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PROFIBUS–Netze
1 PROFIBUS–Netze
3 Netzprojektierung
5 RS 485 Repeater
Anhang
C Allgemeine Informationen
Siemens Aktiengesellschaft
Weitergabe sowie Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und Mitteilung ihres Inhaltes nicht gestattet, so-
weit nicht ausdrücklich zugestanden. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadensersatz. Alle Rechte vorbehal-
ten, insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GM–Eintragung.
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be precluded entirely, we cannot guarantee full agreement. However, the data in this manual are reviewed regu-
larly and any necessary corrections included in subsequent editions. Suggestions for improvement are welcome.
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thority. Offenders will be liable for damages. All rights, including rights created by patent grant or registration of a
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PROFIBUS–Netze
Beschreibung C79000–B8900–C106/02
Wir weisen darauf hin, daß der Inhalt dieses Handbuches nicht Teil einer früheren oder bestehenden Verein-
barung, Zusage oder eines Rechtsverhältnisses ist oder diese abändern soll. Sämtliche Verpflichtungen von
Siemens ergeben sich aus dem jeweiligen Kaufvertrag, der auch die vollständige oder allein gültige Gewähr-
leistungsregel enthält. Dies vertraglichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch die Ausführungen
dieses Handbuches weder erweitert noch beschränkt.
Wir weisen außerdem darauf hin, daß aus Gründen der Übersichtlichkeit in diesem Handbuch nicht jede nur
erdenkliche Problemstellung im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Geräte beschrieben werden kann.
Sollten Sie weitere Informationen benötigen oder sollten besondere Probleme auftreten, die in diesem Hand-
buch nicht ausführlich genug behandelt werden, können Sie die erforderliche Auskunft über die örtliche Sie-
mens–Niederlassung anfordern.
Allgemeines
Diese Geräte werden mit Elektrizität betrieben. Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen
zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung.
Nur entsprechend qualifiziertes Personal sollte an diesen Geräten oder in deren Nähe
arbeiten. Dieses Personal muß gründlich mit allen Warnungen und Instandhaltungs-
maßnahmen gemäß dieser Betriebsanleitung vertraut sein.
Der einwandfreie und sichere Betrieb dieser Geräte setzt sachgemäßen Transport,
fachgerechte Lagerung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung
voraus.
Qualifiziertes Personal im Sinne dieses Handbuches bzw. der Warnhinweise sind Personen, die mit Aufstel-
lung, Montage, Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Produkte vertraut sind und über die ihrer Tätigkeit ent-
sprechenden Qualifikation verfügen, wie z.B.:
â Ausbildung oder Unterweisung bzw. Berechtigung, Stromkreise und Geräte bzw. Systeme gemäß den
aktuellen Standards der Sicherheitstechnik ein– und auszuschalten, zu erden und zu kennzeichnen.
â Ausbildung oder Unterweisung gemäß den aktuellen Standards der Sicherheitstechnik in Pflege und
Gebrauch angemessener Sicherheitsausrüstungen.
â Schulung in Erster Hilfe.
1 PROFIBUS–Netze 1
1.1 Lokale Netze (LANs) in der Fertigungs– und Prozeßautomatisierung 1
1.1.1 Allgemeine Einführung 1
1.1.2 Systemüberblick 2
1.2 Grundlagen des PROFIBUS–Netzes 4
1.2.1 Normen und Standards 4
1.2.2 Zugriffsverfahren 5
1.2.3 Übertragungsverfahren 6
1.2.3.1 Übertragungsverfahren entsprechend EIA Standard RS–485 6
1.2.3.2 Übertragungsverfahren für optische Komponenten 7
3 Netzprojektierung 25
3.1 Projektierung elektrischer Netze 25
3.1.1 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis maximal 500 kBit/s 26
3.1.2 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeit 1,5 MBit/s 27
3.1.3 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis max. 12 MBit/s 29
3.1.4 Projektierung elektrischer Netze mit RS 485–Repeatern 30
3.2 Projektierung optischer Netze 31
3.2.1 Faseroptische Sender und Empfänger 31
3.2.2 Optische Leistungsbilanz eines LWL–Übertragungssystemes 32
3.2.3 Berechnung der Signaldämpfung von Glas–LWL–Übertragungsstrecken mit OLMs 34
3.2.4 Kaskadierregeln für redundante optische Ringe mit OLMs 37
3.2.5 Berechnung der Signaldämpfung für optische Einfaser–Ringe mit OLPs 37
3.2.6 Kaskadierregeln für optische Einfaser–Ringe mit OLPs 37
3.3 Telegrammlaufzeit 38
3.3.1 PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme 39
3.3.2 Anpassung der Busparameter 42
3.3.3 Beispiel 43
5 RS 485–Repeater 75
5.1 Anwendungsbereich des RS 485-Repeaters 75
5.2 Aussehen des RS 485-Repeaters (6ES7 972-0AA00-0XA0) 76
5.3 Konfigurationsmöglichkeiten mit dem RS 485–Repeater 79
5.4 Montieren und Demontieren des RS 485–Repeaters 81
5.5 Erdfreier Betrieb des RS 485–Repeaters 83
5.6 Anschließen der Versorgungsspannung 84
5.7 Anschließen der Busleitungen 85
A Das SIMATIC NET Optical Link Module (OLM) für PROFIBUS Anhang – 1
B Der SIMATIC NET Optical Link Plug (OLP) für PROFIBUS Anhang – 35
B.1 Lieferumfang Anhang – 35
B.2 Funktion Anhang – 36
B.2.1 Technische Beschreibung Anhang – 36
B.2.2 Technische Daten Anhang – 37
B.2.3 Einsatzmöglichkeiten Anhang – 38
B.2.4 Kunststoff-LWL-Längenbegrenzungen Anhang – 39
B.2.5 OLP-Kaskadiertiefe Anhang – 39
B.3 Installation Anhang – 41
B.3.1 Auspacken Anhang – 41
B.3.2 Einstellungen Anhang – 41
B.3.3 Konfektionieren der Kunststoff-Lichtwellenleiter Anhang – 43
B.3.4 Montage Anhang – 44
B.3.5 Anschluß an den RS 485-Repeater Anhang – 45
B.3.6 Anschluß an einen PROFIBUS-Master Anhang – 46
B.4 Inbetriebnahme Anhang – 47
B.4.1 Vorsichtsmaßnahmen Anhang – 47
B.4.2 Inbetriebnahmeschritte Anhang – 47
B.4.3 Außerbetriebnahme Anhang – 47
Wichtige Informationen
Hinweis
SIMATIC NET ist der neue Name für die bisherige SINEC–Produktfamilie.
neu: bisher:
Während einer Übergangsphase können die Produkte noch den Aufdruck SINEC tragen.
Achtung !
Die dort angegebenen Werte werden ersetzt duch die Werte der Tabellen 3.1 und 3.2 im Kapitel 3 dieses Handbu-
ches.
Symbole
Busleitung (Zweidrahtleitung)
Simplex LWL
Duplex LWL
Busterminal
Abschlußwiderstand ausgeschaltet
Busterminal
Abschlußwiderstand eingeschaltet
Busanschlußstecker
Abschlußwiderstand ausgeschaltet
Busanschlußstecker
Abschlußwiderstand eingeschaltet
R RS 485–Repeater
+ Wichtige Hinweise
1 PROFIBUS–Netze
Die Leistungsfähigkeit von Steuerungssystemen wird heute nicht mehr allein durch die Automatisierungsgeräte
bestimmt, sondern auch entscheidend durch das Umfeld. Dazu gehört neben der Anlagenvisualisierung, dem Be-
dienen und Beobachten, vor allem ein leistungsfähiges Kommunikationssystem.
In der Fertigungs– und Prozeßautomatisierung werden immer mehr dezentrale Automatisierungssysteme einge-
setzt. Das heißt, daß eine komplexe Steuerungsaufgabe in kleinere übersichtlichere Teilaufgaben mit dezentralen
Steuerungssystemen zerlegt wird. Zwischen den dezentralen Systemen besteht daher ein hoher Bedarf an Kom-
munikation. Diese dezentralen Strukturen weisen unter anderem folgende Vorteile auf:
â eine voneinander unabhängige und gleichzeitige Inbetriebnahme einzelner Anlagenteile ist möglich
â kleinere, überschaubarere Programme
â Parallelverarbeitung durch verteilte Automatisierungssysteme
Hieraus resultieren:
â Verkürzung der Reaktionszeiten
â Geringere Belastung der einzelnen Verarbeitungseinheiten.
â Übergeordnete Strukturen können zusätzliche Diagnose– und Protokollierfunktionen übernehmen
â Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, da beim Ausfall einer Unterstation der Rest des Gesamtsystemes wei-
terarbeiten kann.
Für eine dezentrale Anlagenstruktur ist ein leistungsfähiges und umfassendes Kommunikationssystem unbedingt
erforderlich.
Siemens bietet für die Fertigungs– und Prozeßautomatisierung mit SIMATIC NET ein offenes, herstellerunabhän-
giges Kommunikationssystem mit leistungsmäßig abgestuften lokalen Netzen (Local Area Network = LAN) für den
Einsatz im industriellen Bereich. Das Kommunikationssystem SIMATIC NET basiert auf nationalen und internatio-
nalen Standards gemäß dem ISO/OSI–Referenzmodell.
1.1.2 Systemüberblick
Als SIMATIC NET wird der Kommunikationsverbund der SIEMENS Automatisierungsgeräte, Leitrechner, Worksta-
tions und Personal Computer bezeichnet.
Zur Lösung der vielfältigen Aufgabenstellungen in der Automatisierungstechnik stellt SIMATIC NET, je nach Anfor-
derung, unterschiedliche Kommunikationsnetze zur Verfügung.
Unterschiedliche Anforderungen ergeben sich aus der Topologie von Räumen, Gebäuden, Fabrikationshallen und
ganzen Firmenarealen, sowie den dort herrschenden Umweltbedingungen. Darüber hinaus stellen die zu vernet-
zenden Automatisierungskomponenten abgestufte Leistungsanforderungen an das Kommunikationssystem.
Den differenzierten Anforderungen entsprechend bietet SIMATIC NET die folgenden, nationalen und internationa-
len Normen entsprechenden, Kommunikationsnetze an:
Industrial Ethernet,
ein Kommunikationsnetz für den Zellenbereich in Basisbandübertragungstechnik gemäß IEEE 802.3 mit dem Zu–
griffsverfahren CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) auf der Basis
- 50 Ω–Triaxialkabel
- 100 Ω –Twisted Pair–Leitungen
- Glas–Lichtwellenleiter
AS–Interface,
ein Kommunikationsnetz für die Automatisierung in der untersten Automatisierungsebene, zum Anschluß von bi-
nären Aktuatoren und Sensoren über die AS–I Busleitung an Automatisierungsgeräte.
PROFIBUS
PROFIBUS ist im offenen herstellerunabhängigen Kommunikationssystem SIMATIC NET das Netz für den Zel-
len– und Feldbereich mit dem Einsatzschwerpunkt in industrieller Umgebung.
Das PROFIBUS–Netz entspricht der PROFIBUS–Norm EN 50170 (1996). Dies bedeutet, daß alle Produkte dieser
Norm entsprechen. Die SIMATIC NET–PROFIBUS Komponenten können bei SIMATIC S7 auch für den Aufbau ei-
nes SIMATIC MPI– Subnetzes (MPI = Multipoint Interface) verwendet werden.
â SIMOREG
â Micro–/Midimaster
â Leistungsumkehrsteller/Stellantrieb SIPOS
â Industrie–/Prozeßregler SIPART
â Identifikationssysteme MOBY
â Niederspannungs–Schaltgeräte SIMOCODE
â Leistungsschalter
â Kompaktautomationsstation SICLIMAT COMPAS
â Prozeßleitsystem TELEPERM M
â Fremdgeräte mit PROFIBUS–Anschluß
ausgeführt werden.
Die verschiedenen Kommunikationsnetze können sowohl unabhängig voneinander eingesetzt werden, als auch,
je nach Bedarf, miteinander kombiniert werden.
SIMATIC NET PROFIBUS basiert auf folgenden Standards, Normen und Richtlinien:
EN 50170–1–2: 1996
General Purpose Field Communication System
Volume 2 : Physical Layer Specification and Service Definition
PNO–Richtlinien:
PROFIBUS–Implementierungshinweise zum Entwurf DIN 19245 Teil 3
Version 1.0 vom 14.12.1995
1.2.2 Zugriffsverfahren
Der Netzzugriff bei PROFIBUS entspricht der in der EN 50170, Volume 2, festgelegten Methode des ”Token Bus”
für aktive und des ”Master–Slave” für passive Stationen.
aktive Busteilnehmer
logischer Ring
Master–Slave–Beziehung
Das Zugriffsverfahren ist unabhängig vom Übertragungsmedium. Bild 1. 1 ”Funktionsprinzip des PROFIBUS–Zu–
griffsverfahrens” zeigt das verwendete hybride Verfahren mit aktiven und passiven Teilnehmern. Dies wird im fol-
genden kurz erläutert:
â Alle aktiven Teilnehmer (Master) bilden in einer festgelegten Reihenfolge den ”logischen Token–Ring”, wobei
jedem aktiven Teilnehmer die anderen aktiven Teilnehmer und deren Reihenfolge im logischen Ring bekannt
sind (die Reihenfolge ist unabhängig von der topologischen Anordnung der aktiven Teilnehmer am Bus).
â Die Zugriffsberechtigung zum Medium (der ”Token”) wird von aktivem Teilnehmer zu aktivem Teilnehmer an-
hand der durch den logischen Ring festgelegten Reihenfolge weitergereicht.
â Hat ein Teilnehmer den (an ihn adressierten) Token empfangen, so darf er Telegramme senden. Die Zeit, in
der er das darf, ist durch die sogenannte Tokenhaltezeit vorgegeben. Ist diese abgelaufen, darf der Teilneh-
mer nur noch eine hochpriore Nachricht senden. Hat der Teilnehmer keine Nachricht zu senden, gibt er den
Token direkt an den im logischen Ring folgenden Teilnehmer weiter. Die zuständigen Token–Timer (”max.
Token Holding Time” etc.) werden für alle aktiven Teilnehmer projektiert.
â Besitzt ein aktiver Teilnehmer den Token und sind für ihn Kopplungen zu passiven Teilnehmern projektiert
(Master–Slave–Verbindungen), so werden diese passiven Teilnehmer abgefragt (z.B. Werte auslesen) bzw.
es werden Daten an sie gesendet (z.B. Sollwert–Vorgaben)
â Passive Teilnehmer erhalten nie den Token.
Das Zugriffsverfahren erlaubt das Aufnehmen bzw. Entfernen von Teilnehmern während des Betriebes.
1.2.3 Übertragungsverfahren
Je nach verwendetem Medium werden bei SIMATIC NET PROFIBUS verschiedene physikalische Übertragungs-
verfahren eingesetzt:
â RS–485 für elektrische Netze auf der Basis geschirmter, verdrillter Zweidrahtleitungen
und
â optische Verfahren gemäß PNO Richtline /3/ auf der Basis von Lichtwellenleitern.
Das Übertragungsverfahren RS–485 entspricht der symmetrischen Datenübertragung nach dem EIA Standard
RS–485 /4/. Dieses Übertragungsverfahren ist in der PROFIBUS–Norm EN 50170 verbindlich für die Datenüber-
tragung auf Zweidrahtleitungen vorgeschrieben.
Als Medium dient eine geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung. Die maximale Leitungslänge eines Segmentes ist
abhängig von
â der Übertragungsgeschwindigkeit
â dem verwendeten Leitungstyp
â der Anzahl der Teilnehmer
â der Art und Anzahl der eingesetzten Überspannungsschutzelemente.
Merkmale:
â Reihen– oder Baumstruktur mit Repeatern, Busterminals und Busanschlußsteckern zum Anschluß der
PROFIBUS Teilnehmer
â Einfaches, durchgängiges Montage– und Erdungskonzept
Netztopologie: Linie, an beiden Enden mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen; Anschluß der
Teilnehmer entweder direkt über Busanschlußstecker oder über Busterminals mit
Stichleitungen.
Durch den Einsatz von max. 9 RS 485–Repeatern (siehe Kapitel 5) ist die Netz–
ausdehnung zwischen zwei Teilnehmern auf max.10 Segmentlängen bei der ent-
sprechenden Datenrate erweiterbar.
Medium: geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung
erreichbare Segmentlän- 1.000 m für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 93,75 kBit/s
gen: 800 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 187,5 kBit/s
(abhängig von Leitungstyp 400 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 500 kBit/s
siehe Tabelle 3.1 ) 200 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
100 m für die Übertragungsgeschwindigkeiten 3, 6, und 12 MBit/s
Anzahl der Teilnehmer: maximal 32 an einem Bussegment
maximal 127 pro Netz bei Verwendung von Repeatern
Übertragungsgeschwin- 9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s, 3 MBit/s,
digkeiten: 6 MBit/s, 12 MBit/s
Die optische Variante von SIMATIC NET PROFIBUS wird mit den Komponenten ”Optical Link Module” (OLM) und
”Optical Link Plug” (OLP) realisiert.
Aufgrund der unidirektionalen Betriebsart der Lichtwellenleiter werden die optischen Netze durch Punkt–zu–
Punkt–Verbindungen zwischen den aktiven Komponenten realisiert.
Mit OLM und OLP lassen sich optische Netze in Linien–, Stern– und Ringstruktur aufbauen.
Merkmale:
â es sind große Entfernungen zwischen zwei Datenendgeräten realisierbar
(Verbindungen OLM–OLM bis zu 15.000 m)
â galvanische Trennung zwischen Teilnehmern und Übertragungsmedium
â unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen
â keine Blitzschutzelemente erforderlich
â einfache Verlegung der LWL–Leitungen
â hohe Verfügbarkeit des LANs durch Nutzung der Zweifaser–Ringtopologie
â einfachste Anschlußtechnik bei Einsatz von Plastik–Lichtwellenleitern im Nahbereich
9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s, 3 MBit/s, 6 MBit/s und 12 MBit/s
betrieben werden.
Als Medium werden die in Kapitel 4 beschriebenen SIMATIC NET PROFIBUS–Busleitungen verwendet. Die im
folgenden gemachten technischen Aussagen beziehen sich nur auf Netze, die mit diesen Leitungen und SIMATIC
NET PROFIBUS–Komponenten realisiert werden.
Alle Teilnehmer werden bei Netzen für Übertragungsgeschwindigkeiten bis ≤ 1,5 MBit/s über Busanschlußstecker,
Busterminals RS 485 oder RS 485–Repeater an die Busleitungen angeschlossen. Jedes Bussegment muß an
seinen beiden Enden mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen werden. Dieser Leitungsabschluß ist in die
RS 485–Repeater, die Busterminals RS 485 und die Busanschlußstecker integriert und kann bei Bedarf zuge-
schaltet werden. Damit dieser Leitungsabschluß wirksam werden kann, muß das entsprechende Anschlußele-
ment mit Spannung versorgt werden. Bei den Busterminals RS 485 und den Busanschlußsteckern erfolgt dies
durch die angeschlossenen Datenendgeräte (DTEs), beim RS 485–Repeater über dessen Spannungsversor-
gung.
Die RS 485–Übertragungstechnik ermöglicht den Anschluß von maximal 32 Busankopplungen (DTEs und Repea-
ter) je Bussegment. Die maximal zulässige Leitungslänge eines Segmentes ist abhängig von der verwendeten
Übertragungsgeschwindigkeit, der verwendeten Busleitung und der Anzahl der eventuell erforderlichen Überspan-
nungsschutzmodule.
Durch den Einsatz von RS 485–Repeatern können Segmente miteinander verbunden werden. Es dürfen max. 9
Repeater zwischen zwei Teilnehmern eingesetzt sein. Es sind sowohl Reihen– als auch Baumstrukturen realisier-
bar.
Bild 2. 1 zeigt eine typische Topologie in RS 485–Technik mit 3 Segmenten und 2 Repeatern.
Bussegment
R
DTE DTE
R
DTE DTE DTE
Bei ausgedehnten Strukturen mit Repeatern kommt es zu größeren Übertragungszeiten die ggf. bei der Netzpro-
jektierung berücksichtigt werden müssen (siehe Kapitel 3.3).
Alle SIMATIC NET Busanschlußkomponenten können für Übertragungsgeschwindigkeiten ≤ 1,5 MBit/s einge-
setzt werden.
Bei optischen Netzen ist die Streckenlänge zwischen 2 Netzkomponenten unabhängig von der Übertragungsge-
schwindigkeit.
Ausnahme: Redundante optische Zweifaserringe
Die OLMs verfügen über zwei voneinander funktionell entkoppelte elektrische Kanäle (ähnlich wie bei einem Re-
peater) und, je nach Ausführung, über einen oder zwei optische Kanäle.
+ Bitte beachten Sie, daß die beiden elektrischen Kanäle weder untereinander noch von der Betriebs-
spannung (24 V) elektrisch isoliert sind.
Die OLMs sind für Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,6 kBit/s bis 1.500 kBit/s geeignet. Die Erkennung der
Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt automatisch.
Tabelle 2.1 zeigt eine Aufstellung der verschiedenen Varianten der OLMs und der erreichbaren Streckenlängen.
+ Es können nur
OLM/P mit OLM/P
OLM/S mit OLM/S
OLM/S–1300 mit OLM/S–1300
Busleitung für
Busleitung für PROFIBUS
PROFIBUS
DTE
Steckleitung 830-1
SIMATIC NET
FO–Leitung
In einer Linienstruktur sind die einzelnen SIMATIC NET PROFIBUS OLMs paarweise durch Duplex–Lichtwellenlei-
ter miteinander verbunden.
Am Anfang und Ende einer Linie genügen OLMs mit einem optischen Kanal, dazwischen sind OLMs mit zwei opti-
schen Kanälen erforderlich.
Die Datenendgeräte (DTEs) werden an die elektrischen Schnittstellen der OLMs angeschlossen. An jede
RS 485–Schnittstelle sind einzelne Endgeräte oder vollständige PROFIBUS–Segmente mit maximal 31 Teilneh-
mern anschließbar.
Durch die Nutzung der Echofunktion ist eine Überwachung der einzelnen LWL–Strecken durch die Optical Link
Module möglich.
Fällt ein OLM aus oder wird die LWL–Leitung zwischen zwei OLMs dauerhaft unterbrochen, so zerfällt die Linie in
zwei Teillinien, die jede für sich wieder störungsfrei arbeiten.
DTE
DTE
Busleitung
OLM
/P4
DTE
Mehrere Optical Link Module werden über einen elektrischen Bus zu einem Sternkoppler zusammengefaßt. Wei-
tere OLMs sind über Duplex–LWL–Leitungen mit dem Sternkoppler verbunden. Der Einsatz von Modulen mit einer
oder mit zwei optischen Schnittstellen ist möglich.
Die freien elektrischen Kanäle des Sternkopplers stehen für den Anschluß weiterer DTEs zur Verfügung. Bei den
über die Duplex–LWL–Leitungen angeschlossenen OLMs können sowohl Endgeräte als auch elektrische Busseg-
mente angeschlossen werden. Je nach den Anforderungen an die Entfernung können die Duplex–Leitungen mit
Plastik– oder Glas–LWL realisiert werden.
Mit Hilfe der Echofunktion ist eine Überwachung der LWL–Strecken durch die jeweils angeschlossenen OLMs ge-
geben. Auch wenn nur eine Übertragungsrichtung ausfällt, führt die mit der Überwachungsfunktion gekoppelte
Segmentierung zu einer sicheren Abtrennung des OLMs vom Sternkoppler. Das übrige Netz arbeitet weiterhin stö-
rungsfrei.
Der Sternkoppler kann sowohl mit OLM/P, OLM/S als auch mit OLM/S–1300 und mit allen Typen gemischt aufge-
baut werden. Beim Einsatz eines OLM/P im Sternkoppler können die Endteilnehmer auch über Optical Link Plugs
(OLPs) direkt mit einer Duplex–Leitung angeschlossen werden.
In diesem Fall wird die Echofunktion nicht unterstützt, Streckenüberwachung und Fehlersignalisierung über den
OLM Meldekontakt sind nicht vorhanden.
Mit den Optical Link Modulen lassen sich sowohl Einfaserringe, als auch Zweifaserringe aufbauen.
Einfaser–Ringstrukturen
DTE OLM
/P3
DTE
DTE
DTE DTE
Die OLMs des Ringes sind durch Simplex–Leitungen miteinander verbunden. Für diese Topologie genügen OLMs
mit einer optischen Schnittstelle. An jedem elektrischen Kanal können wahlweise ein Endgerät oder ein elektri-
sches Segment angeschlossen werden.
Bei dieser Topologie muß bei allen beteiligten OLMs die Überwachungsfunktion aktiviert sein, da die Datenfluß-
steuerung im Ring durch die Echofunktion erfolgt. Ein zu sendendes Signal wird von einem OLM in den optischen
Ring eingespeist, durchläuft vollständig den Ring, wird von demselben Modul als Echo wieder empfangen und
vom Ring genommen.
+ Bei der Unterbrechung einer Faser oder beim Ausfall eines OLMs ist der gesamte Ring nicht mehr
kommunikationsfähig.
+ In einem Einfaserring mit mehreren OLMs können keine OLPs verwendet werden.
Ergibt sich in der Praxis eine zu große Streckenlänge zwischen zwei OLMs, so kann auch ein Aufbau entspre-
chend Bild 2. 5 realisiert werden.
Diese Netztopologie findet bei einer “optischen” Verbindung von mehreren Endgeräten oder RS 485–Segmenten
Anwendung. Durch den Einsatz einer redundanten Punkt zu Punkt–Verbindung mit zwei Optical Link Modulen
OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4–1300 ist eine hohe Sicherheit bei dauerhaftem Ausfall einer der optischen Über-
tragungsstrecken gewährleistet.
Ein erkannter Leitungsbruch wird über die Meldekontakte der beiden OLMs angezeigt.
+ Tritt ein Redundanzfall ein (z. B. Leitungsabbruch), entsteht eine Schaltzeit, während der eine korrekte
Datenübertragung nicht möglich ist. Um für die Anwendung eine stoßfreie Überbrückung zu gewähr-
leisten, wird empfohlen die Telegrammwiederholanzahl beim PROFIBUS–Master auf mindestens 3
einzustellen.
DTE DTE
Trasse 1
Trasse 2
Bei der Realisierung einer redundanten optischen Punkt zu Punkt–Verbindung sind folgende Randbedingungen
zu beachten:
â Zur Erhöhung der Betriebssicherheit sollten die beiden Duplex–Leitungen auf getrennten Trassen verlegt
werden.
â Die maximal erzielbaren Entfernungen zwischen zwei Modulen entsprechend Tabelle 2.1 sind zu beachten.
â Der maximal zulässige Längenunterschied der redundanten LWL–Strecken ist, abhängig von der Übertra-
gungsgeschwindigkeit, begrenzt (siehe Tabelle 2.2).
Tabelle 2.2: Zulässiger Längenunterschied zwischen den beiden optischen Strecken einer redundanten Punkt–
zu–Punkt–Verbindung
Redundante optische Ringe sind eine Sonderform der Linientopologie. Durch das “Schließen” der optischen Linie
zu einem Ring wird eine hohe Betriebssicherheit des Netzes erreicht.
DTE
Trasse 1
Trasse 2
Die dauerhafte Unterbrechung einer LWL–Leitung zwischen zwei Modulen wird von diesen erkannt, und das Netz
wird zu einer optischen Linie umkonfiguriert. Das gesamte Netz bleibt weiterhin verfügbar.
Fällt ein Modul aus, so sind nur die an diesem Modul angeschlossenen Endgeräte oder elektrischen Segmente
vom Ring abgekoppelt (gestört), das übrige Netz selbst bleibt als Linie voll funktionsfähig.
Die Fehlermeldung erfolgt durch LEDs an den beteiligten Modulen und durch deren Meldekontakte.
Nach der Beseitigung des Fehlers heben die beteiligten Module die Segmentierung selbständig wieder auf. Die Li-
nie schließt sich wieder zu einem Ring.
+ Für die zulässige Streckenlänge gilt der kleinere Wert aus Tabelle 2.1 und 2.3.
+ Tritt ein Redundanzfall ein (z. B. Leitungsbruch), entsteht eine Schaltzeit, während der eine korrekte
Datenübertragung nicht möglich ist. Um für die Anwendung eine stoßfreie Überbrückung zu gewähr-
leisten, wird empfohlen die Telegrammwiederholanzahl beim PROFIBUS–Master auf mindestens 3
einzustellen.
+ Zur Erhöhung der Betriebssicherheit sollten die Duplex–Leitungen für Hin– und Rückweg im Ring auf
getrennten Trassen verlegt werden.
DTE
Master OLM
/P3
Steckleitung 830–1
BFOC–Stecker
Plastik–LWL–
Simplex–Leitung
DTE DTE
Slave OLP OLP Slave
HP–Simplex–Stecker
DTE DTE
Slave OLP OLP Slave
Zum Anschluß des Masters an den Ring ist ein OLM/P3 oder OLM/P4 erforderlich. Der Master kann über eine der
elektrischen Schnittstellen oder beim OLM/P4 auch über die freie optische Schnittstelle angeschlossen werden.
Die freien elektrischen Schnittstellen der OLMs können für den Anschluß weiterer DTEs (Master oder Slaves) oder
elektrischer Segmente verwendet werden.
OLM
/P4
DTE DTE
OLP OLP
Master Master
Der OLP wird vom PROFIBUS–Gerät mit Energie versorgt und benötigt keine eigene Spannungsversorgung.
Dazu ist erforderlich, daß die elektrische PROFIBUS–Schnittstelle (RS 485–Schnittstelle) bei einer Spannung von
+5V einen Ausgangsstrom von ≥ 80 mA zur Verfügung stellen kann. Die Streckenlänge zwischen zwei OLPs
kann zwischen 1 m und 25 m betragen. Die mit jedem OLP mitgelieferten Simplex–Stecker sind für den Anschluß
einer Simplex–Ader ausgelegt. Für die Verbindung zwischen OLP und OLM/P gibt es einseitig mit einem BFOC–
Stecker vorkonfektionierten Leitungen (BFOC Pigtail–Set 2x50 m). Die genauen technischen Daten des OLP ent-
nehmen Sie bitte dem Anhang B dieses Handbuches.
VON
3 Netzprojektierung
Folgende Parameter müssen bei der Planung eines elektrischen Netzes berücksichtigt werden:
â die für die Aufgabe erforderliche Übertragungsgeschwindigkeit
(in einem Netz kann nur eine einheitliche Übertragungsgeschwindigkeit verwendet werden)
â die erforderliche Anzahl der Teilnehmer
â die Art der erforderlichen Netzkomponenten (Busterminals, Busanschlußstecker, Steckleitungen)
â die Busleitungen, die verwendet werden sollen
â die gewünschten Segmentlängen
â die elektromagnetische und mechanische Umgebung der Leitungen/Kabel (z.B. Überspannungsschutzmaß-
nahmen, Kabeltrassen)
â die Anzahl der RS 485–Repeater zwischen zwei beliebigen DTEs ist auf max. 9 begrenzt
â bei ausgedehnten Strukturen mit Repeatern kommt es zu größeren Übertragungszeiten, die ggf. bei der
Netzprojektierung berücksichtigt werden müssen (siehe Kapitel 3.3).
Unabhängig von der Übertragungsgeschwindigkeit müssen alle Segmente an ihren Enden abgeschlossen wer-
den. Dazu ist in den entsprechenden Anschlußelementen der aus einer Widerstandskombination bestehende Lei-
tungsabschluß zuzuschalten. Nach einer zugeschalteten Widerstandskombination sind keine weiteren Leitungs-
stücke mehr zulässig.
Damit der Leitungsabschluß wirksam wird, ist es erforderlich, daß er mit Spannung versorgt wird. Dazu muß das
entsprechende Datenendgerät oder der RS485–Repeater mit Spannung versorgt werden.
+ Die Unterbrechung der Spannungsversorgung von Leitungsabschlüssen durch das Abschalten des
Datenendgerätes oder Repeaters oder das Abziehen des Busanschlußsteckers bzw. der Stichleitung
ist nicht zulässig.
Folgende maximale Segmentlängen lassen sich mit den SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen realisieren:
Die maximal zulässige Anzahl von Teilnehmern an einem Segment beträgt 32.
Jeder Anschluß eines Teilnehmers an die Busleitung stellt eine kapazitive Fehlanpassung dar, die sich bei niedri-
gen Übertragungsgeschwindigkeiten jedoch nicht auswirkt. Bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
sind aufgrund der Fehlanpassungen Störungen möglich, sofern nicht die folgenden Richtlinien bezüglich der Art,
Anzahl und Verteilung der Teilnehmeranschlüsse beachtet werden.
Folgende maximale Segmentlänge läßt sich mit der SIMATIC NET PROFIBUS–Leitung realisieren:
Um die zulässigen Konfigurationen beschreiben zu können, müssen die einzelnen Anschlußkomponenten gemäß
ihrer kapazitiven Busbelastung bewertet werden. Dazu werden ihnen sogenannte Wertigkeitsfaktoren zugewiesen
(siehe Tabelle 3.3).
PROFIBUS–Schnittstellen, die als 9polige Sub–D–Buchse ausgeführt sind (CP, OLM...), haben keine eigene Wer-
tigkeit. Sie sind in den in der Tabelle aufgeführten Werten bereits berücksichtigt.
Produktbezeichnung Wertigkeit
(W)
Busterminal mit 1,5 m langer Stichleitung 1,5
(Bestell–Nr. 6GK1 500–0AA00, Ausgabestand 2)
Busterminal mit 1,5 m langer Stichleitung, mit PG–Schnittstelle 1,5
(Bestell–Nr. 6GK1 500–0DA00, Ausgabestand 2)
Busterminal mit 3,0 m langer Stichleitung 2,5
Bestell–Nr. 6GK1 500–0BA00, Ausgabestand 2)
PG–Steckleitung 1,5 m lang 1,0
(Bestell–Nr. 6XV1 830–1AH15, Ausgabestand 2)
Busanschlußstecker 0,7
(Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA30–0XA0
Busanschlußstecker mit axialem Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6GK1 500–0EA0)
Busanschlußstecker mit 90° Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BA10–0XA0)
Busanschlußstecker mit 90° Abgang mit PG–Schnittstelle (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BB10–0XA0)
Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BA20–0XA0) 0,1
Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang mit PG–Schnittstelle
(Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BB20–0XA0)
RS 485 Repeater (Anschluß der Bussegmente) 0,1
OLM (Kanal 2) 0,5
SIMATIC S5/S7 Steckleitung (Bestell–Nr.: 6ES7 901–4BD00–0XA0) 0,5
Bei der Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s gelten für die zulässige Anzahl von Teilnehmern und deren
Verteilung/Anordnung an einem SIMATIC NET PROFIBUS–Segment folgende Regeln:
1. Die maximal zulässige Anzahl von Teilnehmern an einem Segment beträgt 32.
2. Die Summe der Wertigkeiten aller Anschlußelemente an einem Segment muß ≤ 25 sein.
3. Für die Abstände zwischen benachbarten Anschlußelementen gelten folgende Regeln (Abstand ist hier die
Länge der Busleitung):
3.1 Ist der Abstand benachbarter Anschlußelemente größer 10 m, so muß die Wertigkeit der DTEs nicht
berücksichtigt werden.
3.2 Ist der Abstand benachbarter Anschlußelemente größer als die Summe der beiden Wertigkeiten
der Elemente in Metern, so ist die Anordnung unkritisch und es müssen keine zusätzlichen
Randbedingungen beachtet werden.
Die Wertigkeit der PG–Steckleitung, SIMATIC S5/S7 Steckleitung muß zur Wertigkeit des
entsprechenden Anschlußelementes addiert werden.
3.3 Wird der unter 3.2 beschriebene Mindestabstand unterschritten, so erfolgt eine sog. Gruppenbildung
und es müssen folgende Zusatzbedingungen eingehalten werden:
– Anschlußelemente dürfen beliebig nahe nebeneinander angeordnet werden, wenn die Summe ihrer
Wertigkeiten den Wert 5 nicht überschreitet.
– Der Abstand in Metern zwischen zwei benachbarten Gruppen muß mindestens so groß sein wie die
Summe der Wertigkeiten der beiden Gruppen.
DTE DTE
W = 1,5
DTE
Summe der Wertigkeiten in der Gruppe beachten, Busleitung z.B. 0,5 m Gruppe
wenn die Summe der Wertigkeiten größer als die Bus- W = 1,5 + 1,5
leitung zwischen den DTEs wird.
0,5 m < 3 m ⇒ Gruppenbildung
Elemente dürfen dann beliebig nahe zueinander ste- ⇒ Summe der Wertigkeiten ≤ 5
hen.
Die Wertigkeit in einer Gruppe darf jedoch nicht größer
als 5 sein. DTE DTE
0,5 m
W = 1,5 W = 1,5
3 100 m 100 m
6 100 m 100 m
12 100 m 100 m
Bei der Planung von Segmenten mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis max. 12 Mbit/s muß berücksichtigt
werden:
â Für die Ankopplung von DTEs an die Bussegmente dürfen nur die im Kapitel 2.1.2 aufgeführten
Busanschlußstecker verwendet werden.
â Die maximale Länge eines Segmentes darf 100 m nicht überschreiten.
â Die Anzahl der Teilnehmer (inklusive RS 485 Repeater) an einem Segment ist auf max. 32 begrenzt.
Hinweis:
In einigen Applikationen werden mehrere Busanschlußstecker in elektrisch kurzen Abständen (d. h. die
Leitungslänge zwischen benachbarten Steckern ist kleiner als 1m) eingesetzt (z. B. mehrere Slaves in einem
Schrank). Bei einer derartigen Konfiguration sollte vermieden werden, daß mehrere Busanschlußstecker
gleichzeitig für einen längeren Zeitraum gezogen sind. Ein derartiger Zustand muß nicht zwangsläufig zu Fehlern
führen, kann jedoch die Betriebssicherheit (Störfestigkeit) eines Segmentes verringern.
Zur Vergrößerung der Anzahl der Teilnehmer (>32) oder zur Vergrößerung der Leitungslänge zwischen zwei
Teilnehmern lassen sich Segmente mittels RS 485Repeatern zu einem Netz verbinden. Bild 3.1 zeigt eine
mögliche Kombination mehrerer Segmente mittels Repeatern zu einem Netz.
Die RS 485–Repeater sind einstellbar für alle Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,6 kBit/s bis 12 MBit/s.
DTE
DTE
R
R
R R
DTE
DTE
R
DTE
DTE DTE DTE
DTE
DTE DTE
Bei der Projektierung eines elektrischen Netzes mit RS 485–Repeatern sind folgende Randbedingungen zu
beachten:
â Die für eine Übertragungsgeschwindigkeit vorgegebene maximale Segmentlänge ist einzuhalten (siehe
Tabelle 3.1, Tabelle 3.2, Tabelle 3.5)
â Die maximale Anzahl von Komponenten (Teilnehmer, RS 485–Repeater, OLM) an einem Segment ist auf 32
begrenzt. Weitere Einschränkungen können sich bei der Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
ergeben (siehe Kapitel 3.1.2).
â Die maximale Anzahl der Teilnehmer in einem Netz ist auf 127 begrenzt.
â Es dürfen maximal 9 RS 485 Repeater zwischen zwei Teilnehmern installiert sein.
Eine optische Übertragungsstrecke besteht aus den Komponenten Sender, LWL–Faser und Empfänger.
Stromversorgung Stromversorgung
LWL–Faser
Der Sender besteht in einem optischen digitalen Übertragungssystem aus einer Signalaufbereitung, die die
digitalen Signale der Elektronik in eine für den elektrooptischen Wandler geeignete Impulsform umsetzt, und
einem elektooptischen Wandler (E/O–Wandler), der die elektrischen Impulse in optische Signale umsetzt. Bei
SIMATIC NET PROFIBUS werden als E/O–Wandler LEDs eingesetzt (LED = Light Emitting Diode). Die LEDs sind
speziell angepaßt an die verschiedenen Übertragungsmedien.
Als Übertragungsmedien werden bei SIMATIC NET PROFIBUS folgende Typen von Lichtwellenleitern (LWL)
eingesetzt:
â Plastik–Lichtwellenleiter
â Glas–Lichtwellenleiter
Weitere Angaben zu den verschiedenen Lichtwellenleiter–Leitungen für SIMATIC NET PROFIBUS finden Sie im
Kapitel 6.
Der Empfänger eines digitalen optischen Übertragungssystemes besteht aus einem optoelektrischen Wandler
(einer Fotodiode), der die optischen in elektrische Signale umsetzt, und einer Signalaufbereitung, die die von der
Diode gelieferten elektrischen Impulse in für die nachgeschaltete Elektronik kompatible Signale umformt.
Sender und Empfänger sind in ihren Eigenschaften/technischen Daten durch die Module vorgegeben.
Die Sendeleistung Pa und die Empfangsleistung Pe werden in dBm, die Dämpfung von Verbindungselementen
und LWL–Fasern wird in dB angegeben.
dBm ist eine Bezugsgröße und beschreibt das logarithmische Leistungsverhältnis zu der Bezugsleistung
P0 = 1mW. Es gilt die Formel
Beispiele:
1 mW 0 dBm
1 µW – 30 dBm
Für die Sender wird (abhängig von der verwendeten Faser) die minimal und maximal einkoppelbare Leistung
angegeben. Dieser Leistung steht eine Dämpfung der angeschlossenen Strecke gegenüber, die durch die Faser
selbst (Länge, Absorbtion, Streuung, Wellenlänge) und die verwendeten Verbindungselemente verursacht wird.
Die Empfänger sind durch ihre optische Empfindlichkeit und ihren Dynamikbereich gekennzeichnet. Bei der
Projektierung einer optischen Strecke ist darauf zu achten, daß die am Empfänger zur Verfügung stehende
Leistung nicht dessen Dynamikbereich verläßt. Die Unterschreitung der minimalen erforderlichen Leistung hat ein
Ansteigen der BER (Bit Error Rate = Bitfehlerrate) aufgrund eines zu geringen Sicherheitsabstandes zum
Eigenrauschen des Empfängers zur Folge. Die Überschreitung des maximal zulässigen Empfangspegels bewirkt
aufgrund von Sättigungs– und Übersteuerungseffekten ein Ansteigen der Impulsverzerrungen und damit ebenfalls
eine Vergrößerung der BER.
Das Dämpfungsbudget einer optischen Übertragungsstrecke berücksichtigt neben der reinen Faserdämpfung,
Temperatur– und Alterungseffekten auch die Dämpfungswerte der Koppel– und Spleißstellen und gibt somit eine
exakte Auskunft über die Realisierbarkeit einer LWL–Verbindung. Ausgangspunkt der Berechnung der maximal
realisierbaren Streckenlänge ist die minimale in den jeweiligen Fasertyp einkoppelbare Senderleistung. Die
Berechnung des Budgets wird der Einfachheit halber in dBm und dB durchgeführt.
Die Ein– und Auskoppel–Verluste an Sende–und Empfangsdiode sind bereits in den Angaben für Sendeleistung
und Empfängerempfindlichkeit berücksichtigt.
Bei den Spleißstellen sind auch eventuelle Reparaturspleiße zu berücksichtigen. Je nach Verlegung der
Leitungen und deren mechanischer Gefährdung sollte man einen oder mehrere Reparaturen ( ca. 1x pro 500 m)
berücksichtigen. Pro Reparatur sind immer zwei Spleiße erforderlich, da bei einer Reparatur ein mehr oder
weniger langes Leitungsstück eingefügt werden muß (abhängig von der Genauigkeit des Fehlerortungsgerätes).
Ergibt sich bei der Berechnung eine Systemreserve > 0 dB, so ist die Strecke prinzipiell realisierbar. Sollte die
Systemreserve einen Wert < 0 dB ergeben, so ist die Übertragungsstrecke in der geplanten Form nicht dauerhaft
zuverlässig! Das bedeutet, daß es wohl möglich ist, daß eine Übertragungstrecke bei der Inbetriebnahme
funktioniert, da alle Komponenten normalerweise besser sind, als in ihren garantierten Leistungen spezifiziert (vor
allem im Neuzustand), aber durch Alterung, Austausch von Komponenten als Folge von Reparaturen,
wechselnden Umgebungsbedingungen etc. die BER mit zunehmender Betriebsdauer unzulässig ansteigen kann.
+ Um mögliche Fehler bei der Installation der Übertragungsstrecke auszuschließen, müssen bei
Glas–LWL die installierten Strecken vor der Inbetriebnahme durchgemessen und die Meßwerte
protokolliert werden.
Damit es zu keiner Übersteuerung der Empfänger kommen kann, muß die am Empfänger eingekoppelte Leistung
kleiner als die maximal zulässige Eingangsleistung Pe, max sein. Dieses ist immer dann gegeben, wenn die
maximale mögliche Senderausgangsleistung Pa, max kleiner ist als Pe, max.
Ergibt sich jedoch, daß Pa, max > Pe, max ist, so muß die Differenz über eine entsprechende Länge des
Übertragungsmediums “abgebaut” werden.
Bei SIMATIC NET PROFIBUS–Komponenten ist die Möglichkeit der Übersteuerung nur bei der Verwendung von
Plastik–Fasern gegeben. Hier sind die entsprechenden Angaben in den jeweiligen Beschreibungen/ Montage–
anleitungen zu beachten!
Im Kapitel 3.2.3 dieses Handbuches gibt es ein Formular für die Berechnung des Dämpfungsbudgets von
Glas–LWL–Übertragungsstrecken.
Die folgenden Formulare zeigen als Beispiel Berechnungen des Dämpfungsbudgets für SIMATIC NET PROFI-
BUS Glas–LWL, einmal mit OLM/S3, OLM/S4 bei einer Wellenlänge von 860nm und mit OLM/S3–1300 und
OLM/S4–1300 bei einer Wellenlänge von 1300 nm.
Bei einer Wellenlänge von 850 nm (1300 nm) sind in den Datenblättern Dämpfungswerte von 3,1 dB/km
(0,8 dB/km) für die Glas–LWL spezifiziert. Technologisch bedingt senden die OLM/S3 und OLM/S4 mit einer Wel-
lenlänge von 860nm (OLM/Sx–1300 mit einer Wellenlänge von 1310 nm). Die in der Berechnung gemachte
Dämpfungsannahme von 3,5 dB/km (1,0 dB/km) berücksichtigt nicht nur diese Abweichung, sondern auch die
Temperaturabhängigkeit der LEDs.
Dämpfungsbudget für OLM/S3, S4 für eine Punkt–zu–Punkt–Verbindung mit der Wellenlänge λ = 860 nm
Dämpfung für Leitung
Fasertyp Dämpfung Leitungslänge L
aLWL
62,5/125 µm 3,5 dB/km 2,85 km L* aLWL = 10 dB
+
Dämpfung für Kupplungselemente
aKupp Anzahl +
0,4 dB 0 Anzahl * aKupp 0 dB
Empfängerempfindlichkeit
Pe, min Pe, max
–28 dBm – 10 dBm
Empfängerempfindlichkeit
Pe, min Pe, max
–29 dBm –3 dBm
+ Die maximal in einem Stück lieferbare LWL–Leitungslänge ist abhängig vom Leitungstyp auf ca. 3 km
pro Trommel begrenzt. Große Leitungslängen müssen daher aus mehreren Teilstücken zusammenge-
setzt werden. Zur Verbindung von Teilstrecken müssen Kupplungselemente bzw. Spleiße eingesetzt
werden, die durch ihre Dämpfung die maximal erzielbare Streckenlänge reduzieren.
Empfängerempfindlichkeit
Pe, min (dBm) Pe, max (dBm)
Die maximal zulässige Anzahl von Modulen in einem redundanten optischen Ring wird durch folgende Parameter
bestimmt:
â die Übertragungsgeschwindigkeit
â dem verwendeten Fasertyp
â die eingesetzten OLM–Typen
Tabelle 3.6 beschreibt die maximal mögliche Anzahl von Modulen in einem redundanten optischen Ring.
Übertragungs–
geschwindigkeit in 980/1000 µm 200/230 µm 62,5/125 µm 62,5/125 µm
kBit/s
9,6 59 58 140 115
19,2 59 57 129 92
93,75 58 50 81 42
187,5 56 43 55 42
500 70 40 41 41
1.500 78 30 41 41
Die Angaben in der Tabelle 3.6 beziehen sich auf die Schalterstellung “Extended” (nur bei Modulen mit Glas–
LWL). Die Angaben beruhen auf der Ausnutzung der maximal möglichen Entfernungen zwischen zwei Modulen.
Werden diese Entfernungen nicht ausgenutzt, so erhöht sich die Anzahl der Module (Anhang A, siehe Kapitel 4.6).
Bitte beachten Sie, daß alle Module im Verlauf eines Ringes optisch miteinander verbunden sein müssen.
In Tabelle 2.4 sind die möglichen Streckenlängen zwischen zwei OLPs in einem optischen Einfaser–Ring vorge-
geben. Eine spezielle Berechnung der Signaldämpfung ist daher nicht erforderlich.
Es können 10 OLP und 1 OLM/P in einem optischen Einfaser–Ring betrieben werden (siehe Anhang B).
3.3 Telegrammlaufzeit
Die Systemreaktionszeit eines PROFIBUS–Netzes /1/ hängt entscheidend ab von
Die Anpassung der Busparameter an das jeweilige PROFIBUS–Netz (Projektierung) erfolgt mit Projektiersoftware
wie z. B. COM PROFIBUS oder COM ET 200.
Mit Optical Link Modulen lassen sich sehr große PROFIBUS–Netze aufbauen. Sie ermöglichen den Betrieb von
langen Lichtwellenleiterstrecken und sind sehr hoch kaskadierbar. Jeder OLM–Durchlauf führt zu einer Verzöge-
rung. Die Telegrammlaufzeit bestehend aus den Leitungslaufzeiten und den OLM–Durchlaufverzögerungen müs-
sen bei der Netzprojektierung berücksichtigt werden.
Aus den Busparametern der PROFIBUS–Norm ergibt sich die maximal zulässige Telegrammlaufzeit im Kommu-
nikationspfad zwischen zwei PROFIBUS–Teilnehmern. Zur einfacheren Handhabung wird die Telegrammlaufzeit
in eine Wegstrecke umgerechnet. Die Wegstrecke entspricht der Distanz, die ein Telegramm innerhalb dieser Zeit
zurücklegen könnte (siehe Tabelle 3.7).
+ Die Wegstrecke stellt eine ideale Übertragungsstrecke dar und ist nicht zu verwechseln mit der realen
Übertragungsstrecke (LWL oder Busleitung), die Längenbeschränkungen unterliegt.
Jede aktive Netzkomponente besitzt eine Durchlaufverzögerung, die ebenfalls in eine Wegstrecke (Laufzeitäqui-
valent) umgerechnet wird.
Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines PROFIBUS DP Mono–Master–Systems ist der Kommunikationspfad
mit der höchsten Laufzeit (Worst–Case–Pfad) zu ermitteln:
Für ein PROFIBUS DP Mono–Master–System muß der längste so ermittelte Kommunikationspfad bei Einhaltung
der in der PROFIBUS–Norm festgelegten Busparameter kleiner oder gleich der maximalen Wegstrecke gemäß
der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit sein (siehe Tabelle 3.7).
Ist dies nicht der Fall, müssen die Busparameter der Netzkonfiguration angepaßt werden (siehe 3.3.2).
Hinweise:
â Ist im Netz ein redundanter optischer Ring enthalten, so ist dieser gedanklich zu einer optischen Linie aufzu-
trennen. Hierzu wird an dem OLM, über den der Master in den redundanten Ring gelangt, die kürzere der
beiden LWL–Strecken gestrichen (siehe Bild 3. 3).
DTE
DTE DTE DTE
Master
DTE
100 m 20 m 200 m
kürzere LWL–Strecke
320 m
Im nachfolgenden Diagramm ist für PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme mit OLM die erreichbare Netzausdeh-
nung bei vorgegenbener OLM–Kaskadiertiefe und Übertragungsgeschwindigkeit dargestellt. Zulässige Netzkonfi-
gurationen gemäß den in der PROFIBUS–Norm festgelegten Busparameter befinden sich in der Fläche unterhalb
der jeweiligen Geraden.
PROFIBUS DP Mono–Master–System
17
16
15 187,5 kBit/s
14 500 kBit/s
1500 kBit/s
13
12
11
Max. Wegstrecke km
10
0
10
13
16
19
22
25
28
31
34
37
40
43
46
49
1
OLM–Kaskadiertiefe
Bild 3. 4: Zulässige PROFIBUS DP–Mono–Master–Systeme bei Einhaltung der in der PROFIBUS–Norm fest-
gelegten Busparameter
Dieser Abschnitt beschreibt, wie hohe Telegrammlaufzeiten bei der Projektierung der Busparameter kompensiert
werden können. Ursachen für hohe Laufzeiten sind große Leitungslängen bzw. große Kaskadiertiefen von aktiven
Netzkomponenten.
1. Zunächst ist der Kommunikationspfad mit der höchsten Laufzeit (Worst–Case–Pfad) zu ermitteln:
â Betrachtet werden alle Kommunikationspfade von miteinander kommunizierenden
PROFIBUS–Teilnehmern.
â Für jeden Kommunikationspfad werden die durchlaufenen Wegstrecken bestehend aus Busleitung und
Lichtwellenleiter aufsummiert. Wird dabei eine aktive Netzkomponente durchlaufen (OLM, OLP oder
Repeater), wird deren Laufzeitäquivalent gemäß der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit zur
Wegstrecke hinzuaddiert (siehe Tabelle 3.8).
â Der längste ermittelte Kommunikationspfad ist der Worst–Case–Pfad.
Hinweise:
â Ist im Netz ein redundanter optischer Ring enthalten, so ist dieser gedanklich zu einer optischen Linie
aufzutrennen. Hierzu wird an dem OLM, über den der redundante Ring betreten wird, die kürzere der
beiden LWL–Strecken gestrichen (siehe Bild 3. 4).
â Ist im Netz ein optischer Einfaserring enthalten, so ergibt sich die Wegstrecke aus dem Ringumfang des
Einfaserrings dividiert durch 2.
3. Der Busparameter “Slot Time T_slot” (Wartezeit bis Empfang) muß um die doppelte Telegrammlaufzeit (Hin–
und Rückweg) verlängert werden:
â Hierzu wird zunächst das PROFIBUS–Netz mit der Projektiersoftware (z.B. COM PROFIBUS) unter
Vernachlässigung der Telegrammlaufzeit projektiert. Hinweise zur Verwendung der Projektiersoftware
entnehmen Sie bitte deren Beschreibung.
â Zum Busparameter “Slot Time T_slot” wird die doppelte Telegrammlaufzeit (Laufzeit für Hin– und
Rückweg) hinzuaddiert und eine Neuberechnung der von der Slot Time abhängigen Busparameter
durchgeführt.
+ Die Erhöhung der Slot Time führt zu einer Vergrößerung der Reaktionszeiten im PROFIBUS–Netz.
3.3.3 Beispiel
Ein PROFIBUS DP–Netz mit einem Master und drei Slaves wird als optische Linie mit zwei OLM/S3–1300 und
zwei OLM/S4–1300 aufgebaut (ähnlich wie Bild 2. 2). Der Master befindet sich am oberen Ende des Netzes und
wird über einen OLM/S3–1300 angeschlossen. In 8 km Entfernung befindet sich ein OLM/S4–1300, an den eine
ET200U angeschlossen ist (Slave 1). 10 km von Slave 1 entfernt ist ein weiterers OLM/S4–1300 mit einer ET200B
installiert (Slave 2). Nach weiteren 10 km ist die optische Linie mit einem OLM/S3–1300 abgeschlossen, an dem
sich eine ET200M befindet (Slave 3). Das PROFIBUS–Netz wird mit der Übertragungsgeschwindigkeit 1.500
kBit/s betrieben.
Die Längen der elektrischen Anschlußleitungen zwischen Master bzw. Slave und OLM sind in diesem Beispiel in
den LWL–Längen enthalten.
Für diese Konfiguration werden ohne Berücksichtigung von OLM und LWL–Strecken von COM PROFIBUS fol-
gende Busparameter eingestellt (Funktion Projektieren–>Busparameter, Parameter einstellen):
Die Slot Time von 300 Bitzeiten wird um 2 * 216 Bitzeiten verlängert, um die Telegrammlaufzeit für Hin– und Rück-
weg in der Wartezeit bis zum Empfang zu berücksichtigen. Die neue Slot Time beträgt also 300 + 2 * 216 = 732
Bitzeiten.
Zur Eingabe der neuen Slot Time wird zunächst die Funktion Projektieren–>Busparameter angewählt. Im Aus-
wahlfeld Busprofil wird das Profil Einstellbar ausgewählt.
Über “Parameter einstellen...” gelangt man in die Maske zur benutzerspezifischen Einstellung der Busparameter.
Zuvor wird folgende Warnung ausgegeben:
Nach der Bestätigung des Warnhinweises wird die Maske zur Busparametereinstellung angezeigt. Zunächst wer-
den die anfangs ermittelten Werte im oberen Maskenbereich eingetragen und die Slot Time auf 732 Bitzeiten er-
höht. Durch Aktivierung der Berechnen–Taste werden alle abgeleiteten Busparameter neu berechnet.
Alle Angaben über Segmentlängen und Übertragungsgeschwindigkeiten beziehen sich ausschließlich auf diese
Leitungen und können nur für diese garantiert werden.
Außerdem müssen Sie die für den jeweiligen Leitungstyp zulässigen Randbedingungen wie
â die zulässigen Biegeradien für einmaliges und mehrmaliges Biegen
â den Temperaturbereich für Verlegung und Betrieb
â die maximal zulässige Zugkraft
beachten.
Tabelle 4.1 zeigt eine Übersicht über die Busleitungen für PROFIBUS und ihre mechanischen und elektrischen
Eigenschaften.
Sollten Sie eine Leitung mit Eigenschaften benötigen, die nicht durch das hier beschriebene Produktspektrum er-
füllt werden, so wenden Sie sich bitte an ihre nächstgelegene SIEMENS Niederlassung oder einen der Ansprech-
partner (Anhang C.3).
Wellenwiderstand
bei 9,6 kHz 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω
bei 38,4 kHz 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω
bei 3 bis 20 MHz 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω
Nennwert 150 Ω 150 Ω 150 Ω 150 Ω 150 Ω
Schleifenwiderstand ≤ 110 Ω /km ≤ 110 Ω /km ≤ 110 Ω /km ≤ 133 Ω /km ≤ 133 Ω /km
Schirmwiderstand ≤ 9,5 Ω /km ≤ 9,5 Ω /km ≤ 12 Ω /km ≤ 14 Ω /km ≤ 14 Ω /km
Betriebskapazität bei 1 kHz ca. 28,5 nF/km ca. 28,5 nF/km ca. 28,5 nF/km ca. 28 nF/km ca. 28 nF/km
Betriebsspannung ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V
(Effektivwert)
Leitungsart 02Y(ST)CY 02Y(ST)C2Y 02Y(ST) CY2CY 02Y(ST)C11Y 02Y(ST)C(ZG)11Y
Normbezeichnung 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0, 64/2,55–
150 KF 40 FR VI 150 SW 150 KF 40 SW 150 LI petrol 150 LI petrol
Mantel
Material PVC PE PE/PVC PUR PUR
Farbe violett schwarz schwarz petrol petrol
Durchmesser 8,0 ± 0,4 mm 8,0 ± 0,4 mm 10,2 ± 0,4 mm 3) 8,5 ± 0,4 mm 4) 9,7 ± 0,3 mm 4)
zul. Umgebungsbedingungen
– Betriebstemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C
– Transport–/Lagertemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C
– Verlegungstemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C
Biegeradien
einmaliges Biegen ≥ 75 mm ≥ 75 mm ≥ 75 mm ≥ 45 mm ≥ 50 mm
mehrmaliges Biegen ≥ 150 mm ≥ 150 mm ≥ 150 mm ≥ 65 mm 2) ≥ 80 mm 2)
max. zulässige Zugkraft 100 N 100 N 100 N 100 N 200 N
Gewicht ca. 60 kg/km 52 kg/km 85 kg/km 63 kg/km 74 kg/km
Halogenfreiheit nein ja nein ja ja
Brandverhalten flammwidrig entflammbar entflammbar flammwidrig flammwidrig
nach VDE 0472 nach VDE 0472 nach VDE 0472
T804 T804 T804
Prüfart C Prüfart B Prüfart B
Ölbeständigkeit bedingt bestän- bedingt bestän- bedingt bestän- gut beständig gut beständig
dig gegen Mine- dig gegen Mine- dig gegen Mine- gegen Mineral– gegen Mineral–
ralöle und Fette ralöle und Fette ralöle und Fette öle und Fette öle und Fette
UV–Beständigkeit nein ja ja ja ja
1)Elektrische Eigenschaften 20 °C, Prüfungen gemäß DIN 47250 Teil 4 bzw. DIN VDE 0472
2) Schleppfähige Leitungen für folgende Anforderungen:
– min. 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebenen Biegeradius und einer Beschleunigung von max. 4 m/s2
3) Kabel direkt nur über Busterminals RS 485, OLM oder Repeater anschließbar
4) Kabel ist nicht an Busanschlußstecker mit Schneid/Klemmtechnik (6ES7 972–0BA30–0XA0) anschließbar.
4.1.1 Standardbusleitung
Cu–Geflechtschirm
AI–Verbundfolie
Innenleiter, Cu–massiv
Isolierhülle aus Zell–PE
Zwickel
Die Busleitung 6XV1 830–0AH10 ist die Standardbusleitung für SIMATIC NET PROFIBUS Netze. Sie erfüllt die
Anforderungen der EN 50170, Kabeltyp A, mit massiven Cu–Adern (AWG 22).
Die Busleitung ist für die feste Verlegung im Inneren von Gebäuden bzw. in klimatisch geschützter Umgebung (In-
house–Verkabelung) konzipiert.
Die Kombination von Verdrillung der Adern, Folienschirm und Geflechtschirm macht sie besonders geeignet für
die Verlegung in einer elektromagnetisch belasteten Industrieumgebung.
Der Aufbau garantiert zusätzlich eine große Stabilität der elektrischen und mechanischen Eigenschaften im ver-
legten Zustand. Die Busleitung 6XV1 830–0AH10 ist UL–gelistet.
4.1.2 Erdverlegungskabel
Außenmantel aus PE
CU–Geflechtschirm
Isolierhülle aus Zell–PE
AI–Verbundfolie
Das Erdverlegungskabel 6GK1 830–3AH10 erfüllt die Anforderungen der EN 50170, Kabeltyp A, mit massiven
Cu–Adern (AWG 22). Der Innenaufbau entspricht dem der Standardbusleitung, die elektrischen Eigenschaften
sind gleich. Wegen seines zusätzlichen PE–Außenmantels ist das Erdkabel für eine direkte Verlegung im Erdreich
geeignet (Campus–Verkabelung).
Beim Einsatz des Erdverlegungskabels muß beachtet werden, daß es, wegen seines größeren Außendurchmes-
sers, nicht direkt mit den Busanschlußsteckern konfektioniert werden kann.
Obwohl der Außendurchmesser des Erdverlegungskabels größer ist, als der der Busleitung, sind die bei Verle-
gung und Betrieb zu beachtenden Biegeradien gleich groß wie bei der Busleitung.
Außenmantel aus PE
Cu–Geflechtschirm
AI–Verbundfolie
Innenleiter, Cu–massiv
Isolierhülle aus Zell–PE
Zwickel
Die Busleitung mit PE–Mantel 6XV1 830–0BH10 entspricht der Spezifikation nach EN 50170, Kabeltyp A, mit
massiven Cu–Adern (AWG 22). Sie ist für die feste Verlegung im Innern von Gebäuden (Inhouse–Verkabelung)
konzipiert. Der innere Aufbau der Leitung (Adern, Zwickel, Schirmung) ist identisch mit dem der Standardbuslei-
tung, das Mantel–Material Polyethylen (PE) bietet gegenüber der Standardbusleitung folgende veränderte Eigen-
schaften:
â das Material ist halogenfrei
â eine verbesserte Abriebfestigkeit
â Öl– und Schmiermittelbeständigkeit gemäß VDE 0472 Teil 803, Prüfart B
â Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â das Mantelmaterial ist brennbar
Die Busleitung mit PE–Mantel ist besonders für den Einsatz in der Nahrungs– und Genußmittelindustrie geeignet.
4.1.4 Schleppleitung
Die Schleppleitung 6XV1 830–3BH10 entspricht bis auf den größeren Schleifenwiderstand der Spezifikation nach
EN 50170 Kabeltyp A, mit Innenleitern aus Cu–Litze (ca. AWG24 – 19/36).
Im Gegensatz zur Standardbusleitung sind bei der Schleppleitung die Adern aus Cu–Litzen aufgebaut. In Verbin-
dung mit der besonderen Kombination von Geflecht–, Folienschirm, Vließfolien und dem Mantelmaterial Polyure-
than wird ein Höchstmaß an Flexibilität und eine hohe Konstanz der elektrischen Eigenschaften erreicht.
Die Schleppleitung ist ausgelegt für mindestens 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebenen Biegeradius und
bei einer maximalen Beschleunigung von 4 m/s2 und daher besonders gut geeignet für die Verlegung in Schlepp-
ketten.
+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.
Wegen des größeren Schleifenwiderstandes sind bei niedrigen Übertragungsgeschwindigkeiten nur etwas gerin-
gere Segmentlängen zulässig (siehe Tabelle 3.1). Für Übertragungsgeschwindigkeiten ≥ 500 kBit/s ist die
Schleppleitung gleichwertig mit der Standardbusleitung.
+ Die Litzenadern dürfen nur mit Hilfe von Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verschraubt wer-
den.
Der Busanschlußstecker mit Schneid– Klemm–Anschlußtechnik (6ES7 972–0BA30–0XA0) ist nicht
anschließbar.
Cu–Geflechtschirm
Isolierhülle aus Zell–PE
AI–Verbundfolie
Vließfolie
Die Busleitung für Girlandenaufhängung 6XV1 830–3CH10 entspricht bis auf den größeren Schleifenwiderstand
der Spezifikation nach EN 50170, Kabeltyp A, mit Innenleitern aus Cu–Litze (ca. AWG24 – 19/36).
Der Innenaufbau ist weitgehend identisch mit dem der Schleppleitung. Durch die Einfügung einer zusätzlichen
Lage aus Polyamid–Fäden ist dieses Kabel für die freie Aufhängung zwischen zwei Befestigungspunkten geeig–
net.
Gegenüber der Standardbusleitung hat die Busleitung für Girlandenaufhängung folgende veränderte Eigenschaf-
ten:
â das Mantelmaterial ist halogenfrei (Polyurethan, PUR)
â eine sehr gute Abriebfestigkeit
â eine gute Beständigkeit gegen Mineralöle und Fette
â eine sehr gute Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â kleine Biegeradien, sowohl für die Verlegung als auch im Betrieb
â eine größere Zugfestigkeit durch eine Lage aus Polyamid–Fäden (das Kabel kann frei hängend
installiert werden)
â aufgrund des geringeren Cu–Querschnittes der Innenleiter sind der Schleifenwiderstand und die
HF–Dämpfung etwas größer
â das Mantelmaterial ist flammwidrig.
Die Busleitung für Girlandenaufhängung ist ausgelegt für mindestens 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebe-
nen Biegeradius und bei einer maximalen Beschleunigung von 4 m/s2.
+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.
Montagebeispiel:
Stopper 110 mm
ca. 1,5 m
Stopper
Wegen des größeren Schleifenwiderstandes sind bei niedrigen Übertragungsgeschwindigkeiten nur etwas gerin-
gere Segmentlängen zulässig (siehe Tabelle 3.1). Für Übertragungsgeschwindigkeiten ≥ 500 kBit/s ist die Schlep-
pleitung gleichwertig mit der Standardbusleitung.
Wegen des größeren Außendurchmessers ist die Busleitung für Girlandenaufhängung nicht direkt mit den Busan-
schlußsteckern konfektionierbar.
+ Die Litzenadern dürfen nur mit Hilfe von Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verschraubt wer-
den.
Das Busterminal RS 485 dient zum Anschluß von Datenendgeräten (DTE) mit RS 485–Schnittstelle an die
Busleitung. Es enthält
â 6 Reihenklemmen für Drähte mit Querschnitten ≤ 1,5 mm2 für den Anschluß der ankommenden und
abgehenden Busleitung und, falls erforderlich, der Schutzerde ( PE = Protective Earth)
â verschraubbare Schellen für die Schirmkontaktierung
â einen Schalter (“Bus terminated”), um ein elektrisches Segment am Ende mit dem Wellenwiderstand
abschließen zu können
â eine Stichleitung (Länge wahlweise 1,5 m oder 3 m konfektioniert), mit einem 9poligen Sub–D–Stecker zum
direkten Anschluß an einem Datenendgerät.
Der Sub–D–Stecker wird auf die Sub–D–Buchse des Datenendgerätes gesteckt und zur mechanischen
Sicherung einseitig verschraubt. Bei zugeschaltetem Leitungsabschluß (Schalterstellung “Bus terminated”)
benötigt das Busterminal RS 485 vom DTE einen Strom von max. 5 mA bei einer Versorgungsspannung von 5 V
zwischen den Stiften 5 und 6 des Steckers.
Das Busterminal RS 485 mit aufgesetzter PG–Schnittstelle (siehe Bild 4. 9) enthält auf der Frontplatte eine
zusätzliche 9–polige Sub–D–Buchse für den Anschluß z. B. eines Programmiergerätes mittels einer
PROFIBUS–Steckleitung 830–1. Die Kontaktbelegung ist identisch mit der nach Tabelle 4.2.
+ Die SIMATIC NET PROFIBUS Busterminals RS 485 sind nur für Übertragungsgeschwindigkeiten
≤ 1,5 MBit/s geeignet.
Die Busterminals RS 485 können auf drei Arten mechanisch montiert werden:
â durch Aufschnappen auf eine 35 mm–Standard–Hutschiene nach DIN EN50022–35x7,5
â durch Verschrauben mit einer Montageplatte. Die Befestigung erfolgt über je eine verzinnte
Zylinderkopfschraube. Das Bohrschema für die Schraubbefestigung zeigt das Bild 4. 10.
50 mm
42,5 mm
Gewinde M4 oder
Durchgangsbohrung
4,2 mm 67,3 mm
50 mm
+ Bitte beachten Sie, daß der Montageort des Busterminals RS 485 für Wartungs– und Montagearbeiten
auch während des Betriebes zugänglich sein muß.
Für den Anschluß der Busleitung sind folgende Schritte erforderlich (siehe Bild 4. 11):
3 Trennen Sie die Busleitung an der Stelle auf, an der das Busterminal eingefügt werden soll.
3 Längen Sie den Außenmantel auf eine Länge von ca. 33 mm ab. Achten Sie darauf, daß beim Abmanteln der
Geflechtschirm nicht beschädigt wird.
3 Kürzen Sie den Geflechtschirm und den Folienschirm auf eine Länge von ca. 12 mm (der Folienschirm darf
auch etwas überstehen) und die beiden Zwickel auf eine Länge von ca. 10 mm.
3 Befestigen Sie die Busleitung so am Terminal, daß der Geflechtschirm blank unter der Kabelschelle aufliegt.
3 Verschrauben Sie die Aderenden mit den entsprechenden Klemmen (bei Adern mit Litzenleitern müssen die
Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verwendet werden ).
3 Befindet sich das Busterminal am Ende eines Segmentes, so muß der eingebaute Leitungsabschluß zuge-
schaltet werden (Stellung des Drehschalters: Bus terminated).
+ Die Schirmschellen dienen nur zur Kontaktierung der Schirme und sind nicht für eine Zugentlastung
geeignet. Die Busleitungen müssen daher möglichst nahe bei den Busterminals RS 485 zur
mechanischen Zugentlastung zusätzlich abgefangen werden.
+ Gleiche Adern (grün bzw. rot) sind jeweils am gleichen Anschluß A bzw. B bei allen Busterminals (und
generell allen Busanschlüssen) eines Segmentes einheitlich anzuschließen.
10 mm
11 mm
Zwickel ca. 10 mm
überstehen lassen
12 mm
Geflechtschirm über Leitungs-
mantel zurückstülpen
Bild 4. 11: Vorbereiten der Busleitung(en) für den Anschluß am Busterminal RS 485
4.2.3 Erdungsmaßnahmen
Wird das Busterminal RS 485 auf einer Hutschiene montiert (siehe Bild 4. 12), so ist die Schirmschelle über eine
interne Feder großflächig leitend mit der Hutschiene kontaktiert. Für eine Verbindung der Leitungsschirme mit der
Ortserde reicht daher eine (möglichst kurze) Verbindung zwischen der Hutschiene und der Ortsserde (siehe auch
Anhang D).
PE PE PE PE PE PE PE PE
A B A B A B A B A B A B A B A B
ÑÑ ÑÑ ÑÑ Ñ
ÑÑ ÑÑ ÑÑ Ñ
Erdungsschiene ÑÑ Erdungsschiene ÑÑ ÑÑ Ñ
ÑÑ Erdungsschiene
ÑÑ
Schirmabfangschine
+ Erdungsschiene und Ortserde müßen mit einem Cu–Leiter mit ≥ 6 mm2 auf kürzestem Wege miteinan-
der verbunden werden.
+ Die Hutschiene muß eine elektrisch gut leitende Oberfläche haben (z.B. verzinnt).
+ Bei einer Wandmontage der Busterminals ist mindestens ein PE–Anschluß mit der Ortserde zu
verbinden. Diese Verbindung sollte möglichst kurz sein.
Umgebungsbedingungen:
Betriebstemperatur 0 bis 55 °C
Lager–/Transporttemperatur –25 bis 70 °C
Relative Feuchte F nach DIN 40040 15% bis 95%
bei 25 °C ohne Betauung
Konstruktiver Aufbau
Maße (B x H x T) in mm RS 485 50 x 135 x 47
RS 485/PG 50 x 135 x 52
Gewicht RS 485, RS 485/PG ca. 310 g
(inkl. 1,5 m Stichleitung)
4.3 Busanschlußstecker
Mit Hilfe der Busanschlußstecker für SIMATIC NET PROFIBUS können
â Endteilnehmer (DTEs) mit einer elektrischen Schnittstelle nach EN 50170 direkt mit den SIMATIC NET PRO-
FIBUS–Leitungen verbunden werden
â elektrische Segmente oder DTEs an den Kanal 1 der Optical Link Module (OLM) angeschlossen werden
â Endteilnehmer (DTEs) oder PGs an den Repeater angeschlossen werden.
Optimiert für die anschließbaren Geräte sind die in Tabelle 4.4 aufgelisteten Ausführungen der Busanschlußstek-
ker lieferbar:
Technische Merkmale
Kabelabgang senkrecht einstellbar 30° geneigt axial
0° oder 30°
geeignet für Übertragungs- 9,6 kBit/s ..12 MBit/s 9,6 kBit/s ..12 MBit/s 9,6 kBit/s ..1,5 MBit/s 9,6 kBit/s ..12 MBit/s
geschwindigkeiten
Abschlußwiderstand integriert, zuschalt- integriert, zuschalt- ––––––––– integriert, zuschalt-
bar bar bar
Versorgungsspannung DC 4,75 V .. 5,25 V DC 4,75 V .. 5,25 V ––––––––– DC 4,75 V .. 5,25 V
Stromaufnahme 5 mA 5 mA ––––––––– 5 mA
Zul. Umgebungsbedin-
gungen
Betriebstemperatur 0 °C bis +60 °C 0 °C bis +55 °C 0 °C bis +60 °C 0 °C bis +55 °C
Transport–/Lagertemperatur –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +70 °C
rel. Feuchte max. 75% bei max. 75% bei max. 75% bei max. 95% bei
+25 °C +25 °C +25 °C +25 °C
Schutzart IP20 IP20 IP20 IP20
Konstruktiver Aufbau
• Abmessungen in mm 15,8 x 54 x 34 15,8 x 54 x 34 15 x 58 x 34 15 x 57 x 39
(H x L x B) Abgang senkrecht
15,8 x 62 x 39
Abgang schräg
• Gewicht ca. 40 g ca. 40 g ca. 30 g ca. 100 g
anschließbare Leitungen
Außendurchmesser 7,3 – 8,7 mm 7,3 – 8,5 mm 7,3 – 8,7 mm 7,6 –8,9 mm
Adernquerschnitt 0,14 – 1,5 mm2 0,14 – 1,5 mm2 nur massive Adern 0,14 – 1,5 mm2
mit 0,60 – 0,68 mm
∅ anschließbar
+ Die beiden Klemmenpaare in den Busanschlußsteckern für die Signaladern A und B sind gleichwer-
tig.
Bei zugeschaltetem Leitungsabschluß (nur an Segmentenden zulässig) muß ein Klemmenpaar unbe-
schaltet bleiben!
Die Busanschlußstecker benötigen für den störungsfreien Betrieb eines Segmentes bei zugeschalte-
tem Leitungsabschluß die 5V–Versorgungsspannung vom DTE. Das DTE muß daher eingeschaltet
und der Stecker gesteckt und verschraubt sein.
+ Gleiche Adern (grün bzw. rot) sind jeweils am gleichen Anschluß A bzw. B bei allen Busanschlußstek-
kern eines Segmentes einheitlich anzuschließen.
Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem Kabelabgang
(Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA10–0XA0 bzw. 6ES7 0BB10–0XA0) beachten müssen:
â Präparieren Sie die Leitungsenden entsprechend den Maßen in Bild 4. 13.
- Entfernen Sie den Leitungsmantel auf eine Länge von 22,5 mm vom Leitungsende (der Geflechtschirm
darf dabei nicht verletzt werden)
- Kürzen Sie den Geflechtschirm, Folienschirm und Zwickel auf eine Länge von 7,5 mm
- Isolieren Sie die Aderenden um 6 mm ab.
â Öffnen Sie das Gehäuse des Busanschlußsteckers. indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und entfernen
Sie den Deckel.
â Legen Sie die Adern A und B in den Schraub–Klemmenblock ein und verschrauben Sie beide Adern (ver-
wenden Sie bei Litzenadern Aderendhülsen mit 0,25 mm2 nach DIN 46228)
â Drücken Sie die Leitungsmäntel zwischen die entsprechenden Klemmstege. Dadurch werden die Leitungen
fixiert.
â Achten Sie darauf, daß der Leitungsschirm blank unter der Schirmschelle aufliegt.
â Achten Sie darauf, daß die Stützelemente und Vließfolien (z.B. bei der Schleppleitung) die Schirmfolie nicht
bedecken.
â Schrauben Sie das Gehäuse zu.
â Schalten Sie bei den Busanschlußsteckern an den Segmentenden den Leitungsabschluß zu.
6 mm
9 mm
7,5 mm
Bild 4. 13: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem
Kabelabgang
Der Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA20–0XA0 bzw. 6ES7
972–0BB20–0XA0) kann entweder mit senkrechtem oder mit um 30° gegen die Senkrechte geneigtem Kabelab-
gang betrieben werden.
â Öffnen Sie das Gehäuse des Busanschlußsteckers, indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und den Deckel
nach oben klappen.
â Lösen Sie den Klemmscharnierdeckel.
â Der Busanschlußstecker mit einstellbarem Kabelabgang wird mit schräg eingestelltem Kabelabgang ausge-
liefert. Wenn der Kabelabgang aus dem Gehäuse senkrecht sein soll, dann
- lösen Sie die linke Schraube am Klemmscharnier.
- heben Sie das Klemmscharnier leicht an.
- drehen Sie das Klemmscharnier nach innen.
- ziehen Sie zum Befestigen des Klemmscharniers die linke Schraube wieder fest.
â Legen Sie die Adern A und B in den Schraubklemmblock (bei Litzenadern verwenden Sie Aderendhülsen mit
0,25 mm2 nach DIN 46228) Durch Abwinkeln der abisolierten Aderenden wird die Montage erleichtert.
â Legen Sie die Busleitungen in die Klemmscharniere.
â Schrauben sie die Adern in den Schraubklemmen fest.
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Klappen Sie den Deckel des Busanschlußsteckers zu und verschrauben Sie das Gehäuse wieder.
â Schalten Sie bei den beiden Busanschlußsteckern an den Segmentenden den Leitungsabschluß zu.
A B A B A B A B
4 mm 4,3 mm 3,3 mm
3 mm
3 mm 3 mm
3 mm 3 mm
Bild 4. 14: Konfektionierung der Leitungsenden für den Busanschlußstecker mit senkrechtem Kabelabgang
B B B
B A
A A A 5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm
5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm
7 mm 10 mm 12 mm
6 mm 10 mm 12 mm 5 mm 6,3 mm
3 mm 3 mm 3 mm 3 mm
Bild 4. 15: Konfektionierung der Leitungsenden für den Busanschlußstecker mit schrägem Kabelabgang
Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit 30° –Kabelabgang (Best.–Nr. 6ES7 972–0BA30–0XA0)
beachten müssen:
+ Der Busanschlußstecker mit 30° –Kabelabgang ist nicht geeignet für Leitungen mit Litzenadern (z.B.
Schleppleitung, Busleitung für Girlandenaufhängung).
A B A B
35 mm 36 mm
29 mm
27 mm
3 +2 mm 3 +2 mm
Kabel 1 Kabel 2
Bild 4. 16: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit 30° – Kabelab-
gang
â Längen Sie die Busleitungen gemäß den Angaben in Bild 4. 16 ab. Beachten Sie dabei sowohl die unter-
schiedlichen Maße für die einzelnen Adern, als auch für die beiden Leitungen. Die Aderenden werden nicht
abisoliert.
â Öffnen Sie das Gehäuse, indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und entfernen Sie den Deckel.
â Drücken Sie die Busleitungen in die Zugentlastung. Der Kabelschirm muß dabei blank auf der Metallführung
liegen.
â Legen Sie die Adern in die Führungen über die Schneidklemmen.
â Drücken Sie die Adern mit dem Daumen leicht in die Schneidklemmen.
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Schrauben Sie den Deckel wieder fest.
Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabelabgang (Best.–Nr. 6GK1 500–0EA00) be-
achten müssen:
â Isolieren Sie die beiden Leitungsenden gemäß Bild 4. 17
A B
ca. 6 mm
10 mm
7,5 mm
Bild 4. 17: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabel-
abgang
â Lösen Sie die Verschraubung des Gehäuses und nehmen Sie den Deckel ab.
â Führen Sie die Adern in die entsprechenden Klemmen der Schraub–Klemmblöcke ein.
â Drücken Sie die Kabelmäntel zwischen die beiden Klemmstege.
â Achten Sie darauf, daß die Kabelschirme blank auf der Metallführung aufliegen.
â Verschrauben Sie die Aderenden in den Schraubklemmen (Verwenden Sie bei Litzenadern Aderendhülsen
mit 0,25 mm2 nach DIN 46228).
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Setzen Sie den Gehäusedeckel auf und verschrauben sie ihn.
â Schalten Sie bei den Busanschlußsteckern an einem Segmentende den Leitungsabschluß zu.
4.4 Leitungsverbindungen
Das Erdverlegungskabel und die Busleitung für Girlandenaufhängung lassen sich nicht direkt mit Busanschluß-
steckern konfektionieren, da die Manteldurchmesser zu groß sind. Folgende Möglichkeiten gibt es für die Verbin-
dung mit Netzkomponenten:
â Beim Erdverlegungskabel kann der PE–Außenmantel entfernt werden, die innere Leitung ist dann wie die
Standard–Busleitung konfektionierbar. Es muß auf jeden Fall eine zusätzliche Zugentlastung über den Au-
ßenmantel, unabhängig vom Stecker, durchgeführt werden.
â Beide Leitungen können an den Anschlüssen, bei denen die Schirmkontaktierung über eine Schirmabfang-
schelle und der Aderanschluß über Klemmblöcke erfolgt, angeschlossen werden (z. B. Busterminal, Repea-
ter, Kanal 2 des OLM).
Muß die Verbindung der beiden unterschiedlichen Leitungen/Kabel innerhalb einer Strecke ohne Busanschlußele-
ment erfolgen, so müssen folgende Randbedingungen beachtet werden:
â die Länge der Unterbrechung des Schirmes muß möglichst kurz sein (ideal sind handelsübliche Steckverbin-
der mit metallischen Gehäusen, die eine Rundumschirmung der Verbindung sicherstellen).
â der Querschnitt des Geflechtschirmes der Leitungen/Kabel darf in der Steckverbindung nicht reduziert wer-
den.
â die zulässigen Leitungsdurchmesser für die Steckverbinder müssen beachtet werden (evtl. unterschiedlich
große Kabelabgänge).
â die Kombination Buchse und Stecker sollte an einem metallischen Flansch montiert werden. Dieser Flansch
ist mit einer möglichst kurzen Leitung (Querschnitt ≥ 6 mm2 ) mit der Ortserde zu verbinden (Berührungs-
schutz gegen mögliche verschleppte Fremdspannungen).
â bei der Verbindung zwischen Erdverlegungskabel und Standard–Busleitung empfiehlt sich die Umsetzung
der Querschnitte am Grobschutz gegen Überspannungen (siehe Anhang D).
5 RS 485–Repeater
Regeln
+ Klemme M5.2 der Stromversorgung (siehe Tabelle 5.3,À ) dient als Bezugsmasse für Signalmessun-
gen im Störfall und darf nicht verdrahtet werden.
Technische Daten
Technische Daten
Spannungsversorgung
– Nennspannung DC 24 V
– Welligkeit DC 18 V bis DC 30 V
Stromaufnahme bei Nennspannung
– ohne Verbraucher an PG/OP-Buchse 100 mA
– Verbraucher an PG/OP-Buchse (5 V/90 mA) 130 mA
– Verbraucher an PG/OP-Buchse (24 V/100 mA) 200 mA
Potentialtrennung ja, AC 500 V
Redundanzbetrieb nein
Übertragungsgeschwindigkeit 9,6 kBit/s bis 12 MBit/s
Schutzart IP 20
Maße B H T (in mm) 45 128 67
Gewicht (incl. Verpackung) 350 g
Prinzipschaltbild
Segment 1 Segment 2
A1 A2
Logik
B1 B2
A1 A2
B1 B2
PG/OP- 5V 1M 5V 1M
Buchse
24V 24V
L+ (24 V) L+ (24 V)
M M
A1
B1 PE
5V M 5.2
M5 V
Überblick
Das folgende Kapitel zeigt Ihnen, in welchen Konfigurationen Sie den RS 485–Repeater betreiben können:
â Segment 1 und Segment 2 am RS 485–Repeater abgeschlossen
â Segment 1 am RS 485–Repeater abgeschlossen und Segment 2 am RS 485–Repeater durchgeschleift
â Segment 2 am RS 485–Repeater abgeschlossen und Segment 1 am RS 485–Repeater durchgeschleift
â Segment 1 und Segment 2 am RS 485–Repeater durchgeschleift
Abschlußwiderstand zu–/abschalten
Abschlußwiderstand Abschlußwiderstand
zugeschaltet: ausgeschaltet:
Das Bild 5. 3 zeigt Ihnen, wie Sie den RS 485–Repeater an die Enden zwischen zwei Segmente schalten:
Segment 1
Segment 1 Abschlußwiderstand
Bussegment 1
zuschalten!
R
Segment 2
Abschlußwiderstand
Bussegment 2
zuschalten!
Segment 2
Das Bild 5. 4 zeigt Ihnen die Kopplung zweier Segmente über einen RS 485–Repeater, wobei ein Segment durch-
geschleift wird:
Segment 1 Segment 1
Abschlußwiderstand
Bussegment 1
zuschalten!
Segment 2
Abschlußwiderstand
Bussegment 2
nicht zuschalten!
Segment 2
Das Bild 5. 5 zeigt die Kopplung zweier Segmente über eine RS 485–Repeater, wobei jede Busleitung am Repea-
ter duchgeschleift wird:
Segment 1
Segment 1
Abschlußwiderstand
Bussegment 1
nicht zuschalten!
R
Abschlußwiderstand
Bussegment 2
Segment 2 nicht zuschalten!
Segment 2
Überblick
oder
â auf einer Normprofilschiene (DIN EN 500 22–35x7,5)
Um den RS 485-Repeater auf einer Profilschiene für S7-300 zu montieren, muß zuerst der Schieber auf der Rück-
seite des RS 485-Repeaters entfernt werden (siehe Bild 5. 6):
1. Führen Sie einen Schraubendreher unter den Absatz des Rastelements (1) und
2. Bewegen Sie den Schraubendreher zur Baugruppenrückseite (2). Halten Sie diese Stellung!
3. Bewegen Sie mit der freien Hand den Schieber nach oben bis zum Anschlag und entnehmen Sie den Schie-
ber (3).
4. Hängen Sie den RS 485-Repeater in die Profilschiene für S7-300 ein (4).
6. Schrauben Sie die Befestigungsschraube mit einem Drehmoment von 80 bis 110 Ncm fest (6).
Rückseite: Vorderseite:
4
2
1
1 2
Um den RS 485-Repeater auf Normprofilschiene montieren zu könnnen, muß sich der Schieber auf der Rückseite
des RS 485-Repeaters befinden:
1. Drücken Sie mit dem Schraubendreher den Schieber an der Unterseite des RS 485-Repeaters nach unten
und
2. schwenken Sie den RS 485-Repeater aus der Normprofilschiene nach oben heraus.
Erdfreier Betrieb
Durch den erdfreien Betrieb des RS 485–Repeaters können Sie Bussegmente potentialgetrennt betreiben.
Bild 5. 8 zeigt die Änderung der Potentialverhältnisse durch Einsatz des RS 485-Repeaters.
Signale erdfrei
Signale erdgebunden
Leitungstyp
Verwenden Sie zum Anschluß der DC 24 V-Versorgungsleitung flexible Leitungen mit einem Querschnitt von 0,25
mm2 bis 2,5 mm2 (AWG 26 bis 14). Setzen Sie für den Leitungsquerschnitt geeignete Aderendhülsen ein.
Stromversorgung anschließen
2. Schließen Sie die Leitung an die Klemmen ”L+”, ”M” und ”PE” an.
Das Schirmgeflecht muß dabei auf das Kabel umgestülpt werden. Nur so kann später die Schirmschelle als
Zugentlastung und als Schirmabfangelement dienen.
8,5 16 10 16 16 10
ÎÎÎ ÎÎÎ
ÎÎÎ ÎÎÎ
ÎÎÎ 8,5
Schließen Sie gleiche Adern (grün/rot für PROFIBUS–Leitung) am gleichen Anschluß A oder B an (also z. B.
Anschluß A immer mit grünem Draht verbinden und Anschluß B immer mit rotem Draht).
4. Drehen Sie die Schirmschellen fest, so daß der Schirm blank unter der Schirmschelle aufliegt.
6.1 Lichtwellenleiter
Bei Lichtwellenleitern (LWL) erfolgt die Datenübertragung durch die Modulation elektromagnetischer Wellen im
Bereich des sichtbaren und unsichtbaren Lichtes. Als Material werden hochwertige Plastik– (Kunststoff–) und
Glasfasern eingesetzt.
Im folgenden werden nur die von SIMATIC NET für PROFIBUS vorgesehenen LWL beschrieben. Die verschiede-
nen LWL–Typen ermöglichen an die Betriebs– und Umgebungsbedingungen angepaßte Lösungen für die Verbin-
dung der Komponenten untereinander.
Technologisch bedingt lassen sich mit LWL nur Punkt–zu–Punkt–Verbindungen aufbauen, d.h. ein Sender ist mit
nur einem Empfänger verbunden. Für eine Duplex–Übertragung zwischen zwei Teilnehmern sind dementspre-
chend zwei Fasern (eine für jede Übertragungsrichtung) erforderlich.
Mit den optischen Komponenten für PROFIBUS lassen sich Linien–, Stern– und Ringstrukturen realisieren.
6.1.1 Plastik–LWL
Plastik–Lichtwellenleiter werden zur Verbindung von Optical Link Modulen mit Anschlüssen für Plastik–Lichtwel-
lenleiter (OLM/P) und Optical Link Plugs (OLP) eingesetzt. Sie sind unter bestimmten Voraussetzungen eine preis-
günstige Alternative zu den herkömmlichen Glas–Lichtwellenleitern.
Tabelle 6.1 zeigt eine Auflistung der für den PROFIBUS erhältlichen Plastik–LWL mit ihren wesentlichen Eigen-
schaften.
Die Plastik LWL sind sowohl als Meterware, als auch einseitig oder beidseitig mit Steckern konfektioniert, erhält-
lich.
Kerndurchmesser 980 µm
Kernmaterial Polymethylmethacrylat
Kern
Cladding
Mantel
0,98 mm
4,4 mm
1 mm
2,2 mm
Simplex–Ader Duplex–Ader
Die Simplex–Ader 2,2 mm ∅ ist eine einfache, robuste Plastik–LWL–Ader. Aufgrund des großen Kerndurchmes-
sers ist sie problemlos ohne Spezialwerkzeuge konfektionierbar (siehe Anhang E). Die Adern sind nicht für die
Verlegung in mechanisch stark beanspruchter Umgebung geeignet. Ihr hauptsächliches Anwendungsgebiet ist die
Verbindung von OLPs untereinander und deren Anschluß an OLMs.
Die Duplex–Ader 2.2 mm ∅ besteht aus zwei Simplex–Adern, deren Mäntel miteinander verschweißt sind. Für die
Konfektionierung der Steckverbinder lassen sich die Adern einfach voneinander trennen.
Die Simplex–Ader ist als Meterware und als BFOC Pigtail Set 2x50 m, einseitig mit einem BFOC–Stecker konfek-
tioniert, erhältlich.
Kern
Cladding
Mantel, grau
Kevlarfäden
Außenmantel, rot
0,98 mm
7,4 mm
1 mm
2,2 mm
2,4 mm
3,6 mm
Simplex–Leitung Zwillingsleitung
Die Simplex–Leitung 3,6 mm ∅ enthält die gleiche optische Faser wie die Adern. Durch die zusätzliche Lage aus
Kevlarfäden und den zusätzlichen Außenmantel aus PVC ist die Simplex–Leitung auch für die Verlegung in me-
chanisch beanspruchter Umgebung sowie in Kabelkanälen geeignet. Die Konfektionierung der Leitung mit Stek-
kern ist einfach durchzuführen (siehe Anhang E).
Die Zwillingsleitung 3,6 mm ∅ besteht aus zwei Simplex–Leitungen, deren Außenmäntel durch einen kleinen
PVC–Steg miteinander verbunden sind. Die Konstruktion erlaubt eine einfache Auftrennung der Zwillingsleitung in
zwei Simplex–Leitungen für die Konfektionierung der Enden.
Beide Leitungen sind sowohl als Meterware, als auch fertig mit BFOC–Steckern konfektioniert lieferbar. Die Be-
stellnummern entnehmen Sie bitte dem Katalog IK10.
Haupteinsatzgebiet der Leitungen ist die Verbindung von OLM/P3 und OLM/P4 auch über größere Entfernungen.
6.1.2 Glas–LWL
Bei den Lichtwellenleitern mit Glasfasern wird bei PROFIBUS vorzugsweise die Gradientenfaser mit einem Kern
62,5/125 µm verwendet. Je nach Wellenlänge der Sender lassen sich mit diesen Glas–LWL Übertragungsstrek-
ken bis zu einigen Kilometern aufbauen (mit den OLM/Sx–1300 sind Segmentlängen bis zu 10 km möglich).
Standardleitung Schleppleitung
Bestell–Nr.: (Meterware) 6XV1 820–5AH10 6XV1 820–6AH10
Leitungsart (Normbezeichnung) AT–VYY AT–W11Y (ZN)
2G62,5/125 11Y2G62,5/125
3,1B200+0,8F600F 3,1B200+0,8F600F
Fasertyp Multimode–Gradientenfaser 62,5 / 125 µm
Dämpfung bei 850 nm ≤ 3,1 dB/km
Dämpfung bei 1300 nm ≤ 0,8 dB/km
modale Bandbreite bei 850 nm ≥ 200 MHz*km
modale Bandbreite bei 1300 nm ≥ 600 MHz*km
Anzahl der Fasern 2
Leitungsaufbau aufteilbare Außenleitung
Vollader Hohlader, gefüllt
Materialien
Grundelement PVC, grau PUR, schwarz
Zugentlastung Kevlargarne und getränkte Glas- Aramidgarne
garne
Außenmantel der Leitung PVC, schwarz PUR, schwarz
Zugentlastung –––– GFK–Zentralelement, Aramidgarne
mechanische Abmessungen
Grundelement (3,5 ± 0,2) mm (3,5 ± 0,2) mm
Leitung (6,3 x 9,8) ± 0,4 mm 13,5 ± 0,4 mm
(Außendurchmesser)
Gewicht ca. 65 kg/km ca. 135 kg/km
zulässige Zugkraft ≤ 500 N (kurzzeitig) ≤ 2000 N (kurzzeitig)
≤ 1000 N (dauernd)
Biegeradien ≥ 100 mm ≥ 150 mm
nur über die flache Seite max. 100.000 Biegezyklen
zulässige Umgebungstemperaturen
Verlegung und Montage – 5 °C bis +50 °C – 5 °C bis +50 °C
im Betrieb –25 °C bis +60 °C –30 °C bis +60 °C
Lagerung –25 °C bis +70 °C –30 °C bis +70 °C
Besonderheiten
Brandverhalten flammwidrig
gem. DIN VDE 0472 –
Teil 804, Prüfart B
Halogenfreiheit nein ja
Die PROFIBUS Glas–LWL Standardleitung (Bild 6. 3) ist eine hochwertige Duplex–Leitung, die sowohl für den Ein-
satz im Innen–, als auch im Außenbereich geeignet ist.
Die Konfektionierung der beiden Adern mit den BFOC–Steckern ist mit Spezialwerkzeug vor Ort möglich, sollte
aber von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden (siehe Anhang E).
Die Bestellnummern und den Längenschlüssel entnehmen Sie bitte dem aktuellen Katalog IK10.
Bitte beachten Sie, daß der angegebene Biegeradius nur für Biegungen um die “flache” Seite gilt. Biegungen über
die schmale Seite (hochkant) sind generell zu vermeiden, da sie zu Stauchungen bzw. Streckdehnungen inner-
halb der Leitung führen können.
5 Ader
Die PROFIBUS Glas–LWL–Schleppleitung (Bild 6. 4) wurde für den speziellen Einsatzfall der zwangsweisen Be-
wegungsführung entwickelt, wie z. B. dauernd bewegte Maschinenteile (Schleppketten). Sie ist mechanisch aus-
gelegt für 100.000 Biegezyklen um ± 90° (bei dem spezifizierten Mindestradius). Die Schleppleitung kann sowohl
im Innen– als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Aufgrund ihres runden Querschnittes ist sie problemlos
verlegbar. Sie ist aus halogenfreiem Material aufgebaut.
Die Bestellnummern und den Längenschlüssel entnehmen Sie bitte dem aktuellen Katalog IK10.
1 Außenmantel
2 Aramidgarne
3 Vlies/Verseilung
4 Blindelement
5 Stützelement
6 Innenmantel
7 Aramidgarne
8 Ader
+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.
6.1.3 Sonderleitungen
Zusätzlich zu den im SIMATIC NET Katalog enthaltenen LWL–Leitungen gibt es eine Fülle von Sonderleitungen
und Montagezubehör. Es würde den Umfang des Katalogs und dieses Handbuchs sprengen, alle Ausführungen
aufzunehmen.
In den technischen Daten der optischen PROFIBUS Komponenten von Siemens ist spezifiziert, mit welchen LWL–
Fasertypen diese verbunden werden können.
Bei Glas–LWL wird die Faser mit 62,5 µm Kerndurchmesser als Standard verwendet, bei Plastik–LWL ein Kern-
durchmesser mit 980 µm.
+ Beachten Sie, daß beim Einsatz von Fasern mit anderen Kerndurchmessern bzw. Dämpfungseigen-
schaften als den im SIMATIC NET Katalog genannten Fasertypen sich die überbrückbaren Entfernun-
gen ändern.
Sollten Sie LWL–Leitungen für besondere Einsatzzwecke benötigen, fragen Sie bitte Ihren Siemens–Ansprech-
partner (siehe Anhang C.3).
6.2 LWL–Steckverbinder
Die Plastik–LWL sind problemlos konfektionierbar. Es gibt folgende Ausführungsformen von Steckverbindern:
Simplex–Stecker
Mit jedem Optical Link Plug (OLP) werden zwei Stück Simplex–Stecker ausgeliefert. Die Simplex–Stecker werden
zur Verbindung von OLPs in einem optischen Einfaserring benötigt. Die Simplex–Stecker lassen sich ohne spe-
zielle Hilfsmittel problemlos montieren (siehe Anhang E). Simplex–Stecker sind nicht einzeln bestellbar.
+ Die Simplex–Stecker enthalten keine Zugentlastung. Die Simplex–Leitungen sind daher bei größeren
freien Längen zwischen zwei Modulen möglichst nahe bei der Schnittstelle entsprechend mechanisch
zu sichern!
BFOC–Stecker
Mit jedem OLM/P3 werden 2 Stück BFOC–Stecker, mit jedem OLM/P4 4 Stück BFOC–Stecker ausgeliefert. Der
BFOC–Stecker ermöglicht präzise LWL–Verbindungen. Die Konstruktion des BFOC–Steckers ermöglicht es die
Zugentlastung von Leitungen zu nutzen. Sie ist unentbehrlich für den Aufbau längerer LWL–Verbindungen z.B.
zwischen verschiedenen OLM/P. Die BFOC–Steckverbinder sind auch separat beziehbar.
Bild 6. 7: BFOC–Stecker mit Zubehör (Crimphülsen und Knickschutztüllen), für Leitung und Ader
Duplex–Stecker
Der HP–Duplex–Stecker wird nur in Verbindung mit der vorkonfektionierten Duplex–Ader 2,2 mm ∅ BFOC/HP–
Duplex eingesetzt. Die Ader ist für die Verbindung von integrierten LWL–Schnittstellen mit Bausteinen vom Typ
OLM/P gedacht.
+ Die HP–Duplex–Stecker enthalten keine Zugentlastung. Die Duplex–Leitung ist daher möglichst nahe
bei der integrierten Schnittstelle entsprechend mechanisch zu sichern.
+ Staubschutz der Sende– und Empfangselemente erst unmittelbar vor Herstellen der Verbindung ent-
fernen.
Bei PROFIBUS werden nur BFOC–Steckverbinder für Glas–LWL eingesetzt. SIMATIC NET bietet vorkonfektio-
nierte Leitungen an.
+ Steckverbinder für Glas–LWL sollten nur von geschultem Personal konfektioniert werden. Bei fach-
kundiger Montage ermöglichen sie eine sehr geringe Einfügungsdämpfung und eine hohe Reprodu-
zierbarkeit des Wertes auch nach mehreren Steckzyklen.
Um auch mit ungeschultem Personal Glas–LWL einsetzen zu können, werden die Glas–LWL auch fertig mit vier
BFOC–Steckern konfektioniert angeboten.
Für eine Konfektionierung vor Ort sind die Steckverbinder separat beziehbar.
Die Bestelldaten entnehmen Sie bitte dem aktuellen SIMATIC NET Katalog IK10.
System
CH 1 CH 2
CH 3 CH 4
CH 1
A
CH 2
B
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chaine édition. Veuillez nous faire part de vos sugges- l'enregistrement d'un modèle d'utilité.
tions.
Nous nous réservons le droit de modifier les caracté- Copyright © Siemens AG 1995
ristiques techniques. All Rights Reserved
Bestellnummern Hinweis
SINEC L2 OLM/P3 6GK1 502-3AA10 Die in dieser Beschreibung enthaltenen Angaben
SINEC L2 OLM/P4 6GK1 502-4AA10 beziehen sich auf SINEC L2 OLM Ausgabestand 2
(Bestellnummern 6GK1 502- … 10).
SINEC L2 OLM/S3 6GK1 502-3AB10
SINEC L2 OLM/S4 6GK1 502-4AB10 Bei Modulen mit Ausgabestand 1 (Bestellnummern
6GK1 502- … 00) sind Einschränkungen der hier
SINEC L2 OLM/S3-1300 6GK1 502-3AC10
beschriebenen Funktionalität zu beachten. Informa-
SINEC L2 OLM/S4-1300 6GK1 502-4AC10
tionen zu diesen Modulen finden Sie in der Beschrei-
Beschreibung und 6ZB5 530-1AF01-0BA0 bung „Optical Link Module SINEC L2FO OLM Version
Betriebsanleitung 1.0 11/94“; Bestellnummer 6ZB5 530-1AD01-0BA0.
Siemens AG
Automatisierungstechnik
Abteilung AUT 932
Postfach 48 48
90327 Nürnberg
Inhalt
1 Einführung
2 Allgemeine Funktionen
2.1 Betriebsartenunabhängige Funktionen
2.2 Betriebsartenabhängige Funktionen
3 Überblick Netztopologien
3.1 Linientopologie
3.2 Sterntopologie
3.3 Ringtopologie (Einfaserring)
3.4 Leitungsredundanz bei Punkt zu Punkt-Verbindungen
3.5 Redundanter optischer Ring (Zweifaserring)
4 Inbetriebnahme
4.1 Sicherheitshinweise
4.2 Allgemeines zur Inbetriebnahme
4.3 Ändern der Betriebsart
4.4 Einschalten der Redundanzfunktion
4.5 Zuschalten einer Abschlußwiderstandskombination
4.6 Einstellen der Netzausdehnung
4.7 Erhöhen der optischen Sendeleistung
4.8 Installieren
4.9 Inbetriebnehmen bei Nutzung der Inbetriebnahmehilfe
4.10 Erweitern von bestehenden Netzsegmenten (OLM Ausgabestand 1)
5 LED-Anzeigen
7 Technische Daten
8 Anhang
A Maximale Anzahl von Modulen in einem optischen Ring
B Elektrische Parameter der RS 485-Busleitungen
C Literaturhinweise
Wir weisen darauf hin, daß der Inhalt dieser Betriebs- Wir weisen außerdem darauf hin, daß aus Gründen
anleitung nicht Teil einer früheren oder bestehenden der Übersichtlichkeit in dieser Betriebsanleitung nicht
Vereinbarung, Zusage oder eines Rechtsverhältnisses jede nur erdenkliche Problemstellung im Zusammen-
ist oder diese abändern soll. Sämtliche Verpflichtun- hang mit dem Einsatz dieses Gerätes beschrieben
gen von Siemens ergeben sich aus dem jeweiligen werden kann. Sollten Sie weitere Informationen
Kaufvertrag, der auch die vollständige und allein benötigen oder sollten besondere Probleme auftreten,
gültige Gewährleistungsregel enthält. Diese vertrag- die in der Betriebsanleitung nicht ausführlich genug
lichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch behandelt werden, können Sie die erforderliche Aus-
die Ausführungen dieser Betriebsanleitung weder kunft über die örtliche Siemens-Niederlassung anfor-
erweitert noch beschränkt. dern.
1 Einführung
Die SINEC L2 Optical Link Module Der Kanal 1 ist als 9polige Sub-D-Buchse (female), der
©
Kanal 2 als 2poliger Klemmblock mit Schirmschelle
OLM/P3,
©
ausgeführt.
OLM/P4,
©
Die Lichtwellenleiter werden über BFOC / 2,5 Buchsen
OLM/S3,
©
angeschlossen.
OLM/S4,
©
Fünf mehrfarbige Leuchtdioden signalisieren den
OLM/S3-1300 und
©
aktuellen Betriebszustand und eventuelle Betriebs-
OLM/S4-1300
störungen.
sind zum Einsatz in optischen PROFIBUS Feldbusnet-
zen vorgesehen. Sie ermöglichen die Umsetzung von
elektrischen PROFIBUS Schnittstellen (RS 485-Pegel)
Betriebsspannungs-
in optische PROFIBUS Schnittstellen und umgekehrt. versorgung
5poliger Klemmblock
CH 3
CH 2
CH 4
schelle
einem Sender- und Empfängerteil bestehen.
Die Tabellen 1 und 2 zeigen die verschiedenen
Anschlußmöglichkeiten der Module und die maximal
Kanal 3 Kanal 4
möglichen Reichweiten der einzelnen Kanäle. optisch, optisch,
BFOC/2,5 BFOC/2,5
Buchse Buchse
Die Betriebsspannungsversorgung erfolgt durch 24 V
Gleichspannung. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit
ist eine redundante Betriebsspannungsversorgung Abb. 1: Optical Link Module OLM/P4; OLM/S4 mit Lage der
möglich. LED-Anzeigen und der einzelnen Kanäle.
Über einen Meldekontakt (Relais mit potentialfreien Der Einsatz eines passiven, optischen PROFIBUS
Kontakten) sind verschiedene Störungsfälle der Sternkopplers wird nicht unterstützt.
Module zum Beispiel an eine Zentrale signalisierbar.
Der mechanische Aufbau besteht aus einem kompak-
Übertragungs- Leitung Typ A Leitung Typ B
ten, stabilen Metallgehäuse, welches wahlweise auf
rate in kBit/s in m in m
einer Hutschiene oder auf einer beliebigen, ebenen
Unterlage montierbar ist. 9,6 1 200 1 200
19,2 1 200 1 200
Im Standardanwendungsfall sind bei der Inbetrieb- 93,75 1 200 1 200
nahme keine Einstellarbeiten notwendig. Bei Sonder- 187,5 1 000 600
anwendungen erfolgt die Konfiguration auf Ihre spe- 500,0 400 200
ziellen Einsatzzwecke mit maximal sechs, von außen 1500,0 200 –
leicht zugänglichen, Schiebeschaltern.
Tabelle 2: Maximal mögliche Länge der RS 485-Bussegmente
Die SINEC L2 Optical Link Module entsprechen der an Kanal 1 und 2 (laut PROFIBUS-DP und DIN 19 245). Die
Norm DIN 19 245 Teil 1 sowie der von der PROFIBUS- elektrischen Parameter der beiden möglichen Leitungstypen
Nutzerorganisation PNO herausgegebenen techni- sind im Anhang aufgeführt.
schen Richtlinie „Optische Übertragungstechnik für
PROFIBUS“.
2 Allgemeine Funktionen
Signalregenerierung
Die SINEC L2 Optical Link Module regenerieren die
Signalform und Amplitude der empfangenen Daten.
Ein Modul sendet Inbetriebnahmehilfe-Impulse in Inbetriebnahme und Kontrolle der optischen Strecken
einen segmentierten Kanal. Durch diese, regelmäßig dennoch möglich.
zu empfangenden, Lichtimpulse wird dem Partner-
Erkennt ein optischer Empfänger mindestens 5 Sekun-
modul die Funktionstüchtigkeit der optischen Strecke
den lang kein Licht, sendet der dazugehörige optische
signalisiert (bei Bruch von einer einzelnen Faser eines
Sender einen kurzen Lichtimpuls. Die Kanal LED des
Duplex LWL-Kabels) und eine Segmentierung durch
Partnermoduls leuchtet bei einem intakten LWL-Kabel
das Partnermodul verhindert.
dadurch kurz auf. Diese Inbetriebnahmehilfe-Impulse
Die Segmentierung wird automatisch aufgehoben, werden intern unterdrückt und nicht an die anderen
sobald der optische Empfänger wieder einen Licht- Kanäle weitergegeben.
impuls erkennt.
Inbetriebnahmehilfe
Sind an ein Feldbusnetz während der Installations-
phase noch keine Endgeräte angeschlossen, ist eine
3 Überblick Netztopologien
Mit den SINEC L2 Optical Link Modulen sind alle in oder mehrerer elektrischer RS 485-Bussegmente mit
der PNO-Richtlinie „Optische Übertragungstechnik diesen Netztopologien möglich.
für PROFIBUS“ vorgesehenen Netztopologien
Ist im Störungsfall – z. B. Bruch eines LWL-Kabels – eine
realisierbar:
hohe Ausfallsicherheit des Feldbusnetzes erforderlich,
© Punkt zu Punkt-Verbindung kann durch eine redundante Netzkonfiguration die Ver-
© Linientopologie fügbarkeit des Netzes erhöht werden.
© Ringtopologie (Einfaserring) Folgende redundante Netztopologien sind möglich:
© Sterntopologie © Leitungsredundanz bei Punkt zu
Auch Kombinationen aus diesen Grundtypen sind Punkt-Verbindungen,
möglich. Ebenso ist eine beliebige Kombination eines © Redundanter optischer Ring.
3.1 Linientopologie
LWL-Kabel
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
S E S E S E S E S E S E
Die einzelnen Optical Link Module sind paarweise (Betriebsart 0) ist eine Überwachung der einzelnen
durch Duplex LWL miteinander verbunden. LWL-Strecke durch die beiden, daran angeschlosse-
nen Optical Link Module möglich.
Am Anfang und am Ende einer Linie genügen Optical
Link Module mit einem optischen Kanal, dazwischen Fällt ein Optical Link Modul aus oder bricht ein LWL-
sind Optical Link Module mit zwei optischen Kanälen Kabel, zerfällt das Gesamtnetz in zwei Teilnetze. Inner-
notwendig. An jedem Optical Link Modul sind einzelne halb dieser Teilnetze ist ein störungsfreier Betrieb
Endgeräte oder vollständige PROFIBUS-Segmente mit dennoch möglich.
maximal 31 Teilnehmern über die elektrischen Kanäle
Sind einzelne Punkt zu Punkt-Verbindungen aufzu-
mit RS 485- Schnittstellen anschließbar.
bauen, so kann dies mit zwei Optical Link Modulen
Der Vorteil dieser Topologie liegt in der Möglichkeit, mit jeweils einem optischen Kanal erfolgen.
große Strecken zu überbrücken. Durch Echofunktionen
3.2 Sterntopologie
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
OLM OLM OLM OLM
S E S E S E S E S E
E S
Kanal 3 E S
Kanal 3
OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e) Endgerät(e)/
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)
RS 485-Busleitung
LWL-Kabel
Mehrere Optical Link Module sind zu einem aktiven Mit Hilfe der Echofunktion (Betriebsart 0) ist eine Über-
PROFIBUS Sternkoppler zusammengefaßt. An diesen wachung der LWL-Strecke durch die beiden ange-
sind weitere Optical Link Module über Duplex LWL- schlossenen Optical Link Module gegeben.
Kabel angeschlossen. Die Optical Link Module des Auch wenn nur eine Übertragungsrichtung ausfällt,
Sternkopplers sind untereinander über einen der führt die mit der Überwachung gekoppelte Segmen-
elektrischen Kanäle verbunden. Die weiteren elek- tierungsfunktion zum sicheren Abtrennen der gesam-
trischen Kanäle in dieser Netzstruktur stehen zum ten Verbindung vom Netz. In einer Sterntopologie ist
Anschluß von Endgeräten oder RS 485-Segmenten damit lediglich das Endgerät an der gestörten Strecke
zur Verfügung. vom Netz abgekoppelt, im übrigen Netz ist weiterhin
ein störungsfreier Betrieb gewährleistet.
Für den Aufbau eines aktiven PROFIBUS Sternkopplers
sind Optical Link Module mit einem oder zwei optischen Zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Gesamtnetzes ist
Kanälen einsetzbar. eine redundante Betriebsspannungsversorgung (siehe
Für den Anschluß eines Endgerätes oder eines RS 485- Kapitel 4.8, Anschließen der Betriebsspannungs-
Bussegmentes an den aktiven Sternkoppler genügen versorgung) des aktiven PROFIBUS Sternkopplers
Optical Link Module mit einem optischen Kanal. empfehlenswert.
E S
Kanal 3 E S
Kanal 3
OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)
RS 485-Busleitung
LWL-Kabel
Die SINEC L2 Optical Link Module sind durch einzelne Aus diesem Verfahren ergibt sich bei einer Ringunter-
LWL-Kabel miteinander verbunden. Es genügen brechung – im Unterschied zu dem im Kapitel 2.2
Optical Link Module mit einem optischen Kanal. An beschriebenen Echoüberwachungsfehler – ein speziel-
jedem elektrischen Kanal ist wahlweise ein Endgerät les Fehlersignalisierungsbild!
oder ein RS 485-Bussegment anschließbar. Jedes sendende Optical Link Modul stellt aufgrund
des ausbleibenden Echosignals allgemein eine Unter-
Diese Topologie ist nur bei aktivierten Überwachungs-
brechung des Gesamtringes fest und zeigt dies durch
funktionen (Betriebsart 0) möglich, da die Datenfluß-
die rote LED „CH3“ an. In einem Netz mit aktiven End-
steuerung im Ring durch die Echofunktionen erfolgt.
geräten werden deshalb in der Regel mehrere Module
Ein zu sendendes Telegramm wird vom Optical Link einen Fehler signalisieren, was die Lokalisierung der
Modul in den optischen Ring eingespeist, durchläuft Bruchstelle erschwert. Eindeutig ist dagegen die Aus-
den Ring vollständig und wird von demselben Modul wertung des Meldekontaktes, der nur bei den Modu-
als Echo wieder empfangen und vom Ring genom- len anspricht, deren optischer Empfänger direkt an
men. der unterbrochenen Strecke angeschlossen ist.
E S
Kanal 3 E S
Kanal 3
OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 3
Kanal 1
Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)
RS 485-Busleitung
LWL-Kabel
Unterbindet man die Einspeisung von Telegrammen Anfang und am Ende einer so erzeugten Linie sind
in den Ring, spricht die LED „CH3“ ebenfalls eindeu- jeweils zwei benachbarte Module miteinander zu ver-
tig nur an diesem Modul an. binden. Somit sind einzelne, „überlange“ LWL-Teil-
strecken (zum Beispiel Rückweg zum Schließen einer
Bei einer Ringunterbrechung ist die Kommunikation
Linientopologie zu einem Ring) vermeidbar.
aller Teilnehmer im Ring gestört.
Der Aufbau der Einfaser-Ringtopologie ist verhältnis- Sie aktivieren die optische Einfaser-Ringtopologie
mäßig einfach und preiswert. durch folgende DIL-Schalterstellungen:
Hinweis: Alle Module im Verlauf eines Ringes müs- © Betriebsart 0
sen über LWL-Kabel miteinander verbunden sein. © Redundanzfunktion ausgeschaltet.
Ergeben sich beim Aufbau einer Einfaser-Ringtopolo-
gie in der Praxis durch zu lange LWL-Teilstrecken Pro-
bleme, so kann die Verkabelung auch wie in Abbil-
dung 5 ausgeführt werden.
Hierbei ist, räumlich gesehen, jedes Modul mit dem
übernächsten Modul miteinander zu verbinden. Am
Endgerät(e)/ Endgerät(e)/
Bussegment(e) Bussegment(e)
Diese Netztopologie findet bei einer „optischen“ Ver-
bindung von mehreren Endgeräten oder RS 485-Seg-
menten Anwendung. Durch den Einsatz einer redun-
danten Punkt zu Punkt-Verbindung mit zwei Optical
Link Modulen OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4-1300 ist
eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet.
Bei Bedarf sind mehrere redundante Punkt zu Punkt-
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
E S E S E S E S E S E S E S E S
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/
Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e)
RS 485-Busleitung
LWL-Kabel
Diese Netztopologie stellt eine Sonderform der Linien- Die maximale LWL-Kabellänge zwischen zwei benach-
topologie dar. Durch „Schließen” der optischen Linie barten Optical Link Modulen ist von der eingesetzten
wird eine hohe Betriebssicherheit des Netzes erzielt. Übertragungsrate abhängig (siehe Tabelle 4).
Ein redundanter optischer Ring ist mit Optical Link
Ergeben sich beim Aufbau von einem redundanten
Modulen OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4-1300 aufbau-
optischen Ring in der Praxis durch zu lange LWL-
bar.
Teilstrecken Probleme, so kann die Verkabelung auch
Der Ausfall eines LWL-Kabels zwischen zwei Optical wie in Abbildung 8 ausgeführt werden.
Link Modulen hat keine Auswirkung auf die Verfüg- Hierbei ist, räumlich gesehen, jedes Modul mit dem
barkeit des Netzes. Fällt dagegen ein Optical Link übernächsten Modul miteinander zu verbinden. Am
Modul aus, so ist nur das direkt am Modul ange- Anfang und am Ende einer so erzeugten Linie sind
schlossene Endgerät oder RS 485-Segment gestört. jeweils zwei benachbarte Module miteinander zu ver-
Die Module erkennen anhand fehlender Lichtimpulse binden. Somit sind einzelne, „überlange“ LWL-Teil-
den Totalausfall einer optischen Strecke und segmen- strecken vermeidbar.
tieren den entsprechenden Übertragungsweg. Diese
Für einen störungsfreien Betrieb muß der in der
Störung wird durch rotes Aufleuchten der LEDs
PROFIBUS-Norm DIN 19 245 beschriebene Parameter
„CH3“ oder „CH4“ und Ansprechen des Meldekon-
TSDR bei allen Endgeräten auf einen Wert ≥ 11 einge-
taktes signalisiert. Nach der Behebung einer Störung
stellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist jedoch bei
heben die Module die Segmentierung wieder selb-
Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu
ständig auf.
überprüfen. Wie eine Einstellungsänderung vorge- Sie aktivieren einen redundanten optischen Ring
nommen wird, ist den Herstellerunterlagen zum ange- durch folgende DIL-Schalterstellungen:
schlossenen Endgerät zu entnehmen. © Betriebsart 0,
Hinweis: Alle Module im Verlauf eines Ringes müs- © Redundanzfunktion eingeschaltet.
sen über LWL-Kabel miteinander verbunden sein.
E S E S
Kanal 3 Kanal 4 E S E S
Kanal 3 Kanal 4
OLM
E S E S
E S E S
OLM
Kanal 3 Kanal 4 E S E S
Kanal 3 Kanal 4
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 3 Kanal 4
Kanal 1
Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 1
Kanal 2
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)
RS 485-Busleitung
LWL-Kabel
4 Inbetriebnahme
4.1 Sicherheitshinweise
Verwenden Sie die SINEC L2 Optical Link Module Schließen Sie die Optical Link Module niemals an
nur wie in der vorliegenden Form der „Beschrei- Netzspannung 110 V - 240 V an.
bung und Betriebsanleitung“ vorgesehen.
Wählen Sie den Montageort so, daß die in den
Beachten Sie insbesondere alle Warnungen und
Technischen Daten angegebenen klimatischen
sicherheitsrelevanten Hinweise.
Grenzwerte eingehalten werden.
Betreiben Sie die Optical Link Module nur mit
einer Sicherheitskleinspannung nach
IEC 950/EN 60 950/VDE 0805 von maximal +32 V
(typ. +24 V).
Beachten Sie die elektrischen Grenzwerte beim
anschließen von Spannung an die Meldekontakte.
Die angeschlossene Spannung muß ebenfalls
einer Sicherheitskleinspannung nach IEC 950/
EN 60 950/ VDE 0805 entsprechen.
Hinweise zur CE-Kennzeichnung © Sorgen Sie für sicheren und großflächigen Kontakt
des Schirms der RS 485-Busleitung mit der Schirm-
Die Optical Link Module stimmen mit den schelle des Optical Link Moduls (nur Kanal 2).
Vorschriften folgender „Europäischer Richt- © Verschrauben Sie den Befestigungsflansch beider
linie“ sowie den dort aufgeführten harmoni- Klemmblöcke.
sierten europäischen Normen (EN) überein:
89/336/EWG Richtlinie des Rates zur Angleichung Die EU-Konformitätserklärungen werden gemäß der
der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über obengenannten EU-Richtlinie für die zuständigen
die elektromagnetische Verträglichkeit (geändert Behörden zur Verfügung gehalten bei:
durch RL 91/263/EWG; 92/31/EWG und 93/68/EWG)
Siemens Aktiengesellschaft
Bereich Automatisierungstechnik
Voraussetzung für die Einhaltung der nach dieser Industrielle Kommunikation SINEC (AUT93)
Vorschrift geforderten EMV-Grenzwerte (siehe Tech- Postfach 4848
nische Daten), ist das Beachten der vorliegenden D-90327 Nürnberg
„Beschreibung und Betriebsanleitung“, insbesondere
die Einhaltung der in Kapitel „4.8 Installieren“ ange-
gebenen Installationsvorschriften! Die Module erfüllen folgende Anforderungen:
© Sorgen Sie für eine ausreichende Erdung der Einsatzbereich Anforderungen an
Optical Link Module, indem Sie die Hutschiene oder Störaussendung Störfestigkeit
Montageplatte niederohmig und niederinduktiv mit
der Ortserde verbinden. Industrie EN 50081-2: 1993 EN 50082-2: 1995
Wohnbereich EN 50081-1: 1993 EN 50082-1: 1992
© Verwenden Sie als RS 485-Busleitung nur
geschirmte und verdrillte Zweidraht-Leitungen.
Meldekontakte. M
Fault
F2
Hinweis: Alternativ zu der hier aufgeführten Reihen-
folge der Inbetriebnahme können Sie das in Kapitel 4.9 L2+ +24 V *
Standardbetriebsart; Betriebsart 0
Verwenden Sie diese Betriebsart, wenn Sie aus- S6 Echo senden: ja
S5
schließlich SINEC L2 Optical Link Module optisch mit- S4 Echo überwachen: ja
S3 Echo unterdrücken: ja
einander verbinden. Dies gilt für alle vorgestellten S2
Netztopologien. Diese Betriebsart ist werkseitig einge- S1 Segmentierung: ja
0 1
stellt.
(werkseitig eingestellt)
Durch die Echofunktionen werden die, an das Optical
Link Modul angeschlossenen, LWL-Kabel ständig auf
Unterbrechung überprüft.
Betriebsart 1
Zur Verbindung eines SINEC L2 Optical Link Moduls S6 Echo senden: nein
S5
mit einer anderen LWL-Netzkomponente gemäß S4 Echo überwachen: nein
PROFIBUS-Richtline (optisch/elektrischer Umsetzer, S3
S2
Echo unterdrücken: nein
z. B. SINEC L2 Sternkoppler AS 501 oder optisches S1 Segmentierung: nein
0 1
Busterminal PF/SF), welches kein Echo sendet und
kein Echo erwartet oder verträgt.
Eine LWL-Kabelüberwachung und eine Segmen-
tierung erfolgt nicht.
S4
RPD 390 Ω
Masse
Hinweis: Wenn Sie Kanal 1 verwenden, müssen Sie
diesen bei Bedarf extern mit einer Widerstandskom-
bination versehen.
Abb. 10: Zuschalten von Abschluß- und Pull-Up/Pull-Down-
Widerständen an Kanal 2. Die angegebenen Widerstands-
werte sind für eine Typ A Busleitung optimiert (s. Anhang B).
Abhängig von der Länge der LWL-Kabel, der Anzahl Übertragungs- Standard Extended
der Module und der zu übertragenden Datenrate ist rate in kBit/s (S5 = 0) (S5 = 1)
zwischen den Netzausdehnungen „Standard“ und 9,6 l + 30 n ≤ 1 800 1800 < l + 30 n ≤ 4 620
„Extended“ zu wählen. Dies erfolgt durch Umschalten 19,2 l + 15 n ≤ 900 900 < l + 15 n ≤ 2 310
93,75 l + 3,2 n ≤ 191 191 < l + 3,2 n ≤ 491
von Schiebeschalter S5. Je nach Modultyp und Netz- 187,5 l + 1,6 n ≤ 95 95 < l + 1,6 n ≤ 245
topologie sind folgende Einstellungen erforderlich: 500,0 l + 0,6 n ≤ 48 48 < l + 0,6 n ≤ 92
1500,0 l + 0,2 n ≤ 22 22 < l + 0,2 n ≤ 30
© Linien- und Sterntopologie
n = Anzahl der Optical Link Module in einem Ring
l = Summe der Länge aller LWL-Teilstrecken in km
– Wählen Sie immer die Einstellung „Standard“
mit der Ausnahme Tabelle 5: Tabelle zur Berechnung der Schalterstellung von
– bei Optical Link Modulen OLM/S3-1300, DIL-Schalter S5 in Abhängigkeit der Übertragungsrate. Liegt
OLM/S4-1300 und einer Entfernung zwischen der errechnete Wert über dem angegebenen Wertebereich,
zwei Modulen von über 10,8 km sowie einer ist das Netz mit den gewählten Parametern nicht realisierbar.
Übertragungsrate von 1 500 kBit/s wählen Sie
die Einstellung „Extended“
© Ringtopologie:
– Wählen Sie bei bis zu 16 Modulen im Ring
die Einstellung „Standard“ Netzausdehnung S6
S5
– Ab 17 Modulen im Ring ist die Einstellung laut Standard S4
S3
Tabelle 5 zu berechnen. (werkseitig eingestellt) S2
S1
0 1
Hinweise:
– Bei Optical Link Modulen OLM/P3 und OLM/P4 ent- Netzausdehnung S6
S5
fällt diese Einstellung. Extended S4
S3
– Stellen Sie bei der Ringtopologie alle Module auf S2
die gleiche Netzausdehnungseinstellung. S1
0 1
– Beachten Sie die Anforderungen an die LWL-Kabel-
längen nach Tabelle 1, 3 und 4.
M Schieben Sie zum Umschalten den Schiebeschalter
S5 (Dist. = Distance) mit einem spitzen Gegenstand
in die entsprechende Stellung.
Beispiel
Annahme:
– Ringtopologie (Einfaserring)
– 26 Stück OLM/S3
– 38,5 km LWL-Kabellänge
– Übertragungsrate 500 kBit/s
48 < l + 0,6 n < 92
48 < 54,1 < 92
➝ S5 = 1
Bei Bedarf ist die optische Sendeleistung der SINEC Sendeleistung „Standard“ S6 S6
S5 S5
L2 Optical Link Module für Kunststoff-LWL OLM/P3 S4 S4
Überbrückbare
und OLM/P4 separat voneinander erhöhbar. S3 S3
Entfernung 0 – 50 m S2 S2
S1 S1
Verwenden Sie die erhöhte Sendeleistung nur für 0 1 0 1
zu überbrückende Entfernungen zwischen 50 und (werkseitig eingestellt)
Kanal 3 Kanal 4
80 Metern.
Eine an das Optical Link Modul angeschlossene andere
LWL-Netzkomponente gemäß PROFIBUS-Richtline
Erhöhte Sendeleistung S6 S6
(optisch/elektrischer Umsetzer) kann mit dieser Ein- S5 S5
„High“
stellung übersteuert werden. S4
S3
S4
S3
Überbrückbare S2 S2
© Beim SINEC L2 Optical Link Modul mit drei Kanälen Entfernung 50 – 80 m S1 S1
0 1 0 1
OLM/P3 hat der Schiebeschalter S6 keine Funktion.
Kanal 3 Kanal 4
4.8 Installieren
Anschließen der optischen Busleitungen M Verbinden Sie die einzelnen Optical Link Module
durch ein Duplex LWL-Kabel mit BFOC/2,5 Steckver-
bindern. Verwenden Sie bei Einfaser-Ringtopologie
entsprechend ein Simplex LWL-Kabel.
M Achten Sie darauf, daß jeweils ein optischer Ein-
gang a und ein optischer Ausgang J miteinander
verbunden sind („Überkreuz-Verbindung“).
Auf der unteren Frontplatte sind die zusammen-
gehörigen BFOC Buchsen eines Kanals markiert.
M Sorgen Sie für eine ausreichende Zugentlastung
der LWL-Kabel, und beachten Sie die minimalen
J Biegeradien der LWL-Kabel.
CH 3 M Verschließen Sie nicht belegte BFOC-Buchsen mit
I den mitgelieferten Schutzkappen. Einfallendes Umge-
bungslicht kann das Netz, insbesondere bei hoher
Umgebungshelligkeit, stören.
Eindringender Staub kann die optischen Komponen-
J ten unbrauchbar machen.
M Beachten Sie die maximale Länge der LWL-Kabel
CH 4
sowie die möglichen Fasertypen, die in der Tabelle 1
I und in den Technischen Daten angegeben sind.
Abb. 11: Ansicht der Modulunterseite mit den optischen Berücksichtigen Sie beim
Kanälen 3 und 4
– Erweitern eines redundanten optischen Ringes um
ein Optical Link Modul
– Austauschen eines Optical Link Moduls in einem
redundanten optischen Ring
folgende Anschlußreihenfolge, um einen störungs-
freien Datenverkehr zwischen den PROFIBUS-Teil-
nehmern zu gewährleisten:
M Schließen Sie zunächst nur ein Duplex LWL-Kabel
an einen beliebigen optischen Kanal an.
M Schalten Sie das Modul, je nach Art der gewählten
Spannungsversorgung, durch Aufstecken des
5poligen Klemmblockes oder des 9poligen Sub-D
Steckers ein.
M Warten Sie, bis die System-LED grün leuchtet
(Übertragungsgeschwindigkeit erkannt).
M Schließen Sie jetzt das zweite Duplex LWL-Kabel an.
Montieren der Optical Link Module Die SINEC L2 Optical Link Module sind entweder auf
einer 35 mm Hutschiene nach DIN EN 50 022 oder
direkt auf einer ebenen Unterlage montierbar.
Verriegelungs-
Montieren auf eine Hutschiene
schieber M Hängen Sie die oberen Rasthaken des Moduls in
die Hutschiene ein und drücken Sie die Unterseite,
wie in der Abbildung 12 gezeigt, auf die Schiene bis
sie hörbar einrastet.
M Die Demontage erfolgt durch Zug am Verriegelungs-
Abb. 12: Montage eines Moduls auf einer Standardhutschiene schieber nach unten.
Ø 3 mm
(z. B. M 3 x 40).
M Sorgen Sie für eine zuverlässige elektrische Verbin-
dung zwischen Modulgehäuse und Montageplatte.
Ø 3 mm
Unterlegen Sie die Schraubenköpfe mit Zahnscheiben
Zahnscheibe um die vorhandene Lackierung zu durchstoßen.
Kanal 1
Masse / 5 Kanal 1 ist als 9poliger Sub-D Steckverbinder aus-
9 / frei
frei / 4 geführt. Die Pinbelegung entspricht der PROFIBUS
8 / RxD/TxD –N Normbelegung. An Pin 5 und 6 steht ein kurzschluß-
RxD/TxD –P / 3
7 / + 24 V Eingang
Masse / 2
fester 5 Volt Ausgang zur Versorgung von externen
6 / + 5 V Ausgang Pull-Up/Pull-Down Widerständen zur Verfügung.
Masse / 1
Schirm M Schließen Sie zum Anschluß eines Endgerätes eine
Steckleitung, beidseitig mit 9poligen Sub-D Steckern
(male) konfektioniert an. Länge max. 5 m (keine
Abb. 14: Kanal 1 – Anschlußbelegung Sub-D-Steckverbinder Abschlußwiderstandskombination erforderlich).
M Schließen Sie zum Anschluß eines RS 485-Busseg-
mentes einen Busanschlußstecker an. (Durchschleifen
der RS 485-Busleitung). Befindet sich das Modul am
Anfang oder am Ende eines Bussegmentes, so ist eine
externe Abschlußwiderstandskombination anzuschlie-
ßen. (Busanschlußstecker mit integrierter zuschaltba-
rer Abschlußwiderstandskombination verwenden).
Kanal 2
Kanal 2 ist als 2poliger Klemmblock ausgeführt.
Befestigungs
flansch M Schließen Sie die RS 485-Busleitung wie in der Abbil-
A / RxD/TxD –N dung 15 gezeigt an den Klemmblock an. Achten Sie
B / RxD/TxD –P auf eine gute elektrische Verbindung zwischen dem
Schirmgeflecht und der Schirmschelle. Schlagen Sie
@ÀÀ@À@À@À@À@À@À@
À@ À@
Anschließen der Betriebsspannungsversorgung M Versorgen Sie das Optical Link Modul nur mit
einer stabilisierten Sicherheitskleinspannung nach
IEC 950 / EN 60 950 / VDE 0805 von maximal +32 V
L1+ / +24 V (typ. +24 V). Diese ist wahlweise über den 9poligen
F1
Sub-D Steckverbinder oder über den 5poligen
Klemmblock auf der Moduloberseite einspeisbar. Die
M/ einzelnen Versorgungsmöglichkeiten sind elektrisch
F2 entkoppelt.
M Pinbelegung Sub-D Steckverbinder: Pin 2 (m)
L2+ / +24 V*
und Pin 7 (+24 V); Anschlußbelegung Klemmblock:
Befestigungs- L1+/+24 V und M / m.
flansch M Zur Erhöhung der Betriebssicherheit kann das
Optical Link Modul redundant über die Klemmen
Abb. 16: Betriebsspannungsversorgung – Anschlußbele- L2+/+24 V* und M / m versorgt werden. Bei Ausfall der
gung 5poliger Klemmblock regulären Versorgungsspannung schaltet das Modul
automatisch auf die redundante Betriebsspannungs-
versorgung. Eine Lastverteilung zwischen den ein-
zelnen Versorgungsmöglichkeiten findet nicht statt.
M Fixieren Sie den Klemmblock durch Verschrauben
des Befestigungsflansches.
L2+ / +24 V*
Die an das Relais angeschlossene Spannung muß
ebenfalls einer Sicherheitskleinspannung nach
Befestigungs- IEC 950/EN 60 950/ VDE 0805 entsprechen.
flansch
M Anschlußbelegung 5poliger Klemmblock : Klemme leitungen der Meldekontakte. Insbesondere wenn Sie
F1 und F2. mit Spannungen arbeiten die größer als 32 Volt sind.
M Bitte achten Sie unbedingt auf die korrekte Anschluß- Eine Fehlbelegung kann zu einer Zerstörung der
belegung des 5poligen Klemmblocks. Sorgen Sie für Optical Link Module führen.
eine ausreichende elektrische Isolierung der Anschluß-
Beachten Sie bei allen Arbeitsschritten die vorge- M Wenn alle LWL-Kabel fehlerfrei angeschlossen sind:
nannten Informationen aus Kapitel 4.8 . Schließen Sie zwei PROFIBUS-Stationen an das
PROFIBUS-Netz an (bei PROFIBUS-DP: Mindestens
M Montieren Sie die Optical Link Module. eine Masterstation anschließen).
M Schließen Sie die Versorgungsspannung an. © Die „System“ LEDs an allen Modulen wechseln
© Die System LED blinkt rot. Übertragungsrate von rot blinkend auf grünes Dauerlicht. Übertra-
noch nicht erkannt. gungsrate erkannt.
M Für alle LWL-Strecken: Schließen Sie die LWL- Ist nur ein einziger aktiver PROFIBUS-Teilnehmer
Kabel zum Partnermodul an und überprüfen Sie die angeschlossen, der nur Token-Nachrichten an sich
Funktionsfähigkeit an den Kanal-LEDs. selbst sendet, kommt es zu Fehleranzeigen der
© Die LEDs „CH3 / CH4“ leuchten in Abständen von LEDs „CH3 / CH4“.
5 Sekunden auf. Sie zeigen an, daß Inbetriebnahme- M Schließen sie jetzt alle anderen Endgeräte und
hilfe-Impulse empfangen werden und die LWL- RS 485-Bussegmente an und verdrahten Sie bei
Kabel funktionstüchtig sind. Bedarf die Meldekontakte.
© Bestehende Linien-, Stern- und Einfaserring-Netz- nahme: Der bestehende Ring verfügt über weniger als
topologien können mit OLM Ausgabestand 1 erweitert 7 Module).
werden. Jedoch kann ein defektes Modul mit Ausgabestand 1
Sie können maximal zwei Segmente – aufgebaut aus durch ein Modul mit Ausgabestand 2 ersetzt werden.
jeweils bis zu 6 Modulen mit Ausgabestand 1 – durch
ein Segment – aufgebaut aus Modulen mit Ausgabe- Hinweis: Der OLM-Ausgabestand ist an der Bestell-
stand 2 – miteinander verbinden. nummer auf dem Modul-Seitenaufkleber erkennbar:
© Bestehende redundante optische Ringe sind nicht – Ausgabestand 1: 6GK1 502-…00
durch Module mit Ausgabestand 2 erweiterbar (Aus- – Ausgabestand 2: 6GK1 502-…10
5 LED-Anzeigen
System
rot/grüne LED
leuchtet nicht: Versorgungsspannung fehlt oder
interne Spannungsversorgung ist
System defekt
CH 1 CH 2 blinkt rot: Übertragungsgeschwindigkeit noch
CH 3 CH 4 nicht erkannt; Inbetriebnahmephase
leuchtet grün: Übertragungsgeschwindigkeit erkannt,
Spannungsversorgung ist in Ordnung
CH 1 und CH 2 (Channel)
rot/gelbe LED
leuchtet nicht: Daten werden nicht empfangen.
leuchtet rot: Sendezeitüberschreitung erkannt
oder angeschlossene RS 485-Buslei-
tung defekt oder RS 485-Schnittstelle
des angeschlossenen Endgerätes
defekt oder RS 485-Schnittstelle des
Optical Link Moduls defekt
leuchtet gelb: Daten werden empfangen
CH1, CH2 © leuchtet nicht – Unterbrechung einer oder beider Adern der RS 485-Busleitung; meldet nicht
– Adern A und B der RS 485-Busleitung sind vertauscht angeschlossen;
– angeschlossender PROFIBUS-Teilnehmer defekt (sendet nicht);
– PROFIBUS-Teilnehmer ist nicht angeschlossen oder angeschlossener
PROFIBUS-Teilnehmer ist nicht eingeschaltet
© leuchtet rot – Adern A und B der RS 485-Busleitung sind vertauscht angeschlossen; meldet
– Kurzschluß an der RS 485-Busleitung;
– Sendezeitüberschreitung verursacht durch einen PROFIBUS-Teilnehmer,
der sich in einem an Kanal 1 oder an Kanal 2 angeschlossenen RS 485-
Bussegment befindet;
– Modul und anderer über Kanal 1 oder an Kanal 2 angeschlossener
PROFIBUS-Teilnehmer senden gleichzeitig;
– Unterbrechung einer der beiden Adern der RS 485-Busleitung und Ader
A und B beim Anschluß vertauscht (z. B. Ader A an CH2 B, CH2 A unter-
brochen oder Ader B an CH2 A, CH2 B unterbrochen);
– RS 485-Treiber des Moduls ist defekt (z. B. nach Blitzschlag)
© leuchtet gelb – Fehlerfall bei nicht terminierten RS 485-Bussegment: Unterbrechung meldet nicht
einer der beiden Adern der RS 485-Busleitung und Ader A und B beim
Anschluß vertauscht (z. B. Ader A an CH2 B, CH2 A unterbrochen oder
Ader B an CH2 A, CH2 B unterbrochen); Durch fehlende Terminierung
werden verstümmelte Telegramme vom Modul empfangen.
CH3, CH4 (Betriebsart 0) Übertragungsrate ist noch nicht erkannt, LED „System“ blinkt rot
© leuchtet nicht – Sende- und Empfangs-LWL sind vertauscht angeschlossen; meldet nicht
– Unterbrechung des Empfangs-LWL zum Partnermodul;
– kein Partnermodul angeschlossen oder angeschlossenes Partnermodul
ist nicht eingeschaltet;
– angeschlossendes Partnermodul defekt (sendet nicht, auch keine
Inbetriebnahmehilfe-Impulse)
Sind alle Anzeigen fehlerfrei und treten dennoch 1. Verzögerungszeit der LWL- und RS 485-Leitungen
Kommunikationsstörungen auf (z. B. Quittung bleibt
Die Verzögerungszeit beträgt ca. 5 µs pro km Leitungs-
aus, unerwartete Telegramme), sind die bei den
länge. Umgerechnet in Bitzeiten ergibt sich:
PROFIBUS-Teilnehmern eingestellten Überwachungs-
zeiten (wie z. B. die Slot Time) zu überprüfen.
Details entnehmen Sie bitte der Beschreibung Ihrer Übertragungsrate Verzögerungszeit
PROFIBUS-Endgeräte. in kBit/s in tBIT pro km
Bei großen PROFIBUS-Netzen mit vielen Modulen 9,6 0,05
und großen Leitungslängen ist bei der Einstellung der 19,2 0,10
Überwachungszeiten die Verzögerung durch Netz- 93,75 0,47
komponenten und Leitungen (Transmission Delay) zu 187,5 0,94
berücksichtigen. Hierzu wird die Übertragungsverzö- 500,0 2,50
gerungszeit (Transmission Delay Time, TTD) ermittelt: 1500,0 7,50
Die Übertragungsverzögerungszeit ist die maximale
Zeit, die bei der Übertragung eines Telegramms auf Tabelle 6: Verzögerungszeiten von LWL- und RS-485 Bus-
dem Übertragungsmedium vom Sender zum leitungen
Empfänger verstreicht.
Zur Berechnung der Leitungsverzögerungszeit wird
Hinweis: Unterstützt die von Ihnen zur Konfiguration die maximale Leitungslänge in km mit der der Über-
Ihres PROFIBUS-Netzes verwendete Projektierungs- tragungsrate entsprechenden Verzögerungszeit aus
software den PROFIBUS-Parameter TTD nicht, dann der Tabelle multipliziert.
vergrößern Sie stattdessen die beiden Zeiten min.
TSDR und max. TSDR jeweils um 2 x TTD (die Reaktions-
zeit des Responders wird um die Übertragungsver- 2. Verzögerungszeit der Optical Link Module
zögerungszeit für den Hin- und Rückweg verlängert). Die Durchlaufverzögerung je Modul beträgt 1,5 Bit-
zeiten. Die Gesamtdurchlaufverzögerung ergibt sich
aus der Anzahl der vom Sender eines Telegramms
Berechnen der Transmission Delay Time TTD zum Empfänger durchlaufenen Module multipliziert
Ermitteln Sie zunächst die Übertragungsstrecke mit mit 1,5 Bitzeiten.
der größten Laufzeit zwischen dem Sender und dem
Empfänger eines Telegramms. 3. Verzögerungszeit weiterer aktiver PROFIBUS-Netz-
PROFIBUS-Teilnehmer, die nicht miteinander kom- komponenten
munizieren (z. B. DP-Slave mit DP-Slave) sind nicht
berücksichtigen. Bitte entnehmen Sie die Verzögerungszeit der jewei-
ligen Produktdokumentation.
Anhaltspunkte für große Laufzeiten sind:
© Lange LWL- oder Kupferleitungen; 4. Transmission Delay Time TTD
© Hohe Kaskadiertiefe von aktiven Komponenten. Die Gesamtverzögerungszeit ergibt sich aus der
Summe der in 1., 2. und 3. ermittelten Werte.
7 Technische Daten
8 Anhang
Als Planungsgrundlage für PROFIBUS Feldbusnetze in nicht ausgeschöpft, so erhöht sich die Anzahl der
optischer Ringtopologie ist aus der Tabelle 7 die maxi- Module deutlich. Beachten Sie bitte, daß alle Module
male Anzahl von Optical Link Modulen in einem Ring im Verlauf eines Ringes über LWL-Kabel miteinander
entnehmbar. Wird die maximal mögliche Entfernung verbunden sein müssen.
Sie können zum Anschluß eines RS-485 Bussegmentes Leitungsparameter Typ A Typ B
sowie einzelner Endgeräte an die Optical Link Module
folgende Leitungen verwenden: Wellenwiderstand 135-165 Ω 100-130 Ω
(3-20 MHz) (f > 100 kHz)
– Leitung Typ A nach PROFIBUS-DP; Kapazitätsbelag < 30 pF/m < 60 pF/m
(DIN 19 245 Teil 2) Schleifenwiderstand < 110 Ω/km –
– Leitung Typ B nach DIN 19 245 Teil 1; Aderndurchmesser > 0,64 mm > 0,53 mm
04.91; Abschnitt 3.1.2.3 Adernquerschnitt > 0,34 mm2 > 0,22 mm2
Tabelle 8: Elektrische Parameter der geschirmten und ver-
Beachten Sie bitte die eingeschränkte Reichweite und drillten Zweidraht-Busleitungen.
Übertragungsrate der Typ B Leitung (laut Tabelle 2).
C Literaturhinweise
– G. Mahlke, P Gössig:
„Lichtwellenleiterkabel: Grundlagen, Kabeltechnik“
3. Auflage, Berlin 1992
– Technische Richtlinie:
„Optische Übertragungstechnik für PROFIBUS“,
Herausgeber PROFIBUS-Nutzerorganisation e. V.,
Karlsruhe
© Siemens AG 1995
Änderungen vorbehalten
B.1 Lieferumfang
1 Stk. Optical Link Plug
2 Stk. HP-Simplex-Stecker für Kunststoff-Lichtwellenleiter 980/1000 µm
1 Stk. Montageanleitung
B.2 Funktion
Mit den SIMATIC NET OLP (Optical Link Plug) lassen sich optische PROFIBUS–Netze in Ringtopologie (optischer
Einfaserring mit Plastik–Lichtwellenleiter) aufbauen. Als Koordinator des Einfaserrings wird ein SIMATIC NET
OLM/P3 (Optical Link Module) oder ein OLM/P4 benötigt (siehe B5 /1/). Pro Einfasering ist genau 1 OLM/P3 oder
OLM/P4 vorhanden.
Der OLP wird direkt auf die 9–polige Sub–D–Buchse eines PROFIBUS–Geräts aufgesteckt und über diese mit Be-
triebsstrom versorgt. Einsatzvoraussetzungen für den OLP an einem PROFIBUS–Gerät sind:
â Das PROFIBUS–Gerät besitzt eine als 9–polige Sub–D–Buchse ausgeführte PROFIBUS–Schnittstelle, die
genügend Platz zum Stecken des OLP und zum Anbringen der Plastik–LWL (LichtWellenLeiter) bietet. Der
minimale Biegeradius des verwendeten Plastik–LWL darf nicht unterschritten werden.
â Die PROFIBUS–Schnittstelle des Geräts stellt am 5 V–Spannungsanschluß der RS 485–Schnittstelle (Pin 5
und Pin 6) mindestens 80 mA für externe Geräte bereit.
â Das PROFIBUS–Gerät ist ein passives Gerät (Slave, z.B. Ein–/Ausgabemodul aus dem Produktspektrum
ET200).
+ Stellen Sie sicher, daß diese Einsatzvoraussetzungen erfüllt sind. Information finden Sie in der Be-
schreibung Ihres PROFIBUS–Geräts.
Aktive PROFIBUS–Geräte (Master) und auch weitere Slave–Geräte werden über den OLM/P3 oder OLM/P4 an
den Einfaserring angeschlossen.
DTE OLM
Master OLM /P4
DTE DTE
/P3 OLP OLP
Master Master
Steckleitung 830–1
BFOC–Stecker
Plastik–LWL–
Simplex–Leitung
DTE DTE
Slave OLP OLP Slave
*1: Gilt nicht für das Stopbit, dies kann um ±1/8 einer Bitzeit verkürzt oder verlängert werden.
Übertragungsgeschw. Einheit
93,75 187,5 500 1500 kBit/s
Umweltbedingungen
Störaussendung EN 55011 (Grenzwertklasse B)
Störfestigkeit statische Entladung IEC 801-2: 2 kV
Störfestigkeit elektromagnetische Felder IEC 801-3: 10 V/m
Umgebungstemperatur 0 °C bis +60 °C
Lagerungstemperatur -40 °C bis +70 °C
Relative Luftfeuchte (nicht kondensie- < 95%
rend)
Schutzart IP 20
Masse 30 g
Abmessungen 16 x 44 x 50 mm
Gehäusewerkstoff NORYL-SE1-GSN1, glasfaser-
verstärkt
B.2.3 Einsatzmöglichkeiten
B.2.4 Kunststoff-LWL-Längenbegrenzungen
+ Beachten Sie, daß zwischen zwei benachbarten OLP, bzw. zwischen OLM und OLP minimale und ma-
ximale LWL-Längen einzuhalten sind.
B.2.5 OLP-Kaskadiertiefe
Die Anzahl der in einem Einfaserring betreibbaren OLPs ist begrenzt. Bei Ausnutzung der maximalen Plastik–
LWL–Leitungslängen sind folgende Kaskadiertiefen in Abhängigkeit von der verwendeten Übertragungsgeschwin-
digkeit erreichbar.
Falls die maximalen Plastik–LWL–Leitungslängen nicht ausgenutzt werden, kann sich die OLP–Kaskadiertiefe er-
höhen. In diesem Fall ist eine Überprüfung der Konfiguration erforderlich.
Für einen OLP–Einfaserring dürfen, in Abhängigkeit von der Übertragungsgeschwindigkeit, folgende Maximal–
Ringumfänge nicht überschritten werden:
Bei der Berechnung des Ringumfangs werden die Längen aller Plastik–LWL aufsummiert. Für jeden OLP im Ring
wird in Abhängigkeit von der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit das sogenannte Laufzeitäquivalent ad-
diert (siehe folgende Tabelle).
Der Einfaserring ist nicht funktionsfähig, wenn der errechnete Gesamt–Ringumfang größer als der zulässige Maxi-
mal–Ringumfang ist.
+ Liegt der errechnete Gesamtringumfang über dem zulässigen Maximal–Ringumfang, ist das
PROFIBUS– Netz nicht realisierbar.
Beispiel:
Es ist ein Einfaserring mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1500 kBit/s zu realisieren (zulässiger Maximal–
Ringumfang 1334 m, OLP–Laufzeitäquivalent 100 m). Die Summe aller Plastik–LWL im Einfaserring beträgt
130 m. Es sollen 1 OLM/P3 und 12 OLP eingesetzt werden.
Dies ergibt einen Ringumfang von 130 m + 12 x 100 m = 1330 m. Dieser Wert liegt unterhalb des zulässigen Ma-
ximal–Ringumfanges von 1334 m, dieses PROFIBUS–Netz mit 12 OLP ist realisierbar.
B.3 Installation
B.3.1 Auspacken
B.3.2 Einstellungen
Der OLP ist über Steckbrücken X0 und X1 im Gehäuseinnern für den Betrieb mit Übertragungsgeschwindigkeiten
von 1500 kBit/s, 500 kBit/s, 187,5 kBit/s und 93,75 kBit/s einstellbar.
Die aktuelle Einstellung der Übertragungsgeschwindigkeit kann von außen durch das Sichtfenster kontrolliert wer-
den.
3 Öffnen Sie das Gehäuse, indem Sie den Gehäusedeckel an der in Bild 2 mit X gekennzeichneten Stelle
leicht anheben, und anschließend nach oben bewegen.
+ Achtung: Berühren Sie keine elektronischen Bauelemente, da diese durch elektrostatische Entladun-
gen zerstört werden könnten !
3 Stellen Sie die Übertragungsgeschwindigkeit durch Umstecken der Steckbrücken X1 und X0 ein.
Übertragungs- X1 X0
geschwindigkeit
1500 kBit/s 2-3 2-3
500 kBit/s 2-3 1-2
187,5 kBit/s 1-2 2-3
93,75 kBit/s 1-2 1-2
3 Schließen Sie das Gehäuse, indem Sie den Gehäusedeckel wieder auf das Bodenteil aufsetzen, und an-
drücken, bis es einrastet.
Der als Koordinator des optischen Einfaserrings installierte SIMATIC NET OLM/P3 oder OLM/P4 ist folgenderma-
ßen einzustellen:
+ Beachten Sie, daß bei einem OLM/P4 die Betriebsarteinstellung auf beide optische Kanäle wirkt.
3 Schalten Sie die Redundanzfunktion aus (Schalter S2 = 0).
3 Stellen Sie beide Schalter S3 = 1 und S4 = 1, falls der OLM über Kanal 2
- am Anfang oder am Ende eines RS485-Bussegments betrieben wird
- an ein Endgerät mit einer elektrischen Anschlußleitung, die länger als 5m ist, angeschlossen ist.
Andernfalls verbleiben die Schalter in der Ausgangsstellung (S3 = 0 und S4 = 0).
3 Stellen Sie die optische Sendeleistung von Kanal 3 bzw. Kanal 4 folgendermaßen ein:
S5 = 0: Anschluß von OLP an OLM/P Kanal 3,
Sendeleitungslänge von OLM/P zu erstem OLP zwischen 2 m und 34 m
S5 = 1: Anschluß von OLP an OLM/P Kanal 3,
Sendeleitungslänge von OLM/P zu erstem OLP zwischen 33 m und 58 m
S6 = 0: Anschluß von OLP an OLM/P4 Kanal 4,
Sendeleitungslänge von OLM/P4 zu erstem OLP zwischen 2 m und 34 m
S6 = 1: Anschluß von OLP an OLM/P4 Kanal 4,
Sendeleitungslänge von OLM/P4 zu OLP zwischen 33 m und 58 m
Informationen zu den Einstellungen und zur Installation des OLM entnehmen Sie bitte der Betriebsanleitung des
OLM.
Jedem OLP liegen zwei Simplex-Steckverbinder vom Typ HFBR 4531 bei. Die Montage dieses Steckers ist ohne
spezielles Montagewerkzeug möglich. Sie benötigen lediglich:
â scharfes Messer
â Abisolierzange
â Schleifpapier Körnung 600
â nicht-fusselndes weiches Baumwolltuch
â Reinigungs-Alkohol
Arbeitsschritte:
3 Entfernen Sie die Aderumhüllung der Kunststoff-LWL-Leitung mit der Abisolierzange auf eine Länge von
5 mm.
+ Achtung: Der Lichtwellenleiter darf dabei nicht durch Kratzer beschädigt werden.
3 Führen Sie den Lichtwellenleiter bis zum Anschlag in den HP-Simplex-Stecker ein. Achten Sie darauf, daß
die Faser an der Steckerspitze mindestens 3mm herausragt.
3 Arretieren Sie die Faser durch Zuklappen und Verriegeln des hinteren Steckerteils.
3 Kürzen Sie die herausstehende Faser auf eine Länge von ca. 1,5 mm.
3 Schleifen Sie Faser und Steckerspitze plan, indem Sie auf einer festen Unterlage die Steckerspitze recht-
winklig auf das Schleifpapier aufsetzen und in geschwungenen Bahnen in Form einer “8” die herausstehende
Faser wegschleifen.
3 Reinigen Sie die Steckerspitze mit einem in Alkohol befeuchteten Tuch von Rückständen.
+ Achtung:
Falls die Faser aus dem HP-Simplex-Stecker heraussteht und der Stecker in den OLP eingesteckt
wird, können die im OLP eingebauten Sende- bzw. Empfangselemente beschädigt werden.
B.3.4 Montage
+ Kunststoff-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt
werden.
+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem Gerät auf die 9-polige SUB-D-Buchse der RS 485-Schnittstelle
des PROFIBUS-Gerätes.
+ Achtung: Ziehen und Stecken Sie den OLP nur bei ausgeschaltetem PROFIBUS-Slave!
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.
3 Schließen Sie das RS 485-Segment an den Klemmenblock von Bussegment 2 an, wie in der Montageanlei-
tung des RS 485-Repeaters beschrieben.
+ Achtung:
Bussegment 1 des RS 485-Repeaters darf nicht beschaltet werden, und an Bussegment 2 dürfen nur
PROFIBUS–Slaves angeschlossen werden
+ Plastik-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt wer-
den.
+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem RS 485-Repeater auf die PG/OP Schnittstelle.
+ Achtung: Ziehen und Stecken Sie den OLP nur im spannungslosen Zustand des RS 485-Repeaters !
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.
OLM
PROFI- /
OLP weitere PROFI-
BUS BUS- P3
Master Segmente P4
ÓÓ
Anschlußmöglichkeit für weiteren
+ Wenn in einem optischen Einfaserring der Master über einen OLP angeschlossen ist, darf dieser Ein-
faserring keinen weiteren OLP enthalten.
Der OLP kann mit den in Kapitel B.2.3 angeführten PROFIBUS–Geräten betrieben werden.
+ Plastik-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt wer-
den.
+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem Gerät auf die 9-polige SUB-D-Buchse der RS 485-Schnittstelle
des PROFIBUS-Masters. (MPI-Schnittstelle)
+ Achtung: Ziehen und stecken Sie den OLP nur bei ausgeschaltetem PROFIBUS-Master !
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.
B.4 Inbetriebnahme
B.4.1 Vorsichtsmaßnahmen
B.4.2 Inbetriebnahmeschritte
Nach dem Einschalten der Spannungsversorgung des PROFIBUS-Gerätes ist der OLP sofort betriebsbereit.
Bei erfolgreich installiertem optischem Einfaserring leuchtet die Kanalanzeige-LED des entsprechenden optischen
Kanals des OLM/P gelb, sobald Daten zwischen dem PROFIBUS-Master und den PROFIBUS-Slaves ausge-
tauscht werden (Funktionsanzeige).
Falls die Kanalanzeige-LED nicht leuchtet oder die Kommunikation fehlerhaft ist, überprüfen Sie bitte, ob einer der
folgenden Fehler vorliegt:
â Sendet der PROFIBUS-Master?
Der Master sendet, wenn am OLM die Kanalanzeige-LED des Kanals gelb leuchtet, an dem der PROFIBUS-
Master angeschlossen ist.
â Stimmt die Einstellung der Übertragungsgeschwindigkeit bei allen OLP mit der Übertragungsgeschwindigkeit
des PROFIBUS-Netzes überein?
â Ist bei allen passiven PROFIBUS-Geräten im Einfaserring die Betriebsspannung eingeschaltet ?
â Ist beim OLM/P die Betriebsspannung eingeschaltet ?
â Sind die LWL-Leitungen richtig angeschlossen (jeweils opt. Ausgang auf opt. Eingang gesteckt) ?
â Sind die LWL-Längenbegrenzungen und die max. OLP- Kaskadiertiefe eingehalten worden ?
â Sind beim OLM die Betriebsartschalter richtig eingestellt?
B.4.3 Außerbetriebnahme
+ Achtung:
Zum Lösen der Lichtwellenleiter niemals am Lichtwellenleiterkabel, sondern immer nur am LWL-Stek-
ker ziehen !
B.5 Literatur
/1/ SIMATIC NET Optical Link Module OLM
Beschreibung und Betriebsanleitung, Version 2.0
Einsatzbereich Anforderungen an
Störaussendung Störfestigkeit
Wohnbereich EN 50081–1: 1992 EN 50082–1: 1992
Aufbaurichtinen beachten Das Produkt erfüllt die Anforderungen, wenn Sie bei Installation und Betrieb die
Aufbaurichtlinien einhalten, die in dieser Montageanleitung beschrieben sind.
Arbeiten am Produkt Zum Schutz des Produktes vor Entladung von statischer Elektrizität muß sich
das Bedienpersonal vor dem Berühren der Baugruppe elektrisch entladen.
Hinweis Das Produkt wurde in einem Gerät getestet, das ebenfalls die oben genannten
Normen einhält. Beim Betrieb der Baugruppe in einem Gerät, das diese
Normen nicht erfüllt, kann die Einhaltung der entsprechenden Werte nicht
garantiert werden.
C Allgemeine Informationen
C.1 Abkürzungsverzeichnis
Al Aluminium
AS–Interface Aktuator–Sensor–Interface
AWG American Wire Gauge
CP Communication Processor
CSMA/CD Collision Sense Multiple Access/Collision Detection
Cu Kupfer
PE Polyethylen
PG Programmiergerät
PMMA Polymethylmethacrylat
PNO PROFIBUS Nutzer Organisation
UL Underwriter Laboratories
UV ultraviolett
W Wertigkeit
C.2 Literaturverzeichnis
SIMATIC NET PROFIBUS basiert auf folgenden Standards, Normen und Richtlinien:
PNO–Richtlinien:
/2/ PROFIBUS–Implementierungshinweise zum Entwurf DIN 19245 Teil 3
Version 1.0 vom 14.12.1995
und
C.3 Ansprechpartner
Bei technischen Fragen zur Nutzung der beschriebenen Produkte, die Sie nicht in der Papierdokumentation be-
antwortet finden, wenden Sie sich bitte an Ihre Siemens–Ansprechpartner in den für Sie zuständigen Vertretungen
und Geschäftsstellen. Die Adressen finden Sie in unserem Katalog IK 10, in CompuServe (go autforum >> Biblio-
theksbereich SIMATIC NET) und im Internet (http://www.aut.simaticnet.de).
Nützliche Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen bietet Ihnen unser Customer Support im Inter-
net. Hier finden Sie im Bereich FAQ (Frequently Asked Questions) Informationen rund um unser Produktspektrum.
Die AUT–Homepage finden Sie im World Wide Web unter folgender Adresse:
http://www.aut.siemens.de.
D.1.1 Allgemeines
Die Verlegung von Busleitungen erfolgt normalerweise unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten:
â mechanische Sicherheit und
â elektrische Sicherheit (EMV = Elektromagnetische Verträglichkeit)
In vielen Automatisierungssystemen sind die Busleitungen die wichtigsten Verbindungen zwischen den einzelnen
Anlagenkomponenten. Eine Unterbrechung bzw. mechanische Beschädigung dieser Verbindungen führt zu Stö-
rungen und oftmals auch zum Stillstand des gesamten Automatisierungsystemes.
Um unbeabsichtigte Beschädigungen der Busleitungen zu vermeiden, sollten sie deutlich sichtbar und getrennt
von allen anderen Leitungen und Kabeln verlegt werden (in Verbindung mit Maßnahmen zur Verbesserung der
EMV–Eigenschaften empfiehlt sich oftmals eine Verlegung der Busleitungen in einem eigenen Kabelkanal oder in
metallisch leitenden Rohren). Durch eine derartige Maßnahme wird zusätzlich auch die Lokalisierung einer fehler-
haften Leitung erleichtert.
Die Verlegung elektrischer Busleitungen in einem gesicherten Bereich wird bei niedrigen Datenraten
(≤ 1,5 MBit/s) auch durch den Einsatz der passiven Busterminals RS 485 unterstützt. Sie ermöglichen den An-
schluß von Endgeräten und Arbeiten für Service und Inbetriebnahme an diesen, ohne daß die eigentliche Buslei-
tung bewegt werden muß.
+ Maßnahmen zur mechanischen Sicherheit gelten für elektrische und optische Leitungen.
Besondere Anforderungen werden an die Verlegung redundanter Busleitungen gestellt. Redundante Leitungen
sollten prinzipiell auf getrennten Trassen verlegt werden, um eine gleichzeitige Beschädigung durch dasselbe Er-
eignis auszuschließen.
Bei der Verlegung von Busleitungen ist auch zu beachten, daß sie im verlegten Zustand nicht unzulässig bean-
sprucht werden können. Dieses ist z.B. möglich, wenn die Leitungen mit anderen Leitungen und Kabeln auf einer
gemeinsamen Pritsche oder einem gemeinsamen Kabelweg verlegt wurden (sofern die elektrische Sicherheit es
zuläßt) und neue Leitungen nachgezogen werden (bei Reparaturen, Erweiterungen).
Bei der Verlegung von Schleppleitung und Girlandenleitung ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, daß
die Leitungen während der Bewegungen nicht durch andere Leitungen oder Konstruktionsteile geknickt oder ge-
quetscht werden können.
Hinweise zur Verlegung von Busleitungen außerhalb von Gebäuden und im Erdreich finden Sie im Anhang D.2.
Die elektrische Sicherheit entsprechend DIN VDE 0100 ist nicht Bestandteil dieses Kapitels. Sie muß nur beim An-
schluß von Geräten beachtet werden, die einen Netzanschluß haben. Entsprechende Sicherheitshinweise werden
in den betreffenden Bedienungsanleitungen/Montageanleitungen gemacht. Alle anderen aktiven Geräte haben ei-
nen +24VDC–Anschluß. Die entsprechende +24V–Versorgungsspannung muß die Anforderungen an “sichere
elektrische Kleinspannungen” erfüllen (SELV nach DIN EN 60950 /6/).
Die elektrische Sicherheit im Sinne der EMV wird für die einzelnen Komponenten eines Systemes weitgehend
durch europäische Standards geregelt. Alle Komponenten für SIMATIC NET PROFIBUS erfüllen die Anforderun-
gen an Geräte für den Einsatz in industrieller Umgebung, was durch das CE–Zeichen dokumentiert wird.
+ Die Einhaltung dieser Vorschriften kann nur bei der Verwendung von Komponenten für SIMATIC NET
PROFIBUS garantiert werden!
Ausgenommen von diesen Vorgaben sind Lichtwellenleiter, bei deren Verlegung nur Regeln zur mechanischen Si-
cherheit, aber keine EMV–Beeinflussungen berücksichtigt werden müssen. Besondere Regeln gelten für Leitun-
gen der Telecom, für die i.a. landeseigene Vorschriften einzuhalten sind (in der Bundesrepublik Deutschland dür-
fen Telecom–Leitungen nicht mit anderen Leitungen zusammen verlegt werden).
Es ist sinnvoll, Leitungen und Kabel entsprechend den auf ihnen geführten Nutzsignalen, möglichen Störsignalen
und ihrer Störempfindlichkeit in verschiedene Kategorien einzuteilen. Bei den folgenden Vorgaben wird vorausge-
setzt, daß alle Komponenten innerhalb eines Automatisierungssystemes und auch alle Anlagenkomponenten die
vom ihm gesteuert werden (z. B. Maschinen, Roboter, etc.) mindestens die Anforderungen der Europäischen Nor-
men an die elektromagnetische Verträglichkeit für industrielle Umgebungen erfüllen.
Es wird vorausgesetzt, daß die Leitungen für Analogsignale, Datensignale und Prozeßsignale immer geschirmt
sind.
Kategorie I:
â Busleitungen für
– SIMATIC NET PROFIBUS
– SINEC L1
– Industrial Ethernet (Industrial Twisted Pair, Dropcable, Triaxialleitung im Inhouse–Bereich,
Koaxialleitungen für 10BASE5 und 10BASE2)
– AS–Interface
â geschirmte Leitungen für Datensignale (z. B. PG, OP, Drucker, Zähleingänge)
â geschirmte Leitungen für Analogsignale
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für sichere elektrische Kleinspannungen (≤ 60 V)
â geschirmte Leitungen für Prozeßsignale mit Pegeln ≤ 25 V
â Koaxialleitungen (Triaxial–) für Monitore
Kategorie II:
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Gleichspannungen > 60 V und ≤ 400 V
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Wechselspannungen > 25 V und ≤ 400 V
Kategorie III:
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Gleich– und Wechselspannungen > 400 V
Kategorie IV:
â durch indirekte Blitzeinwirkungen gefährdete Signalleitungen der Kategorie I bis III (z. B. gebäudeübergrei-
fende Verbindungen zwischen Komponenten)
+ Leitungen der gleichen Kategorie können miteinander gebündelt oder direkt nebeneinander auf der-
selben Kabeltrasse verlegt werden.
+ Bei der Entfernung der Leitungsmäntel ist darauf zu achten, daß der Geflechtschirm der Leitungen
nicht verletzt wird.
â Beachten Sie bei der Auswahl der Kontaktelemente, daß die Leitungen für SIMATIC NET PROFIBUS einen
Außendurchmesser des Geflechtschirmes von ca. 6 mm haben.
â Ideal für eine gute Kontaktierung von Erdungselementen miteinander sind verzinnte oder galvanisch stabili-
sierte Oberflächen. Bei verzinkten Oberflächen müssen die erforderlichen Kontakte durch eine geeignete
Verschraubung sichergestellt werden. Lackierte Oberflächen an den Kontaktstellen sind zu vermeiden.
+ Die parallele Verlegung von von außen ankommenden Leitungen zwischen Schrankeintrittsort,
Schirmabfangung und reinen schrankinternen Leitungen ist unbedingt zu vermeiden, auch bei Lei-
tungen der gleichen Kategorie.
Bei der Leitungsführung außerhalb von Schränken und innerhalb von Gebäuden ist zu beachten:
â Zwischen den einzelnen Leitungskategorien sind bei der Verlegung auf gemeinsamen Kabeltrassen die Ab-
stände gemäß Bild D. 4 einzuhalten
≥ 20 cm
≥ 50 cm
≥ 50 cm ≥ 50 cm
Leitungs–
kategorie IV
â Werden die Leitungen in metallischen Kabelkanälen verlegt, so können die Kanäle direkt nebeneinander an-
geordnet werden. Der Kanal für die Kategorie IV ist dann neben dem für die Kategorie III anzuordnen.
Steht für alle Kategorien nur ein gemeinsamer metallischer Kabelkanal zur Verfügung, so sind entweder die
Abstände gemäß Bild D. 4 einzuhalten, oder, falls dieses aus Platzgründen nicht möglich sein sollte, die ein-
zelnen Kategorien durch metallische Schotte gegeneinander abzugrenzen. Die Schotte müssen niederohmig
und niederinduktiv mit dem Kanal verbunden sein.
â Metallisch leitende Kabelkanäle/–pritschen sind in den Potentialausgleich des Gebäudes und zwischen den
einzelnen Anlagenteilen mit einzubeziehen. Dazu müssen die einzelnen Segmente der Kanäle/ Pritschen
niederinduktiv und niederohmig miteinander verbunden und so oft wie möglich an das Gebäudeerdnetz an-
geschlossen werden. Dehnfugen und Gelenkverbindungen sind durch flexible Erdungsbänder zusätzlich zu
überbrücken.
Die Verbindungen zwischen den einzelnen Kanalsegmenten müssen gegen Korrosion geschützt sein (Lang-
zeitstabilität)
â Kreuzungen von Kabeltrassen sind rechtwinklig durchzuführen.
â Bei Verbindungen zwischen Gebäudeabschnitten (z. B. getrennt duch Dehnfugen) mit eigenem Bezugspunkt
für das Gebäudeerdnetz ist ein Potentialausgleichsleiter (äquivalenter Cu–Querschnitt ≥ 10mm2) parallel mit
den Leitungen zu verlegen. Dieser Potentialausgleichsleiter kann entfallen, wenn metallisch leitende Kabel-
kanäle/–pritschen verwendet werden.
+ Ist ein Potentialausgleich erforderlich, so muß dieser unabhängig vom Schirm/von den Schirmen der
Busleitung(en) sichergestellt sein.
+ Leitungen/Kabel der Kategorie IV müssen besonders sorgfältig verlegt werden. Schirme und Innenlei-
ter können lebensgefährlich hohe Spannungen und Ströme führen. Auf der Trasse zwischen Gebäu-
deeintrittsort und Überspannungsschutz (Grobschutz) sind blanke Leiter gegen Berührung zu schüt-
zen.
+ Für kommunikationstechnische Verbindungen zwischen Gebäuden und zwischen Gebäuden und ex-
ternen Einrichtungen wird der generelle Einsatz von Lichtwellenleitern empfohlen!
Aufgrund des optischen Übertragungsprinzipes sind LWL unempfindlich gegen elektromagnetische Beeinflussun-
gen. Maßnahmen zum Potentialausgleich und Überspannungsschutz können bei LWL entfallen.
Bei der Verlegung von elektrischen Busleitungen zwischen Gebäuden, zwischen Gebäuden und externen Einrich-
tungen und auf Gebäudedächern oder freitragenden Konstruktionen (z.B. Kränen) ist generell zu beachten:
â die Leitungen/Kabel sind zuverlässig gegen direkte Blitzeinwirkungen zu schützen, d.h. es muß sichergestellt
sein, daß ein Blitz nicht direkt in ein Kabel einschlagen kann!
â es muß ein ausreichender Potentialausgleich zwischen den Gebäuden und externen Einrichtungen unab-
hängig von den Busleitungen sichergestellt sein!
â die Leitungen sollten möglichst nahe beim und parallel zum Potentialausgleich verlegt werden.
â die Schirme der Leitungen sind möglichst nahe am Eintrittsort in das Gebäude oder die Einrichtung mit dem
Erdungsnetz zu verbinden.
â die Signaladern sind gegen Überspannungen zu schützen.
â Bei der Verlegung der Leitungen in gegen Feuchtigkeit geschützten Kabelkanälen können alle SIMATIC NET
PROFIBUS–Leitungen verwendet werden. Es sind dann die im Abschnitt D2.1.2 vorgegebenen Sicherheits-
abstände einzuhalten.
Sind die Kanäle mit Eisen bewehrt und die Bewehrungsteile in der Form eines faradayschen Käfigs miteinander
verbunden, so kann auf einen zusätzlichen Potentialausgleich verzichtet werden.
+ Für eine direkte Verlegung im Erdreich ist nur das SIMATIC NET PROFIBUS–Erdverlegungskabel geei-
gnet.
Bitte beachten Sie, daß beim Abisolieren des PVC–Mantels der Ader weder PMMA–Faser noch Cladding verletzt
werden dürfen.
Die genaue Anleitung entnehmen Sie bitte der Bilderfolge der nächsten Seite.
Adernumhüllung der Simplex–Ader Lichtwellenleiter bis zum Anschlag in Achten Sie darauf, daß die Faser voll-
auf eine Länge von mindestens den HP–Simplex–Stecker einführen. ständig aus der Steckerspitze heraus-
3mm mit einer Abisolierzange ent- ragt.
fernen.
Achtung: Die Faser darf dabei
nicht durch Kratzer beschädigt
werden.
Die Simplexader durch Zuklappen und Die Länge der aus der Steckerspitze Steckerspitze rechtwinklig auf Schleifpa-
Verriegeln des hinteren Steckerteils ar- herausragende Faser sollte 1mm bis pier Körnung 600 aufsetzen und unter
retieren (Steckerhälften kräftig zusam- 1,5mm nicht überschreiten (gegebenen- leichtem Druck in kreisförmigen Bahnen
mendrücken, bis das Oberteil in das falls mit einer Schere oder einem schar- Faser und Steckerspitze planschleifen.
Unterteil einrastet). fen Messer kürzen). Das Schleifpapier muß dabei auf einer
ebenen und festen Unterlage liegen.
Der Schleifvorgang ist abgeschlossen, Den Stecker und besonders die Stecker- Die zum Konfektionieren benötigten HP–
sobald die Faser nicht mehr aus der spitze mit einem in Alkohol befeuchteten Simplex–Stecker liegen dem OLP bei.
Steckerspitze herausragt. Tuch von Rückständen reinigen. Fertig!
+ Achtung:
Falls die Faser aus der Steckerspitze heraussteht und der Stecker in den OLP eingesteckt wird, kön-
nen die im OLP eingebauten Sende– bzw. Empfangselemente beschädigt werden.
Steckerkörper mit Ader und Crimp– schwarze Knickschutztülle aufschie- bearbeiten der Steckerendfläche
hülse zusammenfügen ben wie nachfolgend beschrieben
(crimpen mit Sechskant 3,25 mm)
Kevlarfäden mit Schere auf ca. rote Knickschutztülle aufschieben lange Crimphülse aufschieben
7 mm kürzen
Steckerkörper mit Leitung und rote Knickschutztülle aufschieben bearbeiten der Steckerendfläche
Crimphülse zusammenfügen (crim- wie nachfolgend beschrieben
pen mit Sechskant 4,52 mm)
∅ 1 mm ∅ 2,2 mm ∅ 3,6 mm
10 mm 7 mm
25+2mm
Schneideverfahren
Überstehendes Faserende mit Faserrest bündig mit der Stecker- Faserendfläche und Stecker von
Messer oder Schere auf ca. stirnfläche entfernen. Faserresten mit einem in Alkohol
0,5 mm kürzen. getränkten Tuch reinigen.
Polierverfahren
Überstehendes Faserende mit Stecker in die schwarze Polier- Mit dem dunkelgrauen Polierpapier
Schere oder Messer auf ca. scheibe einsetzen. (grob P400) polieren, bis Faser nicht
0,5 mm kürzen. mehr über die Polierscheibe über-
steht. Stecker dabei niedergedrückt
halten.
Danach den Stecker in die weiße Mit dem hellgrauen Polierpapier Faserendfläche und Stecker mit ei-
Polierscheibe einsetzen (fein P1500) den Poliervorgang wie- nem in Alkohol getränkten Tuch rei-
derholen. nigen.
Hotplate–Verfahren
Faserende mit Abschneidlehre (in Hotplate mit Spannung versorgen. Nach kurzer Zeit erlischt die rote
Steckeraufnahme integriert) und Den Stecker in die Steckerauf- LED und die grüne LED leuchtet
Messer kürzen. nahme einsetzen und bei erleuchten (Kühlphase). Den Stecker während
der roten LED (Heizphase) auf die der Kühlphase nicht bewegen.
Heizplatte aufsetzen. Den Stecker Wenn die grüne LED erlischt (Ende
leicht andrücken und nicht bewe- der Kühlphase), den fertigen Stek-
gen. ker von der Heizplatte abheben.
E.1.1.5 Werkzeuge
Abisolierzange 3,6 mm ∅
für Leitungen mit Zugentlastung
â zum Entfernen des Außenmantels
Handelsübliche Schere
â zum Ablängen der Plastik–LWL
â zum Kürzen der Kevlar–Fasern bei Leitungen mit
Zugentlastung
â zum Kürzen der Faser
Abmantelwerkzeug 2,2 mm ∅
für Plastik–LWL–Adern mit 1 mm Faser–∅
â zum Entfernen der Ader–Umhüllung
Messer
â zum Zuschneiden der Plastik–LWL–Faser