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SIMATIC NET

PROFIBUS–Netze

1 PROFIBUS–Netze

2 Topologien von SIMATIC NET PROFIBUS–Netzen

3 Netzprojektierung

4 Passive Komponenten für elektrische Netze

5 RS 485 Repeater

6 Passive Komponenten für optische Netze

Anhang

A Das SIMATIC NET Optical Link Module (OLM) für PROFIBUS

B Der SIMATIC NET Optical Plug (OLP) für PROFIBUS

C Allgemeine Informationen

D Verlegung von Leitungen und Kabel

E Plastik–LWL–Zubehör und Konfektionierung

6GK1970–5CA10–0AA0 C79000–G8900–C099 Ausgabe 02

SIMATIC NET ist eine Marke von Siemens


HCS ist eine Marke von Ensign–Bickford Optics Company

Siemens Aktiengesellschaft

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Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard– und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so daß wir für die vollständige Übereinstimmung
keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in der Druckschrift werden jedoch regelmäßig überprüft. Notwendige
Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. Für Verbesserungsvorschläge sind wir dankbar.

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Weitergabe sowie Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und Mitteilung ihres Inhaltes nicht gestattet, so-
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ten, insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GM–Eintragung.

Copyrights E Siemens AG 1997


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Copyrights E Siemens AG 1997


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SIMATIC NET

PROFIBUS–Netze

Beschreibung C79000–B8900–C106/02

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Hinweis

Wir weisen darauf hin, daß der Inhalt dieses Handbuches nicht Teil einer früheren oder bestehenden Verein-
barung, Zusage oder eines Rechtsverhältnisses ist oder diese abändern soll. Sämtliche Verpflichtungen von
Siemens ergeben sich aus dem jeweiligen Kaufvertrag, der auch die vollständige oder allein gültige Gewähr-
leistungsregel enthält. Dies vertraglichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch die Ausführungen
dieses Handbuches weder erweitert noch beschränkt.

Wir weisen außerdem darauf hin, daß aus Gründen der Übersichtlichkeit in diesem Handbuch nicht jede nur
erdenkliche Problemstellung im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Geräte beschrieben werden kann.
Sollten Sie weitere Informationen benötigen oder sollten besondere Probleme auftreten, die in diesem Hand-
buch nicht ausführlich genug behandelt werden, können Sie die erforderliche Auskunft über die örtliche Sie-
mens–Niederlassung anfordern.

Allgemeines

Diese Geräte werden mit Elektrizität betrieben. Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen
zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung.

Bei Nichtbeachtung der Warnhinweise können deshalb schwere Körperverletzungen


und/oder Sachschäden auftreten.

Nur entsprechend qualifiziertes Personal sollte an diesen Geräten oder in deren Nähe
arbeiten. Dieses Personal muß gründlich mit allen Warnungen und Instandhaltungs-
maßnahmen gemäß dieser Betriebsanleitung vertraut sein.

Der einwandfreie und sichere Betrieb dieser Geräte setzt sachgemäßen Transport,
fachgerechte Lagerung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung
voraus.

Anforderungen und die Qualifikation des Personals

Qualifiziertes Personal im Sinne dieses Handbuches bzw. der Warnhinweise sind Personen, die mit Aufstel-
lung, Montage, Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Produkte vertraut sind und über die ihrer Tätigkeit ent-
sprechenden Qualifikation verfügen, wie z.B.:
â Ausbildung oder Unterweisung bzw. Berechtigung, Stromkreise und Geräte bzw. Systeme gemäß den
aktuellen Standards der Sicherheitstechnik ein– und auszuschalten, zu erden und zu kennzeichnen.
â Ausbildung oder Unterweisung gemäß den aktuellen Standards der Sicherheitstechnik in Pflege und
Gebrauch angemessener Sicherheitsausrüstungen.
â Schulung in Erster Hilfe.

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

1 PROFIBUS–Netze 1
1.1 Lokale Netze (LANs) in der Fertigungs– und Prozeßautomatisierung 1
1.1.1 Allgemeine Einführung 1
1.1.2 Systemüberblick 2
1.2 Grundlagen des PROFIBUS–Netzes 4
1.2.1 Normen und Standards 4
1.2.2 Zugriffsverfahren 5
1.2.3 Übertragungsverfahren 6
1.2.3.1 Übertragungsverfahren entsprechend EIA Standard RS–485 6
1.2.3.2 Übertragungsverfahren für optische Komponenten 7

2 Topologien von SIMATIC NET PROFIBUS–Netzen 11


2.1 Topologien elektrischer Netze 11
2.1.1 Komponenten für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 1,5 MBit/s 12
2.1.2 Komponenten für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 12 MBit/s 12
2.2 Topologien optischer Netze 13
2.2.1 Topologien mit OLMs 13
2.2.2 Topologien mit OLPs 20

3 Netzprojektierung 25
3.1 Projektierung elektrischer Netze 25
3.1.1 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis maximal 500 kBit/s 26
3.1.2 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeit 1,5 MBit/s 27
3.1.3 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis max. 12 MBit/s 29
3.1.4 Projektierung elektrischer Netze mit RS 485–Repeatern 30
3.2 Projektierung optischer Netze 31
3.2.1 Faseroptische Sender und Empfänger 31
3.2.2 Optische Leistungsbilanz eines LWL–Übertragungssystemes 32
3.2.3 Berechnung der Signaldämpfung von Glas–LWL–Übertragungsstrecken mit OLMs 34
3.2.4 Kaskadierregeln für redundante optische Ringe mit OLMs 37
3.2.5 Berechnung der Signaldämpfung für optische Einfaser–Ringe mit OLPs 37
3.2.6 Kaskadierregeln für optische Einfaser–Ringe mit OLPs 37
3.3 Telegrammlaufzeit 38
3.3.1 PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme 39
3.3.2 Anpassung der Busparameter 42
3.3.3 Beispiel 43

4 Passive Komponenten für elektrische Netze 49


4.1 SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen 49
4.1.1 Standardbusleitung 51
4.1.2 Erdverlegungskabel 52
4.1.3 Busleitung mit PE–Mantel 53
4.1.4 Schleppleitung 54
4.1.5 Busleitung für Girlandenaufhängung 56
4.2 Busterminal RS 485 58
4.2.1 Aufbau und Arbeitsweise 58
4.2.2 Montage / Anschluß der Busleitung(en) 60
4.2.3 Erdungsmaßnahmen 62
4.2.4 Technische Daten des Busterminals RS 485 63
4.3 Busanschlußstecker 64

Copyright Siemens AG 1997 I

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

4.3.1 Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem Kabelabgang 67


4.3.2 Montage des Busanschlußsteckers mit schwenkbarem Kabelabgang 68
4.3.3 Montage des Busanschlußsteckers mit 30 ° – Kabelabgang 70
4.3.4 Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabelabgang 71
4.4 Leitungsverbindungen 72

5 RS 485–Repeater 75
5.1 Anwendungsbereich des RS 485-Repeaters 75
5.2 Aussehen des RS 485-Repeaters (6ES7 972-0AA00-0XA0) 76
5.3 Konfigurationsmöglichkeiten mit dem RS 485–Repeater 79
5.4 Montieren und Demontieren des RS 485–Repeaters 81
5.5 Erdfreier Betrieb des RS 485–Repeaters 83
5.6 Anschließen der Versorgungsspannung 84
5.7 Anschließen der Busleitungen 85

6 Passive Komponenten für optische Netze 89


6.1 Lichtwellenleiter 89
6.1.1 Plastik–LWL 89
6.1.1.1 Simplex– und Duplex–Ader 2,2 mm ∅ 91
6.1.1.2 Simplex– und Zwillings–Leitungen 3,6 mm ∅ 92
6.1.2 Glas–LWL 93
6.1.2.1 Glas–LWL Standardleitung 94
6.1.2.2 Glas–LWL Schleppleitung 95
6.1.3 Sonderleitungen 97
6.2 LWL–Steckverbinder 98
6.2.1 Steckverbinder für Plastik–LWL 98
6.2.2 Steckverbinder für Glas–LWL 100

A Das SIMATIC NET Optical Link Module (OLM) für PROFIBUS Anhang – 1

B Der SIMATIC NET Optical Link Plug (OLP) für PROFIBUS Anhang – 35
B.1 Lieferumfang Anhang – 35
B.2 Funktion Anhang – 36
B.2.1 Technische Beschreibung Anhang – 36
B.2.2 Technische Daten Anhang – 37
B.2.3 Einsatzmöglichkeiten Anhang – 38
B.2.4 Kunststoff-LWL-Längenbegrenzungen Anhang – 39
B.2.5 OLP-Kaskadiertiefe Anhang – 39
B.3 Installation Anhang – 41
B.3.1 Auspacken Anhang – 41
B.3.2 Einstellungen Anhang – 41
B.3.3 Konfektionieren der Kunststoff-Lichtwellenleiter Anhang – 43
B.3.4 Montage Anhang – 44
B.3.5 Anschluß an den RS 485-Repeater Anhang – 45
B.3.6 Anschluß an einen PROFIBUS-Master Anhang – 46
B.4 Inbetriebnahme Anhang – 47
B.4.1 Vorsichtsmaßnahmen Anhang – 47
B.4.2 Inbetriebnahmeschritte Anhang – 47
B.4.3 Außerbetriebnahme Anhang – 47

Copyright Siemens AG 1997 II

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

B.5 Literatur Anhang – 48

C Allgemeine Informationen Anhang – 53


C.1 Abkürzungsverzeichnis Anhang – 53
C.2 Literaturverzeichnis Anhang – 55
C.3 Ansprechpartner Anhang – 56

D Verlegung von Leitungen und Kabeln Anhang – 59


D.1 Verlegung von PROFIBUS–Leitungen Anhang – 59
D.1.1 Allgemeines Anhang – 59
D.1.2 Mechanische Sicherheit Anhang – 59
D.1.3 Elektrische Sicherheit Anhang – 61
D.2 Verlegung von elektrischen Busleitungen Anhang – 62
D.2.1 Leitungsführung innerhalb von Gebäuden Anhang – 63
D.2.1.1 Leitungsführung innerhalb von Schränken Anhang – 63
D.2.1.2 Leitungsführung außerhalb von Schränken Anhang – 64
D.2.2 Kabelverlegung außerhalb von Gebäuden Anhang – 65
D.3 Verlegung von Lichtwellenleitern Anhang – 66

E Plastik–LWL Zubehör und Konfektionierung Anhang – 70


E.1 Konfektionieren von Plastik–LWL mit HP–Simplex–Stecker Anhang – 70
E.1.1 Konfektionieren von Plastik–LWL mit BFOC–Steckern Anhang – 72
E.1.1.1 Steckermontage Simplex– und Duplexadern mit 2,2 mm ∅ Anhang – 72
E.1.1.2 Steckermontage Simplex– und Zwillingsleitung mit 3,6 mm ∅ Anhang – 73
E.1.1.3 Steckerendfläche bearbeiten Anhang – 74
E.1.1.4 Stecker und Leitungen Anhang – 76
E.1.1.5 Werkzeuge Anhang – 77

Copyright Siemens AG 1997 III

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

Wichtige Informationen

Hinweis

SIMATIC NET ist der neue Name für die bisherige SINEC–Produktfamilie.

Unsere Netze haben folgende Bezeichnungen:

neu: bisher:

Industrial Ethernet SINEC H1


PROFIBUS SINEC L2
AS–Interface SINEC S1

Während einer Übergangsphase können die Produkte noch den Aufdruck SINEC tragen.

Achtung !

Anhang A “SIMATIC NET Optical Link Modul (OLM) für PROFIBUS”


Tabelle 2: “Maximal mögliche Länge der RS 485–Bussegmente an Kanal 1 und 2”

Die dort angegebenen Werte werden ersetzt duch die Werte der Tabellen 3.1 und 3.2 im Kapitel 3 dieses Handbu-
ches.

Copyright Siemens AG 1997 IV

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

Symbole

PROFIBUS Steckleitung 830–1

Busleitung (Zweidrahtleitung)

Simplex LWL

Duplex LWL

Busterminal
Abschlußwiderstand ausgeschaltet
Busterminal
Abschlußwiderstand eingeschaltet
Busanschlußstecker
Abschlußwiderstand ausgeschaltet
Busanschlußstecker
Abschlußwiderstand eingeschaltet

Data Terminal Equipment (Endgerät)


DTE aktiver (bzw. passiver) Busteilnehmer

Data Terminal Equipment (Endgerät)


DTE passiver Busteilnehmer

R RS 485–Repeater

OLP Optical Link Plug (OLP)

Optical Link Modul (OLM P4/S4/S4–1300)

Optical Link Modul (OLM P3/S3/S3–1300)

+ Wichtige Hinweise

4 “Tätigkeitsfolgen” die vom Anwender auszuführen sind.

Copyright Siemens AG 1997 V

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

Copyright Siemens AG 1997 VI

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1 PROFIBUS–Netze

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Copyright Siemens AG 1997 2

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

1 PROFIBUS–Netze

1.1 Lokale Netze (LANs) in der Fertigungs– und Prozeßautomatisierung

1.1.1 Allgemeine Einführung

Die Leistungsfähigkeit von Steuerungssystemen wird heute nicht mehr allein durch die Automatisierungsgeräte
bestimmt, sondern auch entscheidend durch das Umfeld. Dazu gehört neben der Anlagenvisualisierung, dem Be-
dienen und Beobachten, vor allem ein leistungsfähiges Kommunikationssystem.

In der Fertigungs– und Prozeßautomatisierung werden immer mehr dezentrale Automatisierungssysteme einge-
setzt. Das heißt, daß eine komplexe Steuerungsaufgabe in kleinere übersichtlichere Teilaufgaben mit dezentralen
Steuerungssystemen zerlegt wird. Zwischen den dezentralen Systemen besteht daher ein hoher Bedarf an Kom-
munikation. Diese dezentralen Strukturen weisen unter anderem folgende Vorteile auf:
â eine voneinander unabhängige und gleichzeitige Inbetriebnahme einzelner Anlagenteile ist möglich
â kleinere, überschaubarere Programme
â Parallelverarbeitung durch verteilte Automatisierungssysteme

Hieraus resultieren:
â Verkürzung der Reaktionszeiten
â Geringere Belastung der einzelnen Verarbeitungseinheiten.
â Übergeordnete Strukturen können zusätzliche Diagnose– und Protokollierfunktionen übernehmen
â Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, da beim Ausfall einer Unterstation der Rest des Gesamtsystemes wei-
terarbeiten kann.

Für eine dezentrale Anlagenstruktur ist ein leistungsfähiges und umfassendes Kommunikationssystem unbedingt
erforderlich.

Siemens bietet für die Fertigungs– und Prozeßautomatisierung mit SIMATIC NET ein offenes, herstellerunabhän-
giges Kommunikationssystem mit leistungsmäßig abgestuften lokalen Netzen (Local Area Network = LAN) für den
Einsatz im industriellen Bereich. Das Kommunikationssystem SIMATIC NET basiert auf nationalen und internatio-
nalen Standards gemäß dem ISO/OSI–Referenzmodell.

Grundlage des Kommunikationssystemes sind LANs, die je nach Rahmenbedingungen


â rein elektrisch
â rein optisch
â kombiniert elektrisch/optisch

realisiert werden können.

Copyright Siemens AG 1997 1

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

1.1.2 Systemüberblick

Als SIMATIC NET wird der Kommunikationsverbund der SIEMENS Automatisierungsgeräte, Leitrechner, Worksta-
tions und Personal Computer bezeichnet.

SIMATIC NET beinhaltet:


â Das Kommunikationsnetz, bestehend aus Übertragungsmedium, entsprechenden Anschluß– und Übertra-
gungskomponenten und den dazugehörigen Übertragungsverfahren
â Protokolle und Services, die zur Datenübertragung zwischen den o.a. Geräten dienen
â die Baugruppen des Automatisierungssystemes bzw. Rechners, die die Verbindung zum LAN herstellen
(Kommunikationsprozessor ”CP” oder ”Anschaltung”).

Zur Lösung der vielfältigen Aufgabenstellungen in der Automatisierungstechnik stellt SIMATIC NET, je nach Anfor-
derung, unterschiedliche Kommunikationsnetze zur Verfügung.

Unterschiedliche Anforderungen ergeben sich aus der Topologie von Räumen, Gebäuden, Fabrikationshallen und
ganzen Firmenarealen, sowie den dort herrschenden Umweltbedingungen. Darüber hinaus stellen die zu vernet-
zenden Automatisierungskomponenten abgestufte Leistungsanforderungen an das Kommunikationssystem.

Den differenzierten Anforderungen entsprechend bietet SIMATIC NET die folgenden, nationalen und internationa-
len Normen entsprechenden, Kommunikationsnetze an:

Industrial Ethernet,
ein Kommunikationsnetz für den Zellenbereich in Basisbandübertragungstechnik gemäß IEEE 802.3 mit dem Zu–
griffsverfahren CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) auf der Basis
- 50 Ω–Triaxialkabel
- 100 Ω –Twisted Pair–Leitungen
- Glas–Lichtwellenleiter

AS–Interface,
ein Kommunikationsnetz für die Automatisierung in der untersten Automatisierungsebene, zum Anschluß von bi-
nären Aktuatoren und Sensoren über die AS–I Busleitung an Automatisierungsgeräte.

PROFIBUS

PROFIBUS ist im offenen herstellerunabhängigen Kommunikationssystem SIMATIC NET das Netz für den Zel-
len– und Feldbereich mit dem Einsatzschwerpunkt in industrieller Umgebung.

Das PROFIBUS–Netz entspricht der PROFIBUS–Norm EN 50170 (1996). Dies bedeutet, daß alle Produkte dieser
Norm entsprechen. Die SIMATIC NET–PROFIBUS Komponenten können bei SIMATIC S7 auch für den Aufbau ei-
nes SIMATIC MPI– Subnetzes (MPI = Multipoint Interface) verwendet werden.

Folgende Systeme sind anschließbar:


â Automatisierungssysteme SIMATIC S5/S7/M7
â Dezentrales Peripheriesystem ET 200
â SIMATIC PG/PC
â SIMATIC Bedien– und Beobachtungsgeräte bzw. –systeme
â SICOMP–IPCs
â CNC–Steuerungen SINUMERIK
â SIMODRIVE Sensor
â SIMOVERT Master Drives
â Digitales Reglersystem SIMADYN D

Copyright Siemens AG 1997 2

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

â SIMOREG
â Micro–/Midimaster
â Leistungsumkehrsteller/Stellantrieb SIPOS
â Industrie–/Prozeßregler SIPART
â Identifikationssysteme MOBY
â Niederspannungs–Schaltgeräte SIMOCODE
â Leistungsschalter
â Kompaktautomationsstation SICLIMAT COMPAS
â Prozeßleitsystem TELEPERM M
â Fremdgeräte mit PROFIBUS–Anschluß

PROFIBUS Netze können sowohl auf der Basis von


â geschirmten, verdrillten Zweidrahtleitungen (Wellenwiderstand 150 Ω)
â Glas– und Plastik–Lichtwellenleitern

ausgeführt werden.

Die verschiedenen Kommunikationsnetze können sowohl unabhängig voneinander eingesetzt werden, als auch,
je nach Bedarf, miteinander kombiniert werden.

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

1.2 Grundlagen des PROFIBUS–Netzes

1.2.1 Normen und Standards

SIMATIC NET PROFIBUS basiert auf folgenden Standards, Normen und Richtlinien:

EN 50170–1–2: 1996
General Purpose Field Communication System
Volume 2 : Physical Layer Specification and Service Definition

PNO–Richtlinien:
PROFIBUS–Implementierungshinweise zum Entwurf DIN 19245 Teil 3
Version 1.0 vom 14.12.1995

Optische Übertragungstechnik für PROFIBUS


Version 1.1 von 07.1993

EIA RS–485: 1983


Standard for Electrical Characteristics of Generators and Receivers
for Use in Balanced Digital Multipoint Systems

Copyright Siemens AG 1997 4

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

1.2.2 Zugriffsverfahren

Der Netzzugriff bei PROFIBUS entspricht der in der EN 50170, Volume 2, festgelegten Methode des ”Token Bus”
für aktive und des ”Master–Slave” für passive Stationen.

Token–Umlauf (logischer Ring)

aktive Busteilnehmer

DTE DTE DTE DTE DTE

DTE DTE DTE DTE DTE


passive Busteilnehmer

logischer Ring
Master–Slave–Beziehung

Bild 1. 1: Funktionsprinzip des PROFIBUS–Zugriffsverfahrens

Das Zugriffsverfahren ist unabhängig vom Übertragungsmedium. Bild 1. 1 ”Funktionsprinzip des PROFIBUS–Zu–
griffsverfahrens” zeigt das verwendete hybride Verfahren mit aktiven und passiven Teilnehmern. Dies wird im fol-
genden kurz erläutert:
â Alle aktiven Teilnehmer (Master) bilden in einer festgelegten Reihenfolge den ”logischen Token–Ring”, wobei
jedem aktiven Teilnehmer die anderen aktiven Teilnehmer und deren Reihenfolge im logischen Ring bekannt
sind (die Reihenfolge ist unabhängig von der topologischen Anordnung der aktiven Teilnehmer am Bus).
â Die Zugriffsberechtigung zum Medium (der ”Token”) wird von aktivem Teilnehmer zu aktivem Teilnehmer an-
hand der durch den logischen Ring festgelegten Reihenfolge weitergereicht.
â Hat ein Teilnehmer den (an ihn adressierten) Token empfangen, so darf er Telegramme senden. Die Zeit, in
der er das darf, ist durch die sogenannte Tokenhaltezeit vorgegeben. Ist diese abgelaufen, darf der Teilneh-
mer nur noch eine hochpriore Nachricht senden. Hat der Teilnehmer keine Nachricht zu senden, gibt er den
Token direkt an den im logischen Ring folgenden Teilnehmer weiter. Die zuständigen Token–Timer (”max.
Token Holding Time” etc.) werden für alle aktiven Teilnehmer projektiert.
â Besitzt ein aktiver Teilnehmer den Token und sind für ihn Kopplungen zu passiven Teilnehmern projektiert
(Master–Slave–Verbindungen), so werden diese passiven Teilnehmer abgefragt (z.B. Werte auslesen) bzw.
es werden Daten an sie gesendet (z.B. Sollwert–Vorgaben)
â Passive Teilnehmer erhalten nie den Token.

Das Zugriffsverfahren erlaubt das Aufnehmen bzw. Entfernen von Teilnehmern während des Betriebes.

Copyright Siemens AG 1997 5

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1.2.3 Übertragungsverfahren

Je nach verwendetem Medium werden bei SIMATIC NET PROFIBUS verschiedene physikalische Übertragungs-
verfahren eingesetzt:
â RS–485 für elektrische Netze auf der Basis geschirmter, verdrillter Zweidrahtleitungen

und
â optische Verfahren gemäß PNO Richtline /3/ auf der Basis von Lichtwellenleitern.

1.2.3.1 Übertragungsverfahren entsprechend EIA Standard RS–485

Das Übertragungsverfahren RS–485 entspricht der symmetrischen Datenübertragung nach dem EIA Standard
RS–485 /4/. Dieses Übertragungsverfahren ist in der PROFIBUS–Norm EN 50170 verbindlich für die Datenüber-
tragung auf Zweidrahtleitungen vorgeschrieben.

Als Medium dient eine geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung. Die maximale Leitungslänge eines Segmentes ist
abhängig von
â der Übertragungsgeschwindigkeit
â dem verwendeten Leitungstyp
â der Anzahl der Teilnehmer
â der Art und Anzahl der eingesetzten Überspannungsschutzelemente.

Merkmale:
â Reihen– oder Baumstruktur mit Repeatern, Busterminals und Busanschlußsteckern zum Anschluß der
PROFIBUS Teilnehmer
â Einfaches, durchgängiges Montage– und Erdungskonzept

Die RS–485 Übertragungstechnik bei PROFIBUS hat folgende physikalische Eigenschaften:

Netztopologie: Linie, an beiden Enden mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen; Anschluß der
Teilnehmer entweder direkt über Busanschlußstecker oder über Busterminals mit
Stichleitungen.
Durch den Einsatz von max. 9 RS 485–Repeatern (siehe Kapitel 5) ist die Netz–
ausdehnung zwischen zwei Teilnehmern auf max.10 Segmentlängen bei der ent-
sprechenden Datenrate erweiterbar.
Medium: geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung
erreichbare Segmentlän- 1.000 m für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 93,75 kBit/s
gen: 800 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 187,5 kBit/s
(abhängig von Leitungstyp 400 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 500 kBit/s
siehe Tabelle 3.1 ) 200 m für die Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
100 m für die Übertragungsgeschwindigkeiten 3, 6, und 12 MBit/s
Anzahl der Teilnehmer: maximal 32 an einem Bussegment
maximal 127 pro Netz bei Verwendung von Repeatern
Übertragungsgeschwin- 9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s, 3 MBit/s,
digkeiten: 6 MBit/s, 12 MBit/s

Copyright Siemens AG 1997 6

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1.2.3.2 Übertragungsverfahren für optische Komponenten

Die optische Variante von SIMATIC NET PROFIBUS wird mit den Komponenten ”Optical Link Module” (OLM) und
”Optical Link Plug” (OLP) realisiert.

Aufgrund der unidirektionalen Betriebsart der Lichtwellenleiter werden die optischen Netze durch Punkt–zu–
Punkt–Verbindungen zwischen den aktiven Komponenten realisiert.

Als Medium werden Lichtwellenleiter mit Glas– oder Plastikfasern eingesetzt.

Mit OLM und OLP lassen sich optische Netze in Linien–, Stern– und Ringstruktur aufbauen.

Merkmale:
â es sind große Entfernungen zwischen zwei Datenendgeräten realisierbar
(Verbindungen OLM–OLM bis zu 15.000 m)
â galvanische Trennung zwischen Teilnehmern und Übertragungsmedium
â unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen
â keine Blitzschutzelemente erforderlich
â einfache Verlegung der LWL–Leitungen
â hohe Verfügbarkeit des LANs durch Nutzung der Zweifaser–Ringtopologie
â einfachste Anschlußtechnik bei Einsatz von Plastik–Lichtwellenleitern im Nahbereich

Die optische Übertragungstechnik hat folgende Eigenschaften:

Netztopologie: Linien–, Stern– oder Ringstruktur mit OLMs


Einfaser–Ringstruktur mit OLPs
Medium: Lichtwellenleiter mit Glas– oder Plastikfasern
realisierbare Verbindungslängen mit Glasfasern bis 15.000 m , abhängig vom Faser– und OLM–Typ
(Punkt–zu–Punkt)
mit Plastikfasern:
OLM: 0 m bis 80 m
OLP 1 m bis 25 m
Übertragungsgeschwindigkeit
OLM: 9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s

OLP: 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s


Anzahl der Teilnehmer: maximal 127 pro Netz

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

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2 Topologien von SIMATIC NET
PROFIBUS–Netzen

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B89106/02 PROFIBUS–Netze

2 Topologien von SIMATIC NET PROFIBUS–Netzen

2.1 Topologien elektrischer Netze


Elektrische SIMATIC NET PROFIBUS–Netze können mit den Übertragungsgeschwindigkeiten

9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s, 500 kBit/s, 1,5 MBit/s, 3 MBit/s, 6 MBit/s und 12 MBit/s

betrieben werden.

Je nach Übertragungsgeschwindigkeit, Übertragungsmedium und Netzkomponenten sind unterschiedliche Seg-


mentlängen und damit auch Netzausdehnungen realisierbar.

Die Busanschlußkomponenten lassen sich in zwei Gruppen einteilen:


- Komponenten für Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,6 kBit/s bis maximal 1,5 MBit/s
- Komponenten für Datenraten von 9,6 kBit/s bis maximal 12 MBit/s

Als Medium werden die in Kapitel 4 beschriebenen SIMATIC NET PROFIBUS–Busleitungen verwendet. Die im
folgenden gemachten technischen Aussagen beziehen sich nur auf Netze, die mit diesen Leitungen und SIMATIC
NET PROFIBUS–Komponenten realisiert werden.

Alle Teilnehmer werden bei Netzen für Übertragungsgeschwindigkeiten bis ≤ 1,5 MBit/s über Busanschlußstecker,
Busterminals RS 485 oder RS 485–Repeater an die Busleitungen angeschlossen. Jedes Bussegment muß an
seinen beiden Enden mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen werden. Dieser Leitungsabschluß ist in die
RS 485–Repeater, die Busterminals RS 485 und die Busanschlußstecker integriert und kann bei Bedarf zuge-
schaltet werden. Damit dieser Leitungsabschluß wirksam werden kann, muß das entsprechende Anschlußele-
ment mit Spannung versorgt werden. Bei den Busterminals RS 485 und den Busanschlußsteckern erfolgt dies
durch die angeschlossenen Datenendgeräte (DTEs), beim RS 485–Repeater über dessen Spannungsversor-
gung.

Die RS 485–Übertragungstechnik ermöglicht den Anschluß von maximal 32 Busankopplungen (DTEs und Repea-
ter) je Bussegment. Die maximal zulässige Leitungslänge eines Segmentes ist abhängig von der verwendeten
Übertragungsgeschwindigkeit, der verwendeten Busleitung und der Anzahl der eventuell erforderlichen Überspan-
nungsschutzmodule.

Durch den Einsatz von RS 485–Repeatern können Segmente miteinander verbunden werden. Es dürfen max. 9
Repeater zwischen zwei Teilnehmern eingesetzt sein. Es sind sowohl Reihen– als auch Baumstrukturen realisier-
bar.

Bild 2. 1 zeigt eine typische Topologie in RS 485–Technik mit 3 Segmenten und 2 Repeatern.

Bussegment

DTE DTE DTE

R
DTE DTE

R
DTE DTE DTE

DTE DTE DTE

Bild 2. 1: Topologie in RS 485 Technik

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Bei ausgedehnten Strukturen mit Repeatern kommt es zu größeren Übertragungszeiten die ggf. bei der Netzpro-
jektierung berücksichtigt werden müssen (siehe Kapitel 3.3).

2.1.1 Komponenten für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 1,5 MBit/s

Alle SIMATIC NET Busanschlußkomponenten können für Übertragungsgeschwindigkeiten ≤ 1,5 MBit/s einge-
setzt werden.

2.1.2 Komponenten für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 12 MBit/s

Folgende Busanschlußkomponenten können für Übertragungsgeschwindigkeiten ≤ 12 MBit/s eingesetzt werden:


â Busanschlußstecker für PROFIBUS
mit axialem Kabelabgang (Bestell–Nr. 6GK1 500–0EA00)
â Busanschlußstecker RS 485 mit senkrechtem Kabelabgang
ohne PG–Schnittstelle (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA10–0XA0)
mit PG–Schnittstelle (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BB10–0XA0)
â Busanschlußstecker RS 485 mit schwenkbarem Kabelabgang
ohne PG–Schnittstelle (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA20–0XA0)
mit PG–Schnittstelle (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BB20–0XA0)
â Repeater RS 485 für PROFIBUS
DC 24 V Gehäuse IP 20 (Bestell–Nr. 6ES7 972– 0AA00–0XA0)
â SIMATIC S5/S7 Steckleitung für PROFIBUS
für den PG–Anschluß bei 12 MBit/s
konfektioniert mit 2 Sub–D–Steckern, Länge 3 m (Bestell–Nr. 6ES7 901–4BD00–0XA0)

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2.2 Topologien optischer Netze


Optische Netze werden bei SIMATIC NET PROFIBUS mit folgenden Geräten realisiert:

Optical Link Module (OLM) und

Optical Link Plug (OLP)

Bei optischen Netzen ist die Streckenlänge zwischen 2 Netzkomponenten unabhängig von der Übertragungsge-
schwindigkeit.
Ausnahme: Redundante optische Zweifaserringe

2.2.1 Topologien mit OLMs

Die OLMs verfügen über zwei voneinander funktionell entkoppelte elektrische Kanäle (ähnlich wie bei einem Re-
peater) und, je nach Ausführung, über einen oder zwei optische Kanäle.

+ Bitte beachten Sie, daß die beiden elektrischen Kanäle weder untereinander noch von der Betriebs-
spannung (24 V) elektrisch isoliert sind.

Die OLMs sind für Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,6 kBit/s bis 1.500 kBit/s geeignet. Die Erkennung der
Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt automatisch.

Tabelle 2.1 zeigt eine Aufstellung der verschiedenen Varianten der OLMs und der erreichbaren Streckenlängen.

OLM P3 P4 S3 S4 S3–1300 S4–1300


Anzahl Kanäle
– elektrische 2 2 2 2 2 2
– optische 1 2 1 2 1 2
einsetzbare Fasertypen maximale Streckenlängen zwischen zwei OLMs
– Plastik–LWL 80 m 80 m
980/1000 µm
– HCS–Faser 600 m 600 m
200/230 µm*
– Glas–LWL
50 / 125 µm* 2.000 m 2.000 m 10.000 m 10.000 m
62,5 / 125 µm 2.850 m 2.850 m 10.000 m 10.000 m
10 / 125 µm* 15.000 m 15.000 m
* Sondertypen, siehe Kapitel 6.1.3

Tabelle 2.1: OLM–Varianten, maximale Streckenlängen zwischen zwei Modulen

+ Es können nur
OLM/P mit OLM/P
OLM/S mit OLM/S
OLM/S–1300 mit OLM/S–1300

optisch miteinander verbunden werden.

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Linientopologien mit OLMs

Ein typisches Beispiel für eine Linientopologie zeigt Bild 2. 2

Busanschlußstecker Steckleitung 830-1 Busanschlußstecker


Busanschlußstecker

DTE DTE DTE DTE

Busleitung für
Busleitung für PROFIBUS
PROFIBUS

DTE

Steckleitung 830-1

SIMATIC NET
FO–Leitung

Bild 2. 2: Beispiel einer Linientopologie mit OLMs

In einer Linienstruktur sind die einzelnen SIMATIC NET PROFIBUS OLMs paarweise durch Duplex–Lichtwellenlei-
ter miteinander verbunden.

Am Anfang und Ende einer Linie genügen OLMs mit einem optischen Kanal, dazwischen sind OLMs mit zwei opti-
schen Kanälen erforderlich.

Die Datenendgeräte (DTEs) werden an die elektrischen Schnittstellen der OLMs angeschlossen. An jede
RS 485–Schnittstelle sind einzelne Endgeräte oder vollständige PROFIBUS–Segmente mit maximal 31 Teilneh-
mern anschließbar.

Durch die Nutzung der Echofunktion ist eine Überwachung der einzelnen LWL–Strecken durch die Optical Link
Module möglich.

Fällt ein OLM aus oder wird die LWL–Leitung zwischen zwei OLMs dauerhaft unterbrochen, so zerfällt die Linie in
zwei Teillinien, die jede für sich wieder störungsfrei arbeiten.

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Sterntopologien mit OLMs

DTE

DTE

Busleitung

OLM
/P4

DTE

DTE OLP OLP DTE DTE

Bild 2. 3: Beispiel einer Sterntopologie mit OLMs

Mehrere Optical Link Module werden über einen elektrischen Bus zu einem Sternkoppler zusammengefaßt. Wei-
tere OLMs sind über Duplex–LWL–Leitungen mit dem Sternkoppler verbunden. Der Einsatz von Modulen mit einer
oder mit zwei optischen Schnittstellen ist möglich.

Die freien elektrischen Kanäle des Sternkopplers stehen für den Anschluß weiterer DTEs zur Verfügung. Bei den
über die Duplex–LWL–Leitungen angeschlossenen OLMs können sowohl Endgeräte als auch elektrische Busseg-
mente angeschlossen werden. Je nach den Anforderungen an die Entfernung können die Duplex–Leitungen mit
Plastik– oder Glas–LWL realisiert werden.

Mit Hilfe der Echofunktion ist eine Überwachung der LWL–Strecken durch die jeweils angeschlossenen OLMs ge-
geben. Auch wenn nur eine Übertragungsrichtung ausfällt, führt die mit der Überwachungsfunktion gekoppelte
Segmentierung zu einer sicheren Abtrennung des OLMs vom Sternkoppler. Das übrige Netz arbeitet weiterhin stö-
rungsfrei.

Der Sternkoppler kann sowohl mit OLM/P, OLM/S als auch mit OLM/S–1300 und mit allen Typen gemischt aufge-
baut werden. Beim Einsatz eines OLM/P im Sternkoppler können die Endteilnehmer auch über Optical Link Plugs
(OLPs) direkt mit einer Duplex–Leitung angeschlossen werden.

In diesem Fall wird die Echofunktion nicht unterstützt, Streckenüberwachung und Fehlersignalisierung über den
OLM Meldekontakt sind nicht vorhanden.

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Ringtopologien mit OLMs

Mit den Optical Link Modulen lassen sich sowohl Einfaserringe, als auch Zweifaserringe aufbauen.

Einfaser–Ringstrukturen

DTE OLM
/P3

DTE
DTE

DTE DTE

Bild 2. 4: Beispiel einer optischen Einfaser–Ringtopologie

Die OLMs des Ringes sind durch Simplex–Leitungen miteinander verbunden. Für diese Topologie genügen OLMs
mit einer optischen Schnittstelle. An jedem elektrischen Kanal können wahlweise ein Endgerät oder ein elektri-
sches Segment angeschlossen werden.

Bei dieser Topologie muß bei allen beteiligten OLMs die Überwachungsfunktion aktiviert sein, da die Datenfluß-
steuerung im Ring durch die Echofunktion erfolgt. Ein zu sendendes Signal wird von einem OLM in den optischen
Ring eingespeist, durchläuft vollständig den Ring, wird von demselben Modul als Echo wieder empfangen und
vom Ring genommen.

+ Bei der Unterbrechung einer Faser oder beim Ausfall eines OLMs ist der gesamte Ring nicht mehr
kommunikationsfähig.

+ In einem Einfaserring mit mehreren OLMs können keine OLPs verwendet werden.

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Ergibt sich in der Praxis eine zu große Streckenlänge zwischen zwei OLMs, so kann auch ein Aufbau entspre-
chend Bild 2. 5 realisiert werden.

DTE DTE DTE DTE DTE

DTE DTE DTE DTE DTE

Bild 2. 5: Alternative Verkabelungstechnik einer Netzstruktur in optischer Einfaser–Ringtopologie

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Leitungsredundanz bei Punkt zu Punkt–Verbindungen

Diese Netztopologie findet bei einer “optischen” Verbindung von mehreren Endgeräten oder RS 485–Segmenten
Anwendung. Durch den Einsatz einer redundanten Punkt zu Punkt–Verbindung mit zwei Optical Link Modulen
OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4–1300 ist eine hohe Sicherheit bei dauerhaftem Ausfall einer der optischen Über-
tragungsstrecken gewährleistet.

Ein erkannter Leitungsbruch wird über die Meldekontakte der beiden OLMs angezeigt.

+ Tritt ein Redundanzfall ein (z. B. Leitungsabbruch), entsteht eine Schaltzeit, während der eine korrekte
Datenübertragung nicht möglich ist. Um für die Anwendung eine stoßfreie Überbrückung zu gewähr-
leisten, wird empfohlen die Telegrammwiederholanzahl beim PROFIBUS–Master auf mindestens 3
einzustellen.

DTE DTE

Trasse 1

Trasse 2

Bild 2. 6: Redundante Punkt zu Punkt–Verbindung

Bei der Realisierung einer redundanten optischen Punkt zu Punkt–Verbindung sind folgende Randbedingungen
zu beachten:
â Zur Erhöhung der Betriebssicherheit sollten die beiden Duplex–Leitungen auf getrennten Trassen verlegt
werden.
â Die maximal erzielbaren Entfernungen zwischen zwei Modulen entsprechend Tabelle 2.1 sind zu beachten.
â Der maximal zulässige Längenunterschied der redundanten LWL–Strecken ist, abhängig von der Übertra-
gungsgeschwindigkeit, begrenzt (siehe Tabelle 2.2).

Übertragungsgeschwindigkeit in kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1.500


maximal zulässiger Längenunterschied der 15.000 15.000 15.000 10.000 4.000 1.300
redundanten LWL–Strecken in m

Tabelle 2.2: Zulässiger Längenunterschied zwischen den beiden optischen Strecken einer redundanten Punkt–
zu–Punkt–Verbindung

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Redundante optische Ringe (Zweifaserringe)

Redundante optische Ringe sind eine Sonderform der Linientopologie. Durch das “Schließen” der optischen Linie
zu einem Ring wird eine hohe Betriebssicherheit des Netzes erreicht.

DTE DTE DTE DTE

DTE

Trasse 1

Trasse 2

Bild 2. 7: Netzstruktur in redundanter optischer Zweifaser–Ringtopologie

Die dauerhafte Unterbrechung einer LWL–Leitung zwischen zwei Modulen wird von diesen erkannt, und das Netz
wird zu einer optischen Linie umkonfiguriert. Das gesamte Netz bleibt weiterhin verfügbar.

Fällt ein Modul aus, so sind nur die an diesem Modul angeschlossenen Endgeräte oder elektrischen Segmente
vom Ring abgekoppelt (gestört), das übrige Netz selbst bleibt als Linie voll funktionsfähig.

Die Fehlermeldung erfolgt durch LEDs an den beteiligten Modulen und durch deren Meldekontakte.

Nach der Beseitigung des Fehlers heben die beteiligten Module die Segmentierung selbständig wieder auf. Die Li-
nie schließt sich wieder zu einem Ring.

+ Für die zulässige Streckenlänge gilt der kleinere Wert aus Tabelle 2.1 und 2.3.

+ Tritt ein Redundanzfall ein (z. B. Leitungsbruch), entsteht eine Schaltzeit, während der eine korrekte
Datenübertragung nicht möglich ist. Um für die Anwendung eine stoßfreie Überbrückung zu gewähr-
leisten, wird empfohlen die Telegrammwiederholanzahl beim PROFIBUS–Master auf mindestens 3
einzustellen.

+ Zur Erhöhung der Betriebssicherheit sollten die Duplex–Leitungen für Hin– und Rückweg im Ring auf
getrennten Trassen verlegt werden.

Bei der Realisierung redundanter optischer Ringe ist zu beachten, daß


â die maximal erzielbaren Entfernungen zwischen zwei Modulen entsprechend Tabelle 2.1 sind
â die maximal zulässige LWL–Leitungslänge zwischen zwei benachbarten OLMs von der eingesetzten Über-
tragungsgeschwindigkeit abhängig ist.

Übertragungsgeschwindigkeit in kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1.500


maximal überbrückbare Entfernung zwischen 15.000 15.000 8.500 4.200 1.600 530
zwei Modulen in m

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Tabelle 2.3: Streckenlänge bei redundanten optischen Ringen

2.2.2 Topologien mit OLPs


Mit den Optical Link Plugs (OLPs) lassen sich preiswert passive PROFIBUS–Geräte (Slaves) über einen opti-
schen Einfaserring miteinander verbinden. Bild 2. 8 zeigt eine Konfiguration mit 4 OLPs in Kaskade.

DTE
Master OLM
/P3
Steckleitung 830–1

BFOC–Stecker
Plastik–LWL–
Simplex–Leitung

DTE DTE
Slave OLP OLP Slave

HP–Simplex–Stecker

DTE DTE
Slave OLP OLP Slave

Bild 2. 8: Optischer Einfaserring mit 4 OLPs in Kaskade

Zum Anschluß des Masters an den Ring ist ein OLM/P3 oder OLM/P4 erforderlich. Der Master kann über eine der
elektrischen Schnittstellen oder beim OLM/P4 auch über die freie optische Schnittstelle angeschlossen werden.
Die freien elektrischen Schnittstellen der OLMs können für den Anschluß weiterer DTEs (Master oder Slaves) oder
elektrischer Segmente verwendet werden.

Weitere Einsatzmöglichkeiten mit OLP sind:


â Anschluß eines PROFIBUS–Masters an einem OLM (Punkt–zu–Punkt–Verbindung)
â Anschluß eines RS 485–Repeaters an dessen zweitem Segment mehrere PROFIBUS–Slaves angeschlos-
sen sind (keine Master !).

OLM
/P4
DTE DTE
OLP OLP
Master Master

DTE DTE DTE


OLP Slave Slave Slave
R
.....
RS 485–Repeater
.....

Bild 2. 9: Anschluß von PROFIBUS–Mastern bzw. RS 485–Repeater über OLP

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Der OLP wird vom PROFIBUS–Gerät mit Energie versorgt und benötigt keine eigene Spannungsversorgung.
Dazu ist erforderlich, daß die elektrische PROFIBUS–Schnittstelle (RS 485–Schnittstelle) bei einer Spannung von
+5V einen Ausgangsstrom von ≥ 80 mA zur Verfügung stellen kann. Die Streckenlänge zwischen zwei OLPs
kann zwischen 1 m und 25 m betragen. Die mit jedem OLP mitgelieferten Simplex–Stecker sind für den Anschluß
einer Simplex–Ader ausgelegt. Für die Verbindung zwischen OLP und OLM/P gibt es einseitig mit einem BFOC–
Stecker vorkonfektionierten Leitungen (BFOC Pigtail–Set 2x50 m). Die genauen technischen Daten des OLP ent-
nehmen Sie bitte dem Anhang B dieses Handbuches.

Bitte beachten Sie,


â daß die OLPs nur mit Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 93,75 kBit/s und 1,5 MBit/s betrieben wer-
den können. Die Übertragungsgeschwindigkeit muß beim OLP über Steckbrücken eingestellt werden.
â daß 10 OLPs und ein OLM/P in einem optischen Einfaserring betrieben werden können. Eine höhere Kaska-
diertiefe ist bei Reduzierung des Ringumfanges möglich (siehe Anhang B).
â daß der OLM/P im Einfaserring in Betriebsart 1 * zu schalten ist. Streckenüberwachung und Meldekontakt
stehen nicht zur Verfügung.
â daß zwischen zwei benachbarten OLP bzw. zwischen OLP und OLM/P minimale und maximale LWL–Strek-
kenlängen einzuhalten sind (siehe Tabelle 2.4).

NACH OLP OLM/P

VON

OLP L (min) = 1 m L (min) = 0 m


L (max) = 25 m L (max) = 46 m
OLM/P L (min) = 1 m –––
(Output Power = standard) * L (max) = 34 m
OLM/P L (min) = 33 m –––
(Output Power = high) * L (max) = 58 m

* siehe Anhang A, Betriebsanleitung des OLM

Tabelle 2.4: Längenbegrenzungen für Einfaserringe mit OLP und OLM/P

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3 Netzprojektierung

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3 Netzprojektierung

3.1 Projektierung elektrischer Netze


PROFIBUS–Netze sind speziell für den Einsatz in industrieller Umgebung entwickelt worden und zeichnen sich
durch eine große Robustheit gegen elektromagnetische Störungen und damit eine hohe Datensicherheit aus. Um
diese Robustheit sicherzustellen, müssen bei der Projektierung der elektrischen Netze bestimmte Richtlinien ein-
gehalten werden.

Folgende Parameter müssen bei der Planung eines elektrischen Netzes berücksichtigt werden:
â die für die Aufgabe erforderliche Übertragungsgeschwindigkeit
(in einem Netz kann nur eine einheitliche Übertragungsgeschwindigkeit verwendet werden)
â die erforderliche Anzahl der Teilnehmer
â die Art der erforderlichen Netzkomponenten (Busterminals, Busanschlußstecker, Steckleitungen)
â die Busleitungen, die verwendet werden sollen
â die gewünschten Segmentlängen
â die elektromagnetische und mechanische Umgebung der Leitungen/Kabel (z.B. Überspannungsschutzmaß-
nahmen, Kabeltrassen)
â die Anzahl der RS 485–Repeater zwischen zwei beliebigen DTEs ist auf max. 9 begrenzt
â bei ausgedehnten Strukturen mit Repeatern kommt es zu größeren Übertragungszeiten, die ggf. bei der
Netzprojektierung berücksichtigt werden müssen (siehe Kapitel 3.3).

Unabhängig von der Übertragungsgeschwindigkeit müssen alle Segmente an ihren Enden abgeschlossen wer-
den. Dazu ist in den entsprechenden Anschlußelementen der aus einer Widerstandskombination bestehende Lei-
tungsabschluß zuzuschalten. Nach einer zugeschalteten Widerstandskombination sind keine weiteren Leitungs-
stücke mehr zulässig.

Damit der Leitungsabschluß wirksam wird, ist es erforderlich, daß er mit Spannung versorgt wird. Dazu muß das
entsprechende Datenendgerät oder der RS485–Repeater mit Spannung versorgt werden.

+ Die Unterbrechung der Spannungsversorgung von Leitungsabschlüssen durch das Abschalten des
Datenendgerätes oder Repeaters oder das Abziehen des Busanschlußsteckers bzw. der Stichleitung
ist nicht zulässig.

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3.1.1 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis maximal 500 kBit/s

Folgende maximale Segmentlängen lassen sich mit den SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen realisieren:

Segmentlänge für Kabeltyp

Übertragungsge- – Busleitung – Schleppleitung


schwindigkeit in – Busleitung mit PE–Mantel – Busleitung für Girlandenaufhängung
kBit/s – Erdverlegungskabel

9,6 1000 m 900 m


19,2 1000 m 900 m
93,75 1000 m 900 m
187,5 800 m 700 m
500 400 m 400 m

Tabelle 3.1: Erreichbare Segmentlängen

Die maximal zulässige Anzahl von Teilnehmern an einem Segment beträgt 32.

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3.1.2 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeit 1,5 MBit/s

Jeder Anschluß eines Teilnehmers an die Busleitung stellt eine kapazitive Fehlanpassung dar, die sich bei niedri-
gen Übertragungsgeschwindigkeiten jedoch nicht auswirkt. Bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
sind aufgrund der Fehlanpassungen Störungen möglich, sofern nicht die folgenden Richtlinien bezüglich der Art,
Anzahl und Verteilung der Teilnehmeranschlüsse beachtet werden.

Folgende maximale Segmentlänge läßt sich mit der SIMATIC NET PROFIBUS–Leitung realisieren:

Segmentlänge für Kabeltyp

Übertragungsge- – Busleitung – Schleppleitung


schwindigkeit in – Busleitung mit PE–Mantel – Busleitung für Girlandenaufhängung
kBit/s – Erdverlegungskabel

1.500 200 m 200 m

Tabelle 3.2: Erreichbare Segmentlängen

Um die zulässigen Konfigurationen beschreiben zu können, müssen die einzelnen Anschlußkomponenten gemäß
ihrer kapazitiven Busbelastung bewertet werden. Dazu werden ihnen sogenannte Wertigkeitsfaktoren zugewiesen
(siehe Tabelle 3.3).

PROFIBUS–Schnittstellen, die als 9polige Sub–D–Buchse ausgeführt sind (CP, OLM...), haben keine eigene Wer-
tigkeit. Sie sind in den in der Tabelle aufgeführten Werten bereits berücksichtigt.

Produktbezeichnung Wertigkeit
(W)
Busterminal mit 1,5 m langer Stichleitung 1,5
(Bestell–Nr. 6GK1 500–0AA00, Ausgabestand 2)
Busterminal mit 1,5 m langer Stichleitung, mit PG–Schnittstelle 1,5
(Bestell–Nr. 6GK1 500–0DA00, Ausgabestand 2)
Busterminal mit 3,0 m langer Stichleitung 2,5
Bestell–Nr. 6GK1 500–0BA00, Ausgabestand 2)
PG–Steckleitung 1,5 m lang 1,0
(Bestell–Nr. 6XV1 830–1AH15, Ausgabestand 2)
Busanschlußstecker 0,7
(Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA30–0XA0
Busanschlußstecker mit axialem Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6GK1 500–0EA0)
Busanschlußstecker mit 90° Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BA10–0XA0)
Busanschlußstecker mit 90° Abgang mit PG–Schnittstelle (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BB10–0XA0)
Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang (Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BA20–0XA0) 0,1
Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang mit PG–Schnittstelle
(Bestell–Nr.: 6ES7 972–0BB20–0XA0)
RS 485 Repeater (Anschluß der Bussegmente) 0,1
OLM (Kanal 2) 0,5
SIMATIC S5/S7 Steckleitung (Bestell–Nr.: 6ES7 901–4BD00–0XA0) 0,5

Tabelle 3.3: Wertigkeiten für Segmente mit 1,5 MBit/s

Bei der Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s gelten für die zulässige Anzahl von Teilnehmern und deren
Verteilung/Anordnung an einem SIMATIC NET PROFIBUS–Segment folgende Regeln:

1. Die maximal zulässige Anzahl von Teilnehmern an einem Segment beträgt 32.

2. Die Summe der Wertigkeiten aller Anschlußelemente an einem Segment muß ≤ 25 sein.

3. Für die Abstände zwischen benachbarten Anschlußelementen gelten folgende Regeln (Abstand ist hier die
Länge der Busleitung):

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3.1 Ist der Abstand benachbarter Anschlußelemente größer 10 m, so muß die Wertigkeit der DTEs nicht
berücksichtigt werden.

3.2 Ist der Abstand benachbarter Anschlußelemente größer als die Summe der beiden Wertigkeiten
der Elemente in Metern, so ist die Anordnung unkritisch und es müssen keine zusätzlichen
Randbedingungen beachtet werden.
Die Wertigkeit der PG–Steckleitung, SIMATIC S5/S7 Steckleitung muß zur Wertigkeit des
entsprechenden Anschlußelementes addiert werden.

3.3 Wird der unter 3.2 beschriebene Mindestabstand unterschritten, so erfolgt eine sog. Gruppenbildung
und es müssen folgende Zusatzbedingungen eingehalten werden:
– Anschlußelemente dürfen beliebig nahe nebeneinander angeordnet werden, wenn die Summe ihrer
Wertigkeiten den Wert 5 nicht überschreitet.
– Der Abstand in Metern zwischen zwei benachbarten Gruppen muß mindestens so groß sein wie die
Summe der Wertigkeiten der beiden Gruppen.

Tabelle 3.4 zeigt Anwendungsbeispiele für Projektierungsregeln.

Keine besonderen Randbedingungen, wenn die Bus- Busleitung > 10 m


leitung zwischen zwei DTEs > 10 m
> 10 m

DTE DTE

Keine besonderen Randbedingungen, wenn die Bus- Busleitung z.B. 5 m


leitungen zwischen zwei DTEs größer als die Summe W = 1,5 + 1,0 + 0,1 = 2,6
der Wertigkeiten der beiden DTEs ist.
5 m > 3 m (Summe der Wertigkeiten in Metern)
Enthält ein Busterminal oder ein Busanschlußstecker
eine PG–Schnittstelle, so muß eine angeschlossene
PG–Steckleitung bei der Berechnung der Wertigkeiten DTE W = 1,0 PG
brücksichtigt werden.
W = 0,1
5m

W = 1,5
DTE

Summe der Wertigkeiten in der Gruppe beachten, Busleitung z.B. 0,5 m Gruppe
wenn die Summe der Wertigkeiten größer als die Bus- W = 1,5 + 1,5
leitung zwischen den DTEs wird.
0,5 m < 3 m ⇒ Gruppenbildung
Elemente dürfen dann beliebig nahe zueinander ste- ⇒ Summe der Wertigkeiten ≤ 5
hen.
Die Wertigkeit in einer Gruppe darf jedoch nicht größer
als 5 sein. DTE DTE

0,5 m

W = 1,5 W = 1,5

Tabelle 3.4: Anwendungsbeispiele für Projektierungsregeln

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3.1.3 Segmente für Übertragungsgeschwindigkeiten bis max. 12 MBit/s


Segmentlänge für Kabeltyp

Übertragungsge- – Busleitung – Schleppleitung


schwindigkeit in – Busleitung mit PE–Mantel – Busleitung für Girlandenaufhängung
MBit/s – Erdverlegungskabel

3 100 m 100 m
6 100 m 100 m
12 100 m 100 m

Tabelle 3.5: Erreichbare Segmentlängen

Bei der Planung von Segmenten mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis max. 12 Mbit/s muß berücksichtigt
werden:
â Für die Ankopplung von DTEs an die Bussegmente dürfen nur die im Kapitel 2.1.2 aufgeführten
Busanschlußstecker verwendet werden.
â Die maximale Länge eines Segmentes darf 100 m nicht überschreiten.
â Die Anzahl der Teilnehmer (inklusive RS 485 Repeater) an einem Segment ist auf max. 32 begrenzt.

Hinweis:
In einigen Applikationen werden mehrere Busanschlußstecker in elektrisch kurzen Abständen (d. h. die
Leitungslänge zwischen benachbarten Steckern ist kleiner als 1m) eingesetzt (z. B. mehrere Slaves in einem
Schrank). Bei einer derartigen Konfiguration sollte vermieden werden, daß mehrere Busanschlußstecker
gleichzeitig für einen längeren Zeitraum gezogen sind. Ein derartiger Zustand muß nicht zwangsläufig zu Fehlern
führen, kann jedoch die Betriebssicherheit (Störfestigkeit) eines Segmentes verringern.

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3.1.4 Projektierung elektrischer Netze mit RS 485–Repeatern

Zur Vergrößerung der Anzahl der Teilnehmer (>32) oder zur Vergrößerung der Leitungslänge zwischen zwei
Teilnehmern lassen sich Segmente mittels RS 485Repeatern zu einem Netz verbinden. Bild 3.1 zeigt eine
mögliche Kombination mehrerer Segmente mittels Repeatern zu einem Netz.

Die RS 485–Repeater sind einstellbar für alle Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,6 kBit/s bis 12 MBit/s.

DTE

DTE

DTE DTE DTE DTE DTE

R
R
R R

DTE
DTE
R

DTE
DTE DTE DTE
DTE

DTE DTE

Bild 3. 1: Aufbau eines elektrischen PROFIBUS–Netzes mittels RS 485–Repeatern

Bei der Projektierung eines elektrischen Netzes mit RS 485–Repeatern sind folgende Randbedingungen zu
beachten:
â Die für eine Übertragungsgeschwindigkeit vorgegebene maximale Segmentlänge ist einzuhalten (siehe
Tabelle 3.1, Tabelle 3.2, Tabelle 3.5)
â Die maximale Anzahl von Komponenten (Teilnehmer, RS 485–Repeater, OLM) an einem Segment ist auf 32
begrenzt. Weitere Einschränkungen können sich bei der Übertragungsgeschwindigkeit von 1,5 MBit/s
ergeben (siehe Kapitel 3.1.2).
â Die maximale Anzahl der Teilnehmer in einem Netz ist auf 127 begrenzt.
â Es dürfen maximal 9 RS 485 Repeater zwischen zwei Teilnehmern installiert sein.

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3.2 Projektierung optischer Netze

Bei der Projektierung optischer PROFIBUS–Netze sind folgende Parameter zu berücksichtigen:


â Mit optischen Komponenten lassen sich nur Punkt–zu–Punkt–Verbindungen aufbauen.
â Die maximale Signaldämpfung der Übertragungsstrecke (das Dämpfungsbudget) muß innerhalb der
zulässigen Werte liegen.
â Die minimal oder maximal zulässigen Übertragungsgeschwindigkeiten der Komponenten (in einem Netz darf
es nur eine einheitliche Übertragungsgeschwindigkeit geben).
â Die Kaskadierregeln für die eingesetzten Komponenten.
â Die maximal zulässige Anzahl der Teilnehmer in einem Netz.
â Bei ausgedehnten Netzen die Telegrammlaufzeit (Transmission Delay Time).

3.2.1 Faseroptische Sender und Empfänger

Eine optische Übertragungsstrecke besteht aus den Komponenten Sender, LWL–Faser und Empfänger.

Stromversorgung Stromversorgung

LWL–Faser

Signal– E / O– Dämpfung O / E– Signal–


aufbereitung Wandler Laufzeit Wandler aufbereitung

elektr. Signal E/O = Elektrooptischer Wandler elektr. Signal


(digital/analog) O/E = Optoelektronischer Wandler (digital/analog)

Bild 3. 2: Aufbau einer LWL–Übertragungsstrecke

Der Sender besteht in einem optischen digitalen Übertragungssystem aus einer Signalaufbereitung, die die
digitalen Signale der Elektronik in eine für den elektrooptischen Wandler geeignete Impulsform umsetzt, und
einem elektooptischen Wandler (E/O–Wandler), der die elektrischen Impulse in optische Signale umsetzt. Bei
SIMATIC NET PROFIBUS werden als E/O–Wandler LEDs eingesetzt (LED = Light Emitting Diode). Die LEDs sind
speziell angepaßt an die verschiedenen Übertragungsmedien.

Als Übertragungsmedien werden bei SIMATIC NET PROFIBUS folgende Typen von Lichtwellenleitern (LWL)
eingesetzt:
â Plastik–Lichtwellenleiter
â Glas–Lichtwellenleiter

Weitere Angaben zu den verschiedenen Lichtwellenleiter–Leitungen für SIMATIC NET PROFIBUS finden Sie im
Kapitel 6.

Der Empfänger eines digitalen optischen Übertragungssystemes besteht aus einem optoelektrischen Wandler
(einer Fotodiode), der die optischen in elektrische Signale umsetzt, und einer Signalaufbereitung, die die von der
Diode gelieferten elektrischen Impulse in für die nachgeschaltete Elektronik kompatible Signale umformt.

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Sender und Empfänger sind in ihren Eigenschaften/technischen Daten durch die Module vorgegeben.

Die Dämpfung einer Übertragungsstrecke wird durch folgende Faktoren bestimmt:


â die Auswahl der LWL–Faser
â die Wellenlänge der Sendedioden
â die Art der Steckverbinder
â bei Glas–LWL durch die Anzahl der Spleißverbindungen (incl. Reparaturspleiße)
â die Länge der LWL–Faser (Leitungslänge)
â die Dämpfungsreserve (Systemreserve) der Übertragungsstrecke (z.B. für die Alterung und
Temperaturabhängigkeit der LEDs und Fotodioden)

3.2.2 Optische Leistungsbilanz eines LWL–Übertragungssystemes

Die Sendeleistung Pa und die Empfangsleistung Pe werden in dBm, die Dämpfung von Verbindungselementen
und LWL–Fasern wird in dB angegeben.

dBm ist eine Bezugsgröße und beschreibt das logarithmische Leistungsverhältnis zu der Bezugsleistung
P0 = 1mW. Es gilt die Formel

Px [in dBm] = 10*log(Px [in mW] / P0)

Beispiele:

Sendeleistung Px Sendeleistung als logarithmisches


Leistungsverhältnis Px zu Po
10 mW + 10 dBm

1 mW 0 dBm

1 µW – 30 dBm

Für die Sender wird (abhängig von der verwendeten Faser) die minimal und maximal einkoppelbare Leistung
angegeben. Dieser Leistung steht eine Dämpfung der angeschlossenen Strecke gegenüber, die durch die Faser
selbst (Länge, Absorbtion, Streuung, Wellenlänge) und die verwendeten Verbindungselemente verursacht wird.

Die Empfänger sind durch ihre optische Empfindlichkeit und ihren Dynamikbereich gekennzeichnet. Bei der
Projektierung einer optischen Strecke ist darauf zu achten, daß die am Empfänger zur Verfügung stehende
Leistung nicht dessen Dynamikbereich verläßt. Die Unterschreitung der minimalen erforderlichen Leistung hat ein
Ansteigen der BER (Bit Error Rate = Bitfehlerrate) aufgrund eines zu geringen Sicherheitsabstandes zum
Eigenrauschen des Empfängers zur Folge. Die Überschreitung des maximal zulässigen Empfangspegels bewirkt
aufgrund von Sättigungs– und Übersteuerungseffekten ein Ansteigen der Impulsverzerrungen und damit ebenfalls
eine Vergrößerung der BER.

Das Dämpfungsbudget einer optischen Übertragungsstrecke berücksichtigt neben der reinen Faserdämpfung,
Temperatur– und Alterungseffekten auch die Dämpfungswerte der Koppel– und Spleißstellen und gibt somit eine
exakte Auskunft über die Realisierbarkeit einer LWL–Verbindung. Ausgangspunkt der Berechnung der maximal
realisierbaren Streckenlänge ist die minimale in den jeweiligen Fasertyp einkoppelbare Senderleistung. Die
Berechnung des Budgets wird der Einfachheit halber in dBm und dB durchgeführt.

Von der minimalen Sendeleistung werden abgezogen:


â die Dämpfung der Faser aLWL [in dB/km oder dB/m] (siehe Herstellerdaten)
â die am Empfänger erforderliche Eingangsleistung

Die Ein– und Auskoppel–Verluste an Sende–und Empfangsdiode sind bereits in den Angaben für Sendeleistung
und Empfängerempfindlichkeit berücksichtigt.

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Für Übertragungsstrecken mit Glas–LWL sind zusätzlich zu berücksichtigen:


â die Dämpfung der Spleißstellen
â Dämpfung der Kupplungsstellen
â Bei der Berechnung der Übertragungsstrecke muß eine Systemreserve von mindestens 3 dB (bei einer
Wellenlänge von 860 nm) bzw. von mindestens 2 dB (bei einer Wellenlänge von 1310 nm) eingehalten
werden.

Bei den Spleißstellen sind auch eventuelle Reparaturspleiße zu berücksichtigen. Je nach Verlegung der
Leitungen und deren mechanischer Gefährdung sollte man einen oder mehrere Reparaturen ( ca. 1x pro 500 m)
berücksichtigen. Pro Reparatur sind immer zwei Spleiße erforderlich, da bei einer Reparatur ein mehr oder
weniger langes Leitungsstück eingefügt werden muß (abhängig von der Genauigkeit des Fehlerortungsgerätes).

Ergibt sich bei der Berechnung eine Systemreserve > 0 dB, so ist die Strecke prinzipiell realisierbar. Sollte die
Systemreserve einen Wert < 0 dB ergeben, so ist die Übertragungsstrecke in der geplanten Form nicht dauerhaft
zuverlässig! Das bedeutet, daß es wohl möglich ist, daß eine Übertragungstrecke bei der Inbetriebnahme
funktioniert, da alle Komponenten normalerweise besser sind, als in ihren garantierten Leistungen spezifiziert (vor
allem im Neuzustand), aber durch Alterung, Austausch von Komponenten als Folge von Reparaturen,
wechselnden Umgebungsbedingungen etc. die BER mit zunehmender Betriebsdauer unzulässig ansteigen kann.

+ Um mögliche Fehler bei der Installation der Übertragungsstrecke auszuschließen, müssen bei
Glas–LWL die installierten Strecken vor der Inbetriebnahme durchgemessen und die Meßwerte
protokolliert werden.

Damit es zu keiner Übersteuerung der Empfänger kommen kann, muß die am Empfänger eingekoppelte Leistung
kleiner als die maximal zulässige Eingangsleistung Pe, max sein. Dieses ist immer dann gegeben, wenn die
maximale mögliche Senderausgangsleistung Pa, max kleiner ist als Pe, max.
Ergibt sich jedoch, daß Pa, max > Pe, max ist, so muß die Differenz über eine entsprechende Länge des
Übertragungsmediums “abgebaut” werden.

Bei SIMATIC NET PROFIBUS–Komponenten ist die Möglichkeit der Übersteuerung nur bei der Verwendung von
Plastik–Fasern gegeben. Hier sind die entsprechenden Angaben in den jeweiligen Beschreibungen/ Montage–
anleitungen zu beachten!

Im Kapitel 3.2.3 dieses Handbuches gibt es ein Formular für die Berechnung des Dämpfungsbudgets von
Glas–LWL–Übertragungsstrecken.

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3.2.3 Berechnung der Signaldämpfung von Glas–LWL–Übertragungsstrecken mit OLMs

Die folgenden Formulare zeigen als Beispiel Berechnungen des Dämpfungsbudgets für SIMATIC NET PROFI-
BUS Glas–LWL, einmal mit OLM/S3, OLM/S4 bei einer Wellenlänge von 860nm und mit OLM/S3–1300 und
OLM/S4–1300 bei einer Wellenlänge von 1300 nm.

Bei einer Wellenlänge von 850 nm (1300 nm) sind in den Datenblättern Dämpfungswerte von 3,1 dB/km
(0,8 dB/km) für die Glas–LWL spezifiziert. Technologisch bedingt senden die OLM/S3 und OLM/S4 mit einer Wel-
lenlänge von 860nm (OLM/Sx–1300 mit einer Wellenlänge von 1310 nm). Die in der Berechnung gemachte
Dämpfungsannahme von 3,5 dB/km (1,0 dB/km) berücksichtigt nicht nur diese Abweichung, sondern auch die
Temperaturabhängigkeit der LEDs.

Dämpfungsbudget für OLM/S3, S4 für eine Punkt–zu–Punkt–Verbindung mit der Wellenlänge λ = 860 nm
Dämpfung für Leitung
Fasertyp Dämpfung Leitungslänge L
aLWL
62,5/125 µm 3,5 dB/km 2,85 km L* aLWL = 10 dB
+
Dämpfung für Kupplungselemente
aKupp Anzahl +
0,4 dB 0 Anzahl * aKupp 0 dB

Dämpfung für Spleißverbindungen +


aSpl Anzahl
0,2 dB 0 Anzahl * aSpl 0 dB

Dämpfung der Übertragungsstrecke aStrecke = 10 dB

Kenndaten der OLM/S3, S4 einkoppelbare Leistung


in Faser 62,5/125 µm
Pa, min Pa, max
–15 dBm – 10 dBm

Empfängerempfindlichkeit
Pe, min Pe, max
–28 dBm – 10 dBm

Zulässiger maximaler Dämpfungswert amax = Pa, min – Pe, min = 13 dB

Systemreserve amax – aStrecke = 3 dB

Übersteuerungsfestigkeit Pa,max – Pe, max = 0 dB

Die Übertragungsstrecke kann in der vorgesehenen Form realisiert werden.

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Dämpfungsbudget für OLM S3–1300, S4–1300 für eine Punkt–zu–Punkt–Verbindung mit


Wellenlänge λ = 1310 nm
Dämpfung für Leitung
Fasertyp Dämpfung Leitungslänge
aLWL L
62,5/125 µm 1,0 dB/km 10 km L* aLWL = 10,0 dB
+
Dämpfung für Kupplungselemente
aKupp Anzahl +
1 dB 0 Anzahl * aKupp 0 dB

Dämpfung für Spleißverbindungen +


aSpl Anzahl
0,2 dB 0 Anzahl * aSpl 0 dB

Dämpfung der Übertragungsstrecke aStrecke = 10 dB

Kenndaten der OLM/S3–1300, S4–1300


einkoppelbare Leistung in Faser 62,5/125 µm
Pa, min Pa, max
–17 dBm – 14 dBm

Empfängerempfindlichkeit
Pe, min Pe, max
–29 dBm –3 dBm

Zulässiger maximaler Dämpfungswert amax = Pa, min – Pe, min = 12 dB

Systemreserve amax – aStrecke = 2 dB

Übersteuerungsfestigkeit Pa,max – Pe, max = –11 dB

Die Übertragungsstrecke kann in der vorgesehenen Form realisiert werden.

+ Die maximal in einem Stück lieferbare LWL–Leitungslänge ist abhängig vom Leitungstyp auf ca. 3 km
pro Trommel begrenzt. Große Leitungslängen müssen daher aus mehreren Teilstücken zusammenge-
setzt werden. Zur Verbindung von Teilstrecken müssen Kupplungselemente bzw. Spleiße eingesetzt
werden, die durch ihre Dämpfung die maximal erzielbare Streckenlänge reduzieren.

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Vordruck zur Dämpfungsberechnung beim Einsatz der OLMs


Dämpfung für OLM/S3, S4, S3–1300 bzw. S4–1300 für eine Punkt–zu–Punkt–Verbindung mit der Wellenlänge
λ=

Dämpfung für Leitung


Fasertyp Dämpfung Leitungslänge L
( µm ) aLWL in dB/km in km
L* aLWL = dB

Dämpung für Kupplungselement


aKupp (dB) Anzahl +
Anzahl * aKupp dB

Dämpung für Spleißverbindungen


aSpl (dB) Anzahl
Anzahl * aSpl dB

Dämpfung der Übertragungsstrecke aStrecke = dB


einkoppelbare Leistung
in Faser µm
Pa, min (dBm) Pa, max (dBm)

Empfängerempfindlichkeit
Pe, min (dBm) Pe, max (dBm)

Zulässiger maximaler Dämpfungswert amax = Pa, min – Pe, min = dB

Systemreserve amax – aStrecke = dB

Übersteuerungsfestigkeit Pa,max – Pe, max = dB

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3.2.4 Kaskadierregeln für redundante optische Ringe mit OLMs

Die maximal zulässige Anzahl von Modulen in einem redundanten optischen Ring wird durch folgende Parameter
bestimmt:
â die Übertragungsgeschwindigkeit
â dem verwendeten Fasertyp
â die eingesetzten OLM–Typen

Tabelle 3.6 beschreibt die maximal mögliche Anzahl von Modulen in einem redundanten optischen Ring.

OLM–Typ/Fasertyp OLM/P4 OLM/P4 OLM/S4 OLM/S4–1300

Übertragungs–
geschwindigkeit in 980/1000 µm 200/230 µm 62,5/125 µm 62,5/125 µm
kBit/s
9,6 59 58 140 115
19,2 59 57 129 92
93,75 58 50 81 42
187,5 56 43 55 42
500 70 40 41 41
1.500 78 30 41 41

Tabelle 3.6: Maximale Anzahl von Modulen in einem optischen Zweifaserring

Die Angaben in der Tabelle 3.6 beziehen sich auf die Schalterstellung “Extended” (nur bei Modulen mit Glas–
LWL). Die Angaben beruhen auf der Ausnutzung der maximal möglichen Entfernungen zwischen zwei Modulen.
Werden diese Entfernungen nicht ausgenutzt, so erhöht sich die Anzahl der Module (Anhang A, siehe Kapitel 4.6).

Bitte beachten Sie, daß alle Module im Verlauf eines Ringes optisch miteinander verbunden sein müssen.

+ Es darf sich kein elektrisches Segment im Ring befinden.

3.2.5 Berechnung der Signaldämpfung für optische Einfaser–Ringe mit OLPs

In Tabelle 2.4 sind die möglichen Streckenlängen zwischen zwei OLPs in einem optischen Einfaser–Ring vorge-
geben. Eine spezielle Berechnung der Signaldämpfung ist daher nicht erforderlich.

3.2.6 Kaskadierregeln für optische Einfaser–Ringe mit OLPs

Es können 10 OLP und 1 OLM/P in einem optischen Einfaser–Ring betrieben werden (siehe Anhang B).

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3.3 Telegrammlaufzeit
Die Systemreaktionszeit eines PROFIBUS–Netzes /1/ hängt entscheidend ab von

â der Systemausprägung (Mono– oder Multi–Master–System)


â der maximalen Reaktionszeit der einzelnen Busteilnehmer
â der zu übertragenden Datenmenge
â der Buskonfiguration (Topologie, Leitungslängen, aktive Netzkomponenten)

Die Anpassung der Busparameter an das jeweilige PROFIBUS–Netz (Projektierung) erfolgt mit Projektiersoftware
wie z. B. COM PROFIBUS oder COM ET 200.

Mit Optical Link Modulen lassen sich sehr große PROFIBUS–Netze aufbauen. Sie ermöglichen den Betrieb von
langen Lichtwellenleiterstrecken und sind sehr hoch kaskadierbar. Jeder OLM–Durchlauf führt zu einer Verzöge-
rung. Die Telegrammlaufzeit bestehend aus den Leitungslaufzeiten und den OLM–Durchlaufverzögerungen müs-
sen bei der Netzprojektierung berücksichtigt werden.

In den nachfolgenden Abschnitten sind folgende Informationen enthalten:

â Überprüfung eines PROFIBUS DP Mono–Master–Systems auf Einhaltung der Norm–Busparameter.


â Projektierung der Busparameter unter Berücksichtigung von Leitungslaufzeiten und Durchlaufverzögerungen,
falls die Norm–Busparameter nicht erfüllt sind oder wenn kein PROFIBUS DP Mono–Master–System vorliegt
(PROFIBUS–Netz mit FMS–, FDL– oder MPI–Protokoll bzw. DP Multi–Master–System).
â In einem einfachen Beispiel wird die Anpassung der Busparameter für eine OLM–Linie mit COM PROFIBUS
gezeigt.

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3.3.1 PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme

PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme stellen hohe Anforderungen an eine schnelle Systemreaktionszeit. Um


eine maximale Systemreaktionszeit gewährleisten zu können, legt die PROFIBUS Norm für diese Netze Buspara-
meter fest.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie ein gegebenes PROFIBUS–DP–Netz mit einem Master bei großen Netzausdeh-
nungen auf die Einhaltung dieser Parameter überprüft wird.

Aus den Busparametern der PROFIBUS–Norm ergibt sich die maximal zulässige Telegrammlaufzeit im Kommu-
nikationspfad zwischen zwei PROFIBUS–Teilnehmern. Zur einfacheren Handhabung wird die Telegrammlaufzeit
in eine Wegstrecke umgerechnet. Die Wegstrecke entspricht der Distanz, die ein Telegramm innerhalb dieser Zeit
zurücklegen könnte (siehe Tabelle 3.7).

+ Die Wegstrecke stellt eine ideale Übertragungsstrecke dar und ist nicht zu verwechseln mit der realen
Übertragungsstrecke (LWL oder Busleitung), die Längenbeschränkungen unterliegt.

Übertragungsgeschwindigkeit kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1500


Maximaler Leitungsabstand vom Master zu
beliebigem Slave km 302 151 30,9 15,4 17,8 9,2

Tabelle 3.7: Maximale Wegstrecke zwischen Master und Slave

Jede aktive Netzkomponente besitzt eine Durchlaufverzögerung, die ebenfalls in eine Wegstrecke (Laufzeitäqui-
valent) umgerechnet wird.

Übertragungsgeschwindigkeit kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1500


OLM–Laufzeitäquivalent km 31,25 15,63 3,2 1,6 0,6 0,2
OLP– Laufzeitäquivalent km 15,63 7,82 1,6 0,8 0,3 0,1
RS 485–Repeater–Laufzeitäquivalent km 10,63 5,31 1,11 0,55 0,23 0,29

Tabelle 3.8: Laufzeitäquivalente von OLM, OLP und RS 485–Repeater

Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines PROFIBUS DP Mono–Master–Systems ist der Kommunikationspfad
mit der höchsten Laufzeit (Worst–Case–Pfad) zu ermitteln:

â Betrachtet werden alle Kommunikationspfade vom Master zu einem beliebigen Slave.


â Für jeden Kommunikationspfad werden die durchlaufenen Wegstrecken bestehend aus Busleitung und Licht-
wellenleiter aufsummiert. Wird dabei eine aktive Netzkomponente durchlaufen (OLM oder Repeater), wird
deren Laufzeitäquivalent gemäß der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit zur Wegstrecke addiert.

Für ein PROFIBUS DP Mono–Master–System muß der längste so ermittelte Kommunikationspfad bei Einhaltung
der in der PROFIBUS–Norm festgelegten Busparameter kleiner oder gleich der maximalen Wegstrecke gemäß
der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit sein (siehe Tabelle 3.7).

Ist dies nicht der Fall, müssen die Busparameter der Netzkonfiguration angepaßt werden (siehe 3.3.2).

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Hinweise:

â Ist im Netz ein redundanter optischer Ring enthalten, so ist dieser gedanklich zu einer optischen Linie aufzu-
trennen. Hierzu wird an dem OLM, über den der Master in den redundanten Ring gelangt, die kürzere der
beiden LWL–Strecken gestrichen (siehe Bild 3. 3).

DTE
DTE DTE DTE
Master

DTE

100 m 20 m 200 m

kürzere LWL–Strecke

320 m

Längenberechnung: 100 m + 320 m + 200 m + OLM–Laufzeitäquivalente

Bild 3. 3: Ermittlung des längsten Kommunikationspfades im redundanten optischen Ring


â Ist im Netz ein optischer Einfaserring enthalten, so ergibt sich die Wegstrecke aus dem Ringumfang des Ein-
faserrings dividiert durch 2.

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Im nachfolgenden Diagramm ist für PROFIBUS DP Mono–Master–Systeme mit OLM die erreichbare Netzausdeh-
nung bei vorgegenbener OLM–Kaskadiertiefe und Übertragungsgeschwindigkeit dargestellt. Zulässige Netzkonfi-
gurationen gemäß den in der PROFIBUS–Norm festgelegten Busparameter befinden sich in der Fläche unterhalb
der jeweiligen Geraden.

PROFIBUS DP Mono–Master–System
17

16

15 187,5 kBit/s
14 500 kBit/s
1500 kBit/s
13

12

11
Max. Wegstrecke km

10

0
10

13

16

19

22

25

28

31

34

37

40

43

46

49
1

OLM–Kaskadiertiefe

Bild 3. 4: Zulässige PROFIBUS DP–Mono–Master–Systeme bei Einhaltung der in der PROFIBUS–Norm fest-
gelegten Busparameter

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3.3.2 Anpassung der Busparameter

Dieser Abschnitt beschreibt, wie hohe Telegrammlaufzeiten bei der Projektierung der Busparameter kompensiert
werden können. Ursachen für hohe Laufzeiten sind große Leitungslängen bzw. große Kaskadiertiefen von aktiven
Netzkomponenten.

Zur Anpassung der Busparameter sind folgende Schritte durchzuführen:

1. Zunächst ist der Kommunikationspfad mit der höchsten Laufzeit (Worst–Case–Pfad) zu ermitteln:
â Betrachtet werden alle Kommunikationspfade von miteinander kommunizierenden
PROFIBUS–Teilnehmern.
â Für jeden Kommunikationspfad werden die durchlaufenen Wegstrecken bestehend aus Busleitung und
Lichtwellenleiter aufsummiert. Wird dabei eine aktive Netzkomponente durchlaufen (OLM, OLP oder
Repeater), wird deren Laufzeitäquivalent gemäß der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit zur
Wegstrecke hinzuaddiert (siehe Tabelle 3.8).
â Der längste ermittelte Kommunikationspfad ist der Worst–Case–Pfad.

Hinweise:

â Ist im Netz ein redundanter optischer Ring enthalten, so ist dieser gedanklich zu einer optischen Linie
aufzutrennen. Hierzu wird an dem OLM, über den der redundante Ring betreten wird, die kürzere der
beiden LWL–Strecken gestrichen (siehe Bild 3. 4).
â Ist im Netz ein optischer Einfaserring enthalten, so ergibt sich die Wegstrecke aus dem Ringumfang des
Einfaserrings dividiert durch 2.

2. Der Worst–Case–Pfad ist von Kilometern in Bitzeiten umzurechnen:


Projektiersoftware wie COM PROFIBUS oder COM ET200 verwenden Überwachungszeiten in der Einheit
“Bitzeit”. Die Bitzeit ist die Zeit, die beim Senden eines Bits verstreicht. Sie ist abhängig von der verwendeten
Übertragungsgeschwindigkeit. Die Umrechnungsfaktoren von Wegstrecken (in km) nach Bitzeiten sind in der
folgenden Tabelle enthalten.

Übertragungsgeschwindigkeit Telegrammlaufzeit in Bitzeiten


in kBit/s per km
9,6 0,05
19,2 0,10
93,75 0,47
187,5 0,94
500,0 2,50
1500,0 7,50

Tabelle 3.9: Umrechnungsfaktoren Wegstrecke in km nach Bitzeiten

3. Der Busparameter “Slot Time T_slot” (Wartezeit bis Empfang) muß um die doppelte Telegrammlaufzeit (Hin–
und Rückweg) verlängert werden:
â Hierzu wird zunächst das PROFIBUS–Netz mit der Projektiersoftware (z.B. COM PROFIBUS) unter
Vernachlässigung der Telegrammlaufzeit projektiert. Hinweise zur Verwendung der Projektiersoftware
entnehmen Sie bitte deren Beschreibung.
â Zum Busparameter “Slot Time T_slot” wird die doppelte Telegrammlaufzeit (Laufzeit für Hin– und
Rückweg) hinzuaddiert und eine Neuberechnung der von der Slot Time abhängigen Busparameter
durchgeführt.

+ Die Erhöhung der Slot Time führt zu einer Vergrößerung der Reaktionszeiten im PROFIBUS–Netz.

Nachfolgend werden Anhand eines Beispiels die einzelnen Schritte gezeigt.

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3.3.3 Beispiel

Ein PROFIBUS DP–Netz mit einem Master und drei Slaves wird als optische Linie mit zwei OLM/S3–1300 und
zwei OLM/S4–1300 aufgebaut (ähnlich wie Bild 2. 2). Der Master befindet sich am oberen Ende des Netzes und
wird über einen OLM/S3–1300 angeschlossen. In 8 km Entfernung befindet sich ein OLM/S4–1300, an den eine
ET200U angeschlossen ist (Slave 1). 10 km von Slave 1 entfernt ist ein weiterers OLM/S4–1300 mit einer ET200B
installiert (Slave 2). Nach weiteren 10 km ist die optische Linie mit einem OLM/S3–1300 abgeschlossen, an dem
sich eine ET200M befindet (Slave 3). Das PROFIBUS–Netz wird mit der Übertragungsgeschwindigkeit 1.500
kBit/s betrieben.

Schritt 1: Ermittlung des Worst–Case–Pfads


Der Worst–Case–Pfad in dieser Konfiguration besteht zwischen den Stationen Master und Slave 3.
Die Länge des Worst–Case–Pfads beträgt:
0,2 km (OLM/S3–1300 Master) + 8 km (LWL)
+ 0,2 km (OLM/S4–1300 Slave 1) + 10 km (LWL)
+ 0,2 km (OLM/S4–1300 Slave 2) + 10 km (LWL)
+ 0,2 km (OLM/S3–1300 Slave 3)
= 28,8 km

Die Längen der elektrischen Anschlußleitungen zwischen Master bzw. Slave und OLM sind in diesem Beispiel in
den LWL–Längen enthalten.

Schritt 2: Umrechnung des Worst–Case–Pfads in Bitzeiten


28,8 km entsprechen 28,8 * 7,5 = 216 Bitzeiten.

Schritt 3: Erhöhung des Busparameters “Slot Time”


Die Netzprojektierung mit COM PROFIBUS ergibt nachfolgende Struktur (ohne Berücksichtigung von OLM und
LWL).

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Für diese Konfiguration werden ohne Berücksichtigung von OLM und LWL–Strecken von COM PROFIBUS fol-
gende Busparameter eingestellt (Funktion Projektieren–>Busparameter, Parameter einstellen):

Die Slot Time von 300 Bitzeiten wird um 2 * 216 Bitzeiten verlängert, um die Telegrammlaufzeit für Hin– und Rück-
weg in der Wartezeit bis zum Empfang zu berücksichtigen. Die neue Slot Time beträgt also 300 + 2 * 216 = 732
Bitzeiten.

Zur Eingabe der neuen Slot Time wird zunächst die Funktion Projektieren–>Busparameter angewählt. Im Aus-
wahlfeld Busprofil wird das Profil Einstellbar ausgewählt.

Über “Parameter einstellen...” gelangt man in die Maske zur benutzerspezifischen Einstellung der Busparameter.
Zuvor wird folgende Warnung ausgegeben:

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Dieser Warnhinweis macht auf die länger werdenden Reaktionszeiten aufmerksam.

Nach der Bestätigung des Warnhinweises wird die Maske zur Busparametereinstellung angezeigt. Zunächst wer-
den die anfangs ermittelten Werte im oberen Maskenbereich eingetragen und die Slot Time auf 732 Bitzeiten er-
höht. Durch Aktivierung der Berechnen–Taste werden alle abgeleiteten Busparameter neu berechnet.

Mit diesen Busparametern ist das PROFIBUS–Netz ablauffähig.

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4 Passive Komponenten
für elektrische Netze

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4 Passive Komponenten für elektrische Netze

4.1 SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen


SIMATIC NET–PROFIBUS–Leitungen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die eine optimale Anpassung an
unterschiedliche Einsatzbereiche ermöglichen.

Alle Angaben über Segmentlängen und Übertragungsgeschwindigkeiten beziehen sich ausschließlich auf diese
Leitungen und können nur für diese garantiert werden.

Bei der Verlegung der Busleitungen dürfen Sie diese


â nicht verdrehen (drillen)
â nicht strecken (überdehnen)
â nicht pressen (quetschen).

Außerdem müssen Sie die für den jeweiligen Leitungstyp zulässigen Randbedingungen wie
â die zulässigen Biegeradien für einmaliges und mehrmaliges Biegen
â den Temperaturbereich für Verlegung und Betrieb
â die maximal zulässige Zugkraft

beachten.

Tabelle 4.1 zeigt eine Übersicht über die Busleitungen für PROFIBUS und ihre mechanischen und elektrischen
Eigenschaften.

Sollten Sie eine Leitung mit Eigenschaften benötigen, die nicht durch das hier beschriebene Produktspektrum er-
füllt werden, so wenden Sie sich bitte an ihre nächstgelegene SIEMENS Niederlassung oder einen der Ansprech-
partner (Anhang C.3).

Hinweise zur Verlegung von Leitungen finden Sie im Anhang D.

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Technische Daten 1) Standard– Busleitung mit Erdverlegungs- Schleppleitung Busleitung für


Leistungstyp busleitung PE–Mantel kabel Girlandenauf-
hängung
Bestell–Nummer 6XV1 830 6XV1 830 6XV1 830 6XV1 830 6XV1 830
–0AH10 –0BH10 –3AH10 –3BH10 –3CH10
Dämpfung
bei 16 MHz < 42 dB/km < 42 dB/km < 45 dB/km < 49 dB/km < 49 dB/km
bei 4 MHz < 22 dB/km < 22 dB/km < 22 dB/km < 25 dB/km < 25 dB/km
bei 38,4 kHz < 4 dB/km < 4 dB/km < 4 dB/km < 4 dB/km < 4 dB/km
bei 9,6 kHZ <2,5 dB/km <2,5 dB/km < 3 dB/km < 3 dB/km < 3 dB/km

Wellenwiderstand
bei 9,6 kHz 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω 270 ± 27 Ω
bei 38,4 kHz 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω 185 ± 18,5 Ω
bei 3 bis 20 MHz 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω 150 ± 15 Ω
Nennwert 150 Ω 150 Ω 150 Ω 150 Ω 150 Ω
Schleifenwiderstand ≤ 110 Ω /km ≤ 110 Ω /km ≤ 110 Ω /km ≤ 133 Ω /km ≤ 133 Ω /km
Schirmwiderstand ≤ 9,5 Ω /km ≤ 9,5 Ω /km ≤ 12 Ω /km ≤ 14 Ω /km ≤ 14 Ω /km
Betriebskapazität bei 1 kHz ca. 28,5 nF/km ca. 28,5 nF/km ca. 28,5 nF/km ca. 28 nF/km ca. 28 nF/km
Betriebsspannung ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V ≤ 100 V
(Effektivwert)
Leitungsart 02Y(ST)CY 02Y(ST)C2Y 02Y(ST) CY2CY 02Y(ST)C11Y 02Y(ST)C(ZG)11Y
Normbezeichnung 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0,64/2,55– 1x2x0, 64/2,55–
150 KF 40 FR VI 150 SW 150 KF 40 SW 150 LI petrol 150 LI petrol
Mantel
Material PVC PE PE/PVC PUR PUR
Farbe violett schwarz schwarz petrol petrol
Durchmesser 8,0 ± 0,4 mm 8,0 ± 0,4 mm 10,2 ± 0,4 mm 3) 8,5 ± 0,4 mm 4) 9,7 ± 0,3 mm 4)
zul. Umgebungsbedingungen
– Betriebstemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C
– Transport–/Lagertemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C
– Verlegungstemperatur –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C –40 °C + 60 °C

Biegeradien
einmaliges Biegen ≥ 75 mm ≥ 75 mm ≥ 75 mm ≥ 45 mm ≥ 50 mm
mehrmaliges Biegen ≥ 150 mm ≥ 150 mm ≥ 150 mm ≥ 65 mm 2) ≥ 80 mm 2)
max. zulässige Zugkraft 100 N 100 N 100 N 100 N 200 N
Gewicht ca. 60 kg/km 52 kg/km 85 kg/km 63 kg/km 74 kg/km
Halogenfreiheit nein ja nein ja ja
Brandverhalten flammwidrig entflammbar entflammbar flammwidrig flammwidrig
nach VDE 0472 nach VDE 0472 nach VDE 0472
T804 T804 T804
Prüfart C Prüfart B Prüfart B
Ölbeständigkeit bedingt bestän- bedingt bestän- bedingt bestän- gut beständig gut beständig
dig gegen Mine- dig gegen Mine- dig gegen Mine- gegen Mineral– gegen Mineral–
ralöle und Fette ralöle und Fette ralöle und Fette öle und Fette öle und Fette
UV–Beständigkeit nein ja ja ja ja
1)Elektrische Eigenschaften 20 °C, Prüfungen gemäß DIN 47250 Teil 4 bzw. DIN VDE 0472
2) Schleppfähige Leitungen für folgende Anforderungen:
– min. 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebenen Biegeradius und einer Beschleunigung von max. 4 m/s2
3) Kabel direkt nur über Busterminals RS 485, OLM oder Repeater anschließbar
4) Kabel ist nicht an Busanschlußstecker mit Schneid/Klemmtechnik (6ES7 972–0BA30–0XA0) anschließbar.

Tabelle 4.1: Busleitungen für PROFIBUS

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4.1.1 Standardbusleitung

Außenmantel aus PVC

Cu–Geflechtschirm

AI–Verbundfolie
Innenleiter, Cu–massiv
Isolierhülle aus Zell–PE

Zwickel

Bild 4. 1: Prinzip–Aufbau der Standardbusleitung

Die Busleitung 6XV1 830–0AH10 ist die Standardbusleitung für SIMATIC NET PROFIBUS Netze. Sie erfüllt die
Anforderungen der EN 50170, Kabeltyp A, mit massiven Cu–Adern (AWG 22).

Die Busleitung ist für die feste Verlegung im Inneren von Gebäuden bzw. in klimatisch geschützter Umgebung (In-
house–Verkabelung) konzipiert.

Die Kombination von Verdrillung der Adern, Folienschirm und Geflechtschirm macht sie besonders geeignet für
die Verlegung in einer elektromagnetisch belasteten Industrieumgebung.

Der Aufbau garantiert zusätzlich eine große Stabilität der elektrischen und mechanischen Eigenschaften im ver-
legten Zustand. Die Busleitung 6XV1 830–0AH10 ist UL–gelistet.

Aufgrund der speziellen Beimischungen zum Mantelmaterial ist die Busleitung:


â schwer entflammbar
â selbstverlöschend im Falle eines Brandes
â beständig gegen Wasser und auch Wasserdampf
â bedingt beständig gegen Mineralöle und Fette
â aus nicht halogenfreiem Mantelmaterial.

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4.1.2 Erdverlegungskabel

Außenmantel aus PE

Innenleiter, Cu–massiv Innenmantel aus PVC

CU–Geflechtschirm
Isolierhülle aus Zell–PE
AI–Verbundfolie

Bild 4. 2: Prinzip–Aufbau des Erdverlegungskabels

Das Erdverlegungskabel 6GK1 830–3AH10 erfüllt die Anforderungen der EN 50170, Kabeltyp A, mit massiven
Cu–Adern (AWG 22). Der Innenaufbau entspricht dem der Standardbusleitung, die elektrischen Eigenschaften
sind gleich. Wegen seines zusätzlichen PE–Außenmantels ist das Erdkabel für eine direkte Verlegung im Erdreich
geeignet (Campus–Verkabelung).

Gegenüber der Standardbusleitung bietet das Erdverlegungskabel folgende veränderte Eigenschaften:


â eine verbesserte Abriebfestigkeit
â eine verbesserte Öl– und Schmiermittelbeständigkeit gemäß VDE 0472 Teil 803, Prüfart B
â Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â ein größeres Gewicht
â einen größeren Außendurchmesser
â das Mantelmaterial ist brennbar

Beim Einsatz des Erdverlegungskabels muß beachtet werden, daß es, wegen seines größeren Außendurchmes-
sers, nicht direkt mit den Busanschlußsteckern konfektioniert werden kann.

Obwohl der Außendurchmesser des Erdverlegungskabels größer ist, als der der Busleitung, sind die bei Verle-
gung und Betrieb zu beachtenden Biegeradien gleich groß wie bei der Busleitung.

Wegen des PVC–Innenmantels ist das Erdverlegungskabel nicht halogenfrei.

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4.1.3 Busleitung mit PE–Mantel

Außenmantel aus PE

Cu–Geflechtschirm

AI–Verbundfolie
Innenleiter, Cu–massiv
Isolierhülle aus Zell–PE

Zwickel

Bild 4. 3: Prinzip–Aufbau der Busleitung mit PE–Mantel

Die Busleitung mit PE–Mantel 6XV1 830–0BH10 entspricht der Spezifikation nach EN 50170, Kabeltyp A, mit
massiven Cu–Adern (AWG 22). Sie ist für die feste Verlegung im Innern von Gebäuden (Inhouse–Verkabelung)
konzipiert. Der innere Aufbau der Leitung (Adern, Zwickel, Schirmung) ist identisch mit dem der Standardbuslei-
tung, das Mantel–Material Polyethylen (PE) bietet gegenüber der Standardbusleitung folgende veränderte Eigen-
schaften:
â das Material ist halogenfrei
â eine verbesserte Abriebfestigkeit
â Öl– und Schmiermittelbeständigkeit gemäß VDE 0472 Teil 803, Prüfart B
â Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â das Mantelmaterial ist brennbar

Die Busleitung mit PE–Mantel ist besonders für den Einsatz in der Nahrungs– und Genußmittelindustrie geeignet.

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4.1.4 Schleppleitung

Zwickel Außenmantel aus PUR


Vließfolie
Cu–Geflechtschirm
Innenleiter, Cu–Litze
AI–Verbundfolie
Isolierhülle aus Zell–PE
Vließfolie

Bild 4. 4: Prinzip–Aufbau der Schleppleitung

Die Schleppleitung 6XV1 830–3BH10 entspricht bis auf den größeren Schleifenwiderstand der Spezifikation nach
EN 50170 Kabeltyp A, mit Innenleitern aus Cu–Litze (ca. AWG24 – 19/36).

Im Gegensatz zur Standardbusleitung sind bei der Schleppleitung die Adern aus Cu–Litzen aufgebaut. In Verbin-
dung mit der besonderen Kombination von Geflecht–, Folienschirm, Vließfolien und dem Mantelmaterial Polyure-
than wird ein Höchstmaß an Flexibilität und eine hohe Konstanz der elektrischen Eigenschaften erreicht.

Gegenüber der Standardbusleitung hat die Schleppleitung folgende veränderte Eigenschaften:


â das Mantelmaterial ist halogenfrei (Polyurethan, PUR)
â eine sehr gute Abriebfestigkeit
â Beständigkeit gegen Mineralöle und Fette
â eine sehr gute Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â kleine Biegeradien, für Verlegung und Betrieb
â aufgrund des geringeren Cu–Querschnittes sind der Schleifenwiderstand und die HF–Dämpfung größer
â das Mantelmaterial ist flammwidrig

Die Schleppleitung ist ausgelegt für mindestens 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebenen Biegeradius und
bei einer maximalen Beschleunigung von 4 m/s2 und daher besonders gut geeignet für die Verlegung in Schlepp-
ketten.

+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.

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Bild 4. 5: Einsatzbeispiel PROFIBUS Schleppleitung in einer Schleppkette

Wegen des größeren Schleifenwiderstandes sind bei niedrigen Übertragungsgeschwindigkeiten nur etwas gerin-
gere Segmentlängen zulässig (siehe Tabelle 3.1). Für Übertragungsgeschwindigkeiten ≥ 500 kBit/s ist die
Schleppleitung gleichwertig mit der Standardbusleitung.

+ Die Litzenadern dürfen nur mit Hilfe von Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verschraubt wer-
den.
Der Busanschlußstecker mit Schneid– Klemm–Anschlußtechnik (6ES7 972–0BA30–0XA0) ist nicht
anschließbar.

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4.1.5 Busleitung für Girlandenaufhängung

Außenmantel aus PUR


Zwickel
Polyamid–Geflecht

Innenleiter, Cu–Litze Vließfolie

Cu–Geflechtschirm
Isolierhülle aus Zell–PE
AI–Verbundfolie
Vließfolie

Bild 4. 6: Prinzip–Aufbau der Busleitung für Girlandenaufhängung

Die Busleitung für Girlandenaufhängung 6XV1 830–3CH10 entspricht bis auf den größeren Schleifenwiderstand
der Spezifikation nach EN 50170, Kabeltyp A, mit Innenleitern aus Cu–Litze (ca. AWG24 – 19/36).

Der Innenaufbau ist weitgehend identisch mit dem der Schleppleitung. Durch die Einfügung einer zusätzlichen
Lage aus Polyamid–Fäden ist dieses Kabel für die freie Aufhängung zwischen zwei Befestigungspunkten geeig–
net.

Gegenüber der Standardbusleitung hat die Busleitung für Girlandenaufhängung folgende veränderte Eigenschaf-
ten:
â das Mantelmaterial ist halogenfrei (Polyurethan, PUR)
â eine sehr gute Abriebfestigkeit
â eine gute Beständigkeit gegen Mineralöle und Fette
â eine sehr gute Beständigkeit gegen UV–Strahlung
â kleine Biegeradien, sowohl für die Verlegung als auch im Betrieb
â eine größere Zugfestigkeit durch eine Lage aus Polyamid–Fäden (das Kabel kann frei hängend
installiert werden)
â aufgrund des geringeren Cu–Querschnittes der Innenleiter sind der Schleifenwiderstand und die
HF–Dämpfung etwas größer
â das Mantelmaterial ist flammwidrig.

Die Busleitung für Girlandenaufhängung ist ausgelegt für mindestens 5 Millionen Biegezyklen bei dem angegebe-
nen Biegeradius und bei einer maximalen Beschleunigung von 4 m/s2.

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+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.

Montagebeispiel:

Stopper 110 mm
ca. 1,5 m

Stopper

Mitnehmerwagen Kabelwagen Endklemme

Bild 4. 7: Einsatzbeispiel für PROFIBUS Leitung für Girlandenaufhängung

Wegen des größeren Schleifenwiderstandes sind bei niedrigen Übertragungsgeschwindigkeiten nur etwas gerin-
gere Segmentlängen zulässig (siehe Tabelle 3.1). Für Übertragungsgeschwindigkeiten ≥ 500 kBit/s ist die Schlep-
pleitung gleichwertig mit der Standardbusleitung.

Wegen des größeren Außendurchmessers ist die Busleitung für Girlandenaufhängung nicht direkt mit den Busan-
schlußsteckern konfektionierbar.

+ Die Litzenadern dürfen nur mit Hilfe von Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verschraubt wer-
den.

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4.2 Busterminal RS 485

4.2.1 Aufbau und Arbeitsweise

Bild 4. 8: Busterminal RS 485

Das Busterminal RS 485 dient zum Anschluß von Datenendgeräten (DTE) mit RS 485–Schnittstelle an die
Busleitung. Es enthält
â 6 Reihenklemmen für Drähte mit Querschnitten ≤ 1,5 mm2 für den Anschluß der ankommenden und
abgehenden Busleitung und, falls erforderlich, der Schutzerde ( PE = Protective Earth)
â verschraubbare Schellen für die Schirmkontaktierung
â einen Schalter (“Bus terminated”), um ein elektrisches Segment am Ende mit dem Wellenwiderstand
abschließen zu können
â eine Stichleitung (Länge wahlweise 1,5 m oder 3 m konfektioniert), mit einem 9poligen Sub–D–Stecker zum
direkten Anschluß an einem Datenendgerät.

Der Sub–D–Stecker wird auf die Sub–D–Buchse des Datenendgerätes gesteckt und zur mechanischen
Sicherung einseitig verschraubt. Bei zugeschaltetem Leitungsabschluß (Schalterstellung “Bus terminated”)
benötigt das Busterminal RS 485 vom DTE einen Strom von max. 5 mA bei einer Versorgungsspannung von 5 V
zwischen den Stiften 5 und 6 des Steckers.

Tabelle 4.2 zeigt die Kontaktbelegung des 9poligen Sub–D–Steckers

Stift Signal Bedeutung


1 NC nicht belegt
2 NC nicht belegt
3 B (RXD/TXD–P) Datenleitung B (Receive/Transmit–Data–P)
4 NC nicht belegt
5 M5V2 (DGND) Datenbezugspotential (Data Ground)
6 P5V2 (VP) + 5 V–Versorgungsspannung (Voltage–Plus)
7 NC nicht belegt
8 A (RXD/TXD–N) Datenleitung A (Receive/Transmit–Data–N)
9 NC nicht belegt

Tabelle 4.2: Kontaktbelegung des Sub–D–Steckers

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Das Busterminal RS 485 mit aufgesetzter PG–Schnittstelle (siehe Bild 4. 9) enthält auf der Frontplatte eine
zusätzliche 9–polige Sub–D–Buchse für den Anschluß z. B. eines Programmiergerätes mittels einer
PROFIBUS–Steckleitung 830–1. Die Kontaktbelegung ist identisch mit der nach Tabelle 4.2.

Bild 4. 9: Busterminal RS 485 mit aufgesetzter PG–Schnittstelle

+ Die SIMATIC NET PROFIBUS Busterminals RS 485 sind nur für Übertragungsgeschwindigkeiten
≤ 1,5 MBit/s geeignet.

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4.2.2 Montage / Anschluß der Busleitung(en)

Die Busterminals RS 485 können auf drei Arten mechanisch montiert werden:
â durch Aufschnappen auf eine 35 mm–Standard–Hutschiene nach DIN EN50022–35x7,5
â durch Verschrauben mit einer Montageplatte. Die Befestigung erfolgt über je eine verzinnte
Zylinderkopfschraube. Das Bohrschema für die Schraubbefestigung zeigt das Bild 4. 10.

Oberkante Busterminal RS 485

50 mm

42,5 mm

Gewinde M4 oder
Durchgangsbohrung
4,2 mm 67,3 mm

50 mm

Bild 4. 10: Bohrschema für Busterminal RS 485


â durch Wandmontage (Mauerwerk, Beton). Erforderlich sind 2 Dübel Typ 5, 2 Halbrund–Holzschrauben
DIN 96, Stärke 3,5, L70 und zwei Scheiben DIN 125–4,3. Für die Bohrungen gelten die Angaben in Bild 4. 10.

+ Bitte beachten Sie, daß der Montageort des Busterminals RS 485 für Wartungs– und Montagearbeiten
auch während des Betriebes zugänglich sein muß.

Für den Anschluß der Busleitung sind folgende Schritte erforderlich (siehe Bild 4. 11):

3 Trennen Sie die Busleitung an der Stelle auf, an der das Busterminal eingefügt werden soll.

3 Längen Sie den Außenmantel auf eine Länge von ca. 33 mm ab. Achten Sie darauf, daß beim Abmanteln der
Geflechtschirm nicht beschädigt wird.

3 Kürzen Sie den Geflechtschirm und den Folienschirm auf eine Länge von ca. 12 mm (der Folienschirm darf
auch etwas überstehen) und die beiden Zwickel auf eine Länge von ca. 10 mm.

3 Stülpen Sie den Geflechtschirm über den Leitungsmantel zurück.

3 Isolieren Sie die Adern am Ende ca. 10 mm ab.

3 Befestigen Sie die Busleitung so am Terminal, daß der Geflechtschirm blank unter der Kabelschelle aufliegt.

3 Verschrauben Sie die Aderenden mit den entsprechenden Klemmen (bei Adern mit Litzenleitern müssen die
Aderendhülsen (0,25 mm2 nach DIN 46228) verwendet werden ).

3 Befindet sich das Busterminal am Ende eines Segmentes, so muß der eingebaute Leitungsabschluß zuge-
schaltet werden (Stellung des Drehschalters: Bus terminated).

+ Die Schirmschellen dienen nur zur Kontaktierung der Schirme und sind nicht für eine Zugentlastung
geeignet. Die Busleitungen müssen daher möglichst nahe bei den Busterminals RS 485 zur
mechanischen Zugentlastung zusätzlich abgefangen werden.

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+ Die beiden Anschlußgruppen für die Signaladern A und B sind gleichwertig.


Bei zugeschaltetem Leitungsabschluß (nur an den Segmentenden zulässig) muß ein Klemmenpaar
A,B unbeschaltet bleiben!
Das Busterminal benötigt für den störungsfreien Betrieb des Segmentes bei zugeschalteter
Widerstandskombination die 5V–Versorgungsspannung des DTEs. Das DTE muß daher eingeschaltet
und der Sub–D–Stecker gesteckt und verschraubt sein!

+ Gleiche Adern (grün bzw. rot) sind jeweils am gleichen Anschluß A bzw. B bei allen Busterminals (und
generell allen Busanschlüssen) eines Segmentes einheitlich anzuschließen.

Für ein PROFIBUS–LAN wird empfohlen:

Anschluß A: grüne Ader


Anschluß B: rote Ader

10 mm

11 mm

Zwickel ca. 10 mm
überstehen lassen
12 mm
Geflechtschirm über Leitungs-
mantel zurückstülpen

Bild 4. 11: Vorbereiten der Busleitung(en) für den Anschluß am Busterminal RS 485

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4.2.3 Erdungsmaßnahmen

Wird das Busterminal RS 485 auf einer Hutschiene montiert (siehe Bild 4. 12), so ist die Schirmschelle über eine
interne Feder großflächig leitend mit der Hutschiene kontaktiert. Für eine Verbindung der Leitungsschirme mit der
Ortserde reicht daher eine (möglichst kurze) Verbindung zwischen der Hutschiene und der Ortsserde (siehe auch
Anhang D).

Montage auf geerdetem Wandbefestigung mit Montage auf Schrankblech mit


Schrankblech mit Normprofilschiene Befestigungsschrauben Befestigungsschrauben
(Abschlußwiderstand zugeschaltet) (Abschlußwiderstand zugeschaltet)

ÓÓÓÓÓ MADE IN GERMANY

ÓÓÓÓ ÓÓÓÓ ÓÓÓÓ


ÓÓÓÓÓ ÓÓÓÓ ÓÓÓÓ ÓÓÓÓ
MADE IN GERMANY MADE IN GERMANY MADE IN GERMANY

Bus Bus Bus Bus


terminated terminated terminated terminated

PE PE PE PE PE PE PE PE

A B A B A B A B A B A B A B A B

ÑÑ ÑÑ ÑÑ Ñ
ÑÑ ÑÑ ÑÑ Ñ
Erdungsschiene ÑÑ Erdungsschiene ÑÑ ÑÑ Ñ
ÑÑ Erdungsschiene

ÑÑ
Schirmabfangschine

Bild 4. 12: Möglichkeiten zu Montage und Erdung der Busterminals RS 485

+ Erdungsschiene und Ortserde müßen mit einem Cu–Leiter mit ≥ 6 mm2 auf kürzestem Wege miteinan-
der verbunden werden.

+ Die Hutschiene muß eine elektrisch gut leitende Oberfläche haben (z.B. verzinnt).

+ Bei einer Wandmontage der Busterminals ist mindestens ein PE–Anschluß mit der Ortserde zu
verbinden. Diese Verbindung sollte möglichst kurz sein.

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4.2.4 Technische Daten des Busterminals RS 485


Technische Daten des Busterminals RS 485
Steckverbinder zum DTE 9–polige Sub–D–Stiftleiste
Übertragungsgeschwindigkeit 9,6 bis 1.500 kBit/s
PG–Schnittstelle (optional) 9polige Sub–D–Buchse
Versorgungsspannungsbereich DC 4,75 bis 5,25 V
Stromaufnahme:
Abschlußwiderstand zugeschaltet 5 mA
Abschlußwiderstand nicht zugeschaltet 0 mA

Umgebungsbedingungen:
Betriebstemperatur 0 bis 55 °C
Lager–/Transporttemperatur –25 bis 70 °C
Relative Feuchte F nach DIN 40040 15% bis 95%
bei 25 °C ohne Betauung

Konstruktiver Aufbau
Maße (B x H x T) in mm RS 485 50 x 135 x 47
RS 485/PG 50 x 135 x 52
Gewicht RS 485, RS 485/PG ca. 310 g
(inkl. 1,5 m Stichleitung)

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4.3 Busanschlußstecker
Mit Hilfe der Busanschlußstecker für SIMATIC NET PROFIBUS können
â Endteilnehmer (DTEs) mit einer elektrischen Schnittstelle nach EN 50170 direkt mit den SIMATIC NET PRO-
FIBUS–Leitungen verbunden werden
â elektrische Segmente oder DTEs an den Kanal 1 der Optical Link Module (OLM) angeschlossen werden
â Endteilnehmer (DTEs) oder PGs an den Repeater angeschlossen werden.

Optimiert für die anschließbaren Geräte sind die in Tabelle 4.4 aufgelisteten Ausführungen der Busanschlußstek-
ker lieferbar:

Bestell–Nummern 6ES7 972– 6ES7 972– 6ES7 972–


ohne 0BA10–0XA0 0BA20–0XA0 0BA30–0XA0 6GK1 500–0EA00
mit 0BB10–0XA0 0BB20–0XA0 –––––– ––––––
PG–Anschlußbuchse

Technische Merkmale
Kabelabgang senkrecht einstellbar 30° geneigt axial
0° oder 30°
geeignet für Übertragungs- 9,6 kBit/s ..12 MBit/s 9,6 kBit/s ..12 MBit/s 9,6 kBit/s ..1,5 MBit/s 9,6 kBit/s ..12 MBit/s
geschwindigkeiten
Abschlußwiderstand integriert, zuschalt- integriert, zuschalt- ––––––––– integriert, zuschalt-
bar bar bar
Versorgungsspannung DC 4,75 V .. 5,25 V DC 4,75 V .. 5,25 V ––––––––– DC 4,75 V .. 5,25 V
Stromaufnahme 5 mA 5 mA ––––––––– 5 mA
Zul. Umgebungsbedin-
gungen
Betriebstemperatur 0 °C bis +60 °C 0 °C bis +55 °C 0 °C bis +60 °C 0 °C bis +55 °C
Transport–/Lagertemperatur –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +80 °C –25 °C bis +70 °C
rel. Feuchte max. 75% bei max. 75% bei max. 75% bei max. 95% bei
+25 °C +25 °C +25 °C +25 °C
Schutzart IP20 IP20 IP20 IP20
Konstruktiver Aufbau
• Abmessungen in mm 15,8 x 54 x 34 15,8 x 54 x 34 15 x 58 x 34 15 x 57 x 39
(H x L x B) Abgang senkrecht
15,8 x 62 x 39
Abgang schräg
• Gewicht ca. 40 g ca. 40 g ca. 30 g ca. 100 g
anschließbare Leitungen
Außendurchmesser 7,3 – 8,7 mm 7,3 – 8,5 mm 7,3 – 8,7 mm 7,6 –8,9 mm
Adernquerschnitt 0,14 – 1,5 mm2 0,14 – 1,5 mm2 nur massive Adern 0,14 – 1,5 mm2
mit 0,60 – 0,68 mm
∅ anschließbar

Tabelle 4.3: Busanschlußstecker für SIMATIC NET PROFIBUS

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Beim Einsatz der Busanschlußstecker ist zu beachten:


â Beträgt die Leitungslänge zwischen 2 Busanschlußsteckern > 2 m, so muß die Busleitung zur mechanischen
Zugentlastung möglichst nahe bei den Steckern zusätzlich abgefangen werden.
â Die Busleitung für Girlandenaufhängung und das Erdverlegungskabel können nicht mit den Busanschluß-
steckern konfektioniert werden, da der Außendurchmesser zu groß ist.
â Der Busanschlußstecker mit 30° Kabelabgang (6ES7 972–0BA30–0XA0) ist nur für Datenübertragungsge-
schwindigkeiten ≤ 1,5 MBit/s zugelassen und darf nicht an den Enden eines Segments eingesetzt werden, da
er keine Abschlußwiderstände enthält. Dieser Stecker ist nicht geeignet für die Verwendung von Busleitun-
gen mit Litzenadern.
â Beim Einsatz in Schränken oder Gehäusen muß zusätzlich zur Einbautiefe der Stecker auch noch der zuläs-
sige Biegeradius der verwendeten Busleitung beachtet werden (die Leitungen dürfen beim Schließen der
Türen/des Gehäuses nicht gestaucht werden).
â Zwickel (Stützelemente in den Leitungen) werden auf die gleiche Länge wie der Geflechtschirm abgelängt

+ Die beiden Klemmenpaare in den Busanschlußsteckern für die Signaladern A und B sind gleichwer-
tig.
Bei zugeschaltetem Leitungsabschluß (nur an Segmentenden zulässig) muß ein Klemmenpaar unbe-
schaltet bleiben!
Die Busanschlußstecker benötigen für den störungsfreien Betrieb eines Segmentes bei zugeschalte-
tem Leitungsabschluß die 5V–Versorgungsspannung vom DTE. Das DTE muß daher eingeschaltet
und der Stecker gesteckt und verschraubt sein.

+ Gleiche Adern (grün bzw. rot) sind jeweils am gleichen Anschluß A bzw. B bei allen Busanschlußstek-
kern eines Segmentes einheitlich anzuschließen.

Es wird folgende generelle Festlegung für PROFIBUS–LANs empfohlen:


Anschluß A: grüne Ader
Anschluß B: rote Ader

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Bestell–Nummern 6ES7 972– 6ES7 972– 6ES7 972–


ohne 0BA10–0XA0 0BA20–0XA0 0BA30–0XA0 6GK1 500–0EA00
mit 0BB10–0XA0 0BB20–0XA0 –––––– ––––––
PG–Anschlußbuchse
Einsatz im AG mit int. SS
S7–300 x x
S7–400 x x
M7–300 x x
M7–400 x x
S5–95U/DP x x
Einsatz im AG mit
IM 308–C x x
CP 5431 FMS/DP x x
CP 342–5 x x
CP 343–5 x x
CP 443–5 x x
Einsatz im PG mit MPI SS x
Einsatz im PG mit
CP 5412/CP 5611 x
CP 5411 x
CP 5511 x x
Peripheriegerät
ET 200M x x
ET 200B x x
ET 200L x x
ET 200U x x
SIMATIC NET OPs x
(OP5/OP7/OP15/OP17/
OP25/OP35/OP37)
OLM x x x
Einsatz in SINUMERIK
840 C und 805 SM
IM 328N x x
IM 329N x x
Einsatz in NC 840 D und
FM NC SIMODRIVE
611 MCU
CP 342–5 x x
Einsatz in TI 505
TI 505 FIM x
TI 505 PROFIBUS–DP
RBC x x

Tabelle 4.4: Einsatz der Busanschlußstecker

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4.3.1 Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem Kabelabgang

Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem Kabelabgang
(Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA10–0XA0 bzw. 6ES7 0BB10–0XA0) beachten müssen:
â Präparieren Sie die Leitungsenden entsprechend den Maßen in Bild 4. 13.
- Entfernen Sie den Leitungsmantel auf eine Länge von 22,5 mm vom Leitungsende (der Geflechtschirm
darf dabei nicht verletzt werden)
- Kürzen Sie den Geflechtschirm, Folienschirm und Zwickel auf eine Länge von 7,5 mm
- Isolieren Sie die Aderenden um 6 mm ab.
â Öffnen Sie das Gehäuse des Busanschlußsteckers. indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und entfernen
Sie den Deckel.
â Legen Sie die Adern A und B in den Schraub–Klemmenblock ein und verschrauben Sie beide Adern (ver-
wenden Sie bei Litzenadern Aderendhülsen mit 0,25 mm2 nach DIN 46228)
â Drücken Sie die Leitungsmäntel zwischen die entsprechenden Klemmstege. Dadurch werden die Leitungen
fixiert.
â Achten Sie darauf, daß der Leitungsschirm blank unter der Schirmschelle aufliegt.
â Achten Sie darauf, daß die Stützelemente und Vließfolien (z.B. bei der Schleppleitung) die Schirmfolie nicht
bedecken.
â Schrauben Sie das Gehäuse zu.
â Schalten Sie bei den Busanschlußsteckern an den Segmentenden den Leitungsabschluß zu.

6 mm

9 mm

7,5 mm

Bild 4. 13: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit senkrechtem
Kabelabgang

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4.3.2 Montage des Busanschlußsteckers mit schwenkbarem Kabelabgang

Der Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang (Bestell–Nr. 6ES7 972–0BA20–0XA0 bzw. 6ES7
972–0BB20–0XA0) kann entweder mit senkrechtem oder mit um 30° gegen die Senkrechte geneigtem Kabelab-
gang betrieben werden.

So schließen Sie den Busanschlußstecker mit schwenkbarem Kabelabgang an:


â Längen und Isolieren Sie die Busleitungen entsprechend Bild 4. 14 ab (Folienschirm, Zwickel und Stütz–/Zu-
gelemente müssen auf die Länge des Geflechtschirmes gekürzt werden).

+ Beachten Sie, daß


– bei senkrechtem Kabelabgang die beiden Busleitungen unterschiedlich abgelängt werden müsssen
– bei schrägem Kabelabgang sowohl die beiden Busleitungen als auch die beiden Adern einer
Leitung unterschiedlich abgelängt werden müssen.

â Öffnen Sie das Gehäuse des Busanschlußsteckers, indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und den Deckel
nach oben klappen.
â Lösen Sie den Klemmscharnierdeckel.
â Der Busanschlußstecker mit einstellbarem Kabelabgang wird mit schräg eingestelltem Kabelabgang ausge-
liefert. Wenn der Kabelabgang aus dem Gehäuse senkrecht sein soll, dann
- lösen Sie die linke Schraube am Klemmscharnier.
- heben Sie das Klemmscharnier leicht an.
- drehen Sie das Klemmscharnier nach innen.
- ziehen Sie zum Befestigen des Klemmscharniers die linke Schraube wieder fest.
â Legen Sie die Adern A und B in den Schraubklemmblock (bei Litzenadern verwenden Sie Aderendhülsen mit
0,25 mm2 nach DIN 46228) Durch Abwinkeln der abisolierten Aderenden wird die Montage erleichtert.
â Legen Sie die Busleitungen in die Klemmscharniere.
â Schrauben sie die Adern in den Schraubklemmen fest.
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Klappen Sie den Deckel des Busanschlußsteckers zu und verschrauben Sie das Gehäuse wieder.
â Schalten Sie bei den beiden Busanschlußsteckern an den Segmentenden den Leitungsabschluß zu.

A B A B A B A B

5,5 mm 5,5 mm 5,5 mm


5,5 mm

4 mm 4,3 mm 3,3 mm
3 mm

3 mm 3 mm
3 mm 3 mm

Kabel 1 Kabel 2 Kabel 1 Kabel 2


ohne PG–Buchse mit PG–Buchse

Bild 4. 14: Konfektionierung der Leitungsenden für den Busanschlußstecker mit senkrechtem Kabelabgang

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B B B
B A
A A A 5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm
5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm 5,5 mm
5,5 mm

7 mm 10 mm 12 mm
6 mm 10 mm 12 mm 5 mm 6,3 mm

3 mm 3 mm 3 mm 3 mm

Kabel 1 Kabel 2 Kabel 1 Kabel 2


ohne PG–Buchse mit PG–Buchse

Bild 4. 15: Konfektionierung der Leitungsenden für den Busanschlußstecker mit schrägem Kabelabgang

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4.3.3 Montage des Busanschlußsteckers mit 30° – Kabelabgang

Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit 30° –Kabelabgang (Best.–Nr. 6ES7 972–0BA30–0XA0)
beachten müssen:

+ Der Busanschlußstecker mit 30° –Kabelabgang ist nur für Datenübertragungsgeschwindigkeiten


≤ 1,5 MBit/s zugelassen.

+ Der Busanschlußstecker mit 30° –Kabelabgang enthält keinen zuschaltbaren Leitungsabschluß. Er


darf daher nicht an den Enden eines Segmentes eingesetzt werden.

+ Der Busanschlußstecker mit 30° –Kabelabgang ist nicht geeignet für Leitungen mit Litzenadern (z.B.
Schleppleitung, Busleitung für Girlandenaufhängung).

A B A B

35 mm 36 mm
29 mm
27 mm

3 +2 mm 3 +2 mm

Kabel 1 Kabel 2

Bild 4. 16: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit 30° – Kabelab-
gang

â Längen Sie die Busleitungen gemäß den Angaben in Bild 4. 16 ab. Beachten Sie dabei sowohl die unter-
schiedlichen Maße für die einzelnen Adern, als auch für die beiden Leitungen. Die Aderenden werden nicht
abisoliert.
â Öffnen Sie das Gehäuse, indem Sie die Gehäuseschrauben lösen und entfernen Sie den Deckel.
â Drücken Sie die Busleitungen in die Zugentlastung. Der Kabelschirm muß dabei blank auf der Metallführung
liegen.
â Legen Sie die Adern in die Führungen über die Schneidklemmen.
â Drücken Sie die Adern mit dem Daumen leicht in die Schneidklemmen.
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Schrauben Sie den Deckel wieder fest.

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4.3.4 Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabelabgang

Was Sie bei der Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabelabgang (Best.–Nr. 6GK1 500–0EA00) be-
achten müssen:
â Isolieren Sie die beiden Leitungsenden gemäß Bild 4. 17

A B

ca. 6 mm

10 mm

7,5 mm

Bild 4. 17: Konfektionierung der Leitungsenden für die Montage des Busanschlußsteckers mit axialem Kabel-
abgang

â Lösen Sie die Verschraubung des Gehäuses und nehmen Sie den Deckel ab.
â Führen Sie die Adern in die entsprechenden Klemmen der Schraub–Klemmblöcke ein.
â Drücken Sie die Kabelmäntel zwischen die beiden Klemmstege.
â Achten Sie darauf, daß die Kabelschirme blank auf der Metallführung aufliegen.
â Verschrauben Sie die Aderenden in den Schraubklemmen (Verwenden Sie bei Litzenadern Aderendhülsen
mit 0,25 mm2 nach DIN 46228).
â Achten Sie darauf, daß der Geflechtschirm blank auf den Kontaktflächen des Steckers aufliegt.
â Setzen Sie den Gehäusedeckel auf und verschrauben sie ihn.
â Schalten Sie bei den Busanschlußsteckern an einem Segmentende den Leitungsabschluß zu.

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4.4 Leitungsverbindungen
Das Erdverlegungskabel und die Busleitung für Girlandenaufhängung lassen sich nicht direkt mit Busanschluß-
steckern konfektionieren, da die Manteldurchmesser zu groß sind. Folgende Möglichkeiten gibt es für die Verbin-
dung mit Netzkomponenten:
â Beim Erdverlegungskabel kann der PE–Außenmantel entfernt werden, die innere Leitung ist dann wie die
Standard–Busleitung konfektionierbar. Es muß auf jeden Fall eine zusätzliche Zugentlastung über den Au-
ßenmantel, unabhängig vom Stecker, durchgeführt werden.
â Beide Leitungen können an den Anschlüssen, bei denen die Schirmkontaktierung über eine Schirmabfang-
schelle und der Aderanschluß über Klemmblöcke erfolgt, angeschlossen werden (z. B. Busterminal, Repea-
ter, Kanal 2 des OLM).

Muß die Verbindung der beiden unterschiedlichen Leitungen/Kabel innerhalb einer Strecke ohne Busanschlußele-
ment erfolgen, so müssen folgende Randbedingungen beachtet werden:
â die Länge der Unterbrechung des Schirmes muß möglichst kurz sein (ideal sind handelsübliche Steckverbin-
der mit metallischen Gehäusen, die eine Rundumschirmung der Verbindung sicherstellen).
â der Querschnitt des Geflechtschirmes der Leitungen/Kabel darf in der Steckverbindung nicht reduziert wer-
den.
â die zulässigen Leitungsdurchmesser für die Steckverbinder müssen beachtet werden (evtl. unterschiedlich
große Kabelabgänge).
â die Kombination Buchse und Stecker sollte an einem metallischen Flansch montiert werden. Dieser Flansch
ist mit einer möglichst kurzen Leitung (Querschnitt ≥ 6 mm2 ) mit der Ortserde zu verbinden (Berührungs-
schutz gegen mögliche verschleppte Fremdspannungen).
â bei der Verbindung zwischen Erdverlegungskabel und Standard–Busleitung empfiehlt sich die Umsetzung
der Querschnitte am Grobschutz gegen Überspannungen (siehe Anhang D).

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5 RS 485–Repeater

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5 RS 485–Repeater

5.1 Anwendungsbereich des RS 485-Repeaters

Was ist ein RS 485–Repeater ?

Ein RS 485-Repeater verstärkt Datensignale auf Busleitungen und koppelt Bussegmente.

Anwendung des RS 485–Repeaters

Sie benötigen einen RS 485-Repeater, wenn:


â mehr als 32 Stationen am Bus angeschlossen sind,
â Bussegmente am Bus erdfrei betrieben werden sollen oder
â die maximale Leitungslänge eines Segments (Standardbusleitung) überschritten wird (siehe
Tabelle 5.1).

Übertragungsgeschwindigkeit Max. Leitungslänge eines Segments (in m)


9,6 bis 93,75 kBit/s 1000
187,5 kBit/s 800
500 kBit/s 400
1,5 MBit/s 200
3 bis 12 MBit/s 100

Tabelle 5.1: Maximale Leitungslänge eines Segments (Standardbusleitung)

Regeln

Wenn Sie den Bus mit RS 485-Repeatern aufbauen, gilt:


â es dürfen maximal 9 RS 485-Repeater in Reihe geschalten werden.
â die maximale Leitunglänge zwischen zwei Teilnehmern darf für den RS 485-Repeater die Werte in
Tabelle 5.2 nicht übersteigen:

Übertragungsgeschwindigkeit Max. Leitungslänge zwischen 2 Teilnehmern


(in m) mit RS 485–Repeater
9,6 bis 93,75 kBit/s 10000
187,5 kBit/s 8000
500 kBit/s 4000
1,5 MBit/s 2000
3 bis 12 MBit/s 1000

Tabelle 5.2: Maximale Leitungslänge zwischen zwei Teilnehmern (Standardbusleitungen)

Copyright Siemens AG 1997 75

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5.2 Aussehen des RS 485-Repeaters (6ES7 972-0AA00-0XA0)

Aussehen des RS 485–Repeaters

Tabelle 5.3 zeigt das Aussehen des RS 485-Repeaters:

Aussehen des Repeaters Nr. Funktion


À Anschluß für die Stromversorgung des RS 485-Repeaters (Pin ”M5.2”
ist die Bezugsmasse, wenn Sie den Spannungsverlauf zwischen den
DC L+ M PE M 5.2 À Anschlüssen ”A2” und ”B2” messen wollen.)
24 V
Á Schirmschelle für die Zugentlastung und Erdung des Buskabels von
Á
Bussegment 1 bzw. Bussegment 2

  Anschluß für das Buskabel von Bussegment 1


à Abschlußwiderstand für Bussegment 1
A1 B1 A1 B1

ON Ä Schalter für Baudrate (Übertragungsgeschwindigkeit).


à Die Stellungen bedeuten:
PG
È OP Ä 0: Bussegmente voneinander getrennt 5: 500 kBit/s
1: 9,6 kBit/s 6: 1,5 MBit/s
Å
2: 19,2 kBit/s 7: 3 MBit/s
ON
3: 93,75 kBit/s 8: 6 MBit/s
SIEMENS 4: 187,5 kBit/s 9: 12 MBit/s
RS 485-REPEATER
A2 B2 A2 B2
Æ Å Abschlußwiderstand für Bussegment 2
Æ Anschluß für das Buskabel von Bussegment 2
Á
Ç Schieber zur Montage und Demontage des RS 485-Repeaters auf
Normprofilschiene
Ç
È Schnittstelle für PG/OP am Bussegment 1

Tabelle 5.3: Beschreibung und Funktionen des RS 485-Repeaters

+ Klemme M5.2 der Stromversorgung (siehe Tabelle 5.3,À ) dient als Bezugsmasse für Signalmessun-
gen im Störfall und darf nicht verdrahtet werden.

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Technische Daten

Tabelle 5.4 zeigt die technischen Daten des RS 485-Repeaters:

Technische Daten
Spannungsversorgung
– Nennspannung DC 24 V
– Welligkeit DC 18 V bis DC 30 V
Stromaufnahme bei Nennspannung
– ohne Verbraucher an PG/OP-Buchse 100 mA
– Verbraucher an PG/OP-Buchse (5 V/90 mA) 130 mA
– Verbraucher an PG/OP-Buchse (24 V/100 mA) 200 mA
Potentialtrennung ja, AC 500 V
Redundanzbetrieb nein
Übertragungsgeschwindigkeit 9,6 kBit/s bis 12 MBit/s
Schutzart IP 20
Maße B H T (in mm) 45 128 67
Gewicht (incl. Verpackung) 350 g

Tabelle 5.4: Technische Daten des RS 485–Repeaters

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Pin–Belegung des D–Sub–Steckers (PG/OP–Buchse)

Der 9polige D–Sub–Stecker hat folgende Pin–Belegung:

Ansicht Pin-Nr. Signalname Bezeichnung


1 – –
2 M24V Masse 24 V
5
3 RxD/TxD-P Datenleitung-B
9
4 4 RTS Request To Send
8
3 5 M5V2 Datenbezugspotential (von Station)
7
2 6 P5V2 Versorgungs-Plus (von Station)
6
7 P24V 24 V
1
8 RxD/TxD-N Datenleitung-A
9 – –

Tabelle 5.5: Pin–Belegung der 9poligen D–Sub–Steckers (PB/OP–Buchse)

Prinzipschaltbild

Bild 5. 1 zeigt das Prinzipschaltbild des RS 485–Repeaters:


â Bussegment 1 und Bussegment 2 sind voneinander potentialgetrennt.
â Bussegment 2 und die PG/OP–Buchse sind voneinander potentialgetrennt.
â Signale werden verstärkt:
â zwischen Bussegment 1 und Bussegment 2
â zwischen PG/OP–Buchse und Bussegment 2

Segment 1 Segment 2
A1 A2
Logik
B1 B2
A1 A2
B1 B2

PG/OP- 5V 1M 5V 1M
Buchse
24V 24V
L+ (24 V) L+ (24 V)
M M
A1
B1 PE
5V M 5.2
M5 V

Bild 5. 1: Prinzipschaltbild des RS 485–Repeaters

Copyright Siemens AG 1997 78

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5.3 Konfigurationsmöglichkeiten mit dem RS 485–Repeater

Überblick

Das folgende Kapitel zeigt Ihnen, in welchen Konfigurationen Sie den RS 485–Repeater betreiben können:
â Segment 1 und Segment 2 am RS 485–Repeater abgeschlossen
â Segment 1 am RS 485–Repeater abgeschlossen und Segment 2 am RS 485–Repeater durchgeschleift
â Segment 2 am RS 485–Repeater abgeschlossen und Segment 1 am RS 485–Repeater durchgeschleift
â Segment 1 und Segment 2 am RS 485–Repeater durchgeschleift

Abschlußwiderstand zu–/abschalten

Das Bild 5. 2 zeigt Ihnen die Stellung des Abschlußwiderstandes:

Abschlußwiderstand Abschlußwiderstand
zugeschaltet: ausgeschaltet:

Bild 5. 2: Stellung des Abschlußwiderstandes

Segment 1 und 2 abgeschlossen

Das Bild 5. 3 zeigt Ihnen, wie Sie den RS 485–Repeater an die Enden zwischen zwei Segmente schalten:

Segment 1
Segment 1 Abschlußwiderstand
Bussegment 1
zuschalten!

R
Segment 2

Abschlußwiderstand
Bussegment 2
zuschalten!
Segment 2

Bild 5. 3: Anschluß zweier Bussegmente am RS 485–Repeater (1)

Copyright Siemens AG 1997 79

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Segment 1 angeschlossen, Segment 2 durchgeschleift

Das Bild 5. 4 zeigt Ihnen die Kopplung zweier Segmente über einen RS 485–Repeater, wobei ein Segment durch-
geschleift wird:

Segment 1 Segment 1
Abschlußwiderstand
Bussegment 1
zuschalten!

Segment 2

Abschlußwiderstand
Bussegment 2
nicht zuschalten!
Segment 2

Bild 5. 4: Anschluß zweier Bussegmente am RS 485–Repeater (2)

Segment 1 und 2 durchgeschleift

Das Bild 5. 5 zeigt die Kopplung zweier Segmente über eine RS 485–Repeater, wobei jede Busleitung am Repea-
ter duchgeschleift wird:

Segment 1
Segment 1
Abschlußwiderstand
Bussegment 1
nicht zuschalten!
R
Abschlußwiderstand
Bussegment 2
Segment 2 nicht zuschalten!

Segment 2

Bild 5. 5: Anschluß zweier Bussegmente am RS 485–Repeater (3)

Copyright Siemens AG 1997 80

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5.4 Montieren und Demontieren des RS 485–Repeaters

Überblick

Sie können den RS 485–Repeater wie folgt montieren:


â auf einer Profilschiene für S7–300

oder
â auf einer Normprofilschiene (DIN EN 500 22–35x7,5)

Montieren auf Profilschiene für S7–300

Um den RS 485-Repeater auf einer Profilschiene für S7-300 zu montieren, muß zuerst der Schieber auf der Rück-
seite des RS 485-Repeaters entfernt werden (siehe Bild 5. 6):

1. Führen Sie einen Schraubendreher unter den Absatz des Rastelements (1) und

2. Bewegen Sie den Schraubendreher zur Baugruppenrückseite (2). Halten Sie diese Stellung!

Ergebnis: Dadurch wird der Schieber vom RS 485-Repeater entriegelt.

3. Bewegen Sie mit der freien Hand den Schieber nach oben bis zum Anschlag und entnehmen Sie den Schie-
ber (3).

Ergebnis: Der Schieber ist vom RS 485-Repeater entfernt.

4. Hängen Sie den RS 485-Repeater in die Profilschiene für S7-300 ein (4).

5. Schwenken Sie ihn nach hinten bis zum Anschlag (5).

6. Schrauben Sie die Befestigungsschraube mit einem Drehmoment von 80 bis 110 Ncm fest (6).

Rückseite: Vorderseite:
4

2
1

6 80 bis 110 Ncm

Bild 5. 6: Montieren des RS 485–Repeaters auf Profilschiene für S7–300

Copyright Siemens AG 1997 81

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Entriegeln von Profilschiene für S7–300

Um den RS 485–Repeater von einer Profilschiene für S7–300 zu demontieren:

1. Lösen Sie die Befestigungsschraube des RS 485-Repeaters (1) und

2. schwenken Sie den RS 485-Repeater nach oben heraus (2).

1 2

Bild 5. 7: RS 485–Repeater von Profilschiene für S7–300 demontieren.

Montieren auf Normprofilschiene

Um den RS 485-Repeater auf Normprofilschiene montieren zu könnnen, muß sich der Schieber auf der Rückseite
des RS 485-Repeaters befinden:

1. Hängen Sie den RS 485-Repeater in die Normprofilschiene ein und

2. schwenken Sie ihn nach hinten, bis der Schieber einrastet.

Entriegeln von Normprofilschiene

Um den RS 485-Repeater von Normprofilschiene zu demontieren:

1. Drücken Sie mit dem Schraubendreher den Schieber an der Unterseite des RS 485-Repeaters nach unten
und

2. schwenken Sie den RS 485-Repeater aus der Normprofilschiene nach oben heraus.

Copyright Siemens AG 1997 82

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5.5 Erdfreier Betrieb des RS 485–Repeaters

Erdfreier Betrieb

Erdfreier Betrieb heißt, daß Masse und PE nicht verbunden sind.

Durch den erdfreien Betrieb des RS 485–Repeaters können Sie Bussegmente potentialgetrennt betreiben.

Bild 5. 8 zeigt die Änderung der Potentialverhältnisse durch Einsatz des RS 485-Repeaters.

Signale erdfrei

Signale erdgebunden

Bild 5. 8: Erdfreier Betrieb von ET 200–Bussegmenten

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5.6 Anschließen der Versorgungsspannung

Leitungstyp

Verwenden Sie zum Anschluß der DC 24 V-Versorgungsleitung flexible Leitungen mit einem Querschnitt von 0,25
mm2 bis 2,5 mm2 (AWG 26 bis 14). Setzen Sie für den Leitungsquerschnitt geeignete Aderendhülsen ein.

Regeln für das Verlegen von Leitungen

Sie finden in Anhang D ausführliche Hinweise zum Verlegen der Leitungen.

Stromversorgung anschließen

Um die Stromversorgung des RS 485-Repeaters anzuschließen:

1. Isolieren Sie die Leitung für die DC 24 V-Versorgungsspannung ab.

2. Schließen Sie die Leitung an die Klemmen ”L+”, ”M” und ”PE” an.

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5.7 Anschließen der Busleitungen


Schließen Sie die PROFIBUS–Busleitung an den RS 485–Repeater wie folgt an:

1. Schneiden Sie die PROFIBUS–Leitung in der benötigten Länge ab.

2. Isolieren Sie die PROFIBUS–Leitung gemäß Bild 5. 9 ab.

Das Schirmgeflecht muß dabei auf das Kabel umgestülpt werden. Nur so kann später die Schirmschelle als
Zugentlastung und als Schirmabfangelement dienen.

6XV1 830–0AH10 Standardbusleitung 6XV1 830–3AH10 Erdverlegungskabel


6XV1 830–0BH10 Busleitung mit PE–Mantel
6XV1 830–3BH10 Schleppleitung
6XV1 830–3CH10 Busleitung für Girlanden–
aufhängung

8,5 16 10 16 16 10

ÎÎÎ ÎÎÎ
ÎÎÎ ÎÎÎ
ÎÎÎ 8,5

Schirmgeflecht muß umgestülpt werden!

Bild 5. 9: Länge der Abisolierung für den Anschluß an RS 485–Repeater

3. Schließen Sie die PROFIBUS–Leitung am RS 485-Repeater an:

Schließen Sie gleiche Adern (grün/rot für PROFIBUS–Leitung) am gleichen Anschluß A oder B an (also z. B.
Anschluß A immer mit grünem Draht verbinden und Anschluß B immer mit rotem Draht).

4. Drehen Sie die Schirmschellen fest, so daß der Schirm blank unter der Schirmschelle aufliegt.

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6 Passive Komponenten
für optische Netze

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6 Passive Komponenten für optische Netze

6.1 Lichtwellenleiter
Bei Lichtwellenleitern (LWL) erfolgt die Datenübertragung durch die Modulation elektromagnetischer Wellen im
Bereich des sichtbaren und unsichtbaren Lichtes. Als Material werden hochwertige Plastik– (Kunststoff–) und
Glasfasern eingesetzt.

Im folgenden werden nur die von SIMATIC NET für PROFIBUS vorgesehenen LWL beschrieben. Die verschiede-
nen LWL–Typen ermöglichen an die Betriebs– und Umgebungsbedingungen angepaßte Lösungen für die Verbin-
dung der Komponenten untereinander.

Gegenüber den elektrischen Leitungen haben LWL folgende Vorteile:


â Galvanische Trennung der Teilnehmer und Segmente
â Keine Erdungsprobleme
â Keine Beeinflussung des Übertragungsweges durch externe elektromagnetische Störungen
â Keine Blitzschutzelemente erforderlich
â Keine Störabstrahlung entlang der Übertragungsstrecke
â Geringeres Gewicht
â Je nach Fasertyp sind Leitungslängen von einigen Kilometern auch bei höheren Übertragungsgeschwindig-
keiten realisierbar
â Keine Abhängigkeit der max. zulässigen Streckenlängen von der Übertragungsgeschwindigkeit

Technologisch bedingt lassen sich mit LWL nur Punkt–zu–Punkt–Verbindungen aufbauen, d.h. ein Sender ist mit
nur einem Empfänger verbunden. Für eine Duplex–Übertragung zwischen zwei Teilnehmern sind dementspre-
chend zwei Fasern (eine für jede Übertragungsrichtung) erforderlich.

Mit den optischen Komponenten für PROFIBUS lassen sich Linien–, Stern– und Ringstrukturen realisieren.

6.1.1 Plastik–LWL

Plastik–Lichtwellenleiter werden zur Verbindung von Optical Link Modulen mit Anschlüssen für Plastik–Lichtwel-
lenleiter (OLM/P) und Optical Link Plugs (OLP) eingesetzt. Sie sind unter bestimmten Voraussetzungen eine preis-
günstige Alternative zu den herkömmlichen Glas–Lichtwellenleitern.

Tabelle 6.1 zeigt eine Auflistung der für den PROFIBUS erhältlichen Plastik–LWL mit ihren wesentlichen Eigen-
schaften.

Die Plastik LWL sind sowohl als Meterware, als auch einseitig oder beidseitig mit Steckern konfektioniert, erhält-
lich.

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Simplex–Leitung Simplex–Ader Zwillings–Leitung Duplex–Ader


3,6 mm ∅ 2,2 mm ∅ 3,6 mm x 7,4 mm 2.2 mm x 4,4 mm
Bestell–Nummer 5DX7 5DX6 5DX7 5DX6
123–3DA50 312–4AA01 123–3DB50 322–4AA01
Leitungsart I–VYY1P I–VY1P I–VYY2P I–VY2P
(Normbezeichnung) 980/1000 200A 980/1000 150A 980/1000 200A 980/1000 150A
Fasertyp Stufenindex–Faser

Kerndurchmesser 980 µm

Kernmaterial Polymethylmethacrylat

Cladding 1000 µm Außendurchmesser

Cladding–Material fluoriertes Spezialpolymer

Mantelmaterial PVC, grau


Außenmantel PVC, rot ––– PVC, rot –––
Anzahl der Adern 1 1 2 2
Dä f
Dämpfung dB/k
dB/km b
beii 650 nm ≤ 200 ≤ 150 ≤ 200 ≤ 150
Zugentlastung Kevlarfäden ––– Kevlarfäden –––
maximal zulässige Zugkraft
kurzzeitig ≤ 250 N ≤ 35 N ≤ 250 N ≤ 50N
dauernd ≤ 100 N ≤5N ≤ 100 N ≤ 10N
Querdruckfestigkeit pro 10 cm
Leitungslänge
kurzzeitig ≤ 100 N/cm ≤ 35 N/cm ≤ 100 N/cm ≤ 35 N/cm
dauernd ≤ 10 N/cm ≤ 5 N/cm ≤ 10 N/cm ≤ 5 N/cm
Biegeradien nur um Schmal- nur um Schmal-
seite zulässig seite zulässig
kurzzeitig ≥ 30 mm ≥ 10 mm ≥ 10 mm ≥ 10 mm
dauernd ≥ 80 mm ≥ 30 mm ≥ 30 mm ≥ 30 mm
Zul. Umgebungsbedingungen
Betriebstemperatur –30 °C bis +70 °C
Transport– und Lager–
temperatur –35 °C bis +85 °C
Brandverhalten flammwidrig gemäß Flame–Test VW–1 nach UL 1581
Außenabmessungen 3,6 ± 0,02 mm ∅ 2,2 ± 0,07 mm ∅ 3,6 x 7,4 mm 2,2 x 4,4 mm
± 0,02 mm ± 0,01 mm
Gewicht 15,5 kg/km 3,8 kg/km 30,4 kg/km 7,8 kg/km

Tabelle 6.1: Technische Daten der Plastik–Adern und –Leitungen

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6.1.1.1 Simplex– und Duplex–Ader 2,2 mm ∅

Kern

Cladding

Mantel

0,98 mm

4,4 mm
1 mm

2,2 mm

Simplex–Ader Duplex–Ader

Bild 6. 1: Aufbau der Simplex– und Duplex–Ader 2,2 mm ∅

Die Simplex–Ader 2,2 mm ∅ ist eine einfache, robuste Plastik–LWL–Ader. Aufgrund des großen Kerndurchmes-
sers ist sie problemlos ohne Spezialwerkzeuge konfektionierbar (siehe Anhang E). Die Adern sind nicht für die
Verlegung in mechanisch stark beanspruchter Umgebung geeignet. Ihr hauptsächliches Anwendungsgebiet ist die
Verbindung von OLPs untereinander und deren Anschluß an OLMs.

Die Duplex–Ader 2.2 mm ∅ besteht aus zwei Simplex–Adern, deren Mäntel miteinander verschweißt sind. Für die
Konfektionierung der Steckverbinder lassen sich die Adern einfach voneinander trennen.

Bei der Verwendung der Simplex– und Duplex–Adern ist zu beachten:


â Halten Sie die kleinsten zulässigen Biegeradien bei der Verlegung und im verlegten Zustand ein.
â Vermeiden Sie Knicken und Quetschen der Adern.
â Bei der Duplex–Ader gilt der Biegeradius für Biegungen um die “flache” Seite. Biegungen um die “hohe” Seite
sind unbedingt zu vermeiden.
â Verlegen Sie die Adern so, daß sie keinem unzulässigen Druck ausgesetzt sind bzw. werden können.
â Adern, die ein Gehäuse oder einen Schrank verlassen, sind durch eine zusätzliche Zugentlastung zu si-
chern. Um mögliche Beschädigungen der Steckverbinder zu vermeiden, wird generell empfohlen Adern mit
freien Längen > 2 m in der Nähe der Steckverbinder durch eine zusätzliche Zugentlastung zu schützen.
â Die Adern sind nur für die Anwendung im Innenbereich geeignet.
â Wegen der großen übertragbaren Lichtenergie können Übersteuerungseffekte auftreten. Die Vorgaben für
die Adernlängen (Mindestlänge, maximale Länge) sind unbedingt einzuhalten.

Die Simplex–Ader ist als Meterware und als BFOC Pigtail Set 2x50 m, einseitig mit einem BFOC–Stecker konfek-
tioniert, erhältlich.

Die Bestellnummern entnehmen Sie bitte dem Katalog IK 10.

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6.1.1.2 Simplex– und Zwillings–Leitungen 3,6 mm ∅

Kern
Cladding
Mantel, grau
Kevlarfäden
Außenmantel, rot

0,98 mm
7,4 mm

1 mm

2,2 mm

2,4 mm

3,6 mm

Simplex–Leitung Zwillingsleitung

Bild 6. 2: Aufbau der Simplex– und Zwillingsleitung 3,6 mm ∅

Die Simplex–Leitung 3,6 mm ∅ enthält die gleiche optische Faser wie die Adern. Durch die zusätzliche Lage aus
Kevlarfäden und den zusätzlichen Außenmantel aus PVC ist die Simplex–Leitung auch für die Verlegung in me-
chanisch beanspruchter Umgebung sowie in Kabelkanälen geeignet. Die Konfektionierung der Leitung mit Stek-
kern ist einfach durchzuführen (siehe Anhang E).

Die Zwillingsleitung 3,6 mm ∅ besteht aus zwei Simplex–Leitungen, deren Außenmäntel durch einen kleinen
PVC–Steg miteinander verbunden sind. Die Konstruktion erlaubt eine einfache Auftrennung der Zwillingsleitung in
zwei Simplex–Leitungen für die Konfektionierung der Enden.

Bei der Verwendung der Simplex– und Zwillingsleitung ist zu beachten:


â Halten Sie die kleinsten zulässigen Biegeradien bei der Verlegung und im verlegten Zustand ein.
â Vermeiden Sie Knicken und Quetschen der Leitungen.
â Bei der Zwillingsleitung gilt der Biegeradius für Biegungen um die “flache” Seite. Biegungen um die “hohe”
Seite (hochkantig) sind unbedingt zu vermeiden.
â Verlegen Sie die Leitungen so, daß sie keinem unzulässigen permanenten Druck ausgesetzt sind bzw. wer-
den können.
â Leitungen, die ein Gehäuse oder einen Schrank verlassen, sind durch eine zusätzliche Zugentlastung zu
sichern. Um mögliche Beschädigungen der Steckverbinder zu vermeiden, wird generell empfohlen Leitungen
mit freien Längen > 2 m in der Nähe der Steckverbinder durch eine zusätzliche Zugentlastung zu schützen.
â Die Leitungen sind nur für die Anwendung im Innenbereich geeignet.
â Wegen der großen übertragbaren Lichtenergie können Übersteuerungseffekte auftreten. Die Vorgaben für
die Adernlängen (Mindestlänge, maximale Länge) sind unbedingt einzuhalten.

Beide Leitungen sind sowohl als Meterware, als auch fertig mit BFOC–Steckern konfektioniert lieferbar. Die Be-
stellnummern entnehmen Sie bitte dem Katalog IK10.

Haupteinsatzgebiet der Leitungen ist die Verbindung von OLM/P3 und OLM/P4 auch über größere Entfernungen.

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6.1.2 Glas–LWL

Bei den Lichtwellenleitern mit Glasfasern wird bei PROFIBUS vorzugsweise die Gradientenfaser mit einem Kern
62,5/125 µm verwendet. Je nach Wellenlänge der Sender lassen sich mit diesen Glas–LWL Übertragungsstrek-
ken bis zu einigen Kilometern aufbauen (mit den OLM/Sx–1300 sind Segmentlängen bis zu 10 km möglich).

Standardleitung Schleppleitung
Bestell–Nr.: (Meterware) 6XV1 820–5AH10 6XV1 820–6AH10
Leitungsart (Normbezeichnung) AT–VYY AT–W11Y (ZN)
2G62,5/125 11Y2G62,5/125
3,1B200+0,8F600F 3,1B200+0,8F600F
Fasertyp Multimode–Gradientenfaser 62,5 / 125 µm
Dämpfung bei 850 nm ≤ 3,1 dB/km
Dämpfung bei 1300 nm ≤ 0,8 dB/km
modale Bandbreite bei 850 nm ≥ 200 MHz*km
modale Bandbreite bei 1300 nm ≥ 600 MHz*km
Anzahl der Fasern 2
Leitungsaufbau aufteilbare Außenleitung
Vollader Hohlader, gefüllt
Materialien
Grundelement PVC, grau PUR, schwarz
Zugentlastung Kevlargarne und getränkte Glas- Aramidgarne
garne
Außenmantel der Leitung PVC, schwarz PUR, schwarz
Zugentlastung –––– GFK–Zentralelement, Aramidgarne
mechanische Abmessungen
Grundelement (3,5 ± 0,2) mm (3,5 ± 0,2) mm
Leitung (6,3 x 9,8) ± 0,4 mm 13,5 ± 0,4 mm
(Außendurchmesser)
Gewicht ca. 65 kg/km ca. 135 kg/km
zulässige Zugkraft ≤ 500 N (kurzzeitig) ≤ 2000 N (kurzzeitig)
≤ 1000 N (dauernd)
Biegeradien ≥ 100 mm ≥ 150 mm
nur über die flache Seite max. 100.000 Biegezyklen
zulässige Umgebungstemperaturen
Verlegung und Montage – 5 °C bis +50 °C – 5 °C bis +50 °C
im Betrieb –25 °C bis +60 °C –30 °C bis +60 °C
Lagerung –25 °C bis +70 °C –30 °C bis +70 °C
Besonderheiten
Brandverhalten flammwidrig
gem. DIN VDE 0472 –
Teil 804, Prüfart B
Halogenfreiheit nein ja

Tabelle 6.2: Technische Daten der Glas–Lichtwellenleiter

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Was Sie beim Einsatz von Glas–LWL beachten müssen:


â Aufgrund der im Vergleich zu Plastik–LWL geringeren einkoppelbaren Leistung sind die Steckverbindungen
empfindlich gegen Verschmutzung. Nicht angeschlossene Stecker oder Buchsen sind durch die mitgeliefer-
ten Staubschutzkappen zu schützen.
â Beim Verlegen dürfen die LWL–Leitungen nicht verdreht (verdrillt), gestreckt (überdehnt) oder gepreßt (ge-
quetscht) werden. Es sind daher die angegebenen Grenzwerte für die Zugbelastungen, die Biegeradien und
die Temperaturbereiche einzuhalten. Während der Verlegung können sich die Dämpfungswerte geringfügig
verändern, diese Abweichungen sind jedoch reversibel.
â Obwohl die BFOC–Stecker eine Zugentlastung und einen Knickschutz haben, wird empfohlen, die Leitung
möglichst nahe am angeschlossenen Gerät mit einer zusätzlichen Zugentlastung gegen mechanische Bean-
spruchungen zu sichern.
â Bei der Verlegung der Leitungen über größere Längen wird empfohlen, bei der Dämpfungsbilanz eine oder
mehrere Reparaturspleiß–Verbindungen einzuplanen.
â LWL sind unempfindlich gegen elektromagnetische Beeinflussungen! Eine Verlegung der Leitungen in Kabel-
kanälen zusammen mit anderen Leitungen (z.B. 230 V/380 V–Versorgungsleitungen) ist daher problemlos
möglich. Bei der Verlegung in Kabelkanälen ist jedoch darauf zu achten, daß beim Nachziehen anderer Ka-
bel die zulässigen Belastungen der LWL–Leitungen nicht überschritten werden.

6.1.2.1 Glas–LWL Standardleitung

Die PROFIBUS Glas–LWL Standardleitung (Bild 6. 3) ist eine hochwertige Duplex–Leitung, die sowohl für den Ein-
satz im Innen–, als auch im Außenbereich geeignet ist.

Die Standardleitung wird in folgenden Formen angeboten:


– Meterware, unkonfektioniert, maximale Lieferlänge 4.000 m
– vorkonfektioniert mit 4 BFOC–Steckern mit Knickschutztülle, maximale Länge 1.000 m

Die Konfektionierung der beiden Adern mit den BFOC–Steckern ist mit Spezialwerkzeug vor Ort möglich, sollte
aber von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden (siehe Anhang E).

Die Bestellnummern und den Längenschlüssel entnehmen Sie bitte dem aktuellen Katalog IK10.

Bitte beachten Sie, daß der angegebene Biegeradius nur für Biegungen um die “flache” Seite gilt. Biegungen über
die schmale Seite (hochkant) sind generell zu vermeiden, da sie zu Stauchungen bzw. Streckdehnungen inner-
halb der Leitung führen können.

1 Außenmantel PVC schwarz


2 Innenmantel PVC grau
3 Stützelement (getränkte Glasgarne)
4 Kevlargarne

5 Ader

Bild 6. 3: Aufbau der Glas–LWL–Standardleitung

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6.1.2.2 Glas–LWL Schleppleitung

Die PROFIBUS Glas–LWL–Schleppleitung (Bild 6. 4) wurde für den speziellen Einsatzfall der zwangsweisen Be-
wegungsführung entwickelt, wie z. B. dauernd bewegte Maschinenteile (Schleppketten). Sie ist mechanisch aus-
gelegt für 100.000 Biegezyklen um ± 90° (bei dem spezifizierten Mindestradius). Die Schleppleitung kann sowohl
im Innen– als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Aufgrund ihres runden Querschnittes ist sie problemlos
verlegbar. Sie ist aus halogenfreiem Material aufgebaut.

Die Schleppleitung wird in folgenden Formen angeboten:


– Meterware, unkonfektioniert, maximale Lieferlänge 2.000 m
– vorkonfektioniert mit 4 BFOC–Steckern mit Knickschutztülle, maximale Länge 650 m

Die Bestellnummern und den Längenschlüssel entnehmen Sie bitte dem aktuellen Katalog IK10.

1 Außenmantel
2 Aramidgarne
3 Vlies/Verseilung
4 Blindelement
5 Stützelement
6 Innenmantel
7 Aramidgarne
8 Ader

Bild 6. 4: Aufbau der Glas–LWL–Schleppleitung

+ Beachten Sie:
Während der Verlegung und im Betrieb müssen alle mechanischen Anforderungen an die Leitung wie
Biegeradien, Zugkräfte etc. eingehalten werden.

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Bild 6. 5: Einsatzbeispiel Glas–LWL Schleppleitung in einer Schleppkette

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6.1.3 Sonderleitungen

Zusätzlich zu den im SIMATIC NET Katalog enthaltenen LWL–Leitungen gibt es eine Fülle von Sonderleitungen
und Montagezubehör. Es würde den Umfang des Katalogs und dieses Handbuchs sprengen, alle Ausführungen
aufzunehmen.

In den technischen Daten der optischen PROFIBUS Komponenten von Siemens ist spezifiziert, mit welchen LWL–
Fasertypen diese verbunden werden können.

Bei Glas–LWL wird die Faser mit 62,5 µm Kerndurchmesser als Standard verwendet, bei Plastik–LWL ein Kern-
durchmesser mit 980 µm.

+ Beachten Sie, daß beim Einsatz von Fasern mit anderen Kerndurchmessern bzw. Dämpfungseigen-
schaften als den im SIMATIC NET Katalog genannten Fasertypen sich die überbrückbaren Entfernun-
gen ändern.

Folgende Fasertypen werden außerdem häufig verwendet:


â 50 µm–Faser
Dieser Fasertyp wird insbesondere in Europa im Telekom–Bereich anstelle der 62,5 µm–Faser eingesetzt.
Durch den kleineren Kerndurchmesser ist die einkoppelbare Sendeleistung und damit die überbrückbare
Entfernung geringer.
â 10 µm–Faser
Zur Übertragung über sehr große Entfernungen wird die Monomode–Faser (Singlemode–Faser) eingesetzt.
An der Monomode–Faser können nur Geräte mit sehr hochwertigen Sende–, Empfangselementen und
Steckverbindern betrieben werden wie z.B. die OLM/S3–1300 und OLM/S4–1300, mit denen Entfernungen
bis zu 15 km überbrückbar sind.
â Hard–Polymer–Cladded–Silica–Fiber (HCS –Faser) bzw. Polymer–Cladded–Fiber (PCF–Faser)
Die PCF–Faser wird anstelle von Plastik–Fasern (Polymerfasern) verwendet, um größere Entfernungen über-
brücken zu können. Sie besitzt einen Kern aus Quarzglas und einen Kunststoffmantel.
Mit OLM/P3 bzw. OLM/P4 sind anstelle von max. 80 m mit Plastik–Faser 980/1000 µm mit der CUPOFLEX
PLUS PCF–Faser 200/230 µm bis zu 600 m Entfernung zwischen zwei OLMs überbrückbar.

Es sind vielfältige Leitungsarten realisierbar, z.B.


â Simplex–Leitungen mit nur 1 Faser
â Bündeladern (Leitungen mit Hohladern, in denen mehrere Fasern geführt werden)
â Kabel mit Nagetierschutz für die direkte Verlegung im Erdreich
â halogenfreie Leitungen z.B. für den Einsatz in U–Bahn–Röhren
â Hybridkabel mit Lichtwellenleitern und Kupferleitern in einer Hülle
â zertifizierte Leitungen z.B. für den Einsatz auf Schiffen

Sollten Sie LWL–Leitungen für besondere Einsatzzwecke benötigen, fragen Sie bitte Ihren Siemens–Ansprech-
partner (siehe Anhang C.3).

Copyright Siemens AG 1997 97

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6.2 LWL–Steckverbinder

+ LWL–Steckverbinder sind empfindlich gegen Verschmutzung und mechanische Beschädigungen der


Stirnfläche.

6.2.1 Steckverbinder für Plastik–LWL

Die Plastik–LWL sind problemlos konfektionierbar. Es gibt folgende Ausführungsformen von Steckverbindern:

Simplex–Stecker

Mit jedem Optical Link Plug (OLP) werden zwei Stück Simplex–Stecker ausgeliefert. Die Simplex–Stecker werden
zur Verbindung von OLPs in einem optischen Einfaserring benötigt. Die Simplex–Stecker lassen sich ohne spe-
zielle Hilfsmittel problemlos montieren (siehe Anhang E). Simplex–Stecker sind nicht einzeln bestellbar.

Bild 6. 6: Simplex Stecker für Simplex Ader

+ Die Simplex–Stecker enthalten keine Zugentlastung. Die Simplex–Leitungen sind daher bei größeren
freien Längen zwischen zwei Modulen möglichst nahe bei der Schnittstelle entsprechend mechanisch
zu sichern!

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BFOC–Stecker

Mit jedem OLM/P3 werden 2 Stück BFOC–Stecker, mit jedem OLM/P4 4 Stück BFOC–Stecker ausgeliefert. Der
BFOC–Stecker ermöglicht präzise LWL–Verbindungen. Die Konstruktion des BFOC–Steckers ermöglicht es die
Zugentlastung von Leitungen zu nutzen. Sie ist unentbehrlich für den Aufbau längerer LWL–Verbindungen z.B.
zwischen verschiedenen OLM/P. Die BFOC–Steckverbinder sind auch separat beziehbar.

Hinweise zur Konfektionierung finden Sie im Anhang E.

Bild 6. 7: BFOC–Stecker mit Zubehör (Crimphülsen und Knickschutztüllen), für Leitung und Ader

Duplex–Stecker

Der HP–Duplex–Stecker wird nur in Verbindung mit der vorkonfektionierten Duplex–Ader 2,2 mm ∅ BFOC/HP–
Duplex eingesetzt. Die Ader ist für die Verbindung von integrierten LWL–Schnittstellen mit Bausteinen vom Typ
OLM/P gedacht.

Bild 6. 8: Konfektionierter Duplex–Stecker mit Duplex–Ader

+ Die HP–Duplex–Stecker enthalten keine Zugentlastung. Die Duplex–Leitung ist daher möglichst nahe
bei der integrierten Schnittstelle entsprechend mechanisch zu sichern.

+ Staubschutz der Sende– und Empfangselemente erst unmittelbar vor Herstellen der Verbindung ent-
fernen.

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6.2.2 Steckverbinder für Glas–LWL

Bei PROFIBUS werden nur BFOC–Steckverbinder für Glas–LWL eingesetzt. SIMATIC NET bietet vorkonfektio-
nierte Leitungen an.

Sollte eine Konfektionierung vor Ort erforderlich sein,


– bietet SIEMENS diese Dienstleistung an (siehe Anhang C.3)
– sind BFOC–Stecker und passendes Spezialwerkzeug beziehbar (siehe IK10).

+ Steckverbinder für Glas–LWL sollten nur von geschultem Personal konfektioniert werden. Bei fach-
kundiger Montage ermöglichen sie eine sehr geringe Einfügungsdämpfung und eine hohe Reprodu-
zierbarkeit des Wertes auch nach mehreren Steckzyklen.

Um auch mit ungeschultem Personal Glas–LWL einsetzen zu können, werden die Glas–LWL auch fertig mit vier
BFOC–Steckern konfektioniert angeboten.

Für eine Konfektionierung vor Ort sind die Steckverbinder separat beziehbar.

Die Bestelldaten entnehmen Sie bitte dem aktuellen SIMATIC NET Katalog IK10.

+ Offene Anschlüsse vor Verschmutzung schützen (Staubschutzkappen)

+ Staubschutz erst unmittelbar vor Herstellen der Verbindung entfernen.

Copyright Siemens AG 1997 100

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Anhang A
SIMATIC NET
Optical Link Modul (OLM) für Profibus

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Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 102

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Beschreibung und Betriebsanleitung OLM/P3
SINEC L2 Optical Link Module OLM/P4
OLM/S3
OLM/S4
OLM/S3-1300
OLM/S4-1300

System

CH 1 CH 2

CH 3 CH 4

CH 1

A
CH 2
B

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ristiques techniques. All Rights Reserved

Bestellnummern Hinweis
SINEC L2 OLM/P3 6GK1 502-3AA10 Die in dieser Beschreibung enthaltenen Angaben
SINEC L2 OLM/P4 6GK1 502-4AA10 beziehen sich auf SINEC L2 OLM Ausgabestand 2
(Bestellnummern 6GK1 502- … 10).
SINEC L2 OLM/S3 6GK1 502-3AB10
SINEC L2 OLM/S4 6GK1 502-4AB10 Bei Modulen mit Ausgabestand 1 (Bestellnummern
6GK1 502- … 00) sind Einschränkungen der hier
SINEC L2 OLM/S3-1300 6GK1 502-3AC10
beschriebenen Funktionalität zu beachten. Informa-
SINEC L2 OLM/S4-1300 6GK1 502-4AC10
tionen zu diesen Modulen finden Sie in der Beschrei-
Beschreibung und 6ZB5 530-1AF01-0BA0 bung „Optical Link Module SINEC L2FO OLM Version
Betriebsanleitung 1.0 11/94“; Bestellnummer 6ZB5 530-1AD01-0BA0.

Siemens AG
Automatisierungstechnik
Abteilung AUT 932
Postfach 48 48
90327 Nürnberg

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Inhalt

Inhalt

1 Einführung

2 Allgemeine Funktionen
2.1 Betriebsartenunabhängige Funktionen
2.2 Betriebsartenabhängige Funktionen

3 Überblick Netztopologien
3.1 Linientopologie
3.2 Sterntopologie
3.3 Ringtopologie (Einfaserring)
3.4 Leitungsredundanz bei Punkt zu Punkt-Verbindungen
3.5 Redundanter optischer Ring (Zweifaserring)

4 Inbetriebnahme
4.1 Sicherheitshinweise
4.2 Allgemeines zur Inbetriebnahme
4.3 Ändern der Betriebsart
4.4 Einschalten der Redundanzfunktion
4.5 Zuschalten einer Abschlußwiderstandskombination
4.6 Einstellen der Netzausdehnung
4.7 Erhöhen der optischen Sendeleistung
4.8 Installieren
4.9 Inbetriebnehmen bei Nutzung der Inbetriebnahmehilfe
4.10 Erweitern von bestehenden Netzsegmenten (OLM Ausgabestand 1)

5 LED-Anzeigen

6 Hilfe bei Betriebsstörungen

7 Technische Daten

8 Anhang
A Maximale Anzahl von Modulen in einem optischen Ring
B Elektrische Parameter der RS 485-Busleitungen
C Literaturhinweise

Version 2.0 11/95 3

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Hinweis

Wir weisen darauf hin, daß der Inhalt dieser Betriebs- Wir weisen außerdem darauf hin, daß aus Gründen
anleitung nicht Teil einer früheren oder bestehenden der Übersichtlichkeit in dieser Betriebsanleitung nicht
Vereinbarung, Zusage oder eines Rechtsverhältnisses jede nur erdenkliche Problemstellung im Zusammen-
ist oder diese abändern soll. Sämtliche Verpflichtun- hang mit dem Einsatz dieses Gerätes beschrieben
gen von Siemens ergeben sich aus dem jeweiligen werden kann. Sollten Sie weitere Informationen
Kaufvertrag, der auch die vollständige und allein benötigen oder sollten besondere Probleme auftreten,
gültige Gewährleistungsregel enthält. Diese vertrag- die in der Betriebsanleitung nicht ausführlich genug
lichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch behandelt werden, können Sie die erforderliche Aus-
die Ausführungen dieser Betriebsanleitung weder kunft über die örtliche Siemens-Niederlassung anfor-
erweitert noch beschränkt. dern.

Allgemeines Anforderung an die Qualifikation des Personals


Dieses Gerät wird mit Elektrizität betrieben. Beachten Qualifiziertes Personal im Sinne dieser Betriebsanlei-
Sie genauestens die in der Betriebsanleitung vorge- tung bzw. der Warnhinweise sind Personen, die mit
schriebenen Sicherheitsanforderungen an die anzule- Aufstellung, Montage, Inbetriebsetzung und Betrieb
genden Spannungen! dieses Produktes vertraut sind und die über die ihrer
Tätigkeit entsprechenden Qualifikation verfügen, wie
WARNUNG! Bei Nichtbeachtung der Warnhinweise z. B.:
können deshalb schwere Körperverletz-
– Ausbildung oder Unterweisung bzw. Berechtigung,
ungen und/oder Sachschäden auftreten.
Stromkreise und Geräte bzw. Systeme gemäß den
Nur entsprechend qualifiziertes Perso- aktuellen Standards der Sicherheitstechnik ein- und
nal sollte an diesem Gerät oder in des- auszuschalten, zu erden und zu kennzeichnen;
sen Nähe arbeiten. Dieses Personal
– Ausbildung oder Unterweisung gemäß an den aktu-
muß gründlich mit allen Warnungen
ellen Standards der Sicherheitstechnik in Pflege und
und Instandhaltungsmaßnamen gemäß
Gebrauch angemessener Sicherheitsausrüstungen;
dieser Betriebsanleitung vertraut sein.
– Schulung in Erster Hilfe.
Der einwandfreie und sichere Betrieb
dieses Gerätes setzt sachgemäßen
Transport, fachgerechte Lagerung und
Montage sowie sorgfältige Bedienung
und Instandhaltung voraus.

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Einführung

1 Einführung

Die SINEC L2 Optical Link Module Der Kanal 1 ist als 9polige Sub-D-Buchse (female), der
©
Kanal 2 als 2poliger Klemmblock mit Schirmschelle
OLM/P3,
©
ausgeführt.
OLM/P4,
©
Die Lichtwellenleiter werden über BFOC / 2,5 Buchsen
OLM/S3,
©
angeschlossen.
OLM/S4,
©
Fünf mehrfarbige Leuchtdioden signalisieren den
OLM/S3-1300 und
©
aktuellen Betriebszustand und eventuelle Betriebs-
OLM/S4-1300
störungen.
sind zum Einsatz in optischen PROFIBUS Feldbusnet-
zen vorgesehen. Sie ermöglichen die Umsetzung von
elektrischen PROFIBUS Schnittstellen (RS 485-Pegel)
Betriebsspannungs-
in optische PROFIBUS Schnittstellen und umgekehrt. versorgung
5poliger Klemmblock

Sie können, unter Ausnützung der bekannten Vorteile


der optischen Übertragungstechnik, die Module in
bestehende PROFIBUS Feldbusnetze integrieren. System

Ebenso ist ein vollständiger Aufbau eines PROFIBUS LED Anzeigen CH 1

CH 3
CH 2

CH 4

Feldbusnetzes mit Optical Link Modulen in Linien-,


Stern- oder Ringtopologie möglich.
Kanal 1
Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit des Feldbusnetzes elektrisch,
Sub-D-Buchse
CH 1

erlaubt der Einsatz der Module OLM/P4, OLM/S4 und


OLM/S4-1300 eine redundante Netzkonfiguration.
Kanal 2
elektrisch,
Jedes Modul verfügt über drei oder vier voneinander 2poliger A
Klemmblock CH 2
unabhängige Kanäle (Ports), welche wiederum aus und Schirm-
B

schelle
einem Sender- und Empfängerteil bestehen.
Die Tabellen 1 und 2 zeigen die verschiedenen
Anschlußmöglichkeiten der Module und die maximal
Kanal 3 Kanal 4
möglichen Reichweiten der einzelnen Kanäle. optisch, optisch,
BFOC/2,5 BFOC/2,5
Buchse Buchse
Die Betriebsspannungsversorgung erfolgt durch 24 V
Gleichspannung. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit
ist eine redundante Betriebsspannungsversorgung Abb. 1: Optical Link Module OLM/P4; OLM/S4 mit Lage der
möglich. LED-Anzeigen und der einzelnen Kanäle.

OLM/ P3 P4 S3 S4 S3–1300 S4–1300


Anzahl Kanäle
– elektrische 2 2 2 2 2 2
– optische 1 2 1 2 1 2
Einsetzbare Fasertypen
– Kunststoff-LWL
980/1000 µm 80 m 80 m
– Quarzglas-LWL
10/125 µm 15 000 m 15 000 m
50/125 µm 2000 m 2000 m 10 000 m 10 000 m
62,5/125 µm 2850 m 2850 m 10 000 m 10 000 m
Tabelle 1: Aus dieser Tabelle ist die Anzahl der elektrischen und optischen Kanäle je Modul, die einsetzbaren Fasertypen
sowie die maximal erzielbaren LWL-Entfernungen zwischen zwei Modulen ersichtlich.

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Einführung

Über einen Meldekontakt (Relais mit potentialfreien Der Einsatz eines passiven, optischen PROFIBUS
Kontakten) sind verschiedene Störungsfälle der Sternkopplers wird nicht unterstützt.
Module zum Beispiel an eine Zentrale signalisierbar.
Der mechanische Aufbau besteht aus einem kompak-
Übertragungs- Leitung Typ A Leitung Typ B
ten, stabilen Metallgehäuse, welches wahlweise auf
rate in kBit/s in m in m
einer Hutschiene oder auf einer beliebigen, ebenen
Unterlage montierbar ist. 9,6 1 200 1 200
19,2 1 200 1 200
Im Standardanwendungsfall sind bei der Inbetrieb- 93,75 1 200 1 200
nahme keine Einstellarbeiten notwendig. Bei Sonder- 187,5 1 000 600
anwendungen erfolgt die Konfiguration auf Ihre spe- 500,0 400 200
ziellen Einsatzzwecke mit maximal sechs, von außen 1500,0 200 –
leicht zugänglichen, Schiebeschaltern.
Tabelle 2: Maximal mögliche Länge der RS 485-Bussegmente
Die SINEC L2 Optical Link Module entsprechen der an Kanal 1 und 2 (laut PROFIBUS-DP und DIN 19 245). Die
Norm DIN 19 245 Teil 1 sowie der von der PROFIBUS- elektrischen Parameter der beiden möglichen Leitungstypen
Nutzerorganisation PNO herausgegebenen techni- sind im Anhang aufgeführt.
schen Richtlinie „Optische Übertragungstechnik für
PROFIBUS“.

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Allgemeine Funktionen 2.1 Betriebsartenunabhängige Funktionen

2 Allgemeine Funktionen

2.1 Betriebsartenunabhängige Funktionen

Übertragungsgeschwindigkeit Durch diese Funktion ist es möglich, in der Linien-


topologie beliebig viele, in der Ringtopologie minimal
Die SINEC L2 Optical Link Module unterstützen alle in
41 Module über LWL-Verbindungen zu kaskadieren.
der DIN 19 245 festgelegten Übertragungsgeschwindig-
In den folgenden Kapiteln sowie im Anhang finden
keiten (Übertragungsraten):
Sie die hierzu nähere Angaben.
9,6 kBit/s, 19,2 kBit/s, 93,75 kBit/s, 187,5 kBit/s,
500 kBit/s sowie zusätzlich 1 500 kBit/s.
Schutz vor dauernder Netzbelegung
Sie erkennen während der Inbetriebnahme selbstän-
dig die Übertragungsgeschwindigkeit und konfigurie- Jeder Empfänger überwacht das an ihn angeschlossene
ren sich entsprechend. RS 485-Bussegment auf dauernde Netzbelegung. Tritt
an einem beliebigen Empfänger eine Belegung über
Ist die Übertragungsgeschwindigkeit noch nicht er-
die maximal zulässige Sendezeit auf, wird die Weiter-
kannt, sind bei allen Kanälen die Ausgänge gesperrt.
leitung der empfangenen Daten gesperrt.
Ändert sich die Übertragungsgeschwindigkeit
während des Betriebs, so erkennen die Module dies Erkennt der Empfänger mindestens 13 Bitzeiten lang
und konfigurieren sich neu. keine Lichtimpulse, hebt er die Sperrung wieder auf.

Signalregenerierung
Die SINEC L2 Optical Link Module regenerieren die
Signalform und Amplitude der empfangenen Daten.

2.2 Betriebsartenabhängige Funktionen

Die folgenden Funktionen stehen nur in der Standard- Echo überwachen


betriebsart 0 zur Verfügung. Einzelheiten entnehmen Sendet ein Optical Link Modul ein Telegramm – kein
Sie bitte den folgenden Kapiteln. Echo! – auf einen optischen Kanal, erwartet das
Modul ein Echo. Trifft das Echo nach einer fest-
gelegten Zeit nicht ein, wird mit einer dem Kanal
Leitungsüberwachung durch Echo zugehörigen roten LED Echoüberwachungsfehler
signalisiert.
Die SINEC L2 Optical Link Module ermöglichen durch
die Funktionen „Echo senden“, „Echo überwachen“
Echo unterdrücken
und „Echo unterdrücken“ die angeschlossenen opti-
Ab Sendebeginn eines Telegramms ist der entspre-
schen Strecken aktiv auf Unterbrechung des LWL-
chende Empfänger bis zum vollständigen Empfang
Kabels zu überwachen. In der Standardbetriebsart
des Echos von den restlichen Kanälen getrennt.
sind alle Echofunktionen unabhängig von der einge-
setzten Netztopologie aktiv.
Segmentierung
Echo senden
Empfängt ein SINEC L2 Optical Link Modul über einen Tritt auf einem optischen Kanal ein Echoüberwachungs-
beliebigen Kanal ein Telegramm, so wird dieses auf fehler auf, so geht das Optical Link Modul von einer
allen anderen Kanälen gesendet. Ist der Empfangskanal Leitungsunterbrechung aus und sperrt den Sender
ein optischer Kanal, sendet das Modul das Telegramm dieses Kanals für Nutzdaten. Dadurch wird das ange-
auf dem zugehörigen optischen Sender wieder zurück. schlossene Feldbusteilnetz segmentiert (abgetrennt).

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Allgemeine Funktionen 2.2 Betriebsartenabhängige Funktionen

Ein Modul sendet Inbetriebnahmehilfe-Impulse in Inbetriebnahme und Kontrolle der optischen Strecken
einen segmentierten Kanal. Durch diese, regelmäßig dennoch möglich.
zu empfangenden, Lichtimpulse wird dem Partner-
Erkennt ein optischer Empfänger mindestens 5 Sekun-
modul die Funktionstüchtigkeit der optischen Strecke
den lang kein Licht, sendet der dazugehörige optische
signalisiert (bei Bruch von einer einzelnen Faser eines
Sender einen kurzen Lichtimpuls. Die Kanal LED des
Duplex LWL-Kabels) und eine Segmentierung durch
Partnermoduls leuchtet bei einem intakten LWL-Kabel
das Partnermodul verhindert.
dadurch kurz auf. Diese Inbetriebnahmehilfe-Impulse
Die Segmentierung wird automatisch aufgehoben, werden intern unterdrückt und nicht an die anderen
sobald der optische Empfänger wieder einen Licht- Kanäle weitergegeben.
impuls erkennt.

Inbetriebnahmehilfe
Sind an ein Feldbusnetz während der Installations-
phase noch keine Endgeräte angeschlossen, ist eine

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Überblick Netztopologien 3.1 Linientopologie

3 Überblick Netztopologien

Mit den SINEC L2 Optical Link Modulen sind alle in oder mehrerer elektrischer RS 485-Bussegmente mit
der PNO-Richtlinie „Optische Übertragungstechnik diesen Netztopologien möglich.
für PROFIBUS“ vorgesehenen Netztopologien
Ist im Störungsfall – z. B. Bruch eines LWL-Kabels – eine
realisierbar:
hohe Ausfallsicherheit des Feldbusnetzes erforderlich,
© Punkt zu Punkt-Verbindung kann durch eine redundante Netzkonfiguration die Ver-
© Linientopologie fügbarkeit des Netzes erhöht werden.
© Ringtopologie (Einfaserring) Folgende redundante Netztopologien sind möglich:
© Sterntopologie © Leitungsredundanz bei Punkt zu
Auch Kombinationen aus diesen Grundtypen sind Punkt-Verbindungen,
möglich. Ebenso ist eine beliebige Kombination eines © Redundanter optischer Ring.

3.1 Linientopologie

Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/


Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e)
RS 485-Busleitung

LWL-Kabel
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

OLM OLM OLM OLM

Kanal 3 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3

S E S E S E S E S E S E

Abb. 2: Netzstruktur in optischer Linientopologie

Die einzelnen Optical Link Module sind paarweise (Betriebsart 0) ist eine Überwachung der einzelnen
durch Duplex LWL miteinander verbunden. LWL-Strecke durch die beiden, daran angeschlosse-
nen Optical Link Module möglich.
Am Anfang und am Ende einer Linie genügen Optical
Link Module mit einem optischen Kanal, dazwischen Fällt ein Optical Link Modul aus oder bricht ein LWL-
sind Optical Link Module mit zwei optischen Kanälen Kabel, zerfällt das Gesamtnetz in zwei Teilnetze. Inner-
notwendig. An jedem Optical Link Modul sind einzelne halb dieser Teilnetze ist ein störungsfreier Betrieb
Endgeräte oder vollständige PROFIBUS-Segmente mit dennoch möglich.
maximal 31 Teilnehmern über die elektrischen Kanäle
Sind einzelne Punkt zu Punkt-Verbindungen aufzu-
mit RS 485- Schnittstellen anschließbar.
bauen, so kann dies mit zwei Optical Link Modulen
Der Vorteil dieser Topologie liegt in der Möglichkeit, mit jeweils einem optischen Kanal erfolgen.
große Strecken zu überbrücken. Durch Echofunktionen

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Überblick Netztopologien 3.2 Sterntopologie

3.2 Sterntopologie

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2
OLM OLM OLM OLM

Kanal 3 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 3

S E S E S E S E S E

E S

Kanal 3 E S

Kanal 3

OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 3
Kanal 1

Kanal 2

OLM
OLM
OLM
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2
Kanal 1

Kanal 2

Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)

Endgerät(e)/
Bussegment(e) Endgerät(e)/
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)

RS 485-Busleitung

LWL-Kabel

Abb. 3: Netzstruktur in optischer Sterntopologie mit aktivem PROFIBUS Sternkoppler

10 Version 2.0 11/95

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Überblick Netztopologien 3.2 Sterntopologie

Mehrere Optical Link Module sind zu einem aktiven Mit Hilfe der Echofunktion (Betriebsart 0) ist eine Über-
PROFIBUS Sternkoppler zusammengefaßt. An diesen wachung der LWL-Strecke durch die beiden ange-
sind weitere Optical Link Module über Duplex LWL- schlossenen Optical Link Module gegeben.
Kabel angeschlossen. Die Optical Link Module des Auch wenn nur eine Übertragungsrichtung ausfällt,
Sternkopplers sind untereinander über einen der führt die mit der Überwachung gekoppelte Segmen-
elektrischen Kanäle verbunden. Die weiteren elek- tierungsfunktion zum sicheren Abtrennen der gesam-
trischen Kanäle in dieser Netzstruktur stehen zum ten Verbindung vom Netz. In einer Sterntopologie ist
Anschluß von Endgeräten oder RS 485-Segmenten damit lediglich das Endgerät an der gestörten Strecke
zur Verfügung. vom Netz abgekoppelt, im übrigen Netz ist weiterhin
ein störungsfreier Betrieb gewährleistet.
Für den Aufbau eines aktiven PROFIBUS Sternkopplers
sind Optical Link Module mit einem oder zwei optischen Zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Gesamtnetzes ist
Kanälen einsetzbar. eine redundante Betriebsspannungsversorgung (siehe
Für den Anschluß eines Endgerätes oder eines RS 485- Kapitel 4.8, Anschließen der Betriebsspannungs-
Bussegmentes an den aktiven Sternkoppler genügen versorgung) des aktiven PROFIBUS Sternkopplers
Optical Link Module mit einem optischen Kanal. empfehlenswert.

Version 2.0 11/95 11

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Überblick über die Netztopologien 3.3 Ringtopologie

3.3 Ringtopologie (Einfaserring)

E S

Kanal 3 E S

Kanal 3

OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 3

Kanal 1

Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2
Kanal 1

Kanal 2

Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)

Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)

RS 485-Busleitung

LWL-Kabel

Abb. 4: Netzstruktur in optischer Einfaser-Ringtopologie

Die SINEC L2 Optical Link Module sind durch einzelne Aus diesem Verfahren ergibt sich bei einer Ringunter-
LWL-Kabel miteinander verbunden. Es genügen brechung – im Unterschied zu dem im Kapitel 2.2
Optical Link Module mit einem optischen Kanal. An beschriebenen Echoüberwachungsfehler – ein speziel-
jedem elektrischen Kanal ist wahlweise ein Endgerät les Fehlersignalisierungsbild!
oder ein RS 485-Bussegment anschließbar. Jedes sendende Optical Link Modul stellt aufgrund
des ausbleibenden Echosignals allgemein eine Unter-
Diese Topologie ist nur bei aktivierten Überwachungs-
brechung des Gesamtringes fest und zeigt dies durch
funktionen (Betriebsart 0) möglich, da die Datenfluß-
die rote LED „CH3“ an. In einem Netz mit aktiven End-
steuerung im Ring durch die Echofunktionen erfolgt.
geräten werden deshalb in der Regel mehrere Module
Ein zu sendendes Telegramm wird vom Optical Link einen Fehler signalisieren, was die Lokalisierung der
Modul in den optischen Ring eingespeist, durchläuft Bruchstelle erschwert. Eindeutig ist dagegen die Aus-
den Ring vollständig und wird von demselben Modul wertung des Meldekontaktes, der nur bei den Modu-
als Echo wieder empfangen und vom Ring genom- len anspricht, deren optischer Empfänger direkt an
men. der unterbrochenen Strecke angeschlossen ist.

12 Version 2.0 11/95

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Überblick über die Netztopologien 3.3 Ringtopologie

E S

Kanal 3 E S

Kanal 3

OLM
E S
E S
OLM
Kanal 3 E S
Kanal 3
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 3

Kanal 1

Kanal 2
OLM
OLM
OLM
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2
Kanal 1

Kanal 2

Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)

Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)

RS 485-Busleitung

LWL-Kabel

Abb. 5: Alternative Verkabelungstechnik einer Netzstruktur in optischer Einfaser-Ringtopologie

Unterbindet man die Einspeisung von Telegrammen Anfang und am Ende einer so erzeugten Linie sind
in den Ring, spricht die LED „CH3“ ebenfalls eindeu- jeweils zwei benachbarte Module miteinander zu ver-
tig nur an diesem Modul an. binden. Somit sind einzelne, „überlange“ LWL-Teil-
strecken (zum Beispiel Rückweg zum Schließen einer
Bei einer Ringunterbrechung ist die Kommunikation
Linientopologie zu einem Ring) vermeidbar.
aller Teilnehmer im Ring gestört.
Der Aufbau der Einfaser-Ringtopologie ist verhältnis- Sie aktivieren die optische Einfaser-Ringtopologie
mäßig einfach und preiswert. durch folgende DIL-Schalterstellungen:
Hinweis: Alle Module im Verlauf eines Ringes müs- © Betriebsart 0
sen über LWL-Kabel miteinander verbunden sein. © Redundanzfunktion ausgeschaltet.
Ergeben sich beim Aufbau einer Einfaser-Ringtopolo-
gie in der Praxis durch zu lange LWL-Teilstrecken Pro-
bleme, so kann die Verkabelung auch wie in Abbil-
dung 5 ausgeführt werden.
Hierbei ist, räumlich gesehen, jedes Modul mit dem
übernächsten Modul miteinander zu verbinden. Am

Version 2.0 11/95 13

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Überblick Netztopologien 3.4 Leitungsredundanz bei Punkt zu Punkt-Verbindungen

3.4 Leitungsredundanz bei Punkt zu Punkt-Verbindungen

Endgerät(e)/ Endgerät(e)/
Bussegment(e) Bussegment(e)
Diese Netztopologie findet bei einer „optischen“ Ver-
bindung von mehreren Endgeräten oder RS 485-Seg-
menten Anwendung. Durch den Einsatz einer redun-
danten Punkt zu Punkt-Verbindung mit zwei Optical
Link Modulen OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4-1300 ist
eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet.
Bei Bedarf sind mehrere redundante Punkt zu Punkt-
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Verbindungen elektrisch über Kanal 1 oder 2 zu einer


Linientopologie kaskadierbar.
Die Module erkennen anhand fehlender Lichtimpulse
OLM OLM
den Totalausfall einer optischen Strecke und segmen-
tieren den entsprechenden Übertragungsweg. Diese
Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 4 Störung wird durch rotes Aufleuchten der LEDs „CH3“
S E S E S E S E
oder „CH4“ und Ansprechen des Meldekontaktes
signalisiert. Nach der Behebung einer Störung heben
die Module die Segmentierung wieder selbständig
auf.
Die Duplex LWL-Kabel der beiden optischen Kanäle
sind sinnvollerweise auf unterschiedlichen Wegen zu
verlegen.
Der maximale zulässige Längenunterschied zwischen
den redundanten Duplex LWL-Kabeln ist von der ein-
RS 485-Busleitung gesetzten Übertragungsrate abhängig. Aus Tabelle 3
sind die entsprechenden Werte entnehmbar.
LWL-Kabel
Für einen störungsfreien Betrieb muß der in der
PROFIBUS-Norm DIN 19 245 beschriebene Parameter
Abb. 6: Redundante Punkt zu Punkt-Verbindung TSDR bei allen Endgeräten auf einen Wert ≥ 11 einge-
stellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist jedoch bei
Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu
überprüfen. Wie eine Einstellungsänderung vorge-
nommen wird, ist den Herstellerunterlagen zum ange-
schlossenen Endgerät zu entnehmen.
Sie aktivieren die redundante Punkt zu Punkt-Ver-
bindung durch folgende DIL-Schalterstellungen:
© Betriebsart 0
© Redundanzfunktion eingeschaltet.

Übertragungsrate in kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1 500


Maximal zulässiger Längen-
unterschied der redundanten
LWL-Strecken in m 15 000 15 000 15 000 10 000 4 000 1 300
Tabelle 3: Zulässiger Längenunterschied zwischen den beiden optischen Strecken einer redundanten Punkt zu Punkt-
Verbindung. Beachten Sie bitte zusätzlich die maximal erzielbaren Entfernungen zwischen zwei Modulen.
Diese Werte sind aus der Tabelle 1 oder den Technischen Daten entnehmbar. Es sind immer beide Grenzwerte gleichzeitig
einzuhalten.

14 Version 2.0 11/95

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Überblick Netztopologien 3.5 Redundanter optischer Ring

3.5 Redundanter optischer Ring (Zweifaserring)

E S E S E S E S E S E S E S E S

Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 3 Kanal 4

OLM OLM OLM OLM


Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1
Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/ Endgerät(e)/
Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e) Bussegment(e)

RS 485-Busleitung

LWL-Kabel

Abb. 7: Netzstruktur in redundanter optischer Zweifaser-Ringtopologie

Diese Netztopologie stellt eine Sonderform der Linien- Die maximale LWL-Kabellänge zwischen zwei benach-
topologie dar. Durch „Schließen” der optischen Linie barten Optical Link Modulen ist von der eingesetzten
wird eine hohe Betriebssicherheit des Netzes erzielt. Übertragungsrate abhängig (siehe Tabelle 4).
Ein redundanter optischer Ring ist mit Optical Link
Ergeben sich beim Aufbau von einem redundanten
Modulen OLM/P4, OLM/S4 oder OLM/S4-1300 aufbau-
optischen Ring in der Praxis durch zu lange LWL-
bar.
Teilstrecken Probleme, so kann die Verkabelung auch
Der Ausfall eines LWL-Kabels zwischen zwei Optical wie in Abbildung 8 ausgeführt werden.
Link Modulen hat keine Auswirkung auf die Verfüg- Hierbei ist, räumlich gesehen, jedes Modul mit dem
barkeit des Netzes. Fällt dagegen ein Optical Link übernächsten Modul miteinander zu verbinden. Am
Modul aus, so ist nur das direkt am Modul ange- Anfang und am Ende einer so erzeugten Linie sind
schlossene Endgerät oder RS 485-Segment gestört. jeweils zwei benachbarte Module miteinander zu ver-
Die Module erkennen anhand fehlender Lichtimpulse binden. Somit sind einzelne, „überlange“ LWL-Teil-
den Totalausfall einer optischen Strecke und segmen- strecken vermeidbar.
tieren den entsprechenden Übertragungsweg. Diese
Für einen störungsfreien Betrieb muß der in der
Störung wird durch rotes Aufleuchten der LEDs
PROFIBUS-Norm DIN 19 245 beschriebene Parameter
„CH3“ oder „CH4“ und Ansprechen des Meldekon-
TSDR bei allen Endgeräten auf einen Wert ≥ 11 einge-
taktes signalisiert. Nach der Behebung einer Störung
stellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist jedoch bei
heben die Module die Segmentierung wieder selb-
Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu
ständig auf.

Version 2.0 11/95 15

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Überblick Netztopologien 3.5 Redundanter optischer Ring

überprüfen. Wie eine Einstellungsänderung vorge- Sie aktivieren einen redundanten optischen Ring
nommen wird, ist den Herstellerunterlagen zum ange- durch folgende DIL-Schalterstellungen:
schlossenen Endgerät zu entnehmen. © Betriebsart 0,
Hinweis: Alle Module im Verlauf eines Ringes müs- © Redundanzfunktion eingeschaltet.
sen über LWL-Kabel miteinander verbunden sein.

Übertragungsrate in kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1 500


Maximal überbrückbare
Entfernung zwischen
zwei Modulen in m 15 000 15 000 8 500 4 200 1 600 530
Tabelle 4: Reduzierung der überbrückbaren Entfernung bei redundanter optischer Ringtopologie in Abhängigkeit von der
Übertragungsrate. Beachten Sie bitte zusätzlich die maximal erzielbaren Entfernungen zwischen zwei Modulen
laut Tabelle 1. Bei unterschiedlichen Grenzwerten ist der jeweils kleinere Wert einzuhalten.

E S E S

Kanal 3 Kanal 4 E S E S

Kanal 3 Kanal 4

OLM
E S E S
E S E S
OLM
Kanal 3 Kanal 4 E S E S
Kanal 3 Kanal 4
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 3 Kanal 4
Kanal 1

Kanal 2

OLM
OLM
OLM
Kanal 1

Kanal 2

Kanal 1

Kanal 2
Kanal 1

Kanal 2

Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/
Bussegment(e)

Endgerät(e)/
Endgerät(e)/
Bussegment(e)
Endgerät(e)/ Bussegment(e)
Bussegment(e)

RS 485-Busleitung

LWL-Kabel

Abb. 8: Alternative Verkabelungstechnik einer Netzstruktur in redundanter optischer Zweifaser-Ringtopologie

16 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.1 Sicherheitshinweise

4 Inbetriebnahme

4.1 Sicherheitshinweise

Verwenden Sie die SINEC L2 Optical Link Module Schließen Sie die Optical Link Module niemals an
nur wie in der vorliegenden Form der „Beschrei- Netzspannung 110 V - 240 V an.
bung und Betriebsanleitung“ vorgesehen.
Wählen Sie den Montageort so, daß die in den
Beachten Sie insbesondere alle Warnungen und
Technischen Daten angegebenen klimatischen
sicherheitsrelevanten Hinweise.
Grenzwerte eingehalten werden.
Betreiben Sie die Optical Link Module nur mit
einer Sicherheitskleinspannung nach
IEC 950/EN 60 950/VDE 0805 von maximal +32 V
(typ. +24 V).
Beachten Sie die elektrischen Grenzwerte beim
anschließen von Spannung an die Meldekontakte.
Die angeschlossene Spannung muß ebenfalls
einer Sicherheitskleinspannung nach IEC 950/
EN 60 950/ VDE 0805 entsprechen.

Hinweise zur CE-Kennzeichnung © Sorgen Sie für sicheren und großflächigen Kontakt
des Schirms der RS 485-Busleitung mit der Schirm-
Die Optical Link Module stimmen mit den schelle des Optical Link Moduls (nur Kanal 2).
Vorschriften folgender „Europäischer Richt- © Verschrauben Sie den Befestigungsflansch beider
linie“ sowie den dort aufgeführten harmoni- Klemmblöcke.
sierten europäischen Normen (EN) überein:

89/336/EWG Richtlinie des Rates zur Angleichung Die EU-Konformitätserklärungen werden gemäß der
der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über obengenannten EU-Richtlinie für die zuständigen
die elektromagnetische Verträglichkeit (geändert Behörden zur Verfügung gehalten bei:
durch RL 91/263/EWG; 92/31/EWG und 93/68/EWG)
Siemens Aktiengesellschaft
Bereich Automatisierungstechnik
Voraussetzung für die Einhaltung der nach dieser Industrielle Kommunikation SINEC (AUT93)
Vorschrift geforderten EMV-Grenzwerte (siehe Tech- Postfach 4848
nische Daten), ist das Beachten der vorliegenden D-90327 Nürnberg
„Beschreibung und Betriebsanleitung“, insbesondere
die Einhaltung der in Kapitel „4.8 Installieren“ ange-
gebenen Installationsvorschriften! Die Module erfüllen folgende Anforderungen:
© Sorgen Sie für eine ausreichende Erdung der Einsatzbereich Anforderungen an
Optical Link Module, indem Sie die Hutschiene oder Störaussendung Störfestigkeit
Montageplatte niederohmig und niederinduktiv mit
der Ortserde verbinden. Industrie EN 50081-2: 1993 EN 50082-2: 1995
Wohnbereich EN 50081-1: 1993 EN 50082-1: 1992
© Verwenden Sie als RS 485-Busleitung nur
geschirmte und verdrillte Zweidraht-Leitungen.

Version 2.0 11/95 17

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Inbetriebnahme 4.2 Allgemeines zur Inbetriebnahme

4.2 Allgemeines zur Inbetriebnahme

Wählen Sie zunächst die für Ihre Gegebenheiten in


Frage kommende Netztopologie. Anschließend erfolgt
0 1
die Inbetriebnahme der Optical Link Module in folgen- S6 Opt. Power/–––
den Schritten: S5 Opt. Power/Dist.
S4
Termination
© Überprüfen und gegebenenfalls einstellen der S3
S2 Redundancy
DIL-Schalter; S1 Mode
© Anschließen der optischen Busleitungen;
© Montieren der Optical Link Module; L1+ +24 V
© Anschließen der elektrischen RS 485-Busleitungen;
© Anschließen der Versorgungsspannung und der F1

Meldekontakte. M
Fault
F2
Hinweis: Alternativ zu der hier aufgeführten Reihen-
folge der Inbetriebnahme können Sie das in Kapitel 4.9 L2+ +24 V *

beschriebene Verfahren unter Nutzung der Inbetrieb-


nahmehilfe verwenden.

In speziellen Anwendungsfällen ist eine Änderung der


werkseitigen DIL-Schaltereinstellungen notwendig:
© Ändern der Betriebsart
– Bei Einsatz eines Fremdgerätes (kein SINEC L2
Optical Link Modul) im optischen Netzabschnitt.
Abb. 9: Ansicht Optical Link Modul von oben – Lage der DIL-
© Einschalten der Redundanzfunktion Schalter und des Klemmblocks für die Betriebsspannungs-
(Optical Link Module OLM/P4, OLM/S4 und versorgung/Meldekontakte. Die Abbildung zeigt die werk-
OLM/S4-1300) seitige Einstellung der DIL-Schalter (Schalter S1 bis S6 in
– Erhöhung der Betriebssicherheit des Netzes. Stellung „0“).
© Zuschalten einer Abschlußwiderstands-
kombination auf Kanal 2
– Anschlußleitung Optical Link Modul/Endgerät ist
länger als 5 Meter;
– Am Anfang und Ende eines RS 485-Bussegmentes.
© Einstellen der Netzausdehnung
(Optical Link Module OLM/S3, OLM/S4,
OLM/S3-1300 und OLM/S4-1300)
– Abhängig von der Länge der LWL-Kabel, der
Anzahl der Module und der zu übertragenden
Datenrate ist zwischen den Netzausdehnungen
„Standard“ und „Extended“ zu wählen.
© Erhöhen der optischen Sendeleistung
(Optical Link Module OLM/P3 und OLM/P4)
– Bei mehr als 50 Meter optisch zu überbrückender
Entfernung.

18 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.3 Ändern der Betriebsart

4.3 Ändern der Betriebsart

Bei den Gerätevarianten OLM/P4, OLM/S4 und


OLM/S4-1300 wirkt die Betriebsarteneinstellung auf
beide optische Kanäle gleichzeitig.

Standardbetriebsart; Betriebsart 0
Verwenden Sie diese Betriebsart, wenn Sie aus- S6 Echo senden: ja
S5
schließlich SINEC L2 Optical Link Module optisch mit- S4 Echo überwachen: ja
S3 Echo unterdrücken: ja
einander verbinden. Dies gilt für alle vorgestellten S2
Netztopologien. Diese Betriebsart ist werkseitig einge- S1 Segmentierung: ja
0 1
stellt.
(werkseitig eingestellt)
Durch die Echofunktionen werden die, an das Optical
Link Modul angeschlossenen, LWL-Kabel ständig auf
Unterbrechung überprüft.

Hinweis: Ein nicht belegter optischer Kanal führt zu


einer LWL-Kabelbruch-Signalisierung durch die „CH3/
CH4“-LED und den Meldekontakt. Dies läßt sich durch
eine LWL-Verbindung zwischen Sende- und Empfangs-
buchse des unbelegten Kanals unterdrücken (optischer
Kurzschluß).

Betriebsart 1
Zur Verbindung eines SINEC L2 Optical Link Moduls S6 Echo senden: nein
S5
mit einer anderen LWL-Netzkomponente gemäß S4 Echo überwachen: nein
PROFIBUS-Richtline (optisch/elektrischer Umsetzer, S3
S2
Echo unterdrücken: nein
z. B. SINEC L2 Sternkoppler AS 501 oder optisches S1 Segmentierung: nein
0 1
Busterminal PF/SF), welches kein Echo sendet und
kein Echo erwartet oder verträgt.
Eine LWL-Kabelüberwachung und eine Segmen-
tierung erfolgt nicht.

M Schieben Sie zum Umschalten den Schiebeschalter


opt./elek. S1 (Mode) mit einem spitzen Gegenstand in die
Umsetzer entsprechende Stellung.

Hinweis: Ringtopologien sind in der Betriebsart 1


nicht möglich.

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Inbetriebnahme 4.4 Einschalten der Redundanzfunktion

4.4 Einschalten der Redundanzfunktion

Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit ermöglichen die Redundanzfunktion S6


S5
SINEC L2 Optical Link Module OLM/P4, OLM/S4 und ausgeschaltet S4
OLM/S4-1300 den Aufbau folgender redundanter S3
(werkseitig eingestellt) S2
Netzkonfigurationen: S1
0 1
– Leitungsredundanz bei Punkt zu
Punkt-Verbindungen;
– Redundanter optischer Ring.
Redundanzfunktion S6
S5
© Bei allen, über LWL direkt miteinander verbundenen eingeschaltet S4
S3
Modulen ist die Betriebsart 0 einzustellen. S2
© Bei allen, über LWL direkt miteinander verbundenen S1
0 1
Modulen ist die Redundanzfunktion einzuschalten.
© Beachten Sie die Anforderungen an die LWL-Kabel-
längen nach Tabelle 1, 3 und 4. M Schieben Sie zum Umschalten den Schiebeschalter
© Alle Module im Verlauf eines Ringes müssen über S2 (Redundancy) mit einem spitzen Gegenstand in
LWL-Kabel miteinander verbunden sein. die entsprechende Stellung.

4.5 Zuschalten einer Abschlußwiderstandskombination

Durch Umstellen der Schiebeschalter S3 und S4 kann Kanal 2 nicht abgeschlossen S6


S5
der Kanal 2 mit einem Abschlußwiderstand abge- S4
schlossen, sowie mit Pull-Up/Pull-Down-Widerständen (werkseitig eingestellt) S3
S2
versehen werden. S1
0 1
Dies ist in folgenden Fällen notwendig:
© Bei Anschluß eines Optical Link Moduls am Anfang Kanal 2 abgeschlossen S6
S5
und am Ende eines RS 485-Bussegmentes; S4
© Bei einer elektrischen Anschlußleitung (Optical Link S3
S2
Modul – Endgerät), die länger als fünf Meter ist. S1
In diesem Fall ist die Anschlußleitung auf der End- 0 1

geräteseite ebenfalls mit einer entsprechenden


Widerstandskombination abzuschließen.

+5 V M Schieben Sie zum Umschalten die Schiebeschalter


RPU 390 Ω S3 und S4 (Termination) mit einem spitzen Gegen-
S3 stand in die entsprechende Stellung.
RxD/TxD –N S3 und S4 müssen sich immer in der gleichen
A
Schalterstellung befinden. Unterschiedliche Schal-
Rt 220 Ω terstellung kann zu Übertragungsstörungen führen.
RxD/TxD –P
B

S4
RPD 390 Ω
Masse
Hinweis: Wenn Sie Kanal 1 verwenden, müssen Sie
diesen bei Bedarf extern mit einer Widerstandskom-
bination versehen.
Abb. 10: Zuschalten von Abschluß- und Pull-Up/Pull-Down-
Widerständen an Kanal 2. Die angegebenen Widerstands-
werte sind für eine Typ A Busleitung optimiert (s. Anhang B).

20 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.6 Einstellen der Netzausdehnung

4.6 Einstellen der Netzausdehnung

Abhängig von der Länge der LWL-Kabel, der Anzahl Übertragungs- Standard Extended
der Module und der zu übertragenden Datenrate ist rate in kBit/s (S5 = 0) (S5 = 1)
zwischen den Netzausdehnungen „Standard“ und 9,6 l + 30 n ≤ 1 800 1800 < l + 30 n ≤ 4 620
„Extended“ zu wählen. Dies erfolgt durch Umschalten 19,2 l + 15 n ≤ 900 900 < l + 15 n ≤ 2 310
93,75 l + 3,2 n ≤ 191 191 < l + 3,2 n ≤ 491
von Schiebeschalter S5. Je nach Modultyp und Netz- 187,5 l + 1,6 n ≤ 95 95 < l + 1,6 n ≤ 245
topologie sind folgende Einstellungen erforderlich: 500,0 l + 0,6 n ≤ 48 48 < l + 0,6 n ≤ 92
1500,0 l + 0,2 n ≤ 22 22 < l + 0,2 n ≤ 30
© Linien- und Sterntopologie
n = Anzahl der Optical Link Module in einem Ring
l = Summe der Länge aller LWL-Teilstrecken in km
– Wählen Sie immer die Einstellung „Standard“
mit der Ausnahme Tabelle 5: Tabelle zur Berechnung der Schalterstellung von
– bei Optical Link Modulen OLM/S3-1300, DIL-Schalter S5 in Abhängigkeit der Übertragungsrate. Liegt
OLM/S4-1300 und einer Entfernung zwischen der errechnete Wert über dem angegebenen Wertebereich,
zwei Modulen von über 10,8 km sowie einer ist das Netz mit den gewählten Parametern nicht realisierbar.
Übertragungsrate von 1 500 kBit/s wählen Sie
die Einstellung „Extended“

© Ringtopologie:
– Wählen Sie bei bis zu 16 Modulen im Ring
die Einstellung „Standard“ Netzausdehnung S6
S5
– Ab 17 Modulen im Ring ist die Einstellung laut Standard S4
S3
Tabelle 5 zu berechnen. (werkseitig eingestellt) S2
S1
0 1

Hinweise:
– Bei Optical Link Modulen OLM/P3 und OLM/P4 ent- Netzausdehnung S6
S5
fällt diese Einstellung. Extended S4
S3
– Stellen Sie bei der Ringtopologie alle Module auf S2
die gleiche Netzausdehnungseinstellung. S1
0 1
– Beachten Sie die Anforderungen an die LWL-Kabel-
längen nach Tabelle 1, 3 und 4.
M Schieben Sie zum Umschalten den Schiebeschalter
S5 (Dist. = Distance) mit einem spitzen Gegenstand
in die entsprechende Stellung.
Beispiel
Annahme:
– Ringtopologie (Einfaserring)
– 26 Stück OLM/S3
– 38,5 km LWL-Kabellänge
– Übertragungsrate 500 kBit/s
48 < l + 0,6 n < 92
48 < 54,1 < 92
➝ S5 = 1

Als Planungsgrundlage finden Sie im Anhang A eine


Tabelle mit der Anzahl von maximal kaskadierbaren
Modulen in einem optischen Ring.

Version 2.0 11/95 21

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Inbetriebnahme 4.7 Erhöhen der optischen Sendeleistung

4.7 Erhöhen der optischen Sendeleistung

Bei Bedarf ist die optische Sendeleistung der SINEC Sendeleistung „Standard“ S6 S6
S5 S5
L2 Optical Link Module für Kunststoff-LWL OLM/P3 S4 S4
Überbrückbare
und OLM/P4 separat voneinander erhöhbar. S3 S3
Entfernung 0 – 50 m S2 S2
S1 S1
Verwenden Sie die erhöhte Sendeleistung nur für 0 1 0 1
zu überbrückende Entfernungen zwischen 50 und (werkseitig eingestellt)
Kanal 3 Kanal 4
80 Metern.
Eine an das Optical Link Modul angeschlossene andere
LWL-Netzkomponente gemäß PROFIBUS-Richtline
Erhöhte Sendeleistung S6 S6
(optisch/elektrischer Umsetzer) kann mit dieser Ein- S5 S5
„High“
stellung übersteuert werden. S4
S3
S4
S3
Überbrückbare S2 S2
© Beim SINEC L2 Optical Link Modul mit drei Kanälen Entfernung 50 – 80 m S1 S1
0 1 0 1
OLM/P3 hat der Schiebeschalter S6 keine Funktion.
Kanal 3 Kanal 4

M Schieben Sie zum Umschalten die Schiebeschalter


S5 und S6 (Optical Power) mit einem spitzen
Gegenstand in die entsprechende Stellung.

22 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.8 Installieren

4.8 Installieren

Anschließen der optischen Busleitungen M Verbinden Sie die einzelnen Optical Link Module
durch ein Duplex LWL-Kabel mit BFOC/2,5 Steckver-
bindern. Verwenden Sie bei Einfaser-Ringtopologie
entsprechend ein Simplex LWL-Kabel.
M Achten Sie darauf, daß jeweils ein optischer Ein-
gang a und ein optischer Ausgang J miteinander
verbunden sind („Überkreuz-Verbindung“).
Auf der unteren Frontplatte sind die zusammen-
gehörigen BFOC Buchsen eines Kanals markiert.
M Sorgen Sie für eine ausreichende Zugentlastung
der LWL-Kabel, und beachten Sie die minimalen
J Biegeradien der LWL-Kabel.
CH 3 M Verschließen Sie nicht belegte BFOC-Buchsen mit
I den mitgelieferten Schutzkappen. Einfallendes Umge-
bungslicht kann das Netz, insbesondere bei hoher
Umgebungshelligkeit, stören.
Eindringender Staub kann die optischen Komponen-
J ten unbrauchbar machen.
M Beachten Sie die maximale Länge der LWL-Kabel
CH 4
sowie die möglichen Fasertypen, die in der Tabelle 1
I und in den Technischen Daten angegeben sind.

Anschlußvorschrift „Redundanter optischer


Ring“:

Abb. 11: Ansicht der Modulunterseite mit den optischen Berücksichtigen Sie beim
Kanälen 3 und 4
– Erweitern eines redundanten optischen Ringes um
ein Optical Link Modul
– Austauschen eines Optical Link Moduls in einem
redundanten optischen Ring
folgende Anschlußreihenfolge, um einen störungs-
freien Datenverkehr zwischen den PROFIBUS-Teil-
nehmern zu gewährleisten:
M Schließen Sie zunächst nur ein Duplex LWL-Kabel
an einen beliebigen optischen Kanal an.
M Schalten Sie das Modul, je nach Art der gewählten
Spannungsversorgung, durch Aufstecken des
5poligen Klemmblockes oder des 9poligen Sub-D
Steckers ein.
M Warten Sie, bis die System-LED grün leuchtet
(Übertragungsgeschwindigkeit erkannt).
M Schließen Sie jetzt das zweite Duplex LWL-Kabel an.

Version 2.0 11/95 23

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Inbetriebnahme 4.8 Installieren

Montieren der Optical Link Module Die SINEC L2 Optical Link Module sind entweder auf
einer 35 mm Hutschiene nach DIN EN 50 022 oder
direkt auf einer ebenen Unterlage montierbar.

M Wählen Sie den Montageort so, daß die in den


technischen Daten angegebenen klimatischen Grenz-
werte eingehalten werden.
M Achten Sie auf genügend Raum zum Anschluß der
Bus- und Spannungsversorgungs-Leitungen.
M Schließen Sie vor der Montage der Optical Link
Module die LWL-Kabel an. Dies erleichtert die Mon-
tage der LWL-Kabel.
M Montieren Sie die Module nur auf einer niederohmig
und niederinduktiv geerdeten Hutschiene oder Mon-
tageplatte. Darüber hinaus sind keine weiteren Erdungs-
maßnahmen notwendig.

Verriegelungs-
Montieren auf eine Hutschiene
schieber M Hängen Sie die oberen Rasthaken des Moduls in
die Hutschiene ein und drücken Sie die Unterseite,
wie in der Abbildung 12 gezeigt, auf die Schiene bis
sie hörbar einrastet.
M Die Demontage erfolgt durch Zug am Verriegelungs-
Abb. 12: Montage eines Moduls auf einer Standardhutschiene schieber nach unten.

Montieren auf eine Montageplatte


Die Optical Link Module sind mit drei Durchgangs-
bohrungen versehen. Diese ermöglichen eine Montage
auf einer beliebigen ebenen Unterlage – z. B. auf der
61,2 mm Montageplatte eines Schaltschrankes.

M Versehen Sie die Montageplatte mit drei Bohrun-


40,6 mm

gen entsprechend der Bohrschablone in Abbildung 13.


M Befestigen Sie die Module mit Maschinenschrauben
81,2 mm

Ø 3 mm
(z. B. M 3 x 40).
M Sorgen Sie für eine zuverlässige elektrische Verbin-
dung zwischen Modulgehäuse und Montageplatte.
Ø 3 mm
Unterlegen Sie die Schraubenköpfe mit Zahnscheiben
Zahnscheibe um die vorhandene Lackierung zu durchstoßen.

Abb. 13: Montage eines Moduls auf einer Montageplatte

24 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.8 Installieren

Anschließen der elektrischen RS 485-Busleitungen


Zwischen den RS 485-Busleitungen RxD/TxD–N
und RxD/TxD–P, der Versorgungsspannung
Die SINEC L2 Optical Link Module sind mit zwei elek-
und dem Gehäuse (Erdpotential) besteht keine gal-
trisch unabhängigen Kanälen mit RS 485 Pegel ausge-
vanische Trennung. Beachten Sie deshalb folgende
stattet.
Sicherheitshinweise:
M Betreiben Sie Kanal 1 und Kanal 2 nicht am gleichen © Verbinden Sie Optical Link Module nicht über
RS 485-Bussegment, da sonst Störungen auftreten. RS 485-Busleitungen mit Anlagenteilen, die auf
M Verwenden Sie als RS 485-Busleitung nur geschirmte einem anderen Erdpotential liegen. Die auftreten-
und verdrillte Zweidraht-Leitungen. Im Anhang B den Spannungsunterschiede können zu einer
finden Sie die elektrischen Parameter der beiden, laut Zerstörung der Module führen!
Norm empfohlenen, Leitungstypen. Die Optical Link © Schließen Sie keine RS 485-Busleitungen an, die
Module sind konstruktiv für den Leitungstyp A opti-
ganz oder teilweise außerhalb von Gebäuden
miert. Verwenden Sie bei Einsatz einer Leitung nach
verlegt sind. Andernfalls können Blitzeinschläge
Typ B und einer externen Abschlußwiderstandskom-
in der Umgebung zur Zerstörung der Module
bination (Kanal 1) passende Widerstandswerte.
führen. Führen Sie Busverbindungen, die Gebäude
verlassen mit LWL-Kabeln aus!

Kanal 1
Masse / 5 Kanal 1 ist als 9poliger Sub-D Steckverbinder aus-
9 / frei
frei / 4 geführt. Die Pinbelegung entspricht der PROFIBUS
8 / RxD/TxD –N Normbelegung. An Pin 5 und 6 steht ein kurzschluß-
RxD/TxD –P / 3
7 / + 24 V Eingang
Masse / 2
fester 5 Volt Ausgang zur Versorgung von externen
6 / + 5 V Ausgang Pull-Up/Pull-Down Widerständen zur Verfügung.
Masse / 1
Schirm M Schließen Sie zum Anschluß eines Endgerätes eine
Steckleitung, beidseitig mit 9poligen Sub-D Steckern
(male) konfektioniert an. Länge max. 5 m (keine
Abb. 14: Kanal 1 – Anschlußbelegung Sub-D-Steckverbinder Abschlußwiderstandskombination erforderlich).
M Schließen Sie zum Anschluß eines RS 485-Busseg-
mentes einen Busanschlußstecker an. (Durchschleifen
der RS 485-Busleitung). Befindet sich das Modul am
Anfang oder am Ende eines Bussegmentes, so ist eine
externe Abschlußwiderstandskombination anzuschlie-
ßen. (Busanschlußstecker mit integrierter zuschaltba-
rer Abschlußwiderstandskombination verwenden).

Kanal 2
Kanal 2 ist als 2poliger Klemmblock ausgeführt.
Befestigungs
flansch M Schließen Sie die RS 485-Busleitung wie in der Abbil-
A / RxD/TxD –N dung 15 gezeigt an den Klemmblock an. Achten Sie
B / RxD/TxD –P auf eine gute elektrische Verbindung zwischen dem
Schirmgeflecht und der Schirmschelle. Schlagen Sie
€@ÀÀ€@À€@À€@À€@À€@À€@À€@
@ @

bei Bedarf das Schirmgeflecht über den Außenmantel


Schirm der Busleitung zurück. So erhalten Sie einen für die
Klemmung ausreichend großen Kabeldurchmesser.
M Verwenden Sie bei hoher Beanspruchung der RS 485-
Busleitung auf Zug eine zusätzliche Zugentlastung.
M Es ist möglich, zwei RS 485-Busleitungen mit einem
Querschnitt von 2 x 0,65 mm2 an den Klemmblock
anzuschließen – z. B. beim Aufbau eines aktiven
PROFIBUS Sternkopplers.
M Fixieren Sie den Klemmblock durch Verschrauben
Abb. 15: Kanal 2 – Anschlußbelegung 2poliger Klemmblock des Befestigungsflansches.

Version 2.0 11/95 25

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Inbetriebnahme 4.8 Installieren

Anschließen der Betriebsspannungsversorgung M Versorgen Sie das Optical Link Modul nur mit
einer stabilisierten Sicherheitskleinspannung nach
IEC 950 / EN 60 950 / VDE 0805 von maximal +32 V
L1+ / +24 V (typ. +24 V). Diese ist wahlweise über den 9poligen
F1
Sub-D Steckverbinder oder über den 5poligen
Klemmblock auf der Moduloberseite einspeisbar. Die
M/ einzelnen Versorgungsmöglichkeiten sind elektrisch
F2 entkoppelt.
M Pinbelegung Sub-D Steckverbinder: Pin 2 (m)
L2+ / +24 V*
und Pin 7 (+24 V); Anschlußbelegung Klemmblock:
Befestigungs- L1+/+24 V und M / m.
flansch M Zur Erhöhung der Betriebssicherheit kann das
Optical Link Modul redundant über die Klemmen
Abb. 16: Betriebsspannungsversorgung – Anschlußbele- L2+/+24 V* und M / m versorgt werden. Bei Ausfall der
gung 5poliger Klemmblock regulären Versorgungsspannung schaltet das Modul
automatisch auf die redundante Betriebsspannungs-
versorgung. Eine Lastverteilung zwischen den ein-
zelnen Versorgungsmöglichkeiten findet nicht statt.
M Fixieren Sie den Klemmblock durch Verschrauben
des Befestigungsflansches.

Anschließen der Meldekontaktleitungen Am 5poligen Klemmblock an der Moduloberseite steht


ein Relais mit potentialfreien Kontakten als Meldekon-
takt zur Verfügung. Hierdurch sind folgende Störungs-
fälle des Netzes und der Module zum Beispiel an eine
F1 F2
Kontrollzentrale signalisierbar:
– Versorgungsspannung fehlt oder interne Spannungs-
versorgung ist defekt; bei redundanter Versorgung:
Ausfall aller Versorgungsspannungen
(System-LED leuchtet nicht.)
– Sendezeitüberschreitung erkannt oder angeschlos-
sene RS 485-Busleitung defekt oder RS 485-Schnitt-
stelle des angeschlossenen Endgerätes defekt oder
RS 485-Schnittstelle des Optical Link Moduls defekt
(„CH 1“ oder „CH 2“ leuchtet rot.)
Abb. 17: Meldekontakt – Relais potentialfreien Kontakten; im – Sendezeitüberschreitung oder Dauerlicht (mehr als
Störungsfall ist der Kontakt geöffnet 12 Low Bits in Folge empfangen) oder bei Betriebs-
art 0: Echoüberwachungsfehler erkannt (LWL-Kabel
unterbrochen, echobildendes Partnergerät ausge-
fallen)
(„CH 3“ oder „CH 4“ leuchtet rot.)
L1+ / +24 V
F1 Grenzwerte des Relais
– maximale Schaltspannung: 60 V DC; 42 V AC
M/
– maximaler Schaltstrom: 1,0 A
F2

L2+ / +24 V*
Die an das Relais angeschlossene Spannung muß
ebenfalls einer Sicherheitskleinspannung nach
Befestigungs- IEC 950/EN 60 950/ VDE 0805 entsprechen.
flansch

Abb. 18: Meldekontakt – Anschlußbelegung 5poliger


Klemmblock

26 Version 2.0 11/95

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Inbetriebnahme 4.9 Inbetriebnehmen bei Nutzung der Inbetriebnahmehilfe

M Anschlußbelegung 5poliger Klemmblock : Klemme leitungen der Meldekontakte. Insbesondere wenn Sie
F1 und F2. mit Spannungen arbeiten die größer als 32 Volt sind.
M Bitte achten Sie unbedingt auf die korrekte Anschluß- Eine Fehlbelegung kann zu einer Zerstörung der
belegung des 5poligen Klemmblocks. Sorgen Sie für Optical Link Module führen.
eine ausreichende elektrische Isolierung der Anschluß-

4.9 Inbetriebnehmen bei Nutzung der Inbetriebnahmehilfe (Betriebsart 0)

Beachten Sie bei allen Arbeitsschritten die vorge- M Wenn alle LWL-Kabel fehlerfrei angeschlossen sind:
nannten Informationen aus Kapitel 4.8 . Schließen Sie zwei PROFIBUS-Stationen an das
PROFIBUS-Netz an (bei PROFIBUS-DP: Mindestens
M Montieren Sie die Optical Link Module. eine Masterstation anschließen).
M Schließen Sie die Versorgungsspannung an. © Die „System“ LEDs an allen Modulen wechseln
© Die System LED blinkt rot. Übertragungsrate von rot blinkend auf grünes Dauerlicht. Übertra-
noch nicht erkannt. gungsrate erkannt.
M Für alle LWL-Strecken: Schließen Sie die LWL- Ist nur ein einziger aktiver PROFIBUS-Teilnehmer
Kabel zum Partnermodul an und überprüfen Sie die angeschlossen, der nur Token-Nachrichten an sich
Funktionsfähigkeit an den Kanal-LEDs. selbst sendet, kommt es zu Fehleranzeigen der
© Die LEDs „CH3 / CH4“ leuchten in Abständen von LEDs „CH3 / CH4“.
5 Sekunden auf. Sie zeigen an, daß Inbetriebnahme- M Schließen sie jetzt alle anderen Endgeräte und
hilfe-Impulse empfangen werden und die LWL- RS 485-Bussegmente an und verdrahten Sie bei
Kabel funktionstüchtig sind. Bedarf die Meldekontakte.

4.10 Erweitern von bestehenden Netzsegmenten (OLM Ausgabestand 1)

© Bestehende Linien-, Stern- und Einfaserring-Netz- nahme: Der bestehende Ring verfügt über weniger als
topologien können mit OLM Ausgabestand 1 erweitert 7 Module).
werden. Jedoch kann ein defektes Modul mit Ausgabestand 1
Sie können maximal zwei Segmente – aufgebaut aus durch ein Modul mit Ausgabestand 2 ersetzt werden.
jeweils bis zu 6 Modulen mit Ausgabestand 1 – durch
ein Segment – aufgebaut aus Modulen mit Ausgabe- Hinweis: Der OLM-Ausgabestand ist an der Bestell-
stand 2 – miteinander verbinden. nummer auf dem Modul-Seitenaufkleber erkennbar:
© Bestehende redundante optische Ringe sind nicht – Ausgabestand 1: 6GK1 502-…00
durch Module mit Ausgabestand 2 erweiterbar (Aus- – Ausgabestand 2: 6GK1 502-…10

Version 2.0 11/95 27

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LED-Anzeigen

5 LED-Anzeigen

System
rot/grüne LED
leuchtet nicht: Versorgungsspannung fehlt oder
interne Spannungsversorgung ist
System defekt
CH 1 CH 2 blinkt rot: Übertragungsgeschwindigkeit noch
CH 3 CH 4 nicht erkannt; Inbetriebnahmephase
leuchtet grün: Übertragungsgeschwindigkeit erkannt,
Spannungsversorgung ist in Ordnung

CH 1 und CH 2 (Channel)
rot/gelbe LED
leuchtet nicht: Daten werden nicht empfangen.
leuchtet rot: Sendezeitüberschreitung erkannt
oder angeschlossene RS 485-Buslei-
tung defekt oder RS 485-Schnittstelle
des angeschlossenen Endgerätes
defekt oder RS 485-Schnittstelle des
Optical Link Moduls defekt
leuchtet gelb: Daten werden empfangen

Abb. 19: LED-Anzeigen auf der Frontplatte


CH 3 und CH 4 (Channel)
rot/gelbe LED
leuchtet nicht: Daten werden nicht empfangen
leuchtet rot: Sendezeitüberschreitung oder
Dauerlicht (mehr als 12 Low Bits in
Folge empfangen) oder bei Betriebs-
art 0: Echoüberwachungsfehler
erkannt (LWL-Kabel unterbrochen,
echobildendes Partnergerät ausge-
fallen)
blinkt gelb: Bei Betriebsart 0: Inbetriebnahme-
(alle 5 s) hilfe-Impulse des Partners empfangen
leuchtet gelb: Daten werden empfangen

28 Version 2.0 11/95

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Hilfe bei Betriebsstörungen

6 Hilfe bei Betriebsstörungen

LED-Anzeige Mögliche Fehlerursachen Meldekontakt

System © leuchtet nicht – Spannungsversorgung ausgefallen; meldet


– Modul defekt
© blinkt rot – Übertragungsrate konnte noch nicht erkannt werden (kein sendender meldet nicht
PROFIBUS-Teilnehmer; Übertragungsrate größer 1,5 Mbit/s; keine
Verbindung zu einem Telegramme sendenden Partnermodul; Über-
tragungsrate entspricht nicht der PROFIBUS-Norm)

CH1, CH2 © leuchtet nicht – Unterbrechung einer oder beider Adern der RS 485-Busleitung; meldet nicht
– Adern A und B der RS 485-Busleitung sind vertauscht angeschlossen;
– angeschlossender PROFIBUS-Teilnehmer defekt (sendet nicht);
– PROFIBUS-Teilnehmer ist nicht angeschlossen oder angeschlossener
PROFIBUS-Teilnehmer ist nicht eingeschaltet
© leuchtet rot – Adern A und B der RS 485-Busleitung sind vertauscht angeschlossen; meldet
– Kurzschluß an der RS 485-Busleitung;
– Sendezeitüberschreitung verursacht durch einen PROFIBUS-Teilnehmer,
der sich in einem an Kanal 1 oder an Kanal 2 angeschlossenen RS 485-
Bussegment befindet;
– Modul und anderer über Kanal 1 oder an Kanal 2 angeschlossener
PROFIBUS-Teilnehmer senden gleichzeitig;
– Unterbrechung einer der beiden Adern der RS 485-Busleitung und Ader
A und B beim Anschluß vertauscht (z. B. Ader A an CH2 B, CH2 A unter-
brochen oder Ader B an CH2 A, CH2 B unterbrochen);
– RS 485-Treiber des Moduls ist defekt (z. B. nach Blitzschlag)
© leuchtet gelb – Fehlerfall bei nicht terminierten RS 485-Bussegment: Unterbrechung meldet nicht
einer der beiden Adern der RS 485-Busleitung und Ader A und B beim
Anschluß vertauscht (z. B. Ader A an CH2 B, CH2 A unterbrochen oder
Ader B an CH2 A, CH2 B unterbrochen); Durch fehlende Terminierung
werden verstümmelte Telegramme vom Modul empfangen.

CH3, CH4 (Betriebsart 0) Übertragungsrate ist noch nicht erkannt, LED „System“ blinkt rot
© leuchtet nicht – Sende- und Empfangs-LWL sind vertauscht angeschlossen; meldet nicht
– Unterbrechung des Empfangs-LWL zum Partnermodul;
– kein Partnermodul angeschlossen oder angeschlossenes Partnermodul
ist nicht eingeschaltet;
– angeschlossendes Partnermodul defekt (sendet nicht, auch keine
Inbetriebnahmehilfe-Impulse)

Übertragungsrate ist erkannt, LED „System“ blinkt grün


© blinkt gelb (alle 5 s) – Modul empfängt Inbetriebnahmehilfe-Impulse des angeschlossenen meldet nicht
Partnermoduls (kein Datenverkehr)
© leuchtet rot – Sende- und Empfangs-LWL sind vertauscht angeschlossen; meldet
– angeschlossendes Partnermodul defekt (sendet nicht, auch keine
Inbetriebnahmehilfe-Impulse);
– kein Partnermodul angeschlossen oder angeschlossenes Partnermodul
ist nicht eingeschaltet;
– Sendezeitüberschreitung des angeschlossenen Partnermoduls;
– Unterbrechung des Empfangs-LWL mit Einfall von Fremdlicht;
– Unterbrechung des Empfangs-LWL zum Partnermodul
– Netzausdehnungs-Einstellung falsch (LWL-Längen und Modul-Kaskadier- meldet nicht
tiefe überprüfen);
– Bei redundantem optischen Ring: Redundanzfunktion nicht eingeschaltet.
Muß an allen Modulen im Ring eingeschaltet sein;
– Unterbrechung des Sende-LWL zum Partnermodul (Echoüberwachungs-
fehler) → Meldekontakt des Partnermoduls zeigt Fehler an
© blinkt gelb /rot – Periodisch auftretender Fehler (siehe oben); meldet nicht
– Es ist nur ein einziger aktiver PROFIBUS-Teilnehmer angeschlossen, der
nur Token-Nachrichten an sich selbst sendet. Nach Zuschalten eines
zweiten Teilnehmers darf keine Fehleranzeige mehr vorhanden sein.

Version 2.0 11/95 29

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Hilfe bei Betriebsstörungen

LED-Anzeige Mögliche Fehlerursachen Meldekontakt

CH3, CH4 (Betriebsart 1)


© leuchtet nicht – Sende- und Empfangs-LWL sind vertauscht angeschlossen; meldet nicht
– Unterbrechung des Empfangs-LWL zum Partnermodul;
– kein Partnermodul angeschlossen oder angeschlossenes Partnermodul
ist nicht eingeschaltet;
– angeschlossendes Partnermodul defekt
© leuchtet rot – Sendezeitüberschreitung des angeschlossenen Partnermoduls; meldet
– Unterbrechung des Empfangs-LWL mit Einfall von Fremdlicht
© blinkt gelb /rot – Periodisch auftretender Fehler (siehe oben) meldet nicht

Sind alle Anzeigen fehlerfrei und treten dennoch 1. Verzögerungszeit der LWL- und RS 485-Leitungen
Kommunikationsstörungen auf (z. B. Quittung bleibt
Die Verzögerungszeit beträgt ca. 5 µs pro km Leitungs-
aus, unerwartete Telegramme), sind die bei den
länge. Umgerechnet in Bitzeiten ergibt sich:
PROFIBUS-Teilnehmern eingestellten Überwachungs-
zeiten (wie z. B. die Slot Time) zu überprüfen.
Details entnehmen Sie bitte der Beschreibung Ihrer Übertragungsrate Verzögerungszeit
PROFIBUS-Endgeräte. in kBit/s in tBIT pro km
Bei großen PROFIBUS-Netzen mit vielen Modulen 9,6 0,05
und großen Leitungslängen ist bei der Einstellung der 19,2 0,10
Überwachungszeiten die Verzögerung durch Netz- 93,75 0,47
komponenten und Leitungen (Transmission Delay) zu 187,5 0,94
berücksichtigen. Hierzu wird die Übertragungsverzö- 500,0 2,50
gerungszeit (Transmission Delay Time, TTD) ermittelt: 1500,0 7,50
Die Übertragungsverzögerungszeit ist die maximale
Zeit, die bei der Übertragung eines Telegramms auf Tabelle 6: Verzögerungszeiten von LWL- und RS-485 Bus-
dem Übertragungsmedium vom Sender zum leitungen
Empfänger verstreicht.
Zur Berechnung der Leitungsverzögerungszeit wird
Hinweis: Unterstützt die von Ihnen zur Konfiguration die maximale Leitungslänge in km mit der der Über-
Ihres PROFIBUS-Netzes verwendete Projektierungs- tragungsrate entsprechenden Verzögerungszeit aus
software den PROFIBUS-Parameter TTD nicht, dann der Tabelle multipliziert.
vergrößern Sie stattdessen die beiden Zeiten min.
TSDR und max. TSDR jeweils um 2 x TTD (die Reaktions-
zeit des Responders wird um die Übertragungsver- 2. Verzögerungszeit der Optical Link Module
zögerungszeit für den Hin- und Rückweg verlängert). Die Durchlaufverzögerung je Modul beträgt 1,5 Bit-
zeiten. Die Gesamtdurchlaufverzögerung ergibt sich
aus der Anzahl der vom Sender eines Telegramms
Berechnen der Transmission Delay Time TTD zum Empfänger durchlaufenen Module multipliziert
Ermitteln Sie zunächst die Übertragungsstrecke mit mit 1,5 Bitzeiten.
der größten Laufzeit zwischen dem Sender und dem
Empfänger eines Telegramms. 3. Verzögerungszeit weiterer aktiver PROFIBUS-Netz-
PROFIBUS-Teilnehmer, die nicht miteinander kom- komponenten
munizieren (z. B. DP-Slave mit DP-Slave) sind nicht
berücksichtigen. Bitte entnehmen Sie die Verzögerungszeit der jewei-
ligen Produktdokumentation.
Anhaltspunkte für große Laufzeiten sind:
© Lange LWL- oder Kupferleitungen; 4. Transmission Delay Time TTD
© Hohe Kaskadiertiefe von aktiven Komponenten. Die Gesamtverzögerungszeit ergibt sich aus der
Summe der in 1., 2. und 3. ermittelten Werte.

30 Version 2.0 11/95

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Technische Daten

7 Technische Daten

Modul OLM/P3 OLM/S3 OLM/S3-1300


OLM/P4 OLM/S4 OLM/S4-1300
Betriebsspannung DC 18 V bis 32 V (redundante Eingänge entkoppelt)
Sicherheitskleinspannung
Stromaufnahme max. 220 mA
Ausgangsspannung (Pin 5) 5 V +5% / –10%; kurzschlußsicher
Ausgangsstrom (Pin 5) ≤ 7 mA
Übertragungsgeschwindigkeit 9,6; 19,2; 93,75; 187,5; 500; 1500 kBit/s
Einstellung Übertragungsgeschwindigkeit automatisch
Bitfehlerrate <10-9
Eingang Kanal 1 bis 4
Bitlänge 0,53 bis 1,46 tBit
Jitter –0,03 bis +0,03 tBit
Ausgang Kanal 1 bis 4
Bitlänge 0,99 bis 1,01 tBit
Jitter –0,003 bis +0,003 tBit
Signaldurchlaufzeit ≤ 1,5 tBit
(beliebiger Eingang/Ausgang)
Elektrische Kanäle
Ein-/Ausgangssignal RS 485-Pegel
Eingangsspannungsfestigkeit –10 V bis +15 V
PIN-Belegung Kanal 1 nach DIN 19 245 Teil 1
Galvanische Trennung nein
Abschlußwiderstände aufschaltbar auf Kanal 2
Optische Kanäle
Optische Quelle LED
Einkoppelbare Optische Leistung
– in Faser 10/125 - - –19,5 dBm
– in Faser 50/125 - –19 dBm –17 dBm
– in Faser 62,5/125 - –15 dBm –17 dBm
– in Faser 100/140 - –12,5 dBm -
– in Faser 980/1000 Sendeleistung „Standard“ –11 dBm - -
– in Faser 980/1000 Sendeleistung „Erhöht“ –5 dBm - -
Wellenlänge 660 nm 860 nm 1310 nm
Empfindlichkeit Empfänger –27 dBm –28 dBm –29 dBm
Übersteuerungsgrenze Empfänger –3 dBm –3 dBm –3 dBm

Version 2.0 11/95 31

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Technische Daten

Modul OLM/P3 OLM/S3 OLM/S3-1300


OLM/P4 OLM/S4 OLM/S4-1300
Überbrückbare Entfernung
mit 2 dB 1)/3 dB 2) Systemreserve/
Streckendämpfung
– mit Faser 10/125 - - 0 - 15000 m/9,5 dB 1)
(0,5 dB/km)
– mit Faser 50/125 - 0 - 2000 m/9 dB 2) 0 - 10000 m/12 dB 1)
(860 nm: 3,0 dB/km;
1310 nm: 1,0 dB/km)
– mit Faser 62,5/125 - 0 - 2850 m/13 dB 2) 0 - 10000 m/12 dB 1)
(860 nm: 3,5 dB/km;
1310 nm: 1,5 dB/km)
– mit Faser 100/140 - 0 - 3100 m/15,5 dB 2) -
(5,0 dB/km)
– mit Faser 980/1000
(0,25 dB/m)
Sendeleistung „Standard“ 0 - 50 m/16 dB 1) - -
Sendeleistung „High“ 50 - 80 m/22 dB 1) - -
Steckverbinder BFOC/2,5
EMV-Schutz
Störaussendung EN 55011 Grenzwertklasse B
Störfestigkeit statische Entladung IEC 801-2
auf Schirmanschluß und Gehäuseteile: ±8 kV Relaisentladung
Störfestigkeit elektromagnetische Felder IEC 801-3: 10 V/m
Störfestigkeit leitungsgeführte Störgrößen IEC 801-4
auf Stromversorgungsleitungen: ±2 kV
auf geschirmte RS 485-Busleitungen: ±2 kV

Umgebungstemperatur 0 °C bis +60 °C


Lagerungstemperatur –40 °C bis +70 °C
Relative Luftfeuchtigkeit < 95 %
(nicht kondensierend)
Schutzart IP 40
Masse 500 g
Abmessungen 39,5 x 110 x 73,2 mm
Gehäusewerkstoff Zink-Druckguß
Technische Daten, die nur bei den Typen OLM/P3 und OLM/P4 aufgeführt sind, gelten auch für die Typen OLM/S3, OLM/S4; OLM/S3-1300
und OLM/S4-1300

32 Version 2.0 11/95

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Anhang

8 Anhang

A Maximale Anzahl von Modulen in einem optischen Ring

Als Planungsgrundlage für PROFIBUS Feldbusnetze in nicht ausgeschöpft, so erhöht sich die Anzahl der
optischer Ringtopologie ist aus der Tabelle 7 die maxi- Module deutlich. Beachten Sie bitte, daß alle Module
male Anzahl von Optical Link Modulen in einem Ring im Verlauf eines Ringes über LWL-Kabel miteinander
entnehmbar. Wird die maximal mögliche Entfernung verbunden sein müssen.

Maximal mögliche Anzahl von Modulen in einem optischen Ring


Übertragungsrate OLM/S3-1300 OLM/S3-1300 OLM/S3 OLM/S3 OLM/P3
in kBit/s OLM/S4-1300 OLM/S4-1300 OLM/S4 OLM/S4 OLM/P4
10/125 µm 50 + 62,5/125 µm 62,5/125 µm 50/125 µm 980/1000 µm
9,6 102 115 140 144 59
19,2 77 92 129 135 59
93,75 42 42 81 94 58
187,5 42 42 55 68 56
500,0 41 41 41 41 70
1500,0 41 41 41 41 78
Tabelle 7: In dieser Tabelle finden Sie die Anzahl von maximal kaskadierbaren Modulen in einem optischen Ring. Die
Tabelle bezieht sich auf die Schaltereinstellung „Extended“ (nur bei Modulen mit Glasfaser-LWL). Die Angaben beruhen
auf der Ausnützung der maximal möglichen Entfernung zwischen zwei Modulen. Diese Entfernung hängt vom jeweiligen
Modultyp, der verwendeten Faser, sowie der Entfernungsreduzierung nach Tabelle 4 ab.

B Elektrische Parameter der RS 485-Busleitungen

Sie können zum Anschluß eines RS-485 Bussegmentes Leitungsparameter Typ A Typ B
sowie einzelner Endgeräte an die Optical Link Module
folgende Leitungen verwenden: Wellenwiderstand 135-165 Ω 100-130 Ω
(3-20 MHz) (f > 100 kHz)
– Leitung Typ A nach PROFIBUS-DP; Kapazitätsbelag < 30 pF/m < 60 pF/m
(DIN 19 245 Teil 2) Schleifenwiderstand < 110 Ω/km –
– Leitung Typ B nach DIN 19 245 Teil 1; Aderndurchmesser > 0,64 mm > 0,53 mm
04.91; Abschnitt 3.1.2.3 Adernquerschnitt > 0,34 mm2 > 0,22 mm2
Tabelle 8: Elektrische Parameter der geschirmten und ver-
Beachten Sie bitte die eingeschränkte Reichweite und drillten Zweidraht-Busleitungen.
Übertragungsrate der Typ B Leitung (laut Tabelle 2).

Version 2.0 11/95 33

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Anhang

C Literaturhinweise

– Wrobel, Christoph (Herausgeber):


„Optische Übertragungstechnik in industrieller
Praxis“, Hüthig Buch Verlag GmbH, Heidelberg 1994

– G. Mahlke, P Gössig:
„Lichtwellenleiterkabel: Grundlagen, Kabeltechnik“
3. Auflage, Berlin 1992

– Technische Richtlinie:
„Optische Übertragungstechnik für PROFIBUS“,
Herausgeber PROFIBUS-Nutzerorganisation e. V.,
Karlsruhe

– DIN 19245 Teil 1 (04.91):


„Messen, Steuern, Regeln; PROFIBUS Teil 1;
Process Field Bus; Übertragungstechnik, …“

– DIN 19245 Teil 2 (10.91):


„Messen, Steuern, Regeln; PROFIBUS Teil 3;
Process Field Bus; Dezentrale Peripherie (DP)“

– EIA Standard RS-485 (April 1983):


„Standard for electrical characteristics of generators
and receivers for use in balanced digital multipoint
systems“

© Siemens AG 1995
Änderungen vorbehalten

Siemens AG Bestell-Nr. 6ZB5530-1AF01-0BA0


Printed in Germany

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Anhang B
SIMATIC NET
Optical Link Plug (OLP) für PROFIBUS

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 104

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

B Der SIMATIC NET Optical Link Plug (OLP) für PROFIBUS

Bild B. 1: Optical Link Plug (OLP)

B.1 Lieferumfang
1 Stk. Optical Link Plug
2 Stk. HP-Simplex-Stecker für Kunststoff-Lichtwellenleiter 980/1000 µm
1 Stk. Montageanleitung

Im Lieferumfang nicht enthalten sind:


â Kunststoff-Lichtwellenleiter, Meterware
â Montagewerkzeug für HP-Simplex-Stecker
â Kunststoff-Lichtwellenleiter, einseitig konfektioniert mit BFOC-Stecker für OLM/P (BFOC-Pigtails)

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 35

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

B.2 Funktion

B.2.1 Technische Beschreibung

Mit den SIMATIC NET OLP (Optical Link Plug) lassen sich optische PROFIBUS–Netze in Ringtopologie (optischer
Einfaserring mit Plastik–Lichtwellenleiter) aufbauen. Als Koordinator des Einfaserrings wird ein SIMATIC NET
OLM/P3 (Optical Link Module) oder ein OLM/P4 benötigt (siehe B5 /1/). Pro Einfasering ist genau 1 OLM/P3 oder
OLM/P4 vorhanden.

Der OLP wird direkt auf die 9–polige Sub–D–Buchse eines PROFIBUS–Geräts aufgesteckt und über diese mit Be-
triebsstrom versorgt. Einsatzvoraussetzungen für den OLP an einem PROFIBUS–Gerät sind:
â Das PROFIBUS–Gerät besitzt eine als 9–polige Sub–D–Buchse ausgeführte PROFIBUS–Schnittstelle, die
genügend Platz zum Stecken des OLP und zum Anbringen der Plastik–LWL (LichtWellenLeiter) bietet. Der
minimale Biegeradius des verwendeten Plastik–LWL darf nicht unterschritten werden.
â Die PROFIBUS–Schnittstelle des Geräts stellt am 5 V–Spannungsanschluß der RS 485–Schnittstelle (Pin 5
und Pin 6) mindestens 80 mA für externe Geräte bereit.
â Das PROFIBUS–Gerät ist ein passives Gerät (Slave, z.B. Ein–/Ausgabemodul aus dem Produktspektrum
ET200).

Erweiterte Einsatzmöglichkeiten sind außerdem:


â Wird der OLP Punkt–zu–Punkt mit einem OLM/P3 oder OLM/P4 verbunden, kann auch ein aktives
Gerät (Master) an den OLP angeschlossen werden (siehe Bild B. 2).
â Der OLP kann auf die PG–Schnittstelle des RS485 Repeaters aufgesteckt werden, wenn am
Bussegment 2 nur passive PROFIBUS–Geräte angeschlossen sind. An Bussegment 1 darf nur der OLP
angeschlossen sein (siehe Bild B. 2).

+ Stellen Sie sicher, daß diese Einsatzvoraussetzungen erfüllt sind. Information finden Sie in der Be-
schreibung Ihres PROFIBUS–Geräts.

Aktive PROFIBUS–Geräte (Master) und auch weitere Slave–Geräte werden über den OLM/P3 oder OLM/P4 an
den Einfaserring angeschlossen.

DTE OLM
Master OLM /P4
DTE DTE
/P3 OLP OLP
Master Master
Steckleitung 830–1

BFOC–Stecker
Plastik–LWL–
Simplex–Leitung

DTE DTE
Slave OLP OLP Slave

DTE DTE DTE


HP–Simplex–Stecker OLP Slave Slave Slave
R
DTE
Slave OLP OLP
DTE
Slave
..
RS 485–Repeater
.....

Bild B. 2: Konfigurationsmöglichkeiten mit OLP

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 36

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

B.2.2 Technische Daten


Energieversorgung min. typ. max. Einheit
Betriebsspannung 4,5 5 5,5 V
Stromaufnahme 60 80 mA

RS485-Schnittstelle min. typ. max. Einheit


Eingangsspannungsfestigkeit -8 +12 V
Abschlußwiderstände nein
Idleeinstellung 100 kΩ
Pull up/
down
Anschlußbelegung DIN19245
Teil 1

Optische Schnittstelle min. typ. max. Einheit


Empfängerempfindlichkeit -21,6 -9,5 dBm
Empfängerwellenlänge 660 nm
Sendeleistung (LED) -13,4 -8,6 dBm
Senderwellenlänge 640 650 660 nm
Kunststoff-LWL-Faser 980/1000 µm
LWL-Dämpfung 250 dB/km

Digitalteil min. typ. max. Einheit


Signalverzögerung 0,75 Bitzeit
opt. Input -> opt. Output
Signalverzögerung 0,75 Bitzeit
opt. Input -> RS485 Output
Signalverzögerung 40 220 ns
RS485 Input -> opt. Output
Bitdauer 0,7 1 1,3 Bitzeit
opt. Eingangskanal
Bitdauer (*1) 0,99 1 1,01 Bitzeit
RS485 u.opt. Ausgangskanal

*1: Gilt nicht für das Stopbit, dies kann um ±1/8 einer Bitzeit verkürzt oder verlängert werden.
Übertragungsgeschw. Einheit
93,75 187,5 500 1500 kBit/s

Umweltbedingungen
Störaussendung EN 55011 (Grenzwertklasse B)
Störfestigkeit statische Entladung IEC 801-2: 2 kV
Störfestigkeit elektromagnetische Felder IEC 801-3: 10 V/m
Umgebungstemperatur 0 °C bis +60 °C
Lagerungstemperatur -40 °C bis +70 °C
Relative Luftfeuchte (nicht kondensie- < 95%
rend)
Schutzart IP 20
Masse 30 g
Abmessungen 16 x 44 x 50 mm
Gehäusewerkstoff NORYL-SE1-GSN1, glasfaser-
verstärkt

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 37

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

B.2.3 Einsatzmöglichkeiten

Der Anschluß des OLP wurde für folgende PROFIBUS–Geräte geprüft:

Gerätebezeichnung Master Bemerkungen OLP


Slave einsetzbar
SIMATIC S5
IM 308–C M+S ja
CP 5431 FMS/DP M Optische Schnittstelle bereits integriert ja
S5–95U/DP M+S ja
SIMATIC S7–300
CP 342–5 M+S ja
CPU 314 M ja
CPU 315–2–DP M+S ja
SIMATIC S7–400
CP 343–5 M ja
CP 443–5 M+S ja
CPU 413–2 DP M Abdeckplatte des Steckerschachtes läßt nein
sich nicht schließen.
CPU 414–2 DP M Abdeckplatte des Steckerschachtes läßt nein
sich nicht schließen.
PC–Baugruppen
CP 5412 A2 M LWL geht nach oben weg ja
CP 5411 M LWL geht nach oben weg ja
Dezentrale Peripherie
ET 200M, IM 153 S ja
ET 200U, IM 318–C S ja
ET 200B S alle Ausführungen ja
ET 200L S Betriebsstrom zu klein nein
ET 200C S keine Sub–D–Buchse vorhanden nein
ET 200X S keine Sub–D–Buchse vorhanden nein
Verschiedene
Repeater RS 485 – siehe Einsatzvoraussetzungen ja
OLM, Kanal 1 – Betriebsstrom zu klein nein
DP–Anschaltung für Leistungsschalter S ja
3WN6 DP/RS 485
SIMOCODE–DP, Motorschutz– und S nein
Steuergerät 3UF50
DP–Anschaltung für Handbediengerät S ja
PSION DP/RS232
DP/AS–i Link IP20 S ja
TI
SIMATIC TI505 FIM M ja
SIMATIC TI505 S ja
PROFIBUS–DP RBC

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 38

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

B.2.4 Kunststoff-LWL-Längenbegrenzungen

Die folgende Tabelle zeigt die LWL-Längenbegrenzungen:

Faser : POF 980/1000 µm


Dämpfung : max. 250 dB/km
Systemreserve : 2 dB

Nach OLP OLM/P


Von

OLP L(min) = 1 m L(min) = 0 m


L(max) = 25 m L(max) = 46 m
OLM/P L(min) = 1 m -
(Output Power = standard) * L(max) = 34 m
OLM/P L(min) = 33 m -
(Output Power = high) * L(max) = 58 m

* siehe Betriebsanleitung des OLM B5 /1/

+ Beachten Sie, daß zwischen zwei benachbarten OLP, bzw. zwischen OLM und OLP minimale und ma-
ximale LWL-Längen einzuhalten sind.

B.2.5 OLP-Kaskadiertiefe

Die Anzahl der in einem Einfaserring betreibbaren OLPs ist begrenzt. Bei Ausnutzung der maximalen Plastik–
LWL–Leitungslängen sind folgende Kaskadiertiefen in Abhängigkeit von der verwendeten Übertragungsgeschwin-
digkeit erreichbar.

Übertragungsgeschwindigkeit kBit/s 93,75 187,5 500 1500


Maximalanzahl OLP im Einfaserring Stück 13 12 12 10

Falls die maximalen Plastik–LWL–Leitungslängen nicht ausgenutzt werden, kann sich die OLP–Kaskadiertiefe er-
höhen. In diesem Fall ist eine Überprüfung der Konfiguration erforderlich.

Für einen OLP–Einfaserring dürfen, in Abhängigkeit von der Übertragungsgeschwindigkeit, folgende Maximal–
Ringumfänge nicht überschritten werden:

Übertragungsgeschwindigkeit kBit/s 93,75 187,5 500 1500


Zulässiger Maximal–Ringumfang m 21320 10660 4000 1334

Bei der Berechnung des Ringumfangs werden die Längen aller Plastik–LWL aufsummiert. Für jeden OLP im Ring
wird in Abhängigkeit von der verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit das sogenannte Laufzeitäquivalent ad-
diert (siehe folgende Tabelle).

Übertragungsgeschwindigkeit kBit/s 93,75 187,5 500 1500


OLP–Laufzeitäquivalent m 1600 800 300 100

Der Einfaserring ist nicht funktionsfähig, wenn der errechnete Gesamt–Ringumfang größer als der zulässige Maxi-
mal–Ringumfang ist.

+ Liegt der errechnete Gesamtringumfang über dem zulässigen Maximal–Ringumfang, ist das
PROFIBUS– Netz nicht realisierbar.

Beispiel:
Es ist ein Einfaserring mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1500 kBit/s zu realisieren (zulässiger Maximal–

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 39

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

Ringumfang 1334 m, OLP–Laufzeitäquivalent 100 m). Die Summe aller Plastik–LWL im Einfaserring beträgt
130 m. Es sollen 1 OLM/P3 und 12 OLP eingesetzt werden.

Dies ergibt einen Ringumfang von 130 m + 12 x 100 m = 1330 m. Dieser Wert liegt unterhalb des zulässigen Ma-
ximal–Ringumfanges von 1334 m, dieses PROFIBUS–Netz mit 12 OLP ist realisierbar.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 40

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B.3 Installation

B.3.1 Auspacken

3 Überprüfen Sie, ob das Paket komplett ausgeliefert wurde (siehe “Lieferform”).

3 Befreien Sie alle Teile vollständig vom Verpackungsmaterial.

3 Überprüfen Sie die Einzelteile auf Transportschäden.

+ Nehmen Sie nur unbeschädigte Teile in Betrieb.

B.3.2 Einstellungen

Der OLP ist über Steckbrücken X0 und X1 im Gehäuseinnern für den Betrieb mit Übertragungsgeschwindigkeiten
von 1500 kBit/s, 500 kBit/s, 187,5 kBit/s und 93,75 kBit/s einstellbar.

Werksseitig ist die Übertragungsgeschwindigkeit mit 1500 kBit/s voreingestellt.

Die aktuelle Einstellung der Übertragungsgeschwindigkeit kann von außen durch das Sichtfenster kontrolliert wer-
den.

Zur Änderung der Übertragungsgeschwindigkeit gehen Sie folgendermaßen vor:

3 Öffnen Sie das Gehäuse, indem Sie den Gehäusedeckel an der in Bild 2 mit X gekennzeichneten Stelle
leicht anheben, und anschließend nach oben bewegen.

+ Achtung: Berühren Sie keine elektronischen Bauelemente, da diese durch elektrostatische Entladun-
gen zerstört werden könnten !

3 Stellen Sie die Übertragungsgeschwindigkeit durch Umstecken der Steckbrücken X1 und X0 ein.

Tabelle B.1: Einstellen der Übertragungsgeschwindigkeit

Übertragungs- X1 X0
geschwindigkeit
1500 kBit/s 2-3 2-3
500 kBit/s 2-3 1-2
187,5 kBit/s 1-2 2-3
93,75 kBit/s 1-2 1-2

3 Schließen Sie das Gehäuse, indem Sie den Gehäusedeckel wieder auf das Bodenteil aufsetzen, und an-
drücken, bis es einrastet.

+ Alle Übertragungskomponenten in einem PROFIBUS-Netz müssen auf die gleiche Übertragungsge-


schwindigkeit eingestellt sein.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 41

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Der als Koordinator des optischen Einfaserrings installierte SIMATIC NET OLM/P3 oder OLM/P4 ist folgenderma-
ßen einzustellen:

3 Stellen Sie die OLM-Betriebsart 1 ein (Streckenüberwachung ausschalten, Schalter S1 = 1).

+ Beachten Sie, daß bei einem OLM/P4 die Betriebsarteinstellung auf beide optische Kanäle wirkt.
3 Schalten Sie die Redundanzfunktion aus (Schalter S2 = 0).

3 Stellen Sie beide Schalter S3 = 1 und S4 = 1, falls der OLM über Kanal 2
- am Anfang oder am Ende eines RS485-Bussegments betrieben wird
- an ein Endgerät mit einer elektrischen Anschlußleitung, die länger als 5m ist, angeschlossen ist.
Andernfalls verbleiben die Schalter in der Ausgangsstellung (S3 = 0 und S4 = 0).

3 Stellen Sie die optische Sendeleistung von Kanal 3 bzw. Kanal 4 folgendermaßen ein:
S5 = 0: Anschluß von OLP an OLM/P Kanal 3,
Sendeleitungslänge von OLM/P zu erstem OLP zwischen 2 m und 34 m
S5 = 1: Anschluß von OLP an OLM/P Kanal 3,
Sendeleitungslänge von OLM/P zu erstem OLP zwischen 33 m und 58 m
S6 = 0: Anschluß von OLP an OLM/P4 Kanal 4,
Sendeleitungslänge von OLM/P4 zu erstem OLP zwischen 2 m und 34 m
S6 = 1: Anschluß von OLP an OLM/P4 Kanal 4,
Sendeleitungslänge von OLM/P4 zu OLP zwischen 33 m und 58 m

Das Einstellen der Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt beim OLM automatisch.

Informationen zu den Einstellungen und zur Installation des OLM entnehmen Sie bitte der Betriebsanleitung des
OLM.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 42

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B.3.3 Konfektionieren der Kunststoff-Lichtwellenleiter

Jedem OLP liegen zwei Simplex-Steckverbinder vom Typ HFBR 4531 bei. Die Montage dieses Steckers ist ohne
spezielles Montagewerkzeug möglich. Sie benötigen lediglich:
â scharfes Messer
â Abisolierzange
â Schleifpapier Körnung 600
â nicht-fusselndes weiches Baumwolltuch
â Reinigungs-Alkohol

Arbeitsschritte:

3 Entfernen Sie die Aderumhüllung der Kunststoff-LWL-Leitung mit der Abisolierzange auf eine Länge von
5 mm.

+ Achtung: Der Lichtwellenleiter darf dabei nicht durch Kratzer beschädigt werden.
3 Führen Sie den Lichtwellenleiter bis zum Anschlag in den HP-Simplex-Stecker ein. Achten Sie darauf, daß
die Faser an der Steckerspitze mindestens 3mm herausragt.

3 Arretieren Sie die Faser durch Zuklappen und Verriegeln des hinteren Steckerteils.

3 Kürzen Sie die herausstehende Faser auf eine Länge von ca. 1,5 mm.

3 Schleifen Sie Faser und Steckerspitze plan, indem Sie auf einer festen Unterlage die Steckerspitze recht-
winklig auf das Schleifpapier aufsetzen und in geschwungenen Bahnen in Form einer “8” die herausstehende
Faser wegschleifen.

3 Reinigen Sie die Steckerspitze mit einem in Alkohol befeuchteten Tuch von Rückständen.

+ Achtung:
Falls die Faser aus dem HP-Simplex-Stecker heraussteht und der Stecker in den OLP eingesteckt
wird, können die im OLP eingebauten Sende- bzw. Empfangselemente beschädigt werden.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 43

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B.3.4 Montage

3 Schließen Sie die konfektionierten Kunststoff-LWL an den OLP an:


- Den HP-Simplex-Stecker mit dem ankommenden Signal in die blaue
Empfangsbuchse stecken.
- Den HP-Simplex-Stecker mit dem abgehenden Signal in die graue Sendebuchse
stecken.

+ Kunststoff-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt
werden.

+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem Gerät auf die 9-polige SUB-D-Buchse der RS 485-Schnittstelle
des PROFIBUS-Gerätes.

+ Achtung: Ziehen und Stecken Sie den OLP nur bei ausgeschaltetem PROFIBUS-Slave!
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 44

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B.3.5 Anschluß an den RS 485-Repeater

3 Schließen Sie das RS 485-Segment an den Klemmenblock von Bussegment 2 an, wie in der Montageanlei-
tung des RS 485-Repeaters beschrieben.

+ Achtung:
Bussegment 1 des RS 485-Repeaters darf nicht beschaltet werden, und an Bussegment 2 dürfen nur
PROFIBUS–Slaves angeschlossen werden

3 Schließen Sie die konfektionierten Plastik-LWL an den OLP an:


- Den HP-Simplex-Stecker mit dem ankommenden Signal in die blaue
Empfangsbuchse stecken.
- Den HP-Simplex-Stecker mit dem abgehenden Signal in die graue Sendebuchse
stecken.

+ Plastik-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt wer-
den.

+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem RS 485-Repeater auf die PG/OP Schnittstelle.

+ Achtung: Ziehen und Stecken Sie den OLP nur im spannungslosen Zustand des RS 485-Repeaters !
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 45

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B.3.6 Anschluß an einen PROFIBUS-Master

OLM
PROFI- /
OLP weitere PROFI-
BUS BUS- P3
Master Segmente P4

ÓÓ
Anschlußmöglichkeit für weiteren

PROFIBUS-Master über LWL,

einen opt. Einfaserring mit OLP

oder weitere OLMs

Bild B. 3: Anschluß eines PROFIBUS-Masters an den OLM.

+ Wenn in einem optischen Einfaserring der Master über einen OLP angeschlossen ist, darf dieser Ein-
faserring keinen weiteren OLP enthalten.

Der OLP kann mit den in Kapitel B.2.3 angeführten PROFIBUS–Geräten betrieben werden.

3 Schließen Sie die konfektionierten Kunststoff-LWL an den OLP an:


- Den HP-Simplex-Stecker mit dem ankommenden Signal in die blaue Empfangsbuchse stecken.
- Den HP-Simplex-Stecker mit dem abgehenden Signal in die graue Sendebuchse stecken.

+ Plastik-LWL können bei Unterschreiten des Mindestbiegeradius oder bei Quetschung beschädigt wer-
den.

+ Achten Sie darauf, daß Stecker und Buchse frei von Verschmutzungen sind.
3 Stecken Sie den OLP bei ausgeschaltetem Gerät auf die 9-polige SUB-D-Buchse der RS 485-Schnittstelle
des PROFIBUS-Masters. (MPI-Schnittstelle)

+ Achtung: Ziehen und stecken Sie den OLP nur bei ausgeschaltetem PROFIBUS-Master !
3 Befestigen Sie den OLP durch Anziehen der Befestigungsschraube.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 46

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B.4 Inbetriebnahme

B.4.1 Vorsichtsmaßnahmen

3 EGB-Schutzmaßnahmen, vor allem bei geöffnetem OLP beachten.

3 Schutz vor Netzhautschäden: nicht in Sendebuchse/ LWL direkt hineinsehen.

3 Umgang mit Kunststoff-LWL: Mindestbiegeradius einhalten, nicht quetschen, staubfrei halten.

3 OLP stecken/abnehmen nur bei ausgeschaltetem Endgerät.

B.4.2 Inbetriebnahmeschritte

Nach dem Einschalten der Spannungsversorgung des PROFIBUS-Gerätes ist der OLP sofort betriebsbereit.

Bei erfolgreich installiertem optischem Einfaserring leuchtet die Kanalanzeige-LED des entsprechenden optischen
Kanals des OLM/P gelb, sobald Daten zwischen dem PROFIBUS-Master und den PROFIBUS-Slaves ausge-
tauscht werden (Funktionsanzeige).

Falls die Kanalanzeige-LED nicht leuchtet oder die Kommunikation fehlerhaft ist, überprüfen Sie bitte, ob einer der
folgenden Fehler vorliegt:
â Sendet der PROFIBUS-Master?
Der Master sendet, wenn am OLM die Kanalanzeige-LED des Kanals gelb leuchtet, an dem der PROFIBUS-
Master angeschlossen ist.
â Stimmt die Einstellung der Übertragungsgeschwindigkeit bei allen OLP mit der Übertragungsgeschwindigkeit
des PROFIBUS-Netzes überein?
â Ist bei allen passiven PROFIBUS-Geräten im Einfaserring die Betriebsspannung eingeschaltet ?
â Ist beim OLM/P die Betriebsspannung eingeschaltet ?
â Sind die LWL-Leitungen richtig angeschlossen (jeweils opt. Ausgang auf opt. Eingang gesteckt) ?
â Sind die LWL-Längenbegrenzungen und die max. OLP- Kaskadiertiefe eingehalten worden ?
â Sind beim OLM die Betriebsartschalter richtig eingestellt?

B.4.3 Außerbetriebnahme

3 Schalten Sie den PROFIBUS-Slave aus.

3 Lösen Sie die Befestigungsschraube des OLP.

3 Ziehen Sie den OLP von der RS485-Schnittstelle des PROFIBUS-Gerätes.

3 Lösen Sie die Lichtwellenleiter durch Ziehen am LWL-Stecker.

+ Achtung:
Zum Lösen der Lichtwellenleiter niemals am Lichtwellenleiterkabel, sondern immer nur am LWL-Stek-
ker ziehen !

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 47

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B.5 Literatur
/1/ SIMATIC NET Optical Link Module OLM
Beschreibung und Betriebsanleitung, Version 2.0

/2/ EN 50170–1–2: 1996


General Purpose Field Communication System
Volume 2 : Physical Layer Specification and Service Definition

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 48

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Hinweise zur CE–Kennzeichnung von SIMATIC NET–Produkten


Produktbezeichnung Optical Link Plug (OLP) 6GK1502–1AA00
EU–Richtlinie Das obige SIMATIC NET–Produkt erfüllt die Anforderungen der EU–Richtlinie
EMV89/336/EWG 89/336/EWG “Elektromagnetische Verträglichkeit”.
Die EU–Konformitätserklärung wird gemäß der obengenannten EU–Richtlinie
für die zuständigen Behörden zur Verfügung gehalten bei:
SIEMENS Aktiengesellschaft
Bereich Automatisierungstechnik
AUT 93
Postfach 4848
D–90327 Nürnberg
Einsatzbereich Das Produkt erfüllt folgende Anforderungen:

Einsatzbereich Anforderungen an
Störaussendung Störfestigkeit
Wohnbereich EN 50081–1: 1992 EN 50082–1: 1992

Industriebereich EN 50081–2: 1993 EN 50082–2: 1995

Aufbaurichtinen beachten Das Produkt erfüllt die Anforderungen, wenn Sie bei Installation und Betrieb die
Aufbaurichtlinien einhalten, die in dieser Montageanleitung beschrieben sind.
Arbeiten am Produkt Zum Schutz des Produktes vor Entladung von statischer Elektrizität muß sich
das Bedienpersonal vor dem Berühren der Baugruppe elektrisch entladen.
Hinweis Das Produkt wurde in einem Gerät getestet, das ebenfalls die oben genannten
Normen einhält. Beim Betrieb der Baugruppe in einem Gerät, das diese
Normen nicht erfüllt, kann die Einhaltung der entsprechenden Werte nicht
garantiert werden.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 49

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Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 50

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C
Anhang
Allgemeine Informationen

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Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 56

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C Allgemeine Informationen

C.1 Abkürzungsverzeichnis
Al Aluminium
AS–Interface Aktuator–Sensor–Interface
AWG American Wire Gauge

BER Bit Error Rate (Bitfehlerrate)


BFOC Bajonet Fiber Optic Connector

CP Communication Processor
CSMA/CD Collision Sense Multiple Access/Collision Detection
Cu Kupfer

DIN Deutsche Industrie Norm


DTE Data Terminal Equipment (Datenendgerät)

EGB Elektrostatisch gefährdete Bauelemente


EIA Electronic Industries Association
EN Europäische Norm
EMV (EMC) Elektromagnetische Verträglichkeit

FMS Fieldbus Message Specification

IEEE Institution of Electrical and Electronic Engineers


ISO/OSI International Standards Organization / Open System Interconnection

LAN Local Area Network


LED Light Emitting Diode
LWL Lichtwellenleiter

MPI Multipoint Interface

NRZ Non Return to Zero

OLM Optical Link Module


OLP Optical Link Plug
OP Operator Panel

PE Polyethylen
PG Programmiergerät
PMMA Polymethylmethacrylat
PNO PROFIBUS Nutzer Organisation

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 51

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

PROFIBUS–DP PROFIBUS Dezentrale Peripherie


PUR Polyurethan
PVC Polyvinylchlorid

SELV Secure Electrical Low Voltage (Sichere Elektrische Kleinspannung)

UL Underwriter Laboratories
UV ultraviolett

VDE Verein Deutscher Elektroingenieure

W Wertigkeit

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 52

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C.2 Literaturverzeichnis
SIMATIC NET PROFIBUS basiert auf folgenden Standards, Normen und Richtlinien:

/1/ EN 50170–1–2: 1996


General Purpose Field Communication System
Volume 2 : Physical Layer Specification and Service Definition

PNO–Richtlinien:
/2/ PROFIBUS–Implementierungshinweise zum Entwurf DIN 19245 Teil 3
Version 1.0 vom 14.12.1995

/3/ Optische Übertragungstechnik für PROFIBUS


Version 1.1 von 07.1993

/4/ EIA RS–485: 1983


Standard for Electrical Characteristics of Generators and Receivers
for Use in Balanced Digital Multipoint Systems

/5/ Dezentrales Peripheriesystem ET 200, Ausgabe 3


Bestell–Nr.: EWA 4NEB 780 6000–01b

/6/ SIMATIC NET Industrielle Kommunikation Katalog IK10


SIEMENS AG
Bereich Automatisierungstechnik
Geschäftszweig
Industrielle Kommunikation SIMATIC NET
Postfach 4848, D–90327 Nürnberg

/7/ DIN VDE 0100 Teil 410


Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Schutzmaßnahmen;
Schutz gegen gefährliche Körperströme.

und

DIN VDE 0100 Teil 540


Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl und Errichtung
elektrischer Betriebsmittel; Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter

/8/ DIN EN 60950,


Sicherheit von Einrichtungen der Informationstechnik einschließlich elektrischer Büromaschinen
(IEC950; 1991, modifiziert und IEC 950A1; 1992
Deutsche Fassung EN 60950; 1992 + A1: 1993
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Berlin

/9/ VG 95375, Teil 3


Elektromagnetische Verträglichkeit, Grundlagen und Maßnahmen für die Entwicklung von Systemen,
Teil 2: Verkabelung, Dezember 1994
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Berlin

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 53

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C.3 Ansprechpartner
Bei technischen Fragen zur Nutzung der beschriebenen Produkte, die Sie nicht in der Papierdokumentation be-
antwortet finden, wenden Sie sich bitte an Ihre Siemens–Ansprechpartner in den für Sie zuständigen Vertretungen
und Geschäftsstellen. Die Adressen finden Sie in unserem Katalog IK 10, in CompuServe (go autforum >> Biblio-
theksbereich SIMATIC NET) und im Internet (http://www.aut.simaticnet.de).

Darüber hinaus steht Ihnen unsere Hotline zur Verfügung:


Tel.: +49(911) 895–7000 (Fax–7001)

Nützliche Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen bietet Ihnen unser Customer Support im Inter-
net. Hier finden Sie im Bereich FAQ (Frequently Asked Questions) Informationen rund um unser Produktspektrum.

Die AUT–Homepage finden Sie im World Wide Web unter folgender Adresse:
http://www.aut.siemens.de.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 54

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Anhang D
Verlegung von Leitungen und Kabeln

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Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 58

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D Verlegung von Leitungen und Kabeln


Im Anhang D werden Vorgehensweisen beschrieben, wie man PROFIBUS–Netze
â in industrieller Umgebung verlegen sollte
â vor Überspannungen schützt

D.1 Verlegung von PROFIBUS–Leitungen

D.1.1 Allgemeines

Die Verlegung von Busleitungen erfolgt normalerweise unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten:
â mechanische Sicherheit und
â elektrische Sicherheit (EMV = Elektromagnetische Verträglichkeit)

D.1.2 Mechanische Sicherheit

In vielen Automatisierungssystemen sind die Busleitungen die wichtigsten Verbindungen zwischen den einzelnen
Anlagenkomponenten. Eine Unterbrechung bzw. mechanische Beschädigung dieser Verbindungen führt zu Stö-
rungen und oftmals auch zum Stillstand des gesamten Automatisierungsystemes.

Um unbeabsichtigte Beschädigungen der Busleitungen zu vermeiden, sollten sie deutlich sichtbar und getrennt
von allen anderen Leitungen und Kabeln verlegt werden (in Verbindung mit Maßnahmen zur Verbesserung der
EMV–Eigenschaften empfiehlt sich oftmals eine Verlegung der Busleitungen in einem eigenen Kabelkanal oder in
metallisch leitenden Rohren). Durch eine derartige Maßnahme wird zusätzlich auch die Lokalisierung einer fehler-
haften Leitung erleichtert.

Die Verlegung elektrischer Busleitungen in einem gesicherten Bereich wird bei niedrigen Datenraten
(≤ 1,5 MBit/s) auch durch den Einsatz der passiven Busterminals RS 485 unterstützt. Sie ermöglichen den An-
schluß von Endgeräten und Arbeiten für Service und Inbetriebnahme an diesen, ohne daß die eigentliche Buslei-
tung bewegt werden muß.

+ Maßnahmen zur mechanischen Sicherheit gelten für elektrische und optische Leitungen.
Besondere Anforderungen werden an die Verlegung redundanter Busleitungen gestellt. Redundante Leitungen
sollten prinzipiell auf getrennten Trassen verlegt werden, um eine gleichzeitige Beschädigung durch dasselbe Er-
eignis auszuschließen.

Bei der Verlegung von Busleitungen ist auch zu beachten, daß sie im verlegten Zustand nicht unzulässig bean-
sprucht werden können. Dieses ist z.B. möglich, wenn die Leitungen mit anderen Leitungen und Kabeln auf einer
gemeinsamen Pritsche oder einem gemeinsamen Kabelweg verlegt wurden (sofern die elektrische Sicherheit es
zuläßt) und neue Leitungen nachgezogen werden (bei Reparaturen, Erweiterungen).

Bei der Verlegung von Schleppleitung und Girlandenleitung ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, daß
die Leitungen während der Bewegungen nicht durch andere Leitungen oder Konstruktionsteile geknickt oder ge-
quetscht werden können.

Zum mechanischen Schutz der Busleitungen werden folgende Maßnahmen empfohlen:


â abseits von Kabelträgern (z.B. Kabelpritschen, Gitterrinnen) die Busleitungen in Schutzrohr verlegen
(PG 11–16)
â in Bereichen mit mechanischer Beanspruchung Busleitungen in AI–Panzerrohr, ansonsten in Kunststoff–
Panzerrohr verlegen (siehe Bild D.1)
â bei 90° Bögen und bei Gebäudefugen (z.B. Dehnfugen) ist eine Unterbrechung des Schutzrohres erlaubt,
wenn die Beschädigung der Busleitung (z.B. durch herabfallende Teile) ausgeschlossen werden kann (siehe
Bild D.2).
â in Trittbereichen begehbarer Gebäude– und Maschinenteile sowie im Bereich von Transportwagen und
Durchführungen, Busleitungen in einem durchgehend geschlossenen AI– bzw. Stahlpanzerrohr oder in einer
Kabelwanne aus Metall verlegen.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 59

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

Hinweise zur Verlegung von Busleitungen außerhalb von Gebäuden und im Erdreich finden Sie im Anhang D.2.

Bild D. 1: Mechanischer Schutz der Busleitung durch Schutzmontage

Bild D. 2: Unterbrechung des Schutzrohres an einer Dehnfuge

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 60

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D.1.3 Elektrische Sicherheit

Das Thema “elektrische Sicherheit” umfaßt zwei Bereiche:


â die elektrischen Sicherheit entsprechend DIN VDE 0100 oder entsprechende lokale Vorschriften
â die elektrische Sicherheit im Sinn der “Elektromagnetischen Verträglichkeit” (EMV, EMC = Electromagnetic
Compatibility).

Die elektrische Sicherheit entsprechend DIN VDE 0100 ist nicht Bestandteil dieses Kapitels. Sie muß nur beim An-
schluß von Geräten beachtet werden, die einen Netzanschluß haben. Entsprechende Sicherheitshinweise werden
in den betreffenden Bedienungsanleitungen/Montageanleitungen gemacht. Alle anderen aktiven Geräte haben ei-
nen +24VDC–Anschluß. Die entsprechende +24V–Versorgungsspannung muß die Anforderungen an “sichere
elektrische Kleinspannungen” erfüllen (SELV nach DIN EN 60950 /6/).

Die elektrische Sicherheit im Sinne der EMV wird für die einzelnen Komponenten eines Systemes weitgehend
durch europäische Standards geregelt. Alle Komponenten für SIMATIC NET PROFIBUS erfüllen die Anforderun-
gen an Geräte für den Einsatz in industrieller Umgebung, was durch das CE–Zeichen dokumentiert wird.

+ Die Einhaltung dieser Vorschriften kann nur bei der Verwendung von Komponenten für SIMATIC NET
PROFIBUS garantiert werden!

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 61

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D.2 Verlegung von elektrischen Busleitungen


Leitungen/Kabel in einer Anlage führen Spannungen und Ströme. Je nach Anwendung können deren Amplituden
um mehrere Größenordnungen höher sein als die Signalspannung auf der Busleitung. Schalthandlungen an Ver-
sorgungsspannungen können z.B. steilflankige Überspannungsspitzen im kV–Bereich erzeugen. Liegen andere
Leitungen parallel zur Busleitung, so kann durch Übersprechen (kapazitive und induktive Einkopplungen) der Da-
tenverkehr auf den Busleitungen gestört werden. Um einen weitgehend störungsfreien Betrieb der Bussystems si-
cherzustellen, sind daher bestimmte Vorgaben für die Verlegung aller Leitungen zu beachten.

Ausgenommen von diesen Vorgaben sind Lichtwellenleiter, bei deren Verlegung nur Regeln zur mechanischen Si-
cherheit, aber keine EMV–Beeinflussungen berücksichtigt werden müssen. Besondere Regeln gelten für Leitun-
gen der Telecom, für die i.a. landeseigene Vorschriften einzuhalten sind (in der Bundesrepublik Deutschland dür-
fen Telecom–Leitungen nicht mit anderen Leitungen zusammen verlegt werden).

Es ist sinnvoll, Leitungen und Kabel entsprechend den auf ihnen geführten Nutzsignalen, möglichen Störsignalen
und ihrer Störempfindlichkeit in verschiedene Kategorien einzuteilen. Bei den folgenden Vorgaben wird vorausge-
setzt, daß alle Komponenten innerhalb eines Automatisierungssystemes und auch alle Anlagenkomponenten die
vom ihm gesteuert werden (z. B. Maschinen, Roboter, etc.) mindestens die Anforderungen der Europäischen Nor-
men an die elektromagnetische Verträglichkeit für industrielle Umgebungen erfüllen.

Es wird vorausgesetzt, daß die Leitungen für Analogsignale, Datensignale und Prozeßsignale immer geschirmt
sind.

Den einzelnen Kategorien werden folgende Leitungstypen/Signaltypen zugeordnet:

Kategorie I:
â Busleitungen für
– SIMATIC NET PROFIBUS
– SINEC L1
– Industrial Ethernet (Industrial Twisted Pair, Dropcable, Triaxialleitung im Inhouse–Bereich,
Koaxialleitungen für 10BASE5 und 10BASE2)
– AS–Interface
â geschirmte Leitungen für Datensignale (z. B. PG, OP, Drucker, Zähleingänge)
â geschirmte Leitungen für Analogsignale
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für sichere elektrische Kleinspannungen (≤ 60 V)
â geschirmte Leitungen für Prozeßsignale mit Pegeln ≤ 25 V
â Koaxialleitungen (Triaxial–) für Monitore

Kategorie II:
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Gleichspannungen > 60 V und ≤ 400 V
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Wechselspannungen > 25 V und ≤ 400 V

Kategorie III:
â geschirmte und ungeschirmte Leitungen für Gleich– und Wechselspannungen > 400 V

Kategorie IV:
â durch indirekte Blitzeinwirkungen gefährdete Signalleitungen der Kategorie I bis III (z. B. gebäudeübergrei-
fende Verbindungen zwischen Komponenten)

+ Leitungen der gleichen Kategorie können miteinander gebündelt oder direkt nebeneinander auf der-
selben Kabeltrasse verlegt werden.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 62

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D.2.1 Leitungsführung innerhalb von Gebäuden

D.2.1.1 Leitungsführung innerhalb von Schränken

Bei der Leitungsführung innerhalb von Schränken muß beachtet werden:


â Der Abstand zwischen Leitungen verschiedener Kategorien sollte immer so groß wie möglich gehalten wer-
den, um das Übersprechen so klein wie möglich zu halten
â Kreuzungen zwischen den einzelnen Kategorien sind rechtwinklig auszuführen (möglichst kleine Strecken
der parallelen Verlegung)
â Ist nicht genügend Platz vorhanden, um einen Abstand ≥ 10 cm zwischen den einzelnen Kategorien einzu-
halten, so müssen die Leitungen, nach Kategorien geordnet, in getrennten metallisch leitenden Kanälen ver-
legt werden. Diese Kanäle können dann unmittelbar nebeneinander angeordnet werden.Die metallisch leiten-
den Kanäle sollten alle 50 cm niederohmig und niederinduktiv mit den Holmen des Rahmens oder den
Schrankwänden verschraubt werden.
â Die Schirme aller Leitungen, die den Schrank verlassen, müssen möglichst nahe am Eintrittsort in die
Schrankhülle abgefangen und großflächig mit der Schrankerde kontaktiert werden.
Die parallele Verlegung von von außen ankommenden Leitungen zwischen Schrankeintrittsort und Schirmab-
fangung und reinen schrankinternen Leitungen ist unbedingt zu vermeiden, auch bei Leitungen der gleichen
Kategorie!

+ Bei der Entfernung der Leitungsmäntel ist darauf zu achten, daß der Geflechtschirm der Leitungen
nicht verletzt wird.

â Beachten Sie bei der Auswahl der Kontaktelemente, daß die Leitungen für SIMATIC NET PROFIBUS einen
Außendurchmesser des Geflechtschirmes von ca. 6 mm haben.
â Ideal für eine gute Kontaktierung von Erdungselementen miteinander sind verzinnte oder galvanisch stabili-
sierte Oberflächen. Bei verzinkten Oberflächen müssen die erforderlichen Kontakte durch eine geeignete
Verschraubung sichergestellt werden. Lackierte Oberflächen an den Kontaktstellen sind zu vermeiden.

Bild D. 3: Schirmauflegung am Schrankeintrittsort

+ Die parallele Verlegung von von außen ankommenden Leitungen zwischen Schrankeintrittsort,
Schirmabfangung und reinen schrankinternen Leitungen ist unbedingt zu vermeiden, auch bei Lei-
tungen der gleichen Kategorie.

+ Schirmabfangungen/–kontaktierungen dürfen nicht als Zugentlastung verwendet werden.

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D.2.1.2 Leitungsführung außerhalb von Schränken

Bei der Leitungsführung außerhalb von Schränken und innerhalb von Gebäuden ist zu beachten:
â Zwischen den einzelnen Leitungskategorien sind bei der Verlegung auf gemeinsamen Kabeltrassen die Ab-
stände gemäß Bild D. 4 einzuhalten

≥ 20 cm

Leitungs– Leitungs– Leitungs–


≥ 10 cm ≥ 10 cm
kategorie I kategorie II kategorie III

≥ 50 cm
≥ 50 cm ≥ 50 cm

Leitungs–
kategorie IV

Bild D. 4: Mindestabstände zwischen den Leitungskategorien außerhalb von Schränken

â Werden die Leitungen in metallischen Kabelkanälen verlegt, so können die Kanäle direkt nebeneinander an-
geordnet werden. Der Kanal für die Kategorie IV ist dann neben dem für die Kategorie III anzuordnen.
Steht für alle Kategorien nur ein gemeinsamer metallischer Kabelkanal zur Verfügung, so sind entweder die
Abstände gemäß Bild D. 4 einzuhalten, oder, falls dieses aus Platzgründen nicht möglich sein sollte, die ein-
zelnen Kategorien durch metallische Schotte gegeneinander abzugrenzen. Die Schotte müssen niederohmig
und niederinduktiv mit dem Kanal verbunden sein.
â Metallisch leitende Kabelkanäle/–pritschen sind in den Potentialausgleich des Gebäudes und zwischen den
einzelnen Anlagenteilen mit einzubeziehen. Dazu müssen die einzelnen Segmente der Kanäle/ Pritschen
niederinduktiv und niederohmig miteinander verbunden und so oft wie möglich an das Gebäudeerdnetz an-
geschlossen werden. Dehnfugen und Gelenkverbindungen sind durch flexible Erdungsbänder zusätzlich zu
überbrücken.
Die Verbindungen zwischen den einzelnen Kanalsegmenten müssen gegen Korrosion geschützt sein (Lang-
zeitstabilität)
â Kreuzungen von Kabeltrassen sind rechtwinklig durchzuführen.
â Bei Verbindungen zwischen Gebäudeabschnitten (z. B. getrennt duch Dehnfugen) mit eigenem Bezugspunkt
für das Gebäudeerdnetz ist ein Potentialausgleichsleiter (äquivalenter Cu–Querschnitt ≥ 10mm2) parallel mit
den Leitungen zu verlegen. Dieser Potentialausgleichsleiter kann entfallen, wenn metallisch leitende Kabel-
kanäle/–pritschen verwendet werden.

+ Ist ein Potentialausgleich erforderlich, so muß dieser unabhängig vom Schirm/von den Schirmen der
Busleitung(en) sichergestellt sein.

+ Leitungen/Kabel der Kategorie IV müssen besonders sorgfältig verlegt werden. Schirme und Innenlei-
ter können lebensgefährlich hohe Spannungen und Ströme führen. Auf der Trasse zwischen Gebäu-
deeintrittsort und Überspannungsschutz (Grobschutz) sind blanke Leiter gegen Berührung zu schüt-
zen.

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D.2.2 Kabelverlegung außerhalb von Gebäuden

+ Für kommunikationstechnische Verbindungen zwischen Gebäuden und zwischen Gebäuden und ex-
ternen Einrichtungen wird der generelle Einsatz von Lichtwellenleitern empfohlen!

Aufgrund des optischen Übertragungsprinzipes sind LWL unempfindlich gegen elektromagnetische Beeinflussun-
gen. Maßnahmen zum Potentialausgleich und Überspannungsschutz können bei LWL entfallen.

Bei der Verlegung von elektrischen Busleitungen zwischen Gebäuden, zwischen Gebäuden und externen Einrich-
tungen und auf Gebäudedächern oder freitragenden Konstruktionen (z.B. Kränen) ist generell zu beachten:
â die Leitungen/Kabel sind zuverlässig gegen direkte Blitzeinwirkungen zu schützen, d.h. es muß sichergestellt
sein, daß ein Blitz nicht direkt in ein Kabel einschlagen kann!
â es muß ein ausreichender Potentialausgleich zwischen den Gebäuden und externen Einrichtungen unab-
hängig von den Busleitungen sichergestellt sein!
â die Leitungen sollten möglichst nahe beim und parallel zum Potentialausgleich verlegt werden.
â die Schirme der Leitungen sind möglichst nahe am Eintrittsort in das Gebäude oder die Einrichtung mit dem
Erdungsnetz zu verbinden.
â die Signaladern sind gegen Überspannungen zu schützen.
â Bei der Verlegung der Leitungen in gegen Feuchtigkeit geschützten Kabelkanälen können alle SIMATIC NET
PROFIBUS–Leitungen verwendet werden. Es sind dann die im Abschnitt D2.1.2 vorgegebenen Sicherheits-
abstände einzuhalten.

Sind die Kanäle mit Eisen bewehrt und die Bewehrungsteile in der Form eines faradayschen Käfigs miteinander
verbunden, so kann auf einen zusätzlichen Potentialausgleich verzichtet werden.

+ Für eine direkte Verlegung im Erdreich ist nur das SIMATIC NET PROFIBUS–Erdverlegungskabel geei-
gnet.

Bei einer direkten erdfühligen Verlegung von Buskabeln wird empfohlen:


â Verlegung der Buskabel in einem Graben.
â Verlegetiefe der Buskabel ca. 60 cm unter der Erdoberfläche.
â bei der gemeinsamen Verlegung von Buskabeln und anderen Kabeln sind die Abstände gemäß Bild D. 4
einzuhalten (z.B. durch Ziegelsteine als Abstandhalter).
â über den Busleitungen muß ein mechanischer Schutz eingebracht werden und ein Kabelwarnband mitverlegt
werden.
â ca. 20 cm über den Buskabeln muß der Potentialausgleich zwischen den zu verbindenden Gebäuden verlegt
werden (z.B. verzinkter Banderder). Der Banderder ist gleichzeitig auch der Schutz gegen direkte Blitzeinwir-
kungen.
â der Abstand zu Starkstromkabeln sollte ≥ 100 cm betragen, sofern nicht andere Vorschriften einen größeren
Abstand erfordern.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 65

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D.3 Verlegung von Lichtwellenleitern


Bei der Verlegung vom LWL müssen nur die in Kapitel D1.2 beschriebenen Vorgaben zur mechanischen Sicher-
heit beachtet werden. Alle Technischen Daten (z.B. zulässige Zugbeanspruchung und zulässige Biegeradien)
müssen während der Lagerung, Montage und Betrieb eingehalten werden.

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Anhang E
Plastik–LWL Zubehör und Konfektionierung

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E Plastik–LWL Zubehör und Konfektionierung

E.1 Konfektionieren von Plastik–LWL mit HP–Simplex–Stecker


Der Simplex–Stecker kann nur auf Plastik–LWL mit einem Durchmesser von 2,2 mm konfektioniert werden.
Folgende Hilfsmittel sind erforderlich bzw. werden empfohlen:
â eine Abisolierzange für Innenleiter mit 1mm ∅
â ein scharfes Messer
â eine glatte, plane Unterlage (ca. 10 cm x 10 cm)
â sauberes, glattes Schleifpapier mit der Körnung 600

Bitte beachten Sie, daß beim Abisolieren des PVC–Mantels der Ader weder PMMA–Faser noch Cladding verletzt
werden dürfen.

Die genaue Anleitung entnehmen Sie bitte der Bilderfolge der nächsten Seite.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 69

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Konfektionieren der Plastik–LWL mit HP–Simplex–Steckern

Adernumhüllung der Simplex–Ader Lichtwellenleiter bis zum Anschlag in Achten Sie darauf, daß die Faser voll-
auf eine Länge von mindestens den HP–Simplex–Stecker einführen. ständig aus der Steckerspitze heraus-
3mm mit einer Abisolierzange ent- ragt.
fernen.
Achtung: Die Faser darf dabei
nicht durch Kratzer beschädigt
werden.

Die Simplexader durch Zuklappen und Die Länge der aus der Steckerspitze Steckerspitze rechtwinklig auf Schleifpa-
Verriegeln des hinteren Steckerteils ar- herausragende Faser sollte 1mm bis pier Körnung 600 aufsetzen und unter
retieren (Steckerhälften kräftig zusam- 1,5mm nicht überschreiten (gegebenen- leichtem Druck in kreisförmigen Bahnen
mendrücken, bis das Oberteil in das falls mit einer Schere oder einem schar- Faser und Steckerspitze planschleifen.
Unterteil einrastet). fen Messer kürzen). Das Schleifpapier muß dabei auf einer
ebenen und festen Unterlage liegen.

Der Schleifvorgang ist abgeschlossen, Den Stecker und besonders die Stecker- Die zum Konfektionieren benötigten HP–
sobald die Faser nicht mehr aus der spitze mit einem in Alkohol befeuchteten Simplex–Stecker liegen dem OLP bei.
Steckerspitze herausragt. Tuch von Rückständen reinigen. Fertig!

+ Achtung:
Falls die Faser aus der Steckerspitze heraussteht und der Stecker in den OLP eingesteckt wird, kön-
nen die im OLP eingebauten Sende– bzw. Empfangselemente beschädigt werden.

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E.1.1 Konfektionieren von Plastik–LWL mit BFOC–Steckern

E.1.1.1 Steckermontage Simplex– und Duplexadern mit 2,2 mm ∅

Steckermontage Simplex– und Duplexadern mit 2,2 mm ∅

Leitung teilen Faserschutzhülle mit Absetzwerk- schwarze Knickschutztülle aufschie-


(nur bei Duplexader) zeug auf 10 mm entfernen ben

kurze Crimphülse aufschieben Steckerkörper aufschieben Crimphülse über Steckerkörper


schieben

Steckerkörper mit Ader und Crimp– schwarze Knickschutztülle aufschie- bearbeiten der Steckerendfläche
hülse zusammenfügen ben wie nachfolgend beschrieben
(crimpen mit Sechskant 3,25 mm)

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E.1.1.2 Steckermontage Simplex– und Zwillingsleitung mit 3,6 mm ∅

Leitung teilen Außenmantel mit Abmantelwerk- Faserschutzhülle mit Absetzwerk-


(nur bei Zwillingsleitung) zeug auf 25 mm absetzen zeug auf 10 mm entfernen

Kevlarfäden mit Schere auf ca. rote Knickschutztülle aufschieben lange Crimphülse aufschieben
7 mm kürzen

Steckerkörper unter Kavlarfäden Achtung: Crimphülse über Außenmantel und


und Außenmantel hineindrücken Mantel und Zugentlastung müssen Steckerkörper schieben
mind. 4 mm auf Steckergehäuse
aufgeschoben werden

Steckerkörper mit Leitung und rote Knickschutztülle aufschieben bearbeiten der Steckerendfläche
Crimphülse zusammenfügen (crim- wie nachfolgend beschrieben
pen mit Sechskant 4,52 mm)

∅ 1 mm ∅ 2,2 mm ∅ 3,6 mm

10 mm 7 mm

25+2mm

Bild E. 1: Maße zur Vorbereitung der Leitung

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E.1.1.3 Steckerendfläche bearbeiten

Schneideverfahren

Überstehendes Faserende mit Faserrest bündig mit der Stecker- Faserendfläche und Stecker von
Messer oder Schere auf ca. stirnfläche entfernen. Faserresten mit einem in Alkohol
0,5 mm kürzen. getränkten Tuch reinigen.

Polierverfahren

Überstehendes Faserende mit Stecker in die schwarze Polier- Mit dem dunkelgrauen Polierpapier
Schere oder Messer auf ca. scheibe einsetzen. (grob P400) polieren, bis Faser nicht
0,5 mm kürzen. mehr über die Polierscheibe über-
steht. Stecker dabei niedergedrückt
halten.

Danach den Stecker in die weiße Mit dem hellgrauen Polierpapier Faserendfläche und Stecker mit ei-
Polierscheibe einsetzen (fein P1500) den Poliervorgang wie- nem in Alkohol getränkten Tuch rei-
derholen. nigen.

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Hotplate–Verfahren

Faserende mit Abschneidlehre (in Hotplate mit Spannung versorgen. Nach kurzer Zeit erlischt die rote
Steckeraufnahme integriert) und Den Stecker in die Steckerauf- LED und die grüne LED leuchtet
Messer kürzen. nahme einsetzen und bei erleuchten (Kühlphase). Den Stecker während
der roten LED (Heizphase) auf die der Kühlphase nicht bewegen.
Heizplatte aufsetzen. Den Stecker Wenn die grüne LED erlischt (Ende
leicht andrücken und nicht bewe- der Kühlphase), den fertigen Stek-
gen. ker von der Heizplatte abheben.

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 74

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E.1.1.4 Stecker und Leitungen

BFOC–Stecker für Plastik–LWL 1000 µm


Satz bestehend aus je 1 Stk. Steckergehäuse, Crim-
phülse kurz und lang, Knickschutztülle schwarz und
rot,

für CUPOFLEX–Leitungen und CUPOFLEX–Adern


verwendbar, Verpackungseinheit 2 Sätze

CUPOFLEX Simplexleitung PVC UL 3,6 mm


I–VYY1P 980/1000 200A
nach UL 1581 VW1
ohne Stecker, Meterware,
für OLM/P–Einfaserring

CUPOFLEX Zwillingsleitung PVC UL 3,6 mm


I–VYY2P 980/1000 200A
nach UL 1581 VW1
ohne Stecker, Meterware,
für OLM/P–Netze in Linien, Stern– und redundanter
Ringstruktur

CUPOFLEX Simplex–Ader PVC UL 2,2 mm


I–VY1P 980/1000 150A
nach UL 1581 VW1
für geringe äußere Beanspruchung,
ohne Zugentlastung, ohne Stecker, Meterware,
für OLM/P–Einfaserring

CUPOFLEX Duplex–Ader PVC UL 2,2 mm


I–VY2P 980/1000 150A
nach UL 1581 VW1
für geringe äußere Beanspruchung,
ohne Zugentlastung, ohne Stecker, Meterware,
für OLM/P–Netze in Linien, Stern– und redundanter
Ringstruktur

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E.1.1.5 Werkzeuge

Abisolierzange 3,6 mm ∅
für Leitungen mit Zugentlastung
â zum Entfernen des Außenmantels

Handelsübliche Schere
â zum Ablängen der Plastik–LWL
â zum Kürzen der Kevlar–Fasern bei Leitungen mit
Zugentlastung
â zum Kürzen der Faser

Abmantelwerkzeug 2,2 mm ∅
für Plastik–LWL–Adern mit 1 mm Faser–∅
â zum Entfernen der Ader–Umhüllung

Crimpzange für BFOC–Stecker


Sechskant Weiten 4,52 mm und 3,25 mm
â zum Zusammenfügen von Steckerkörper, Zugent-
lastung, Außenmantel und Crimphülse
Crimpweite 4,52 mm für Leitungen mit Zug–
entlastung
â Crimpweite 3,25 mm für Adern (ohne
Zugentlastung)

Messer
â zum Zuschneiden der Plastik–LWL–Faser

Polierset BFOC für Plastik–LWL–Stecker


â zur Polierung der Faseroberfläche

Set, bestehend aus Anleitung, Polierpapier grob


(P 400) und fein (P 1500), Polierscheibe grob
(schwarz) und fein (weiß).

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 76

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B890106/02 PROFIBUS–Netze

Hot Plate inkl. Netzteil und Steckeraufnahme mit inte-


grierter Schneidlehre
â zur Polierung der Faseroberfläche
(geringe Dämpfung bei guter Reproduzierbarkeit)

Steckeraufnahme mit Schneidlehre einzeln


â zum Fixieren des Steckers beim Kürzen der Fa-
ser
â zum maßgenauen Kürzen der Faser
(Führung der Messerklinge)

Copyright Siemens AG 1996 Anhang – 77

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