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Konzert

Junges Sinfonieorchester
Dresden

Foto © B_Kadenbach

Montag 19. Juni 2023, 19.30 Uhr


Kulturpalast Dresden
JOSEPH HAYDN - Cellokonzert C-Dur (1. Satz)
MAX BRUCH - Schottische Fantasie, op. 46 (4. Satz)
PAUL CRESTON - Konzert für Saxophon und Orchester, op. 26 (2. und 3. Satz)
FERNANDO LOPES-GRAÇA - Suite Rústica
EDWARD ELGAR - Enigma-Variationen, op. 36
BRUNO BORRALHINHO | Dirigent
RAFAEL KNAPPE | Cello
GREGOR POLLINI | Violine
DANIEL MÄDER ARRABALI | Saxophon
Meisterwerke der Epochen Programm
Ein Cellokonzert aus der Zeit der Klassik? Eine Seltenheit – weder Mozart noch Beethoven Joseph Haydn Cellokonzert C-Dur
komponierten Beiträge zu dieser Gattung. Einer tat es aber doch: Joseph Haydn! (1732-1809) I. Moderato
Als Kapellmeister des Grafen Esterházy schrieb Haydn das Werk zwischen 1762 und Solist: Rafael Knappe
1765 für den dortigen Solocellisten. Der kraftvolle Kopfsatz des Werkes trägt trotz
klassischer Sonatenhauptsatzform noch barocke Züge. Blockartig wechseln sich Solo- Max Bruch Schottische Fantasie, op. 46
und Orchesterparts ab. Dank seiner vielen virtuosen Passagen gehört Haydns C-Dur- (1838-1920) IV. Finale: Allegro guerriero
Konzert heute zum Standardrepertoire aller Cellisten – ebenso wie sein 20 Jahre später Solist: Gregor Pollini
entstandenes Cellokonzert Nr. 2 in D-Dur.
Paul Creston Konzert für Saxophon und Orchester, op. 26 (1941)
Max Bruchs »Schottische Fantasie« gehört zu den anspruchsvollsten Werken der (1906-1985) II. Meditative
Violinliteratur – kein Wunder, dass Bruch das Werk dem großen Meister Pablo de Sarasate III. Rhythmic
widmete. Für alle vier Sätze verarbeitete Bruch jeweils ein populäres schottisches Solist: Daniel Mäder Arrabali
Volkslied. Der letzte Satz zeigt sich wild und kämpferisch: Allegro guerriero nennt
ihn Bruch, in Anlehnung an den Finalsatz der »Schottischen Sinfonie« seines Idols - Pause -
Felix Mendelssohn Bartholdy. Neben kriegerischen Klängen finden sich auch einzigartig Fernando Suite Rústica n. 1
romantische Passagen. Wie passend dazu, dass Bruch einmal sagte, man müsse die Geige
wie eine Geliebte behandeln und sie zufrieden und glücklich machen.
Lopes-Graça über traditionelle portugiesische Melodien (1951)
(1906-1994) I. Andante Con Moto, Ma Semplice
Paul Creston, Sohn einer sizilianischen Einwanderfamilie, wurde 1906 in New York II. Non Troppo Vivo
geboren. Die Musik der Heimat seiner Eltern war es, die ihn zu einer – größtenteils III. Andante
autodidaktisch erarbeiteten – Laufbahn als Komponist inspirierte. Er schrieb Stücke in IV. Un Poco Vivo, Grazioso
nahezu allen Gattungen, von Vokal- über Kammermusik bis hin zu großen Orchesterwerken V. Lento, Non Troppo
und Messen. Sein Konzert für Saxofon und Orchester op. 26 lebt von Kontrasten: Dem VI. Allegro Moderato
ersten Satz »Energetic« folgt ein meditativer zweiter Satz, bevor Creston im dritten Satz,
wie in vielen seiner Werke, seine Liebe zum Spiel mit dem Rhythmus unter Beweis stellt. Edward Elgar Enigma-Variationen, op. 36 (1898/99)
(1857-1934) Thema. Andante
Ähnlich wie für Béla Bartók war für Fernando Lopes-Graca die Volksmusik seiner I. Variation. L’istesso tempo ›C.A.E.‹
Heimat Keimzelle aller Inspiration. Besonders gut zur Geltung kommt die Verwendung II. Variation. Allegro ›H.D.S.-P.
von melodischen, harmonischen und rhythmischen Elementen der portugiesischen III. Variation. Allegretto ›R.B.T.‹
Volksmusik in seiner »Suite Rústica«: vielschichtig, ausdrucksreich und dramatisch. IV. Variation. Allegro di molto ›W.M.B.‹
Mit seinen »Enigma«-Variationen konnte Edward Elgar 1898 seinen internationalen V. Variation. Moderato ›R.P.A.‹
Durchbruch feiern. Bis heute gehören die »Variations on an Original Theme« zu VI. Variation. Andantino ›Ysobel‹
VII. Variation. Presto ›Troyte‹
den populärsten Werken des britischen Komponisten – und zu den berühmtesten
VIII. Variation. Allegretto ›W.N.‹
musikalischen Rätseln überhaupt. Vierzehn Variationen eines Themas zeichnen
IX. Variation. Adagio ›Nimrod‹
Charakterbilder von vierzehn Elgar nahestehenden Personen. Die Entschlüsselung der
X. Variation. Intermezzo: Allegretto ›Dorabella‹
den Variationen vorangestellten Initialen ist aber nicht das eigentliche Rätsel des Werkes.
XI. Variation. Allegro di molto ›G.R.S.‹
Mysteriös bleibt Elgars Hinweis, dass den Variationen ein geheimes Thema zugrunde XII. Variation. Andante ›B.G.N.‹
liege, welches aber nie in den Noten erscheine … XIII. Variation. Romanza: Moderato ›* * *‹
XIV. Variation. Finale: Allegro Presto ›E.D.U.‹

Klara Schneider Junges Sinfonieorchester Dresden


Dresdner Philharmonie Leitung: Bruno Borralhinho

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Joseph Haydn (1732-1809) Kombination Harfe-Violine war für Bruch charakterisierend für die schottische Volksmusik.
Sie ist gleich zu Beginn als Begleitung zu hören und schimmert auch im würdevoll
Cellokonzert in C-Dur (Hob. VIIb:1): I. Moderato majestätischen Seitenthema mit Arpeggien durch das restliche Orchester. Sogleich kommt -
durch das tutti eingeleitet - wieder Fahrt in die Musik. Auch unter der folgenden von
Das zwischen 1761 und 1765 entstandene erste Cellokonzert in C-Dur schrieb Joseph chromatischen Aufwärtsbewegungen geprägten Oberstimme der Violine lässt sich der
Haydn für Joseph Franz Weigl, damals Solocellist am Hofe Esterhazy, wo der Komponist als Beginn des Hauptthemas wiedererkennen, allerdings wird die Spannung noch ein wenig
Vizekapellmeister seit kurzem angestellt war. Das später verloren geglaubte Konzert wurde zurückgehalten und entlädt sich erst nach Ende der durchaus noch unaufgeregten
erst 1961 wiederentdeckt und kurz darauf durch Mstislav Rostropowitsch „uraufgeführt“. Solopassage. Das Hauptthema erklingt jetzt in verschiedenen Tonarten im Wechsel mit der
Haydn galt lange Zeit als der Schöpfer von ganzen neun Konzerten für Violoncello - nur Solovioline, die am noch ruhigen Seitenthema festhält. Der Abschnitt endet allerdings im
zwei davon gelten aber heute als zweifelsfrei authentisch, wozu neben dem 1. Cellokonzert Dialog der Violine mit dem Orchester auf alleiniger Grundlage des zu Anfang vorgestellten
in C auch das zweite in D gehören. Beide avancierten schnell zu beliebten Klassikern Themas, bevor dieses noch einmal ganz, dafür in einer neuen, noch energiegeladeneren
der Celloliteratur. Vornehmlich der erste Satz des Konzerts in C-Dur strahlt eine große Variation der Solostimme, erklingt. Danach beruhigt sich die Stimmung Stück für Stück,
Lebensfreude und Leichtigkeit aus. Das majestätische, lebendige erste Thema wird von das Hauptthema ist nur mehr im Hintergrund auszumachen und verschwindet schließlich
den Geigen vorgestellt und vom Solocello aufgegriffen und fortgesponnen. Das Konzert ganz - dafür wird das Seitenthema, welches zwar ruhig, aber trotzdem höchst emotional
lebt dabei von seinen Wechseln: Auf strahlkräftige und passionierte, teils virtuose Passagen daherkommt, wieder aufgegriffen. Es erklingt zuletzt in den Hörnern, wird von Arpeggien
folgt ihr lyrisches Pendant; Solostellen wechseln sich mit Orchestereinwürfen ab - wobei in der Solovioline umspielt und kommt schließlich in einem Es-Dur-Klang zur Ruhe. Die
letztere, maßgeblich durch die Sonatensatzform, eine Dreiteilung des Konzertes bewirken. irisierende Solostimme schwingt sich noch einmal ins oberste Register und bleibt dort
Der Kopfsatz endet nach einer nachträglich hinzugefügten Kadenz, wie er begann: Mit dem allein übrig, um in einem gebrochenen Akkord abwärts in das Thema des ersten Satzes
charakteristischen strahlenden Akkord in C-Dur. der schottischen Fantasie überzuleiten. Dieses verklingt – und fast abrupt setzt noch
Rafael Knappe, Solist (Klasse 12) einmal das kriegerische Hauptthema des Finales ein und endet mit einem triumphalen
Schlussakkord, den Eindruck eines epischen Sieges vermittelnd. Bruchs „Schottische
Fantasie“ ist ein ausgesprochenes Gesamtkunstwerk, die Sätze direkt aufeinander bezogen.
Max Bruch (1838-1920) Ich möchte daher mit einer Empfehlung schließen: Hören Sie sich die Schottische Fantasie
einmal ganz an – es lohnt sich.
Schottische Fantasie, op. 46, 4. Satz Gregor Pollini, Solist (Klasse 12)
Max Bruch (1838-1920) schrieb seine „Fantasie für die Violine mit Orchester und Harfe unter
freier Benutzung schottischer Volksmelodien“ im Winter 1879/1880 in Berlin. Er ließ sich
dabei eigenen Angaben zufolge vom schottischen Schriftsteller Walter Scott inspirieren.
Tatsächlich sind jeweils schottische Volkslieder in den einzelnen Sätzen verarbeitet. Gerade
in den ersten Sätzen mag man auch eine gewisse winterliche Stimmung erahnen, umso
Paul Creston (1906-1985)
furioser schließt sich das Finale in Es-Dur an, welches am heutigen Abend erklingt. Dem Konzert für Saxophon und Orchester, op. 26, 2 & 3. Satz
Satz liegt das Lied „Scots Wha Hae“ zugrunde, der schottische König Robert the Bruce
1906 geboren, ließ sich Paul Creston als Autodidakt nie durch das Korsett einer Schule
soll dieses schon im Jahr 1314 in einer Schlacht angestimmt haben. Passend dazu wählte
beschränken. Er fand Freude an fast sämtlichen Gattungen und komponierte für viele
Bruch die Tempobezeichnung Allegro guerriero, „kriegerisches Allegro“. Genau dies ist
Instrumente. Dieser Mut zu Neuem und zu Unkonventionellem konnte den Weg für eines
es auch, was wir in diesem Satz erleben: Die Musik wechselt zwischen majestätischen
der frühesten Konzerte für klassisches Saxofon ebnen, ein selbst heute noch fast gänzlich
Passagen und rasanten, energiegeladenen Abschnitten, die die Vorstellung einer
unentdecktes Instrument in der „ernsten“ Musik. Der zweite Satz mit seinem lyrisch-
heldenhaften Schlacht lebendig werden lassen. In letzteren verliert Bruch aber nie die
meditativem Charakter, lässt den Hörer in eine neue, wundersame Welt üppiger Harmonien
musikalische Kompaktheit und Schlagfertigkeit. Das anfangs von der Solovioline im
abtauchen, in der sich Saxofon, Flöte und Oboe entfalten. Metrische Verschiebungen,
Dialog mit dem Orchester vorgetragene Thema wird immer wieder in der Begleitung
rhythmische Einschübe und das lebhafte Tempo charakterisieren den energischen dritten
und in den Tutti-Passagen aufgegriffen. Die Solostimme brilliert darüber, das Thema
Satz. In Rondo-Form geschrieben, wechseln sich ein verwegenes, unbekümmertes Thema
wird gleich nach seiner Vorstellung umspielt und variiert. Diese Virtuosität kommt dabei
mit melodisch-fließenden und martialisch-forschen Nebenthemen ab.
nicht von ungefähr, Bruch hat seine Schottische Fantasie dem großen Geigen-Virtuosen
Pablo de Sarasate gewidmet. Eine wichtige Bedeutung kommt auch der Harfe zu, die Daniel Arrabali, Solist (Klasse 12)

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Fernando Lopes-Graça (1906-1994) erkennen lassen, vollkommene Musik niemals schreiben zu können. Charakteristisch ist die
melancholische Melodie, die durch sanfte Streicher und Hörner getragen wird. Jaeger war
Suite Rustica Nr. 1 über traditionelle portugiesische Melodien Elgar den Zeiten des Zweifels ein aufmunternder Gesprächspartner, der den Komponisten
stets aufs Neue ermutigte und dessen Musik förderte. Alle Sätze des Werks haben gemeinsam,
Die fesselnde Suite Rustica Nr. 1, Sobre melodias tradicionais portuguesas von dass sich durch sie ein verstecktes Thema zieht, welches den Variationen zu ihrem bekannten
Fernando Lopes-Graça besteht aus sechs Sätzen und ist ein herausragendes Werk des Beinamen „Enigma“ verhalf. Elgar nannte es das „dunkle Geheimnis“. Ob es sich dabei um
portugiesischen Komponisten. Lopes-Graça hat in dieser Suite traditionelle portugiesische einen Volksliedkontrapunkt, ein ideell-humanistisches Thema wie „Freundschaft“ oder
Melodien aufgegriffen und mit seiner eigenen musikalischen Sprache verarbeitet. um eine versteckte Anspielung auf ein Beethoventhema handelt, wurde bis heute nicht
Die Stücke sind eine Hommage an die reiche Folklore und die ländliche Kultur Portugals. abschließend geklärt - und beleibt ein Mysterium.
Durch seine einfallsreichen Arrangements und harmonischen Wendungen verleiht
der Komponist den bekannten Volksmelodien eine neue Tiefe und Ausdruckskraft und Lennart Pollmer, Schlagwerk (Klasse 11)
schafft eine harmonische Verbindung von Tradition und Moderne. Die Suite ist auch
eine klangliche Reise durch verschiedene Regionen Portugals. Von fröhlichen, lebhaften
Tänzen bis hin zu melancholischen, sehnsuchtsvollen Melodien werden regionale Facetten
portugiesischer Volksmusik zum Leben erweckt. Durch den Einsatz unterschiedlicher
Instrumentengruppen und rhythmische Nuancen-vielfalt entsteht eine lebendige und Solisten
farbenfrohe Klanglandschaft.
Louise Garnier, Violine (Klasse 10II) Rafael Knappe
Rafael Knappe wurde am 11. April 2003 in Dresden in eine Musikerfamilie hineingeboren.
Seinen ersten Cellounterricht erhielt er im Alter von sechs Jahren von Juliane Gilbert.

Edward Elgar (1857-1934) Im Jahr 2019 wurde er in das Sächsische Landesmusikgymnasium „Carl Maria von Weber“
aufgenommen, wo er seit 2020 Unterricht von Prof. Norbert Anger erhält.
Enigma-Variationen, op. 36 Wesentliche musikalische Impulse erhielt er in
Enigma (griechisch αἴνιγμα) bezeichnet ein Rätsel, Mysterium oder Geheimnis. Das so Meisterkursen außerdem von Anna Niebuhr,
bezeichnete Orchesterstück, welches Edward Elgar im Jahre 1899 fertigstellte, hieß zuerst Troels Svane, Jakob Spahn und Krzysztof Karpeta.
„Variationen über ein Originalthema“ und machte den Komponisten international bekannt. Weitere prägende Lehrer/innen waren für ihn
Es besteht aus einem Thema und 14 Variationen. Das Thema entstand, als Elgar eine zufällige Peter Bruns, Ragna Schirmer, Reinhard Latzko und
Melodie auf dem Klavier spielte. Er beschloss, mit den Variationen darüber seine Freunde Natalie Clein.
musikalisch zu charakterisieren. Die Variationen tragen im Titel Abkürzungen wie „C.A.E.“,
„H.D.S-P.“, „R.B.T.“, „W.M.B.“ usw. oder Überschriften wie „Troyte“, „Nimrod“ bzw. „Ysobel“. Lange Mit seinem Ensemble war Rafael Knappe 2019
Zeit dachte man, dass sich der inoffizielle Name„Enigma“ auf die rätselhafte Bezeichnung der Preisträger beim 56. Bundeswettbewerb „Jugend
Variationen und die sich dahinter verbergende Freunden Elgars bezieht. Doch dem ist nicht Musiziert“. Besonders hervorzuheben ist sein
so, denn Elgar selbst lüftete später das Geheimnis um die Satztitel. Musikalisch kann man in Sonderpreis beim 8. internationalen J.J.F. Dotzauer-
den Sätzen die Vielfältigkeit von Elgars Freunden gut nachempfinden. So ist beispielsweise Wettbewerb 2022.
die vierte Variation „W.M.B.“ von einem polternden Rhythmus gekennzeichnet, der einen Seine Begeisterung für das Orchesterspiel führte ihn
Freund des Komponisten zeigt, welcher heroldartig in den Raum stürmt, eine Reihe von früh in unterschiedliche Jugendorchester, u.a. das
Anordnungen ruft und sogleich wieder verschwindet. Entsprechend ist diese Variation Dresdner Jugendsinfonieorchester, mit dem er auch
auch nur eine halbe Minute lang. In der siebten Variation „Troyte“ begegnen wir hingegen solistisch auftrat. Von 2017 bis 2020 war er außerdem
dem wilden Klavierspiel von Arthur Troyte Griffith, dessen furiose Persönlichkeit von einem Mitglied im Landesjugendorchester Sachsen.
Paukensolo ausgedrückt wird. Die neunte Variation „Nimrod“ wiederum ist Elgars engstem
Freund, August Jaeger, gewidmet. Die Figur des Nimrod ist in der Bibel ein „gewaltiger Seit 2018 konzertierte er solistisch mehrmals mit
Foto: Gregor Pollini
Jäger vor dem Herrn“. Die in Adagio geschriebene Variation mag auch Elgars Sorgen dem Quartett der Elblandphilharmonie Sachsen.

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Gregor Pollini Dirigent
Gregor Pollini, geboren am 23. August 2004,
erhielt im Alter von fünf Jahren seinen ersten Bruno Borralhinho
Geigenunterricht bei Michael Spiecker am Der portugiesische Dirigent und
Heinrich Schütz Konservatorium Dresden. Seine Cellist Bruno Borralhinho ist Künstlerischer
Ausbildung setzte er bei Alexander Teichmann Leiter des Ensembles Mediterrain (DE),
fort und lernt seit 2021 am sächsischen Landes- Musikalischer Leiter des Beyra-Ensemble
gymnasium für Musik Dresden in der Klasse von Orquestral (PT) und Mitglied der Dresdner
Franziska Hölscher. Gregor war zudem als Konzert- Philharmonie (DE).
meister in der Deutschen Streicherphilharmonie
Neben häufigen Auftritten als Dirigent
tätig, eine besondere Begeisterung entwickelte
mit dem Ensemble Mediterrain und
er aber für die Kammermusik – mit ehemaligen
dem Beyra-Ensemble Orquestral leitete
DSP-Mitgliedern, Musikstudent*innen und einem
er u.a. die Dresdner Philharmonie, das
Mitglied des Rundfunksinfonieorchesters Berlin
Deutsche Kammerorchester Berlin, die
wirkt er in wechselnden Besetzungen von Duo
Berliner Symphoniker, das Orquestra
bis Oktett regelmäßig bei Projekten mit.
Sinfónica Portuguesa (PT), das Orquestra
Foto: Johannes Prudlo
Metropolitana de Lisboa (PT), das
Orquestra do Algarve (PT), das Orquestra
Clássica da Madeira (PT), die Filharmonie
Bohuslava Martinu (CZ), das Orquesta de
Daniel Alessandro Mäder Arrabali Cámara de Bellas Artes (MX) und das
Orquestra Sinfônica do Paraná (BR).
Am 28.01.2004 in Dresden geboren, besuchte Er arbeitete mit renommierten Solistin-
Daniel Arrabali die Freie Waldorfschule von nen und Solisten wie Camilla Nylund,
2010 bis 2019. Seit 2019 ist er Schüler des Tara Erraugh, Karolina Gumos, Lothar
Foto: Björn Kadenbach
Landesgymnasiums für Musik in Dresden. Im Alter Odinius, Peter Bruns und Javier Perianes
von sechs Jahren erhielt er am Heinrich-Schütz- zusammen.
Konservatorium ersten Unterricht auf der Vio-
2022 veröffentlichte das Label Naxos eine ganz dem Komponisten Fernando Lopes-Graça
line. Seit 2014 nimmt er Saxofonunterricht bei
gewidmete CD, gespielt vom Orquestra Sinfónica Portuguesa unter der Leitung von Bruno
Joachim Callejas, erst am Konservatorium, später
Borralhinho. Als Cellist nahm er für Ars, Dreyer Gaido und Naxos auf. Sein Album als Solist
am Musikgymnasium. Bereits nach einem hal-
mit dem Gulbenkian Orchester wurde von Musikkennern aus über 65 Ländern auf fünf
ben Jahr gewann er beim Landeswettbewerb
Kontinenten nach einer von der The Violoncello Foundation (New York/USA) geförderten
„Jugend musiziert“ 2015 einen 1. Preis. Es folgten
internationalen öffentlichen Abstimmung als das beste des Jahres 2016 eingestuft.
zahlreiche nationale und internationale Wettbe-
Er studierte bei Luís Sá Pessoa in seiner Heimatstadt Covilha, bei Markus Nyikos in Berlin
werbe. Daniel Arrabali erspielte sich unter ande-
und bei Truls Mork in Oslo.
rem dreimal den 1. Preis bei „Jugend musiziert“
(Bundesebene), den 1. und 3. Preis beim inter- 2011 erlangte er einen Master in Kulturmanagement an der Universitat Oberta de
nationalen Wettbewerb für klassisches Saxofon Foto: privat Catalunya (Barcelona) und 2020 promovierte er an der Universität Carlos III (Madrid) in
Lübeck, den 1. Preis beim Lions Club Wettbe- Geisteswissenschaften. Seine Forschung und These führten 2021 zur Veröffentlichung
werb Sachsen und den Gesamtpreis aller Altersgruppen des Kammermusik- eines Buches mit dem Titel „Poder y Música Clásica en el Portugal del siglo XX“ (Macht
Wettbewerbs Litvinov. Als Solist sammelte Daniel Arrabali bereits Bühnenerfahrung mit und klassische Musik im Portugal des 20. Jahrhunderts) beim spanischen Verlag Universo
der Staatsoperette Dresden und mit dem Leipziger Sinfonie Orchester. de Letras.

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Das Junge Sinfonieorchester Dresden Besetzung
am Sächsischen Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber beansprucht mit Flöte: Leonora Bock · Charlotte Langbein · Lucia Keil · Helene Klemm
seinen Konzerten einen festen Platz im Dresdner Musikleben. Als wesentlicher Bestandteil Annemarie Knauer · Emil Ubbelohde
der musikalischen Ausbildung bietet es allen Orchesterinstrumentalisten unter der
Oboe: Damian Bahrke · Benedikt Böhm · Nathaniel Heine
Anleitung von erfahrenen Musikern der Sächsischen Staatskapelle Dresden und der
Marie Luise Reichardt
Dresdner Philharmonie eine Basis für künstlerische Praxis und Kommunikation. Ein
jährliches Solistenausspiel ermöglicht es den Schülern, sich für einen Solo-Auftritt mit Klarinette: Justus Czarnikow* · Rosali Schade
Orchester zu qualifizieren.
Fagott: Ararat Simonian · David Pollini* · Anton Franz* (Kontrafagott)
Zu den ständigen Dirigenten des Ensembles zählen Rudolf Neuhaus, Klaus-Dieter Stephan,
Horn: Kyle Bartel · Agathe Freywald · Felix Hebestadt · Arthur Klein
Stefan Bilz, Lothar Seyfarth, Ulrich Kern, Tilo Schmalenberg und Wolfgang Behrend. Als
Alzbeta Švábova
besondere Gäste konnten die jungen Musiker bereits Sir Colin Davis, Gustavo Dudamel,
Michael Sanderling und Wladimir Jurowski begrüßen. Mehrfach war das Junge Trompete: Gloria Bauer · Christian Dolch · Arthur Holowenko · Anton Richter
Sinfonieorchester Dresden erster Preisträger beim Deutschen Orchesterwettbewerb. Posaune: Marcus Hardt* · Janek Loeper · Julius Reppe
Das Ensemble wirkte bei Veranstaltungen im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele mit Tuba: Leo Kunjan
und realisierte musikalische Kooperationen mit europäischen Partnerschulen, so u.a.
gemeinsame Konzerte mit dem Mozartchor Linz im Brucknerhaus, mit dem Orchester des Pauken/Schlagwerk: Davyt Avetysian · Alexander Hentschel · Jaro Lassig · Lennart Pollmer
Musikgymnasiums Berlin beim Choriner Musiksommer oder dem Atheneum Kamerorkest Klara Richter · Christoph Sprenger · Michel Sprenger
des Königlichen Konservatoriums aus Den Haag im Konzertsaal der HfM Dresden. Im März Harfe: Anna-Maria Forster* · Elenya Grummt
2018 gab das Junge Sinfonieorchester Dresden sein Debüt im neuen Konzertsaal des
Dresdner Kulturpalastes. Orgel: Albert Hübner
1. Violinen Lena Tautscher · Seonbhin Woo · Helene Freytag · Emma Pfau
Julia Knappe · Senina Bursch · Paulina Schmidt · Nikolai Litsoukov
Helena Heim · Louise Garnier · Olesya Humenyuk
2. Violinen Agne Gecaite · Chiara Alexandra Rosteck · Flavia Napolitano,
Jolina Große · Charlotte Herberg · To Uyen Pham · Marina Alieksieieva
Maria Melania Luka · Jara Mikala Barthe · Katja Yurchenko
Viola: Josias Preisler · Florentin Martin · Elisabeth Roiter* · Lisa Bednarz*
Johann Pätzold* · Marie Schutrak*
Violoncello: Heinrich Bartsch · Friederike Herold · Mila-Martha Prokopiev
Maria Miakushko · Lisanne Künzler · Leonard Safiullin · Henrike Körner
Helena Gonda
Kontrabass: Luis Büttner · Friedjof Bolsius* · Ion Lopez-Leal* · Gengpei Li *
Alexander Brühl*

Wir bedanken uns für die Probenvorbereitung bei:


Alexej Bröse, Christian Dollfuß, Torsten Hoppe, Justus Maack, Frank van Nooy,
Stephan Pätzold, Friedrich Thiele, Prof. Albrecht Winter
*als Gäste
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I M P R E S S U M:
Herausgeber:

Künstlerische Abteilung
Mendelssohnallee 34, 01309 Dresden
Tel: 0351 3156050
Schulleiter: Joachim Rohrer
Künstlerische Direktorin: Ekaterina Sapega-Klein
Redaktion: Susanne Ludwig
Layout & Druckrealisierung: ARTOSAX Idee & Form
Fotos: Titelseite, Seite 10: Orchester © Björn Kadenbach
Seite7: Rafael Knappe © Gregor Pollini
Seite 8: Gregor Pollini © Johannes Prudlo
Seite 9: Bruno Borralhinho © Bjoern Kadenbach
alle weiteren privat
Ton- und Bildaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon aus.

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PROGRAMMÄNDERUNG PROGRAMMÄNDERUNG

Aufgrund der Erkrankung unseres Solisten Gregor Pollini (Violine) muss der Aufgrund der Erkrankung unseres Solisten Gregor Pollini (Violine) muss der
4. Satz der Schottischen Fantasie, op. 46 von Max Bruch leider entfallen. 4. Satz der Schottischen Fantasie, op. 46 von Max Bruch leider entfallen.
Dies hat folgende Programmänderung zur Folge: Dies hat folgende Programmänderung zur Folge:

Joseph Haydn: Joseph Haydn:


Cellokonzert C-Dur (1. Satz) Cellokonzert C-Dur (1. Satz)
Solist: Rafael Knappe Solist: Rafael Knappe

Fernando Lopez-Graça: Fernando Lopez-Graça:


Suite Rústica Suite Rústica

Paul Creston: Paul Creston:


Konzert für Saxophon und Orchester, op. 26 (2. und 3. Satz) Konzert für Saxophon und Orchester, op. 26 (2. und 3. Satz)
Solist: Danie Mäder Arrabali Solist: Danie Mäder Arrabali

PAUSE PAUSE

Edward Elgar: Edward Elgar:


Enigma-Variationen, op. 36 Enigma-Variationen, op. 36

Ebenfalls krankheitsbedingt ist die Besetzung des Jungen Sinfonieorchesters Ebenfalls krankheitsbedingt ist die Besetzung des Jungen Sinfonieorchesters
Dresden in einigen Stimmen anders als im Programm abgedruckt. Wir danken Dresden in einigen Stimmen anders als im Programm abgedruckt. Wir danken
VALERIIA OSOKINA dafür, dass Sie kurzfristig als Gast bei den 1. Violinen VALERIIA OSOKINA dafür, dass Sie kurzfristig als Gast bei den 1. Violinen
eingesprungen ist. eingesprungen ist.

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