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Moin Leute und herzlich willkommen zurück zur Netzwerktechnik.

Heute

geht es um B-Phasenleitungs-Codes. Anfangen tun wir mit dem Non-Return-

to-Zero-Inverted, das heißt eine verbesserte Variante von dem was wir

letztes Mal gesehen haben. Und später machen wir dann noch den

Manchester-Code, der wird tatsächlich eingesetzt von Ethernet, allerdings

von dem relativ langsamen Ethernet. Fast-Ethernet bzw. Gigabit-Ethernet

haben sich neue Dinge ausgedacht, die noch ein bisschen cooler sind,

sogenannte Block-Codes. Die basieren aber so ein bisschen auch auf dem

Manchester-Code. Okay, fangen wir also an. Was sind B-Phasen-Codes? Bei

B-Phasen-Codes wird jetzt nicht einfach wie hier oben eine 0 auf eine 0

abgebildet und eine 1 auf eine 1, sondern bei B-Phasen-Codes geht es um

die Schrittwechsel. Das heißt, ich erkenne eine 0 daran, ob ich jetzt von

einer 0 auf eine 1 wechsle oder von einer 1 auf eine 0 wechsle, zum

Beispiel. Solche Dinge sind B-Phasen-Codes. Okay, was passiert jetzt also

im Non-Return-to-Zero-Inverted, NRZI, bei einer 0? Also, ich fange, sagen

wir mal, hier bei einer 0 an und wenn ich jetzt eine 0 habe, dann passiert

gar nichts. Das heißt, ich mache einfach ganz normal weiter mit meiner 0

bis zur nächsten Taktmitte. Bei einer 1 mache ich jetzt einen Wechsel.

Das heißt, ich baue hier einen Schritt auf die 1 ein und gehe dann bis zum
Ende und dann sogar noch bis zur nächsten Taktmitte. So, hier entscheidet

sich jetzt, wenn ich eine 0 habe, gehe ich einfach weiter, aber ich habe

eine 1. Das heißt, ich mache hier schon wieder einen Wechsel von der 1

auf die 0. Und zwar immer in der Taktmitte, also in der Mitte von

unserem aktuellen Schritt drin. Und ich erkenne dann daran sozusagen,

okay, eine 1 habe ich, wenn ich hier hochgehe bzw. runtergehe und eine 0

bedeutet, ich bleibe die ganze Zeit auf derselben Linie. So, bei einer 0, wie

gesagt, bleibe ich auf derselben Linie. Das ist die erste 0, die zweite 0, die

dritte 0. dann habe ich vier Einsen, das heißt, erste 1 und das dauert jetzt

gerade ein bisschen. Sorry, das ist jetzt leicht schief, aber macht nichts.

Zweite 1 und die dritte 1 und die vierte 1. Bis zur Hälfte immer dürft ihr

ziehen und dann einen Wechsel. So, nicht schön, aber selten. Und ja, wir

haben sozusagen diesen Code hier dargestellt in nrzi. Das heißt, 0, kein

Taktwechsel, 1, Wechsel von der Phase, das heißt, ich wechsle auf meine 1.

Oder es fließt Strom und es fließt kein Strom. 0 ist, es fließt kein Strom. 1

ist, es fließt Strom. Und bei der 1 wechsle ich, es fließt Strom und keiner

mehr und die ganze Zeit keiner und es fließt, es fließt, keiner, keiner, es

fließt, es fließt und da wieder keiner. So, wunderbar. Das heißt, das wäre

mein Code sozusagen dargestellt. Ja, jetzt der Manchester Code. Was
ändert sich jetzt beim Manchester Code? Es geht immer noch darum, dass

wir erkennen anhand von dem Wechsel, ob jetzt eine 0 oder eine 1

gekommen ist. Was wir beim Manchester Code anders machen ist

folgendes. Wir sagen, es ist immer ein Wechsel vorhanden. Weil so können

wir natürlich auch unseren Takt nicht wieder herleiten. Denn, ja, ich

schiebe das gerade mal nochmal kurz hier runter. Wenn wir das hier

benutzen zum Takt wiederherstellen, was machen wir dann, wenn eine 0

Folge kommt? Bei einer 0 Folge ändert sich nichts und ich kann meinen

Takt wieder nicht zurückgewinnen, was mich ja hier oben an meinem

binären Leitungscode schon gestört hat. Da brauche ich nicht den Aufwand

machen, hier mit so einem Kram anzumarschieren und dann kann ich erst

nicht meinen Takt wiederherstellen. Deswegen hat man sich gedacht, okay,

wir machen was cooleres. Wir erfinden einen Code und zwar in Manchester.

Ne, Spaß, ich habe keine Ahnung, wo der erfunden wurde. Er heißt einfach

nur Manchester Code. Und wenn wir jetzt diese Bit-Folge wieder darstellen

wollen, dann sind Einsen immer Wechsel von oben nach unten. Ich zeige

euch das sofort. Ich mache nur das alles hier weg. Ne, das wollte ich

nicht. Wir haben sozusagen bei einer 0 ein Wechsel von niedrig nach hoch.

Was bedeutet das? Sagen wir mal, wir kommen von da und wir haben
einen Wechsel von niedrig nach hoch. Dann bedeutet das von 0 auf 1.

Also danach fließt Strom nach einer 0, davor fließt kein Strom. So, bei

einer 1 haben wir jetzt einen Wechsel von oben nach unten, also von 1 auf

0. Und zwar auch wieder in der Mitte des Taktes. Oder in der Mitte des

Intervalls, um genau zu sein. Jetzt habe ich das Wort. Das heißt, wir haben

diesen Code hier. Ihr erinnert euch, das war vorher eigentlich eine Folge

von zwei Einsen bei unserem NRZI. Jetzt ist es eine Folge 0, 1. So, jetzt

habe ich aber wieder eine 1. Was mache ich jetzt? Ich muss wieder in der

nächsten Intervallmitte von oben nach unten wechseln. Das heißt, das ist

vorgegeben hier. Das muss ich haben, sonst kann ich es nicht erkennen

und das brauche ich danach auch. Jetzt, wie komme ich da wieder hoch?

Naja, ich laufe einfach bis ans Ende meines Intervalls und dann habe ich

einen Wechsel von 0 auf 1, sozusagen einen Hilfswechsel, um meine zweite

1 wieder darstellen zu können. Das ist jetzt keine 0, weil es von 0 auf 1

geht, sondern ein Hilfswechsel. Die Werte sind jeweils nur in der

Intervallmitte abzulesen. Und an den Intervallgrenzen darf ich wechseln, wie

ich Bock habe oder wie ich es eben brauche. So, okay, was haben wir

dann hier? Wir haben eine 0. Naja, 0 bedeutet ja, von 0 auf 1 zu

wechseln. Also machen wir das hier von 0 auf 1. Und hier brauchen wir
schon wieder einen Hilfswechsel, denn wir können nicht wieder von niedrig

nach oben. Und deswegen sagen wir hier, wir brauchen wieder so einen

komischen Hilfswechsel von 1 auf 0, aber an der Intervallgrenze. Und jetzt

kopiere ich mir den Gramm. Vielleicht hat der eine oder andere schon

erkannt, warum ich das mache. Und zwar brauchen wir das hier schon

wieder. Das hier brauchen wir nicht. Denn wir haben hier noch eine 0. Das

heißt, das ist die erste 0. Wir müssen in der Intervallmitte von niedrig auf

hoch wechseln. Dann brauchen wir hier wieder einen Hilfswechsel, damit

wir wieder von niedrig nach oben wechseln können. Und ein drittes Mal

brauchen wir den ganzen Gramm nochmal, um diese dritte 0 darzustellen.

So, und bei der 1 ist es jetzt genau umgekehrt. Wir brauchen hier wieder

von oben nach unten. Von oben nach unten. Das dürft ihr mal gerne als

Übung machen. Das ist der sogenannte Manchester-Code. Und das ist jetzt

auch ein Bi-Phasen-Code. Denn ich kann an der Phase erkennen, was ich

jetzt gerade oder an dem Wechsel von oben nach unten bzw. von unten

nach oben kann ich erkennen, was für ein Bit geliefert wurde. Ich kann

hier auch super den Takt wieder rausfiltern, denn ich habe ja immer einen

Wechsel zur Intervallmitte. Manchmal habe ich auch einen Wechsel an den

Intervallgrenzen, aber ich habe immer einen Wechsel an der Intervallmitte.


Und wenn ich mich dann synchronisieren möchte, schicke ich einfach einen

Haufen Nullen und plötzlich habe ich wieder meinen Takt. Das heißt, die

Taktrückgewinnung ist super gut beim Manchester-Code. Was ist nicht so

geil hier? Naja, die Bordrate, das was ihr hier aufgeschrieben habt, die

Schrittwechsel pro Sekunde, die sollten eigentlich auch so gering wie

möglich sein. Ist leider nicht so. Im schlimmsten Fall haben wir doppelt so

viele Wechsel, wie wir hier überhaupt Bits übertragen. Das heißt, wir

brauchen zwei Wechsel für jedes Bit. Nämlich wenn wir eine 0 Folge zum

Beispiel haben oder wenn wir eine 1 Folge haben. Dann haben wir wirklich

doppelt so viele Wechsel und das kann ein bisschen auf die Kosten gehen

und ist nicht ganz so geil. Aber trotzdem, der B-Phase, der Manchester-

Code, der ist echt eigentlich super und auch lange benutzt worden, wie

gesagt, Ethernet. Und ja, das war es von meiner Seite auch schon wieder.

Nächstes Mal geht es weiter mit den Ternären-Codes. Das ist dann was

ganz Neues. Ich hoffe, es hat euch soweit gefallen und wir sehen uns beim

nächsten Mal. Bis dann. Ciao.

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