ausdruck gebracht, um seit jeher von Gott
geboren zu sein und sich in seinem Licht zu freuen, um seit jeher aufzufahren und mit
Gott vereint zu sein, um seit jeher zu empfangen und Gott zum Heil der Vielen
hervorzubringen. Dies ist also das Mysterium der Dreieinigkeit in der Menschheit,
und außerdem muss in jedem einzelnen Kind des Menschen das Geheimnis Gottes
vollbracht werden, indem er stets das Licht bezeugt, für die Wahrheit leidet, in den
Himmel aufsteigt und den Geist der Wahrheit aussendet. Denn dies ist der einzige
Heilsweg, denn das Reich Gottes ist im Innern. Einer der Jünger sagte zu ihm:
Gerechter Lehrer, sag uns, wann wird das Königreich kommen? Und Yeshua
antwortete und sagte: Wenn das, was außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist,
und wenn das, was innen ist, so ist, wie das, was außen ist, und das Männchen mit
dem Weibchen, weder männlich noch weiblich, sondern die beiden Eins sind. Lasst
alle, die Ohren haben, hören!"
In dieser Passage ist so unglaublich viel Wissen und geistige Erkenntnis enthalten,
dass man, um sie vollständig zu begreifen, sie immer und immer wieder lesen muss.
Was ich damit jedoch aufzeigen möchte, ist, dass darin auch der (Wieder-)Aufstieg
zurück zur Vollkommenheit und Herrlichkeit bei unserem himmlischen Vater-Mutter
von dieser gefallenen Welt, bzw. dem gefallenen (dritten) Menschen, hin zur
Wiedervereinigung mit dem Vater zu erkennen ist: Im vollkommen gewordenen
Erdenmenschen müssen Sohn, Bräutigam und Vater bzw. Tochter, Braut und Mutter
vereint sein. In der ursprünglichen Einheit mit Gott war die Seele (als Braut und
Bräutigam, d.h. als Heiliger Logos und Heiliger Geist) noch vereint, so wie sie in
Gott eins sind. In diesem vollkommenen Zustand waren diese auch nicht als zwei,
also Braut und Bräutigam zu betrachten, sondern sie waren Eins, so wie es eben zu
lesen war: "So ist es mit dem Vater-Mutter Gott. In ihm ist weder männlich noch
weiblich und doch ist in ihm beides." Dies war aber am Anfang nur im Sohn, der
auch die Tochter ist, der Fall. Er allein war der „Prototyp“ des vollkommenen Licht-
bzw. Geistmenschen. Zur Erinnerung: Der erste Mensch wurde auch Geistmensch
genannt, er ist der Vater und die Mutter. Der zweite Mensch, Adam und Eva, waren
das Abbild des ersten und wurden Seelenmensch genannt, sie waren Braut und
Bräutigam (getrennt). Und der dritte wiederum war ein sterbliches Abbild des
zweiten Menschen und wurde Erdenmensch (feinstofflich, aus Materie) genannt, er
ist der Sohn bzw. die Tochter, aber nur dann, wenn er diese Welt und den Tod
überwunden hat und zum Christus gesalbt wurde. Durch die erste Trennung also,
wurde die Seele in zwei Abbilder getrennt, nämlich Braut und Bräutigam. Diese
waren Adam und Eva. Diese waren aber noch nicht bzw. nicht mehr, wie beim ersten
Menschen, im himmlischen Brautgemach vereint und somit nicht mehr Geist in ihrer
Einheit, sondern Seele in ihrer Trennung. Das ist die erste Trennung. Der
Erdenmensch, d.h. Mann und Frau, sind also das minderwertige, sterbliche Abbild
der beiden getrennten Seelen Adams und Evas. Das ist die zweite Trennung, wobei
sich die Seele durch den Ehebruch mit der Schlange und den „Schlaf“, den der
Demiurg auf sie legte (den widersetzlichen Geist, den Geist der Welt), nun nicht mehr
dem Ewigen, dem Geist identifizierte und sich nach ihm ausstreckte, sondern mit
dem Vergänglichen. Der gefallene Mensch muss also zuerst im Fleisch Sohn bzw.
Tochter Gottes werden, Braut (geheiligte Seele) und Bräutigam (Leben spendender
Geist und Licht) auf der Seelenebene, und nach der Salbung zum Christus durch den
Heiligen Geist im Brautgemach wieder vereint werden und ist dann wieder Vater und
Mutter, d.h. Eins mit himmlischen, ewigen Vater-Mutter. Dies ist eine sehr
erleuchtende Erkenntnis. Dabei sind wir aber noch nicht einmal darauf eingegangen,
was es bedeutet, Sohn oder Tochter Gottes im Fleisch zu sein, oder Braut oder
Bräutigam, oder in unserer ursprünglichen und diesmal untrennbaren Vereinigung mit
dem himmlischen Vater-Mutter zu sein, was im weiteren Verlauf des Buches
geschehen wird. Wie im Philippus-Evangelium zu lesen, konnte Eva (die Seele) sich
von Adam (dem Geist) trennen, weil sie noch nicht im Brautgemach vereint waren.
Wenn sie jedoch in uns wie in Yahshua, dem Christus, vereint werden, sind sie
untrennbar. Im dritten Menschen, dem Erdenmenschen, leben also der zweite Mensch
(die Seele) und der erste Mensch (der Geist) in ungeoffenbarter Form, wobei der
Geist zwar im selben Haus mit ihr wohnt und ihr Leben schenkt,
aber durch einen „Schleier“ von ihr getrennt ist, sodass die Seele ihn, ihren wahren
Bräutigam, nicht mehr sieht und erkennt. Daher lebt sie im Ehebruch und identifiziert
sich mit dem Vergänglichen, den Trugbildern des Demiurgen, solange sie nicht durch
Wasser und Geist wiedergeboren wurde.

Dieses Wissen sollte als Grundlage zum richtigen Verständnis der Oden Salomons
und der beiden anderen Schriften ausreichen, zumal in den Oden, 42 an der Zahl, auf
vieles im Detail eingegangen wird. Daher denke und hoffe ich, dass der Leser auch
ohne Vorwissen über die gnostischen und die Essener-Schriften dem Gesagten bzw.
dem Geschriebenen gut folgen kann. Ich habe versucht bzw. werde versuchen, dies
stets zu berücksichtigen, sodass dieses Buch sowohl für Einsteiger als auch für
„Fortgeschrittene“ ein Segen und eine Bereicherung ist.

Und auch wenn die Vervollkommnung zum Christus wie eine unlösbare, erdrückende
Aufgabe erscheint, sollten wir die Kraft Gottes und des heiligen Geistes nie
unterschätzen und nicht vergessen, dass es nicht unser Werk ist, sondern das des
Vaters. Dies wird auch in den Oden immer wieder verdeutlicht. Ich habe die Oden auf
der Webseite von Abbot G. Burke www.ocoy.org gefunden und ins Deutsche
übersetzt und den dortigen Kommentar ebenfalls übersetzt und manches von ihm
übernommen, das meiste jedoch selbst verfasst. Bevor die Oden nun also beginnen
noch ein letztes Zitat aus dem Philippus-Evangelium:

"Die Ackerfrucht der Welt Bedarf des Zusammenwirkens von vier Kräften. Eine
Ernte wird in die Scheunen eingebracht, nur durch die Wirksamkeit von Wasser,
Erde, Wind und Licht. Ebenso besteht die Frucht Gottes durch vier Kräfte: Glaube,
Hoffnung, Liebe und Erkenntnis. Unsere Erde ist der Glaube, in dem wir Wurzel
fassen. Das Wasser ist die Hoffnung, durch sie ernähren wir uns. Der Wind ist die
Liebe, durch sie wachsen wir. Das Licht aber ist die Erkenntnis, durch sie reifen wir.
Die Gnade ist ein Landmann. Die Frucht des Landmannes sind Menschen, die
hinaufgehen in die Höhe des Himmels. Selig ist, der Knecht, der nie eine Seele
irregeführt hat. Das ist Jesus Christus. Er begegnete allen auf der Welt, ohne erkannt
zu werden, und legte niemandem eine Last auf. Deshalb ist er, da er so ist, selig, denn
er ist ein vollkommener Mensch. Er ist der Logos. Richtet euch nach ihm, denn
schwierig ist es, den vollkommenen Menschen zu erbauen. Wie können wir dieses
große Werk vollbringen? Wie wird (der vollkommene Mensch) einem jeden Ruhe
geben? Vor allem dürfen wir niemanden betrüben, keinen Großen und keinen
Kleinen, keinen Ungläubigen und keinen Gläubigen. Nur denen lässt sich aber Ruhe
geben, die im Guten ruhen (können). Es gibt Menschen, die, um ihres Vorteils willen,
dem Ruhe geben, der sich ordentlich beträgt. Aber ein Mensch, der das Gute tut,
vermag so jemandem keine Ruhe zu geben. Denn das steht nicht in seinem Belieben.
Trotzdem ist es ihm unmöglich, jemanden zu betrüben, außer wenn Menschen sich
selbst seinetwegen Betrübnis schaffen. Und so betrübt auch der, der das Gute tut,
doch manchmal andere. Nicht er betrübt sie also, sondern ihre eigene Schlechtigkeit
macht sie betrübt. Wer die Natur (des Guten) hat, gibt dem guten Freude. Auf
Menschen, die schlecht sind, wirkt aber diese Natur so, dass sie sich selbst betrüben.
Als Abraham seine Augen erhob, dass er sähe, was er sehen sollte, beschnitt er das
Fleisch der Vorhaut. Dadurch lehrte er uns, dass das Fleisch vernichtet werden muss,
bevor diese Welt verlassen werden kann. Solange die Begierden des Menschen im
Verborgenen sind, bleiben sie bestehen und leben. Sobald sie ins Sichtbare treten,
sterben sie ganz so, wie es beim leiblichen Menschen ist. Denn wenn eine seine
Eingeweide zum Vorschein kommen und aus dem Körper heraustreten, muss er
sterben. Ebenso ist es bei einem Baum. Solange seine Wurzel verborgen ist, wächst er
und lebt. Kommt aber seine Wurzel zum Vorschein, verdorrt der Baum. Und so ist es
mit jedem Geschöpf in der Welt, nicht nur mit dem Sichtbaren, sondern auch mit dem
Verborgenen. Solange die Wurzel der Bosheit verborgen ist, ist sie stark. Wird sie
aber erkannt, löst sie sich auf. Wird sie sichtbar, schwindet sie dahin. Deshalb sagt
das Wort: Die Axt ist schon an die Wurzel der Bäume gelegt. Die Axt ist nicht dazu
da, abzuhauen. Was man abhaut, wächst wieder nach. Sondern die Axt gräbt hinunter
bis zum Grund, bis sie die Wurzel heraufbringt. Jesus riss die Wurzel der Welt ganz
heraus. Andere taten dies nur teilweise. Graben wir daher alle nach der Wurzel der
Bosheit, die in uns ist und reißen wir die Wurzel ganz aus unserem Herzen! Sie wird
ausgerissen, indem wir sie erkennen. Erkennen wir sie nicht, wurzelt sie weiterhin
uns und bringt ihre Früchte hervor in unseren Herzen. Dann ist sie Herr über uns, wir
sind ihre Knechte. Sie nimmt uns gefangen, so, dass wir tun, was wir nicht wollen,
und nicht tun, was wir wollen. Sie bleibt mächtig, weil wir sie nicht erkennen. Und
solange sie vorhanden ist, wirkt sie auch. Die Unwissenheit ist die Mutter der Früchte
der Bosheit. Die Unwissenheit ist die Erzeugerin des Todes. Denn wer aus der
Unwissenheit ist hat weder gelebt, noch lebt er, noch wird er leben. Wer aber in der
Wahrheit ist, wird vollendet werden, wenn die ganze Wahrheit offenbar wird. Denn
hierin ist die Wahrheit wie die Unwissenheit: Wenn sie verborgen ist, ruht sie
(unbeachtet) in sich. Wird sie aber offenbar und erkannt, so wird sie anders als die
Unwissenheit gepriesen, weil sie mächtiger ist als die Unwissenheit und der Irrtum.
Sie nämlich macht frei. So sprach auch das Wort: Die Wahrheit wird euch frei
machen, wenn ihr sie erkennt. Die Unwissenheit ist Knechtschaft. Die Erkenntnis ist
Freiheit. Wenn wir die Wahrheit erkennen, werden wir die Früchte der Wahrheit in
uns ernten. Wenn wir uns mit ihr vereinigen, wird sie uns als Fülle der Fülle
empfangen."

Ich möchte noch ergänzen, dass in den gnostischen Schriften auch steht, dass der
Demiurg und seine Mächte vom Logos eingesetzt wurden, und dass er durch ihn
gesprochen und z.B. auch den Menschen geformt hat. Der Demiurg wird dort auch
„Vater“, „Gott“, „König“, „Richter“ und „Gesetz“ genannt. Es gibt auch Archonten,
die über Gute Dinge eingesetzt wurden, wie z.B. um Ruhe oder Heilung zu schenken.
Ich bitte also darum, alles mit Weisheit und Liebe zu betrachten, und immer daran zu
denken, dass alles, was die bösen Mächte gegen die Kinder Gottes planen, von
vornherein zum Scheitern verurteilt ist und auf sie selbst zurückfällt, und dass der
Heilige Geist alle bösen Mächte den Heiligen dienstbar macht. Ebenso bitte ich
darum, alles selbst zu prüfen, denn ich bin auch nur ein Mensch und damit fehbar.

Ulf Meinken, Hotovo, Bulgarien, Oktober 2021


Die
Oden
Salomos

Die
Oden
der Ruhe
Gottes
Die Oden Salomos – Die Oden der Ruhe Gottes

Die Oden Salomos, ein großartiges Werk von mystischer Tiefe, göttlicher Einsicht
und spiritueller Erleuchtung, sind wie die Schriftrollen vom Toten Meer eine der
wirklich großen spirituellen und literarischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.
Einige der Oden, die im ersten christlichen Jahrhundert geschrieben wurden, gelten
als Kompositionen Jesu, die von seinen Jüngern weitergegeben wurden.

Bemerkungen über die Oden des Salomon vom Übersetzer Simeon Goldstein

Die Entdeckung der Oden

Die Oden wurden in vernachlässigten Manuskripten gefunden, die in den Regalen der
Londoner Bibliotheken verstaubten. Vor dem Jahr 1785 waren die Oden nur durch
Hinweise in Listen von apokryphen Büchern und aus einem lateinischen Zitat von
Lactantius bekannt. 1785 kaufte das Britische Museum ein Manuskript mit einer
Auswahl aus fünf der Oden von den Erben des Londoner Arztes Dr. Anthony Askew.
Dies war der Codex Askewianus, der die einzige bekannte Version der Pistis Sophia
enthält, selbst ein großes Werk spiritueller Weisheit. Die Pistis Sophia enthält eine
Auswahl aus fünf der Oden Salomos: Ode 1 (in Kapitel 59), Ode 5: 1-11 (in Kapitel
58), Ode 6: 8-18 (in Kapitel 65), Ode 25 (vollständig, in Kapitel 69) und 22
(vollständig, in Kapitel 71). Die Pistis Sophia bezeichnet diese ausdrücklich als
„Oden Salomos“.

Dann, am 4. Januar 1909, sortierte J. Rendel Harris einige syrische Blätter, die seit
fast zwei Jahren in einigen Bücherregalen in seinem Büro lagen. Bald wurde seine
Aufmerksamkeit von syrischen Passagen gefesselt, die mit denen identisch waren, die
in der Pistis Sophia und der von Lactantius zitierten Passage zitiert wurden. Dies war
in der Tat das verlorene Buch der Oden Salomos. Es wurde im selben Jahr als „The
Odes and Psalms of Solomon: Now First Published from the Syriac Version“
(Cambridge: University Press, 1909) veröffentlicht. Über die Vorgeschichte des
Manuskripts war überhaupt gar nichts bekannt, außer dass es bereits seit zwei Jahren
in den Regalen von Harris gelegen hatte und aus „der Nachbarschaft des Tigris“
stammte. Leider fehlen die Anfangsblätter, die die erste und zweite Ode sowie den
Beginn der dritten enthielten. Wie bereits erwähnt, findet sich die erste Ode in der
Koptischen der Pistis Sophia, aber die zweite und der Beginn der dritten sind leider
verloren.

Als er das Manuskript mit den Oden entdeckte, wusste Professor Harris nicht, dass es
ein viel älteres Manuskript der Oden gab, das sich seit siebzig Jahren im Britischen
Museum befand. Es hatte zur Klosterbibliothek des El Surian Klosters gehört, das
sich in der Nitrian-Wüste etwa sechzig Meilen westlich von Kairo befindet, und war
1843 von Dr. H. Tattam nach England gebracht worden.
F.C. Burkitt fand es in der British Museum Library und veröffentlichte seine
Entdeckung zum ersten Mal 1912. (FC Burkitt, „A New MS of the Odes of
Solomon“, Journal of Theological Studies, XII. 1912. 372-85.) Dieses Manuskript ist
als Codex Nitriensis bekannt und enthält nur die Oden 17:7b bis 42:20 (das Ende).

Neben den bereits erwähnten koptischen und syrischen Handschriften existiert eine
griechische Handschrift – der Bodmer Papyrus XI, der in der Bodmer-Bibliothek in
Genf aufbewahrt wird. Es enthält die elfte Ode in einer der Syrischen Version
ähnlichen Version, mit Ausnahme einer Passage von sieben Zeilen, die auf Vers 16
folgt und im syrischen Codex nicht zu finden ist.

Das von Harris gefundene Manuskript wird auf das fünfzehnte Jahrhundert datiert,
das von Burkitt auf das zehnte, den griechischen Papyrus auf das dritte und die
koptische Pistis Sophia auf das vierte.

Der Autor

Wir wissen nicht, wer die Oden Salomos geschrieben hat. Der Titel Oden oder Ode
von Salomo, der in der Pistis Sophia und als Überschrift der einzelnen Ode im
Bodmer-Papyrus angegeben ist, hat die Gelehrten dazu veranlasst, dieses Werk unter
die Pseudepigrapha einzuordnen, d.h. unter Werke, die fälschlicherweise biblischen
Charakteren oder Zeiten zugeschrieben werden. Aber da das Wort Shalom oder
Sh’lom auf Hebräisch oder Syrisch „Frieden“ oder „Ruhe“ bedeutet, könnte der Titel
mit „Die Oden seines Friedens (oder seiner Ruhe)“ übersetzt werden. Dies ist
besonders passend, da das Thema der Ruhe in den Oden so weit verbreitet ist. Harris
und Mingana weisen darauf hin:

„…Der mit den Oden verbundene Name Salomo ist mehr als ein äußeres Etikett eines
Buchmachers oder Buchhändlers; es muss in der internen Interpretation der Oden als
Oden der Ruhe verwendet werden, denn das ist eine der Wurzelbedeutungen von
Salomos Name, und er soll diesen Namen historisch als Mann des Friedens haben.“
(Charlesworth, op. Cit., S. 727.)

Obwohl die Identität des Verfassers der Oden ein Rätsel bleibt, ist die Nähe von
Klang und Inhalt der Oden zum Klang und Inhalt der Schriften des hl. Johannes des
Evangelisten, zusammen mit der Vertrautheit und Verwendung des St. Ignatius der hl.
Oden (St. Ignatius war ein Schüler des Hl. Johannes) legen nahe, dass die Oden auf
dem vom hl. Johannes und seinen Schülern vorbereiteten spirituellen Boden in oder
um Antiochien aufgewachsen sein könnten. J.H. Charlesworth stellt fest, dass
Spezialisten die Theorie verteidigt haben, dass „…die Oden aus derselben
Gemeinschaft oder Region stammen, in der das Johannesevangelium verfasst wurde,
und [St.] Ignatius vertraut waren oder denselben christlichen Ton und dieselben
christlichen Ideen enthielten, wie sie in seinen Briefen gefunden wurden…“ (James
H. Charlesworth, The Odes of Solomon: The Syriac Texts, Missoula, MT, 1977, S.
vii.)
Probleme bei der Interpretation

Eine kritische Ausgabe der Oden Salomos beginnt mit folgender Aussage: „Die Oden
Salomos sind … das früheste christliche Gesangbuch und damit eines der wichtigsten
frühchristlichen Dokumente. Doch Theorien über den Ursprung und die Natur dieses
Dokuments sind so schnell auf- und abgekommen, dass es zu einem Rätsel geworden
ist.“

Warum fällt es den Gelehrten und Übersetzern so schwer, die Oden zu verstehen?
Eine Schwierigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass ihre Interpretationen oft auf dem
basieren, was sie als äußere, religiöse, historische, soziale und kulturelle
Hintergründe der Oden betrachten. Wenn also die Oden (in Ode 10 oder Ode 29) von
„Heiden“ sprechen, sagen sie, dass dies die frühe jüdisch-christliche Haltung des
Autors gegenüber Nichtjuden ausdrückt. Wenn Ode Sechs von der Ausbreitung des
Wassers über die Erde spricht, soll dies „die Ausbreitung des Christentums
bedeuten“.

Eine andere Sache, die Gelehrte über die Oden verwirrt, ist ihre Sichtweise. Wer
spricht in den Oden? Eine Ode, die aus menschlicher Sicht beginnt, ändert sich
plötzlich in die Sichtweise Christi. Die Übersetzer liefern an dieser Stelle eine
Überschrift – „(Christus spricht)“ – um den Leser wissen zu lassen, dass sich der
Standpunkt geändert hat. Aber hat sich das wirklich geändert, oder ist der Odist in
den Geist Christi eingedrungen oder selbst zu „Christus“ geworden durch die
mystische Vereinigung mit ihm? Dies hat insbesondere bei der Übersetzung und
Interpretation der Ode 36 zu Problemen geführt, in der der Autor ausdrücklich seine
eigene Erfahrung der Erhebung und Verwandlung in Christus beschreibt.

Viele der Schwierigkeiten der Gelehrten ergeben sich daher aus der Tatsache, dass sie
die Ebenen der mystischen Erfahrung, die der Odist ausdrückt, nicht erfassen. Ihre
Gelehrsamkeit gehört der äußeren und der exoterischen Sphäre an, und der Verfasser
der Oden schreibt aus der Tiefe einer mystischen Erfahrung, die einem ganz anderen
Reich angehört.

Die mystische Theologie der Oden

Da die Oden mystisch und esoterisch sind, sind sie ein Ausdruck der klassischen und
universellen mystischen Wahrheiten und Lehren des Christentums. In den folgenden
Abschnitten werde ich einige der Wahrheiten aufzählen, die sie zum Ausdruck
bringen. Für manche werden Verse einfach aus den Oden zitiert, in denen diese Ideen
zu finden sind. Andere werden etwas ausführlicher besprochen.
1. Außerhalb von Gott oder in Opposition zu ihm kann nichts existieren.

„Denn so war es von Anfang an und wird es bis ans Ende sein. Dass nichts gegen ihn
sein sollte und sich nichts gegen ihn erheben sollte.“ (6:3-4)

"Und es gibt nichts, was außerhalb des Herrn ist, denn er war, bevor etwas entstand."
(16:18)

So sehen wir, dass die Idee der Schöpfung ex nihilo (aus dem Nichts) kein Teil der
frühesten christlichen Theologie war – da sie in keiner der Weltreligionen Teil einer
wahrhaft mystischen Theologie ist.

2. Die physische Schöpfung verhüllt die wahre Realität, an der sie teilhat, aber
dieser Schleier muss durchbrochen und transzendiert werden, um wahre Gnosis
oder Erkenntnis zu erlangen.

„Das, was unten ist, ist ein Abbild dessen, was oben ist. Denn oben ist alles, und
unten ist nichts, aber das Gegenteil wird von denen geglaubt, in denen keine
Erkenntnis ist.“ (34:4-5)

3. Der Christus ist als Mensch inkarniert, damit der Mensch selbst zum Christus
werden kann.

„Er wurde wie ich, damit ich ihn empfange; in der Form wurde er wie ich betrachtet,
damit ich ihn anziehen konnte.“ (7:4)

Dieses Konzept, sich mit Gott zu kleiden – mit Gottes Liebe, seinem Namen, seinem
Licht, seiner Gnade – ist ein prominentes Bild, das in den Oden immer wieder als
Metapher für die Mittel und den Prozess der Theosis, oder Vergöttlichung, des
Individuums verwendet wird. Beachten wir die folgenden Verse:

„Ich ziehe die Liebe des Herrn an. Ich bin mit ihm vereint, denn der Liebende hat den
Geliebten gefunden, und weil ich ihn liebe, den Sohn, werde auch ich ein Sohn
werden. Denn wer mit dem Unsterblichen verbunden ist, wird auch selbst
unsterblich.“ (3:1,7-8)

„Und ich habe die Dunkelheit verdrängt und mich mit Licht bekleidet. Und ich wurde
im Licht emporgehoben und ging vor ihm vorbei.“ (21:3,6)

4. Theosis (Vergöttlichung) wird durch tägliches Gebet und unaufhörliche


Meditation über Gott erreicht, indem man an der Wiederholung des Heiligen
Namens festhält, der uns zu unserer Erlösung offenbart wurde.
„Und meine Gerechtigkeit geht ihnen voraus, und sie werden nicht von meinem
Namen getrennt, denn er ist bei ihnen. … Und ihr werdet unversehrt gefunden
werden zu allen Zeiten um des Namens eures Vaters willen.“ (8:19, 22)

„Denn das Zeichen in ihnen ist der Herr, und das Zeichen ist der Weg derer, die im
Namen des Herrn überqueren. Ziehe daher den Namen des Allerhöchsten an und
erkenne ihn, und du wirst ohne Gefahr überqueren, denn die Flüsse werden dir
untertan sein.“ (39:7-8)

„Lasst uns daher alle im Namen des Herrn vereinen und ihn mit seiner Güte ehren.
Und unsere Gesichter werden in seinem Licht leuchten, und unsere Herzen werden in
seiner Liebe meditieren, bei Nacht und bei Tag.“ (41:5-6)

5. Die Heiligen wohnen in Gott und Gott wohnt in den Heiligen. Durch sie wird
Gott in der Welt offenbart und hilft so der Welt spirituell zu wachsen.

„…Der Allerhöchste wird in seinen Heiligen erkannt werden.…Die Seher werden vor
ihm gehen, und sie werden vor ihm gesehen werden.“ (7:16,18)

"Denn die Wohnung des Wortes ist der Mensch, und seine Wahrheit ist die Liebe."
(12:12)

"Und das Fundament von allem ist Dein Fels." (22:12)


Ode 1
Der Herr ist auf meinem Haupt wie eine Krone, und ich werde nicht von ihm
weichen. Sie haben mir eine Krone der Wahrheit gewoben, und sie ließ deine
Zweige in mir knospen. Denn es ist nicht wie eine verdorrte Krone, die keine
Knospen treibt. Sondern du lebst auf meinem Haupt, und du bist auf mir
aufgeblüht. Deine Früchte sind voll ausgewachsen und vollkommen; sie sind voll
von deinem Heil. Alleluja.

Kommentar zu Ode 1.

„Der Herr ist auf meinem Haupt wie eine Krone“

"An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Rest seines Volkes zur
herrlichen Krone und zum prächtigen Kranz... Steh auf, werde licht! Denn dein Licht
ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen. Denn
siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir
strahlt der HERR auf und seine Herrlichkeit erscheint über dir." (Jesaja 28:5; 60:1-2).
"Sei treu bis zum Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." (Offenbarung
2:10).

Der Heiligenschein auf dem Kopf, den wir in den Darstellungen von Heiligen in allen
Religionen finden, ist die Herrlichkeit der Gegenwart Gottes, die auf allen Heiligen
ruht. Es ist die Lichtwolke, die auf dem Berg Sinai und auf der Stiftshütte ruhte, als
Gott mit Moses sprach, und aus der Gott auf dem Berg der Verklärung sprach. Es ist
der Herr selbst, denn der heilige Johannes sagt uns: „Gott ist Licht“ (1. Johannes 1:5).
Jesus nannte es einfach „das Licht des Lebens“ (Johannes 8:12). Er wird auch oft um
den gesamten Körper eines Heiligen oder Engels herum gezeigt, aber normalerweise
ist er nur um den Kopf herum. Dies liegt daran, dass die Kräfte der Erleuchtung in
den höheren psychischen Zentren des Bewusstseins wohnen oder kanalisiert werden.
In der Meditation ist das Bewusstsein normalerweise im Kopf zentriert, wenn auch
nicht an einem bestimmten Punkt. Das Licht Gottes ruht auf dem Kopf des
Meditierenden, wie es auf der Bundeslade ruhte und die Jünger auf dem Berg der
Verklärung umgab.

„und ich werde nicht von ihm weichen.“

Die Trennung von Gott ist die Wurzel all unserer Probleme. Es gibt nichts Falsches,
das nicht aus dieser Trennung entsteht, und es gibt nichts Richtiges, das nicht durch
das Ende der Trennung erzeugt wird. Wenn ich Trennung sage, meine ich das jedoch
nicht wörtlich, sondern meine vielmehr die Entfremdung unseres Bewusstseins von
Gott. Denn da Gott alles ist und alles in ihm existiert, ist es unmöglich, von ihm
getrennt oder auch nur ein wenig entfernt zu sein.
Gott ist vollkommene Einheit, und diese Einheit kann durch keine Trennung von ihm
gestört werden. Unsere Trennung von Gott ist der Verlust unseres Gewahrseins über
unsere Einheit mit ihm. Es ist die Blindheit des Herzens, eine Illusion. Wenn wir Gott
suchen, suchen wir also vielmehr das Gewahrsein unserer ewigen Einheit mit Gott,
dem Einen. Das Gefühl der göttlichen Gegenwart wird in uns stetig wachsen, denn
"der Weg der Gerechten ist wie das strahlende Licht, das immer mehr leuchtet bis
zum vollkommenen Tag" (Sprüche 4:18). Diejenigen, deren Füße fest auf dem Weg
stehen und diesen stetig entlanggehen, werden sich immer ihrer Einheit mit Gott
bewusst sein, auch wenn sie anfangs gering sein wird. Deshalb ist der Yogi der
fröhlichste und optimistischste Mensch der Welt. Er kennt sein Ziel und er kennt den
Weg.

„Sie haben mir eine Krone der Wahrheit gewoben.“

Das Göttliche Licht ist die Wahrheit (Realität) und ist die Krone auf dem Haupt des
vorrückenden Yogis. Das Symbol einer gewebten Krone bezeichnet die
feinstofflichen Energiekanäle. In den astralen und kausalen Gegenstücken des
Gehirns werden diese als ein engmaschiges Netz von Lichtfäden gesehen, in die die
psychischen Zentren des höheren Bewusstseins als leuchtende Edelsteine in einer
Krone eingebettet sind. Im alten Indien waren die Kronen der Könige materielle
Darstellungen dieser spirituellen Krone, die durch die innere Sicht, das geistige Auge
gesehen wird, wenn der innere Körper durch Gebet und Meditation erwacht und
ermächtigt wird.

Wer sind „sie“, die die Krone der Wahrheit gewoben haben? Nach den Schriften der
Nasarean-Essenes ist aus dem Einen Ewigen Geist YAH zuerst das hervor gebracht
worden, was im Essene Humane Gospel Vater-Mutter Gott genannt wird, nämlich der
männliche und weibliche Aspekt Gottes, die aber eins sind, obwohl sie zwei sind,
denn in ihm gibt es keine Trennung. Auch in den anderen Schriften der Essener wird
dies beschrieben, d.h. durch Yahshua gesagt. Denn alles im Himmel (wie auf Erden)
ist eine männlich/weibliche Einheit. Nur durch die Vereinigung dieser beiden Kräfte /
Aspekte Gottes kann Leben erzeugt und hervorgebracht werden.

In den Schriften der Nasarean-Essenes heißt der männliche Aspekt (Vater) Jah und
der weibliche (Mutter) Jahlah. Die transzendenten (überweltlichen) Eltern, der Vater
als auch die Mutter, deswegen auch Vater-Mutter, haben sich in ihren immanenten
(innewohnenden, d.h. innerhalb der Grenzen der mit menschlichen Sinnen möglichen
Erfahrung) Kindern Yahshua, dem eingeborenen Sohn, dem „männlichen“ Logos,
und Miriam von Magdala, der ewigen Gemahlin Yahshuas, dem weiblichen heiligen
Geist, ausgedrückt und „verwirklicht“. Aus der Vereinigung dieser beiden Kinder ist
die Schöpfung hervorgegangen und durch diese beiden Kinder hat sich der
unsichtbare, transzendente Gott, offenbart: In ihrer transzendenten Form den
transzendenten Wesen (Erzengel, Engel, usw.) und in ihrer immanenten, fleischlichen
Form als Yahshua und Miriam von Magdala, die „im Fleisch inkarnierten“.
„und sie ließ deine Zweige in mir knospen.“

Bäume werden in vielen religiösen Traditionen verwendet, um die Schöpfung zu


symbolisieren. Yahshua und auch Johannes der Täufer verglichen den Menschen oft
mit einem Baum und seinen Früchten. Bei den Essenern gibt es den Lebensbaum, der
den Menschen versinnbildlicht, in dem alle Kräfte oder Engel der Erdenmutter und
des Himmelsvaters vereint sind. Er oder sie wird somit selbst zum Baum des Lebens.
Die Engel / Kräfte der Erdenmutter schenken uns ein langes und gesundes Leben in
Freude und die Engel / Kräfte des Himmelsvaters schenken uns geistiges Leben und
Erleuchtung, sie geben uns den übernatürlichen Frieden, die Kraft des Heiligen
Geistes, die Liebe und die Weisheit Gottes, das Gewahrsein über die Verantwortung
und die Folgen unserer schöpferischen Kräfte und Tätigkeiten in uns und um uns, das
heißt im Garten unseres Herzens und unseres Geistes und im Garten der
Bruderschaft, dem Leib Christi, denn der Optimalfall ist natürlich der, so wie es im
frühen, wahren Christentum der Fall war, dass die Heiligen in einer Gemeinschaft
leben, in der es keinen persönlichen Besitz gibt, sondern alles in Liebe geteilt wird,
sodass niemand Mangel leidet noch Überfluss hat. Wenn in einer solchen
Gemeinschaft jeder seine heilige Aufgabe hat, „bedürfen wir keiner anderen Segnung
mehr“, heißt es in der Essener Frieden mit der Menschheit. Die tiefen, sinnbildlichen
Gemeinsamkeiten, die wir als Menschen und Kinder Gottes mit ihnen haben, und die
heilige Symbiose, in der wir durch den Austausch von lebenswichtigem Sauerstoff
bzw. Kohlendioxid mit ihnen leben, sind kein Zufall. Denn Gott erschuf alles mit
Sinn und Verstand, auf dass wir von den natürlichen Dingen der Natur zu den
übernatürlichen Dingen gelangen. Denn alles auf Erden ist so, weil es im Himmel so
ist. Im Philippus-Evangelium lesen wir: "Die Ackerfrucht der Welt Bedarf des
Zusammenwirkens von vier Kräften. Eine Ernte wird in die Scheunen eingebracht,
nur durch die Wirksamkeit von Wasser, Erde, Wind und Licht. Ebenso besteht die
Frucht Gottes durch vier Kräfte: Glaube, Hoffnung, Liebe und Erkenntnis. Unsere
Erde ist der Glaube, in dem wir Wurzel fassen. Das Wasser ist die Hoffnung, durch
sie ernähren wir uns. Der Wind ist die Liebe, durch sie wachsen wir. Das Licht aber
ist die Erkenntnis, durch sie reifen wir. Die Gnade ist ein Landmann. Die Frucht des
Landmannes sind Menschen, die hinaufgehen in die Höhe des Himmels." So, wie ein
Samen nur durch das Zusammenwirken der Engel / Kräfte der Erdenmutter keimen
und wachsen kann, so kann der gute Samen des Sämanns, Gottes, in uns nur durch
das Zusammenwirken seiner unsichtbaren, geistigen Kräfte keimen und wachsen.

In der Bhagavad Gita (15:1) wird „der ewige Aschwattha-Baum“ erwähnt, und in der
nordischen Religion gab es den Weltatem, den Welten-Asche-Baum, der die Erdachse
bildete. Beide sind in der Göttlichkeit verwurzelt, und ihre äußersten Zweige und
Blätter sind die Lebewesen auf der Erde. Im Yoga ist der Baum das Symbol des
einzelnen Menschen. Die Wurzeln des Baumes sind das Netzwerk von
Energiekanälen im Kopf, und die Äste und Blätter sind die Gliedmaßen und Sinne
des Körpers. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Wurzeln in Gott liegen,
so dass das Aufkeimen der Zweige Gottes ein Symbol der Göttlichkeit ist, die sich
durch unsere Menschlichkeit manifestiert, des ins Göttliche verwandelten Menschen.
Das Erscheinen der Krone der Wahrheit auf unserem Haupt ist das, was im östlichen
Christentum Theosis genannt wird: Vergöttlichung. Yahshua sagte auch: "Bleibt in
mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn
sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt."

„Denn es ist nicht wie eine verdorrte Krone, die keine Knospen treibt“

Das Leben des Geistes ist nicht unfruchtbar, sondern keimt auf und macht uns zu
lebendigen Zweigen. Von denen, die ausharren, sagte der Prophet Jesaja über ihre
gegenwärtig wüstenähnlichen und trostlosen Seelen: "Freuen werden sich die Wüste
und das dürre Land, jauchzen wird die Steppe und aufblühen wie eine Narzisse. Sie
wird in voller Blüte stehen und jauchzen, ja, jauchzend und jubelnd. Sehen werden
sie die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unseres Gottes." (Jesaja 35:1-2). Auch
sagte er in Kapitel 55: "Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und
nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt,
dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort sein,
das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern
es bewirkt, was mir gefällt, und führt aus, wozu ich es gesandt habe."

„Sondern du lebst auf meinem Haupt, und du bist auf mir aufgeblüht.“

Gott hat immer in und außerhalb von uns gelebt, aber nur das geöffnete Auge des
Geistes sieht die Blüten seiner Gegenwart. In der Essener Meditation mit dem Engel
des ewigen Lebens heißt es: Der Menschensohn war und ist in Ewigkeit in
ungeoffenbarter Form in Gott. Yoganandas Lieblingslied war „In the Garden“, denn
er dachte daran, dass der Meditierende den Garten seines innersten Herzens betritt, in
dem Gott wandelt und mit uns spricht. Dieser Garten ist es auch, um den es in den
zwölf Essener Schriftrollen geht, der Garten unseres Herzens und unseres Gemüts
(Geistes). Es liegt ganz allein in unserer eigenen Verantwortung, welche Pflanzen
(Gedanken/Gefühle) wir dort säen, pflegen und bewässern. Die Art und Weise, wie
wir uns selbst und die Welt um uns herum sehen, hängt einzig und allein davon ab,
welche „Pflanzen“ wir in unserem Garten gepflanzt und genährt haben. Haben wir
Unkraut gesät und bewässert, so obliegt es unserer Verantwortung, dieses zu
entfernen und einen neuen Garten anzulegen. In der 1. Essener Schriftrolle lesen wir:
"Mein Herz ist ein Garten, genannt Eden... Wie der Urgarten Eden kann er ein Segen
oder ein Fluch sein... Wenn Unkraut und Disteln gepflanzt werden, so sind sie es, die
wachsen. Sie werden die Blumen meines Herzens, die Lebensfreude, ersticken und
verderben... alles, was ich je in meinem Leben erfahren werde, ist, was ich im Garten
meines Herzens pflanze... Ob Herz oder Gemüt mein Garten ist der Ort, wo ich
Worte, Überzeugungen, Ideen und Gedanken gepflanzt habe. Diese Samen sind lange
gepflegt worden und haben als Früchte die Art und Weise erzeugt, wie ich die Welt
sehe und erfahre... Ich war mir bis jetzt nicht bewusst, dass das Muster für meine
Reaktionen und Gefühle in meinem eigenen Garten gewachsen ist. Ich war mir nicht
gewahr, dass Vertrauen und Selbstwertgefühl, das Wissen, dass ich goldrichtig bin
und geliebt werde, Blumen aus meinem eigenen Garten sind.
Ich bin verantwortlich für die Gedanken, die ich hege... Ich bin verantwortlich für
meine Überzeugungen... Wenn ich es sehr schwierig finde, wunderbare und liebevolle
Urteile über mich selbst zu mir zu sagen, so kommt das daher, dass diese einsam
stehende kleine Blume des Selbstwertes, die ich heute pflanze, von den Tausenden, ja
Millionen Unkräutern, die ich gepflanzt und genährt habe, fast erstickt wird. Heute
pflanze ich einen neuen Garten. Es ist ein Garten der Freude und neuen Lebens...
Frohsinn und Zufriedenheit werden im Garten meines Herzen reifen."

In Hesekiel 18:31-32 heißt es: "Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr
euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja,
wozu wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der
sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt!" Die Worte
„schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist“ implizieren ebenfalls, dass es in
unserer Verantwortung liegt, dies zu tun, auch wenn Gott uns die Kraft dazu gibt,
seinen Heiligen Geist, ohne den der Mensch geistig tot ist.

„Deine Früchte sind voll ausgewachsen und vollkommen; sie sind voll von deinem
Heil.“

Wenn ein Mensch zu seinem göttlichen Potenzial vollständig erwacht, dann ist die
Verwirklichung dieses Potenzials nicht mehr weit. Durch seine Ausdauer erblühen,
keimen und kommen „die Früchte des Geistes“ in ihm „voll des Heils“ zur vollen
Frucht, denn die vollständige und vollkommene Vereinigung unseres Bewusstseins
mit Gottes ewigem Bewusstsein ist die Erlösung. Alles, was wahrhaft durch Gott
gezeugt wird, ist vollständig, vollkommen und ausgewachsen, voll von guten
Früchten und Heil.

„Alleluia“

„Alleluja“ steht jeweils am Ende aller Oden, um anzuzeigen, dass die Ode
abgeschlossen ist. Es bedeutet wörtlich „Preiset den Herrn“ und war ein übliches
Ende in hebräischen geistlichen Liedern. "Deswegen sagt der Prophet: Halleluja!
Lobe den HERRN, meine Seele! Loben will ich den HERRN mein Leben lang, will
spielen meinem Gott, solange ich bin. Meine Seele lobe den Herrn, und alles, was in
mir ist, seinen heiligen Namen. Meine Seele lobe Gott, der vergeben hat alle deine
Ungesetzlichkeiten, der geheilt hat alle deine Krankheiten, der dein Leben aus dem
Tod gerettet hat, der dich gekrönt hat mit Barmherzigkeit, der dein Verlangen mit
guten Dingen gestillt hat." (Exegese der Seele, Nag Hammadi).
Ode 3 [Ode 2 fehlt]
Ich ziehe die Liebe des Herrn an. Und seine (Mit-)Glieder sind bei ihm, und ich
bin von ihnen abhängig und Er liebt mich. Denn ich hätte den Herrn nicht
lieben können, wenn er mich nicht geliebt hätte. Denn wer kann Liebe erkennen,
außer der, der geliebt wird? Ich liebe die Geliebten, und meine Seele liebt Ihn,
und wo seine Ruhe ist, dort bin ich auch. Und ich werde kein Fremder sein, denn
bei dem Herrn, dem Höchsten und Barmherzigen, ist kein Groll. Ich bin mit ihm
vereint, denn der Liebende hat den Geliebten gefunden, und weil ich ihn liebe,
den Sohn, werde auch ich ein Sohn sein. Denn wer mit dem Unsterblichen
verbunden ist, wird auch selbst unsterblich. Und wer Freude am Leben hat,
wird lebendig. Dies ist der Geist des Herrn ohne Falsch, der die Menschensöhne
lehrt, seine Wege zu kennen. Seid weise und einsichtig und wachsam. Alleluja.

Kommentar zu Ode 3.

„Ich ziehe die Liebe des Herrn an“

Im Moment sind wir mit unserem materiellen Körper bekleidet, den Körper, den der
Essener Lehrer Elihu „den Leib der Begierden“ nannte (Aquarian Gospel 58:25-28).
"Das niedere Selbst, das fleischliche Selbst, der Körper der Begierden, ist ein
Spiegelbild des höheren Selbst, verzerrt durch den trüben Äther des Fleisches. Das
niedere Selbst ist eine Illusion und wird vergehen; das höhere Selbst ist Gott im
Menschen und wird nicht vergehen. Das niedere Selbst ist die Verkörperung der
umgekehrten Wahrheit, und so ist die Lüge offenkundig." (Aquarian Gospel 8:7-9).
Es ist der Körper der Wünsche, der uns von Gott trennt, indem er uns weg vom
inneren Reich Gottes hin zur vergänglichen Welt abwendet und in uns unzählige
Wünsche erschafft, von denen keiner erfüllt werden kann, weil nichts in der Welt
jemals besessen werden kann, sondern nur ergriffen, nur um es dann schließlich
wieder zu verlieren.

Es gibt jedoch noch einen anderen Körper, den „Körper der Vereinigung“, der den
unsterblichen Geist darstellt, das wahrhaftige, unverwesliche Fleisch, das Yahshua
schon vor Grundlegung der Welt hatte, und welches er sich zurücknahm, als er nach
seiner Kreuzigung wiederauferstand. Dazu sagte die Essener Lehrerin Salome: "Nun
liebt der Geist das Reine, das Gute, das Wahre; der Körper der Wünsche rühmt das
selbstsüchtige Selbst; die Seele wird zum Schlachtfeld zwischen den beiden."
(Aquarian Gospel 9:28). Diejenigen, die den Sieg des Geistes über das Fleisch
sichern, sind diejenigen, die Gott wirklich lieben, denn wahre Liebe führt zur
Vereinigung des Liebenden und des Geliebten.

„Und meine Glieder sind bei ihm, und ich bin von ihnen abhängig und Er liebt mich“
Im Logion 22 des Thomas-Evangeliums heißt es: "Jesus sah, wie kleine Kinder
gesäugt wurden. Er sagte zu seinen Jüngern: Diese kleinen Kinder, die gesäugt
werden, gleichen denen, die ins Reich eingehen. Sie sagten zu ihm: Werden wir,
indem wir klein sind, ins Reich eingehen? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr die Zwei
zu Eins macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere wie
das Innere und das Obere wie das Untere und wenn ihr das Männliche und das
Weibliche zu einem Einzigen macht, so dass das Männliche nicht mehr männlich und
das Weibliche nicht mehr weiblich ist, wenn ihr das Auge durch ein anderes Auge
ersetzt und eine Hand durch eine andere Hand und einen Fuß durch einen anderen
Fuß, ein Bild durch ein anderes Bild, dann werdet ihr ins Reich eingehen." Die
Bedeutungen dieser Aussagen werden im weiteren Verlauf des Buches noch offenbar
werden. Yahshua "Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht
sein." (Lukas 11:34). In den Essener Meditationen heißt es: "Nur Gott kennt den
Anfang und das Ende aller Dinge, denn sein Auge ist Eins und er ist das heilige
Gesetz... Wenn wir sagen, dass der himmlische Vater in uns wohnt, dann schämen
sich die Himmel. Wenn wir sagen, er wohnt nicht uns, ist es eine Lüge. Das Auge,
das den fernen Horizont abtastet, und das Auge, das die Herzen der Menschen sieht,
macht er zu einem Auge."

Sri Ramakrishna sagte: "Gott kann mit diesen physischen Augen nicht gesehen
werden. Im Laufe der spirituellen Disziplin bekommt man einen Liebeskörper, der
mit Liebesaugen, Liebesohren usw. ausgestattet ist. Man sieht Gott mit diesen
Liebesaugen. Mit diesen Liebesohren hört man die Stimme Gottes. Mit diesem
Liebeskörper kommuniziert die Seele mit Gott." In Wirklichkeit ist der Liebeskörper
auch der Leib Gottes. Die Augen, mit denen die Erleuchteten Gott sehen, sind die
göttlichen Augen, welche Yahshua die Augen des Geistes nannte. Die Ohren, mit
denen er die göttliche Stimme hört, sind die Ohren Gottes. Alle Glieder seines
Liebeskörpers sind in Wirklichkeit die Glieder, die Fähigkeiten Gottes. Die Liebe, die
ihm von Gott zufließt, wird sofort als Opfergabe an Gott zurückgegeben. Aus diesem
Grund wird Alchemie oft als Symbol für spirituelles Leben verwendet. Bei der
Alchemie wird eine Substanz genommen und ihre Flüssigkeit vollständig entfernt.
Dann werden die trockenen und die flüssigen Elemente rekombiniert und nochmals
destillativ getrennt. Dies kann viele Male geschehen, denn in der alchemistischen
Theorie wird jedes Mal, wenn die Trennung/Vereinigung vollbracht wird, die
Substanz tiefgreifend verändert und ihre natürlichen Eigenschaften werden
unermesslich gesteigert und rein gemacht. So ist es mit Gott und seinen Anhängern,
wenn sich ihre Liebe in einem kontinuierlichen Zyklus bewegt, wie ein einzelner
Atemzug, der sich in zwei Körpern bewegt. Jedes Mal, wenn der Einzelne die
göttliche Liebe zurück in die Unendlichkeit Gottes gießt, wird sie umso stärker und
wird von Gott ihm zurückgegeben.

"Deine Liebe sei wie die Sonne, die auf alle Geschöpfe der Erde scheint, und
begünstigt nicht einen Grashalm für einen anderen. Und diese Liebe soll wie
ein Brunnen von Bruder zu Bruder fließen, und wie sie ausgegeben wird, wird sie
wieder aufgefüllt." (Essener Friede mit der Familie / den Gefühlen).
In dem Wissen, dass wir ohne Gott keine Früchte hervorbringen können, sondern nur
wenn in ihm und seiner göttlichen Liebe bleiben, die in Yahshua ihre vollkommene
Verkörperung fand, sagt der Geist: „Ich bin von ihm abhängig“. Dies ist das
Geheimnis echter Religion, echten spirituellen Lebens und Transformation. Als
gereinigtes Spiegelbild Gottes steigt wir eines Tages, zum Christus gesalbt, zur
göttlichen Liebe auf und lieben Gott mit seiner eigenen Liebe.

„Denn ich hätte den Herrn nicht lieben können, wenn er mich nicht geliebt hätte.“

In 1. Johannes 4:19 lesen wir: "Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat." Diese
Liebe Gottes zu seinen Kindern hat sich in Yahshua offenbart, da diese vom Satan
den Menschen vorenthalten wurde. Im EHGOC heißt es: "Wenn ihr nicht liebt, seid
ihr in allen Dingen tot, und alle Dinge sind für euch tot. Lernt die wahre Liebe nach
dem Willen Gottes, damit ihr alle den Segen erben könnt, der für diejenigen
vorgesehen ist, die die Liebe kennen und lieben; denn die Liebe tut zum Wohl aller
und nicht nur für einige. Die Liebe kümmert sich um die Geschöpfe Gottes und sucht
nicht ihren eigenen Lohn, sondern den Lohn anderer Dinge. Ja, Liebe ist die
Schönheit des Gesetzes, die durch den Menschensohn verwirklicht wurde. Er lehrt
die Wahrheiten Gottes, damit Menschen die Liebe Gottes erkennen können, die der
Welt durch den Satan vorenthalten wird... Denn der Ewige Geist drückte am Anfang
aus, dass die Liebe allen Dingen bekannt gemacht werden sollte, und der Ewige All-
Vater formulierte weiterhin den Willen seiner Liebe, indem er in jede Schöpfung den
Wunsch pflanzte, Liebe geben und Liebe empfangen zu wollen, denn geliebt zu
werden und in Liebe zu teilen ist der Wille des Vater-Mutter Gottes, der mich in die
Welt gesandt hat, damit die, die die Liebe missbraucht haben, wissen und verstehen
würden, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit unbegrenzt sind und nicht in
menschlichen Werten gemessen werden können. Ihr sollt daher wissen, dass Gott
jeder Kreatur Freude an der Liebe gegeben hat, damit diese Kreaturen die Liebe
Gottes erfahren können, denn Gott ist in allen Dingen und alle Dinge sind in Gott."

„Denn wer kann Liebe erkennen, außer der, der geliebt wird?“

Diese Verantwortung der Eltern gegenüber ihren Kindern ist die wohl größte
überhaupt. Denn nur wenn ein Kind Liebe erfahren hat und sich an ihr erfreuen
konnte, wird es in der Lage sein, seinen Mitmenschen Liebe zu geben. In „Night of
the Iguana“ spricht Tennessee Williams von der Unmenschlichkeit des Menschen
gegenüber Gott. Dies ist zunächst eine schockierende, sogar scheinbar absurde Idee,
aber das Nachdenken wird ihre Gültigkeit beweisen. Die Hartherzigkeit der
Menschen gegenüber dem liebenden Gott ist ein trauriges Wunder. Hinzu kommt
leider auch noch die Tatsache, dass das Gottes-Bild, welches den Menschen von den
antiken und heutigen Priestertümern und den Kirchen präsentiert und regelrecht
eingebrannt wurde und wird, eine absolute Verzerrung der Realität war und ist. Denn
aus Liebe wurde Angst gemacht. Angst aber lähmt unsere Entwicklung und dort, wo
Angst ist, kann keine Liebe sein.
In der 5. Essener-Schriftrolle lesen wir: "Wenn ich meine Mitmenschen ohne
Vorbehalte so annehme, wie sie sind und ihnen meine Zuneigung nicht verweigere,
strahle ich Liebe aus und gebe ihnen ein Gefühl der Geborgenheit. Damit fördere ich
das Beste in ihnen. Von heute an will ich allen, die in mein Leben treten, auf diese
Weise begegnen, auch wenn sie lieblos handeln. Selbst die Grausamen und
Zerstörerischen schließe ich von meiner Liebe nicht aus. Zwar werde ich niemals
Taten billigen, die anderen Schmerz und Leiden zufügen, doch werde ich sowohl für
die Verursacher, wie auch für die Betroffenen, Mitgefühl und Liebe fühlen. In jedem
von Gott geschaffenen Lebewesen steckt etwas, das es zu lieben gilt, und das Liebe
braucht. Ich anerkenne das heute und spende Liebe. Wohl das schlimmste Verbrechen
ist Mord. Wenn ich aber einem Mörder meine Liebe versage, habe ich das gleiche
Verbrechen begangen, denn ich habe ihm die Quelle des Lebens vorenthalten und ihn
in meinen Gedanken zu einem Toten gemacht. Wenn ich hasse, bin ich ein Mörder."

Und in der 3. Essener-Schriftrolle heißt es: "Liebe ist eine Überlebensfrage. Ich
brauche Liebe oder einen Liebesersatz, buchstäblich um überleben zu können. Viele
Menschen sind aus Mangel an Liebe gestorben. Der empfindlichste Mangel in der
Welt ist der Mangel an Liebe. Der Hunger nach Liebe ist die Wurzel aller Verbrechen,
auch der Grund aller Schmerzen und Leiden. Mangel an Liebe und Anerkennung ist
auch der tiefere Grund aller Kriege. Hunger, Armut und Misstrauen sind die Folgen
von Liebesersatz und schreien nach wahrer Liebe. Liebe vermag Jedes Übel in der
Welt zu ändern, den Krieg zu verhindern und Frieden zu bringen. Liebe ist der
geheime Weg, eine Gesellschaft ohne Verbrechen herbeizuführen. Liebe kann eine
ausgeglichene Verteilung der Güter dieser Erde bewirken und allen zu einem
menschenwürdigen Dasein verhelfen. Da wo die Wohlhabenden die Habenichtse
lieben, gibt es keine Armut."

„Ich liebe die Geliebten, und meine Seele liebt Ihn.“

Die Emotionen, die Sinne, der Geist und der Intellekt können Bindungen und sogar
Süchte nach Objekten erzeugen, das ist ihre Natur, sie können nicht anders. Aber sie
können Gott nicht lieben. Nur der Geist kann lieben, und Geist kann nur Geist lieben.
Folglich kann unser Geist, unser wahres, höheres Selbst, nichts anderes lieben als
Gott. Aber unser niederes Selbst liebt alles andere, nichtige, einschließlich der
religiösen Fantasie-Götterbilder und erbärmlichen Verzerrungen, die es für gültige
Konzepte von Gott und von spirituellen Bestrebungen und Liebe zu Gott hält. Nur
wenn solche Dinge von uns vertrieben werden, kann es Hoffnung geben, Gott zu
erkennen und zu lieben. Die Geliebten zu lieben, bedeutet in allererster Linie seine
wahren Brüder zu lieben, die den Willen des Vaters tun, aber auch alle anderen
Menschen, denn alle Menschen sind Brüder, ja sogar die, die uns verfluchen,
verfolgen und Böses tun, und auch die Tiere, unsere „geringeren“ Brüder können und
sollen die Liebe Gottes durch uns erfahren. Genauso sollen wir zwar auch das Reich
der Erdenmutter lieben, aber in erster Linie unsere wahre Mutter, den Heiligen Geist
und unser wahres Zuhause, das Reich des himmlischen Vater-Mutter.
„und wo seine Ruhe ist, dort bin ich auch“

Im Hebräischen und Aramäischen bedeutet „Ruhe“ nicht etwas, das getan wird, wenn
eine Person müde ist, sondern bedeutet einen Rückzugsort, mit der Implikation der
Herkunft einer Person, ihres Heimatortes. Daher bedeutet die „Ruhe“ Gottes sein
ursprüngliches Wesen. Da der individuelle Geist seinem Wesen nach eins mit Gott ist,
ist sein Rückzugsort / Heimatort derselbe: Gott. Der Gott liebende weiß dies und
sucht allein diese Ruhe, diese Einheit mit Gott. Die Haltung eines wahren
Gottesliebenden drückte Yahshua aus, als er sagte: "Der Menschensohn kann
nirgendwo sein Haupt hinlegen." (Matthäus 8:20). Der Mensch kann nur in Gott zur
Ruhe kommen, und das auch nur dann, wenn er dazu in der Lage ist, im Guten zu
ruhen, d.h. dem Bösen stets fernzubleiben. Die relative Existenz bietet den Weisen
keine Ruhe oder Zuflucht. Nur die Liebe zu Gott offenbart dem suchenden Geist
diese Wahrheit.

„Und ich werde kein Fremder sein, denn bei dem Herrn, dem Höchsten und
Barmherzigen, ist kein Groll.“

Wie können wir dem, der unser Innerstes ist, fremd sein? Nur durch die verblendete
Erfahrung der Entfremdung von Gott. Wir denken: „Ich bin einer und Gott ist ein
anderer“, aber keine solche Illusion befleckt Gott. Auf der anderen Seite missbilligen
wir Gottes Einheit mit uns, weil sie „unsere“ Wege und Gedanken stört. Wir
wünschen uns die Trennung von Gott: Dies ist die Tiefe unserer Treulosigkeit
gegenüber dem, "bei dem es keine Veränderung und keinen Schatten der Wendung
gibt." (Jakobus 1:17). Wir müssen nicht „Gottes Freundschaft gewinnen“, wir müssen
aufhören, ihm gegenüber feindselig zu sein. „Die bösartigen Menschen, die an
Egoismus, Macht, Hochmut, Begierde und Wut festhalten, hassen mich in ihrem
eigenen Körper und in dem anderer.“ (Bhagavad Gita 16:18).

„Ich wurde mit ihm vereint, denn der Liebende hat den Geliebten gefunden.“

Indem er uns zuerst geliebt hat, hat er uns auch zuerst gesucht. Auch hat er in jedes
(selbstbewusste und denkende) Geschöpf das Verlangen und den Wunsch gelegt, ihn
zu suchen und sich nach ihm auszustrecken. Die meisten Menschen töten dieses
Verlangen jedoch durch ihre strikte Leugnung eines Gottes / Schöpfers ab, nicht
zuletzt auch durch das völlig verzerrte Gottesbild, was durch die Kirchen und die
Religionen und deren (verfälschten) Schriften. Letztlich gehören aber immer zwei zu
diesem Ereignis des „Suchens“ und des „Gefunden-werdens“. Daher funktioniert dies
von beiden Seiten. Gott findet uns und wir finden ihn. Yahshua sagte: "Ihr habt nicht
mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr
hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, was ihr den Vater bitten
werdet in meinem Namen, er euch gebe." (Johannes 15:16). Da die Liebe von dem
Liebenden ausging, kann man sagen, dass er den Geliebten gefunden hat, und nicht
umgekehrt. Alles, was dafür notwendig ist, ist, dass man sein Herz öffnet und die
Liebe annimmt.
„und weil ich ihn liebe, den Sohn, werde auch ich ein Sohn sein.“

Das Konzept einer Dreieinigkeit innerhalb der göttlichen Natur findet sich in allen
lebensfähigen Religionen und drückt die transzendenten, immanenten und aktiven
Aspekte des Einen aus. Im Christentum wird dies durch die Begriffe Vater, Sohn und
Heiliger Geist vermittelt. Der Sohn ist die Gegenwart Gottes in der Schöpfung. Er ist
der Vermittler zwischen den individuellen Geistern / Seelen, die im Labyrinth der
relativen Existenz verloren sind, und dem transzendenten Vater. Diejenigen, die Gott
in seinem zugänglichen Aspekt lieben, werden mit ihm vereint und werden auch
„Söhne Gottes“ auf ihrem Weg zur vollkommenen Identität mit dem transzendenten
Vater. Liebe ist die verbindende Kraft: Wahre Liebe, die aus dem Geist erwächst.

„Denn wer mit dem Unsterblichen verbunden ist, wird auch selbst unsterblich.“

Wer mit Christus verbunden ist, wird selbst zum Christus: Das ist die wörtliche
Bedeutung des Wortes „Christ“. Deswegen sagte Yahshua, dass wir uns keine
unnötigen Sorgen machen sollen, die aus mangelndem Vertrauen in Gott als unseren
Versorger entstehen, sondern, dass wir stets zuerst nachdem Reich Gottes trachten
sollen, welches in uns ist. Deshalb heißt es im Philippus-Evangelium: "Es ist mit der
Wahrheit nicht so wie auf der Welt, wo der Mensch die Sonne sieht, ohne selbst die
Sonne zu sein, wo er den Himmel sieht und die Erde und alles Übrige, ohne selbst
Himmel, Erde und dergleichen zu sein. Sondern im Reich der Wahrheit siehst du
etwas von ihr und wirst selbst zu ihr. Du siehst den Geist und wirst selbst zu Geist.
Du siehst Christus: du wirst Christus. Du siehst den Vater: du wirst zum Vater. Hier
auf dieser Welt also siehst du alle Dinge, siehst aber dich selbst nicht. In der anderen
Welt jedoch siehst du dich selbst. Denn was du dort siehst, das wirst du selbst." Wenn
wir stets zuerst nach dem Königtum der Himmel in uns trachten, d.h. es suchen und
uns damit verbinden, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir werden wie Christus.
Wie weit haben sich die Christen doch von dieser herrlichen Wahrheit entfernt und
sind stattdessen Kirchgänger geworden. Solange wir Gott fernbleiben, werden wir
sterblich sein und bleiben, gebunden an den endlosen Kreislauf von Geburt und Tod;
aber sobald wir mit ihm vereint sind, werden wir diesen Kreislauf und den Tod
überwinden.

"Niemand kann zwei Herren dienen: denn entweder wird er den einen hassen und den
anderen lieben; oder er wird an dem einen festhalten und den anderen verachten. Ihr
könnt nicht Gott und dem Mammon dienen." (Matthäus 6:24). Wir können die
Illusion, die „die Welt“ ist, nicht lieben und gleichzeitig Gott lieben. Die Welt besteht
nur in Gott, Gott und die Söhne und Töchter Gottes werden auch ohne die Welt
bestehen bleiben. Denn die vergängliche Welt wird zusammen mit allem
Vergänglichen hinweggetan werden. Gott und die Welt heben sich automatisch
gegenseitig auf, sind einander „Feind“. Wir können uns nicht an dem Nichts erfreuen,
das Relativität ist, und uns gleichzeitig an Gott erfreuen. Der Gott Liebende
verzichtet jedoch nicht auf die Welt: er ist von ihr befreit! Sie ist nichts in seinen
Augen, denn er hat das Ewige gesehen und erkannt.
„Und wer Freude am Leben hat, wird lebendig“

"Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber,
dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind!" (Johannes 10:20). "Unser
Vater im Himmel, schicke alle Söhnen und Töchtern der Menschen deinen Engel des
Friedens, und schicke dem Reich der Erdenmutter den Engel der Freude, auf dass
unsere Herzen voll Freude und Gesang sein werden, während wir uns in die Arme
unserer Mutter schmiegen. Zuerst sollen die Menschensöhne mit dem Reich ihrer
irdischen Mutter Frieden suchen, denn niemand kann lange leben, auch nicht
glücklich sein, als nur der, der seine irdische Mutter ehrt und ihre Gesetze hält. Denn
dein Atem ist ihr Atem, dein Blut ist ihr Blut, deine Knochen sind ihre Knochen, dein
Fleisch ist ihr Fleisch, deine Eingeweide sind ihre Eingeweide, deine Augen und
Ohren sind ihre Augen und Ohren. Was wir unserer Mutter antun, das tun wir uns
selbst an. Denn ich sage euch wahrlich, ihr seid eins mit der irdischen Mutter; Sie ist
in euch und ihr seid in ihr. Von ihr wurdet ihr geboren, in ihr lebt ihr, und zu ihr
werdet ihr zurückkehren." (Friede mit dem Reich der Erdenmutter). "Wahre Freude
und Liebe, sind sie zu trennen? Nein. Wo keine Freude ist, kann auch keine Liebe
sein. Siehe die Macht der Freude!" (Essener Meditation mit dem Engel der Freude).

"Der Geist des Heiligen Gesetzes liegt auf mir, weil mich die Ältesten gesalbt haben,
den Sanftmütigen die gute Nachricht zu predigen. Sie haben mich gesandt, um die
gebrochenen Herzen zu heilen, den Gefangenen Freiheit zu verkünden und sie aus
den Gefängnissen zu befreien, um alle Trauernden zu trösten, ihnen den Heiligen
Engel der Freude zu senden, ihnen Schönheit anstatt der Asche zu geben, das Öl der
Freude anstatt der Trauer, das Gewand des Lichts anstatt den Geist der Schwere, denn
das Weinen kann eine Nacht andauern, doch die Freude kommt wieder am Morgen.
Die Menschen, die in der Dunkelheit wandelten, werden ein großes Licht sehen, und
auf die, die im Land der Todesschatten wohnten, wird das Licht des Heiligen
Gesetzes scheinen. Kommt herunter, ihr Himmel, von oben, und lasst Freude auf die
Erde strömen. Lass die Menschen der Trauer wieder mit Freude und in Frieden
hinausgehen, lass die Berge und die Hügel vor euch in Gesang ausbrechen, auf dass
sie an der heiligen Feier teilnehmen könnten, und von der Frucht des Baumes des
Lebens essen, der im Ewigen Meer steht. Die Sonne soll am Tag nicht mehr ihr Licht
sein, noch soll der Mond ihnen Licht geben, sondern das Gesetz soll ihnen ein ewiges
Licht sein, und der himmlische Vater und die irdische Mutter sollen ihre ewige
Herrlichkeit sein. Ihre Sonne wird nicht mehr untergehen, noch der Mond sich
zurückziehen. Denn das Gesetz wird ihr ewiges Licht sein, und die Tage ihrer Trauer
werden ein Ende haben. Ich werde sehr über das heilige Gesetz jubeln und meine
Seele wird sich in den Engeln freuen, denn sie haben mich in Lichtgewänder
gekleidet, sie haben mich mit Roben der Freude bedeckt... Um in den Strom des
Lebens einzutreten, muss man eins sein mit dem Lied der Vögel, den Farben der
wilden Blumen, dem Duft der Getreidekörner, die neu auf den Feldern geboren
werden. Ich sage euch wahrlich, wenn der Menschensohn keine Freude in seinem
Herzen empfindet, arbeitet er für Satan und bringt den Söhnen der Finsternis
Hoffnung.
Es gibt keine Traurigkeit im Königreich des Lichts, nur den Engel der Freude. Lernt
von den zarten Grashalmen das Lied des Engels der Freude, damit die Söhne des
Lichts immer mit ihm gehen können, damit er die Herzen der Menschensöhne tröstet
und ihnen Geborgenheit schenkt. Denn in der Freude wurde die Erde geschaffen, und
in der Freude gebaren die irdische Mutter und der himmlische Vater den
Menschensohn... Denn nicht mit Traurigkeit wird Gott angebetet, noch mit Schreien
der Verzweiflung. Gib Dein Jammern und Klagen auf und sing dem Schöpfer ein
neues Lied: Die ganze Erde singe Gott! Lass die Himmel jubeln und die Erde froh
sein, lass das Feld fröhlich sein... Denn Du sollst voller Freude hinausgehen und in
Frieden wandeln! Ich will dem Schöpfer singen, so lange ich lebe, ich will Gott
preisen, solange ich bin!" (Essener Meditation mit dem Engel der Freude).

Auch wenn die Freude eine Kraft und eine Frucht im Reich der Erdenmutter ist, so
entspringt sie allein doch aus dem Bewusstsein „Ich Bin!“, und zwar ein Kind Gottes,
und damit Teil seiner Göttlichkeit und seiner Herrlichkeit. Im Hinduismus ist
Brahman, die absolute Realität, Sat-Chit-Ananda = Wahrheit, das Vollkommene,
Ewige, d.h. wir sind Teil des Vollkommenen und Ewigen, untrennbar mit ihm
verbunden – Bewusstsein, d.h. Ich bin, existiere in Gott – Glückseligkeit, d.h. die
daraus resultierende Freude, denn das Himmelreich ist ein geistiger Zustand.

„Dies ist der Geist des Herrn ohne Falsch, der die Menschensöhne lehrt, seine Wege
zu kennen. Seid weise und einsichtig und wachsam“

Alles, was in dieser Ode gesagt wurde, ist laut dem Sänger der Geist des Herrn, d.h.
die Wirkung des Geistes des Herrn im Leben des Suchenden. Der Geist des Herrn
lehrt die Menschensöhne den Weg, Söhne Gottes zu werden. Denn: "Wo der Geist des
Herrn ist, da ist Freiheit." (2. Korinther 3:17), Freiheit von allen Fesseln und
Irrtümern der Erde. Und: "Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die
Herrlichkeit des Herrn an und werden ⟨so⟩ verwandelt in dasselbe Bild von
Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht." (2. Korinther
3:18). "Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts." (Johannes
6:63).

Deshalb: Seid weise: "Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte (liebe) den HERRN
und weiche vom Bösen!" (Sprüche 3:7); "Die Weisheit aber von oben her ist zuerst
lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und
guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei." (Jakobus 3:17), und einsichtig:
"Darum, wie der Heilige Geist spricht (Psalm 95,7-11): Heute, wenn ihr seine
Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am
Tag der Versuchung in der Wüste ."(Hebräer 3:7-8), und wachsam: "Das aber
erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so
hätte er wohl gewacht und nicht zugelassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.
Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der
Sohn des Menschen." (Matthäus 24:43-44).
Ode 4
Kein Mensch, o mein Gott, ändert Dein Heiligtum, noch kann er es ändern und
an einen anderen Ort bringen. Denn er hat keine Macht darüber, denn dein
Heiligtum hast du entworfen, bevor du die anderen Orte geschaffen hast. Das
Ältere soll nicht von denen geändert werden, die jünger sind als es selbst; Du
hast Dein Herz, o Herr, denen gegeben, die an dich glauben. Du wirst niemals
versagen, noch ohne Früchte sein. Denn eine Stunde Deines Glaubens ist
kostbarer als alle Tage und Jahre. Denn wen sollte es geben, der deine Gnade
anzieht und verworfen wird? Denn dein Siegel ist bekannt, und deine Geschöpfe
sind ihm bekannt. Und deine Heerscharen besitzen es, und die reinen Erzengel
kleiden sich damit. Du hast uns deine Gemeinschaft gegeben; es war nicht so,
dass du uns gebraucht hättest, sondern dass wir dich brauchen. Lass deinen Tau
auf uns niederträufeln und öffne deine reichen Quellen, die uns Milch und
Honig ausgießen. Denn es gibt kein Bereuen bei dir, so dass du irgendetwas
bereuen solltest, was du versprochen hast. Und das Ende wurde vor dir
offenbart. Denn was du gegeben hast, hast du umsonst gegeben, und du ziehst es
nicht mehr zurück und nimmst es wieder weg. Denn alles wurde vor dir als Gott
offenbart und von Anfang an von dir angeordnet. Und du, o Herr, hast alles
gemacht. Alleluja.

Kommentar zu Ode 4.

„Kein Mensch, o mein Gott, ändert Dein Heiligtum, noch kann er es ändern und an
einen anderen Ort bringen“

Das Heilige kann nicht unheilig gemacht werden, das Wahre kann nicht falsch
gemacht werden, das Unendliche kann nicht endlich gemacht werden, das
Unveränderliche kann nicht veränderlich gemacht werden.

"Denn das Heilige Gesetz Gottes ändert sich nicht für die bösen Wünsche der
Menschen... Und die Schriftgelehrten sprachen zu Yeshua: Du sprichst gegen das
Gesetz! Deine Sünde ist groß! Und Yeshua erkannte die Härte ihres Herzens und die
Sturheit ihrer bösen Wege, denn sie waren ohne Barmherzigkeit oder Güte und er
sprach zu ihnen: Nein, ich spreche weder gegen Mose noch gegen das uralte Gesetz,
das immer dasselbe war. Sondern ich spreche gegen die, die das Gesetz wegen der
Härte ihrer Herzen verdorben haben! denn das Heilige Gesetz dient seit den Tagen
von Adam und Eva als Richter über die Lebenden und die Toten. Daher werdet ihr
euch vor den Menschen und vor Gott rechtfertigen, denn Gott kennt eure Herzen und
eure Wege. Wisset, dass das gleiche Gesetz und die Propheten hier waren bis
Johannes und sich auch danach nicht ändern. Ja, sogar bevor die Grundlagen dieser
Erde gelegt wurden, war das Gesetz und es wird bleiben in Ewigkeit. Ja, es ist
leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein Pünktchen des Gesetzes seinen
Zweck verfehlt.
Denn das Gesetz beurteilt den aufrichtigen und den falschen Menschen gerecht und
in der Weisheit von allem, was heilig und rein ist, und es trennt durch alle
Barmherzigkeit, Liebe und Kraft und durch die Gnade Gottes das Gute vom Bösen,
damit der Mensch das Gute vom Bösen wählen und das Rechte vom Falschen
erkennen kann, da er frei ist und mit freiem Willen zwischen Gott oder Satan wählen
kann. Darum sage ich euch: Seht, einer, der größer ist als Mose, ist hier in eurer
Mitte, und ich gebe euch das höchste Gesetz, das vollkommene und vollständige
Gesetz, ja, kein neues Gesetz, sondern ein altes Gesetz wie Adam und Henoch und
Noah es erhielten. Ja, an dieses Gesetz glaubten die Propheten und die Auserwählten,
und es galt bis zu Johannes, doch es hat und wird sich niemals ändern, sondern bleibt
in all seinen Einzelheiten wahr, und dieses Gesetz der Liebe ist es, dem ihr gehorchen
sollt." (EHGOC).

„Denn er hat keine Macht darüber, denn dein Heiligtum hast du entworfen, bevor du
die anderen Orte geschaffen hast. Das Ältere soll nicht von denen geändert werden,
die jünger sind als es selbst.“

"Oh, eure Verkehrtheit! Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgeachtet werden? – dass
das Werk von seinem Meister sagt: Er hat mich nicht gemacht! – und ein Gebilde von
seinem Bildner sagt: Er versteht nichts?" (Jesaja 29:16). "Der Jünger steht nicht über
dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. Es ist für den Jünger genug,
dass er werde wie sein Meister." (Matthäus 10:24). Unsere wahren Eltern, der Heilige
Geist und der Logos, das Wort, lehren ihre Kinder bis sie „erwachsen“, d.h. selbst
Christus, sind, und nicht andersherum.

„Du hast Dein Herz, o Herr, denen gegeben, die an dich glauben.“

Das Unheilige kann durch das Heilige heilig gemacht werden, das Unwissende kann
durch das Wissende weise gemacht werden, das Endliche kann durch das Unendliche
ins Unendliche erhoben werden, das Veränderliche kann durch das Unveränderliche
unveränderlich gemacht werden und das Menschliche kann durch Gott göttlich
gemacht werden. Wie? Indem er sein Herz, seinen Geist und Bewusstsein, denen gibt,
die ihn aufrichtig suchen. Es ist nicht nur Gottes Gnade, Liebe, Güte oder
Barmherzigkeit, die wir brauchen. Wir brauchen Gott selbst als Ganzes. Wir müssen
mit der Göttlichkeit verschmelzen und göttlich werden.

„Du wirst niemals versagen, noch ohne Früchte sein.“

Wenn Gott also wirklich in das geistliche Leben eines Menschen involviert ist, wird
es nicht scheitern oder ohne positive Wirkung bleiben. Nur wenn Gott ausgeschlossen
ist, wird es Versagen und Fruchtlosigkeit geben. Deshalb sagte Jesus: "An ihren
Früchten werdet ihr sie erkennen." (Matthäus 7,20). "Darum, so spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein [Fundament], einen bewährten Stein,
einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer an ihn glaubt, wird nicht zu
Schanden.“ (Jesaja 28:16).
"Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der
sein Haus auf Fels baute." (Matthäus 7:24). "Seid also treu dem vollständigen Gesetz
Gottes, damit ihr nicht auf euren bösen Wegen stolpert und dem Tod als eurem letzten
Lohn begegnet. Denn derjenige, der im Geringsten treu ist, ist auch im Großen treu
und derjenige, der im Geringsten untreu ist, ist auch im Großen untreu: So ist es mit
dem heiligen Gesetz, denn die ersten Wahrheiten haltet ihr nicht, aber sucht nach den
Größeren. Sucht zuerst die Gesetze Gottes und alles andere wird euch offenbart
werden. Niemand kann die feste Speise Gottes verdauen, wenn er nicht zuerst von der
flüssigen nimmt, denn mein Gesetz ist das Wasser des Lebens, trinkt es wie reines
Wasser, und alle anderen Geheimnisse Gottes werden euch eröffnet werden, erst dann
werdet ihr den wahren Gott und seine guten Werke kennen." (EHGOC, Kap. 26).

Wer das Fundament, das Wort, das heilige Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung und
der Heiligkeit allen Lebens ablehnt, der wird versagen und ohne Frucht bleiben, wer
es jedoch annimmt, dem wird auch alles andere offenbart werden. Denn die
Geschöpfe, die wir sehen und anfassen können, zu lieben, sind die geringsten
Offenbarungen. Wenn wir sie nicht verinnerlichen und danach leben, werden wir
keine größeren Offenbarungen empfangen können.

„Denn eine Stunde Deines Glaubens ist kostbarer als alle Tage und Jahre. Denn wen
sollte es geben, der deine Gnade anzieht und verworfen wird?“

In einem ägyptischen Grab wurden jahrtausendealte Samen gefunden. Als sie


gepflanzt wurden, keimten sie und wuchsen zu gesunden Pflanzen heran. Die
Dunkelheit dieses Grabes, die seit Ewigkeiten geherrscht hatte, wurde in einem
Moment beim Eintritt des Lichts zerstreut. Es ist die Gegenwart Gottes, die Licht und
Leben spendet: nicht die allgemeine, alles durchdringende Gegenwart, sondern die
lebendige Gegenwart, die in den Tiefen unseres Seins denen begegnet, die sich nach
innen wenden und ausharren. Wenn die Saat im Boden vom Regen befeuchtet und
vom Sonnenlicht erwärmt wird, regt sich das Leben darin und das Aufwärtswachstum
aus der Dunkelheit ins Licht beginnt. Auf die gleiche Weise werden diejenigen, die
sich durch Gebet und Meditation ständig in die aktive Gegenwart Gottes stellen, still
und subtil verändert. Denn wir sind wie der Samen im Boden. Es müssen nur die
richtigen Bedingungen hergestellt werden und das Wachstum erfolgt spontan. Unsere
Aufgabe ist es, für die richtigen Bedingungen, die richtige innere Umgebung zu
sorgen und dann zu warten. "Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die
Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von
Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht." (2. Korinther
3,18).

Ein Teil der Idee dieser Ode ist, dass unsere spirituelle Entfaltung zwangsläufig
geschieht, wenn wir uns in die Gegenwart Gottes versetzen. Wir brauchen uns nur
Gedanken zu machen, wie wir in seine Gegenwart kommen können und wie wir
unser Leben so ordnen können, dass nichts unsere spontane Transformation
verhindern kann. Gott ist wie König Midas: Alles, was er berührt, wird göttlich.
Wir können nicht im Wasser sitzen, ohne nass zu werden, wir können nicht in der
Luft sitzen, ohne getrocknet zu werden, und wir können nicht im Feuer sitzen, ohne
verbrannt zu werden. Ebenso können wir nicht in Gott „sitzen“, ohne vergöttlicht zu
werden.

„Denn dein Siegel ist bekannt, und deine Geschöpfe sind ihm bekannt.“

Ein Meisterbildhauer nimmt Wachs, Holz, Stein oder Ton und formt es in die Form,
die in seinem Kopf existiert. Gott formt uns also durch seine handelnde Gegenwart in
seine „Form“. Das Siegel Gottes, der heilige Geist, ist das, was uns dazu bringt,
unsere ursprüngliche Form wiederzuerlangen – und mehr. "Wirkt nicht für die Speise,
die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des
Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt [versiegelt]."
(Johannes 6:27). "Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat, ist
Gott, der uns auch versiegelt und die Anzahlung des Geistes in unsere Herzen
gegeben hat." (2. Korinther 1:22). "In ihm (Christus) seid auch ihr, die ihr das Wort
der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid
auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der
verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir
sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit." (Epheser 1:13-14). "Darum legt
die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir
untereinander Glieder sind. Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über
eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, der
stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut,
damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules Geschwätz aus eurem
Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es
Gnade bringe denen, die es hören. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit
dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn
und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber
untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott
euch vergeben hat in Christus." (Epheser 4:25-32).

„Und deine Heerscharen besitzen es, und die reinen Erzengel kleiden sich damit. Du
hast uns deine Gemeinschaft gegeben; es war nicht so, dass du uns gebraucht hättest,
sondern dass wir dich brauchen. Lass deinen Tau auf uns niederträufeln und öffne
deine reichen Quellen, die uns Milch und Honig ausgießen. Denn es gibt kein
Bereuen bei dir, so dass du irgendetwas bereuen solltest, was du versprochen hast.
Und das Ende wurde vor dir offenbart.“

Diese letzte Aussage sagt uns, warum Gott sich so sehr um uns kümmert: Er sieht das
Endergebnis, die Errungenschaft, den perfekten Zustand, der mit der Zeit ewig uns
gehören wird. Unwissende Religion schreibt Gott denselben Fehler zu und verkündet,
dass er eher auf unsere Sünden, unsere Schwäche und unsere Unwissenheit als auf
unsere letzte Göttlichkeit reagiert, und dass wir diese Reaktion fürchten und
versuchen sollen, diese Reaktion zu vermeiden.
Aber die Wahrheit ist anders, denn "weder Tod noch Dämonen noch andere
gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, nichts in der ganzen
Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus
Christus, unserem Herr (Römer 8:38-39)." Daher sagt der Odist schlussfolgernd:

„Denn was du gegeben hast, hast du umsonst gegeben, und du ziehst es nicht mehr
zurück oder nimmst es wieder weg. Denn alles wurde vor dir als Gott offenbart und
von Anfang an von dir angeordnet. Und du, o Herr, hast alles gemacht.“

"Und der Beschluss des Ewigen hat jedem von ihnen den Geist des Lebens und den
Heiligen Odem gegeben, und was er seinen Geschöpfen frei gibt, haben weder
Menschen noch Engel die Vollmacht, zurückzunehmen oder zu beanspruchen."
(EHGOC). "Welches aber ist hingegen das, das erben wird? Es ist das, was zu Jesus
gehört und seinem Blut. Deswegen hat er gesagt: Wer mein Fleisch nicht essen und
mein Blut nicht trinken wird, hat kein Leben in sich. Was bedeutet das? Sein Fleisch
ist das Wort, und sein Blut ist der heilige Geist. Wer diese empfangen hat, hat
Nahrung und Trinken und Kleidung." Und weiter: "Alle, die das vollkommene
Licht(kleid) anlegen, können von den (irdischen) Mächten nicht gesehen und daher
auch nicht ergriffen werden. Wer das Licht(kleid) anlegt im Mysterium, wird zur
Vereinigung gelangen. Hätte sich das Weib nicht vom Mann getrennt, so würde es
nicht sterben mit dem Mann. Diese Trennung ist die Ursache des Todes. Deshalb kam
Christus, damit er die Trennung, die vom Anfang (der Welt) an Bestand, wieder
beseitige, sie beide vereinige und allen die durch die Trennung gestorben waren,
Leben gebe und sie wieder vereinige. Im Brautgemach aber ist es, wo sich die Frau
(die Seele) mit ihrem Gatten (dem Geist) vereinigt. Wer sich im Brautgemach
vereinigt, trennt sich nie mehr. Eva konnte sich von Adam trennen, da sie noch nicht
mit ihm verbunden gewesen war im Brautgemach." (Philippus-Evangelium)
Ode 5
Ich danke dir, o Herr, weil ich dich liebe. O Allerhöchster, du wirst mich nicht
verlassen, denn du bist meine Hoffnung. Umsonst habe ich Deine Gnade
empfangen, und durch sie werde ich leben. Meine Verfolger werden kommen
und mich nicht sehen. Eine Wolke der Finsternis wird auf ihre Augen fallen, und
eine dichte Düsternis wird sie verdunkeln. Und sie sollen kein Licht sehen, damit
sie mich nicht ergreifen. Lass ihre Ratschläge düster werden, damit alles, was sie
listig ausgeheckt haben, auf sie selbst zurückfällt. Denn sie haben einen
Ratschluss getroffen, doch er ist nicht gelungen. Ihre bösartigen Pläne erwiesen
sich als wertlos. Denn meine Hoffnung ruht auf dem Herrn, und ich fürchte
mich nicht. Und weil der Herr mein Heil ist, fürchte ich mich nicht. Und er ist
wie ein Kranz auf meinem Haupt, und ich bleibe standhaft. Auch wenn alles
erschüttert werden sollte, bleibe ich standhaft. Und wenn alles Sichtbare
untergeht, werde ich nicht sterben. Denn der Herr ist bei mir, und ich bin bei
ihm. Alleluja.

Kommentar zu Ode 5.

„Ich danke dir, o Herr, weil ich dich liebe.“

Diese gesamte Schöpfung, das Offenbare wie auch das Verborgene, wurde für uns
ausgebreitet, um unsere Entwicklung zu bewussten und vollkommenen Söhnen
Gottes zu ermöglichen. Wer sich all der Segnungen bewusst ist, welche er uns wie
auch das Leben selbst frei und im Überfluss gab, wer erkennt, dass wir unsere
Existenz in Gott und durch ihn haben, und wer die Liebe, die Barmherzigkeit und den
Frieden Gottes erfahren hat, der kann nicht anders als seinen Vater zu lieben und ihm
zu danken. Um Gott wirklich zu danken, müssen wir seine Schöpfung für den
beabsichtigten Zweck verwenden: Unseren Aufstieg zum Göttlichen Bewusstsein.
Denn, wie im Philippus-Evangelium zu lesen, können wir die Auferstehung und die
Salbung zum Christus nur mittels des Abbildes, d.h. während unserer Inkarnation im
Fleisch, erlangen. Deshalb sang David: "Was soll ich dem Herrn für alle seine
Wohltaten an mir zahlen? Ich nehme den Kelch des Heils und rufe den Namen des
Herrn an." (Psalm 116:12-13). Anders gesagt, als David den Segen Gottes sah,
entschloss er sich, aus dem Kelch der Unsterblichkeit zu trinken und von allen
Einschränkungen und der Unwissenheit, die mit der relativen Existenz verbunden
sind, gerettet zu werden. Der Zweck einer Schule besteht darin, zu lernen und sie
danach wieder zu verlassen. Die Schule sind unsere Körper und unsere Erdenmutter.
Wir sind gute Schüler, wenn wir eben diese Geburt nutzen, indem wir uns mit dem
Göttlichen in uns verbinden und wieder eins werden mit Gott, um uns so aus dem
Rad von Tod und Wiedergeburt befreien und zu unserem wahren Zuhause, das wir bei
Gott haben, zurückzugelangen.
„O Allerhöchster, du wirst mich nicht verlassen, denn du bist meine Hoffnung“

In einem aufgezeichneten Vortrag sagte Yogananda, dass er im Rückblick auf sein


Leben vor allem eines gelernt habe: Gott verlässt seine Kinder nie. Denn wie könnte
ein liebender Vater sein Kind verlassen? Es liegt nicht in seiner Natur, dies zu tun.
Gott, "der Vater des Lichts, bei dem keine Veränderlichkeit und kein Schatten der
Wendung ist." (Jakobus 1:17), ist unsere Hoffnung, denn "wenn wir nicht treu sind,
bleibt er doch treu: er kann sich selbst nicht verleugnen." (2. Timotheus 2:13).
Deshalb singt der Odist weiter:

„Umsonst habe ich Deine Gnade empfangen, und durch sie werde ich leben.“

Im neuen Testament finden wir einige Gleichnisse, wie zum Beispiel das vom
verlorenen Sohn, der zum Haus seines Vaters zurückkehrt, nachdem er sein Erbe,
seine diamantene Krone des Heils, für Kieselsteine verprasst hatte, oder das vom
Schuldner, dem all seine Schulden erlassen wurden, als er seinen Gläubiger (Gott)
anflehte. Yahshua sagte, dass er das Wasser des Lebens, von dem uns nie wieder
dürstet und welches uns das ewige Leben schenkt, allen umsonst gibt, die davon
trinken wollen. Dies verdeutlicht nur ansatzweise, wie groß die Gnade und
Barmherzigkeit Gottes ist, wenn seine Kinder von ihren Wegen der Finsternis
umkehren und wieder in sein Licht, seinem heiligen Gesetz, der Liebe zu aller
Schöpfung, zurückkehren. Wenn wir dieser Liebe treu bleiben und der Vater sieht,
dass wir uns im Kleinen, der vergänglichen Schöpfung, die er uns anvertraut hat, als
treue Verwalter erweisen, dann wird er uns auch das Große, Unvergängliche
anvertrauen und wir werden gemeinsam mit Christus über Himmel und Erde
herrschen.

„Meine Verfolger werden kommen und mich nicht sehen. Eine Wolke der Finsternis
wird auf ihre Augen fallen, und eine dichte Düsternis wird sie verdunkeln. Und sie
sollen kein Licht sehen, damit sie mich nicht ergreifen. Lass ihre Ratschläge düster
werden, damit alles, was sie listig ausgeheckt haben, auf sie selbst zurückfällt. Denn
sie haben einen Ratschluss getroffen, doch er ist nicht gelungen. Ihre bösartigen
Pläne erwiesen sich als wertlos“

"Sie haben sich gegen dich verschworen und schmieden viele verwegene Pläne; doch
erreichen werden sie damit nichts." (Psalm 21:12). "Mögen sich auch mächtige Leute
verbünden und gemeine Pläne gegen mich schmieden, bleibe ich trotz allem dein
Diener und denke über deine Ordnungen nach." (Psalm 119:23). "Wer böse Pläne
schmiedet, betrügt sich selbst; wer anderen hilfreichen Rat erteilt, macht sich selber
Freude." (Sprüche 12:20). Wie bereits erwähnt, wirkt der Heilige Geist im
Offenbaren so, dass er die bösen Mächte den Heiligen dienstbar macht. Außerdem
sorgt das Gesetz von Saat und Ernte, oder auch Karma genannt, dafür, dass alles, was
wir tun, auf uns zurückfällt, das Gute wie das Böse.
Wenn wir unsere Schwingung weiter erhöhen, insbesondere durch Gebet und
Meditation, werden negative Menschen durch das Gesetz der Anziehung gleichartiger
Kräfte aus unserem Leben verschwinden und andere negative Menschen werden uns
überhaupt nicht „sehen“. Denn das Gesetz der Anziehung, zusammen mit göttlicher
Fügung, führt Menschen von gleicher Schwingung zusammen. Unsere geistige
Gesinnung und die damit verbundenen Schwingungen, die wir aussenden, hat
unmittelbaren Einfluss darauf, welchen Menschen wir begegnen und welche sich
automatisch von uns distanzieren, uns praktisch gar nicht wahrnehmen. Wie diese
Ode andeutet, sind diejenigen, die in einem höheren Bewusstsein leben, entweder für
böse Menschen unsichtbar oder für sie so unangenehm, dass sie sie meiden.
Ausnahmen können auftreten, wenn zum Beispiel „schlechtes Karma“ auf uns
zurückkommt, zum Beispiel, wenn wir in diesem oder einem früheren Leben gute
Menschen belästigt oder verletzt haben. Wenn die Aura einer Person sehr stark ist,
werden alle negativen Energien, die auf sie gerichtet sind, zurückprallen, und
diejenigen treffen, die sie gesendet haben.

„Denn meine Hoffnung ruht auf dem Herrn, und ich fürchte mich nicht. Und weil der
Herr mein Heil ist, fürchte ich mich nicht. Und er ist wie ein Kranz auf meinem
Haupt, und ich bleibe standhaft. Auch wenn alles erschüttert werden sollte, bleibe ich
standhaft. Und wenn alles Sichtbare untergeht, werde ich nicht sterben. Denn der
Herr ist bei mir, und ich bin bei ihm.“

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Göttlichkeit zu betrachten. Eine besteht darin, sie als
absolut unterschiedlich von uns selbst, und daher außerhalb von uns zu sehen. Die
andere ist, sie als absolut eins mit uns, und damit in uns zu sehen. Die Ergebnisse
dieser beiden Ansichten sind in ihrer Wirkung auf uns völlig unterschiedlich. Das
eine erzeugt Sorgen, Unsicherheit und Ängste, wobei es gelegentlich „Glaube“ und
„Hoffnung“ geben kann, um das Unbehagen künstlich zu lindern. Das andere erzeugt
Zuversicht, Vertrauen, inneren Frieden und innere Stärke. Diejenigen, die an die
äußere Sichtweise Gottes glauben, entwickeln eine eine falsche und ungesunde
Abhängigkeit von Gott, da sie der festen Überzeugung sind, wertlose und hilflose
Sünder zu sein. Diejenigen, die an der inneren Sichtweise festhalten, sind auf die
Notwendigkeit der Selbsterkenntnis und der Befreiung ihres inneren Potenzials
bedacht, um das Göttliche, den Himmel auf Erden, zu manifestieren. Das wahre
Evangelium (die Gute Nachricht) des authentischen Christentums ist das vom
"Christus in uns, der Hoffnung der Herrlichkeit" (Kolosser 1:27). Unsere Christus-
Natur ist in uns verborgen und muss (wieder) hervorgebracht werden.
Ode 6
Wie sich der Wind über die Harfe bewegt und die Saiten sprechen, so spricht in
meinen Gliedern der Geist des Herrn, und ich spreche durch seine Liebe. Denn
sie zerstört alles Fremde und alles Bittere. Denn so war es von Anfang an und
wird es bis ans Ende sein. Dass nichts gegensätzlich sein sollte und sich nichts
gegen Ihn erheben sollte. Der Herr hat die Erkenntnis seiner selbst vervielfacht
und ist eifrig, dass diese Dinge bekannt gemacht werden, die uns durch seine
Gnade geschenkt wurden. Und den Lobpreis seines Namens hat er uns gegeben,
unser Geist lobt seinen Heiligen Geist. Und es floss aus einer Quelle und wurde
ein großer und breiter Strom, denn er überflutete und zerriss alles und es
zerbrach und brachte es zum Tempel. Und die Beschränkungen der Menschen
konnten es nicht zügeln, noch die Künste derer, deren Aufgabe es ist, Wasser zu
zügeln. Denn es breitete sich über die ganze Erde aus und erfüllte alles. Da
tranken alle Durstigen auf der Erde, und der Durst wurde gelindert und gestillt.
Denn vom Allerhöchsten wurde der Trank gereicht. Gesegnet sind also die
Diener dieses Getränks, denen dieses Wasser anvertraut ist. Sie haben die
ausgedörrten Lippen erfrischt und den erstarrten Willen geweckt. Und Seelen,
die kurz davor waren, dahinzuscheiden, haben sie vor dem Tod zurückgehalten.
Und die Glieder, die gefallen waren, machten sie gerade und richteten sie auf.
Sie gaben Kraft für ihr Kommen und erleuchteten ihre Augen. Denn jeder
erkannte sie im Herrn, und durch die Wassern lebten sie ein ewiges Leben.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 6.

„Wie sich der Wind über die Harfe bewegt und die Saiten sprechen, so spricht in
meinen Gliedern der Geist des Herrn, und ich spreche durch seine Liebe.“

Der Odist drückt damit seine Liebe und Wertschätzung für die Freiheit, den Frieden
und die Liebe durch den Heiligen Geist aus, der seinen Mund von der Liebe in
seinem Herzen übergehen lässt, und der auch als Wind oder Hauch beschrieben wird.

„Denn sie zerstört alles Fremde und alles Bittere.“

Der Heilige Geist heilt und reinigt, „denn er vernichtet alles Fremde und alles
Bittere“. Alles, was unserer ewigen Natur fremd ist, wie Unwissenheit, Sünde,
Ängste und Groll werden durch das Geistbewusstsein vernichtet. Auch werden die
weltlichen und materiellen Dinge und Angelegenheiten, die vorher nahezu das ganze
Leben bestimmt haben, plötzlich völlig unwichtig und sind nicht mehr als Mittel zum
Zweck, ja man könnte fast sagen ein notwendiges Übel. Das, was vorher auf die
nichtigen, vergänglichen Dinge und „Vergnügen“ ausgerichtet war, sucht nun
vielmehr nach dem, was ewiglich und wirklich von Wert ist: die körperliche und vor
allem geistige Reinigung und Weiterentwicklung zum Christus in uns.
„Denn so war es von Anfang an und wird es bis ans Ende sein.“

Diese Aussage impliziert, dass jeder Mensch zu allen Zeiten den heiligen Geist zu
seinem eigenen Heil empfangen und zum Christus werden konnte. Dies ist insofern
sehr interessant, als es in den biblischen Evangelien den Anschein erweckt, als wäre
die Ausschüttung des heiligen Geistes erst nach der Himmelfahrt Christi erfolgt und
den Menschen die Empfängnis des heiligen Geistes zur Errettung ermöglicht. Dies
würde jedoch bedeuten, dass ALLE Menschen, die vor Jesu Himmelfahrt starben,
zwangsläufig NICHT gerettet werden konnten. Falls diese biblische Darstellung also
richtig sein sollte, was ich persönlich stark bezweifle, kann dies m.E. nur im
Zusammenhang mit dem „Rad der Geburt“ (Jakobus 3:6), d.h. der Re-Inkarnation, als
eine glaubwürdige Möglichkeit betrachtet werden, da es andernfalls die
Gleichgültigkeit oder Unfähigkeit Gottes zur Errettung seiner Kinder, und seine
Ungerechtigkeit und Parteilichkeit bedeuten würde, was aber natürlich
auszuschließen ist. Die Realität von Re-Inkarnation zur Reinigung und zum Aufstieg
der Seele bis hin zur Wiedervereinigung mit Gott ist m.E. ohnehin jenseits jeden
Zweifels. Denn auch wenn dies im Mainstream-Christentum eine „Irrlehre“ ist, so
lässt sich dies, wie auch vieles andere, jedoch allein anhand der Bibel und den
Aussagen Jesu eindeutig widerlegen. Doch zurück zum Wirken des heiligen Geistes,
der uns, wie sein Name schon sagt, heiligt, indem er uns von allem Bösen, von
unserem niederen Selbst, der fleischlichen Natur, befreit, indem er das in uns
verborgene höhere Selbst, das Göttliche in uns, „aktiviert“ und zum Vorschein und
schließlich zur vollen Blüte bringt. Im 2. Timotheus Brief ist von Menschen die Rede,
"die eine Form der Gottesfurcht haben, deren Kraft aber verleugnen". Dies trifft m.E.
auch auf Menschen zu, die sich selbst als hilflose und geborene Sünder betrachten
und der Kraft Gottes nicht zutrauen, dass sie selbst wie Christus werden können, und
daher eher an seinen Sühnetod glauben, der eine rein paulinische (Irr-)Lehre ist, und
die Kraft des heiligen Geistes verleugnen. Das Feuer des heiligen Geistes „verbrennt“
alles, was nicht von bzw. in Gott ist, so:

„Dass nichts gegensätzlich sein sollte und sich nichts gegen Ihn erheben sollte.“

Was sich dem Guten widersetzt, kann sich weder gegen Gott noch gegen uns erheben,
außer in unserem Willen, denn wir sind von Gott untrennbar. Alles, was unserem
Aufstieg zum Göttlichen Bewusstsein im Inneren oder Äußeren entgegensteht, wird
im „Feuer“ des Heiligen Geistes geschmolzen. Da letztlich, wenn die neue Erde und
der Himmel erschaffen wurden, der Herr selbst uns zum Licht sein wird, kann
niemand bestehen, in dem nicht das Licht des Vaters ist, denn alle Finsternis, alles
Böse muss zwangsläufig zugrunde gehen. Deswegen wird die zweite „Reinigung“ der
Erde vom Bösen nicht wieder durch Wasser sein, sondern durch Feuer, nämlich durch
das Feuer des heiligen Geistes. Alles, was nicht durch ihn selbst neu geboren,
gereinigt und geheiligt wurde, wird vergehen. So sagte Johannes der Täufer "Ich taufe
euch zwar mit Wasser, aber der Heilige, der mächtiger ist als ich und dessen Riemen
seiner Sandalen ich nicht würdig bin zu lösen, kommt nach mir. Er wird euch mit
Wasser taufen und mit Feuer." (EHGOC, Kap. 8).
Und im 2. Petrus-Brief lesen wir: "Die jetzigen Himmel und die jetzige Erde aber
sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des
Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen." Gott hat uns alles zur
Errettung notwendige auf einem Silbertablett serviert, alles, was wir tun müssen ist
wählen und darum bitten! Genau wie der ewige und unendliche Garten unseres
Herzens und unseres Gemüts, das Königtum der Himmel in uns, zum Segen oder zum
Fluch werden kann, je nachdem, ob wir Blumen oder Unkraut darin pflanzen und
bewässern, so kann auch die Gabe der freien Wahl zum Segen oder zum Fluch
werden, je nachdem ob wir uns für oder gegen Gott entscheiden. In 5.Mose 30:19
sagt Gott: „Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: Das
Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, Segen und Fluch! So wähle das Leben!“
Wie bei jeder Wahl / Entscheidung sollte man sich allerdings auch über die
Konsequenzen im Klaren sein, denn anders als in der pervertierten Lehre des
Mainstream-Christentums reicht es nicht aus, ein Lippenbekenntnis abzulegen und
Yahshua als seinen Herrn und Erlöser anzunehmen, sondern der Weg, sein Weg, der
einzige Weg, muss von jedem einzelnen von uns selbst beschritten werden. Daher
warnte er uns: "Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein
Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher
hin und berechnet die Kosten, ob er ⟨das Nötige⟩ zur Ausführung hat? Damit nicht
etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen,
anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und
konnte nicht vollenden." (Lukas 14:27-30). Dies hört sich vielleicht schwer an, doch
wenn wir die Gegenwart Gottes, sein Angesicht durch Meditation und Gebet täglich
und beharrlich suchen, dann geschieht dies von ganz alleine. Das einzige wirkliche
Hindernis sind unser Zweifel und unser Unglauben. Denn: "Bei Menschen ist dies
unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich." (Matthäus 19:26)

„Der Herr hat die Erkenntnis seiner selbst vervielfacht und ist eifrig, dass diese
Dinge bekannt gemacht werden, die uns durch seine Gnade geschenkt wurden.“

Jesus bezeichnete den Heiligen Geist gewöhnlich als „Geist der Wahrheit“. Dies liegt
daran, dass der Heilige Geist das offenbart, was wahr ist, und dass alles, was ihn,
bzw. sie, berührt - denn so wie der Logos der männliche Aspekt Gottes ist, so ist der
heilige Geist der weibliche Aspekt, seine ewige Gemahlin – in die Wahrheit geführt
wird. "Der Geist der Weisheit und Offenbarung" (Epheser 1:17), offenbart Gott und
macht diejenigen zu Göttern, die diese Offenbarung empfangen. Darüber hinaus „ist
ist der Heilige Geist eifrig, „dass die Dinge bekannt werden, die uns durch seine
Gnade geschenkt wurden.“, wie es hier heißt. Das heißt, der Heilige Geist zeigt uns
sowohl die Kanäle der vergötternden Kraft, der göttlichen Gnade, als auch die Wege
des inneren Lebens und der Entwicklung, durch die wir unseren Schatz der
spirituellen Evolution vermehren können. "Denn alle, die vom Geist Gottes geleitet
werden, sind Söhne Gottes." (Römer 8:14). "Wir alle, die mit offenem Angesicht wie
in einem Glas die Herrlichkeit des Herrn betrachten, werden von Herrlichkeit zu
Herrlichkeit in dasselbe Bild verwandelt, wie durch den Geist des Herrn." (2.
Korinther 3:18).
„Und den Lobpreis seines Namens hat er uns gegeben, unser Geist lobt seinen
Heiligen Geist.“

Wir können nicht loben, was wir nicht kennen, noch können wir etwas loben, das
nichts Lobenswertes ist (oder tut). Dieser Satz weist auch darauf hin, dass der Name
Gottes und der Heilige Geist identisch sind. Unser Geist lobt den Göttlichen Namen,
weil er uns befreit, wie der nächste Vers beschreibt:

„Und es floss aus einer Quelle und wurde ein großer und breiter Strom, denn er
überflutete und zerriss alles, und es zerbrach, und brachte es zum Tempel.“

"Im Norden des Gartens (Eden) gibt es ein Meer aus Wasser, klar und rein im
Geschmack, anders als alles andere Wasser; ... Und wenn sich ein Mann darin wäscht,
wird er rein von seiner Reinheit und weiß von seinem Weiß - selbst wenn er dunkel
war. Und Gott schuf dieses Meer in seiner Freude, denn er wusste, was aus dem
Menschen werden würde, den er schuf; so dass, nachdem er den Garten wegen seiner
Übertretung verlassen hatte, Menschen auf der Erde geboren werden sollten. Unter
ihnen sind Gerechte, deren Seelen Gott am letzten Tag erwecken würde; Wenn alle
von ihnen zu ihrem Fleisch zurück kehren, baden Sie im Wasser dieses Meeres und
bereuen ihre Sünden." (1st Book of Adam and Eve, Kapitel 1). "Und er zeigte mir
einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem
Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits
und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat
seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen."
(Offenbarung 22:1-2).

Dieser Baum des Lebens und die reinigenden Wasser, nach dessen „Trinken“ es uns
nie wieder dürstet , fanden ihren Ausdruck in Yahshua, der ins Fleisch kam
(inkarnierte), um es jedem frei zu geben: „Wer aber von dem Wasser trinken wird,
das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser,
das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige
Leben quillt.“ (Johannes 4:14). Yahshua, wie auch Johannes der Täufer, haben nicht
umsonst das Gleichnis eines Baumes gewählt, der, wenn er keine guten Früchte
bringt, abgehauen und ins Feuer geworfen wird, da er zu nichts nütze ist, d.h. nicht zu
dem geworden ist, was ein Baum werden sollte, so wie der Mensch, der nicht zu dem
wird, was er sein soll, nämlich jemand, der gute Gedanken, gute Worte und gute
Taten hervorbringt, ebenfalls „ins Feuer geworfen wird“. In dem Baum des Lebens,
dem Christus-Menschen im Fleisch, dessen Wurzeln im Reich der Erdenmutter liegen
und dessen Zweige sich zum Reich des Himmelsvaters ausstrecken, sind die Kräfte
der Erdenmutter, die uns ein langes und gesundes Leben hier auf Erden schenken,
und die Kräfte des Himmelsvaters, die uns das Leben des Geistes und somit das
ewige Leben schenken, vereint, sowie der Heilige Logos und der Heilige Geist.
Zuerst sind die Bewegungen des Heiligen Geistes in Form des Wortes / Göttlichen
Namens ein kleiner Strom, aber wenn er ungehindert weiterlaufen darf und sogar
durch unsere Anwendung der spirituellen Disziplin unterstützt wird, wird er bald zu
einem starken und breiten Fluss in seinen Auswirkungen. Schließlich überflutet und
durchdringt er alles in uns, löst unsere Fesseln und bringt uns in den Tempel des
Göttlichen Bewusstseins, in die Tiefen der Göttlichkeit selbst. Wenn man sich die
zerstörerische Kraft eines reißenden Stromes, der zum Beispiel bei einer
Überschwemmung einen Berghang oder ein Gefälle niederprescht und alles mit sich
reißt und zerbricht, dann ist das gerade einmal annähernd vergleichbar mit der Kraft
Ströme lebendigen Wassers, die uns von allem befreien, was der Werdung des
Christus-Menschen in uns entgegensteht. "Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir
und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden
Ströme lebendigen Wassers fließen." (Johannes 7:38).

„Und die Beschränkungen der Menschen konnten es nicht zügeln, noch die Künste
derer, deren Aufgabe es ist, die Wasser zu zügeln. Denn es breitete sich über die
ganze Erde aus und erfüllte alles.“

In den Anfangsstadien unseres spirituellen Lebens ist es nicht sicher, wie die Dinge
verlaufen werden, denn in uns befinden sich tatsächlich „diejenigen, deren Aufgabe
es ist, das Wasser (des Lebens) zu zügeln“, die Wasser des Wirkens des Heiligen
Geistes, nämlich die fleischliche Natur unseres niederen Selbst, das nach allen
„Vergnügungen“ strebt, die uns zwar für den Moment den Anschein von Glück
geben, aber letztlich nur zu unserem Schaden und unserer Zerstörung, dem Tod,
führen. Dies sind all die Dinge, mit denen uns der Widersacher verführt und uns von
unserer wahren Natur und der Erkenntnis unserer wahren Heimat und Herrlichkeit,
die wir einzig im Vater haben, ablenkt. Sobald aber diese Macht vorrückt und wächst,
ist das Ergebnis unvermeidlich: Wir werden in den Tempel gebracht. Die, „deren
Aufgabe es ist, die Wasser zu zügeln“, sind aber auch die Handlanger des
Widersachers hier auf Erden, die, wie Yahshua sagte, sich selbst den Weg ins
Himmelreich versperren und auch denen, die hinein wollen. In dem Fall waren es die
Pharisäer und Schriftgelehrten in Israel, doch damit sind auch alle anderen
Priestertümer gemeint, die nicht Gott dienen, sondern, wie Yahshua selbst zu den
Pharisäern sagte, den Teufel zum Vater haben, und die nur an weltlichen Gütern,
Macht, Ansehen und Ruhm interessiert sind, und diese erlangen und erhalten, indem
sie sich als den einzige Mittler zwischen Gott und dem Menschen ausgeben, ohne den
es keine Errettung geben kann. Die einzig legitimen Mittler Gottes sind jedoch der
Sohn und die Tochter, das Wort / der Heilige Logos und der Heilige Geist und in
eingeschränktem Maße auch die Menschen, die mit ihnen, und somit auch der
einzigen Quelle, Gott, verbunden sind.

„Da tranken alle Durstigen auf der Erde, und der Durst wurde gelindert und gestillt.
Denn vom Allerhöchsten wurde der Trank gereicht.“
"Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht
dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine
Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt." (Johannes 4:14). Dieser Durst
nach wahrer göttlicher Liebe kann nur durch Gott selbst gestillt werden. Nichts
Irdische könnte diesen Durst jemals stillen, sondern es verlangt immer nur nach mehr.
Denn alle irdischen Dinge, sind nur Liebesersatz für die, die, ohne sich dessen
bewusst zu sein, in Wahrheit nach wahrer Liebe suchen. Liebesersatz stillt diesen
Durst jedoch bestenfalls für den Moment, braucht aber auf lange Sicht immer mehr
und mehr, um dem Menschen die Illusion von wahrer Liebe aufrecht zu erhalten.

In der 3. Essener Schriftrolle lesen wir: "Liebe ist eine Überlebensfrage. Ich brauche
Liebe oder einen Liebesersatz, buchstäblich um überleben zu können. Viele
Menschen sind aus Mangel an Liebe gestorben. Für Liebe gibt es mannigfaltigen
Ersatz: Macht, Geld, materiellen Besitz, Popularität und Ruhm. Sogar Abscheu und
Hass sind Liebesersatz. Jede Form markanter Beachtung kann als Liebesersatz
dienen. Liebesersatz befriedigt indessen nicht wirklich. Bestenfalls bietet er nur
zeitweilige Betäubung und ruft wie ein Rauschgift nach Steigerung. Ist Macht mein
Liebesersatz, so brauche ich heute mehr davon als gestern. Das gleiche gilt für Geld,
Hass, Mitleid und alle anderen Formen markanter Beachtung, mit Ausnahme der
Liebe... Jede zugefügte Unbill, jeder Streit und jeder Krieg ist Ausfluss des Hungers
nach Anerkennung der Tatsache, "dass ich etwas ausmache." Jedes jemals begangene
Verbrechen ist die Folge dieser Lebensnotwendigkeit. Der Verbrecher sagt sich im
innersten Herzen, "ich mache etwas aus; und wenn mir diese Gewissheit nicht gütlich
zuteil wird, so werde ich euch zeigen, dass man mit mir zu rechnen hat." Dieses
Bedürfnis nach Anerkennung der Tatsache, dass ich wichtig bin, ist nichts anderes als
der Wunsch, geliebt zu werden. Wenn (weiß, dass) ich geliebt werde, so weiß ich,
dass ich von Bedeutung bin, dass meine Existenz für den oder die Menschen, die
mich lieben, wichtig ist. Ich brauche keinen anderen Beweis. Ich werde geliebt, das
genügt." Diese unersättliche Sucht nach jeder möglichen Form von Liebesersatz ist
heute sichtbarer denn je und sie ist die Ursache für alle Missstände auf der Erde.
Auch der heilige Jakobus schrieb: "Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten
unter euch? Nicht daher: aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt
und habt nichts; ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt
Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr
übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht,
dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?" (Jakobus 3:1-4)

„Gesegnet sind also die Diener dieses Getränks, denen dieses Wasser anvertraut ist.
Sie haben die ausgedörrten Lippen erfrischt und den erstarrten Willen geweckt. Und
Seelen, die kurz davor waren, dahinzuscheiden, haben sie vor dem Tod
zurückgehalten. Und die Glieder, die gefallen waren, machten sie gerade und
richteten sie auf. Sie gaben Kraft für ihr Kommen und erleuchteten ihre Augen. Denn
jeder erkannte sie im Herrn, und durch die Wasser lebten sie ein ewiges Leben.“
Die Diener des Getränks sind all diejenigen, von denen Yahshua sagte: "Wer daher
die Wahrheit vor den Menschen bekennt, die auch ich vor meinen Eltern im Himmel
bekenne, den werde ich vor ihnen bekennen. Wer aber auch immer die Wahrheit vor
den Menschen leugnet oder pervertiert, den werde ich auch öffentlich vor meinen
Eltern im Himmel leugnen." Und weiter sagte er: "Daher lasst euer Licht leuchten
damit es gesehen wird, denn niemand verdeckt eine Laterne mit einem Sack, damit
das Licht verborgen bleibt. Wisset heute, ihr seid das Licht der Welt und meine
Schafe schauen auf euer Licht. Füttert meine Schafe, so wie es der gute Hirte euch
geboten hat, denn meine Engel werden dir viele bringen, die sich nach dem Christus
und seinen Wahrheiten sehnen. Füttert meine Schafe, ja, füttert meine kleinen
Lämmer... Ich sage euch daher, füttert meine Schafe, denn der ewige Vater im
Himmel und die Heilige Mutter bitten euch darum, genauso wie sie mich darum
gebeten haben. Füttert meine Schafe, denn sie warten auf euer Wort und suchen nach
der heiligen Lebensweise, und sie sind der wahre Same Israels, der unter allen
Völkern zerstreut ist... Ja, die heiligen Engel kennen den Samen Gottes und führen
dich zu jedem von ihnen, aber ihr sollt meine Schafe mit den Wahrheiten des
Königreichs füttern. Und wenn jemand sich weigert, die Schafe der wahren Herde zu
füttern, wird er nicht die Segnungen erben, die schon vor Grundlegung der Welt
bereitgestellt wurden. Geht hin und füttert die verlorenen Schafe, auch Israel und alle
Menschen, die die Gerechtigkeit und die reine Opfergabe lieben." (EHGOC, Kap.
37).

Wer ein verlorenes Schaf wieder auf den rechten Weg bringt, der erntet großen Segen,
denn er hat eine Seele gerettet: "Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der
Wahrheit abirrt und jemand ihn zurückführt, so wisst, dass der, welcher einen Sünder
von der Verirrung seines Weges zurückführt, dessen Seele vom Tode retten und eine
Menge von Sünden bedecken wird." (Jakobus 5:19-20). Wie es in einer anderen Ode
auch heißt: Der Herr wird an seinen Heiligen erkannt. An der Liebe zu allen
Geschöpfen soll man uns erkennen: "Wisset auch, dass durch diese Worte alle
Menschen erkennen werden, dass ihr nur meine Jünger seid, wenn ihr untereinander
Liebe habt und allen Geschöpfen Gottes Liebe und Barmherzigkeit zeigt, ja,
besonders den Schwachen und Unterdrückten und denen, die Unrecht leiden."
(EHGOC, Kap. 71)
Ode 7
Wie der Impuls des Zorns gegen das Böse, so ist auch der Impuls der Freude
über das Geliebte und bringt ungehemmt seine Früchte. Meine Freude ist der
Herr und mein Impuls ist auf ihn gerichtet, dieser, mein Weg, ist wunderschön.
Denn ich habe einen Helfer – den Herrn; Er hat sich mir großzügig in seiner
Einfachheit gezeigt, weil seine Güte seine Größe klein erscheinen lassen hat. Er
wurde wie ich, damit ich ihn empfange; der Form nach wurde er wie ich, damit
ich ihn anziehen konnte. Und ich zitterte nicht, als ich ihn sah, denn er war mir
gnädig. Meine Natur nahm er an, damit ich ihn kennenlernen kann, und meine
Gestalt, damit ich mich nicht von ihm abwende. Der Vater der Erkenntnis ist das
Wort der Erkenntnis. Er, der Weisheit geschaffen hat, ist weiser als seine Werke.
Und Er, Der mich erschaffen hat, als ich noch nicht war, wusste, was ich tun
sollte, als ich ins Dasein kam. Darum hatte er Mitleid mit mir in seiner
überfließenden Gnade und gewährte mir, von ihm zu erbitten und von seinem
Opfer zu empfangen. Denn Er ist es, Der unvergänglich ist, die Vollkommenheit
der Welten und ihres Vaters. Er hat Ihm erlaubt, den Seinen zu erscheinen,
damit sie Ihn erkennen, der sie gemacht hat, und nicht meinen, sie seien von
selbst gekommen. Denn Erkenntnis hat er als seinen Weg bestimmt; Er hat sie
ausgedehnt und erweitert und zur vollständigen Vollkommenheit gebracht. Und
er hat die Spuren seines Lichts darüber gelegt, und ich wandelte darin von
Anfang bis zum Ende. Denn von Ihm wurde es gewirkt, und Er ruhte im Sohn.
Und zu seiner Rettung wird er alles ergreifen; und der Allerhöchste wird in
seinen Heiligen bekannt sein. Um die bekannt zu machen, die Lieder vom
Kommen des Herrn haben, mit denen sie Ihm entgegengehen und Ihm mit
Freude und mit der Harfe vieler Töne singen mögen. Die Seher werden vor Ihm
gehen, und sie werden vor Ihm gesehen werden. Und sie werden den Herrn
preisen für seine Liebe, denn er ist ihnen nahe und erkennt sie. Und Hass wird
von der Erde genommen werden, und zusammen mit Eifersucht wird er
ertränkt. Denn Unwissenheit ist auf ihr vernichtet worden, weil die Erkenntnis
des Herrn auf ihr angekommen ist. Lass die Sänger von der Gnade des Höchsten
singen, und lass sie ihre Lieder bringen. Und ihr Herz wird wie der Tag sein und
wie die herrliche Schönheit des Herrn ihr liebliches Lied. Und es soll nichts
geben ohne Leben, ohne Wissen, noch Stumm. Denn (der Herr) hat seiner
Schöpfung einen Mund gegeben, um ihm die Stimme des Mundes zu öffnen und
ihn zu preisen. Bekenne seine Macht und zeige allen seine Gnade. Alleluja.
Kommentar zu Ode 7.

„Wie der Impuls des Zorns gegen das Böse, so ist auch der Impuls der Freude über
das Geliebte und bringt ungehemmt seine Früchte.“

Die menschliche Reaktion kann in zwei Ströme unterteilt werden: Anziehung und
Abstoßung. Anziehung kann von einfacher Zuneigung oder Vorliebe bis hin zu
intensivem Verlangen reichen. Abstoßung kann von einfacher Abneigung bis hin zu
intensiver Abscheu, Antipathie und sogar Hass reichen. Beide zusammen ergeben den
ständigen Zyklus von Zuneigung und Abneigung, oder Anziehung und Abstoßung,
der entweder emotional (instinktiv), oder intellektuell sein kann. Dieser Zyklus ist im
gereinigten Geist immer noch vorhanden, aber als eine Unterscheidung basierend auf
spiritueller Einsicht. Daher ruft Negativität eine aktive Abneigung ein Wegstoßen, ein
Ausstoßen der Negativität hervor. „Zorn“ ist eigentlich keine sehr gute Übersetzung.
„Ablehnung“ oder „Aufhebung“ wäre passender. Sogar das griechische Wort, das im
Neuen Testament mit „Zorn“ übersetzt wird, bedeutet so viel wie ein intensives
Gefühl oder eine intensive Reaktion. Es impliziert eine starke Ablehnung, ähnlich der
eines gesunden Immunsystems, als Reaktion auf Toxizität. Man kann eine starke
emotionale oder intellektuelle Abneigung gegen etwas haben, solange diese nicht zu
einem „Zorn des Egos“ führt. Als Yahshua die Tische der Geldwechsler umstieß und
und diese und die Tierhändler aus dem Tempel trieb und mit einer Geißel verhinderte,
dass irgendwelche zu Schaden kamen oder getötet wurden, hatte er ebenfalls eine
solche Reaktion. Der Autor der Ode sagt uns also, dass es eine tief verwurzelte
Impulsantwort auf Objekte gibt, die im gereinigten Herzen Abstoßung gegen das
Böse und Anziehung zum Guten ist: das Höchste Gute ist Gott.

Der Dichter sagt auch, dass wahre Freude (Begeisterung / Entzücken) im reinen
Herzen entsteht, wenn es das Geliebte betrachtet. Freude ist die Antwort darauf und
kein widerwilliges Pflichtgefühl oder ein Gefühl der Unfähigkeit, wie es oft bei auf
das Außen gerichteten Religionen ist. So wissen wir, ob wir Gott lieben oder nicht. Es
ist nicht nur Hingabe, Treue, Ehrfurcht, Ehrerbietung oder Bewunderung, die wir
fühlen sollten und werden, sondern wahre, himmlische Freude. Und diese Freude ist
eine edelmütige Antwort. Sie gibt und empfängt zugleich, daher „bringt sie ihre
Früchte ohne Hemmung“. Es besteht hier einfach keine Notwendigkeit, den
Geisterfüllten und mit Gott und seiner Schöpfung Verbundenen dazu zu überreden.
Da er keinen äußeren Einfluss benötigt, umarmt er mit Freude das, was zur
Göttlichen Vision führt. Yahshua selbst, "der um der vor ihm liegenden Freude
willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete" (Hebräer 12:2), ist das
perfekteste Beispiel dieser Freude. Die "Früchte des Geistes: Liebe, Freude, Friede,
Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit" (Galater 5:22-23)
reichlich und „unbeschränkt“ einzusammeln: das ist Freude. Freude entsteht auch,
wenn wir in uns gehen, und uns unsere Verbindung im Geist zum Göttlichen und zu
allem, was lebt, in unser Bewusstsein erheben, und uns darüber freuen, ein Teil der
großen Familie Gottes zu sein.
„Meine Freude ist der Herr und mein Impuls ist auf ihn gerichtet.“

Gott steht im Mittelpunkt und auf Yahshua sollen wir schauen. Wie der Wüstenvater,
der Heilige Arsenios der Große, sagte: "Wenn du nicht sagst: ‚Gott und ich allein
existieren‘, wirst du Gott nie finden." In Hebräer 12:2 heißt es: "Dabei wollen wir
nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben
geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind." Gewiss ist Religion (re-
ligare = wieder verbinden, d.h. mit Gott und mit dem Göttlichen in uns) wichtig, ja
sogar wesentlich, aber sie ist nur ein Instrument. Niemand bewundert das Klavier
oder die Geige, sondern den brillanten Pianisten und Geiger. Religion ist ein
Werkzeug des Suchenden, der Suchende soll kein Werkzeug der Religion sein. Auf
der anderen Seite können wir uns keinen vernünftigen Pianisten oder Geiger
vorstellen, der behauptet, er bräuchte weder ein Klavier noch eine Geige, also sollten
wir auch niemandem Glauben schenken, der sagt, er brauche keine Religion. In
jedem von uns steckt ein elementarer Impuls zu Gott. Viele töten ihn durch ihr
verhärtetes und verstocktes Herz ab, oder sie betäuben ihn mit Drogen oder einer
beliebigen Form von Liebesersatz. Ein erwachter Mensch zu sein, bedeutet daher,
diesen göttlichen Impuls zu erfahren, und zu danach handeln.

„Dieser, mein Weg, ist wunderschön.“

Warum ist der Weg schön? "Der Weg der Gerechten ist wie das strahlende Licht, das
immer mehr leuchtet bis zum vollkommenen Tag" (Sprüche 4:18). Er ist schön, weil
er uns der göttlichen Schönheit, unserer wahren Natur und Bestimmung, unserer
Erlösung von der von der Lüge, Ignoranz und Gewalt beherrschten Welt und unserem
wahren Zuhause immer näher und näher bringt. Auch hier ist Gott das Maß der
Sache, nicht der Suchende oder die Mechanik oder die Anforderungen der Suche.
Was könnte es schöneres geben, als sich mit Gott zu verbinden und so zu werden wie
er, damit wir ewiglich in seiner Gegenwart bleiben und in unsere wahre Heimat in
unserer ursprünglichen Herrlichkeit zurückkehren können?

„Denn ich habe einen Helfer – den Herrn.“

Wir sind nicht allein auf dem Weg. Der Herr der Schönheit selbst ist unser Begleiter.
Und er ist kein passiver Begleiter. Er ermutigt, erbaut und tröstet uns, wenn wir
betrübt sind, er begleitet uns auf all unseren Wegen und lässt uns lernen und
verstehen. Yahshua sagte: "Siehe: Ich bin bei euch immerdar bis an das Ende der
Zeiten... Und wo immer sieben in Meinem Namen versammelt sind, da bin ich unter
ihnen; ja, auch wenn es nur drei oder zwei sind, und selbst wo nur einer ist, der im
Verborgenen betet, so bin ich mit ihm. Denn ich sage euch wahrlich, den Fels sollt ihr
erheben, und der bin ich."

„Er hat sich mir großzügig in seiner Einfachheit gezeigt, und seine Güte hat seine
Größe klein erscheinen lassen.“
Wenn jemand, wie Yahshua, den Titel König der Könige hat, dann stellt sich der
Mensch alles andere als einen gänzlich einfach gekleideten und in demütiger und
wahrhaftiger Güte und Liebe dienstbaren Menschen vor, der sich um die
Angelegenheit und das Leid der Schwachen und Unterdrückten, des einfachen
„Pöbels“ schert. Was der Mensch unter Herrschaft versteht, führt nur zu Krieg,
Unterdrückung, Ausbeutung, Machtgier und -missbrauch, was Gott darunter versteht,
sagte Yashua, als er gefragt wurde, wer der Größte unter ihnen sei: Der Größte unter
euch soll dienen.

„Er wurde wie ich, damit ich ihn empfange; der Form nach wurde er wie ich, damit
ich ihn anziehen konnte. Und ich zitterte nicht, als ich ihn sah, denn er war mir
gnädig. Meine Natur nahm er an, damit ich ihn kennenlernen kann, und meine
Gestalt, damit ich mich nicht von ihm abwende.“

"Dieser Oberste Priester ist nicht einer, der kein Mitgefühl für unsere Schwächen
haben könnte. Er wurde ja genau wie wir auf die Probe gestellt – aber er blieb ohne
Sünde." (Hebräer 4:15). Yahshua hat denselben Kampf gegen sein Fleisch und die
Welt geführt, wie seine Nachfolger. Oft sind die Menschen so verunsichert, weil sie
nicht wissen, wie sie denken, reden und handeln sollen, um Gott zu gefallen. Die
Liebe und die Wahrheit sind jedoch sehr einfach gestrickt, und gerade das macht sie
so erhaben. Da Yahshua sagte: „Wer mich sieht, sieht den Vater“, haben wir den Vater
durch ihn kennengelernt, und auch wenn wir ihn nie im Fleisch gesehen haben, so
können wir uns durch die Schriften doch seine Herrlichkeit und Majestät ausmalen
und vorstellen. Wir haben ihn nie gesehen, und doch reicht seine Präsenz in unserem
Herzen aus, dass wir uns niemals von ihm abwenden würden. Zur Erinnerung: "Habt
im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Maßstab Jesus Christus
gesetzt hat: Er war in allem Gott gleich, und doch hielt er nicht gierig daran fest, so
wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er
wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Im Gehorsam
gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den
Verbrechertod am Kreuz. Vor Jesus müssen alle auf die Knie fallen – alle, die im
Himmel sind, auf der Erde und unter der Erde; alle müssen feierlich bekennen: Jesus
Christus ist der Herr! Und so wird Gott, der Vater, geehrt." (Philipper 2:5-11).

In Spruch 6 des Philippus-Evangeliums heißt es: "Als wir (noch) Hebräer waren,
waren wir Waisen und hatten (nur) unsere Mutter. Als wir Christen wurden, bekamen
wir Vater und Mutter." Nicht zuletzt durch die (verfälschten) Schriften der Bibel
hatten die Menschen ein völlig verzerrter Gottesbild von einem rachsüchtigen,
unbarmherzigen und strafenden Gott. Dieses Bild wurde seit jeher von den Priestern
bewusst gemalt und erzeugt, um es als absolutes Machtmittel für politische Macht,
Ansehen und Reichtum zu missbrauchen und die Menschen durch Lügen von sich
abhängig zu machen. Wahres Christentum ist: die Menschwerdung zu Christus. Wir
glauben, in Materie eingeschlossen zu sein, aber es ist nur ein Traum von Materie. In
Wirklichkeit leben wir jeden Moment im Geist. "Denn in ihm leben und bewegen wir
uns und sind unser Wesen." (Apostelgeschichte 17:28).
„Der Vater der Erkenntnis ist das Wort der Erkenntnis.“

"Der Vater war im Sohn und der Sohn im Vater. Das ist das Reich der Himmel... Als
wir Juden waren, waren wir Halbwaisen. Wir hatten nur unsere Mutter (das Gesetz).
Als wir aber Christen wurden, bekamen wir zur Mutter hinzu auch den Vater (die
Erkenntnis)." heißt es im Philippus-Evangelium. Die Juden hatten zwar das Gesetz,
abgesehen davon, dass dies durch die Priester, Schriftgelehrten und Schreiber in eine
Lüge verwandelt wurde, wie der Prophet Jeremia wörtlich sagt, aber gerade die
Pharisäer versuchten dies durch äußere Verhaltensregeln, die penibel genau jede noch
so unbedeutende Handlung im Detail vorschrieben, während sie im Inneren voll
Heuchelei waren, wie Yahshua ihnen vorwarf. Auch Jesaja sagte schon lange vor ihm:
Dieses Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.
Solange das Gesetz nicht in den Herzen der Menschen ist, ist es wertlos. Erst als
Yahshua, das Wort, das Gesetz in seiner Vollkommenheit auslegte und predigte,
bekamen sie zum Gesetz auch die Erkenntnis, denn er war und ist das Gesetz und das
Ziel des Gesetzes, nicht das Ende des Gesetzes.

„Er, der Weisheit geschaffen hat, ist weiser als seine Werke.“

Da Gott der Erste und der Letzte ist, die Quelle aller Weisheit ohne Anfang und Ende,
wer oder was sollte also weiser sein als er? Auch kennt Gott im Gegensatz zu den
inkarnierten Seelen jede einzelne Sekunde vorheriger Inkarnationen, die für viele,
wenn sie darüber wüssten, eine zu schwere und erdrückende Last wären, sie zu
ertragen und sie daher vom sogenannten „Kelch des Vergessens getrunken haben“. In
der Essener Meditation mit dem Engel der Weisheit heißt es: "Alle Weisheit kommt
vom himmlischen Vater und ist für immer bei ihm. Durch das heilige Gesetz leitet der
Engel der Weisheit die Kinder des Lichts. Die Weisheit wurde vor allen Dingen
geschaffen. Einer heilt mit Güte, einer heilt mit Gerechtigkeit, einer heilt mit
Kräutern, einer heilt mit Worten der Weisheit. Unter all diesen Heilmitteln ist die
Heilung mit Worten der Weisheit die größte. Denn sie ist es, die die Krankheit aus
den Körpern der Gläubigen am besten vertreibt, Weisheit ist die beste Heilung aller
Mittel. Dem Heiligen Gesetz zu folgen ist die Krone der Weisheit, die Frieden und
vollkommene Gesundheit zum Blühen bringt, und beides sind die Gaben der Engel
Gottes."

„Und Er, der mich erschaffen hat, als ich noch nicht war, wusste, was ich tun sollte,
als ich ins Dasein kam.“

„Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem
Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Nationen
habe ich dich eingesetzt.“ (Jeremia 1:5). In einigen Nahtoderfahrungen wurde
berichtet, dass die Seelen, nachdem sie aus dem Körper geschieden sind, ihr ganzes
Leben betrachten und reflektieren und aufgrund sich aufgrund ihrer Fehler
entscheiden, mit einer bestimmten selbst gewählten Aufgabe wieder auf der Erde zu
inkarnieren.
Während dieser Zeit der Reflektion und Selbstbetrachtung zwischen den
Inkarnationen erleben die Seelen jede einzelne Situation, jeden Moment, jedes Wort
und jede Tat, in der sie „schlechtes Karma“ auf sich gezogen, d.h. einen Menschen
oder auch ein Tier physisch oder psychisch verletzt, beleidigt oder im schlimmsten
Fall sogar getötet haben, aber auch ihre guten Worte und Taten noch einmal aufs
Neue, um daraus zu lernen. Um das aufgehäufte schlechte Karma wieder durch gute
Worte und Taten abzutragen, entscheiden sich die Seelen dann bewusst dafür, noch
einmal zu inkarnieren. Auch während dieser Reflektionsphase kann auch eine
aufrichtige Reue mit dem festen Willen zur Besserung und Wiedergutmachung
stattfinden. Das bedeutet, dass Gott natürlich auch dies sieht und bestimmte Seelen
vorbestimmt, wieder Eins zu werden mit ihm. Andere wiederum, je nachdem, auf
Welches „Sprosse der Himmelsleiter“ sie sich befinden, werden für bestimmte
Lektionen vorbestimmt, die auf dem Weg der Vervollkommnung gelernt werden
müssen. Seelen, die bereits wieder mit Gott vereint sind und die Welt und das Rad der
Wiedergeburt überwunden haben, können sich ebenfalls dazu entscheiden erneut zu
inkarnieren, sie dagegen tun es aber aus dem Motiv göttlicher Liebe, um anderen
Seelen, die in ihrer Entwicklung Hilfe brauchen, zu unterstützen.

Auf der Seite www.theologe.de in seinem Vortrag / Artikel Nr. 2 lesen wir: „Die
Reinkarnations-Lehre wurde im Jahr 543 auf der Synode zu Konstantinopel und im
Jahr 553 auf dem Konzil von Konstantinopel aus dem kirchlichen Glauben
verbannt... In Konstantinopel wurden dann konkret zwei Lehrsätze des Bibel-Lehrers
Origenes (185/186-254) "verflucht", die Voraussetzung bzw. Ziel einer
Wiederverkörperung bzw. Reinkarnation sind. Bei den Lehrsätzen handelt es sich um
1.) den Glauben, dass die Seele eines Menschen bereits vor der Zeugung und Geburt
dieses Menschen existiert, und 2.) den Glauben, dass einst alle Menschen wieder den
Weg zu Gott finden. Das erste nennt man in der Theologie "Präexistenz der Seele",
das zweite nennt man „Allversöhnung" ... Das genaue Wissen um Situationen aus
früheren Leben kann sehr belasten, kann den Menschen von den Aufgaben der
Gegenwart ablenken, kann ihn sogar in Verzweiflung führen, wenn er das, was dann
aufbricht, nicht auf einmal bewältigen kann. So spricht Jesus im Zusammenhang der
Rückkehr einer Seele aus dem Jenseits zurück in einen neuen menschlichen Körper -
ähnlich wie auch der Philosoph Platon - von einem "Becher mit dem Trunk des
Vergessens". (Das Evangelium der Pistis Sophia). In der griechischen Mythologie hat
diese Funktion der Fluss Lethe. Wenn eine Seele wiedergeboren wird, so einige
Überlieferungen, dann muss sie zuvor aus dem Fluss Lethe trinken, damit sie sich
nicht an ihre früheren Leben erinnern kann. Der "Trunk des Vergessens" zählt also
zum Urwissen der Menschheit. Die fehlende Rückerinnerung dient dem Menschen
als Schutz und hilft ihm, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren."

In „The Law of Light“ von Lars Muhl lesen wir: "Yeshua war in erster Linie ein
Semit oder Shemit, Sohn von Shem, ein Wort, das die gleiche Wurzel hat wie der
Ausdruck des schöpferischen Prinzips SHM. Shem war der älteste Sohn von Noah.
Die Bedeutung des Namens Shem ist: aufrecht, rechtschaffen, namhaft, großartig,
glänzend, Pracht, Würde, Zeichen, Monument, Denkmal oder Name.
Der jüdische Name Jesu war Yeshua, was direkt übersetzt bedeutet "YHWH rettet"...
In der Bhagavad Gita, einer der ältesten Schriften, die den Essenern wohlbekannt
war, lesen wir: "Wenn das Gute aufhört zu existieren und die Ungerechtigkeit die
Macht ergreift, inkarniere ich Ich selbst als Avatar. In jedem Zeitalter offenbare ich
mich, um das Gute zu schützen, alles Böse zu zerstören und die Wahrheit zu
begründen." Als die Sterne in einer von den Essenern erwarteten Weise am Himmel
erschienen (das Sternbild Melchi-Zedek), wurden die drei ältesten und weisesten der
Gemeinde von ihrer Schule am Westufer des Toten Meeres (Asphlatites), östlich von
Bethlehem, ausgesandt, um die neue Melchisedek-Inkarnation (Melchi = König,
Zedek = gerecht) zu finden. Auf exakt dieselbe Weise findet man in der tibetisch-
buddhistischen Tradition neue Lama-Inkarnationen. Laut dem amerikanischen Seher
Edgar Cayce war Yeshua die Inkarnation von Amilius (einer ätherischen Geist-
Identität in Atlantis), Adam (dem ersten inkarnierten Menschen auf Erden), Henoch,
Hermes Trismegistos, Melchisedek, Yoasaph (Joseph), Yehoushua (Joshua), Asaph
und Zarathustra. Aber er war auch Iao, der Auserwählte vor Anbeginn der Zeit; Shem,
der Sohn Noahs; und der spätere Prophet und Heiler Elisa, der Schüler des Propheten
Elia, der später Yohanan der Täufer wurde. Diese Inkarnationslinie von Yeshua ist der
wahre Orden von Melchisedek, eine Inkarnationslinie der ersten Seele, unseres
älteren Bruders, der sich immer wieder als Vorbild für uns inkarniert hat. Das
geheime Motto dieses Ordens ist: Wer auch nur eine Seele rettet, ist, als würde er eine
ganze Welt bewahren. Das Tetragrammaton bedeutet: YHWH - Yod Heh Wav Heh -
Yeshua HaNazarei w'Melech HaYehudim - Yeshua der Nazarener, König der Juden...
Wenn wir Yeshuas späteres Wirken betrachten, wird deutlich, dass er von dem
Pharisäer Hillel beeinflusst wurde, der sehr leicht zu denen gehören könnte, die vom
Charisma des 12-jährigen Yeshua erstaunt waren. Jedenfalls ist Yeshuas Prinzip
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" und "Alles, was ihr wollt, dass die
Menschen euch tun sollen, das tut auch ihnen", direkt von Hillel und der Goldenen
Regel zitiert, formuliert in 3. Mose 19:18, und davor im Taoismus, Brahmanismus,
Buddhismus und Zoroastrismus... Die Essener waren überzeugt, dass Yohannan der
Täufer eine Inkarnation von Elias war, während Yeshua die Wiederkunft von Elisa
war, kurz vor seiner Reise im Feuerwagen, als er seinem Schüler Elisha seinen
Mantel und seine prophetischen Fähigkeiten übergibt, genau an der gleichen Stelle
am Jordan, wo Elia einige hundert Jahre später in Gestalt des Täufers Yohanan
Yeshua (Elisa) tauft. Elisa war, genau wie Yeshua zu einem späteren Zeitpunkt, ein
nazarenischer Prophet nach Art des Melchisedekischen Ordens, der Kranke heilte,
Tote auferweckte, Nahrung aus dem Nichts hervorbrachte und ähnliche Wunder... Die
Essener wussten, dass die physische Welt, in der wir leben, und der Kosmos, den wir
objektiv beobachten können, Teil eines endlosen Systems von Welten und Ebenen des
Bewusstseins sind. "Das Königreich meines Vaters hat viele Wohnungen", sagte
Yeshua. Diese anderen Wohnungen, Welten und Bewusstseinsebenen sind meist
ätherisch und nicht materiell, und alle sind interaktiv miteinander verbunden, aber sie
können nur von denen erfahren werden, die die notwendigen Bewusstseinsebenen
erreicht haben. Die höchsten Ebenen sind die primären und die am schnellsten
schwingenden. Je höher die Schwingungen, desto mehr Licht wird angesammelt; und
die erhabensten Welten und Bewusstseinsebenen sind nicht unbedingt diejenigen,
die am weitesten von der Menschheit entfernt sind. Alles ist integriert und prinzipiell
ist jede Existenzebene jederzeit zugänglich. Die gesamte Schöpfung ist auf dem
Gesetz des Lichts aufgebaut. Dieses liegt in jedem Universum, in jeder Zelle und in
jedem Atom verborgen als ein Bewusstseinskeim, der auf unser Handeln wartet.
Aufgrund des freien Willens des Menschen stellt das Gesetz des Lichts eine ethische
Entscheidung dar, die mit jedem Atemzug getroffen werden muss. Was wählen wir:
Dunkelheit oder Licht? Das Ergebnis unserer Entscheidungen ist das Karma, das wir
manchmal viele Jahre später erleben, ohne zu erkennen, wie es entstanden ist. Aber
aufgrund des zunehmenden Tempos unseres gegenwärtigen Lebens, der
Beschleunigung, ist dieses Karma fast augenblicklich geworden. Dies ist die große
Herausforderung und Prüfung, die jeder Mensch bestehen muss. Deshalb ist es
dringend erforderlich, dass wir dieses Gesetz nicht nur kennen, sondern auch in unser
Leben integrieren können. Die Essener glaubten, dass die Menschheit ein Leben hat,
ein Leben, das ewig ist. Wenn ein Mensch stirbt, verlässt die Seele den Körper; dieser
zerfällt nach und nach und wird als Kompost mit der Erde verbunden. Die Seele
jedoch kehrt zu ihrem Ursprung in den Ozeanen des Paradieses zurück, wo alle
Seelen eine Grundmatrix haben, die sogenannte Seelenblume, die ihre Nahrung aus
den Erfahrungen einer individuellen Seele erhält. Nach einer Zeit, in der die Seele
über ihre Handlungen nachdenkt, wird sie wieder inkarniert, aber nicht unbedingt auf
der Erde. Die Seelen sind Botschafter Gottes – sie erleben, erschaffen und
verwandeln sich wieder."

Auch in der Bibel selbst gibt es eindeutige Hinweise, wenn nicht sogar Beweise, dass
Reinkarnationen völlig real sind, wie z.B. die Aussage von Yahshua, dass Johannes
der Täufer der wiedergeborene Elia war, siehe Matthäus 17:11-13. Auch Jakobus
sprach über das Rad der Geburt, als er über die Zunge derjenigen sprach, die
einerseits Gott mit ihr preisen und andererseits Menschen verfluchen.

„Darum hatte er Mitleid mit mir in seiner überfließenden Gnade und gewährte mir,
von ihm zu erbitten und von seinem Opfer zu empfangen.“

Yahshua sagte: "Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben
wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die
ihn bitten!"" (Matthäus 7:7-11).

"Denn der Anfang der Rettung ist die Umkehr. Deswegen kam vor der Ankunft
Christi Johannes, indem er die Taufe der Buße verkündigte. Die Umkehr aber
vollzieht sich in Kummer und Leid. Der Vater aber ist gut und freundlich, und er
erhört die Seele, die ihn ruft, und sendet ihr das rettende Licht. Deshalb sagt er durch
den Geist der Propheten: Sage den Kindern meines Volkes: Wenn eure Sünden
reichen von der Erde zum Himmel, und wenn sie roter als Scharlach und schwärzer
als ein Sacktuch sind, und wenn ihr euch zu mir wendet mit eurer ganzen Seele und
zu mir sagt: Mein Vater!, so werde ich euch erhören wie ein heiliges Volk." (Exegese
der Seele, Nag Hammadi)
„Denn Er ist es, Der unvergänglich ist, die Vollkommenheit der Welten und ihres
Vaters.“

Der Vater hat sich durch seinen Sohn nicht nur den Menschen als den inkarnierten
Logos offenbart, sondern allen „Welten“, den Welten im Pleroma, in den sieben
Himmeln und allen irdischen Geschöpfen, denn "großartig sind die Wunder der All-
Eltern und dem irdischen Menschen wenig bekannt" (EHGOC). Weiter heißt es im
selben Evangelium "Er kam, um das heilige Gesetz neu zu gestalten und seine wahre
Bedeutung unter den Menschen und Engeln zu lehren... Ja, selbst vielen Engeln, die
nach Reue streben, aber gegen ihren Willen dem Satan verbunden bleiben, ist Yeshua
gekommen, um sie zu befreien und ihnen den heiligen Weg wieder zu zeigen." Auch
im Philippus-Evangelium heißt es zum Beispiel: "Jesus trug sie alle heimlich. Er
offenbarte sich nämlich nicht so, wie er war, sondern er offenbarte sich so, wie sie ihn
würden sehen können. Er offenbarte sich aber allen. Er offenbarte sich den Großen
als Großer. Er offenbarte sich den Kleinen als Kleiner. Er offenbarte sich den Engeln
als Engel und den Menschen als Mensch.“

„Er hat Ihm erlaubt, den Seinen zu erscheinen, damit sie Ihn erkennen, der sie
gemacht hat, und nicht meinen, sie seien von selbst gekommen.“

Einer der größten Fehler jeder Religion oder spirituellen Philosophie ist die
Annahme, dass spirituelle Wahrheiten intellektuell oder durch Anwendung von Logik
herausgefunden werden können. Jeder mit einem Mindestmaß an Selbstbeobachtung
ist sich sowohl der Grenzen, als auch der Unzuverlässigkeit des Verstandes bewusst.
Der Verstand kann nur das begreifen und erfassen, was innerhalb von Raum und Zeit
ist und mit den fünf Sinnen erfahren und wahrgenommen werden kann. Um die
geistigen Dinge Gottes zu hören und zu sehen, brauchen wir jedoch die Augen und
Ohren des Geistes. Der fleischlich gesinnte, der in Feindschaft mit Gott lebt, kann
jedoch nicht vernehmen, was des Geistes ist. Daher heißt es in Matthäus 13:13-17
"Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend
nicht hören noch verstehen... Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure
Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte
haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören,
was ihr hört, und haben es nicht gehört." Selbst dem Demiurgen, der in Blindheit und
Unwissenheit herrscht und dachte, er sei Gott und von sich selbst gekommen, hat
Yahshua sich offenbart, damit er nicht meint, er sei von selbst gekommen.

„Denn Erkenntnis hat er als seinen Weg bestimmt; Er hat sie ausgedehnt und
erweitert und zur vollständigen Vollkommenheit gebracht. Und er hat die Spuren
seines Lichts darüber gelegt, und ich wandelte darin von Anfang bis zum Ende.“

"Dein Wort ist eine Leuchte für meine Füße und ein Licht auf meinem Weg." (Psalm
119:105). Gott zeigte uns den Weg durch seinen Sohn: Das ewige Gesetz der Liebe,
die zum Wohle aller Geschöpfe tut. Die Erkenntnis des einen, wahren Gottes und
dessen, den er gesandt hat, ist das ewige Leben, heißt es im Johannes-Evangelium.
Laut Jesaja 11 bedeutet Erkenntnis des Herrn, dass man keinem seiner Geschöpfe
Schaden zufügt, damit alle in Frieden und Sicherheit leben können. "Mein Volk
kommt um aus Mangel an Erkenntnis." sagte Gott durch seinen Propheten Hosea,
denn das Blut unzähliger Geschöpfe, Menschen wie Tiere, klebte an ihren Händen.
"Und den Blinden gebe ich das Licht, mein heiliges Gesetz, damit sie die Wahrheit
erkennen und sowohl die geistigen als auch die physischen Wunder Gottes sehen
können. Und alles Gebundene, ja sogar jedes Tier des Feldes und jedes fliegende
Geschöpf des Himmels, werde ich freisetzen, denn ich komme auch, um jede Form
des Opfers im Heiligen Namen meines Vaters zu beenden, denn zu keiner Zeit hat
mein Vater-Mutter Gott im Himmel solche Grausamkeiten gefordert oder angeordnet,
sondern wollte nur das reine Opfer von den Menschen." (EHGOC). Yahshua sagte:
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", und er ist der Weg, aber es liegt an
uns, den Weg zu gehen.

„Denn von Ihm wurde es gewirkt, und Er ruhte im Sohn.“

Durch ihn und für ihn, den Sohn, wurde alles vom Vater geschaffen. Dann hat er ihm
alles übergeben. Yahshua sagte: "Alles, was dem Vater gehört, gehört auch mir". Der
Vater hat sich durch seinen Sohn der sichtbaren und auch der unsichtbaren Schöpfung
offenbart, er ist es, der sie mit Geist und Feuer tauft, er ist die Auferstehung und das
ewige Leben, er ist es, dem das Gericht übergeben wurde und er ist der Bräutigam,
der zusammen mit seiner Braut in die ewige Ruhe des Vaters eingehen wird, denn er
ist auch der Herr über den Sabbat.

„Und zu seiner Rettung wird er alles ergreifen; und der Allerhöchste wird in seinen
Heiligen bekannt sein. Um die bekannt zu machen, die Lieder vom Kommen des
Herrn haben, mit denen sie Ihm entgegengehen und Ihm mit Freude und mit der
Harfe vieler Töne singen mögen. Die Seher werden vor Ihm gehen, und sie werden
vor Ihm gesehen werden. Und sie werden den Herrn preisen für seine Liebe, denn er
ist ihnen nahe und erkennt sie.“

Yahshua sagte zu seinen Jüngern "an der Liebe zueinander sollen sie euch erkennen"
(Johannes 13:35). Im EHGOC wird diese Liebe noch genauer definiert: "Wisset jetzt,
dass ihr rein seid durch das Wort, das ich zu euch geredet habe, aber wisset auch, dass
durch diese Worte alle Menschen erkennen werden, dass ihr nur meine Jünger seid,
wenn ihr untereinander Liebe habt und allen Geschöpfen Gottes Liebe und
Barmherzigkeit zeigt, ja, besonders den Schwachen und Unterdrückten und denen,
die Unrecht leiden." Warum an der Liebe? Weil Gott Liebe ist, und wer liebt, kennt
Gott, und Gott kennt ihn. Deswegen wird Gott an seinen Heiligen erkannt, denn wie
schon Yahshua sagte: "Wer mich sieht, sieht den Vater". Und er sagte, wenn wir in
seiner Liebe bleiben, bleiben wir in ihm. Die Liebe ist das Licht, das wir in der
Dunkelheit der Welt leuchten lassen, und nicht unter den Scheffel stellen sollen,
damit alle den Vater der Lichter preisen.
„Und Hass wird von der Erde genommen werden, und zusammen mit Eifersucht wird
er ertränkt. Denn Unwissenheit ist auf ihr vernichtet worden, weil die Erkenntnis des
Herrn auf ihr angekommen ist.“

Wer in Unwissenheit (über den Vater) lebt, der lebt in Finsternis. Hass und Eifersucht
sind keine Früchte des Geistes, sondern Früchte des Fleisches. Da der Vater sich
durch seinen Sohn geoffenbart hat, der uns die Lügen des Teufels aufgedeckt und das
heilige Gesetz der Liebe in seiner ganzen Vollkommenheit, Herrlichkeit und Gnade
ausgelegt und gepredigt und durch sein Beispiel gezeigt hat, konnte der Mensch zur
Erkenntnis des Herrn kommen. Auch wenn seine wahren Lehren unterdrückt,
verstümmelt und verdreht wurden, so war die Wahrheit doch immer zugänglich für
die, die aufrichtig danach suchen und gesucht haben, und auf ihre innere Stimme des
Geistes gehört haben, anstatt blind dem Dogma der Unfehlbarkeit irgendwelcher
toten Schriften oder gar der eines Menschen, des Papstes, zu folgen. "Und der
römische Gouverneur fragte: Sage mir, was ist die Wahrheit? Und Yeshua antwortete
ihm und sah zu den Himmeln auf und sagte: Die Wahrheit, die All-Wahrheit kommt
von meinem Vater-Mutter, der oben im Himmel ist. Der Gouverneur war verblüfft
und fragte: Dann kann man auf Erden keine Wahrheit unter den Menschen finden?
Und Yeshua sagte zu ihm: Glaubt mir, die Wahrheit war immer auf Erden, unter
denen, denen sie gegeben wurde, und die ihr gehorchten. Wahrlich, ich sage dir:
Diese sind von der Wahrheit, die mit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit richten."
(EHGOC).

„Lass die Sänger von der Gnade des Höchsten singen, und lass sie ihre Lieder
bringen. Und ihr Herz wird wie der Tag sein und wie die herrliche Schönheit des
Herrn ihr liebliches Lied. Und es soll nichts geben ohne Leben, ohne Wissen, noch
Stumm. Denn (der Herr) hat seiner Schöpfung einen Mund gegeben, um ihm die
Stimme des Mundes zu öffnen und ihn zu preisen.“

"Alle, die dem Vater Herrlichkeit spenden, haben ihre ewige Zeugung." (Der
dreiteilige Traktat, Nag Hammadi). Dem Vater Herrlichkeit spenden, ihn
verherrlichen, können wir durch Taten der Nächstenliebe, durch Lobpreis, indem wir
Zeugnis geben darüber, was Gott in unserem Leben alles getan hat, indem wir denen,
die Ohren haben zu hören, das wahre Evangelium predigen, oder durch gute
Gedanken und gute Worte, die Licht in der Dunkelheit spenden, die die Entmutigen
und Niedergeschlagenen ermutigen und erbauen. Eigentlich sollte es unser Ziel sein,
unser gesamtes Leben zu einem einzigen Lobpreis zu machen. Kurz gesagt:

„Bekenne seine Macht und zeige allen seine Gnade.“


Ode 8
Öffnet eure Herzen zum Jubel des Herrn, und lasst eure Liebe vom Herzen und
bis zu den Lippen überfließen. Damit ihr dem Herrn Früchte bringt – ein
heiliges Leben und wachsam in seinem Licht zu sprechen. Erhebt euch und steht
aufrecht, ihr, die ihr tief gedemütigt wurdet. Ihr, die ihr geschwiegen habt, redet,
denn euer Mund wurde geöffnet. Ihr Verachteten werdet erhöht, jetzt, da eure
Gerechtigkeit erhöht wurde. Denn die rechte Hand des Herrn ist mit dir, und er
wird dein Helfer sein. Und Friede ist für dich vorbereitet worden, bevor dein
Krieg jemals geschah. Höre das Wort der Wahrheit und empfange die
Erkenntnis des Allerhöchsten. Dein Fleisch mag nicht wissen, was ich dir sage,
noch dein Herz, was ich dir zeige. Bewahrt Mein Geheimnis, die ihr davon
behütet seid; Bewahrt Meinen Glauben, die ihr durch ihn getragen werdet. Und
versteht Meine Erkenntnis, die ihr Mich in Wahrheit kennt; liebt Mich mit
Inbrunst, ihr Liebenden. Denn ich wende mein Angesicht nicht von den Meinen
ab, denn ich kenne sie. Bevor sie entstanden, habe ich sie erkannt und ihr
Angesicht mit meinem Siegel versiegelt. Ich habe ihre Glieder geformt. Meine
eigenen Brüste habe ich ihnen bereitet, damit sie Meine heilige Milch trinken
und davon leben. Ich habe mich an ihnen gefreut, und ich schäme mich ihrer
nicht. Denn sie sind mein Werk und die Kraft meiner Gedanken. Wer soll sich
gegen Mein Werk auflehnen? Oder wer ist da, der ihnen nicht unterworfen ist?
Ich habe ihre Gedanken und ihr Herz gewollt und geformt, und sie sind Mein.
Und zu meiner Rechten setze ich Meine Auserwählten. Und Meine Gerechtigkeit
geht ihnen voraus, und sie sollen sich nicht von Meinem Namen lösen, denn er
ist bei ihnen. Betet und vermehrt euch und bleibt in der Liebe des Herrn; Und
die Geliebten im Geliebten, und diejenigen, die durch Ihn, der lebt, geschützt
sind, und diejenigen, die in Ihm, der gerettet wurde, gerettet werden. Und ihr
werdet zu allen Zeiten unverweslich sein wegen des Namens eures Vaters.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 8.

„Öffnet eure Herzen zum Jubel des Herrn, und lasst eure Liebe vom Herzen und bis
zu den Lippen überfließen.“

Unsere Worte können Leben bringen oder Tod, Segen oder Fluch. Da sowohl Böses
als auch Gutes aus dem Herzen kommt, sollten wir immer darauf bedacht sein unsere
Zunge zu zügeln und nichts im Zorn sagen, was wir später nur bereuen würden. Dies
ist alles andere als eine leichte Aufgabe und bedarf der göttlichen Liebe, die alles im
Licht von Weisheit und Liebe betrachtet und auch die liebt, die ihn hassen und
verfluchen. Yahshua sagte "Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten
Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes
das Herz voll ist, des geht der Mund über." (Lukas 6:45).
Auch in den Sprüchen Salomos wird sehr viel darauf eingegangen, wie wichtig
unsere Worte sind und dass die Zunge des Gerechten stets Segen gebende, Frieden
stiftende und erbauende Worte hervorbringt. Auch Jakobus warnte vor der Kraft der
Zunge, die wie er sagt niemand bändigen kann und die sogar unseren gesamten
Dienst an Gott nichtig werden lassen kann und „das Rad der (Wieder-)Geburt“ weiter
drehen lassen kann: "Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht
im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig." (Jakobus 1:26).
Und weiter: "Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann,
fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. Wenn wir aber den Pferden die Zäume in die
Mäuler legen, damit sie uns gehorchen, lenken wir auch ihren ganzen Leib. Siehe,
auch die Schiffe, die so groß und von heftigen Winden getrieben sind, werden durch
ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin das Trachten des Steuermanns will. So ist
auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, welch kleines
Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! Auch die Zunge ist ein Feuer; als die
Welt der Ungerechtigkeit erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern, als
diejenige, die den ganzen Leib befleckt und das Rad des Lebens [der Geburt]
entzündet und von der Hölle entzündet wird. Denn jede Art, sowohl der wilden Tiere
als auch der Vögel, sowohl der kriechenden als auch der Seetiere, wird gebändigt und
ist gebändigt worden durch die menschliche Art; die Zunge aber kann keiner der
Menschen bändigen; ⟨sie ist⟩ ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. Mit ihr preisen
wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild
Gottes geschaffen worden sind. Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor.
Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein! Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben
Öffnung das Süße und das Bittere hervor?" (Jakobus 3:2-11).

Die Wichtigkeit unserer Worte kann also nicht ausdrücklich genug betont werden,
denn sie machen den Unterschied, ob wir zu Gott gehören, oder nicht. Nur wenn wir
unser Herz öffnen für die göttliche Liebe, kann es mit ihr gefüllt werden und nur dann
kann der Mund „davon übergehen“. Nur dann kann der Mensch lernen, seine Zunge
zu bändigen und zu zügeln und sie zum Instrument Gottes zu machen.

Im EDVL sagt Yahshua: "Nicht allein unreine Sachen, welche in den Körper
eingehen, verunreinigen den Menschen, sondern vielmehr die üblen und unreinen
Gedanken, welche aus ihren Herzen strömen, verunreinigen den inneren Menschen
und ebenso andere. Darum achtet auf eure Gedanken und reinigt eure Herzen und
lasset eure Nahrung rein sein." Dies impliziert, das unreine Nahrung, die wir zu uns
nehmen, nicht nur unseren Körper, sondern auch unser Herz verunreinigen kann. Was
ist unreine Nahrung? Es ist das, was durch das Schwert, also durch Blutvergießen
gewonnen, und wo Leben genommen wird. Auch diese, seine Aussage wurde in der
Bibel leider verwässert und verfälscht und der Kern bleibt dort, wie auch bei vielen
anderen seiner Aussagen, dem Leser verborgen. Wer blutige Nahrung zu sich nimmt,
d.h. Nahrung, die durch Blutvergießen gewonnen wird, der setzt sich an den Tisch der
Dämonen und lädt eine Blutschuld auf sich.
Aufgrund einer Blutschuld wurde Adam aus dem Garten Eden vertrieben und in der
gesamten Bibel und auch anderen apokryphen Schriften ist die Blutschuld der
(Haupt-)Grund für die Trennung des Menschen von Gott. Yahshua sagte, dass es in
der Zeit seiner Wiederkunft genauso sein wird wie in den Tagen Noahs. Was das
bedeutet lesen wir in den folgenden Zitaten: "Wie in den Tagen vor der Flut. Sie aßen
Fleisch und Blut und tranken sauren Wein und heirateten aus unnatürlichen Gründen.
Bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche trat und sie es nicht erkannten, bis die Flut
kam, und sie alle hinweg nahm, so soll auch das Kommen des Menschensohnes sein."
(EHGOC). Dass dies eine wahrheitsgetreue Schilderung der „Tage Noahs“ ist,
bestätigen auch andere Schriften:

"Denn aus diesen 3 Gründen war die Sintflut über die Erde gekommen, nämlich
wegen der Hurerei, in der die Wächter... mit den Menschentöchtern gehurt und sich
zu Weibern genommen hatten... so machten sie den Anfang der Unreinheit. Und sie
zeugten Kinder, die Nephilim; und sie waren alle ungleich und fraßen einer den
anderen, und es tötete Jerbach den Nephil, und Nephil tötete den Eljo, und Eljo die
Menschenkinder, und ein Mensch den anderen. Und ein jeder wandte sich dazu,
Ungerechtigkeit zu verüben und viel Blut zu vergießen, und die Erde war voll von
Ungerechtigkeit. Und danach sündigten sie an den Tieren und Vögeln und allem, was
sich regt, und was auf der Erde geht. Und es wurde viel Blut auf der Erde vergossen...
Und Gott vertilgte alles von der Oberfläche der Erde; wegen der Bosheit ihres Tuns
und wegen des Blutes, das sie mitten auf der Erde vergossen hatten, vertilgte er
alles." Mahnrede Noahs an seine drei Söhne, Buch der Jubiläen, Kapitel 7

"Und sie nahmen sich Weiber, und ein jeder wählte sich eine aus, und sie fingen an zu
ihnen hineinzugehen, und sie vermischten sich mit ihnen... Und jene wurden
schwanger und gebaren mächtige Riesen, ... welche allen Erwerb der Menschen
verzehrten, bis die Menschen (sie) nicht mehr zu ernähren vermochten. Da wandten
sich die Riesen gegen sie (selbst), um die Menschen zu fressen. Und sie fingen an
sich an den Vögeln und an den Tieren, an dem, was da kriecht und an den Fischen zu
versündigen, (ja) sie fraßen untereinander ihr eigenes Fleisch und tranken das Blut
davon. Da klagte die Erde über die Gewalttätigen." Buch Henoch, Kapitel 7

In Apostelgeschichte 15 lesen vier Gebote, die für die neu zum Glauben gekommenen
Nicht-Juden die minimalen Anforderungen waren, um Gemeinschaft mit den
Heiligen zu haben: Die Enthaltung von allem, was durch Götzen verunreinigt wurde,
von Blut, von Ersticktem und von Unzucht. Dies sind also genau die Dinge, die Noah
seinen Söhnen als Gründe für Sintflut angab. Die wahre Bedeutung der vier Gebote
in Apostelgeschichte 15 sehen wir hier in den Clementine Homilies: "Und dies ist der
Dienst, den er (Gott) bestimmt hat: ...dem Tisch der Dämonen fernzubleiben, das
heißt sich von Nahrungsmitteln, die Götzenbildern angeboten werden, von toten
Schlachtkörpern, von Tieren, die erstickt oder von wilden Tieren gefangen wurden,
und vom Blut enthalten; nicht länger unrein (in Unzucht) zu leben..." Die
„Clementine Homilies and Recognitions“ sind die Lehren und Aussagen von Simon
Petrus, aufgeschrieben von seinem Schüler und Begleiter Clement von Alexandrien.
Auch im Gesetz Mose lesen wir, dass das Töten und Schlachten von Tieren eine
Blutschuld mit sich bringt, die dazu führt, dass man aus dem Volk Gottes ausgerottet
wird. Dort lesen wir auch den Grund, warum er diesen einen Ort, den Eingang der
Stiftshütte, als einzigen Ort festgelegt hat, an dem diese Darbringung der
Schlachtopfer „erlaubt“ war. In 3.Mose 17 heißt es: "Jeder aus dem Haus Israel, der
einen Stier oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager schlachtet oder der außerhalb des
Lagers schlachtet und es nicht an den Eingang des Zeltes der Begegnung gebracht
hat, um es dem HERRN als Opfergabe darzubringen vor der Wohnung des HERRN,
diesem Mann soll es als Blut(-schuld) zugerechnet werden: Blut hat er vergossen;
und dieser Mann soll aus der Mitte seines Volkes ausgerottet werden... Und sie sollen
nicht mehr ihre Schlachtopfer den Bocksdämonen schlachten, denen sie nachhuren."

In den Clementine Recognitions finden wir auch hierzu wieder eine überaus
interessante Erklärung dafür: "Zusätzlich zu diesen Dingen ernannte er (Mose) auch
einen Ort, an dem allein es ihnen erlaubt sein sollte, YHWH zu opfern. Aber dies
alles wurde nur im Hinblick darauf erlaubt, dass, wenn die passende Zeit kommen
sollte, sie durch Yeshua lernen sollten, dass YHWH Barmherzigkeit wünscht und
nicht Opfer... und damit sie hören sollten, dass dieser Ort... oft von feindlichen
Invasionen und Plünderungen heimgesucht wurde und letztlich vollständig zerstört
werden sollte. Und um ihnen dies klarzumachen, noch bevor Yeshua kam, der die
Zebahim (Blutopfer) und den Ort ablehnen sollte, wurde dieser oft von Feinden
geplündert und mit Feuer verbrannt, und das Volk wurde unter fremden Stämmen in
Gefangenschaft gebracht und dann zurückgebracht, wenn sie sich der Barmherzigkeit
YHWHs unterstellten. Durch diese Dinge sollten sie lernen, das ein Volk, das
Zebahim anbietet, von Gott verstoßen und in die Hände des Feindes gegeben wird,
aber diejenigen, die Barmherzigkeit und Gerechtigkeit üben, sollten ohne die
Zebahim aus der Gefangenschaft befreit und in ihr Heimatland zurückgeführt werden.
Aber es stellte sich heraus, dass nur sehr wenige dies verstanden haben..."

„Damit ihr dem Herrn Früchte bringt – ein heiliges Leben und wachsam in seinem
Licht zu sprechen.“

Ein heiliges Leben ist eine unmittelbare Folge unserer physischen und geistigen
Nahrung, denn der Mensch lebt bekanntlich nicht von Brot allein, sondern von jedem
einzelnen Wort Gottes. Unsere physische Nahrung ist eine logische Konsequenz
unserer geistigen Nahrung, denn wenn wir die flüssige Nahrung, die „heilige Milch“
Yahshuas, welche sein heiliges Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung ist, zu uns
genommen und verdaut, d.h. verinnerlicht und ins Herz geschrieben (bekommen)
haben, dann ist der „Verzicht“ von blutiger Nahrung selbstverständlich. Die
Geschöpfe, die wir anfassen und sehen können, mit Respekt und Liebe zu behandeln
und sich nicht an Blutvergießen zu beteiligen sind die geringsten Offenbarungen.
Yahshua sagte zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, die für all das Blutvergießen in
Israel verantwortlich waren:
"Ich frage euch, wie wollt ihr die geistigen Angelegenheiten Gottes lehren, wenn ihr
nicht einmal die physischen Dinge versteht? Denn wenn ihr euch der Geschöpfe
Gottes nicht erbarmt, die ihr sehen und berühren könnt, wie könnt ihr dann die
geistigen Dinge Gottes erfassen, die ihr nicht sehen und nicht berühren könnt?
...Denn wie ihr in diesem Leben Unrecht getan und Schaden angerichtet habt in der
großen Familie Gottes, so werden eure Seelen dafür angeklagt werden. Denn ich sage
euch, der Satan bereitet einen Ort für das Böse und sein Gericht vor, und niemand,
der kein Gerechter ist, kann davor fliehen. Denn durch das Böse richtet und verurteilt
der Satan die Seelen von vielen. Wie also wollt ihr dem Urteil von Gehenna
entfliehen, wenn ihr meine unschuldigen Kreaturen schlecht behandelt? Wisset, dass
die Blutschuld eines Menschen oder eines Tieres das Verbrechen von Dämonen ist,
denn es stammt vom Bösen und Gott ist weit entfernt von denen, die auf diese Weise
sündigen... Wisst ihr auch, dass wer auch immer die geringste dieser Seelen Gottes
mit Verachtung behandelt, dasselbe mir tut? Denn diese Heuchler respektieren nicht
das Wunder des Lebens in allen Dingen. Ja, sie suchen den Tod der Dinge und freuen
sich darin. Wisst ihr, sie stammen von der Mutter der sieben Übel, denn überall, wo
Leiden und Blutvergießen herrschen, da ist auch der Satan. So werden diese blinden
Führer den für sie vorbehaltenen Ort erben, denn der Vater-Mutter vergibt vor allem
nicht die willkürlichen Sünden böser Täter und entschuldigt nicht die Härte der
Herzen und die Mattheit der Sinne, die böse Menschen begleiten. Flieht also vor
diesen Arbeitern der Gesetzlosigkeit, denn sie wollen kein ewiges Leben und wollen
zudem auch noch alle anderen von dem Weg abhalten, der zu ihm führt. Wahrlich, ich
sage euch heute, dass sie ihren vollen Lohn dafür bekommen werden – und unter
keinen Umständen sollen sie das Königreich betreten, noch die Verheißung
empfangen, denn sie sind wie Kot auf der Oberfläche der Erde. Sucht das heilige
Gesetz und die Liebe und Barmherzigkeit meiner Wege und ihr werdet ewiges Leben
und Frieden finden. Trennt euch von bösen Männern, die die heiligen Schriften
verdrehen und verkleiden, um ihre Lust und Freude zu befriedigen."

„Erhebt euch und steht aufrecht, ihr, die ihr tief gedemütigt wurdet.“

Die Kraft des kosmischen Bösen und der Täuschung wird Teufel und Satan genannt.
Teufel (diabolos) bedeutet „falscher Ankläger“ oder „Verleumder“ und Satan
(Satanas) bedeutet „Widersacher“. Diese schreckliche Kraft untergräbt uns in
vielerlei Hinsicht völlig, nicht zuletzt, um uns dazu zu bringen, falsche Vorstellungen
von uns selbst und von Gott zu übernehmen. Gott wird in den meisten Religionen als
strafender und rächender Gott dargestellt, vor dem man Angst haben muss. Gott
herrscht aber nicht durch Angst, sondern durch Liebe. Angst und Liebe schließen
einander aus und könnten nicht gegensätzlicher sein, beide sind Frequenzen /
Schwingungen, die eine ist die niederste und die andere die höchste. Deswegen sagte
Johannes: "Wo Angst ist, ist die Liebe Gottes noch nicht vervollkommnet." Angst
haben müssen die Gottlosen, die noch nicht umgekehrt sind oder nicht umkehren
wollen, und die vom Teufel, dem Ankläger, ganz gewiss angeklagt werden, die aber
in der Liebe sind und wandeln, haben einen Fürsprecher: Christus. Und wenn Gott für
uns ist, wer sollte gegen uns sein?
Die Liebe deckt der Sünden Menge und wenn wir unseren Nächsten vergeben, wird
auch der himmlische Vater uns vergeben, wenn wir uns von allem Bösen abwenden.
Der Glaube, dass wir schwach sind, uns nicht gegen das Böse durchsetzen können, ist
ein Trick, um uns zu lähmen und zu beherrschen. Es ist eine offensichtliche Lüge zu
behaupten, dass die Finsternis stärker sei als Licht, die Lüge stärker als die Wahrheit,
und das Böse stärker als das Gute, der Teufel / Satan stärker als Gott. Es ist wahrlich
erschreckend wie viele „Christen“ auf diese Lügen reinfallen, wo es doch zahlreiche
Verse gibt, die das Gegenteil belegen, wie z.B. "Ich vermag alles durch Christus"
(Philipper 4:13), oder der ganz simple Grundsatz: Wo das Licht ist, muss die
Finsternis weichen. Diejenigen, die gefallen sind und „erniedrigt“ wurden, wurden
getäuscht zu denken, dass sie nicht aufstehen oder aufrecht stehen können. Aber wir
können diese psychische Hypnose in einem Moment beenden und genau das tun,
denn es ist unsere Natur, aufzustehen und aufrecht zu stehen in Körper, Geist und
Seele. Es ist die Wahnvorstellung, die wirklich schwach ist, nicht wir.

„Ihr, die ihr keine Stimme hattet, redet, denn euer Mund wurde geöffnet.“

Zur Zeit Jesu war es etwas besonderes, eine „Stimme zu haben“, im Sinne von etwas
beeinflussen oder lenken zu können, persönliche Macht auszuüben, wie eine Stimme
in der Regierung zu haben. Die grundlegende Kraft des menschlichen Lebens ist „das
Wort“, die Fähigkeit sich zu artikulieren, unseren Willen und unsere Gefühle
auszudrücken und etwas zu verändern. Viele Leute denken, sie seien geistig stumm,
obwohl sie es nicht sind, sie denken, dass ihnen Fähigkeiten fehlen, die sie im
Überfluss haben. Ich habe intelligente Menschen gekannt, die dachten, sie seien
dumm, und schöne Menschen, die dachten, sie seien hässlich. Auf die gleiche Weise
sagt uns der Lügner, dass wir nicht tun können, was wir leicht tun könnten. Und auf
diese Weise werden wir blockiert und stagnieren. Dies wird wie schon in einem
vorherigen Kommentar in der 1. Essener Schriftrolle beschrieben, dass uns andere
Menschen, besonders bei unseren Eltern und Menschen, die wir lieben, immer wieder
negative Dinge zu uns sagen, solange bis man es selbst glaubt und es selbst zu sich
sagt. Dies liegt jedoch in unserer eigenen Verantwortung. Das, was wir immer wieder
zu uns selbst sagen, ob positiv oder negativ, sind Blumen bzw. Unkraut, die wir in
unserem Garten des Herzens und des Gemüts pflanzen und bewässern. Je länger und
öfter wir diese Dinge zu uns sagen, desto größer werden und wachsen sie. Wenn wir
mehr Unkraut als Blumen pflanzen und bewässern, dann erstickt dieses Unkraut
unsere Lebenskraft: "Ich war mir nicht gewahr, dass Vertrauen und Selbstwertgefühl,
das Wissen, dass ich goldrichtig bin und geliebt werde, Blumen aus meinem eigenen
Garten sind... Ich kann nunmehr die Verantwortung für das übernehmen, was ich zu
mir selber sage. Ich bin verantwortlich für meine Überzeugungen. Wie ich mich jeden
Tag fühle, wird das Resultat dessen sein, was ich zu mir selber sage, und was ich
immer wieder zu mir gesagt habe. Wenn ich es sehr schwierig finde, wunderbare und
liebevolle Urteile über mich selbst zu mir zu sagen, so kommt das daher, dass diese
einsam stehende kleine Blume des Selbstwertes, die ich heute pflanze, von den
Tausenden, ja Millionen Unkräutern, die ich gepflanzt und genährt habe, fast erstickt
wird.
Wucherndes Unkraut ist in meinem Garten, weil ich immer wieder an Mangel und
Einschränkungen gedacht habe. Samen werden gesät durch Wiederholung... Auch
mein neuer Garten wächst durch Wiederholung. Neue Gedanken bauen sich auf zu
neuen Denkmustern, und freudige, kräftigende, nährende Gedanken werden zu
verwurzelter Gewohnheit."

Mit der „neuen Stimme“ ist sicher auch der heilige Geist gemeint, denn er sorgt ja
auch dafür, dass wir in „neuen Zungen“ sprechen. Nicht im Sinne, wie es z.B. die
Charismatiker tun, und unverständliche Silben vor sich hin brabbeln, die niemand
verstehen kann, und die somit auch niemandem nützen, sondern im Sinne von einer
ganz neuen und anderen Weise, sich auszudrücken: verständnisvoll, liebevoll, ohne
zu fluchen und zu lästern, Erbauung, Ermutigung und Frieden zu stiften. Deswegen
heißt es auch: "Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit [Mutlosigkeit,
Feigheit] gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. So schäme dich
nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern
leide mit für das Evangelium nach der Kraft Gottes!" (2.Timotheus 1:7-8). Mit dem
wahren Evangelium und dem heiligen Gesetz der Liebe haben wir nun zudem auch
die schönste und zugleich wichtigste Botschaft bekommen, die es geben kann: Die
Wieder-eins-werdung mit dem Vater durch Christus und die Befreiung aller
Geschöpfe vom Tod und den Lügen des Satans, der uns die Liebe Gottes durch seine
unheiligen Gesetze des Blutvergießens vorenthalten hat!

„Ihr Verachteten werdet erhöht, jetzt, da eure Gerechtigkeit erhöht wurde.“

Auch wenn wir in der Vergangenheit voller Fehler und „Sünden“ waren, können wir
mit der Zeit „erhöht“ und von diesen alten Bindungen befreit werden. Denn der Herr
selbst ist unsere Gerechtigkeit, deswegen sind die Anklagen des Teufels nichtig. "Um
deines Namens willen, HERR, belebe mich! In deiner Gerechtigkeit führe meine
Seele aus der Not!" (Psalm 143:11). Voraussetzung dafür ist jedoch, aufrichtig zu
bereuen und mit ganzen Herzen und ganzer Seele umzukehren von allem Bösen und
unser Herz nicht zu verstocken, denn sonst kann der heilige Geist nicht wirken. Wer
sich vor Gott und Menschen erniedrigt um der Gerechtigkeit, der Liebe und des
Friedens Willen, der wird erhöht werden. "Wer seine Missetat leugnet, dem wird's
nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen."
(Sprüche 28:13).

„Denn die rechte Hand des Herrn ist mit dir, und er wird dein Helfer sein. Und
Friede ist für dich vorbereitet worden, bevor dein Krieg jemals geschah.“

"Kinder, ihr seid von Gott und habt jene (die Welt) überwunden; denn der in euch ist,
ist größer als der, der in der Welt ist." (1. Johannes 4:4).Bevor wir den „Krieg“
begannen, Unwissenheit und Sünde zu überwinden und Weisheit und Heiligkeit zu
erlangen, war unser Erfolg schon gesichert.
Dieser geistige Krieg ist nicht gegen Fleisch und Blut gerichtet, sondern gegen die
geistigen Mächte des Satans, unseren Stolz / unser Ego, unsere fleischliche Natur des
niederen Selbst, die Versuchungen und Begierden dieser Welt. Diese gilt es zu
überwinden, wie auch Yahshua sie überwunden hat: "Wer überwindet, soll mit
weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus
dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und
vor seinen Engeln." (Offenbarung 3:5), oder "Wer ist es aber, der die Welt
überwindet, wenn nicht, der da glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?" (1. Johannes 5:5)

„Höre das Wort der Wahrheit und empfange die Erkenntnis des Allerhöchsten.“

Das Wort der Wahrheit wird in den Tiefen unseres Geistes gesprochen; es wird von
keinem Menschen gesprochen: Es ist die Stimme Gottes, die immer zu uns
gesprochen hat, die wir aber nicht hören konnten. Wieder sehen wir, dass das innere
Leben absolut unentbehrlich ist, sonst bleiben wir im inneren Reich des Geistes blind,
taub und stumm. Deshalb: "Habt die Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus
war... bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist es, der in euch wirkt..."
(Philipper 2:5, 12-13).

„Dein Fleisch mag nicht wissen, was ich dir sage, noch dein Herz was ich dir zeige.“

Eine „fleischliche Gesinnung“ bedeutet, blind für die Dinge des Geistes zu sein, und
sie bedeutet Feindschaft mit Gott. Daher bedeutet das, was Yahshua sagte und lehrte,
Krieg gegen unsere fleischliche Natur und die Welt. Die eigenen Fehler, Sünden und
Unzulänglichkeiten aufgezeigt zu bekommen und des eigenen Irrtums überführt,
korrigiert und belehrt zu werden, ist für viele Menschen in ihrem falschen Stolz und
ihrem zu großen Ego unerträglich, weshalb sie vor dem Licht fliehen und es hassen,
so wie die Pharisäer und Schriftgelehrten Yahshua gehasst haben, weil er sie vor allen
Menschen als Arbeiter der Finsternis entlarvt hat: "Zu einem späteren Zeitpunkt
kamen einige der Schriftgelehrten und Ältesten aus dem Tempel zu Yeshua und
sagten: Sage uns, warum lehren deine Jünger die Menschen, dass es verboten ist, das
Fleisch der Tiere zu essen, die als Opfer dargebracht werden, so wie Mose sie
bestimmt hat? Gott sagte zu Noah: Die Furcht und der Schrecken vor dir soll auf
jedem Tier des Feldes und jedem Vogel der Luft und jedem Fisch sein, in deine Hand
habe ich sie dir gegeben. Warum sprichst du dagegen? Und Yeshua sah sie an und
sagte mit starker Stimme: Ihr Heuchler, wohl hat Jesaja von euch und euren Vorvätern
gesprochen als er sagte: Dieses Volk nähert sich mir mit seinem Mund und ehrt mich
mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist weit weg von mir. Denn umsonst verehren sie
mich, weil sie Menschengebote als göttliche Lehren verkaufen und in meinem
Namen lehren, nur um ihr eigenes Übel und ihre eigenen Gelüste zu befriedigen. Und
auch Jeremia hat Zeugnis gegeben, als er sagte: Ich, der wahre Gott, habe euch an
dem Tag, als ihr aus Ägypten herausgekommen seid, nichts von diesen Dingen
geboten, sondern nur das habe ich euch geboten: Gerechtigkeit zu tun, auf den uralten
Wegen meiner Gesetze zu gehen und Gerechtigkeit zu üben, die Barmherzigkeit zu
lieben und demütig mit eurem Gott zu wandeln. Aber ihr habt nicht auf mich gehört,
der euch am Anfang alle Arten von Samen und Früchten der Bäume und Kräuter und
Pflanzen zur Nahrung und zur Heilung von Mensch und Tier gegeben hat. Und die
Schriftgelehrten sprachen zu Yeshua: Du sprichst gegen das Gesetz! Deine Sünde ist
groß! Und Yeshua erkannte die Härte ihres Herzens und die Sturheit ihrer bösen
Wege, denn sie waren ohne Barmherzigkeit oder Güte und er sprach zu ihnen: Nein,
ich spreche weder gegen Mose noch gegen das uralte Gesetz, das immer dasselbe
war. Sondern ich spreche gegen die, die das Gesetz wegen der Härte ihrer Herzen
verdorben haben! Aber siehe, ein größerer als Mose ist hier! Denn ich komme, um
das Gesetz auf weiche fleischliche Herzen und nicht auf steinerne Tafeln zu
schreiben, damit die Sanftmütigen leben und die Gesetzlosen gerichtet werden. Denn
ihr redet nach eurer Bosheit und richtet Mose. Erkennt, dass Mose, mein Knecht, in
Wahrheit über den wahren Gott sprach, aber eure Vorfahren, deren Wege böse waren,
nannten die Wahrheit eine Lüge und machten die Lüge zur Wahrheit. Und ihr glaubt
immerzu der Lüge, weil in euch keine Wahrheit gefunden werden kann. Euer Gesetz
stammt von dem Vater der Lüge, und eure Überzeugungen sind die Erfindungen eures
Gottes, der die Wahrheit nicht kennt, sondern nur die Lüge. Denn in ihm ist keine
Wahrheit zu finden, der den unmöglichen Gedanken hatte sich dem Ewigen
gleichmachen zu wollen. Aber er strebte nicht nach Licht, sondern nach der
Finsternis. Wisset also, dass ihr Arbeiter der Finsternis seid, denn in euch ist kein
Licht. Das Licht ist direkt vor euch, aber ihr seht es nicht. Und wenn ihr den wahren
Mose nicht kennt, dann kennt ihr auch den größeren Mose nicht. Und die Ältesten
und Schriftgelehrten waren wütend auf die Worte von Yeshua, denn sie verstanden,
dass sie böse und störrisch waren, und sie nahmen Steine auf, um sie nach ihm zu
werfen, aber Yeshua ging mitten durch sie hindurch, verborgen vor ihrer Gewalt...
Und dies ist die Verdammnis, dass das Licht in die Welt gekommen ist, aber die
Menschen die Finsternis mehr lieben, als das Licht, denn ihre Taten sind böse. Denn
jeder, der Böses tut, hasst das Licht, und kommt nicht zu ihm." (EHGOC).

„Bewahrt Mein Geheimnis, die ihr davon behütet seid; Bewahrt Meinen Glauben, die
ihr durch ihn getragen werdet.“

"Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben, jenen
aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil, damit sie sehend sehen und
nicht wahrnehmen und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa
bekehren und ihnen vergeben wird." (Markus 4:11). "Sieh nun die Güte und die
Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte, wenn
du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden. Aber auch jene,
wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott ist
imstande, sie wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden
Ölbaum herausgeschnitten und in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie
viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum
eingepfropft werden! Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis
unbekannt ist, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum
Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird;
und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der
Retter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie
der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde. Hinsichtlich des
Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl
[Auserwählung] aber Geliebte um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die
Berufung Gottes sind unbereubar. Denn wie ihr einst Gott nicht gehorcht habt, jetzt
aber Erbarmen gefunden habt infolge ihres Ungehorsams, so sind jetzt auch sie dem
euch geschenkten Erbarmen gegenüber ungehorsam gewesen, damit auch sie jetzt
Erbarmen finden. Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen,
damit er sich aller erbarmt." (Römer 11:22-33). "Er hat uns gesegnet mit jeder
geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat
vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm sind in Liebe, und
uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem
Wohlgefallen seines Willens, zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns
begnadigt hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die
Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich
gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. Er hat uns ja das Geheimnis seines
Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen
hat in ihm für die Verwaltung [den Plan] bei der Erfüllung der Zeiten; alles
zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der
Erde ist – in ihm." (Epheser 1:3-10).

Das Geheimnis ist also, dass, wie Yahshua sagte, er gekommen sei, "das Untere wie
das Obere und das Äußere wie das Innere zu machen. Ich bin gekommen, um sie alle
an jenem Ort zu versammeln." (Philippus-Evangelium). Das ganze All soll und wird
im Sohn mit dem Vater-Mutter einsgemacht werden. Das Obere, das Pleroma, das
Abbild und Reich des Vater-Mutter, und das Untere, das vergängliche Abbild des
Abbildes, wird dem Erben übergeben und in ihm vereint werden. Die Schöpfung und
alles, was zu Christus gehört, wird seine ewige Zeugung und Herrlichkeit beim Vater-
Mutter haben.

„Und versteht Meine Erkenntnis, die ihr Mich in Wahrheit kennt; liebt Mich mit
Inbrunst ihr Liebenden.“

Wir können nur schätzen und lieben, was wir kennen. Gott zu kennen bedeutet, Gott
im wahrsten Sinne zu lieben: nicht emotional oder egobasiert. Es ist keine sinnliche
Liebe, die auf äußeren Reizen und Einflüssen beruht, sondern eine innige Liebe aus
der geistigen Erkenntnis und Dankbarkeit. Es ist üblich, dass Menschen etwas, oder
jemanden, nur aufgrund eines falschen Eindrucks lieben, und wenn sie sie als das
sehen, was sie wirklich sind, verflüchtigt sich die Liebe. Aber bei Gott ist es genau
umgekehrt. Diejenigen, die Gott nicht kennen, lieben ihn nicht wirklich, aber
diejenigen, die ihn kennen lernen, lieben ihn tatsächlich von ganzem Herzen, mit
ganzer Seele und ganzem Verstand (Matthäus 22:37). Denn wie könnte man ihn
kennen und nicht lieben?
„Denn ich wende mein Angesicht nicht von den Meinen ab, denn ich kenne sie.“

Da Gott allwissend ist, gibt es nichts und niemanden, den er nicht kennt. Aber sein
Wissen ist nicht intellektuell, oder nur eine Art Inventarliste. Er kennt uns wirklich,
und deshalb liebt er genauso, wie wir lieben werden, wenn wir ihn kennen, denn Gott
ist Liebe. In der 1. Essener Schriftrolle heißt es: "Der Meister hat gesagt: Wie der
Mensch in seinem innersten Herzen denkt, so ist er." Gott weiß, und auch Yahshua
wusste und weiß, wie wir in unserem innersten Herzen denken. Und das wird sich nie
ändern. Der Vater und Yahshua wissen auch wer zu welcher der vier Bodensorten
jeder einzelne ist, auf die der Samen fällt, und wer zu der guten Erde zählt, die Frucht
bringt, und ob hundertfach, sechzigfach oder dreißigfach. Darum wird er sein
Angesicht von den Seinen niemals abwenden, denn er ist "der Vater des Lichts, bei
dem keine Veränderlichkeit und kein Schatten der Wendung ist." (Jakobus 1:17).

„Bevor sie entstanden, habe ich sie erkannt und ihr Angesicht mit meinem Siegel
versiegelt.“

Gott kannte uns von Ewigkeit her und er hat uns mit seinem Siegel, dem Heiligen
Geist, versiegelt: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum
Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher
erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu
sein, damit er der Erstgeborene ist unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt
hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt;
die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht." (Römer 8:28-30).

„Ich habe ihre Glieder geformt. Meine eigenen Brüste habe ich ihnen bereitet, damit
sie Meine heilige Milch trinken und davon leben.“

"Wen will er (der Priester) Erkenntnis lehren, wem die Botschaft verständlich
machen? Kindern, die von der Milch entwöhnt, die von den Brüsten abgesetzt
sind? ...Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem
Sheol einen Vertrag gemacht... Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen
bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer an ihn glaubt,
wird nicht zuschanden werden. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen
und die Gerechtigkeit zur Waage... Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben
werden, und euer Vertrag mit dem Sheol wird nicht bestehen bleiben." (Jesaja 28:9-
18).

"Wehe solchen Gotteslästerern, die das Heilige Gesetz der Heiligkeit allen Lebens
ablehnen! Wehe solchen blinden Führern mit steinernen Herzen... Denn ich komme,
um alle Opfer und alles Blutvergießen zu beenden und euch zu sagen: Wenn ihr nicht
aufhört, Fleisch und Blut zu opfern und zu essen, wird der Zorn Gottes nicht
aufhören, über euch zu kommen, wie er über eure Väter in der Wüste gekommen ist,
die unter Mose nach Fleisch lüsteten, mit dem sie sich vollstopften und von der
Seuche verzehrt wurden wegen ihres bösen Verlangens." (EHGOC).
"Niemand kann die feste Speise Gottes verdauen, wenn er nicht zuerst von der
flüssigen nimmt, denn mein Gesetz ist das Wasser des Lebens, trinkt es wie reines
Wasser, und alle anderen Geheimnisse Gottes werden euch eröffnet werden, erst dann
werdet ihr den wahren Gott und seine guten Werke kennen. Wenn ihr die kleineren
Offenbarungen nicht bewahrt, wer wird euch dann die Größeren geben? Denn seit
undenklichen Zeiten hat Gott zu keinem Zeitpunkt Tieroder Menschenopfer
gefordert, denn sonst würde er ja seinem eigenen heiligen Gesetz nicht gerecht
werden. Noch hat Gott dem Menschen oder dem Tier gestattet, sich gegenseitig zu
essen, denn sonst wäre er ja seiner eigenen Liebe unkundig! Wie also könnte man
nach dem Gesetz der humanen Liebe Fleisch essen und Blutopfer darbringen? Denn
ich sage euch, diejenigen, deren Hände mit Blut befleckt sind und deren Mäuler mit
dem Fleisch unschuldiger Kreaturen verunreinigt sind, sind weder in dieser Welt,
noch in der Kommenden, des Lebens würdig. Lasst solche durch die heiligen
Wahrheiten des Königreichs von Neuem geboren werden, oder sie werden für immer
in Vergessenheit geraten bei Gott, denn sie werden unter keinen Umständen in das
Reich des Lichts eintreten, sondern werden aufgrund ihrer Blutschuld in der
Finsternis bleiben." (EHGOC).

„Ich habe mich an ihnen gefreut, und ich schäme mich ihrer nicht.“

Yahshua sagte: "Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem
werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist."
(Matthäus 10:32). Wenn er, der ohne Sünde war, sich ans freut und sich nicht für uns
schämt, wie viel mehr sollten wir uns an ihm freuen und sich seiner nicht schämen,
der unsere Krankheiten und Sünden getragen hat?

„Denn sie sind mein Werk und die Kraft meiner Gedanken.“

Er hat die gesamte Schöpfung durch die Kraft seiner Gedanken und sein Wort
erschaffen und wir als seine Kinder können nur in ihm und durch ihn Frucht bringen,
wenn wir an seinem Weinstock bleiben. Er ist allein es, der alles wirkt und vollbringt.

„Wer soll sich gegen Mein Werk auflehnen? Oder wer ist da, der ihnen nicht
unterworfen ist?“

Wer will sich Gott in den Weg stellen? Die gesamte Schöpfung hat in ihm und durch
ihn ihr Sein. Nur der Satan in seinem Stolz und seiner Unwissenheit diesen
„unmöglichen Traum“, doch Yahshua sagte zu ihm: „Du kennst die Allmacht des
Vaters und die Heiligkeit seiner Gesetze, aber du hattest den unmöglichen Traum,
dein Königreich über das des Allerhöchsten zu errichten und dich ihm gleich zu
machen und hast damit viele Engel und die meisten Menschen getäuscht. Und du
weißt auch, dass deine Zeit begrenzt ist, denn dein Übel und deine Lügen sollst du
über dich und deinen Samen bringen, aber auch ich werde meinen Samen zurück zu
Gott bringen. Tu, was du tun musst, Satan, und tue es schnell, denn dein Urteil ist
nahe, und du sollst deiner Strafe nicht entgehen, die du für dich selbst und alle,
die deine Lügen lieben, vorbereitet hast... Denn in ihm ist keine Wahrheit zu finden,
der den unmöglichen Gedanken hatte sich dem Ewigen gleichmachen zu wollen.
Aber er strebte nicht nach Licht, sondern nach der Finsternis... Ihr könnt nicht dem
wahren Gott und gleichzeitig dem Satan dienen, denn der wahre Gott ist alle Liebe
und sein heiliges Gesetz führt zu allem Leben. Es gibt keinen Tod in seiner Ordnung
und seinem Haushalt. Wisset aber, dass Satan der Gott des Todes und des
Blutvergießens ist, und dem Volk viele unheilige Gesetze gegeben hat, die der wahre
Gott hasst und verurteilt. Wisset, dass sich die beiden nicht mischen können, sondern
der Minderwertige wird hinweg getan werden, denn das Heilige Gesetz dient seit den
Tagen von Adam und Eva als Richter über die Lebenden und die Toten." (EHGOC).

„Ich habe ihre Gedanken und ihr Herz gewollt und geformt, und sie sind Mein. Und
zu meiner Rechten setze ich Meine Auserwählten.“

Gott hat nicht nur unseren physischen Körper im Mutterleib geformt, wenn wir
seinen heiligen Geist empfangen formt er auch unsere Herzen und unseren Geist, und
reinigt uns von allen Unreinheiten und macht unser Wesen seinem Wesen gleich. Und
Yahshua sagte, er bestellt uns dasselbe Königreich, welches auch ihm bestellt wurde,
und als seine Braut und seine Miterben werden wir zusammen mit ihm herrschen.

„Und Meine Gerechtigkeit geht ihnen voraus, und sie sollen sich nicht von Meinem
Namen lösen, denn er ist bei ihnen.“

Yahshua sagte: "Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt
gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch
Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr
Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir,
dass auch sie in uns eins seien... Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe
ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir
–, ...damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich
geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien,
wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du
hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt... Und die Welt hat dich nicht erkannt;
ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und
ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe,
womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.“ (Johannes 17:18-26) „Und
ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht, damit die Liebe, die du mir gegeben
hast, auch in ihnen sein kann, damit sie diese große Liebe allen deinen Geschöpfen
zeigen, ja, ob klein oder groß." (EHGOC).

„Betet und vermehrt euch und bleibt in der Liebe des Herrn.“

"Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen." (Jakobus 4:8). Die effektivste Form
des Gebets ist die Meditation. So wie ein Gegenstand wärmer wird, je näher und
länger er am oder im Feuer ist, so ist es bei uns und Gott.
Durch die ständige Anrufung des Göttlichen Bewusstseins in der Meditation nimmt
die Reflexion dieses Bewusstseins in uns zu und offenbart sich als dauerhafter
Zustand. So werden wir in der Liebe Gottes bleiben und in den Geliebten verwandelt
werden, denn Gott ist Liebe.

„Und die geliebten in dem Geliebten, und diejenigen, die durch Ihn, der lebt,
geschützt sind, und diejenigen, die in Ihm, der gerettet wurde, gerettet werden.“

Yahshua war und ist Eins mit dem Vater. Damit auch wir Eins sein können mit dem
Vater, indem wir eins sind mit dem Sohn, durch den er sich uns offenbart hat, hat
Yahshua uns sein heiliges Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung gegeben, denn er
sagte auch wenn wir seine Gebote halten, dann bleiben wir gewiss in seiner Liebe,
und damit auch in der Liebe des Vaters. Da wir von Gott geliebt sind, ist es
vorherbestimmt, dass wir mit ihm, dem Geliebten, vereint sein werden. Da er uns
beschützt und bewacht, werden wir in ihm leben, der unser Leben von innen und
außen schützt und fördert. Er ordnete an, dass wir „gerettet“ werden, in ihm und
durch ihn befreit werden.

„Und ihr werdet zu allen Zeiten unverweslich sein wegen des Namens eures Vaters.“

"So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen
unverweslich." (1.Korinther 15:42). So wie Yahshua das verwesliche Fleisch
überwunden und nach seiner Auferstehung seinen unverweslichen Körper
zurückbekommen hat und zu seiner Herrlichkeit, die er beim Vater vor Grundlegung
der Welt hatte, zurückkam, so werden auch die Seinen einen unverweslichen Körper
bekommen und verherrlicht werden. Dies aber nicht aus sich selbst, sondern allein
der Vater hat all dies vollbracht und den Seinen frei gegeben durch seinen Namen,
den Yahshua uns bekannt gemacht hat.
Ode 9
Öffnet eure Ohren, und ich werde mit euch sprechen. Gebt Mir eure Seelen,
damit Ich euch Meine Seele geben kann. Das Wort des Herrn und sein
Wohlgefallen, den heiligen Gedanken, den er dachte über seinen Gesalbten.
Denn auf dem Willen des Herrn beruht eure Rettung, und sein Plan ist ewiges
Leben, und eure Vollkommenheit ist unvergänglich. Seid bereichert in Gott dem
Vater und empfangt den Plan des Allerhöchsten, seid stark und werdet erlöst
durch Seine Gnade. Denn ich verkünde euch, seinen Heiligen, Frieden, damit
keiner von denen, die es hören, im Kampf fällt. Und damit auch diejenigen, die
ihn erkennen, nicht verloren gehen und diejenigen, die ihn aufnehmen, sich
nicht schämen. Eine ewige Krone ist die Wahrheit, gesegnet sind die, die sie auf
ihr Haupt setzen. Ein Stein von großem Preis ist es, und die Kriege waren der
Krone wegen. Und die Gerechtigkeit hat sie genommen und sie euch gegeben.
Setzt die Krone auf in seinem Bund, die Wahrheit des Herrn, und alle, die
überwunden haben, werden in sein Buch eingeschrieben. Denn ihr Buch ist der
Sieg, der euch gehört, und er sieht dich vor sich und will, dass du gerettet wirst.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 9.

„Öffnet eure Ohren, und ich werde mit euch sprechen.“

Von der „Vision des Henoch“ wird gesagt, dass sie eine der ältesten Offenbarungen
ist, die niedergeschrieben wurde, denn von Henoch wird gesagt, dass er der erste
Schreiber Gottes war. "Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel — sei still vor
ihm, du ganze Erde!" heißt es in Habakuk 2:20. Der Tempel und der Altar des Herrn
ist das Herz des Menschen. Dies ist der Ort, an dem der Mensch Gott finden und mit
ihm kommunizieren kann, in der Stille des Herzens.

"Ich spreche mit dir. Sei still, ich bin Gott. Ich habe mit dir gesprochen, als du
geboren wurdest. Sei still, ich bin Gott. Ich habe mit dir gesprochen, als du das erste
Mal gesehen hast. Sei still, ich bin Gott. Ich habe mit dir bei deinem ersten Wort
gesprochen. Sei still, ich bin Gott. Ich habe bei deinem ersten Gedanken mit dir
gesprochen. Sei still, ich bin Gott. Ich habe bei deiner ersten Liebe mit dir
gesprochen. Sei still, ich bin Gott. Ich habe bei deinem ersten Lied mit dir
gesprochen. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch das Gras der Wiesen. Sei
still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch die Bäume der Wälder. Sei still, ich bin
Gott. Ich spreche zu dir durch die Täler und Hügel. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche
zu dir durch die Heiligen Berge. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche mit dir durch den
Regen und den Schnee. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch die Wellen des
Meeres. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch den Tau des Morgens. Sei
still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch den Frieden des Abends. Sei still, ich bin
Gott. Ich spreche zu dir durch die Pracht der Sonne. Sei still, ich bin Gott.
Ich spreche mit dir durch die glänzenden Sterne. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche zu
dir durch den Sturm und die Wolken. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche zu dir durch
den Donner und den Blitz. Sei still, ich bin Gott Ich spreche mit dir durch den
geheimnisvollen Regenbogen. Sei still, ich bin Gott. Ich werde mit dir sprechen,
wenn du alleine bist. Sei still, ich bin Gott. Ich werde mit dir durch die Weisheit der
Ahnen sprechen. Sei still, ich bin Gott. Ich werde mit dir sprechen, wenn du meine
Engel gesehen hast. Sei still, ich bin Gott. Ich werde durch die Ewigkeit mit dir
sprechen. Sei still, ich bin Gott. Ich spreche mit dir. Sei still, ich bin Gott." (Die
Vision des Henoch).

„Gebt Mir eure Seelen, damit Ich euch Meine Seele geben kann.“

Das griechische Wort für Leben (psuché) bedeutet wörtlich Seele, Lebensodem. Man
könnte den Satz also auch so übersetzen: Gebt Mir euer Leben, damit Ich euch mein
Leben geben kann. Genau das ist es auch, was Yahshua als Mensch getan hat, er gab
Gott sein Leben, nicht nur in dem Moment am Kreuz, sondern jeden einzelnen
Moment in seinem Leben, und hat dafür das ewige Leben bekommen, die
Herrlichkeit, die er beim Vater vor Grundlegung der Welt hatte, und die er aufgab, als
er auf dieser Erde im Fleisch inkarnierte. Auch wir müssen unser Leben, jeden
einzelnen Aspekt unseres Lebens, aufgeben und in Gottes Hände legen, damit wir
seine ganze Fülle empfangen, ihm gleichgemacht werden, und in ihm unser Miterbe
haben können. Er nimmt es sich nicht, sondern wir müssen es ihm bereitwillig geben.
James Charlesworth übersetzt: "Gib mir dein Selbst, damit ich dir auch mein Selbst
geben kann." Deswegen ist es zwingend notwendig, unsere fleischliche Natur, das
niedere Selbst, und damit auch die Welt und ihre Versuchungen, Gelüste und
Begierden zu überwinden. Denn diese fleischliche Natur lebt in Feindschaft mit Gott
und sucht nur nach den nichtigen Dingen, die ins Verderben führen. Nach der
Wiedergeburt durch den Geist, das Göttliche in uns, das höhere Selbst, die ebenfalls
zwingend notwendig ist, beginnt genau dieser Kampf des Überwindens. Wenn wir
uns Gott hingeben, wird sich Gott auch uns hingeben. Das Problem ist, dass wir oft
denken, wir müssten dann auf vieles verzichten und vieles aufgeben. Die Wahrheit ist
jedoch, dass für alles, was wir aufgeben, Gott etwas noch viel besseres bereitgestellt
hat. Wir sehen nicht den Gewinn, sondern nur den scheinbaren Verlust. Es ist, als ob
wir nicht bereit wären einen Euro zu zahlen, um dafür eine Million Euro
wiederzubekommen.

„Das Wort des Herrn und sein Wohlgefallen, den heiligen Gedanken, den er dachte
über seinen Gesalbten. Denn auf dem Willen des Herrn beruht eure Rettung, und sein
Plan ist ewiges Leben, und eure Vollkommenheit ist unvergänglich.“

„Wort“ bedeutete im alten Sprachgebrauch Absicht, Zweck und den Willen, diese
Absicht oder diesen Zweck zu erreichen. Unser spirituelles Bewusstsein und unsere
Hingabe an Gott ist also die grundlegende Absicht und der Wille Gottes. Deshalb
existiert das Universum: für unsere spirituelle Vollkommenheit. Gott erfreut sich an
unserem Fortschritt in Richtung einer totalen, bewussten Vereinigung mit ihm.
Der Messias, der Christus, ist der einzig gezeugte Sohn Gottes. "Siehe, das ist mein
Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat.
Ich habe ihm meinen Geist gegeben..." (Jesaja 42:1-2). Der Sohn ist es, der alles
wieder vereinen und zurück zu seiner ursprünglichen Herrlichkeit, der
Vollkommenheit und Unvergänglichkeit, zu seiner Wurzel, Gott, führen wird. Was für
eine herrliche Vision hat Gott von der ewigen Bestimmung des Menschen. Mögen
wir das immer im Hinterkopf behalten.

„Seid bereichert in Gott dem Vater und empfangt den Plan des Allerhöchsten, seid
stark und werdet erlöst durch Seine Gnade.“

Wie Jakobus schon sagte, reicht es nicht aus, die rettende Botschaft nur zu hören,
sondern man muss auch danach handeln. Dies geschieht aber in der Weise, dass man
es nicht tut, weil man muss, sondern weil man es aus dem Herzen heraus tun will.
"Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der Schlechtigkeit, und nehmt
das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu retten vermag! Seid aber
Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! Denn wenn jemand
ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein
natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und
ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in
das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist,
indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in
seinem Tun glückselig sein."

Derjenige, der die rettende Botschaft und das Wissen seiner wahren Herkunft, oder
Wurzel, welche Gott ist, bekommen hat, dass er in Wahrheit und Kind des
Allerhöchsten ist, und sich wieder der Welt zuwendet und sich als zur Welt zugehörig
fühlt, der hat sich von seinem wahren Selbst und seiner wahren Wurzel und somit
auch von Gott und dem Sohn abgewendet. Wer aber die Botschaft annimmt und sich
zudem über die Konsequenzen der Nachfolge bewusst ist, der muss zudem auch den
Weg zur Vollkommenheit zu Ende gehen und bis zum Ende in der Liebe Gottes
bleiben: "Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden." (Matthäus
10:22). Dieser Weg wird kein leichter sein, doch wir haben einen Tröster, den
heiligen Geist, der uns in alle Wahrheit führt, wenn wir unser Herz nicht verstocken,
und einen Helfer und Fürsprecher in Yahshua, der bis zum Ende aller Zeiten mit uns,
bei uns und in uns ist.

“Denn ich verkünde euch, seinen Heiligen, Frieden, damit keiner von denen, die es
hören, im Kampf fällt. Und damit auch diejenigen, die ihn kennen, nicht verloren
gehen und diejenigen, die ihn aufnehmen, sich nicht schämen.”

Yahshua sagte: "Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die
Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam."
(Johannes 14:27). In der Essener Kommunion mit dem Engel des Friedens heißt es:
"In der Herrschaft des Friedens gibt es weder Hunger noch Durst, weder kalten noch
heißen Wind, weder Alter noch Tod. In der Herrschaft des Friedens werden sowohl
Tiere als auch Menschen, Wasser und Pflanzen unsterblich sein, und die Nahrung des
Lebens wird niemals versagen... Es wird Frieden geben, solange Sonne und Mond in
allen Generationen bestehen. Frieden wird wie der Regen auf das Gras niedergeht,
wie Schauer, die die Erde mit Wasser begießen. In der Herrschaft des Friedens wird
das Gesetz stark werden und die Kinder des Lichts werden herrschen von Meer zu
Meer bis an die Enden der Erde. Die Herrschaft des Friedens hat ihren Ursprung im
himmlischen Vater... O himmlischer Vater! Bring die Herrschaft des Friedens auf
deine Erde! Dann werden wir uns an die Worte dessen erinnern, der die Kinder des
Lichts lehrte: Ich gebe eurem Körper den Frieden eurer irdischen Mutter und eurem
Geist den Frieden eures himmlischen Vaters. Und der Friede beider soll unter den
Menschensöhnen herrschen. Kommt zu mir alle, die ihr müde und beladen seid!
Denn mein Frieden wird euch stärken und trösten. Denn mein Frieden ist voller
Freude. Deshalb grüße ich euch auch immer auf diese Weise: Friede sei mit dir!"

„Eine ewige Krone ist die Wahrheit, gesegnet sind die, die sie auf ihr Haupt setzen.“

Gott ist die einzige absolute Wahrheit, wie er durch Yahshua sagte: Die Wahrheit wird
euch frei machen. Nicht eine Philosophie oder ein dogmatisches System ist die Krone
des Geistes, sondern Gott selbst. Deshalb lautet die allererste Ode Salomos:

Der Herr ist auf meinem Haupt wie eine Krone, und ich werde nicht ohne ihn sein.
Sie haben für mich eine Krone der Wahrheit gewoben, und sie ließ deine Zweige in
mir knospen. Denn es ist nicht wie eine verdorrte Krone, die keine Knospen treibt.
Sondern du lebst auf meinem Haupt, und du bist auf mir aufgeblüht. Deine Früchte
sind voll ausgewachsen und vollkommen; sie sind voll von deinem Heil. Alleluja.

„Ein Stein von großem Preis ist es, und die Kriege waren der Krone wegen.“

Yahshua sagte: "Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu
bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert."
(Matthäus 10:34). Er sagte das in dem Kontext, dass diejenigen, die seine Jünger
werden woll(t)en, bereit sein müssen auch Vater und Mutter zu verlassen und ihr
Kreuz auf sich zu nehmen. Das Kreuz auf sich zu nehmen, bedeutet aber auch, oder
vor allem, den erbitterten Kampf gegen das eigene Ego und die fleischliche Natur in
sich aufzunehmen und die Welt zu überwinden. Dies ist ein geistiger Krieg, der nur
im Geist gewonnen werden kann. Diesen hat aber der Vater für uns geführt und
gewonnen, bevor wir ihn angefangen haben, denn den Seinen, die er zum Heil
vorbestimmt hat, schenkt er seinen heiligen Geist und sein Licht, welches alle
Finsternis unweigerlich auslöscht. Auch wenn wir diesem Kampf, diesen Krieg mit
ihm zusammen führen müssen, so ist er es, der ihn für uns gewinnt.
„Und die Gerechtigkeit hat sie genommen und sie euch gegeben. Setzt die Krone als
wahren Bund des Herrn auf, und alle, die überwunden haben, werden in sein Buch
eingeschrieben.“

Der wahre Bund des Herrn wird in den vorherigen Versen dieser Ode offenbart.
Diesen zu erfüllen ist nicht einfach, denn es erfordert die Eroberung und Verbannung
all dessen, was mit dem Gottesbewusstsein in Konflikt steht, aber seine Belohnung ist
die Eintragung in das Buch des Lebens. "Wer überwindet, der wird so mit weißen
Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens
nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen
Engeln... Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule
machen, und er wird nie mehr hinausgehen... Wer überwindet, dem werde ich geben,
mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem
Vater auf seinen Thron gesetzt habe." (Offenbarung 3:5, 12, 21).

„Denn ihr Buch ist der Sieg, der euch gehört, und er sieht dich vor sich und will,
dass du gerettet wirst.“

"Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, dass es euch nicht ein
Anstoß zur Schuld wird! Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch
vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu
wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der
sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt!" (Hesekiel 18:30-
32). Gott hat keinen Gefallen am Tod der Gottlosen, doch er kann es nicht ohne
unsere Entscheidung für ihn und ohne unser Mitwirken vollbringen, denn erstens
können wir frei wählen, und zweitens braucht es unseren ganzen Willen und unsere
ganze Kraft, den Weg bis zum Ende mit Gott zu gehen.
Ode 10
Der Herr hat meinen Mund durch Sein Wort geleitet, und Er hat mein Herz
durch Sein Licht geöffnet. Und er hat sein unsterbliches Leben in mir wohnen
lassen und mir erlaubt, die Frucht seines Heils zu verkünden, um die Seelen
derer zu bekehren, die bereit sind, zu Ihm zu kommen, und die Gefangenen in
eine gute Gefangenschaft für die Freiheit zu führen. Ich wurde gestärkt und
mächtig gemacht, und nahm die Welt gefangen, und die Gefangenschaft wurde
mir zum Lob des Allerhöchsten und Gottes, meines Vaters. Und es versammelten
sich die verstreuten Heiden, aber meine Liebe (zu ihnen) befleckte mich nicht,
weil sie mich in der Höhe gelobt hatten. Und die Spuren des Lichts wurden auf
ihr Herz gelegt; und sie wandelten in meinem Leben und wurden gerettet, und
sie wurden mein Volk für immer und ewig. Alleluja.

Kommentar zu Ode 10.

„Der Herr hat meinen Mund durch Sein Wort geleitet, und Er hat mein Herz durch
Sein Licht geöffnet.“

Zwei der grundlegenden Faktoren unserer Existenz sind Ton (Klang) und Licht. Das
Wort, der Ton oder Klang, die kosmische, schöpferische Schwingung, manifestiert
sich als unsere verschiedenen Ebenen der Schwingungsenergie. In dieser Schwingung
liegt der Impuls, sich zur Perfektion zu entwickeln. Deshalb wird unser persönliches
Wort im Sinne des Willens und der Intelligenz von jenem größeren Wort geleitet, das
uns auf der Skala der Evolution, die in der Verwirklichung unserer göttlichen Natur
gipfelt, immer nach oben zieht. Zuerst kennen wir nur den Bereich des Wortes, der
Schwingung, aber mit der Zeit beginnt sich der zweite Faktor zu offenbaren. Und
dieser Faktor ist das Licht des Bewusstseins, das unsere innerste Realität ist, denn
Licht und Geist sind dasselbe. Wenn sich das Herz bei der Berührung des Göttlichen
Lichts öffnet, so wie sich die Blume bei der Berührung des Sonnenlichts öffnet, dann
ist die Verwirklichung nahe. In den Essener Schriften und Lehren gibt es die drei
heiligen Ströme. Den Strom des Leben, den Strom des Klanges, und den Strom des
Lichts. Dort heißt es, dass die Gesetze der Menschensöhne sieben sind (Chakras), die
der Engeln drei sind (Leben, Klang, Licht), und bei Gott eines. Da wir werden sollen
wie die Engel, und schließlich wie der Vater, müssen wir mit uns mit diesen drei
heiligen Strömen verbinden, damit wir selbst der Baum des Lebens werden. Auch
dies spiegelt das auf Seite 13-14 erwähnte wieder: Wenn wir Eins werden mit dem
Strom des Lebens sind wir der Sohn / die Tochter, werden wir Eins mit dem Klang
(dem Wort), sind wir der Bräutigam / die Braut, und wird unser Geist Eins mit dem
Licht, sind wir der Vater-Mutter. Und das alles in einem Menschen: In Dir und mir.
Zu diesem Zweck praktizierten die Essener die Kommunionen mit den Engeln der
Erdenmutter am Morgen (Strom des Lebens) und mit den Engeln des Himmelsvaters
am Abend (Strom des Lichts). Am Mittag (Strom des Klangs) hielten sie die
Mittagskontemplationen des siebenfältigen Friedens.
Wer mit den Essener-Schriften und den heiligen Kommunionen nicht vertraut ist,
kann von mir gerne eine PDF-Datei dazu bekommen, die alle Schriften der Essener-
Schriften enthält, und / oder auf meinem Youtube-Kanal mit Namen Ulf Meinken
einige Videos dazu finden und anschauen. Zu den heiligen drei Strömen sagte
Yahshua:

"Nun sollt ihr von den drei Gesetzen der Engel erfahren, dem Geheimnis der drei
heiligen Ströme und dem alten Weg sie zu überqueren. So sollst du im Licht des
Himmels baden und endlich die Offenbarung des Mysteriums der Geheimnisse
sehen: das Gesetz Gottes, das Eins ist. Jetzt in der Stunde vor dem Aufgang der
Sonne, kurz bevor die Engel der irdischen Mutter der noch schlafenden Erde Leben
einhauchen, betrete den Heiligen Strom des Lebens. Es ist dein Bruder, der Baum,
der das Geheimnis dieses Heiligen Stromes birgt, und es ist dein Bruder, den du in
deinen Gedanken umarmen wirst... Und ihr sollt Eins sein mit dem Baum, denn zu
Beginn der Zeiten waren wir alle Teil des Heiligen Stromes des Lebens, aus dem alle
Schöpfung geboren wurde. Und wenn ihr euren Bruder den Baum umarmt, wird die
Kraft des Heiligen Stromes des Lebens euren ganzen Körper erfüllen, und ihr werdet
zittern vor seiner Macht. Dann atmet tief den Engel der Luft ein und sagt das Wort
"Leben" mit dem Ausgeben des Atems. Dann werdet ihr in Wahrheit der Baum des
Lebens werden, der seine Wurzeln tief in die ewige Quelle des Heiligen Stromes des
Lebens ausstreckt.

Und wenn die Sonne hoch im Himmel ist, dann sollt ihr den heiligen Strom des
Klanges suchen. In der Mittagshitze sind alle Geschöpfe still und suchen den
Schatten. Die Engel der irdischen Mutter schweigen für eine Weile. Dann sollt ihr
den heiligen Strom des Klanges in eure Ohren lassen; denn er kann nur in der Stille
gehört werden. Denkt an die Bäche, die nach einem plötzlichen Sturm in der Wüste
geboren wurden, und das rauschende Geräusch des strömenden Wassers. Dies ist
wahrlich die Stimme Gottes, wenn ihr es nur wüsstet. Denn wie geschrieben steht,
war am Anfang der Ton und der Ton war bei Gott und der Ton war Gott. Ich sage
euch wahrlich, wenn wir geboren werden, betreten wir die Welt mit dem Klang
Gottes in unseren Ohren, nämlich dem Gesang des gewaltigen Refrains des Himmels
und dem heiligen Gesang der Sterne in ihren festen Runden. Es ist der heilige Strom
des Klangs, der das Gewölbe der Sterne und das endlose Königreich des himmlischen
Vaters durchquert. Er ist immer in unseren Ohren, doch wir hören ihn nicht. Hört
dann in der Stille des Mittags darauf, badet darin und lasst den Rhythmus der Musik
Gottes in euren Ohren schlagen, bis ihr eins seid mit dem Heiligen Strom des
Klanges. Dieser Ton hat die Erde und die Welt geformt und die Berge hervorgebracht
und die Sterne in ihren Thronen der Herrlichkeit in den höchsten Himmel gesetzt....
denn zu Beginn der Zeiten waren wir alle Teil des heiligen Stromes des Klanges, der
die gesamte Schöpfung hervorbrachte. Und das gewaltige Brüllen des Klangstroms
wird deinen ganzen Körper erfüllen, und du wirst vor seiner Macht zittern. Dann
atmet tief den Engel der Luft ein und werdet zum Klang selbst, damit der heilige
Klangstrom euch in das endlose Königreich des Himmlischen Vaters tragen kann, wo
der Rhythmus der Welt auf- und absteigt.
Und wenn die Dunkelheit sanft die Augen der Engel der irdischen Mutter schließt,
dann wirst du auch schlafen, damit dein Geist sich den unbekannten Engeln des
himmlischen Vaters anschließt. Und in den Augenblicken, bevor ihr schlaft, sollt ihr
an die hellen und strahlenden Sterne denken, die weißen, strahlenden, weithin
sichtbaren und durchdringenden Sterne. Denn deine Gedanken vor dem
Schlafengehen sind wie der Bogen eines geschickten Bogenschützen, der den Pfeil
dorthin schickt, wo er will. Lass deine Gedanken vor dem Schlafen bei den Sternen
sein; denn die Sterne sind Licht, und der himmlische Vater ist Licht, nämlich das
Licht, das tausendmal heller ist als die Helligkeit von tausend Sonnen. Betretet den
Heiligen Strom des Lichts, damit die Fesseln des Todes für immer ihren Halt
verlieren. Und nachdem ihr euch von den Fesseln der Erde befreit habt, könnt ihr
durch den Heiligen Strom des Lichts und durch das lodernde Strahlen der Sterne in
das endlose Königreich des himmlischen Vaters hinaufsteigen. Entfaltet eure
Lichtflügel und steigt mit den Sternen in das Auge eures Denkens in die äußersten
Winkel des Himmels, wo ungeahnte Sonnen von Licht erstrahlen. Denn zu Beginn
der Zeiten sagte das heilige Gesetz: Es werde Licht, und es ward Licht, und du sollst
eins sein mit ihm, und die Kraft des Heiligen Lichtstroms wird deinen ganzen Körper
erfüllen, und du wirst vor seiner Macht zittern. Sprich das Wort "Licht", wenn du tief
vom Engel der Luft atmest, und du wirst das Licht selbst werden. Und der Heilige
Strom wird dich in das endlose Königreich des himmlischen Vaters führen, wo er sich
im ewigen Meer des Lichts verliert, das die ganze Schöpfung gebiert. Und du sollst
eins sein mit dem Heiligen Lichtstrom, immer bevor du in den Armen des
himmlischen Vaters schläfst.

Ich sage euch wahrlich, dass euer Körper nicht nur zum Atmen und Essen und zum
Nachdenken geschaffen wurde, sondern auch zum Eintritt in den
Heiligen Strom des Lebens. Und eure Ohren wurden nicht nur gemacht, um die
Worte der Menschen, den Gesang der Vögel und die Musik des fallenden Regens zu
hören, sondern sie wurden auch dazu gemacht, den Heiligen Strom des Tones zu
hören. Und eure Augen wurden nicht nur gemacht, um das Auf und Ab der Sonne zu
sehen, die Getreidekörner und die Worte der Heiligen Schriftrollen, sondern sie
wurden auch dazu gemacht, den Heiligen Lichtstrom zu sehen. Eines Tages wird euer
Körper zur irdischen Mutter zurückkehren, auch eure Ohren und eure Augen. Aber
der Heilige Strom des Lebens, der Heilige Strom des Klanges und der Heilige
Lichtstrom, diese wurden niemals geboren und können niemals sterben. Betritt die
heiligen Ströme, nämlich des Lebens, des Klangs und des Lichts, welche dich
geboren haben, damit du das Königreich des himmlischen Vaters erreichen und eins
mit ihm werden kannst, so wie der Fluss in das weit entfernte Meer mündet. Mehr als
dies kann nicht gesagt werden, denn die Heiligen Ströme werden euch zu dem Ort
bringen, an dem Worte nicht mehr sind, und selbst die Heiligen Schriftrollen können
die darin enthaltenen Geheimnisse nicht aufzeichnen."
„Und er hat sein unsterbliches Leben in mir wohnen lassen und mir erlaubt, die
Frucht seines Heils zu sprechen.“

Wir sind unsterblich, aber wir erleben Sterblichkeit und identifizieren uns mit ihr,
weil wir den Tod fürchten, der nur eine Fata Morgana ist. Das „Wohnen“ von Gottes
unsterblichem Leben in uns ist also das Aufkommen des Geist-Bewusstseins in
unserem Bewusstsein. Die „Frucht“ dieser Erkenntnis wird durch unser inneres und
äußeres Leben nach innen und außen „gesprochen“. Es ist nicht nur ein Sprechen,
sondern das Licht, welches wir scheinen lassen sollen zur Verherrlichung des Vaters.
Es ist aber auch, die gute Botschaft des Friedens und der Befreiung aller Geschöpfe
in diesem und im kommenden Leben an die weiterzugeben, die sie hören wollen.

„um die Seelen derer zu bekehren, die bereit sind, zu Ihm zu kommen, und die
Gefangenen in eine gute Gefangenschaft für die Freiheit zu führen.“

Wir sind zwangsläufig in der Knechtschaft eines der beiden Herren: Entweder wir
sind in der Knechtschaft der Sünde, die in der Regel aus Unwissenheit und / oder
Ignoranz, oder auch wissentlich und willentlich aus freiem Willen entspringt, oder
wir sind Knechte der Gerechtigkeit, die aus der stets dienstbaren göttlichen Liebe
zum Wohle und zur Errettung aller entspringt: "Wem ihr euch als Sklaven... zum
Gehorsam verpflichtet, dessen Sklaven seid ihr und dem gehorcht ihr, entweder der
Sünde, die zum Tod führt, oder dem Gehorsam, der zur Gerechtigkeit führt... Ihr wart
Sklaven der Sünde, von ganzem Herzen gehorsam der Gestalt der Lehre, der ihr
ausgeliefert wurdet; jetzt aber, befreit von der Sünde, seid ihr in den Dienst der
Gerechtigkeit getreten." (Römer 6:16-18).

"Wenn ihr die kleineren Offenbarungen nicht bewahrt, wer wird euch dann die
Größeren geben? Denn seit undenklichen Zeiten hat Gott zu keinem Zeitpunkt Tier-
oder Menschenopfer gefordert, denn sonst würde er ja seinem eigenen heiligen
Gesetz nicht gerecht werden. Noch hat Gott dem Menschen oder dem Tier gestattet,
sich gegenseitig zu essen, denn sonst wäre er ja seiner eigenen Liebe unkundig! Wie
also könnte man nach dem Gesetz der humanen Liebe Fleisch essen und Blutopfer
darbringen? Ihr kennt nicht den wahren Gott, sondern betet den perversen Gott eurer
Welt an, nämlich den Satan, den Vater des Schwertes und des Blutvergießens. Denn
durch ihn allein ist der Tod in die Welt gekommen und der Tod breitete sich auf alles
aus, denn alle Dinge wurden zu Sklaven des Vaters der Lüge. Aber ich bin
gekommen, um die durch die Ketten der Sünde Inhaftierten wieder freizulassen und
den Völkern mein heiliges Gesetz zurück zu geben, damit sie den einzigen wahren
Gott der Liebe und der Barmherzigkeit kennen lernen... Ihr könnt nicht dem wahren
Gott und gleichzeitig dem Satan dienen, denn der wahre Gott ist alle Liebe und sein
heiliges Gesetz führt zu allem Leben. Es gibt keinen Tod in seiner Ordnung und
seinem Haushalt. Wisset aber, dass Satan der Gott des Todes und des Blutvergießens
ist, und dem Volk viele unheilige Gesetze gegeben hat, die der wahre Gott hasst und
verurteilt. Wisset, dass sich die beiden nicht mischen können, sondern der
Minderwertige wird hinweg getan werden..." (EHGOC, Kap. 26).
"In dieser Welt dienen alle Menschen einem von zwei Herrn: Mit jedem Gedanken
und jeder Tat dienen wir entweder der Liebe oder der Furcht. Wenn ich mich mit
meinen Mitmenschen ohne Furcht verbunden fühle, diene ich der Liebe." (5. Essener
Schriftrolle).

Weder Gott noch vollkommene Meister können jemanden bekehren, der nicht bereit
ist, den Aufwärtspfad zur Gottverwirklichung zu beschreiten. Diejenigen, die andere
Interessen haben, können diese verfolgen, bis sie erkennen, dass es nur ein wirklich
erreichbares Ziel gibt: die Befreiung des Geistes. Das ist einfach die Natur der Dinge.
Aber wenn unser Wille auf Gott ausgerichtet ist, wenn wir mit Jesus sagen: "Nicht
mein Wille, sondern dein Wille geschehe" (Lukas 22:42), wird unsere Verwandlung
möglich. Wenn man von Gefangenschaft spricht, kommt einem auch sofort das Volk
Israel in den Sinn, das mehrmals in Gefangenschaft geriet und in die Hände des
Feindes gegeben wurde, weil sie das heilige Gesetz und den Willen Gottes verwarfen,
und willig und mit Freude dem falschen der beiden Herren gedient haben. In den
Clementine Recognitions lesen wir: "Als Moshe, der treue und weise Verwalter, in
der Zwischenzeit feststellte, dass das Laster der Zebahim (Brand- u. Schlachtopfer)
gegenüber den Götzenbildern tief in den Menschen verwurzelt war und dass die
Wurzel dieses Übels nicht aus ihnen gezogen werden konnte, ließ er die Zebahim
bestehen, aber erlaubte nur, dass diese allein YHWH angeboten wurden, um so eine
Hälfte des tief verwurzelten Bösen abzuschneiden, und ließ die andere Hälfte einem
anderen übrig zu einem späteren Zeitpunkt zu korrigieren; von ihm nämlich, über
wen er selbst sprach: Ein Navi wird dir dein Elohim erwecken, den du wie mich
hören wirst, nach allem, was er dir sagen wird. Wer diesen Navi (Propheten) nicht
hört, dessen Geist wird er von seinem Volk abschneiden." Weiter heißt es dort:
"Zusätzlich zu diesen Dingen ernannte er (Mose) auch einen Ort, an dem allein es
ihnen erlaubt sein sollte, YHWH zu opfern. Aber dies alles wurde nur im Hinblick
darauf erlaubt, dass, wenn die passende Zeit kommen sollte, sie durch Yeshua lernen
sollten, dass YHWH Barmherzigkeit wünscht und nicht Opfer... und damit sie hören
sollten, dass dieser Ort, der für eine Zeit ausgewählt zu sein schien, oft von
feindlichen Invasionen und Plünderungen heimgesucht wurde und letztlich
vollständig zerstört werden sollte. Und um ihnen dies zu zeigen, noch bevor Yeshua
kam, der die Zebahim und den Ort (dem Tempel) ablehnen sollte, wurde dieser oft
von Feinden geplündert und mit Feuer verbrannt, und das Volk wurde unter fremden
Stämmen in Gefangenschaft gebracht, und dann wieder zurückgebracht, wenn sie
sich der Barmherzigkeit YHWHs unterstellten. Durch diese Dinge sollten sie lernen,
das ein Volk, das Brand- und Schlachtopfer darbringt, von Gott verstoßen und in die
Hände des Feindes gegeben wird, aber diejenigen, die Barmherzigkeit und
Gerechtigkeit übten, sollten ohne Zebahim aus der Gefangenschaft befreit und in ihr
Heimatland zurückgeführt werden. Aber es stellte sich heraus, dass nur sehr wenige
dies verstanden haben..." Wer die Bücher Mose kennt, dem werden, wenn er dies
liest, vielleicht die folgenden Verse in den Sinn kommen, die das gerade Gelesene
exakt bestätigen und in einem weitaus besserem Verständnis erscheinen lassen.
"Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus
deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören... Und es wird geschehen, der
Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem
werde ich Rechenschaft fordern." (5.Mose 18:15-19). Und weiter: "Jedermann aus
dem Haus Israel, der einen Stier oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager schlachtet
oder der außerhalb des Lagers schlachtet und es nicht an den Eingang des Zeltes der
Begegnung gebracht hat... diesem Mann soll es als Blut(schuld) zugerechnet
werden: Blut hat er vergossen; und dieser Mann soll aus der Mitte seines Volkes
ausgerottet werden... Und sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer den
Bocksdämonen schlachten, denen sie nachhuren." (3.Mose 17:3-7).

Yahshua sagte: "Wenn ihr wüsstet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich und nicht
Opfer, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt." (Matthäus 12:7). Der Vers
aus Matthäus 12:7 ist übrigens ein Zitat aus Hosea 6:6 "Denn an Güte [Bundestreue]
habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an
Brandopfern. Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, haben dort treulos
gegen mich gehandelt." Wie in vielen anderen Stellen und Fällen in der Bibel, wurde
auch hier durch eine gezielt verschleiernde Wortwahl bei der Übersetzung versucht,
die wahre Bedeutung der Worte zu verbergen. Es ist sicher kein Zufall, dass nicht das
Wort „Bundestreue“ bei der Übersetzung gewählt wurde, sondern das Wort „Güte“.
Genauso wenig ist es ein Zufall, dass verschleiert werden sollte, dass es sich
tatsächlich um Adam als Person handelt, der gemeint war, und nicht etwa ein Ort
namens Adam. Und schließlich wurde auch noch versucht, die beiden Sätze durch
eine neue Überschrift voneinander zu trennen, damit man nicht denkt, dass diese
zusammengehören und sich aufeinander beziehen. Denn genau das ist der Fall, wie
Yahshua im EHGOC sagt: "Dies ist die Herrschaft der Schuld, denn durch einen
Mann, Adam, trat die Sünde in die Welt, und alle Menschen sündigten, und alle
Menschen starben in Adam und leiden unter Adams Sünde der Blutschuld. Aber nur
der Christus gibt allen wieder Leben, die seine Gebote lieben. So wurde der
Missstand geheilt, damit alle Dinge wieder eins werden können mit Gott."

„Ich wurde gestärkt und mächtig gemacht und nahm die Welt gefangen, und die
Gefangenschaft wurde mir zum Lob des Allerhöchsten und Gottes, meines Vaters.“

So wie wir vorher in der Welt gefangen waren, in der Knechtschaft der Sünde, in der
wir viele Dinge getan haben, für die wir uns heute schämen, so sind wir nun in einer
guten „Gefangenschaft“, aus dieser Welt gerufen und in der Welt des Geistes, des
Vaters, „gefangen“, oder besser gesagt behütet und beschützt vor dem Satan und
seiner Knechtschaft des Bösen, in der es keine Vergebung oder Belohnungen, sondern
nur Anklagen und Strafen gibt. Denn Yahshua sagte sein Joch ist ein leichtes Joch.
Über den Satan jedoch sagte er: "Komm deinem Gegner schnell entgegen, während
du mit ihm auf dem Weg bist! Damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter
überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst.
Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte
Münze bezahlt hast." (Matthäus 5:25-26).
Oder im EHGOC: "Wie ihr in diesem Leben mit euren Mitgeschöpfen umgeht, die
eure geringeren Brüder und Schwestern sind, so werdet ihr im kommenden Leben zur
Rechenschaft gezogen werden. Denn ich sage euch, Satan wird eure Seelen für jedes
eurer Übel anklagen und versuchen, die ganze Menschheit durch die Sünde zu
zerstören. Deshalb sage ich euch, vollbringt nur Taten der Menschlichkeit, so dass
eure guten Taten die Anklagen für eure bösen Taten, die Satan ganz gewiss gegen
euch erheben wird, überwiegen. Denn keine Seele wird die Auferstehung des Lebens
erben, die der Satan als seinen Samen einfordert. Denn der Böse verführt viele zur
Sünde und verklagt sie dann für dieselbe. Denn der Lohn des Bösen ist der Tod und
der Satan gibt keine Belohnungen, sondern nur Strafen. Und alle, die nach seinem
unheiligen Gesetz leben, verdammen ihre eigene Seele, denn sie werden täglich und
ohne Mitleid angeklagt werden."

Aus dem Wissen, dass Gott uns unsere zahlreichen Sünden nicht anrechnet und er uns
trotzdem in Liebe annimmt und alles zur Errettung nötige gibt, entspringt eine tiefe,
aufrichtige Dankbarkeit und ein freudiger Lobpreis aus ganzem Herzen.

„Und es versammelten sich die verstreuten Heiden, aber meine Liebe (zu ihnen)
befleckte mich nicht, weil sie mich hoch gelobt hatten. Und die Spuren des Lichts
wurden auf ihr Herz gelegt; und sie wandelten in meinem Leben und wurden gerettet,
und sie wurden mein Volk für immer und ewig.“

"Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer werden, den man nicht
messen und nicht zählen kann. Und es wird geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen
gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des
lebendigen Gottes." (Hosea 2:1). "Wie er auch in Hosea sagt: Ich werde Nicht-mein-
Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte. Und es wird geschehen, an
dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne
des lebendigen Gottes genannt werden. Jesaja aber ruft über Israel: »Wäre die Zahl
der Söhne Israel wie der Sand des Meeres, nur der Rest wird gerettet werden."
(Römer 9:25-26).

Wie wir schon gelesen haben, ist das „Geheimnis“, von dem die Propheten schon
lange vor Yahshua sprachen, dass alles, was in Christus ist und zu ihm gehört, das
Untere wie das Obere, in ihm und mit dem Vater einsgemacht werden soll und wird.
Wer ist der Rest? Es ist der heilige Überrest, der das heilige Gesetz der Liebe zu aller
Schöpfung im Herzen trägt. Auch wurde in der Bibel verschwiegen, dass Yahshua
nicht nur seine Heiligen Zwölf zu den zwölf Stämmen Israels aussandte, sondern
zusätzlich auch 72 Apostel: "Und nachdem diese und viele andere Dinge gesprochen
und gesagt worden waren, ernannte Yeshua 72, die die 72 Sprachen der Menschheit
gut kannten, und schickte sie zwei mal zwei mit seiner Autorität in jede Stadt und
jeden Ort, wo Yeshua selbst vorher den Nationen das heilige Gesetz gepredigt hatte.
Und Yeshua sprach zu ihnen über Babel und sagte: Wisst ihr, der Böse hat die reine
Sprache des Menschen, nämlich die von Adam und Henoch, verwirrt und einen
Tempel errichtet, in dem kein wahrer Prophet Gottes zu dem Volk gesprochen hat.
Denn Babel bedeutet Verwirrung, so wie Satan Gott aller Unordnung ist, so sind viele
Sprachen entstanden, um die Gerechten in die Irre zu führen. Denn der Satan hasst
das Wort Gottes und liebt die unheiligen Zungen, die den Menschen in Verwirrung
und Unwissenheit über das Heilige Gesetz halten, denn euer Gott ist einer, nicht der
Gott der Unordnung, sondern der Gott des All-Friedens. Geht also zu den Nationen
und sprecht zu ihnen die Wahrheit und Weisheit des einzigen wahren Gottes, nämlich
unseres ewigen Vaters, der im Himmel ist... Und einige der Schriftgelehrten und die
Pharisäer, die im Tempel Fleisch aßen und Blutrituale abhielten... sagten: Wenn du
das Opfern von Schafen, Ochsen und Vögeln verwirfst, zu welchem Zweck wurde
dann dieser Tempel von Salomon für Gott gebaut? Und Yeshua sagte zu ihnen: In den
Propheten steht geschrieben: Mein Haus soll ein Gebetshaus für alle Völker genannt
werden, um Lob und Dank zu opfern. Aber ihr kennt weder das reine Opfer, noch
wollt ihr davon hören, denn ihr habt ein Schlachthaus des Blutvergießens, ja, ein
Haus des Bösen, daraus gemacht. Ich sage euch erneut, es steht geschrieben: Vom
Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang wird mein Name groß sein unter den
Heiden... Wer ist das Israel Gottes? Das sind die einer Nation und eines jeden Volkes,
die Gerechtigkeit ausüben, die Barmherzigkeit lieben und meine Gebote halten, das
ist das wahre Israel Gottes. Denn ich sage euch, dass von denen, die sich aus allen
Nationen nicht mit Grausamkeit verunreinigen, sondern Gerechtigkeit tun und die
Barmherzigkeit lieben, und die Ehrfurcht vor allen Geschöpfen Gottes haben, und die
alle Schwachen und Unterdrückten unterstützen, diese sind das wahre Israel Gottes.
Daher sollt ihr die Völker der Erde und ihre Bewohner hüten und sie alle Arten der
Gerechtigkeit lehren, denn das wahre Israel wird aus allen Nationen und Sprachen
zusammen kommen. Ja, die heiligen Auserwählten Gottes sind das wahre Israel,
nämlich alle, die meine heiligen Gesetze ehren." (EHGOC).

"Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein gewisser Hausherr, der pflanzte einen
Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm,
verpachtete ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. Als nun die Zeit der Früchte
nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu
nehmen. Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den
anderen töteten sie, den dritten steinigten sie. Da sandte er wieder andere Knechte,
mehr als zuvor; und sie behandelten sie ebenso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu
ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen! Als aber die
Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe! Kommt,
lasst uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmen! Und sie ergriffen ihn, stießen
ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt,
was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird die Übeltäter
auf üble Weise umbringen und den Weinberg anderen Weingärtnern verpachten,
welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden. Jesus spricht zu ihnen: Habt
ihr noch nie in den Schriften gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar in
unseren Augen? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen
und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt." (Matthäus 21:33-43)
Dieses Gleichnis zeigt eindeutig, dass auch Yahshua aus demselben Grund kam, wie
fast alle Propheten vor ihm: nämlich um die Blutopfer abzuschaffen, die Gott niemals
angeordnet hat: "Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch!
Denn ich habe euren Vätern an dem Tag, als ich sie aus Ägypten führte, nichts gesagt
noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern; nur dies Wort habe ich ihnen
geboten: Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk
sein... Aber sie wollten nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern wandelten nach
ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen Herzen und kehrten mir den
Rücken zu und nicht das Angesicht. Ja, von dem Tage an, da eure Väter aus Ägypten
zogen, bis auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte,
die Propheten. Aber sie wollten mich nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern waren
halsstarrig und trieben es ärger als ihre Väter." (Jeremia 7:21-26).

Die meisten Bibelgläubigen glauben, dass die Heiden die schlimmsten Barbaren
waren und dass „Gott“ deswegen sein „heiliges Volk“ losschickte ganze Völker mit
Mann und Maus abzuschlachten, während sein Volk Israel angeblich „das
auserwählte Volk Gottes“ war. Nun, die Bibel gibt eindrücklich darüber Auskunft,
dass es wohl kaum ein widerspenstigeres und böseres Volk gab, als das Volk Israel,
dass aufgrund seiner Bosheit und Halsstarrigkeit, mehrmals bis auf einen heiligen
Überrest in die Hände des Feindes gegeben und dahingerafft wurde: "Hätte uns der
HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom
und gleich wie Gomorra... Was soll mir die Menge eurer Opfer? ...Bringt nicht mehr
dar solch vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel! ...Und wenn
ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn
ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut." (Jesaja
1:9-15). Auch die beiden „Heiligtümer“ Israels, die Tempel in Siloah und in
Jerusalem wurden beide zerstört, weil das „Volk Gottes“ nicht aufhörte, sie mit dem
Blut von Menschen und dem unschuldiger Tiere zu beschmutzen und zu entheiligen:
"Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut,
was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel. ...und weil ich immer
wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet... so will ich mit dem Hause, das
nach meinem Namen genannt ist, ...ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe, und will
euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das
ganze Geschlecht Ephraim." (Jeremia 7:1-15).

"Und niemand soll verletzen oder töten auf meinem heiligen Berge; denn die Erde
soll erfüllt werden von der Erkenntnis des Heiligen selbst, wie die Wasser bedecken
das Bett des Meeres. Und in diesen Tagen will ich nochmals einen Bund schließen
mit den Tieren des Feldes und den Vögeln der Luft, mit den Fischen des Meeres und
mit allen geschaffenen Dingen. Und ich will den Bogen und das Schwert zerbrechen
und alle Werkzeuge des Krieges will ich verbannen von der Erde, und sie sollen
weggelegt werden in Sicherheit, damit alle ohne Furcht leben. Und Ich will mich dir
angeloben in Ewigkeit in Gerechtigkeit und in Frieden und in der Güte des Herzens,
und du sollst deinen Gott erkennen... und ich will zu ihnen sagen, die nicht mein Volk
sind: Du bist mein Volk, und sie werden zu mir sagen: Du bist unser Gott." (EDVL).
"Diejenigen in jedem Volke, die sich nicht durch Grausamkeit besudeln, die
Gerechtigkeit üben, die Barmherzigkeit lieben und die Werke Gottes ehren, die Hilfe
leisten den Schwachen und Unterdrückten – diese sind das Israel Gottes." (EDVL).

"Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder
und meine Schwester und meine Mutter." (Matthäus 12:50).

Was ist der Wille des Vater-Mutters? "Der Wille der All-Eltern ist, dass die Liebe sich
in allen Dingen verwirklicht, damit alle Geschöpfe, ob klein oder groß, sich am Geist
der Liebe selbst erfreuen können, denn im Himmel und auf Erden gibt es nichts
Größeres als die Verwirklichung der All-Liebe. Denn der Ewige Geist drückte am
Anfang aus, dass die Liebe allen Dingen bekannt gemacht werden sollte, und der
Ewige All-Vater formulierte weiterhin den Willen seiner Liebe, indem er in jede
Schöpfung den Wunsch pflanzte, Liebe geben und Liebe empfangen zu wollen, denn
geliebt zu werden und in Liebe zu teilen ist der Wille des Vater-Mutter Gottes, der
mich in die Welt gesandt hat, damit die, die die Liebe missbraucht haben, wissen und
verstehen würden, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit unbegrenzt sind und nicht
in menschlichen Werten gemessen werden können. Ihr sollt daher wissen, dass Gott
jeder Kreatur Freude an der Liebe gegeben hat, damit diese Kreaturen die Liebe
Gottes erfahren können, denn Gott ist in allen Dingen und alle Dinge sind in Gott.
Wisset daher, dass Liebe die Erfüllung des Willens und des Gesetzes Gottes ist. Und
die, die seine Gebote halten, teilen diese große Liebe. Es gibt keinen größeren Segen
und keine größere Verwirklichung für den Menschen, als die Liebe Gottes zu kennen.
Denn diejenigen, die zur Erkenntnis des Einen Vaters kommen, kommen zum Wissen
über die große Familie des Lebens." (EHGOC).
Ode 11
Mein Herz war gespalten, als seine Blüte erschien und Gnade darin entsprang,
und es brachte die Frucht Herrn hervor. Denn der Allerhöchste hat mich durch
seinen Heiligen Geist beschnitten, und er hat mein inneres Wesen ihm gegenüber
enthüllt und mich mit seiner Liebe erfüllt. Und seine Beschneidung wurde mein
Heil, und ich ging in seinem Frieden auf dem Weg der Wahrheit. Von Anfang bis
Ende habe ich seine Erkenntnis empfangen. Und ich stand fest auf dem Fels der
Wahrheit, auf den er mich gegründet hatte. Und sprechende Wasser nahten
meinen Lippen, aus der Quelle des Herrn in Hülle und Fülle. Und ich trank und
war trunken von den lebendigen Wassern, die nicht sterben. Und meine
Trunkenheit war nicht ohne Erkenntnis, sondern ich verließ die Nichtigkeit.
Und ich wandte mich an den Allerhöchsten, meinen Gott, und ich wurde durch
seine Großzügigkeit bereichert. Und ich verließ die über die Erde verworfene
Torheit und streifte sie ab und warf sie von mir. Und der Herr hat mich in
seinem Gewand erneuert und mich durch sein Licht in Besitz genommen. Und
von oben gab er mir ewige Ruhe, und ich wurde wie das Land, das erblüht und
sich an seinen Früchten erfreut. Und der Herr war wie die Sonne, die auf das
Antlitz dieses Landes schien. Meine Augen waren erleuchtet, und mein Gesicht
empfing den Tau. Und meine Seele wurde durch den angenehmen Duft des
Herrn erfrischt. Und er trug mich in sein Paradies, in dem die Fülle des
Wohlgefallens des Herrn ist. Ich sah blühende und Frucht tragende Bäume. Und
selbstgewachsen war ihre Krone. Ihre Zweige sprossen und ihre Früchte
glänzten. Aus einem unsterblichen Land stammten ihre Wurzeln. Und ein Strom
der Freude tränkte sie und umgab sie im Land des ewigen Lebens. Und ich
betete den Herrn wegen seiner Herrlichkeit an. Und ich sagte: Gesegnet, o Herr,
sind die, die in Deinem Land gepflanzt sind und die einen Platz in Deinem
Paradies haben und die im Wachstum Deiner Bäume wachsen und sich von der
Finsternis ins Licht verwandelt haben. Siehe, alle deine Arbeiter, die gute Werke
tun und sich von der Bosheit zu deiner Freundlichkeit wenden, sind gerecht.
Und sie haben die Bitterkeit der Bäume von sich selbst abgewendet, als sie in
deinem Land gepflanzt wurden. Und alles war wie dein Überrest – (Gesegnet
sind die Arbeiter deiner Wasser) – und ein ewiges Gedächtnis deiner treuen
Diener. Denn in Deinem Paradies ist reichlich Platz, und nichts darin ist wertlos,
sondern alles ist mit Früchten gefüllt. Ehre sei Dir, o Gott, die Freude des
Paradieses für immer. Alleluja.
Kommentar zu Ode 11.

„Mein Herz war gespalten, als seine Blüte erschien und Gnade entsprang darin, und
es brachte die Frucht Herrn hervor. Denn der Allerhöchste hat mich durch seinen
Heiligen Geist beschnitten, und er hat mein inneres Wesen ihm gegenüber enthüllt
und mich mit seiner Liebe erfüllt. Und seine Beschneidung wurde mein Heil, und ich
ging in seinem Frieden auf dem Weg der Wahrheit.“

Aus dem Herzen entspringen alle guten und bösen Gedanken und Absichten. Wenn
unser Herz nicht durch den Heiligen Geist beschnitten wurde und von aller
Hartherzigkeit gegenüber dem Licht und der Liebe Gottes befreit wurde, dann
entspringen aus ihm die Dinge, die den Menschen ins Verderben führen. "Denn aus
dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl,
falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese sind es, die den Menschen verunreinigen."
(Matthäus 15:18-19). Was also nutzt eine Beschneidung im Fleisch, wenn das Herz
nicht durch die Empfängnis der heiligen Geistes beschnitten wurde? Im Evangelium
des vollkommenen Lebens sagt Yahshua dazu: "Für die, welche in Christus sind, gibt
es weder Beschneidung noch Blutvergießen. Bringt das Kind nach acht Tagen mit
Danksagung und Gebet dem Vater, der im Himmel ist... Lasset die Eltern darauf
sehen, dass es in Rechtschaffenheit erzogen werde, dass es weder Fleisch esse noch
starke Getränke trinke, noch Geschöpfe verletze, die Gott dem Menschen zum
Schutze in die Hand gegeben hat." Im Thomas-Evangelium lesen wir: "Seine Jünger
sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er antwortete: Wenn sie
nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus den Müttern zeugen.
Aber die wahre Beschneidung im Geist ist ungemein nützlich." In den Schriften
Abrahams steht ebenfalls, dass es um die Beschneidung des Herzens geht und nicht
um die im Fleisch. Im Moment der Empfängnis der heiligen Geistes wird die wahre
Identität unseres inneren Wesens, das Göttliche in uns und unsere wahre Wurzel im
himmlischen Vater, enthüllt und offenbart. Genau so war es auch bei mir, auch wenn
es mir in dem Moment noch nicht wirklich bewusst war. Ich wusste aber in dem
Moment, dass es Gott gibt und dass er unser Vater ist, und alles Falsche und Nichtige,
was in meinem Leben getan hatte, wurde mir offenbart und überrollte mich wie ein
Tsunami. Im selben Moment spürte ich jedoch auch die Annahme und Liebe Gottes.
Es war einfach unbeschreiblich und seit diesem Moment begann meine „Reise mit
Gott“ und begann der heilige Geist in mit mein Herz immer weiter zu öffnen und zu
„enthärten“ und mich in alle Wahrheit zu führen und an alles zu erinnern, was
Yahshua gelehrt hat, genauso wie er es gesagt hatte: "Der Beistand [Fürsprecher,
Heiler] aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der
wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."
(Johannes 14:26).

Spirituelles Erwachen und Fortschritt beinhaltet Veränderungen, die drastische


Veränderungen nach sich ziehen im Denken, Fühlen und Handeln. In dem Moment
des spirituellen Erwachens, des Erkennens unserer wahren göttlichen Natur und
Wurzel, sterben wir und das eigentliche Leben beginnt erst.
Denn vorher waren wir geistig tot, da nur Geist lebendig macht. Betrachten wir einen
Samen. Wenn er keimt, bricht die winzige lebende Pflanze ihre Schale auf und
beginnt ihre Reise nach oben zum Licht. Der Samen kann sein Potenzial nicht
manifestieren, ohne seine ursprüngliche Form und seinen ursprünglichen Status
gewissermaßen zu zerstören. Davon sprach Jesus, als er sagte: "Wenn das
Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt,
bringt es viel Frucht." (Johannes 12:24). Im Philippus-Evangelium heißt es:
"Diejenigen, die Totes erben, sind selbst tot und erben Totes. Diejenigen, die das
Lebendige erben, sind lebendig und erben das Lebendige und das Tote. Die Toten
erben nichts. Denn wie sollte der Tote erben? Wenn der Tote das Lebendige erbt, wird
er nicht sterben, sondern der Tote wird um so mehr leben. Ein heidnischer Mensch
pflegt nicht zu sterben, denn er hat gar nicht erst gelebt, so dass er sterben könnte.
Wer zum Glauben an die Wahrheit gekommen ist, hat das Leben gefunden. Und
dieser schwebt in Gefahr zu sterben, denn er ist lebendig. Seit dem Tag, an dem
Christus in die Welt gekommen ist, wird die Welt geschaffen, die Städte geschmückt
und das Tote herausgetragen.“

Interessanterweise zeigt das Ausbrechen des Sämlings die duale Natur des Samens,
der zwischen den beiden Hälften hervorkommt. Mit der Zeit nimmt die einzelne
Pflanze die Hälften auf und es bleibt nur die eine wachsende Einheit übrig. Ebenso ist
spiritueller Fortschritt eine Bewegung von der Dualität zur Einheit, eine Einheit, die
die Dualität zerstört und vernichtet. Deshalb sagte Jesus weiter: "Wer sein Leben
liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen
Leben bewahren." (Johannes 12:25). Miseo, das Wort, das hier mit „hassen“ übersetzt
wird, kann bedeuten, stark abzulehnen, aber es bedeutet auch „weniger lieben“ und
das ist seine Bedeutung hier. Unser äußeres Leben sollte für uns von geringerem Wert
sein als unser inneres Leben des Geistes. Leider klammern wir uns oft an den Status
Quo, und dieses Festhalten ist oft die Grundlage für spirituelles Versagen: Wir
weigern uns zu wachsen und uns zu verändern. Unser Herz muss erst zerbrechen,
damit die Blume des spirituellen Bewusstseins und der Kraft erscheinen, und die
göttliche Gnade entstehen kann. So wie harte Erde mit dem Pflug zerkleinert werden
muss, damit die Saat erfolgreich darin gepflanzt werden kann, so sagte der Psalmist:
"Der Herr ist denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind." (Psalm 34:18). In der
Essener Kommunion mit der himmlischen Kraft im Nährboden der Erde heißt es: "Ist
es im Inneren genauso? Muss der (innere) Boden erst vorbereitet werden, damit die
Saat des Guten, des Göttlichen, in Zusammenarbeit mit den anderen Engeln (Kräften)
in uns aufgehen und Früchte hervorbringen kann?" Auch Yahshua sagte in seinem
Gleichnis des Sämanns, dass der gute Same auf gutem, fruchtbarem Boden wachsen,
gedeihen und Früchte hervorbringen kann. Schafft euch ein neues Herz und einen
neuen Geist und kehrt um, denn ich habe keinen Gefallen am Tod der Gottlosen,
sagte Gott durch seinen Propheten Hesekiel. Denn auch wenn Gott uns die Kraft dazu
gibt, müssen wir den „Garten unseres Herzens und Geistes“ eigenverantwortlich von
allem Unrat befreien und den guten Samen, das Wort in uns aufnehmen, es pflegen
und bewässern, bis es Früchte bringt und wir die Ernte einbringen können.
„Von Anfang bis Ende habe ich seine Erkenntnis empfangen. Und ich stand fest auf
dem Felsen der Wahrheit, auf den er mich gegründet hatte. Und sprechende Wasser
nahten meinen Lippen, aus der Quelle des Herrn in Hülle und Fülle. Und ich trank
und war trunken von den lebendigen Wassern, die nicht sterben. Und meine
Trunkenheit war nicht ohne Erkenntnis, sondern ich verließ die Nichtigkeit. Und ich
wandte mich an den Allerhöchsten, meinen Gott, und ich wurde durch seine
Großzügigkeit bereichert. Und ich verließ die über die Erde verworfene Torheit und
streifte sie ab und warf sie von mir.“

Die Erkenntnis Gottes ist Stückwerk und ist davon abhängig, wie „gehorsam“ wir im
Wirken des heiligen Geistes sind und wie schnell wir die einzelnen Offenbarungen
verinnerlichen, bis sie in unser Herz geschrieben sind, und auch von unserer
(intellektuellen) Fähigkeit zu verstehen. Deswegen ist Yahshua, der ja das Wort, das
Gesetz ist, das Fundament, der Fels, auf dem wir gegründet sind. Dieser Fels ist das
heilige Gesetz die Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen Lebens. Yahshua
sagte, diese Erkenntnis sei die geringste Offenbarung, und wer diese Milch nicht zu
sich nimmt und verdaut, der wird auch keine größeren Offenbarungen bekommen und
die feste Nahrung verdauen können: "Was vom Fleische geboren wird, ist Fleisch,
und was vom Geiste geboren wird, ist Geist... So ist es mit dem heiligen Gesetz. Alle
Menschen hören davon, aber kennen es nicht, obwohl es vom ersten Atemzug an in
ihnen ist. Aber wer vom himmlischen Vater und der irdischen Mutter wieder geboren
ist, wird mit neuen Ohren hören und mit neuen Augen sehen, und die Flamme des
heiligen Geistes wird in ihm angefacht werden... Denn noch erleidet mein Gott die
Sünden und die Irrtümer der Menschen, bis das Maß überläuft und er der Eitelkeit der
Welt rasch ein Ende setzt und seinen Auserwählten Samen abschneidet. Seid also treu
dem vollständigen Gesetz Gottes, damit ihr nicht auf euren bösen Wegen stolpert und
dem Tod als eurem letzten Lohn begegnet. Denn derjenige, der im Geringsten treu ist,
ist auch im Großen treu und derjenige, der im Geringsten untreu ist, ist auch im
Großen untreu: So ist es mit dem heiligen Gesetz, denn die ersten Wahrheiten haltet
ihr nicht, aber sucht nach den Größeren... Niemand kann die feste Speise Gottes
verdauen, wenn er nicht zuerst von der flüssigen nimmt, denn mein Gesetz ist das
Wasser des Lebens, trinkt es wie reines Wasser, und alle anderen Geheimnisse Gottes
werden euch eröffnet werden, erst dann werdet ihr den wahren Gott und seine guten
Werke kennen." (EHGOC).

"Die Bruderschaft ist der Weinstock, und unser himmlischer Vater ist der Weinbauer.
Jeden der Zweige, der keine Frucht bringt, nimmt er hinweg, und jeden Zweig, der
Frucht trägt, beschneidet er, damit er noch mehr Frucht trage... Wie der Zweig nicht
aus sich selbst Frucht tragen kann, es sei denn, er ist mit dem Weinstock verbunden,
genauso wenig könnt ihr es, es sei denn, ihr ruht im heiligen Gesetz... Das Gesetz ist
der Fels und die Stärke meines Lebens... in dir ist ein Fels, der alle Stürme übersteht,
das heilige Gesetz, dein Schutz und deine Rettung... Ich bin der wahre Fels, und auf
diesem Felsen werde ich meine Gemeinde erbauen, und die Pforten der Hölle sollen
sie nicht überwältigen, und von diesem Felsen werden Ströme lebendigen Wassers
fließen, um den Völkern dieser Erde Leben zu spenden... Ich bin der wahre Felsen,
und auf diesem Felsen baue ich meine Versammlung und die Tore von Hades sollen
dagegen machtlos sein, ja, denn aus diesem Felsstrom fließen Flüsse lebendigen
Wassers, um den Völkern der Erde Leben zu geben. Aber siehe, und hüte dich, es
werden nach euch Männer mit perversem Geist kommen, die durch Unwissenheit
oder durch List viele Wahrheiten, die ich zu euch geredet habe, unterdrücken und mir
Dinge anhängen, die ich niemals gesprochen habe, und sie säen dadurch Unkraut
unter den guten Weizen, den ich dir gegeben habe, um ihn in der Welt zu säen."
(EDVL, EHGOC, Essener Friedensevangelium).

Wenn wir im Felsen der Wahrheit, dem heiligen Gesetz, gegründet sind, und von den
lebendigen Wassern getrunken haben, dann erkennen wir die Nichtigkeit der
weltlichen Dinge, die vorher noch so wichtig erschienen, und wenden uns von ihnen
ab, hin zu dem, was wirklich von Wert ist, dem Ewigen, dem Geist und seiner
Vervollkommnung. In dieser Schein-Welt des Vaters der Lüge ist alles darauf
ausgerichtet, uns von dem, was wirklich von Wert ist, abzulenken, und uns glauben
zu machen, dass das Glück und die Erfüllung in vergänglichen, materiellen Dingen
und Vergnügen liegt. Diese bedienen jedoch nur unsere fleischliche Natur und fördern
unsere Feindschaft mit Gott und sind nur Liebesersatz, der immer nur nach mehr
verlangt und unersättlich ist und in Wirklichkeit nach wahrer Liebe schreit. Daher
sagt uns der Odist, dass Gott selbst diese Hüllen entfernt und sein inneres
Bewusstsein auf sich selbst gerichtet hat. So wie es in den biblischen Evangelien
heißt, dass der Vorhang im Tempel zerrissen wurde, als Yahshua starb, so muss der
Vorhang in unserem Herzen beschnitten und entfernt werden, denn das Herz ist der
wahre Tempel Gottes, das „Zelt der Begegnung“.

„Und der Herr hat mich in seinem Gewand erneuert und mich durch sein Licht in
Besitz genommen. Und von oben gab er mir ewige Ruhe, und ich wurde wie das
Land, das erblüht und sich an seinen Früchten erfreut. Und der Herr war wie die
Sonne, die auf das Antlitz dieses Landes schien. Meine Augen waren erleuchtet, und
mein Gesicht empfing den Tau. Und meine Seele wurde durch den angenehmen Duft
des Herrn erfrischt.“

Die ewige Ruhe bezieht sich auf das Ende des Kampfes / Krieges mit unserer
fleischlichen Natur, denn diese und alles Böse und die Sünde ist überwunden und wir
bekommen ein neues, unverwesliches Fleisch (Geist- / Lichtkörper). Über die
geistige Ruhe, die für diejenigen bestimmt ist, die sie suchen, heißt es in Hebräer 4:9-
10 : "Darum bleibt dem Volk Gottes Ruhe. Denn wer in seine Ruhe eingetreten ist,
der hat auch von seinen eigenen Werken aufgehört, wie Gott von seinen getan hat."
Eigentlich ist das erste Wort, das mit „Ruhe“ übersetzt wird, sabbatismos: Sabbat.
Dies impliziert, dass der siebte „Tag“, der ein Sinnbild für die ewige Ruhe ist, in die
die Gerechten bzw. gerecht gemachten eingehen werden, oder die siebte
Bewusstseinsebene, die das Gottesbewusstsein ist, erreicht werden kann, eine
Errungenschaft, die in keiner Weise verloren gehen kann. Diejenigen, die diese Stufe
der göttlichen Verwirklichung erreichen, blühen auf und freuen sich über ihren Besitz
des „Königreichs, das kein Ende kennt“.
Das weiße Gewand ist ein Symbol der Gerechten, die sich von allem Bösen
abgewandt und sich gereinigt haben, im Körper, im Geist und im Herzen. Es ist auch
ein Symbol für den Lichtkörper, den die Gerechten bekommen, wenn sie verherrlicht
werden. Hier einige Zitate dazu: "Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem
König, der seinem Sohn die Hochzeit bereitete. Und er sandte seine Knechte aus, um
die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum
sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl
habe ich bereitet... und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich
nicht darum und gingen weg, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel.
Die Übrigen ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. Der König aber
wurde zornig und sandte seine Truppen aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre
Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber
die Eingeladenen waren nicht würdig. So geht nun hin auf die Kreuzwege der
Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit ein. Und jene
Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse
wie Gute. Und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. Als aber der König
hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem
Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier
hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der
König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus in die
äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Denn viele sind
Berufene, wenige aber Auserwählte." (Matthäus 22:2-14). In diesem Gleichnis geht
es um das Mysterium der heiligen Hochzeit im himmlischen Brautgemach, auf die im
Philippus-Evangelium noch näher eingegangen berichtet wird. Ins himmlische
Brautgemach gelangen wir nur mit dem rechten „Gewand“, dem vollkommenen
Lichtkleid, wie ebenfalls im Philippus-Evangelium erklärt und hier im EHGOC
beschrieben wird: "Nach sechs Tagen, als das Laubhüttenfest vor der Tür stand, nahm
Yeshua die Heiligen Zwölf und brachte sie auf einen hohen Berg fernab vom Volk,
und während er betete, veränderte sich das Antlitz seines Gesichts, und er wurde vor
ihnen verklärt, und sein Gesicht schien wie die Sonne, und sein Gewand war weiß
wie das Licht."

„Und er trug mich in sein Paradies, in dem die Fülle des Wohlgefallens des Herrn ist.
Ich sah blühende und Frucht tragende Bäume. Und selbstgewachsen war ihre Krone.
Ihre Zweige sprossen und ihre Früchte glänzten. Aus einem unsterblichen Land
stammten ihre Wurzeln. Und ein Strom der Freude tränkte sie und umgab sie im Land
des ewigen Lebens.“

Wenn wir wieder mit Gott vereint sind, ist auch das Stückwerk der Erkenntnis
vergangen, denn das Vollkommene ist gekommen (1.Korinther 13:10). Dann werden
wir das Paradies sehen, welches Gott denen bereitet hat, die ihn lieben und welches
kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört hat und kein in Herz gekommen ist
(1.Korinther 2:9). In Offenbarung 22:1-5 finden wir einen kleinen Vorgeschmack
davon:
"Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der
hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des
Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt
und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der
Nationen. Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des
Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen, und sie werden sein
Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und Nacht wird nicht
mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe und des Lichtes der
Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von
Ewigkeit zu Ewigkeit."

Die „Krone“ unserer spirituellen Evolution ist komplett selbst produziert. Weder Gott
noch irgendein anderes Wesen im gesamten Bereich der Existenz kann unsere
Erleuchtung und Befreiung bewirken. Es kann auch kein äußeres Ereignis oder eine
äußere Bedingung dazu führen. Es liegt alles an uns. Um so wahrhaftig eins zu sein
wie Gott, müssen wir unsere spirituelle Reise allein durch unsere eigene Anstrengung
beenden. Da Gott eins ohne ein zweites ist, müssen wir uns dieser Situation annähern
und auch so sein, als ob wir das einzige existierende Wesen wären. Wir müssen es
alles alleine machen. Deshalb muss der Anbeter von Anfang an danach streben,
unabhängig und autark zu sein, auch wenn er sich auf die Gnade und Macht Gottes
verlässt. Die Religion neigt leider besonders dazu, bei ihren Anhängern Kindlichkeit,
wenn nicht geradezu Infantilismus hervorzurufen. Es besteht ständiges Beharren auf
unserer Hilflosigkeit, Schwäche, Unwissenheit, Unwürdigkeit und Sündhaftigkeit im
Gegensatz zu Gott, der genau das Gegenteil von all diesen Dingen ist. Die
Schlussfolgerung ist also, dass Gott alles für uns tun muss, wir brauchen nur Zuflucht
zu nehmen oder uns „hinzugeben“ und alles wird für uns getan, sonst machen wir uns
egoistischer Anmaßung und Selbstüberschätzung schuldig. Dieser Unsinn ist Gottes-
und Menschenlästerung.

Die Heiligen leben im ewigen Frühling: Es ist immer die Zeit des Wachstums und der
Fruchtbarkeit. Es gibt keine Zeit, in der Wachstum nicht stattfinden kann oder sollte.
Dies ist das Geheimnis des spirituellen Erfolgs: Unsere Wurzeln, unser innerstes
Bewusstsein müssen in unserem unsterblichen Teil, unserem göttlichen Geist, liegen.
Unser Verstand und unser Herz müssen sich auf die Intuition und Inspiration des
Geistes stützen.

„Und ich betete den Herrn wegen seiner Herrlichkeit an. Und ich sagte: Gesegnet, o
Herr, sind die, die in Deinem Land gepflanzt sind und die einen Platz in Deinem
Paradies haben und die im Wachstum Deiner Bäume wachsen und sich von der
Finsternis ins Licht verwandelt haben. Siehe, alle deine Arbeiter, die gute Werke tun
und sich von der Bosheit zu deiner Freundlichkeit wenden, sind gerecht. Und sie
haben die Bitterkeit der Bäume von sich selbst abgewendet, als sie in deinem Land
gepflanzt wurden.“
Dies ist nur für diejenigen möglich, die die göttliche Herrlichkeit gesehen haben. Nur
solche Personen können Gott intelligent und richtig anbeten. Wie kann man die
Herrlichkeit sehen? Durch Reinigung von Körper, Geist und Seele, und durch Gebet
und Meditation. Es werden uns auch zwei Hauptmerkmale derjenigen gegeben, die
im spirituellen Leben erfolgreich sind: Sie tun das Gute und wenden sich vom Bösen
ab. Es sagt uns auch, dass das Glück in Gott ist. Das wahre „Streben nach Glück“ ist
das Streben nach Gottverwirklichung. "Wir sind zusammen mit Gott Arbeiter" (1.
Korinther 3:9; siehe 2. Korinther 6:1), und es wird uns gesagt "unser eigenes Heil zu
schaffen" (Philipper 2:12). Die „Bäume“, die in einer fremden Welt, der Welt der
Sterblichen, gepflanzt wurden, leiden an Bitterkeit, bis sie in der göttlichen Welt neu
gepflanzt werden. Hier einige Zitate über den Baum des Lebens und den falschen
Baum des Lebens: "Und die Archonten nahmen ihn (Adam) und setzten ihn in das
Paradies. Und sie sagten zu ihm: Iß! - das heißt: in einer Ausdauer, denn ihre Wonne
ist bitter und ihre Schönheit ist gesetzlos. Und ihre Wonne ist der Betrug, und ihre
Bäume sind die Gottlosigkeit, und ihre Frucht ist ein unheilbares Gift, und ihr
Versprechen ist Tod. Den Baum ihres Lebens aber hatten sie in die Mitte des
Paradieses gesetzt. Ich aber werde euch belehren, was das Geheimnis ihres Lebens
ist, welches der Beschluss ist, den sie zusammen fassten, welches das Bild ihres
Geistes ist. Seine Wurzel ist bitter, und seine Zweige sind tot, sein Schatten ist Hass,
und ein Betrug ist in seinen Blättern, und sein Spross ist die Salbe der Schlechtigkeit,
und seine Früchte sind der Tod, und Begierde ist sein Samen, und er sprießt in der
Finsternis. Diejenigen, die von ihm kosten, - ihr Wohnort ist die Unterwelt, und die
Dunkelheit ist ihr Ruheplatz." (Apokryphon des Johannes, Nag Hammadi). "Es gibt
zwei Bäume im Paradies: Der eine bringt Tiere hervor, der andere bringt Menschen
hervor. Adam aß von dem Baum, der Tiere hervorbrachte. Er wurde zum Tier und
brachte Tiere hervor. Deswegen verehren die Söhne Adams die Tiere." (Philippus-
Evangelium).

"Aber der Baum des Lebens ist in der Mitte des Paradieses. Und es ist der Ölbaum,
dem die Salbung entstammt. Durch sie [entstand] die Auferstehung." (Philippus-
Evangelium). "Denn der Baum des Lebens ist Christus. Er ist die Weisheit. Er ist
nämlich die Weisheit. Er ist ebenso das Wort. Er ist das Leben, die Kraft und die Tür.
Er ist das Licht, der Engel und der gute Hirte." (Die Lehren des Silvanus, Nag
Hammadi). "Und der Baum des ewigen Lebens, wie er in Erscheinung getreten ist
durch den Willen Gottes, befindet sich im Norden des Paradieses, so dass er die
Seelen der Reinen unsterblich mache, die hervorkommen werden aus den Gebilden
der Armut zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons. Die Farbe des Baumes des
Lebens aber gleicht der Sonne. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen
denen der Zypresse. Seine Frucht gleicht einem Bund von Weintrauben, wobei sie
weiß ist. Seine Höhe geht hinauf bis in den Himmel. Und neben ihm (befindet) sich
der Baum der Erkenntnis, wobei er die Kraft Gottes hat. Seine Herrlichkeit gleicht
dem Mond, wenn er sehr leuchtet. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter
gleichen Feigenblättern. Seine Frucht gleicht guten, appetitanregenden Datteln.
Dieser nun befindet sich im Norden des Paradieses, so dass er die Seelen aus dem
Schlaf der Dämonen erwecke, damit sie zum Baum des Lebens kommen und von
seiner Frucht essen und so die Mächte und ihre Engel verurteilen. Die Wirkung dieses
Baumes ist beschrieben in dem Heiligen Buch (wie folgt): Du bist der Baum der
Erkenntnis, der sich im Paradies befindet, der, von dem der erste Mensch gegessen
hat, der seinen Verstand geöffnet hat. Er liebte seine Paargenossin. Er verurteilte die
anderen, fremden Bilder. Er verabscheute sie. Anschließend spross der Ölbaum
hervor, der die Könige und Hohepriester der Gerechtigkeit reinigen wird, die in den
letzten Tagen in Erscheinung treten werden, da sich der Ölbaum offenbart hatte aus
dem Licht des ersten Adam wegen der Salbung, die sie empfangen werden." (Schrift
ohne Titel, Nag Hammadi).

„Und alles war wie dein Überrest – (Gesegnet sind die Arbeiter deiner Wasser) – und
ein ewiges Gedächtnis deiner treuen Diener. Denn in Deinem Paradies ist reichlich
Platz, und nichts darin ist wertlos, sondern alles ist mit Früchten gefüllt. Ehre sei
Dir, o Gott, die Freude des Paradieses für immer.“

Um unseren Platz im Paradies Gottes zu sichern, müssen wir nützlich sein und
geistige Früchte tragen, d.h. wir müssen von den Früchten des Geistes erfüllt sein:
"Liebe, Freude, Friede, Langmut, Sanftmut, Güte, Glaube, Enthaltsamkeit..." (Galater
5:22-23). Im Paradies gibt es „reichlich Platz“. "Im Hause meines Vaters sind viele
Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch
eine Stätte zu bereiten?" (Johannes 14:2). Der Überrest sind wie gesagt die Heiligen,
die das heilige Gesetz der Liebe in ihren Herzen tragen und sich in dienstbarer Liebe
der Errettung aller verlorenen Schafe widmen.
Ode 12
Er hat mich mit Worten der Wahrheit erfüllt, damit ich sie aussprechen kann.
Und wie fließendes Wasser fließt die Wahrheit aus meinem Mund, und meine
Lippen zeigen seine Früchte. Und er hat sein Wissen in mir überfließen lassen,
denn der Mund des Herrn ist das wahre Wort und die Tür seines Lichts. Und
der Allerhöchste hat Ihn in seine Welten gesandt, (sie sind) die Ausleger Seiner
Schönheit und die Verstärker Seines Lobpreises und die Bekenner Seiner
Gedanken und die Verkünder Seines Geistes und die Züchter Seiner Diener.
Denn die Schnelligkeit des Wortes ist unaussprechlich, und wie Sein Ausdruck
ist Seine Schnelligkeit und Seine Schärfe, und Sein Lauf hat keine Grenzen.
Niemals fällt (das Wort), sondern es steht immer; Sein Aufstieg und sein Weg
sind unverständlich. Denn wie sein Werk ist, so ist auch seine Erwartung, denn
er ist das Licht und die Morgenröte des Denkens. Und in ihm sprachen die
Welten miteinander, und die Schweigenden erwarben die Sprache. Und von Ihm
kam Liebe und Eintracht, und sie sprachen miteinander, was sie (zu erzählen)
hatten. Und sie wurden durch das Wort angetrieben, und sie erkannten den, der
sie gemacht hatte, denn sie kamen in Eintracht. Denn der Mund des
Allerhöchsten sprach zu ihnen, und die Erklärung seiner selbst ging schnell
durch seine Hand. Denn die Wohnung des Wortes ist der Mensch, und seine
Wahrheit ist die Liebe. Gesegnet sind die, die mit seiner Hilfe alles begriffen und
den Herrn in seiner Wahrheit erkannt haben. Alleluja.

Kommentar zu Ode 12.

Bevor ich mit dem Kommentar zu dieser Ode beginne, möchte ich darauf hinweisen,
dass alle Oden in ihrer Sicht auf die Natur des Menschen und ihr Endziel durchweg
positiv sind. Immer wieder spricht der Odist von seiner Befreiung aus der
Unwissenheit, "dem Vater danksagend, der euch fähig gemacht hat zum Anteil am
Erbe der Heiligen im Licht; er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und
versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe." (Kolosser 1,12-13). Diese
wunderbaren Hymnen zeigen uns die Herrlichkeit, die allen Söhnen Gottes
bevorsteht, und offenbaren die Haltung, die wir immer haben sollten: Vertrauen auf
Gott statt auf unsere „Sündhaftigkeit“. Wie können wir Jünger Christi sein, wenn wir
nicht von Moment zu Moment im Bewusstsein leben: "Jetzt sind wir die Söhne
Gottes" (1. Johannes 3:2), und das Alte ist vergangen, und alles wurde neu gemacht?

„Er hat mich mit Worten der Wahrheit erfüllt, damit ich sie aussprechen kann. Und
wie fließendes Wasser fließt die Wahrheit aus meinem Mund, und meine Lippen
zeigen seine Früchte. Und er hat sein Wissen in mir überfließen lassen, denn der
Mund des Herrn ist das wahre Wort und die Tür seines Lichts.“
In der Prophezeiung von Mose über den kommenden Messias heißt es, dass Gott
durch ihn sprechen wird, auch Yahshua sagte und betonte selbst oft, dass er nicht
seinen eigenen Willen tut, oder seine eigenen Worte spricht, oder seine Taten aus sich
selbst wirkt, sondern der Vater tut all das durch ihn. Er sagte, ohne den Vater kann er
nichts tun. So ist es auch bei allen, die den heiligen Geist empfangen haben. Natürlich
kennen wir nicht die Mysterien und Zusammenhänge der Schöpfung wie Yahshua,
aber um das heilige Gesetz in Liebe zu verkünden, reicht es bei jedem. Denn erstens
ist dies selbst für Kleinkinder einleuchtend und verständlich und zweitens wird uns
der heilige Geist die richtigen Worte in den Mund legen, d.h. Gott wird auch durch
uns sprechen. Im EHGOC lesen wir: "Und einer der Jünger... fragte Yeshua: Sage
uns, Meister, wie können wir den Menschen mit dem gleichen Verständnis dienen,
mit dem du uns lehrst? Und Yeshua sagte zu ihm: Kennst du das heilige Gesetz und
seine einfache Bedeutung? Und Simon Petrus antwortete ihm und sagte: Ja, ich
verstehe es gut, denn du hast es viele Male erklärt und seine Macht auch all deinen
Jüngern demonstriert. Und Yeshua sagte: Ihr kennt es gut, denn ich sage euch heute,
wenn ihr mein Gesetz und meine Worte haltet, werdet ihr keine Schwierigkeiten
haben, noch werdet ihr die Schafe meiner Weide vernachlässigen. Denn siehe, diese
Schafe auf dem Felde, wie sie auf ihren Hirten und seine Stimme hören, genau wie
meine Schafe mich hören, und ich sie. Ich sage euch daher, füttert meine Schafe,
denn der ewige Vater im Himmel und die Heilige Mutter bitten euch darum, genauso
wie sie mich darum gebeten haben. Füttert meine Schafe, denn sie warten auf euer
Wort und suchen nach der heiligen Lebensweise... die heiligen Engel haben die
Verantwortung für die Angelegenheiten der Menschen, ja, nämlich für das Leben
meiner Schafe, und sie werden dich zu den Schafen führen und dich auf heilige Weise
unterweisen... Denn ich sage dir heute, mit der Nahrung des heiligen Gesetzes sollst
du sie füttern, und sie werden satt werden und nicht mehr hungern. Ja, das Brot des
Lebens sollst du ihnen allen geben, und das Wasser des Lebens hinzufügen." Yahshua
sagte "Ich bin das Brot des Lebens, das vom Himmel herab kommt." Auch wir
können und sollen, ja müssen, dieses Brot des Lebens allen Menschen frei geben, die
hungrig danach sind. Denn er sagte auch, dass wer sich weigert, seine Schafe zu
füttern, der wird nicht die Segnungen erben, die schon vor Grundlegung der Welt
bereitgestellt wurden.

In einem Samen ist die gesamte Pflanze enthalten. Das heißt in jedem von uns ist das
Potential zum kosmischen Bewusstsein und zur Vollkommenheit bereits enthalten.
Aber wir müssen in "die Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem vollkommenen
Menschen, bis zum Maß der Größe der Fülle Christi" (Epheser 4:13) hineinwachsen,
um in der Lage zu sein, es zu manifestieren. Das Endliche kann das Bewusstsein des
Unendlichen erfahren, so wie Gott bereits das Bewusstsein jedes einzelnen Wesens
erlebt. In Gott ist alles, und dieses allumfassende Wesen spiegelt sich in uns wider. Je
mehr das Bewusstsein eines Menschen geöffnet ist, desto mehr denkt, spricht und
handelt er aus seinem Geist heraus statt aus Körper und Verstand. Jesus hat uns
erklärt: "Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Inneren werden
Ströme lebendigen Wassers fließen." (Johannes 7:8).
So sagt der Odist, dass das Wasser der Wahrheit, der Heilige Geist, aus seinem
Inneren fließt und er das Wirken des Heiligen Geistes, der in ihm wohnt, manifestiert.
Sicherlich stellen die Oden ein hohes Ideal dar, aber das entspricht der authentischen
Lehre Jesu. Dies sollte uns nicht ängstigen und lähmen, sondern im Gegenteil, es
sollte uns Erbauung, Ermutigung, Befreiung und Ermächtigung geben.

„Und der Allerhöchste hat Ihn in seine Welten gesandt, (sie sind) die Ausleger Seiner
Schönheit und die Verstärker Seines Lobpreises und die Bekenner Seiner Gedanken
und die Verkünder Seines Geistes und die Züchter Seiner Diener.“

Die Welten sind das Werk des Eingeborenen des Vaters, und wie die Worte aller
großen Männer sind sie sein Lob, die Offenbarungen seiner Herrlichkeit. Wie schon
in einem vorigen Kommentar erwähnt, ist Yahshua nicht nur für die Menschen,
sondern auch für die Engel, ja selbst für die gefallenen Engel gekommen, sie das
heilige Gesetz zu lehren und sie dadurch zu ihrer wahren Wurzel und Bestimmung
zurückzuführen und zu erlösen. Es gibt zahllose sichtbare wie unsichtbare Welten.
Die Darmflora des Menschen zum Beispiel besteht aus 10-100 Billionen (!)
probiotischer Kulturen und Bakterien. Oder nehmen wir hunderte von
Quadratkilometern große Wälder, die durch unzählige Wurzeln, die sich bis tief ins
Erdreich erstrecken, miteinander kommunizieren und sich gegenseitig helfen, z.B.
durch das Weiterleiten von Wasser an bedürftige(re) Pflanzen / Bäume, oder das
Senden von Warnsignalen bei Gefahren. Oder nehmen wir die Tierwelt mit all ihren
verschiedenen Welten, die alle miteinander und ineinander verbunden sind, die
unzähligen Lebewesen im Erdreich, die Insekten, Vögel, Meerestiere usw. usw.. Die
sichtbaren und unsichtbaren Welten der Schöpfung und deren Kommunikation und
Verbindungen untereinander, miteinander und zueinander übersteigen jegliche
Vorstellungskraft unseres begrenzten menschlichen Verstandes. In dem Manuskript
aus einem buddhistischen Kloster über das Leben Yahshuas, dort Isha genannt, das
von Nicholas Notovich veröffentlicht wurde, sagt er: "Die Wunder unseres Gottes
sind seit dem ersten Tag der Erschaffung des Universums gewirkt worden, sie
geschehen jeden Tag und in jedem Moment. Wer sie nicht sieht, der wurde eines der
schönsten Geschenke des Lebens beraubt."

In einer vorherigen Ode heißt es, der Vater wird an seinen Heiligen erkannt. So wie
auch Yahshua sagte, wer ihn sieht, sieht den Vater. Auch wir sind dazu berufen, den
Vater in all unserem tun zu verherrlichen, damit die Menschen wiederum dem Vater
danken, ihn lobpreisen und verherrlichen. Denn ohne die verherrlichenden Werke
sind wir wie ein Baum, der keine Früchte trägt und unser Glaube ist tot. In der
Essener Meditation des Engels der Freude heißt es: Quellen der Schönheit und der
Freude sind überall! Wenn wir dies erkannt haben, dann können wir zu „Auslegern
seiner Schönheit werden“. Denn Gott manifestiert sich in allen Dingen. Auch wenn es
noch eine weitaus größere Herrlichkeit gibt, nämlich das Reich des himmlischen
Vaters, so haben wir Menschen auf der Erde, die nur unser vorübergehendes Zuhause
ist, genügend Quellen der Freude, wenn wir Augen haben, um zu sehen.
In der Essener Meditation über den Frieden mit dem Reich der Erdenmutter heißt es:
"Ich sage euch wahrlich, das Buch der Natur ist eine heilige Schriftrolle, und wenn
ihr die Söhne der Menschen retten und zum ewigen Leben führen wollt, dann lehrt sie
wieder, von den lebendigen Seiten der irdischen Mutter zu lesen. Denn in allem, was
Leben ist, ist das Gesetz niedergeschrieben. Es steht geschrieben im Gras, in den
Bäumen, in den Flüssen, den Bergen, den Vögeln des Himmels und den Fischen des
Meeres, und vor allem im Menschensohn. Nur wenn er zum Busen seiner irdischen
Mutter zurückkehrt, wird er das ewige Leben und den Strom des Lebens finden, der
zu seinem himmlischen Vater führt. Nur dann wird die dunkle Vision der Zukunft
nicht Wirklichkeit werden." Und im EHGOC lesen wir: "Denn der Heilige Vater, der
über allem ist, hat der Erde viele Formen des Lebens übergeben, ja, Königreich neben
Königreich voll lebender Geschöpfe, die dem Herrn heilig sind. Lernt die
Geheimnisse des Lebens, und ihr werdet Leben haben, kennt die Geschöpfe Gottes
und Gott wird auch euch kennen und euch alles in seiner einen großen Familie des
Lebens zeigen... die Summe des Gesetzes ist diese: Tut anderen nicht an, was ihr
nicht wollt, dass euch andere tun, sondern tut ihnen das, was ihr euch wünscht, das
man euch tue. Selig sind die, die dieses Gesetz halten, denn Gott manifestiert sich in
allen Geschöpfen und alle Geschöpfe leben in Gott, und Gott ist in ihnen verborgen.
Tut also allen das, was ihr Gott tun würdet, denn Gott sieht alles und weiß alles, was
jedem Geschöpf getan wurde, das lebt und Leben gibt."

Gott kann man bis zu einem gewissen Grad aus seinen Schöpfungen erkennen. Aber
die Welten sind für uns auch das Mittel der Disziplin und des Lernens nach dem
Gesetz des Karmas. Es besteht kein Zweifel, dass es Schmerzen und Leiden gibt, aber
genauso wie wir lernen, Feuer nicht zu berühren, weil es wehtut, lernen wir auf die
gleiche Weise, was wir vermeiden sollten, wenn wir von Leben zu Leben gehen, und
lernen hoffentlich, was wir verfolgen sollen. Diese Welten dienen also dazu, uns
letztendlich auf den richtigen Weg zu bringen und uns auf ihm zu halten. Im
Erkennen seiner Herrlichkeit werden dann zu „Verstärkern seines Lobpreises“ und je
mehr wir mit seinem Geist verschmelzen zu Bekennern Seiner Gedanken und
Verkündern Seines Geistes und schlussendlich zu Züchtern Seiner Diener, indem wir
den Menschen Gott und sein heiliges Gesetz verkünden und durch unser Beispiel
vorleben.

Denn die Schnelligkeit des Wortes ist unaussprechlich, und wie Sein Ausdruck ist
Seine Schnelligkeit und Seine Schärfe, und Sein Lauf hat keine Grenzen.

Sowohl der Einzig gezeugte als auch sein Wort sind schnell [dzao: lebendig] und
mächtig in ihrer Wirkung. Was also für den Sohn Gottes gilt, gilt auch für das
Göttliche Wort. Beide sind grenzenlos in ihrer Transformation der Schöpfung und
aller fühlenden Wesen darin. "Denn das Wort Gottes ist schnell [lebendig: dzao] und
kraftvoll [energes: wirksam] und schärfer als jedes zweischneidige Schwert,
durchdringend [diikneomai: durchdringend] sogar bis zur Trennung der Seele
[psychi: Psyche] und Geist [Pneuma] und der Gelenke und des Marks und erkennt die
Gedanken und Absichten des Herzens" (Hebräer 4:12).
"Wie ein Fluss, der durch den Wald fließt, so ist das heilige Gesetz. Alle Kreaturen
hängen von ihm ab und es enthält keinem Wesen etwas vor. Das Gesetz ist für die
Welt der Menschen, was ein großer Fluss für die Ströme und Bäche ist. Wie Flüsse
von Wasser an einem trockenen Ort, so sind die Brüder, die das Heilige Gesetz in die
Welt der Menschen bringen. Mögest du in diesem Wasser ertrinken und deinen Durst
löschen. So ist das heilige Gesetz ein zweischneidiges Schwert: Durch das Gesetz
wirst du dich entweder selbst zerstören, oder du wirst Gott sehen... Wahrlich, ich sage
euch, das Heilige Gesetz ist vollkommen und steht über jedem Gesetz der Menschen
und der Teufel, denn nichts kann das Gesetz herausfordern und bestehen. Denn das
Gesetz prüft alle Dinge und alle Dinge unterliegen ihm. Denn das Gesetz beurteilt
den aufrichtigen und den falschen Menschen gerecht und in der Weisheit von allem,
was heilig und rein ist, und es trennt durch alle Barmherzigkeit, Liebe und Kraft und
durch die Gnade Gottes das Gute vom Bösen, damit der Mensch das Gute vom Bösen
wählen und das Rechte vom Falschen erkennen kann, da er frei ist und mit freiem
Willen zwischen Gott oder Satan wählen kann... Denn das Gesetz ist ein Richter für
alle und niemand kann sich über das Gesetz stellen, ohne zu sündigen... denn das
Heilige Gesetz dient seit den Tagen von Adam und Eva als Richter über die Lebenden
und die Toten." (Essener Kommunion mit dem Engel des Wassers, EHGOC).

Das Wort, also das heilige Gesetz, ist schnell (lebendig), wirksam (effektiv), scharf
wie ein zweischneidiges Schwert und es ist universell und ewig. Es lebt in uns,
überführt uns der Sünde, trennt das Gute vom Bösen und die Wahrheit von der Lüge
mit unglaublicher Schnellheit, Effektivität und Schärfe. Dies sind keine bloßen
Sprüche und Behauptungen, sondern diejenigen, die das heilige Gesetz in ihrem
Herzen tragen, wissen, das dem so ist. Deswegen sagte Yahshua auch, dass er keinen
Frieden bringt, sondern das Schwert, welches (viele von) uns von Vater und Mutter,
Bruder und Schwester trennt. Denn so wie die (fleischlich gesinnten) Menschen ihn
gehasst haben, so werden sie auch uns hassen, da das heilige Gesetz auch das Licht
ist, welches die Menschen hassen, da es sie ihrer bösen Taten überführt.

„Niemals fällt (das Wort), sondern es steht immer; Sein Aufstieg und sein Weg sind
unverständlich. Denn wie sein Werk ist, so ist auch seine Erwartung, denn er ist das
Licht und die Morgenröte des Denkens.“

Der Einzig Gezeugte ist der höchste Avatar (ein Sanskrit-Wort, das herabsteigen,
herunterkommen bedeutet). Das heißt, das Wort wurde Fleisch und inkarnierte sich in
der Schöpfung. Seine Abstammung und sein Weg mögen uns im Moment
unverständlich sein, aber er hat beides durch die großen Meister aller Zeiten
offenbart, und wenn wir ihrer Anweisung folgen, werden wir auf dieselbe Weise
aufsteigen und selbst allumfassende Söhne Gottes werden. Yahshua sagte, als er
gefragt wurde, ob die Wahrheit auf Erden nicht zu finden sei: "Glaubt mir, die
Wahrheit war immer auf Erden, unter denen, denen sie gegeben wurde, und die ihr
gehorchten. Wahrlich, ich sage dir: Diese sind von der Wahrheit, die mit
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit richten."
Die Schöpfung ist selbst der Zweck Gottes: die Befreiung und Erleuchtung aller. So
wie der Mensch eine Fabrik baut, weil er etwas herstellen will, so ist der Kosmos eine
göttliche Fabrik, die Söhne Gottes hervorbringt. Sowohl die Schöpfung als auch die
bewussten Wesen in ihr müssen in den Schoß des Vaters, des göttlichen Wesens,
zurückgeführt werden, denn beide entwickeln sich unter dem Ruf des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Sogar im Alten Testament gibt es viele Passagen, die darauf
hinweisen, dass das, was allgemein als „tote Materie“ bezeichnet wird, sowohl
Bewusstsein als auch Wille ist. Wie das sein kann? Weil alle Dinge Manifestationen
des Heiligen Geistes sind. Daher ist Intelligenz in der Essenz aller Dinge enthalten.
Da Gott sich in allen Dingen manifestiert, wie könnte es anders sein?

Und in ihm sprachen die Welten miteinander, und die Schweigenden erwarben die
Sprache. Und von Ihm kam Liebe und Eintracht, und sie sprachen miteinander, was
sie (zu erzählen) hatten.

Die Idee dieses Verses, die bereits etwas weiter oben beschrieben wurde, ist, dass alle
Welten miteinander integriert sind, dass sie in einer kosmischen Synergie existieren,
deren Zweck die Evolution ist. Die Welten „sprechen miteinander“ in der
Kommunikation, die für die Förderung der Evolution derer in ihnen notwendig ist. Es
ist natürlich ein metaphysischer Prozess, bei dem es gar nicht um Worte geht, sondern
um kreative Impulse und Interaktionen. Auch die Engel Gottes sprechen zu uns und
wir zu ihnen, selbst wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Im Moment ist dies ein
Mysterium für uns, aber eines, das wir glauben können, da uns die Erleuchteten aller
Zeiten seine Realität versichert haben. Im EHGOC sagt Yahshua oft, dass die heiligen
Engel Gottes, die für die Seinen verantwortlich sind, sie zu allen verlorenen Schafen
führen, die hungrig nach dem Brot und den Wassern des Lebens sind. Denn so wie
Yahshua „Myriaden von Engeln“ gedient haben und immer noch dienen, so werden
sie auch uns dienen, um uns selbst und die Schafe zu füttern. In derselben Weise, wie
die Engel uns dienen, soll der Mensch auch den Menschen, die noch zu der Welt
gehören, und den auch Tieren, den unschuldigen Geschöpfen Gottes in Liebe dienen.
Und so wie die heiligen Engel für uns wie Götter wären, wenn wir sie sehen könnten,
so sind wir für die Tiere wie Götter, und auch wenn sie nicht die Kraft des Gedanken
bekommen haben, wie der Mensch, so sollen auch sie die Liebe Gottes erfahren. Und
wenn nicht durch uns, durch wen dann?

"Ihr sollt daher wissen, dass Gott jeder Kreatur Freude an der Liebe gegeben hat,
damit diese Kreaturen die Liebe Gottes erfahren können, denn Gott ist in allen
Dingen und alle Dinge sind in Gott. Erbarmt euch über die anderen und die
Geschöpfe Gottes und ihr werdet euch im Hause Gottes freuen und das Gute vom
Bösen kennen. Denn die Ewigen Eltern teilen die Liebe mit allen sichtbaren und
unsichtbaren Dingen und bringen alle Arten von Leben hervor, damit die Liebe in
jedem Stadium und in jedem Zeitalter verwirklicht wird. Seid rücksichtsvoll, gütig,
mitfühlend und freundlich nicht allein mit eures Gleichen, sondern auch mit aller
Kreatur, die in eurer Obhut ist; denn ihr seid für sie wie Götter, zu denen sie
aufblicken in ihrer Not." (EHGOC).
„Und sie wurden durch das Wort angetrieben, und sie erkannten den, der sie gemacht
hatte, denn sie kamen in Eintracht. Denn der Mund des Allerhöchsten sprach zu
ihnen, und die Erklärung seiner selbst ging schnell durch seine Hand.“

In uns wirkt Christus, das Wort, und regt die Welten an, in vollkommene Harmonie
mit Gott, ihrer Quelle, zu kommen. Die Liebe ist die göttliche Kraft, die ein
fühlendes Wesen in die Einheit mit dem Allerhöchsten zieht, nicht nur in seine Nähe,
sondern in die Einheit mit ihm. Im Johannes-Evangelium heißt es, wer liebt, der
kennt Gott, und Gott ist in ihm, und umgekehrt. Egal, wie viel Erkenntnis oder
welche Gottesgaben und Fähigkeiten jemand hat, jeder von uns ist ein Quell der
Liebe. Sie ist in jedem von uns im Überfluss vorhanden. So wie wir die unendliche
und bedingungslose Gottes durch Yahshua erfahren und erkennen können, so sollen
auch wir sie allen Geschöpfen frei geben.

In der 5. Essener Schriftrolle heißt es: "Der Gaben sind viele, doch die größte ist die
Liebe. Ich habe mir immer Geistesgaben gewünscht. Stets sehnte ich mich danach,
helfen und dienen zu können. Sei es als Heiler, Prophet, Führer oder Weiser. Die
größte Gabe besitze ich jedoch schon heute: Die Gabe grenzenloser, bedingungsloser
Liebe. Ich kann Liebe geben und empfangen und will beides heute und immer tun.
Ich liebe, was ich bin - im Erfolg und wenn ich strauchle. Die Quelle meines Lebens
und mein Selbst lieben mich vorbehaltlos und immerdar. Und ebenso gebe ich
bedingungslose Liebe, auch wenn die anderen meine Erwartungen nicht erfüllen.
Meine Liebe wächst, je mehr ich davon austeile, und ist unerschöpflich. So, wie ich
Liebe gebe, empfange ich Liebe und Liebende verleihen meinem Leben Fülle."

„Denn die Wohnung des Wortes ist der Mensch, und seine Wahrheit ist die Liebe.
Gesegnet sind die, die mit seiner Hilfe alles begriffen und den Herrn in seiner
Wahrheit erkannt haben.“

Dies bedeutet nicht, dass der Mensch die Wohnstätte des Wortes sein soll, sondern
dass der Mensch Seine Wohnstätte ist. Es ist unsere ewige Natur, das Wort zu
verkörpern, so wie es Jesus und alle anderen großen Meister der Geschichte taten.
Die Wahrheit unseres Seins selbst ist Gott, der Liebe ist. Gott selbst, die göttliche
Liebe, ist der Weg zu Gott. Wer sein Herz verhärtet, und nicht bereit ist, es für die
göttliche Liebe zu öffnen, der wirft das größte Geschenk und die einzige Möglichkeit,
wahre Liebe, Glück und Frieden zu erfahren, weg, und tauscht Edelsteine gegen
Kieselsteine, ein Königszepter gegen ein Narrenzepter. Wer nicht liebt, kehrt seinem
Vater den Rücken, und betet stattdessen die Welt und ihre Trugbilder an. Wer nicht
liebt, ist in allen Dingen tot, und alle Dinge sind für ihn tot. Wer nicht liebt, baut eine
Mauer zwischen sich und allen Geschöpfen der Erde, und darin wohnt er in
Einsamkeit und Schmerz.
Ode 13
Siehe, der Herr ist unser Spiegel. Öffnet (eure) Augen und seht euch in Ihm. Und
lernt die Art eures Antlitzes und lobpreist seinen Geist. Und wischt den Schmutz
von eurem Gesicht und liebt seine Heiligkeit und kleidet euch damit. Und ihr
werdet jederzeit unbefleckt bei Ihm sein. Alleluja.

Kommentar zu Ode 13.

„Siehe, der Herr ist unser Spiegel. Öffnet (eure) Augen und seht euch in Ihm.“

Hier sehen wir, wie unglaublich weit sich das zeitgenössische Christentum vom
Urchristentum entfernt hat, das eine nicht-duale Philosophie hatte. Es scheint, dass, je
„christlicher“ ein Mensch heute ist, desto weniger hat er mit dem wahren Christus
und seinen Lehren zu tun. Die Isha Upanishad beginnt mit den Worten: "Wisse, dass
all dies, was sich in dieser sich bewegenden Welt bewegt, von Gott umhüllt ist." Das
heißt, wir sollten Gott zuerst, und die Welt erst in zweiter Linie sehen. Anstatt Gott in
der Welt der Materie zu sehen, sollten wir Gott so sehen, wie er die Welt durchdringt
und den ganzen Raum ausfüllt. Da wir außerdem ewig Eins mit Gott sind, sehen wir
in ihm unser wahres Selbst. Jakobus sagte: "Seid aber Täter des Wortes und nicht
allein Hörer, die sich selbst betrügen! Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist
und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem
Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat
sogleich vergessen, wie er beschaffen war." Unsere Natur ist Liebe. Wir spiegeln ihn
und er spiegelt uns in vollkommener Einheit wider. Wenn wir etwas außerhalb von
Gott sehen, ist es unwirklich. Nur wenn wir unsere geistigen Augen in Gott öffnen,
werden wir die Dinge so sehen, wie sie sind.

„Und lernt die Art eures Antlitzes und lobpreist seinen Geist.“

Wenn wir die Göttlichkeit sehen, sehen wir die Realität der Menschheit und sehen,
dass unser Gesicht von Gott geformt ist. Wie soeben gesagt, ist Gott Liebe, so wie
unsere Natur ebenfalls Liebe ist. Dies ist unser wahres Antlitz. Dadurch können wir
Gott wirklich loben, nicht als einen mächtigen, universellen Machthaber, sondern als
unendliches Bewusstsein, unendlichen Geist, dessen integraler und untrennbarer Teil
wir sind.

„Und wischt den Schmutz von eurem Gesicht und liebt seine Heiligkeit und kleidet
euch damit.“

Wir müssen alle Spuren einer relativen, illusorischen Existenz aus dem Gesicht
unseres Geistes entfernen und uns mit der Heiligkeit Gottes bekleiden. Es ist
unumgänglich, einen heiligen Lebenswandel anzustreben und zu verwirklichen, denn
Gott ist heilig und wir sind sein Spiegelbild.
„Und ihr werdet jederzeit unbefleckt bei Ihm sein.“

Erwacht in Gott werden wir ewig rein sein durch seine Reinheit. Hier ist kein Platz
für die „arme, elende Sünder“-Haltung des korrumpierten Christentums. "Ich habe
gesagt: Ihr seid Götter; und ihr alle seid Kinder des Höchsten." (Psalm 82:6), ist das
wahre Evangelium von Christus, von "Christus in euch, der Hoffnung der
Herrlichkeit." (Kolosser 1:27). Yahshua sagte, wenn wir in seiner Liebe bleiben, dann
bleiben wir in der Liebe des Vaters, und die Liebe Gottes tut zum Wohle aller
Geschöpfe und ist wie die Sonne, die auf alle Geschöpfe der Erde scheint, und sie
begünstigt nicht einen Grashalm für einen anderen. Der Mensch muss jedoch seinen
Teil dazu beitragen und sich von den Gelüsten und Eitelkeiten dieser Welt trennen,
vor allem vom Fleischverzehr und jeglicher Beteiligung an Blutvergießen, denn sonst
ist kein geistiger Fortschritt hin zur Heiligkeit Gottes möglich. Denn unbefleckt zu
sein, bedeutet, wie gesagt, natürlich auch, sich von allem Bösen und aller
Ungerechtigkeit zu trennen und zu lernen, Gutes zu tun.
Ode 14
Wie die Augen eines Sohnes auf seinen Vater, so sind meine Augen, o Herr, zu
allen Zeiten auf dich gerichtet. Denn bei Dir sind meine Brüste und meine
Freude. Wende deine Barmherzigkeit nicht von mir, o Herr, und nimm deine
Lieblichkeit nicht von mir. Strecke mir, mein Herr, zu allen Zeiten Deine rechte
Hand und führe mich bis ans Ende, nach Deinem Willen. Lass mich wohlgefällig
vor dir sein wegen deiner Herrlichkeit, und wegen deines Namens lass mich vor
dem Bösen gerettet werden. Und lass deine Sanftmut, o Herr, bei mir bleiben
und die Früchte deiner Liebe. Lehre mich die Oden Deiner Wahrheit, damit ich
in Dir Früchte hervorbringen kann. Und die Harfe Deines Heiligen Geistes
öffnet sich mir, damit ich Dich mit all ihren Tönen lobe, o Herr. Und nach dem
Überfluss deiner Barmherzigkeit mögest du mir geben. Und zögere nicht,
unseren Bitten stattzugeben. Denn Du bist in der Lage, all unsere Bedürfnisse zu
erfüllen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 14.

„Wie die Augen eines Sohnes auf seinen Vater, so sind meine Augen, o Herr, zu allen
Zeiten auf dich gerichtet. Denn bei Dir sind meine Brüste und meine Freude.“

Der Sohn schaut aus vielen Gründen zu seinem Vater. Erstens tut er dies wegen seiner
engen Verbindung zu seinem Vater, zu der auch die Tatsache gehört, dass der Vater
der Archetyp des Sohnes ist. Deshalb sagt man im Osten und Mittleren Osten, dass
„der Vater im Sohn geboren wird“. Deshalb sind die Augen unserer Seele und unseres
Geistes auf Gott gerichtet, denn unsere vergänglichen Körper sind zwar Schöpfungen,
doch unser göttlicher Kern, unsere Seelen, sind Nachkommen (Emanationen) des
Wesens Gottes. Gott ist die Sonne und wir sind die Strahlen. Yahshua sagte, wenn wir
nicht werden wie die Kinder, dann werden nicht ins Himmelreich kommen. Eine der
Bedeutungen dieser Aussage ist, dass wir uns von Gott abhängig machen sollen, wie
ein Kind von seinem Vater. Denn nur in ihm können wir gute Früchte bringen und nur
er kann uns die geistige Nahrung geben und uns lehren und von allem Schlechten
reinigen. Nur in ihm können wir leben und existieren. Mit dem für den Körper
Notwendigen versorgt er uns ohnehin, denn er weiß, was wir benötigen, bevor wir ihn
darum bitten. Der Sohn schaut auf den Vater, weil er einen Lehrer und ein Vorbild
braucht, jemandem, der ihm die einfachen Dinge des täglichen Lebens beibringt, aber
auch den Sinn des Lebens und nicht zuletzt das heilige Gesetz. Er braucht jemanden,
zu dem er aufschauen kann, dem er bedingungslos vertrauen kann, weil er weiß, dass
er ihm nie etwas Böses tun würde, sondern im Gegenteil, sein eigenes Leben geben
würde, um ihn zu beschützen, so wie der gute Hirte es getan hat. "Zu dir hebe ich
meine Augen auf, der du im Himmel thronst. Siehe: Wie die Augen der Knechte auf
die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, so sind
unsere Augen gerichtet auf den HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist." (Psalm
123:1-2).
Weil wir ein ewiger Teil von Gott sind, schauen wir immer in der Essenz unseres
Seins auf Gott. Die Einheit mit Gott ist unser ganzes Wesen, daher ist es das
Hauptthema, das unser Denken und Leben beschäftigen sollte. Nur Gott kann die
geplagte Seele wirklich so sehr beruhigen und besänftigen, dass wirkliche Heilung
und Wiederherstellung stattfinden und die Seele zunehmend immun werden kann,
gegen alles, was den gewöhnlichen Menschen stört und ablenkt. Ebenso schenkt nur
die Gemeinschaft mit Gott wahres Glück oder Frieden, der bis zu dem Punkt
zunimmt, an dem nichts einen beständigen Zustand freudiger Ruhe stören kann, in
dem die Seele beginnt, dauerhaft zu verweilen. Wie es im Philippus-Evangelium
heißt, kann aber nur denen Ruhe gegeben werden, die dazu fähig sind, im Guten
ruhen können, d.h., die sich dauerhaft vom Schlechten, Bösen fernhalten.

„Wende deine Barmherzigkeit nicht von mir, o Herr, und nimm deine Lieblichkeit
nicht von mir.“

Dieser Vers setzt die Idee des vorherigen fort. Wir sehnen uns nach Heilung und
Frieden und der gesegneten Freude des ständigen Kontakts mit Gott. Es ist eine
absolute Notwendigkeit, dass die suchende Seele die Überzeugung entwickelt, dass
nur in Gott eine Erfüllung ist, die von Dauer und Bedeutung sein kann. Da wir selbst
ewige Wesen sind, kann uns nur das ewige Sein befriedigen und verherrlichen. Jesus,
unser Vorbild, betete: "O Vater, verherrliche mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit,
die ich bei dir hatte, ehe die Welt war." (Johannes 17:5).

„Strecke mir, mein Herr, zu allen Zeiten Deine rechte Hand und führe mich bis ans
Ende nach Deinem Willen.“

Weil wir uns nicht erinnern, wie wir in dieses Chaos geraten sind, haben wir keine
Ahnung, wie wir wieder herauskommen sollen. Deshalb brauchen wir die Führung
Gottes und unseren eigenen erwachten Geist, um die Evolutionsleiter „bis ans Ende“
hinaufzusteigen, um das Göttliche Bewusstsein zu erlangen, das die Essenz unserer
Existenz ist. Gleichzeitig müssen wir die Ratschläge der großen Seelen beherzigen,
die vor uns gegangen sind und das Ziel erreicht haben. Täglich sollten wir ihre
Biografien und Worte lesen und sie auf unser eigenes Leben anwenden. Es ist Gott,
der uns diejenigen sendet, die uns durch ihr Beispiel und ihre Lehre den Weg weisen.

„Lass mich wohlgefällig vor dir sein wegen deiner Herrlichkeit, und wegen deines
Namens lass mich vor dem Bösen gerettet werden. Und lass deine Sanftmut, o Herr,
bei mir bleiben und die Früchte deiner Liebe.“

"Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen,
weil er meinen Namen kennt." (Psalm 91:14).Wir sind ein Teil von Gott, und Gottes
Herrlichkeit ist in uns und wartet darauf, dass wir erwachen, aufdecken und in jedes
Atom unseres Lebens bringen. Wahres spirituelles Leben hat verschiedene Aspekte,
aber der wichtigste ist der, der es uns ermöglicht, mit unserem ewigen Geist in
Kontakt zu kommen.
Und das ist Gebet und tiefe und kontinuierliche Meditation, die es uns ermöglicht,
außerhalb der Meditation den durch Meditation erzeugten Bewusstseinszustand
aufrechtzuerhalten. Möge das Bewusstsein Gottes in uns so entwickelt und etabliert
sein, dass uns kein Böses berühren kann, nicht einmal das kosmische Böse, das als
Satan bekannt ist. Das wahre spirituelle Ideal ist, dass die Qualitäten Gottes wie
Liebe und Barmherzigkeit in uns reichlich vorhanden sind und die Menschen um uns
herum segnet.

„Lehre mich die Oden Deiner Wahrheit, damit ich in Dir Früchte hervorbringen
kann.“

Dieser Vers bezieht sich nicht auf diese Oden Salomos, sondern ist eine Bitte um
dieselbe Einsicht und Inspiration, die sie hervorgebracht hat. Diese kann aber durch
keinen menschlichen Lehrer erfolgen. Dies ist die direkte Lehre von Geist zu Geist,
von Gott zu uns. Wenn wir dieses göttlich vermittelte Wissen haben, dann werden wir
selbst Bäume des Lebens im Paradies sein, die reiche und dauerhafte Frucht zur Ehre
Gottes und zur Verherrlichung der Welt um uns herum tragen. Denn für alles gilt die
Folgerung: "Deinen Nächsten wie dich selbst."

„Und die Harfe Deines Heiligen Geistes öffnet sich mir, damit ich Dich mit all ihren
Tönen lobe, o Herr.“

Die Harfe des Heiligen Geistes ist unser inneres Wesen, das wir den spirituellen
Körper nennen. Durch Meditation kommt unser innerer spiritueller Kreislauf in
Schwung und wir werden uns ihrer bewusst und entwickeln sie vollständig, damit wir
alle ihre Aspekte nutzen können, um Gott zu loben. So werden wir zu lebendigen
Harfen des Heiligen Geistes in der Verherrlichung Gottes.

„Und nach dem Überfluss deiner Barmherzigkeit mögest du mir geben. Und zögere
nicht, unseren Bitten stattzugeben. Denn Du bist in der Lage, all unsere Bedürfnisse
zu erfüllen.“

Es ist Gottes Wille, uns all diese Gnaden und Segnungen zu gewähren, damit wir
sicher sein können, dass wir sie reichlich empfangen, wenn wir richtig bitten. Dann
kann und wird die Herrlichkeit schon jetzt beginnen. Die Bedürfnisse unseres Geistes
kann uns niemand anderes als Gott geben. Er befriedigt die körperlichen Bedürfnisse
aller, auch die derer, die ihn hassen, solange der Mensch nach dem heiligen Gesetz
lebt und in Liebe miteinander teilt, gibt er ihnen auch das für das ewige Leben
Notwendige. Es ist gewiss nicht Gottes Schuld, dass Menschen verhungern, denn die
Erdenmutter gibt allen im Überfluss. Die Schuld liegt allein beim Menschen, der sich
immer weiter von Gott entfernt und auf Kosten seiner Brüder und Schwestern und der
ganzen Natur stets seinen eigenen Vorteil sucht. Im Essener Frieden mit dem Reich
der Erdenmutter heißt es: "Es wird keinen Frieden unter den Völkern geben, bis es
einen Garten der Bruderschaft auf Erden gibt. Denn wie kann es Frieden geben, wenn
jeder seinen eigenen Gewinn verfolgt und seine Seele in die Sklaverei verkauft?"
So hat Gott den Menschen alles gegeben, um Nahrung, Frieden und Glück im
Überfluss zu haben. Nur verwandelt der Mensch durch seine Gier und seine Suche
nach wahrer Liebe im Liebesersatz nur allzu oft die Segnungen Gottes in einen Fluch:
"Aber der Tag wird kommen, wenn der Menschensohn sein Gesicht von der
Erdenmutter abwenden und sie betrügen wird und sogar seine Mutter und sein
Geburtsrecht verleugnen wird. Dann wird er sie in die Sklaverei verkaufen, und ihr
Fleisch (ihre Früchte, die Nahrung im Allgemeinen, die sie hervorbringt) wird
zerrissen werden, ihr Blut (das Wasser) vergiftet und ihr Atem (die Luft) erstickt; er
wird das Feuer des Todes (das Feuer des Lebens ist die Kraft der Sonne, brennendes
Feuer ist das Feuer des Todes) in alle Teile ihres Reiches bringen, und sein Hunger
wird sie all ihrer Geschenke berauben und an ihrer Stelle eine Wüste zurücklassen.
All dies wird er aus Unwissenheit des Gesetzes tun, und so wie ein Sterbender nicht
seinen eigenen Gestank riechen kann, so wird der Menschensohn blind vor der
Wahrheit sein." Denn alles, was wir unserer Erdenmutter antun, tun wir uns selbst an,
da wir aus ihr geboren werden und in ihr Leben. Der Mensch ist derjenige, - trotz
seines Verstandes und Bewusstseins, oder vielmehr gerade ihretwegen, da er diese
nicht Gott und dem Heiligen Geist unterordnet - der sich seine Lebensgrundlage, die
Natur, selbst vergiftet, sie ausbeutet, vergewaltigt und mordet, bis nichts mehr übrig
bleibt, als eine trockene, verbrannte und leblose Wüste. Im EDVL sagt Yahshua daher
zu Recht: "Und ich sage euch, selbst wenn ihr versammelt seid in meiner Brust, haltet
aber meine Gebote nicht, so will ich euch verstoßen. Denn wenn ihr nicht das
verborgene Wissen im Kleinen erfüllen wollt, wie soll ich euch dann das größere
geben? Wer treu ist im Geringsten, wird auch treu sein im Großen; und wer ungerecht
ist im Geringsten, wird auch ungerecht sein im Großen. Und wenn ihr nicht treu
gewesen seid in den sündhaften irdischen Gütern, wer wird euch die wahren
Reichtümer anvertrauen? Und wenn ihr nicht treu gewesen seid in dem, was eines
anderen ist, wer wird euch dann das eure geben?"
Ode 15
Wie die Sonne die Freude für diejenigen ist, die ihren Tagesanbruch suchen, so
ist meine Freude, der Herr. Denn er ist meine Sonne, und seine Strahlen haben
mich emporgehoben und sein Licht hat alle Finsternis von meinem Angesicht
verdrängt. In ihm habe ich Augen erworben und seinen heiligen Tag gesehen.
Ohren habe ich mir erworben, und ich habe Seine Wahrheit gehört. Der
Gedanke der Erkenntnis ist mir zuteil geworden, und ich war von Ihm entzückt.
Den Weg des Irrtums habe ich verlassen und bin zu ihm gegangen und habe von
ihm reichlich Errettung empfangen. Und nach seiner Huld hat er mir gegeben,
und nach seiner herrlichen Schönheit hat er mich gemacht. Ich habe die
Unverweslichkeit durch Seinen Namen angezogen, und ich habe die Verderbnis
durch Seine Gnade abgetan. Der Tod ist vor meinem Angesicht vernichtet
worden, und Sheol ist durch mein Wort vernichtet worden. Und im Land des
Herrn ist unsterbliches Leben aufgegangen, und es ist seinen Getreuen bekannt
geworden und ist allen, die auf ihn vertrauen, ohne Zögern gegeben worden.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 15.

„Wie die Sonne die Freude für diejenigen ist, die ihren Tagesanbruch suchen, so ist
meine Freude, der Herr. Denn er ist meine Sonne, und seine Strahlen haben mich
emporgehoben und sein Licht hat alle Finsternis von meinem Angesicht verdrängt.“

Für wie viele Menschen ist Gott wirklich eine Freude? Er mag großartig sein und
Ehrfurcht und Dankbarkeit einflößen, aber freuen sich die Menschen wirklich über
den Herrn als ihre aufgehende Sonne? Sicherlich freuen sich viele Menschen über
das, was Gott ihnen schenkt und sogar über das erhabene Gefühl, das in der Anbetung
entsteht, aber wer freut sich an Gott und nicht nur an dem, was er gibt? Diese Ode
zeigt uns, dass, wenn für uns Gott die Freude über allen anderen ist, sein Aufkommen
in unserem Bewusstsein wie das Aufgehen der Sonne ist, neben der alles andere nur
Dunkelheit und Leere ist. So haben wir eine Beziehung zu Gott und sind auf dem
Weg zur Befreiung. Sobald wir die Wolken der materiellen Existenz und Erfahrung
durchbrechen, wird das göttliche Licht alle Dunkelheit aus unserem Bewusstsein,
unserem wahren Gesicht, vertreiben.

Es ist die Liebe zu Gott, die aus unserer Dankbarkeit, dass er uns vom breiten Pfad
der Verdammnis auf den schmalen Pfad geführt hat, den wir ohne ihn nicht gefunden
hätten, automatisch und wie selbstverständlich entspringt. Durch sein reines,
übernatürliches Licht hat er uns wahren Frieden, wahre Erkenntnis, wahre Freude,
wahres Glück und wahre Befreiung geschenkt. Sollte das nicht unsere Dankbarkeit
und Liebe erwecken? Sollte er da nicht unsere Freude sein?
„In ihm habe ich Augen erworben und seinen heiligen Tag gesehen. Ohren habe ich
mir erworben, und ich habe Seine Wahrheit gehört. Den Gedanken der Erkenntnis
habe ich erworben, und ich war von Ihm entzückt.“

In dem buddhistischen Manuskript über das Leben Yahshuas, welches Nicholas


Notovich im Himis-Kloster am Himalaya las, heißt es: "Wenn eure Götzen und Tiere
mächtig sind und wirklich übernatürliche Kräfte besitzen, dann sollen sie mich auf
die Erde stoßen." "Dann wirke ein Wunder", antworteten die Priester, „"und lass
deinen Gott unsere Götter zunichte machen, wenn sie ihn mit Verachtung erfüllen."
Aber Isha sagte dann: "Die Wunder unseres Gottes sind seit dem ersten Tag der
Erschaffung des Universums gewirkt worden, sie geschehen jeden Tag und in jedem
Moment. Wer sie nicht sieht, der wurde eines der schönsten Geschenke des Lebens
beraubt." Im EDVL sprach er folgendes Gleichnis: "Hört dieses Gleichnis von den
Fischen. Die Fische eines Flusses sprachen miteinander und sagten: Man erzählt uns,
dass unser Leben und Sein vom Wasser komme, aber wir haben nie Wasser gesehen,
wir wissen nicht, was es ist. Da sprachen etliche von ihnen, welche klüger waren als
die anderen: Wir haben gehört, dass im Meere ein kluger und gelehrter Fisch lebt, der
alle Dinge kennt. Lasset uns zu ihm gehen und ihn bitten, dass er uns das Wasser
zeige. So machten sich einige von ihnen auf, um den großen und weisen Fisch zu
suchen, und sie kamen endlich in die See, wo der Fisch lebte, und sie fragten ihn.
Und als er sie gehört hatte, sprach er zu ihnen: Oh, ihr dummen Fische, dass ihr nicht
denkt! Doch klug seid ihr wenigen, die ihr sucht. Im Wasser lebt ihr und bewegt ihr
euch und habt ihr euer Dasein; aus dem Wasser seid ihr gekommen, zum Wasser
kehrt ihr wieder zurück. Ihr lebt im Wasser, aber ihr wisst es nicht. In gleicher Weise
lebt ihr in Gott, und doch bittet ihr mich: Zeige uns Gott. Gott ist in allem, und alles
ist in Gott."

Wenn wir Augen haben, um zu sehen, dann sehen wir Gott und sein Wirken und sein
Gesetz in allem Lebendigen: "Wenn du einem Weisen eine Handvoll Saat zeigst, sieht
er in seinem geistigen Auge ein Feld mit goldenem Weizen. Und wenn du einem
Narren eine Handvoll Samen zeigst, wird er nur das sehen, was vor ihm ist, und sie
als wertlose Kieselsteine bezeichnen." Yahshua sprach zu denen, die „Augen haben,
um zu sehen“ und „Ohren haben, um zu hören“. Die fleischlich gesinnten können
das, was des Geistes ist, nicht erfassen und begreifen. Sie beten die Schöpfung an und
nicht den Schöpfer: "Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes
Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen." (1. Korinther
2:14). Deswegen sprach Yahshua zu ihnen in Gleichnissen. Die Stelle in Matthäus
13:13-15 ist mehr als interessant und erstaunlich, wie ich finde, vor allen Dingen der
letzte Nebensatz: "Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht
sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung
Jesajas erfüllt, die lautet: Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und
sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist
dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben
sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören
und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."
Um das noch einmal zu verdeutlichen: Der Grund, warum er in Gleichnissen sprach,
war, damit sie "nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit
dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." Warum also wollte
Yahshua bzw. der Vater nicht, dass sie sich bekehren? Sagt er nicht, dass er keinen
Gefallen am Tod der Gottlosen hat? Sagte Yahshua nicht, dass er gekommen sei, um
die Sünder zur Buße zu rufen? Die Bedeutung dieser Aussage wird sehr schnell
„überlesen“, doch diese ist sehr wichtig und wirft doch einige sehr wichtige Fragen
auf. Die Antwort kann meines Erachtens nur durch Karma, also das Gesetz von Saat
und Ernte, und Wiedergeburt bedingt sein. Yahshua sagte: "Wie ihr in diesem Leben
Unrecht getan und Schaden angerichtet habt in der großen Familie Gottes, so werdet
ihr im kommenden Leben zur Rechenschaft gezogen werden." Sollten etwa, nur,
damit sich die Schriften erfüllen, Menschen bzw. deren Seelen zugrunde gehen? Oder
hat es vielleicht etwas mit der gnostischen Lehre zu tun, dass es drei Sorten von
Menschen gibt: Hyliker (rein materiell gesinnte), Psychiker (Seelenmenschen) und
Pneumatiker (Geistmenschen)? Immerhin sagte Yahshua, dass auch der Satan seinen
Samen unter den guten Samen gestreut hat, und laut gnostischen Lehren wurden die
Hyliker und die Psychiker, die auf Kain und Abel zurückzuführen sind, durch
Yaldabaoth mit Eva gezeugt, während Seth durch Adam mit Eva gezeugt wurde. Oder
sollte dadurch verhindert werden, dass die „Perlen vor die Säue geworfen werden“,
indem Yahshua so sprach, dass es nur die verstanden, die dessen würdig waren?
Vielleicht sollten diese erst in einem der kommenden für würdig befunden, dass
Yahshua sie heilt, nachdem sie ihr aufgehäuftes schlechtes Karma „bezahlt“ hatten.
Immerhin sprach er dies ja zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, zu denen er auch
sagte: "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr baut die Gräber
der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten und sagt: Wären wir in den
Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir uns nicht an dem Blut der Propheten
schuldig gemacht haben. So gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid,
welche die Propheten ermordet haben. Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll!
Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Deswegen
siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen
werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen
geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, damit über euch kommt alles
gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten,
bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und
dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses
Geschlecht kommen." (Matthäus 23:29-36).

Da Gott Licht ist und in ihm keine Finsternis ist, erwerben wir allein in ihm Augen,
mit denen wir wahrhaftig sehen können. In dieser Welt sehen wir nur Trugbilder,
denn nur Gott ist wirklich. Der heilige Tag Gottes ist die Ankunft Gottes in unserem
Bewusstsein, so wie der Sonnenaufgang den Tag bringt. Wie ganz anders, ja
widersprüchlich ist diese Auffassung des geistlichen Lebens von der der Kirchen! Wo
ist das wahre Christentum zu diesem Zeitpunkt zu finden? Nur dort, wo die Botschaft
des Lichts und die Mittel, in sie aufzusteigen, verkündet werden.
„Den Weg des Irrtums habe ich verlassen und bin zu ihm gegangen und habe von ihm
reichlich Errettung empfangen. Und nach seiner Huld hat er mir gegeben, und nach
seiner herrlichen Schönheit hat er mich gemacht.“

"Dein Wort macht mich weise, darum hasse ich alle falschen Wege. Dein Wort ist
meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege." (Psalm 119:104-105). Es
gibt zwei „Wege“ in dieser Welt: den Weg, der vom Gottesbewusstsein wegführt, den
breiten Weg der Verdammnis, und den Weg, der zu ihm hinführt, den schmalen Pfad
zum Leben. Viele, die sich von Gott entfernen, versuchen ihn durch Religion,
Philosophie, Philanthropie und dergleichen zu ersetzen, aber nur diejenigen, die
wirklich auf ihn zugehen, können ihn jemals erreichen. Wir müssen durch die Wolken
der Trugbilder hindurchsehen und den Weg, der uns in diese Wolken führte,
verlassen. Dann müssen wir "mit Ausdauer den vor uns liegenden Wettlauf laufen."
(Hebräer 12:1), und in das Licht ausbrechen, das Gott ist, denn das allein ist das Heil.

„Ich habe die Unverweslichkeit durch Seinen Namen angezogen, und ich habe die
Verderbnis durch Seine Gnade abgetan. Der Tod ist vor meinem Angesicht vernichtet
worden, und Sheol ist durch mein Wort vernichtet worden.“

Auch wenn wir den Weg ganz alleine gehen, und unseren Teil dazu beitragen müssen,
werden wir nur durch die Gnade Gottes und um seines Namens Willen errettet. Durch
Meditation und Gebet können wir uns in ständig aufsteigenden Graden mit Gott
vereinen und werden wie er, und durch seine Gnade Wandel, Verfall und Tod hinter
uns lassen. "Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses
Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Vergängliche
Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird,
dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod in
Sieg." (1. Korinther 15:53-54).

„Und im Land des Herrn ist unsterbliches Leben aufgegangen, und es ist seinen
Getreuen bekannt geworden und ist allen, die auf ihn vertrauen, ohne Zögern
gegeben worden.“

Unsterblichkeit kommt nicht von außen, sondern entsteht aus dem Inneren derer,
deren Erleuchtung sie zum „Land des Herrn“ geführt und in es verwandelt hat, das
seine Früchte bringt: nämlich unseren Geist. In diesem, seinem Licht, bleiben keine
Schatten, denn die Unendlichkeit ist von nun an ihre einzige Wohnung für die
Ewigkeit.
Ode 16
Wie das Werk des Pflügenden die Pflugschar ist, und das Werk des
Steuermannes das Steuern des Schiffes, so ist mein Werk der Psalm des Herrn in
seinem Lob. Mein Handwerk und mein Werk sind in seinem Lobpreis, denn
seine Liebe hat mein Herz genährt, und bis zu meinen Lippen hat er seine
Früchte hervorgebracht. Denn meine Liebe ist der Herr, und deshalb will ich
ihm singen. Denn durch seinen Lobpreis werde ich stark gemacht, und ich
glaube an ihn. Ich werde meinen Mund öffnen, und sein Geist wird in mir die
Herrlichkeit des Herrn und seine Schönheit aussprechen, das Werk seiner
Hände und die Arbeit seiner Finger; den Überfluss seiner Barmherzigkeit und
die Kraft seines Wortes. Denn das Wort des Herrn erforscht das Unsichtbare
und prüft Sein Denken. Denn das Auge sieht Seine Werke, und das Ohr hört
Seine Gedanken. Er ist es, der die Erde ausgebreitet und die Wasser ins Meer
gesetzt hat. Er breitete den Himmel aus und setzte die Sterne fest. Und Er
befestigte die Schöpfung und richtete sie auf, und Er ruhte von Seinen Werken.
Und die geschaffene Dinge laufen in ihren festgesetzten Bahnen und arbeiten
ihre Werke, und sie wissen nicht, wie sie stillstehen und ruhen sollten. Und die
Heerscharen sind Seinem Wort unterworfen. Der Schatz des Lichts ist die Sonne
und der Schatz der Dunkelheit ist die Nacht. Und er hat die Sonne für den Tag
gemacht, damit sie hell wird, aber die Nacht bringt Finsternis über die Erde.
Und indem sie das eine vom anderen empfangen, bezeugen sie die Schönheit
Gottes. Und es gibt nichts, was außerhalb des Herrn ist, denn er war, bevor
etwas entstand. Und die Welten wurden durch Sein Wort und durch den
Gedanken Seines Herzens erschaffen. Ruhm und Ehre seinem Namen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 16.

„Wie das Werk des Pflügenden die Pflugschar ist, und das Werk des Steuermannes
das Steuern des Schiffes, so ist auch mein Werk der Psalm des Herrn in seinem Lob.
Mein Handwerk und mein Werk sind in seinem Lobpreis, denn seine Liebe hat mein
Herz genährt, und bis zu meinen Lippen hat er seine Früchte hervorgebracht. Denn
meine Liebe ist der Herr, und deshalb will ich ihm singen. Denn durch seinen
Lobpreis werde stark gemacht, und ich glaube an ihn.“

Unseren Geist auf und in Gott zu richten, ist der Sinn des Lebens selbst. Diejenigen,
die wirklich leben, und nicht nur zerstreut herumlaufen möchten, können dies
erreichen, wenn sie sich fleißig der Reinigung ihres Lebens und ihrer Gedanken
widmen, insbesondere durch die Praxis der Meditation und des Gebets. Unsere
Gedanken auf jeden Aspekt unseres Lebens anzuwenden, um sie unserem spirituellen
Streben anzupassen, ist auch ein Lob Gottes in Aktion. Es ist die Gegenwart der
göttlichen Liebe in unserem Herzen, die uns zum Leben erweckt und uns inspiriert,
zu allen Zeiten im Gedenken an Gott zu sprechen und zu leben.
Der Lobpreis ist eine automatische Folge seiner Güte und Liebe, und er entspringt
aus unserer Dankbarkeit und Liebe zu ihm. In „Der Dreiteilige Traktat“, einer Nag
Hammadi Schrift, heißt es: "Alle, die dem Herrn Herrlichkeit schenken, haben ihre
ewige Zeugung." Nicht, dass er dies als Gegenleistung für alle seine unzähligen und
uns in ihrer Vielzahl oft unbewussten Segnungen verlangen würde, denn der Ewige
Geist steht über allen Bedürfnissen, sondern dies ist wie gesagt eine gegenseitige
bedingungslose Liebe, wobei er uns zuerst geliebt hat, obwohl wir noch Sünder
waren, und wobei er uns nicht braucht, aber wir ihn. Er kann ohne uns leben und
existieren, wir aber nicht ohne ihn. Daher werden unsere Herzen stets die Hymne
seiner Liebe zu uns singen.

„Ich werde meinen Mund öffnen, und sein Geist wird in mir die Herrlichkeit des
Herrn und seine Schönheit aussprechen, das Werk seiner Hände und die Arbeit seiner
Finger; den Überfluss seiner Barmherzigkeit und die Kraft seines Wortes.“

Der Heilige Geist Gottes, der sich als Wasser des Lebens in uns bewegt, das unseren
Geist mit Licht erfüllt und ihn von aller Finsternis befreit, wird unser Bewusstsein für
ihn wecken, und wird in uns die Herrlichkeit Gottes sprechen, und uns seine
Schönheit zeigen. Überall sieht der erwachte Suchende die Hand Gottes und sein
fortwährendes Handeln, innen und außen. Alles, was Gott tut, ist von Liebe und
Barmherzigkeit motiviert; er offenbart uns seine Absicht und seinen Plan, sein Wort,
und wir werden stark darin, es zu lieben und zu befolgen. "Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der
Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich
alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Ihr habt nicht mich
erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und
Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, was ihr den Vater bitten werdet in
meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebt!"
(Johannes 15:14-17). Auch hier mag der Hartherzige und Verblendete sagen: Warum
bin ich nur sein Freund, wenn ich tue, was er sagt? Doch welches gesegnete Kind
eines bedingungslos liebenden Vaters braucht ein äußeres Gebot, ihn zurückzulieben?

„Denn das Wort des Herrn erforscht das Unsichtbare und prüft Sein Denken.“

Der Herr prüft unser Herz und unsere Nieren, und wer ihn ihn nicht in Geist und
Wahrheit anbetet, tut dies vergeblich. Yahshua sagte, wenn unsere Gerechtigkeit die
der Pharisäer und Schriftgelehrten nicht weit übertrifft, werden wir nicht in das
Himmelreich kommen. Denn sie taten alles, was den Schein von Frömmigkeit
erwecken sollte, damit sie von anderen dabei gesehen werden. Solche haben ihren
Lohn damit jedoch bereits erhalten, sagte er. Das Wort des Herrn ist Liebe und
Gnade, es ist die Offenbarung des Herrn in unserem Bewusstsein, die uns das
offenbart, was nur diejenigen mit geöffneten inneren Augen sehen können, die die
Wunder Gottes in seiner Schöpfung erkennen und schätzen, achten und lieben. Und
das schließt den Gedanken Gottes an uns und alle fühlenden Wesen ein.
„Denn das Auge sieht Seine Werke, und das Ohr hört Seine Gedanken.“

Es sind die inneren Augen und Ohren, von denen der Odist hier spricht, die Augen
und Ohren des Geistes. Dies ist eine Vorahnung des Zustandes der Einheit mit Gott.
Wie gerade eben erwähnt, erkennen nur die, die ihre Augen des Geistes benutzen,
dass alles Leben miteinander verbunden ist durch den Geist Gottes, der alles lebendig
macht. Daher tun wir alles, was wir seinen Geschöpfen antun, selbst den Geringsten
unter ihnen, auch ihm.

„Er ist es, der die Erde ausgebreitet und die Wasser ins Meer gesetzt hat. Er breitete
den Himmel aus und setzte die Sterne. Und Er befestigte die Schöpfung und richtete
sie auf, und Er ruhte von Seinen Werken.“

Das innere Geheimnis von all dem ist, dass die Schöpfung in Wirklichkeit die
Manifestation des Pleromas, d.h. das vergängliche und verzerrte Abbild seines
wahren und ewigen Abbildes, des ewigen Gottes ist. Er allein existiert, und alles
existiert in ihm. Außerhalb von ihm kann nichts existieren. Und der Mensch ist das
wichtigste seiner Werke, denn wir sind ein Teil von ihm. Der erste Mensch war und
ist Gott, der Vater-Mutter, sein wahres Abbild, in dem seine ganze Fülle enthalten ist,
und für den er das ganze All erschaffen und es ihm übergeben hat. Der Mensch hat im
Gegensatz zu dem Rest der Schöpfung als einziges die Kraft des Gedankens
bekommen. Dies wurde uns als Segen gegeben, damit wir Mit-Schöpfer werden und
den Himmel auf Erden erschaffen, es kann aber auch zum Fluch werden, wenn wir
uns nicht dem Licht, sondern der Finsternis zuwenden. Wer jedoch die Finsternis
mehr liebt als das Licht, der verdammt sich nur selbst. Denn das Licht kam in die
Welt, damit alle, die an den Sohn glauben und seine Gebote befolgen, gerettet
werden. Doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht. Und dies ist
die Verdammnis, wie Yahshua selbst sagte.

„Und die geschaffene Dinge laufen in ihren festgesetzten Bahnen und arbeiten ihre
Werke, und sie wissen nicht, wie sie stillstehen und müßig sein sollten. Und die
Heerscharen sind Seinem Wort unterworfen.“

Die Himmelskörper und ihre Bewegungen und Zyklen, Tag und Nacht, die
Jahreszeiten, all diese spiegeln die Unveränderlichkeit, die Treue, die Liebe und die
Gnade des Herrn, seine Beweglichkeit und Unbeweglichkeit zugleich. Denn während
sich alles stets verändert, was in ihm existiert, ist er doch der Fels, in dem keine
Veränderung ist. Die ganze Schöpfung und sogar die Engel wurden erschaffen, um
dem Menschen zu dienen, nicht im Sinne einer Knechtschaft oder dergleichen,
sondern ihm in seiner Entwicklung zur Vollkommenheit zu helfen, denn so wie
Yahshua gedient hat, sollen auch wir in Liebe dienen, um bei der Errichtung seines
Friedensreiches zu helfen, und damit alle Geschöpfe die göttliche Liebe erfahren
können. Mit den Augen des Geistes erkennen wir all die Segnungen und nehmen
bewusst vom Geschenk des Überflusses, während die meisten sie als
selbstverständlich erachten und sie unbewusst und undankbar „konsumieren“.
Die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Sonne, die uns wärmt, den
Erdboden, der uns nährt, ohne all diese Segnungen wäre das Leben und unsere
Existenz hier auf Erden unmöglich. Im EHGOC lesen wir: "Schaut auf die Tiere des
Feldes und lernt ihre Wege: Wenn sie jeden Morgen aufwachen, schauen sie zum
Himmel auf und grüßen euren Gott und bieten auf ähnliche Weise ihrem Schöpfer
Gebet an. Nein, sie beklagen sich über nichts, obwohl sie viel leiden und hungern und
dürsten. Diese edlen Tiere sind in diesen verborgenen Qualitäten über den Menschen,
und sie lehren den Menschen Demut, wenn er sie genauer beobachtet. Lernt die
Geduld und den Mut dieser Tiere, die, obwohl sie keinen Führer haben, sich um ihre
Bedürfnisse kümmern und für ihre Jungen sorgen, weil eine gute Mutter ihr Kind
liebt. Wenn ihr auf die Natur und ihre Wunder schaut, so werdet ihr immer ermutigt,
denn Gott hat den Menschensöhnen die gesamte Schöpfung unter der Sonne gegeben,
um sein Herz zu ermutigen und seiner Seele Freude zu bringen. Denn ich sage euch,
diese Tiere des Feldes sündigen nicht und wissen nichts von Sünde, sie sind
unschuldig von allem Bösen und wehe jedem Menschen, der den geringsten unter
ihnen Leid oder Schmerz verursacht. Deshalb sage ich euch, wenn euer Herz von
Sorge oder Traurigkeit schwer ist, so schaut euch diese edlen Geschöpfe an, um
wieder Freude und Fröhlichkeit zu haben, geht in den Wald und seht all die Bäume
und Blumen an, schaut auf die Berge und Flüsse. Beobachtet die fliegenden
Geschöpfe und wie sie glücklich singen auf die ganze Erde herab. Beobachtet die
große Familie Gottes, ja, eure Schwestern und Brüder in jeder Form, schaut auf sie
und sie werden euch empfangen und eure Herzen mit viel Freude und Frieden
erfreuen. Vor allem aber lernt einander zu lieben, so wie ich euch geliebt habe, und
wie mein Vater im Himmel mich geliebt hat. Das heilige Gesetz lehrt den heiligen
Weg der Liebe, und niemand kennt die Macht der Liebe, es sei denn er hat das Gesetz
in seinem Herzen."

Da auch wir eine Manifestation Gottes sind, sollten auch wir immer „in unserem
festgesetzten Bahnen laufen“, indem wir dem göttlichen Plan folgen und uns ständig
in Richtung "der Manifestation der Söhne Gottes" (Römer 8:19) entwickeln, das ist
unser Werk. Da dies eine so große, praktisch endlose Aufgabe ist, dürfen wir niemals
stillstehen oder untätig sein, sondern immer „das Rennen laufen, das vor uns liegt“
(Hebräer 12:1). In der 2. Essener Schriftrolle heißt es: "Ich werde es meinem Gemüt
nicht erlauben, zu Übel und Verzweiflung hinzuneigen, sondern ich werde meinen
Sinn mit ewiger Erkenntnis und Weisheit stärken. Nie werde ich meiner Seele
erlauben, selbstzufrieden zu werden, sondern ich werde sie nähren mit Meditation
und Gebet. Nie werde ich meinem Herzen gestatten, klein und bitter zu werden, es
vielmehr ausdehnen und mit anderen teilen, so dass es die Erde wärmt. Was ich bin,
braucht Liebe, und es ist meine Verantwortung, all das zu lieben, was ICH BIN.
Geborgen in dieser Liebe bin ich frei, anderen Liebe zu geben." Die meisten
„Christen“ glauben, sie wären bereits am Ziel, nachdem sie ein Lippenbekenntnis
abgelegt haben, ihr Irrtum könnte jedoch nicht größer sein, denn sie haben sich oft
nicht einmal bis zur Startlinie begeben, um dieses Rennen zu starten und zu
gewinnen.
„Der Schatz des Lichts ist die Sonne und der Schatz der Dunkelheit ist die Nacht.
Und er hat die Sonne für den Tag gemacht, damit sie hell wird, aber die Nacht bringt
Finsternis über die Erde. Und indem sie das eine vom anderen empfangen, bezeugen
sie die Schönheit Gottes.“

Es wird allgemein angenommen, dass Licht gut und Dunkelheit schlecht ist, aber
beide sind von positivem Wert und ihre Veränderung ist für die Evolution notwendig.
Beide sind für Lebewesen von Vorteil und von grundlegender Bedeutung für ihr
Wohlbefinden. Ohne die Finsternis könnte das Licht nicht scheinen. Die wahre
Bedeutung von Tag und Nacht wird ebenfalls von den wenigsten erkannt. Zum einen
symbolisieren sie die Dualität auf der Erde. Eine weiteres „Geheimnis“ ist die
Bedeutung der Nacht, bzw. des Schlafes. Denn während der Stunde des Tageslichts
verrichten wir unsere Arbeiten, die Stunden der Nacht sind jedoch nicht nur, um uns
von unserem Tagewerk zu erholen, sondern um uns mit dem Ewigen zu verbinden,
denn unser Geist ist nicht an die Erde gebunden. Denn am Morgen und Tag sollen wir
mit den Engeln der Erdenmutter Gemeinschaft haben und am Abend in der Nacht mit
den Engeln des Himmelsvaters. In der 2. Essener Schriftrolle lesen wir: "Ich grüße
diesen Tag mit meiner Verpflichtung zur Liebe. Wie verwirkliche ich sie? Ich werde
alle Dinge mit Liebe betrachten und werde wiedergeboren sein. Ich liebe die Sonne,
die mich erwärmt; ich liebe aber auch den Regen, der meinen Geist reinigt. Ich liebe
das Licht, denn es zeigt mir den Weg; doch ich liebe auch die Finsternis, denn sie
zeigt mir die Sterne. Ich heiße das Glück willkommen, das mein Herz erweitert; ich
will aber auch Traurigkeit ertragen und sie zu meinem Besten wenden. Ich will
Belohnungen annehmen, denn sie stehen mir zu; aber auch Hindernisse werde ich
begrüßen, denn sie fordern mich heraus."

„Und es gibt nichts, was außerhalb des Herrn ist, denn er war, bevor etwas
entstand.“

Es gibt keine Trennung von Gott, nur die Illusion der Trennung. Deshalb ist jeder
Versuch, uns mit Gott zu versöhnen, ihn zu „erreichen“ oder zu „finden“, zum
Scheitern oder zu weiterer Täuschung verurteilt, weil es keine Trennung gibt. Denn
wie könnte es eine Trennung geben, wenn alles durch den Geist Gottes lebendig und
miteinander verbunden ist? Daher gibt es nur ein Erwachen des Geistes und des
Bewusstseins, ein Erinnern über diese Tatsache, dass wir Eins mit ihm sind, bzw.
waren und es wieder werden können. Im siebenfältigen Frieden der Essener heißt es:
"Wenn wir sagen, dass der himmlische Vater in uns wohnt, dann schämen sich die
Himmel. Wenn wir sagen, er wohnt nicht uns, ist es eine Lüge. Das Auge, das den
fernen Horizont abtastet, und das Auge, das die Herzen der Menschen sieht, macht er
zu einem Auge. Er ist nicht offenkundig, er ist nicht verborgen. Er ist nicht offenbart,
noch ist er unverhüllt, meine Kinder. Es gibt keine Worte, um zu sagen, was und wer
er ist! Wir wissen nur das Eine: Wir sind seine Kinder und er ist unser Vater. Er ist
unser Gott, und wir sind die Kinder seiner Weide und die Schafe seiner Hand."
„Und die Welten wurden durch Sein Wort und durch den Gedanken Seines Herzens
erschaffen. Ruhm und Ehre seinem Namen.“

Der Sohn ist das Wort, ist die Tochter (der Heilige Geist), ist der Vater, durch den und
für den das gesamte All erschaffen wurde. "Er ist der erste Alleinige, im eigentlichen
Sinn der Mensch des Vaters, ...die Gestalt des Gestaltlosen, der Körper der
Körperlosen, das Gesicht des Unsichtbaren, das Wort des Unerklärbaren, der Verstand
des Unverstehbaren, die Quelle, die aus ihm geflossen ist, die Wurzel derer, die
gepflanzt sind, und der Gott derer, die niedergelegt sind, das Licht derer, die er
erleuchtet, das Wohlgefallen derer, an denen er Wohlgefallen hat, die Vorsehung
derer, für die er seine Vorsehung trägt, die Weisheit derer, die er weise gemacht hat,
die Kraft, denen er Kraft verleiht, die Versammlung derer, die er zu sich versammelt,
die Offenbarung der Dinge, nach denen gesucht wird, das Auge derer, die sehen, der
Atem derer, die atmen, das Leben derer, die leben, die Einheit derer, die mit den
Allheiten vermischt sind." (Der Dreieilige Traktat, Nag Hammadi).

Dieses Gebet stammt aus den Nag Hammadi Schriften: "Mein Erlöser, erlöse mich,
denn ich gehöre zu dir; ich bin der, welcher hervorgekommen ist aus dir. Du bist mein
Verstand; bringe mich hervor! Du bist mein Schatzhaus; öffne dich für mich! Du bist
meine Fülle; nimm mich zu dir! Du bist meine Ruhe; gib mir das Vollkommene,
dessen man sich nicht bemächtigen kann! Ich flehe dich an, der du der bist, der ist,
und der du der bist, der zuerst existierte in dem Namen, der erhabener ist als alle
Namen, durch Jesus Christus, den Herrn der Herren, den König der Äonen: Gib mir
deine Gaben, um die es dich nicht reut, durch den Sohn des Menschen, den Geist, den
Parakleten der Wahrheit. Gib mir Macht, da ich dich bitte; gib Heilung für meinen
Körper, da ich dich bitte durch den Evangelisten; und erlöse meine ewige Licht-Seele
und meinen Geist. Und den Erstgeborenen des Pleroma der Gnade - enthülle ihn
meinem Verstand! Gewähre, was kein Engel-Auge gesehen hat und kein Archonten-
Ohr gehört hat, und was nicht eingegangen ist in das Menschenherz, was entstanden
ist in engelhafter Weise und gebildet wurde nach dem Bild des psychischen Gottes,
als es gebildet wurde am Anfang. Da ich Glauben und Hoffnung habe, füge mir hinzu
deine geliebte, auserwählte und gesegnete Größe, den Erstgeborenen, den
Erstgezeugten, und das wunderbare Geheimnis deines Hauses! Denn dein ist die
Kraft und die Herrlichkeit und das Preisen und die Größe in alle Ewigkeit. Amen."
Ode 17
Dann wurde ich von meinem Gott gekrönt, und meine Krone lebt. Und ich
wurde von meinem Herrn gerechtfertigt, denn mein Heil ist unvergänglich. Ich
war von der Nichtigkeit befreit und nicht verurteilt. Meine erstickenden Fesseln
wurden von Seinen Händen durchtrennt; Ich erhielt das Gesicht und das
Ebenbild eines neuen Menschen, und ich wandelte in Ihm und wurde gerettet.
Und der Gedanke an die Wahrheit führte mich, und ich ging ihr nach und ging
nicht mehr in die irre. Und alle, die mich gesehen haben, waren erstaunt, und
ich wurde von ihnen für einen Fremden gehalten. Und Er, Der mich erkannte
und mich aufrichtete, ist der Allerhöchste in seiner ganzen Vollkommenheit. Und
er verherrlichte mich durch seine Güte und erhob meinen Geist zur Höhe der
Wahrheit. Und von da an zeigte er mir den Weg seiner Schritte, und ich öffnete
die verschlossenen Türen. Und ich zerbrach die Eisenstangen in Stücke, denn
mein eigenes Eisen (die Bindungen/Gefängnisse) wurde heiß und zerschmolz vor
mir. Und nichts schien mir verschlossen, denn ich war die Öffnung von allem.
Und ich ging zu all meinen Knechten, um sie zu befreien, damit ich keinen
Menschen gebunden oder bindend zurückließe. Und ich gab mein Wissen ohne
Widerwillen und mein Gebet durch meine Liebe. Und ich habe meine Früchte in
die Herzen gesät und sie in mich selbst verwandelt. Und sie empfingen meinen
Segen und lebten, und sie wurden zu mir versammelt und wurden gerettet. Weil
sie meine Glieder wurden und ich ihr Haupt war. Ehre sei Dir, unserem Haupt, o
Herr Messias. Alleluja.

Kommentar zu Ode 17.

„Dann wurde ich von meinem Gott gekrönt, und meine Krone lebt.“

Dies führt uns direkt zurück zur allerersten Ode:

Der Herr ist auf meinem Haupt wie eine Krone, und ich werde nicht ohne ihn sein.
Sie haben für mich eine Krone der Wahrheit gewoben, und sie ließ deine Zweige in
mir knospen. Denn es ist nicht wie eine verdorrte Krone, die keine Knospen treibt.
Sondern du lebst auf meinem Haupt, und du bist auf mir aufgeblüht. Deine Früchte
sind voll ausgewachsen und vollkommen; sie sind voll von deinem Heil. Alleluja.

Daher wollen wir diese Ode untersuchen, indem wir die erste als Themensetzer für
alle Oden im Auge behalten.

„Und ich wurde von meinem Herrn gerechtfertigt, denn mein Heil ist unvergänglich.“

Erlösung ist ein Zustand, kein Ereignis oder eine Belohnung. Es ist vielmehr unsere
ewige Natur. Daher steht es außer Frage, dass wir für Gott annehmbar sind, wenn wir
versuchen, uns dieser Natur wieder bewusst zu werden.
Auch gibt es nichts dergleichen, dass Gott mit uns zufrieden oder unzufrieden ist, da
seine Natur, wie unsere, unveränderlich ist. Der heilige Jakobus beschrieb ihn als
"den Vater des Lichts, bei dem keine Veränderlichkeit und kein Schatten der
Wendung ist." (Jakobus 1:17). Daher ist unsere Rechtfertigung durch den Herrn
absolut sicher. Alles, was wir tun müssen, ist, unseren Willen in die richtige Richtung
zu lenken und ihm nachzugehen. Yahshua sagte im Apokryphon des Johannes (Nag
Hammadi), dass wer den heiligen Geist empfängt, auf jeden Fall gerettet wird. In der
Exegese der Seele (Nag Hammadi) wird beschrieben, dass diese Hochzeit der
gereinigten und geheiligten Seele mit dem wahren Bräutigam, dem Christus, eine
himmlische Angelegenheit ist, d.h. Gott allein beurteilt, wessen er sich erbarmt, und
ob die Reue und Buße eines Menschen aufrichtig ist, oder nicht. Deswegen sagte
Yahshua, dass niemand zu ihm kommen kann, es sei denn der Vater zieht ihn zu ihm.
Ist diese Hochzeit vollzogen, wird sich die Seele, da sie wieder eins mit dem Vater
ist, von allen Unreinheiten reinigen und sich für ihren Gatten „schön machen“, sodass
sie eine würdige Braut ist.

„Ich war von der Nichtigkeit befreit und nicht verurteilt. Meine erstickenden Fesseln
wurden von Seinen Händen durchtrennt.“

Der Odist wurde von den Nichtigkeiten der Unwissenheit und der Welt befreit, als er
sich umdrehte und, wie Buddha sagte, das „andere Ufer der Erleuchtung“ erblickte
und darauf zuging. Es gab keine Verurteilung gegen ihn, denn er ließ alles
Verwerfliche seiner Vergangenheit hinter sich. Wie die Bhagavad Gita sagt: "Wenn
mich sogar ein Übeltäter einmütig verehrt, sollte er als rechtschaffen betrachtet
werden, denn er hat wahrhaftig richtig entschieden. Schnell wird er zu einer
tugendhaften Seele und geht zu ewigem Frieden. Verstehe: Kein Geweihter von mir
ist jemals verloren." Auch in der Bibel sind zahlreiche Aussagen und Gleichnisse
darüber, dass Gott seine verlorenen Söhne mit offenen Armen empfängt, wenn sie
von ihren bösen Wegen umkehren und zu ihm zurückkehren. Welcher liebende Vater
würde dies nicht tun, und wie viel mehr unser himmlischer Vater-Mutter Gott? Gott
ist Liebe, und die Liebe rechnet das Böse nicht zu.

Alles, was uns bindet, erstickt uns, lähmt und blendet uns. Welche Hoffnung und
welche Erkenntnis haben wir in diesem Zustand? Völlige Verwirrung ist unser
ständiger Zustand. Aber wenn wir zu unserem göttlichen Ursprung zurückkehren und
uns immer tiefer in dieses Licht hineinbewegen, werden alle unsere Bindungen
aufgelöst wie die Träume und Täuschungen, die sie wirklich sind. Es ist unser
Bewusstsein des Geistes, das uns befreit und uns die Lügen hinter den Täuschungen
durchschauen lässt. Wenn wir erkennen, was wirklich von Wert und was ewiglich ist,
beginnen wir, das, worin wir vorher unser Glück und unsere Erfüllung gesucht haben,
die vergänglichen Dinge, als solche zu betrachten und die fleischlichen Gelüste und
Begierden immer mehr zu überwinden und zu verachten, da diese in Feindschaft mit
dem Leben des Geistes stehen. Wie Yashua sagte: Die Wahrheit wird euch frei
machen.
„Ich erhielt das Gesicht und das Ebenbild eines neuen Menschen, und ich wandelte
in Ihm und wurde gerettet.“

Im wachsenden Bewusstsein unseres Geistes innerhalb des Ewigen Geistes werden


wir erneuert. "Ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten ausgezogen und den
neuen Menschen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde
dessen, der ihn geschaffen hat." (Kolosser 3:9-10). "Was den früheren Lebenswandel
angeht, habt ihr den alten Menschen abgelegt, der sich durch die betrügerischen
Begierden zugrunde richtet, und werdet dagegen erneuert in dem Geist eurer
Gesinnung und habt den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen
ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit." (Epheser 4:23-24). "Daher, wenn
jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe,
Neues ist geworden." (2. Korinther 5:17). "Der auf dem Thron saß, sagte: Siehe, ich
mache alles neu." (Offenbarung 21:5). Diese Erneuerung ist eine Wiederherstellung
unseres ursprünglichen Bewusstseins, damit wir beginnen können, uns von diesem
Punkt aus zur Offenbarung unserer angeborenen Göttlichkeit zu entwickeln. Wenn
wir im Bewusstsein Gottes leben, sind wir wahrhaftig gerettet: von Unwissenheit und
Sterblichkeit befreit.

„Und der Gedanke an die Wahrheit führte mich, und ich ging ihr nach und ging nicht
mehr in die irre.“

Als wir noch ohne Gott waren, gingen wir pausenlos in die irre, wie Schafe ohne
einen Hirten, und waren gefangen in der Nichtigkeit, den weltlichen Dingen und
Begierden des Fleisches. Nun aber, müssen wir die Wahrheit, wie wir sie verstehen,
nach bestem Wissen und Gewissen fest in unserem Geist verankern, und dann müssen
wir unser ganzes Leben, Denken und Handeln daran ausrichten. "Ihr sollt euren Gott
lieben und dienen mit all eurem Verständnis des Heiligen Gesetzes." (EHGOC), das
bedeutet, dass vom dem, dem mehr gegeben wurde, d.h. mehr offenbart wurde, auch
mehr verlangt werden wird, und dass wenn Übertretungen des Gesetzes aus
Unwissenheit geschehen, diese weniger „bestraft“ werden, nach dem Gesetz von Saat
und Ernte, als wenn sie wissentlich geschehen. Wenn wir ohne zu schwanken und
ohne Unterbrechung vom Gedanken an die Wahrheit geführt werden, dann wird uns
unser Streben zweifellos gelingen.

„Und alle, die mich gesehen haben, waren erstaunt, und ich wurde von ihnen für
einen Fremden gehalten.“

Dies ist die Erfahrung aller, die ernsthaft und effektiv danach streben, das Höchste zu
erreichen. Zuerst gibt es Schock und Unglaube, dass wir es womöglich ernst meinen
und all das wirklich glauben und denken, dass all das wirklich notwendig ist. Dann
kommen die Vorwürfe der (für sie) negativen Veränderung und nicht mehr die Person
zu sein, die die Ankläger früher kannten. Hypnose, Gehirnwäsche und sogar Drogen
werden natürlich als Ursache gepriesen, mit Spekulationen darüber, wer sie so
beeinflusst hat.
Es folgt natürlich die Drohung, ihn zu verleugnen und aus der Familie oder Gruppe
auszuschließen. Doch auch das sagte Yahshua seinen Nachfolgern, dass sie uns
hassen werden, weil sie von der Welt sind, und wir aus ihr herausgerufen wurden.
Dies sollte jedoch ein Kompliment sein und wir sollten uns von solchen Menschen
niemals aufhalten lassen. Denn "Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und
verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut
euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die
Propheten verfolgt, die vor euch waren." (Matthäus 5:11-12).

„Und Er, Der mich erkannte und mich aufrichtete, ist der Allerhöchste in seiner
ganzen Vollkommenheit.“

Das müssen wir erkennen: Gott ist es, der uns zum höheren Leben ruft und uns auf
dem Weg zum bewussten ewigen Leben hilft. Wie Patanjali sagt, ist Gott der Lehrer
aller Menschen (Yoga Suren 1:26). Kein externer Lehrer kann ihn jemals ersetzen,
obwohl Gott sie sicherlich gebrauchen kann, um uns zu helfen. Wenn „der
Allerhöchste in seiner ganzen Vollkommenheit“ unser Lehrer ist, dann können wir
wie er werden, wie auch Yahshua sagte: "Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer; jeder
aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer." (Lukas 6:40).

„Und er verherrlichte mich durch seine Güte und erhob meinen Geist zur Höhe der
Wahrheit. Und von da an zeigte er mir den Weg seiner Schritte, und ich öffnete die
verschlossenen Türen.“

In liebevoller Güte hat Gott uns bereits den Weg bereitet, „zur Höhe der Wahrheit“
aufzusteigen. Er hat es mit seinem göttlichen Siegel besiegelt, und unser Erfolg ist
gesichert. Meditation ist so wichtig für das spirituelle Leben, weil es das einzige
direkte und sichere Mittel ist, unser Bewusstsein zu heben und den Geist zu
verfeinern (zu entwickeln). Spirituelles Leben kann von einem erdgebundenen Geist
nur erahnt werden, wie gut die Absichten auch sein mögen. So wie wir von einem
Berggipfel aus die Umgebung sehen können, so können wir nur von einer hohen
Bewusstseinsebene aus die Wege Gottes und unseren Weg zu Gott begreifen.
Intellektuelle Einsicht ist sicherlich ein Segen im spirituellen Leben, aber es ist noch
wichtiger, die Türen der inneren Wahrnehmung zu öffnen, um das spirituelle Leben
intelligent und effektiv zu führen. Das Öffnen dieser Türen ist der wahre Beginn
unseres Weges zur Gottesverwirklichung. Yahshua sagte: "Ich bin die Tür; wenn
jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und
ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten
und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und ⟨es in ⟩ Überfluss
haben." (Johannes 10:9-10). Dadurch, dass Yahshua die Lügen des Satans offenbart
und den Menschen das heilige Gesetz zurückgab, hat er ihnen die Tür zum ewigen
Leben geöffnet, welche durch die Pharisäer und Schriftgelehrten und auch andere
Priestertümer, die nur Macht und Reichtum im Sinn hatten, zugesperrt wurden:
"Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr schließt das
Himmelreich vor den Menschen zu. Denn ihr lehnt das heilige Gesetz ab und tretet
nicht ein, und hindert auch noch die anderen daran." (EHGOC).

„Und ich zerbrach die Eisenstangen in Stücke, denn mein eigenes Eisen (die
Bindungen/Gefängnisse) wurde heiß und zerschmolz vor mir.“

Das ist sehr wichtig: Wir haben uns selbst gebunden, niemand sonst, und wir müssen
uns selbst wieder befreien. Mit dem gleichen freien Willen, mit dem wir die Fesseln
anlegen, müssen wir sie wieder abbrechen. Beides kann und muss getan werden.
Denn dies ist ein Teil dessen, was es braucht, um ein wahrer Meister zu sein. Denn
erst dann, wenn wir die Täuschungen der Welt durchschaut und abgelegt haben,
haben wir sie überwunden und unsere Lektion wirklich gelernt. Dadurch, dass wir
geistiges Leben erhalten haben, haben wir das Gefängnis erkannt, in welches wir uns
selbst eingesperrt haben, und haben durch die Kraft des heiligen Geistes nun auch die
Kraft, diese Bollwerke einzureißen und uns zu befreien.

„Und nichts schien mir verschlossen, denn ich war die Öffnung von allem.“

Hier ist eine weitere ungeheuer wichtige Wahrheit: Alle Dinge stehen dem offen, der
im Bewusstsein des Selbst verweilt und so sieht, wie das Selbst sieht. Für ihn wird es
im Universum keine Geheimnisse geben, denn er hat das höchste Geheimnis gelöst:
die Selbsterkenntnis. "Jesus sprach: Und würde einer das All erkennen, dabei aber
sich selbst nicht erkennen, so würde er die Erkenntnis des Ganzen doch verfehlen.
Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden, und werdet erkennen, dass ihr
Söhne des Lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, so seid ihr
(geistig) arm und seid die (geistige) Armut." (Thomas-Evangelium). In der Bibel sagt
Yahshua: "Gesegnet sind die geistig Armen.", dies ist jedoch eine falsche und
irreführende Übersetzung. Im EHGOC heißt es: "Gesegnet im Heiligen Geist und im
Geist sind die Armen der Bruderschaft, denn sie sind die Auserwählten Gottes und
ihnen gehört das Königreich des Himmels."

„Und ich ging zu all meinen Knechten, um sie zu befreien, damit ich keinen
Menschen gebunden oder bindend zurückließe.“

Befreiung ist nicht abstrakt. Sie wird auf allen Ebenen realisiert und verwirklicht.
Alle Aspekte unseres Seins und unserer Existenz, unsere „Bollwerke“ und
Bindungen, werden zerstört und gelöst, wenn wir selbst wirklich frei werden. Wenn
nur ein einzelner Aspekt gebunden bleibt, dann ist immer noch unser Ganzes
gebunden. Es bringt auch nichts, eine Sucht (Bindung) durch eine andere zu ersetzen,
denn dies ist keine Freiheit. Diese Aufgabe, unsere Brüder und Schwestern zu
befreien, hat Yahshua, bevor er sein Leben niederlegte und es sich wieder nahm, an
seine Nachfolger und die nachfolgenden Generationen weitergegeben, und wer aus
der Wahrheit geboren ist und das heilige Gesetz im Herzen trägt, der kann und muss
es an die weitergeben, die Ohren haben, um zu hören und Augen, um zu sehen.
„Und ich gab mein Wissen ohne Widerwillen und mein Gebet durch meine Liebe.
Und ich habe meine Früchte in die Herzen gesät und sie in mich selbst verwandelt.
Und sie empfingen meinen Segen und lebten, und sie wurden zu mir versammelt und
wurden gerettet. Weil sie meine Glieder wurden und ich ihr Haupt war.“

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und
mit ganzem Verstand. Dies ist das erste und große Gebot. Und das zweite ist ihm
gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22:37-39).
Nachdem der erleuchtete Mensch sich im Wissen des Selbst etabliert hat, beginnt er,
andere zu erleuchten, indem er sein Wissen über den Weg zur Selbstverwirklichung
teilt. Er liebt alle Wesen und betet inbrünstig für ihr Wohlergehen. Dies ist das
Beispiel aller Heiligen und Meister. Die Worte der Oden klingen sicherlich wie die
Worte, die Yahshua geschrieben hätte, aber sie wurden von allen gesalbten Rettern
gesagt, die in der Geschichte der Welt entstanden sind. Diejenigen, die bei solchen
wahren Wegweisern Zuflucht suchen und ihrem Beispiel und ihren Lehren folgen,
werden den gleichen spirituellen Status wie sie erlangen. Yahshua sagte seinen
Schülern nicht umsonst, dass sie werden können und sollen wie er.

„Ehre sei Dir, unserem Haupt, o Herr Messias.“

Yahshua ist das Haupt des Leibes Christi, der aus dem Rest seiner Braut besteht und
jedes seiner Glieder hat eine heilige Aufgabe und ohne ihn/sie wäre der Leib nicht
vollständig. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht. Das ganze Universum hat
der Vater ihm unterworfen, ihm und den Seinen.

Entweder ist „Herr Messias“ ein von Christen hinzugefügter Ausruf zu dem, was sie
für die Worte des Herrn Jesus hielten, oder es ist eine Akklamation an Christus, den
eingeborenen Sohn, der der Prototyp aller Christusse der Erde ist. Im Wassermann-
Evangelium von Jesus dem Christus finden wir die richtigen Lehren Jesu bezüglich
des kosmischen Christus und eines individuellen Christus. An einer Stelle sagt er zum
Beispiel: "Menschen nennen mich Christus, und Gott hat den Namen erkannt; aber
Christus ist kein Mensch. Der Christus ist universelle Liebe, und Liebe ist König.
Dieser Jesus ist nur ein Mensch, der durch überwundene Versuchungen, durch
vielfältige Prüfungen geeignet ist, der Tempel zu sein, durch den Christus sich den
Menschen offenbaren kann. Dann hört, ihr Männer von Israel, hört! Schau nicht auf
das Fleisch; es ist nicht König. Schaut auf den Christus in euch, der in jedem von
euch geformt wird, wie er in mir geformt wurde." (Aquarian Gospel 68). Auch wenn
alle Menschen zum Christus werden können, so gibt es doch nur einen eingeborenen
Sohn des Vaters, den Erstgeborenen, die Erstlingsfrucht, der in dem Menschen
Yahshua (syrisch), Yeshua (hebräisch) oder Jesus (griechisch) inkarnierte.
Ode 18
Mein Herz wurde emporgehoben und bereichert in der Liebe des Allerhöchsten,
damit ich Ihn mit meinem Namen lobe. Meine Glieder wurden gestärkt, damit
sie nicht aus seiner Macht fielen. Krankheit wurde von meinem Körper entfernt,
und er stand felsenfest für den Herrn durch Seinen Willen; denn Sein Reich ist
felsenfest. O Herr, um der Schwachen willen, nimm dein Wort nicht von mir.
Auch um ihrer Werke willen verweigere mir nicht deine Vollkommenheit. Lass
das Licht nicht von der Finsternis erobert werden, noch lass die Wahrheit vor
der Lüge fliehen. Lass deine rechte Hand unser Heil zum Sieg bringen und
empfange von allen Seiten her und bewahre (uns) vor allen, die in Fesseln
gehalten werden. Du bist mein Gott – Lüge und Tod sind nicht in deinem Mund,
nur Vollkommenheit ist dein Wille. Und Nichtigkeit kennst du nicht, denn sie
kennt auch dich nicht. Und Irrtum kennst du nicht, denn er kennt auch dich
nicht. Und Unkenntnis erschien wie Staub und wie der Abschaum des Meeres.
Und eitle Leute hielten sie für groß, und sie wurden ihr ähnlich und sie wurden
leer. Und diejenigen, die es wussten, verstanden und meditierten und waren in
ihren Gedanken unbefleckt, weil sie im Geist des Allerhöchsten waren. Und sie
lachten über diejenigen, die im Irrtum wandelten. Dann sprachen sie die
Wahrheit aus der Inspiration, die der Allerhöchste ihnen einhauchte. Lob und
große Schönheit sei Seinem Namen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 18.

„Mein Herz wurde emporgehoben und bereichert in der Liebe des Allerhöchsten,
damit ich Ihn mit meinem Namen lobe. Meine Glieder wurden gestärkt, damit sie
nicht aus seiner Macht fielen. Krankheit wurde von meinem Körper entfernt, und er
stand felsenfest für den Herrn durch Seinen Willen; denn Sein Reich ist felsenfest.“

Spirituelle Faulheit (die in spiritueller Gleichgültigkeit wurzelt) möchte, dass Gott zu


uns herabkommt, aber die Idee jeder authentischen Religion ist unsere Erhebung zum
Zweck der Gemeinschaft mit Gott. Wir selbst sind gefordert, unser Bewusstsein
ständig in die Höhen zu erheben, in das Licht des Sohnes (und der Söhne) Gottes, das
unsere wahre Heimat ist, unsere Wohnung für die Ewigkeit. Wie wird das gemacht?
Indem wir unser gesamtes Wesen reinigen und in unser innerstes Selbst eintreten, wo
wir direkt mit Gott kommunizieren können. "Selig sind die, die reinen Herzens sind,
denn sie werden Gott schauen." (Matthäus 5:8). Unser Herz ist der Tempel und auch
der Altar, in dem wir Gott begegnen können. Meditation ist sowohl ein wichtiger
Prozess der Reinigung als auch des Eintritts. Ohne diese Reinigung ist spirituelles
Leben unmöglich. Diese Erhöhung unseres Bewusstseins führt zu einer wachsenden
Liebe zu Gott und der Fähigkeit, unser Leben zu einem ganzen Loblied auf ihn zu
machen. Dies kann natürlich nur geschehen, wenn Gott zu jeder Zeit der Hauptfokus
unseres gesamten Lebens ist.
Das geistliche Leben befähigt uns, am Leben des Geistes festzuhalten, das das Leben
der Kraft ist, denn alle Kraft geht vom Geist aus. Wenn wir uns die echten Heiligen
aller Traditionen ansehen, werden wir sehen, dass sie weit mehr als gewöhnliche
Menschen vollbrachten und ihr Einfluss über Jahrhunderte und sogar Jahrtausende
nach ihrem irdischen Leben anhält. Sie blieben felsenfest in ihrer Überzeugung und
der Erfüllung ihrer Aufgabe. Wir müssen das gleiche sein und tun. Heilung und
Gesundheit sind Hinweise auf spirituelles Leben. Ich weiß, dass Religionen gerne die
gegenteilige Ansicht vertreten, weil ihre Negativität Elend und Leiden erzeugt, die
ihrer Meinung nach den Menschen veredeln, aber dies ist nur ein Deckmantel für die
Wahrheit, dass sie falsch, wertlos und sogar destruktiv sind. Liebe ist das beste
Heilmittel. Die meisten Krankheiten haben ihre Ursache in geistigen Disharmonien,
unverarbeiteten traumatischen Erlebnissen, mangelndem Selbstbewusstsein durch
jahrelange geistige Misshandlung, z.B. durch ständige Beleidigungen durch Vater
oder Mutter, die zu ernsthaften Depressionen und Persönlichkeitsspaltungen führen
können, die nur sehr schwer zu heilen sind. Einzig und allein die göttliche Liebe kann
solche Wunden heilen und dazu führen, dass die Menschen wieder geistig, und somit
auch körperlich, gesund werden. Die göttliche Liebe zu erfahren und sie ohne
Unterlass durch Meditation und Gebet zu suchen und darin zu baden, ist der einzige
Weg zur Vergöttlichung des Menschen und zum Erreichen des Christusbewusstseins.

„O Herr, um der Schwachen willen, nimm dein Wort nicht von mir. Auch um ihrer
Werke willen verweigere mir nicht deine Vollkommenheit.“

Jetzt kommen wir zu den Gefahren im Umgang mit geistig inkompetenten Menschen.
Sri Ramakrishna sagte, dass wir alle unsere spirituellen Ressourcen erschöpfen
können, wenn wir nur unqualifizierte Menschen dazu bringen, spirituelles Leben
aufzunehmen, und dann werden sie in ihren früheren Zustand zurückfallen und uns
der inneren Kraft berauben, die wir für sie aufgewendet haben. Die Verbindung mit
Untauglichen kann uns untauglich machen. Also betet der Odist, nicht mit den
Unwürdigen, denen er zu helfen versucht, in die Grube zu fallen. Alle lebensfähigen
spirituellen Traditionen sagen uns, dass wir im Umgang mit anderen, die für das
spirituelle Leben ungeeignet sind, vorsichtig sein sollen. Das Beste für sie und uns
ist, sie in Ruhe zu lassen. Yahshua sagte: "Gib den Hunden nicht, was heilig ist, und
wirf deine Perlen nicht vor die Schweine, damit sie sie nicht mit ihren Füßen
zertreten und umkehren und dich zerreißen." (Matthäus 7:6). In 1.Timotheus 5:22
heißt es: "Die Hände lege niemand schnell auf, und habe nicht teil an fremden
Sünden! Bewahre dich selbst rein!" Auch davor, am selben Tisch mit Ehebrechern
und am Tisch der Dämonen zu sitzen, wird ausdrücklich gewarnt. Die meisten dieser
Warnungen werden von den heutigen „Christen“ nicht ernst genommen, doch es gibt
offensichtlich viele Wege, wie wir uns an den Sünden anderer teilhaftig machen
können, als uns bewusst ist.
„Lass das Licht nicht von der Finsternis erobert werden, noch lass die Wahrheit vor
der Lüge fliehen.“

Dies ist eine ernsthafte Erkenntnis. Das Licht, das wir besitzen, kann von der
Dunkelheit erobert werden, wenn wir es nicht festhalten. Außerdem kann die
Wahrheit, die wir jetzt kennen, durch die Lüge besiegt werden, wenn wir ihr
zustimmen und ihr nicht widerstehen. Ich habe dies schon oft gesehen: Das „Licht“
der Menschen wurde ausgelöscht, indem sie sich wieder ihrer früheren Dunkelheit
zuwandten, die Wahrheit, die sie gelernt hatten, vergaßen und zu ihrer abgelegten
Unwissenheit und Täuschung zurückkehrten. Auch das ist ein Grund, warum es heißt,
dass wir keine Gemeinschaft mit den Ungläubigen haben sollen, das gilt vor allem für
diejenigen, die noch nicht gefestigt im Glauben sind. Wer am Tisch der Lästerer sitzt,
endet sehr wahrscheinlich selbst als Lästerer, wer am Tisch der Dämonen sitzt, selbst
wenn er selbst kein Fleisch isst, ist eher versucht, es wieder zu tun. Wenn wir uns mit
schlechten Menschen umgeben, werden ihre Laster schnell zu unseren Lastern, ohne
dass wir es merken.

„Lass deine rechte Hand unser Heil zum Sieg bringen und empfange von allen Seiten
her und bewahre (uns) vor allen, die in Fesseln gehalten werden.“

Spirituelles Leben in all seinen Formen ist im Wesentlichen die Anrufung des
göttlichen Lichts, das unsere einzige wahre Natur ist. Dieses Licht und seine ihm
innewohnende Kraft ist die rechte Hand Gottes. Yahshua selbst sitzt zur rechten
Gottes und ist seine rechte Hand. Indem wir uns darauf einstellen und immer mehr
von ihm und der Kraft des heiligen Geistes erfüllt werden, wird das spirituelle
Wachstum, das wir erreicht haben, letztendlich zu einem dauerhaften Sieg über alles
führen, was unsere angeborene Göttlichkeit bedeckt und behindert. Mehr noch, dieses
göttliche Licht zieht mehr Licht zu sich selbst, und damit zu uns „von allen Seiten“,
wodurch unsere spirituelle Kraft immer größer wird. Wir müssen stark sein, um vor
den Angriffen aller Mächte der Knechtschaft und denen, die von ihnen versklavt
werden, sicher zu sein. Es ist eine Tatsache, dass wir, um im Bewusstsein
aufzusteigen, die Anziehungskraft von Unwissenheit und Gebundenheit überwinden
müssen, die in uns selbst und anderen vorherrscht. Uns wird unsere eigene innere
Negativität und die der Welt und derer, die an sie gebunden sind, entgegentreten. Und
denen, die nicht stark und wachsam sind, wird es so ergehen, wie Petrus schrieb: "Es
ist ihnen widerfahren nach dem wahren Sprichwort: Der Hund wird wieder seinem
eigenen Erbrochenen zugewandt; und die Sau, die gewaschen wurde, um sich im
Sumpf zu suhlen." (2. Petrus 2:22). Es ist ebenso eine klare Tatsache, dass diejenigen,
die der Unwissenheit und Illusion unterworfen sind, oft erbitterte und entschlossene
Gegner derer sind, die nach Freiheit streben. Sie treten nicht in das Reich des Lichts
ein und tun alles, um den Eintritt anderer zu verhindern (Matthäus 23:13). Jesus sagte
zu seinen Jüngern: "Wenn die Welt euch hasst, dann weißt du, dass sie mich hasste,
bevor sie dich hasste“ (Johannes 15:18). "Kain tötete seinen Bruder, weil seine
eigenen Werke böse waren und seines Bruders gerecht. Wundert euch nicht, meine
Brüder, wenn euch die Welt hasst." (1. Johannes 3:12-13).
„Du bist mein Gott – Lüge und Tod sind nicht in deinem Mund, nur Vollkommenheit
ist dein Wille. Und Nichtigkeit kennst du nicht, denn sie kennt dich auch nicht. Und
Irrtum kennst du nicht, denn er kennt auch dich nicht.“

"Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Verlangen wollt ihr tun.
Dieser war ein Mörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit; denn die
Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er eine Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen:
Denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge... Ihr wollt zwei Meistern dienen,
einem Guten und einem Bösen, aber ihr könnt es nicht, denn entweder werdet ihr den
einen hassen und den anderen lieben, oder dem einen anhaften und den anderen
verachten. Kenne also deine wahre Wurzel, ob du nun gut oder böse bist, und dann
wirst du die Wahrheit erkennen, die Leben und Gesundheit gibt. Ihr könnt nicht dem
wahren Gott und gleichzeitig dem Satan dienen, denn der wahre Gott ist alle Liebe
und sein heiliges Gesetz führt zu allem Leben. Es gibt keinen Tod in seiner Ordnung
und seinem Haushalt. Wisset aber, dass Satan der Gott des Todes und des
Blutvergießens ist, und dem Volk viele unheilige Gesetze gegeben hat, die der wahre
Gott hasst und verurteilt. Wisset, dass sich die beiden nicht mischen können, sondern
der Minderwertige wird hinweg getan werden, denn das Heilige Gesetz dient seit den
Tagen von Adam und Eva als Richter über die Lebenden und die Toten." (EDVL und
EHGOC).

Hier ist ein erstaunliches Prinzip: Falschheit in jeder Form wird mit dem Tod
gleichgesetzt. Wieso? Weil wir unser geistliches Leben einbüßen werden, wenn wir
nicht zu jeder Zeit ehrlich und aufrichtig sind, einschließlich unseres Widerstands
gegen den Widerstand der Kinder der Finsternis, die die Kinder des Lichts
verabscheuen. Nichts sollte uns von der göttlichen Bestimmung für uns abbringen. In
der 4. Essener Schriftrolle lesen wir: "Wenn ich nicht zu meinem Wort stehe, bin ich
nicht integer. Wenn ich nicht integer bin, habe ich mein Dasein verleugnet. Ohne
Integrität bin ich bedeutungslos, zerfallen."

„Eitelkeit/Nichtigkeit“ wird aus vier Wörtern in der Bibel übersetzt: drei hebräischen
und einem griechischen. Hebel bedeutet „das Substanzlose“. Shav bedeutet „das
Leere“ und damit Falsche, das Nichts im absoluten Sinne. Gestank bedeutet das, was
leer, zwecklos, müßig und eitel ist. „Mataiote“s bedeutet das, was ohne Wahrheit und
daher substanzlos und durch und durch schwach ist. Offen gesagt, all dies gilt für die
Welt der Unwissenheit und des Bösen. Diejenigen, die an Eitelkeit festhalten und
darin als Lebens- und Denkweise verweilen, können die Wirklichkeit, die Gott ist,
nicht kennen. Das Wort Irrtum wird aus sechs Wörtern in der Bibel übersetzt: fünf
hebräischen und einem griechischen. „Shal“ bedeutet Fehler als auch ein Irrtum.
„Meshugah“ bedeutet verirren. „Shegagah“ bedeutet Ignoranz und Unwissenheit.
„Towah“ bedeutet Behinderung, Wandern und Verwirrung. „Shaluw“ bedeutet
Versagen und Vernachlässigung. „Plane“ bedeutet Verrat, Täuschung, Trugbild,
Verirren und Umherirren und falsche Meinung, die zu Irrtum, Täuschung oder Betrug
führt. Wie Jesaja sagte: "Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf
seinen eigenen Weg" (Jesaja 53:6), und nicht auf den Weg Gottes.
Der gewöhnliche, menschliche Zustand ist von Verwirrung, Täuschung, Illusion,
Selbsttäuschung und völliger Bewusstlosigkeit geprägt. Tatsächlich lässt sich der
menschliche Zustand in einem einzigen Wort zusammenfassen: Ungewahrsein. Wenn
ein Mensch sich selbst nicht kennt, besteht keine Hoffnung, dass er Gott kennt oder
auch nur eine richtige Vorstellung von Gott, seiner Natur, seiner Bestimmung für die
Menschheit und seiner Beziehung zur Menschheit hat.

„Und Unkenntnis erschien wie Staub und wie der Abschaum des Meeres. Und eitle
Leute hielten sie für groß, und sie wurden ihr ähnlich und sie wurden leer.“

Das Erfreuliche daran ist die Tatsache, dass Staub und Abschaum nur Überlagerungen
sind, nicht Teil dessen, was sie überlagern. Daher verdunkelt Unwissenheit unsere
Sicht, kann sie aber nicht auslöschen. Alles, was dann benötigt wird, ist, dass Staub
und Abschaum entfernt werden, und die angeborene Vollkommenheit und das
Bewusstsein manifestiert werden. So schrecklich der Zustand des Menschen und der
Gesellschaft auch sein mag, es ist nie die Realität, sondern nur der Schein. Meditation
offenbart uns die Wahrheit über uns selbst. Wir brauchen keine Stimme vom Himmel,
keine neue Schrift oder einen anderen Lehrer, auch wenn diese sehr nützlich sein
können. Wir brauchen nur Selbsterkenntnis. Dann haben wir Freiheit gewonnen.
Jemand hat einmal gesagt: Das Problem mit der Unwissenheit ist, dass sie im Laufe
der Zeit Vertrauen gewinnt. Das ist nirgendwo deutlicher als in der Religion. Je
weniger die Leute wissen, desto mehr glauben sie zu wissen; je weniger sie glauben,
desto selbstbewusster sind sie. Es ist ein kolossales Denkmal eines kolossalen
Egoismus, dem nur seine Ignoranz und Unwissenheit gleichkommen. Je falscher eine
Sache ist, desto mehr lieben die Unwissenden sie, und je törichter eine Sache ist,
desto mehr verfolgen die Unwissenden sie. Wir sind an einem Punkt angelangt, an
dem wirklich gute Betrügereien nie erfolgreich sind, sondern gerade die billigen,
dummen und offensichtlichen Betrügereien von allen Seiten gefeiert werden. So wie
es immer diejenigen geben wird, die das Falsche dem Echten vorziehen, wird es in
spirituellen Angelegenheiten so sein. Die Menschen mögen sich täuschen, aber sie
haben ein untrügliches Gespür für das Wahre und das Falsche: Sie vermeiden das
Wahre und strömen zum Falschen: Yahshua sagte: "Aller Friede sei mit euch. Liebt
einander und alle Geschöpfe Gottes, und ihr werdet immer Freude haben in allen
Dingen. Aber wisset, nicht alle sind menschlich, die die äußere Form eines Menschen
haben, denn ich frage euch, sind solche Männer oder Frauen nach dem Bilde Gottes,
dessen Wege die Gewalt und die Wege des Bösen und die Unterdrückung sind, und
die eher die Lüge wählen, als die Wahrheit? Nein, denn wahrlich, nur wenn sie
wiedergeboren werden und den Geist menschlicher Liebe und Weisheit in ihrem
Herzen empfangen, nur dann sind sie die wahren Söhne und Töchter Israels, die
Söhne und Töchter des Lichts, die Kinder Gottes." (EHGOC). Der Name Essene
„Humane“ Gospel Of Christ kommt daher, dass Yahshua uns die Natur und
Bestimmung des wahren Menschen, des ersten, vollkommenen Geistmenschen, des
Christus, zeigte, damit wir uns selbst und den wahren Gott erkennen und zu ihm
zurückkehren können.
„Und diejenigen, die es wussten, verstanden und meditierten und waren in ihren
Gedanken unbefleckt, weil sie im Geist des Allerhöchsten waren.“

Hier finden wir den Gegensatz zwischen den Wissenden (Gnostikern) und den
Unwissenden (Agnostikern). Die Unwissenden vergöttern ihre Unwissenheit und tun
alles, um sie zu bestätigen und zu verstärken. Das Gleiche tun die Gnostiker in Bezug
auf wahres Wissen, insbesondere durch Studium der heiligen Schriften, Gebet und
Meditation, die ihr Bewusstsein über die gewöhnlichen Ebenen in das Licht erhebt,
das der „Geist des Allerhöchsten“ ist. So wird ihr Geist von der Dunkelheit der
Unwissenheit gereinigt und sie „wandeln im Licht des Herrn“ (Jesaja 2:5).

„Und sie lachten über diejenigen, die im Irrtum wandelten. Dann sprachen sie die
Wahrheit aus der Inspiration, die der Allerhöchste ihnen einhauchte.“

Die Weisen verachten die Unwissenden nicht, denn auch sie waren einmal wie sie,
aber sie weisen auf ihre Torheit hin. Durch Meditation erleuchtet, können die Weisen
die Wahrheit sagen; nicht aus bloßem Intellekt, sondern „aus der Inspiration, die
ihnen der Allerhöchste eingehaucht hat.“ Im Philippus-Evangelium lesen wir: "Sehr
zutreffend sagte der Herr: Einige gingen befreit lachend ins Reich der Himmel ein
und kamen lachend heraus aus der Welt. So wird ein Mensch ein Christ, indem er die
Taufe und die Salbung erhält und sogleich lacht über die Welt. Auch Christus stieg
hinunter ins Wasser zur Taufe und stieg wieder herauf, befreit lachend über diese
Welt. Er maß ihr keine größere Bedeutung mehr bei als einem flüchtigen Scherz,
sondern verachtete ihre Vergänglichkeit. Und lachend betrat er das Himmelreich.
Wenn einer die Welt verachtet und sie wie einen Scherz verschmäht, wird er lachend
aus ihr heraus kommen."

„Lob und große Schönheit sei Seinem Namen.“

Denn um seines Namens Willen werden gerettet und verherrlicht werden, nicht aus
eigenem Tun oder eigener Kraft.
Ode 19
Mir wurde ein Becher Milch dargebracht, und ich trank ihn in der Süße der
Wonne des Herrn. Der Sohn ist der Kelch, und der Gemolkene ist der Vater, und
der Heilige Geist ist die, die ihn gemolken hat. Weil seine Brüste voll waren und
es nicht wünschenswert war, dass seine Milch sinnlos vergossen wurde. Und der
Heilige Geist öffnete ihren Busen und vermischte die Milch der beiden Brüste
des Vaters. Und Sie gab der Welt die Mischung, ohne dass sie es wusste, und die,
die sie trinken, sind in der Fülle der rechten Hand. Der Mutterschoß der
Jungfrau nahm sie auf, und Sie empfing und gebar. Und die Jungfrau wurde
eine Mutter mit großer Barmherzigkeit. Und unter Qualen gebar sie den Sohn,
aber ohne Kummer, denn es geschah nicht ohne Absicht. Und sie hatte keine
Hebamme gebraucht, denn er ließ sie Leben geben. Und sie gebar aus eigenem
Willen, als wäre sie ein Mann. Und sie gebar nach der Offenbarung und erwarb
mit großer Kraft. Und sie liebte mit Erlösung und hütete mit Freundlichkeit und
erklärte mit Erhabenheit. Alleluja.

Kommentar zu Ode 19.

„Ein Becher Milch wurde mir dargebracht, und ich trank ihn in der Süße der Wonne
des Herrn.“

Der Becher Milch symbolisiert, wie schon zuvor erwähnt, das heilige Gesetz der
Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen Lebens. Die Geschöpfe, die wir
anfassen und sehen können, mit Liebe und Respekt zu behandeln, und niemandem
etwas zu tun, was man nicht wünscht, dass es einem selbst getan wird, sind die
geringsten Offenbarungen. Wer diese „Milch“ (Babynahrung) nicht zu sich nimmt
und verdaut, der wird nicht geistig wachsen und die feste Nahrung verdauen können.
Deswegen lesen wir in Jesaja 28:9-19: "Wen will er (der Priester) Erkenntnis lehren
und wem die Botschaft verständlich machen? Kindern, die von der Milch entwöhnt,
die von den Brüsten abgesetzt sind? Darum hört das Wort des HERRN, ihr Männer
der Prahlerei, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Denn ihr sagt: Wir
haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Sheol einen Vertrag
gemacht. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, wird sie uns nicht erreichen,
denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. Darum,
so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten
Stein[10], einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer an ihn glaubt, wird
nicht zu Schanden werden. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die
Gerechtigkeit zur Waage... Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden,
und euer Vertrag mit dem Sheol wird nicht bestehen bleiben. Wenn die einherflutende
Geißel hindurchfährt, dann werdet ihr von ihr zertreten werden. Sooft sie
hindurchfährt, wird sie euch erfassen; denn Morgen für Morgen wird sie
hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Dann wird es lauter Schrecken sein, die
Botschaft verständlich zu machen."
Im EDVL, Kap. 86 heißt es dazu: "Es war am selben Tag zur Zeit des Opfers im
Tempel. Da erschien unter den Tier- und Vogelhändlern einer in weißen Kleidern,
strahlend wie Licht, und er hatte in der Hand eine Geißel mit sieben Schnüren. Und
bei seinem Anblicke flohen die Händler und die Käufer voll Schrecken, und etliche
fielen wie tot zu Boden; denn sie erinnerten sich, wie Jesus vor seinem Tode sie in
gleicher Weise aus dem Innern des Tempels gejagt hatte. Und einige erklärten, sie
hätten ein Gespenst gesehen, und andere, sie hätten den gesehen, der gekreuzigt war,
und er sei vom Tode auferstanden. Und die Opfer hörten an diesem Tage im Tempel
auf; denn alle fürchteten sich, zu verkaufen oder zu kaufen; und sie ließen ihre
Gefangenen frei. Und die Priester und Ältesten ließen ein Gerücht umgehen, dass die,
die es erzählt hatten, betrunken gewesen und nichts gesehen hätten. Doch viele
versicherten, dass sie ihn mit eigenen Augen gesehen und auf dem Rücken die Geißel
gespürt hätten; doch seien sie nicht fähig gewesen, sich zu wehren. Denn wenn einige
von den Kühneren unter ihnen ihre Hände ausstreckten, konnten sie nicht die Gestalt
greifen, die sie sahen, noch die Geißel erhaschen, die sie schlug. Und von diesem
Tage an glaubten sie an Jesus, dass er von Gott gesandt sei, die Unterdrückten zu
befreien und zu erlösen, die gebunden waren. Und sie wendeten sich um und
sündigten nicht länger. Er erschien auch anderen in Liebe und Mitleid und heilte sie
durch seine Berührung und befreite sie aus den Händen des Verfolgers. Und viele
ähnliche Dinge wurden über ihn berichtet, und viele sprachen: Wahrlich, das Reich
Gottes ist gekommen."

Auch im EHGOC, Kap. 75 lesen wir das gleiche: "Und Yeshua kam wieder zu den
Jüngern, wie er versprochen hatte, dass er sich von den Toten erheben und seinen
Jüngern wieder viele große Dinge sagen würde... Und in der nächsten Zeit erschien
Yeshua den Tierhändlern im Tempel zur Zeit des Opfers. Und seine Erscheinung, hell
wie das Licht und mit der ganzen Herrlichkeit seines Königreichs, erschreckte sie,
und sie waren wie tot, und andere flohen vor Schreck. Denn sie erinnerten sich, wie
er sie vor der Hinrichtung aus dem Tempelhof vertrieben hatte. Sie waren von
tiefstem Schrecken betroffen und alle Opfer hörten an diesem Tag im Tempel auf,
denn alle hatten Angst, und niemand konnte dort kaufen oder verkaufen, und sie
sahen sich gezwungen ihre Gefangenen zu befreien. Aber die Ältesten und Priester
waren über diese Berichte sehr verärgert und glaubten ihnen nicht. Dies änderte
jedoch nicht die Meinung der Betroffenen, denn sie glaubten ihren Augen und fühlten
in ihren Herzen die unglaubliche Kraft von Yeshuas Worten, als wäre ihnen eine
mächtige Peitsche über den Rücken geschlagen worden! Und viele dieser Männer
glaubten nun, dass Yeshua von Gott ausgesandt wurde, um die Unschuldigen, die sie
gefangen genommen hatten, zu befreien und die Unterdrückten aus ihren Händen zu
befreien, und sie wandten sich von ihren bösen Wegen ab und sündigten nicht mehr.
Und Yeshua erschien vielen anderen in Liebe, Barmherzigkeit und Heilung, denn es
wurde ein großes Zeugnis berichtet, das viele Bücher über alles, was Yeshua tat,
füllen würde. Aufgrund dieser vielen Dinge wurde den Gerechten im Herzen viel
Licht und Freude verliehen, nur die Gottlosen, die das Wort Christi nicht glaubten
und gehorchten, waren von großer Furcht ergriffen."
Die beiden Berichte im EDVL und im EHGOC sind nichts anderes als die Erfüllung
der Prophetie in Jesaja 28, die wir gerade zuvor gelesen haben. Diese wurden wie
auch alle anderen Aussagen und Lehren von Yahshua, die die Blutopfer als vom Satan
entlarvten, aus den biblischen Evangelien entfernt und in einen Blutopfer-Sühnetod
Yahshuas verwandelt, um die Lüge der Blutopfer aufrechtzuerhalten, damit das schon
damals verfälschte Gesetz Moses in Bezug auf die Brand- und Schlachtopfer
weiterhin als Lüge erhalten bleiben, und das wahre, ewige Gesetz der Liebe zu aller
Schöpfung unter den Tisch gekehrt werden konnte. Denn wie sollte das Römische
Reich mit einer solchen Staatsreligion Menschen zum Kriegsdienst gewinnen und
ihnen einreden, dass Kriegsdienst im Namen von Gott und Jesus eine fromme Tat sei,
und ihre zahlreichen Götzentempel, in denen Blutopfer dargebracht wurden, weiter
betreiben? Wer sich die Bücher Jesajas und Jeremias anschaut, und sich den wahren
Kontext der Zitate von Yahshua aus diesen beiden (und anderen) anschaut, der wird
schnell merken, dass mit den biblischen Evangelien etwas nicht stimmen kann.
Schaut man sich beispielsweise den Kontext der Aussage an, wo es heißt, dass das
heuchlerische Volk ihn mit seinen Lippen ehre, aber ihr Herz weit entfernt sei von
ihm, der merkt sehr schnell, dass es ganz gewiss nicht um solche Lappalien ging, wie
um das Waschen der Hände vor dem Essen. Yahshuas Aussage: "Wenn ihr aber
wüsstet, was das heißt (Hosea 6:6): Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer, dann
hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt." (Matthäus 12:7), ist eine der ganz
wenigen Überbleibsel in den biblischen Evangelien bezüglich seiner wahren Lehren
über die Blutopfer. Jeder kennt wohl auch die Geschichte kurz vor Yahshuas
Kreuzestod, als er im Tempel die Tische der Geldwechsler umstieß und und diese und
die Verkäufer mit einer Geißel aus dem Tempel jagte. Auch diese Stelle wurde stark
zensiert und verstümmelt wiedergegeben. Die Aussagen in den Büchern Jeremia
("Denn ich habe nicht mit euren Vätern darüber geredet und ihnen nichts geboten
über das Brandopfer und das Schlachtopfer an dem Tag, da ich sie aus dem Land
Ägypten herausführte.", Kap. 7:22) und Jesaja ("Wer ein Rind schlachtet, ist ⟨wie⟩
einer, der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, ist wie einer, der einem
Hund das Genick bricht.", Kap. 66:3) sprechen jedoch eine unmissverständliche
Sprache für alle, die Ohren haben, um zu hören. Auch in 1.Petrus 2:1-6 lesen wir:
"Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble
Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen
[geistigen], unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung –, wenn
ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist! Zu ihm kommend als zu einem
lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar,
lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein
heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch
Jesus Christus! Denn es ist in der Schrift enthalten: Siehe, ich lege in Zion einen
auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden
werden." (1.Petrus 2:1-6). Oder: "Denn jeder, der noch Milch genießt, ist richtiger
Rede unkundig, denn er ist ein Unmündiger; die feste Speise aber ist für Erwachsene
[Vollkommene], die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung
des Guten wie auch des Bösen." (Hebräer 5:13).
„Der Sohn ist der Kelch, und der Gemolkene ist der Vater, und der Heilige Geist ist
die, die ihn gemolken hat.“

Der Sohn ist der Kelch, der Logos, denn er hat den Menschen die flüssige Nahrung,
die Milch, in Form des heiligen Gesetzes, des Wortes, gegeben. Der heilige Geist ist
die göttliche Liebe, die das Ziel und der Ursprung des heiligen Gesetzes ist und die
durch das heilige Gesetz zum Ausdruck gebracht werden soll. In seinem Wesen ist
Gott transzendent; um sich uns mitzuteilen, hat er sich sowohl als die Schöpfung als
auch als die darin leitende Intelligenz erweitert oder ausgestrahlt. Dies sind der
Heilige Geist (die Tochter) und das Wort (der Sohn). Nachdem wir in diese
Schöpfung zum Zwecke der spirituellen Evolution eingegangen sind, leben wir im
Leben des Vaters durch unsere Verbindung mit dem Sohn, der daher „der Kelch“
genannt wird. Unser Bewusstsein lebt im Sohn und unsere Körper leben im Heiligen
Geist und sind aus ihrem Göttlichen Licht geformt. Da uns das Leben des Vaters
durch den Heiligen Geist, der die göttliche Liebe ist, übermittelt wird, sagt der Autor
dieser Ode, dass sie ihn „gemolken“ hat.

„Weil seine Brüste voll waren und es nicht wünschenswert war, dass seine Milch
sinnlos vergossen wurde. Und der Heilige Geist öffnete ihren Busen und vermischte
die Milch der beiden Brüste des Vaters.“

Der Sohn und der Heilige Geist sind „die beiden Brüste des Vaters“, erfüllt von
seinem Leben in einer Weise, die allen sich entwickelnden, fühlenden Wesen
mitgeteilt werden kann. Aber es ist der Heilige Geist, der uns durch unseren sich
entwickelnden Körper dazu bringt, von diesem Leben zu trinken. Diese Milch wurde
nicht sinnlos vergossen, denn Yahshua sagte am Abend des letzten Abendmahles: "Ich
freue mich sehr, dieses Liebesfest mit euch zu teilen, bevor ich meinen Weg gehe.
Denn hier wird heute das Denkmal an mein Opfer für den Dienst und die Erlösung
aller Menschen eingeführt. Denn der Wert meines Aufenthaltes auf der Erde zur
Erlösung war groß, viel größer als euch zu dieser Stunde bewusst ist. Denn ich sage
euch, viele wurden wieder zum Ewigen All-Vater zurückgeführt, und noch viele mehr
sollen es werden." Genauso wie es seinen Jüngern nicht bewusst war, wie groß sein
Werk der Erlösung war und werden würde, so wissen wir es genauso wenig, wie viele
Menschen noch durch die Milch des Vaters zu ihm zurückgeführt werden.

„Und Sie gab der Welt die Mischung, ohne dass sie es wusste, und die, die sie
trinken, sind in der Fülle der rechten Hand.“

Alle fühlenden Wesen leben in Gott, die meisten von ihnen sind sich dessen nicht
bewusst. Aber diejenigen, die sich weit genug entwickelt haben, um bewusst und
absichtlich dieses Leben in sich aufzunehmen, sind Götter in Gott, „in der Fülle der
rechten Hand“ Gottes, dem evolutionären Strom, der aufwärts zurück zum
transzendenten „Schoß des Vaters“ fließt (Johannes 1:18). Denn da wir alle „Söhne“
des Vaters sind, sind wir aus ihm hervorgegangen.
Das Unendliche ruft dem Endlichen ständig zu: „Kehrt um, ihr Menschenkinder“
(Psalm 90:3). Dies ist der Impuls der universellen Evolution, die „rechte Hand“
Gottes. Es ist sehr offensichtlich, dass die Oden Salomos nicht nur die frühesten
Hymnen des Christentums sind, sie stammen definitiv aus der gnostischen,
mystischen und esoterischen Tradition des Christentums. In gnostischen christlichen
Schriften gibt es Hinweise auf die Jungfrau des Lichts, die lebendige, bewusste
Schöpfung, die eine Manifestation des Heiligen Geistes ist. Die Jungfrau ist jedoch
nur ein Aspekt des Heiligen Geistes, nicht die unendliche Gesamtheit des Heiligen
Geistes. Daher müssen wir in dieser Angelegenheit Verwirrung vermeiden. Auch der
Rest der Verse dieser Ode gilt sicherlich für die Jungfrau Maria, das vollkommene
Bild der Mutter des Heiligen Geistes, so wie Jesus, das vollkommene Bild des Sohnes
des Vaters. Mit der Jungfrau ist sicher auch die Maria Gottes, die Gemeinde
Yahshuas, seine Braut, gemeint, die vom Heiligen Geist schwanger wurde und
(Söhne und Töchter Gottes) gebar. Im EHGOC heißt es dazu: "Die Gemeinde des
Erstgeborenen ist die Maria Gottes. So spricht der Ewige. Sie ist meine Mutter, und
sie hat mich immer empfangen von Anfang und hat mich geboren als ihren Sohn in
jedem Zeitalter und Himmelsstrich. Sie ist meine Braut, ewig eins in heiliger
Gemeinschaft mit mir, ihrem Gatten. Sie ist meine Tochter, denn sie ist ewig
entsprungen und hervorgegangen aus mir, ihrem Vater, und freut sich in mir." Auch
sagt er in Matthäus 12:49-50: "Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter
und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir
Bruder und Schwester und Mutter!" Das ist das wahre Israel Gottes.

„Der Mutterschoß der Jungfrau nahm sie auf, und Sie empfing und gebar.“

Der Wille des Vaters spiegelt sich im Kosmos wider, der ihn „aufnimmt“ und sich
entsprechend dem Plan der Evolution formt. Die Geschichte des Kosmos ist die
Geschichte der sich entfaltenden Evolution. Verschiedene spirituelle Traditionen
sagen uns, dass die Menschen ursprünglich „im Geiste geboren“ waren, sie wurden
durch die spirituelle Kraft und Willensabsicht von Vater und Mutter gezeugt. Genauso
war es bei der Jungfrau Maria zur Zeit der Empfängnis Yahshuas. Dies war
notwendig, weil er selbst sowohl göttlich als auch menschlich sein sollte, und in
seiner Menschwerdung Göttlichkeit und Menschlichkeit in einzigartigem Maße
manifestieren würde, und zwar aufgrund des Zwecks seiner Ankunft unter der
Menschheit, der sowohl der Retter der Menschheit als auch der Retter der Welt sein
sollte. Auch hier kann wieder die Gemeinde Yahshuas gemeint sein, die die Milch,
das heilige Gesetz, aufnahm und den heiligen Geist empfing und gebar.

„Und die Jungfrau wurde eine Mutter mit großer Barmherzigkeit.“

Das Universum ist die Verkörperung der göttlichen Barmherzigkeit, die sich auf alle
fühlenden Wesen erstreckt, denn ohne das Universum gäbe es kein Energiefeld, in
dem sich ihre Träger und ihr Bewusstsein entwickeln könnten.
Die Jungfrau Maria wird Mutter der Barmherzigkeit genannt wegen des enormen
Segens und Potenzials, das durch ihren Sohn in die Welt gebracht wurde. Die Maria
Gottes, die Gemeinde Yahshuas, ist es auch, die zur Errettung vieler bestimmt ist,
obwohl sie, die Arbeiter, nur wenige sind, und die Ernte groß ist. Im EHGOC heißt
es: "Und dann beteten Yeshuas Jünger für mehr Arbeiter, die in die Ernte gesandt
werden sollten, denn sie verstanden die Worte von Yeshua, dass die Pharisäer und
Schriftgelehrten viele waren und die Menge Israels in die Irre führten; die wahren
Propheten jedoch waren nur wenige. Und dann brachten ihm seine Jünger zwei kleine
Körbe mit Brot und Früchten und einen Krug mit frischem Wasser. Und Yeshua
stellte das Brot und die Früchte und auch das Wasser vor die Menge, und alle aßen
und tranken und wurden satt. Und die Jünger wunderten sich, denn jeder hatte mehr
als genug und sogar im Überfluss, und es waren viertausend unter ihnen. Und Yeshua
sagte zu ihnen: So soll es auch bei der Ernte sein, denn obwohl die Ernte reichlich ist,
sollen nur wenige Arbeiter die Ernte einbringen und es werden doch alle satt und
zufrieden sein, denn keiner wird hungern oder dürsten nach Gerechtigkeit, die nicht
genährt werden soll, denn aus wenigen wird eine große Menge genährt und die große
Menge soll die wenigen wieder auffrischen."

„Und unter Qualen gebar sie den Sohn, aber ohne Kummer, denn es geschah nicht
ohne Absicht.“

In der Exegese der Seele (Nag Hammadi) lesen wir: "Die Reinigung der Seele aber
(besteht darin), dass sie die [Neuheit] ihrer ursprünglichen Natur empfängt und dass
sie wieder zurückkehrt - das ist ihre Taufe. Denn sie wird beginnen, auf sich selbst
zornig zu werden. (Dies geschieht in der Art), wie die Gebärenden in dem Moment,
in dem sie ein Kind zur Welt bringen, sich gegen sich zu wenden pflegen im Zorn."

Da Maria und Joseph wussten, dass ihr Kind der versprochene Messias war, und
welch großer Segen er für die ganze Welt sein würde, blieb dieser Zorn der Mutter
gegenüber sich selbst aus. Auch die Maria Gottes, die Gemeinde Yahshuas tut ihren
Dienst, neue Kinder Gottes zu zeugen, aus dem Motiv göttlicher Liebe und tut im
Allgemeinen alles im Dienst der Liebe, so wie Yahshua selbst. Keine Anstrengung
und kein Schmerz sind dabei zu groß, wenn dadurch auch nur eine Seele gerettet
werden kann.

„Und sie hatte keine Hebamme gebraucht, denn er ließ sie Leben geben.“

Weder das Universum noch die Jungfrau brauchten irgendeine Hilfe oder Anleitung
von einem anderen, um den göttlichen Willen zu erfüllen, denn der Wille Gottes ist
die Kraft Gottes, und er manifestierte sich durch sie beide. Auch die Zeugung der
Söhne Gottes durch die Maria Gottes bedarf keiner Hebamme, sondern es ist die
Empfängnis des heiligen Geistes durch alle, die umkehren und Buße tun und die
Milch, das heilige Gesetz, aufnehmen.
„Und sie brachte aus eigenem Willen einen Menschen zur Welt und gebar nach der
Offenbarung und erwarb ihn mit großer Kraft.“

Die Schöpfung ist nicht träge, sondern im Wesentlichen intelligent, da sie eine
Manifestation des Heiligen Geistes, des Heiligen Atems Gottes, ist. Die Evolution des
Universums und die Geburt Jesu wurden also durch intelligenten Willen vollbracht.
Da sich der Wille des Vaters durch das sich entwickelnde Universum und die
Jungfrau manifestierte, waren ihre Handlungen nicht ihre eigenen, sondern die
Handlungen Gottes. Wiederum, auch die Maria Gottes bringt aus eigenem Willen,
d.h. aus dem Willen des Vaters, die Kinder Gottes hervor. Auch sie tut es gemäß der
Offenbarung und erwirbt mit großer Kraft, nämlich mit der Kraft des heiligen
Geistes.

„Und sie liebte mit Erlösung und hütete mit Freundlichkeit und erklärte mit
Erhabenheit.“

Die Natur selbst verkörpert die liebevolle, mütterliche Fürsorge Gottes, erlöst durch
die Entwicklung der Menschen in ihrem „Schoß“, wacht ständig über sie und enthüllt
ihnen ihre Geheimnisse, die auch ihre sind. Geistig tut die Jungfrau Maria dasselbe
für die Jünger Jesu. Sie können beide die Worte aus Prediger 24:18 sagen: "Ich bin
die Mutter der schönen Liebe, der Ehrfurcht und der Erkenntnis und der heiligen
Hoffnung." So wie Maria Yahshua in Liebe gebar und der Welt die Erlösung
schenkte, so tut es auch hier wieder die Maria Gottes durch den Heiligen Geist, von
dem hier offensichtlich die Rede ist und der den Erlösungsdienst Yahshuas im Geist
der Liebe und in seinem Auftrag und im Auftrag des Vaters fortführt.
Ode 20
Ich bin ein Priester des Herrn, und für ihn tue ich priesterlichen Dienst. Und
Ihm biete ich die Darbringung seiner Gedanken an. Denn sein Denken ist nicht
wie die Welt, noch wie das Fleisch, noch wie die, die nach dem Fleisch anbeten.
Das Opfer des Herrn ist Gerechtigkeit und Reinheit des Herzens und der
Lippen. Biete dein inneres Wesen tadellos an und deine Barmherzigkeit soll
nicht die Barmherzigkeit unterdrücken, und niemanden sollst du unterdrücken.
Du sollst einen Fremden nicht mit dem Blut deiner Seele erkaufen, deinen
Nächsten nicht täuschen noch sollst du ihm seiner Kleider berauben, womit er
seine Blöße bedeckt. Sondern ziehe die Gnade des Herrn ohne Zögern an und
komme in Sein Paradies und mache dir eine Krone von Seinem Baum. Und setze
sie auf dein Haupt und sei fröhlich und lege dich zurück in seine Ruhe. Und
seine Herrlichkeit wird vor dir gehen, und du wirst von seiner Güte und seiner
Gnade empfangen und in Wahrheit mit dem Lob seiner Heiligkeit gesalbt
werden. Lob und Ehre sei seinem Namen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 20.

„Ich bin ein Priester des Herrn, und für ihn tue ich priesterlichen Dienst.“

Im Buch der Offenbarung finden wir diese relevanten Verse: "Jesus Christus hat uns
zu Königen und Priestern gemacht für seinen Gott und Vater." (Offenbarung 1:6).
"Du hast uns unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht." (Offenbarung 5:10).
Petrus schrieb an alle Christen: „Auch ihr seid… ein heiliges Priestertum, um geistige
Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus." (1. Petrus 2:5).
Der priesterliche Dienst des Herrn besteht in erster Linie im Dienst der Liebe zur
Erlösung aller. Dies kann vielerlei geistige als auch „physische“Arbeit sein, die vom
Heiligen Geist motiviert und inspiriert ist, und durch die Gott verherrlicht wird: "So
soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und
euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen." Matthäus 5:16

„Und Ihm biete ich die Darbringung seiner Gedanken an.“

Dies wäre unmöglich zu verstehen, wenn wir nicht wüssten, was zu der Zeit, als die
Oden geschrieben wurden, mit dem „Gedanken“ von jemandem gemeint war. Der
Gedanke war der Bewusstseinszustand, in dem eine Person sich befand. Aus diesem
Grund sagte einer der ersten Wüstenväter, dass niemand in der gesamten Wüste „den
Gedanken“ des Heiligen Antonius des Großen „halten“ könne. Er meinte nicht
intellektuelle Konzepte, sondern die Ebene des spirituellen Bewusstseins, in der der
Heilige wohnte. Göttliches (oder vergöttlichtes) Bewusstsein ist das einzige, was wir
Gott wirklich anbieten können, denn es ist das einzige, was mit dem göttlichen Sein
identisch ist.
Der priesterliche Dienst, den wir Gott schulden, besteht also darin, das höchste
spirituelle Bewusstsein zu erlangen, uns mit dem Göttlichen Bewusstsein zu
verbinden und in diesem Bewusstsein zu bleiben. In der Lehre der Essener ist der
Gedanke die höchste Kraft im Universum, und ein Erdbeben oder ein Gewitter sind
ein Kinderspiel im Vergleich zu seiner Kraft, wie Yahshua sagte. Zudem sind wir, was
wir denken, denn was wir denken, tun wir. Wer also das Entstehen seiner Gedanken
in Gewahrsam hat und jeden seiner Gedanken prüft, ob er im Einklang mit Liebe,
Frieden und Weisheit ist, der hat eine Brücke des Lichts gebaut, auf der er Gott
schaut.

„Denn sein Denken ist nicht wie die Welt, noch wie das Fleisch, noch wie die, die
nach dem Fleisch anbeten.“

"Denn meine Gedanken sind nicht deine Gedanken, und deine Wege sind nicht meine
Wege, spricht der Herr. Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind auch
meine Wege höher als deine Wege und meine Gedanken als deine Gedanken." (Jesaja
55:8-9). Diese Beschreibung von Gottes Gedanken ist für uns wichtig, denn unser
Bewusstsein muss dasselbe werden. Wie schon zuvor gesagt, ist das „Denken“ des
Fleisches und der Welt allein auf die Befriedigung seiner niederen Triebe ausgerichtet
und bedeutet somit Feindschaft mit Gott. Die Ignoranz der großen Mehrheit der
Menschen ist die größte Ursache der Versklavung durch die Mächte der Finsternis.
Sie schadet nicht nur denjenigen selbst, sondern auch allen anderen, die unter der
Knechtschaft der Lüge und der Gewalt stehen. Aber so war es schon immer und so ist
es auch heute noch, sogar mehr denn je: "Es gibt keine größere Sünde und kein
größeres Übel, als die Ignoranz und Sturheit des Menschen, denn Ignoranz erzeugt
Angst und Angst erzeugt Gewalt und Blutvergießen... So ist das Böse des Menschen
selbstgemacht, denn nicht einmal Satan hat Macht über den Geist der Menschen,
denn Menschen können das Gute oder das Böse wählen. Aber Weg des Bösen ist breit
und bringt viel nutzlosen Ruhm und unerlaubtes Vergnügen hervor. So sucht der
Mensch nach den Begierden der Augen und des Körpers, und so begehrt er nach
unheiligen Dingen, die der Seele nur schaden. Ja, ich sah die Lüste in den Menschen,
die wie nichts anderes ihre Spiritualität behindern, denn der Mensch wählt das Böse
anstatt dem Guten und zerstört damit seine Seele. Viel Unglück kommt zum
Vorschein und überwältigt die Sinne, und die Menschheit wird wie die Dämonen, die
sich gegenseitig und jedes unschuldige Geschöpf Gottes verletzen wollen. Seid nicht
wie solche, die das Böse dem Guten vorziehen, um die Begierden und Leidenschaften
des Körpers zu befriedigen..." (EHGOC).

Das Denken des Fleisches und der Welt betet nicht den Schöpfer an, sondern die
Schöpfung, denn es sucht sein Glück und seine Erfüllung in nichtigen, materiellen
Dingen, die jedoch nur als Liebesersatz dienen können und immer nur nach mehr
verlangen, um den Menschen weiterhin die Illusion von Glück und Erfüllung geben
zu können. Es gibt aber auch Menschen, die an Gott glauben, aber wie die Pharisäer
nur den Anschein von Heiligkeit nach außen hin haben, in Wahrheit aber mehr nach
Anerkennung, Ruhm und Macht interessiert sind, als an der Anbetung Gottes.
Yahshua sagte jedoch, dass wahre Anbeter in Geist und Wahrheit anbeten müssen zu
jeder Zeit und an jedem Ort. Er sagte auch, dass wer z.B. Almosen gibt, fastet oder
betet, nur um von anderen gesehen zu werden, um den Anschein von Frömmigkeit zu
erwecken, der hat seinen Lohn bereits bekommen, sondern man soll all dies im
Verborgenen tun, und Gott, der im Verborgenen ist, wird es sehen. Der Spruch „mehr
Schein als Sein“ ist heute wohl aktueller denn je, denn den meisten Menschen ist
wichtiger, was die anderen von ihnen denken, als das, was Gott von ihnen denkt.

„Das Opfer des Herrn ist Gerechtigkeit und Reinheit des Herzens und der Lippen.“

Diese einfache und klare Botschaft haben alle wahren Propheten Gottes den
Menschen immer und immer wieder gebracht. Hier nur einige wenige Beispiele:
"Womit soll ich vor den HERRN treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll
ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? Wird der HERR
Gefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Bächen Öls? Soll
ich meinen Erstgeborenen geben für mein Vergehen, die Frucht meines Leibes für die
Sünde meiner Seele? Er hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert der
HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und einsichtig zu gehen mit
deinem Gott?" (Micha 6:6-8). "Denn groß war die Zahl der unschuldigen Tiere, die
geschlachtet und Gott anstelle der reinen Opfergabe dargebracht wurden, und groß
war die Blutschuld und das Böse ihrer Wege, denn Gott wünschte zu keiner Zeit
Blutvergießen, sondern nur Gehorsam gegenüber seinen Gesetzen und das wahre
Opfer, nämlich gute Werke und ein reines Herz." (EHGOC). Gerechtigkeit ist nicht
das Befolgen äußerer Regeln und das Nachplappern theologischer Formeln, sondern
das Erlernen und Anwenden der geistigen Gesetze, die uns zur Gemeinschaft mit Gott
führen. Eines der „zehn Gebote des Yoga“ ist Reinheit (Yoga Sutras 2:32). "Jeder
Mensch, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie auch er rein ist." (1.
Johannes 3:3). Unsere Lippen können nicht rein sein, wenn unser Herz nicht rein ist,
denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund (Matthäus 12:34). Und derjenige, der
seine Zunge nicht zügelt, dessen Gottesdienst ist vergeblich (Jakobus 1:26).

„Biete dein inneres Wesen tadellos an und deine Barmherzigkeit soll nicht die
Barmherzigkeit unterdrücken, und niemanden sollst du unterdrücken. Du sollst einen
Fremden nicht mit dem Blut deiner Seele erkaufen, deinen Nächsten nicht täuschen
noch sollst du ihm seiner Kleider berauben, womit er seine Blöße bedeckt.“

Alles, was wir denken, sprechen und tun soll ungeheuchelt sein. "Die Weisheit von
oben aber ist erstens rein, sodann friedvoll, milde, folgsam, voller Barmherzigkeit
und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt." (Jakobus 3:17). Wir sollten auch
nicht durch unsere Barmherzigkeit die Barmherzigkeit anderer unterdrücken, d.h.
z.B. durch unser Wohlwollen das Wohlwollen anderer unmöglich machen. Auch
sollten wir niemals unser spirituelles Wohlergehen oder das Blut unserer Seele
opfern, um jemandem zu gefallen oder ihn zu besänftigen. Menschen machen diesen
schrecklichen Fehler immer und immer wieder.
Im Handel sehen wir es als Tugend an, alles zu tun, um einen Verkauf zu tätigen oder
den guten Willen von jemandem zu erlangen, von dem wir profitieren können.
Politiker lügen die ganze Zeit, um Stimmen zu bekommen. Die Menschen verkaufen
ihre Seelen, um Frieden mit dem Unverbesserlichen zu schließen, und bestehen
darauf, dass es eine Tugend ist, dies zu tun. Menschen geben ihr inneres Leben auf,
damit andere sie mögen oder respektieren. Jeder kennt wohl jemanden, der seine
Seele zerstört (hat), um in die Gunst anderer zu geraten, und vor allem, um jemanden
zu gewinnen oder zu behalten, in den sie verliebt sind. Sowohl Männer als auch
Frauen wenden sich wegen ihres Ehepartners oder ihrer Familie ständig vom höheren
Leben ab. Manchmal kompromittieren Menschen ihre Integrität, um anderen
angeblich zu helfen, und halten dies für eine edle Sache. Jemanden zu täuschen,
selbst „zu ihrem eigenen Besten“, ist mit dem geistlichen Leben unvereinbar. Das
moderne Leben ist ein Lügengebäude auf einem Fundament von Lügen, die von
Lügnern gebaut wurden. Wir sind so daran gewöhnt, dass wir die Ungeheuerlichkeit
der Situation nicht mehr sehen. Täuschung und Lüge sind an der Tagesordnung, von
der Werbung bis hin zu „gesellschaftlichen Normen“. Doch Wahrhaftigkeit im Wort,
Denken und Handeln ist unabdingbar. Dies kann nicht genug betont werden. Es gibt
viele Möglichkeiten zu stehlen, einige materielle, einige intellektuelle, andere soziale
und andere spirituelle. Unseren Nächsten nicht zu täuschen, zu unterdrücken, ihn zu
bestehlen ist eine logische Schlussfolgerung aus dem Gesetz der Liebe, denn die
Liebe tut dem Nächsten nichts Böses und sucht auch nicht das ihre, sondern das
Wohlergehen anderer.

„Sondern ziehe die Gnade des Herrn ohne Zögern an.“

Die Menschen vertiefen sich ganz in äußere Bestrebungen aller Art, aber wenn es um
Religion geht, sind sie Minimalisten. Schließlich wollen sie nicht extrem oder
fanatisch werden bzw. erscheinen. Die meisten Menschen würden alles opfern und ihr
Leben riskieren, um ihre Wünsche und ihr Ego zu befriedigen, aber für ihr spirituelles
Leben sind selbst 30 Minuten am Tag zu viel verlangt. Viele wollen sich noch nicht
taufen lassen, weil sie dann ja dieses oder jenes nicht mehr tun „dürfen“. Mit einer
solchen Einstellung wird man den heiligen Geist sicher nicht empfangen und seine
wahre Bestimmung erkennen, geschweige denn, verwirklichen. Sondern wer die eine
Perle gefunden hat, der wird sofort alles andere verkaufen und hinter sich lassen, um
diese zu erwerben.

„und komme in Sein Paradies und mache dir eine Krone von Seinem Baum.“

Wer sich vorbehaltlos der Suche nach Gott widmet, wird in der Tat in sein Paradies
kommen und sich aus den Blüten und Blättern des Baumes des Lebens eine Krone
machen. Wir machen die Krone selbst durch unser tägliches Leben und unsere
spirituelle Praxis, denn Gott hat uns versichert: "Sei treu bis in den Tod, und ich
werde dir eine Krone des Lebens geben." (Offenbarung 2:10).
„Und setze sie auf dein Haupt und sei fröhlich und lege dich zurück in seine Ruhe.
Und seine Herrlichkeit wird vor dir gehen, und du wirst von seiner Güte und seiner
Gnade empfangen und in Wahrheit mit dem Lob seiner Heiligkeit gesalbt werden.“

Die Salbung zum Christus symbolisiert die Brautkammer, die Vereinigung von Sohn
und Tochter, dem heiligen Logos und dem heiligen Geist, dem göttlichen Gedanken
und der göttlichen Liebe, dem (Heiligen) Geist und der (gereinigten) unbefleckten
Seele. So wurde auch Yahshua symbolisch gesalbt durch Miriam von Magdala, als
Zeichen, dass die Stunde seines Todes kurz bevorsteht. Auch die Hochzeit in Kana
war die Vermählung der beiden auf irdische Art, ein Abbild und Sinnbild des
himmlischen Brautgemachs, wobei ihre eigentliche Vermählung schon vor
Grundlegung der Welt stattfand. Wie das Philippus-Evangelium und einige andere,
meist gnostische, Schriften sagen, war Maria Magdalena seine Gemahlin: "Ich sage
noch einmal zu denen, die Ohren haben, hört und versteht: Ich und meine Braut sind
eins, so wie Maria Magdalena, die ich mir ausgewählt und mir geheiligt habe, eins
mit mir ist: Ich und meine Gemeinde sind eins." (EHGOC).

„Lob und Ehre sei seinem Namen. Amen.“

So wie der dem Sohn seinen Namen gegeben hat, so wird er ihn auch uns geben,
wenn wir des Brautgemachs würdig sind. Durch ihn allein werden wir gerettet.
Ode 21
Ich hob meine Arme in die Höhe, wegen der Barmherzigkeit des Herrn. Weil er
meine Fesseln von mir abgeworfen hatte; und mein Helfer hatte mich nach
Seinem Erbarmen und Seiner Erlösung emporgehoben. Und ich habe die
Dunkelheit verdrängt und mich mit Licht bekleidet. Und meine Seele erwarb
Glieder, frei von Kummer, Bedrängnis oder Schmerz. Und immer hilfreicher
wurde mir der Gedanke an den Herrn und seine unzerstörbare Verbundenheit.
Und ich wurde im Licht emporgehoben und ging an ihm vorbei. Und ich war
ständig in seiner Nähe, lobte und bekannte ihn. Er ließ mein Herz überfließen,
und es wurde in meinem Mund gefunden, und es leuchtete auf meinen Lippen.
Und auf meinem Angesicht wuchs der Jubel des Herrn und sein Lob gleichfalls.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 21.

„Ich hob meine Arme in die Höhe, wegen der Barmherzigkeit des Herrn. Weil er
meine Fesseln von mir abgeworfen hatte; und mein Helfer hatte mich nach Seinem
Erbarmen und Seiner Erlösung emporgehoben.“

Yahshua sagte, dass nicht wir ihn finden, sondern er uns, aber nur dann, wenn der
Vater ihn zu ihm zieht. Das gilt natürlich für uns alle. Es gibt nichts in der gesamten
Schöpfung, das nicht die Verkörperung der Gnade ist. Doch die Schlussfolgerung zu
ziehen, dass wir absolut nichts brauchen, außer Gottes Gnade anzurufen, ist töricht.
Wir müssen diese Gnade nutzen. Die Fähigkeit, uns selbst zu disziplinieren und sich
mit spiritueller Praxis zu beschäftigen, ist selbst göttliche Gnade. Nichts anderes zu
tun, als zu behaupten, allein auf Gottes Gnade zu vertrauen, ist also tatsächlich ein
Misstrauen gegenüber Gottes Gnade und vor allem gegenüber seiner Gerechtigkeit,
denn Gott züchtet und zeugt nicht das Böse und das Unheilige, sondern das Gute und
Heilige. Das Ergebnis einer solchen Haltung wird nicht nur Null sein, sondern
weniger als Null.

Wahres Mitgefühl bedeutet nicht nur, jemanden zu bemitleiden, sondern von der
Notlage einer anderen Person betroffen zu sein und ihr soweit möglich, aus dieser
misslichen Lage zu helfen. So sagte Jakobus: "Wenn aber ein Bruder oder eine
Schwester dürftig gekleidet ist und der täglichen Nahrung entbehrt, aber jemand unter
euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt
ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige, was nützt es?" (Jakobus 2:15-16).

Alles, was wir fühlen, denken oder erfahren, wird von Gott genauso erfahren wie von
uns. Als wir in diese Welt hinabstiegen, stieg Gott direkt mit uns herab. Gott lebt das
Leben jedes einzelnen Wesens in der Schöpfung, nicht nur das des Menschen,
sondern der gesamten Existenz. Deswegen sagte Yahshua im EHGOC:
"Aber ich sage euch auch, wenn ein Tier sehr leiden muss, und wenn sein Leben ein
Elend für ihn ist oder wenn es für euch gefährlich ist, erlöst es schnell und mit so
wenig Schmerz wie möglich aus seinem Leben. Aber denkt daran, es in Liebe und
Barmherzigkeit zu erlösen, und auch nur als letzte Möglichkeit, nachdem alles andere
versagt hat. Denn ich sage euch, die Menschen haben unnötigerweise Angst vor
Tieren und wollen sie nur aus Furcht und Unwissenheit töten. Also betrachtet kein
Tier als bösartig, damit ihr nicht die unschuldigen Geschöpfe Gottes in Sünde
zerstört. Ja, quält oder foltert sie nicht, weder im Leben noch im Tod oder aus
irgendwelchen anderen Gründen, damit der Ewige Vater dir seine Gnade nicht
entzieht. Ja, zeigt ihnen dieselbe Gnade, wie ihr sie euch für euch selbst wünscht.
Denn jedes Tier, ob klein oder groß, ist in deine Hände gegeben worden und in deine
Obhut. So denkt immer daran, was auch immer ihr den Kleinsten von diesen meinen
Kindern antut, das tut ihr mir, denn ich bin in ihnen und sie sind in mir. Wahrlich, sie
alle sind meine Geschöpfe von gutem und heiligem Ansehen. Denn Gott hat weder
ein Geschöpf der Erde noch den Menschen verflucht, sondern der Böse bringt alles
Unglück in die Welt und zerstört die Einheit jedes Königreichs des Lebens. Denn ich
sage euch wahrlich, an allen Freuden des Tierreichs freue ich mich sehr, aber in all
ihren Leiden leide auch ich mit ihnen."

Solange eine Person nicht genügend entwickelt ist, um ein ausreichendes Maß an
spirituellem Bewusstsein zu haben, ist es nutzlos, sie mit spirituellen Lehren zu
belästigen. (Ich meine echte spirituelle Lehren, nicht exoterische Dogmen). Eine
geistig qualifizierte Person dagegen hört von höherem Bewusstsein und Leben und
reagiert sofort und möchte erfahren und lernen, wie man es erreicht. Jeder, der erst
überredet werden muss, ist definitiv nicht bereit. Wir verschwenden Zeit mit denen,
die weder Ohren zum Hören noch Augen zum Sehen haben. Yahshua sagte seinen
Gegnern: "Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören
könnt." (Johannes 8:43). Das mit „hören“ übersetzte Wort ist akouo, was sowohl die
Fähigkeit bedeutet, mit den Ohren zu hören als auch mit dem Intellekt zu verstehen.
Es muss jedoch erst im Geist erkannt und dann auch ins Herz aufgenommen werden.

„Und ich habe die Dunkelheit verdrängt und mich mit Licht bekleidet.“

Dunkelheit ist Unwissenheit und Ungewahrsam, während Licht Verständnis und


Bewusstsein ist. Der Odist sagt nicht, dass Gott seine Finsternis weggenommen und
Licht auf ihn gebracht hat. Es war seine Wahl und sein Tun. Natürlich müssen wir
wissen, wie wir zwischen Licht und Finsternis unterscheiden können. Deshalb hat
Yahshua uns sein heiliges Gesetz zurückgegeben, welches immer dasselbe war, und
er hat die Lügen des Teufels, vor allem seine unheiligen Gesetze des Blutvergießens
im „Namen Gottes“, entlarvt. Wir vertreiben also die Dunkelheit, indem wir uns von
allem befreien, was unseren Körper als Tempel Gottes beschmutzt und entheiligt, was
unsere spirituelle Vision trübt und unser spirituelles Wachstum behindert. Es ist die
Gnosis – Verständnis und Einsicht, die aus spirituellem Erwachen und Entwicklung
resultieren –, die uns zum Ziel führt. Der Schlüssel zu all dem ist Meditation und
Gebet.
Wenn spirituelles Leben in Form von Spiritueller Praxis nicht zum Herzen unseres
Lebens hier und jetzt gemacht wird, werden wir unbewusst und unentwickelt bleiben;
mit anderen Worten: geistig tot.

„Und meine Seele erwarb Glieder, frei von Kummer, Bedrängnis oder Schmerz.“

Im Paradies waren Adam und Eva mit Licht bekleidet und sonst nichts. Als sie den
Bund übertraten, wurde ihr Bewusstsein verdunkelt und sie sahen, dass sie „nackt“
waren und schämten sich. Sie schämten sich nicht ihres Körpers, sondern des
Verlustes ihres Lichtkleides. Kummer, Bedrängnis und Schmerz, wie auch Krankheit
und Tod, kamen erst durch den Satan, als sie sterblich wurden und auf die Erde
kamen. All diese kommen in erster Linie über den Menschen aufgrund seiner
Unwissenheit des heiligen Gesetzes, wie auch des Gesetzes von Saat und Ernte. Der
Mensch hat diese Übel selbst über sich gebracht, indem er sich immer mehr von Gott
entfernte.

„Und immer hilfreicher wurde mir der Gedanke an den Herrn und seine
unzerstörbare Verbundenheit.“

Auf den geistigen Ebenen bringt uns das Gedenken an Gott in die Gegenwart, die
„unzerstörbare Verbundenheit“ mit Gott. Wir müssen unsere Gedanken jederzeit auf
Gott gerichtet halten; dann werden wir immer bei Gott sein, und nur Gutes kann zu
uns kommen. Nichts kann uns jemals von seiner Liebe trennen.

„Und ich wurde im Licht emporgehoben und ging an ihm vorbei.“

Diejenigen, die im Licht leben, indem sie sich durch Reinigung von Körper, Seele
und Geist und durch kontinuierliche spirituelle Praxis damit kleiden, werden mit der
Zeit in das göttliche Licht gehoben und vor Gott kommen. Dann können auch sie mit
dem Odist sagen:

„Und ich war ständig in seiner Nähe, lobte und bekannte ihn.“

Es gibt viel „Lob“ und „Bekenntnis“, das wenig mehr ist als ermüdendes Gerede und
billige Sentimentalität, besonders von denen, die meinen, sie könnten sich in die
göttliche Gunst schmeicheln. Aber das wahre Lob und das wahre Bekenntnis
kommen aus der Offenbarung Gottes in uns, aus ganzem Herzen, ganzer Seele und
ganzem Verstand.

„Er ließ mein Herz überfließen, und es wurde in meinem Mund gefunden, und es
leuchtete auf meinen Lippen.“

"Ich will den Herrn allezeit segnen; sein Lob wird immer in meinem Mund sein."
(Psalm 34:1). Wenn unser Herz von Liebe überläuft, wird es auch unser Mund tun.
Und jede wahre innere Erfahrung wird sich letztendlich auf natürliche und spontane
Weise nach außen manifestieren. Den Grund, warum der Lobpreis Gottes in den
Oden immer wieder betont wird, finden wir z.B. in der Nag Hammadi Schrift „Der
dreiteilige Traktat“: "Alle, die dem Vater Herrlichkeit spenden, haben ihre ewige
Zeugung." Aufrichtiger und ungeheuchelter Lobpreis entspringt aus tiefstem Herzen
in Dankbarkeit und Liebe für all die Segnungen, Liebe, Güte, Treue, Gnade und
Barmherzigkeit, die er uns erwiesen hat. Der Odist kommt also zu dem Schluss:

„Und auf meinem Angesicht wuchs der Jubel des Herrn und sein Lob gleichfalls.“

Aufrichtiger und ungeheuchelter Lobpreis nicht nur im Gebet oder in der Meditation,
sondern auch im Denken, Reden und Tun sind ein sicheres Zeichen für Errettung.
Ode 22
Er, Der mich von oben herabführt und mich von unten heraufführt; Und er, der
die sammelt, die in der Mitte sind, und sie mir zuwirft; Er, der meine Feinde und
meine Widersacher zerstreut hat; Er, der mir Autorität gab über meine
Bindungen, damit ich sie lösen könnte; Er, der den siebenköpfigen Drachen mit
meinen Händen stürzte und mich an seine Wurzeln stellte, damit ich seinen
Samen vernichte. Du warst da und hast mir geholfen, und überall war Dein
Name um mich herum. Deine rechte Hand zerstörte sein böses Gift, und deine
Hand ebnete den Weg für diejenigen, die an dich glauben. Und sie erwählte sie
aus den Gräbern und trennte sie von den Toten. Sie nahm tote Knochen und
bedeckte sie mit Leibern. Und sie waren regungslos, und sie gab (ihnen)
Lebensenergie. Dein Weg war ohne Zerstörung und dein Angesicht; [doch] Du
hast deine Welt vernichtet, damit alles aufgelöst und erneuert werde und das
Fundament für alles dein Fels sei; und auf ihn hast du dein Königreich gebaut,
und du wurdest die Wohnstätte der Heiligen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 22.

„Er, Der mich von oben herabführt und mich von unten heraufführt“

Unsere Seelen sind von Gott ausgegangen und auf die Erde herabgeführt worden. Er
ist es auch, der unsere Seelen wieder heraufführt, nachdem er sie vollkommen
gemacht hat durch seinen Sohn und seine Tochter, den heiligen Logos und den
heiligen Geist. Auch Yahshua hat seine Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, bevor
die Welt geschaffen wurde, aufgegeben und ist zu uns herabgekommen, um uns den
Weg zur Vollkommenheit zu zeigen. Und nachdem er sein Leben niedergelegt hat, hat
der Vater ihn wieder heraufgeführt. Denn dies ist der Weg, den jede Seele gehen
muss, um vollkommen zu werden. Selbst Yahshua musste ihn gehen: "Jesus
offenbarte sich am Jordan. Die Fülle der Fülle des Himmelreichs offenbarte sich. Er,
der vor der Entstehung der Welt geboren war, wurde von neuem geboren. Der schon
Gesalbte wurde wieder gesalbt. Der schon Erlöste erlöste nun andere." (Philippus-
Evangelium). Wenn nun Yahshua diesen Weg gehen musste, wie viel mehr müssen
wir ihn dann gehen?

„Und er, der die sammelt, die in der Mitte sind, und sie mir zuwirft. Er, der meine
Feinde und meine Widersacher zerstreut hat“

Die in der Mitte sind, könnte sich auf einen Satz im Philippus-Evangelium beziehen,
in dem es heißt, dass in der Mitte die Unvollendeten sind. Wenn man von Yahshua als
geistigen Urheber dieser Ode ausgeht, würde das durchaus Sinn ergeben, denn er ist
derjenige, der sie vollenden, d.h. vollkommen machen kann. In der erwähnten
Passage heißt es:
"Keiner erwirbt sich diese Gnade, außer er legt das vollkommene Lichtkleid an und
wird selbst vollkommen. Jeder, der das Licht(kleid) anlegt, wird ungesehen aus dieser
Welt herausgehen können. Das ist das vollkommene Licht(kleid) und wir müssen
vollkommene Menschen werden, bevor wir aus dieser Welt herausgehen können. Wer
aber das All gewinnt, ohne Herr zu sein über das All, gelangt nicht an jenen Ort der
Vollkommenheit, sondern er geht in die Mitte, die dazwischen ist, als ein
Unvollendeter. Nur Jesus kennt das Ende eines solchen Menschen."

Unsere Feinde und Widersacher sind der Satan und seine Handlanger, die uns ständig
verführen und in Versuchung bringen, aber auch unsere fleischliche Natur, die sich
unsere Feinde zu Nutzen machen wollen. Diese beiden haben uns in alle möglichen
Bindungen geführt, Süchte, die zur Befriedigung unsere Begierden dienen. Im
folgenden Satz lesen wir, wie Gott uns von ihnen befreit hat, indem er uns den
Schlüssel zu unserem selbstgebauten geistigen Gefängnis gab.

„Er, der mir Autorität gab über meine Bindungen, damit ich sie lösen könnte.“

Er gab uns die Autorität durch den heiligen Geist, den Geist der Wahrheit, der stärker
ist, als der Geist, der in dieser Welt. "Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie
überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist."
(1.Johannes 4:3). Ohne den Geist Gottes können wir uns nicht von unseren
Bindungen und Süchten lösen. Viele überwinden eine Sucht, nur um sie durch eine
andere zu ersetzen. Dies ist jedoch keine Freiheit, sondern nur dort, wo der Geist
Gottes ist, ist Freiheit. Erst der Geist der Wahrheit lässt uns die Lüge des Satans, die
hinter jeder Bindung / Sucht steckt, und mit der er uns in unserer Unwissenheit
getäuscht hat, durchschauen und sie endgültig überwinden.

„Er, der den siebenköpfigen Drachen mit meinen Händen stürzte und mich an seine
Wurzeln stellte, damit ich seinen Samen vernichte.“

Im Buch der Offenbarung lesen wir einiges über diesen Drachen, den Feind aller sich
entwickelnden Wesen. Ohne die Dualität von Positiv und Negativ gibt es keine
relative Existenz. Von dieser Kraft wurde unter vielen symbolischen Namen und
Formen gesprochen: Mara, Ahriman, Satan und der Teufel sind nur einige wenige. Im
Grunde ist es die Kraft der kosmischen Täuschung, die dem Zweck der Schöpfung
entgegensteht, nämlich der Entwicklung von Weisheit und Bewusstsein. Sie ist
sowohl kosmisch als auch individuell. Auf der kosmischen Ebene führt sie Krieg mit
der kosmischen Ordnung und versucht, sie aufzulösen und in seine urzeitliche
Formlosigkeit zurückzubringen. Diese Macht kämpft auch auf individueller Ebene,
um die Evolution jedes Lebewesens zu stoppen und umzukehren. Jeder von uns muss
diese negative Kraft besiegen, da sie draußen in unserem persönlichen Umfeld wirkt
und wir müssen ihre Prägung und ihren Einfluss in uns finden und beseitigen. Als
Miniaturspiegelungen des Kosmos muss dieser uralte Krieg von uns geführt und
gewonnen werden.
„Du warst da und hast mir geholfen, und überall war Dein Name um mich herum.
Deine rechte Hand zerstörte sein böses Gift, und deine Hand ebnete den Weg für
diejenigen, die an dich glauben.“

Yahshua ist auch und vor allem gekommen, um den Tod endgültig zu besiegen, damit
die gesamte Schöpfung zu ihrer ursprünglichen Herrlichkeit, die sie beim Vater hatte,
zurückkehren kann, und damit die Grundlage für sein ewiges Friedensreich zu
schaffen. Er hat uns aber auch die Grundlage für unsere individuelle Erlösung
gegeben, das heilige Gesetz: die Liebe zu aller Schöpfung, die wir durch die göttliche
Liebe, den heiligen Geist und seine Empfängnis verwirklichen können. Nicht zuletzt
hat er uns den Vater gezeigt, "damit alle von der Liebe und Sanftmut des Vaters und
seiner wahren Natur erfahren würden... und damit die, die die Liebe missbraucht
haben, wissen und verstehen würden, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit
unbegrenzt sind und nicht in menschlichen Werten gemessen werden können."
(EHGOC). Auch hat der Vater uns einen Helfer / Tröster gesandt, den heiligen Geist,
mit dessen Hilfe und Kraft wir das Gift des Drachen und seinen Samen zerstören
können.

„Und sie erwählte sie aus den Gräbern und trennte sie von den Toten. Sie nahm tote
Knochen und bedeckte sie mit Leibern. Und sie waren regungslos, und sie gab
(ihnen) Lebensenergie.“

An jeden ergeht der Ruf: "Erwache, der du schläfst, und steh auf von den Toten, und
Christus wird dir Licht geben." (Epheser 5:14). „Sie“, die rechte Hand, also Yahshua,
hat nicht nur physisch Tote wieder zum Leben erweckt, sondern vor allem geistig
Tote. Er gibt uns Lebensenergie, indem er uns mit dem Feuer des Geistes tauft.

„Dein Weg war ohne Zerstörung und dein Angesicht; [doch] Du hast deine Welt
vernichtet, damit alles aufgelöst und erneuert werde und das Fundament für alles
dein Fels sei; und auf ihn hast du dein Königreich gebaut, und du wurdest die
Wohnstätte der Heiligen.“

Dieser erste Satz klingt in allen Übersetzungen sehr seltsam, bedeutet aber, dass die
Schöpfung unzerstörbar war und Zerstörung nicht Teil des göttlichen Willens war.
Das heißt, alles ist von Natur aus unvergänglich, da es eine Manifestation des
Heiligen Geistes ist. Dadurch, dass die Schöpfung für eine bestimmte Zeit dem Satan
übergeben wurde, wurde sie vergänglich, denn durch den Satan kamen Krankheit und
Tod, Schmerz, Kummer und Leid. Der Minderwertige wird jedoch wieder
hinweggetan werden und die Schöpfung wird zu ihrer ursprünglichen Herrlichkeit
zurückgebracht werden. Dieses Mal aber ist es der Fels, Yahshua, der Sohn, auf dem
das Königreich Gottes gegründet ist, und somit wird es wieder unvergänglich sein.
Alles wird zu seiner Wurzel hin aufgelöst werden, d.h. alle die zu Christus, zur
heiligen Wurzel, gehören werden in ihm und dem Vater einsgemacht, und alle, die zur
Wurzel des Bösen gehören, werden mit ihr in die äußerste Finsternis hinweggetan
werden.
Ode 23
Freude gehört den Heiligen, und wer sollte sie anziehen, außer sie allein? Gnade
gehört den Auserwählten, und wer wird sie empfangen, außer denen, die ihr von
Anfang an vertrauen? Die Liebe gehört den Auserwählten, und wer soll sie
anziehen, außer denen, die sie von Anfang an besessen haben? Wandelt in der
Erkenntnis des Allerhöchsten, und ihr werdet die Gnade des Herrn ohne Neid
erkennen, sowohl zu Seinem Jubel als auch zur Vollkommenheit Seiner
Erkenntnis. Und sein Gedanke war wie ein Brief, und sein Wille kam von oben
herab. Und er wurde von einem Bogen wie ein Pfeil geschickt, der mit Kraft
abgeschossen wurde. Und viele Hände eilten zu dem Brief, um ihn zu ergreifen
und ihn zu nehmen und zu lesen. Und er entglitt ihren Fingern, und sie
fürchteten sich vor ihm und dem Siegel, das darauf war. Denn es war ihnen nicht
erlaubt, das Siegel zu lösen, denn die Macht, die über dem Siegel war, war
größer als sie. Aber die es sahen, gingen dem Brief nach, um zu wissen, wo er
landen würde und wer ihn lesen und wer ihn hören sollte. Aber ein Rad empfing
es und (der Brief) kam darüber. Und es war ein Zeichen des Königreichs und
der Regierung. Und alles, was das Rad störte, mähte es nieder und schnitt es ab.
Und es hielt viele Widersacher zurück und begrub Flüsse und durchquerte und
verwurzelte viele Wälder und machte einen breiten Weg. Das Haupt stieg
hinunter bis zu den Füßen, denn bis zu den Füßen lief das Rad und das, was
darauf gekommen war. Der Brief war ein Befehl, und daher waren alle Regionen
versammelt. Und an seiner Spitze wurde ein offenbartes Haupt gesehen, nämlich
der Sohn der Wahrheit vom Höchsten Vater. Und er erbte und nahm alles in
Besitz, und dann wurde der Gedanke der Vielen zunichte gemacht. Dann
wurden alle Verführer vorschnell und flohen, und die Verfolger starben aus und
wurden ausgelöscht. Und aus dem Brief wurde ein großes Buch, das ganz von
Gottes Finger geschrieben wurde. Und der Name des Vaters war darauf und des
Sohnes und des Heiligen Geistes, um zu regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 23.

„Freude gehört den Heiligen, und wer sollte sie anziehen, außer sie allein?“

Die Menschen gehen auf die Suche nach Glück, als ob es eine Art materielles Objekt
wäre, das man aufheben kann, aber in Wirklichkeit sind Glück und Freude Attribute
des Göttlichen. Buddha sagte: "Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der
Weg. Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen. Verweile nicht in der
Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft." Folglich haben nur diejenigen, die
Gott in sich suchen, eine Möglichkeit, es zu finden. Wahre Freude kann nur aus dem
Herzen entspringen, das die sichtbaren und unsichtbaren Wunder Gottes und seiner
Schöpfung erkennt.
In der Essener Meditation mit der himmlischen Kraft der Freude heißt es: "Schönheit
und Quellen der Freude sind überall. Wir bitten darum, mit den Augen des Geistes
sehen zu dürfen, um über das Erkennen der Schönheit die wahre Freude zu finden.
Denn nur mit den Augen des Geistes können wir jene goldenen Fäden erkennen, die
uns mit dem Leben überall verbinden. Wir müssen im Herzen Eins sein mit dem
Jubelgesang der Vögel am Morgen, zur Ehre des Allerhöchsten, zum Dank an unsere
Erdenmutter, zum Dank an unseren Himmelsvater. Engel der Freude, lehre uns in der
Schöpfung nicht nur die für die Sinne wahrnehmbare Schönheit zu sehen, sondern die
Schönheit, die in der Vollkommenheit aller Ausdrucksformen des Lebens, aller
Existenz zu finden und zu erkennen ist. Das Erkennen dieser Schönheit gibt uns
Freude, weckt Ehrfurcht und Liebe." Wahre Freude entspringt aus dem Wissen, zur
großen Familie des Lebens, der Familie Gottes zu gehören und mit allem verbunden
zu sein, und dem Wissen, dass Gott überall in uns und um uns zu finden ist, dass wir
alles, was wir seinen Geschöpfen tun, auch ihm tun. Alle, die dieses Gesetz der
Heiligkeit allen Lebens ehren und achten, und immer bestrebt sind, es im Geist der
Liebe und Barmherzigkeit zu erfüllen, sind die Heiligen Gottes, das Israel Gottes, die
Braut Christi.

„Gnade gehört den Auserwählten, und wer wird sie empfangen, außer denen, die ihr
von Anfang an vertrauen?“

Einer der Hauptunterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen


Christentum ist die Definition von Gnade. Im Hebräischen und Griechischen
bedeuten die mit Gnade übersetzten Wörter alle Gnade, aber sowohl der Osten als
auch der Westen betrachten Gnade als viel mehr, als nur eine Haltung Gottes uns
gegenüber. Der Westen glaubt, dass Gnade eine Kraft oder Energie ist, die von Gott
geschaffen wurde, um der Menschheit bei ihren Versuchen zu helfen, ihren
gegenwärtig vorherrschenden Zustand der geistigen Entfremdung und Schwächung
zu überwinden. Der Osten bestreitet dies nachdrücklich und besteht darauf, dass die
Gnade keine Energie ist, sondern Gott selbst in Verbindung mit dem Menschen. Das
heißt, Gnade ist Erfahrung des Göttlichen, Teilhabe am Göttlichen Leben. Gott will,
dass alle Menschen ihn letztendlich kennen, in ihm leben und eins mit ihm sind.
Diejenigen, die suchen, werden finden. Gott hat die Menschen erschaffen und
möchte, "dass sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden, obwohl
er ja nicht fern ist von jedem von uns. Denn in ihm leben wir und bewegen uns und
sind wir." (Apostelgeschichte 17:27-28). Wir müssen lernen, Gott bedingungslos in
allen Bereichen unseres Lebens zu vertrauen und uns weniger Sorgen zu machen
wegen alltäglicher Dinge des Lebens. Uns ständig zu sorgen, was Morgen sein wird,
macht uns zu Sklaven, denn diese Dinge liegen nicht in unserer Macht.

Im Essener Buch des wahren Lehrers heißt es: "Dein Glück danach abzuwägen, was
dir alles zustoßen könnte, macht dich zum Sklaven." und weiter "Wahrlich, du bist
ein Sohn Gottes und alle Menschen sind deine Brüder und Gott zum Schöpfer und
Vater und Beschützer zu haben, soll uns das nicht von aller Sorge und Angst
befreien?"
Wenn wir schon unseren leiblichen Eltern bedingungslos vertrauen, wie viel mehr
dann unseren wahren Eltern, dem Vater-Mutter? Wo Angst vor Bestrafung oder
dergleichen ist, da ist die Liebe Gottes noch nicht vollkommen: "Und wir haben
erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der
Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Hierin ist die Liebe bei uns
vollendet worden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn wie er ist,
sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene
Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat es mit Strafe zu tun. Wer sich aber
fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe." (1. Johannes 4:16-18).

„Die Liebe gehört den Auserwählten, und wer soll sie anziehen, außer denen, die sie
von Anfang an besessen haben?“

In der 5. Essener Schriftrolle lesen wir: "Der Gaben sind viele, doch die größte ist die
Liebe. Ich habe mir immer Geistesgaben gewünscht. Stets sehnte ich mich danach,
helfen und dienen zu können. Sei es als Heiler, Prophet, Führer oder Weiser. Die
größte Gabe besitze ich jedoch schon heute: Die Gabe grenzenloser, bedingungsloser
Liebe. Ich kann Liebe geben und empfangen und will beides heute und immer tun.
Ich liebe, was ich bin - im Erfolg und wenn ich strauchle. Die Quelle meines Lebens
und mein Selbst lieben mich vorbehaltlos und immerdar. Und ebenso gebe ich
bedingungslose Liebe, auch wenn die anderen meine Erwartungen nicht erfüllen.
Meine Liebe wächst, je mehr ich davon austeile, und ist unerschöpflich. So, wie ich
Liebe gebe, empfange ich Liebe und Liebende verleihen meinem Leben Fülle.
Niemand kann mein Feind sein. Ich lasse es nicht zu. Ich habe die Wahl, jemanden
als meinen Feind zu betrachten oder nicht. Und ich möchte in meinem Leben keinen
Feind haben. Ich will diejenigen, die meine Feinde sein könnten, lieben, und sie
werden zu meinen Freunden. Ich werde sogar lieben, wer mir keine Gegenliebe zeigt
und ihm vergeben. Heute verpflichte ich mich zur bedingungslosen Liebe und bitte
um Hilfe. Ich bitte die Quelle aller Liebe mir die Kraft, den Willen und die Fähigkeit
zu verleihen, meine Verpflichtung wahr zu machen."

„Wandelt in der Erkenntnis des Allerhöchsten, und ihr werdet die Gnade des Herrn
ohne Neid [Charlesworth: wohlwollend] erkennen, sowohl zu Seinem Jubel als auch
zur Vollkommenheit Seiner Erkenntnis.“

Der Kommentar zu diesem Vers wurde praktisch schon im Kommentar zum ersten
Vers dieser Ode gegeben. Denn aus der Erkenntnis Gottes, der sich in allen
Lebensformen ausdrückt und sich mit ihnen freut und mit ihnen leidet, und dass auch
wir mit allem verbunden sind, entsteht auch der entsprechende Lebenswandel und die
Liebe und Achtung zu allem Leben, wie auch der Lobpreis und der Jubel gegenüber
dem Allerhöchsten. Auch das Wissen über des Gesetz von Saat und Ernte hält uns
vom Bösen fern und zieht uns zum Guten, denn alles, was wir tun, wird auf uns
zurückkommen. Wäre es da nicht töricht, Böses zu tun, sondern vielmehr das Gute,
damit wir selbst Gutes erfahren?
„Und sein Gedanke war wie ein Brief, und sein Wille kam von oben herab. Und er
wurde von einem Bogen wie ein Pfeil geschickt, der mit Kraft abgeschossen wurde.“

Im Buch Sacharja (5:1-2) wird die Botschaft Gottes als fliegende Schriftrolle
symbolisiert, die von oben auf die Erde kommt. Vielleicht hatte der Odist dies im
Sinn. Die Idee könnte sein, dass die göttliche Kommunikation sehr schnell geschieht,
oft wie ein Blitzeinschlag. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die Effekte
manifestieren und vollständig assimiliert werden, aber der erste Kontakt ist schnell
und revolutionär, sogar drastisch. Auch bei mir persönlich überkam mich der Moment
der Erkenntnis, dass Gott real ist und die Erkenntnis über all meine Missetaten wie
ein Blitz. Ein solches Erlebnis lässt einen nicht unverändert, sondern er ändert alles
und stellt das ganze Leben im positiven Sinn auf den Kopf.

Lassen Sie mich Ihnen also etwas ganz Entscheidendes zum geistigen Leben sagen:
Wer zögert und zögert, wird seine Chance auf geistliches Leben verlieren. Wir
müssen die Chance am Schopf packen und ergreifen! Vielleicht sagte Jesus deshalb:
"Das Himmelreich erleidet Gewalt [wörtlich: wird ergriffen], und die Gewalttätigen
nehmen es mit Gewalt." (Matthäus 11:12).

„Und viele Hände eilten zu dem Brief, um ihn zu ergreifen und ihn zu nehmen und zu
lesen. Und er entglitt ihren Fingern, und sie fürchteten sich vor ihm und dem Siegel,
das darauf war. Denn es war ihnen nicht erlaubt, das Siegel zu lösen, denn die
Macht, die über dem Siegel war, war größer als sie.“

Yahshua sprach in Markus 4 von vier verschiedenen Arten von Menschen in Bezug
auf die Aufnahme und Fruchtbarkeit des guten Samens des Evangeliums in ihnen. Er
verglich sie daher mit vier Bodenarten. Bei denen am Wege fressen es die Vögel und
es kommt alsbald der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war.
Diejenigen vom felsigen Boden nehmen den Samen zwar auf, aber sie haben keine
Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung
um des Wortes willen erhebt, so kommen sie alsbald zu Fall. Die unter Dornen gesät
sind haben das Wort gehört, und die Sorgen der Welt und der trügerische Reichtum
und die Begierden nach allem andern dringen ein und ersticken das Wort, und es
bleibt ohne Frucht. Und schließlich die, die auf das gute Land gesät sind: Die hören
das Wort und nehmen es an und bringen Frucht, einige dreißigfach und einige
sechzigfach und einige hundertfach. Wir sehen also, dass es nur wenige Menschen
gibt, die den schmalen Pfad finden und auf ihm bleiben. Denn auf diesem Pfad zu
wandeln bedeutet von den meisten Menschen gemieden oder sogar gehasst zu
werden. Genauso meiden jene, die auf ihm wandeln auch die Gesellschaft solcher
Menschen, die sich in der „Nichtigkeit suhlen“ und sich daran auch noch erfreuen.
Dies bringt also gesellschaftlich gesehen Einsamkeit mit sich. Viele Menschen fühlen
sich zuerst von authentischer spiritueller Lehre angezogen, wenden sich dann aber
davon ab oder laufen sogar davon, weil es für sie nicht möglich ist, sie durch die
Aufnahme in ihr Bewusstsein und ihr Leben zu begreifen und zu eigen zu machen,
oder sie nicht bereit sind, den Preis der eben genannten Konsequenzen zu zahlen.
„Aber die es sahen, gingen dem Brief nach, um zu wissen, wo er landen würde und
wer ihn lesen und wer ihn hören sollte. Aber ein Rad empfing es und (der Brief) kam
darüber. Und es war ein Zeichen des Königreichs und der Regierung.“

Es gibt sehr interessante Hinweise des Propheten Hesekiel (1:16, 19-21; 3:13; 10:2, 6,
9, 12, 16, 19; 11:22) auf Wesen, die als „Räder” beschrieben werden. Die mystische
Tradition des östlichen Christentums sagt, dass diese Wesen rein intellektuell sind,
dass ihre radähnliche Form tatsächlich ihr Geist ist, der ständig um die Matrix ihres
Bewusstseins kreist, die nur auf Gott fixiert ist: Gott ist der Kern ihres Bewusstseins.
Diese Räder existieren nur, um zu lieben und zu dienen. So wurde ein Rad zum
Träger des Buchstabens und es erschien das Zeichen des Königreichs, der Herrschaft
Gottes. So wurde der Brief sicher und ungehindert. Es könnte damit aber auch das
Rad der Geburt (Wiedergeburt) gemeint sein, wie der folgende Vers vermuten lässt:

„Und alles, was das Rad störte, mähte es nieder und schnitt es ab. Und es hielt viele
Widersacher zurück und begrub Flüsse und durchquerte und verwurzelte viele
Wälder und machte einen breiten Weg. Das Haupt stieg hinunter bis zu den Füßen,
denn bis zu den Füßen lief das Rad und das, was darauf gekommen war.“

Das Rad bereitet wie Johannes der Täufer den Weg für die Ankunft, die Offenbarung
des Briefes. Alles, was dem Brief entgegenstehen oder ihn behindern würde, wird
beseitigt. Und das schließt diejenigen ein, die nicht in der Lage sind, ihn zu „lesen“
und ihm zu folgen – von denen viele es sowieso direkt ablehnen würden, sobald sie
seine wahre Natur verstanden haben, die den Illusionen und Wahnvorstellungen
entgegensteht, die sie in jedem Moment leben. Darüber hinaus umfasste seine
schützende Kraft jeden Aspekt, von Kopf bis Fuß.

Das Rad der Wiedergeburt ist quasi das „Fahrzeug“, das uns ermöglicht, durch die
Erfahrungen und gelernten Lektionen vieler Leben zur Vollkommenheit zu gelangen
und auch angesammeltes „Karma“ wieder „loszuwerden“. Es hält somit auch „die
Widersacher ab“, wie es in diesem Vers der Ode heißt. Ziel ist es, den Tod, also das
Rad der Wiedergeburt zu überwinden, so wie Yahshua es getan hat. Dieses Ziel ist
nur dann erreichbar, wenn wir uns von allem Bösen und aller physischen und
geistigen Unreinheit abwenden und stets das Gute, die Liebe und den Frieden suchen.
Auch dies ist die Gnade Gottes, denn der im heutigen Christentum durch die
Bannflüche der katholischen Kirche verankerte Glaube an ein einziges Leben, auf das
entweder das ewige Leben folgt, nur aufgrund eines Lippenbekenntnisses des
Glaubens an den Sohn Gottes, oder die ewige Hölle, sollte dieses Lippenbekenntnis
nicht abgelegt werden, ist schlicht und einfach lächerlich und hat rein gar nichts mit
Liebe und Gerechtigkeit zu tun, genauso wenig mit Eigenverantwortung und damit
verbundenem geistigen Lernen und Aufstieg bis hin zur Vollkommenheit.

„Der Brief war ein Befehl, und daher waren alle Regionen versammelt. Und an
seiner Spitze wurde ein offenbartes Haupt gesehen, nämlich der Sohn der Wahrheit
vom Höchsten Vater.“
Jetzt wissen wir, was der Brief ist: "die Offenbarung des Geheimnisses, das seit
Anbeginn der Welt geheim gehalten wurde." (Römer 16:25). Es ist die Offenbarung
von Jesus Christus (Galater 1:12; 1. Petrus 1:13; Offenbarung 1:1). Der Brief
symbolisiert das heilige Gesetz und seine Botschaft der göttlichen Liebe, die sich auf
alle Geschöpfe ausschüttet und nicht nur auf einige. Und der Verkünder des „Briefes“
war und ist der Sohn der Wahrheit, durch den der Höchste Vater gesprochen hat.

„Und er erbte und nahm alles in Besitz, und dann wurde der Gedanke der Vielen
zunichte gemacht. Dann wurden alle Verführer vorschnell und flohen, und die
Verfolger starben aus und wurden ausgelöscht. Und aus dem Brief wurde ein großes
Buch, das ganz von Gottes Finger geschrieben wurde. Und der Name des Vaters war
darauf und des Sohnes und des Heiligen Geistes, um zu regieren von Ewigkeit zu
Ewigkeit.“

Yahshua, dem Erben des Vaters, und seiner Braut als seine Miterben, werden Himmel
und Erde, das gesamte All, übergeben und anvertraut werden, und die Herrschaft der
Finsternis auf Erden durch den Vater der Lüge, des Minderwertigen, wird endgültig
beendet werden. Alles, was nicht im Licht des Vaters und mit ihm bekleidet ist, wird
hinweggetan und zunichte gemacht werden. Allen voran die Verführer und Verfolger,
die falschen Propheten des pervertierten heutigen Christentums, das eine absolute und
völlige Verdrehung und Auf-den-Kopf Stellung des wahren Christentums ist, und die
Arbeiter der Finsternis, die die Arbeiter des Lichts seit Anbeginn der Zeit mit allen
Mitteln verfolgt und bekämpft haben, auf dass über sie komme "all das gerechte Blut,
das vergossen ist auf Erden, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut Secharjas,
des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel und Altar." (Matthäus
23:35). Das große Buch, das aus dem Brief wurde, ist das Buch des Lebens, und
wessen Name nicht in diesem Buch steht, wird nicht in die große Ruhe und
Herrlichkeit des Vaters eingehen.

Wenn wir die Welt um uns herum betrachten, scheint das Evangelium nicht zu
triumphieren, ganz im Gegenteil. Aber es triumphiert in Wahrheit bei denen, die
willens und fähig sind, sich damit zu vereinen und in ihrem Bewusstsein und ihrem
ganzen Wesen verwandelt zu werden. Das kommt, wie wir im Philippus-Evangelium
lesen, daher: "Jetzt besitzen wir die sichtbaren Dinge der geschaffenen Welt. Und wir
sagen: Sie sind wertvoll und stark. Die verborgenen Dinge aber sind wertlos und
schwach. So ist es tatsächlich, wenn die Dinge der Wahrheit in die sichtbare Welt
treten. Dann sind sie schwach und gelten als unwert. Verborgen aber sind sie stark
und wertvoll." Was wir hier sehen, ist die Herrlichkeit des Evangeliums auf den
inneren Ebenen des Seins. Und diese Ebenen werden nur von denen betreten, die
bewusst und effektiv ihre eigene Christlichkeit suchen. Sie leben in einer ganz
anderen Welt als diejenigen, die ahnungslos oder desinteressiert am inneren Christus-
Leben umher irren. In ihnen wird das Evangelium mit Füßen getreten. Aber bei den
würdigen Suchenden ist es im Triumph erhaben. Für sie ist das ewige Leben bereits
gewonnen, und sie leben in seiner sich fortwährend entfaltenden Offenbarung, "damit
sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Johannes 10:10).
Ode 24
Die Taube flog über das Haupt unseres Herrn, des Messias, weil er ihr Haupt
war. Und sie sang über ihm, und ihre Stimme wurde gehört. Und die Einwohner
fürchteten sich, und die Fremden zitterten. Der Vogel fing an zu fliegen, und
jedes kriechende Ding starb in seinem Loch. Und die Abgründe wurden geöffnet
und geschlossen; und sie suchten nach dem Herrn wie die Gebärenden. Und er
wurde ihnen nicht zum Essen gegeben, weil sie nicht zu ihm gehörten. Und die
Abgründe versenkten sich in die Versenkung des Herrn, und sie starben in dem
Gedanken, den sie von Anfang an gehabt hatten. Denn sie mühten sich von
Anfang an, und das Ende ihrer Wehen war das Leben. Und alle, denen es
mangelte, kamen um, weil sie das Wort nicht aussprechen konnten, um
existieren zu können. Und der Herr vernichtete die Gedanken all derer, die nicht
die Wahrheit in sich hatten. Denn denen, die sich in ihren Herzen erhöht hatten,
fehlte es an Erkenntnis. Und sie wurden abgelehnt, weil die Wahrheit nicht in
ihnen war. Denn der Herr offenbarte seinen Weg und verbreitete seine Gnade.
Und diejenigen, die es verstanden haben, kennen seine Heiligkeit. Alleluja.

Kommentar zu Ode 24.

„Die Taube flog über das Haupt unseres Herrn, des Messias, weil er ihr Haupt war.
Und sie sang über ihm, und ihre Stimme wurde gehört.“

"Und siehe, die Himmel wurden ihm geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine
Taube herabfahren und auf sich kommen." (Matthäus 3:16). Die Evangelien haben
sowohl eine wörtliche als auch eine symbolische Bedeutung. Die Meister des
Karmas, die als Wegweiser auf die Erde zurückkehren, kontrollieren ihr Leben
perfekt und vollbringen Handlungen, die eine tiefe spirituelle Symbolik haben.
Yahshua ist der Christus, aber auch alle anderen Menschen können, sollen und
müssen das Christus-Bewusstsein erreichen, um mit ihm und somit auch mit dem
Vater Eins zu sein, auch wenn er als „das Wort, das ins Fleisch kam“ und als der
eingeborene Sohn Gottes ganz besonders und einzigartig war. Im mystischen
Judentum bedeutet „Messias“ eine der höchsten Schöpfungsebenen. Nur diejenigen,
die den Status eines Messias, eines Christus, erreicht haben, wohnen dort, und wenn
sie in eine niedrigere Welt hinabsteigen, tun sie dies als Messias-Lehrer, so wie es
z.B. Henoch, Moses, Elia, Johannes der Täufer oder auch Buddha ebenso waren.
Alleine aus der Bibel selbst wissen wir, dass Henoch noch zu seinen Lebzeiten
verherrlicht und in den Himmel entrückt wurde, und als Yahshua sich seinen Jüngern
auf dem Berg in all seiner Herrlichkeit in seinem Lichtkleid zeigte, erschienen auch
Mose und Elia und gaben Zeugnis über ihn. Über die Bedeutung der Mysterien der
Taufe, der Salbung, des Abendmahls, des Kreuzes und des Brautgemachs, die
Yahshua wie jeder andere Mensch auf seinem Heilsweg durchlaufen muss(te),
erfahren wir im Philippus-Evangelium noch einiges mehr.
Yahshua ist das Haupt seiner Gemeinde, welche Eins mit ihm ist, da alle als
verschiedene Glieder des „Leibes Christi“ bezeichnet werden. Der Heilige Atem, der
göttliche Ruach oder Heilige Geist, wird als Atem oder Geist des Messias angesehen.
Daher wurde der Heilige Geist bei der Taufe Yahshuas gesehen, als er Israel als
Christus offenbart wurde. Folglich kann diese Ode sowohl als Darstellung der
göttlichen Hierarchie als auch als die innere Bedeutung seiner Taufe angesehen
werden. Noch treffender kann es als Darlegung der Art und Weise studiert werden,
wie diejenigen, die den Geist Christi empfangen, durch intensive und vollständige
Reinigung in Christus verwandelt werden. Dieses öffentliche Ereignis sollte ein
Zeugnis für ganz Israel sein, dass Yahshua der prophezeite und von Johannes dem
Täufer angekündigte Messias war. Da jeder von uns ein potentieller Christus ist, ist
diese Ode besonders relevant, denn sie ist eine Darlegung des Wirkens des Heiligen
Geistes auf die gesamte Gestalt des Einzelnen, während er zum Christus-Bewusstsein
geführt wird. Das „Lied“ des Heiligen Geistes ist die verwandelnde Kraft, die diesen
Aufstieg in der Evolution des Einzelnen vollbringt.

„Und die Einwohner fürchteten sich, und die Fremden zitterten. Der Vogel fing an zu
fliegen und jedes kriechende Ding starb in seinem Loch. Und die Abgründe wurden
geöffnet und geschlossen; und sie suchten nach dem Herrn wie die Gebärenden.“

Alle, die zu Yahshuas Zeit an der Macht waren, fühlten sich in ihrer Macht gefährdet
und hassten ihn dafür, dass er sie als Arbeiter der Finsternis entlarvte. Von Anfang an
haben sie versucht ihn loszuwerden. Dies galt vor allem für die Römer und die
Pharisäer und Schriftgelehrten, aber auch in Indien entlarvte er z.B. die Brahmanen
und ihr Kastensystem oder er korrigierte auch buddhistische Lehrer und Priester. Für
diejenigen, die das Licht hassen und die Finsternis lieben und ihre Macht und ihren
Reichtum auf dem Leid und der Ausbeutung anderer aufbauen, ist der Tag des Herrn
ein schreckliches Ereignis und sorgt für Angst bei ihnen. Für diejenigen, die zu
Yahshua gehören, ist er dagegen ein Tag des Jubels und der Befreiung.

„Und er wurde ihnen nicht zum Essen gegeben, weil sie nicht zu ihm gehörten.“

"Die Sanftmütigen und die Demütigen werden die Erde erben, und alle, die nach dem
humanen Leben suchen in Einheit mit allen Geschöpfen Gottes. Denn ich bin das
heilige Gesetz, das vom Himmel herabkommt, und jeder, der von meinem Tisch isst
und gehorcht, isst von meinem Körper das Brot des Lebens und wer von meinem Blut
trinkt, der trinkt die Flüsse und Ströme reinigenden Wassers und wird den Tod nicht
schmecken... Wenn ihr Mose und den Propheten, die ich zu euren Vätern und den
Vätern eurer Väter ausgesandt habe, nicht glaubt, und auch nicht den Wundern, die
zum Wohle Gottes und der Menschen gewirkt wurden... dann sage ich euch: Die
Blinden sehen, aber ihre Augen leuchten nicht, und sie glauben, aber eure Augen
leuchten, doch ihr seht nichts Heiliges, denn blinde Führer seid ihr und blinde Führer
werdet ihr bleiben, denn ihr werdet das Brot des Lebens verwerfen, das vom Himmel
herabkommt, um das Licht an finsteren Orten wieder herzustellen, damit alle sehen
und glauben können, dass der Menschensohn den Fußschemel Gottes gesehen hat."
Dies sagte Yahshua im EHGOC zu den Pharisäern und Schriftgelehrten. Menschen
wie sie, denen nur an Macht, Reichtum, Ansehen und Ruhm gelegen ist, gab es und
gibt es immer. Solche werden das Brot des Lebens verwerfen und daher wird ihnen
nicht davon gegeben werden, da sie nicht zu Christus gehören, sondern zum Feind.
Es gibt Menschen, die aus Unwissenheit sündigen bzw. nicht an Gott glauben, aber
im Wesentlichen nicht wirklich als böse Menschen bezeichnet werden können, es gibt
aber auch Menschen, die willentlich und wissentlich Böses tun und sogar Gefallen
daran haben und die Finsternis und das Böse buchstäblich lieben. Solche Menschen
könnten man im gnostischen Sinne als „Hyliker“ bezeichnen, die nicht zur geistigen
Erkenntnis und daher auch nicht zur Errettung kommen können, da sie vollkommen
fleischlich und materiell gesinnt sind. Diese wären dann der Same Kains, der
schlechte Samen, den der Feind unter den guten gestreut hat. Von daher wäre es kein
Wunder, dass sie die heilsame Lehre weder verstehen, noch annehmen und in sich
aufnehmen können. Diejenigen, die ich davor erwähnt habe, die „Psychiker“, der
Same Abels des Gerechten, können, je nachdem wie sich entscheiden und ob sie
Kenntnis über das heilige Gesetz bekommen, zur Erkenntnis kommen und gerettet
werden. Die „Pneumatiker“, der Same Seths, schließlich, nehmen die heilige Lehre
sofort an und in sich auf.

„Und die Abgründe versenkten sich in die Versenkung des Herrn, und sie starben in
dem Gedanken, den sie von Anfang an gehabt hatten. Denn sie mühten sich von
Anfang an, und das Ende ihrer Wehen war das Leben. Und alle, denen es mangelte,
kamen um, weil sie das Wort nicht aussprechen konnten, um existieren zu können.
Und der Herr vernichtete die Gedanken all derer, die nicht die Wahrheit in sich
hatten. Denn denen, die sich in ihren Herzen erhöht hatten, fehlte es an Erkenntnis.
Und sie wurden abgelehnt, weil die Wahrheit nicht in ihnen war. Denn der Herr
offenbarte seinen Weg und verbreitete seine Gnade. Und diejenigen, die es
verstanden haben, kennen seine Heiligkeit.“

Was das sich entwickelnde Bewusstsein behindert, kann nur eines von zwei
Schicksalen haben: Vernichtung oder Umwandlung im Heiligen Geist. Aus dem Tod
erwächst manchmal Leben. Dies ist die Alchemie des Heiligen Geistes in jedem von
uns. Hier sehen wir, was bestimmt, welches Schicksal alles trifft, was vom Licht des
Heiligen Atems, dem Göttlichen Wort, berührt wird. Was nicht aufgenommen und mit
dem Wort zum Schwingen gebracht werden kann, um es „auszusprechen“, geht zu
Grunde. Was schwingen und in das Wort selbst aufgenommen werden kann, wird
leben. Dies offenbart die Grundlage der spirituellen Transformation: Das göttliche,
ewige Wort, das von Anfang an Gott innewohnte, weil es Gott war. Durch es wurden
alle Dinge geschaffen, die in sich das Leben trugen, für das alle Dinge bestimmt
waren. Allen, die dieses Wort empfangen konnten, wurde die Macht gegeben, Söhne
Gottes zu werden. Es erfüllt alles, was für die Offenbarung Christi im Leben und
Bewusstsein erforderlich ist, der Tag und Nacht daran festhält und es in den Tiefen
seines Bewusstseins und Seins vibrieren lässt.
Alle Dinge, die das Göttliche Wort nicht tragen konnten, wurden zerstört, denn sie
selbst waren die Verkörperungen der Unwissenheit, der Dunkelheit. Als Sklaven des
Egoismus wurden sie zusammen mit ihrem Herrn, dem Ego, zerstört. Unfähig, mit
dem Wort mitzuschwingen und in es verwandelt zu werden, wurden sie für immer aus
der Lebenssphäre entfernt. Das Wort vollständig zu kennen, indem man sich mit ihm
vereint, ist das Geheimnis der Heiligkeit, das Geheimnis der Heiligen. Der Weg ist
einfach und klar: "Und es wird dort eine Bahn sein und ein Weg, der der heilige Weg
heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch die
Toren dürfen nicht darauf umherirren. Es wird da kein Löwe sein und kein reißendes
Tier darauf gehen; sie sind dort nicht zu finden, sondern die Erlösten werden dort
gehen. Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit
Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie
ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen." (Jesaja 35:8-10).
Ode 25
Ich wurde von meinen Fesseln befreit und floh zu dir, o mein Gott. Denn du bist
die Rechte des Heils und mein Helfer. Du hast diejenigen zurückgehalten, die
sich gegen mich erheben, und sie wurden nicht mehr gesehen. Denn dein
Angesicht war bei mir, das mich durch deine Gnade gerettet hat. Aber ich wurde
in den Augen vieler verachtet und abgelehnt, und ich war in ihren Augen wie
Blei. Und ich habe von Dir Kraft und Hilfe bekommen. Du hast mir zu meiner
Rechten und zu meiner Linken eine Lampe gestellt, damit in mir nichts ist, was
nicht in deinem Licht ist. Und ich wurde bedeckt mit der Hülle deines Geistes,
und ich zog meine Hautkleider von mir. Denn deine Rechte hat mich
aufgerichtet und die Krankheit von mir genommen. Und ich wurde mächtig in
deiner Wahrheit und heilig in deiner Gerechtigkeit. Und alle, die gegen mich
sind, fürchteten sich vor mir; und ich wurde des Herrn im Namen des Herrn.
Und ich wurde durch seine Güte gerechtfertigt, und seine Ruhe ist für immer
und ewig. Alleluja.

Kommentar zu Ode 25.

„Ich wurde von meinen Fesseln befreit und floh zu dir, o mein Gott. Denn du bist die
Rechte des Heils und mein Helfer.“

Im Lukas-Evangelium sprach Jesus ein Gleichnis über die Bande, die die Menschen
davon abhalten, zu Gott zu kommen und ihre ewige Bestimmung zu erfüllen: "Es war
ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte
seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt,
denn es ist schon bereit! Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach
zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich
bitte dich, entschuldige mich. Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen
gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht
kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der
Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen
und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und
Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast;
es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die
Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll
werde. Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein
Abendmahl schmecken." (Lukas 14:16-24).

Wirklich von Gebundenheiten befreien kann uns nur Gott und der heilige Geist. Nur
da, wo der Geist Gottes ist, ist wahre Freiheit. Ansonsten rennt man nur von einer
Gebundenheit in die nächste und denkt, man hätte sie überwunden, während man sie
jedoch nur durch eine andere ersetzt hat.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung und kann dies nur zu 100 Prozent unterstreichen
und bestätigen. Ich habe viele Ausreden gehört und beobachtet, um sich dem
geistlichen Leben zu entziehen. Grundsätzlich lassen sich diese Ausreden in zwei
Kategorien unterteilen: materieller Besitz und persönliche Beziehungen. Wie viele
Ausreden, die ich gehört habe, sind die ersten beiden in dem Gleichnis ziemlich
albern. Wird der Boden am nächsten Tag nicht da sein? Oder die Ochsen? Was sie
also wirklich sagen, ist: Dein Wohlwollen und deine Gastfreundschaft interessieren
mich nicht. Die dritte Entschuldigung ist äußerst tragisch, denn jemand verwirkt sein
spirituelles Leben (und damit seine einzige Möglichkeit wirklichen Glücks,
Sicherheit und Erfüllung) zugunsten eines anderen Menschen, dem seine Weigerung
sicherlich keinen Nutzen bringt. Tatsächlich ist es offensichtlich, dass der Gastgeber
im Gleichnis, die Frau des Mannes, bei seinem großen Abendessen begrüßen würde.
So sind beide beraubt und der Verantwortliche hat sich vom Leben zum Tod, von der
Freiheit zur Knechtschaft gewendet.

„Du hast diejenigen zurückgehalten, die sich gegen mich erheben, und sie wurden
nicht mehr gesehen. Denn dein Angesicht war bei mir, das mich durch deine Gnade
gerettet hat.“

Dies ist natürlich nicht auf fleischliche Weise zu interpretieren, sondern vielmehr
bezieht sich dies auf die geistige Ebene, denn unser wahrer Kampf richtet sich nicht
gegen Fleisch und Blut. Es gibt viele Möglichkeiten sein spirituelles Leben zu
schützen und zu fördern, aber der sicherste Weg ist, in die Göttliche Gegenwart
einzutreten, denn das allein sichert den vollen Erfolg, besonders bei der Vernichtung
dessen, was seine spirituelle Entwicklung behindert. Meditation und Gebet sind das
sicherste Mittel, um in Gottes Gegenwart zu kommen.

„Aber ich wurde in den Augen vieler verachtet und abgelehnt, und ich war in ihren
Augen wie Blei.“

Nur wenige Dinge werden von der Welt so missachtet, oder verachtet, wie ein
hingebungsvoller spiritueller Mensch. Er gilt als schwach, dumm und unvernünftig.
Zweitens ist er als Bleiklumpen wertlos, weil er der Welt nichts nützt, sich sogar von
ihr abwendet und hofft, die Wiedergeburt in ihr zu beenden. Natürlich werden
diejenigen, die Gott, und nicht die Welt, suchen, als schlimmer als nutzlos angesehen.
Auch davor warnte uns Yahshua, dass „die Welt“ uns hassen wird, so wie sie ihn
gehasst hat, da er uns aus dieser Welt gerufen hat. Dies ist der Preis, den ein wahrer
Nachfolger zu zahlen hat, denn für den fleischlich Gesinnten sind geistige Dinge und
Angelegenheiten nur Zeitverschwendung, genauso wie für den geistig Gesinnten die
Vergnügungen und Eitelkeiten der Welt „wie Dreck“ sind, da er ihre Nichtigkeit
erkannt und sich dem zugewendet hat, was wirklich von Wert ist. Yahshua sagte uns
aber, dass wir uns darüber freuen und jubeln sollen, wenn uns die Welt um seines
Namens und um der Liebe und der Gerechtigkeit Willen hasst. Denn dies sind
letztendlich alles Gelegenheiten, denen, die uns verfolgen und hassen, Liebe zu
erweisen, damit wir zu wahren Kindern Gottes werden.
„Und ich habe von Dir Kraft und Hilfe bekommen. Du hast mir zu meiner Rechten
und zu meiner Linken eine Lampe gestellt, damit in mir nichts ist, was nicht in
deinem Licht ist.“

Das Licht, das uns den Weg weist in der Finsternis, ist das heilige Gesetz und auch
der heilige Geist. Diese beiden sind uns stets eine Lampe in der Dunkelheit und sie
befreien uns von jeder Dunkelheit in uns. Gott ist die Quelle der Weisheit für
diejenigen, die sich von der Torheit der Welt abwenden. Sie werden feststellen, dass
sie, wann immer sie Hilfe und Verständnis brauchen, zu ihnen kommen. Wenn sie das
befolgen, wird ihr Verständnis zunehmen. Wenn sie es vernachlässigen oder
ablehnen, geht die Lampe aus. Das geistige Leben ist nicht einfach, und oft ist die
Weisheit Gottes für diejenigen bitter, die die Illusionen der Welt genießen. Oft ist das,
was erforderlich ist, um den spirituellen Fortschritt fortzusetzen, für sie auch
schmerzhaft. "Viele seiner Jünger sagten daher, als sie dies hörten: Dies ist ein harter
Spruch; wer kann es hören?… Von dieser Zeit an kehrten viele seiner Jünger zurück
und gingen nicht mehr mit ihm." (Johannes 6:60, 66).

Über seinen Meister, Sri Yukteswar, schrieb Yogananda in seiner Autobiographie:


"Die Schüler kamen und gingen. Diejenigen, die sich nach einem Weg öliger
Sympathie und bequemer Anerkennung sehnten, fanden ihn in der Einsiedelei nicht.
Der Meister bot den Äonen Schutz und Hirte an, aber viele Schüler verlangten auch
nach Ego-Balsam. Sie gingen und zogen die zahllosen Demütigungen des Lebens
jeder Demut vor. Die lodernden Strahlen des Meisters, der offene, durchdringende
Sonnenschein seiner Weisheit, waren zu mächtig für ihre spirituelle Krankheit. Sie
suchten einen geringeren Lehrer, der sie mit Schmeicheleien beschattete und den
unruhigen Schlaf der Unwissenheit erlaubte." Auch im 2.Timotheus 4:3 heißt es:
"Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden;
sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach
denen ihnen die Ohren jucken." Die meisten Christen zitieren diesen Vers, wenn man
ihnen die wahren Lehren Yahshuas zeigt, die in der Bibel verschwiegen werden und
von der katholischen Kirche ausradiert wurden, und merken dabei nicht, dass dieser
Vers sie selbst betrifft.

„Und ich wurde bedeckt mit der Hülle deines Geistes, und ich zog mein Fleisch aus.“

Nur wenn wir unser Fleisch überwinden, können wir auch diese Welt und somit den
Tod überwinden. Dies wiederum können wir nur, wenn wir den Geist Gottes
empfangen und durch den Geist geboren werden. Diejenigen, die in ihrem Streben
nach geistlichem Leben beharrlich sind, werden in das Licht des Heiligen Geistes
gekleidet. Und diejenigen, die in diesem Zustand verharren, werden feststellen, dass
die materielle Seite ihrer Existenz immer unwichtiger wird.
„Denn deine Rechte hat mich aufgerichtet und die Krankheit von mir genommen.
Und ich wurde mächtig in deiner Wahrheit und heilig in deiner Gerechtigkeit.“

Nachdem wir uns nach dem Willen Gottes ausgerichtet haben, beginnen die treuen
Suchenden in ihrem Bewusstsein aufzusteigen und das schreckliche Leiden der
Unwissenheit und ihre Sucht nach ihr lässt nach. Die Lügen des Teufels und seiner
zahllosen Handlanger hier auf Erden werden immer durchschaubarer und
offensichtlicher und je mehr wir das heilige Gesetz und die Wahrheit in uns haben,
desto mehr und besser erkennen wir die Lügen und die Falschheit dieser
unwirklichen Welt. Das Licht der Heiligkeit wächst zunehmend, bis sich die Liebe
und Gerechtigkeit Gottes als unsere wahre Natur offenbart.

„Und alle, die gegen mich sind, fürchteten sich vor mir; und ich wurde des Herrn im
Namen des Herrn. Und ich wurde durch seine Güte gerechtfertigt, und seine Ruhe ist
für immer und ewig.“

Obwohl wir uns in dieser riesigen und meist unverständlichen Welt oft klein und
schwach fühlen, sind wir es nicht. Alles, was uns entgegensteht, ist wirklich schwach,
wenn wir aufstehen und den Weg des höheren Lebens gehen. Denn wir sind in der
Kraft des Geistes, vor der alle Widerstände fliehen müssen. Die Nähe zu einem Feuer
macht uns warm, und die Nähe zu Gott macht uns gerecht und wahr. Dann treten wir
in das Herz Gottes ein und haben vollkommene Ruhe für immer und ewig.
Ode 26
Ich habe den Herrn gelobt, denn ich bin Sein. Und ich werde seine heilige Ode
sprechen, denn mein Herz ist bei ihm. Denn seine Harfe ist in meinen Händen,
und die Oden seiner Ruhe sollen nicht verstummen. Ich werde Ihn von ganzem
Herzen anrufen, ich werde Ihn loben und erhöhen mit allen meinen Gliedern.
Denn vom Osten bis zum Westen ist seine Herrlichkeit. Und vom Süden bis zum
Norden ist sein Lob. Und von den Gipfeln der Hügel bis zu ihrem äußersten
Ende ist Seine Vollkommenheit. Wer kann die Oden des Herrn schreiben oder
wer kann sie lesen? Oder wer kann seine Seele zum Leben führen, damit sie
gerettet wird? Oder wer kann den Allerhöchsten bedrängen, damit er aus
seinem Munde rede? Wer kann die Wunder des Herrn deuten? Denn wer
interpretiert, wird aufgelöst, und was interpretiert wird, bleibt. Denn es genügt
zu wissen und zu ruhen, denn in der Ruhe stehen die Sänger. Wie ein Fluss, der
eine immer sprudelnde Quelle hat und zur Erleichterung derer fließt, die ihn
suchen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 26.

„Ich habe den Herrn gelobt, denn ich bin Sein. Und ich werde seine heilige Ode
sprechen, denn mein Herz ist bei ihm. Denn seine Harfe ist in meinen Händen, und
die Oden seiner Ruhe sollen nicht verstummen.“

An anderer Stelle in den Oden heißt es, dass der Heilige Geist die Harfe des Herrn ist.
Deshalb "fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu
loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, und sie sagten: Gepriesen
sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und
Herrlichkeit in der Höhe! Und einige der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu
ihm: Lehrer, weise deine Jünger zurecht! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich
sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien." (Lukas 19:37-40).
"Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht
verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den
Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.
So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und
euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen." (Matthäus 5:14-16).

„Ich werde Ihn von ganzem Herzen anrufen, ich werde Ihn loben und erhöhen mit
allen meinen Gliedern.“

Wenn die Gesamtheit unseres Wesens vom Göttlichen Licht durchdrungen ist, wird
die Liebe zwischen uns und dem Vater-Mutter fließen. In der Essener Kommunion
mit dem Engel des Wassers heißt es: "Lass meine Liebe zu dir fließen, himmlischer
Vater, so wie der Fluss zum Meer fließt, und lass deine Liebe zu mir fließen,
himmlischer Vater, so wie der sanfte Regen die Erde küsst."
„Denn vom Osten bis zum Westen ist seine Herrlichkeit. Und vom Süden bis zum
Norden ist sein Lob. Und von den Gipfeln der Hügel bis zu ihrem äußersten Ende ist
Seine Vollkommenheit.“

In der 2. Essener Schriftrolle lesen wir: "Sprechen nicht die Vögel, der Wind, das
Meer und die ganze Natur mit Musik das Lob ihres Schöpfers? Kann ich nicht mit der
gleichen Musik sprechen, um zu offenbaren, dass Er mich nicht armselig erschaffen
hat?" In Psalm 72:19 heißt es: "Gepriesen sei sein herrlicher Name ewiglich, und die
ganze Erde soll erfüllt sein von seiner Herrlichkeit." Und weiter: "Und jedes
Geschöpf, das im Himmel und auf Erden und unter der Erde ist, und im Meer und
alles, was darin ist, hörte ich sagen: Segen und Ehre und Herrlichkeit und Macht
seien dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
(Offenbarung 5:13). Es gibt keinen Ort, an dem die Wunder und die Vollkommenheit
Gottes nicht von denen gefunden wird, die die Augen ihres Geistes geöffnet haben
und sie daher direkt wahrnehmen können.

„Wer kann die Oden des Herrn schreiben oder wer kann sie lesen? Oder wer kann
seine Seele zum Leben führen, damit sie gerettet wird? Oder wer kann den
Allerhöchsten bedrängen, damit er aus seinem Munde rede? Wer kann die Wunder
des Herrn deuten?“

Nur diejenigen, deren Bewusstsein in Gott geöffnet wurde, können die ewigen
Wahrheiten schreiben oder lesen (und verstehen), die in diesen inspirierten Oden zu
finden sind, von denen einige von Yahshua selbst geschrieben zu sein scheinen, und
einige vielleicht von seiner Mutter Maria. Weder Gott noch Satan oder der Mensch
zwingen dem anderen ihren Willen auf. Das ist schwer zu erkennen, weil wir so
konditioniert sind von einer zwanghaften, soziopathischen Religion, die immer
wieder über Gottes Willen und Gottes Gesetz spricht, ganz zu schweigen von allen
möglichen Spielereien, mit denen wir angeblich Gottes Aufmerksamkeit und Gunst
gewinnen können. Aber wir müssen alle diese nutzlosen Dogmen durch das Studium
der wahren Schriften und durch Gebet und Meditation von uns abschütteln. Auf diese
Weise werden wir die wahre Bedeutung des göttlichen Willens und Gesetzes
verstehen und die Interaktion zwischen Gott und Mensch, die von gegenseitiger,
bedingungsloser Liebe geleitet wird. Alles, was an uns nicht ewig ist, wird in der
Göttlichen Vision aufgelöst. Nur unser wahres Selbst und Gott werden bleiben.

„Denn wer interpretiert, wird aufgelöst, und was interpretiert wird, bleibt. Denn es
genügt zu wissen und zu ruhen, denn in der Ruhe stehen die Sänger.“

Es ist ausreichend, das (Hohe) Selbst, das ein Teil Gottes ist, zu erkennen und zu
erfahren. Denn in diesem Frieden und dieser Stabilität sind wir handlungsfähig. Der
wahre Teil von uns löst sich nicht auf – nur das Unwirkliche, das wir mit der Realität,
mit uns selbst verwechselt haben. Dies ist das Niedere Selbst, die fleischliche Natur
unseres sterblichen Körpers, die in Feindschaft mit Gott und dem geistigen Leben ist.
In dieser Freiheit und diesem Frieden („Ruhe“) werden wir begründet („stehen“).
„Wie ein Fluss, der eine immer sprudelnde Quelle hat und zur Erleichterung derer
fließt, die ihn suchen.“

In der Essener Kommunion mit dem Engel des Wassers heißt es: "Wie Wasserläufe in
einem trockenen Land, sind die Kinder des Lichts, die das heilige Gesetz in die Welt
der Menschen bringen." Diese Wasserläufe, diese immer sprudelnde Quelle, waren
schon immer da für diejenigen, die sie such(t)en: "Ich und meine Braut sind eins, so
wie Maria Magdalena, die ich mir ausgewählt und mir geheiligt habe, eins mit mir
ist: Ich und meine Gemeinde sind eins. Und die Gemeinde sind die Auserwählten der
Menschheit, um alle zu retten. Die Versammlung des Erstgeborenen ist die Maria
Gottes. So spricht der Ewige Geist: Sie ist Meine Mutter und hat mich gezeugt und
als Sohn in jedem Alter und Leben hervorgebracht. Sie ist Meine Braut, immer eins
in der heiligen Union mit Mir, ihrem Bräutigam. Sie ist Meine Tochter, denn sie ist
immer von Mir, ihrem Vater, ausgegangen und hat sich in Mir gefreut. Ja, diese
beiden Dreiheiten (Sohn, Bräutigam und Vater - Tochter, Braut und Mutter) sind eins
im Ewigen und werden in jedem Mann und jeder Frau, die vollkommen gemacht
werden, zum Ausdruck gebracht, um seit jeher von Gott geboren zu sein und sich in
seinem Licht zu freuen, um seit jeher aufzufahren und mit Gott vereint zu sein, um
seit jeher zu empfangen und Gott zum Heil der Vielen hervorzubringen." (EHGOC,
Kap. 64). Und weiter im EHGOC, Kap. 73: "Dann antwortete Yeshua und sagte: Ich
bin in die Welt gekommen, damit ich von der Wahrheit Zeugnis geben kann, denn
jeder, der von der Wahrheit ist, hört meine Stimme und gehorcht. Und der römische
Gouverneur fragte: Sage mir, was ist die Wahrheit? Und Yeshua antwortete ihm und
sah zu den Himmeln auf und sagte: Die Wahrheit, die All-Wahrheit kommt von
meinem Vater-Mutter, der oben im Himmel ist. Der Gouverneur war verblüfft und
fragte: Dann kann man auf Erden keine Wahrheit unter den Menschen finden? Und
Yeshua sagte zu ihm: Glaubt mir, die Wahrheit war immer auf Erden, unter denen,
denen sie gegeben wurde, und die ihr gehorchten. Wahrlich, ich sage dir: Diese sind
von der Wahrheit, die mit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit richten."
Ode 27
Ich streckte meine Hände aus und heiligte meinen Herrn. Denn das Ausstrecken
meiner Hände ist Sein Zeichen. Und das Ausstrecken meiner Hände ist das
aufrechte Kreuz. Alleluja.

Kommentar zu Ode 27.

„Ich streckte meine Hände aus und heiligte meinen Herrn.“

Wie kann Gott geheiligt werden? Um dies zu verstehen, müssen wir zu den Wurzeln
der Lehre Yahshuas blicken. Dort finden wir, dass Gott sowohl transzendent als auch
immanent ist. Er ist jenseits der Schöpfung (als Vater-Mutter), aber auch innerhalb
der Schöpfung (als Sohn, der auch die Tochter ist, d.h. als Logos, dem auch der
heilige Geist innewohnt), was bedeutet, dass er in uns ist. In der Bhagavad Gita, die
Yahshua gut kannte und in seinen Lehren zitierte, finden wir diese Worte: "Der Herr
wohnt in den Herzen aller Wesen… Fliege mit deinem ganzen Wesen allein zu ihm,
um Zuflucht zu suchen. Durch diese Gnade wirst du höchsten Frieden und die ewige
Bleibe erlangen." Gott ist in jedem von uns und wir müssen Zuflucht zu dieser
inneren Gegenwart nehmen. Um ihn zu kennen, müssen wir uns nach innen wenden.
Und wenn wir dies in der Praxis der Meditation tun, dann wird seine Präsenz in uns
geheiligt und offenbart. Der heilige Nectarios sagte: Suche Gott jeden Tag, in deinem
Herzen und nicht außerhalb. Yahshua sagte, wer ihn liebt, der hält seine Gebote, das
heilige Gesetz. In der Essener Kommunion mit dem himmlischen Vater lesen wir
daher: "Eine Sache habe ich vom Gesetz gewünscht, dass ich danach suchen werde:
Dass ich im Haus des Gesetzes wohnen darf alle Tage meines Lebens, um die
Schönheit des himmlischen Vaters zu sehen. Diejenigen, die an dem geheimen Ort
des Allerhöchsten wohnen, werden unter dem Schatten des Allmächtigen bleiben. Wir
werden über das Gesetz sagen: Du bist unsere Zuflucht und unsere Festung. Der
himmlische Vater wird uns mit seinen Federn bedecken und auf seine schützenden
Flügel werden wir vertrauen. Seine Wahrheit soll unser Schild und unser Beschützer
sein. Wir haben keine Angst vor dem Schrecken in der Nacht, vor dem Pfeil, der
tagsüber fliegt, vor der Pest, die in der Dunkelheit wandelt, und vor der Zerstörung,
die am Mittag vernichtet. Denn bei Tag werden wir mit den Engeln der irdischen
Mutter wandeln, bei Nacht werden wir mit den Engeln des himmlischen Vaters
kommunizieren und wenn die Sonne am Mittag ihren Höhepunkt erreicht, werden wir
den Siebenfachen Frieden in der Stille suchen. Und kein Übel wird über uns
kommen, keine Plage wird unserer Wohnung nahe kommen, denn er hat seinen
Engeln geboten, uns auf all unseren Wegen zu bewahren. Der himmlische Vater ist
unsere Zuflucht und Stärke. Deshalb werden wir keine Angst haben, selbst wenn die
Erde weggenommen wird, und die Berge in die Mitte des Meeres getragen werden,
die Wasser brüllen und unruhig sind und die Berge dadurch erzittern. Denn da ist ein
Fluss, der zum Ewigen Meer fließt und neben dem Fluss steht der Heilige Baum des
Lebens. Dort wohnt mein Vater und mein Zuhause ist in ihm."
„Denn das Ausstrecken meiner Hände ist Sein Zeichen. Und das Ausstrecken meiner
Hände ist das aufrechte Kreuz.“

„Das Ausstrecken meiner Hände“ bezieht sich auf den alten Brauch, mit erhobenen
Händen auf Wangenhöhe mit den Handflächen nach oben zu beten. Dies ist immer
noch die übliche Gebetshaltung in der koptisch-orthodoxen Kirche Ägyptens und war
dieselbe im vorchristlichen Ägypten. Unter Esoterikern wird dies als
„Thymusposition“ bezeichnet, weil sie tatsächlich die Wirkung der Thymusdrüse
stimuliert, die das Immunsystem steuert. Es ist also nicht nur spirituell, sondern auch
körperlich von Vorteil. Das Stehen im Gebet mit erhobenen Händen ist das Zeichen
Gottes und unseres Herrn Yahshua. „Im Kreuz beten“ ist eine uralte christliche
Praxis, bei der die Arme auf Schulterhöhe ausgestreckt werden, damit der Körper zu
einem lebendigen Kreuz wird.
Ode 28
Wie die Flügel der Tauben über ihren Nestlingen und die Münder ihrer
Nestlinge zu ihren Mündern, so sind auch die Flügel des Geistes über meinem
Herzen. Mein Herz ist entzückt und springt in die Höhe, wie ein Baby im Schoß
seiner Mutter. Ich habe geglaubt und deswegen war ich in seiner Ruhe, denn
treu ist der, an den ich geglaubt habe. Er hat mich reichlich gesegnet und mein
Haupt ist bei ihm. Und das Schwert wird mich nicht von ihm trennen, noch der
Krummsäbel. Denn ich war bereit, bevor die Zerstörung kam, und ich wurde
auf seine unsterblichen Flügel gesetzt. Und das unsterbliche Leben umarmte
mich und küsste mich. Und aus diesem (Leben) ist der Geist in mir, und er kann
nicht sterben, weil er Leben ist. Diejenigen, die mich sahen, waren erstaunt, weil
ich verfolgt wurde. Und sie dachten, ich sei verschluckt worden, denn ich kam
ihnen wie ein Verlorener vor. Aber meine Unterdrückung wurde meine Rettung.
Und ich war ihre Verachtung, denn in mir war kein Neid, da ich jedem Mann
Gutes getan habe, der mich gehasst hat. Und sie umringten mich wie verrückte
Hunde, die ihren Herren unwissend angreifen. Denn ihr Denken ist verdorben
und ihr Verstand ist vom rechten Weg abgekommen. Aber ich trug Wasser in
meiner rechten Hand, und ihre Bitterkeit ertrug ich durch meine Süße. Und ich
bin nicht gestorben, denn ich war nicht ihr Bruder, noch war meine Geburt wie
ihre Geburt. Und sie suchten nach meinem Tod und konnten ihn nicht erfüllen,
denn ich war älter als ihr Gedächtnis, und vergeblich warfen sie das Los gegen
mich. Und die nach mir kamen, suchten vergeblich, das Ehrenmal dessen, der
vor ihnen war, zu zerstören. Denn der Geist des Allerhöchsten ist nicht
vorhersehbar, und sein Herz ist allem Wissen überlegen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 28.

„Wie die Flügel der Tauben über ihren Nestlingen und die Münder ihrer Nestlinge zu
ihren Mündern, so sind auch die Flügel des Geistes über meinem Herzen. Mein Herz
ist entzückt und springt in die Höhe, wie ein Baby im Schoß seiner Mutter.“

Dies drückt die intensive und gegenseitige Zuwendung zwischen Gott und seinen
wahren Anbetern aus, die ihn in Wahrheit und Geist anbeten. Gott ist ganz auf uns
bedacht, und wenn wir weise sind, werden wir ganz auf ihn bedacht sein. Das totale
Aufgehen in Gott ist das Geheimnis der Heiligen und Engel. Vielleicht denkt der
Odist hier an die Heimsuchung der Jungfrau Maria: "Maria aber machte sich auf und
ging mit Eile in das Gebirge, in eine Stadt Judas; und sie kam in das Haus des
Zacharias und begrüßte die Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der
Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist
erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und
gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher geschieht mir dies, dass die Mutter
meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine
Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib." (Lukas 1:39-44).
In Freude am Gedanken Gottes, im Bewusstsein seiner Gegenwart, sind wir die
Söhne Gottes, die im Schoß der kosmischen Mutter, des Heiligen Geistes, nach oben
streben und die totale Vereinigung mit ihm als unserem Leben suchen. Und die
Erinnerung ist keine bittere Medizin, sondern unsere Freude. Außerhalb von Gott und
seiner Liebe gibt es keine wahre Freude, keinen wahren Frieden und keine Erfüllung.

„Ich habe geglaubt und deswegen war ich in seiner Ruhe, denn treu ist der, an den
ich geglaubt habe. Er hat mich reichlich gesegnet und er ist mein Haupt.“

Wahrer Glaube ist eine Eingebung der Realität Gottes als unser Leben. Wenn diese in
uns entsteht, haben wir Frieden, denn Gott allein ist unveränderlich und ewiglich.
Wie der heilige Jakobus schrieb, ist Gott "der Vater des Lichts, bei dem es keine
Veränderlichkeit und keinen Schatten der Wendung gibt. Aus eigenem Willen zeugte
er uns mit dem Wort der Wahrheit, damit wir eine Art Erstling seiner Geschöpfe
seien." (Jakobus 1:17-18). Gott möchte, dass wir die höchste Evolutionsstufe
innerhalb des Kosmos erreichen, bis wir das ewige Herz Gottes erreichen und für
immer mit ihm verschmelzen. Durch den Segen Gottes sollten unsere Gedanken
immer bei ihm sein. Dies sollte also immer unser Streben sein.

„Und das Schwert wird mich nicht von ihm trennen, noch der Krummsäbel. Denn ich
war bereit, bevor die Zerstörung kam, und ich wurde auf seine unsterblichen Flügel
gesetzt.“

Weder Verfolgung noch der Tod können uns von Gott trennen. Die Trennung von
Gott ist eine Illusion, die auf Unwissenheit beruht, und die den Menschen seit jeher
von den sogenannten „Geistlichen“, den Priestertümern „Gottes“, den „Synagogen
des Satans“ eingebläut wurde, damit sie die unwissenden Menschen vollständig von
sich abhängig machen können, um so das zu erreichen, woran sie wirklich und einzig
interessiert waren: Macht, Reichtum und totalem Krieg gegen ihren ärgsten Feind:
Die geistige Erkenntnis und Entwicklung des Menschen und diejenigen, die den
Schlüssel zur Erkenntnis besaßen, die wahren Nachfolger Yahshuas. Denn die
Erkenntnis und die geistige Entwicklung würden die Menschen ihre dreisten Lügen
durchschauen lassen und ihre Macht wäre dahin, oder zumindest stark gefährdet.
Denn wenn wir spirituelle Erfahrung durch spirituelle Praxis, insbesondere Gebet und
Meditation, haben, dann werden wir unsere ewige Vereinigung mit Gott erkennen.
Wir rufen Gott oft erst an, wenn Schwierigkeiten kommen, aber die Weisen kennen
Gott gut und verbinden ihr Bewusstsein mit seinem, bevor Schwierigkeiten kommen.
Denn wenn wir im göttlichen Bewusstsein gefestigt sind, werden wir in ihm ruhen
und werden durch seine eigene Kraft und sein Licht emporgehoben und getragen.
Yahshua sagte: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber
nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als auch Leib
zu verderben vermag in der Hölle!" (Matthäus 10:28). Wer aber ist derjenige, „der
sowohl Seele als auch Leib zu verderben vermag in der Hölle“?
Die heutigen „Christen“ glauben in ihrem - durch die verfälschten Schriften und die
nutzlosen Kirchendogmen, die bis heute tief im „Generationen-Gedächtnis“, der
DNA, eingegraben sind - völlig verzerrten Gottesbild eines strafenden und
rachsüchtigen Gottes, der nur darauf wartet, bis er endlich seinen aufgehäuften Zorn
entladen kann, dass dieserjenige tatsächlich Gott ist. In den wahren und
unverfälschten Schriften finden wir jedoch die längst offensichtliche Wahrheit über
den Teufel, den „Ankläger“, den „Gott“ des Todes und des Schwertes:

"Wehe denen, die reich und gierig sind, denn sie haben in diesem Leben seinen
einzigen Trost erhalten. Wehe euch, die ihr satt seid und nichts teilt, denn ihr werdet
immer hungern. Wehe euch, die ihr jetzt über das heilige Gesetz lacht, denn ihr
werdet trauern und weinen. Wehe euch, wenn alle Menschen gut von euch reden,
denn dasselbe taten ihre Väter mit den falschen Propheten. Wehe den Gottlosen, die
keine Hoffnung haben, aber auf Dinge angewiesen sind, die nicht passieren werden!
Wehe denen, deren Lust wie Feuer in ihnen brennt, denn sie werden unersättlich sein!
Wehe denen, die die Intimität mit der Frau und die viele unrechtmäßige Beziehungen
lieben, denn ihr verunreinigt den Tempel Gottes. Denn ich sage euch heute, solche
werden zu Lebzeiten ihr Gericht erfahren und ernten, was auch immer sie nach den
unheiligen Gesetzen ihres Gottes verdienen, denn Satan bestraft den bösen Samen der
Ernte und verurteilt ihre Seelen zur Zerstörung. Ihr kennt nicht den wahren Gott,
sondern betet den perversen Gott dieser Welt an, nämlich den Satan, den Vater des
Schwertes und des Blutvergießens. Durch ihn allein kam der Tod in die Welt und der
Tod breitete sich auf alles aus, denn alle Dinge wurden zu Sklaven des Vaters der
Lüge. Aber ich bin gekommen, um die durch die Ketten der Sünde Inhaftierten
wieder freizulassen und den Völkern mein heiliges Gesetz zurückzugeben, damit sie
den einzigen wahren Gott der Liebe und der Barmherzigkeit kennen." (EHGOC).
Dieses Schicksal ereilt den rechtmäßigen Samen des Satans. Rechtmäßig daher, weil
sich die Menschen aus freien Stücken für ihn entschieden haben, wissend oder
unwissend. Daher ist es so wichtig, zwischen den beiden Herren, von denen jeder
Mensch zwangsläufig einem von ihnen dient, unterscheiden zu können, und seine
Wahl zu treffen: Leben oder Tod, Wahrheit oder Lüge, Licht oder Finsternis,
Gehorsam aus Liebe oder Ungehorsam aus Unwissenheit. Die Kinder Gottes, die zu
Christus gehören, dagegen werden Gott schauen und alle Segnungen erben, die schon
Grundlegung der Welt für sie bereitgestellt wurden: "Gesegnet im Heiligen Geist und
im Geist sind die Armen der Bruderschaft, denn sie sind die Auserwählten Gottes,
und ihnen gehört das Königreich des Himmels, in dem sie über die Menschensöhne
als Könige und Priester herrschen werden. Selig sind die, die wegen all des Bösen
trauern, das gegen die unschuldigen Geschöpfe Gottes wirkt, denn sie werden
getröstet werden. Selig sind die, die das humane Gesetz der Liebe halten, denn sie
sind die Sanftmütigen, die die Erde erben werden. Selig sind die, die hungern und
dürsten nach allem, was gerecht und heilig ist, denn sie werden die Wahrheit finden
und immer erfüllt sein. Gesegnet sind die Barmherzigen, denn sie werden die Gnade
erhalten und sein wie die Götter. Gesegnet sind die Reinen im Herzen, denn sie sollen
Gott erkennen und sehen. Selig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Kinder des
Lichts genannt werden." (EHGOC).
Weiter heißt es im EHGOC: "Wie ihr in diesem Leben Unrecht getan und Schaden
angerichtet habt in der großen Familie Gottes, so werden eure Seelen dafür angeklagt
werden. Denn der Satan bereitet einen Ort für das Böse und sein Gericht vor, und
niemand, der kein Gerechter ist, kann davor fliehen. Denn durch das Böse richtet und
verurteilt der Satan die Seelen von vielen. Wisset, dass die Blutschuld eines
Menschen oder eines Tieres das Verbrechen von Dämonen ist, denn es stammt vom
Bösen und Gott ist weit entfernt von denen, die auf diese Weise sündigen. Flieht vor
der Blutschuld und kümmert euch vielmehr um die unschuldigen Geschöpfe... fallt
nicht dem Urteil des Bösen zum Opfer, denn dieser verlangt Auge für Auge und
Leben für ein Leben, denn Rache und Vergeltung gehören nur diesem Bösen, der
behauptet, wie Gott zu sein, aber in Wahrheit ist er ein Lügner und der Vater der
Lüge. Denn ich sage euch, euer Vater-Mutter-Gott im Himmel sucht weder Rache
noch Vergeltung, sondern steht über den Gedanken selbsternannter falscher Götter,
die durch ihre Unwissenheit die Erde im Irrtum und in der Sünde beherrschen. Denn
welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis, oder wie kommt etwas
Sauberes und Reines von etwas Unsauberem und Unreinem? Ich sage euch, es kann
nicht geschehen... das Böse kommt aus der Wurzel des Bösen, und das Gute kommt
aus der heiligen Wurzel; kenne deine Wurzeln und sei frei von der Sklaverei und der
Knechtschaft Satans."

„Und das unsterbliche Leben umarmte mich und küsste mich. Und aus diesem
(Leben) ist der Geist in mir, und er kann nicht sterben, weil er Leben ist.“

Gemeint ist hier der Heilige Geist. Im Philippus-Evangelium heißt es: "Die vom
Geist gezeugt werden, schreien von ihrem (unteren) Ort nach dem (vollkommenen)
Menschen hinauf, nach dem Ziel der Verheißung, die von oben herabkommt. So ein
Mensch wird durch das Wort aus dem Mund des Vaters am Leben erhalten. Sobald
das Wort von oben herab kommt, kann sich der Mensch vom Wort, das durch den
Mund des Vaters geht, nähren, und vollkommen werden. So werden die
Vollkommenen durch den Kuss schwanger und gebären dann. Deshalb küssen auch
wir einander und empfangen die Schwangerschaft durch die Gnade, die wir uns
gegenseitig mitteilen."

Die Vollkommenen, die durch den Kuss schwanger und gebären, sind die, die den
Heiligen Geist und dessen Salbung empfangen. Jesus sagte: "Es steht geschrieben:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde
Gottes hervorgeht." (Matthäus 4:4). Der Gottgeweihte lebt von jeder Mitteilung, die
Gott ihm in direkter Herz-zu-Herz-, Geist-zu-Geist-Erfahrung schenkt. Gott ist Liebe,
deshalb ist die Liebe zu Gott die Lebensschnur, die uns an ihn bindet, so wie seine
Liebe zu uns ihn an uns bindet. Viele bestehen darauf, dass persönliche Vorstellungen
von Gott falsch sind, doch sie führen zu immer höheren Einsichten, bis die eigene
Göttlichkeit des Suchenden offenbart wird und er das Einssein mit dem Einen Leben
erlebt. Die Spötter einer persönlichen Annäherung an Gott als Person sind geistlich
kindisch und verraten durch ihre Worte, dass sie kaum auf dem Weg zur Einheit mit
dem All sind.
„Diejenigen, die mich sahen, waren erstaunt, weil ich verfolgt wurde. Und sie
dachten, ich sei verschluckt worden, denn ich kam ihnen wie ein Verlorener vor. Aber
meine Unterdrückung wurde meine Rettung. Und ich war ihre Verachtung, denn in
mir war kein Neid, da ich jedem Mann Gutes getan habe, der mich gehasst hat. Und
sie umringten mich wie verrückte Hunde, die ihren Herren unwissend angreifen.
Denn ihr Denken ist verdorben und ihr Verstand ist vom rechten Weg abgekommen.“

Seine Beobachter verurteilten Jesus, als er verhaftet, eingesperrt und hingerichtet


wurde. Solche Dinge könnten einem Sohn Gottes nicht passieren, beharrten sie, weil
sie erwarteten, dass Gott sicherstellte, dass ihnen so etwas nie passieren konnte.
Dabei sagen uns die Schriften und Yahshua selbst, dass die Propheten, die Gott
sandte, nahezu alle verschmäht, beleidigt, bespuckt, geschlagen, gesteinigt, verbrannt
und gekreuzigt wurde, obwohl, oder besser gesagt, weil sie ihnen die Wahrheit
brachten: "Oh, Jerusalem, Jerusalem, du böse Stadt, die die Propheten tötet, die in
Wahrheit zu dir gesandt werden, nur um sie zu steinigen. Wie oft hätte ich deine
Kinder zusammengebracht, so wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln
sammelt, wenn ihr nur auf mich gehört hättet! Seht, wegen eurer Herzen aus Stein ist
euer Haus nun einsam und trostlos. Denn ich sage euch wahrlich: Ihr werdet mich
fortan nicht sehen, bis ihr schreit: Heilig, heilig, heilig, gesegnet sind die, die
kommen im Namen des Gerechten." (EHGOC). Bei der Kreuzigung "lästerten sie
ihn... und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich
selbst! Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuz! Andere hat er gerettet,
sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König, so steige er jetzt vom Kreuz
herab, und wir werden an ihn glauben. Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt,
...denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn." (Matthäus 27:39-43). Auch seinen Jüngern
sagte er, dass die Welt sie hassen würde, wie sie auch ihn gehasst hat.

Durch seine Verfolgungen hat Yahshua aber letztlich den Tod besiegt und ist von den
Toten auferstanden, weil er nicht wie sie vom Ego regiert wurde, und weil sein
einziger Gedanke darin bestand, so vielen wie möglich Gutes zu tun, wurde er
verachtet und gehasst, weil sein Beispiel seinen Feinden offenbarte, was sie waren
waren: egoistisch und bösartig. Ihre eigenen Handlungen bewiesen die Wahrheit
seiner Worte: "Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer
ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen
schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid
fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso
haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind." (Matthäus 5:10-12).
Und im EHGOC: "außerdem muss in jedem einzelnen Kind des Menschen das
Geheimnis Gottes vollbracht werden, indem er stets das Licht bezeugt, für die
Wahrheit leidet, in den Himmel aufsteigt und den Geist der Wahrheit aussendet. Denn
dies ist der einzige Heilsweg... tut denen, die euch hassen, Gutes und segnet die, die
euch verfluchen, und betet für die, die euch verfolgen und Böses tun. Nur so könnt
ihr Kinder des Lichts und Nachfolger des heiligen Weges genannt werden."
„Aber ich trug Wasser in meiner rechten Hand, und ihre Bitterkeit ertrug ich durch
meine Süße.“

Yahshua besaß und besitzt das Wasser des Lebens. "Und er sagte zu mir: Es ist
vollbracht. Ich bin Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Wer nach der Quelle
des Wassers des Lebens dürstet, dem will ich umsonst geben." (Offenbarung 21:6).
Außerdem „trage“ er es in seiner „rechten Hand“, um es anderen zu geben, damit
auch sie ewig leben könnten. Denn er hatte versprochen: "Wer an mich glaubt, wie
die Schrift sagt, aus seinem Innersten werden Ströme lebendigen Wassers fließen."
(Johannes 7:38). Diese liebevolle Güte war die Süße, mit der er ihre bösen Absichten
und Machenschaften ertrug und in Liebe umkehrte.

„Und ich bin nicht gestorben, denn ich war nicht ihr Bruder, noch war meine Geburt
wie ihre Geburt.“

Yahshua sagte, wer seine wahre Mutter und seine Brüder und Schwestern und somit
das wahre Israel Gottes, sind: "Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine
Mutter und das sind meine Brüder! Denn wer den Willen tut meines Vaters im
Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter." Diejenigen, die ihn, wie auch
seine Nachfolger, lästern, verfolgen und zu töten suchen, sind die, die aus dem
Fleisch geboren sind, die den Geist der Welt in sich haben. Diejenigen, die seine
wahren Nachfolger sind, sind dagegen aus dem Geist (aus Gott) geboren und haben
den Geist Gottes in sich. Sie sind nicht von dieser Welt und gehören nicht zu ihr.
Daher sind die, die aus dem Fleisch geboren sind, auch nicht seine und unsere wahren
Brüder, sondern die, die aus Gott und seinem Geist geboren sind. Obwohl Yahshua
sagte, dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind, so sind die, die zu Christus
gehören, unsere wahren Brüder und Schwestern, und so wie alle Menschen, selbst
jene, die uns lästern, verfluchen und verfolgen, so sollen wir doch vor allem und
zuerst unsere wahren Brüder und Schwestern in Christus lieben: "Denn der
himmlische Vater ist hundertmal größer als alle Väter nach dem Samen und dem Blut,
und die irdische Mutter ist hundertmal größer als alle Mütter nach dem Körper, und
eure wahren Brüder sind all diejenigen, die den Willen eures himmlischen Vaters und
eurer irdischen Mutter tun und nicht die Brüder nach dem Blut. Doch ihr solltet den
himmlischen Vater auch in deinem Vater nach dem Samen sehen und deine irdische
Mutter in deiner Mutter nach dem Körper, denn sind sie nicht auch Kinder des
himmlischen Vaters und der irdischen Mutter? So sollt ihr auch eure Brüder nach dem
Blut lieben, so wie ihr alle eure wahren Brüder liebt, die mit den Engeln wandeln,
denn sind diese nicht auch Kinder des himmlischen Vaters und der irdischen Mutter?
Ich sage euch wahrlich, dass es einfacher ist, eure neuen Brüder zu lieben, als
diejenigen eures eigenen Hauses, die unsere Schwächen kennen und unsere Worte des
Zorns gehört haben und uns in unserer Blöße gesehen haben, denn sie kennen uns,
wie wir uns selbst kennen, und daher schämen wir uns." (Essener Frieden mit der
Familie).
„Und sie suchten nach meinem Tod und konnten ihn nicht erfüllen, denn ich war älter
als ihr Gedächtnis, und vergeblich warfen sie das Los gegen mich. Und die nach mir
kamen, suchten vergeblich, das Ehrenmal dessen, der vor ihnen war, zu zerstören.“

Die Auferstehung Yahshuas und sein Weggang aus Israel beendeten die Sache nicht.
Zweitausend Jahre lang gab es ununterbrochen diejenigen, die verzweifelt beweisen
wollten, dass er entweder ein falscher Prophet war, oder dass er nie existierte. So oder
so beabsichtigen sie, sein Ehrenmal zu zerstören. Doch sie und ihre Nachfolger haben
keinen Erfolg, tun aber trotzdem weiterhin das Werk ihres Vaters, des Teufels.
Yahshua sagte zu seinen Feinden: "Ich weiß, dass ihr Abrahams Nachkommen seid;
aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was
ich bei dem Vater gesehen habe; auch ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört
habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu
ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; jetzt
aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe,
die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures
Vaters. Sie sprachen nun zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben
einen Vater, Gott. Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr
mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch
nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum versteht ihr
meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater,
dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein
Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine
Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er
ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir
nicht. Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum
glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht,
weil ihr nicht aus Gott seid. Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir
nicht recht, dass du ein Samaritaner bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich
habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. Ich aber
suche nicht meine Ehre: Es ist einer, der sie sucht und der richtet. Wahrlich, wahrlich,
ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht
sehen in Ewigkeit. Die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen
Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand
mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du
etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Was machst du aus dir
selbst? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein
Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Und ihr habt ihn nicht
erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich
euch gleich sein: ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort.
Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und
freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und
hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Ehe Abraham war, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus
aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus." (Johannes 8:37-59).
„Denn der Geist des Allerhöchsten ist nicht vorhersehbar, und sein Herz ist allem
Wissen überlegen.“

Nur diejenigen, die den Weg der spirituellen Evolution beschreiten, können damit
beginnen, die Wege und Pläne Gottes zu verstehen, denn seine Wege und Absichten
gehen weit über die des irdischen Bewusstseins hinaus. Deshalb rät uns Gott: "Sucht
den HERRN, während er sich finden lässt! Ruft ihn an, während er nahe ist. Der
Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er
kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott,
denn er ist reich an Vergebung! Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und
eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher
ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als
eure Gedanken. Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht
dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass
sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort sein, das aus
meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es
bewirkt, was mir gefällt, und führt aus, wozu ich es gesandt habe. Denn in Freuden
werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden. Die Berge und die Hügel werden
vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände
klatschen." (Jesaja 55:6-12).

Die „Weisheit“ dieser Welt wird den geistigen Boden nicht bewässern und den guten
Samen, den der Sämann, der himmlische Vater-Mutter, in uns gesät hat, nicht zum
Wachsen und zur Frucht bringen können. Alle Weisheit ist allein bei Gott und ohne
ihn und sein heiliges Gesetz als Fundament wird jedes Haus (jeder Körper) zugrunde
gehen. "Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott." Oder: "Wo sind die
Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht
Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?" (1. Korinther 1:20; 3:19).
Ode 29
Der Herr ist meine Hoffnung, in ihm werde ich nicht in die Irre gehen. Denn
nach seinem Lob hat er mich gemacht, und nach seiner Güte hat er mir gegeben.
Und nach seiner Barmherzigkeit hat er mich erhöht, und nach seiner herrlichen
Schönheit hat er mich emporgehoben. Und er hat mich aus den Tiefen der Hölle
heraufgeführt, und aus dem Rachen des Todes hat er mich wieder hochgezogen.
Und ich habe meine Feinde überwunden, und er hat mich durch seine Gnade
gerechtfertigt. Denn ich glaubte an den Messias des Herrn, und es wurde mir
sichtbar, dass er der Herr ist. Und er zeigte mir sein Zeichen und führte mich in
seinem Licht, und er gab mir das Zepter seiner Macht, damit ich die Gedanken
der Heiden unterwerfe und die Macht der Mächtigen demütige. Damit ich durch
sein Wort Krieg führe und durch seine Kraft den Sieg erringe. Und der Herr
stürzte meinen Feind durch sein Wort, und er wurde wie die Stoppeln, die der
Wind verweht. Und ich lobte den Allerhöchsten, weil er seinen Knecht und den
Sohn seiner Magd erhöht hat. Alleluja.

Kommentar zu Ode 29.

„Der Herr ist meine Hoffnung, in ihm werde ich nicht in die Irre gehen.“

"Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem
Hirten und Aufseher eurer Seelen." (1. Petrus 2:25). Wie könnten wir aber in die Irre
gehen, wenn der Herr uns leitet durch seinen Geist? Durch ihn haben wir Hoffnung.
Sie ist eine der vier großen Kräfte, die uns zur Frucht Gottes bringen wird. Im
Philippus-Evangelium lesen wir dazu: "Die Ackerfrucht der Welt Bedarf des
Zusammenwirkens von vier Kräften. Eine Ernte wird in die Scheunen eingebracht,
nur durch die Wirksamkeit von Wasser, Erde, Wind und Licht. Ebenso besteht die
Frucht Gottes durch vier Kräfte: Glaube, Hoffnung, Liebe, und Erkenntnis. Unsere
Erde ist der Glaube, in dem wir Wurzel fassen. Das Wasser ist die Hoffnung, durch
sie ernähren wir uns. Der Wind ist die Liebe, durch sie wachsen wir. Das Licht aber
ist die Erkenntnis, durch sie reifen wir. Die Gnade ist ein Landmann. Die Frucht des
Landmannes sind Menschen, die hinaufgehen in die Höhe des Himmels." In 1.
Korinther 3:13 lesen wir: "Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die
Größte aber von diesen ist die Liebe." Die vierte Kraft, die Erkenntnis, die das Licht
ist, fehlt dort jedoch. Wenn wir zu Licht geworden sind, sind wir wie der erste
vollkommene (Licht-)Mensch, der Pigera Adamas, der Sohn Gottes, der Christus.
Dazu braucht es Glauben, "dass er (Gott) ist (existiert) und denen, die ihn suchen, ein
Belohner sein wird." (Hebräer 11:6), Glauben, dass er durch die Kraft des Heiligen
Geistes dazu in der Lage ist, uns zu einem vollkommenen Licht-Menschen zu
machen, UND, es auch tun wird! Es braucht Hoffnung, die daraus erwächst, dass wir,
wenn wir unseren alten Menschen betrachten, sehen und erkennen, was Gott bereits
an uns vollbracht hat, und wir daher voller Hoffnung und Glauben sein können, dass
er sein Werk nicht unvollendet lässt, sondern es auch vollendet.
Es braucht Liebe, nicht das, was die weltlichen Menschen darunter verstehen, eine
Liebe, die etwas als Gegenleistung erwartet, sondern wahre, göttliche Liebe, die kein
Geschöpf außer Acht lässt. Bedingungslose Liebe zu uns selbst, mit unseren Fehlern
und Unzulänglichkeiten, führt dazu, dass wir auch unsere Nächsten in
bedingungsloser Liebe so annehmen, wie sie in dem momentanen Zustand ihrer
seelischen und geistigen Entwicklung sind. Diese Liebe ist auch gleichzeitig das
Licht, das aus der Erkenntnis (Gottes) entspringt und wächst. Aus der Erkenntnis,
dass Gott sich in allen Ausdrucksformen des Lebens offenbart hat, weil er Leben im
Überfluss geben wollte, und damit alle Geschöpfe seine göttliche Liebe erfahren
können, da es keine größere Erfüllung gibt, im Himmel wie auf Erden. Diese Liebe
hat er uns durch seinen Sohn gezeigt und offenbart, er ist das Ziel, d.h. die
Vollendung, des heiligen Gesetzes der Liebe in all seiner Gnade und Schönheit.

„Denn nach seinem Lob hat er mich gemacht, und nach seiner Güte hat er mir
gegeben. Und nach seiner Barmherzigkeit hat er mich erhöht, und nach seiner
herrlichen Schönheit hat er mich emporgehoben.“

Gottes Lob bedeutet zweierlei: das Bewusstsein, dass Gott lobenswert ist, und das
tatsächliche Loben Gottes. Wenn ein Mensch seine Gedanken auf die wundersamen
Taten Gottes, in Bezug auf die Menschheit im Allgemeinen, und auf sich selbst im
Besonderen, richtet, kann er nicht anders, als mit Staunen und Liebe zu reagieren.
Wenn er dann Gott in seinem Herzen lobt, entweder in Worten oder in einer
Bewusstseinsbewegung, die nach oben, wenn auch wortlos, zu Gott hinstrebt, wird in
eine Verbindung mit Gott hergestellt. Letzten Endes geben wir Gott Ehre und Lob
durch unser Leben, das so geordnet sein sollte, dass wir umso schneller zur
Erkenntnis gelangen werden. Die Güte Gottes ist die Erkenntnis der reichlichen
Vorsehung Gottes in unserem Leben, die eine Antwort der liebenden Dankbarkeit und
das Bewusstsein einer gesegneten Schuld hervorruft: Die Verpflichtung, Gott vor
allem anderen zu suchen. Die Barmherzigkeit Gottes ist der Beweis für die Liebe
Gottes zu uns, insbesondere durch seinen Aspekt als göttliche Mutter. Sie bringt in
uns das Bewusstsein hervor, ein Sohn Gottes zu sein, und inspiriert uns, das Potenzial
in die Wirklichkeit umzusetzen. Die Erhöhung durch Gott bedeutet, dass jeder, der
ein bedeutendes Maß an spirituellem Erwachen hat, sich bewusst ist, dass Gott uns
durch viele Geburten zu sich hinaufgezogen hat, dass er uns durch den Prozess der
Wiedergeburt verwandelt. Sie bedeutet auch, dass wir durch ihn werden wie er, nicht
durch uns selbst. Im Philippus-Evangelium lesen wir:

"Gott ist ein Färber. Die Farben haften an den Dingen. Daher gehen die Farben, auch
wenn sie gut sind - sie heißen dann echt -, mit den Dingen zugrunde, wenn diese
vergehen. Aber die Dinge, die Gott färbt, werden durch Gottes Farben unsterblich, da
seine Farben unsterblich sind. So tauft Gott die Wesen, die er tauft, mit dem Wasser
der Unvergänglichkeit. Niemand kann etwas Unvergängliches wahrnehmen, außer er
wird selbst unvergänglich. Es ist mit der Wahrheit nicht so wie auf der Welt, wo der
Mensch die Sonne sieht, ohne selbst die Sonne zu sein, wo er den Himmel sieht und
die Erde und alles Übrige, ohne selbst Himmel, Erde und dergleichen zu sein.
Sondern im Reich der Wahrheit siehst du etwas von ihr und wirst selbst zu ihr. Du
siehst den Geist und wirst selbst zu Geist. Du siehst Christus: du wirst Christus. Du
siehst den Vater: du wirst zum Vater. Hier auf dieser Welt also siehst du alle Dinge,
siehst aber dich selbst nicht. In der anderen Welt jedoch siehst du dich selbst. Denn
was du dort siehst, das wirst du selbst."

Die Schönheit Gottes ist in der gesamten Schöpfung enthalten, und der Prozess der
universellen Evolution ist eine Manifestation der göttlichen Herrlichkeit. Die innere
Seite der Dinge ist sogar noch herrlicher als die äußere. Deshalb werden wir dazu
angeregt, uns nach innen zu wenden und diese innere Herrlichkeit zu erfahren. Das ist
wahre "Orthodoxie", denn das Wort leitet sich von orthodoxia ab, was "rechte
Herrlichkeit" bedeutet. Rechtgläubig zu sein bedeutet nicht, sich formulierten
verbalen Dogmen oder gar frommen Praktiken anzuschließen. Orthodoxie bedeutet
vielmehr, die Herrlichkeit Gottes in unserem Leben zu manifestieren, eine
Offenbarung der Wahrheit, dass der Herr in den Herzen aller Wesen wohnt. Einige
östliche Christen übersetzen orthodox mit „rechtes Loben“. Das ist zwar nicht
wörtlich genau, aber geistig sicherlich korrekt. All diese aufgeführten Qualitäten
werden in uns inspiriert und entwickelt, wenn das göttliche Bild und Gleichnis, das
von Ewigkeit her Teil unseres Wesens ist, durch unsere hingebungsvolle Suche nach
Gott hervorgebracht wird.

„Und er hat mich aus den Tiefen des Sheols heraufgeführt, und aus dem Schlund des
Todes hat er mich wieder hochgezogen.“

Sheol ist ein hebräisches Wort, das Grab, Grube, oder Unterwelt bedeutet. Es ist das
Reich der Toten. Hier benutzt der Odist Sheol, um den Bereich des geistigen Todes,
den Bereich der Unwissenheit, darzustellen. Alle, die nicht den Heiligen Geist
empfangen haben, und daher nicht mit der einzigen Quelle des Lebens und der
geistigen Erkenntnis, mit Gott, verbunden sind, sind geistig tot und sind damit schon
„im Schlund des Todes“. Im Philippus-Evangelium lesen wir: "Ein Heide kann im
Grunde nicht sterben. Er hat ja nie gelebt, so dass er sterben könnte. Aber wer an die
Wahrheit glaubt, der lebt, und er kann in Gefahr geraten zu sterben. Er lebt seit dem
Tag, an dem ihm Christus erschienen ist. Denn jetzt wird die Welt (für ihn) erst
wirklich erschaffen, blühen die Städte und wird das Tote beseitigt." Das Wort Heide
steht hier allgemein für alle, die noch nicht aus dem Geist wiedergeboren wurden.

„Und ich habe meine Feinde überwunden, und er hat mich durch seine Gnade
gerechtfertigt. Denn ich glaubte an den Messias des Herrn, und es wurde mir
sichtbar, dass er der Herr ist.“

Unsere Feinde sind die Mächte dieser Welt, manche nennen sie Archonten, oder
Dämonen, die uns mit allen möglichen fleischlichen Genüssen und Verlockungen in
ständiger Ablenkung halten wollen, damit wir unsere wahre geistige und göttliche
Natur nicht entdecken und zu unserer wahren Bestimmung und den Segnungen
gelangen, die Gott für uns schon vor Erschaffung der Welt bereitgestellt hat.
In den Schriften von Nag Hammadi heißt es, dass der erste (göttliche) Lichtmensch
geistig war, er wurde Pigera Adamas genannt. Er entstand am ersten Tag der
Schöpfung als Gott sprach: „Es werde Licht!“. Dies geschah in dem Moment, als der
Demiurg sich versündigte, indem er sagte, er allein sei Gott. Das von Yaldabaoth und
seinen Mächten erschaffene Abbild des ersten (Licht-)Menschen, das ihnen offenbart
wurde und nach dessen Bild sie den zweiten (psychischen oder seelischen) Menschen
erschufen, war die erste Trennung. Der (zweite) Mensch wurde geformt und gezeugt,
geformt von Yaldabaoth und seinen Archonten und Engeln (er war jedoch erst leblos
und unbeweglich), und gezeugt wurde er von Sophia und dem Heiligen Geist, denn
sie hauchten ihm den Lebensodem ein. Im selben Moment verlor der Demiurg seine
schöpferische Kraft und seine Schöpfung und der Mensch, war ihm im Denken
überlegen. Als sie dies merkten, waren sie eifersüchtig auf ihn und legten einen
Schlaf, d.h. eine Unwissenheit über seine wahre Herkunft und göttliche Natur, über
ihn. "Da ließ der HERR, Gott, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er
einschlief." (1. Mose 2:21). So wollte der Demiurg dafür sorgen, dass der Mensch ihn
anbetete anstatt den wahren Gott, und so wollte er den Menschen auf ewig
versklaven. Der wahre Gott hat jedoch in jeden Menschen einen Wunsch und ein
Verlangen gelegt, nach ihm zu suchen und sich wieder mit ihm zu verbinden. Der
dritte (physische, sterbliche) Mensch entstand dann, nachdem der zweite aus dem
Paradies vertrieben wurde, dies war die zweite Trennung. Die gnostischen Schriften
geben eine völlig neue Perspektive von der Genesis-Geschichte der Bibel und
entlarven den eifersüchtigen „Gott“ als den Demiurgen, der in Unwissenheit
erschaffen wurde und in Unwissenheit über die vergängliche Welt herrscht.

Wenn sich das Leben wirklich in uns manifestiert, werden wir uns dessen bewusst,
was uns verdunkelt und was uns erleuchtet. Indem wir das Licht der Finsternis
vorziehen, verbannen wir alles aus unserem Leben und Denken, was unserer Theosis,
oder Vergöttlichung, unserem Leben in Christus entgegensteht. Das bedeutet, dass
wir Yahshua glauben, als er sagte: "Wer mich sieht, sieht den Vater." (Johannes 14:9).
"Das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und Jesus Christus,
den du gesandt hast, erkennen" (Johannes 17:3). "Wer an mich glaubt, der glaubt
nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht
den, der mich gesandt hat." (Johannes 12:44-45).

„Und er zeigte mir sein Zeichen und führte mich in seinem Licht, und er gab mir das
Zepter seiner Macht, damit ich die Gedanken der Heiden unterwerfe und die Macht
der Mächtigen demütige. Damit ich durch sein Wort Krieg führe und durch seine
Kraft den Sieg erringe.“

Das göttliche Wort ist der Stab der Macht Gottes. Diejenigen, die es richtig
anwenden, werden alle törichten, negativen und zerstörerischen Gedanken
unterdrücken, die aus dem widerspenstigen Teil ihrer Natur, dem "Heidentum",
stammen. Wie mächtig unsere Gegner auch sein mögen, das Wort wird sie besiegen.
Denn wir müssen uns auf einen geistigen Kampf einlassen, mit dem Wort als unserer
unbesiegbaren Waffe.
Wenn wir durch das Wort die Herrschaft über alles, was sich uns widersetzt, und über
den Willen Gottes, für uns ergreifen, werden wir den Sieg erringen. Was ist dieses
Wort? "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Derselbe war im Anfang bei Gott. Alles ist durch ihn gemacht, und ohne ihn ist nichts
gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der
Menschen" (Johannes 1:1-4). Diejenigen, die dieses Wort anrufen, werden feststellen,
dass ihr innerstes Wesen Leben und Licht ist, in dem sie zur Vereinigung mit Gott
aufsteigen.

In Ode siebenundzwanzig haben wir gelesen, dass das Ausstrecken unserer Hände
(und Arme) sein Zeichen ist. In Ode Zweiundvierzig ist es noch deutlicher: „Ich
streckte meine Hände aus und näherte mich meinem Herrn, denn das Ausstrecken
meiner Hände ist sein Zeichen. Und mein Ausstrecken ist das aufrechte Kreuz, das
auf dem Weg des Gerechten aufgerichtet wurde.“ Das Zeichen ist also sowohl die
Ausdehnung unseres Geistes („Hände“) zu Gott, als auch das Kreuz. Das Kreuz ist
sowohl die visuelle Form als auch die Geste der Kraft, die als Kreuzzeichen bekannt
ist. Wenn wir durch Gottes Licht geführt werden, heißt das, dass wir es auch sehen,
wenn auch nur mit unserem geistigen Auge. Wie bereits zitiert, heißt es im Philippus-
Evangelium: "Im Reich der Wahrheit siehst du etwas von ihr und wirst selbst zu ihr.
Du siehst den Geist und wirst selbst zu Geist. Du siehst Christus: du wirst Christus.
Du siehst den Vater: du wirst zum Vater." Dasselbe gilt natürlich auch für das Licht.

„Und der Herr stürzte meinen Feind durch sein Wort, und er wurde wie die Stoppeln,
die der Wind verweht.“

Im EHGOC lesen wir, wie Yahshua die Versuchungen des Satans in der Wüste mit
dem Wort abwehrte. In dieser Version gab es noch eine vierte Versuchung, die in den
biblischen Evangelien entfernt wurde. Diese Versuchung war die einer schönen Frau.
Der Ehebruch und die Unzucht sind Sünden mit großen und verheerenden Folgen für
alle. Wie im Fall Kains und Abels oder auch dem der gefallenen Engel, die sich mit
den Töchtern der Menschen paarten, und die blutrünstigen Nephilim hervorbrachten,
entstand aus Ehebruch und Unzucht der Mord, denn die Frau im Physischen (und im
Geistigen die Seele), wird dem Ehebrecher ähnlich, dem ihr Herz gehört: "Zuerst kam
der Ehebruch, dann kam der Mord. Der Mensch wurde aus dem Ehebruch gezeugt,
ein Sohn der Schlange. Deshalb wurde er ein Mörder, genau wie sein Vater, die
Schlange, und tötete seinen Bruder. Jeder Verkehr, der zwischen einander ungleichen
Wesen stattfindet, ist Ehebruch. Die Kinder einer Frau, die sie gebiert, gleichen dem,
den sie liebt. Liebt sie ihren Gatten, gleichen Sie Ihrem Garten. Liebt sie einen
Ehebrecher, gleichen sie ihm. Es kommt oft vor, dass eine Frau nur dem Gebot
gehorchend mit ihrem Gatten schläft, dass ihr Herz aber bei dem Ehebrecher ist, mit
dem sie auch Verkehr hat. Dann gebiert sie ein Kind, das dem Ehebrecher gleicht. Ihr
aber, die ihr mit dem Sohn Gottes seid, liebt nicht die Welt, sondern liebt den Herrn,
damit das, was ihr zeugt, nicht der Welt, sondern dem Herrn ähnlich wird."
(Philippus-Evangelium).
Über die Abwehr der Versuchung mit dem Wort Gottes lesen wir im EHGOC: "Und
während Yeshua in der Wüste war, wurde er von Satan versucht... Und es geschah,
dass er danach hungrig und erschöpft war, und zu dieser Zeit und an diesem Ort kam
der Versucher zu ihm und sagte: Wenn du der wahre Sohn Gottes bist, gebiete, dass
diese Steine zu Brot gemacht werden. Du darfst essen und satt werden, denn steht
nicht geschrieben über dich, dass du feinsten Weizen und Honig speisen und aus dem
Felsen mit reinem Wasser gesättigt werden wirst? Aber Yeshua antwortete dem
Versucher und sagte: Ja, aber es steht auch geschrieben: Der Mensch soll nicht vom
Brot allein leben, sondern von jedem Gesetz, das aus dem Mund des Wahren Gottes,
des Ewigen Vaters, kommt. Und der Teufel schwieg eine Zeit und sagte kein Wort zu
Yeshua. Aber später erschien er Yeshua erneut mit einer Frau von überwältigender
Schönheit und Anmut und sagte zu ihm: Nimm sie wie deine eigene, denn ihr
Verlangen liegt auf dir, und du wirst Liebe und Glück und viel Freude haben im
Leben und sogar deine Kinder sehen, denn ja, steht nicht geschrieben: Es ist nicht gut
für den Menschen, dass er allein sein sollte.

Und Yeshua sagte mit erhobener Stimme zu dem Teufel: Weiche von mir, Satan, denn
es steht auch geschrieben: Lass dich nicht von der bloßen Schönheit einer Frau
verführen, denn alles Fleisch ist wie das Gras und die Blume des Feldes; das Gras
verdorrt und die Blume verblasst, aber das Gesetz des Ewigen bleibt für immer
bestehen, denn ich sage dir, was du bereits weißt, nämlich, dass ich gekommen bin,
um die geistigen Leiden der Menschen zu heilen, und der, der wirklich von Gott
geboren ist, behält seinen Samen in sich, denn er weiß das Gute von dem Bösen und
das Licht von der Finsternis zu unterscheiden. Ich stelle alle Dinge an ihrer
ursprünglichen Wurzel wieder her, damit alle wissen, dass der wahre Gott über dem
Bösen der Welt ist, denn aufgrund ihrer Unwissenheit leidet die Menschheit sehr und
die gesamte Schöpfung seufzt und weint und erwartet die Freiheit von der
Knechtschaft der Sklaverei der Sünde, in der du sie gefangen hältst. Und wieder war
Satan eine Zeit still, erschien aber ein drittes Mal und sagte: Komm, lass uns in die
heilige Stadt hinaufgehen, wo ich dich auf den höchsten Punkt des Tempels setzen
werde, hier im Haus deines Gottes. Wenn du der Sohn Gottes bist dann stürze dich
hinab, denn es steht geschrieben: Er wird dir seine heiligen Engel senden, und in ihrer
Hand werden sie dich tragen, damit du dich nicht an einem Stein stößt. Wieder sagte
Yeshua zu Satan: Es steht auch geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht
versuchen und sein heiliges Gesetz nicht auf die Probe stellen. Denn du kennst die
Allmacht des Vaters und die Heiligkeit seiner Gesetze, aber du hattest den
unmöglichen Traum, dein Königreich über das des Allerhöchsten zu errichten und
dich ihm gleich zu machen und hast damit viele Engel und die meisten Menschen
getäuscht. Und du weißt auch, dass deine Zeit begrenzt ist, denn dein Übel und deine
Lügen sollst du über dich und deinen Samen bringen, aber auch ich werde meinen
Samen zurück zu Gott bringen. Tu, was du tun musst, Satan, und tue es schnell, denn
dein Urteil ist nahe, und du sollst deiner Strafe nicht entgehen, die du für dich selbst
und alle, die deine Lügen lieben, vorbereitet hast.
Und wieder blieb der Satan stumm und ging wütend davon, aber nach einiger Zeit
kehrte er zum vierten Mal zurück und bot Yeshua alle Macht und Herrlichkeit seiner
Welt an, denn ja, seine Macht und Autorität war es, diese jedem, den er erwählte, zu
geben. Und er sagte zu Yeshua: Komm her, denn ich habe dir viel zu zeigen und viel
zu gewähren. Und er führte Yeshua auf einen sehr hohen Berg, auf dem man die
ganze Erde und ihre Täler in der Ferne sehen konnte. Und auf diesem Berg sah Satan
zwölf Städte und ihre Völker, ja die Königreiche der Welt und jedes materielle
Verlangen in ihnen, alles in einem kurzen Augenblick. Und der Erzfürst des Bösen
rühmte sich in seiner großen Macht und sagte zu Yeshua: Diese ganze Macht und all
diese Autorität, ja und alle Herrlichkeit darin, wie sie in meiner Welt zu finden ist,
und alles, was ich dir gezeigt habe, werde ich dir geben. Denn du weißt ja, dass alles,
was du siehst, für eine Zeit mir übergeben ist, und wem auch immer ich will, gebe ich
es, denn es steht geschrieben: Du sollst von Meer zu Meer herrschen, also sollst du
richten die Menschen mit Gerechtigkeit und die Armen mit Barmherzigkeit und ein
Ende der Unterdrückung herbei führen. Wenn du mich also anbeten willst, Yeshua,
wird dies alles hier dein sein. Und Yeshua sah Satan an, den Vater aller Lüge und den
falschen Gott allen Übels und aller Begierden, und sagte: Ich sage dir erneut, du
Unwissender, du kennst die Schrift gut, obwohl du viele der heiligen Wahrheiten
gefälscht und verdorben hast. Aber verstecke dich nicht hinter deinen verdrehten
Auslegungen der heiligen Dinge, denn du bist in der Finsternis und siehst und kennst
nicht das Licht, wie es heilige Männer sehen und kennen. Wegen deiner
Übertretungen flieht das heilige Gesetz vor dir, denn was heilig und rein ist, hat keine
Gemeinschaft mit Übel und Sünde, denn es gibt kein Licht in der Finsternis und keine
Wahrheit in der Lüge. Und du hast die Lüge als Wahrheit gelehrt und zu den Engeln
gesagt: Du allein bist Gott und es gibt niemanden außer dir, doch die Heilige Weisheit
sprach zu dir: Du lügst, Satan, denn der Ewige steht über allem. Denn du weißt, dass
geschrieben steht: Du sollst den Ewigen anbeten und nur ihm allein sollst du in aller
Reinheit des Herzens dienen. Du weißt zu gut, dass du eine Zeitlang die Autorität
über diese Welt hast, aber das Zeitalter kommt, in dem alles in die Ruhe eingehen und
deine Macht und Autorität enden wird, so wie jedes böse Werk aufhören und nicht
mehr sein wird. Denn anfangs habt ihr auch Adam all das angeboten, aber als er das
Gute anstatt das Böse wählte, obwohl du dachtest er würde es nicht tun, hast du
versucht, ihn und seinen Samen zu vernichten, ja sogar eine Flut hast du verursacht,
um die gesamte Heilige Schöpfung zu verderben, aber ich habe mit Adam und Adam
hat zu seinen Söhnen geredet, und Noah bereitete mit meinen Engeln eine Arche vor
und rettete einen heiligen Überrest der Schöpfung, und die Menschheit erblühte
wieder nach der Flut, aber die Zeit naht, wenn der Gerechte die Erde erben wird. Und
diejenigen, die die menschliche Liebe in sich haben, werden in allen Dingen
gedeihen, und du wirst nicht mehr über ihnen sein, noch wirst du die Macht haben,
die Schöpfung zu verderben.

Als Satan diese Dinge hörte, die Yeshua gesprochen hatte, schwieg er eine kurze Zeit
und beschloss dann, die Versuchungen zu beenden, und so wich er von Yeshua, da er
sicher war, dass dies der Sohn Gottes war, der das Gute vom Bösen und das Licht von
der Finsternis erkannte."
„Und ich lobte den Allerhöchsten, weil er seinen Knecht und den Sohn seiner Magd
erhöht hat.“

Deshalb preisen wir Gott und seine Offenbarung als das Wort, durch das wir erhöht
und mit der göttlichen Sohnschaft, dem Christus in uns, gekrönt werden.
Ode 30
Füllt euch mit Wasser aus der lebendigen Quelle des Herrn, denn sie ist euch
geöffnet worden. Und kommt alle, die ihr durstig seid, und trinkt und ruht euch
aus an der Quelle des Herrn. Denn sie ist lieblich und sprudelnd, und sie gibt der
Seele Ruhe. Denn ihr Wasser ist viel süßer als Honig, und die Waben der Bienen
sind nicht mit ihm zu vergleichen. Denn es floss von den Lippen des Herrn, und
es gab ihm einen Namen aus dem Herzen des Herrn. Und es kam unbegrenzt
und unsichtbar, und bis es in die Mitte gesetzt wurde, kannten sie es nicht. Selig
sind, die davon getrunken haben und dadurch geruht haben. Alleluja.

Kommentar zu Ode 30.

„Füllt euch mit Wasser aus der lebendigen Quelle des Herrn, denn sie ist euch
geöffnet worden. Und kommt alle, die ihr durstig seid, und trinkt und ruht euch aus
an der Quelle des Herrn.“

"Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in
Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle des
Wassers sein, das in das ewige Leben quillt" (Johannes 4:14). Die Quelle Gottes ist
eine innere Bewegung, die von Gott ausgeht, der im Kern unseres Wesens sitzt.
Daher ist der Ruf zur Quelle ein Aufruf, nach innen zu gehen und die Quellen des
Lebens in uns zu entdecken. Denn das Reich Gottes ist in uns und um uns. Auch der
unerschöpfliche Quell der göttlichen Liebe ist in uns. Wenn wir die Quelle des
lebendigen Wassers gefunden haben, können wir endlich ruhen von unserer rastlosen
nach der Erfüllung der inneren Leere, die wir krampfhaft und vergebens versucht
haben, sie mit nichtigen, vergänglichen Dingen zu füllen. Deswegen sagte er:
"Kommt zu mir, alle, die ihr arbeitet und schwer beladen seid, und ich werde euch
meine Ruhe geben. Ja, nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin
sanftmütig, ich bin menschlich, ich bin der Heilige Weg. Und dann werden eure
Seelen Ruhe finden, denn mein Joch ist gleichmäßig und leicht, und meine Last ist
leicht; denn ihr wisst, dass niemand den Vater kennt, der mich nicht zuerst kennt.
Wenn ihr mich nicht kennt und meine Gesetze ablehnt, werdet ihr auf keinen Fall in
meine Ruhe eingehen oder in Frieden und Lebensfreude kommen, denn meine Ruhe
ist das Leben für all diejenigen, die nach den ewigen Schätzen des Himmels suchen
und sich nicht um die Eitelkeit und den Ruhm der Welt sorgen." (EHGOC).

„Denn sie ist lieblich und sprudelnd, und sie gibt der Seele Ruhe. Denn ihr Wasser ist
viel süßer als Honig, und die Waben der Bienen sind nicht mit ihm zu vergleichen.
Denn es floss von den Lippen des Herrn, und es gab ihm einen Namen aus dem
Herzen des Herrn.“
Hier sehen wir, dass das lebendige Wasser so wundersam und angenehm ist, weil es
aus dem Mund des Herrn kommt und „einen Namen aus dem Herzen des Herrn“ in
sich trägt. Das ist das göttliche Wort, das sowohl bei Gott ist, als auch Gott ist.
Deshalb kann nichts für uns notwendiger sein als dieses Wort, das direkt aus der
Heiligen Weisheit Gottes, der Mutter des Universums, aus der alles entstanden und
hervorgegangen ist, entspringt. In Logion 15 des Thomas-Evangeliums heißt es:
"Wenn ihr den seht, der nicht geboren worden ist von einem Weib, so werft euch auf
euer Antlitz und verehrt ihn. Denn dieser ist euer Vater." Dieses Weib meint nicht
etwas eine fleischliche Mutter, sondern die Heilige Weisheit, den Heiliger Geist, die
Mutter des Universums, aus Sicht des Vater-Mutter jedoch ist sie die Tochter. Denn
sie war die erste, die der Vater-Mutter hervorbrachte, aus ihr ist alles andere
entstanden, selbst der Logos, der zweite Vater, aus Sicht des Vater-Mutter der Sohn.
In den gnostischen Schriften wird sie Barbelo genannt. Sie und der Sohn sind die
einzigen, die die ganze Fülle des Vaters erkennen können und in sich tragen. Im
EHGOC sagt Yahshua: "Ja, respektiert die Frau, denn die Frau ist die Mutter des
Universums, und alle Wahrheit der göttlichen Schöpfung ruht in ihr, sie ist die
Grundlage für alles Gute und aus ihr besteht die Mutterschaft. Ja, der Mann, der eine
Frau ehrt, ehrt seine eigene Mutter und Tochter, denn die Mutter ist an zweiter Stelle
als heiliges Wesen nach Gott." Das Wort kommt aus dem Herzen Gottes und führt uns
in dieses Herz zurück, indem es unser Herz damit erfüllt.

„Und es kam unbegrenzt und unsichtbar, und bis es in die Mitte gesetzt wurde,
kannten sie es nicht.“

Wie der Vater ist, so ist auch der Sohn, das Wort, unbegrenzt und unsichtbar, denn im
Sohn ist die Fülle des Vaters und der Vater hat ihm alles vermacht. Der Sohn, das
Wort, der auch die Tochter, d.h. der heilige Geist, ist, da beides in ihm vereint ist,
offenbarte sich nicht nur den Menschen, sondern allen Welten, sichtbar und
unsichtbar, und zwar so, dass sein wahres Wesen verborgen blieb. Nur denen, die ihn
als das Wort und den Sohn erkannten, offenbarte er sich als solches. Im Philippus-
Evangelium heißt es: Denn er zeigte sich nicht so, wie er wirklich war, sondern so
zeigte er sich, wie sie ihn würden sehen können. Den Großen erschien er groß, den
Kleinen klein. Den Engeln erschien er als Engel und den Menschen als Mensch. So
war das Wort vor allen verborgen." Da Yahshua denen ewiges Leben versprach, die
vom lebendigen Wasser trinken:

„Selig sind, die davon getrunken haben und dadurch geruht haben.“
Ode 31
Die Abgründe verschwanden vor dem Herrn, und die Finsternis wurde durch
sein Erscheinen vernichtet. Der Irrtum irrte und ging um seinetwillen unter, und
die Verachtung fand keinen Weg und wurde von der Wahrheit des Herrn
überflutet. Er tat seinen Mund auf und sprach Gnade und Freude, und er
sprach ein neues Lied des Lobes auf seinen Namen. Und er erhob seine Stimme
zum Allerhöchsten und brachte ihm die dar, die durch ihn Söhne geworden
waren. Und sein Angesicht wurde gerechtfertigt, denn so hatte es ihm sein
heiliger Vater gegeben. Tretet hervor, die ihr bedrängt worden seid, und
empfangt Freude. Und ererbt eure Seelen durch die Gnade und nehmt das
unsterbliche Leben zu euch. Und sie verdammten Mich, als Ich aufstand, Mich,
der nicht verdammt worden war. Und sie teilten meine Beute, obwohl ihnen
nichts zustand. Ich aber ertrug und schwieg und war still, damit ich nicht von
ihnen bewegt würde. Aber ich stand unerschüttert wie ein fester Fels, der von
den Wellen geschlagen wird und standhaft bleibt. Und ich ertrug ihre Bitterkeit
um der Demut willen, damit ich mein Volk erlöste und es unterwies. Und damit
ich die Verheißungen an die Patriarchen nicht ungültig mache, denen ich zum
Heil ihres Samens versprochen war. Alleluja.

Kommentar zu Ode 31.

„Die Abgründe verschwanden vor dem Herrn, und die Finsternis wurde durch sein
Erscheinen vernichtet.“

Der „Herr“, von dem hier die Rede ist, ist Yahshua, wie der Kontext später zeigt. Er
beseitigte alles, was die Menschen von sich selbst, voneinander, vom Universum und
von Gott trennte. Außerdem verbannte er alle Unwissenheit und brachte uns das Licht
der vollkommenen Erkenntnis. Er hat die Schlüssel zur Unterwelt an sich genommen
und den Tod und die Finsternis besiegt. Denn dort, wo das Licht ist, muss die
Finsternis weichen.

„Der Irrtum irrte und ging um seinetwillen unter, und die Verachtung fand keinen
Weg und wurde von der Wahrheit des Herrn überflutet.“

Der Irrtum wurde durch das Licht Christi enthüllt und schmolz in seiner Gegenwart
dahin. Denn er hat die Lügen des Teufels, durch die dieser die Menschen in Sünde
versklavt hatte, entlarvt und den Menschen das heilige Gesetz der Liebe
zurückgegeben, damit sie das Gute vom Bösen unterscheiden konnten. Er hat den
Menschen die unbegrenzte Liebe und Barmherzigkeit des Vaters gezeigt und die
Wahrheit, das heilige Gesetz, hat alle freigemacht, die sie erkannt und angenommen
haben.
„Er tat seinen Mund auf und sprach Gnade und Freude, und er sprach ein neues Lied
des Lobes auf seinen Namen.“

Wie gerade erwähnt, hat Yahshua, dadurch, dass er den Menschen die Liebe und
Barmherzigkeit des Vaters zeigte, sie von der Furcht und von der Vorstellung eines
strafenden und rächenden Gottes befreit und ihnen die nicht in Worten und Werten zu
messende Liebe und Barmherzigkeit des wahren Gottes gezeigt. Er hat ihnen gezeigt,
wie sehr sie von ihm geliebt werden, und hat dadurch das Fundament gelegt, dass sie
ihn in wahrer, furchtloser Liebe, zurücklieben können. Im Erkennen seiner Liebe zu
allen Geschöpfen empfingen die Menschen Gnade und Freude über einen solchen
herrlichen Vater. Dadurch wiederum entstand eine neue Art des Lobpreises, der nun
nicht mehr von Furcht vor Bestrafung motiviert war, sondern von tiefer inniger Liebe
und Dankbarkeit - jedenfalls bei denen, die imstande waren, ihr geistiges zu nutzen
und all die sichtbaren und unsichtbaren Wunder Gottes, die Einheit allen Lebens
überall, zu sehen.

„Und er erhob seine Stimme zum Allerhöchsten und brachte ihm die dar, die durch
ihn Söhne geworden waren. Und sein Angesicht wurde gerechtfertigt, denn so hatte
es ihm sein heiliger Vater gegeben.“

Die Jüngerschaft wurde zum Weg zum Vater, denn durch Yahshua, die Tür (Johannes
10:7, 9), konnten sie zu Gott zurückkehren. In ihrem eigenen Christusbewusstsein
wurden seine Jünger selbst zum Beweis dafür, dass er der Christus war. In seinem
Gebet der Fürbitte am Abend vor seinem Leidensweg sagte er: "Ich habe dich hier auf
der Erde verherrlicht und habe das Werk vollendet... Und jetzt verherrliche du mich,
Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir besaß, ehe die Welt war. Ich
habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.
Dir gehörten sie an, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.
Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir stammt; denn die
Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie
angenommen und haben in Wahrheit erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und
haben den Glauben gewonnen, dass du es bist, der mich gesandt hat. Ich bitte für sie;
nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast; denn sie
sind dein Eigentum, und was mein ist, ist ja alles dein, und was dein ist, das ist mein,
und ich bin in ihnen verherrlicht worden. Und ich bin nicht mehr in der Welt, doch sie
sind noch in der Welt, während ich zu dir gehe. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem
Namen, den du mir anvertraut hast, damit sie eins seien, so wie wir es sind... Ich habe
ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht zur Welt
gehören, wie auch ich nicht der Welt angehöre... Sie gehören nicht zur Welt, wie auch
ich nicht der Welt angehöre. Heilige sie in deiner Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt; und
für sie heilige ich mich, damit auch sie in Wahrheit geheiligt seien." (Johannes 17:4-
19)
„Tretet hervor, die ihr bedrängt worden seid, und empfangt Freude. Und ererbt eure
Seelen durch die Gnade und nehmt das unsterbliche Leben zu euch.“

Hier spricht Yahshua zu uns und ruft uns auf, in sein Licht zu treten, und aus Kummer
und Schmerz in die Freude des Vaters überzugehen. Unsere verlorenen Seelen werden
uns durch die göttliche Gnade zurückgegeben, und im Bewusstsein unseres ewigen
Geistes werden wir im Licht und Leben der Unsterblichkeit verweilen. Daher sagte
er: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch
Frieden geben. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig
und demütig im Herzen, und ihr werdet Frieden finden in euren Seelen. Denn mein
Joch ist gleichmäßig und leicht, und meine Last gering und lastet nicht ungleich."
(EDVL, Kap. 44).

„Und sie verdammten Mich, als Ich aufstand, Mich, der nicht verdammt worden war.
Und sie teilten meine Beute, obwohl ihnen nichts zustand. Ich aber ertrug und
schwieg und war still, damit ich nicht von ihnen bewegt würde. Aber ich stand
unerschüttert wie ein fester Fels, der von den Wellen geschlagen wird und standhaft
bleibt. Und ich ertrug ihre Bitterkeit um der Demut willen, damit ich mein Volk
erlöste und es unterwies.“

"Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er
war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für
nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert
wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen
zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine
Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf
seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert ward,
litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank
geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen
Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wen aber kümmert
sein Geschick? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die
Missetat seines Volks geplagt war. Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei
Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein
Betrug in seinem Munde gewesen ist." (Jesaja 53:3-9).

„Und damit ich die Verheißungen an die Patriarchen nicht ungültig mache, denen ich
zum Heil ihres Samens versprochen war.“

All dies geschah letztlich auch, um die Verheißungen zu erfüllen, die Gott durch seine
Propheten den Vorvätern Israels von Abraham, ja sogar von Adam an, gegeben hatte.
Denn Adam wurde bereits versprochen, dass der Sohn die Knechtschaft des Todes
beenden und den Garten Eden wiederherstellen würde. Dies ist im 1 st and 2nd Book of
Adam and Eve zu lesen, wie auch im EHGOC. Und wie Mose Israel aus Ägypten
führte, so würde Yahshua Israel aus dieser Welt in das göttliche Reich führen.
Ode 32
Den Seligen kommt die Freude aus ihrem Herzen und das Licht von dem, der in
ihnen wohnt. Und das Wort von der Wahrheit, die aus ihm selbst ist. Denn sie
sind gestärkt durch die heilige Kraft des Allerhöchsten, und sind unerschüttert
in Ewigkeit. Alleluja.

Kommentar zu Ode 32.

Hier sehen wir, dass die Urchristen eine Freude hatten, die aus ihrem Herzen kam,
und ihr Geist war erleuchtet von dem Licht, das von Gott ausging, der durch das Wort
und den Heiligen Geist, den Sohn und die Tochter des Vater-Mutter, in ihnen wohnte.
Darüber hinaus kannten sie das Wort, das von Gott selbst ausging und zu ihnen kam.
Alles Wahrhaftige und alles Gute, alles, was heilig und rein ist, kommt aus der
heiligen Wurzel des himmlischen Vater-Mutter. Und er gibt uns all dies umsonst,
wenn wir uns ihm wirklich und aufrichtig zuwenden. Er gibt uns all diese Kräfte,
nicht wie die Welt gibt, sondern in wahrer und reiner Form. Denn all diese Kräfte und
Eigenschaften können nicht außerhalb von uns gefunden werden, sie entstehen auch
nicht aufgrund von äußeren Bedingungen oder Reizen, sondern nur aus dem Inneren,
denn alles andere wäre nur ein minderwertiges Abbild dieser Kräfte und vom Geist
der Welt beseelt, und nicht vom Heiligen Geist.

"Freuen darf sich, wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht; denn Gott wird ihm
den Siegeskranz geben, das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben.
Wenn ein Mensch in Versuchung gerät, soll er nicht sagen: Gott hat mich in
Versuchung geführt. So wie Gott nicht zum Bösen verführt werden kann, so verführt
er auch niemand dazu. Es ist die eigene Begehrlichkeit, die den Menschen ködert und
einfängt. Wenn jemand ihr nachgibt, wird die Begehrlichkeit gleichsam schwanger
und gebiert die Sünde. Und wenn die Sünde ausgewachsen ist, bringt sie den Tod
hervor. Meine lieben Brüder und Schwestern, lasst euch nicht irreführen! Lauter gute
Gaben, nur vollkommene Gaben kommen von oben, von dem Schöpfer der Gestirne.
Bei ihm gibt es kein Zu- und Abnehmen des Lichtes und keine Verfinsterung. Aus
seinem freien Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit, durch die Gute
Nachricht, ein neues Leben geschenkt. So sind wir gleichsam die Erstgeborenen
seiner neuen Schöpfung." (Jakobus 1:12-18).
Ode 33
Wieder eilte die Gnade, senkte sich zur Unterwelt nieder und stieg in sie herab,
um sie zu entleeren; und sie tilgte das Verderben vor sich aus und vernichtete all
ihre Zurüstung. Dann trat sie auf eine Höhe, ließ ihre Stimme erschallen von
einem Ende der Erde bis zum andern, und sie zog alle, die auf sie hörten, an sich
heran, und keiner erschien als Sünder. Sondern unter einem Geschlecht von
Vollkommenen stand sie, verkündete, predigte und sprach: Wendet euch her, ihr
Menschensöhne, kommt, ihr Töchter, und verlasst die Wege der Unterwelt! Und
naht euch mir: Ich will zu euch eintreten und euch aus der Vernichtung
herausführen, Ich will euch die Wege der Wahrheit lehren, damit ihr nicht ins
Verderben geratet und untergeht. Hört auf mich und lasst euch erretten, Ich, die
Gnade Gottes, rede unter euch; und durch mich werdet ihr erlöst und selig:
(Denn) ich bin euer Richter. Und die mich anziehen, werden nicht verworfen,
sondern sollen ein neues, unsterbliches Leben besitzen. Meine Auserwählten
wandeln in mir, und ich lehre sie meine Wege, und die nach mir verlangen, ihnen
gebe ich Vertrauen auf meinen Namen. Alleluja.

Kommentar zu Ode 33.

„Wieder eilte die Gnade, senkte sich zur Unterwelt nieder und stieg in sie herab, um
sie zu entleeren; und sie tilgte das Verderben vor sich aus und vernichtete all ihre
Zurüstung.“

Eine andere Übersetzung des Anfangs dieser Ode lautet: "Und die Gnade eilte und
verließ den Verderber und stürzte sich auf ihn, um ihn zu vernichten. Und er richtete
vor ihm völlige Zerstörung an und verwüstete sein ganzes Heer." In Anbetracht der
anschließenden Selbstzerstörung des Verderbers hat die Gnade ihn offensichtlich
geblendet und in sein Verderben geführt. Da dem Demiurgen durch die Heilige
Weisheit angekündigt wurde, dass er und seine Herrschaft durch den Sohn des
Menschen zertreten werden würden, existierte er in ständiger Angst, wer dieser sein
mochte und wann er erscheinen würde, um ihn zu entmachten. Dadurch, dass der
Demiurg ihn, den Sohn, durch seine Handlanger umbringen ließ, - wobei Yahshua
sein Leben aus freien Stücken niederlegte, um das Motiv der reinen Liebe zu wahren,
und den Menschen zu zeigen, dass sie sich gegen das heilige Gesetz der Liebe und
gegen den Vater-Mutter versündigt hatten – tat er, wie alles, auch dies in
Unwissenheit, dass er damit den Plan des Vater-Mutters vollendete und sich sein
eigenes Grab schaufelte. Dies ist ein mächtiges Zeugnis dafür, in welch unendlich
großen Segen der Vater-Mutter das, was der Demiurg und die Seinen als Fluch über
die Menschen bringen wollten, durch den Heiligen Geist verwandelt. Denn wie
bereits erwähnt, wirkt der Heilige Geist im Offenbaren, der sichtbaren Welt, so, dass
er die irdischen Mächte verblendet, so dass sie ungewollt und unwissend den
Heiligen dienen.
In den gnostischen Schriften lesen wir, dass sich der erste Mensch, der vollkommene
Lichtmensch, der Sohn Gottes, dem Demiurgen und seinen Mächten offenbarte, so
wie es auch seine Mutter Sophia tat, um ihm zu zeigen, dass er nicht aus sich selbst
entstanden ist, dass jemand vor ihm existierte, und dass er seine Schöpfungen nicht
aus sich selbst hervorbrachte. Auch dies ist ein Akt der Gnade Gottes, denn der
Demiurg dachte zuerst, er wäre allein und es sei niemand außer ihm, da seine Mutter
Sophia ihn aus dem „Pleroma“, der Allheit oder Fülle der Fülle des Vater-Mutters, die
sein wahres Abbild sind, entfernt hatte und sein Geist allein „über den Wassern
schwebte“, wie es auch in der Bibel-Genesis zu lesen ist. Doch der Demiurg blieb
weiter in seiner Unwissenheit und entschied sich in seiner Überheblichkeit, dass er
niemanden brauche, und er sagte zu all seinen Mächten: Ich bin der einzige Gott, es
gibt niemanden außer mir. Diesen Geist finden wir heute auch in sehr vielen
Menschen, die in ihrer Unwissenheit behaupten, sie bräuchten Gott nicht, da sie nur
das Materielle sehen und denken, sie hätten alles, was sie brauchen, aus und durch
sich selbst erarbeitet. Dies ist der widersätzliche Geist, wie er in den gnostischen
Schriften genannt wird, der Geist der Welt, der im Gegensatz zum Heiligen Geist, der
uns Kraft und Liebe gibt, die Menschen in Furcht und Feigheit (gegenüber der dem
Licht und der Wahrheit) gefangen hält: "Denn Gott hat uns nicht einen Geist der
Furchtsamkeit [Mutlosigkeit, Feigheit] gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und
der Zucht." (2. Timotheus 1:7)

Es gibt nämlich eine Kraft der Gerechtigkeit im Universum, die nicht rachsüchtig ist,
sondern die Wahrheit der Dinge ans Licht bringt und die Dunkelheit vertreibt. Diese
Kraft ist der Heilige Geist. Im Philippus-Evangelium wird erklärt, dass während der
Vater und der Sohn an allen Orten, d.h. im Offenbaren (der sichtbaren, vergänglichen
Welt) und im Verborgenen (der unsichtbaren, ewigen Welt), immer dieselben sind,
der Heilige Geist im Offenbaren anders wirkt als im Verborgenen. Denn im
Offenbaren macht er die Kinder des Verderbers den Heiligen, den Kindern Gottes,
dienstbar. Wir lesen dort: "Der Vater und der Sohn sind einfache Namen. Der Heilige
Geist ist ein doppelter Name. Denn die ersteren sind dieselben an allen Orten: im
Oben und Unten, im Nicht-Erscheinenden (Verborgenen) und im Erscheinenden
(Offenbaren). Der Heilige Geist aber ist (anders) im Erscheinenden - im Unten - als
im Nicht-Erscheinenden - im Oben. Die bösen Mächte dienen (ungewollt) den
Heiligen. Die bösen Mächte werden vom Heiligen Geist verblendet, damit sie
glauben, sie dienten einem Menschen der Welt, während sie doch einem Heiligen
dienen. So bat z.B. ein Jünger den Herrn eines Tages um ein irdisches Gut. Der Herr
sprach: Bitte nur deine Mutter (den Heiligen Geist), und sie wird dir von den dir
fremden Dingen mitteilen."

„Dann trat sie auf eine Höhe, ließ ihre Stimme erschallen von einem Ende der Erde
bis zum andern, und sie zog alle, die auf sie hörten, an sich heran, und keiner
erschien als Sünder. Sondern unter einem Geschlecht von Vollkommenen stand sie,
verkündete, predigte und sprach:“
Eine andere Übersetzung dieses Verses lautet: „Und er stand auf einem hohen Gipfel
und schrie laut, von einem Ende der Erde bis zum anderen. Und er zog alle, die ihm
gehorchten, zu sich, und er erschien nicht als der Böse. Es stand aber die
vollkommene Jungfrau, die verkündete und rief und sprach:“ Für viele, wenn nicht
sogar für die meisten, erschien und erscheint er nicht als der Böse, denn "der Satan
verkleidet sich als ein Engel des Lichts" wie es in der Bibel heißt. Die Versuchungen
und Verlockungen des Satans, die in Wahrheit natürlich nichts als Lügen und
Täuschungen sind, sind für den Unwissenden wie ein 6er im Lotto und die Erfüllung
all seiner Träume, so wie die Schlange die Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut
und Böse für Eva appetitlich und ansprechend aussehen ließ, die aber letztlich zu
ihrem Tod führte, und dem Tod aller Menschen nach ihnen. Deswegen heißt es ja,
dass in Adam alle starben und sterben, in Christus aber wieder lebendig gemacht
werden. Der Wissende also durchschaut sie, und wehrt sie mit dem Wort, der
Erkenntnis, ab. Beide Übersetzungen sind denkbar und machen Sinn, denn genauso
wie die Gnade ihn Person von Yahshua die Wahrheit von einem Ende der Erde bis
zum anderen ausrief und verkündete, so schrie und weinte der Verderber gewiss von
einem Ende der Erde bis zum anderen. Und genauso wie Yahshua die Seinen, die
verlorenen Schafe, die seine Stimme hören und die Wahrheit erkennen, wenn sie
gesprochen wird, zu sich rief, so rief auch der Satan die Seinen zusammen, in Angst
davor, sie zu verlieren.

„Wendet euch her, ihr Menschensöhne, kommt, ihr Töchter, und verlasst die Wege der
Unterwelt! Und naht euch mir: Ich will zu euch eintreten und euch aus der
Vernichtung herausführen, Ich will euch die Wege der Wahrheit lehren, damit ihr
nicht ins Verderben geratet und untergeht.“

Die Kraft der Unvergänglichkeit, die vollkommene Jungfrau, die kosmische


Ordnungsmacht, welche der Heilige Geist ist, ruft uns immer wieder in den Tiefen
unseres Seins und auch außerhalb von uns an und fordert die ganze Menschheit auf,
zu ihrem Licht zu kommen, die Dunkelheit des Verderbers hinter sich zu lassen und
sich ihr zu nähern. Auch in Prediger 24:26 ruft sie: "Kommt herüber zu mir."
Diejenigen, die dem Ruf folgen, werden mit dem Heiligen Geist erfüllt und von ihr
aus der Finsternis der geistigen Zerstörung herausgeführt. Sie wird ihnen die Augen
ihres Geistes öffnen und sie "weise machen auf den Wegen der Wahrheit", denn sie ist
der Geist der Wahrheit (Johannes 14:17). Ohne den Geist der Wahrheit werden wir in
der Lüge bleiben, als Sklaven der Sünde und des Verderbers.

„Hört auf mich und lasst euch erretten, Ich, die Gnade Gottes, rede unter euch; und
durch mich werdet ihr erlöst und selig: (Denn) ich bin euer Richter. Und die mich
anziehen, werden nicht verworfen, sondern sollen ein neues, unsterbliches Leben
besitzen.“

Die Belehrung und Erleuchtung durch den Heiligen Geist ist eine zutiefst innere
Angelegenheit, und ihr Weg allein ist der Weg der Glückseligkeit. Sie ist auch
Richterin und teilt uns ihr Urteil über unsere Wege mit.
Aber sie befähigt uns auch, uns ihren Wegen anzugleichen. Das Wort, das heilige
Gesetz, ist unser Richter: "denn das Heilige Gesetz dient seit den Tagen von Adam
und Eva als Richter über die Lebenden und die Toten, denn wer auch immer auch nur
die geringste dieser Seelen Gottes mit Verachtung behandelt, tut dasselbe mir... So ist
das heilige Gesetz ein zweischneidiges Schwert: Durch das Gesetz wirst du dich
entweder selbst zerstören, oder du wirst Gott sehen." (EHGOC). Das ist die wahre
Bedeutung von Matthäus 25, denn alle Geschöpfe Gottes haben denselben
Lebensodem bekommen und sind alle Brüder, da sie dieselbe Mutter und denselben
Vater haben. Daher tun wir das, was wir auch nur dem geringsten seiner Geschöpfe
antun, auch dem Sohn und dem Vater. Die Worte Yahshuas in Matthäus 25 beweisen
auch ganz klar, dass es immer nur ein einziges, ewiges Gesetz gab: Das Gesetz der
Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen Lebens.

„Meine Auserwählten wandeln in mir, und ich lehre sie meine Wege, und die nach mir
verlangen, ihnen gebe ich Vertrauen auf meinen Namen.“

Dies allein ist der Weg des Lebens: In Gott leben, die Wege Gottes kennen und Gott
durch sein Wort erkennen. Dies ist die Bedeutung von Yahshuas Worten: "Ich bin der
Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich."
Ode 34
Es gibt keine Verstocktheit bei Einfalt des Herzens, noch gibt es ein Unglück bei
rechter Gesinnung; auch ist kein Sturm in der Tiefe einer erleuchteten Vernunft.
Wer ganz von Vollkommenheit umgeben ist, kennt keine Trennung oder Teilung
in sich. Das Untere ist ein Abbild des Oberen; denn das Obere ist alles, das
Untere ist nichts; sondern nur in der Einbildung derer ist es so, in denen die
Erkenntnis nicht wohnt. Die Gnade ist euch zur Erlösung offenbart worden:
Glaubt, so werdet ihr erlöst werden und leben! Alleluja.

Kommentar zu Ode 34.

„Es gibt keine Verstocktheit bei Einfalt des Herzens, noch gibt es ein Unglück bei
rechter Gesinnung.“

Jammern und Klagen über die Themen oder andere Schwierigkeiten des alltäglichen
und des spirituellen Lebens ist ein Zeichen dafür, dass jemand entweder nicht in der
Lage oder nicht willens ist, das leichte Joch des minimalistischen und einfachen
Lebens zu tragen. Und warum? Aufgrund von Wünschen und Einstellungen, die im
Widerspruch zu echtem spirituellem Streben stehen, dem Zustand, den der heilige
Jakobus doppelgesinnt oder zwiegespalten nennt (Jakobus 4:8), der sowohl das
Materielle als auch das Spirituelle, das Heilige und das Profane, das Reine und das
Unreine will, was jedoch nicht möglich ist, da sich die beiden Herren, Gott und
Satan, nicht vermischen lassen. Das griechische Wort, das Jakobus verwendet, ist
dipsuchos, was soviel bedeutet wie wankelmütig, unsicher, zweifelnd und gespalten
in den Interessen (vor allem in letzterem). Es kann auch bedeuten, dass man zwei
Seelen hat, dass man ein geistiger Schizophrener ist. (Das Wort, das der Heilige
Jakobus verwendet, ist dipsuchos, "zwiegespalten".) Ein solcher Mensch leidet, er
reißt sich selbst auseinander, weil er kein wirkliches Ziel hat, sondern nur den
Wunsch nach der Anerkennung anderer.

Im EHGOC lesen wir: "Alle Übel, unter denen die Menschen leiden, werden durch
Dinge veranlasst, die außerhalb von ihnen liegen... Ein Kind stirbt, ein Vermögen
geht verloren, Haus und Feld verbrennen, und alle Leute sind hilflos und schreien
auf: Was soll ich jetzt nur tun? Was wird mir nun geschehen? Wird dies endlich
einmal ein Ende nehmen? Solche Worte gebrauchen jene, die über Ereignisse, die
ihnen zustoßen, jammern und jauchzen, Ereignisse, auf die sie keinen Einfluss haben.
Wenn wir also über etwas klagen, was gar nicht in unserer Macht liegt, dann gleichen
wir einem kleinen Kind, das weint, wenn die Sonne am Horizont untergeht. Es wurde
von alters her gesagt, du sollst nichts begehren, was deinem Nächsten gehört, ich aber
sage euch heute, ihr sollt nichts begehren, was nicht in eurer Macht liegt. Denn nur
das, was in dir ist gehört wirklich dir, und das, was außerhalb von dir ist, gehört
einem anderen.
Darin liegt Glück: Zu wissen, was dein ist und was nicht dein ist. Wenn du dir ewiges
Leben wünschst, halte an der Ewigkeit in dir fest und greife nicht nach den Schatten
der Welt der Menschen, in denen die Saat des Todes steckt. Ist nicht alles, was
außerhalb von dir geschieht auch außerhalb deiner Macht? Ja, so ist es. Hast du es
dann nicht in deiner Macht, alles, was geschieht, im Lichte von Weisheit und Liebe
zu behandeln, statt in Trauer und Verzweiflung? Ja, so ist es. Kann dich irgendein
Mensch hindern, so zu handeln? Niemand kann es. Dann sollst du auch nicht
aufschreien: Was soll ich jetzt nur tun? Was wird mir nun geschehen? Wird dies
endlich einmal ein Ende nehmen? Denn was auch immer geschieht, sollst du im
Lichte von Weisheit und Liebe beurteilen und alle Dinge mit den Augen der Engel
betrachten. Denn dein Glück danach abzuwägen, was dir alles zustoßen könnte,
macht dich zum Sklaven. Aber den Engeln gemäß zu leben, die in dir sprechen,
bedeutet frei zu sein. Du sollst in Freiheit leben als wahrer Sohn Gottes und dein
Haupt nur vor den Geboten und der göttlichen Ordnung beugen. Wisse, dass niemand
zwei Herren dienen kann. Du kannst nicht die Reichtümer der Welt begehren und
gleichzeitig das himmlische Reich besitzen. Du kannst nicht wünschen, Land zu
besitzen und Macht über Menschen zu haben und gleichzeitig das himmlische Reich.
Reichtum, Land und Macht, diese Dinge gehören niemand, denn sie sind von dieser
Welt. Aber das Reich der Himmel ist für immer dein, denn es ist in dir. Und wenn du
begehrst und suchst, was dir nicht gehört, dann wirst du gewiss das verlieren, was
wirklich dein ist. Ich sage euch wahrlich, dass nicht gegeben oder empfangen wird
für nichts, denn alles in der Welt der Menschen und der Engel hat einen Preis.
Glaubst du, du erhältst solche Dinge für nichts? Wenn ein Mensch zwei Herren hat,
wird er entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem eine
halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott und gleichzeitig der Welt
dienen. Vielleicht versiegt dein Brunnen, köstliches Öl wird vergossen, dein Haus
brennt nieder, deine Ernte verdörrt: Aber trotzdem begegnest du dem, was dich
betrifft, mit Weisheit und Liebe. Der Regen wird den Brunnen wieder füllen, Häuser
können wieder aufgebaut werden, neue Saat kann gesät werden. Alle diese Dinge
gehen vorüber, kommen wieder und vergehen erneut. Aber das himmlische
Königreich bleibt in Ewigkeit und wird nicht vergehen. Darum tauscht nicht das, was
ewig ist, für etwas ein, was in einer Stunde vergeht. Darum sage ich euch,
verschwendet keinen Gedanken daran, weltliche Güter anzuhäufen, Besitz, Gold und
Silber, denn dies bringt nur Verderben und Tod. Denn je größer dein Geldschatz ist,
desto dicker werden die Wände deines Grabes sein. Öffne die Fenster deiner Seele
weit und atme die frische Luft eines freien Menschen! Es ziemt sich nicht für den
Sohn eines Königs, nach einem Narrenzepter in der Gosse zu gieren. Nimm denn
deinen Platz an der Festtafel ein und mache deinem Erbe ehre. Denn in Gott leben
wir und gehen voran und haben in ihm unser sein. Wahrlich, wir sind seine Söhne
und er ist unser Vater. Nur der ist frei, der lebt, wie zu leben wünscht, der in seinen
Handlungen nicht behindert ist und dessen Wünsche ihr Ziel erreichen. Wer keinen
Einschränkungen unterliegt, ist frei, aber wer bedrängt und behindert werden kann,
ist gewiss ein Sklave. Nur jener Mensch der nichts begehrt, was anderen gehört ist
frei. Und was gehört euch, meine Kinder? Nur das Himmelsreich in euch, wo das
Gesetz eures himmlischen Vaters wohnt, ist euer.
Das Himmelreich ist wie ein Kaufmann, der gute Perlen sucht, und als er eine Perle
von hohem Wert fand, ging er hin und verkaufte alles, was, er besaß, und kaufte sie.
Und wenn diese kostbare Perle dein ist für immer, warum verschacherst du sie für
Kieselsteine? Wisse, dein Haus, dein Land, deine Söhne und Töchter, alle Freuden
des Glücks und die Sorgen schwerer Prüfungen, ja sogar die Meinung, die andere von
dir haben. Alle diese Dinge gehören dir nicht. Und wenn du diese Dinge begehrst und
an ihnen festhältst und dich um sie sorgst und dich aufregst, dann bist du in Wahrheit
ein Sklave, und in Sklaverei wirst du bleiben."

Wenn der Geist rein ist, sind die Gedanken „aufrecht“, in dem Sinne, dass sie
wahrhaftig und auf die ewigen Dinge ausgerichtet sind, sich buchstäblich mit Freude
auf dem evolutionären Pfad nach oben bewegen und glücklich die Bedingungen und
Anforderungen erfüllen, um Erleuchtung und Befreiung des Geistes zu erlangen. Für
sie gibt es keine Hindernisse; nichts kann sie davon abhalten, ihr Ziel zu erreichen.
Tatsächlich gibt es Hindernisse, aber der Wille und das Streben der Suchenden tragen
sie so leicht über alle Hindernisse hinweg, dass es ist, als würden sie nicht existieren.
Die meisten Dinge, die den spirituell Suchenden behindern, sind Trugbilder,
Illusionen und Täuschungen, die nur in seinem Geist erscheinen. Der Suchende muss
entscheiden, ob er ihnen Einfluss oder Wirkung zugestehen will oder nicht. Dies
macht den Unterschied zwischen Misserfolg und Erfolg aus.

„auch ist kein Sturm in der Tiefe einer erleuchteten Vernunft.“

Es gibt keine Verwirrung oder Ablenkung für diejenigen, die zentriert bleiben und in
den erleuchteten Gedanken eines erleuchteten Geistes eintauchen. Das wirksamste
und daher sicherste Mittel, dies zu tun, ist die ständige geistige Wiederholung von
Soham im Takt unseres Atems ("Er ist Ich", Vedantisches Mantra, des unbewusst von
jedem Lebewesen durch das Atmen geäußert wird). Soham bedeutet auch „Ich bin,
der ich bin.“ und letztlich auch den Ausspruch „Der Vater und ich sind Eins.“ Das ist
der höchste erleuchtete Gedanke. Wenn wir es geschafft haben, alle Dinge und alles,
was uns zustößt im Licht von Weisheit und Liebe zu betrachten, dann kann uns nichts
aus der Bahn werfen. Wir ändern die Dinge, die wir ändern können, und akzeptieren
die Dinge, die wir nicht ändern können. Gott schenkt uns dann die Weisheit, beides
voneinander unterscheiden zu können.

„Wer ganz von Vollkommenheit umgeben ist, kennt keine Trennung oder Teilung in
sich.“

Wer ganz von Vollkommenheit umgeben ist, der ist in der Gegenwart Gottes, wo es
keine Trennung oder Teilung gibt, sondern alles eins und miteinander verbunden ist.
Je mehr wir in seiner Gegenwart sind, durch Meditation und Gebet, desto mehr sind
wir von Vollkommenheit umgeben. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Gott uns
zu Göttern macht. Denn wie bereits im Philippus-Evangelium gelesen, werden wir zu
dem, was wir im Verborgenen sehen: Sehen wir Geist, werden wir Geist, sehen wir
Licht, werden wir Licht, sehen wir Christus, werden wir Christus.
Darüber hinaus zeigt uns dieser Vers, dass eine erfolgreiche spirituelle Praxis eine
vollständige Umgebung mit den höchsten Elementen erfordert. Wir müssen uns mit
göttlichen Gedanken und mit Dingen umgeben, die uns inspirieren, auf das Ziel der
Selbstverwirklichung zuzugehen. Das äußere und innere Leben muss stimmig und
von einer einzigen, positiven Qualität sein. So haben es auch die frühen Nachfolger
Yahshuas gemacht, sie haben sich aus dem Sündenpfuhl, den Städten mit ihren
schlechten Einflüssen auf den Menschen, zurückgezogen und sich einen heiligen
„Garten der Bruderschaft“ geschaffen, wo alle dasselbe Ziel der Vervollkommnung
hatten und alle gemeinsam den Vater priesen. Sonst geht es schnell rückwärts, nicht
vorwärts. Nur wenige können sich von den scheinbaren Errungenschaften der
Zivilisation und ihren scheinbaren Sicherheiten und Vorzügen lösen, und das nur,
weil sie sich nicht von Sorgen um das Morgen loslösen und ganz im Gottvertrauen
leben können, wo er doch er unser Versorger ist. Doch wir müssen die innere und
äußere Umgebung schaffen, die den Erfolg im spirituellen Leben garantiert, und sie
beständig und vollständig halten. Yahshua sagte: "Niemand, der seine Hand an den
Pflug gelegt hat und zurückschaut, ist tauglich für das Reich Gottes" (Lukas 9:62).

„Das Untere ist ein Abbild des Oberen; denn das Obere ist alles, das Untere ist
nichts;“

Das Untere ist die Erde, das Vergängliche, das Obere ist das Unvergängliche. Das
Untere ist ein minderwertiges Abbild des Oberen, minderwertig deshalb, weil im
Gegensatz zum Oberen vergänglich ist. Der Gedanke, dass nicht Gott, sondern der
Demiurg diese Erde und den sterblichen Menschen erschaffen hat, ist zunächst sehr
schwer vorstellbar und annehmbar. Doch sollten wir uns eine ganz einfache Frage
stellen: Wie könnte der Ewige Geist, der ewige Vater-Mutter etwas erschaffen, was
nicht unvergänglich ist? Die gnostischen Schriften erzählen eine gänzlich andere
Schöpfungsgeschichte, als die Bibel-Genesis sie uns weismachen möchte. Diese ist,
wie ich sie auch schon in der Einleitung zusammengefasst habe, folgende: Der
Erdenmensch, der dritte Mensch, wurde am achten Tag erschaffen. Er wurde sowohl
geformt (erschaffen) als auch gezeugt. Der Unterschied zwischen geformt und
gezeugt besteht darin, dass alles, was geformt (erschaffen) wurde, vergänglich ist,
während alles, was gezeugt wurde, unvergänglich ist. Im Philippus-Evangelium lesen
wir: „Es gibt den Sohn des Menschen und es gibt den Sohn des Sohnes des
Menschen. Der Herr ist der Sohn des Menschen. Sohn des Sohnes des Menschen ist
derjenige, der durch den Sohn des Menschen geschaffen wird. Der Sohn des
Menschen erhielt von Gott die Fähigkeit, zu schaffen. Er hat aber auch die Fähigkeit
zu zeugen. Wer die Fähigkeit zu schaffen erhalten hat, ist selbst ein Geschöpf. Wer
die Fähigkeit zu zeugen erhalten hat, ist selbst ein Gezeugter. Wer schafft, kann
deshalb nicht auch schon zeugen. Wer aber zeugt, kann auch schaffen. Zwar gibt es
den Spruch: Wer schafft, zeugt, aber das Erzeugnis der schaffenden ist nur ein
Geschöpf. Seine Erzeugnisse sind nicht seine Kinder, sondern nur seine Werke. Wer
schafft, wirkt im Sichtbaren und ist selbst sichtbar. Wer aber zeugt, wirkt im
Verborgenen und ist selbst verborgen. (Das Geschöpf) ist nur ein Abbild. Wer schafft,
schafft im Sichtbaren. Wer aber zeugt, der zeugt Kinder im Verborgenen.“
Der geschaffene Mensch also stirbt, nur der vom Geist gezeugte, oder wie Yahshua
sagte, wiedergeborene Mensch wird ewig leben.

Der zweite Mensch, der am sechsten und letzten Tag vor dem Sabbat, der Ruhe
Gottes, erschaffen wurde, wurde geformt vom Demiurgen und seinen Engeln, war
aber zunächst leblos und unbeseelt, gezeugt aber wurde er nämlich vom Heiligen
Geist, als der Demiurg ihm durch die schöpferische Kraft, die er von seiner Mutter
bekam, den Lebensodem einhauchte. Erst dann wurde er eine lebendige Seele. Der
dritte Mensch wurde also durch „Ehebruch“ geformt und gezeugt. Er bekam einen
zweiten Vater, den Demiurgen und eine zweite Mutter, die Erdenmutter, denn aus der
Erde hatte er den menschlichen Körper geformt. Im dritten Menschen ist also ein
göttlicher Kern, die Seele, in einer sterblichen Hülle, dem Körper. Dadurch wurde die
Seele von der Herrlichkeit, die sie am Anfang beim Vater-Mutter hatte, getrennt und
hat sich durch geistigen und physischen Ehebruch von Gott entfernt. Nun muss sie zu
ihrer ursprünglichen Jungfräulichkeit gelangen und sich wieder mit ihrem wahren
Bräutigam, dem Sohn, vereinen. Im Philippus-Evangelium lesen wir: "Wenn jemand
eine geschaffene Form ist, wird man finden, dass auch seine Nachkommen als
geschaffene Formen wohlgeraten sind. Ist jemand aber kein geformtes Geschöpf,
sondern ein gezeugtes Wesen, so wird man finden, dass auch seine Nachkommen
zeugungskräftige Samen, und zwar wohlgeratene Samen, sind. Der Mensch aber
wurde sowohl geformt als auch gezeugt. Kann man hier von wohlgeraten sprechen?
Zuerst kam der Ehebruch, dann kam der Mord. Der Mensch wurde aus dem Ehebruch
gezeugt, ein Sohn der Schlange. Deshalb wurde er ein Mörder, genau wie sein Vater,
die Schlange, und tötete seinen Bruder. Jeder Verkehr, der zwischen einander
ungleichen Wesen stattfindet, ist Ehebruch."

Laut den gnostischen Schriften wurden Kain und Abel vom Demiurgen mit Eva
gezeugt, nur Seth wurde von Adam gezeugt. Als er dem zweiten Adam den
Lebensodem einhauchte, verlor der Demiurg die Kraft seiner Mutter und der von ihm
geschaffene (zweite) Mensch war ihm und seinen Mächte überlegen. Der zweite
Mensch (auch seelischer Mensch) war also das Abbild des ersten vollkommenen
Lichtmenschen (auch Geistmensch), des Sohnes Gottes. Dieser wurde dem
Demiurgen und seinen Mächten zuvor durch die Heilige Weisheit, den Heiligen
Geist, offenbart, damit der Demiurg wusste, dass er nicht Gott war und dass jemand
vor ihm existierte. Denn er dachte, er alleine wäre Gott, da seine Mutter Sophia, die
ihn Unwissenheit zeugte (d.h. ohne die Zustimmung des Vater-Mutters und der Pistis,
ihrem männlichen Paargenossen), ihn, damit ihn niemand sähe, außerhalb des
Pleromas brachte, wo nichts war außer den Wassern, dem himmlischen Meer. Daher
heißt es in 1.Mose 1:2 "Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der
[dem Angesicht der] Tiefe [Flut]; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser."
Das Pleroma ist das wahre Abbild des Vater-Mutters, das Reich, von dem die Erde
nur ein minderwertiges Abbild ist. Deswegen sagte Yahshua, dass sein Königreich
nicht von dieser Welt sei.
Weiter lesen wir im Philippus-Evangelium: "Die Welt entstand durch einen Fehltritt.
Denn der sie schuf, wollte sie unvergänglich und unsterblich schaffen. Er kam jedoch
zu Fall und erreichte nicht das Ziel seiner Hoffnung. So wurde die Welt nicht
unvergänglich und blieb auch er nicht unvergänglich, der die Welt erschuf. Denn
nichts in ihr ist unvergänglich. Kein Ding wird Unvergänglichkeit erhalten können,
wenn der Mensch nicht wieder zu einem Kind Gottes wird. Adam entstand aus zwei
Jungfrauen: aus dem (Heiligen) Geist und aus der jungfräulichen Erde. Deshalb
wurde auch Christus aus einer Jungfrau geboren, damit er den Fehltritt (der Sophia,
der Mutter des Demiurgen) in Ordnung bringe..."

Nachdem der Demiurg durch die Kraft seiner Mutter Sophia zahllose Mächte erschuf,
sagte er in seinem falschen Stolz: "Ich allein bin Gott und es gibt keinen anderen
außer mir." Als er dies sagte, antwortete die Heilige Weisheit: "Der Mensch existiert
und der Sohn des Menschen. Und Yaldabaoth hörte es und dachte, dass die Stimme
von seiner Mutter gekommen sei. Er wusste nicht, woher sie gekommen war. Und der
heilige und vollkommene Mutter-Vater, der der Vater des Alls ist, durch den alles
entstanden ist, der erste Mensch, belehrte sie, denn in einer menschlichen Form
offenbarte er sein Bild. Und der ganze Äon des ersten Archonten erbebte, und die
Grundfesten der Unterwelt bewegten sich. Und durch die Wasser, die auf der Materie
sind, leuchtete die Unterseite durch die Offenbarung seines Abbilds, das in
Erscheinung getreten war. Und als alle Gewalten und der erste Archon hinschauten,
sahen sie den ganzen Teil der Unterseite erleuchtet. Und durch das Licht sahen sie im
Wasser den Typos des Abbilds. Und er sprach zu den Mächten, die bei ihm waren:
Lasst uns einen Menschen schaffen nach dem Abbild Gottes und unserem Bild, damit
sein Abbild für uns zu Licht werde."

Der Moment, in dem sich der vollkommene Lichtmensch, der Sohn Gottes
offenbarte, war am ersten Tag der Schöpfung, an dem er als wahres Abbild des
wahren Vaters erschaffen wurde. Im Sohn ist die ganze Fülle des Vaters und alles,
was dem Vater gehört, gehört auch ihm. Daher lesen wir in 1.Mose 1:3 "Und Gott
sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht." Der Mensch, der am sechsten Tag
erschaffen wurde, war das Abbild des wahren Abbildes, die erste Trennung. Am
achten Tag, als der Mensch aus dem Paradies vertrieben wurde und einen sterblichen,
fleischlichen Körper bekam, wurde der dritte Mensch erschaffen, die zweite
Trennung. Adam und Eva waren also, als sie noch im Garten waren, zwei
unsterbliche Seelen(-menschen). Da sie aber vom Baum der Erkenntnis des Guten
und des Bösen aßen und nicht vom Baum des Lebens, der Heiligen Weisheit, wurden
sie zu „Menschen des Gesetzes“, d.h. sie erkannten zwar Gut und Böse, da aber der
Heilige Geist nicht in ihnen war, war das Gesetz sozusagen nur auf steinernen Tafeln
und nicht lebendig in ihren Herzen geschrieben und somit tot, denn der Buchstabe
tötet, aber der Geist macht lebendig. Obwohl sie durch den Heiligen Geist lebendig
sind (im Fleisch), so wurde die Seele vom Heiligen Geist getrennt, und der Mensch
war nicht mehr nur gezeugt, sondern geformt und gezeugt, und daher wurde der
Mensch sterblich.
"Es wachsen zwei Bäume im Paradies. Der eine macht zu einem Tier (geistig tot),
wenn man von ihm isst, der andere zu einem (Geist-)Menschen. Adam aß von dem
Baum, der zum Tier macht. Daher wurde er zum Tier und brachte selbst Tiere hervor.
Deswegen verehren die Kinder Adams die Tiere. Der Baum, von dessen Frucht Adam
aß, ist der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und so wurden die Tiere
zahlreich. Wenn aber ein Mensch von dem Baum isst, der zum Menschen macht, wird
er zum Menschen und bringt Menschen hervor... Gott schuf ein Paradies. Der Mensch
lebte im Paradies. Es gibt keine Trennung darin und der Mensch lebte darin im
Angesicht Gottes. Dort existiert die Einheit und unter den Menschen ist keine
Trennung. Der Baum der Erkenntnis (des Guten und Bösen) tötete Adam der Baum
der Erkenntnis (des Lebens) macht den Menschen lebendig. Der Baum, der das
Gesetz ist, tötet. Er hat zwar die Fähigkeit die Erkenntnis des Guten und Bösen zu
verleihen, aber er entfernt den Menschen weder vom Bösen noch hält er ihn im
Guten, sondern er bewirkt Tod für alle, die von ihm essen. Denn dadurch, dass gesagt
wird: Esst dieses, esst jenes nicht, (dass also ein äußeres Gesetz aufgestellt wird),
wird der Baum zur Ursache des Todes." (Philippus-Evangelium).

"Denn wahrlich, ich sage euch, wenn Adam in Eden von der Heiligen Weisheit in
Eden gegessen hätte, wäre der Menschensohn heute nicht in eurer Mitte, denn der
Heilige Baum des Lebens wurde gepflanzt, damit der Mensch die Güte Gottes und
nicht das Böse Satans erkennen würde. Nun aber muss alles zu seiner ursprünglichen
Wurzel zurückkehren, denn die Welt hält die Lüge für die Wahrheit, wie sie in die
Gedanken der bösen Menschen eingepflanzt wurde, die die Gesetzlosigkeit und nicht
den Frieden lieben." (EHGOC). Yahshua sagte auf die Frage, wann das Reich Gottes
komme: "Wenn das, was außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist, und wenn
das, was innen ist, so ist, wie das, was außen ist, und Männchen und Weibchen,
weder männlich noch weiblich, sondern die beiden Eins sind." (EHGOC). Im
Philippus-Evangelium lesen wir, was die Bedeutung dieser Aussagen ist.

Wenn das, was außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist, bedeutet: "Und der
Herr sprach, ich bin gekommen, das Untere wie das Obere und das Äußere wie das
Innere zu machen. Ich bin gekommen, um sie alle an jenem Ort zu versammeln. Hier,
aber offenbarte er sich durch Sinnbilder und Abbilder. Diejenigen, welche sagen:
Auch oben gibt es Gestalten, die täuschen sich. Derjenige nämlich, der eine sichtbare
Gestalt hat, der Mensch, heißt der Untere. Und derjenige, dem das Verborgene gehört,
der ist über ihm. Mit Recht unterscheidet man das Innere und das Äußere und das
Äußerste des Äußeren. Deshalb nannte der Herr das Verderben die äußerste
Finsternis. Noch weiter außerhalb von ihr gibt es nichts. Er sprach auch von seinem
Vater, der im Verborgenen ist, nämlich: Gehe in deine Kammer, schließe die Tür und
bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist - das heißt der das Innerste von ihnen
allen ist. Was aber das Innerste von ihnen allen ist, ist die Fülle der Fülle. Weiter
drinnen gibt es nichts. Das Innerste ist der, von dem gesagt wird, dass er über ihnen
ist."
Wenn das Männchen mit dem Weibchen, weder männlich noch weiblich, sondern die
beiden Eins sind, bedeutet: "Hätte sich das Weib nicht vom Mann getrennt, so würde
es nicht sterben mit dem Mann. Diese Trennung ist die Ursache des Todes. Deshalb
kam Christus, damit er die Trennung, die vom Anfang (der Welt) an Bestand, wieder
beseitige, sie beide vereinige und allen die durch die Trennung gestorben waren,
Leben gebe und sie wieder vereinige. Im Brautgemach aber ist es, wo sich die Frau
(die Seele) mit ihrem Gatten (dem Geist) vereinigt. Wer sich im Brautgemach
vereinigt, trennt sich nie mehr. Eva konnte sich von Adam trennen, da sie noch nicht
mit ihm verbunden gewesen war im Brautgemach."

Im irdischen Brautgemach vereinen sich Mann und Frau, um neues Leben


hervorzubringen, das wie sie selbst jedoch vergänglich ist. Dies ist so, weil es wie
alles irdische nur ein minderwertiges Abbild des wahren Brautgemachs bzw. des
wahren Abbildes Gottes, des Pleroma, ist. Wenn sich die jungfräuliche Seele mit
ihrem wahren Bräutigam, dem Sohn Gottes, dem Christus, vereint, entsteht ein Kind
Gottes, das ewig lebt. Wir haben unsere Jungfräulichkeit jedoch verloren und müssen
uns nun von aller Unreinheit reinigen, denn nur unbefleckt können wir die
himmlische Hochzeit vollziehen. Da Yahshua Braut (den Heiligen Geist, die Tochter)
und Bräutigam (den Heiligen Logos, den Sohn) in sich vereinte, heißt es im EHGOC:
"Niemand kennt den Sohn, der auch die Tochter ist, außer den All-Eltern, auch kennt
niemand die All-Eltern, außer der Sohn und die Tochter selbst und diejenigen, denen
der Sohn und die Tochter es offenbaren." Dies ist der einzige Heilsweg zur
Wiedervereinigung mit dem Vater-Mutter, den jeder seiner Nachfolger gehen muss,
so wie auch er ihn gegangen ist. Weiter heißt es im Philippus-Evangelium: "Mein
Gott, warum, o Herr, hast du mich verlassen! Es war am Kreuz, als er diese Worte
sprach, denn dort trennte er sich von dem oberen Ort (dem Pleroma), er, der gezeugt
wurde aus dem Heiligen Geist durch Gott. Er erstand von den Toten auf, er wurde
wieder, wie er gewesen war, aber jetzt war sein Leib vollkommen. Er ist wieder im
Fleisch, aber dieses Fleisch ist wahrhaftiges Fleisch. Unser Fleisch hingegen ist kein
wahrhaftiges Fleisch, sondern nur ein Abbild des wahrhaftigen. Für die Tiere (die
vom Fleisch und nicht vom Geist Gottes Gezeugten) gibt es keine Hochzeit im
Brautgemach, auch nicht für Sklaven (der Sünde) oder befleckte Frauen (Seelen, die
sich nicht gereinigt haben). Sie wird nur Freien (von der Sünde) zuteil und
Jungfrauen (gereinigten, unbefleckten Seelen). Durch den Heiligen Geist werden wir
wiedergeboren. Geboren aber werden wir durch Christus. In beiden Vorgängen
werden wir gesalbt vom Geist. Indem wir geboren werden, werden wir wieder (mit
Gott) vereinigt. Niemand kann sich ohne Licht selbst sehen, weder im Wasser noch
im Spiegel. Andererseits sieht man auch im Licht nichts ohne Wasser und Spiegel.
Daher ist es notwendig, mit beidem getauft zu werden: mit Licht und mit Wasser. Das
Licht, aber ist die Salbung (zum Christus)."

Das Obere also ist Alles, das Untere ist nichts, denn: "Deshalb wird sich alles
auflösen zu seinem anfänglichen Ursprung. Die aber der Welt enthoben sind, sind
unauflöslich, sind ewig." Dem Satan, oder dem Demiurgen, wurde die „Verwaltung“
über diese Erde für eine gewisse Zeit übergeben, solange, bis der wahre Erbe,
Yahshua, sein Erbe antritt und alles wieder zu seiner Wurzel zurückgeführt wird.
Unsere ursprüngliche Wurzel ist beim himmlischen Vater-Mutter, unsere jetzige
Wurzel ist jedoch beim Demiurgen. Das bedeutet, dass alle, die nicht durch den oben
beschriebenen Heilsweg selbst als Christus zu ihrer wahren Wurzel zurückkehren und
sich mit ihr vereinen, werden zusammen mit dem „Minderwertigen“, dem
Demiurgen, hinweggetan werden in die äußerste Finsternis: "Wisset, dass sich die
beiden (Herren, d.h. Gott und Satan) nicht mischen können, sondern der
Minderwertige wird hinweg getan werden... Denn der Menschensohn ist für alle
Geschöpfe jeder Natur in die Welt(en) gekommen, um alle wieder zurück zu ihrer
ursprünglichen Wurzel zu bringen. So soll dieser Missstand geheilt, und alles wieder
mit den All-Eltern eins werden." (EHGOC).

„Sondern nur in der Einbildung derer ist es so, in denen die Erkenntnis nicht wohnt.“

Auch hier gilt das hermetische Prinzip „wie oben, so unten“. Das, was oben ist, ist die
Wurzel von allem. Das, was unten ist, ist nichts in dem Sinne, dass es nur eine
Reflexion ist, es ist nicht selbst existent. Außerdem ist es aufgrund der Verzerrung,
die während der aufeinanderfolgenden Emanationen der verschiedenen Welten
stattgefunden hat, im Grunde illusorisch, so wie die Reflexion eines Objekts in
aufgewühltem Wasser nicht zeigt, wie es wirklich ist. In Wirklichkeit ist es überhaupt
kein Objekt und hat keine eigene Substanz. Die scheinbare Realität dieser und aller
relativen Welten ist kollektiv als Maya bekannt („der Messende“), da sie auf den
beiden trügerischen Maßen, Zeit und Raum, beruht. Interessanterweise betrachtet die
westliche Philosophie Zeit und Raum als die grundlegenden Realitäten der Existenz.

Aber die Mystiker aller lebensfähigen spirituellen Traditionen wissen es besser. Nur
diejenigen, die kein wahres Wissen aus direkter spiritueller Erfahrung haben, und ihr
geistiges „Wissen“ aus Schriften und Religionen beziehen, die zur Lüge gemacht
wurden - vor allem die Bibel und das heutige Christentum, das vom Satan wie auch
alles andere komplett auf den Kopf gestellt und ins Gegenteil verwandelt wurde -
glauben an die Illusion, so wie Kinder an die Magie eines Bühnenmagiers glauben.
Das heutige „Mainstream-Christentum“ ist eine völlige satanische Perversion des
wahren Heilsweges geworden. Die ursprüngliche Botschaft: „Werdet selbst zum
Christus“ wurde zu „Christus hat alles für uns erfüllt, wir werden allein durch
Glauben errettet, denn ihr seid alles unwürdige Sünder, die in die Hölle gehören“.
Das heilige Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen Lebens und
das Gebot „Du sollst nicht töten“ wurde zu „alles, was auf dem Fleischmarkt
angeboten wird, kann bedenkenlos gegessen werden, selbst Götzenopferfleisch“ und
zu einem „heiligen Krieg im Namen Gottes“: "von den Städten dieser Völker, die der
HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat."
(5.Mose 20:16). Dieser „heilige Krieg im Namen Gottes“ wurde seit Jahrtausenden
von den Israeliten, dem „Volk Gottes“, von denen Yahshua sagte, dass sie den Teufel
zum Vater hatten, und später von der römisch-katholischen Kirche weitergeführt, die
der Todfeind aller frühen Nachfolger Yahshuas war und ist.
Diejenigen, die zu Christus gehören und die Liebe Gottes und das heilige Gesetz in
ihren Herzen tragen, können durch solche offensichtlichen Gotteslästerungen nicht
hinters Licht geführt werden (im wahrsten Sinne des Wortes), denn die Wahrheit kann
vor den wahrhaft Suchenden nicht verborgen werden, sondern nur in der Einbildung
derer wohnt die Lüge, in denen die Erkenntnis (Gottes) nicht wohnt.

„Die Gnade ist euch zur Erlösung offenbart worden: Glaubt, so werdet ihr erlöst
werden und leben!“

Die Mittel der Gnade aufzuzählen, die in den vielen geistlichen Traditionen der Welt,
einschließlich des Weges Christi, offenbart werden, würde eine enorme Menge an
Ausführungen erfordern. Daher möchte ich nur von einer einzigen sprechen, die
jedoch das Kronjuwel aller Traditionen ist: Die Wahrheit. Im ersten Kapitel des
Johannes-Evangeliums wird uns über Yahshua gesagt: "Das Wort ist Fleisch
geworden und hat unter uns gewohnt, ...voller Gnade und Wahrheit... Denn das
Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit aber durch Jesus
Christus" (Johannes 1:14,17). Gnade ist die "Kraft, Söhne Gottes zu werden"
(Johannes 1:12).

Die heutigen „Christen“ sagen, mit Christus habe die Gnadenzeit begonnen und wir
lebten jetzt nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Das ist, wie wir
gelesen haben, so gesehen auch richtig, doch wird es heute völlig falsch verstanden,
denn kaum ein Christ weiß, was dies wirklich bedeutet. Die meisten können es nur so
verstehen, dass Gott den Menschen ein Gesetz gab, welches aber ein Fluch war, weil
niemand imstande war, es zu halten und zu erfüllen. Deswegen habe Yahshua
kommen müssen, um uns von diesem Fluch zu befreien. Auch das stimmt, doch auch
das wurde und wird völlig falsch verstanden. Denn das Gesetz ist heilig und gut und
ist ein Segen für diejenigen, die den Heiligen Geist empfangen haben, doch es wird
zum Fluch für diejenigen, die geistig tot sind. In der Essener Kommunion mit dem
Engel des Wassers lesen wir: "Wie ein Fluss, der durch den Wald fließt, so ist das
heilige Gesetz. Alle Kreaturen hängen von ihm ab und es enthält keinem Wesen etwas
vor. Das Gesetz ist für die Welt der Menschen, was ein großer Fluss für die Ströme
und Bäche ist. Wie Flüsse von Wasser an einem trockenen Ort, so sind die Brüder, die
das Heilige Gesetz in die Welt der Menschen bringen. Mögest du in diesem Wasser
ertrinken und deinen Durst löschen. So ist das heilige Gesetz ein zweischneidiges
Schwert: Durch das Gesetz wirst du dich entweder selbst zerstören, oder du wirst
Gott sehen."

Wenn man die Bibel im Licht der Schriften der Essener und der gnostischen Schriften
betrachtet, wird einem sehr vieles verständlich und plötzlich bekommen zahllose
Verse in der Bibel eine ganz neue, verständliche und erleuchtende Bedeutung, wo
vorher nur ein viele Fragezeichen und Mysterien waren, und das Puzzle wird durch
die meisten fehlenden Teile langsam aber sicher zu einem vollständig erkennbaren
Gesamtbild.
Ode 35
Der Tau des Herrn wurde auf mich geträufelt in seiner Gegenwart, und einen
Schleier des Friedens hat er über mein Haupt gelegt, dass er mich zu jeder Zeit
beschütze. Und als alles erbebte und erzitterte, und als Rauch aufstieg vom
Gericht, ward er mir zur Rettung. Ich aber war sicher in der Herde des Herrn,
denn er war mir mehr als nur ein Schutz und ein Fundament. Und wie ein Kind
bei seiner Mutter wurde ich getragen, und er gab mir Milch, den Tau des Herrn,
und ich wurde stark durch seine Geschenk und ruhte in seiner Vollkommenheit.
Und ich streckte meine Hände aus, weil meine Seele erhoben wurde, und ich
wandte mich zum Allerhöchsten und wurde in ihm erlöst. Alleluja.

Kommentar zu Ode 35.

„Der Tau des Herrn wurde auf mich geträufelt in seiner Gegenwart, und einen
Schleier des Friedens hat er über mein Haupt gelegt, dass er mich zu jeder Zeit
beschütze.“

Das Wort Tau könnte auch mit sanfter Regen übersetzt werden. Daher ist damit wohl
die Liebe Gottes gemeint. Denn in der Essener Meditation mit dem Engel des
Wassers heißt es: Lass meine Liebe zu dir fließen, wie der Fluss zum Meer fließt, und
lass deine Liebe zu mir fließen, wie der sanfte Regen die Erde küsst. Der Schleier des
Friedens ist der übernatürliche Frieden Gottes, der alle Vernunft übersteigt, denn: "In
der Herrschaft des Friedens gibt es weder Hunger noch Durst, weder kalten noch
heißen Wind, weder Alter noch Tod. In der Herrschaft des Friedens werden sowohl
Tiere als auch Menschen, Wasser und Pflanzen unsterblich sein, und die Nahrung des
Lebens wird niemals versagen." (Essener Kommunion mit dem Engel des Friedens).
Und im EHGOC sagt Yahshua: "Allen Frieden lasse ich bei euch, meinen Frieden
gebe ich euch. Lasst euer Herz nicht beunruhigen, noch sollt ihr euch fürchten, denn
ich werde für immer bei euch sein, ja, von dieser Stunde bis zum Ende dieser Welt
der Gesetzlosigkeit."

„Und als alles erbebte und erzitterte, und als Rauch aufstieg vom Gericht, ward er
mir zur Rettung.“

Alle, die die Liebe und den Frieden Gottes nicht kennen, wissen nicht, was wahre
Liebe und wahrer Frieden sind, denn diese können nur im eigenen Herzen bzw. im
eigenen Geist gefunden werden, von denen, die sich mit ihrer Quelle, die Gott ist,
verbunden haben. Wo diese nicht sind, ist Angst und Verurteilung anstatt Befreiung
und Rettung. Wer seine wahre Herkunft und Bestimmung, seine wahre Wurzel,
nämlich die heilige Wurzel des himmlischen Vater-Mutter, wer um sein Heil und den
Namen des Vater-Mutter weiß, um dessentwillen wir errettet werden, weil wir unsere
Zuflucht bei ihm gesucht, und ihn in Wahrheit und Geist angebetet haben, für den ist
der Tag des Herrn ein Jubel und ein Segen, für den Gottlosen jedoch ein Fluch.
„Ich aber war sicher in der Herde des Herrn, denn er war mir mehr als nur ein
Schutz und ein Fundament.“

Während der ganzen Zeit befindet sich die gesegnete Seele in der Stille, inmitten der
Engel und Heiligen Christi, die ihre ständigen Begleiter geworden sind. Die
spirituelle Suche beginnt im Frieden, geht im Frieden weiter und endet im Frieden.
Das ist ein wichtiger Punkt, den wir uns vor Augen halten sollten, denn es gibt
vermeintliche spirituelle Wege, die nur zu Kampf, Konflikt und schließlich zur
Niederlage führen. Aber der Weg zu Gott ist von Anfang an gesegnet. Gott ist nicht
nur ein Beschützer, Helfer und Stärker; er offenbart sich uns als die Grundlage
unserer Existenz, die Seele unserer Seele, der Geist unseres Geistes, untrennbar mit
uns verbunden als das Leben unseres Lebens.

„Und wie ein Kind bei seiner Mutter wurde ich getragen, und er gab mir Milch, den
Tau des Herrn, und ich wurde stark durch seine Geschenk und ruhte in seiner
Vollkommenheit.“

Der geisterfüllte Mensch ist sich bewusst, dass er in Gott lebt und sich in ihm bewegt,
im Heiligen Geist, der ihn wie eine Mutter mit dem lebendigen Wasser der
Göttlichkeit nährt, denn er selbst ist vom seinem (ursprünglichen) Wesen her göttlich.
"Siehe, ich wende ihr Frieden zu wie einen Strom und die Herrlichkeit der Nationen
wie einen überflutenden Bach. Und ihr werdet saugen. Auf den Armen werdet ihr
getragen und auf den Knien liebkost werden. Wie einen, den seine Mutter tröstet, so
will ich euch trösten... Ihr werdet es sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure
Gebeine werden sprossen wie das junge Gras. Und die Hand des HERRN wird sich
an seinen Knechten zeigen." (Jesaja 66:12-14).

„Und ich streckte meine Hände aus, weil meine Seele erhoben wurde, und ich wandte
mich zum Allerhöchsten und wurde in ihm erlöst.“

Obwohl alles durch die Kraft Gottes geschieht, die uns frei gegeben wird, sind wir es,
die unser Heil bewirken. Unsere Vollkommenheit ist seine, aber wir machen sie uns
zu eigen und werden selbst vollkommen. Denn die Kraft dazu bekommen wir durch
den Heiligen Geist, den Weg der Heiligung der Seele jedoch muss jeder selbst gehen,
bis zum Ende, der Vollkommenheit. Denn nur die unbefleckte Seele, die Jungfrau,
kann sich mit ihrem wahren Bräutigam, dem Sohn, der auch die Tochter ist, wieder
vereinen. Denn in Yahshua dem Christus war nicht nur der Heilige Logos, sondern
auch der Heilige Geist, die Tochter des Vater-Mutter, vereint. Indem wir also nur nach
oben blicken und nach oben streben, und dabei auf Yahshua schauen, steigen wir im
Bewusstsein auf, ausgerichtet auf Gott allein. Wenn wir uns schließlich mit Gott
vereinen, sind wir frei, erlöst von den Fesseln der Geburt, des Todes und der
Unwissenheit. Wir sollten, wie auch Yahshua es tat, stets zu uns sagen: "Der
Himmelsvater und ich sind Eins, denn: Wenn wir sagen, dass der himmlische Vater in
uns wohnt, dann schämen sich die Himmel. Wenn wir sagen, er wohnt nicht uns, ist
es eine Lüge." (Der siebenfältige Frieden der Essener).
Ode 36
Und ich ruhte im Geiste des Herrn, der mich zur Höhe erhoben hat. Sie hat
mich auf meine Füße gestellt in der Höhe des Herrn, in seiner Vollkommenheit
und Herrlichkeit, während ich ihn pries durch das Singen seiner Oden. Sie hat
mich geboren vor dem Antlitz des Herrn. Und obwohl ich der Menschensohn
war, wurde ich genannt der Sohn Gottes, das Licht der Welt. Denn ich wurde
verherrlicht von den Herrlichen und erhöht von Hohen. Denn nach der Größe
und Erhabenheit des Allerhöchsten hat sie mich gemacht, und gemäß seiner
Frische hat sie mich erfrischt. Und er hat mich gesalbt mit seiner eigenen
Vollkommenheit, und ich wurde zu seinem Freund. Und mein Mund öffnete sich
wie eine Tauwolke, und aus meinem Herzen sprudelte eine Quelle der
Gerechtigkeit. Und ich kam im Frieden, und ich wurde fest gründet im Geiste
seiner Leitung. Alleluia.

Kommentar zu Ode 36.

„Und ich ruhte im Geiste des Herrn, der mich zur Höhe erhoben hat. Sie hat mich auf
meine Füße gestellt in der Höhe des Herrn, in seiner Vollkommenheit und
Herrlichkeit, während ich ihn pries durch das Singen seiner Oden. Sie hat mich
geboren vor dem Antlitz des Herrn.“

Wie ruht man im Geist des Herrn? Dauerhaft, das heißt, indem man im Guten ruht
und dem Bösen stets fernbleibt: "Selig ist, der Knecht, der nie eine Seele irregeführt
hat. Das ist Jesus Christus. Er begegnete allen auf der Welt, ohne erkannt zu werden,
und legte niemandem eine Last auf. Deshalb ist er, da er so ist, selig, denn er ist ein
vollkommener Mensch. Er ist der Logos. Richtet euch nach ihm, denn schwierig ist
es, den vollkommenen Menschen zu erbauen. Wie können wir dieses große Werk
vollbringen? Wie wird (der vollkommene Mensch) einem jeden Ruhe geben? Vor
allem dürfen wir niemanden betrüben, keinen Großen und keinen Kleinen, keinen
Ungläubigen und keinen Gläubigen. Nur denen lässt sich aber Ruhe geben, die im
Guten ruhen (können)."

In tiefer Meditation über den Atem, denn er ist eine Manifestation des Heiligen
Geistes, der der Lebensodem, der Hauch oder Atem des Lebens ist. Yahshua sagte in
den Essener Schriften, dass der Atem der Schlüssel zum Königtum der Himmel ist,
und dass im Moment zwischen Einatmen und Ausatmen alle Mysterien des ewigen
und unendlichen Gartens verborgen sind. Sie, denn der Heilige Geist ist die Mutter
des Universums, die zweitgrößte Kraft nach dem Vater-Mutter. Sie ist unsere wahre
Mutter, unsere zweite Mutter, unsere Erdenmutter, und alles in ihr, ist zwar durch sie
lebendig und wird durch sie erhalten, doch im Gegensatz zu unserer wahren Mutter
wird unsere Erdenmutter vergehen, denn alles in ihr vergänglich ist, außer denen, die
durch ihre wahre Mutter wiedergeboren und zum Christus gesalbt wurden, nachdem
sie sich von aller Unreinheit gereinigt haben.
Im Philippus-Evangelium lesen wir dazu: "Sehr zutreffend sagte der Herr: Einige
gingen befreit lachend ins Reich der Himmel ein und kamen lachend heraus aus der
Welt. So wird ein Mensch ein Christ, indem er die Taufe und die Salbung erhält und
sogleich lacht über die Welt. Auch Christus stieg hinunter ins Wasser zur Taufe und
stieg wieder herauf, befreit lachend über diese Welt. Er maß ihr keine größere
Bedeutung mehr bei als einem flüchtigen Scherz, sondern verachtete ihre
Vergänglichkeit. Und lachend betrat er das Himmelreich. Wenn einer die Welt
verachtet und sie wie einen Scherz verschmäht, wird er lachend aus ihr heraus
kommen."

Dies scheint auf den ersten Blick im Widerspruch zu stehen mit dem Gebot,
(Himmels-)Vater und (Erden-)Mutter zu ehren am Sabbat. Im Logion 101 des
Thomas-Evangeliums sagte Yahshua: "Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst
wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter
nicht liebt wie ich, wird mir nicht jünger sein können. Denn meine Mutter ist von der
vergänglichen Welt. Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben." Zuvor
haben wir gelesen, dass der gefallene (dritte) Mensch, abgesehen von seinen
fleischlichen Eltern, zwei Mütter hat, nämlich den Heiligen Geist und die
jungfräuliche Erde. Genauso hat er zwei Väter, einerseits das Wort, den Logos, und
andererseits den Demiurgen. Denn durch die Vereinigung vom Heiligen Logos mit
dem Heiligen Geist wurde alles erschaffen. Im Grunde genommen hat er sogar drei
Väter und Mütter, denn über dem Heiligen Logos und dem Heiligen Geist, dem Sohn
und der Tochter, steht der Ewige Geist, der Vater-Mutter, vom dem Yahshua sagte
„mein Vater ist größer als ich“ und „ohne ihn kann ich nichts tun“. Durch seinen
Sohn und seine Tochter hat er sich offenbart und in ihnen ist die ganze Fülle des
Vaters. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Yahshua nicht nur der Logos war,
sondern er war der Christus, d.h. in ihm waren der Heilige Logos und der Heilige
Geist vereint, und so müssen sie auch in uns vereint werden, wenn wir uns körperlich
und geistig von aller Unreinheit gereinigt, und unseren Körper zu einem heiligen
Tempel gemacht haben, in dem der Geist Gottes für immer wohnt. Erst dann sind wir
würdig sind, die Salbung zum Christus zu empfangen. So sehr wir also die
Schöpfung, das Reich unserer Erdenmutter, in Ehren halten und alle Geschöpfe mit
Liebe behandeln sollen, so dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass sie nur unser
vorübergehendes Zuhause ist, und dass die wahre Herrlichkeit und unser wahres
Zuhause bei unserem himmlischen Vater-Mutter ist. Deswegen sagte Yahshua im
Logion 42 des Thomas-Evangeliums: "Werdet Vorübergehende." Und im Philippus-
Evangelium lesen wir: "Früher konnten nur einige wenige, die zum Stamm der
Priester gehörten, mit dem Hohepriester hinter den Vorhang gelangen. Aber der
Vorhang zerriss nicht nur oben, sodass sich das Verborgene nur denen, die von oben
sind geöffnet hätte. Auch zerriss er nicht nur unten, sodass er sich nur denen, die von
unten sind, gezeigt hätte. Sondern er zerriss von oben bis unten. Die von oben
öffneten uns, die wir von unten sind, damit wir hinein gehen könnten ins Verborgene
der Wahrheit, ins Verborgene, das das wirklich Wertvolle und Starke ist. Wir betreten
es zwar anhand wertloser und schwacher Sinnbilder. Aber sie sind nur wertlos im
Vergleich zur vollkommenen Herrlichkeit.
Es gibt nämlich eine Herrlichkeit, die andere Herrlichkeiten weit übertrifft, und eine
Kraft, die andere Kräfte weit übertrifft. Deshalb hat das Vollkommene und das
Verborgene der Wahrheit sich uns geöffnet und das Heiligste der Heiligen hat sich
uns geoffenbart und das Schlafgemach hat uns zu sich hineingerufen."

Die Erkenntnis, dass wir im Grunde genommen drei Väter und drei Mütter haben,
unsere leiblichen ausgenommen, ist auch auf die zwei Trennungen zurückzuführen.
Zum vollen Verständnis möchte ich noch einmal folgende Stelle aus dem EHGOC
anführen: "Denn ich sage euch heute, der wahre und vollkommene Gott ist Kraft,
Liebe und Weisheit, und diese drei sind eins, und doch ist der wahre Gott
Gerechtigkeit, Wissen und Reinheit, und diese drei sind eins. Gott ist Herrlichkeit,
Barmherzigkeit und Heiligkeit, und diese drei sind eins, und ich sage euch weiter:
Gott ist Wahrheit, Güte und Schönheit, und diese drei sind eins. Und diese vier
Dreiheiten sind Eins in der verborgenen Gottheit. Gleichermaßen gibt es in jedem
Mann, der vervollkommnet ist, drei Personen, die des Sohnes, die des Ehemanns
und die des Vaters, und diese drei sind eins. In jeder Frau, die vollkommen ist,
gibt es drei Personen, die der Tochter, die der Braut und die der Mutter, und
diese drei sind eins. Und der Mann und die Frau sind eins wie Gott eins ist. So
ist es mit dem Vater-Mutter Gott. In ihm ist weder männlich noch weiblich und
doch ist in ihm beides, und jedes ist dreifach und alle sind eins in der
verborgenen Einheit… Wundert euch nicht darüber, denn wie es oben ist, so ist es
unten, und wie es unten ist, so ist es oben und das, was auf Erden ist, ist so, weil es so
im Himmel ist. Ich sage noch einmal zu denen, die Ohren haben, hört und versteht:
Ich und meine Braut sind eins, so wie Maria Magdalena, die ich mir ausgewählt und
mir geheiligt habe, eins mit mir ist: Ich und meine Gemeinde sind eins. Und die
Gemeinde sind die Auserwählten der Menschheit, um alle zu retten. Die
Versammlung des Erstgeborenen ist die Maria Gottes. So spricht der Ewige Geist: Sie
ist Meine Mutter und hat mich gezeugt und als Sohn in jedem Alter und Leben
hervorgebracht. Sie ist Meine Braut, immer eins in der heiligen Union mit Mir, ihrem
Gatten. Sie ist Meine Tochter, denn sie ist immer von Mir, ihrem Vater, ausgegangen
und hat sich in Mir gefreut. Ja, diese beiden Dreiheiten sind eins im Ewigen und
werden in jedem Mann und jeder Frau, die vollkommen gemacht werden, zum
Ausdruck gebracht, um seit jeher von Gott geboren zu sein und sich in seinem Licht
zu freuen, um seit jeher aufzufahren und mit Gott vereint zu sein, um seit jeher zu
empfangen und Gott zum Heil der Vielen hervorzubringen. Dies ist also das
Mysterium der Dreieinigkeit in der Menschheit, und außerdem muss in jedem
einzelnen Kind des Menschen das Geheimnis Gottes vollbracht werden, indem er
stets das Licht bezeugt, für die Wahrheit leidet, in den Himmel aufsteigt und den
Geist der Wahrheit aussendet. Denn dies ist der einzige Heilsweg, denn das Reich
Gottes ist im Innern. Einer der Jünger sagte zu ihm: Gerechter Lehrer, sag uns, wann
wird das Königreich kommen? Und Yeshua antwortete und sagte: Wenn das, was
außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist, und wenn das, was innen ist, so ist, wie
das, was außen ist, und das Männchen mit dem Weibchen, weder männlich noch
weiblich, sondern die beiden Eins sind. Lasst alle, die Ohren haben, hören!"
In dieser Passage ist so unglaublich viel Wissen und geistige Erkenntnis enthalten,
dass man, um sie vollständig zu begreifen, sie immer und immer wieder lesen muss.
Was ich damit jedoch aufzeigen möchte, ist, dass darin auch der (Wieder-)Aufstieg
zurück zur Vollkommenheit und Herrlichkeit bei unserem himmlischen Vater-Mutter
von dieser gefallenen Welt, bzw. dem gefallenen (dritten) Menschen, hin zur
Wiedervereinigung mit dem Vater zu erkennen ist. Nun brauche ich eure volle
Konzentration und Aufmerksamkeit: Im vollkommen gewordenen Erdenmenschen
müssen Sohn, Bräutigam und Vater (beim Mann) bzw. Tochter, Braut und Mutter
vereint sein. Im ersten Menschen, dem Sohn des Menschen, waren Braut und
Bräutigam, d.h. Heiliger Logos und Heiliger Geist vereint, so wie sie in Gott eins
sind. In diesem vollkommenen Zustand waren diese auch nicht als zwei, also Braut
und Bräutigam zu betrachten, sondern sie waren Eins, so wie es eben zu lesen war:
"So ist es mit dem Vater-Mutter Gott. In ihm ist weder männlich noch weiblich
und doch ist in ihm beides." Dies war aber nur im Sohn, der auch die Tochter war,
der Fall. Er allein war sozusagen der Prototyp des vollkommenen Licht- bzw.
Geistmenschen. Zur Erinnerung: Der erste Mensch wurde auch Geistmensch genannt,
der zweite war das Abbild des ersten und wurde Seelenmensch genannt, und der
dritte wiederum war ein sterbliches Abbild des zweiten Menschen und wurde
Erdenmensch (feinstofflich, aus Materie) genannt. Durch die erste Trennung also,
wurde die Seele in zwei Abbilder getrennt, nämlich Braut und Bräutigam. Diese
waren Adam und Eva. Diese waren aber noch nicht im himmlischen Brautgemach
vereint und somit nicht mehr Geist in ihrer Einheit, sondern Seele in ihrer Trennung.
Das ist die erste Trennung. Der Erdenmensch, d.h. Mann und Frau, sind also das
minderwertige, sterbliche Abbild der beiden getrennten Seelen Adams und Evas. Das
ist die zweite Trennung. Der gefallene Mensch muss also zuerst im Fleisch Sohn
(bzw. Tochter) Gottes werden (Wiedergeburt durch den Heiligen Geist), dann Braut
(Frau) oder Bräutigam (Mann) auf der Seelenebene (Salbung zum Christus) und nach
der Salbung im himmlischen Brautgemach wieder vereint werden zu Vater und
Mutter, d.h. Eins mit himmlischen, ewigen Vater-Mutter. Dies ist eine sehr
erleuchtende Erkenntnis. Dabei sind wir aber noch nicht einmal darauf eingegangen,
was es bedeutet, Sohn oder Tochter Gottes im Fleisch zu sein, oder Braut oder
Bräutigam, oder in unserer ursprünglichen und diesmal untrennbaren Vereinigung mit
dem himmlischen Vater-Mutter zu sein, was ich im weiteren Verlauf des Buches
versuche zu erklären. Dass sie dieses Mal untrennbar sein werden, wissen wir wie
gelesen aus dem Philippus-Evangelium, wo es heißt, dass Eva, das Göttliche
Weibliche (der Heilige Geist) sich von Adam trennen konnte, weil sie noch nicht im
Brautgemach vereint waren. Nachdem sie jedoch in uns selbst, in Christus, vereint
wurden, so wie sie im Sohn vereint waren und sind, und sich in Yahshua dem
Christus wieder vereint haben, nachdem sie durch seine Inkarnation im Fleisch
getrennt wurden, sind sie untrennbar. Das ist das Geheimnis, von dem in einigen
Briefen des neuen Testaments und auch in anderen Schriften gesprochen wird,
nämlich dass alles, was zu Christus gehört, nämlich das wahre Israel Gottes, welches
alle Menschen aus jeder Nation und jeder Herkunft sind, die das heilige Gesetz der
Liebe in ihren Herzen tragen und dadurch den Willen des Vaters tun, in ihm und
durch ihn mit dem Vater wieder einsgemacht werden wird.
Durch die (wahre) Mutter werden die Söhne Gottes geboren. Es ist der Heilige Geist,
der Gott seine Söhne schenkt. Aber sie tut dies nur "vor dem Antlitz des Herrn". Nur
diejenigen, die in der Erinnerung und in der Anrufung des göttlichen Bewusstseins
und der göttlichen Kraft verweilen, werden zu den Zweifachgeborenen: zuerst von
der Erde, und dann vom Heiligen Geist geboren. Obwohl wir „nur“ Menschen sind,
werden wir "ein Licht, ein Sohn Gottes", selbst "Licht vom Licht; wahrer Gott vom
wahrem Gott; gezeugt, nicht geschaffen; von einer Substanz mit dem Vater".

Es ist auch zu bemerken, dass der Heilige Geist den Odisten nicht veranlasste, vor
Angst auf sein Gesicht zu fallen oder vor Gott zu kriechen und zu beklagen, dass er
ein Sünder und unrein sei, wie es uns in der Bibel und von der Kirche immer und
immer wieder eingeredet wird. Nein, er stellte ihn auf seine Füße, aufrecht und Gott
gegenüber nicht als Knecht oder Sklave, sondern als geoffenbarter Sohn Gottes. Und
er wurde inspiriert, das Lob seines Vaters in den Formen dieser heiligen Oden zu
singen, in denen die Geheimnisse Christi, die Verwandlung der Menschheit in
Christusse, deutlich gemacht werden.

„Und obwohl ich der Menschensohn war, wurde ich genannt der Sohn Gottes, das
Licht der Welt. Denn ich wurde verherrlicht von den Herrlichen und erhöht von
Hohen.“

Der erste Mensch, der vollkommene Licht- und Geistmensch, der Sohn Gottes, ist der
wahre und ursprüngliche Mensch, das wahre Abbild Gottes. Ihm wurde alles
dienstbar gemacht und wurde das gesamte Universum übergeben. Im Apokryphon
des Johannes (Nag Hammadi) steht über den Sohn, dort Autogenes genannt,
folgendes: "Und der unsichtbare, jungfräuliche Geist machte den göttlichen
Autogenes zum Haupt des Alls. Und er unterwarf ihm die ganze Gewalt und die
Wahrheit, die in ihm ist, damit er das All erkennen werde, der, der mit einem Namen
benannt worden ist, der erhabener ist als alle Namen." Auch wir können, sollen und
müssen zum Christus werden, wenn wir nicht zusammen mit dem minderwertigen
Herrn, dem Demiurgen, dem Satan, in die äußerste Finsternis geworfen werden,
sondern vielmehr zusammen mit Christus und als Christus über das All herrschen
wollen. Im zweiten Logion des Thomas-Evangeliums, dem ersten eigentlichen
Ausspruch, sagte Yahshua: "Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn
er findet wird er erschüttert werden. Ist er erschüttert wird er staunen. Und dann wird
er über das All herrschen." Wenn wir als Söhne und Töchter Gottes selbst zum
Christus gesalbt werden und Yahshua sagte, dass er uns dasselbe Königreich bestellt,
welches ihm bestellt wurde, und wir zusammen mit ihm herrschen, ist es dann nicht
nur logisch, dass wir, wenn dem Vater gleichgemacht wurde, über das All herrschen
sollen und werden? Alles, was dem Vater gehört, wird dann wie Yahshua es schon vor
Grundlegung der Welt gehörte, auch uns gehören, als seinen Miterben.
Auch im Philippus-Evangelium heißt es: "Es ist nicht unbedingt so, dass wer das All
besitzt, sich auch selbst erkennt. Aber wer sich selbst nicht erkennt, kann auch nicht
genießen, was er besitzt. Nur wer sich selbst erkannt hat, genießt es. Der
vollkommene Mensch kann nicht festgehalten, er kann auch nicht gesehen werden.
Würde man ihn sehen können, würde er auch festgehalten werden. Keiner erwirbt
sich diese Gnade, außer er legt das vollkommene Lichtkleid an und wird selbst
vollkommen. Jeder, der das Licht(kleid) anlegt, wird ungesehen aus dieser Welt
herausgehen können. Das ist das vollkommene Licht(kleid) und wir müssen
vollkommene Menschen werden, bevor wir aus dieser Welt herausgehen können. Wer
aber das All gewinnt, ohne Herr zu sein über das All, gelangt nicht an jenen Ort der
Vollkommenheit, sondern er geht in die Mitte, die dazwischen ist, als ein
Unvollendeter. Nur Jesus kennt das Ende eines solchen Menschen."

In den Schriften ist auch zu lesen, dass die Engel dem Menschen dienen, so wie sie
auch Yahshua gedient haben. Sie lehren uns das heilige Gesetz und führen uns den
verlorenen Schafen, die mit ihm gefüttert werden wollen. "Da sprach Jesus zu ihm:
Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen
Gott, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel
herzu und dienten ihm." (Matthäus 4:8-11). "Und siehe, einer von denen, die mit
Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des
Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein
Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs
Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könne und
er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde?" (Matthäus 26:51-53).
Oder im EHGOC: "Und Yeshua setzte seine Gnadentaten an dem Volk fort, und viele
waren verwundert und erstaunt über seine Worte und Werke der Nächstenliebe, denn
wohin immer Yeshua reiste und was immer er tat, entstand alles Gute und viel
Schönheit, denn der Geist des Ewigen All-Vaters ruhte auf ihm, und Myriaden von
Engeln dienten ihm... Seine Ausstrahlung war leuchtend hell, wie die der Heiligen
Engel, und mit bloßen Handbewegungen brachte er die Heilkräfte Gottes dem ganzen
Land. Denn Yeshua hatte Myriaden von Engeln an seiner Seite, um den Bedürfnissen
der Gerechten und jedem Menschen mit Glauben zu dienen, daran, dass Yeshua der
wahre Sohn Gottes war." Und weiter: "Als Satan diese Dinge hörte, die Yeshua
gesprochen hatte, ...beschloss er, die Versuchungen zu beenden, da er sicher war, dass
dies der Sohn Gottes war, der das Gute vom Bösen und das Licht von der Finsternis
erkannte. Und siehe, viele heilige Engel Gottes kamen und dienten Yeshua mit vielen
Liedern und Gebeten zur Ehre von allem, was heilig und rein ist, und weil Yeshua die
Versuchungen Satans abwehrte und nicht der bösen Autorität nachgab." Denn, wie im
Philippus-Evangelium zu lesen, das Obere, Verborgene, dient dem Unteren,
Offenbaren in dienstbarer Liebe mit dem Ziel der Errettung aller. Yahshua sagte im
EHGOC, dass wir seine Schafe füttern sollen mit dem heiligen Gesetz, und dass
derjenige, der sich weigert, seine Schafe zu füttern, nicht die Segnungen erben wird,
die schon vor Grundlegung der Welt bereitgestellt wurden. Im Essener Frieden mit
den Lehren der alten Meister sagt Yahshua:
"Durch das Studium der zeitlosen Weisheit lernen wir Gott kennen, denn ich sage
euch, die Großen Meister sahen ihn von Angesicht zu Angesicht. Wenn wir die
Heiligen Schriftrollen lesen, berühren wir die Füße Gottes. Und wenn wir die
zeitlosen Wahrheiten mit den Augen der Weisheit sehen und mit den Ohren des
Verstehens hören, müssen wir die Menschen lehren, denn wenn wir das Heilige
Wissen eifersüchtig verbergen, als ob es nur uns gehört, dann sind wir wie einer, der
in den Bergen eine Quelle findet, und anstatt sie in das Tal fließen zu lassen, um den
Durst der Menschen und Tiere zu stillen, sie unter Steinen und Dreck begräbt und
sich dabei selbst das Wasser raubt. Geht unter die Menschensöhne und erzählt ihnen
vom Heiligen Gesetz, damit sie sich retten und in die himmlischen Königreiche
eintreten können. Aber sagt es ihnen in Worten, die sie verstehen können, in
Gleichnissen aus der Natur, die zum Herzen sprechen, denn die Tat muss zuerst als
Wunsch im erwachten Herzen leben."

„Denn nach der Größe und Erhabenheit des Allerhöchsten hat sie mich gemacht, und
gemäß seiner Frische hat sie mich erfrischt. Und er hat mich gesalbt mit seiner
eigenen Vollkommenheit, und ich wurde zu seinem Freund.“

Die Mutter des Alls macht ihre Söhne nicht zu Kindern des Vaters, denn das sind sie
von Ewigkeit her. Vielmehr nimmt sie ihnen die Dunkelheit und die Unwissenheit,
die sie für die Wahrheit ihres ewigen Seins blind macht. Sie sind Götter, wie Yahshua
selbst aus den Psalmen zitierte, und sie befähigt sie, das zu wissen und zu zeigen. Um
jedoch selbst, wie Yahshua, zum Christus gesalbt zu werden, müssen wir (d.h. unsere
Seele) zurück zu unserer ursprünglichen Unbeflecktheit und Jungfräulichkeit
gelangen, indem wir unser Kreuz auf uns nehmen und uns von allen Unreinheiten
reinigen und allen materiellen Bindungen loslösen und befreien. Ist dies geschehen,
werden wir ins himmlische Brautgemach geführt werden, und zu einem wahren
Abbild des Vater-Mutter gemacht werden, wie Yahshua es ist. Dann sind wir, wie er
sagte, seine und des Vaters Freunde: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich
euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was
sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von
meinem Vater gehört, euch kundgetan habe." (Johannes 15:14-15). Er hat gebetet:
"Vater, verherrliche mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe
die Welt war." (Johannes 17:5). Dieses Gebet wurde erhört und erfüllt, und dasselbe
wird sich für und in uns erfüllen, wenn wir dieses Gebet immer wieder sprechen.

„Und mein Mund öffnete sich wie eine Tauwolke, und aus meinem Herzen sprudelte
eine Quelle der Gerechtigkeit.“

"Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Innerem werden Ströme
lebendigen Wassers fließen" (Johannes 7:38). Das Gleiche wird mit uns geschehen,
wenn wir unser wahre Identität als Christus in Christus suchen und finden
(wiedererlangen). Wie in der vorherigen Ode erwähnt, steht die Tauwolke für die
Liebe Gottes, die unser Herz erfüllt, und von der unser Mund überläuft:
"Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein
böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der
Mund über." (Lukas 6:45). In der Essener Kommunion mit dem Engel der Liebe
lesen wir: "Liebevolle Worte sind wie eine Honigwabe, süß für die Seele und
Gesundheit für die Knochen. Die Worte eines Mannes Mund sind wie tiefe Wasser
und die Quelle der Liebe wie ein fließender Bach. Was verlangt das Gesetz von dir,
als recht zu tun und Barmherzigkeit zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem
Gott und seinen Engeln? Dadurch wissen wir, dass der Engel der Liebe in uns wohnt,
wenn wir den himmlischen Vater lieben und sein Gesetz halten."

„Und ich kam im Frieden, und wurde fest gründet im Geiste seiner Leitung.“

"Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt,
gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht" (Johannes 14:27).
Und weiter: "Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes"
(Römer 8:14). Wer im Fels, dem heiligen Gesetz gegründet, ist felsenfest gegründet,
und nichts wird ihn wieder „entwurzeln“ können. Denn unsere wahre Wurzel ist im
himmlischen Vater-Mutter, und Yahshua sagte, dass nichts und niemand die seinen,
die der Vater dem Sohn übergeben hat, sie wieder aus seinen segnenden Händen
entreißen kann: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie
folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in
Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir
gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters
rauben." (Johannes 10:27-29).

Und im EHGOC lesen wir: "Ja, ich sage euch, die Wahrheit kann nicht vor der
Familie Gottes verborgen werden, und meine Schafe werden nicht ohne Lohn
bleiben, sondern sie werden die grünen Weiden finden und zufrieden sein. Kennt also
den Samen Gottes und die Kraft meines Arms. In keiner Weise wird irgendjemand
über den Willen der All-Eltern triumphieren, denn ihnen ist alles von Anfang an
bekannt, und alles Böse wird im Laufe der Zeit enden; nur ein wenig länger und die
böse Welt wird nicht mehr sein. Vertraut auf die Worte der Propheten, denn alles
Gesagte wird geschehen. Der Wolf wird sich mit dem Lamm niederlegen, und keinem
meiner Leute wird Schaden zugefügt werden, denn ich bin immer in eurer Mitte."
Ode 37
Ich habe meine Hände zu meinem Herrn ausgestreckt und zum Höchsten meine
Stimme erhoben. Ich habe mit den Lippen meines Herzens geredet, und er hat
mich erhört, als meine Stimme zu ihm drang. Da kam zu mir sein Wort, das mir
die Frucht meiner Mühen gab. Und es ließ mich ruhen in der Gnade des Herrn.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 37.

„Ich habe meine Hände zu meinem Herrn ausgestreckt und zum Allerhöchsten meine
Stimme erhoben.“

In dem Wissen, dass der Allerhöchste die Quelle jeder guten und vollkommenen
Gabe ist, erhebt der weise Mensch seine Hände und sein Bittgebet zu ihm. Yahshua
sagte den Menschen: "Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet
finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! Denn jeder Bittende empfängt,
und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. Oder welcher
Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bittet, ihm einen Stein
geben wird? Und wenn er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben?
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel
mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!"
(Matthäus 7:7-11).

Um empfangen zu können, bedarf es jedoch an festem Glauben. Wir müssen so


bitten, als hätten wir es bereits empfangen. Wer zweifelt, wird nichts empfangen wie
Jakobus, der Bruder des Herrn sagte: "Das Ausharren aber soll ein vollkommenes
Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.
Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt
und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im
Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die
vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht,
dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, ist er doch ein wankelmütiger
[doppelherziger, von geteilter Seele] Mann, unbeständig in allen seinen Wegen. Der
niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, der reiche aber seiner Niedrigkeit;
denn wie des Grases Blume wird er vergehen... Irret euch nicht, meine geliebten
Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab,
von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels
Schatten." (Jakobus 1:4-18). Und im Philippus-Evangelium heißt es: "Der Glaube
empfängt, die Liebe gibt. Niemand kann empfangen ohne Glauben. Niemand kann
geben ohne Liebe. Daher glauben wir, damit wir empfangen, und wir lieben, damit
wir wahrhaft geben. Denn wenn jemand gibt, aber nicht aus Liebe, so nützt es ihm
nichts, dass er gegeben hat. Wer den Herrn nicht empfangen hat, ist noch Jude."
„Ich habe mit den Lippen meines Herzens geredet, und er hat mich erhört, als meine
Stimme zu ihm drang.“

Wenn wir mit den Lippen unseres Herzens zu Gott sprechen, dann erreicht unsere
Stimme Gott. Da die Lippen unseres Herzens in uns sind, nicht außerhalb, war es ein
inneres Sprechen und ein inneres Hören, denn Gott ist in uns. Es ist nicht nur ein
Lippenbekenntnis, sondern eine innere Stimme, die sich im Geist und in Wahrheit
zum Allerhöchsten erhebt. Wie Gott durch seinen Propheten Jeremia sagte: "Ihr
werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen
werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure
Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten,
wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen
Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen." (Jeremia 19:13-14).

„Da kam zu mir sein Wort, das mir die Frucht meiner Arbeit gab.“

Die Gemeinschaft mit Gott ist die letzte Frucht aller geistlichen Bemühungen. Wenn
wir sie nicht suchen und erlangen, verfehlen wir den Sinn und das Ziel völlig. Denn
nur dann können wir zu dem werden, was wir im Verborgenen mit unserem geistigen
Auge sehen, wie zuvor im Philippus-Evangelium gelesen: "Im Verborgenen wirst du
das, was du siehst. Du siehst Licht, du wirst Licht, du siehst Christus, du wirst
Christus, du siehst den Vater, du wirst der Vater."

„Und es ließ mich ruhen in der Gnade des Herrn.“

Im Philippus-Evangelium lesen wir weiter: "Die Mysterien der heiligen Hochzeit


aber vollziehen sich am Tag und im Licht. Und dieser Tag und sein Licht verlöschen
niemals. Wenn jemand Kind des Brautgemachs wird, empfängt er dieses Licht. Wenn
aber jemand es nicht empfängt, während er noch in dieser Welt ist, so kann er es auch
in der anderen Welt nicht empfangen. Wer jedoch dieses Licht empfängt, wird nicht
erkannt, noch gehalten, noch von irgendjemand belästigt werden können, ob er in der
Welt lebt oder hinausgeht aus der Welt. Er hat schon die Wahrheit empfangen in den
Abbildern. Die Welt wurde für ihn zur Ewigkeit, die Ewigkeit ist für ihn die Fülle der
Fülle. Sie ist jetzt im dem wieder eins Gewordenen offenbar. Und er lebt nun (für die
Augen der Welt) als Verborgener, doch nicht mehr verborgen in Finsternis und Nacht,
sondern verborgen einem vollkommenen Tag und einem heiligen Licht." Und: "Es
bleibt also eine Ruhe für das Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist,
der hat auch von seinen eigenen Werken abgelassen, wie Gott von den seinen."
(Hebräer 4:9-11). Das Wort Ruhe (sabbatismos), bedeutet wörtlich: der siebte Tag,
ein Symbol für die siebte Ebene des Bewusstseins, die mystische Vereinigung mit
Gott, das Ende der Dualität, des Subjekt-Objekt-Bewusstseins, der Zustand reinen
Seins jenseits aller Relativität.
Ode 38
Ich stieg hinauf in das Licht der Wahrheit wie in einem Triumph-Wagen, und
die Wahrheit führte mich und ließ mich zu sich kommen. Und sie trug mich
über Höhlen und Klüfte, und vor den Klippen und Schluchten bewahrte sie
mich. Und sie wurde mir ein Hort des Heils und setzte mich auf die Stufe des
unsterblichen Lebens. Und er ging mit mir und ließ mich ruhen und ließ mich
nicht in die Irre gehen, denn er war und ist die Wahrheit. Und es gab keine
Gefahr für mich, weil ich mit Ihm wandelte, und ich machte keinen Fehler in
irgendetwas, weil ich Ihm gehorchte. Denn der Irrtum floh vor ihm und konnte
ihm nicht entsprechen. Die Wahrheit aber ging den richtigen Weg, und was ich
nicht wusste, machte Er mir klar: Alles Gift des Irrtums und die Qualen des
Todes, die als Süße gelten; und die Verdorbenheit des Verderbers, ich sah wie die
verdorbene Braut geschmückt wurde, und den Bräutigam, der verdirbt, da er
selbst verdorben ist. Und ich fragte die Wahrheit: "Wer sind diese? und Er sagte
zu mir: Das ist der Verführer und der Irrtum: Und sie ahmen den Geliebten und
seine Braut nach, und sie führen die Welt in die Irre und verderben sie. Und sie
laden viele zum Gastmahl ein und geben ihnen zu trinken von dem Wein ihrer
Trunkenheit. Und sie bringen sie dazu, ihre Weisheit und Intelligenz wieder zu
erbrechen, und sie machen sie geistlos. Und dann verlassen sie sie, und so gehen
sie umher wie Wahnsinnige und Verdorbene. Denn sie sind ohne Herz und
suchen es auch nicht." Und ich wurde weise gemacht, damit ich nicht in die
Hände des Betrügers falle, und ich beglückwünschte mich, dass die Wahrheit
mit mir gegangen war. Und ich wurde in ihr gegründet und lebte und wurde
erlöst, und mein Fundament wurde durch die Hand des Herrn gelegt, denn er
hat mich gepflanzt. Denn er hat die Wurzel gesetzt und hat sie bewässert und
gepflegt und gesegnet, und ihre Früchte werden ewig sein. Sie war tief
verwurzelt und wuchs und breitete sich aus, und sie war gesund und wuchs. Und
der Herr allein wurde verherrlicht, in seiner Pflanzung und in seiner
Veredelung, in seiner Pflege und im Segen seiner Lippen, in der schönen
Pflanzung seiner Rechten; und in der Pracht seiner Pflanzung und im
Verständnis seines Geistes. Alleluja.

Kommentar zu Ode 38.

„Ich stieg hinauf in das Licht der Wahrheit wie in einem Triumph-Wagen, und die
Wahrheit führte mich und ließ mich zu sich kommen. Und sie trug mich über Höhlen
und Klüfte, und vor den Klippen und Schluchten bewahrte sie mich. Und sie wurde
mir ein Hort des Heils und setzte mich auf die Stufe des unsterblichen Lebens.“

"Dies ist die Verdammnis, dass das Licht in die Welt gekommen ist, aber die
Menschen die Finsternis mehr geliebt haben als das Licht, weil das Licht die
Finsternis aufdeckt, wodurch alle bösen Taten für jedes Auge sichtbar werden.
Denn alle, die Böses tun, hassen das Licht und kommen nicht zu ihm, damit ihre
bösen Taten nicht durch das heilige Gesetz entlarvt und verurteilt werden, aber die,
die Gerechtigkeit wirken, kommen zum Licht, denn sie werden aus Liebe zu allem,
was rein und heilig ist, zu ihm hingezogen, damit ihre Taten in ihm offenbar werden
und von Gott bestätigt werden. So werden sie in dem Licht erstrahlen und das Böse
mit dem Guten besiegen." (EHGOC, Kap. 15). Diejenigen, die aus der Wahrheit sind,
kommen also zum Licht, da sie aus Liebe zu allem, was rein und heilig ist, davon
angezogen werden. Und sie werden im Licht erstrahlen und das Böse mit dem Guten
besiegen. Die Wahrheit wird uns frei machen vom Irrtum und der Sünde. In ihr haben
wir den Siegeskranz.

Im EDVL hält Yahshua einen langen Vortrag zu der Frage, was Wahrheit ist: "Und
wiederum waren die Zwölf versammelt im Kreis der Palmen, und einer von ihnen,
nämlich Thomas, sprach zu den anderen: Was ist Wahrheit? Denn dieselben Dinge
erscheinen den verschiedenen Menschen und sogar dem gleichen Menschen zu
verschiedenen Zeiten verschieden. Was also ist Wahrheit? Und wie sie so redeten,
erschien Jesus in ihrer Mitte und sprach: Die Wahrheit, die eine und die absolute, ist
in Gott allein; denn niemand, nicht ein einziger Mensch, weiß, was Gott allein weiß,
der ist in allem. Den Menschen kann die Wahrheit enthüllt werden entsprechend ihrer
Fähigkeit, zu verstehen und zu erfassen. Die eine Wahrheit hat viele Seiten, und der
eine sieht nur eine Seite, ein anderer eine andere, und manche sehen mehr als andere,
so wie es ihnen gegeben ist. Seht diesen Kristall: So wie das eine Licht offenbar ist in
zwölf Flächen, ja in vier mal zwölf, und jede Fläche einen Strahl von dem Lichte
zurückwirft, und der eine die eine Fläche und ein anderer eine andere anschaut, so ist
es doch der eine Kristall und das eine Licht, das in allen scheint. Und seht, wenn
einer auf einen Berg steigt und er eine gewisse Höhe erreicht hat, dann sagt er: Dort
ist der Gipfel des Berges, lasst ihn uns erreichen; und wenn er diese Höhe erreicht
hat, seht, so ist eine andere darüber hinaus, bis er zu der Höhe kommt, von der aus
keine andere mehr zu sehen ist, sofern er sie erreichen kann. So ist es auch mit der
Wahrheit. Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben, und ich habe euch die
Wahrheit gegeben, die ich von oben empfangen habe. Und was gesehen und
empfangen wird von dem einen, wird nicht gesehen und empfangen werden von
einem anderen. Was wahr erscheint den einen, erscheint nicht wahr den anderen. Die
im Tal unten sind, sehen nicht das, was die sehen, die auf dem Berggipfel stehen.
Doch für alle ist das die Wahrheit, wie sie der einzelne Verstand sieht, und so lange,
bis eine höhere Wahrheit zu dieser geoffenbart wird; der Seele, die mehr Licht
empfangen kann, wird mehr Licht gegeben werden. Darum verdammt nicht die
anderen, auf dass ihr nicht verdammt werdet. Wenn ihr das heilige Gesetz der Liebe
halten werdet, das ich euch gegeben habe, so soll euch die Wahrheit mehr und mehr
enthüllt werden, und der Geist der Wahrheit, der von oben kommt, wird euch führen
in die ganze Wahrheit, und sei es auch auf vielen Irrwegen, so wie die feurige Wolke
die Kinder Israels durch die Wüste geleitete. Vertraut dem Lichte, das ihr habt, bis
euch ein höheres Licht gegeben wird. Sucht mehr Licht, und ihr werdet Überfluss
haben. Rastet nicht, bis ihr findet. Gott gibt euch alle Wahrheit zur Befreiung und
Vervollkommnung der Seele, gleich einer Leiter mit vielen Sprossen.
Die Wahrheit von heute werdet ihr verlassen für die höhere Wahrheit von morgen.
Bemüht euch um Vollkommenheit. Die das heilige Gesetz halten, das ich gegeben
habe, werden ihre Seelen retten, wie verschieden sie auch die Wahrheit sehen mögen,
die ich ihnen gegeben habe. Viele werden zu mir sagen: Herr, Herr, wir waren eifrig
in deiner Wahrheit. Ich aber werde zu ihnen sprechen: Nein, ihr wart eifrig, nur damit
andere sie so sehen, wie ihr sie seht, und sonst keine andere Wahrheit. Glaube ohne
Nächstenliebe ist tot. Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Wie soll der Glaube, den
sie angenommen haben, ihnen nützen, wenn sie ihn nicht in Gerechtigkeit ausüben?
Die, welche Liebe haben, haben alles, und ohne Liebe gibt es nichts, das Wert hat.
Lasset jeden halten, was er als die Wahrheit erkennt, in der Liebe und in dem Wissen,
dass dort, wo keine Liebe ist, die Wahrheit ein toter Buchstabe ist und nichts nützt. Es
bleiben Güte, Wahrheit und Schönheit; doch die Größte von diesen ist die Güte.
Wenn etliche ihre Brüder gehasst und ihre Herzen verhärtet haben gegen die
Geschöpfe von Gottes Hand, wie können diese die Wahrheit sehen zu ihrem Heile,
wenn ihre Augen blind und ihre Herzen verhärtet sind für Gottes Schöpfung? So wie
ich die Wahrheit empfangen habe, so habe ich sie euch gegeben. Lasset jeden sie
empfangen nach seiner Erleuchtung und seiner Fähigkeit, sie zu verstehen, und
verfolgt die nicht, die sie nach einer anderen Auslegung empfangen. Denn die
Wahrheit ist die Macht Gottes, und sie wird am Ende herrschen über alle Irrtümer.
Doch das heilige Gesetz, das ich gegeben habe, ist verständlich für alle und gerecht
und gut. Lasset es alle befolgen zur Erlösung ihrer Seelen!"

„Und er ging mit mir und ließ mich ruhen und ließ mich nicht in die Irre gehen, denn
er war und ist die Wahrheit. Und es gab keine Gefahr für mich, weil ich mit Ihm
wandelte, und ich machte keinen Fehler in irgendetwas, weil ich Ihm gehorchte.
Denn der Irrtum floh vor ihm und konnte ihm nicht entsprechen.“

Yahshua versprach seinen Jüngern kurz bevor seinem Kreuzestod: "Allen Frieden
lasse ich bei euch, meinen Frieden gebe ich euch. Lasst euer Herz nicht beunruhigen,
noch sollt ihr euch fürchten, denn ich werde für immer bei euch sein, ja, von dieser
Stunde bis zum Ende dieser Welt der Gesetzlosigkeit. Denn so wie der Vater und die
Mutter mich geliebt haben, so habe ich euch auch geliebt, so liebt einander, wie ich
euch geliebt habe. Denn wenn ihr wirklich meine Gebote haltet, werdet ihr zu allen
Zeiten gewiss in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meiner Eltern im Geist
der Liebe gehalten habe." (EHGOC, Kap. 66). Wenn wir fest in der Wahrheit
gegründet sind, brauchen wir nicht länger nach ihr zu suchen und auf der Suche in die
Irre zu gehen. Wenn wir im Wort, in der Wahrheit, dem heiligen Gesetz, dem Licht,
wandeln, muss der Satan, der Vater der Lüge, fliehen: "Unterwerft euch nun Gott!
Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen." (Jakobus 4:7). Auch
wenn wir, wie im vorigen Kapitel aus dem EDVL zu lesen, von einer Wahrheit zu
einer höheren gelangen – was daran liegt, dass wir Gott in der Erkenntnis des
Stückwerks immer mehr und besser erkennen und er uns immer Neues offenbart – so
ist doch das heilige Gesetz immer das unveränderliche Fundament. Niemand, außer
Gott, hat die vollständige und vollkommene Wahrheit, und was dem einen offenbart
wurde, das wurde dem anderen vielleicht (noch) nicht offenbart.
Es ist unerlässlich nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes zu sein. Yahshua
fragte viele: Was nennt ihr mich Herr, Herr, wenn ihr nicht tut, was ich sage? Und
sein Bruder Jakobus, der Gerechte warnt uns: "Seid aber Täter des Wortes und nicht
allein Hörer, die sich selbst betrügen! ...er gleicht einem Mann, der sein natürliches
Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist
weggegangen, und hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das
vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, indem
er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist." (Jakobus 1:22-25).

„Die Wahrheit aber ging den richtigen Weg, und was ich nicht wusste, machte Er mir
klar: Alles Gift des Irrtums und die Qualen des Todes, die als Süße gelten; und die
Verdorbenheit des Verderbers, ich sah wie die verdorbene Braut geschmückt wurde,
und den Bräutigam, der verdirbt, da er selbst verdorben ist. Und ich fragte die
Wahrheit: "Wer sind diese? und Er sagte zu mir: Das ist der Verführer und der
Irrtum: Und sie ahmen den Geliebten und seine Braut nach, und sie führen die Welt
in die Irre und verderben sie. Und sie laden viele zum Gastmahl ein und geben ihnen
zu trinken von dem Wein ihrer Trunkenheit. Und sie bringen sie dazu, ihre Weisheit
und Intelligenz wieder zu erbrechen, und sie machen sie geistlos. Und dann verlassen
sie sie, und so gehen sie umher wie Wahnsinnige und Verdorbene. Denn sie sind ohne
Herz und suchen es nicht.“

Der Geist der Wahrheit überführt uns der Sünde und erinnert uns an alles, was er
gesagt und gelehrt hat. Wenn wir unser Herz nicht verstocken, uns belehren und
züchtigen lassen, und in seiner Liebe bleiben, dann werden wir auf den richtigen
Weg, dem schmalen Pfad, der zum Leben führt, geleitet, und werden die Lügen des
Satans im Laufe der Zeit immer leichter durchschauen. Alle, die nicht in der Wahrheit
gegründet sind, und alle, die die Lüge lieben, sind leichte Beute für den Verführer,
den Vater der Lüge, und seine Irrtümer. Ja, die meisten sind wahrlich volltrunken von
ihnen und lieben sie, deswegen hassen sie die Wahrheit und nehmen keinerlei Zucht,
d.h. guten Ratschlag, an: "Weisheit und Zucht verachten nur die Narren... Halte fest
an der Zucht, lass nicht ab! Wahre sie, denn sie ist dein Leben!" (Sprüche 1:7; 4:13).
Derjenige, der weiß, was Verblendung ist, ist selbst nicht verblendet. Deshalb
enthüllte das Licht der Wahrheit dem Odisten „alles Gift des Irrtums und die Qualen
des Todes, die als Süße angesehen werden“. Die meisten Menschen sind von den
Illusionen der verdorbenen Welt betäubt und ihnen hoffnungslos verfallen.
Schlimmer noch, sie halten die Qualen des geistigen Todes für wirklich süß und
erstrebenswert und werden davon abhängig. Nur das göttliche Licht zeigt uns ihre
wahre Natur und befähigt uns, sie als das zu erkennen, was sie sind: Die Pforten von
Tod und Hölle. Denn es gibt eine falsche Braut und einen falschen Bräutigam, die
vom Verderber geschaffen wurden, um die Menschheit zu täuschen. In den
gnostischen Schriften wird dies der widersätzliche Geist genannt, es ist der Geist der
Welt, der in Feindschaft mit dem Heiligen Geist steht. So wie die wahre Braut und
der wahre Bräutigam die Menschen zu Licht, Weisheit und Unsterblichkeit rufen, so
verführen die falschen Braut und der falsche Bräutigam die Menschen zu Dunkelheit,
Verblendung und Tod.
Die Verderber sind selbst verdorben, denn: "das Böse kommt aus der Wurzel des
Bösen, und das Gute kommt aus der heiligen Wurzel; kenne deine Wurzeln und sei
frei von der Sklaverei und der Knechtschaft Satans." (EHGOC). Die falsche Braut
und der falsche Bräutigam nehmen viele Formen an, vor allem die der falschen
Religion, denn die beste Verkleidung des Bösen ist, sich als das Gute auszugeben.
"Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts
an; es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt von Dienern der
Gerechtigkeit annehmen." (2. Korinther 11:13-15). Während die wahre Liebe Gottes
vollständige und dauerhafte Erfüllung schenkt, gibt der Liebesersatz des Verderbers
nur die augenblickliche Illusion von Erfüllung, die so schnell wieder geht, wie sie
gekommen ist. Daher braucht man immer mehr und mehr davon, und so werden aus
dem Liebesersatz schnell Süchte und Gebundenheiten, die das Leben derjenigen und
auch derjenigen, die sie lieben, immer mehr kaputt machen und schließlich zerstören.

„Und ich wurde weise gemacht, damit ich nicht in die Hände des Betrügers falle, und
ich beglückwünschte mich, dass die Wahrheit mit mir gegangen war. Und ich wurde
in ihr gegründet und lebte und wurde erlöst, und mein Fundament wurde durch die
Hand des Herrn gelegt, denn er hat mich gepflanzt. Denn er hat die Wurzel gesetzt
und hat sie bewässert und gepflegt und gesegnet, und ihre Früchte werden ewig sein.
Sie war tief verwurzelt und wuchs und breitete sich aus, und sie war gesund und
wuchs.“

Der Odist ist dankbar dafür, dass das Licht der Wahrheit ihn davor bewahrt hat, in die
Fänge des Betrügers, Satans, zu geraten. Er erkennt, dass er nicht durch sein eigenes
Vermögen bewahrt wurde, sondern durch die Gnade und Gabe Gottes, eine Gnade
und Gabe, die auch die Betrogenen hätten empfangen können, aber sie hatten kein
Interesse daran und folgten so weiter ihrer Torheit. "Wer diese meine Worte hört und
sie tut, den will ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf einen
Felsen baute: Und es regnete und floss, und die Winde wehten und stießen an das
Haus, und es fiel nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und jeder, der diese
meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Menschen gleichen, der sein
Haus auf den Sand baute: Und es regnete und floss, und die Winde wehten und
stießen an das Haus, und es stürzte ein; und sein Sturz war groß" (Matthäus 7:4-27).
Diejenigen, die in der göttlichen Einheit gegründet und nicht in der Vielfalt der
Täuschung zerstreut sind, haben ein sicheres Fundament, denn ihr Fundament ist das
Wesen Gottes selbst, der sie leitet und beschützt. Im Philippus-Evangelium lesen wir:
"Jede Pflanze des Himmels pflanzt mein Vater, der in den Himmeln ist, und sie wird
nicht ausgerissen werden. Die getrennten werden vereinigt, das Leere wird voll
werden." Das Unkraut, welches der Feind gesät hat, wir am Tag der Ernte von den
Schnittern, den Engeln Gottes, ausgerissen und ins Feuer geworfen (siehe Matthäus
13:39). Also könnte man auch sagen, dass jede Pflanze, die nicht vom Vater gepflanzt
wurde, wird wieder ausgerissen und ins Feuer geworfen werden. Damit sind natürlich
die Menschen gemeint, die nicht aus Gottes Geist wiedergeboren, sondern aus dem
Fleisch geboren sind.
„Und der Herr allein wurde verherrlicht, in seiner Pflanzung und in seiner
Veredelung, in seiner Pflege und im Segen seiner Lippen, in der schönen Pflanzung
seiner Rechten; und in der Pracht seiner Pflanzung und im Verständnis seines
Geistes.“

Im Philippus-Evangelium heißt es: "Ein Pferd zeigt ein Pferd, ein Mensch zeigt einen
Menschen, ein Gott zeugt einen Gott." Ein vollendeter Mensch lebt allein zur Ehre
Gottes, denn er ist Gottes Ehre geworden. Und Yahshua sagte: "Denn der Mensch ist
geboren, um mit den Engeln zu wandeln, aber stattdessen sucht er Edelsteine im
Schlamm. Der himmlische Vater hat ihm sein Erbe übertragen, auf dass er das Reich
der Himmel auf Erden baue, aber der Mensch hat seinem Vater den Rücken gekehrt
und betet die Welt an und ihre Trugbilder. Und dies ist die Verdammnis, dass das
Licht in die Welt gekommen ist, aber die Menschen die Finsternis mehr lieben, als
das Licht, denn ihre Taten sind böse. Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht, und
kommt nicht zu ihm. Denn wir sind alle Söhne Gottes, und in uns ist Gott
verherrlicht. Und das Licht, das Gott und seine Kinder umstrahlt, ist das Licht des
heiligen Gesetzes. Und der, der das Licht hasst, verleugnet seinen Vater und seine
Mutter, die ihn geboren haben." (Aus dem Essener Evangelium des Johannes). Und
kurz vor seinem Tod am Kreuz betete Yahshua: "Ich habe dich verherrlicht auf der
Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.
Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei
dir hatte, ehe die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du
mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie
haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben
hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben,
und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen
bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die
Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein – und
alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein –, und ich bin in ihnen
verherrlicht." (Johannes 17:4-10). Wenn der Sohn in uns verherrlicht wird, dann wird
auch der himmlische Vater-Mutter verherrlicht, der ihn gesandt hat. Im Philippus-
Evangelium heißt es daher treffend: "Der Vater war im Sohn und der Sohn im Vater.
Das ist das Reich der Himmel."
Ode 39
Die Kraft des Herrn ist wie Mächtige Ströme, die jene, welche sie verachten, zu
Boden reißen. Und sie verschlingen ihre Wege, sodass sie sie nicht überqueren
können. Und sie ergreifen ihre Leiber und vernichten ihre Seelen. Denn sie sind
rascher und schneller als der Blitz. Aber die, die sie im Glauben durchqueren,
werden nicht wanken. Und die auf ihnen wandeln ohne Makel, werden sich
nicht fürchten. Denn das Zeichen des Herrn ist an ihnen, und das Zeichen ist der
Weg derer, die im Namen des Herrn gehen. So legt nun den Namen des Höchsten
an und erkennt ihn, und ihr werdet gefahrlos hinübergehen, denn die Ströme
werden dir untertan sein. Der Herr hat sie durch sein Wort überbrückt, und er
ging und überquerte sie zu Fuß. Und seine Füße standen fest auf den Wassern
und kamen nicht ins Wanken; denn sie sind felsenfest gegründet. Und die Wellen
hoben sich diesseits und jenseits, doch die Spuren des Gesalbten, unseres Herrn,
blieben bestehen. Sie wurden nicht überdeckt noch getilgt. Und ein Weg ist
bereitet für die, welche ihm nachfolgen wollen, die Gefallen haben am Wege
seiner Wahrheit und seinen Namen anbeten. Alleluja.

Kommentar zu Ode 39.

„Die Kraft des Herrn ist wie Mächtige Ströme, die jene, welche sie verachten, zu
Boden reißen. Und sie verschlingen ihre Wege, sodass sie sie nicht überqueren
können. Und sie ergreifen ihre Leiber und vernichten ihre Seelen. Denn sie sind
rascher und schneller als der Blitz.“

Die mächtigen Ströme sind die Ströme lebendigen Wassers, das heilige Gesetz,
welches ein zweischneidiges Schwert ist: "Wie ein Fluss, der durch den Wald fließt,
so ist das heilige Gesetz. Alle Kreaturen hängen von ihm ab und es enthält keinem
Wesen etwas vor. Das Gesetz ist für die Welt der Menschen, was ein großer Fluss für
die Ströme und Bäche ist. Wie Flüsse von Wasser an einem trockenen Ort, so sind die
Brüder, die das Heilige Gesetz in die Welt der Menschen bringen. Mögest du in
diesem Wasser ertrinken und deinen Durst löschen. So ist das heilige Gesetz ein
zweischneidiges Schwert: Durch das Gesetz wirst du dich entweder selbst zerstören,
oder du wirst Gott sehen." (Essener Kommunion mit dem Engel des Wassers). Das
heilige Gesetz ist für jene, die es verachten, wie auch für die, die es im Herzen tragen
der Richter, "denn das Heilige Gesetz dient seit den Tagen von Adam und Eva als
Richter über die Lebenden und die Toten. Daher werdet ihr euch vor den Menschen
und vor Gott rechtfertigen, denn Gott kennt eure Herzen und eure Wege. Wisset, dass
das gleiche Gesetz und die Propheten hier waren bis Johannes und sich auch danach
nicht ändern. Ja, sogar bevor die Grundlagen dieser Erde gelegt wurden, war das
Gesetz und es wird bleiben in Ewigkeit. Ja, es ist leichter, dass Himmel und Erde
vergehen, als dass ein Pünktchen des Gesetzes seinen Zweck verfehlt." (EHGOC,
Kap. 26)
Weiter heißt es im EHGOC: "Denn das Gesetz ist ein Richter für alle und niemand
kann sich über das Gesetz stellen, ohne zu sündigen... Denkt nicht, dass ich
gekommen bin, um das Heilige Gesetz oder die Propheten abzuschaffen oder um sie
durch Neues zu ersetzen. Nein, ich komme, um das Gesetz auszulegen und die Macht
des Gesetzes zu demonstrieren. Wahrlich, ich sage euch, das Heilige Gesetz ist
vollkommen und steht über jedem Gesetz der Menschen und der Teufel, denn nichts
kann das Gesetz herausfordern und bestehen. Denn das Gesetz prüft alle Dinge und
alle Dinge unterliegen ihm. Denn das Gesetz beurteilt den aufrichtigen und den
falschen Menschen gerecht und in der Weisheit von allem, was heilig und rein ist,
und es trennt durch alle Barmherzigkeit, Liebe und Kraft und durch die Gnade Gottes
das Gute vom Bösen, damit der Mensch das Gute vom Bösen wählen und das Rechte
vom Falschen erkennen kann, da er frei ist und mit freiem Willen zwischen Gott oder
Satan wählen kann."

„Aber die, die sie im Glauben durchqueren, werden nicht wanken. Und die auf ihnen
wandeln ohne Makel, werden sich nicht fürchten.“

Dies spiegelt die Einheit von Glauben und daraus folgenden Werken. So wie Jakobus
sagte: "So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. Es wird
aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben
ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! Du glaubst,
dass nur einer Gott ist? Du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern. Willst
du aber erkennen, du eitler [leerer] Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos
ist? Ist nicht Abraham aus Werken gerechtfertigt worden, da er seinen Sohn Isaak auf
den Opferaltar legte? Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte
und der Glaube aus den Werken vollendet wurde." (Jakobus 2:17-22). Weiter sagt er
über Glauben und Gehorsam: "Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte
er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben
werden. Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht
einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener
Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, ist er doch ein
wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen... Seid aber Täter des
Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! Denn wenn jemand ein Hörer
des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches
Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist
weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das
vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, indem
er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in seinem
Tun glückselig sein." Im Philippus-Evangelium heißt es dazu: "Der Glaube empfängt,
die Liebe gibt. Niemand kann empfangen ohne Glauben. Niemand kann geben ohne
Liebe. Daher glauben wir, damit wir empfangen, und wir lieben, damit wir wahrhaft
geben." Das wahrhafte Geben sind die Taten der Nächstenliebe gegenüber allen
Geschöpfen, die Not leiden, schwach sind, und unterdrückt und bedroht werden. Zu
solchen wird Yahshua sagen: "Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich,
das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an!" (Matthäus 25:34).
„Denn das Zeichen des Herrn ist an ihnen, und das Zeichen ist der Weg derer, die im
Namen des Herrn gehen.“

Yahshua sagte, an unseren Früchten wird man uns erkennen, und an der Liebe zu
allen Geschöpfen soll man seine wahren Nachfolger erkennen, denn sie sind das
Zeichen des Herrn an uns: "An diesem Abend gebe ich euch ein altes Gebot, denn
obwohl es von alters her ist, wird es trotzdem für alle neu sein, die sich als meine
wahren Jünger erweisen. Und es ist, dass ihr in euren Herzen immer daran denken
sollt, einander und alle Geschöpfe Gottes zu lieben. Denn ich sage euch, humane
Liebe ist die Erfüllung des heiligen Gesetzes auf Erden, in dem die Liebe Gottes ist
und Gott ist alle Liebe. Wer daher weder einander noch alle Geschöpfe Gottes liebt,
kennt die verborgenen Geheimnisse von Gott nicht, denn Gott offenbart seine Ruhe
nur denjenigen, die Gott und seine Geschöpfe lieben. Wisset jetzt, dass ihr rein seid
durch das Wort, das ich zu euch geredet habe, aber wisset auch, dass durch diese
Worte alle Menschen erkennen werden, dass ihr nur meine Jünger seid, wenn ihr
untereinander Liebe habt und allen Geschöpfen Gottes Liebe und Barmherzigkeit
zeigt, ja, besonders den Schwachen und Unterdrückten und denen, die Unrecht
leiden." In einer vorigen Ode hieß es auch, dass der Vater-Mutter an seinen Heiligen
erkannt werden wird, so wie Yahshua uns den Vater-Mutter zeigte.

„So legt nun den Namen des Höchsten an und erkennt ihn, und ihr werdet gefahrlos
hinübergehen, denn die Ströme werden dir untertan sein.“

Wer den Namen des Allerhöchsten anlegt, der legt das vergängliche Fleisch ab und
zieht das vollkommene Lichtkleid an, ohne das niemand den Vater sehen wird, wie
im Philippus-Evangelium zu lesen ist: "Denkt nicht gering von dem Lamm. Denn
ohne das Lamm ist es unmöglich, den König zu sehen. Niemand kann unbekleidet
(ohne das unverwesliche Fleisch) seinen Weg zum König gehen... Keiner erwirbt sich
diese Gnade, außer er legt das vollkommene Lichtkleid an und wird vollkommen.
Das ist das vollkommene Lichtkleid und wir müssen vollkommene Menschen
werden, bevor wir aus dieser Welt herausgehen können. Er erstand von den Toten auf,
er wurde wieder, wie er gewesen war, aber jetzt war sein Leib vollkommen. Er ist
wieder im Fleisch, aber dieses Fleisch ist wahrhaftiges Fleisch. Unser Fleisch
hingegen ist kein wahrhaftiges Fleisch, sondern nur ein Abbild des wahrhaftigen...
Einige fürchten sich davor, nackt aufzuerstehen. Deshalb legen sie Wert auf die
Lehre, dass sie im Fleisch auferstehen würden. Sie wissen nicht, dass eben
diejenigen, die im (vergänglichen) Fleisch leben, die Nackten sind, während
diejenigen, die sich ihres Fleisches entäußern und sich entkleiden, die Nicht-Nackten
sind. Denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben. Um welches
Fleisch handelt es sich denn hier, das nicht erben kann? Um das Fleisch, von dem wir
jetzt umhüllt sind. Welches Fleisch aber wird erben? Das Fleisch Jesu und sein Blut.
Deshalb sagte er: Wer nicht mein Fleisch isst und nicht mein Blut trinkt, hat kein
Leben in sich. Was ist unter diesem Fleisch und Blut zu verstehen? Sein Fleisch ist
das Wort und sein Blut der Heilige Geist. Wer diese empfängt, der hat Nahrung und
Trank und der ist bekleidet."
„Der Herr hat sie durch sein Wort überbrückt, und er ging und überquerte sie zu
Fuß. Und seine Füße standen fest auf den Wassern und kamen nicht ins Wanken;
denn sie sind felsenfest gegründet. Und die Wellen hoben sich diesseits und jenseits,
doch die Spuren des Gesalbten, unseres Herrn, blieben bestehen. Sie wurden nicht
überdeckt noch getilgt.“

Yahshua war und ist der Fels, das Wort, das heilige Gesetz, auf dem die Maria Gottes,
die Gemeinde (Braut) Yahshuas gegründet ist. Er war das Wort, das Fleisch wurde,
und sein Denkmal währt schon zweitausend Jahre und wird auch noch in alle
Ewigkeit währen, ganz egal wie viele Zweifler und Spötter auch noch versuchen
werden, es zu leugnen oder es auszuradieren. Seine Spuren bleiben für immer
bestehen und sein ewiges Denkmal der Liebe ist unvergänglich, denn Liebe ist stärker
als der Tod. Sein Wort, das Brot des Lebens hat uns die Erkenntnis über das Gesetz
gegeben und in seinem perfekten Beispiel sehen wir das Ziel des Gesetzes: Göttliche
dienstbare Liebe. Er blieb ohne Makel, obwohl er Schlimmstes erleiden musste und
den schwersten Weg beschritt, den man sich nur vorstellen kann. Und trotzdem sagte
er über seine Peiniger: Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

„Und ein Weg ist bereitet für die, welche ihm nachfolgen wollen, die Gefallen haben
am Wege seiner Wahrheit und seinen Namen anbeten.“

Yahshua hat uns den Weg bereitet, denn er hat uns den einzigen Erlösungsweg
aufgezeigt, und alle, die ihm Nachfolgen wollen und Gefallen am Gesetz der Liebe
haben, können auf ihn schauen und wissen, wie sie den breiten Weg der Verdammnis
meiden, und den schmalen Pfad, der zum Leben führt, finden und sicher auf ihm
wandeln können: "Wenn ihr wirklich meine Gebote haltet, werdet ihr zu allen Zeiten
gewiss in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meiner Eltern im Geist der
Liebe gehalten habe. Denn ich sage euch heute: Der Wille der All-Eltern ist, dass die
Liebe sich in allen Dingen verwirklicht, damit alle Geschöpfe, ob klein oder groß,
sich am Geist der Liebe selbst erfreuen können, denn im Himmel und auf Erden gibt
es nichts Größeres als die Verwirklichung der All-Liebe. Denn der Ewige Geist
drückte am Anfang aus, dass die Liebe allen Dingen bekannt gemacht werden sollte,
und der Ewige All-Vater formulierte weiterhin den Willen seiner Liebe, indem er in
jede Schöpfung den Wunsch pflanzte, Liebe geben und Liebe empfangen zu wollen,
denn geliebt zu werden und in Liebe zu teilen ist der Wille des Vater-Mutter Gottes,
der mich in die Welt gesandt hat, damit die, die die Liebe missbraucht haben, wissen
und verstehen würden, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit unbegrenzt sind und
nicht in menschlichen Werten gemessen werden können. Ihr sollt daher wissen, dass
Gott jeder Kreatur Freude an der Liebe gegeben hat, damit diese Kreaturen die Liebe
Gottes erfahren können, denn Gott ist in allen Dingen und alle Dinge sind in Gott.
Wisset daher, dass Liebe die Erfüllung des Willens und des Gesetzes Gottes ist. Und
die, die seine Gebote halten, teilen diese große Liebe. Es gibt keinen größeren Segen
und keine größere Verwirklichung für den Menschen, als die Liebe Gottes zu kennen.
Denn diejenigen, die zur Erkenntnis des Einen Vaters kommen, kommen zum Wissen
über die große Familie des Lebens." (EHGOC, Kap. 66)
Ode 40
Wie der Honig von den Bienenwaben tropft und die Milch von der Frau fließt,
die ihre Kinder liebt, so ist auch meine Hoffnung auf Dich, mein Gott. Wie eine
Quelle ihr Wasser spendet, so spendet mein Herz Lobpreis dem Herrn, und
meine Lippen preisen ihn ebenso. Und meine Zunge ist süß im innigen Gespräch
mit ihm, und meine Glieder sind gesalbt von seinen Lobgesängen. Und mein
Angesicht frohlockt in Seinem Jubel, und mein Geist jubelt in Seiner Liebe, und
meine Seele strahlt in Ihm. Und wer sich fürchtet, der soll auf ihn vertrauen,
denn die Erlösung in Ihm ist gewiss. Und sein Gewinn ist unsterbliches Leben,
und die, die es empfangen, sind unvergänglich. Alleluja.

Kommentar zu Ode 40.

„Wie der Honig von den Bienenwaben tropft und die Milch von der Frau fließt, die
ihre Kinder liebt, so ist auch meine Hoffnung auf Dich, mein Gott.“

"Liebevolle Worte sind wie eine Honigwabe, süß für die Seele und Gesundheit für die
Knochen. Die Worte eines Mannes Mund sind wie tiefe Wasser und die Quelle der
Liebe wie ein fließender Bach.", heißt es in der Essener Kommunion mit dem Engel
der Liebe. Über die Milch, die von der Frau fließt, die ihre Kinder liebt, hieß es in
einer vorherigen Ode: „Mir wurde ein Becher Milch dargebracht, und ich trank ihn in
der Süße der Wonne des Herrn. Der Sohn ist der Kelch, und der Gemolkene ist der
Vater, und der Heilige Geist ist die, die ihn gemolken hat. Weil seine Brüste voll
waren und es nicht wünschenswert war, dass seine Milch sinnlos vergossen wurde.
Und der Heilige Geist öffnete ihren Busen und vermischte die Milch der beiden
Brüste des Vaters. Und Sie gab der Welt die Mischung, ohne dass sie es wusste, und
die, die sie trinken, sind in der Fülle der rechten Hand.“ Die Frau und Mutter ist also
unsere wahre Mutter, der Heilige Geist, und die Milch, die sie ihren geliebten
Kindern gibt, ist das heilige Gesetz, die flüssige Nahrung für alle, die erwachsen
(vollkommen) werden wollen. So sind das Wort und der Heilige Geist, der Sohn und
die Tochter des Vater-Mutter, unsere einzige Hoffnung.

„Wie eine Quelle ihr Wasser spendet, so spendet mein Herz Lobpreis dem Herrn, und
meine Lippen preisen ihn ebenso. Und meine Zunge ist süß im innigen Gespräch mit
ihm, und meine Glieder sind gesalbt von seinen Lobgesängen.“

"Lass meine Liebe zu dir fließen, Himmlischer Vater, wie der Fluss ins Meer fließt.",
lesen wir in der Essener Kommunion mit dem Engel des Wassers. Und im „Der
Dreiteilige Traktat“ heißt es: "Alle, die dem Vater Herrlichkeit spenden, haben ihre
ewige Zeugung." Dem Vater Herrlichkeit zu spenden heißt, ihn in Geist und Wahrheit
anzubeten, ungeheuchelt und aus ganzem Herzen und ganzer Seele.
„Und mein Angesicht frohlockt in Seinem Jubel, und mein Geist jubelt in Seiner
Liebe, und meine Seele strahlt in Ihm.“

"Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder
nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz
des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum,
gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub
nicht verwelkt; alles, was er tut, gelingt." (Psalm 1:1-3). Unser Geist und unsere
Seele erstrahlen im Licht des Herrn, denn er gibt uns seine Liebe, sein Licht und
seinen Geist.

„Und wer sich fürchtet, der soll auf ihn vertrauen, denn die Erlösung in Ihm ist
gewiss. Und sein Gewinn ist unsterbliches Leben, und die, die es empfangen, sind
unvergänglich.“

Wer auf den Fels, den kostbaren Eckstein, vertraut, der wird nicht zu Schanden
werden, heißt es in Jesaja 28. Wer auf Gott und seinen Namen vertraut, den Yahshua
uns bekannt gemacht hat, der wird nicht enttäuscht werden. An seinem letzten Abend
vor dem Kreuz betete Yahshua zum Vater-Mutter: "Vater, ich will, dass die, welche du
mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit
schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der
Welt. Gerechter Vater! Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich
erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen
deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich
geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen." (Johannes 17:24-26).

"Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung. Nur er ist
mein Fels und meine Rettung, meine Festung; ich werde kaum wanken. Nur auf Gott
vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein
Fels und meine Rettung, meine Festung; ich werde nicht wanken. Auf Gott ruht mein
Heil und meine Ehre; der Fels meines Schutzes, meine Zuflucht ist in Gott. Vertraut
auf ihn allezeit, ihr von Gottes Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere
Zuflucht." (Psalm 62:2-9)
Ode 41
Alle Kinder des Herrn sollen ihn preisen und die Wahrheit seines Glaubens
annehmen. Und Seine Kinder sollen von Ihm anerkannt werden; darum lasst
uns in Seiner Liebe singen. Wir leben im Herrn durch seine Gnade, und das
Leben empfangen wir in seinem Messias. Denn ein großer Tag ist über uns
erstrahlt, und wunderbar ist Er, der uns von Seiner Herrlichkeit gegeben hat. So
lasst uns denn alle vereint sein im Namen des Herrn, und lasst uns Ihn ehren mit
seiner Güte. Und unsere Gesichter werden in Seinem Licht leuchten, und unsere
Herzen werden in Seiner Liebe meditieren, bei Nacht und bei Tag. Lasst uns
jubeln mit dem Jubel des Herrn. Alle, die mich sehen, werden sich wundern,
denn ich bin von einem anderen Geschlecht; denn der Vater der Wahrheit hat
mich nicht vergessen, der mich von Anfang an besaß. Denn sein Reichtum hat
mich geboren, und der Gedanke seines Herzens. Und sein Wort ist mit uns auf
allen unseren Wegen, der Heiland, der lebendig macht, und unsere Seelen nicht
verwirft. Der Mensch, der sich selbst erniedrigte und durch seine eigene
Gerechtigkeit erhöht wurde. Der Sohn des Allerhöchsten ist erschienen, in der
Vollkommenheit seines Vaters. Und Licht kam zu Tage durch das Wort, das von
alters her in ihm war. Der Messias ist in Wahrheit einer, und er war bekannt vor
Grundlegung der Welt, auf dass er die Seelen erquicke in Ewigkeit durch die
Wahrheit seines Namens: Ein neues Lied dem Herrn von denen, die ihn lieben.
Alleluja.

Kommentar zu Ode 41.

„Alle Kinder des Herrn sollen ihn preisen und die Wahrheit seines Glaubens
annehmen. Und Seine Kinder sollen von Ihm anerkannt werden; darum lasst uns in
Seiner Liebe singen. Wir leben im Herrn durch seine Gnade, und das Leben
empfangen wir in seinem Messias. Denn ein großer Tag ist über uns erstrahlt, und
wunderbar ist Er, der uns von Seiner Herrlichkeit gegeben hat.“

„So lasst uns denn alle vereint sein im Namen des Herrn, und lasst uns Ihn ehren mit
seiner Güte.“

Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament bedeutet „Name“ nicht nur den
eigentlichen Namen, sondern auch seinen Ruf, Ruhm und die Erinnerung an ihn. Er
impliziert auch die Kenntnis von demjenigen, der genannt wird. Strong's
Concordance sagt: „Der Name wird für alles verwendet, was der Name umfasst,
dessen Gedanke oder Gefühl im Geist durch das Erwähnen, Hören, Erinnern des
Namens geweckt wird, d.h. für den Rang, die Autorität, die Interessen, die Vorlieben,
seine Anweisungen, die Vorzüge, die Taten usw.“ All diese Aspekte sollten also
berücksichtigt werden. Wenn Yahshua also sagt, er habe den Namen des Vaters
bekannt gemacht, muss dies nicht ein sprichwörtlicher Name sein.
„Und unsere Gesichter werden in Seinem Licht leuchten, und unsere Herzen werden
in Seiner Liebe meditieren, bei Nacht und bei Tag. Lasst uns jubeln mit dem Jubel des
Herrn.“

Angesichts dessen, was der Vater-Mutter und sein Sohn für uns getan haben, haben
wir wahrlich allen Grund zu Jubeln. Der er gibt uns aus seiner Gnade heraus sein
ganzes Wesen und macht uns sich gleich durch seinen Sohn und seine Tochter. Er
übergibt seinen erwachsenen (vollkommenen) Söhnen und Töchtern die Herrschaft
über das ganze Universum. Alles, was ihm gehört, wird auch uns gehören, die in
Christus sind, seine Miterben.

„Alle, die mich sehen, werden sich wundern, denn ich bin von einem anderen
Geschlecht; denn der Vater der Wahrheit hat mich nicht vergessen, der mich von
Anfang an besaß. Denn sein Reichtum hat mich geboren, und der Gedanke seines
Herzens.“

Was aus dem Geist geboren ist, ist wahrhaftig von Gott gezeugt und geboren. Eine
vollkommen andere „Rasse“, ein anderes Geschlecht, als das der aus dem Fleisch
geborenen. Denn welche Gemeinschaft haben Licht und Finsternis? Aus seinem
Reichtum, seinem Sohn und seiner Tochter, dem Wort und dem Geist, in denen die
ganze Fülle des Vater-Mutter ist, sind wir geboren.

„Und sein Wort ist mit uns auf allen unseren Wegen, der Heiland, der lebendig
macht, und unsere Seelen nicht verwirft. Der Mensch, der sich selbst erniedrigte und
durch seine eigene Gerechtigkeit erhöht wurde. Der Sohn des Allerhöchsten ist
erschienen, in der Vollkommenheit seines Vaters. Und Licht kam zu Tage durch das
Wort, das von alters her in ihm war. Der Messias ist in Wahrheit einer, und er war
bekannt vor Grundlegung der Welt, auf dass er die Seelen erquicke in Ewigkeit durch
die Wahrheit seines Namens: Ein neues Lied dem Herrn von denen, die ihn lieben.“

Yahshua sagt im EHGOC: "Allen Frieden lasse ich bei euch, meinen Frieden gebe ich
euch. Lasst euer Herz nicht beunruhigen, noch sollt ihr euch fürchten, denn ich werde
für immer bei euch sein, ja, von dieser Stunde bis zum Ende dieser Welt der
Gesetzlosigkeit." Er hat sich selbst erniedrigt und wurde zur Rechten des Vaters
erhöht. Er war die ganze Gnade und Fülle des Vaters im Fleisch. Er war und ist das
Licht der Welt. Er entstand, als der Vater-Mutter sprach: Es werde Licht! Er ist der
einzige, eingeborene Sohn des Vaters, der allen Lobpreis verdient!
Ode 42
Ich streckte meine Hände aus und näherte mich meinem Herrn, denn das
Ausbreiten meiner Hände ist sein Zeichen. Und meine Ausdehnung ist das
aufrechte Kreuz, das auf dem Weg des Gerechten aufgerichtet wurde. Und ich
bin ohne Nutzen für diejenigen, die mich nicht kennen, denn ich verberge mich
vor denen, die mich nicht erfasst haben. Aber Ich werde bei denen sein, die Mich
lieben. Alle meine Verfolger sind gestorben, und die, die auf mich vertrauten,
suchten mich, weil ich lebe. Und ich bin auferstanden und bin bei ihnen, und ich
werde durch ihren Mund reden. Denn sie haben die verworfen, die sie
verfolgten, und ich habe ihnen dem Joch meiner Liebe unterworfen. Wie der
Arm des Bräutigams über der Braut, so ist mein Joch über denen, die mich
kennen. Und wie die Decke, die in den Gemächern des Bräutigams und der
Braut ausgebreitet ist, so ist meine Liebe über denen, die an mich glauben. Ich
bin nicht verworfen worden, obwohl man mich dafür hielt, und ich bin nicht
zugrunde gegangen, obwohl man es von mir dachte. Die Hölle sah mich und war
erschüttert, der Tod warf mich hinauf und viele mit mir. Ich bin ihm Galle und
Bitterkeit gewesen, und ich bin mit ihm hinabgestiegen bis zum äußersten seiner
Tiefe. Und die Füße und das Haupt ließ er los, denn er konnte mein Angesicht
nicht ertragen. Und ich machte eine Versammlung von Lebenden unter seinen
Toten, und ich redete mit ihnen mit lebendigen Lippen, damit mein Wort nicht
nichtig sei. Und die, die gestorben waren, liefen zu Mir, und sie schrien und
sagten: Sohn Gottes, erbarme dich unser. Und tue mit uns nach deiner Güte und
führe uns heraus aus den Banden der Finsternis. Und öffne uns die Tür, durch
die wir zu Dir hinausgehen können, denn wir sehen, dass der Tod Dich nicht
berührt. Lass auch uns mit Dir gerettet werden, denn Du bist unser Retter. Dann
hörte ich ihre Stimme, und ich legte ihren Glauben in mein Herz. Und Ich setzte
Meinen Namen auf ihre Häupter, denn sie sind freie Menschen, und sie sind
Mein. Alleluja.

Kommentar zu Ode 42.

„Ich streckte meine Hände aus und näherte mich meinem Herrn, denn das Ausbreiten
meiner Hände ist sein Zeichen. Und meine Ausdehnung ist das aufrechte Kreuz, das
auf dem Weg des Gerechten aufgerichtet wurde.“

Dies wurde bereits in den vorherigen Oden erklärt (Siehe Ode 27+29).

„Und ich bin ohne Nutzen für diejenigen, die mich nicht kennen, denn ich verberge
mich vor denen, die mich nicht erfasst haben. Aber Ich werde bei denen sein, die
Mich lieben.“

Im Anfang des Johannes-Evangeliums lesen wir, dass das Licht in die Welt kam, in
der Finsternis schien, doch die Finsternis es nicht erfasst hat:
"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses
war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch
nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der
Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht
erfasst." (Johannes 1:1-5). Dies bezieht sich auf 1.Mose 1:2 als Gott sprach: Es werde
Licht!, als sich der Sohn des Menschen den irdischen Mächten, d.h. dem Demiurgen
und seinen Archonten und Engeln offenbarte, diese das Licht jedoch erfassten und
weiterhin in ihrer Finsternis blieben. Es bezieht sich natürlich auch jene, die zu ihm
gehören und nicht zu Christus, auf das Unkraut, das der Feind unter den guten Samen
säte. Gott und Christus sind also für diejenigen, die sie nicht kennen und erkennen,
ohne Wirkung und Nutzen. Ohne Gnosis gibt es keine wahre Religion und keine
Beziehung zu Gott und Christus. Das Reich Gottes ist im Innern, und deshalb ist es
eine innere Angelegenheit, Gott zu finden und zu kennen, und wer liebt, ist bei Gott
und er bei ihm. Wenn wir verstehen, dass die Liebe kein Gefühl ist, sondern eine
geistige Kraft, die ihr Objekt anzieht und mit ihm vereint, erkennen wir, dass es sich
nicht um bloße Sentimentalität handelt. Vielmehr ist die innige, bedingungslose Liebe
zu Gott, die auf Gegenseitigkeit beruht, die Essenz der Gott-Mensch Beziehung.

„Alle meine Verfolger sind gestorben, und die, die auf mich vertrauten, suchten mich,
weil ich lebe. Und ich bin auferstanden und bin bei ihnen, und ich werde durch ihren
Mund reden. Denn sie haben die verworfen, die sie verfolgten, und ich habe ihnen
dem Joch meiner Liebe unterworfen. Wie der Arm des Bräutigams über der Braut, so
ist mein Joch über denen, die mich kennen. Und wie die Decke, die in den
Gemächern des Bräutigams und der Braut ausgebreitet ist, so ist meine Liebe über
denen, die an mich glauben.“

Diejenigen, die versuchen, den Christus in sich zu unterdrücken, werden im Geist


sterben, bis sie umkehren und Christus suchen, der das Leben ist. Jesus sagte zu
seinen Jüngern: "Weil ich lebe, werdet auch ihr leben." (Johannes 14:19), durch ihre
Vereinigung mit ihm und dem Vater-Mutter. Auch dies ist kein kuscheliges Gefühl,
sondern wahre Gnosis. Denn er sagte weiter: "An jenem Tag werdet ihr erkennen,
dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch." (Johannes 14:20), in
mystischer Vereinigung. Diejenigen, die mit und in Christus leben, sind also genauso
verborgen vor der Welt und den Weltmenschen, wie er selbst. Der Geist (das
Bewusstsein) Christi ist mit denen, die in vollkommener Einheit mit ihm leben, so
vereint, dass er durch sie spricht und mit ihnen identifiziert wird. "Wer euch
aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich
gesandt hat." (Matthäus 10:40). Yahshua sagte zu seinen Feinden: "Ihr seid von
unten, ich bin von oben; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt."
(Johannes 8:23), und dasselbe gilt für seine Jünger. Sie lehnen alles ab, wofür die
Feinde der Wahrheit stehen, und sogar die Welt, in der sie leben, da sie nicht unser
wahres Zuhause ist, wir aber trotzdem in Freude und Frieden im Reich unserer
Erdenmutter leben, in dem Wissen, Teil der großen Familie Gottes und mit allem
durch den Geist verbunden zu sein.
Wie mächtig die Agenten des Bösen auch sein mögen, das leichte Joch der Liebe
Christi (Matthäus 11:30) ist der Schutz für seine Jünger, und "vollkommene Liebe
vertreibt die Furcht" (1. Johannes 4:18). Widmen wir uns also dem Streben nach
"dem Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi." (2.
Korinther 4:6). Dann wird man zu uns sagen: "Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht,
eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein besonderes Volk, damit ihr den
Preis dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen
hat." (I. Petrus 2,9). Die Brautmystik ist ein Element in jeder gültigen Religion, denn
es ist wahr, dass Gott und der suchende Geist dazu bestimmt sind, in ewiger
Vereinigung miteinander verbunden zu sein, so dass er sagen kann: "Ich gehöre
meinem Geliebten, und mein Geliebter gehört mir.... Er hat mich zum Festmahl
geführt, und sein Banner über mir war die Liebe." (Hohelied Salomos 6:3; 2:4).

„Ich bin nicht verworfen worden, obwohl man mich dafür hielt, und ich bin nicht
zugrunde gegangen, obwohl man es von mir dachte. Die Hölle sah mich und war
erschüttert, der Tod warf mich hinauf und viele mit mir. Ich bin ihm Galle und
Bitterkeit gewesen, und ich bin mit ihm hinabgestiegen bis zum äußersten seiner
Tiefe. Und die Füße und das Haupt ließ er los, denn er konnte mein Angesicht nicht
ertragen.“

Bei seiner Kreuzigung lästerten und verspotteten ihn die meisten Anwesenden und sie
dachten und sagten: Wenn du der Sohn Gottes bist, dann rette dich selbst. Im EHGOC
spotteten sie und sagten: Eine Lamm und einen Ochsen konnte er retten, aber sich
selbst nicht. Viele Juden hatten die Hoffnung, dass er sie vom Joch der Römer
befreien und ein weltliches Königreich errichten würde, denn sie verstanden nicht,
dass er kam, um sie von der Knechtschaft zu befreien. Und so glaubten nach der
Kreuzigung die wenigsten, dass er wirklich der prophezeite und angekündigte
Messias war. Doch wie im EHGOC und im EDVL zu lesen, erschien er vielen nach
seiner Auferstehung, auch im Tempel den Geldwechslern und Tierhändlern, wie
schon zuvor berichtet bzw. zitiert. Viele erkannten erst dann, dass er wirklich der war,
der er behauptete zu sein, und taten Buße und kehrten um. Yahshua ist der Tod des
Todes für diejenigen, die in ihm leben. "Wenn wir aber mit Christus gestorben sind,
so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden; da wir wissen, dass Christus,
aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber
lebt, lebt er Gott. So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in
Christus Jesus!" (Römer 6:8-11). In der Gegenwart und im Angesicht Gottes in uns
werden Tod und Hölle vor uns fliehen. Dem Widersacher, deren Handlanger ihm am
Kreuz bittere Galle und Wein zu trinken gaben, wurde Yahshua selbst zu Galle und
Bitterkeit, denn er hasst das Licht und flieht vor ihm. Viele glauben, dass Yahshua
wirklich im Sheol war, um dort das Evangelium den Toten zu predigen. Dies halte ich
jedoch für sehr unglaubwürdig, denn Toten kann man nichts predigen. Er spricht hier,
wie auch im Nächsten Abschnitt m. E. von den geistig Toten, die er zu einer
„Versammlung der Lebenden“ machte, indem er ihnen sein Wort, das Brot des
Lebens, das heilige Gesetz gab.
„Und ich machte eine Versammlung von Lebenden unter seinen Toten, und ich redete
mit ihnen mit lebendigen Lippen, damit mein Wort nicht nichtig sei. Und die, die
gestorben waren, liefen zu Mir, und sie schrien und sagten: Sohn Gottes, erbarme
dich unser. Und tue mit uns nach deiner Güte und führe uns heraus aus den Banden
der Finsternis. Und öffne uns die Tür, durch die wir zu Dir hinausgehen können, denn
wir sehen, dass der Tod Dich nicht berührt. Lass auch uns mit Dir gerettet werden,
denn Du bist unser Retter. Dann hörte ich ihre Stimme, und ich legte ihren Glauben
in mein Herz. Und Ich setzte Meinen Namen auf ihre Häupter, denn sie sind freie
Menschen, und sie sind Mein.“

Wie schon zuvor zitiert, kehrt das Wort des Vaters nicht leer zu ihm zurück, sondern
es erfüllt seinen Zweck für, die zu ihm gehören und Ohren haben, um zu hören:
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine
Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind
meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn wie
der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern
die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen
gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund
hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es bewirkt, was mir
gefällt, und führt aus, wozu ich es gesandt habe. Denn in Freuden werdet ihr
ausziehen und in Frieden geleitet werden." (Jesaja 55:8-11). Auch hier könnte man
denken, dass bereits physisch gestorbene Menschen zu ihm kamen und ihn anflehten,
doch sie bitten ihn darum, sie aus den Banden der Finsternis zu befreien, was m. E.
eindeutig auf lebende Menschen hinweist. Der Grund, warum gesagt wird, dass sie
bereits gestorben waren, ist im Philippus-Evangelium zu lesen: "Der Sklave trachtet
nur danach, frei zu werden, er kann aber nicht nach dem Gut seines Herrn trachten.
Der Sohn aber ist nicht nur Sohn, sondern hat auch Anspruch auf das Erbe des Vaters.
Welche Totes erben, sind selbst tot und erben nur Totes. Die aber Lebendiges erben,
die leben und sie erben das Lebendige und das Tote dazu. Die Toten erben nichts. Wie
sollten die Toten erben? Wenn aber der Tote das Lebendige erbt, wird er nicht
sterben, sondern er wird trotz allem leben." Das heißt, der alte Mensch muss sterben,
oder, wie es in Galater 3:27 heißt, ausgezogen, und der neue Mensch, Christus,
angezogen werden. Yahshua ist die Tür zum ewigen Leben, wenn er den Seinen
seinem Namen auf ihre Häupter gelegt hat, dann können sie nicht mehr aus der Hand
des Vaters entrissen werden.
Das

Philippus
-
Evangelium
Ein Jude kann wieder einen Juden machen (d.h. einen Menschen zum Judentum
bekehren), den man dann Judengenossen (Proselyten) nennt (1). Ein
Judengenosse kann nicht wieder einen Judengenossen machen. So gibt es auch
Menschen, die aus der Wahrheit stammen, nach der Wahrheit trachten, und
andere sich ähnlich machen. Andere müssen sich damit begnügen, ihnen ähnlich
zu werden. Der Sklave trachtet nur danach, frei zu werden, er kann aber nicht
nach dem Gut seines Herrn trachten. Der Sohn aber ist nicht nur Sohn, sondern
hat auch Anspruch auf das Erbe des Vaters (2). Welche Totes erben, sind selbst
tot, und erben nur Totes. Die aber Lebendiges erben, die leben, und sie erben das
Lebendige und das Tote dazu. Die Toten erben nichts. Wie sollten die Toten
erben? Wenn aber der Tote das Lebendige erbt, wird er nicht sterben, sondern
er wird trotz allem leben (3).

1) Yahshua sagte: "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr
durchzieht das Meer und das trockene Land, um einen Proselyten zu machen; und
wenn er es geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so
schlimm wie ihr." (Matthäus 23:15). Solange der Mensch nicht durch die Wahrheit
frei wird und von Gott durch seinen Geist gezeugt ist, bleibt er ein Sklave der Sünde.
Die Juden hatten zwar, wie später zu lesen, die Mutter, d.h. das Gesetz - auch wenn es
von den Schreibern und Schriftgelehrten zur Lüge gemacht wurde - aber erst durch
Yahshua bekamen sie zur Mutter auch den Vater, die Erkenntnis des Gesetzes, denn er
war das fleischgewordene Gesetz, und das Ziel, nicht das Ende, des Gesetzes.

2) "Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem
Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen,
und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams
Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: Ihr sollt
frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die
Sünde tut, ist der Sünde Sklave. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; der
Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr
wirklich frei sein." (Johannes 8:32-36). Nur wenn wir durch den Geist der Wahrheit
wiedergeboren und Söhne werden, d.h. werden wie der Sohn, werden wir mit ihm
und in ihm erben können, was des Vaters ist. Wie wir werden können wie der Sohn,
wird im weiteren Verlauf des Evangeliums erklärt.

3) Fleischlich gesinnte Menschen sind geistig tot und werden nichts erben können.
Sie können auch niemanden zu einem Erben machen. Wenn aber der alte (fleischlich
gesinnte) Mensch stirbt, und der neue Mensch in Christus aufersteht, durch Gott
gezeugt wird, seinen Geist und seinen Leib von allen Sünden reinigt, und
vollkommen wird, ist er der Sünde gegenüber gestorben und hat begonnen zu leben.
Der Mensch muss also zuerst sterben, bevor er auferstehen und schließlich erben
kann. Den Heiligen Geist empfängt man, wie später zu lesen, bei der Taufe, aber auch
nur dann, wenn vorher auch die Auferstehung stattgefunden hat. Dies ist die
Selbsterkenntnis als Kind Gottes und die damit einhergehende Gotteserkenntnis, die
Erkenntnis seiner Existenz und Realität.
Ein Heide kann im Grunde nicht sterben. Er hat ja nie gelebt, so dass er sterben
könnte. Aber wer an die Wahrheit glaubt, der lebt, und er kann in Gefahr
geraten, zu sterben. Er lebt seit dem Tag, an dem ihm Christus erschienen ist.
Denn jetzt wird die Welt (für ihn) erst wirklich erschaffen, blühen die Städte
und wird das Tote beseitigt (1). Als wir Juden waren, waren wir Halbwaisen.
Wir hatten nur unsere Mutter (das Gesetz). Als wir aber Christen wurden,
bekamen wir zur Mutter hinzu auch den Vater (die Erkenntnis) (2).

1) "Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot."
(Jakobus 2:26). "Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden,
war verloren und ist gefunden worden." (Lukas 15:24). "Der Geist ist es, der lebendig
macht; das Fleisch nützt nichts." (Johannes 6:63). Heiden sind hier alle, die noch
geistig tot sind, und zur Welt, und nicht zu Christus gehören. Die zitierten Verse
zeigen, dass der geistig tote Mensch tot ist, und nichts erben und auch nicht sterben
kann, da er nie gelebt hat.

2) "Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist
durch Jesus Christus geworden." (Johannes 1:17).

Wer im Winter sät, erntet im Sommer. Der Winter ist die Welt, der Sommer ist
die Ewigkeit. Lasst uns in der Welt säen, damit wir im Sommer ernten (1). Im
Winter dürfen wir nicht beten, (dürfen wir uns nicht der Betrachtung hingeben)
(2). Nach dem Winter kommt der Sommer. Wenn aber einer im Winter ernten
wollte, würde er nicht wirklich ernten, sondern nur die Saat ausreißen, und er
könnte keine Früchte sammeln. Aber nicht nur wird ihm dann im Winter keine
Frucht wachsen, sondern auch am Sabbat der Ewigkeit wird er nicht ernten.

1) "Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in
Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und
wird auferstehen in Kraft." (1. Korinther 15:42-45). "Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden... Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch
Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist,
da ist auch dein Herz... Niemand kann zwei Herren dienen... Ihr könnt nicht Gott
dienen und dem Mammon." (Matthäus 6:19-24). "Wehe denen, die reich und gierig
sind, denn sie haben in diesem Leben seinen einzigen Trost erhalten. Wehe euch, die
ihr satt seid und nichts teilt, denn ihr werdet immer hungern. Wehe euch, die ihr jetzt
über das heilige Gesetz lacht - denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe euch, wenn
alle Menschen gut von euch reden - denn dasselbe taten ihre bösen Väter mit den
falschen Propheten. Wehe den Gottlosen, die keine Hoffnung haben, aber auf Dinge
angewiesen sind, die nicht passieren werden! Wehe denen, deren Lust wie Feuer in
ihnen brennt, denn sie werden unersättlich sein! Wehe denen, die die Intimität mit der
Frau und viele unrechtmäßige Beziehungen lieben, denn ihr verunreinigt den Tempel
Gottes ...solche werden zu Lebzeiten ihr Gericht erfahren und ernten, was auch
immer sie nach den unheiligen Gesetzen ihres Gottes verdienen, denn Satan bestraft
den bösen Samen und verurteilt ihre Seelen zur Zerstörung." (EHGOC, Kap. 30).
Wir können das Reich Gottes nicht erben bzw. ernten, wenn wir nicht in der Welt den
Samen dafür ausgesät haben durch dienende Werke der Nächstenliebe. Wer hier in
der Welt schon ernten will und sich Reichtümer sammelt, während andere leiden,
hungern und dürsten, der hat in dieser Welt seinen einzigen Lohn bereits erhalten und
wird nicht in die ewige Ruhe Gottes eingehen.

2) Eine andere Übersetzung lautet: "Deshalb sollten wir nicht für den Winter zu Gott
beten, denn der Winter folgt dem Sommer." Damit könnte also gemeint sein, dass wir
lieber für den Sommer, also das Reich Gottes und das ewige Leben beten sollen, als
für vergängliche Dinge.

Christus kam, damit er die einen loskaufe (1), andere errette, andere erlöse. Die
Fremden kaufte er los, und machte sie zu den Seinen. Die Seinen aber, die er als
Pfänder seines Willens hinterlegt hatte, nahm er gesondert beiseite. Aber nicht
erst, als er erschien, hinterlegte er die Seele als Pfand seines Willens, sondern
seitdem die Welt besteht, ist die Seele in seinem Willen hinterlegt. Nach seinem
Willen aber erschien er dann, um sie wieder an sich zu nehmen, da sie als Pfand
ihm gehörte. Denn sie war unter Räuber gefallen, und als Gefangene hinweg
geführt worden. Er befreite sie aber, und die Guten in der Welt kaufte er ebenso
los wie die Bösen (2).

1) "Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein
werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den
Herrn, der sie losgekauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen ein schnelles
Verderben." (2. Petrus 2:1).

2) "Solange sie sich allein beim Vater befand, war sie eine Jungfrau und
mannweiblich von Gestalt. Aber als sie in einen Körper hinabgefallen und in dieses
Leben gekommen war, da geriet sie in die Gewalt vieler Räuber. Und die Frevler
warfen sie sich gegenseitig zu und [schändeten sie]. Die einen missbrauchten sie
[gewaltsam], während andere (so handelten, dass sie) sie überredeten mit [einem]
verführerischen Geschenk. Kurz: Sie wurde geschändet und [verlor ihre]
Jungfräulichkeit... Der Vater sandte ihr aus dem Himmel ihren Mann, der ihr Bruder
ist, den Erstgeborenen. Da kam der Bräutigam herab zur Braut. Sie gab ihre frühere
Unzucht auf, sie reinigte sich von den Befleckungen der Ehebrecher. Dann erneuerte
sie sich aber, um eine Braut zu sein. Sie reinigte sich im Brautgemach. Sie füllte es
mit Wohlgeruch... jene Hochzeit ist nicht wie die fleischliche Hochzeit... diese
(pneumatische) Hochzeit ist [nicht von dieser Art]. Vielmehr (gilt): Wenn sie sich
miteinander vereinigen, werden sie ein einziges Leben. Deswegen sagte der Prophet
über den ersten Mann und die erste Frau: Sie werden ein einziges Fleisch werden.
Denn sie waren im Anfang beim Vater miteinander vereinigt, bevor die Frau den
Mann verließ, der ihr Bruder ist. Diese (pneumatische) Hochzeit hat sie wieder
miteinander verbunden. Und die Seele vereinigte sich mit dem, den sie wirklich liebt,
ihrem naturgemäßen Herrn..." (Exegese der Seele, Nag Hammadi).
Licht und Finsternis, Leben und Tod, rechts und links, sind Zwillingsbrüder in
dieser Welt. Unmöglich lassen sie sich voneinander trennen. Daher sind weder
die Guten ausschließlich gut noch die Bösen ausschließlich böse, noch ist hier
das Leben wirkliches Leben, oder der Tod wirklicher Tod (1). Deshalb wird sich
alles auflösen zu seinem anfänglichen Ursprung. Die aber der Welt enthoben
sind, sind unauflöslich, sind ewig (2). Die Bezeichnungen, die den vergänglichen
Dingen der Welt beigelegt werden, verursachen eine ungeheure Irreführung. Sie
richten nämlich den Sinn vom Unvergänglichen auf das Vergängliche. Und wer
jetzt die Bezeichnung Gott hört, erkennt dadurch nicht mehr das
Unvergängliche, sondern nur das Vergängliche. Das gilt auch für Worte wie
Vater, Sohn, Heiliger Geist, Leben, Licht, Auferstehung, Kirche und alle anderen
Bezeichnungen. Sie werden nicht mehr auf das Unvergängliche bezogen, und
daher wird das Unvergängliche nicht erkannt. Wer unvergänglich ist, kann auf
all diese Bezeichnungen verzichten. Aber die sterblichen Menschen, die in der
Welt sind, sind Opfer vieler Täuschungen. Würden sie in der Ewigkeit sein, so
würden sie niemals Bezeichnungen (nach Art der Menschen) in dieser Welt
gebrauchen noch würden sie sie auf die irdischen Dinge beziehen. Denn alle
Bezeichnungen haben ein Ende in der Ewigkeit (3).

1) "Guter Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber
sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein." (Lukas
18:18-19). Im Vergleich zum Himmelreich, dem Verborgenen, sind die guten Dinge
der Welt nicht wirklich gut, und im Vergleich zu dem Zwischenreich der Mitte, dem
zweiten Tod, sind die schlechten Dinge der Welt nicht wirklich schlecht. Das Innerste
ist Gott, noch weiter innen gibt es nichts. Die äußerste Finsternis ist das Reich des
Feindes, noch weiter außen gibt es nichts. Da Yahshua zwar der Sohn Gottes war,
sich zu der Zeit aber in der Welt befand, in der Gutes nicht wirklich gut ist, da es
nicht unmittelbar mit Gott verbunden ist, gab er dem Mann die oben zitierte Antwort.

2) "Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist
größer als der, der in der Welt ist. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet
die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." (1.Johannes
5:4-5). Wer die Welt, mit all ihren der Natur des Fleisches dienenden Versuchungen
und Verlockungen und allen Bindungen an materielle Dinge, außer dem zum Leben
Notwendigen, überwunden hat, der hat den Tod überwunden. Er ist zwar noch in der
Welt, aber wir wurden durch Christus aus der Welt herausgerufen.

3) Wie will man das Ewige in Worten ausdrücken? Keine Worte würden dem je
gerecht werden. Nehmen wir zum Beispiel das Wort Gott, von dem es in den zehn
Geboten heißt, dass wir uns kein Bild von ihm machen sollen: "Er ist der, der existiert
als Gott und Vater des Alls, der Unsichtbare, der über dem All ist, der existiert als
Unvergänglichkeit und als reines Licht, in das kein Auge blicken kann. Er ist der
unsichtbare Geist, in Bezug auf den es nicht passend ist, sich ihn als Gott oder etwas
ähnliches vorzustellen. Denn er ist mehr als Gott, da es keinen über ihm gibt, denn
niemand ist Herr über ihn. Denn er existiert nicht in irgendeiner Untergeordnetheit,
denn alles existiert in ihm. Er ist ewig, denn er braucht nichts. Denn er ist die ganze
Vollendung. Er brauchte nichts, dass er vollkommen werde durch es; vielmehr ist er
immer gänzlich vollkommen im Licht. Er ist unbegrenzbar, da es keinen, der vor ihm
ist, gibt, der ihn begrenzt. Er ist unergründbar, da es dort keinen, der vor ihm ist, gibt,
um ihn zu ergründen. Er ist unsichtbar, da keiner ihn gesehen hat. Er ist ewig, da er
ewiglich existiert. Er ist unaussprechlich, da keiner in der Lage war, ihn zu begreifen,
um dann über ihn zu reden. Er ist das unmessbare Licht, das rein, heilig und gereinigt
ist. Er ist unaussprechlich, indem er vollkommen ist in der Unvergänglichkeit. Er ist
nicht in Vollkommenheit noch in Seligkeit noch in Göttlichkeit, sondern er ist weitaus
vorzüglicher. Er ist weder körperlich noch ist er unkörperlich. Es gibt keine Art und
Weise zu sagen: Wie groß ist er? Oder: Was ist seine Art?, denn keiner ist in der Lage,
ihn zu erkennen. Er gehört nicht zu den Existierenden, sondern er ist weitaus
vorzüglicher, nicht als ob er an sich vorzüglicher wäre, sondern dieses, was das Seine
ist, ist vorzüglicher. Er hat keinen Anteil, weder an den Äonen noch an Zeit. Denn
wer nämlich Anteil hat an einem Äon, diesen haben andere bereitet. Denn der, der
über allen steht, hat keinen Mangel, damit er empfange von ihm. Zu ihm gehört eine
unermessliche Reinheit. Er ist Ewigkeit, die Ewigkeit gibt. Er ist Leben, das Leben
gibt. Er ist ein Seliger, der Seligkeit gibt. Er ist Erkenntnis, die Erkenntnis gibt. Er ist
Güte, die Güte gibt. Er ist Erbarmen, das Erbarmen und Rettung gibt. Er ist Gnade,
die Gnade gibt." Das Apokryphon des Johannes (Nag Hammadi)

Einen einzigen Namen spricht man nicht aus in der Welt: Den Namen, den der
Vater dem Sohn gegeben hat. Er ist über allen Namen: Der Name des Vaters.
Denn der Sohn könnte nicht Vater werden, wenn er sich nicht den Namen des
Vaters beigelegt hätte. Wer diesen Namen hat, kennt ihn wohl, spricht ihn aber
nicht aus. Wer ihn aber nicht hat, kennt ihn auch nicht (1). Jedoch bildete die
Wahrheit Begriffe in der vergänglichen Welt, unseretwegen, weil es hier
unmöglich ist, die Wahrheit ohne Begriffe kennenzulernen. Die Wahrheit ist
einfach. Aber sie zeigt sich vielfältig unseretwegen, um uns in ihrer Liebe durch
die Vielfalt zum einfachen Namen zu führen. Die Herrscher unter dem Himmel
(die Archonten), freilich, wollten den Menschen irreführen. Denn sie sahen, dass
er mit dem wahrhaft Guten verwandt ist. Und sie nahmen den Namen des
Guten, und legten ihn dem Nicht-Guten bei, damit sie die Menschen durch die
Namen, die sie mit dem Nicht-Guten verbanden, täuschten. Nur die Gnade kann
dann den Menschen veranlassen, sich vom Nicht-Guten wieder zu trennen und
sich dem Guten zuzuwenden, indem er es erkennt. Aber die Herrscher unter
dem Himmel (die Archonten) versuchten ihren Willen durchzusetzen: Den
Freien zu ergreifen, und ihn sich zum Sklaven zu machen für ewig (2).

1) YHWH – Yod Heh Wav Heh – Yeshua Ha'Nazarei W'Melech Ha'Yehudim – Jesus
der Nazarener, König der Juden. „Ich bin, der ich bin“, d.h. er ist unveränderlich,
ewiglich, allgegenwärtig. Im Hinduismus ist Brahman, die absolute Realität, Sat –
Chit – Ananda = Wahrheit, das Vollkommene (wir sind Teil des Vollkommenen,
untrennbar mit ihm verbunden und wir haben unsere Existenz in ihm) - Bewusstsein
(Ich bin) – Glückseligkeit (das Himmelreich ist ein geistiger Zustand).
2) In der Bibel z.B. wurde dem Guten (YHWH) das Nicht-Gute angehängt, um die
Menschen zu täuschen. Wer mit offenen, geistigen Augen die Mächte und Herrscher
der Welt und ihre Lügen und Täuschungen beobachtet und erkennt, der wird
feststellen, dass diese alles auf den Kopf stellen, und Licht zu Finsternis, und
Finsternis zu Licht machen. Der Vater der Lüge will den Menschen versklaven,
indem sie glauben macht, er sei Gott. Er will sie glauben machen, die Erfüllung liege
in all den Trugbildern und Illusionen der materiellen Welt und ihren „Genüssen“.

Im Apokryphon des Johannes lesen wir über die vom Demiurgen erschaffenen,
minderwertigen Abbilder der wahren Abbilder, sowohl des Menschen, als auch der
himmlischen Dinge, und des Baumes des Lebens: "Und der ganze Äon des ersten
Archonten erzitterte und die Grundfesten der Unterwelt bewegten sich. Und durch die
Wasser auf der Materie leuchtete die Unterseite durch die Offenbarung seines
Abbilds... Und als alle Gewalten und der erste Archon hinschauten, sahen sie den
ganzen Teil der Unterseite erleuchtet. Und durch das Licht sahen sie im Wasser den
Typos des Abbilds.Und er sprach zu den Mächten, die bei ihm waren: Lasst uns einen
Menschen schaffen nach dem Abbild Gottes und nach unserem Bild... Und jeder
einzelnen Gewalt gaben sie ein Zeichen in dem Typos eines Abbildes, welches er
gesehen hatte in seiner psychischen Form. Er schuf ein Wesen nach dem Bild des
ersten, vollkommenen Menschen... Und er hauchte in sein Gesicht seinen Geist,
welcher die Kraft seiner Mutter ist. Er wusste dies nicht, denn er existiert in
Unwissenheit. Und die Kraft der Mutter ging heraus aus Yaldabaoth in den Körper,
den sie bereitet haben nach dem Aussehen dessen, der von Anfang an existiert. Der
Körper bewegte sich und erhielt Kraft, und er leuchtete. Und in diesem Moment
wurde der Rest der Gewalten eifersüchtig, denn er war durch sie alle entstanden, und
sie hatten ihre Kraft dem Menschen gegeben. Und sein Verstand wurde größer als der
von denen, die ihn geschaffen hatten, und größer als der des Ersten Archons... Als sie
aber bemerkten, dass er leuchtete und besser denken konnte als sie und dass er frei
war vom Übel, nahmen sie ihn und warfen ihn hinab in die Gegend an der Unterseite
der Materie... Als sie herabblickten, sahen sie, dass sein Denken höher war... Und sie
brachten ihn (Adam) in den Schatten des Todes, damit sie ihn wiederum bilden
könnten aus der Erde und dem Wasser und dem Feuer und dem Geist, der aus der
Materie (stammt), welche die Unwissenheit der Finsternis und die Begierde und ihr
widersätzlicher Geist ist. Diese ist die Neubildung des Körpers, mit dem die Räuber
den Menschen angezogen haben, die Fessel des Vergessens. Und er wurde ein
sterblicher Mensch. Dieser ist der erste, der herabkam, und die erste Trennung... Und
die Archonten nahmen ihn und setzten ihn in das Paradies... Den Baum ihres Lebens
aber hatten sie in die Mitte des Paradieses gesetzt... Seine Wurzel ist bitter, und seine
Zweige sind tot, sein Schatten ist Hass, und ein Betrug ist in seinen Blättern, und sein
Spross ist die Salbe der Schlechtigkeit, und seine Früchte sind der Tod, und Begierde
ist sein Samen, und er sprießt in der Finsternis. Die, die von ihm kosten, - ihr
Wohnort ist die Unterwelt, und die Finsternis ist ihr Ruheplatz." Er gab den
Menschen seinen widersätzlichen Geist, den Geist der Welt, der den verblendeten
Menschen seine Trugbilder, Lügen und Täuschungen als real erkennen lässt. Der
weise Mensch jedoch wird seine „Matrix“ durchschauen und sich Gott zuwenden.
Es gibt (vergängliche) Kräfte, die dem Menschen (vergängliche) Nahrung geben,
da sie nicht wollen, dass er gerettet wird. Nur so können sie erreichen, dass sie
dauernd bestehen. Wenn nämlich der Mensch diese Nahrung isst, entstehen
Opfer (für diese Kräfte). Und der Mensch aß und brachte diesen Kräften Tiere
zum Opfer dar: Die eigenen tierischen (Eigenschaften). (Tiere) sind auch die,
denen sie (die Opfer) darbrachten. Zunächst opferten sie ihnen, während sie
noch lebten (ihrem wahren Wesen nach). Indem sie aber opferten, starben sie
(ihrem wahren Wesen nach) (1). Doch als der Mensch Gott tot dargebracht
wurde, wurde er wieder zum Leben erweckt (2). Bevor Christus kam, gab es
kein Brot in der Welt. Ebenso wie im Paradies Adams gab es damals in der Welt
nur zahlreiche Bäume als Nahrung für die Tiere. Sie bot keinen Weizen als
Nahrung für den Menschen. Der Mensch nahm Nahrung zu sich, die Tieren
angemessen war. Als aber Christus kam, der vollkommene Mensch, brachte er
Brot vom Himmel, damit sich der Mensch nähre von Nahrung, die ihm
angemessen wäre (3). Die Herrscher unter dem Himmel (die Archonten) bildeten
sich ein, sie verrichteten ihre Taten in ihrer eigenen Kraft und nach ihrem
eigenen Willen. Aber insgeheim vollzog der Heilige Geist durch sie seinen Willen.
Die Wahrheit, die von Anfang an ist, wird ausgesät an vielen Orten. Viele sehen,
wie sie ausgesät wird. Wenige aber, die sehen, ernten sie auch (4).

1) Die „vergängliche Nahrung und die Opfer“: Zum einen ist damit die Nahrung für
den physischen Körper gemeint, welche der Mensch im Paradies noch nicht kannte
und benötigte, zum anderen die geistige Nahrung, d.h. die unheiligen Gesetze des
Blutvergießens u.a. „Gebote“, die der wahre Gott verabscheut und durch die die
Kräfte (die Archonten und deren Handlanger, z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten
und später die katholische Kirche) verhindern wollten, dass der Mensch errettet wird.
Durch die unheiligen Gesetze des Satans hat sich der Mensch auf die Stufe eines
Tieres erniedrigt, indem er deren Nahrung zu sich nahm. Yahshua hat den Menschen
das Brot des Lebens gegeben, das heilige Gesetz der Liebe und der Heiligkeit allen
Lebens. Er kam, um diese Gräuel, die Tieropfer und den Fleischverzehr, im Namen
„Gottes“ endgültig zu beenden, und die Lügen des Teufels zu entlarven, damit der
Mensch das Gute vom Bösen, die Wahrheit von der Lüge und das Licht von der
Finsternis trennen, und somit frei wählen konnte. Durch das heilige Gesetz brachte er
den Menschen die angemessene Nahrung für ihren Körper wie auch vor allem für
ihren Geist.

2+3) "Weißt du nicht, dass Gott den Menschen zu Beginn die Früchte der Erde zum
Essen gegeben hat und ihn nicht niedriger als den Affen gemacht hat, oder den
Ochsen, oder das Pferd, oder die Schafe, dass er seine Mitbrüder und Mitschwestern
töten und deren Fleisch und Blut essen kann?... Denn der Menschensohn kam auf die
Erde, um alle, die an mich glauben, von der Sklaverei und Knechtschaft der bösen
Mächte zu befreien, ja, von der Knechtschaft eurer Vorfahren. Denn jene sind es, die
ihren Bauch zu ihrem Gott machten, um ihren bösen Göttern die unschuldigen
Geschöpfe der Erde, anstelle der fleischlichen Natur in ihnen selbst, zu opfern.
Denn sie aßen von ihrem Fleisch und tranken ihr Blut zu ihrem eigenen Verderben
und verdarben ihre Körper, indem sie ihre Körper zu einer Grabstätte der Toten
machten, anstatt zu einem Tempel der Lebenden. Ja, und wegen ihrer Begierden
verkürzten sie ihre Tage auf Erden, so wie die Unheiligen, die die Wahrheit nicht
kennen oder wie die, die sie kennen, aber in eine Lüge verwandelt haben. Doch von
solchen bösen Lehren habe ich viele erlöst, so wie auch ihr viele in meinem Namen
erlösen werdet." (EHGOC, Kap. 35+76). Genau wie die Bösen Menschen auf der
Erde ihre Pläne gegen Gott und seine Kinder des Lichts schmieden, da sie das Licht
hassen, und denken, dass sie damit erfolgreich sein werden, so dachten es die
Archonten. Sie graben sich damit jedoch nur selbst eine Grube. Denen aber, die Gott
lieben, dienen alle Dinge zum Guten, selbst die scheinbar Schlechten. Denn im
Endeffekt ist es der heilige Geist, der wirkt, und die Bösen dienen den Heiligen.

4) Wie später noch erklärt wird, wirkt der Heilige Geist im Offenbaren so, dass er die
bösen Mächte den Heiligen dienstbar macht, während diese fälschlicherweise denken,
dass sie es aus sich heraus tun und einem der Ihren dienen.

Etliche haben gesagt, Maria hätte (nach irdischer Art) empfangen vom Heiligen
Geist. Sie irren und wissen nicht, was sie reden. Wann hat je ein (irdisches) Weib
von einem Weib empfangen? Maria ist die Jungfrau (die Seele), die von keiner
(irdischen) Macht je befleckt wurde. Sie ist ein großes, unantastbares Heiligtum
für die Juden, das heißt die Apostel und die Apostelschüler. Diese Jungfrau, die
die Mächte unter dem Himmel nicht befleckt haben, ist rein geblieben, während
die Mächte sich nur selbst befleckt haben (1). Der Herr hätte nicht gesagt: Mein
Vater, der im Himmel ist, wenn er nicht noch einen anderen (irdischen) Vater
gehabt hätte. Sonst hätte er einfach gesagt: Mein Vater (2). Der Herr sprach zu
den Jüngern: Ihr Kinder des Reiches, tretet ein in das Haus des Vaters. Aber
nehmt nichts und tragt nichts weg aus dem Haus des Vaters.

1) "Denn ich sage euch heute, der wahre und vollkommene Gott ist Kraft, Liebe und
Weisheit, und diese drei sind eins, und doch ist der wahre Gott Gerechtigkeit, Wissen
und Reinheit, und diese drei sind eins. Gott ist Herrlichkeit, Barmherzigkeit und
Heiligkeit, und diese drei sind eins, und ich sage euch weiter: Gott ist Wahrheit, Güte
und Schönheit, und diese drei sind eins. Und diese vier Dreiheiten sind Eins in der
verborgenen Gottheit, dem Vollkommenen, dem Unendlichen, dem Einzigen.
Gleichermaßen gibt es in jedem Mann, der vervollkommnet ist, drei Personen, die des
Sohnes, die des Ehemanns und die des Vaters, und diese drei sind eins. In jeder Frau,
die vollkommen ist, gibt es drei Personen, die der Tochter, die der Braut und die der
Mutter, und diese drei sind eins. Und der Mann und die Frau sind eins wie Gott eins
ist. So ist es mit dem Vater-Mutter Gott. In ihm ist weder männlich noch weiblich und
doch ist in ihm beides, und jedes ist dreifach und alle sind eins in der verborgenen
Einheit. Und die Jünger verstanden seine Worte größtenteils nicht und baten Yeshua,
das Geheimnis des Lebens weiter zu erklären, und Yeshua sagte zu ihnen: Wundert
euch nicht darüber, denn wie es oben ist, so ist es unten, und wie es unten ist, so ist es
oben und das, was auf Erden ist, ist so, weil es so im Himmel ist.
Ich sage noch einmal zu denen, die Ohren haben, hört und versteht: Ich und meine
Braut sind eins, so wie Maria Magdalena, die ich mir ausgewählt und mir geheiligt
habe, eins mit mir ist: Ich und meine Gemeinde sind eins. Sie sind die Auserwählten
der Menschheit, um alle zu retten. Die Versammlung des Erstgeborenen ist die Maria
Gottes. So spricht der Ewige Geist: Sie ist Meine Mutter und hat mich gezeugt und
als Sohn in jedem Alter und Leben hervorgebracht. Sie ist Meine Braut, immer eins
in der heiligen Union mit Mir, ihrem Gatten. Sie ist Meine Tochter, denn sie ist
immer von Mir, ihrem Vater, ausgegangen und hat sich in Mir gefreut. Ja, diese
beiden Dreiheiten sind eins im Ewigen und werden in jedem Mann und jeder Frau,
die vollkommen gemacht werden, zum Ausdruck gebracht, um seit jeher von Gott
geboren zu sein und sich in seinem Licht zu freuen, um seit jeher aufzufahren und mit
Gott vereint zu sein, um seit jeher zu empfangen und Gott zum Heil der Vielen
hervorzubringen. Ja, alle Dinge wurden mir von den All-Eltern übergeben; und
niemand kennt den Sohn, der auch die Tochter ist, außer den All-Eltern, auch kennt
niemand die All-Eltern, außer der Sohn und die Tochter selbst und diejenigen, denen
der Sohn und die Tochter es offenbaren." (EHGOC, Kap. 60+64).

"Denn in mir ist weder männlich noch weiblich, aber beide sind Eins vollkommen in
dem All. Das Weib ist nicht ohne den Mann, noch ist der Mann ohne die Frau.
Weisheit ist nicht ohne Liebe, noch ist Liebe ohne Weisheit. Der Kopf ist nicht ohne
das Herz, noch ist das Herz ohne den Kopf, in dem Christus, der alles versöhnt. Denn
Gott schuf alle Dinge nach Zahl und Gewicht und Maß, eines mit dem anderen
übereinstimmend. Diese Dinge können jene glauben, die sie begreifen. Wenn sie sie
nicht verstehen, dann sind sie nicht für sie. Denn glauben heißt verstehen, und nicht-
glauben heißt nicht-verstehen... So wie in jedem Manne, welcher vollständig ist, drei
Personen sind, der Sohn, der Gatte und der Vater, und diese drei sind eins. So wie in
jeder Frau, die vollständig ist, diese drei Personen sind, die Tochter, die Braut und die
Mutter, und diese drei sind eins. Und der Mann und die Frau sind eins ebenso wie
Gott eins ist. So ist es auch mit Gott, dem Vater, in welchem weder Männliches noch
Weibliches und in welchem beides ist und jedes dreifältig, und alle sind eins in der
verborgenen Einheit. Wundert euch nicht darüber, denn so wie oben, so ist es unten,
und wie unten, so ist es oben, und das, was auf Erden ist, ist so, weil es im Himmel so
ist. Und ich sage euch abermals: Ich und meine Braut sind eins, so wie Maria
Magdalena, die ich erwählt und mir selbst geheiligt habe als ein Vorbild, eins ist mit
mir. Ich und meine Gemeinde sind eins. Und die Gemeinde sind die Auserwählten der
Menschheit zur Erlösung aller. Die Gemeinde des Erstgeborenen ist die Maria Gottes.
So spricht der Ewige: Sie ist meine Mutter, und sie hat mich immer empfangen von
Anfang und hat mich geboren als ihren Sohn in jedem Zeitalter und Himmelsstrich.
Sie ist meine Braut, ewig eins in heiliger Gemeinschaft mit mir, ihrem Gatten. Sie ist
meine Tochter, denn sie ist ewig entsprungen und hervorgegangen aus mir, ihrem
Vater, und freut sich in mir. Und diese zwei Dreieinheiten sind eins im Ewigen und
sind bezeugt in jedem Mann und jeder Frau, welche vollkommen geworden sind und
ewig von Gott geboren werden und sich im Lichte erfreuen und immerdar
emporgehoben und eins gemacht werden mit Gott, und die immerdar Gott empfangen
und hervorbringen zur Erlösung der Vielen." (EDVL, Kap. 52+66)
Die Maria, die Jungfrau, die vom Heiligen Geist schwanger wird und gebiert, ist also
die gereinigte, jungfräuliche Seele, die vom Heiligen Geist zum Christus gesalbt wird
und von da an somit zur Maria Gottes, seiner Mutter, der Gemeinde Yahshuas, gehört.
In Matthäus 12:46-50 lesen wir dazu ebenfalls folgendes: "Als er aber noch zu den
Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und
suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine
Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach
zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er
streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und
meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist
mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter."

2) Die Essener Evangelien berichten, anders als die biblischen, dass Yahshua dem
Fleische nach von Josef und Maria gezeugt wurde, dem Geiste nach aber der
Christus, der Sohn des Vater-Mutter Gottes, ist. Maria, die Mutter Gottes, steht wie
oben zu lesen, für die Braut Yahshuas, die eins mit ihm ist.

Jesus ist ein verborgener Name, Christus (der Gesalbte) ein offenkundiger
Name. Deshalb gehört Jesus nicht zu irgendeiner Sprache, sondern der Name
lautet immer eben Jesus. Christus (der Gesalbte) aber lautet auf syrisch Messias,
auf griechisch Christus. Und so lautet er in jeder Sprache anders, je nach der
Sprache. Der Nazarener aber ist der offenkundige Name des verborgenen
Namens. Christus enthält alles: Mensch, Engel, Mysterium und den Vater.

Christus hat sich den Menschen als Mensch offenbart, den Engeln als Engel usw.,
sodass sein wahres Wesen, das Wort / der Logos, vor ihnen verborgen blieb. Er hat
alle Mysterien - die Taufe (die Empfängnis des heiligen Geistes), die Salbung zum
Christus (durch Maria Magdalena, seiner ewigen Gemahlin, der jungfräulichen Seele,
dem heiligen Geist, siehe Markus 14:8, Lukas 7:46) und die Hochzeit im
Brautgemach (die Hochzeit in Kana mit seiner ewigen Gemahlin Maria Magdalena) -
auf der Erde als Abbild der wahren, himmlischen, unvergänglichen Dinge, als
Sinnbilder dargestellt, um sich selbst seine Herrlichkeit und sein wahrhaftiges
Fleisch, die er beim Vater hatte, wiederzunehmen und den Menschen den einzigen
Erlösungsweg aufzuzeigen. Und in ihm war und ist die ganze Fülle des Vaters. Alles,
was dem Vater gehört, gehört auch ihm. Wer ihn sieht, sieht den Vater. Über Maria
Magdalena haben wir gerade gelesen: "Ich und meine Braut sind eins, so wie Maria
Magdalena, die ich mir ausgewählt und mir geheiligt habe, eins mit mir ist: Ich und
meine Gemeinde sind eins." Etwas später heißt es hier auch "Drei Frauen wandelten
stets mit dem Herrn: seine Mutter Maria, seine Schwester und Magdalena, die als
seine Gefährtin (Gemahlin) bezeichnet wird. Denn sowohl seine Mutter, als auch
seine Schwester, als auch seine Gefährtin (Gemahlin) waren eine Maria." Denn
Yahshuas Eltern waren Essener und gehörten schon vor Yahshuas Geburt zu seiner
Gemeinde, seiner Mutter, die ihn zu allen Zeiten empfangen und geboren hat als
ihren Sohn. Das bedeutet, dass er nicht der einzige war und ist, sondern schon
unzählige Christusse vor ihm und nach ihm durch den Heiligen Geist gesalbt wurden.
Etliche sagen: Der Herr ist zuerst gestorben, und dann auferstanden. Sie irren.
Denn er ist zuerst auferstanden, und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst
die Auferstehung erwirbt, kann er nicht sterben. Nur wenn Gott in ihm lebt,
kann er (dem alten Wesen nach) sterben. Jeder wird doch ein kostbares Gut in
einem kostbaren Behälter aufbewahren. Trotzdem gab es immer wieder
Menschen, die ungeheure Schätze in Behälter steckten, die keinen Heller Wert
waren. So ist es auch mit der Seele. Sie ist ein großer Schatz, aber sie ist in einen
wertlosen Leib geraten. Einige fürchten sich davor, nackt aufzuerstehen.
Deshalb legen sie Wert auf die Lehre, dass sie im Fleisch auferstehen würden.
Sie wissen nicht, dass eben diejenigen, die im (vergänglichen) Fleisch leben, die
Nackten sind, während diejenigen, die sich ihres Fleisches entäußern und sich
entkleiden, die Nicht-Nackten sind. Denn Fleisch und Blut können das Reich
Gottes nicht erben. Um welches Fleisch handelt es sich denn hier, das nicht
erben kann? Um das Fleisch, von dem wir jetzt umhüllt sind. Welches Fleisch
aber wird erben? Das Fleisch Jesu und sein Blut. Deshalb sagte er: Wer nicht
mein Fleisch isst und nicht mein Blut trinkt, hat kein Leben in sich. Was ist
unter diesem Fleisch und Blut zu verstehen? Sein Fleisch ist das Wort und sein
Blut der Heilige Geist. Wer diese empfängt, der hat Nahrung und Trank und der
ist bekleidet.

Indem der Mensch das vergängliche Fleisch „ablegt“ und den Christus „anzieht“,
kann er wieder auferstehen. Durch die Taufe der Buße empfängt man den Heiligen
Geist, wobei es auch Fälle gibt, bei denen Menschen nichts empfangen, wenn der
Getaufte nicht „würdig“ (aufrichtig) ist, den Heiligen Geist zu empfangen. Er ist dann
nicht mehr Knecht der Sünde, sondern Knecht der Gerechtigkeit und der dienstbaren
Liebe. Wer sich des vergänglichen Fleisches nicht entledigt, hat nie gelebt, da er nicht
gestorben und in Christus wieder auferstanden ist. Dies alles muss zu Lebzeiten
mittels des Abbildes, also des fleischlichen Körpers geschehen.

Ich tadle aber auch die anderen, die sagen: Das Fleisch wird nicht auferstehen.
Beide sind im Unrecht. Wenn du sagst: Das Fleisch wird nicht auferstehen, so
sage mir doch, was deiner Meinung nach auferstehen wird, damit wir dir
beipflichten können! Wenn du sagst: Der Geist im Fleisch wird auferstehen,
oder auch: Dieses Licht im Fleisch wird auferstehen, so handelt es sich beim
Geist und beim Licht doch um etwas, das im Fleisch ist. Und was immer du
anführen wolltest - es gibt nichts, das ohne Fleisch sein könnte. Es ist also gar
nicht anders möglich, als im Fleisch aufzuerstehen, da doch alles im Fleisch ist.
In dieser Welt sind die, die die Kleider (das vergängliche Fleisch) anziehen,
wertvoller als die Kleider. Im Himmelreich jedoch sind die Kleider wertvoller als
die, die sie angezogen haben. Es sind nämlich Wasser und Feuer (das Fleisch
Jesu), durch die das ganze Universum rein geworden ist.

Die wertvolle Seele wurde in einen wertlosen Körper gesteckt, wenn wir diesen aber
tauschen gegen das unverwesliche Fleisch in Christus, bekommen wir einen Körper,
der wertvoller ist als die Seele. Er besteht aus Wasser (Logos) und Feuer (Geist).
Das Offenbare (das Erscheinende) existiert durch das Offenbare, das
Verborgene (Unvergängliche) existiert durch das Verborgene. Aber es gibt
Wesen, die sind im Offenbaren und doch verborgen. Wasser existiert in
(lebendigem) Wasser (göttlicher Gedanke / Bewusstsein, der Heilige Logos),
Feuer existiert in Salböl (die göttliche Liebe, der Heilige Geist). Aber Jesus trug
dieses alles im Verborgenen. Denn er zeigte sich nicht so, wie er wirklich war,
sondern so zeigte er sich, wie sie ihn würden sehen können. Allen Wesen zeigte er
sich. Den Großen erschien er groß, den Kleinen klein. Den Engeln erschien er als
Engel und den Menschen als Mensch. So war das Wort vor allen verborgen. Nur
einige gab es, die ihn sahen und den Gedanken fassten, sie sähen in ihm sich
selbst (ihr wahres Wesen). Denn als er sich seinen Jüngern im Glanz zeigte auf
dem Berg, war er nicht klein. Er war groß geworden, und er machte auch die
Jünger groß, damit sie imstande wären, seine Größe zu sehen. An jenem Tag des
Abendmahls sprach er: Der du den Vollkommenen, das Licht, mit dem Heiligen
Geist vereint hast, vereinige nun auch die Engel mit uns, den Abbildern. Denkt
nicht gering von dem Lamm. Denn ohne das Lamm ist es unmöglich, den König
zu sehen. Niemand kann unbekleidet (ohne das unvergängliche Fleisch) seinen
Weg zum König gehen.

Wie zuvor angesprochen offenbarte sich der Sohn, das Wort, der auch die Tochter, der
Heilige Geist, ist, da beides in ihm vereint ist, nicht nur den Menschen, sondern allen
Welten, sichtbar und unsichtbar, so, dass sein wahres Wesen verborgen blieb. Nur
denen, die ihn als das Wort, den versprochenen Messias, erkannten, offenbarte er sich
als das Wort. Er ist derjenige, der uns mit Wasser und Feuer tauft, wie Johannes der
Täufer sagte. Er gibt uns das unverwesliche, wahrhaftige Fleisch, das vollkommene
Lichtkleid, in welchem er sich seinen Jüngern auf dem Berg zeigte, als er ihnen das
Gesetz nach dem Geist für das wahre Israel Gottes gab.

Die Kinder des himmlischen Menschen sind zahlreicher als die des irdischen
Menschen. Wenn die Kinder Adams zahlreich sind, obwohl sie sterben, wie
zahlreich müssen dann die Kinder des vollkommenen Menschen sein, die nicht
sterben, wobei immer neue gezeugt werden! Der Vater zeugt das Kind, aber das
Kind hat keine Möglichkeit, ein Kind zu zeugen. Wer gezeugt worden ist, (aber
noch nicht erwachsen ist), kann nicht selbst zeugen, und das Kind zeugt sich
keine Geschwister oder wieder Kinder. Alle, die in der Welt gezeugt werden,
werden durch die Natur gezeugt. Die anderen durch den Geist (1). Die vom Geist
gezeugt werden, schreien von ihrem (unteren) Ort nach dem (vollkommenen)
Menschen hinauf, nach dem Ziel der Verheißung, die von oben herabkommt. So
ein Mensch wird durch das Wort aus dem Mund des Vaters am Leben erhalten.
Sobald das Wort von oben herab kommt, kann sich der Mensch vom Wort, das
durch den Mund des Vaters geht, nähren, und vollkommen werden (2).

1) "Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das
Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; was aus dem
Geist geboren ist, ist Geist." (Johannes 3:5-6).
Im EDVL finden wir eine etwas andere Version als in den biblischen Evangelien:
"Und einer fragte ihn: Herr, was lehrst du über das Leben? Und er sprach zu ihnen:
Gesegnet sind, die viele Erfahrungen durchmachen, denn sie werden durch Leiden
vollkommen werden. Sie werden sein wie die Engel Gottes im Himmel, und sie
werden nicht mehr sterben, noch werden sie wiedergeboren werden; denn Tod und
Geburt haben keine Macht mehr über sie. Die da gelitten und überwunden haben,
werden zu Pfeilern gemacht werden im Tempel meines Gottes, und sie werden ihn nie
wieder verlassen. Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht wiedergeboren werdet
durch Wasser und Feuer, so werdet ihr das Reich Gottes nicht sehen. Und ein Rabbi
(Nikodemus) kam zu ihm... und fragte ihn: Wie kann ein Mensch neu geboren
werden, wenn er alt ist? Jesus sagte: Wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand
wiedergeboren werde aus dem Fleisch und dem Geist, sonst kann er nicht in das
Reich Gottes kommen. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl,
aber du weißt nicht, von wo er kommt und wohin er geht. Das Licht scheint vom
Osten zum Westen; aus der Finsternis steigt die Sonne empor und geht wieder hinab
in die Finsternis. So ist es dem Menschen von Lebenszeit zu Lebenszeit. Wenn sie
(die Seele) aus der Finsternis kommt, so war sie vorher da, und wenn sie wieder
hinuntergeht in die Finsternis, so geschieht es, um ein wenig zu verweilen und danach
wieder da zu sein. So müsst ihr durch viele Wandlungen hindurch vollkommen
werden; so wie es geschrieben steht in dem Buche Hiob: Ich bin ein Wanderer und
wechsle einen Platz nach dem andern und ein Haus nach dem andern, bis ich in die
Stadt und in das Haus komme, die ewig sind. Und Nikodemus fragte ihn: „Wie kann
dieses geschehen? Und Jesus antwortete und sprach: Bist du ein Lehrer in Israel und
verstehst dies nicht? Wahrlich, wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir
gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Wenn ich euch von irdischen
Dingen sage und ihr glaubt nicht, wie würdet ihr glauben, wenn ich euch von
himmlischen Dingen sagte? Niemand ist zum Himmel aufgestiegen; aber der ist vom
Himmel herabgekommen, der im Himmel ist, nämlich der Menschensohn."

2) "Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner
Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt." (2. Petrus 3:13). "Und das ist die
Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben." (1. Johannes 2:25 ). Alle, die
sein „Fleisch essen“, das Wort, das aus dem Mund des Vaters kommt, und sein „Blut
trinken“, welches der heilige Geist ist, werden das Ziel der Verheißung erreichen.

So werden die Vollkommenen durch den Kuss schwanger und gebären dann.
Deshalb küssen auch wir einander und empfangen die Schwangerschaft durch
die Gnade, die wir uns gegenseitig mitteilen. Drei Frauen wandelten stets mit
dem Herrn: Seine Mutter Maria, seine Schwester und Magdalena, die als seine
Gefährtin (Gemahlin) bezeichnet wird. Denn sowohl seine Mutter, als auch seine
Schwester, als auch seine Gefährtin (Gemahlin) waren eine Maria.

Wie zuvor angesprochen, ist hier die Rede von der Maria Gottes, der Gemeinde
Yahshuas, seiner Braut, die eins mit ihm ist. Die Jungfrau (die Seele, die vom
heiligen Geist schwanger wurde), bringt den Sohn (des Sohnes) Gottes hervor.
Der Vater und der Sohn sind einfache Namen. Der Heilige Geist ist ein doppelter
Name. Denn die ersteren sind dieselben an allen Orten: Im Oben und Unten, im
Nicht-Erscheinenden (Verborgenen) und im Erscheinenden (Offenbaren). Der
Heilige Geist aber ist (anders) im Erscheinenden - im Unten - als im Nicht-
Erscheinenden - im Oben. Die bösen Mächte dienen (ungewollt) den Heiligen.
Die bösen Mächte werden vom Heiligen Geist verblendet, damit sie glauben, sie
dienten einem Menschen der Welt, während sie doch einem Heiligen dienen. So
bat z.B. ein Jünger den Herrn eines Tages um ein irdisches Gut. Der Herr
sprach: Bitte nur deine Mutter (den Heiligen Geist), und sie wird dir von den dir
fremden Dingen mitteilen.

Der Vater und der Sohn sind eins und sind die gleichen gestern, heute und in
Ewigkeit, im Verborgenen wie im Offenbaren. Der Heilige Geist jedoch ist im
Offenbaren anders als im Verborgenen, wie wir hier lesen. Er sorgt dafür, dass die
bösen und listigen Pläne der bösen Mächte scheitern, und dafür, dass die bösen
Mächte durch eine Verblendung den Heiligen dienen. Alles, was die bösen Mächte an
Schlechtem über die Menschen bringen wollen, können sie nur über die Ihren
bringen, die ihnen aus Unwissenheit oder Ignoranz, oder beidem, oder sogar
wissentlich und willentlich, dienen.

Die Apostel sprachen zu den Jüngern: Möge unser ganzes Opfer Salz enthalten.
Sie nannten die Weisheit, (die Sophia), Salz. Ohne sie wird kein Opfer
angenommen (1). Da die Weisheit unfruchtbar ist, (sich den irdischen Mächten
nicht hingibt), bekommt sie keine Kinder, (entstehen keine vergänglichen
Früchte aus ihr). Darum heißt sie reines Salz. Aber an dem ihr angemessenen
Ort, dem Ort des Heiligen Geistes, sind ihre Kinder zahlreich. Was dem Vater
gehört, gehört auch dem Sohn. Aber solange der Sohn klein ist, wird ihm das
Seine nicht anvertraut. Ist er jedoch erwachsen (vollkommen), so gibt ihm sein
Vater alles, was er besitzt (2).

1) "Ihr seid das Salz der Erde, denn jegliches Opfer muss mit Salz gesalzen werden,
wenn aber das Salz seinen Geschmack verloren hat, womit soll man salzen? Es ist
hinfort zu nichts nütze, als dass es ausgeschüttet und unter den Füßen zertreten wird."
(EDVL, Kap. 25). Da die göttliche Weisheit nur den Kindern Gottes geschenkt wird,
entstehen keine irdischen Früchte aus ihr, sondern die Früchte, die aus ihr entstehen
sind für das Reich Gottes gesät worden, weshalb im Heiligen Geist ihre Kinder
(Früchte) zahlreich sind.

2) "Wer treu ist im Geringsten, wird auch treu sein im Großen; und wer ungerecht ist
im Geringsten, wird auch ungerecht sein im Großen. Und wenn ihr nicht treu
gewesen seid in den sündhaften irdischen Gütern, wer wird euch die wahren
Reichtümer anvertrauen? Und wenn ihr nicht treu gewesen seid in dem, was eines
anderen ist, wer wird euch dann das eure geben?" (EDVL, Kap. 21). Erst der zum
Christus Gesalbte wir alles, was dem Vater gehört, erben.
Durch die Wirkung des Heiligen Geistes entstehen auch Irrtümer, dann nämlich,
wenn Menschen irrig auf ihn reagieren. So ist es der gleiche Hauch, durch den
ein Feuer aufflammt, oder erlischt. Etwas anderes ist Echamoth und etwas
anderes ist Echmoth. Echamoth ist die Weisheit (Sophia) schlechthin. Echmoth
aber ist die Weisheit (Sophia) im Reich des Todes, die den Tod kennt. Sie heißt
die kleine Weisheit. Es gibt Tiere, die dem Menschen untertan sind, wie Ochse,
Esel, und andere Arten. Andere gibt es, die ihm nicht untertan sind und einsam
in der Wüste umherschweifen. Der Mensch pflügt seinen Acker mit Tieren, die
ihm untertan sind. Und dadurch verschafft er sich und allen Tieren Nahrung,
sowohl denen, die ihm untertan sind, als auch denen, die ihm nicht untertan
sind. Ebenso verhält es sich mit dem vollkommenen Menschen. Durch Kräfte,
die ihm untertan sind, pflügt er, und sorgt dafür, dass alles entsteht. Und durch
ihn besteht diese ganze Welt, die Guten und die Bösen, die Rechten und die
Linken. Und so weidet auch der Heilige Geist alle und herrscht über die Mächte,
ob sie sich unterordnen, oder nicht, und einsam in der Wüste sind. Denn die sich
nicht unterordnen, treibt er zusammen und sperrt sie ein, so dass sie, selbst
wenn sie es wollten, nicht entfliehen können.

Wie oben erwähnt, sorgt der Heilige Geist dafür, dass alles den Heiligen zum Guten
dient. Alles, was sich Gott und dem heiligen Geist nicht unterordnet, wird
zwangsläufig vergehen. Dies ist in keinster Weise ungerecht oder als Zwang
anzusehen, denn der Mensch kann frei wählen und hat(te) zu jeder Zeit die
Möglichkeit, sein Herz zu öffnen und zu Gott umzukehren. Und warum sollte man
sich gegen das Licht, die Liebe und das Leben entscheiden, und stattdessen die
Finsternis und den Tod wählen? Wer auf die minderwertigen Abbilder, die Lügen und
Täuschungen des Satans / Demiurgen reinfällt, und denkt, dass dies die wahre
Erfüllung sei, der hat sich nie auf die Suche nach seiner wahren Herkunft und seiner
wahren Bestimmung gemacht, und ist nicht aus der Wahrheit. Jeder bekommt das,
was er aus freien Stücken gewählt, und wofür er sich entschieden hat. Weder Gott
noch der Satan können uns ihren Willen aufzwingen. Gott kommuniziert in jeder
Sekunde, Minute, Stunde an jedem Tag eines jeden Jahres mit uns, nur leider haben
die meisten Menschen ihr Herz verhärtet und verstockt, und die Stimme Gottes in
sich abgetötet, sodass sie ihn nicht hören, und die Wahrheit nicht erkennen, wenn sie
gesprochen wird: "So lange ward ihr nutzlosen Lehren von Menschen und Teufeln
untertan, dass ihr die Lüge nicht von der Wahrheit unterscheiden könnt, und der
Wahrheit nicht glaubt, wenn sie gesprochen wird. Wenn ihr nicht dem Menschensohn
glaubt, der vom Himmel gesandt wurde, wem wollt ihr dann glauben oder folgen?
Denn aus einem Volk hat der Satan jedes Volk auf Erden hervorgebracht, aber alle
waren gleich vor Gottes heiligem Gesetz, denn alle wussten das Gute vom Bösen zu
unterscheiden und konnten frei zwischen Recht und Unrecht wählen. Denn das
Gesetz prüft alle Dinge und alle Dinge unterliegen ihm. Es beurteilt den aufrichtigen
und den falschen Menschen gerecht und in der Weisheit von allem, was heilig und
rein ist, und es trennt durch Barmherzigkeit, Liebe und Kraft und durch die Gnade
Gottes das Gute vom Bösen, damit der Mensch das Rechte vom Falschen erkennen
und frei zwischen Gott und Satan wählen kann." (EHGOC).
Wenn jemand eine geschaffene Form ist, wird man finden, dass auch seine
Nachkommen als geschaffene Formen wohlgeraten sind. Ist jemand aber kein
geformtes Geschöpf, sondern ein gezeugtes Wesen, so wird man finden, dass
auch seine Nachkommen zeugungskräftige Samen, und zwar wohlgeratene
Samen, sind. Der Mensch aber wurde sowohl geformt als auch gezeugt, (er ist
ein Bastard) (1). Kann man hier von Wohlgeratenheit sprechen? Zuerst kam der
Ehebruch, dann kam der Mord. Der Mensch wurde aus dem Ehebruch gezeugt,
ein Sohn der Schlange. Deshalb wurde er ein Mörder, genau wie sein Vater, die
Schlange, und tötete seinen Bruder (2). Jeder Verkehr, der zwischen einander
ungleichen Wesen stattfindet, ist Ehebruch (3). Gott ist ein Färber. Die Farben
haften an den Dingen. Daher gehen die Farben, auch wenn sie gut sind - sie
heißen dann echt -, mit den Dingen zugrunde, wenn diese vergehen. Aber die
Dinge, die Gott färbt, werden durch Gottes Farben unsterblich, da seine Farben
unsterblich sind. So tauft Gott die Wesen, die er tauft, mit dem Wasser der
Unvergänglichkeit. Niemand kann etwas Unvergängliches wahrnehmen, außer
er wird selbst unvergänglich. Es ist mit der Wahrheit nicht so wie auf der Welt,
wo der Mensch die Sonne sieht, ohne selbst die Sonne zu sein, wo er den Himmel
sieht, die Erde und alles Übrige, ohne selbst Himmel, Erde und dergleichen zu
sein. Sondern im Reich der Wahrheit siehst du etwas von ihr und wirst selbst zu
ihr. Du siehst den Geist und wirst selbst zu Geist. Du siehst Christus: Du wirst
Christus. Du siehst den Vater: Du wirst zum Vater. Hier auf dieser Welt also
siehst du alle Dinge, siehst aber dich selbst nicht. In der anderen Welt jedoch
siehst du dich selbst. Denn was du dort siehst, das wirst du selbst (4).

1+2) Geformt wurde der Mensch von den irdischen Mächten, den Archonten, gezeugt
wurde er durch den Lebensodem des heiligen Geistes: "Und der Erste Archon sah die
Jungfrau, die bei Adam stand, und (er sah), dass die Licht-Epinoia (Epinoia =
Nachsehung o. Einsicht) Leben in ihr hatte in Erscheinung treten lassen. Und
Yaldabaoth war voll von Unwissenheit... Und der Erste Archon befleckte sie (Eva)
und zeugte mit ihr zwei Söhne... Der eine ist zwar gerecht, der andere aber
ungerecht... Und diese nannte er mit den Namen Kain und Abel... Bis zum heutigen
Tag dauerte der sexuelle Beischlaf durch den Ersten Archon an. Und er pflanzte
sexuelle Begierde in die, die zu Adam gehört. Und er erweckte durch den Beischlaf
die Bilder der Körper, und er regte sie an mit seinem widersätzlichen Geist. Als aber
Adam das Bild seiner eigenen Pronoia (Vorsehung) erkannte, zeugte er das Bild des
Sohnes des Menschen. Er nannte ihn Seth nach der Art der Geburt in den Äonen. Und
er ließ sie Wasser des Vergessens trinken durch den Ersten Archon, damit sie nicht
erkennen, woher sie gekommen sind. Und so existierte der Same für eine Zeit, indem
er arbeitete, damit, wenn der Geist herabkommt aus den heiligen Äonen, er sich
erhebe und ihn heile von dem Mangel, damit das ganze Pleroma (wieder) heilig und
fehlerlos werde." (Apokryphon des Johannes). Der Satan / Demiurg hat also seinen
Samen mit unter den guten gestreut: "Der gute Same sind die Söhne des Reiches, das
Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; Wie nun
das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der
Vollendung des Zeitalters (der Ernte) sein." (Matthäus 13:37-43).
3) Dieser Vers erinnert auch an folgende Ereignisse, denn es war die Hurerei der
gefallenen Engel mit den Menschentöchtern, die letztendlich zur Sintflut führte:
"Denn aus diesen 3 Gründen war die Sintflut über die Erde gekommen, nämlich
wegen der Hurerei, in der die Wächter... mit den Menschentöchtern gehurt und sich
zu Weibern genommen hatten von allen, die sie sich erwählt; und so machten sie den
Anfang der Unreinheit. Und sie zeugten Kinder, die Nephilim; und sie waren alle
ungleich und fraßen einer den anderen, und es tötete Jerbach den Nephil, und Nephil
tötete den Eljo, und Eljo die Menschenkinder, und ein Mensch den anderen. Und ein
jeder wandte sich dazu, Ungerechtigkeit zu verüben und viel Blut zu vergießen, und
die Erde war voll von Ungerechtigkeit. Und danach sündigten sie an den Tieren und
Vögeln und allem, was sich regt, und was auf der Erde geht. Und es wurde viel Blut
auf der Erde vergossen, und alle Gedanken und Wünsche der Menschen dachten
Eitles und Böses in allen Tagen. Und Gott vertilgte alles von der Oberfläche der Erde;
wegen der Bosheit ihres Tuns und wegen des Blutes, das sie mitten auf der Erde
vergossen hatten, vertilgte er alles." (Mahnrede Noahs, Buch der Jubiläen, Kap.7).
Ein identischer Bericht über die „Tage Noahs“ findet sich auch im Buch der Jubiläen
im Kapitel 7. Denn wie in den Tagen Noahs, so wird es sein, wenn der Menschensohn
wiederkommt, heißt es in biblischen und Essener Evangelien.

4) Wenn wir uns unserer wahren Herkunft und Herrlichkeit erinnern, und uns wieder
mit dem Ewigen verbinden durch den Sohn, der uns aus dieser Welt herausruft, dann
werden wir, indem wir kontinuierlich die Präsenz Gottes suchen, durch Meditation
und Gebet, ihm immer ähnlicher, bis wir schließlich wieder Eins mit ihm sind. Wie es
später noch heißt: Menschen zeugen Menschen, doch Gott zeugt einen Gott. Es
beginnt aber damit, sich selbst zu erkennen, unsere wahre Natur und Bestimmung,
dass wir Kinder des Allerhöchsten sind. Dann wird die Seele sich durch den Heiligen
Geist reinigen, sich von aller Unreinheit und allem Bösen abwenden und zu ihrer
ursprünglichen Jungfräulichkeit zurückfinden, um sich mit ihrem wahren Bräutigam,
dem Sohn, dem Logos, zu vereinen, und an der Verheißung teilhaftig zu werden.

Der Glaube empfängt, die Liebe gibt. Niemand kann empfangen ohne Glauben.
Niemand kann geben ohne Liebe. Daher glauben wir, damit wir empfangen, und
wir lieben, damit wir wahrhaft geben. Denn wenn jemand gibt, aber nicht aus
Liebe, so nützt es ihm nichts, dass er gegeben hat (1). Wer den Herrn nicht
empfangen hat, ist noch Jude. Die Apostel vor uns nannten ihn: Jesus, Nazoräer,
Messias, das heißt: Jesus, Nazoräer, Christus. Der letzte Name ist Christus, der
erste ist Jesus, der in der Mitte der Nazarener. Messias hat zwei Bedeutungen:
Der Christus, und der feste Wert. Jesus (Yeshua) heißt auf Hebräisch die
Erlösung. Nazara heißt die Wahrheit. Der Nazarener heißt also die Wahrheit.
Christus ist ein fester Wert. Der Nazarener und Jesus sind feste Werte. Wenn die
Perle in den Schmutz geworfen wird, wird sie davon nicht minderwertig. Auch
wird sie nicht wertvoller, wenn sie mit Balsam gesalbt wird. Sie hat vielmehr
stets denselben Wert bei ihrem Eigentümer. So ist es auch mit den Kindern
Gottes. Wo immer sie sind, sie haben den gleichen Wert bei ihrem Vater (2).
1) Über den Glauben: "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen;
denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner
sein wird." (Hebräer 11:6). "Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in
mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures
Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben,
damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. Wenn aber
jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine
Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne
irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind
bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er
etwas von dem Herrn empfangen wird, ist er doch ein wankelmütiger Mann,
unbeständig in allen seinen Wegen." (Jakobus 1:2-8).

Über die Liebe: "Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber
keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel.
Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und
wenn ich allen Glauben habe, sodass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so
bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile und
wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so
nützt es mir nichts." (1.Korinther 13:1-3). "Wenn ihr nicht liebt, seid ihr in allen
Dingen tot, und alle Dinge sind für euch tot. Lernt die wahre Liebe nach dem Willen
Gottes, damit ihr alle den Segen erben könnt, der für diejenigen vorgesehen ist, die
die Liebe kennen und lieben; denn die Liebe tut zum Wohl aller und nicht nur für
einige. Die Liebe kümmert sich um die Geschöpfe Gottes und sucht nicht ihren
eigenen Lohn, sondern den Lohn anderer Dinge. Ja, Liebe ist die Schönheit des
Gesetzes, die durch den Menschensohn verwirklicht wurde. Er lehrt die Wahrheiten
Gottes, damit Menschen die Liebe Gottes erkennen können, die der Welt durch den
Satan vorenthalten wird." (EHGOC, Kap. 66). "Deine Liebe sei wie die Sonne, die
auf alle Geschöpfe der Erde scheint, und begünstigt nicht einen Grashalm für einen
anderen. Und diese Liebe soll wie ein Brunnen von Bruder zu Bruder fließen, und
wie sie ausgegeben wird, wird sie wieder aufgefüllt. Denn Liebe ist ewig. Liebe ist
stärker als die Strömung tiefer Gewässer. Liebe ist stärker als der Tod. Und wenn
jemand nicht liebt, baut er eine Mauer zwischen ihm und allen Geschöpfen der Erde,
und darin wohnt er in Einsamkeit und Schmerz. Oder er wird wie ein wütender
Strudel, der alles mit in die Tiefe saugt, was zu nahe bei ihm schwimmt. Denn das
Herz ist ein Meer mit gewaltigen Wellen, und Liebe und Weisheit müssen es mildern,
wie die warme Sonne durch die Wolken bricht und das unruhige Meer beruhigt."
(Essener Friedensevangelium, Der siebenfältige Frieden).

2) Auch Yahshua hat seine Herrlichkeit beim Vater aufgegeben und wurde in den
Schmutz, auf die Erde, geworfen. Dies hat seinen Wert beim Vater jedoch nicht
gemildert, im Gegenteil. Auch die Seele wurde in einen wertlosen Körper gesteckt,
was ihren Wert beim Vater genauso wenig mildert. Sondern er möchte, und hat alles
dafür bereitgestellt und getan, dass wir uns für ihn entscheiden, unser Fleisch, den
alten, toten Menschen, ablegen und den neuen Menschen, den Christus, anziehen,
damit er uns mit dem vollkommenen Lichtkleid bekleiden kann, das wertvoller ist,
als unsere Seele. Nur so kann er uns Himmel und Erde anvertrauen, wenn der Sohn
erwachsen (vollkommen) geworden ist. Das heutige Christentum ist eine 100%ige
Umkehr des wahren Christentums und wird niemanden erretten können, der all den
Lügen glaubt. Eine der größten Lügen ist, dass wir nichts mehr tun können und
müssen, da Yahshua bereits alles erfüllt habe, was dazu führt, dass der Mensch denkt,
er sei bereits errettet, obwohl der eigentliche Weg zur Vollkommenheit gerade erst
begonnen hat. Die meisten „Christen“ haben leider nie angefangen, diesen langen und
beschwerlichen Weg, den schmalen Pfad, zu betreten und geschweige denn bis zum
Ende zu beschreiten. Eine weitere riesige Lüge ist, dass das Fundament von Yahshuas
Lehren, das heilige Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen
Lebens, vollkommen ausradiert wurde und durch Lügen ersetzt wurde. Wer sich
durch Fleischverzehr und dergleichen zum Komplizen des Todes macht und am Tisch
der Dämonen sitzt, der hat nicht einmal die flüssige Nahrung zu sich genommen und
verdaut. Yahshua sagte im EHGOC: "Ich frage euch, wie wollt ihr die geistigen
Angelegenheiten Gottes lehren, wenn ihr nicht einmal die physischen Dinge versteht?
Denn wenn ihr euch der Geschöpfe Gottes nicht erbarmt, die ihr sehen und berühren
könnt, wie könnt ihr dann die geistigen Dinge Gottes erfassen, die ihr nicht sehen und
nicht berühren könnt?"

Wenn du sagst: Ich bin Jude, wird niemand aufhorchen. Wenn du sagst: Ich bin
Römer, wird niemand erschrecken. Wenn du sagst: Ich bin Grieche, Barbar,
Sklave, Freier, wird sich niemand aufregen. Wenn du aber sagst: Ich bin Christ,
wird alles erbeben. Ach, erhielte ich doch diesen Namen! Aber was aus den
Mächten dieser Welt ist, kann diesen Namen nicht ertragen (1). Denn der Gott
(dieser Welt) ist ein Menschenfresser. Ihm wird der Mensch (der Welt)
geschlachtet. Bevor also der (wahre) Mensch, Jesus, geschlachtet wurde,
schlachtete man Tiere, (die Menschen der Welt). Denn diejenigen, denen
geschlachtet wurde, waren nicht (der wahre) Gott (2). Glasgefäße und
Tongefäße, beide entstehen durch Feuer. Wenn aber Glasgefäße zerbrechen,
können sie wieder hergestellt werden. Denn sie sind mit Hilfe des Atemhauchs
entstanden. Tongefäße dagegen gehen endgültig zugrunde, wenn sie zerbrechen.
Sie sind ohne Atemhauch entstanden (3). Ein Esel, der um einen Mühlstein im
Kreis ging, ging und ging und legte hundert Meilen zurück. Als er endlich
losgemacht wurde, befand er sich wieder am Ausgangspunkt. So gibt es auch
Menschen, die bringen große Entfernungen hinter sich, und kommen doch
keinen Schritt weiter. Wenn es Abend wird, haben sie keine Stadt und kein Dorf,
kein Geschöpf und keine Natur, keine Macht und keinen Engel gesehen.
Vergeblich haben sie sich bemüht, die Elenden (4).

1) Die Mächte dieser Welt, bzw. deren Handlanger und Anbeter, sprich die die
Pharisäer und Priester, die Machthaber Roms und Israels, hatten riesige Angst vor
Yahshua, dass er ihnen ihre Herrschaft nimmt und ein weltliches Königreich errichtet.
Dasselbe dachten auch die Juden, die nicht erkannten, dass er nicht gekommen war,
um sie vom Joch der Römer, sondern vom Joch der Sünde zu befreien.
Das war auch der Grund, abgesehen davon, dass er sie ständig öffentlich als Arbeiter
der Finsternis entlarvte, warum sie ihn unbedingt loswerden wollten. Denn Yahshua
und seine Nachfolger, die immer mehr wurden, konnten nicht durch staatliche
Mächte unterdrückt und ausgebeutet werden. Sie haben den Mächten aufgrund ihrer
Lebensweise ihre Macht entzogen, indem sie eine Lebens- und Gütergemeinschaft
gründeten, die auf liebevollem Umgang und Teilen miteinander beruhte, sodass
niemand Mangel oder Überfluss hatte, sondern jeder das, was er zum Leben brauchte.
In einer solchen eigenverantwortlichen Gemeinschaft braucht es keine übergeordnete
Macht wie den Staat, an die der Einzelne seine Macht und Souveränität abgibt, nur
um dann vom Staat unterjocht zu werden, der seine Macht zugunsten einiger Weniger
missbraucht. So war es schon immer, und so wird es immer bleiben, solange der
Mensch keinen Garten der Bruderschaft gründet, sondern sich stattdessen lieber der
Illusion der Sicherheit und Geborgenheit durch die Grundversorgung durch den Staat
hingibt, nur weil er sich darum sorgt, was er morgen essen, trinken oder anziehen
soll. Yahshua sagte, so denken die Heiden, die Gottlosen. Die, die auf Gott vertrauen,
wissen, dass Gott weiß, dass wir all diese Dinge benötigen und dass er uns damit
versorgen wird, wenn wir zuerst nach dem Reich Gottes in uns (dem ewigen und
unendlichen Garten des Herzens und des Geistes) und um uns (dem Garten der
Bruderschaft, der Errichtung des Himmels auf Erden) trachten: "Es wird keinen
Frieden unter den Völkern geben, bis es einen Garten der Bruderschaft auf Erden
gibt. Denn wie kann es Frieden geben, wenn jeder seinen eigenen Gewinn verfolgt
und seine Seele in die Sklaverei verkauft? Ihr, Kinder des Lichts, sammelt mit euren
Brüdern und geht dann hin, um die Wege des Gesetzes denjenigen zu lehren, die sie
hören wollen. Derjenige, der Frieden gefunden hat mit der Bruderschaft des
Menschen hat sich selbst zum Mitarbeiter Gottes gemacht." (Essener
Friedensevangelium, Der Siebenfältige Frieden).

2) Wie weiter oben erwähnt, haben sich die Menschen, die (dem falschen) Gott
Tieropfer dargebracht haben, auf dieselbe Stufe gestellt wie die Tiere, indem sie nur
ihren niederen Begierden und Gelüsten folgten: "Weißt du nicht, dass Gott den
Menschen zu Beginn die Früchte der Erde zum Essen gegeben hat und ihn nicht
niedriger als den Affen gemacht hat, oder den Ochsen, oder das Pferd, oder die
Schafe, dass er seine Mitbrüder und Mitschwestern töten und deren Fleisch und Blut
essen kann?... Denn der Menschensohn kam auf die Erde, um alle, die an mich
glauben, von der Sklaverei und Knechtschaft der bösen Mächte zu befreien, ja, von
der Knechtschaft eurer Vorfahren. Denn jene sind es, die ihren Bauch zu ihrem Gott
machten, um ihren bösen Göttern die unschuldigen Geschöpfe der Erde, anstelle der
fleischlichen Natur in ihnen selbst, zu opfern. Denn sie aßen von ihrem Fleisch und
tranken ihr Blut zu ihrem eigenen Verderben und verdarben ihre Körper, indem sie
ihre Körper zu einer Grabstätte der Toten machten, anstatt zu einem Tempel der
Lebenden. Ja, und wegen ihrer Begierden verkürzten sie ihre Tage auf Erden, so wie
die Unheiligen, die die Wahrheit nicht kennen oder wie die, die sie kennen, aber in
eine Lüge verwandelt haben. Doch von solchen bösen Lehren habe ich viele erlöst, so
wie auch ihr viele in meinem Namen erlösen werdet." (EHGOC, Kap. 35+76).
3) Die Menschen, die zu der Welt gehören, die fleischlich Gesinnten, sind Tongefäße,
denn sie haben ihren wertlosen Körper nicht abgelegt und durch das vollkommene
Lichtkleid ersetzt. Daher können sie, wenn sie zerstört werden, d.h. sterben, nicht
wieder hergestellt werden. Die Glasgefäße, die durch den Atemhauch, den Ruach
Ha'Kodesh, den Heiligen Geist, geschaffen wurden, sind diejenigen, die das
vollkommene Lichtkleid, Christus, angezogen haben. Daher sagte Yahshua zu den
Pharisäern: "Denn der wahre Tempel ist der Körper des Menschen, in dem der wahre
Gott durch seinen Geist wohnt, denn wenn dieser Tempel zerstört wird, wird Gott in
drei Tagen einen herrlicheren Tempel erheben, den das Auge des natürlichen
Menschen nicht wahrnehmen kann. Wisst ihr nicht, dass ihr die lebendigen Tempel
des Heiligen Geistes seid?" (EHGOC).

4) Alles, was der Mensch ohne Gott und sein heiliges Gesetz versucht zu tun, oder zu
erschaffen, ist von Anfang an dem Untergang geweiht, genau wie der Demiurg und
seine Schöpfungen, der sagte, er allein sei Gott und er brauche niemanden. Alle seine
Mühen und Anstrengungen sind und bleiben ohne Früchte. Der Vater-Mutter ist der
Weinstock und das heilige Gesetz ist das Fundament. Ohne sie kann nichts dauerhaft
existieren.

Jesus ist die Gnade. Man nennt ihn auf syrisch Pharisata, das heißt der
Ausgebreitete. Denn er kam, sich an die ganze Welt kreuzigen zu lassen. Der
Herr ging in die Färberei Levis. Er nahm 72 (Tücher in unterschiedlichen
Farben), warf sie in den Kessel und brachte sie alle weiß heraus (1). Da sprach
er: So ist auch der Sohn des Menschen gekommen als Färber. Die Weisheit, die
man die Unfruchtbare (in Bezug auf Vergängliches) nennt, ist die Mutter der
Engel und die Gefährtin (Gemahlin) Christi. Als solche heißt sie Maria
Magdalena (2). Der Herr liebte Maria mehr als die anderen Jünger und küsste
sie oft auf den Mund. Die übrigen Jünger aber fühlten sich zurückgesetzt und
murrten. Sie sprachen zu ihm: Weshalb liebst du sie mehr als uns alle? Und er
antwortete: Weshalb ich euch nicht so liebe wie sie? Ein Blinder und ein
Sehender, die beide in der Finsternis sind, sind nicht verschieden voneinander.
Wenn aber das Licht kommt, sieht der Sehende das Licht, der Blinde jedoch
bleibt in der Finsternis.

1) Die 72 Tücher sind die 72, die er zu den 72 Nationen sandte, um ihnen das heilige
Gesetz zu verkünden. Auch dies wurde in der Bibel vollkommen ausradiert und
verschwiegen. Gott ist jedoch der Gott aller Menschen und aller Völker, und er hat
seinen Sohn nicht nur nach Israel gesandt, das heilige Gesetz in seiner
Vollkommenheit auszulegen und zu verkünden, sondern in die ganze Welt. Es gibt
Schriften und Überlieferungen von den Jahren zwischen seinem 12. und 30.
Lebensjahr, über die die Bibel ebenfalls keinerlei Auskunft gibt, und in denen über
seine Reisen z.B. nach Indien, Tibet und ins Himalaya-Gebirge zu den Bramahnen,
Buddhisten und Hinduisten berichtet wird, bei denen er ebenfalls Missstände durch
Priestertümer, die ihre Macht missbrauchten, korrigierte, aber auch die Schriften und
spirituellen Praktiken der alten Meister studierte.
"Jesus berief die zwölf Aposteln, zwölf Propheten, zwölf Evangelisten, zwölf Hirten.
Das war die Priesterschar Gottes im Dienste der zwölf Stämme. Jesus, der Meister,
sandte sie in die Städte Israel, um die Gläubigen zu taufen und zu heilen und den
Frieden zu bringen... Danach ernannte der Herr noch zweiundsiebzig Jünger und
sandte sie je zwei und zwei voraus in alle jene Städte und Orte der Stämme, in die er
selbst kommen wollte." (EDVL, Kap. 18). "Und nachdem diese und viele andere
Dinge gesprochen und gesagt worden waren, ernannte Yeshua 72, die die 72
Sprachen der Menschheit gut kannten, und schickte sie zwei mal zwei mit seiner
Autorität in jede Stadt und jeden Ort, wo Yeshua selbst vorher den Nationen das
heilige Gesetz gepredigt hatte." (EHGOC, Kap. 37).

2) Auch was das Mysterium der Inkarnation von Miriam von Magdala betrifft - oder
Maria Magdalena, der gereinigten und jungfräulichen Seele, des weiblichen
Göttlichen, des Heiligen Geistes, der ewigen Gemahlin Yahshuas, des Logos, durch
deren Vereinigung alles Sichtbare und Unsichtbare geschaffen wurde - hat die
katholische Kirche auch dies ausradiert, unterdrückt und verschwiegen. Sie wurde zu
einer Hure, einer Prostituierten degradiert und ihre wahre Bedeutung und Relevanz
ihrer Beziehung verschwiegen. Denn wie auch andere Schriften belegen, war sie
Yahshuas ewige Gemahlin, und die Hochzeit in Kana war ein Abbild der ewigen
himmlischen Hochzeit dieser beiden, dem Heiligen Logos und dem Heiligen Geist.
Im Thomas-Evangelium, der Pistis Sophia, dem Evangelium der Maria Magdalena
(Nag Hammadi) und anderen Schriften ist zu lesen, dass Petrus, auf dessen Autorität
die katholische Kirche ihre eigene begründet, das Göttliche Weibliche und somit auch
Maria Magdalena abgelehnt hat. Yahshua sagte aber: "Ich sage euch wahrlich, jeder,
der Meine Ewige Gemahlin ablehnt, ist weit entfernt von mir! Denn Miriam ist meine
ewige Gemahlin und wird bald auch in dieser Welt Meine Ehefrau sein! Denn siehe:
in Kana will ich Miriam heiraten! Wer sie ablehnt, der lehnt auch mich ab! Denn
Miriam und ich sind eins in YAH, verbunden in Liebe. Unsere Jünger wohnen in Uns,
und Wir in ihnen, gebunden in Liebe in YAH, bereitwillig, zur Erbauung aller."

Nach der Kreuzigung weigerte sich Petrus, der vom Herrn ernannten Nachfolgerin
Maria Magdalena zu folgen, weil sie eine Frau war. Darüber hinaus war Petrus
offenbar - wie in der Heiligen Megillah offenbart - nie ein wahrer Anhänger
Yahshuas, obwohl er behauptete, sein Nachfolger zu sein. Tatsächlich enthüllt die
Heilige Megillah, dass Petrus heimlich Teil der Verschwörung war, Yahshua
kreuzigen zu lassen. Petrus brachte die erste Spaltung zu dem ursprünglichen
nasareanischen Christentum, er übernahm zwar einige ihrer Lehren, wie z.B. die
Ablehnung der Tieropfer und die daraus resultierende vegetarische / vegane
Ernährung, er verwarf jedoch das Göttliche Weibliche und gründete das Ebionitische
Christentum. Den Heiligen Logos gibt es jedoch nicht ohne den Heiligen Geist und
umgekehrt, denn diese sind seit Anbeginn im himmlischen Brautgemach von
Ewigkeit zu Ewigkeit miteinander vereint. Alle, die die Taufe bekommen, aber das
Geheimnis der Taufe, nämlich die Empfängnis des Heiligen Geistes, nicht erfahren,
empfangen gar nichts durch die Taufe. Denn wenn sie es getan hätten, würden sie
sicherlich wissen, wer Maria Magdalena ist, da sie der Heilige Geist war.
Auch der letzte Satz dieses Abschnittes aus dem Philippus-Evangelium, nachdem
Yahshua gefragt wurde, warum er Maria Magdalena mehr liebt als alle anderen,
macht deutlich, dass nur die Sehenden das Licht, also den Heiligen Geist im Form
von Maria Magdalena, erkennen konnten, die Blinden jedoch in der Finsternis
blieben. Yahshuas Beziehung zu Maria Magdalena ist die einer Ehe; aber nicht nur im
traditionellen, sondern auch im kosmischen Sinne. Ein Grund, neben der Ablehnung
der Tempelopfer und auch des Pentateuch (die 5 Bücher Mose) und anderer Schriften,
warum die Essener bei den restlichen Juden, die hauptsächlich aus den anderen
beiden Gruppen der Pharisäer und Sadduzäer bestanden, so verhasst waren, ist der,
dass sie nicht die Frau und das Göttliche Weibliche leugneten und unterdrückten,
sondern bei ihnen gab es auch weibliche Priesterinnen, wie auch Maria Magdalena
selbst eine war, und sie hatten ihre eigenen Schriften - die Heilige Megillah.

Wir lesen in Lawrence Gardiners Buch „Bloodline of the Holy Grail“: "Es ist auch
eine Tatsache, dass parallel zur frühen Verehrung für Maria Magdalena ein Kult
[dieses Wort bedeutet hier einfach „mysteriöse Sekte“] bekannt als „Kult / Sekte der
Schwarzen Madonna“, in Ferrieres im Jahr 44 n. Chr. Entstanden ist. Unter den vielen
noch existierenden Darstellungen der Schwarzen Madonna ist eine der schönsten
Statuen in Verviers, Lüttich, ausgestellt: Sie ist ganz schwarz (Maria Magdalena
wurde in Äthiopien geboren und war von schwarzer Hautfarbe), mit goldenem Zepter
und Krone, überragt von Sophias Sternenkranz. Ihr Kleinkind trägt auch eine goldene
Königskrone. Inzwischen sind weltweit rund 450 Darstellungen entdeckt worden.
Das Bild der Schwarzen Madonna und ihres Kindes stellt die Kirche vor ein ständiges
Dilemma – insbesondere die Statuen in bemerkenswerten Kirchen und Schreinen in
Kontinentaleuropa. Teilweise sind sie überall schwarz, aber viele haben nur schwarze
Gesichter, Hände und Füße. Es handelt sich dabei nicht um Verfärbungen, wie einige
verstörte Kleriker behauptet haben. Einige wurden in blassen Hauttönen übermalt,
um der Standard-Madonna-Darstellung zu entsprechen; einige wurden einfach ganz
aus dem Blick der Öffentlichkeit entfernt. Die Schwarze Madonna steht damit
stellvertretend für die Magdalena. Der langjährige Magdalenen-Kult wurde in der Tat
besonders mit den Orten der Schwarzen Madonna in Verbindung gebracht… Sophia
[Heiliger Geist der göttlichen weiblichen Weisheit] wurde als der Heilige Geist in
Königin Maria Magdalena inkarniert… Laut "The Holy Megillah: Nasarean Bible of
The Essene Way" floh Miriam, wie mit Yahshua vor seinem Tod geplant, nach
Gallien (Frankreich) schwanger mit seinem Kind, einem Jungen namens Gebiyah
(Gebiyah ist das Nasarean-hebräische Wort für Kelch). In Frankreich entstand die
Legende der Schwarzen Madonna, und in Frankreich verbinden Artefakte und
Textreferenzen die Schwarze Madonna mit Magdalena und verbinden ihre Ehe mit
Yahshua mit einem Baby, das als „Das Heilige Gralskind“ bekannt ist. Das Kind
Gebiya – Sohn von Lord Christ Yahshua und Lady Christ Miriam – war der Heilige
Kelch, der das Blut Christi in seinen Adern hielt. Die Heilige Megillah beinhaltet
Lehren von Gebiya, die er als Erwachsener gegeben hat, sie enthält auch andere
eigene Bücher der meisten Propheten wie z.B. Moses und Jesaja uvm., eine eigene
Genesis (Schöpfungsgeschichte) und auch ein eigenes Evangelium. Die Megillah ist
in Englisch erhältich auf www.essene.org. (Youtube-Kanal: Essene Church of Christ).
Im Panarion, dem Buch des damaligen Ketzerbeauftragten der katholischen Kirche,
ist überliefert, dass es Urchristen gab, die den Pentateuch verwarfen und ihre eigenen
Schriften hatten. Daher ist die Megillah möglicherweise wichtiger als die Funde in
Qumran und Nag Hammadi zusammen. Der Reise Maria Magdalenas und ihrer
Gefährten nach Frankreich wird in verschiedenen Formen der frühen französischen
Kunst gedacht. Gardiner schreibt: "Das wichtigste Beispiel… ist vielleicht das, was
in der Kirche Les Saintes Maries im 9. Jahrhundert ausgestellt wurde: Ein Gemälde
von Henri de Guadermaris. Es zeigt Marias Ankunft in einem Boot vor der Küste der
Provence. Ein weiteres berühmtes Bild auf ähnlichem Linien ist „The Sea Voyage“
von Lukas Moser." Ohne jeden Zweifel wurde der Tatsache, dass Maria Magdalena
und ihr Gralskind mit dem Boot nach Frankreich kamen, von den Franzosen/Galliern
offensichtlich lange bevor die katholische Kirche versuchte, dies zu vertuschen,
gedacht. Nach der Vertuschung versuchte offenbar ein unbekannter Demonstrant, die
Menschen an die Wahrheit zu erinnern. Die katholische Kirche erkannte, dass der
Glaube an das göttliche Weibliche in einigen heidnischen Ländern, die sie eroberten,
so stark war, dass sie eine Art Ersatz für die heidnischen Göttinnen bereitstellen
mussten. So machten sie die Mutter Jesu, Maria, zu einem Objekt der Andacht. Dafür
gab es zwei Gründe: 1. Sie konnten eine verehrte weibliche Figur bereitstellen, ohne
die Existenz einer Göttin anerkennen zu müssen (so konnten Gott und die gesamte
Dreifaltigkeit ausschließlich männlich bleiben). 2. Indem sie den Fokus der Hingabe
weg von der Magdalena hin zu Mutter Maria verlagerten, konnten sie die Tatsache
besser verbergen, dass Yahshua eine Frau hatte, die eine Priesterin war. Die
katholische Kirche verbietet, wie auch im Judaismus, Frauen den Eintritt ins
Priesteramt und verlangt, dass Priester unverheiratet sind; Wenn also bekannt wäre,
dass Yahshuas Frau eine nasareanische Priesterin war, wäre es schwer, ihre Anti-
Priesterinnen- und Anti-Ehe-Regeln zu rechtfertigen.

Der Herr sprach: Selig ist, wer wahrlich lebt, bevor er ins (vergängliche) Leben
eintritt. Denn wer wahrlich lebt, der hat immer gelebt und wird immer leben (1).
Die Überlegenheit des (wahren) Menschen ist nicht offenbar (in der
erscheinenden Welt), sondern sie ist verborgen darin. Er ist Herr über die Tiere,
obwohl sie physisch stärker sind als er und groß von Gestalt im Sichtbaren und
im Verborgenen. Und er ermöglicht ihnen ihr Leben. Sobald er sie aber sich
selbst überlässt, töten, beißen und fressen sie einander, denn sie finden dann
keine Nahrung mehr. Jetzt aber finden sie Nahrung, weil der (vollkommene)
Mensch die Erde bearbeitet (2).

1) Seelen inkarnieren aus zwei Gründen: Entweder sie sind noch Im Rad der
(Wieder-)Geburt gefangen und müssen noch zur Vollkommenheit gelangen, oder sie
haben ihr Fleisch, die Welt und damit den Tod überwunden und inkarnieren, um
anderen Seelen zum Aufstieg zur Vollkommenheit zu helfen. Die letzteren sind hier
wohl gemeint, denn sie sind bereits zu Pfeilern des Tempels Gottes geworden. Sie
dienen in dienstbarer Liebe dem Reich Gottes zur Errettung aller. Außerdem ist damit
sicherlich auch Yahshua selbst gemeint, denn er ist der Lebendige, schon vor
Grundlegung und Erschaffung der Welt.
Durch Wasser und Feuer wiedergeboren zu werden bedeutet: a) das Wasser steht
nicht nur für die Wassertaufe der Buße, sondern auch für das Wasser des Lebens, den
göttlichen Gedanken, das Wort oder den Logos, während b) Feuer bedeutet nicht nur
das Feuer des Lebens, die Sonne, welche unsere Körper und unsere Herzen reinigt
von allem krankmachenden, sondern auch das Feuer des heiligen Geistes, die
göttliche Liebe. Diese beiden müssen Eins werden in uns, um uns zu unserer wahren
Natur, unser ursprünglichen Herrlichkeit, die wir, d.h. der erste Mensch, beim Vater
hatten, zurückzuführen: "Gesegnet sind, die viele Erfahrungen durchmachen, denn sie
werden durch Leiden vollkommen werden. Sie werden sein wie die Engel Gottes im
Himmel, und sie werden nicht mehr sterben, noch werden sie wiedergeboren werden;
denn Tod und Geburt haben keine Macht mehr über sie. Die da gelitten und
überwunden haben, werden zu Pfeilern gemacht werden im Tempel meines Gottes,
und sie werden ihn nie wieder verlassen. Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht
wiedergeboren werdet durch Wasser und Feuer, so werdet ihr das Reich Gottes nicht
sehen." (EDVL, Kap. 37).

2) Obwohl es scheint, dass das Böse dem Guten in dieser Welt, überlegen ist, dienen
die bösen Mächte, sichtbar und unsichtbar, den Heiligen. Dies geschieht wie gesagt
durch den Heiligen Geist, der den Heiligen das Böse dienstbar macht. Im
Verborgenen dienen die Heiligen den bösen Mächten und ihren Knechten zur
Befreiung aller. Auch die heiligen Engel Gottes dienen den Menschen: "Denn Gott
kennt seine Schafe und seine Schafe hören seine Stimme und sie kommen heraus aus
der Finsternis. Denn ich sage euch allen: Der Vollkommene Vater kennt die Herzen
der Menschen und sendet seine Heiligen Engel als Boten, um eure Schritte zu leiten
und die Straße vor dir zu ebnen. Ihr bringt den Menschen die Wahrheit, aber meine
Engel trennen die Schafe von den Böcken und führen euch in allen Dingen."
(EHGOC, Kap. 37). Aufgrund des Wirkens des Heiligen Geistes sind also die
Heiligen Herr über die bösen Mächte und geben allen (geistige) Nahrung, so wie der
Mensch den Acker bewirtschaftet und sich und auch die Tiere ernährt, sowohl die, die
ihm untertan sind, als auch die anderen. So ist es auch im Geistigen mit dem
vollkommenen Menschen.

Wenn jemand zur Taufe ins Wasser hinuntersteigt, heraufkommt, ohne etwas
erhalten zu haben, und sagt: Ich bin ein Christ, so hat er diesen Namen nur auf
Zinsen geliehen. Empfängt er bei der Taufe aber den Heiligen Geist, so hat er
diesen Namen als Geschenk erhalten. Und wer ein Geschenk erhält, dem wird es
nicht wieder weggenommen. Wer aber nur auf Zinsen erhält, dem wird man es
wieder abverlangen (1). So ist es auch, wenn jemand sich in irgendein anderes
Mysterium begibt. Z.B. ist das Mysterium der Hochzeit groß. Denn ohne
(heilige) Hochzeit (zwischen dem Logos und dem Heiligen Geist) würde die Welt
nicht bestehen können. Der Bestand der Welt beruht auf dem (wahren)
Menschen. Der Bestand des Menschen beruht auf der heiligen Hochzeit.
Erkennt daher, was eine heilige, unbefleckte Gemeinschaft ist, denn ihre Macht
ist groß (2).
1) Eine Taufe, bei der der Getaufte nicht mit ganzem Herzen und ganzer Seele
umkehrt, und, wie Johannes der Täufer sagte, „würdige Früchte der Buße“ an den Tag
gelegt hat durch seinen Lebenswandel, ist wertlos, da es bei der Taufe um die
Empfängnis des Heiligen Geistes geht. Dies ist eine himmlische Angelegenheit, denn
nur der Vater-Mutter im Himmel kennt die Herzen der Menschen, so wie auch
Yahshua sie kannte, und denen Vergebung aussprach, deren Reue, Buße und Umkehr
im Herzen aufrichtig waren.

2) Die Welt wurde durch die Vereinigung zwischen dem Heiligen Logos und dem
Heiligen Geist erschaffen und besteht daher auch nur weiter durch sie. Der Bestand
der Welt beruht also auf dem wahren Menschen, dem Sohn, und der Bestand der
Menschen auf der heiligen Hochzeit zwischen dem Heiligen Logos (dem göttlichen
Gedanken) und dem Heiligen Geist (der göttlichen Liebe). Denn nur solche
Menschen, die ins Brautgemach gelangen, wo sich diese beiden vereinen und die
Salbung stattfindet, werden das vollkommene Lichtkleid und ihre ewige Zeugung
bekommen.

Ihr Abbild nur ist die Gemeinschaft, bei der die Leiber befleckt werden. Unter
den unreinen Geistern (den Menschen der Erde) gibt es männliche und
weibliche. Männlich sind diejenigen, die mit den in einer weiblichen Gestalt
beheimateten Seelen Umgang pflegen. Weiblich sind diejenigen, die sich mit
Seelen vereinigen, welche durch ihren Ungehorsam in einer männlichen Gestalt
sind. Und niemand kann sich diesen (Geistern) entziehen, wenn er einmal von
ihnen erfasst ist, es sei denn, er erhält eine männliche Heilige Kraft bzw. eine
weibliche heilige Kraft.

Die Exegese der Seele schildert den Fall und die Rettung der Seele: Die Seele
verlässt ihren wahren Bräutigam und gibt sich der irdischen Unzucht mit Ehebrechern
hin. Sie erkennt ihr Fehlverhalten und will zu ihrem wahren Bräutigam zurückkehren:
"Denn der Anfang der Rettung ist die Reue." Nachdem sie von ihren früheren Sünden
gereinigt hat: "Die Reinigung der Seele aber besteht darin, dass sie die Neuheit ihrer
ursprünglichen Natur (ihre Jungfräulichkeit) empfängt und dass sie sich wieder
zurückwendet - das ist ihre Taufe.", vereinigt sie sich wieder mit ihrem wahren
Bräutigam und empfängt Kinder von ihm: "Das ist die Auferstehung von den Toten.
Das ist die Errettung aus der Gefangenschaft. Das ist der Aufstieg zum Himmel. Das
ist der Weg hinauf zum Vater." Interessant ist auch die Bemerkung, dass Seelen
aufgrund ihres Ungehorsams in einer männlichen Gestalt geboren werden. Die
Bedeutung bzw. der Hintergrund dieser Aussage bleibt leider ein Mysterium, da
darauf nicht näher eingegangen wird. Der letzte Satz könnte sich auf folgende
Aussage von Yahshua beziehen: "Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es
gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es
gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt
Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen.
Wer es fassen kann, der fasse es." (Matthäus 19:11-12). Die letzteren sind jene, „die
eine männliche Heilige Kraft bzw. eine weibliche heilige Kraft erhalten haben“.
Im EHGOC lesen wir über die Versuchung Yahshuas in der Wüste durch den Satan:
"Aber später erschien er Yeshua erneut mit einer Frau von überwältigender Schönheit
und Anmut und sagte zu ihm: Nimm sie wie deine eigene, denn ihr Verlangen liegt
auf dir, und du wirst Liebe und Glück und viel Freude haben im Leben und sogar
deine Kinder sehen, denn ja, steht nicht geschrieben: Es ist nicht gut für den
Menschen, dass er allein sein sollte. Und Yeshua sagte mit erhobener Stimme zu dem
Teufel: Weiche von mir, Satan, denn es steht auch geschrieben: Lass dich nicht von
der bloßen Schönheit einer Frau verführen, denn alles Fleisch ist wie das Gras und
die Blume des Feldes; das Gras verdorrt und die Blume verblasst, aber das Gesetz des
Ewigen bleibt für immer bestehen, denn ich sage dir, was du bereits weißt, nämlich,
dass ich gekommen bin, um die geistigen Leiden der Menschen zu heilen, und der,
der wirklich von Gott geboren ist, behält seinen Samen in sich, denn er weiß das Gute
von dem Bösen und das Licht von der Finsternis zu unterscheiden." Diese vierte
Versuchung durch eine Frau wurde aus den biblischen Evangelien entfernt. Die
Sünde des Ehebruchs ist eine von großer Bedeutung und mit immensen Folgen, wie
wir bereits gelesen haben, und noch lesen werden. Im 1.Korinther 6:18 heißt es:
"Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des
Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen Leib." Auch hier heißt es:
Zuerst kam der Ehebruch, dann der Mord. Auch der Ehebruch und die Unzucht der
gefallenen Engel mit den Töchtern der Menschen machte den Anfang der Unreinheit
und endete in Mord und Blutvergießen und schließlich in der Sintflut.

In dieser Welt empfängt man (Braut oder Bräutigam) aus dem Brautgemach,
das nur ein Abbild ist des oberen. Wenn die törichten Frauen einen Mann sehen,
der allein lebt, so stürzen sie sich auf ihn, treiben ihren Mutwillen mit ihm, und
beflecken ihn. Genauso ist es mit den törichten Männern. Wenn sie eine allein
lebende schöne Frau sehen, so beschwatzen sie sie, tun ihr Gewalt an, und
beflecken sie (1). Sehen sie aber, dass ein Mann und seine Frau in ehelicher
Gemeinschaft leben, so können die Frauen nicht zum Mann und die Männer
nicht zur Frau eingehen. Ebenso ist es, wenn sich das Abbild (die männliche
oder weibliche Seele) und der Engel (die weibliche bzw. männliche heilige Kraft)
miteinander verbinden. Dann wird es niemand wagen, zu diesem Mann oder zu
dieser Frau einzugehen. Und so können die unreinen Geister einen, der die Welt
verlässt, nicht mehr halten, obwohl er in der Welt war. Es ist ihnen deutlich, dass
er über die Begierde des Fleisches und die Furcht erhaben ist. Er ist Herr über
die Natur, er hat den Zustand des Lebenshungers durch etwas Besseres ersetzt
(2). Wenn aber die bösen Mächte herankommen können, fassen sie den
Menschen und würgen ihn. Und wie wird er diesen Mächten dann entrinnen
oder sich vor ihnen verbergen können? Da gibt es dann immer welche, die
behaupten: Wir sind gläubig, in der Hoffnung, sich so vor den unreinen Geistern
und Dämonen zu verbergen. Denn wenn sie den Heiligen Geist hätten, könnte
sich kein unreiner Geist an sie heften. Fürchte dich nicht vor dem Fleisch. Liebe
es aber auch nicht. Fürchtest du dich davor, wird es Herr über dich. Liebst du
es, verschlingt und erwürgt es dich (3).
1) Wie soeben beschrieben: Solange sich die Seele nicht ihren wahren Ursprung
erkennt, sich ihrem wahren Bräutigam zuwendet und sich für ihn reinigt bis hin zu
ihrem ursprünglichen und unbefleckten Zustand, treibt sie in der Welt Unzucht und
Ehebruch, geistig wie körperlich. Nur im unbefleckten Zustand kann eine neue
Hochzeit mit ihrem wahren Bräutigam stattfinden (Salbung zum Christus).

2) Wenn diese Hochzeit im wahren, himmlischen Brautgemach stattgefunden hat,


können ihr die unreinen Geister nichts mehr anhaben, denn nun ist die Seele Herr
über sie geworden. Sie hat die Begierde des Fleisches, durch die sie sich befleckt hat,
überwunden, und durch „etwas Besseres ersetzt“. Im Folgenden wird noch gesagt,
dass unreine Geister sich an niemanden heften können, der den Heiligen Geist hat.
Wer also Ehebruch begeht, der hat nicht den heiligen Geist. Wie im Folgenden noch
zu lesen ist, und schon zu lesen war, ist Ehebruch der Anfang der Unreinheit und aus
ihr entsteht Mord. Denn geistiger Ehebruch führt zu körperlichem Ehebruch und wer
geistig die Ehe mit Gott bricht, der hat den Teufel zum Vater, der ein Mörder war von
Anfang an. Auch die Sintflut hatte, wie bereits gelesen, ihren Ursprung in dem
Ehebruch der gefallenen Engel mit den Töchtern der Menschen. Nicht umsonst zählt
also die Enthaltung von Unzucht zu den vier minimalen „Anforderungen“, neben den
anderen drei: "Dem Tisch der Dämonen fernzubleiben, das heißt sich von
Nahrungsmitteln, die Götzenbildern angeboten werden, von toten Schlachtkörpern,
von Tieren, die erstickt oder von wilden Tieren gefangen wurden, und vom Blut zu
enthalten.", wie es in den Clementine Homilies zu lesen ist (vgl. auch Apg. 15). Im 1.
Korinther 6:18 heißt es: "Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch begehen
mag, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen
Leib." Wer den Heiligen Geist empfangen hat und sein Herz nicht gegenüber ihm im
Prozess der Heiligung verstockt, der wird diese Dinge ohnehin verabscheuen.

3) „Das Fleisch“, unser Körper, ist das Gefäß, in dem wir in dieser Welt leben, und
durch das wir die Auferstehung zu Lebzeiten erlangen müssen. Um Herr über unser
Fleisch und dessen Begierden zu werden, muss unser Geist stärker sein als selbiges.
Der Geist der Welt, der widersätzliche Geist, wie es im Apokryphon des Johannes
heißt, durch den Yaldabaoth die Menschen zu versklaven versucht, ist dazu nicht
imstande, im Gegenteil, nur wo der Geist Gottes ist, ist Freiheit. Es ist also unsere
Aufgabe, das Fleisch und diese Welt zu überwinden, indem wir dem Fleisch keine
größere Bedeutung geben, als es hat, nämlich als das Gefäß für unsere Seele, in dem
wir die Mysterien durchlaufen und ins Brautgemach gelangen müssen. Man kann es
mit einem Auto vergleichen: Wenn man es benutzt, um von A nach B zu gelangen,
erfüllt es seinen Zweck. Wenn man es aber so sehr liebt, dass es eher ein
Statussymbol ist, als ein Gebrauchsobjekt, oder wenn man sich davor fürchtet, weil
man Angst davor hat, dass man bei Unfall sterben könnte, verliert es jedoch seinen
Nutzen und wird zum Problem. Im heutigen Christentum wird der Körper ebenfalls
wie ein Hindernis betrachtet. Wenn der Geist Gottes aber über das Fleisch herrscht
und es bändigt und von aller Unreinheit reinigt, wird der Körper zu einem Tempel, in
dem der Geist Gottes für immer wohnt.
Verse wie: "Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht.
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will,
das tue ich. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr
ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich finde also das Gesetz, dass bei mir,
der ich das Gute tun will, ⟨nur⟩ das Böse vorhanden ist.Denn ich habe nach dem
inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. Aber ich sehe ein anderes Gesetz
in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in
Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich
elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?" (Römer 7:18-
24), erwecken zudem den Anschein, als sei es normal, die Sünde tun zu wollen. Dies
ist jedoch, wie wir später noch lesen, ein großer und fataler Irrtum.

Der Mensch ist entweder in dieser Welt - oder in der Auferstehung - oder an
Orten, die in der Mitte dazwischen sind. Ich hoffe sehr, dass ich mich niemals in
diesem Zwischenreich befinden werde! In dieser Welt gibt es Gutes und
Schlechtes. Aber ihr Gutes ist nicht wirklich gut, und ihr Schlechtes nicht
wirklich schlecht. Es gibt aber Schlechtes in dieser Welt, das wirklich schlecht ist
- und das nennt man die Orte, die in der Mitte dazwischen sind. Dort ist der
(wirkliche, zweite) Tod. Solange wir in dieser Welt sind, müssen wir alles tun, um
die Auferstehung zu erlangen, damit wir, wenn wir das Fleisch ablegen, in der
Ruhe gefunden werden, und nicht in die Orte des Zwischenreichs geraten. Denn
viele verirren sich auf dem Weg: Da ist es gut, wenn der Geist aus der Welt
herausfindet, bevor der Mensch gesündigt hat (1). Manche Menschen wollen die
Sünde nicht und sind auch nicht fähig, zu sündigen. Andere wollen die Sünde.
Auch wenn sie sie dann nicht tun, hilft es ihnen nichts, denn ihr Wollen bindet
sie an die Sünde. Es mag auch welche geben, die die Sünde nicht wollen - aber
sie doch tun. Die erfüllende Gerechtigkeit wird sich beiden entziehen: Denen, die
nicht wollen, und denen, die nicht tun (2). Es sah einmal ein Apostelschüler in
einem Traumgesicht Menschen, die in einem Feuerhaus eingeschlossen waren.
Gebunden lagen sie inmitten der Flammen. Sie waren ins Feuer des Grimms
geworfen worden und ins Wasser der Finsternis. Und (die Umstehenden)
sprachen zu ihnen: Ihr wäret imstande gewesen, euch zu retten. Aber euer Wille
band euch an die Sünde. Ihr habt diesen Ort, den man die äußerste Finsternis
nennt, als Strafe erhalten. Es ist der Ort des Feindes (des Todes) (3). Seele und
Geist sind aus Wasser und Feuer entstanden. Aus Wasser, Feuer und Licht ist
der Sohn des Brautgemachs entstanden. Das (unsichtbare) Feuer ist das Salböl,
das Licht ist das (sichtbare) Feuer. Ich verstehe (unter dem Licht) nicht das
unsichtbare Feuer, sondern das andere, das weiß ist, schön leuchtet und
Schönheit verleiht (4).

1) Wenn wir in diese Welt inkarniert sind, dann befinden wir uns entweder in der
Auferstehung, d.h. entweder haben wir sie in dieser Inkarnation oder bereits in einer
vorigen erlangt, oder wir gehören zu der Welt und nicht zu Christus. Das wirklich
Gute und das wirklich Schlechte wurde bereits erklärt. Und die Auferstehung können
wir, wie gesagt, nur zu Lebzeiten erwerben.
2) "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht."
(Johannes 8:34). "Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie
auch jener rein ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die
Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass er offenbart worden ist, damit er die
Sünden wegnimmt; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht;
jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. Kinder, niemand verführe
euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist
aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes
offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichtet. Jeder, der aus Gott
geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht
sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und
die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer
nicht seinen Bruder liebt." (1. Johannes 3:3-10).

Dies ist eine radikale und unmissverständliche Botschaft, die gerade die heutigen
„Christen“ nicht hören wollen, weil sie einem falschen Erlöser folgen, von dem sie
denken, er habe ihnen die harte Arbeit zur Vollkommenheit abgenommen und alles
für sie erfüllt. Dies ist jedoch eine Lüge, wie sie größer kaum sein könnte. Niemand
anderes als wir selbst kann diesen Kampf gegen unser Fleisch und die Welt und deren
Versuchungen und Begierden führen, und sie überwinden. Gott hat uns durch seinen
Sohn und den Heiligen Geist die geeigneten „Werkzeuge“ und Mittel dafür gegeben,
aber Yahshua sagte es selber: Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, ist seiner nicht
wert. Wenn man ihnen die wahren Lehren Yahshuas zeigt, außerhalb oder selbst in
der Bibel, zitieren viele „Christen“ Verse wie z.B.: "Denn es wird eine Zeit sein, da
sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich
selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt." (2. Timotheus
4:3). Sie merken jedoch nicht, dass diese Verse sie selbst betreffen. Denn die meisten
folgen nicht Yahshua, von dem sie sagen, dass er ihr Herr und Erlöser ist, sondern
Paulus und seinen vollkommen gegensätzlichen Lehren, und den nutzlosen Dogmen
der Kirche und Menschengeboten, die niemanden erretten können und werden. Zu
solchen sagte er bereits damals: Warum nennt ihr mich Herr, Herr, wenn ihr nicht tut,
was ich sage? Und er warnte auch schon damals: "Hütet euch vor falschen Propheten,
die in Schafskleidern zu euch kommen und so tun, als seien sie unschuldig und
harmlos, aber innerlich sind sie Wölfe, deren Appetit nach dem Blut und Fleisch
unschuldiger Kreaturen lechzt. Ja, ihre Hände tropfen mit Blut und sie rühmen sich in
ihrem Bösen und sagen, es sei gut und täuschen viele am Eingang des Tores. An ihren
Werken werdet ihr sie erkennen, denn obwohl sie Liebe sprechen, geben sie nur Hass,
und an ihren Früchten erkennt ihr ihre wahre Wurzel, denn sie nennen die Wahrheit
Lüge und die Lüge nennen sie Wahrheit. Denn sammelt man Trauben von Dornen
oder Feigen von Disteln? So soll jeder gute Baum heilige Früchte hervorbringen, aber
ein verdorbener Baum bringt nur böse Früchte hervor. Hütet euch, dass ihr nicht in
die Irre geführt werdet und den Baum des Lebens nicht findet. Denn viele werden an
jenem Tag zu mir sagen: Herr, haben wir nicht in deinem Namen... viele wunderbare
Werke getan? Aber ich werde zu ihnen sagen: Ich habe euch nie gekannt, ihr Lügner,
ihr, die ihr nur Gesetzlosigkeit wirkt." (EHGOC, Kap. 34)
3) Viele denken, dass es die Hölle, die äußerste Finsternis, wie Yahshua sagte, nicht
gibt, und dass ein liebender Gott so etwas mit seinen Kindern nicht tun kann. Nun, er
tut es auch nicht, weder mit seinen Kindern, noch mit den Kindern des Satans, dessen
rechtmäßigen Samen. Es sind die Menschen selbst, die sich verdammen, weil sie die
Finsternis mehr lieben als das Licht, ja mehr noch, sie hassen das Licht, weil ihre
bösen Taten in ihm offenbar werden. Jeder Mensch dient, ob er will oder nicht, ob er
daran glaubt oder nicht, einem von zwei Herren. Jeder kann frei wählen, welchem der
beiden Herren er dienen möchte. Jeder kann die (wahren) Worte Yahshuas finden, um
diese beiden Herren voneinander unterscheiden zu können und nicht den Lügen des
Teufels zum Opfer zu fallen. Auch den heiligen Geist gibt der Vater jedem, der ihn
aufrichtig darum bittet. Alles, was der Mensch tun muss, ist eine Entscheidung zu
treffen und entsprechend zu handeln. Diese Entscheidung kann ihm niemand
abnehmen noch aufzwingen, weder Gott noch der Teufel, sondern wir alleine
entscheiden uns aus freien Stücken für einen dieser beiden Herren. Yahshua sagt uns
in dem folgenden Zitat, wer unsere Seelen anklagt und zur Zerstörung verdammt:
"Wie ihr in diesem Leben Unrecht getan und Schaden angerichtet habt in der großen
Familie Gottes, so werden eure Seelen dafür angeklagt werden. Denn ich sage euch,
der Satan bereitet einen Ort für das Böse und sein Gericht vor, und niemand, der kein
Gerechter ist, kann davor fliehen. Denn durch das Böse richtet und verurteilt der
Satan die Seelen von vielen. Wisset, dass die Blutschuld eines Menschen oder eines
Tieres das Verbrechen von Dämonen ist, denn es stammt vom Bösen und Gott ist weit
entfernt von denen, die auf diese Weise sündigen. Flieht vor der Blutschuld und
...fallt nicht dem Urteil des Bösen zum Opfer, denn dieser verlangt Auge für Auge
und Leben für ein Leben, denn Rache und Vergeltung gehören nur diesem Bösen, der
behauptet, wie Gott zu sein, aber in Wahrheit ist er ein Lügner und der Vater der
Lüge. Denn ich sage euch, euer Vater-Mutter im Himmel sucht weder Rache noch
Vergeltung, sondern steht über den Gedanken selbsternannter falscher Götter, die
durch ihre Unwissenheit die Erde im Irrtum und in der Sünde beherrschen. Denn
welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis, oder wie kommt etwas
Sauberes und Reines von etwas Unsauberem und Unreinem? Ich sage euch, es kann
nicht geschehen... das Böse kommt aus der Wurzel des Bösen, und das Gute kommt
aus der heiligen Wurzel; kenne deine Wurzel und sei frei von der Knechtschaft
Satans." (EHGOC, Kap. 45).

4) "Welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis, oder wie kommt etwas
Sauberes und Reines von etwas Unsauberem und Unreinem? Ich sage euch, es kann
nicht geschehen, denn der Satan spricht nach dem Bösen seiner Unwissenheit und
badet in der Finsternis seiner Selbsterschaffung, doch die Heiligen wohnen in dem
unnahbaren Licht, wo keine Finsternis sich nähern kann." (EHGOC). Wenn wir im
unnahbaren Licht des Vaters sind, kann sich uns keine Finsternis nähern. Wie können
wir dort hingelangen? Erinnern wir uns an die vorherigen Verse: Im Reich der
Wahrheit siehst du etwas von ihr und wirst selbst zu ihr. Du siehst den Geist und wirst
selbst zu Geist. Du siehst Christus: Du wirst Christus. Du siehst den Vater: du wirst
zum Vater. Hier auf dieser Welt siehst du alle Dinge, siehst aber dich selbst nicht. In
der anderen Welt siehst du dich selbst. Denn was du dort siehst, das wirst du selbst.
Die Wahrheit kam nicht nackt in diese Welt, sie kam in Sinnbildern und
Abbildern. Anders kann die Welt die Wahrheit nicht empfangen. Es gibt eine
Wiedergeburt und ein Abbild für diese Wiedergeburt (den sterblichen
Menschen). Durch das Abbild muss die Wiedergeburt bewerkstelligt werden.
Was ist die Auferstehung? Und wie verhält sich das Abbild zu ihr? Durch das
Abbild wird die Auferstehung erlangt. Dann gehen der Bräutigam und das
Abbild, mittels des Abbilds, in die Wahrheit ein. Das ist die Wiederherstellung.
Und das muss mit denjenigen geschehen, die den Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes nicht nur leihweise erhalten, sondern ihn sich
wirklich erwerben wollen. Wenn jemand diese Namen sich nicht wirklich
erwirbt, wird ihm der Name (Christ) wieder weggenommen werden. Die Namen
werden durch die Salbung, die Kraft des Kreuzes, erworben. Diese Kraft
nannten die Apostel die Rechte und die Linke. Denn ein solcher Mensch, der
Salben kann, ist nicht mehr nur ein Christ, er ist ein Christus.

Wie bereits erwähnt zeigte uns Yahshua den Erlösungsweg durch die physische
Verkörperung der Abbilder und Sinnbilder der himmlischen Mysterien, die der
Mensch auf dem Heilsweg durchlaufen muss, beginnend mit der Wasser-Taufe der
Buße, deren Sinn und „Geheimnis“ das Empfangen des Heiligen Geistes ist. An dem
Tag seiner Taufe empfing er sein Lichtkleid, heißt es später noch. Dann müssen wir
unsere gereinigte und zur ursprünglichen Unbeflecktheit gelangte Seele - dies
geschieht durch den heiligen Geist, der die Seele eins mit sich macht - mit dem
Heiligen Logos, unserem wahren Bräutigam, vereinen. Dies geschieht im
himmlischen Brautgemach mittels des Abbilds (dem fleischlichen Menschen) und
wurde versinnbildlicht durch die Hochzeit Yahshuas mit seiner ewigen Gemahlin
Maria Magdalena in Kana. Die Salbung mit dem „Salböl“, die Kraft des Kreuzes, die
sinnbildlich durch Maria Magdalena kurz vor seinem Kreuzestod erfolgte, und das
Aussenden des Geistes der Wahrheit: "Gleichermaßen gibt es in jedem Mann, der
vervollkommnet ist, den Sohn, den Ehemann und den Vater, und diese drei sind eins.
In jeder Frau, die vollkommen ist, gibt es die Tochter, die Braut und die Mutter, und
diese drei sind eins. Und der Mann und die Frau sind eins wie Gott eins ist. So ist es
mit dem Vater-Mutter Gott. In ihm ist weder männlich noch weiblich und doch ist in
ihm beides, und jedes ist dreifach und alle sind eins in der verborgenen Einheit... Ja,
diese beiden Dreiheiten sind eins im Ewigen und werden in jedem Mann und jeder
Frau, die vollkommen gemacht werden, zum Ausdruck gebracht, um seit jeher von
Gott geboren zu sein und sich in seinem Licht zu freuen, um seit jeher aufzufahren
und mit Gott vereint zu sein, um seit jeher zu empfangen und Gott zum Heil der
Vielen hervorzubringen. Dies ist also das Mysterium der Dreieinigkeit im Menschen,
und außerdem muss in jedem einzelnen Kind des Menschen das Geheimnis Gottes
vollbracht werden, indem er stets das Licht bezeugt, für die Wahrheit leidet, in den
Himmel aufsteigt und den Geist der Wahrheit aussendet. Denn dies ist der einzige
Heilsweg, denn das Reich Gottes ist im Innern." (EHGOC, Kap. 64). Die Kraft des
Kreuzes ist die Salbung, doch was genau bedeutet dies? Ist es das, was in den letzten
beiden zitierten Sätzen gesagt wird: Stets das Licht zu bezeugen, für die Wahrheit zu
leiden, in den Himmel aufzusteigen und den Geist der Wahrheit auszusenden?
Der Herr vollzog alles in einem Mysterium: Taufe und Salbung Abendmahl und
Erlösung und Brautgemach (die heilige Hochzeit) (1). Und der Herr sprach, ich
bin gekommen, das Untere wie das Obere, und das Äußere wie das Innere zu
machen. Ich bin gekommen, um sie alle an jenem Ort zu versammeln (2). Hier,
aber offenbarte er sich durch Sinnbilder und Abbilder. Diejenigen, welche
sagen: Auch oben gibt es Gestalten, die täuschen sich. Derjenige nämlich, der
eine sichtbare Gestalt hat, der Mensch, heißt der Untere. Und derjenige, dem
das Verborgene gehört, der ist über ihm. Mit Recht unterscheidet man das
Innere und das Äußere und das Äußerste des Äußeren. Deshalb nannte der Herr
das Verderben die äußerste Finsternis. Noch weiter außerhalb von ihr gibt es
nichts. Er sprach auch von seinem Vater, der im Verborgenen ist, nämlich: Gehe
in deine Kammer, schließe die Tür und bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist - das heißt der das Innerste von ihnen allen ist. Was aber das
Innerste von ihnen allen ist, ist die Fülle der Fülle. Weiter drinnen gibt es nichts.
Das Innerste ist der, von dem gesagt wird, dass er über ihnen ist.

1) Wie die Taufe und die himmlische Hochzeit im Brautgemach, versinnbildlicht


auch das Abendmahl die Vereinigung vom Heiligen Logos und dem Heiligen Geist
durch die heilige Vereinigung von (ungesäuertem) Brot und (ungegorenem) Wein mit
Wasser. Es symbolisiert aber auch das heilige Gesetz der reinen (unblutigen)
Opfergabe, den durch die Vereinigung mit dem Heiligen Geist gereinigten,
ungesäuerten (von allen Sünden gereinigten) Leib, als auch den Leidensweg, den
gebrochenen Leib und das vergossene Blut.

2) Das Obere (Verborgene, Gott) wie das Untere (Offenbare, Mensch) und das
Äußere wie das Innere wird in den folgenden Versen erklärt. Yahshua ist also
gekommen, um den Menschen und die Schöpfung unsterblich und Eins zu machen
mit sich und somit auch mit dem Vater. Im EHGOC heißt es: "Gerechter Lehrer, sag
uns, wann wird das Königreich kommen? Und Yeshua antwortete und sagte: Wenn
das, was außen ist, so sein wird, wie das, was innen ist, und wenn das, was innen ist,
so ist, wie das, was außen ist, und das Männchen mit dem Weibchen, weder männlich
noch weiblich, sondern die beiden Eins sind. Lasst alle, die Ohren haben, hören!"
Auch bedeutet das „Männchen“ (den Heiligen Logos) mit dem „Weibchen“ (dem
Heiligen Geist) eins zu machen, die Vereinigung des göttlichen Gedanken mit der
göttlichen Liebe im Menschen (der Seele).

Vor Christus kamen einige (aus der oberen Welt) heraus und konnten nicht
mehr in sie hineingelangen; und sie gingen (in die untere Welt) hinein und
konnte nicht mehr aus ihr heraus gelangen. Christus aber kam, und die (in die
untere Welt) hinein gegangen waren, brachte er heraus, und die (aus der oberen
Welt) herausgegangen waren, brachte er wieder hinein (1). Als Eva noch in
Adam war, gab es keinen Tod. Als sie sich von ihm trennte, entstand der Tod.
Wenn sie wieder in ihn hineingeht und er sie zu sich nimmt, wird es keinen Tod
mehr geben (2).
1) Damit ist wohl die gefallene menschliche Seele (auch die gefallenen Engel)
gemeint, die ihren Ursprung in der Herrlichkeit des Vaters hatten und Eins mit ihm
waren. Zu Beginn war die Seele noch „mannweiblich“ (vollkommen), nun (in dieser
Welt) ist sie weiblich und ohne ihren wahren Bräutigam. "Die Weisen, die vor uns
lebten, gaben der Seele einen weiblichen Namen. Tatsächlich ist sie auch - ihrer
Natur nach - eine Frau. Sie hat ebenso (wie andere Frauen) einen Mutterschoß.
Solange sie sich allein beim Vater befand, war sie eine Jungfrau und mannweiblich
von Gestalt. Aber als sie in einen Körper hinabgefallen und in dieses Leben
gekommen war, da geriet sie in die Gewalt vieler Räuber... Kurz: Sie wurde
geschändet, und sie verlor ihre Jungfräulichkeit." (Exegese der Seele).

2) Adam und Eva symbolisieren hier den Bräutigam (den Heiligen Logos) und die
Braut (den Heiligen Geist). Als diese getrennt wurden, entstand der Tod. Wenn sie
sich wieder vereinigen, ist der Tod endgültig besiegt.

Mein Gott, warum, o Herr, hast du mich verlassen! Es war am Kreuz, als er
diese Worte sprach, denn dort trennte er sich von dem oberen Ort, er, der
gezeugt wurde aus dem Heiligen Geist durch Gott. Er erstand von den Toten
auf, er wurde wieder, wie er gewesen war, aber jetzt war sein Leib vollkommen.
Er ist wieder im Fleisch, aber dieses Fleisch ist wahrhaftiges Fleisch (1). Unser
Fleisch hingegen ist kein wahrhaftiges Fleisch, sondern nur ein Abbild des
Wahrhaftigen. Für die Tiere gibt es keine Hochzeit im Brautgemach, auch nicht
für Sklaven oder befleckte Frauen. Sie wird nur Freien zuteil und Jungfrauen
(2). Durch den Heiligen Geist werden wir wiedergeboren. Geboren aber werden
wir durch Christus. In beiden Vorgängen werden wir gesalbt vom Geist. Indem
wir geboren werden, werden wir wieder (mit Gott) vereinigt. Niemand kann sich
ohne Licht selbst sehen, weder im Wasser noch im Spiegel. Andererseits sieht
man auch im Licht nichts ohne Wasser und Spiegel. Daher ist es notwendig, mit
beidem getauft zu werden: mit Licht und mit Wasser. Das Licht, aber ist die
Salbung (3).

1) Yahshua sagte zu den Pharisäern, dass, wenn sie seinen Tempel, seinen Körper,
zerstören, er in drei Tagen einen neuen, herrlicheren errichten werde. Er hat sich,
indem er alle Mysterien durchlief und erfüllte, seinen alten, verherrlichten Körper,
das unverwesliche Fleisch, zurückgenommen.

2) Wenn auch wir dasselbe unverwesliche Fleisch bekommen und ins wahre
Brautgemach gelangen wollen, dann müssen wir ein Freier (befreit aus der
Knechtschaft der Sünde) und eine Jungfrau sein (eine von aller Unreinheit gereinigte
und unbefleckte Seele haben). Tiere (die vom Fleisch sind, d.h. nicht durch den Geist
von neuem geboren wurden), Sklaven (der Sünde) und befleckte Frauen (ungereinigte
Seelen) haben keinen Anteil am Brautgemach und am unverweslichen Fleisch. Je
mehr man in der wahren Lehre wächst und dazulernt, desto mehr erkennt man, wie
sehr diese durch die (römisch-katholische) Kirche zu nicht mehr als einem schlechten
Witz gemacht wurde und wie gigantisch die Lüge des Mainstream-Christentums ist.
3) Johannes der Täufer führte die Wasser-Taufe der Buße ein, die auch Yahshua
empfing. Nicht, dass er der Buße bedurfte, aber dies geschah, um durch die auf ihn
herabsteigende Taube die Empfängnis des Heiligen Geistes zu versinnbildlichen und
auch als Zeugnis für ganz Israel, dass er der von Johannes dem Täufer angekündigte
Messias war, der nicht wie er mit Wasser, sondern mit Wasser (des Lebens) und Feuer
(Licht), taufen würde.

In Jerusalem gab es drei verschiedene Gebäude als Opferstätten. Das eine, gegen
Westen gelegene, nannte man das Heilige. Das andere gegen Süden hieß, das
Heilige des Heiligen. Das dritte, gen Osten gelegene, nannte man das Heilige der
Heiligen. Es war der Ort, den nur der Hohepriester betreten durfte. Die Taufe ist
das Heilige. Die Auferstehung ist das Heilige des Heiligen. Das Heilige der
Heiligen aber ist die Hochzeit im Brautgemach. Die Taufe zieht die Auferstehung
und die Erlösung nach sich. Die Erlösung führt ins Brautgemach. Das
Brautgemach, aber ist in dem, was erhabener ist als diese alle, es gibt nichts
Erhabeneres. Es gab welche, die im Heiligen beteten zu Jerusalem; andere gab
es, die beteten im Heiligen des Heiligen zu Jerusalem; und wieder andere, die
beteten im Heiligen der Heiligen zu Jerusalem. Aber sie beteten nur und hielten
Ausschau nach den Mysterien. Sie konnten nicht eintreten in die Mysterien,
bevor der Vorhang zerriss. Da aber zeigte sich ein wahres Brautgemach, wo
vorher nur ein Abbild des oberen war, (der äußere Tempel). Sein Vorhang
zerriss von oben bis unten. Denn einigen war es bestimmt, von unten herauf
nach oben zu gelangen.

Hier wird am Ende gesagt, dass niemand in die Mysterien eintreten konnte, ehe der
Vorrang zerriss. Das könnte so verstanden werden, dass, bevor Yahshua seine Mission
erfüllte, niemand Eins werden und zum Vater-Mutter zurückkehren konnte. Dies
widerspricht jedoch seinen Aussagen und auch bei seiner Verklärung auf dem Berg
mit seinen Jüngern sind ihnen Moses und Elia erschienen, die offensichtlich beide
bereits ihr Lichtkleid bekommen hatten. Andernfalls würde dies jedoch wieder einmal
nur im Lichte von Geburt und Wiedergeburt (Reinkarnation) zur Vervollkommnung
der Seele Sinn machen, da ansonsten alle, die vorher verstarben, nie die Chance zu
Errettung bekommen hätten.

Alle, die das vollkommene Licht(kleid) anlegen, können von den Mächten nicht
gesehen, und daher auch nicht ergriffen werden. Wer das Licht(kleid) anlegt im
Mysterium, wird zur Vereinigung gelangen. Hätte sich das Weib nicht vom
Mann getrennt, so würde es nicht sterben mit dem Mann. Diese Trennung ist die
Ursache des Todes. Deshalb kam Christus, damit er die Trennung, die vom
Anfang (der Welt) an Bestand, wieder beseitige, sie beide vereinige und allen die
durch die Trennung gestorben waren, Leben gebe und sie wieder vereinige. Im
Brautgemach aber ist es, wo sich die Frau (die Seele) mit ihrem Gatten (dem
Geist) vereinigt. Wer sich im Brautgemach vereinigt, trennt sich nie mehr. Eva
konnte sich von Adam trennen, da sie noch nicht mit ihm verbunden gewesen
war im Brautgemach.
Wie wir zuvor gelesen haben, bekam Yahshua sein Lichtkleid, als der Heilige Geist
bei der Taufe auf ihn herabstieg. Dies ist die Versiegelung durch den Heiligen Geist.
Auch wurde zuvor gesagt, dass unreine Geister sich an niemanden heften können, der
den Heiligen Geist hat. Die Trennung von Adam und Eva und der daraus entstandene
Tod, wurde weiter oben bereits erklärt, ebenso, dass Yahshua kam, um die Trennung
aufzuheben, beide miteinander zu vereinen und dadurch den Tod zu besiegen, denn
nach der Vereinigung im Brautgemach ist keine Trennung mehr möglich.

Die Seele Adams entstand aus einem Hauch. Ihr Gefährte (Gemahl) ist der
Geist. Der Hauch, der ihm gegeben wurde, ist aus der Mutter. Aber (die Mächte
der Erde) nahmen seine Seele und setzten ein Abbild an ihre Stelle, da sie, wenn
sie sich mit dem Geist vereinigt, Worte spricht, die erhabener sind als alle
Schöpfungen der Mächte. Sie missgönnten ihr ihre Verbindung mit dem Geist.
Diese Verbindung ist das Brautgemach, das im Verborgenen ist. Als aber die
Mächte die Seele vom Geist trennten und sie durch ein Abbild ersetzten, wurde
auch aus dem Brautgemach ein bloßes Abbild, durch das sich die Menschen
befleckten.

"Der erste Adam ist geistig, und er trat in Erscheinung am ersten Tag. Der zweite
Adam ist seelisch, und er trat am sechsten Tag in Erscheinung.. Der dritte Adam ist
ein Geschöpf der Erde, das heißt der Mensch des Gesetzes, und er trat in Erscheinung
am achten Tag [... die] Ruhe von der Armut, welcher genannt wird Sonntag." (Schrift
ohne Titel, Nag Hammadi). Dies wurde auch bereits durch ein Zitat aus dem
Apokryphon des Johannes beschrieben: "Und ihr Werk war untätig und bewegungslos
für eine lange Zeit. Und als die Mutter die Kraft (wieder zu sich) nehmen wollte, die
sie dem ersten Archon gegeben hatte, bat sie den Mutter-Vater des Alls, der großes
Erbarmen hat. Er sandte, nach dem heiligen Ratschluss, die fünf Erleuchter hinauf zu
dem Ort der Engel und des Ersten Archons. Und sie gaben ihm (einen) Rat, damit sie
hervorbringen könnten die Kraft der Mutter. Und sie sagten zu Yaldabaoth: Hauche in
sein Gesicht etwas von deinem Geist, und sein Körper wird auferstehen. Und er
hauchte in sein Gesicht seinen Geist, welcher die Kraft seiner Mutter ist. Er wusste
(dies) nicht, denn er existiert in Unwissenheit. Und die Kraft der Mutter ging heraus
aus Yaldabaoth in den psychischen Körper, den sie bereitet haben nach dem Aussehen
dessen, der von Anfang an existiert. Der Körper bewegte sich und erhielt Kraft, und
er leuchtete. Und in diesem Moment wurde der Rest der Gewalten eifersüchtig, denn
er war durch sie alle entstanden, und sie hatten ihre Kraft dem Menschen gegeben.
Und sein Verstand wurde größer als der von denen, die ihn geschaffen hatten, und
größer als der des Ersten Archons. Als sie aber bemerkten, dass er leuchtete und
besser denken konnte als sie und dass er frei war vom Übel, nahmen sie ihn und
warfen ihn hinab in die Gegend an der Unterseite der Materie... Als sie herabblickten,
sahen sie, dass sein Denken höher war. Und sie fassten einen Beschluss mit der
Ordnung der Archonten und allen Engeln... Und sie brachten ihn (Adam) in den
Schatten des Todes, damit sie (ihn) wiederum bilden könnten aus der Erde und dem
Wasser und dem Feuer und dem Geist, der aus der Materie (stammt), welche die
Unwissenheit der Finsternis und die Begierde und ihr widersätzlicher Geist ist.
Diese ist die Neubildung des Körpers, mit dem die Räuber den Menschen angezogen
haben, die Fessel des Vergessens. Und er wurde ein sterblicher Mensch. Dieser ist der
erste, der herabkam, und die erste Trennung... Und der Erste Archon befleckte sie
(Eva) und zeugte mit ihr zwei Söhne... Und diese nannte er mit den Namen Kain und
Abel... Bis zum heutigen Tag dauerte der sexuelle Beischlaf durch den Ersten Archon
an. Und er pflanzte sexuelle Begierde in die, die zu Adam gehört. Und er erweckte
durch den Beischlaf die Bilder der Körper, und er regte sie an mit seinem
widersätzlichen Geist."

Jesus offenbarte sich am Jordan. Die Fülle der Fülle des Himmelreichs
offenbarte sich. Er, der vor der Entstehung der Welt geboren war, wurde von
neuem geboren. Der schon Gesalbte wurde wieder gesalbt. Der schon Erlöste
erlöste nun andere. Ein Geheimnis sei enthüllt: An diesem Tag vereinigte sich
der Vater des Alls mit der Jungfrau (dem Heiligen Geist), die herabkam - und
ein Schöpfungsstrahl leuchtete auf. Jesus offenbarte sich im großen
(kosmischen) Brautgemach. Denn an diesem Tag entstand sein (Licht-)Leib. Er
ging aus dem Brautgemach hervor, er wurde von Bräutigam und Braut erzeugt.
Und so erzeugte Jesus das All in sich durch diese beiden. So muss auch jeder
seiner Jünger in seine Ruhe eingehen. Adam entstand aus zwei Jungfrauen: aus
dem (Heiligen) Geist und aus der jungfräulichen Erde. Deshalb wurde auch
Christus aus einer Jungfrau geboren, damit er den Fehltritt in Ordnung bringe,
der am Anfang der Welt geschehen war.

"Nachdem Yeshua getauft war, ging er direkt aus dem Wasser, und die Himmel
wurden ihm geöffnet, und aus der Wolke erschienen zwölf Strahlen des Lichts, und
dort stieg der Heilige Christus in Form einer Taube mit strahlendem Licht auf ihn
herab. Und siehe, es war eine Stimme vom Himmel zu hören, die sagte: Dies ist mein
geliebter Sohn, an dem ich mich sehr freue. Heute habe ich dich gezeugt. Auf ihn
sollt ihr hören und seinem Heiligen Gesetz folgen." (EHGOC, Kap. 9). Die Aussage
am Ende, dass Yahshua aus einer Jungfrau geboren wurde, scheint der vorherigen
Aussage, dass ein Weib noch nie von einem Weib empfangen hat, zu widersprechen.
Jedoch lesen wir im EHGOC: "Als dies geschah, auf dass erfüllt würde, was durch
die Propheten geschrieben stand: Siehe, eine Jungfrau wird empfangen und
schwanger werden und einen Sohn gebären und ihm den Namen Emmanuel geben,
was so viel heißt wie: Gott in uns." Nichts anderes, als dass eine Jungfrau empfing
und schwanger wurde, ist also passiert. Denn ohne, dass eine (Jung-)Frau empfängt,
kann sie schließlich nicht schwanger werden und gebären. So, also als Christus, muss
auch jeder seiner Jünger in seine Ruhe eingehen, heißt es davor. Dies zeigt einmal
mehr, dass dies einzige Heilsweg ist, und Yahshua ist Herr über den (großen) Sabbat,
die ewige Ruhe des Herrn: "Habt ihr nicht gelesen, was David tat.. wie er in das Haus
Gottes ging und aß die Schaubrote... Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, dass die
Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich
sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel. Wenn ihr aber wüsstet, was das
heißt: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht
verdammt. Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat." (Matthäus 12:3-8)
Es wachsen zwei Bäume im Paradies. Der eine macht zu einem Tier, wenn man
von ihm isst, der andere zu einem Menschen. Adam aß von dem Baum, der zum
Tier macht. Daher wurde er zum Tier und brachte selbst Tiere hervor. Deswegen
verehren die Kinder Adams die Tiere. Der Baum, von dessen Frucht Adam aß,
ist der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und so wurden die Tiere
zahlreich (1). Wenn aber ein Mensch von dem Baum isst, der zum Menschen
macht, wird er zum Menschen und bringt Menschen hervor. Dann verehrt der
Mensch den Menschen (2). Gott schuf den Menschen, aber jetzt schaffen
Menschen sich Gott. So ist es in der Welt: Die Menschen schaffen sich Götter
und verehren ihre Schöpfungen. Aber in Wahrheit müssten die Götter die
Menschen (als ihre Erzeuger) verehren. Die Werke des Menschen entstehen aus
seiner Macht. Daher nennt man seine Werke auch die Mächte. Seine Kinder
jedoch entstehen aus der Ruhe, (seinem unveränderlichen Wesen). So wohnt
seine Macht in seinen Werken, während seine Ruhe sich in seinen Kindern zeigt.
Und du wirst finden, dass das auch für das Abbild des Menschen gilt. Denn auch
der abbildliche Mensch schafft seine Werke aus seiner Macht, während er seine
Kinder aus der Ruhe zeugt.

1) Auch über das Abbild des Baumes des Lebens ist im Apokryphon des Johannes,
wie schon zuvor zitiert, die Rede: "Den Baum ihres Lebens aber hatten sie in die
Mitte des Paradieses gesetzt. Ich aber werde euch belehren, was das Geheimnis ihres
Lebens ist, welches der Beschluss ist, den sie zusammen fassten, welches das Bild
ihres Geistes ist. Seine Wurzel ist bitter, und seine Zweige sind tot, sein Schatten ist
Hass, und ein Betrug ist in seinen Blättern, und sein Spross ist die Salbe der
Schlechtigkeit, und seine Früchte sind der Tod, und Begierde ist sein Samen, und er
sprießt in der Finsternis. Diejenigen, die von ihm kosten, - ihr Wohnort ist die
Unterwelt, und die Dunkelheit ist ihr Ruheplatz." In der „Schrift ohne Titel“ aus Nag
Hammadi heißt es: "Als sie erfahren hatten, dass der unsterbliche Mensch nicht im
Begriff war, sie zu vernachlässigen... gerieten sie in große Verwirrung, und sie sagten:
Vielleicht ist dies der wahre Mensch - dieser, der uns geblendet hat und uns gelehrt
hat, dass die, die befleckt war, ihm gleicht - und durch ihn sollen wir besiegt werden!
Darauf berieten sich sieben von ihnen. Sie kamen zu Adam und Eva in Furcht; sie
sagten zu ihm: Alle Bäume, die im Paradies sind, sind für euch geschaffen worden,
wobei ihre Früchte gegessen werden sollen. Aber vor dem Baum der Erkenntnis
nehmt euch in acht, und esst nicht von ihm. Wenn ihr esst, werdet ihr sterben.
Nachdem sie ihnen große Furcht eingeflößt hatten, zogen sie sich zurück zu ihren
Mächten. Darauf kam der, der weiser ist als alle Geschöpfe, der „das Tier“ genannt
wurde. Und als er das Abbild seiner Mutter Eva sah, sagte er zu ihr: Was hat Gott zu
euch gesagt? Etwa: Esst nicht von dem Baum der Erkenntnis? Sie sagte: Er hat
gesagt: Nicht nur iss nicht von ihm, sondern berühre ihn auch nicht, damit du nicht
stirbst. Er sagte zu ihr: Seid nicht ängstlich. Ihr werdet nicht des Todes sterben. Denn
er weiß: Wenn ihr esst von ihm, wird euer Verstand nüchtern werden, und ihr werdet
wie Götter sein, wobei ihr den Unterschied kennt, der zwischen den schlechten und
guten Menschen besteht. Dieses hat er euch nun gesagt im Neid, damit ihr nicht von
ihm essen möget. Eva nun hatte Vertrauen in die Worte des Unterweisers.
Sie betrachtete den Baum und sah, dass er schön und appetitanregend war; und sie
gewann ihn lieb. Sie nahm von seinen Früchten und aß sie; ebenso gab sie davon
ihrem Ehemann, und er aß ebenfalls. Darauf wurde ihr Verstand geöffnet. Denn als
sie gegessen hatten, schien das Licht der Erkenntnis auf sie. Als sie sich mit Scham
bekleidet hatten, wussten sie, dass sie entblößt gewesen waren von der Erkenntnis.
Als sie nüchtern geworden waren, sahen sie, dass sie nackt waren, und sie
entflammten aus Liebe füreinander. Als sie sahen, dass die, die sie gebildet hatten, die
Gestalt von Tieren hatten, verabscheuten sie sie; sie wurden sehr wissend. Als dann
die Archonten erkannten, dass sie ihr Gebot übertreten hatten, kamen sie in das
Paradies und zu Adam und Eva mit Erdbeben und gewaltiger Drohung, um die
Wirkung der Hilfe zu sehen. Darauf waren Adam und Eva sehr bestürzt und
versteckten sich unter den Bäumen, die im Paradies sind. Da wussten die Archonten
nicht, wo sie waren, und sagten: Adam, wo bist du? Er sagte: Ich bin hier; denn aus
Angst vor euch habe ich mich verborgen, weil ich mich schämte. Und sie sagten zu
ihm in Unwissenheit: Wer hat dir über die Scham erzählt, mit der du dich gekleidet
hast, - es sei denn, du hast von jenem Baum gegessen? Er sagte: Die Frau, die du mir
gegeben hast - sie war es, die mir gegeben hat, und ich habe gegessen. Darauf sagten
sie zu ihr: Was hast du getan? Sie antwortete und sagte: Der Unterweiser war es, der
mich angestachelt hat, und ich habe gegessen. Darauf kamen die Archonten zu dem
Unterweiser. Ihre Augen wurden durch ihn geblendet, und sie waren nicht in der
Lage, ihm etwas zu tun. Sie verfluchten ihn, weil sie machtlos waren. Anschließend
kamen sie zu der Frau und verfluchten sie und ihren Nachwuchs. Nach der Frau
verfluchten sie Adam und seinetwegen die Erde; und die Früchte und alle Dinge, die
sie geschaffen hatten, verfluchten sie. Bei ihnen ist kein Segen. Gutes kann nicht aus
Schlechtem hervorgehen. Von jenem Tag an erkannten die Mächte, dass wirklich
etwas Stärkeres als sie existierte. Sie wussten jedoch nichts, außer dass ihr Gebot
nicht gehalten worden war. Ein großer Neid wurde in die Welt gebracht allein wegen
des unsterblichen Menschen." Schrift ohne Titel (Nag Hammadi). Warum dort gesagt
wird, dass Eva die Mutter des Unterweisers, der das Tier genannt wird, ist, ist schon
ein großes Mysterium. Es ist sehr wahrscheinlich eine falsche Übersetzung, da selbst
im Kommentar zugegeben wird, dass die Übersetzung - die deutsche Übersetzung
wurde erst 52 Jahre nach dem Fund der Schriften erstmals veröffentlicht - nicht
immer korrekt war. So heißt es in einem Kommentar: "Auf mangelhafte Kenntnisse
koptischer Übersetzer ist schon in Bezug auf andere Nag Hammadi Schriften
hingewiesen worden..."

In „Der Dreiteilige Traktat“ aus Nag Hammadi lesen wir über die Schlange und die
Verführung im Garten Eden folgendes: "Der erste Mensch aber ist ein gemischtes
Geformtes und ein gemischtes Gebilde und ein Niederlegen derer der Linken und
derer der Rechten (A) und ein pneumatisches Wort, wobei seine Meinung geteilt ist
zwischen jedem der beiden Wesen, von denen er seine Existenz empfangen hat.
Deswegen sagt man, dass ein Paradies für ihn gepflanzt wurde, so dass er essen möge
...Denn das adlige, auserwählte Wesen, welches im Menschen ist, war sehr erhaben...
Deswegen haben die Archonten einen Befehl gegeben, wobei sie Drohungen
ausstießen und über ihn eine große Gefahr brachten, welche der Tod ist.
Allein den Genuss der Dinge, die schlecht sind, ließ er ihn kosten, und von dem
anderen Baum, der die zweifache Frucht hat, ließ man ihn nicht kosten, erst recht
nicht vom Baum des Lebens , damit sie nicht Ehre erlangen [...] sie, und damit [sie
nicht seien...] durch die böse Kraft, welche die Schlange genannt wird. Sie ist aber
gerissener als alle bösen Kräfte. Sie führte den Menschen in die Irre... Sie ließ ihn den
Befehl übertreten, sodass er sterben möge. Und er wurde hinausgeworfen aus jedem
Vergnügen dieses Ortes. Dies ist das Wesen des Hinauswerfens, welches ihm
widerfuhr, als er hinausgeworfen wurde aus den Vergnügungen der Dinge, die zu der
Nachahmung gehören...: Es war ein Werk der Vorsehung, damit gefunden würde, dass
es eine kurze Zeit war, in der der Mensch empfangen sollte das Vergnügen der
ewigen, guten Dinge, in denen der Ort der Ruhe ist. Dieses hat der Geist bestimmt,
als er zuerst plante, dass der Mensch empfange die Erfahrung des großen Bösen,
welcher der Tod ist, das ist die vollkommene Unkenntnis des Alls, und dass, nachdem
er erfahren habe alle bösen Dinge, welche aus diesem existieren, und nach den...
Sorgen, er empfange von dem größten Guten, welches das ewige Leben ist, das ist die
feste Kenntnis der Allheiten und das Empfangen aller guten Dinge. Wegen der
Übertretung des ersten Menschen hat der Tod geherrscht... gemäß der Offenbarung
seiner Herrschaft, welche ihm gehört, welche ihm gegeben wurde als ein Königreich
wegen der Verwaltung des Willens des Vaters..."

A) "ein gemischtes Geformtes und ein gemischtes Gebilde" bezieht sich sehr
wahrscheinlich darauf, dass der zweite Mensch geformt und gezeugt wurde, und "ein
Niederlegen derer der Linken und derer der Rechten" darauf, dass Gut und Böse in
ihm waren, da die Rechten zu Gott und die der Linken zum Feind gehören.

2) "Wahrlich, ich sage euch, wenn Adam in Eden von der Heiligen Weisheit (dem
Baum des Lebens) in Eden gegessen hätte, wäre der Menschensohn heute nicht in
eurer Mitte, denn der Heilige Baum des Lebens wurde gepflanzt, damit der Mensch
die Güte Gottes und nicht das Böse Satans erkennen würde." (EHGOC, Kap. 23).

In dieser Welt dienen die Sklaven den Freien. Im Reich der Himmel werden die
Freien den Sklaven dienen. Die Kinder des Brautgemachs werden den Kindern
der irdischen Zeugung dienen (1). Die Kinder des Brautgemachs haben alle
denselben Namen. Zusammen haben sie an der Ruhe teil. Sie brauchen keine
äußere Wahrnehmung, denn sie haben die innere Betrachtung. Diejenigen, die in
der Wahrnehmung Leben halten die Vielheit der Dinge in Ehren. Aber
diejenigen, die in der inneren Betrachtung Leben, halten die Ruhe in Ehren (2).
Wer hinabsteigt ins Wasser der Taufe, den wird Jesus erlösen. Denn er stieg aus
dem Wasser der Taufe hervor. So wird er vollenden, die getauft werden in
seinem Namen. Sprach er nicht: So werden wir alle Gerechtigkeit erfüllen?
Diejenigen, die sagen, zuerst stirbt man, dann ersteht man auf, irren. Wenn man
nicht zuerst, noch bei Lebzeiten, die Auferstehung gewinnt, wird man im Tod
nichts gewinnen. So reden sie auch von der Taufe und sagen: Groß ist die Taufe,
denn wenn man sie empfängt, wird man leben. (Aber wenn man die Taufe
empfängt, ohne schon zu leben, hat man nichts empfangen.) (3)
1) Wie zuvor gelesen, bewirkt der Heilige Geist, dass in der sichtbaren Welt die
Kinder Satans den Kindern Gottes dienen. Die im Verborgenen sind, dienen jedoch
denen im Offenbaren, zur Errettung derer, die noch zu der Welt gehören. So haben
auch „Myriaden von Engeln“ Yahshua gedient, und so sendet uns Gott seine Engel
und Mächte, um uns zu dienen, uns zu vervollkommnen, indem sie uns geistige
Wahrheiten offenbaren, oder auch, um uns zu den verlorenen Schafen zu führen,
damit wir sie füttern mit dem heiligen Gesetz.

2) Die Kinder des Brautgemachs haben alle denselben Namen, nämlich den des
Vaters, um dessen Namens Willen sie errettet werden. Dies wird auch in den Oden
Salomons mehrfach erwähnt. Da alles Geist ist im Verborgenen, ist keine äußere
Wahrnehmung mehr nötig, sondern in der Inneren Betrachtung weilen sie in der
übernatürlichen Ruhe und dem Frieden Gottes, der alle Vernunft übersteigt.

3) Hier wird uns gesagt, dass die Taufe mit der Empfängnis und Versiegelung des
Heiligen Geistes zur Errettung führt. Darüber lesen wir auch in der Exegese der
Seele: "Aber diese (pneumatische) Hochzeit ist nicht von dieser (fleischlichen) Art.
Vielmehr gilt: Wenn sie sich miteinander vereinigen, werden sie ein einziges Leben.
Deswegen sagte der Prophet über den ersten Mann und die erste Frau: Sie werden ein
einziges Fleisch werden. Denn sie waren im Anfang beim Vater miteinander
vereinigt, bevor die Frau den Mann verließ, der ihr Bruder ist. Diese (pneumatische)
Hochzeit hat sie wieder miteinander verbunden... Da kam der Bräutigam herab zur
Braut. Sie gab ihre frühere Unzucht auf, sie reinigte sich von den Befleckungen der
Ehebrecher. Dann erneuerte sie sich aber, um eine Braut zu sein. Sie reinigte sich im
Brautgemach.Als sich die Seele so wieder geschmückt hatte in ihrer Schönheit [...],
traf sie ihren Geliebten. Und auch er liebte sie. Und als sie sich mit ihm
geschlechtlich vereinte, empfing sie den Samen von ihm - das ist der Geist, der
lebendig macht -, damit sie durch ihn Kinder gebäre, die gut sind, und (damit) sie sie
großziehe. Denn dies ist das große, vollkommene Wunder der Geburt. Und so
vollzieht sich diese Hochzeit nach dem Willen des Vaters. Es ist aber angemessen,
dass die Seele sich selbst (wieder) hervorbringt und wieder wird, wie sie früher war.
Die Seele bewegt sich durch sich selbst. Und sie empfing (daraufhin) die göttliche
Natur vom Vater für ihre Erneuerung, damit man sie wieder an den Ort versetzen
(kann), an dem sie von Anfang an war. Das ist die Auferstehung von den Toten. Das
ist die Errettung aus Gefangenschaft. Das ist der Aufstieg zum Himmel. Das ist der
Weg hinauf zum Vater. Deswegen sagt der Prophet: Meine Seele lobe den Herrn, und
alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen. Meine Seele lobe Gott, der vergeben hat
alle deine Ungesetzlichkeiten, der geheilt hat alle deine Krankheiten, der dein Leben
aus dem Tod gerettet hat, der dich gekrönt hat mit Barmherzigkeit..." Der Lobpreis
und die Verherrlichung des Vater-Mutters steht in den Oden an erster Stelle. Er
entsteht von alleine aus tiefstem Herzen im Wissen und in der Erkenntnis, dass alles
aus seiner Gnade heraus geschieht, dass er derjenige ist, der uns nach seinem Bild
formt, und uns sich gleich macht, und dass wir nur um seines Namens Willen errettet
werden.
Der Apostel Philippus sprach: Joseph, der Zimmermann, pflanzte einen Garten,
weil er Hölzer für sein Handwerk brauchte. Er zimmerte das Kreuz aus den
Bäumen, die er gepflanzt hatte. Und sein Same hing am Kreuz, das er gepflanzt
hatte. Sein Same war Jesus, was er pflanzte, war das Kreuz. Der Baum des
Lebens ist in der Mitte des Paradieses. Er ist der Ölbaum, aus dem das Salböl
entsteht. Und aus dem Salböl ist die Auferstehung (1). Diese Welt ernährt sich
von Leichen. Alle Dinge, die man in ihr isst, sind sterblich. Die Wahrheit aber
nährt sich vom Lebendigen. Deshalb wird niemand, der sich von der Wahrheit
nährt, sterben. Jesus kam von jenem Ort und brachte Nahrung von dort. Und
allen, die wollen, gab erleben, damit sie nicht stürben (2).

1) Auch hier, wie gerade zuvor, wird uns gesagt, was die Auferstehung ist, nämlich
die Salbung mit dem Salböl vom Ölbaum, dem Heiligen Geist, dem Baum der
Erkenntnis des Lebens im Paradies.

2) Die irdische Nahrung kann im besten Fall nur unser Leben verlängern und unseren
Körper erhalten, sein Verfall und der Tod bleiben jedoch gewiss. Yahshua sagte: "Ich
bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und
sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst,
nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von
diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit." (Johannes 6:48-51). Dieses Brot des
Lebens ist das heilige Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung und der Heiligkeit allen
Lebens und die Summe dieses Gesetzes ist folgende: "Tut anderen nicht an, was ihr
nicht wollt, dass euch andere tun, sondern tut ihnen das, was ihr euch wünscht, das
man euch tue. Selig sind die, die dieses Gesetz halten, denn Gott manifestiert sich in
allen Geschöpfen und alle Geschöpfe leben in Gott, und Gott ist in ihnen verborgen.
Tut also allen das, was ihr Gott tun würdet, denn Gott sieht alles und weiß alles, was
jedem Geschöpf getan wurde, das lebt und Leben gibt." (EHGOC).

Gott schuf ein Paradies. Der Mensch lebte im Paradies. Es gibt keine Trennung
darin und der Mensch lebte darin im Angesicht Gottes. Dort existiert die Einheit
und unter den Menschen ist keine Trennung. Dieser Garten ist der Ort, wo zu
mir gesagt werden wird: Mensch, iss dies, oder iss jenes nicht, ganz nach deinem
Wunsch. An diesem Ort also werde ich alle Dinge essen, da sich hier der Baum
der Erkenntnis (des Lebens) befindet. Der Baum der Erkenntnis (des Guten und
Bösen) tötete Adam der Baum der Erkenntnis (des Lebens) macht den
Menschen lebendig (1). Der Baum, der das Gesetz ist, tötet. Er hat zwar die
Fähigkeit die Erkenntnis des Guten und Bösen zu verleihen, aber er entfernt den
Menschen weder vom Bösen noch hält er ihn im Guten, sondern er bewirkt Tod
für alle, die von ihm essen. Denn dadurch, dass gesagt wird: Esst dieses, esst
jenes nicht, (dass also ein äußeres Gesetz aufgestellt wird), wird der Baum zur
Ursache des Todes (2).
1) Im EHGOC sagt Yahshua, dass die Heilige Weisheit der Heilige Geist ist. Die
Erkenntnis des Guten und des Bösen wird also zum Fluch für diejenigen, die nicht in
der Heiligen Weisheit, also dem Heiligen Geist, des himmlischen Vater-Mutter sind,
denn sonst hält der Mensch die Lüge für die Wahrheit und das Schlechte für das Gute.
In der Essener Kommunion mit dem Engel der Weisheit lesen wir: "Die Weisheit
wurde vor allen Dingen geschaffen. Einer heilt mit Güte, einer heilt mit
Gerechtigkeit, einer heilt mit Kräutern, einer heilt mit Worten der Weisheit. Unter all
diesen Heilmitteln ist die Heilung mit Worten der Weisheit die größte. Denn sie ist es,
die die Krankheit aus den Körpern der Gläubigen am besten vertreibt, Weisheit ist die
beste Heilung aller Mittel. Dem Heiligen Gesetz zu folgen ist die Krone der
Weisheit... Die Heilige Weisheit macht alle Menschen frei von Furcht, ihre Herzen
weit und erleichtert das Bewusstsein. Die Heilige Weisheit ist das Verständnis, das
sich für immer entfaltet und nicht durch die heiligen Schriftrollen erworben werden
kann. Es ist der Mangel an Erkenntnis, der die meisten Menschen ruiniert... Wenn
jedoch die Unwissenheit durch Heilige Weisheit ersetzt wird, dann werden Süße und
Fülle wieder zurückkehren zusammen mit Gesundheit und Heilung, mit Fülle und
Wachstum."

2) Das Gesetz ist wertlos und wird zum Fluch für diejenigen, die es nicht in ihrem
Herzen tragen. Deswegen sagte Yahshua: "Denn ich komme, um das Gesetz auf
weiche fleischliche Herzen und nicht auf steinerne Tafeln zu schreiben, damit die
Sanftmütigen leben und die Gesetzlosen gerichtet werden.", wie es auch schon der
Prophet Hesekiel ankündigte. Später heißt es auch: "Nur denen lässt sich aber Ruhe
geben, die im Guten ruhen (können)." Wer weder im Guten ruht, noch dem Bösen
fernbleibt, dient dem Bösen, denn man kann nicht zwei Herren dienen, noch lassen
diese sich vermischen.

Die Salbung steht über der Taufe. Denn kraft der Salbung werden wir Christen
genannt, nicht Kraft der Taufe. Und auch Christus wurde kraft der Salbung so
genannt, denn der Vater salbte den Sohn. Der Sohn salbte die Apostel. Die
Apostel salbten uns. Wer gesalbt worden ist, hat alles. Er hat die Auferstehung,
das Licht, das Kreuz und den Heiligen Geist. Der Vater gibt ihm dies alles im
Brautgemach. Dort empfängt er es (1). Der Vater war im Sohn und der Sohn im
Vater. Das ist das Reich der Himmel (2). Sehr zutreffend sagte der Herr: Einige
gingen befreit lachend ins Reich der Himmel ein, und kamen lachend heraus aus
der Welt. So wird ein Mensch ein Christ, indem er die Taufe und die Salbung
erhält und sogleich lacht über die Welt. Auch Christus stieg hinunter ins Wasser
zur Taufe und stieg wieder herauf, befreit lachend über diese Welt. Er maß ihr
keine größere Bedeutung mehr bei als einem flüchtigen Scherz, sondern
verachtete ihre Vergänglichkeit. Und lachend betrat er das Himmelreich. Wenn
einer die Welt verachtet und sie wie einen Scherz verschmäht, wird er lachend
aus ihr heraus kommen (3). Und so ist es nicht nur bei der Taufe, sondern auch
beim Abendmahl, dem Brot und dem Kelch, und beim Öl (der Erlösung) und es
gibt sogar noch ein höheres Mysterium, wo es auch so ist.
1) Wie schon zuvor zu lesen war, bedeutet die Taufe nicht immer die Empfängnis des
Heiligen Geistes. Die Beurteilung der Würdigkeit des Getauften ist eine himmlische
Angelegenheit des Vater-Mutter. Als der Heilige Geist in Form der Taube auf ihn
herabkam, empfing Yahshua den Heiligen Geist und auch sein Lichtkleid. Wer also
die Salbung, den Heiligen Geist, bei der Taufe empfängt, wird durch ihn versiegelt
und hat die Auferstehung, das Licht(kleid), das Kreuz und das Brautgemach, und
damit die ewige Zeugung, denn wie zuvor gesagt ist eine Trennung nach der
Vereinigung im Brautgemach nicht mehr möglich.

2) Yahshua sagte, dass wenn wir sein Heiliges Gesetz im Geist der Liebe und
Barmherzigkeit halten, dann sind wir Eins mit ihm, so wie er Eins mit dem Vater war
und ist. Durch ihn, sein heiliges Gesetz und den Heiligen Geist, können wir also
wieder Eins sein mit dem Vater.

3) Verachtung und Abscheu gegenüber der Sünde wie z.B. Unzucht, Diebstahl,
Betrug, Lüge, Fleischverzehr usw. kann sehr hilfreich sein, um diese zu überwinden.
Dies ist auch zwangsläufig der Fall, wenn man die Lüge, die hinter der Versuchung
bzw. Täuschung steckt, erkannt und durchschaut hat. Ehe dies nicht der Fall ist, kann
es sehr schwer werden, den Versuchungen und Täuschungen zu widerstehen.
Allerdings muss man dabei aufpassen, WAS man verachtet, denn wenn wir
Menschen, selbst unsere „Feinde“, oder gleich die ganze Schöpfung verachten, dann
können wir das heilige Gesetz sicher nicht erfüllen. Deswegen sagte Yahshua: "Liebt
eure Feinde, und hasst nur ihre bösen Taten, aber nicht die unwissende Seele; denn
wenn ihr die segnet, die euch verfluchen, und ihnen Licht gebt anstatt Finsternis,
dann wird der Geist der Liebe in euren Herzen wohnen und für alle im Überfluss
vorhanden sein. Und sie werden erkennen, dass ihr meine Wahren Jünger seid, wegen
der Liebe und Barmherzigkeit, die ihr allen gezeigt habt." (EHGOC, Kap. 71).

Die Welt entstand durch einen Fehltritt. Denn der sie schuf, wollte sie
unvergänglich und unsterblich schaffen. Er kam jedoch zu Fall und erreichte
nicht das Ziel seiner Hoffnung. Daher wurde die Welt nicht unvergänglich und
blieb auch er nicht unvergänglich, der die Welt geschaffen hatte. Denn nichts in
ihr ist unvergänglich. Unvergänglich sind allein die Kinder (Gottes). Kein Ding
wird Unvergänglichkeit erhalten können, wenn der Mensch nicht wieder zu
einem Kind (Gottes) wird. Wer nicht imstande ist zu empfangen, der wird noch
viel weniger geben können (1). Der Kelch des Gebetes enthält Wein und Wasser.
Sie sind Sinnbild des Blutes, das dankbar angenommen wird. Er ist gefüllt mit
dem Heiligen Geist, der dem ganzen, vollkommenen Menschen bestimmt ist.
Wenn wir diesen Kelch trinken, werden wir den vollkommenen Menschen
empfangen. Das lebendige Wasser ist etwas Leibliches. Wir müssen den
lebendigen Menschen anziehen. Wenn wir also zur Taufe ins Wasser
hinuntersteigen, ziehen wir den (toten Menschen) aus, damit wir den lebendigen
anziehen können. Ein Pferd zeugt ein Pferd, ein Mensch zeugt einen Menschen,
ein Gott zeugt einen Gott. Ebenso verhält es sich mit dem Bräutigam und der
Braut. Ihre Kinder entstehen aus der Hochzeit im Brautgemach.
So gab es auch niemals einen Juden, der aus einem Griechen hervorgegangen
wäre, solange das Gesetz besteht. Auch wir waren Juden, von Juden gezeugt,
bevor wir als Christen (aus Christus) gezeugt wurden. Wer aus dem
Brautgemach gezeugt wird, wird das auserwählte Geschlecht des wahren
Menschen und des Sohnes des Menschen genannt, oder der Nachkomme des
Sohnes des Menschen. Das wahre Geschlecht werden solche Menschen in der
Welt genannt. Das wahre Geschlecht ist der Aufenthaltsort für die Kinder des
Brautgemachs. Wenn sich in dieser Welt Mann und Frau vereinigen, bedeutet
dies, dass sich Stärke und Schwäche vereinigen. Doch in der Ewigkeit ist die Art
der Vereinigung ganz anders, obwohl wir Sie auch mit diesem Namen (Hochzeit
und Brautgemach) bezeichnen. In Wirklichkeit aber haben die (Wesen) dort
andere Namen, die höher sind als alle ausgesprochenen Namen, und sie sind dem
Starken (der Welt) überlegen. Denn dort, wo die wahre Gewalt ist, offenbaren
sich diejenigen, die stärker sind als die Gewaltigen dieser Welt. (In dieser Welt)
ist der eine stark (der Mann), die andere schwach (die Frau). Und sie beide sind
einer in dieser Welt. Dieser eine wird niemals dem Herzen des Fleisches
entsteigen können.

In der englischen Übersetzung heißt es: Die Welt wurde durch eine Übertretung
(Sünde) geschaffen. Biblisch betrachtet würde man das wohl so interpretieren, dass
die Welt aufgrund der Sünde von Adam und Eva in die Vergänglichkeit fiel. Hier wird
jedoch gesagt, dass sie durch jemanden erschaffen wurde, der selbst nicht
unvergänglich war, weshalb auch seine Schöpfungen nicht unvergänglich sein
konnten. Dies bezieht sich in den gnostischen Schriften natürlich auf Yaldabaoth den
Demiurgen, der selbst in Unwissenheit kreiert wurde durch die Sophia, die ihn ohne
Zustimmung des Vater-Mutter Gottes und ihres männlichen Paargenossen, der Pistis,
erschuf. Yaldabaoth erschuf seine Mächte und herrschte in seiner Unwissenheit und
Überheblichkeit und behauptete, er allein sei Gott. Denn er dachte, er habe alles aus
sich selbst hervorgebracht, doch in Wahrheit waren es seine Mutter und der Heilige
Geist, die wirkten. Wie zuvor gelesen, wurde der (zweite) Mensch geformt und
gezeugt, geformt von Yaldabaoth und seinen Archonten und Engeln (er war jedoch
erst leblos und unbeweglich), und gezeugt wurde er von Sophia und dem Heiligen
Geist, denn ihre Kraft war es, die ihm den Lebensodem einhauchte.

In der Nag Hammadi Schrift „Das Wesen der Archonten“ heißt es: "Ihr Oberster aber
ist blind. Wegen seiner Kraft und seiner Unwissenheit und seiner Überheblichkeit
sagte er in seiner Kraft: Ich bin Gott; es gibt keinen außer mir. Als er das gesagt hatte,
sündigte er gegen das All. Und diese Rede gelangte hinauf zur Unvergänglichkeit.
Siehe, eine Stimme kam aber heraus aus der Unvergänglichkeit, und sie sprach: Du
irrst dich, Samael!, - das heißt: der Gott der Blinden." In der „Schrift ohne Titel“ aus
Nag Hammadi heißt es: "Als sich aber die Himmel gefestigt hatten zusammen mit
ihren Mächten und ihrer ganzen Einrichtung, wurde der Archigenetor hochmütig.
Und er wurde gepriesen von dem gesamten Heer der Engel. Und alle Götter und ihre
Engel ehrten und rühmten ihn. Er aber seinerseits war voll von Freude und brüstete
sich ununterbrochen, indem er zu ihnen sagte: Ich brauche niemanden. Und er sagte:
Ich bin Gott, und es gibt keinen anderen außer mir. Und als er dies gesagt hatte,
sündigte er gegen alle Unsterblichen, welche Antwort gaben. Und sie bewahrten es
für ihn auf. Dann, als Pistis die Gottlosigkeit des großen Archon sah, wurde sie vom
Zorn erfüllt. Sie war unsichtbar. Sie sagte: Du irrst dich, Samael, das heißt der blinde
Gott. Es existiert ein unsterblicher Mensch des Lichtes, der vor dir existiert hat und
der in Erscheinung treten wird in euren Gebilden. Er wird dich niedertreten, ganz wie
Töpferton getreten wird. Und du wirst hinabsteigen zu deiner Mutter, der Tiefe,
zusammen mit denen, die dir gehören. Denn an der Vollendung eurer Werke wird der
ganze Mangel, der sichtbar geworden ist aus der Wahrheit, aufgelöst werden. Und er
wird aufhören zu existieren und wird sein, als ob er nie gewesen wäre." Auch im
EHGOC sagt Yahshua zum Satan: "Du hast die Lüge als Wahrheit gelehrt und zu den
Engeln gesagt: Du allein bist Gott und es gibt niemanden außer dir, doch die Heilige
Weisheit sprach zu dir: Du lügst, Satan, denn der Ewige steht über allem." Im
Apokryphon des Johannes heißt es zu dem „Fehltritt“, durch den die (vergängliche)
Welt entstand: "Als er aber die Menge der Engel sah, die er geschaffen hatte, erhob er
sich über sie. Als aber die Mutter wusste, dass das Gewand der Finsternis nicht
vollkommen war, da wusste sie, dass ihr Paargenosse nicht mit ihr übereingestimmt
hatte. Sie bereute ihren Fehler in einem langen Weinen. Und das ganze Pleroma hörte
das Gebet ihrer Buße, und sie brachten dem unsichtbaren, jungfräulichen Geist einen
Preis dar: Und er stimmte zu; und als der unsichtbare Geist zugestimmt hatte, goss
der heilige Geist über sie aus von dem ganzen Pleroma. Denn ihr Paargenosse war
nicht aus eigenen Stücken zu ihr gekommen, sondern er kam zu ihr durch das
Pleroma, damit er ihren Fehler berichtige. Und man brachte sie hinauf, nicht zu ihrem
eigenen Äon, sondern zum Himmel ihres Sohnes, damit sie in der Neunheit bleibe,
bis sie ihren Fehler berichtigt habe. Und eine Stimme kam aus der Höhe der
erhabenen Äonen: Der Mensch existiert und der Sohn des Menschen. Und der erste
Archon, Yaldabaoth, hörte es und dachte, dass die Stimme von seiner Mutter
gekommen sei. Und er wusste nicht, woher sie gekommen war. Und er belehrte sie,
nämlich der heilige und vollkommene Mutter-Vater, die vollkommene Pronoia, das
Abbild des Unsichtbaren, der der Vater des Alls ist, durch den alles entstanden ist, der
erste Mensch, denn in einer menschlichen Form offenbarte er sein Bild."

Es ist nicht unbedingt so, dass, wer das All besitzt, sich auch selbst erkennt. Aber
wer sich selbst nicht erkennt, kann auch nicht genießen, was er besitzt. Nur wer
sich selbst erkannt hat, genießt es (1). Der vollkommene Mensch kann nicht
festgehalten, er kann auch nicht gesehen werden. Würde man ihn sehen können,
würde er auch festgehalten werden. Keiner erwirbt sich diese Gnade, außer er
legt das vollkommene Lichtkleid an und wird selbst vollkommen. Jeder, der das
Licht(kleid) anlegt, wird ungesehen aus dieser Welt herausgehen können. Das ist
das vollkommene Licht(kleid) und wir müssen vollkommene Menschen werden,
bevor wir aus dieser Welt herausgehen können (2). Wer aber das All gewinnt,
ohne Herr zu sein über das All, gelangt nicht an jenen Ort der Vollkommenheit,
sondern er geht in die Mitte, die dazwischen ist, als ein Unvollendeter. Nur Jesus
kennt das Ende eines solchen Menschen (3).
1+2) Die ersten beiden eigentlichen Aussprüche Yahshuas im Thomas-Evangelium
lauten: "1. Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn er findet, wird er
erschüttert werden. Ist er erschüttert, wird er staunen. Und dann wird er über das All
herrschen. 2. Wenn eure Führer zu euch sagen: Siehe das Reich ist im Himmel – so
werden die Vögel des Himmels vor euch da sein. Wenn sie zu euch sagen: Es ist im
Meer - so werden die Fische vor euch da sein. Sondern das Reich ist in euch und
außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden und werdet
erkennen, dass ihr Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht
erkennt, so seid ihr (geistig) arm und seid die (geistige) Armut."

Sich selbst zu erkennen, bedeutet also, zu erkennen, dass man ein Sohn des
lebendigen Vaters ist. In diesem Moment erkennt die Seele ihren Ehebruch, bereut
und kehrt um, und reinigt sich von aller Unreinheit für ihren wahren Bräutigam, bis
sie ihren ursprünglichen Zustand der Unbeflecktheit erreicht, denn nur dann kann sie
sich im Brautgemach mit ihrem Bräutigam vereinen und der Verheißung, dem ewigen
Leben, dem neuen Himmel und der neuen Erde teilhaftig werden. Vollkommen zu
werden wie Yahshua es war, und der himmlische Vater-Mutter es ist, klingt vielleicht
nach einem unmöglichem Unterfangen, doch da sind wir wieder beim Glauben, ohne
den wir nicht empfangen können. Wir müssen felsenfest daran glauben, ja zu 100
Prozent davon überzeugt sein, dass dies durch Gottes Gnade und Wirken geschehen
wird. Es ist an der Zeit, das Duckmäusertum und die gotteslästerliche Verlogenheit
des heutigen Christentums abzulehnen und abzulegen, das den Menschen, ob gläubig
oder nicht, als hilflosen Sünder darstellt, der allein aus Glauben gerettet wird und
nicht einmal davon träumen kann und darf, vollkommen zu werden. Wer das wirklich
von sich denkt, der lästert Gott und leugnet seine Kraft und wird ganz sicher nicht das
Ziel erreichen. Die meisten „Christen“ denken, sie seien bereits am Ziel, da Christus
alles für sie erledigt und erfüllt habe, wer so denkt, hat sich allerdings nicht einmal
zur Startlinie begeben, geschweige denn den Weg, den schmalen Pfad, der zum Leben
führt, gefunden, betreten und bis zum Ende beschritten. Denn diesen Weg kann uns
niemand abnehmen, wir alle müssen ihn selbst gehen, bis zur Vollkommenheit.

3) Herr über das All zu sein klingt für einen sterblichen Menschen nach einer völlig
übertriebenen Comic-Geschichte eines Superhelden, doch Gott hat seinen Söhnen
und Töchtern verheißen, dass sie über Himmel und Erde herrschen werden. In Psalm
82:6 heißt es: "Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des
Höchsten." Auch Yahshua zitierte diesen Vers: "Da hoben die Juden abermals Steine
auf, um ihn zu steinigen. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch
gezeigt vom Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen? Die
Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht,
sondern um der Lästerung willen und weil du ein Mensch bist und machst dich selbst
zu Gott. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe
gesagt: Ihr seid Götter? Wenn jene Götter genannt werden, zu denen das Wort Gottes
geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden –, wie sagt ihr dann zu
dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich
sage: Ich bin Gottes Sohn?"
In den letzten beiden Sätzen wird gesagt, dass diejenigen, die nicht vollkommen
werden, als Unvollendete ins Zwischenreich der Mitte eingehen. Dieses wurde zuvor
als das Reich des Feindes, die äußerste Finsternis und der zweite Tod bezeichnet.
Warum es also heißt, dass nur Yahshua das Ende eines solchen Menschen kennt, ist
(mir) nicht ganz klar.

Der heilige Mensch ist durch und durch heilig, einschließlich seines Leibes. Denn
wenn er das Brot empfängt, heiligt er es, und wenn er den Kelch empfängt,
heilig der ihn, wie er auch alles Übrige heiligt. Wird er da nicht auch den Leib
heiligen? (1) Jesus hat das Wasser der Taufe geheiligt, und so hat er mit ihm den
Tod hinweggespült. Deshalb steigen wir hinunter ins Wasser der Taufe, steigen
aber nicht hinab in den Tod, damit wir nicht zusammen mit dem Geist der Welt
hinweggespült werden.

Wie die heutigen „Christen“ gedenken, auch nur ansatzweise von einem heiligen Leib
zu sprechen, wenn sie diesen mit dem Blut und den Leichenteilen der unschuldigen
Geschöpfe Gottes füllen, ihn beschmutzen und entheiligen, und sich dabei auf die
verfälschten Lehren der Bibel berufen, um so ihre Komplizenschaft am Mord zu
rechtfertigen, ist eine Frage, die sich ein jeder von diesen Menschen einmal selbst
fragen sollte. Auch die Praxis des „Brotbrechens“, die damals unter den Heiligen ein
tägliches Ritual war, ist außerhalb der Kirche nahezu ausgestorben. Geistig in
„höhere Sphären“ aufzusteigen, d.h. vollkommen zu werden, bedeutet, seine
Schwingung zu erhöhen, bis hin zur höchsten Schwingung, der Liebe. Wer seinen
Leib aber mit der im Fleisch der Schlachttiere enthaltenen negativen Energie der
Todesangst und -pein füllt, der wird diese in sich aufnehmen und in diesen niederen
Schwingungsregionen steckenbleiben. Es heißt nicht umsonst, dass der erste Schritt
zu einem geistigen Leben, und damit zur Vollkommenheit, eine vegetarische bzw.
vegane Ernährung ist. Yahshua sagte, die Geschöpfe, die man sehen und anfassen
kann, mit derselben Liebe und demselben Respekt zu behandeln, die bzw. den man
sich für sich selbst wünscht, seien die geringsten Offenbarungen. Vorher kann
geistiges Leben entstehen, geschweige denn wachsen.

Wenn der Geist der Welt weht, wird Winter. Wenn der Heilige Geist weht, wird
Sommer (1). Wer die Erkenntnis der Wahrheit hat, ist frei. Der Freie aber
sündigt nicht, denn wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Die Wahrheit ist die
Mutter. Die Erkenntnis ist der Vater. Die, die nicht die Freiheit haben, gegen die
Welt zu sündigen, nennen sich Freie, die nicht die Freiheit haben zu sündigen.
Denn die Erkenntnis der Wahrheit erhebt zwar ihre Herzen, das heißt, macht sie
frei, und bewirkt, dass sie sich über den Ort (dieser Welt) erheben. Die Liebe,
aber ist immer dienstbar. Wer also frei geworden ist durch die Erkenntnis, ist
Knecht durch die Liebe. Knecht derer, die noch nicht frei werden konnten,
dadurch, dass sie die Erkenntnis aufnahmen. Die Erkenntnis aber macht sie
dann fähig zur Freiheit. Die Liebe nimmt nichts an sich, sie braucht nichts an
sich zu nehmen, da alles ihr gehört. Sie sagt nicht: Das gehört mir oder jenes
gehört mir, sondern sie sagt: Ich schenke alles dir (2).
1) Jene vom Geist der Welt werden von einer schieren Unersättlichkeit nach
materiellem „Luxus“ und sinnlichen Vergnügungen und Genüssen angetrieben, denn
diese dienen als Liebesersatz, die zu Süchten und Gebundenheiten führen, da sie den
Durst und Hunger nach wahrer (göttlicher) Liebe niemals stillen können und daher
immer nur nach mehr verlangen. Der Geist der Welt hat uns dort hingeführt, wo wir
als Menschheit stehen, an den Abgrund der Existenz, der nahezu vollständigen
Ausbeutung und Vergewaltigung der Natur und ihrer Ressourcen, und der
Auslöschung ihrer Vielfalt an Land-, Meeres- und Himmelstieren. Zudem zu der
Auslöschung unzähliger menschlicher Leben durch Kriege und Kriminalität, die alle
nur dem Machterhalt einer handvoll Menschen dienen und gedient haben bzw. dem
Anhäufen von mehr Reichtum und Geld als dem der restlichen gesamten
Weltbevölkerung, die (ver-)hungert und (ver-)durstet und in ärmlichsten
Verhältnissen aufwachsen und leben, während sich die „Creme de la Creme“ an
ihrem Luxus ergötzt und mehr Geld hat, als sie jemals ausgeben könnten. ALLE
erwähnten und aufgezählten Dinge sind auf einen einzigen Mangel zurückzuführen:
den Mangel an Erkenntnis Gottes und seiner göttlichen Liebe. Nichts anderes vermag
diese gähnende Leere, dieses schwarze Loch, das alles in sich aufsaugt, und doch
niemals satt wird, zu füllen und dauerhaft zu befriedigen. Dort, wo der Geist Gottes
dagegen ist, ist Freiheit und Zufriedenheit, Liebe und Barmherzigkeit,
Rücksichtnahme und Frieden, Weisheit und Verständnis, tiefe und innige Liebe und
Ehrfurcht zu bzw. vor dem Schöpfer, seiner Schöpfung und allen Geschöpfen. Dort
ist man sich der physischen und geistigen Segnungen, dem Geschenk des
Überflusses, bewusst und kennt die Quelle derselben, denn alles Gute kommt allein
vom himmlischen Vater-Mutter. "Denn welche Gemeinschaft hat das Licht mit der
Finsternis, oder wie kommt etwas Sauberes und Reines von etwas Unsauberem und
Unreinem? Ich sage euch, es kann nicht geschehen... das Böse kommt aus der Wurzel
des Bösen, und das Gute kommt aus der heiligen Wurzel; kenne deine Wurzeln und
sei frei von der Sklaverei und der Knechtschaft Satans." (EHGOC),

In der Essener Schriftrolle heißt es: "Nichts befriedigt tiefer als Liebe. Wenn ich mich
geliebt weiß, so bin ich zufrieden, jedoch nicht selbstgefällig. Ich werde weiterhin zu
Gedanken und Handlungen angetrieben, habe Ziele, Ideale, sogar Ehrgeiz. Aber
meine Ziele und mein Ehrgeiz sind nicht mehr Ausdruck der Unsicherheit. Ich
brauche niemandem mehr etwas zu beweisen. Wenn ich mich geliebt weiß, sehe ich
mich zu liebevollem Handeln veranlasst. Ziele und Ehrgeiz sind Ausdruck meines
Bedürfnisses, Freude zu geben und zu teilen. Liebe ist eine Überlebensfrage. Ich
brauche Liebe oder einen Liebesersatz, buchstäblich um überleben zu können. Viele
Menschen sind aus Mangel an Liebe gestorben. Für Liebe gibt es mannigfaltigen
Ersatz: Macht, Geld, materiellen Besitz, Popularität und Ruhm. Sogar Abscheu und
Hass sind Liebesersatz. Jede Form markanter Beachtung kann als Liebesersatz
dienen. Liebesersatz befriedigt indessen nicht wirklich. Bestenfalls bietet er nur
zeitweilige Betäubung und ruft wie ein Rauschgift nach Steigerung. Ist Macht mein
Liebesersatz, so brauche ich heute mehr davon als gestern. Das gleiche gilt für Geld,
Hass, Mitleid und alle anderen Formen markanter Beachtung, mit Ausnahme der
Liebe. Alle Menschen wollen das Gefühl haben „es macht etwas aus, dass ich lebe“.
Deshalb halten wir alle Ausschau nach Bestätigungen und Zeichen, aus denen wir
schließen können, dass „es etwas ausmacht, dass ich existiere“. Jede zugefügte
Unbill, jeder Streit und jeder Krieg ist Ausfluss des Hungers nach Anerkennung der
Tatsache, "dass ich etwas ausmache." Jedes jemals begangene Verbrechen ist die
Folge dieser Lebensnotwendigkeit. Der Verbrecher sagt sich im innersten Herzen,
"ich mache etwas aus; und wenn mir diese Gewissheit nicht gütlich zuteil wird, so
werde ich euch zeigen, dass man mit mir zu rechnen hat." Dieses Bedürfnis nach
Anerkennung der Tatsache, dass ich wichtig bin, ist nichts anderes als der Wunsch,
geliebt zu werden. Wenn ich geliebt werde, so weiß ich, dass ich von Bedeutung bin,
dass meine Existenz für den oder die Menschen, die mich lieben, wichtig ist. Ich
brauche keinen anderen Beweis. Ich werde geliebt, das genügt."

2) Yahshua sagte: "Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig
meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei
machen." und sein Bruder Jakobus sagte: "Wer aber sich vertieft in das vollkommene
Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern
ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun." Die Wahrheit zu erkennen bedeutet, zu
erkennen, dass man ein Sohn bzw. eine Tochter des Allerhöchsten ist. Und ein Sohn
des Allerhöchsten zu sein, bedeutet aus der Knechtschaft der Sünde befreit worden zu
sein und sich nunmehr der Liebe und der Gerechtigkeit dienstbar zu machen. Im
Essener Buch des wahren Lehrer lesen wir: "Wahrlich, ihr seid Söhne Gottes und alle
Menschen sind eure Brüder und Gott zum Vater und Beschützer zu haben, soll uns
das nicht von aller Sorge und Angst befreien? ...verschwendet keinen Gedanken
daran, weltliche Güter anzuhäufen, Besitz, Gold und Silber, denn dies bringt nur
Verderben und Tod. Denn je größer euer Geldschatz ist, desto dicker werden die
Wände eures Grabes sein. Öffnet die Fenster eurer Seele weit und atme die frische
Luft eines freien Menschen! Warum sorgt ihr euch um Kleidung? Warum sorgt ihr
euch um Nahrung? Sehet die Gaben eurer irdischen Mutter: Die reifen Früchte der
Bäume und das goldene Korn ihres Erdreichs. Warum richtet ihr eure Gedanken auf
Haus und Ländereien? Ein Mensch kann euch nicht das verkaufen, was ihm gar nicht
gehört, und ihm kann nicht gehören, was bereits allen gehört. Diese weite Welt ist
dein und alle Menschen sind deine Brüder... Es ziemt sich nicht für den Sohn eines
Königs, nach einem Narrenzepter in der Gosse zu gieren. Nimm denn deinen Platz an
der Festtafel ein und mache deinem Erbe ehre. Denn in Gott leben wir und gehen
voran und haben in ihm unser sein. Wahrlich, wir sind seine Söhne und er ist unser
Vater. Du kannst nicht die Reichtümer der Welt begehren und gleichzeitig das
himmlische Reich besitzen. Du kannst nicht wünschen, Land zu besitzen und Macht
über Menschen zu haben und gleichzeitig das himmlische Reich. Reichtum, Land und
Macht, diese Dinge gehören niemand, denn sie sind von dieser Welt. Aber das Reich
der Himmel ist für immer dein, denn es ist in dir. Und wenn du begehrst und suchst,
was dir nicht gehört, dann wirst du gewiss das verlieren, was wirklich dein ist... Wer
keinen Einschränkungen unterliegt, ist frei, aber wer bedrängt und behindert werden
kann, ist gewiss ein Sklave. Nur der Mensch der nichts begehrt, was anderen gehört
ist frei. Und was gehört euch, meine Kinder? Nur das Himmelsreich in euch, wo das
Gesetz eures himmlischen Vaters wohnt, ist euer."
Die göttliche Liebe, die sich auf alle Geschöpfe gleichermaßen ergießt - selbst auf
die, die ihn hassen, verachten und verspotten, und die Seinen verfluchen, verfolgen
und morden - ist die Freiheit und das Gesetz der Freiheit, von der bzw. dem hier die
Rede ist. Sie bedeckt der Sünden Menge, sie sucht nicht das ihre, rechnet das Böse
nicht zu, erträgt alles, ist stärker als der Tod und stellt sich in den Dienst derer, die
diese Liebe noch nicht erfahren durften und dadurch frei gemacht werden konnten.
Sie befreit uns von der Sünde, denn die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes.

Die Liebe des Geistes kann nichts für sich behalten. Sie ist Wein und Öl. Wer
sich mit ihr salbt, wird ihrer Freude teilhaftig. Solange die mit ihr Gesalbten da
sind, haben Anteil an ihrer Freude auch die, welche in ihrem Umkreis stehen.
Wenn aber die mit Salbe Gesalbten nicht mehr bei ihnen stehen und sie
verlassen, müssen die Nicht-Gesalbten, die nur bei ihnen standen, wieder in
ihren üblen Geruch zurückfallen (1). Der Samariter gab dem Verwundeten
nichts als Wein und Öl, also nichts anderes als die Salbe. Und der heilte seine
Wunden. Denn die Salbe bedeckt eine Menge Sünden (2). Die Kinder einer Frau,
die sie gebiert, gleichen dem, den sie liebt. Liebt sie ihren Gatten, gleichen Sie
Ihrem Garten. Liebt sie einen Ehebrecher, gleichen sie ihm. Es kommt oft vor,
dass eine Frau nur dem Gebot gehorchend mit ihrem Gatten schläft, dass ihr
Herz aber bei dem Ehebrecher ist, mit dem sie auch Verkehr hat. Dann gebiert
sie ein Kind, das dem Ehebrecher gleicht. Ihr aber, die ihr mit dem Sohn Gottes
seid, liebt nicht die Welt, sondern liebt den Herrn, damit das, was ihr zeugt,
nicht der Welt, sondern dem Herrn ähnlich wird (3).

1) Die Menschen wissen insgeheim und tief in sich, dass die göttliche Liebe die
Wahrheit ist. Sie sehnen sich nach ihr und wenn jemand sein Licht scheinen lässt, wie
Yahshua sagte, erfreuen sie sich an ihr für einen kurzen Moment, bevor sie wieder in
„ihren üblen Geruch“ zurückkehren. Sie haben jedoch viel zu oft ihr Herz ihr
gegenüber verhärtet, weil sie Gott die Schuld für all ihre schlechten Erfahrungen
geben, weil er ihnen z.B. einen geliebten Menschen genommen hat, oder die Liebe
ihres Lebens sie verlassen hat, oder sie all ihren Besitz verloren haben, oder seien es
nur kleine Dinge, ja selbst das Leid und die scheinbare Ungerechtigkeit, die anderen
widerfährt, schreiben sie Gott zu, von dem sie denken und sich wünschen, er müsse
ihnen alles auf dem Silbertablett servieren und bei jeder Ungerechtigkeit sofort
eingreifen und jeglichen Schaden und jegliches Unrecht verhindern, nur damit sie in
Saus und Braus und ohne jegliche Sorgen leben können. Wenn man einmal darüber
nachdenkt, wird man schnell merken, dass eine solche Annahme nicht mehr ist, als
der Wunsch eines verwöhnten Kleinkindes und die oben erwähnte Hartherzigkeit
gegenüber Gott nicht mehr ist, als die pubertäre Bockigkeit und Sturheit eines kleinen
Kindes, dem man sein Spielzeug weggenommen hat. Diese Dinge sind einfach der
Lauf des Lebens, und davon abgesehen, sind nahezu 100 Prozent des Leids, des
Unrechts, der Krankheiten und der Tode vom Menschen selbst auf sich und andere
gebracht worden und nicht von Gott. Wer sein Herz also nicht öffnet für die göttliche
Liebe, das einzige, was uns jemals erfüllen und befreien kann, der baut eine Mauer
zwischen sich und allen Geschöpfen, und darin wohnt er in Einsamkeit und Schmerz.
2) "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele,
mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich
selbst... Wer ist denn mein Nächster? ...Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem
hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und
machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester
dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein
Levit... Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah,
jammerte es ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und
verband sie ihm, ...und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten
Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und
wenn du mehr ausgibst, will ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von
diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber
gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm:
So geh hin und tu desgleichen!" Diese Passage aus Lukas 10:25-37 zeigt einmal
mehr, welch tiefsinnige und geistige Bedeutung hinter den Aussagen und
Gleichnissen von Yahshua steckt. Der Mensch, von dem Yahshua dort spricht, der
unter die Räuber geraten ist und der ohne die Hilfe des Samariters verstorben wäre,
erinnert an die Erzählung über die Seele, die unter Räuber geraten ist und geschändet
wurde, so wie es in der bereits zitierten „Exegese der Seele“ zu lesen ist.

3) Obwohl das hier Gesagte über die Frau (Seele), deren Herz nicht bei ihrem Gatten
(wahren Bräutigam) war, sondern bei dem Ehebrecher, auch im fleischlichen
zutreffen mag, so ist hier doch eindeutig der Ehebruch der Seele gemeint, die ihren
wahren Bräutigam verlässt und sich schändet und befleckt, indem sie herumhurt. Im
Kommentar zu Punkt 1) dieses Absatzes war bereits zu lesen, dass man nicht die
Dinge der Welt begehren und gleichzeitig das Reich der Himmel besitzen kann. Viele
Menschen, die sich als gläubig bezeichnen und den Anschein von Frömmigkeit
erwecken (wollen), versuchen dies aber. Solche, deren Herz aber in Wahrheit bei dem
Ehebrecher, dem Satan und den Reichtümern der Welt, ist, werden selbst wie er. Wir
aber, die zu Christus gehören, und die, die wir zeugen, sollen werden wie er.

Der Mensch verbindet sich mit dem Menschen, das Pferd mit dem Pferd, der
Esel mit dem Esel, alle Arten mit ihren Artgenossen. So verbindet sich auch der
Geist mit dem Geist, das Wort vereinigt sich mit dem Wort, das Licht vereinigt
sich mit dem Licht. Wenn du Mensch wirst, liebt dich der Mensch. Wirst du
Geist, vereinigt sich der Geist mit dir. Wirst du Wort, vereinigt sich das Wort mit
dir. Und wenn du Licht wirst, vereinigt sich das Licht mit dir. Wenn du wirst wie
die Wesen von oben, werden sich die Wesen von oben auf dich niederlassen.
Wenn du Pferd wirst oder Esel, Kalb oder Hund, Schaf oder ein anderes von den
Tieren, die außen und unten sind, können dich weder der Mensch noch der Geist
noch das Wort noch das Licht, auch nicht die Wesen von oben und innen lieben.
Sie können nicht in dir Wohnung nehmen, du hast keinen Anteil an ihnen. Wer
nur gezwungen Sklave ist, kann frei werden. Wer durch die Gnade seines Herrn
frei geworden ist, sich selbst aber wieder in die Sklaverei verkauft, kann nicht
mehr frei werden.
Wovon hier die Rede ist, ist das Gesetz der Anziehung gleichartiger, d.h gleichartig
schwingender, Menschen und Kräfte. So wie es heißt „misery loves company“ und
wie sich Verbrecher, Reiche, Drogenabhängige, Raucher usw. immer ihresgleichen
suchen und sich mit ihnen verbinden, so ist es auch mit den Söhnen und Töchtern
Gottes, und mit den geistigen Kräften, mit dem Wort und dem Licht. Wenn wir wie
diese werden, verbinden sich diese automatisch mit uns. Yahshua sagte: "Wenn ihr
etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf
der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein." Weiter oben haben wir gelesen, dass es
in der Geistigen Welt so ist, dass wir zu dem werden, was wir dort sehen. Wenn wir
uns also durch Meditation und Gebet kontinuierlich und ausdauernd mit der geistigen
Welt, mit Gott, verbinden - denn unser Geist ist nicht an die Erde gebunden - dann ist
es nur eine Frage der Zeit, bis wir werden wie er. Wenn wir uns aber weiterhin
verhalten wie die Tiere, und Sklaven unserer niederen Triebe und Begierden bleiben,
dann können der Geist, das Wort und das Licht sich nicht mit uns verbinden und in
uns wohnen. Der letzte Satz ist wohl das, wovon Yahshua sagte, dass es die Lästerung
des Geistes ist, welches die einzige Sünde ist, für die es keine Vergebung geben kann.
Denn wer das Reich Gottes für die Nichtigkeiten dieser Welt verwirft, nachdem er
von ihnen durch die Gnade Gottes befreit wurde, und sich und seine wahre Herkunft
erkannt hat, der hat sich sein eigenes und letztes Urteil gesprochen. Dies erinnert an
das Urteil Gottes über die Gefallenen Engel, die ihre Herrlichkeit, die sie bei ihm
hatten, für ihre niederen Triebe und Gelüste aufgaben, um sich mit den Töchtern der
Menschen zu vereinen. Sie taten es wohl wissend, dass es eine große Sünde ist, die
zur Trennung führen von Gott würde. Nachdem sie dann auch noch dem Menschen
die Kriegskunst und anderes Wissen gaben, das letztlich zur Sintflut führte, gab es für
sie kein zurück mehr. Dies ist zu lesen im 1. Buch Henoch.

Die Ackerfrucht der Welt Bedarf des Zusammenwirkens von vier Kräften. Eine
Ernte wird in die Scheunen eingebracht, nur durch die Wirksamkeit von
Wasser, Erde, Wind und Licht. Ebenso besteht die Frucht Gottes durch vier
Kräfte: Glaube, Hoffnung, Liebe und Erkenntnis. Unsere Erde ist der Glaube,
in dem wir Wurzel fassen. Das Wasser ist die Hoffnung, durch sie ernähren wir
uns. Der Wind ist die Liebe, durch sie wachsen wir. Das Licht aber ist die
Erkenntnis, durch sie reifen wir. Die Gnade ist ein Landmann. Die Frucht des
Landmannes sind Menschen, die hinaufgehen in die Höhe des Himmels (1).

1) In 1. Korinther 3:13 lesen wir: "Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese
drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe." Die vierte Kraft, die Erkenntnis, die
das Licht ist, fehlt dort jedoch. Wenn wir zu Licht geworden sind, sind wir wie der
erste vollkommene (Licht-)Mensch, der Pigera Adamas. Dazu braucht es Glauben,
"dass er (Gott) ist (existiert) und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird."
(Hebräer 11:6), Glauben, dass er durch die Kraft des Heiligen Geistes dazu in der
Lage ist, uns zu einem vollkommenen Licht-Menschen zu machen, UND, es auch tun
wird! Es braucht Hoffnung, die daraus erwächst, dass wir, wenn wir unseren alten
Menschen betrachten, sehen und erkennen, was Gott bereits an uns vollbracht hat,
und daher voller Hoffnung und Glauben sind, dass er sein Werk auch vollendet.
Es braucht Liebe - nicht das, was die weltlichen Menschen darunter verstehen -
sondern wahre, göttliche Liebe, die kein Geschöpf außer Acht lässt. Bedingungslose
Liebe zu uns selbst mit all unseren Fehlern und Unzulänglichkeiten, führt dazu, dass
wir auch unsere Nächsten in bedingungsloser Liebe so annehmen, wie sie in dem
momentanen Zustand ihrer seelischen und geistigen Entwicklung sind. Diese Liebe
ist auch gleichzeitig das Licht, das aus der Erkenntnis (Gottes) entspringt und wächst.
Aus der Erkenntnis, dass Gott sich in allen Ausdrucksformen des Lebens offenbart
hat, weil er Leben im Überfluss geben wollte und damit alle Geschöpfe seine
göttliche Liebe erfahren können, da es keine größere Erfüllung gibt im Himmel wie
auf Erden, wächst eine tiefe Liebe. Diese Liebe hat er uns durch seinen Sohn gezeigt
und offenbart, er ist das Ziel des heiligen Gesetz der Liebe in seiner Vollkommenheit.

Selig ist, der Knecht, der nie eine Seele irregeführt hat. Das ist Jesus Christus.
Er begegnete allen auf der Welt, ohne erkannt zu werden, und legte niemandem
eine Last auf. Deshalb ist er, da er so ist, selig, denn er ist ein vollkommener
Mensch. Er ist der Logos. Richtet euch nach ihm, denn schwierig ist es, den
vollkommenen Menschen zu erbauen. Wie können wir dieses große Werk
vollbringen? Wie wird (der vollkommene Mensch) einem jeden Ruhe geben?
Vor allem dürfen wir niemanden betrüben, keinen Großen und keinen Kleinen,
keinen Ungläubigen und keinen Gläubigen. Nur denen lässt sich aber Ruhe
geben, die im Guten ruhen (können). Es gibt Menschen, die, um ihres Vorteils
willen, dem Ruhe geben, der sich ordentlich beträgt. Aber ein Mensch, der das
Gute tut, vermag so jemandem keine Ruhe zu geben. Denn das steht nicht in
seinem Belieben (1). Trotzdem ist es ihm unmöglich, jemanden zu betrüben,
außer, wenn Menschen sich selbst seinetwegen Betrübnis schaffen. Und so
betrübt auch der, der das Gute tut, doch manchmal andere. Nicht er betrübt sie
also, sondern ihre eigene Schlechtigkeit macht sie betrübt. Wer die Natur (des
Guten) hat, gibt dem guten Freude. Auf Menschen, die schlecht sind, wirkt aber
diese Natur so, dass sie sich selbst betrüben (2).

1) Um so zu denken, handeln und zu wandeln wie Yahshua, müssen wir in allem auf
ihn schauen, und uns, in dem Wissen, dass er die Quelle und die Wurzel alles Guten
und Heiligen ist, abhängig machen von Gott, so wie sich Kinder abhängig machen
von ihrem Vater, voller Vertrauen, dass er ihnen alles zeigen und geben wird, was sie
brauchen. Yahshua warnte uns, dass es nicht einfach ist, vollkommen zu werden:
"Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn
wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher hin und berechnet
die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung hat? Damit nicht etwa, wenn er den
Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu
verspotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht
vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in
Krieg einzulassen, setzt sich nicht vorher hin und ratschlagt, ob er imstande ist, dem
mit zehntausend entgegenzutreten, der gegen ihn mit zwanzigtausend anrückt?"
(Lukas 14:27-31).
In der 10. Essener Schriftrolle lesen wir: "Jede kleinste Tat, jede Anstrengung wird
belohnt. Ich weiß, das ich sehr viel Zeit der Desillusion und dem Scheitern gewidmet
habe. Die Zeit, die man aufbringen muss, bis man die Früchte des Werkes blühen
sehen kann, dauert lange, aber das hält mich nicht auf, weiter zu machen." Dies
bezieht sich sowohl auf den Garten um ums, wo wir die Ernte erst nach stundenlanger
harter Arbeit, Ausdauer und Geduld über Wochen und Monate einbringen können, als
auch auf die geistige Arbeit und deren Ernte und Früchte. Wer ausharrt bis zum Ende,
sagte Yahshua, wird das Ziel erreichen.

Die einzige Antwort auf die Frage, wie man dieses große Werk vollbringen kann, gibt
der Autor hier, indem er sagt: Vor allem dürfen wir niemanden betrüben, keinen
Großen und keinen Kleinen, keinen Ungläubigen und keinen Gläubigen. Jemanden
zu betrüben bedeutet, jemanden traurig machen, traurig stimmen, oder bekümmern,
jemanden entmutigen. Alles, was wir sagen und tun, soll andere erbauen und
ermutigen zum Guten. Im Essener Buch des wahren Lehrers lesen wir: "Denn was
auch immer geschieht, sollst du im Lichte von Weisheit und Liebe beurteilen und alle
Dinge mit den Augen der Engel betrachten.", und in der Essener Meditation des
Engels der Liebe heißt es: "Kann ich das Göttliche in meinem Bruder erkennen,
anders, als dass ich ihn mit Augen voller Liebe anschaue?" Wenn wir diese Worte
verinnerlicht haben, ist es möglich, dass wir niemanden mehr betrüben. Wir müssen
lernen, alles mit den Augen Yahshuas, den Augen des Vaters, zu betrachten, in all
ihrer Liebe, Weisheit und Langmut, d.h. langsam zum Zorn, denn "Gnädig und
barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Gnade." (Psalm 145:8).
Die Ruhe Gottes kann nur denen gegeben werden, die bereit sind, dauerhaft im
Guten, in Gott, zu ruhen. Denn wie schon gesagt kann niemand zwei Herren
gleichzeitig dienen und sie können auch nicht miteinander vermischt werden. Denn
Licht und Finsternis haben keine Gemeinschaft miteinander.

2) Im letzten Abschnitt wird gesagt, dass es auch für die Heiligen möglich ist, andere
zu betrüben, indem diese sich selbst betrüben aufgrund ihrer Schlechtigkeit, die ihnen
durch das Licht des bzw. der Heiligen offenbar wird, und sie beschämt.

Ein Hausherr verfügte über alle Dinge: Kinder, Sklaven, Vieh, Hunde, Schweine,
Weizen, Gerste, Stroh und Gras, Rhizinusöl, Fleisch und Eicheln. Es war ein
kluger Mensch, der die richtige Nahrung für jeden kannte. Den Kindern setzt er
Brot vor und Olivenöl, den Sklaven Rhizinusöl und Korn, dem Vieh warf er
Gerste vor, Stroh und Gras, den Hunden Knochen, den Schweinen Eicheln und
Brotabfall. Ebenso ist es mit dem Jünger Gottes. Wenn er klug ist, begreift er die
Jüngerschaft richtig und wird sich von den körperlichen Formen nicht täuschen
lassen. Er wird auf die Beschaffenheit der Seele eines jeden achten und
entsprechend mit ihm reden (1). Es gibt viele Tiere auf der Welt, die menschliche
Gestalt haben. Wenn er sie als solche erkennt, wird er den Schweinen Eicheln
vorwerfen, dem Vieh Gerste, Stroh und Gas, den Hunden wird der Knochen
vorwerfen. Sklaven wird er nur die Grundbegriffe der Lehre geben, den
Kindern aber die vollständigen Lehren (2).
1+2) Als Kinder Gottes und Nachfolger Christi ist es unsere Aufgabe, seine „Schafe
zu füttern“, wie er sagte, denn während die, die zur Welt gehören, den Heiligen
(ungewollt und unwissend) dienen, so dienen die, die zu Christus und damit zum
Verborgenen gehören, denen, die noch in der Welt sind, und Befreiung aus ihr
benötigen. Ein gute Lehrer jedoch gibt jedem Schüler die geistige Nahrung, die
seinem derzeitigen Wissens- und Erkenntnisstand entspricht. Denn wenn man „Perlen
vor die Säue wirft“, d.h. höhere geistige Wahrheiten solchen gibt, die diese aufgrund
ihrer niederen fleischlichen Gesinnung nur verschmähen würden, dann ist
niemandem geholfen, im Gegenteil, dann kann es sein, dass „die Schweine die Perlen
nur zertrampeln“. Die geringsten Offenbarungen und die flüssige Nahrung, die Milch
für die geistigen „Babys“, ist das heilige Gesetz der Liebe zu aller Schöpfung und der
Heiligkeit allen Lebens. Wer diese nicht zu sich nimmt und verdaut, wird keine
höheren Offenbarungen erfahren können. Das heilige Gesetz ist sozusagen das
Fundament und der Ausgangspunkt für alle weiterführenden Lehren und Wahrheiten.

Im EHGOC sagt Yahshua: "Seid Menschenfischer und werft eure Netze nach den
Reichtümern des Himmels und werdet nicht zu primitiven Werkzeugen des Satans,
sondern zu feinen Werkzeugen Christi, die stets die verlorenen Schafe Gottes suchen,
die in jeder Nation der Menschen verstreut sind, wie die Gewässer die Meeresböden
bedecken. Denn ich sage euch wahrlich, Satan sammelt auch seinen Samen in die
böse Ernte, und was auch immer Satan sammelt, behält er und erklärt seinen Sieg
über das Gute. Aber ich sage euch allen, was immer dieser tut, lasst es geschehen,
denn dem Bösen wurde Autorität gewährt, seinen Samen zu sammeln, so wie die
Heiligen Engel den rechtschaffenen Samen Gottes sammeln, über den der Satan keine
Macht hat. Ja, die heiligen Engel kennen den Samen Gottes und führen dich zu jedem
von ihnen, aber ihr sollt meine Schafe mit den Wahrheiten des Königreichs füttern.
Und wenn jemand sich weigert, die Schafe der wahren Herde zu füttern, wird er nicht
die Segnungen erben, die schon vor Grundlegung der Welt bereitgestellt wurden.
Geht hin und füttert die verlorenen Schafe, auch Israel und alle Menschen, die die
Gerechtigkeit und die reine Opfergabe lieben. Und lehrt sie alles, was ich euch
gelehrt habe. Wenn sie von der wahren Herde sind, werden sie auf eure Stimme hören
und wissen, dass du in dem Christus sprichst... Aber wisset, nicht alle sind
menschlich, die die äußere Form eines Menschen haben, denn ich frage euch, sind
solche Männer oder Frauen nach dem Bilde Gottes, dessen Wege die Gewalt und die
Wege des Bösen und die Unterdrückung sind, und die eher die Lüge wählen, als die
Wahrheit? Nein, denn wahrlich, nur wenn sie wiedergeboren werden und den Geist
menschlicher Liebe und Weisheit in ihrem Herzen empfangen, nur dann sind sie die
wahren Söhne und Töchter Israels, die Söhne und Töchter des Lichts, die Kinder
Gottes... Ihr sollt das, was heilig ist, nicht den Hunden geben, noch eure Perlen vor
die Säue werfen, auf dass sie diese nicht zertreten mit ihren Füßen und nicht sich
umkehren und euch zerreißen."
Es gibt den Sohn des Menschen und es gibt den Sohn des Sohnes des Menschen.
Der Herr ist der Sohn des Menschen. Sohn des Sohnes des Menschen ist
derjenige, der durch den Sohn des Menschen geschaffen wird. Der Sohn des
Menschen erhielt von Gott die Fähigkeit, zu schaffen. Er hat aber auch die
Fähigkeit zu zeugen. Wer die Fähigkeit zu schaffen erhalten hat, ist selbst ein
Geschöpf. Wer die Fähigkeit zu zeugen erhalten hat, ist selbst ein Gezeugter.
Wer schafft, kann deshalb nicht auch schon zeugen. Wer aber zeugt, kann auch
schaffen. Zwar gibt es die Redewendung: Wer schafft, zeugt; aber das Erzeugnis
der Schaffenden ist nur ein Geschöpf. Seine Erzeugnisse sind nicht seine Kinder,
sondern nur seine Werke. Wer schafft, wirkt im Sichtbaren und ist selbst
sichtbar. Wer aber zeugt, wirkt im Verborgenen und ist selbst verborgen. (Das
Geschöpf) ist nur ein Abbild. Wer schafft, schafft im Sichtbaren. Wer aber zeugt,
der zeugt Kinder im Verborgenen.

Das Geschaffene ist vergänglich - alles, was der Mensch erschafft oder im
Offenbaren zeugt, d.h. die Kinder, die im Abbild des himmlischen Brautgemachs, bei
dem sich die Körper beflecken, zwischen Mann und Frau gezeugt werden. Die Söhne
und Töchter dagegen, die im Verborgenen (Ewigen) durch Gott im himmlischen
Brautgemach gezeugt wurden und werden, sind unvergänglich. Wer also erschafft,
kann nur dann auch zeugen, wenn er oder sie bereits gezeugt wurde, d.h. ein Sohn
oder eine Tochter (Gottes) geworden ist. Die Erschaffung der vergänglichen Dinge
geschieht im Offenbaren, die Zeugung der Söhne und Töchter ist eine himmlische
Angelegenheit und geschieht daher im Verborgenen (im wahren Brautgemach).
Deswegen sagte der Vater-Mutter bei der Taufe des Sohnes: Heute habe ich dich
gezeugt. Natürlich hatte Yahshua schon von Anbeginn seine ewige Zeugung, doch da
er auf die Erde kam, musste er, wie auch alle anderen Menschen, diesen Weg gehen,
um seine ursprüngliche Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, wiederzuerlangen. Im
EHGOC lesen wir: "Nachdem Yeshua getauft war, ging er direkt aus dem Wasser,
und die Himmel wurden ihm geöffnet, und aus der Wolke erschienen zwölf Strahlen
des Lichts, und dort stieg der Heilige Christus in Form einer Taube mit strahlendem
Licht auf ihn herab. Und siehe, es war eine Stimme vom Himmel zu hören, die sagte:
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich mich sehr freue. Heute habe ich dich
gezeugt. Auf ihn sollt ihr hören und seinem Heiligen Gesetz folgen."

Niemand weiß, an welchem Tag sich Mann und Frau miteinander vereinigen -
nur sie allein. Denn im Geheimen vollzieht sich die Hochzeit der Welt bei allen,
die sich eine Frau genommen haben. Wenn sich aber schon die Hochzeit der
Befleckung im Geheimen vollzieht, um wie viel mehr ist die unbefleckte
Hochzeit ein wirkliches Geheimnis. Sie ist nicht fleischlich, sondern rein. Sie
entspringt nicht der (sklavischen) Begierde, sondern dem (frei gewordenen)
Willen. Sie gehört nicht zur Finsternis und Nacht, sondern zum Tag und zum
Licht. Wenn eine Hochzeit sich nicht im Geheimen vollzieht, so wird sie zur
Unzucht. Und die Braut begeht Unzucht nicht nur, wenn sie den Samen eines
anderen Mannes empfängt, sondern auch wenn sie ihrem Schlafgemach
entweicht und sich öffentlich zeigt.
Nur ihrem Vater, ihrer Mutter, dem Freund des Garten und den Kindern des
Gatten darf sie sich zeigen. Ihnen ist es erlaubt, täglich das Brautgemach zu
betreten. Die anderen aber mögen sich mit dem Wunsch begnügen, die Stimme
der Braut zu hören und von ihrer Salbe zu zehren. Sie mögen sich nähren von
den Abfällen, die von ihrem Tisch fallen, wie Hunde! Bräutigam und Braut
gehören ins Brautgemach. Niemand kann Bräutigam und Braut sehen, außer er
wird selbst zu Bräutigam oder Braut.

Der Satz mit den Abfällen, die vom Tisch fallen, und von denen sich die Hunde
ernähren bezieht sich offensichtlich auf folgende Bibelstelle in Matthäus 15: "Und
Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück;
und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach:
Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. Er
aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und
sprachen: Entlasse sie! Denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und
warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er antwortete und sprach: Es ist
nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. Sie aber
sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem
Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube
ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde
an." Dieses ablehnende Verhalten Yahshuas gegenüber der kanaanäischen Frau wirkt
sehr abweisend, wenn man nicht das Hintergrundwissen über die Bedeutungen seiner
Aussagen hat, welches leider in der Bibel nicht zu finden ist, denn dort wurde sehr
vieles absichtlich aus dem Kontext gerissen und ganz weggenommen, und dadurch
unverständlich gemacht, was der Grund für sehr viele Fehlinterpretationen derer ist,
die sich alleine auf die Bibel beziehen. In anderen Schriften jedoch, die erst in der
Neuzeit wieder auftauchten, in diesem Fall die Schriften aus Nag Hammadi, können
wir sehr viele neue Erkenntnisse in Bezug auf die Bedeutung und den Hintergrund
sehr vieler Aussagen Yahshuas finden. In Matthäus 22:1-14, wo es um die königliche
Hochzeit im himmlischen Brautgemach geht, an der nur diejenigen mit einem
passenden Gewand (=Seele), nämlich einem weißen, unbeflecktem, sagt Yahshua:
"Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt."

In folgendem Text aus der Nag Hammadi Schrift „Der dreiteilige Traktat“ lesen wir
über die Auserwählten und die Berufenen folgendes: "Die Menschheit entstand in
drei Seinsweisen - der pneumatischen (geistigen), der psychischen (seelischen) und
der hylischen (stofflichen, materiellen) -, indem sie den Typos der Satzungen der drei
Weisen des Logos bewahrt, aus der hervorgebracht wurden die Hylischen und die
Psychischen und die Pneumatischen. Jede der drei Seinsweisen wird durch seine
Frucht erkannt. Und sie wurden zwar nicht von Anfang an erkannt, sondern durch das
Kommen des Erlösers, der auf die Heiligen schien; er machte offenbar, was jeder war.
Das pneumatische Geschlecht nun, weil es wie ein Licht aus Licht und wie ein Geist
aus Geist ist - als sein Haupt in Erscheinung trat, eilte es sofort zu ihm. Es wurde
sofort ein Körper seines Hauptes.
Es empfing unmittelbar die Erkenntnis in der Offenbarung. Das psychische
Geschlecht ist wie ein Licht von einem Feuer, da es zögerte, Erkenntnis zu
empfangen über den, der ihm erschienen war. Es zögert) aber noch mehr, zu ihm in
Glauben zu eilen. Durch eine Stimme wurde es vielmehr belehrt - und dies war
genug, da es nicht weit entfernt ist von der Hoffnung gemäß dem Versprechen, da es
empfing - sozusagen als ein Angeld - die Stärke der Dinge, die geschehen werden.
Das hylische Geschlecht nun ist fremd in jeder Weise. Da es dunkel ist, wendet es
sich ab von dem Scheinen des Lichtes, weil seine Erscheinung es auflöst. Und da es
seine Einheit nicht bekommen hat, ist es etwas, das aus vielen stammt, und voller
Hass auf den Herrn, dass er sich offenbare. Das pneumatische Geschlecht wird die
Erlösung, die in jeder Hinsicht vollkommen ist, empfangen. Das hylische Geschlecht
wird die Zerstörung in jeder Hinsicht empfangen, ganz wie einer, der sich ihm
widersetzt. Das psychische Geschlecht, da es in der Mitte war, als es hervorgebracht
und niedergelegt wurde, ist zweifach in Bezug auf seine Bestimmung - (sowohl) zum
Guten als auch zum Bösen. Es empfängt sein ihm bestimmtes Herausfließen (aus dem
Bösen?) unmittelbar und sein gänzliches Hineineilen zu denen, die gut sind. Diese,
die der Logos hervorgebracht hat gemäß dem ersten Element seines Gedankens, als er
sich an den Höchsten erinnerte und um Erlösung betete - diese haben sofort die
Erlösung. Sie werden auf jeden Fall gerettet werden wegen des Erlösungsdenkens.
Wie er hervorgebracht wurde, so wurden auch diese hervorgebracht aus ihm, seien es
Engel oder Menschen. Gemäß dem Bekenntnis, dass es einen gibt, der erhabener ist
als sie, und gemäß dem Gebet und der Suche nach ihm werden sie ebenso erlangen
die Erlösung derer, die sie hervorgebracht haben, da sie aus der Satzung stammen, die
gut ist. Man hat sie bestimmt zum Dienst der Verkündigung des Kommens des
Erlösers, der im Begriff ist zu entstehen, und seiner Offenbarung, welche gekommen
ist. Seien es Engel oder Menschen, als er gesandt wurde, um ihnen zu dienen,
empfingen sie in der Tat das Wesen ihres Seins. Die aber, die aus dem Denken der
Lust nach Befehlen kommen, die entstanden sind aus einem Schlag derer, die gegen
ihn kämpfen - die, die das Denken hervorbrachte von diesen, da sie vermischt sind -
sie werden ihr Ende sofort empfangen. Diese, die sich losmachen werden von der
Lust nach Befehlen, welche ihnen gegeben ist für eine Zeit und Weile, und die
Herrlichkeit spenden werden dem Herrn der Herrlichkeit und die ihren Zorn verlassen
werden, sie werden Belohnung ihrer Demut (oder: Veränderung ihrer Erniedrigung)
empfangen, welche das andauernde Bleiben ist. Diese nun, die stolz sind wegen der
Begierde der Liebe nach Herrlichkeit und den zeitlich begrenzten Ruhm lieben und
die vergessen, dass es nur für bestimmte Zeiten und Perioden war, dass die Macht, die
sie haben, ihnen anvertraut wurde, und aus dieser Ursache heraus nicht bekannten,
dass der Sohn Gottes der Herr über alle ist und der Erlöser, und sich nicht aus dem
Zorn und der Nachahmung des Bösen befreit haben, - sie werden gerichtet werden
wegen ihrer Unwissenheit und Unkenntnis, welches Leiden ist, zusammen mit denen,
die in die Irre gingen, jeder von denen, die sich abgewendet haben. Und noch mehr
Böses taten sie, indem sie gegen den Herrn Werke tun, die nicht angemessen sind,
welche die Kräfte der Linken ihm (an-)taten einschließlich seines Todes. Sie hielten
daran fest zu sagen: Wir werden die Herrscher der Allheit sein, wenn der, den man als
König der Allheit verkündet hat, umgebracht werden kann.
Sie sagten dies, als sie daran arbeiteten, dieses zu tun, nämlich die Menschen und die
Engel, die nicht aus der guten Satzung der Rechten stammen, sondern aus der
Mischung. Und zuerst haben sie für sich die Herrlichkeit ausgewählt, obwohl sie nur
ein zeitlich bedingter Wunsch und eine Begierde war, während der Pfad zur ewigen
Ruhe existiert durch die Demut für die Rettung derer, die gerettet sein werden, derer
der Rechten. Nachdem sie bekannt haben den Herrn und das Denken, das der Kirche
wohlgefällt, und das Lied derer, die mit ihr demütig sind in allem Möglichen, in dem,
was wohlgefällig ist, für sie zu tun, damit sie Anteil haben an ihren Leiden und ihren
Schmerzen wie die, die verstehen, was gut ist für die Kirche, werden sie eine
Gemeinschaft in ihrer Hoffnung empfangen. Dieses aber ist zu sagen hinsichtlich
dessen, wie die Menschen und die Engel, die aus der Schar der Linken stammen,
einen Pfad zum Irrtum haben: Nicht allein verleugneten sie den Herrn und haben böse
Beratungen gegen ihn abgehalten, sondern auch gegen die Kirche selbst wiederum,
indem ihr Hass wider sie gerichtet ist und ihre Eifersucht und ihr Neid. Dies ist der
Grund für die Verteilung derer, die sich bewegt haben und sich erhoben haben für die
Prüfungen der Kirche. Die Auserwählung nun ist Mit-Körper und Mit-Wesen mit dem
Erlöser, da sie wie eine Brautkammer ist wegen ihrer Einheit und ihrer Vereinigung
mit ihm. Vor allen Orten ist der Christus ihretwegen gekommen. Die Berufung aber
hat den Platz derer, die sich freuen am Brautgemach und die fröhlich und freudig sind
über die Vermischung zwischen Bräutigam und Braut. Der Ort, welchen die Berufung
haben wird, ist der Äon der Bilder, wo sich der Logos noch nicht mit dem Pleroma
vereinigt hat. Und da der Mensch der Kirche sich freut und fröhlich über das ist,
indem er seine Hoffnung darauf setzt, trennte er den Geist, Seele und Leib in der
Verwaltung dessen, der denkt, dass er ein Ein und Einziger ist, obwohl in ihm der
Mensch war, der die Allheit ist - und er ist sie alle. Als die Erlösung verkündigt
wurde, empfing der vollkommene Mensch die Erkenntnis sofort, um eilig in seinen
einheitlichen Zustand zurückzukehren, zu dem Ort, von dem er gekommen ist, damit
er wiederum freudig zurückkehre zu dem Ort, von dem er gekommen ist, zu dem Ort,
aus dem er hervorgeflossen ist. Seine Glieder nun benötigten einen Ort zur
Unterweisung, welcher in den Orten ist, welche geschmückt sind, damit [sie]
empfangen von ihnen Ähnlichkeit mit diesen Bildern und diesen Archetypen, in der
Gestalt eines Spiegels, bis alle Glieder des Körpers der Kirche an einem einzigen Ort
sind und auf einmal die Wiederherstellung empfangen, wenn sie offenbar geworden
sind als der ganze Körper - nämlich die Wiederherstellung in das Pleroma. Es/Er hat
eine anfängliche Übereinstimmung (als) eine Vereinigung miteinander, welche die
Übereinstimmung ist, die zum Vater gehört, bis die Allheiten eine Erscheinungsform
in Übereinstimmung mit ihm empfangen. Die Wiederherstellung aber ist am Ende,
nachdem die Allheit offenbart hat, was sie ist, der Sohn, der die Erlösung ist, das
heißt der Pfad zu dem unbegreifbaren Vater, das heißt die Rückkehr zu dem Zuerst-
Existierenden, und (nachdem) sich die Allheiten offenbart haben in diesem, welcher
der Unverstehbare, der Unaussprechliche, der Unsichtbare und der Unbegreifbare
ist."
In der bereits erwähnten und zitierten Nag Hammadi Schrift „Exegese der Seele“
lesen wir: "Denn jene Hochzeit ist nicht wie die fleischliche Hochzeit, bei der die, die
im Begriff sind, miteinander Verkehr zu haben, Befriedigung zu erlangen pflegen
durch jenen Geschlechtsverkehr. Und Lasten vergleichbar lassen sie die Unruhe der
Begierde hinter sich, und sie wenden sich voneinander ab. Aber diese (pneumatische)
Hochzeit ist nicht von dieser Art. Vielmehr gilt: Wenn sie sich miteinander
vereinigen, werden sie ein einziges Leben. Deswegen sagte der Prophet über den
ersten Mann und die erste Frau: Sie werden ein einziges Fleisch werden. Denn sie
waren im Anfang beim Vater miteinander vereinigt, bevor die Frau den Mann verließ,
der ihr Bruder ist. Diese (pneumatische) Hochzeit hat sie wieder miteinander
verbunden. Und die Seele vereinigte sich mit dem, den sie wirklich liebt, ihrem
naturgemäßen Herrn, wie es geschrieben steht: Der Herr der Frau ist nämlich ihr
Ehemann. Nach und nach erkannte sie ihn, und sie freute sich wieder, wobei sie vor
ihm weinte, als sie der Schande ihrer früheren Witwenschaft gedachte. Und sie
schmückte sich noch mehr, damit er Gefallen daran finde, bei ihr zu bleiben. Und der
Prophet sagt in den Psalmen: Höre, meine Tochter, und sieh und neige dein Ohr und
vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters, denn der König hat deine Schönheit
begehrt, denn er ist dein Herr. Er verlangt von ihr, dass sie ihr Antlitzs von ihrem
Volke und und der Menge ihrer Ehebrecher abwende, in deren Mitte sie früher war,
und sich allein an ihren König halte, ihren wahren Herrn; und dass sie das Haus ihres
irdischen Vaters vergesse, bei dem es ihr schlecht erging, und sich an ihren Vater
erinnere, der im Himmel ist. So wiederum wurde zu Abraham gesagt: Komme heraus
aus deinem Land und deiner Verwandtschaft und dem Hause deines Vaters. Als sich
die Seele so wieder geschmückt hatte in ihrer Schönheit [...], traf sie ihren Geliebten.
Und auch er liebte sie. Und als sie sich mit ihm geschlechtlich vereinte, empfing sie
den Samen von ihm - das ist der Geist, der lebendig macht -, damit sie durch ihn
Kinder gebäre, die gut sind, und damit sie sie großziehe. Denn dies ist das große,
vollkommene Wunder der Geburt. Und so vollzieht sich diese Hochzeit nach dem
Willen des Vaters. Es ist aber angemessen, dass die Seele sich selbst wieder
hervorbringt und wieder wird, wie sie früher war. Die Seele bewegt sich durch sich
selbst. Und sie empfing daraufhin die göttliche Natur vom Vater für ihre Erneuerung,
damit man sie wieder an den Ort versetzen kann, an dem sie von Anfang an war. Das
ist die Auferstehung von den Toten. Das ist die Errettung aus Gefangenschaft. Das ist
der Aufstieg zum Himmel. Das ist der Weg hinauf zum Vater."

Im Thomas-Evangelium, Logion 75, heißt es: "Viele stehen an der Tür; die Einzelnen
jedoch sind es, die in das Brautgemach eingehen werden." Wer sind die „Einzelnen“?
Das sind diejenigen, bei denen Mann und Frau, Bräutigam und Braut, der Heilige
Logos und der Heilige Geist, der göttliche Gedanke und die göttliche Liebe „ein
Fleisch“, d.h. EINS geworden sind. Es sind die, die allein im Guten ruhen können,
und nicht dem Feind zum Opfer fallen, indem sie, wissend oder unwissend,
versuchen zwei Herren gleichzeitig zu dienen, indem sie zwischen dem Guten und
dem Bösen hin und her wechseln.
Als Abraham [seine Augen erhob], dass er sähe, was er sehen sollte, beschnitt er
das Fleisch der Vorhaut. Dadurch lehrte er uns, dass das Fleisch vernichtet
werden muss, bevor diese Welt verlassen werden kann (1). Solange die
Begierden des Menschen im Verborgenen sind, bleiben sie bestehen und leben.
Sobald sie ins Sichtbare treten, sterben sie, ganz so, wie es beim leiblichen
Menschen ist. Denn wenn seine Eingeweide zum Vorschein kommen und aus
dem Körper heraustreten, muss er sterben. Ebenso ist es bei einem Baum.
Solange seine Wurzel verborgen ist, wächst er, und lebt. Kommt aber seine
Wurzel zum Vorschein, verdorrt der Baum. Und so ist es mit jedem Geschöpf in
der Welt, nicht nur mit dem Sichtbaren, sondern auch mit dem Verborgenen.
Solange die Wurzel der Bosheit verborgen ist, ist sie stark. Wird sie aber
erkannt, löst sie sich auf. Wird sie sichtbar, schwindet sie dahin. Deshalb sagt
das Wort: Die Axt ist schon an die Wurzel der Bäume gelegt. Die Axt ist nicht
dazu da, abzuhauen. Was man abhaut, wächst wieder nach. Sondern die Axt
gräbt hinunter bis zum Grund, bis sie die Wurzel heraufbringt. Jesus riss die
Wurzel der Welt ganz heraus. Andere taten dies nur teilweise. Graben wir daher
alle nach der Wurzel der Bosheit, die in uns ist, und reißen wir die Wurzel ganz
aus unserem Herzen! Sie wird ausgerissen, indem wir sie erkennen (2).
Erkennen wir sie nicht, wurzelt sie weiterhin in uns und bringt ihre Früchte
hervor in unseren Herzen. Dann ist sie Herr über uns, wir sind ihre Knechte. Sie
nimmt uns gefangen, so, dass wir tun, was wir nicht wollen, und nicht tun, was
wir wollen. Sie bleibt mächtig, weil wir sie nicht erkennen. Und solange sie
vorhanden ist, wirkt sie auch. Die Unwissenheit ist die Mutter der Früchte der
Bosheit. Die Unwissenheit ist die Erzeugerin des Todes. Denn wer aus der
Unwissenheit ist hat weder gelebt, noch lebt er, noch wird er leben. Wer aber in
der Wahrheit ist, wird vollendet werden, wenn die ganze Wahrheit offenbar
wird. Denn hierin ist die Wahrheit wie die Unwissenheit: Wenn sie verborgen ist,
ruht sie (unbeachtet) in sich. Wird sie aber offenbar und erkannt, so wird sie
anders als die Unwissenheit gepriesen, weil sie mächtiger ist als die Unwissenheit
und der Irrtum. Sie nämlich macht frei. So sprach auch das Wort: Die Wahrheit
wird euch frei machen, wenn ihr sie erkennt. Die Unwissenheit ist Knechtschaft.
Die Erkenntnis ist Freiheit. Wenn wir die Wahrheit erkennen, werden wir die
Früchte der Wahrheit in uns ernten. Wenn wir uns mit ihr vereinigen, wird sie
uns als Fülle der Fülle empfangen (3).

1) Dass die Beschneidung im Fleisch nur eine symbolische Bedeutung haben kann,
sollte eigentlich jedem klar sein. Diese also besteht darin, dass der Mensch sein
Fleisch ablegen muss und das Lichtkleid anlegen muss. Dies geschieht durch die
Wasser-Taufe, wenn die Empfängnis des Heiligen Geistes stattfindet. Dieses wurde
bereits weiter oben erklärt. Im Logion 53 des Thomas-Evangeliums lesen wir: "Seine
Jünger sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er antwortete: Wenn
sie nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus den Müttern
zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geist ist ungemein nützlich."
2+3) Die Wurzel des Bösen ist also in unserem Herzen. Yahshua sagte: "Nicht allein
unreine Sachen, welche in den Körper eingehen, verunreinigen den Menschen,
sondern vielmehr die üblen und unreinen Gedanken, welche aus ihren Herzen
strömen, verunreinigen den inneren Menschen und ebenso andere. Darum achtet auf
eure Gedanken und reinigt eure Herzen und lasset eure Nahrung rein sein." Wenn
unsere Gedanken nicht von der Heiligen Weisheit, dem Heiligen Geist, geleitet
werden, entspringen aus unseren Herzen böse Gedanken wie Mord, Ehebruch,
Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen (Matthäus 15:17). Vergessen wir
nicht, dass Yahshua sagte, dass wer seinen Bruder hasst, der hat ihn im Herzen bereits
gemordet. Dies betrifft aber auch unsere Nahrung, wie Yahshua hier sagt, denn wie
bereits erwähnt verhindert der Verzehr von Fleisch und Blut jegliches geistiges
Wachstum und lässt unser Schwingungsniveau im niederen Bereich, von Angst, Hass,
Neid usw.

Im Essener Frieden mit den Gedanken lesen wir: "Dann sollen die Menschensöhne
mit ihren eigenen Gedanken Frieden suchen, sodass der Engel der Weisheit sie führen
kann. Denn ich sage euch wahrlich, im Himmel und auf der Erde gibt es keine
größere Macht als die Gedanken der Menschensöhne. Obwohl von den Augen des
Körpers nicht gesehen, doch jeder Gedanke hat gewaltige Kraft, ja, eine Kraft, die
sogar den Himmel erschüttern kann. Denn keinem anderen Geschöpf im Reich der
irdischen Mutter ist die Kraft des Denkens gegeben, denn alle Tiere, die kriechen und
alle Vögel, die fliegen, leben nicht von ihrem eigenen Denken, sondern von dem
einen Gesetz, das alle regiert. Nur den Söhnen der Menschen wurde die Kraft des
Denkens verliehen, nämlich damit seine Gedanken die Bande des Todes brechen
können. Denkt nicht, dass der Gedanke keine Macht hat, weil er nicht sichtbar ist. Ich
sage euch wahrlich, der Blitz, der die mächtige Eiche spaltet, oder das Beben, das
Risse in der Erde öffnet, diese sind ein Kinderspiel im Vergleich zu der Kraft des
Denkens. Wahrlich, jeder Gedanke an Dunkelheit, sei es Bosheit, Wut oder Rache,
bringt Zerstörung, wie das Feuer, das durch trockenes Anzünden unter einem
windstillen Himmel fegt. Aber der Mensch sieht die Zerstörung nicht noch hört er die
mitleidigen Schreie seiner Opfer, denn er ist blind für die Welt des Geistes. Wenn
aber diese Kraft von der Heiligen Weisheit geleitet wird, dann führen die Gedanken
der Menschensöhne sie in die himmlischen Königreiche und somit ist das Paradies
auf Erden errichtet. Dann erhöhen Ihre Gedanken die Seelen der Menschen, wie das
kalte Wasser eines rauschenden Stroms Ihren Körper in der Sommerhitze belebt.
Wenn ein Vogel das erste Mal versucht zu fliegen, können ihn seine Flügel nicht
lange tragen und er fällt immer wieder auf die Erde. Aber er versucht es noch einmal
und eines Tages steigt er in die Höhe und lässt die Erde und sein Nest weit hinter
sich. So ist es mit den Gedanken der Menschensöhne. Je länger sie mit den Engeln
gehen und ihr Gesetz halten, desto stärker werden ihre Gedanken in der Heiligen
Weisheit. Und ich sage euch wahrlich, dass dieser Tag kommen wird, an dem ihre
Gedanken das Königreich des Todes überwinden und zum ewigen Leben in den
himmlischen Königreichen aufsteigen werden. Denn mit ihren Gedanken, die von der
Heiligen Weisheit geleitet werden, bauen die Söhne der Menschen eine Brücke des
Lichts, auf der sie Gott schauen."
Im siebenfältigen Frieden der Essener lesen wir: "Gesegnet ist das Kind des Lichts,
das weise im Verstand ist, denn es wird den Himmel schaffen. Der Geist der Weisen
ist ein gut gepflügtes Feld, das Fülle und Überfluss hervorbringt. Denn wenn du
einem Weisen eine Handvoll Saat zeigst, sieht er in seinem geistigen Auge ein Feld
mit goldenem Weizen. Und wenn du einem Narren eine Handvoll Samen zeigst, wird
er nur das sehen, was vor ihm ist, und sie als wertlose Kieselsteine bezeichnen. Und
wie das Feld des Weisen Getreide in Fülle gibt, Und das Feld des Narren nur eine
Ernte von Steinen ist, so ist es mit unseren Gedanken. Wie das Bündel aus goldenem
Weizen im winzigen Kern verborgen liegt, so ist das Himmelreich in unseren
Gedanken verborgen. Wenn ihr mit der Kraft, Liebe und Weisheit der Engel des
himmlischen Vaters erfüllt seid, so werden sie euch zum himmlischen Meer tragen.
Wenn sie jedoch mit Verderben, Hass und Ignoranz befleckt sind, werden sie eure
Füße an die Säulen des Schmerzes und des Leidens ketten. Denn kein Mann kann
zwei Herren dienen. Auch können böse Gedanken nicht in einem mit dem Licht des
Gesetzes gefüllten Geist verweilen. Derjenige, dessen Seele Frieden gefunden hat,
der hat gelernt, über das Reich der Engel hinauszusteigen. Wisset, Ihr Kinder des
Lichts, dass unsere Gedanken so stark sind wie ein Blitzstrahl, der einen mächtigen
Baum zersplittert. Lasst in all Euren Gedanken, Worten und Taten Weisheit sein.
Denn dies ist die Wahrheit: Was ohne Weisheit getan wird, ist wie ein Pferd ohne
Reiter, das mit schäumendem Mund und wilden Augen verrückt in einen gähnenden
Abgrund rennt. Wenn aber der Engel der Weisheit Eure Taten bestimmt, dann ist der
Pfad zu den unbekannten Bereichen offen, und Ordnung und Harmonie bestimmen
Euer Leben! Der, der ohne Weisheit ist, ist wie einer, der zum Holz sagt: "Erwache"
und zum stummen Stein: "Steh auf und lehre!" Seine Worte werden leer und seine
Taten schädlich sein, wie ein Kind, das das Schwert seines Vaters schwingt und seine
Schneide nicht kennt. Aber die Krone der Weisheit lässt Frieden und vollkommene
Gesundheit erblühen. Beides sind die Gaben Gottes."

Jetzt besitzen wir die sichtbaren Dinge der geschaffenen Welt. Und wir sagen:
Sie sind wertvoll und stark. Die verborgenen Dinge aber sind wertlos und
schwach. So ist es tatsächlich, wenn die Dinge der Wahrheit in die sichtbare Welt
treten. Dann sind sie schwach und gelten als unwert. Verborgen aber sind sie
stark und wertvoll (1). Die Mysterien der Wahrheit sind die sichtbar gewordene
Wahrheit. Sie sind ihre Sinnbilder und Abbilder (2).

1) Die Verborgenen, ewigen Dinge, sind im Offenbaren schwach, weil der Geist der
Welt sie als Schwächen auslegt. So wie die wahren Söhne und Töchter des Lichts die
weltlichen und fleischlichen Gelüste und Begierden verachten, hassen und meiden, so
tun es die Kinder der Finsternis mit der Wahrheit, der Erkenntnis und dem Licht. Da
aber der überwiegende Großteil der Menschen vom Geist der Welt erfüllt ist, ist es
kein Wunder, dass die offenbaren Dinge in ihr als stark und wertvoll, die verborgenen
Dinge aber als wertlos und schwach angesehen werden. In Wahrheit jedoch ist das
Gegenteil der Fall.
2) Die ganze Erde und die Natur sind minderwertige (vergängliche) Abbilder und
Sinnbilder des Himmlischen, auf dass wir von den natürlichen zu den übernatürlichen
Dingen finden: "Wahrlich, Elohim schuf den Menschen nach Gottes Ebenbild,
männlich und weiblich, und die ganze Natur ist ein Bild Gottes, darum ist Gott
beides, männlich und weiblich, nicht geteilt, sondern beides in einem, ungeteilt und
ewig, in welchem alle Dinge sind, die sichtbaren und die unsichtbaren. Die Dinge,
welche sichtbar sind und vergehen, sind die Verkörperungen des Unsichtbaren, das
ewig ist, auf dass ihr von den sichtbaren Dingen der Natur zu den unsichtbaren
Dingen der Gottheit, und durch das Natürliche zu dem Übernatürlichen gelangt."
(EDVL, Kap. 64). So wie auf der Erde der gute Samen nur dann wachsen und
Früchte bringen kann, wenn der Boden vorbereitet wurde, und der Samen bewässert,
von der Sonne beschienen und vom Wind umarmt wird, so kann der gute Samen in
unserem Geist und unserem Herzen nur dann wachsen, wenn ihr Boden, der Geist
und das Herz, gepflügt und von allem Unkraut (schlechten / bösen Gedanken und
Gefühlen) befreit wurde, und wenn das Wasser des Lebens, die göttliche Weisheit,
deren Sinnbild oder Abbild das Wasser ist, ohne das kein Same keimen kann, und die
göttliche Liebe, deren Sinnbild oder Abbild die Sonne ist, die ihre Wärme auf alle
Geschöpfe gleich ausstrahlt, ohne eines zu vernachlässigen oder zu bevorzugen, in
uns vereint sind. Der Wind, die Luft, die wir atmen, ist das Sinnbild oder Abbild des
Heiligen Geistes, des Lebensodems, ohne den kein Leben existieren kann.

Deswegen sagte Yahshua: "Hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand
das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in
sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist. Bei dem aber auf das
Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden
aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur ein Mensch des
Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen,
nimmt er sogleich Anstoß. Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der
das Wort hört, und die Sorge der Zeit und der Betrug des Reichtums ersticken das
Wort, und er bringt keine Frucht. Bei dem aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist
es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt
hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach." (Matthäus 13:18-23).

In der Essener Meditation mit der himmlischen Kraft des Erdbodens heißt es: "Ist es
im Inneren genauso wie im Äußeren? Muss der Boden vorbereitet sein, damit diese
heilige Kraft in Zusammenarbeit mit den anderen Himmelsboten der Erdenmutter
und des Himmelsvaters wirksam werden und uns zu innerem Wachstum verhelfen
kann? Wir sind zwar nicht der Sämann, denn die Saat des Guten, des Göttlichen, ist
bereits in uns. Doch wir haben darauf zu achten, ob wir diese heilige Saat mit unseren
Gedanken und Taten bewässern, oder ob wir Unkraut aussähen und pflegen und
dadurch diese heilige Kraft missbrauchen."
Das Brautgemach selbst aber ist verborgen. Es ist das Heilige der Heiligen. Der
Vorhang verbarg es zwar noch, während Gott die geschaffene Welt regierte.
Wenn aber der Vorhang zerreißt, und das Innere zum Vorschein kommt, wird
das Haus dieser Welt öde zurückgelassen, ja, es wird zerstört werden. Denn
alles, was Abbild der göttlichen Wahrheit war, wird aus den Orten dieser Welt
fliehen - allerdings nicht hinein ins Heiligste der Heiligen. Denn mit dem reinen
Licht und der makellosen Fülle der Fülle kann es sich nicht verbinden. Doch es
wird es sich unter die Flügel des Kreuzes flüchten und unter seine Arme. Die
Arche wird ihm zur Rettung werden, wenn die Sintflut über die Welt
hereinbricht (1). Früher konnten nur einige Wenige, die zum Stamm der Priester
gehörten, mit dem Hohepriester hinter den Vorhang gelangen. Aber der
Vorhang zerriss nicht nur oben, sodass sich das Verborgene nur denen, die von
oben sind, geöffnet hätte. Auch zerriss er nicht nur unten, sodass er sich nur
denen, die von unten sind, gezeigt hätte. Sondern er zerriss von oben bis unten.
Die von oben öffneten uns, die wir von unten sind, damit wir hinein gehen
könnten ins Verborgene der Wahrheit, ins Verborgene, das das wirklich
Wertvolle und Starke ist. Wir betreten es zwar anhand wertloser und schwacher
Sinnbilder. Aber sie sind nur wertlos im Vergleich zur vollkommenen
Herrlichkeit. Es gibt nämlich eine Herrlichkeit, die andere Herrlichkeiten weit
übertrifft, und eine Kraft, die andere Kräfte weit übertrifft. Deshalb hat das
Vollkommene und das Verborgene der Wahrheit sich uns geöffnet und das
Heiligste der Heiligen hat sich uns geoffenbart und das Schlafgemach hat uns zu
sich hineingerufen. Solange es nicht offenbart ist, ist die Bosheit zwar nichtig,
aber sie ist noch nicht aus dem Samen des Heiligen Geistes entfernt, in dessen
Mitte sie sich eingenistet hat. Aus diesem Grund sind die Menschen Knechte der
Bosheit. Wenn aber das Licht offen zutage tritt, dann wird sich das
vollkommene Licht über alle ergießen, und alle, die in ihm sind, werden gesalbt
werden. Dann werden die Sklaven frei, die Gefangenen losgekauft sein (2).

1) Es heißt, das Gott, nachdem der Vorhang im Tempel in Jerusalem zerrissen war,
nicht mehr in dem Tempel "gewohnt" hat. Vorhin haben wir gelesen, dass die, die das
Licht im Brautgemach erhalten haben, fortan im Verborgenen sind und dass die Welt
für sie zur Ewigkeit geworden ist. Sie können auch nicht mehr gehalten oder belästigt
werden. Auch die Nachfolger Yahshuas, die vor seiner Ankunft noch in dem Tempel
gegangen sein mögen, um dort anzubeten oder zu opfern, sind von diesem Ort, der
durch die Blutopfer zu einem Ort der Finsternis gemacht wurde, geflohen. Auch vor
den Pharisäern und Priestern sind sie geflohen, da sie sich selbst und denen, die
hinein wollten, den Weg ins Himmelreich versperrten. Vielleicht ist also mit dem
Inneren, das zum Vorschein kommt, unsere wahre göttliche Natur und mit dem Haus,
das öde zurückgelassen und zerstört wird, unser fleischlicher Körper gemeint. Der
vollkommen gewordene Mensch kann sich dann zwar noch nicht mit dem göttlichen
Brautgemach direkt verbinden, weil er immer noch "im Fleisch" ist, aber er lebt von
da an im Verborgenen und wurde aus der Welt gerufen. Er verweilt, solange er noch
im fleischlichen Körper ist, unter den Flügeln des Kreuzes, welches die Arche der
Rettung für die Heiligen ist.
Im letzten Satz dieses Abschnittes heißt es: „Die Arche wird ihm zur Rettung werden,
wenn die Sintflut über die Welt hereinbricht“. Dies lässt darauf schließen dass die
physische Sintflut in den Tagen Noahs ein Schatten auf die „Sintflut der Lebendigen
Wasser“ war, die mit Yahshuas Rückkehr eintreten und alles, was nicht zu ihm gehört,
in die äußerste Finsternis wegspülen wird. Dies ist eine Annahme meinerseits, die in
der 39. Ode Salomos begründet ist, in der es heißt: "Die Kraft des Herrn ist wie
Mächtige Ströme, die jene, welche sie verachten, zu Boden reißen. Und sie
verschlingen ihre Wege, sodass sie sie nicht überqueren können. Und sie ergreifen
ihre Leiber und vernichten ihre Seelen. Denn sie sind rascher und schneller als der
Blitz. Aber die, die sie im Glauben durchqueren, werden nicht wanken. Und die auf
ihnen wandeln ohne Makel, werden sich nicht fürchten. Denn das Zeichen des Herrn
ist an ihnen, und das Zeichen ist der Weg derer, die im Namen des Herrn gehen. So
legt nun den Namen des Höchsten an und erkennt ihn, und ihr werdet gefahrlos
hinübergehen, denn die Ströme werden dir untertan sein. Der Herr hat sie durch sein
Wort überbrückt, und er ging und überquerte sie zu Fuß. Und seine Füße standen fest
auf den Wassern und kamen nicht ins Wanken; denn sie sind felsenfest gegründet.
Und die Wellen hoben sich diesseits und jenseits, doch die Spuren des Gesalbten,
unseres Herrn, blieben bestehen. Sie wurden nicht überdeckt noch getilgt. Und ein
Weg ist bereitet für die, welche ihm nachfolgen wollen, die Gefallen haben am Wege
seiner Wahrheit und seinen Namen anbeten. Alleluja." Und in der Essener
Kommunion mit dem Engel des Wassers lesen wir: "Wie ein Fluss, der durch den
Wald fließt, so ist das heilige Gesetz. Alle Kreaturen hängen von ihm ab und es
enthält keinem Wesen etwas vor. Das Gesetz ist für die Welt der Menschen, was ein
großer Fluss für die Ströme und Bäche ist. Wie Flüsse von Wasser an einem
trockenen Ort, so sind die Brüder, die das Heilige Gesetz in die Welt der Menschen
bringen. Mögest du in diesem Wasser ertrinken und deinen Durst löschen. So ist das
heilige Gesetz ein zweischneidiges Schwert: Durch das Gesetz wirst du dich
entweder selbst zerstören, oder du wirst Gott sehen."

2) Wenn sich das Brautgemach, das jetzt noch im Verborgenen ist, offenbart hat, und
das Licht offen zu Tage tritt, dann werden alle, die in ihm sind gesalbt werden. Die
die Sklaven werden frei und die Gefangenen losgekauft sein. Es wird keinen Tod,
keine Ungerechtigkeit und keine Finsternis mehr geben: "Und ich sah einen neuen
Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren
vergangen... Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von
Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut... und Gott
selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen
abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch
Schmerz wird mehr sein... Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das
Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben
umsonst. Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird
mir Sohn sein... Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr
scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das
Lamm."
Jede Pflanze des Himmels pflanzt mein Vater, der in den Himmeln ist, und sie
wird nicht ausgerissen werden. Die Getrennten werden vereinigt, das Leere wird
voll werden. Alle, die das Brautgemach betreten, werden sich bei Licht
vereinigen. Sie vereinigen sich dann, nicht wie bei den Hochzeiten der
Befleckung, für die wir erst ein Licht anzünden müssen, weil sie sich nachts
vollziehen. Das Feuer dieser Hochzeiten brennt nur nachts und erlischt dann
wieder. Die Mysterien der heiligen Hochzeit aber vollziehen sich am Tag und im
Licht. Und dieser Tag und sein Licht verlöschen niemals. Wenn jemand Kind des
Brautgemachs wird, empfängt er dieses Licht (1). Wenn aber jemand es nicht
empfängt, während er noch in dieser Welt ist, so kann er es auch in der anderen
Welt nicht empfangen. Wer jedoch dieses Licht empfängt, wird nicht erkannt,
noch gehalten, noch von irgendjemand belästigt werden können, ob er in der
Welt lebt oder hinausgeht aus der Welt. Er hat schon die Wahrheit empfangen in
den Abbildern. Die Welt wurde für ihn zur Ewigkeit, die Ewigkeit ist für ihn die
Fülle der Fülle. Sie ist jetzt im dem wieder eins Gewordenen offenbar. Und er
lebt nun (für die Augen der Welt) als Verborgener, doch nicht mehr verborgen in
Finsternis und Nacht, sondern verborgen in einem vollkommenen Tag und
einem heiligen Licht (2).

1) Die Pflanzen, die der Vater pflanzt, sind seine wahren Söhne und Töchter, die sich
im Brautgemach mit ihrem Bräutigam vereinigt haben. Sie können nicht mehr
ausgerissen werden, weil sie (die vergöttlichte Seele, also der Heilige Geist, und der
Logos) nach der Vereinigung im Brautgemach nicht mehr getrennt werden können.
„Die getrennten“ sind also wie gesagt die jungfräuliche Seele, die dem Heiligen Geist
entspricht, und der Logos, der Bräutigam. Wenn ein Mensch ohne den Heiligen Geist
ist, ist er „leer“. Jakobus sagt in seinem Brief, der direkt an Paulus gerichtet war, der
lehrte, dass der Mensch alleine aus Glauben gerettet wird und immer wieder
behauptete dass Christus in ihm sei:"Willst du aber erkennen, du eitler [leerer]
Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos [tot] ist?"

2) Dass die Vereinigung im Brautgemach mittels des Abbildes, d.h. durch den
sterblichen Menschen während er noch lebt stattfinden muss, wurde schon weiter
oben gesagt und erklärt. Die folgenden Sätze sagen, dass jemand, der das Licht im
Brautgemach empfangen hat, nicht erkannt, noch gehalten, noch von irgendjemand
belästigt werden kann und im Verborgenen lebt. Das könnte die Stellen erklären, an
denen gesagt wird, dass Yahshua „durch sie hindurchging und vor ihrer Gewalt
verborgen blieb.“ Z.B. in dieser Stelle im EHGOC: "Und die Ältesten und
Schriftgelehrten waren wütend auf die Worte von Yeshua, denn sie verstanden, dass
sie böse und störrisch waren, und sie nahmen Steine auf, um sie nach ihm zu werfen,
aber Yeshua ging mitten durch sie hindurch, verborgen vor ihrer Gewalt." Auch in
den biblischen Evangelien finden wir mehrere solcher Stellen. Die im Brautgemach
vereinten leben im „vollkommenen Tag und einem heiligen Licht“, so wird es auch
sein, wenn die Verheißung eingetreten ist und der neue Himmel und die neue Erde
das Alte, Vergängliche aufgelöst haben und alles Eins gemacht wurde im Namen des
Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Das

Evangelium

nach

Thomas
1. Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige, sprach, und die Judas
Thomas, genannt Zwilling, aufgeschrieben hat. Und er sprach: Wer die Bedeutung
dieser Worte versteht, wird den Tod nicht schmecken.

2. Jesus sprach: Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn er findet,
wird er erschüttert werden. Ist er erschüttert, wird er staunen. Und dann wird er über
das All herrschen.

3. Jesus sprach: Wenn eure Führer zu euch sagen: Siehe, das Reich ist im Himmel -
so werden die Vögel des Himmels vor euch da sein. Wenn sie zu euch sagen: Es ist
im Meer - so werden die Fische vor euch da sein. Sondern das Reich ist in euch und
außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden, und werdet
erkennen, dass ihr Söhne des Lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht
erkennt, so seid ihr (geistig) arm und seid die (geistige) Armut.

4. Jesus sprach: Zögert ein hochbetagter Mann nicht, ein kleines Kind von sieben
Tagen nach dem Ort des Lebens zu fragen, so wird er leben. Denn viele Erste werden
die Letzten sein, aber sie werden alle zu einem werden.

5. Jesus sprach: Erkenne den, der vor deinem Angesicht ist, und was dir verborgen
ist, wird sich dir offenbaren. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar
würde.

6. Seine Jünger fragten ihn und sprachen: Willst du, dass wir fasten? Und wie sollen
wir beten, und Almosen geben, und welche Speisevorschriften sollen wir
beobachten? Jesus antwortete: Lügt nicht, und tut nicht, was ihr hasst, denn alles ist
offenbar vor dem Himmel. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht zutage käme,
und es gibt nichts Verdecktes, das ohne Aufdeckung bliebe.

7. Jesus sprach: Selig ist der Löwe, den der Mensch isst. Dadurch wird der Löwe
Mensch. Aber elend ist der Mensch, den der Löwe frisst. Dadurch wird der Mensch
zum Löwen.

8. Und er sagte: Der Mensch gleicht einem klugen Fischer, der sein Netz ins Meer
warf, und es voll kleiner Fische aus dem Meer zog. Unter ihnen fand der kluge
Fischer einen großen guten Fisch. Da warf er alle kleinen Fische weg hinunter ins
Meer und behielt, ohne lange zu überlegen, nur den großen Fisch. Wer Ohren hat zu
hören, der höre.

9. Jesus sprach: Siehe der Sämann kam heraus, füllte seine Hand, und warf aus.
Einige Körner fielen auf den Weg. Es kamen die Vögel und pickten sie auf. Andere
Körner fielen auf den Felsen und sandten keine Wurzeln hinunter in die Erde und
trieben keine Ähren gen Himmel. Wieder andere fielen in die Dornen. Die erstickten
den Samen und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf die gute Erde und sie
brachte gute Frucht und trug 60 je Maß und 120 je Maß.
10. Jesus sprach: Ich habe Feuer auf die Welt geworfen, und siehe, ich hüte es, bis sie
brennt.

11. Jesus sprach: Dieser Himmel wird vergehen, und der Himmel über ihm wird
vergehen. Die Toten leben nicht, die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, da
ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr aber im Licht seid und lebendiges
esst, was werdet ihr dann tun? An dem Tag, da ihr eins wart, seid ihr zwei geworden.
Jetzt aber, wo ihr zwei geworden seid, was werdet ihr nun tun?

12. Die Jünger Sprachen zu Jesus: Wir wissen, dass du von uns gehen wirst. Wer ist
es, der dann Führer über uns sein soll? Jesus antwortete: Wo ihr dann auch seid, geht
zu Jakobus, dem Gerechten, dessentwegen der Himmel und die Erde entstanden sind.

13. Jesus sprach zu seinen Jüngern: Vergleicht mich, und sagt mir wem ich gleiche.
Da sagte zu ihm Simon Petrus: Du gleichst einem gerechten Engel. Matthäus sagte zu
ihm: Du gleichst einem weisen Menschen. Thomas aber sagte zu ihm: Meister, mein
Mund bringt es nicht über sich, zu sagen, wem du gleichst. Jesus antwortete: Ich bin
nicht dein Meister, denn auch du hast getrunken und bist trunken geworden von der
sprudelnden Quelle, die ich, der ich das Unmessbare bin, ausgemessen habe. Und er
nahm ihn, zog ihn beiseite und sagte drei Worte zu ihm. Als Thomas wieder zu seinen
Gefährten kam, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas antwortete: Wenn
ich euch eines der Worte sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und
nach mir werfen, aber Feuer wird aus den Steinen kommen, und euch verbrennen.

14. Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet (und bleibt dabei doch die alten), schafft
ihr euch nur Sünde. Und wenn ihr betet, richtet ihr euch nur selbst. Und wenn ihr
Almosen gebt, fügt ihr eurem Geist nur Schaden zu. Wenn ihr in irgendein Land geht,
und es durchwandert, und wenn man euch dann aufnimmt, so esst, was man euch
vorsetzt, und heilt die Kranken unter ihnen. Denn was hineingeht in euren Mund,
verunreinigt euch nicht. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was
euch unrein macht.

15. Jesus sprach: Wenn ihr den seht, der nicht geboren worden ist von einem Weib, so
werft euch auf euer Antlitz und verehrt ihn. Denn dieser ist euer Vater.

16. Jesus sprach: Die Menschen wähnen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen
auf Erden. Aber Sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, Streit auf die Erde zu
bringen, Feuer, Schwert und Krieg. Denn es werden fünf sein in einem Haus. Drei
werden gegen zwei sein, und zwei werden gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn,
und der Sohn gegen den Vater. Und jeder wird allein dastehen.

17. Jesus sprach: Ich will euch geben, was kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört,
keine Hand je berührt, und niemals in eines Menschen Herz gekommen ist.
18. Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wie unser Ende sein wird. Jesus sprach:
Habt ihr denn schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn wo
der Anfang ist, dort ist auch das Ende. Selig ist, wer am Ende steht. Er wird das Ende
erkennen und den Tod nicht schmecken.

19. Jesus sprach: Selig ist, der war, ehe er wurde. Wenn ihr mir zu Jüngern werdet,
und meinen Worten gehorcht, werden selbst diese Steine euch dienen. Denn ihr habt
fünf Bäume im Paradies, die von Sommer und Winter nicht berührt werden, und
deren Blätter nicht fallen. Wer sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.

20. Die Jünger Sprachen zu Jesus: Sage uns, wem das Reich der Himmel gleicht. Er
sprach zu ihnen: Es gleicht einem Senfkorn, das kleiner ist als alle anderen Samen.
Wenn es aber in zubereitete Erde fällt, lässt es einen großen Spross aufschießen, und
wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.

21. Maria sagte zu Jesus: Wem gleichen deine Jünger? Er sagte: Sie gleichen kleinen
Kindern, die sich auf einem Feld niedergelassen haben, das nicht ihnen gehört. Wenn
die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: Her mit unserem Feld. Sie sind
nackt vor ihnen, können nicht anders, als das Feld ihnen zu überlassen, und sie
übergeben es. Und ich sage euch, wenn der Hausherr erfährt, dass der Dieb kommen
wird, wacht er bevor er kommt, und lässt ihn nicht eindringen in das Haus seines
Reiches, damit er nicht sein Eigentum wegtrage. Ihr aber, wacht gegenüber der Welt,
gürtet euch um eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg zu euch
finden. Denn man wird die Frucht, die ihr erwartet, auf jeden Fall zu finden wissen.
Mögen also unter euch verständige Menschen erstehen, die, wenn die Frucht reif
wird, schnell mit der Sichel in der Hand kommen und sie abmähen. Wer Ohren hat zu
hören, der höre.

22. Jesus sah, wie kleine Kinder gesäugt wurden. Er sagte zu seinen Jüngern: Diese
kleinen Kinder, die gesäugt werden, gleichen denen, die ins Reich eingehen. Sie
sagten zu ihm: Werden wir, indem wir klein sind, ins Reich eingehen? Jesus sprach zu
ihnen: Wenn ihr die Zwei zu Eins macht, und wenn ihr das Innere wie das Äußere
macht, und das Äußere wie das Innere, und das Obere wie das Untere, und wenn ihr
das Männliche und das Weibliche zu einem Einzigen macht, so dass das Männliche
nicht mehr männlich, und das Weibliche nicht mehr weiblich ist, wenn ihr das Auge
durch ein anderes Auge ersetzt, und eine Hand durch eine andere Hand und einen Fuß
durch einen anderen Fuß, ein Bild durch ein anderes Bild, dann werdet ihr ins Reich
eingehen.

23. Jesus sprach: Ich werde euch auswählen, einen aus Tausend, und zwei aus
Zehntausend. Und sie werden als ein Einziger dastehen.
24. Es sagten seine Jünger: Belehre uns über den Ort, an dem du bist, da wir nicht
anders können, als danach zu suchen. Er antwortete: Wer Ohren hat, der höre. In
einem Lichtmenschen ist Licht, und er leuchtet der ganzen Welt, wenn er nicht
leuchtet, ist Finsternis.

25. Jesus sprach: Liebe deinen Bruder wie deine Seele. Hege ihn wie deinen
Augapfel.

26. Jesus sprach: Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du, den Balken aber in
deinem Auge siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge ziehst, dann
wirst du genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

27. Jesus sprach: Wenn ihr euch nicht der Welt enthaltet, werdet ihr das Reich nicht
finden. Wenn ihr den Sabbat nicht wirklich zum Sabbat macht, werdet ihr den Vater
nicht sehen.

28. Jesus sprach: Ich stand mitten in der Welt und erschien ihnen im Fleisch. Ich fand
sie alle trunken, ich fand keinen durstigen unter ihnen , und meine Seele empfand
Schmerz über die Söhne der Menschen, weil sie blind in ihrem Herzen sind, und
nicht sehen, dass sie leer in die Welt gekommen sind, und leer auch wieder aus der
Welt gehen. Jetzt sind sie trunken, wenn sie aber ihren Wein ausgeschieden haben,
werden sie sich bekehren.

29. Jesus sprach: Wenn das Fleisch wegen des Geistes entstanden ist, ist es ein
Wunder. Wenn aber der Geist wegen des Leibes entstanden ist, ist es ein wunderbares
Wunder. Dann wundere ich mich darüber, wie sich dieser große Reichtum in einer
solchen Armut hat niederlassen können.

30. Jesus sprach: Wo drei Götter sind, da sind Götter. Wo zwei oder einer sind, da bin
ich.

31. Jesus sprach: Kein Prophet gilt etwas in seinem Dorf. Kein Arzt heilt die, die ihn
kennen.

32. Jesus sprach: Eine Stadt, die man auf einem hohen Berg erbaut, und befestigt,
kann nicht fallen, noch kann sie sich verbergen.

33. Jesus sprach: Was du mit deinem Ohr hörst, das predige dem Ohr des anderen von
den Dächern. Denn niemand zündet eine Lampe an, und stellt sie unter einen
Scheffel, noch stellt er sie an einen verborgenen Ort, sondern er setzt sie auf den
Leuchter, damit alle, die hereinkommen und herausgehen, ihr Licht sehen.

34. Jesus sprach: Wenn ein Blinder einen blinden führt, fallen beide in die Grube.
35. Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass jemand in das Haus des Starken gehe, und
es mit Gewalt einnehme, es sei denn, er bindet seine Hände. Dann wird er sein Haus
ausräumen können.

36. Jesus sprach: Sorgt euch nicht von Morgen bis Abend, und von Abend bis morgen
darum, was ihr anziehen sollt.

37. Seine Jünger Sprachen: Wann wirst du uns erscheinen und wann werden wir dich
sehen? Jesus sprach: Wenn ihr eure Furcht vor der Blöße ablegt und eure Kleider
nehmt, sie unter eure Füße legt wie die kleinen Kinder, und sie zertretet, dann werdet
ihr den Sohn des Lebendigen sehen, und ihr werdet euch nicht fürchten.

38. Jesus sprach: Oftmals habt ihr danach verlangt, diese Worte zu hören, die ich
euch sage. Keinen anderen werdet ihr finden, sie von ihm zu hören. Es werden aber
Tage kommen, wo ihr mich sucht, und mich nicht findet.

39. Jesus sprach: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der
Erkenntnis empfangen, und haben sie versteckt. Selbst sind sie nicht hineingegangen,
aber sie ließen auch nicht hinein gehen, die hineingehen wollten. Ihr aber, werdet
klug wie die Schlangen, und unschuldig wie die Tauben.

40. Jesus sprach: Ein Weinstock der außerhalb des Vaters gepflanzt ist, wird, da er
nicht in festem Grund wächst, mit seinen Wurzeln ausgerissen werden und zugrunde
gehen.

41. Jesus sprach: Wer etwas in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden. Wer aber
nichts hat, dem wird auch das Wenige, das er hat, genommen werden.

42. Jesus sprach: Werdet Vorübergehende.

43. Seine Jünger sprachen zu ihm: Wer bist du, dass du uns das alles sagst? Jesus
antwortete: Aus dem was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin? Aber ihr seid
wie die Juden geworden: Sie lieben den Baum und hassen die Frucht, oder sie lieben
die Frucht und hassen den Baum.

44. Jesus sprach: Wer den Vater lästert, dem wird vergeben werden; und wer den
Sohn lästert, dem wird vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem
wird nicht vergeben werden, weder auf Erden noch im Himmel.

45. Jesus sprach: Man erntet keine Trauben von den Dornen, noch pflückt man
Feigen vom Kameldorn. Denn sie bringen keine Frucht. So bringt ein guter Mensch
etwas Gutes hervor aus seinem Besitz. Ein schlechter Mensch bringt Schlechtes
hervor aus seinem Besitz, der in seinem Herzen ist. Er sagt Schlechtes, aus dem
Überfluss seines Herzens bringt er schlechtes hervor.
46. Jesus sprach: Von Adam bis zu Johannes dem Täufer gibt es unter den vom Weib
Geborenen keinen größeren als Johannes den Täufer. Vor niemandem braucht er die
Augen zu senken. Ich habe aber gesagt: Wer von euch klein wird, wird das Reich
erkennen und wird über Johannes erhoben werden.

47. Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass ein Mensch gleichzeitig zwei Pferde
besteigt, und zwei Bogen spannt. Auch ist es nicht möglich, dass ein Diener zwei
Herren dient, vielmehr wird er den einen ehren, und den anderen beleidigen. Kein
Mensch trinkt alten Wein, und verlangt sogleich nach neuem Wein. Und man gießt
nicht neuen Wein in alte Schläuche, weil sie platzen würden, und man gießt nicht
alten Wein in neue Schläuche, denn dadurch würde er verdorben werden. Man näht
auch nicht einen alten Flicken auf ein neues Kleid, weil dadurch ein Riss entstehen
würde.

48. Jesus sprach: Wenn zwei miteinander Frieden machen in einem Haus, werden sie
zum Berg sagen: Hebe dich hinweg - und er wird sich hinwegheben.

49. Jesus sprach: Selig seid ihr Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet das
Reich finden, weil ihr daraus stammt, und wieder dorthin geht.

50. Jesus sprach: Wenn man euch fragt: Woher seid ihr gekommen? So antwortet: Wir
sind aus dem Licht gekommen, von dort, wo das Licht durch sich selbst entstanden
ist, es war unvergänglich, und es trat in ihrem Bild in Erscheinung. Wenn man zu
euch sagt: Wer seid ihr? So sagt: Wir sind seine Söhne und wir sind die Auserwählten
des Lebendigen Vaters. Wenn man euch fragt: Was ist das Zeichen eures Vaters an
euch? So antwortet: Bewegung ist es und Unbeweglichkeit.

51. Es sagten zu ihm seine Jünger: Wann wird die Ruhe der Toten eintreten und wann
wird die neue Welt kommen? Er antwortete: Die Ruhe, die ihr erwartet, ist ja schon
gekommen, aber ihr erkennt sie nicht.

52. Es sagten zu ihm seine Jünger: Vierundzwanzig Propheten sprachen in Israel, und
sie sprachen alle in deiner Kraft. Er antwortete: Mit solchen Gedanken kehrt ihr euch
von dem Lebendigen ab, der vor euch steht und sprecht von den Toten.

53. Seine Jünger sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er
antwortete: Wenn sie nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus
den Müttern zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geist ist ungemein nützlich.

54. Jesus sprach: Selig sind die Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel.

55. Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst, kann nicht mein
Jünger sein. Und wer seine Brüder und seine Schwestern nicht hasst, und nicht sein
Kreuz auf sich nimmt wie ich, ist meiner nicht würdig.
56. Jesus sprach: Wer die Welt erkennt, entdeckt einen Leichnam. Und wer einen
Leichnam entdeckt, dessen ist die Welt nicht würdig.

57. Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen guten
Samen hat. Sein Feind kam des Nachts, und säte Unkraut unter dem Samen. Der
Mann aber ließ die Arbeiter das Unkraut nicht ausreißen, sondern sagte zu ihnen:
Damit ihr nicht mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißt! Denn am Tag der Ernte
kommt das Unkraut zum Vorschein, dann wird es ausgerissen und verbrannt.

58. Jesus sprach: Selig ist der Mensch, der gelitten hat. Er hat das Leben gefunden.

59. Jesus sprach: Achtet auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit es euch nicht
geschieht, dass ihr sterbt, und ihn zu sehen verlangt, ihn aber nicht sehen könnt.

60. Jesus sah mit seinen Jüngern einen Samariter, der ein Lamm mit sich nahm auf
dem Weg nach Judäa. Er sprach zu seinen Jüngern: Was will er mit dem Lamm? Sie
sagten sie ihm: Er will es schlachten und essen. Er sprach zu ihnen: Solange es lebt,
wird er es nicht essen. Erst, wenn er es geschlachtet hat, und es ein Leichnam
geworden ist. Sie entgegneten: Anders wird er es nicht machen können. Er wiederum
sagte zu ihnen: Sucht also ihr selbst einen Ort für euch zur Ruhe, damit ihr nicht zu
Leichnamen werdet, und man euch isst.

61. Jesus sprach: Zwei werden sich auf einem Bett ausruhen, der eine wird sterben,
der andere leben. Da sagte Salome: Wer bist du Mensch, wessen Sohn bist du? Saßest
du nicht neben mir, und aßest von meinem Tisch? Jesus antwortete: Ich bin der, der
aus dem mir Gleichen ist. Mir ist von dem gegeben worden, was meines Vaters ist.
Darauf Salome: Ich bin deine Jüngerin. Jesus entgegnete ihr: Deshalb sage ich dir:
Wer leer ist, wird sich mit Licht füllen. Wer aber geteilt ist, wird sich mit Finsternis
füllen.

62. Jesus sprach: Ich sage meine Geheimnisse allen, die meiner Geheimnisse würdig
sind. Was immer deine Rechte tut - deine Linke soll nicht erfahren, was sie tut.

63. Jesus sprach: Es war ein reicher Mann, der viel Vermögen hatte. Er sagte: Ich
werde mein Vermögen einsetzen, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen und meine
Vorratskammern mit Frucht zu füllen, damit ich an nichts Mangel leide. So dachte er
in seinem Herzen und in der gleichen Nacht starb er. Wer Ohren hat, der höre.
64. Jesus sprach: Ein Mann wollte ein Gastmahl veranstalten. Als er das Mahl bereitet
hatte, sandte er seinen Diener, damit er die Gäste einlade. Dieser ging zum ersten,
und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Er antwortete: Ich habe Forderungen an
Kaufleute. Am Abend kommen Sie zu mir, ich muss gehen und meinen Dienern
Anweisungen geben. Ich muss mich für das mal entschuldigen. Der Diener ging zu
einem anderen, und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: Ich
habe ein Haus gekauft, und bin für einen Tag unabkömmlich. Ich habe keine Zeit.
Der Diener ging zu einem dritten, und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der
Mann antwortete: Mein Freund will heiraten und ich muss ein Festmahl veranstalten.
Ich kann nicht kommen. Bitte entschuldige mich für das Mahl. Der Diener ging zu
einem vierten, und sagte: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann erwiderte: Ich habe ein
Gut gekauft und gehe, um die Pacht in Empfang zu nehmen. Ich kann nicht kommen,
und muss mich entschuldigen. Der Diener ging, und sagte zu seinem Herrn: Alle, die
du eingeladen hast zum Mahl, haben abgesagt. Der Herr sagte zu seinem Diener:
Gehe hinaus auf die Straße und hole herein, die du findest, damit sie am Mahl
teilnehmen. Die Käufer und Verkäufer werden nicht an die Orte meines Vaters
eingehen.

65. Jesus sprach: Ein rechtschaffener Mann hatte einen Weingarten. Er gab ihn
einigen Winzern, damit sie ihn bearbeiten und er seine Ernte von ihnen erhielte. Als
er seinen Diener schickte, damit die Winzer ihm die Ernte des Weingartens
übergäben, packten sie ihn, schlugen ihn, und hätten ihn fast umgebracht. Der Diener
ging hin, und sagte es seinem Herrn. Der Herr sprach: Vielleicht haben sie ihn nicht
erkannt - und schickte einen anderen Diener. Die Winzer schlugen auch diesen. Da
schickte der Herr seinen Sohn und sprach: Vielleicht haben sie Achtung vor meinem
Sohn. Aber die Winzer, da sie wussten, dass er der Erbe des Weingartens war, packten
und töteten ihn. Wer Ohren hat der höre.

66. Jesus sprach: Zeigt mir den Stein, den die Bauleute verworfen haben. Er ist der
Eckstein.

67. Jesus sprach: Und würde einer das All erkennen, dabei aber sich selbst nicht
erkennen, so würde er die Erkenntnis des Ganzen doch verfehlen.

68. Jesus sprach: Selig seid ihr, wenn ihr gehasst und verfolgt werdet. Denn wo sie
euch verfolgen, (im Herzen) werden sie keinen Platz finden.

69a. Jesus sprach: Selig sind, die verfolgt werden in ihrem Herzen. Denn sie sind es,
die den Vater in Wahrheit erkannt haben.

69b. Jesus sprach: Selig sind die Hungrigen, denn man wird den Bauch, der nach
Nahrung verlangt, sättigen.
70. Jesus sprach: Wenn ihr etwas (Unvergängliches) in euch hervorbringt, wird das,
was ihr in euch habt, euch retten. Wenn ihr aber nichts in euch habt, wird das, was ihr
nicht in euch habt, euch töten.

71. Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören, und niemand wird es wieder
aufbauen können.

72. Ein Mann sagte zu Jesus: Sage meinen Brüdern, dass sie das Erbe meines Vaters
mit mir teilen sollen. Er antwortete ihm: O Mann, wer hat mich zum Teiler gemacht?
Dann wandte er sich an seine Jünger, und sprach zu ihnen: Bin ich denn ein Teiler?

73. Jesus sprach: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet aber den
Herrn, dass er Arbeiter aussende zur Ernte.

74. Jesus sprach: Herr, viele drängen sich um den Brunnen, aber niemand ist noch an
den Brunnen herangetreten.

75. Jesus sprach: Viele stehen vor der Tür, doch nur die Einsamen (Einzigen) sind es,
die ins Brautgemach eintreten werden.

76. Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Kaufmann mit einer Ladung
Waren, der eine Perle fand. Der Kaufmann war klug. Er verkaufte die Waren und
kaufte sich die einzige Perle. Sucht auch ihr nach seinem Schatz, der nicht vergeht,
und dort ist, wohin keine gierigen Motten dringen, und wo kein Wurm ihn zernagt.

77. Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All. Das All
ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir zurückgelangt. Spaltet ein Stück
Holz, und ich bin da. Hebe einen Stein, und ihr findet mich dort.

78. Jesus sprach: Weshalb seid ihr hier aufs öde Feld herausgekommen? Um ein
Schilfrohr zusehen, das vom Wind verweht wird? Oder um einen Menschen zu sehen,
der weiche Kleider anhat? Seht, eure Könige und Großen, die haben weiche Kleider
an. Aber sie können die Wahrheit nicht erkennen.

79. Es sagte zu ihm eine Frau aus der Menge: Heil dem Mutterleib, der dich getragen
hat, und den Brüsten, die dich gesorgt haben. Er antwortete: Heil denen, die das Wort
des Vaters gehört, und es in Wahrheit bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen,
da ihr sagen werdet: Heil dem Mutterleib, der nicht empfangen hat, und den Brüsten,
die nicht gesäugt haben.

80. Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat nur den Leib entdeckt. Wer aber den
Leib entdeckt hat, dessen ist die Welt nicht würdig.

81. Jesus sprach: Wer reich geworden ist, möge ein freigebiger König sein. Wer aber
die Herrschaft erlangt hat, der verzichte auf die Welt.
82. Jesus sprach: Wer mir nah ist, der ist dem Feuer nahe, und wer mir fern ist, der ist
ferne vom Reich.

83. Jesus sprach: Die Bilder sind den Menschen sichtbar, und das Licht in ihnen ist
verborgen, verborgen im Bild des Lichtes des Vaters. Wenn er (der wahre Mensch)
sich aber offenbart, ist umgekehrt sein Bild verborgen durch sein Licht.

84. Jesus sprach: Wenn ihr euresgleichen seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure
Bilder seht, die vor euch entstanden sind, die weder sterben noch in Erscheinung
treten, werdet ihr dieser Fülle gewachsen sein?

85. Jesus sprach: Adam entstand aus großer Macht und großem Reichtum, und
dennoch wurde er nicht würdig. Denn wenn er würdig geworden wäre, hätte er den
Tod nicht geschmeckt.

86. Jesus sprach: Die Füchse haben ihre Höhlen, die Vögel haben ihre Nester. Der
Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, um sein Haupt darauf zu legen und
auszuruhen.

87. Jesus sprach: Elend ist der Leib, der abhängig ist von einem Leib. Und Elend die
Seele, die abhängt von diesen beiden.

88. Jesus sprach: Die Engel und die Propheten werden zu euch kommen, und euch
geben, was euer ist. Und ihr eurerseits, gebt weiter, was in eurer Hand ist und sprecht
bei euch: Wann kommen sie endlich, um das Ihre zu empfangen.

89. Jesus sprach: Weshalb wascht ihr das Äußere des Bechers? Versteht ihr nicht, dass
der, der das Innere gemacht hat, auch der ist, der das Äußere gemacht hat?

90. Jesus sprach: Kommt zu mir, denn leicht ist mein Joch, und meine Herrschaft ist
mild, und ihr werdet Ruhe finden.

91. Sie sprachen zu ihm: Sage uns wer du bist, damit wir an dich glauben. Er
antwortete: Ihr prüft das Antlitz des Himmels und der Erde, aber den, der vor euch
steht, erkennt ihr nicht, und diesen Augenblick wisst ihr nicht zu prüfen.

92. Jesus sprach: Sucht, und ihr werdet finden. Aber damals fragtet ihr mich nach
etwas und ich sagte es euch nicht. Jetzt, wo ich es euch sagen will, fragt ihr mich
nicht danach.

93. Jesus sprach: Gebt nicht das Heilige den Hunden, damit sie es nicht auf den
Misthaufen schleppen. Werft nicht die Perlen vor die Säue, damit sie sie nicht in den
Schmutz treten.
94. Jesus sprach: Wer sucht, wird finden. Und wer anklopft, dem wird geöffnet
werden.

95. Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zinsen, sondern gebt dem, von
dem ihr es nicht zurück bekommt.

96. Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau: Sie nimmt etwas Sauerteig,
verbirgt ihn im Teig, und macht daraus große Brote. Wer Ohren hat, der höre.

97. Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau, die einen Krug voll Mehl
trug. Während sie einen weiten Weg machte, brach der Henkel des Kruges ab (sodass
eine kleine Öffnung entstand). Das Mehl lief aus, hinter ihr auf den Weg. Sie merkte
es nicht, sie wusste nicht, wie man sich bei der Arbeit verhält. Aber als sie in ihr Haus
kam, stellte sie den Krug nieder, und fand ihn leer.

98. Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen
Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Haus und er stieß es in die Wand,
um zu erkennen, ob seine Hand stark genug wäre. Dann tötete er den Mächtigen.

99. Die Jünger sagten zu ihm: Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen. Er
sprach zu ihnen: Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, diese sind meine
Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die ins Reich meines Vaters eingehen werden.

100. Man wies Jesus ein Goldstück, und sagte zu ihm: Die Kaiserlichen verlangen
von uns die Steuer. Er antwortete: Gebt, was des Kaisers ist, dem Kaiser. Gebt, was
Gottes ist, Gott. Und was mein ist, gebt mir.

101. Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst wie ich, wird mir
nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter nicht liebt wie ich,
wird mir nicht jünger sein können. Denn meine Mutter ist von der vergänglichen
Welt. Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben.

102. Jesus sprach: Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hund, der auf der
Futterkrippe von Rindern liegt. Weder frisst er selbst noch lässt er die Rinder fressen.

103. Jesus sprach: Selig der Mann, der weiß, in welcher Stunde der Nacht die Räuber
kommen. So kann er aufstehen, seine Knechte sammeln, und sich die Lenden gürten,
bevor Sie hereinkommen.

104. Man sagte zu ihm: Komm, lass uns heute beten und fasten. Jesus antwortete:
Welches ist denn die Sünde, die ich begangen habe, oder worin bin ich in Not
geraten? Sondern es kommt doch der Bräutigam aus dem Braut gemacht, da soll
niemand fasten und beten.
105. Jesus sprach: Wer den wahren Vater und die wahre Mutter kennt, wird von der
Welt "Sohn der Hure" genannt werden.

106. Jesus sprach: Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des
Menschen werden. Und wenn ihr dann sagt: Berg, hebe dich hinweg, wird er sich
hinwegheben.

107. Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Hirten, der hundert Schafe hatte. Eines
von ihnen, das größte, verirrte sich. Er verließ die 99, und suchte nach dem einen, bis
er es fand. Und nach all seinen Mühlen sagte er zu dem Schaf: Ich liebe dich mehr als
die 99.

108. Jesus sprach: Wer von meinem Mund trinkt, wird werden wie ich, und ich selbst
werde er werden, und das Verborgene wird sich ihm offenbaren.

109. Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Menschen, der auf seinem Acker einen
verborgenen Schatz hatte, von dem er nichts wusste. Als er unwissend starb,
hinterließ er ihn seinem Sohn. Auch der Sohn wusste nichts davon. Er nahm den
Acker, und verkaufte ihn. Und der ihn kaufte, kam und fand beim Pflügen den
Schatz. Und er begann Geld auf Zinsen zu leihen, wem immer er wollte.

110. Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat, und dadurch reich geworden ist,
verzichte dann auf die Welt.

111. Jesus sprach: Die Himmel und die Erde werden aufgerollt werden in eurer
Gegenwart, und der Lebendige aus dem Lebendigen wird weder Tod noch
Vergänglichkeit schauen. Denn Jesus hat gesagt: Wer sich selbst findet, dessen ist die
Welt nicht würdig.

112. Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das von der Seele abhängt. Wehe der Seele, die
vom Fleisch abhängt.

113. Es sprachen zu ihm seine Jünger: Das Reich, wann wird es kommen? Jesus
antwortete: Das Reich ist nicht etwas, auf das man warten müsste, bis es kommt; dass
man sagen müsste: Siehe hier, oder: Siehe dort. Sondern das Reich des Vaters ist
schon über der Erde ausgebreitet, nur die Menschen sehen es nicht.

114. Simon Petrus sagte zu ihnen: Maria soll uns verlassen, denn Frauen sind des
Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Siehe, ich werde sie führen und sie männlich
machen, dass auch sie zu einem lebendigen Geist wird, der euch Männern gleicht.
Denn jede Frau, wenn sie sich männlich macht, wird sie in das Reich der Himmel
eingehen.

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