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Grauer W.

1726d
Analyse
Der Handschuh
von Friedrich Schiller
№ Punkt Inhalt
1. Anleitung Die Ballade “Handschuh” wird 1798 von Friedrich Schiller veröffentlicht. Als Stoff der
Ballade dient die Geschichte der 2. Hälfe des 16. Jh. Diese Geschichte beschreibt einen
tatsächlichen Fall, der sich im 16. Jahrhundert am Hof von König Franz I. ereignete.
Diese Ballade von Friedrich Schiller handelt vom Missbrauch und Ende einer Liebe.
2. Inhalt Während der König mit seinem Gefolge auf dem Balkon des Löwengartens sitzt,
werden verschiedene exotische Tiere in den Zwinger gelassen: ein Löwe, ein Tiger und
zwei Leoparden.
Als alle wilden Tiere versammelt sind, wirft das Fräulein Kunigunde ihren Handschuh
zwischen die Raubkatzen. Daraufhin fordert sie den Ritter Delorges, der um ihre Liebe
wirbt, auf, ihr den Handschuh zurückzubringen.
Ritter Delorges steigt in den gefährlichen Tierzwinger und holt den Handschuh wie
gewünscht zurück. Als sie den Handschuh entgegennehmen will, wirft er ihr diesen ins
Gesicht und verlässt sie augenblicklich.
3. Aufbau Die Ballade hat keinen typischen Aufbau. Sie beginnt mit der Schilderung der
Situation, dann folgt:
 Situationsbeschreibung,
 die Rede der Fräulein,
 Situationsbeschreibung als Höhepunkt
 die Rede von Ritter Delorges,
 und Schlussteil als Entkopplung der Handlung.
Die Ballade besteht aus acht Strophen unterschiedlicher Länge. Die Handlung des
Gedichtes kann wie folgt gliedert werden:
 Die höfische Gesellschaft erwartet das Spektakel auf dem Balkon über dem
Zwinger.
 Der König gibt Signale, damit die Raubkatzen den Zwinger betreten.
 Der Handschuh der Kunigunde fällt in den Zwinger. Ritter Delorges bittet sie
um den Liebesbeweis, in den Zwinger hinabzusteigen.
 Ritter Delorges geht in den Zwinger und hebt den Handschuh auf.
Der sangbare Rhythmus der Ballade wird durch das Versmaß und den Reim bestimmt.
Die jambischen Verse haben einen Fuß (Vers 3 zwei) weniger als dort, und der
Anapäst vertritt mehrfach den Jambus.
Der Aufbau des „Handschuhs“ folgt keinem erkennbaren System. Die Länge der Verse
wechselt ebenso munter wie die der Strophen: St. 1 - 6 Zeilen, St. 2 - 10, St. 3 - 15, St.
4 - 11, St. 5 - 4, St. 6 - 5, St. 7 - auch 5, St. 8 - 10. Manchmal (aber bei weitem nicht
immer) reimen sich die Schlusszeilen der einen mit den Anfangszeilen der nächsten
(z.B. St. 3, Zeile 7-8). Und manchmal bilden der erste und der letzte Vers eine
thematische Klammer zum restlichen Inhalt der Strophe (z.B, St. 3, Zeile 1-15).
4. Erzählsperspektive Die Ballade wird von einem auktorialen Erzähler vermittelt, jedoch wird ein Kleinteil
der Geschichte auch durch direkte Rede der Edelfröulein Kundingen und des Ritters
Delorges.
Diese Ballade enthält alle Elemente dieser Gattung. Das Epische wird durch das
nacherzähltes Erreignis selbst verkörpert. Dieses beschreibende Element des Erzählers
führt dazu, das klar ersichtlich ist, wo die Handlung spielt (vor dem Löwengarten auf
hohen Balkon) und welche Figuren (König Franz, Ritter Delorges, Edelfröulein
Kundingen) auftreten. Es gibt hier auch dramatische Elemente. Drama ist durch
Präsens-Erzählungsform dargestellt (in der Rede der Helden vor allem).
Größtenteils ist es ein lyrisches Werk mit Elementen von Epik.
5. Zeit und Ort Diese Geschichte beschreibt einen tatsächlichen Fall, der sich im 16. Jahrhundert am
Hof von König Franz I. ereignete.
6. Sprache Die Sprache ist klar, aber nicht knapp und präzis, und etwas komplizierter als in der
Ballade „der Sänger“.
Die Ballade ist voll von Substantiven (noch von Namen und Benennungen), Verben
(und darunter von gehobenen wie z.B. „verheißen“ – d.h. etw. versprechen; begehren
– d.h. um etw. (fordern) bieten.
Der Autor gebraucht viele Adjektive und darunter expressive: spottenderweis; mit
bedächtigem Schritt.
Diese Ballade ist voll von Wiederholungen (Anapher) und zwar mit den Konjunktionen
z.B. am Ende der 2. Strophe: und…, und…, und…
Wortfolge ist auch widerspiegelt.
Was der Substantive noch angeht, gebraucht der Autor Fremdwörter uns Ausdrücke
als Synonyme, z.B. „der Altan“ zu „größer Balkon“.
7. Schlußteil Die Ballade ist heutzutage auch aktuell. Es gibt viele Leute mit egoistischen Einsichten.
Faire Haltung und Selbstachtung muss aber jeder von uns besitzen.

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