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Isabel Paris 5C – 2020

DER PANTHER
Rainer Maria Rilke
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Im Jardin des Plantes, Paris

1 Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe A


2 so müd geworden, daß er nichts mehr hält. B
S 1
3 Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe A
V 4 T
und hinter tausend Stäben keine Welt. B

E 5 R C
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
O D
R 6 2
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
C
7 P ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
S D
8 in der betäubt ein großer Wille steht.
H
E 9 Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille E
E
10 sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein, F
11 N 3 geht durch der Glieder angespannte Stille – E
12 und hört im Herzen auf zu sein. F

1. Zu welcher literarischen Epoche zählt dieses Gedicht?


Das Gedicht von Rainer Maria Rilke „Der Panther“ wurde im Jahre 1902 geschrieben und zählt zur
literarischen Epoche (Bewegung) des Symbolismus.

2. Warum ist „Der Panther“ ein Dinggedicht?


Das Dinggedicht ist eine Gedichtform, in der ein Gegenstand oder ein Lebewesen distanziert oder
objektiviert erfasst und beschrieben wird. Auch bei diesem Gedicht handelt es sich um ein
Dinggedicht, da eine Sache/ ein Ding beschreiben wird, die selbst keine Stimme hat. Das lyrische
Ich tritt hier völlig in den Hintergrund.

3. Fasse den Inhalt des Gedichtes in einem Satz zusammen!


Im Gedicht „Der Panther“ geht es um einen in einem Käfig gefangenen Panther und dessen
Existenz. Es fehlt die eigentliche Form des Lebens – es beleibt nur der Schatten übrig.

4. Was ist das Thema der ersten Strophe?


In der ersten Strophe werden die räumliche Gegebenheit und der ermüdete Blick des Panthers
beschrieben. Das Tier befindet sich hinter Gitterstäben und ist nur durch seine Blicke mit der
Außenwelt verbunden. Seine Blicke sind müde geworden, können somit nicht mehr die Stäbe
folgen und der Panther kann nichts mehr wahrnehmen. Seine Welt besteht nur noch aus den
Gitterstäben des Käfigs.

5. Was ist das Thema der zweiten Strophe?


In der zweiten Strophe werden die Kreisbewegungen, die das Tier mit geschmeidigem und
weichem Gang macht, beschreiben. Zudem scheint es so, als wäre seine Willenskraft dadurch
betäubt/ beraubt worden zu sein.
Isabel Paris 5C – 2020

6. Was ist das Thema der dritten Strophe?


In der dritten Strophe wird die innere Wahrnehmung des Panthers beschrieben, die von außen
nicht zu erkennen ist. Das Tier macht manchmal die Augen auf und nimmt hin und wieder mal
Etwas wahr, aber diese Bilder die es sieht haben keine Wirkung auf ihn, da es nicht mehr reagieren
kann.

7. Benenne Anzahl der Verse, Metrum, Kadenz und Reimform des Gedichtes!
Das Gedicht besteht aus 12 Verse.
Das Metrum/Versmaß ist ein fünfhebiger Jambus, mit einziger Ausnahme im letzten Vers, der nur
aus einem vierhebigen Jambus besteht.
Die Kadenzen sind immer wechselnd stumpf und klingend.
Die Reimform ist der Kreuzreim (ABAB, CDCD, EFEF).

8. Definiere „Personifikation“, „Repetition“ und „Metapher“!


Personifikation: Die Personifikation ist ein rhetorisches Stilmittel und bedeutet
Vermenschlichung. Bei der Personifikation werden Tiere, Pflanzen und Lebloses
„vermenschlicht“. Wir können z. B. Personifikationen in Fabeln finden, da dort Tiere wie
Menschen handeln.
Repetition: Die Repetition ist ein rhetorisches Stilmittel und ist die Wiederholung von Satzgliedern
mit dem Ziel, eine bestimmte Aussage zu verstärken.
Metapher: Die Metapher ist ein rhetorisches Stilmittel. Das eigentliche Wort wird durch einen
bildhaften Ausdruck aus anderen Begriffen ersetzt. Eine Metapher ist nicht immer eindeutig, und
muss daher interpretiert werden. z.B. jemandem das Herz brechen

9. Welches grundsätzliche menschliche Bedürfnis spricht „Der Panther“ an?


Das Bild des Panthers lässt sich auf einen vereinsamten und seelisch isolierten Menschen übertragen, der
keine Kraft mehr hat, um die Wände/Stäbe seines Käfigs zu durchbrechen. Die Figur des Panthers stellt
einen unglücklichen Menschen dar, der sich sein Schicksal nicht selbst ausgesucht hat.

Bedürfnis nach Freiheit

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