H a n d b u ch

EDEL STE INKUND E .

D r. Alb r e c h t S c h r a u f,

erstem Cu stos d es I: . k H of- M

. i i
nera l en-Cs b inets D ocent für Mi ners logie an der Wiener
Un i ität
vers , i
Bes tzer d er gol d enen M d ill
e a e für K u nst u nd W i
ssensch a ft, i idd
M tgl e er h in
.

i
ru ss s ch en m i
nera log sch eni Gesells ch a ft zu S t Petersb urg
. u . a. m .

M it 43 Bo lz s oh ni tte n .

6
WI E N .

D ruck u nd Verlag Carl Gerold S ohn

’
von s .
 V o r wo r t

D em G lau b en d es Mitte lalte rs an d ie m ystis ch en K räfte

d er Edelstein e gege nüber be du rfte es d er We rke e i ne s M a w e
e ine s H a u y ,
um d a s B a nd zwisch en Ju wele nku nd e u nd
Mi nera logi e wi e d e r fe ster z u schlingen Di e s e na tu rgem äss e
.

Verbindu ng wa r nu r a llz u la nge Z eit v o n d e r Ed elsteinku nd e

z u ihr e m N a c htb eile gelö st u nd a u ss er Acht gela ss en
worden ; u nd e rst j e tz t ge winnen a llm älig d ie v e rb e ss e rt en
Untersu chu ngsm ethode n d er Mine ra logi e d en no thwendige n
Einflu ss a u f da s ve rwa ndte Ge b iet Na m entlich wu rde n du rch
.

d ie ne u er e n Forsch u ngen z a hlr e ich e Mittel ge schaffe n d ie

We s enh e it d er Su bsta nz a u ch ohne d e r en Z ersto ru ng z u er
kennen U nd gera d e hi erm it fällt d ie Au fga b e u nd d a s Ha u pt
.

ziel d er bestim m enden Edelste inku nd e zu sa m m en d enn di e s e

,

soll u ns l ehren , m it d en geringsten Hilfsm itteln u nd kür

z e ste m Z eita u fwa nd e ü b e r d ie E chth e it e i ne s Jnwe ls ü ber

Werthu ntersc hied e v o n T a u s end en G ulden z u entsche iden .

Wenn nu n d e r Unte rz eichnete gl a u bt in di e s er Richtu ng

,

m it d em vorli ege nd e n H a nd b u ch e d e n B e dü rfniss en d er

Pra xis Re chnu ng ge tragen z u ha b en so m u ss e r z u gleich

hier d er ih m v o n a llen S eiten du rch fr eu ndlich e Mitth e ilu ng
,

e inschlägige r T ha tsa c h en ge w ord ene n U nte rstu tz u ng dan k e nd

,

e rwähnen . Seit langem wu rde näm lich d em Verfa ss e r du rch

z a hlre iche A nfra ge n, wom it ihn in seiner amtlich e n Ste llu ng
Freu n de d er Ju welenku nd e b eehrten Gel egenheit gebote n,
a n d er w ichtigste n Stre itfrage d er : u b e r die Echth e it vor
,

ge legte r Schm u ckste i ne d ie vorha ndenen U ntersu chu ngsm e

tho d en z u pru fen u nd neu e in A nw endu ng z u bring en Hie r .

du rch wu rde d er G ru nd z u d e m vorli egende n W e rke gelegt,

de sse n Ka piteln in systema tischer Reihenfolge z u e rst d en
H ilfs m ittel n d er Unters u ch u ng, da nn d e n Eigenscha fte n Vor ,

kom m en Verwendu ng u nd Pre is en d er e inz e lnen S chm u ck

,

ste ine u nd z u letzt d en B e sti m m u ngs m ethod en ähnlicher Ju

wele n ge widm e t sind .Nam e ntlich di e s er letztere A bschnitt
e nthält e i ne gross e A nzahl n e u e r T ha tsa ch e n u nd e rprobte r

Angab e n , welch e hoffe ntlich d em freu ndlich e n L e s e r die

b e sten Die nste le iste n werden .

W i e n, 24 . April 1 86 9 .

D r Alb
. . S ch ra u f .
 Inh altsverzoichniss .

Se it
e

D ie l Ve h ältnisse d er Edelste ine

a l gem einen r 1
D ie Fo rm d e Edel steine in ihre m Na tu rz u sta nd s
r 14

Härte u nd G wicht e 25
Ueber Wärme E lectricitiit u nd Magnetismu s
, 36
D ie 42

D ie Fo rm d er Ede lste ine im geschnittenen Z sta nde u 55

D er Dia m a nt eine E igensch a ften u nd sein Werth

,
s . 75
Vo ko mm en u nd G e winnu ng d er Dia m a nten
r 96
K o m nd Ru bin u nd S a p hi
: r. 1 18

S pinell C hrys beryll u nd Beryll

,
o 1 27

D ie S ch m u ckste ine weiten Ra nges Opa l Zirko n

z : ,

T a pa s , E u cla s , Ph ena kit .

D ie S chm u ck teine d i tten s r Ra nges . G

ra na t, Tu rm a lin ,

D ichro it C hry o lith Ves

, s , u v ia n , Türkis
D ie S ehm u oksteine v ie rten Ra n ges : D io pta s, Anda lu sit ,

Axinit , C ya nit E pid t Neph elin Au git o , Sta u ro lith ,

Feld pa th Qua
s ,
rz

D ie Ha l b E dels teine La su rste in H yp ersth en B ernstein

-
: , , ,

Flu sssp a th Cha l cedo n Ga lm ei Häm a tit Ga ga t ‚

S ch wefelh ies Fa sergyp s Fa serkalk ; u nd d ie M ine
ra lie n d er G ro s s S teinachleife rei-

D ie kün stlich e E rz eu gu ng v o n Ed elsteinen u nd deren

1 82
Meth o d en u r Bestimm u ng farblo ser S ch mu cksteine 1 98
z .

X V II I . Ueber d ie gelb en u nd grünlich gelben S chm ckste ine 207 u

Bestim mu ng d r ro th n S chm u cksteine

e e 213
D ie S chm u cksteine v o n b u ner b is grünli h b a u ner ra c r
 Kap . D ie ge sch lifienen S chm u c kstein e

D ie S chm ksteine n
uc vo bla u e
r gru nb la u e r o d e r v io

lette Färbu ng
r

U be die nd ch ich tig n S

e r u ur s e ch m u c ksteine u nd die Ha lb

T be llen
a Ve gl
zu r r e ic h u n g d er Eigenscha ften ge s ch nitte ne r Ed elsteine 245

S h gi te
ac re s r . 2 50
 Ka p ite l
.

D ie a ll em ein en
g V erh ältnisse d e r E d elstein e .

E delstei ne dle M e talle wu rden scho n seit d en

u nd e

älte ste n Z eite n u nte rschi ed en u nd hoch im Pre is e gehalten

u nd di e s e A u sz e ichnu ng hat sich u nve ränd e rt bis a u f u ns

erhalt e n so dass au ch wir noch als Ge genständ e d er M ode

,

u nd d e s Sch m u cke s di ej e nige n b e z e ich ne n d ie vor 2 000 Jahren ,

d ie ge su chte ste n Hande l sartike l w are n .

E s li e gt in d e n M e tall e n u nd S te in e n d ie w ir m it d e m ,

Nam e n Ede l b e z e ichn e n e i ne w ahre A u s z e ich nu ng e in wa hre r

, ,

A d el we lch e r die s e lb e n scho n in d en Z e ite n d e s Alte rthu m s

,

zu j e nen G egensta nd e n d e s L u xu s gem acht hat d ie sie ,

n och h eu tz u tag e si n d Wahrlich e s hafte t a n d e n a u sse rliche n

.
,

Z u fälligke ite n d e r Farb e u nd d e s Glanz e s die ser G e sch m e id e

e twa s anlocke n d e s u nd e rgöt z e nd e s w e lch e s d en e r st e n Fin
,

d e r e rfreu te u n d ihm d e n S te i n gl e i c h e i ne r Bl u m e d e s Fe ld e s
li eb u nd w e rth m achte D ie S eltenh e it d es Vorkom m e ns wa r
.

d ie fe rne r e Ursa c h e dass di e s e Ju we l en ge su cht u nd hoch

,

im Pre is e blie b e n So e rhie lte n sich trotz alle r W a nd lu n

.
,

g e n d e r M od e do c h,
d ie Ed e l st ei n e a u f d e m w e chs e l nd e n

Markte d e s L e b e ns fort u nd fo rt als e in ge su chte r Artike l ,

w e l c h e n j e d e r gerne b e sitzt u nd d e ss en A nblick ü b e rall e r

fr e u e n m a g .

D ie L u st a m G eb ra u c h s d e r Ed e lste i ne sei e s als

Schm u ck od er a ls Zie r ist allen ge bildete n u n d re ichen V öl

,

kern ge m e in u nd lässt sich bis in das hoh e Alte rthu m v e r

folg e n . Di e s z e ige n d ie S chm u ckge ge nstände w e lche d ie
j ü ngste n Au sgra b u ngen in d en eh e m alige n C u ltu rländ ern d es
hoh en Alte rthu m s A e gypten u nd Babylo ni en, z u Tage for
,

D
r. S h c f E d l t i k
ra u , d
e s e n un e. 1
d erte n_
. Nam entlich ab e r d er L u xu s we l ch en d ie Ro m
,
e r m it

d e n Ede lste i nen m it Gold u nd Silb e r tri e b e n üb e rste igt

, ,

weitau s d ie ähn li c he n Exc e ss s d e r N eu z e it u n d se lb st di e

grösste n Schätz e we lche j etzt d en Stol z e ine s B e sitz e rs a u s

,

m achen ,
kö nne n na ch d e n U eb erlie fe ru nge n d er ro m isch en
Schriftste ll e r nicht in Ve rgl e i ch gezogen w erde n m it j e ner
Fülle v o n Ju wel e n m it w e lch e n d a s alte Ro m sich s chm ü ckte
,
.

Wie vi el e di e se r dam als ge prie s enen u nd angestau nten Ste ine

w erd en im Lau fe d er Jahrhu nd e rte du rch d e r Z e it u nd
d e r M ensch e n Unbild e n trotz all ihr er Wid e rsta nd skraft in
’

Stau b z ertr üm m e rt w ord e n s e in ? U n d m öge n si ch a u ch

im m e rhin m an c h e Ste in e a u s d e m grau e n Alterthu m e b is z u
u ns e rhalte n hab e n, so w ar e sich e r s e l b st d er bl ü h e n d st e n

Phanta si e d ie Au fgabe z u s chwi erig d ie Ge sch i chte e ine s

,

solch en S ch m u ckste in e s u nd s e ine Wande ru ngen du rch h u n

de rte Ge ne ratio nen z u ve rfolge n U n s fe s s e lt scho n d a s S chi ck
.

sal d e r we nige n Ste in e e rst e n Rang e s w e l c h e e in e du r ch

,

m e hr er e Jahrh u n d e rte ve rfolgb a re G e s c h ich te h ab e n all ein

w ie s c h m e r1 g ge stalte t sich d ie Erm ittlu n g d e r G e s ch i ck e ,

d ie s olch e i ne n Ste i n b e tr o ffen hab e n ? W ie o ft w e c h se lte e r

s e i n e n B e sitz er u nd w ie o ft s e i n e For m ?

I ch glau b e d ie B ehau ptu n g wage n z u d u rfe n dass nu r ,

w e n ig e d er wa hrh aft v o m Alte rth u m e a u f u ns ü b e rko m m en e n

Ste ine v o n ihre m e r ste n B esitz er wi e der erkannt wü rd e n ,

d enn nu r allz u sehr h a t j e d en d ie w e chs elnde M od e d e s Sch nitte s

g e a n d e rt .D ie A lt e n ka nn t e n n äm lich n o c h n ic h t d ie v iel

fach e n M itte l d er N e u z e it d u r ch e in e n passe n d e n S ch li ff

,

d ie Schö nh e it d es Ste in e s z u erhöh e n S ie b e gnü gt e n s ic h

.

m e i st d am it d ie na tü rli ch e Form d es gefu n d e ne n abge rollte n

,

Ste ine s n och m e hr abz u ru nd en u nd ihm e in en grob en S chliff

z u v e rl e i h e n M a n m u s ste dah e r d er schö nste n Wirku ng d e r
.

Ste in e ihre s h elll e u chten de n S ch im m e rs, e ntb eh re n d a l etzte re n

, ,

nu r di e vollk o m m en ste Eb e nh e it d e r S c hlififl ä c h en z e igt

'

Es war d e shalb au ch d en Völker d e s Alterth u m s d e r D ia

m a nt nicht j e n e r w ass e rh ell l e u ch te n d e Ste i n d e r e r j etzt
für u ns ist .

Tro tz die s e r Mange l d es Feinsch lifl e s ware n d en Gri e ch e n

'

u nd Röm e rn doch d ie Vorz ü ge d er Farb e , d es Glanz e s ,

d er Härte für die Wa hl ihr er Schm u cksteine gera de so e nt
sche iden d wie j etzt u ns N eu e r e n
,
.

Wir b enü tz en, d u rch d ie Möglichkeit e ine s ku nstv olle n

Schnitte s begü nstigt, eine gross e Re ihe v o n Mi ne rali en a ls
Zi ersteine v o n w e lchen d ie werthv o lleren sind :
Achat, Alm andin Am e thyst Anda lu sit B eryll Chry
so b e ryll Chrysolith Cya nit Diam ant, D ich roit Eise ngla nz
, , , ,

Fa s e rgyp s , F e ldspath Grana t Ki e s elzi nk Koru nd La , ,

z u li th Ma n a ns a th N h rit Opal Pb e na kit Qu arz S hw

, g p e p , , ,
c e ,

felkie s Spi ne ll T a pa s T u rm ali n Tü rkis, U wa ro wit Vesu

, ,

via n Zirkon
,
.

E in gr oss er T h eil v o n d en Ed elste ine n welch e d ie ,

Neu z e it v e rarbe itet wa r sch o n d en Rö m ern b e ka nnt u nd

,

be re its v o n ihnen g esch ätzt Mit d er W erthschätz u ng ha b en

.

ab e r a u s d e r alte n Ze it m anch e B enennu nge n u nd di e E in

th e ilu n g d e r Ste ine ü b erko m m e n Gl e ich d en Rö m e rn k e nnen
.

au c h wir d en Dia m ant Karfu nk el u nd S m a ra gd Doch d ie

,
.

Völke r d e s Alterthu m s de ne n d ie ge na u en H ü lfsm ittel d er

,

Neu z e it nich t z u G ebote stand en hab en w ohl m anch e Stei ne

,

m it e in e m an d e rn Nam e n b e l egt , als wie wir di e s h eu tz u

tage in d e r Mine ralogi e z u thu n pfle gen Ja die s e Differe nz .
,

d e r B en e nnu n ge n ist s e l b st in d e r Ne u z e it ni cht vollko m m e n

e rlosch e n u n d m a n pfl e gt m an ch en Ed e lste in j e nach d en ,

Ge sichtspu nkten v o n w e l chen m a n b ei s e ine r B e stim m u ng

au sgeht m it m ehr eren Nam e n z u be le gen
,
.

D er w i chtigst e t erm i n ologisch e Unte rschi e d b e steht z wi

sch en d en ge wöh nlich en B enennu ngen de r praktis ch en Ju
wele nku nd e u n d d en w iss e n schaftlich e n Mine ra lnam e n D ie .

U rsa ch e für die s e Be z eic hn u ngsa rten li e gt w ohl d ari n dass ,

a n d ie M i n e ra logi e u nd a n d ie Ju we le nku n d e in frü h e ren

Z eit en ve rschi e d ene Anford e ru ngen ge ste llt worden sind .

Wäh re nd d er M ine ralog e d en rohen Ste in ch em isch u nd

physikalis ch pr ü ft u nd sich nicht du rch den lock end en S ch e in
d e s J u we la b e rü cken lässt so ist s e it alters h e r d e s Li e b
,

hab e rs Sinn nu r a u f Glan z Fa rb e D u rchsichtigke it u nd

Schö nh e it d es ge schnittenen Ste ine s ge richtet .

Die s e Rü cksichtna hm e a u f Farbe u nd Glanz führt u ns

u nm itte lba r z u r K enntniss d er G rü nd e we lch e d ie B a sis d er
,

1 .
praktischen B enennu ngen wu rd en D er Liebha b er u nd Samm
.

ler wird a ll e j ene St e i ne neb e n ei nand e r stell e n u n d für

l ich werthig an s eh e n, we lch e ih m in ihr e n äu ss e r e n Eigen
g e

schaften gle ich z u s ein sch e inen So v ere i nigt er sicherlich

.

alle rothen all e bla u en, alle grü nen Stei ne v o n gl eich e r Sch ö n
,

h eit u nd Re inh eit D ie B e z e ichnu ng en d e s Alterthu m s bis

.

a u f u n s e r e Z e it sind grö sstenth e ils Folge n e in e r ähn lich e n

B etrachtu ngs weis e W ie Hyacinth S a phir S m aragd d ie

.

roth en blau en u nd grü ne n Ste ine o d er de ren Vari e täten b ei

d en A lte n b ez e ichnete n s o ist au c h d ie N e u z eit no ch th e il
,

w e i se di e se m G e brau ch e tr e u g e bli e b e n .

V o n di es e n äu ss e r e n K e nn z e i ch e n a ls Farb e
, ,
Glan z ,

D u rchsichtigk e it , wirkt näm lich d ie Farb e a m m e i ste n a u f

d ie Si nne u nd ist z u gle ich das e i nfachste , m o gli ch st ge nau
wie d e r e rke nnbar e Me rkm al D ie Farb e wa r dah e r au ch
.

im m e r dasj enige K ennz e ich e n w e lch es d a s Z u sam m e nfass e n

m e hr e re r Ste in e in e in e G ru pp e v e ranlasste Ja se lbst h e u t
.

zu tage bildet di e s e lb e n o ch e ine n we se ntli ch e n B e stim

m u n gs gru nd da d er Fa rb e na m e Ru bin (roth er Ste in) ni cht
blo s d e m Kor u nd so nd ern au c h d em Spi ne ll u nd To pas
z u e rth e ilt wird .

E in and e re s d em Praktik e r wichtige s M e rk m al ist d ie

Harte d e s Ste in e s J e d e r Käu fe r s chätz t di ese Eige ns chaft
.
,

in de m sie ihm e ine n la nge n Be stan d d er S c hö nh e it d e s S c hlifl e s

'

u nd d er Kanten v erbü rgt ; u nd d e r Ste ins c h n e id e r ke n nt

zi em lich ge nau d en C harakte r d e s v o n ihm b e arbe itete n Ste ine s
a u s d e r m ehr od e r m in d e r la nge n Z e it we lch e er a n d ie
,

H e rstellu ng ei ne r gla nz e nd e n Fac ette w e nden m u ss .

W ie d ie bish e r e r wäh nte n Kennz e ich en m e i st in d e r

Praxis daz u dienen d ie pop ulären B e nennu ngen d e s Ste in e s
,

fe stz u ste ll en so w e rd e n sie au ch in d e r M ehrz ahl d e r Fälle

,

von d e m Käu fe r b e nü tzt um

, d ie W eü hv e rs ch ie d e nh e it
d er Ede l ste in e fe stzu s e tz e n u nd z u erk e nn e n .

Nebst Härte Farb e u nd Glanz neh m e n ab e r au c h n och

,

e i nige Neb enu m stä nd e a u f d ie W erth b e stim m u n e n d e r Ju

g
we le n Ei nfl u ss . Vor e rst d ie M ode Di e s e ve ru rsach t dass
.
,

e in od e r d e r and e re St e in m it gr ö s s e r e r Vorli e b e a ls S c hm u ck

ste in v e rwe nd et w ird Hi e rdu rch steige rt sich d er B e g ehr

.
u nd d erHa nde l m it di e sem J uwel u nd sein Preis erh ö ht
s ich . Doch solch e Pre is Va ria tio nen sind a n d ie we chselnde
-

M od e ge b u nde n, sie ko mm en u nd fa ll e n m it ihr ; u nd kö nnen

dah er e iner richtige n Werth schätz u ng v o n da u ernde m Cha p

ra kter n icht z u G ru nd e g ele gt werd e n .

E in z we ite s M o m ent für d en Werth bild et die etwa a us

na h m sw e ise Schö nh eit u nd G röss e , wod u rch sich s e lbs t e in

Ste in m indere n Ra nge s hoch ü be r sein e ge wö hnlic he Preis

s c ala e rh e b en k a nn .

Si eht m a n v o n solch en Zu tälligkeiteu a b so la ssen

sich die werthv o lle ren Schm u ckste i ne in na chfolgende Ra ng
liste einthe ile n : Dia m ant Ru bin , S a phir, Spi nell, Sm a ra gd,
,

Chrysob eryll, Opa l, Zirkon, T a p a s, G ra na t, T urm a lin, wo ra n

sich d ie g ross e Anza hl d er ü brigen a ls G em m en v erwend
ba ren M inera li en anschlie sst .

A ls e in B e i s pi e l fü r d ie b e i d en pra ktis ch en Werth

b e stim m u ngen m eist übliche Method e will ich hier die
E inth eilu ng d er roth en Ede lstei ne in ihr e Ra nglist e b e
spre chen .

Ma n pfle gt für gle ich e s G e wicht d er Ed e lste ine : ori en

'

ta lisc h er R u bin Ru bin Spinell R u bi n Bala is die W e rthe d er

,
-
,
-
,

s e lb en proportio na l d er Reih enfolge in we lcher ich sie a n

,

ge führt hab e anz u neh m en D ie Urs a ch e d i e s e r va ria ble n

.

W erthsc hätz u ng bildet di e c o m b ina to risch e B etrac htu ng v o n

Farb e u nd G lanz D ie Farb e d e s o ri e nta lis ch en Ru bins hat
.

öh l ch i e kl e in e Ab we ichu ng v o n Roth in s V io lb la u e ,
’
g e w n i e n

w ähr e nd d ie Farb e d e s Ru bin S p inells e in vie l kräfiigeres

r e inere s Roth ist Alle in di e s e s U eb erge wicht d er Farbe
.

zu Gu nsten d e s Ru bin S pinells wird weita u s ü b erwogen

-

durch d e n gross en inten sive n Glanz we lchen d er Ru bin

b e sitzt .

D er Ru bin B a la is ha t e i ne b ed eu te nd lichte re Farb e

u nd k e i n e n he rvorrage nde n Gra d d e s G lanz e s ; er steht
s o m it in d er dritte n Re ihe U nd doch ge hört u ngea chtet
.

se ines ni e dere n Preis e s d er Ru bi n Ba lais nicht etwa z u e inem

-

—
v o m R u bin Spine ll ve rschi ed en en m ine ra logisch e n G e schle chts .

Ru bin Spine ll u nd Ru bin Ba la is sind vi elm ehr beid e nu r

-

Va ri etäte n e ine s u nd d e ss e lben Minerals „ Spinell , we rden a n

“
 i
e ne m u nd d em s e lb en Fu n dorte ne b e n e ina n d e r ge fu nd en u nd

hab en nu r in d e r m ehr oder m ind er h ellen Nu a nce d er

Fa rb e ihren Unte rschi e d .

Be m erke ns w e rth ist es a lso da ss währ en d in ve rlie

,

gend e m Fall e d ie Praxis e ine n Unte rschi e d z wische n Stü cke n

d e s M i ne ral s Spine ll m ac ht e b en di e s e Praxis d ie dre i ge
,

nannte n Schm u ckste i ne m it e i n em ge m e insam en Nam en E u

b in b e z e ichn e t Es ka nn di e s e r Nam e da he r keine sfalls d ie

.

Ide ntität d er dre i Ju w el en b ed e u ten D er ori enta lisch e

.

R u bin ist Koru nd hinge gen ist sow ohl Ru bin B a la is a ls -

a u ch Ru bin Spin e ll nu r Spi ne ll

-
.

Di e se s Be ispi el l e hrt u ns da ss die obigen Merkm a l e

, ,

Fa rb e u nd Glanz wohl m ögl ich g em acht hab en z u e iner

,

re lativen W erthsch ätz u ng z u gelange n all ei n sie fü hrte n au ch

,
’

z u e i ne r V e r e i nigu n g u nd T re nn u ng v o n Art e n d e r J u we l e n
,

we lch e m it d e m wahren W e s en d er Ste ine nicht in Einklang

ste h en .

Will ma n v o n d e n Di ffe ren z en z wisch e n d en Bez eich

nu ng e n d e r M in e ralogi e u n d d e r Praxis abs e h e n u nd sich

bloss a u f d ie W erthb estim m u u g d er Ed elstei ne b e schränk e n ,

wie sie d er Sam m l e r u nd Li ebhab er m e ist au s ü bt so le hrt ,

au ch hi er j ed e e inge h e nd er e Be tra chtung dass d ie wichtig

,

sten äu ss eren K e nnz e ich en : Farb e Glan z u n d Härte nu r

,

s e lt en vollstän dig g en ü ge n u m e in e ntsch e idend e s U rth eil ü b er

,

d en Pr e is d e s Ju wels z u fäll e n .

D ie Schri ftste ll e r w e lch e si c h da m it abge ge b e n hab e n,

,

d en W e rth d e r Ed e lst e i ne in g e w erbli ch er B e zi eh u ng a nz u

ge ben , li efern o ftm al s zi e m lich ve rsch i e d ene Preisv erz e ic h
nisse . Mit volle m R e chte folgt m a n da he r d em allge m e i nen
G eb ra u c h s : d ie Ent s c h e id u ng ü b er d en Na m e n u nd d e n _

Werth we lch e r e inem Ed e lste ine z u ko m m en soll, d e m Au s

,

spru ch e ine s du rch vi e l e Erfahru ng u nd du rch v e rgl eich e nd e

Stu di en g eü bten Ke nne rs z u ü b e rlas sen .

Es ist di e s u m so no th wend ige r als d ie H ü lfsmitte l

d er Pr a xis nicht d ie no thwe nd ige Schärfe b e sitz e n we lch e ,

s e lbst e inen m inde r ge übten Käu fer in d e n S ta n d s etz e n

würd en s eine E ntsch e idu ng m it voller Sich e rh eit abge b en
,

z u k ö nne n .
 D en B e we is fü r d ie Richtigke it di e s es Satz es wird die
na ch folg e nd e Erö rte ru ng li e fe rn .

D ie Unte rs u ch u ng d er Härte welch e we nigste ns b ei

,

d e n w ichtigst e n Edelsteine n ents ch e ide n d wäre lässt si ch

,

nu r dann anw e nd en we nn m a n si c h vor e ine r kl e ine n Ve r

,

letz u ng d e s ge sch nittenen Ju we ls , vor e i nem Ritz e a n ei ne r

S c hliflfl äc h e ode r vor e in er Abstum p fu ng d er Ka nte n nicht
'

z u für c hte n brau cht . Ist m a n B e sitz er d es Steine s, so ka nn

m a n woh l s e in Eig enth u m a u f d ie Härte prü fe n u nd ve ren
ch en, o h e r du rc h e inen an dere n Ste i n geritz t wird ode r nicht ,

a ll e i n d er Händl e r m u s s wohl v e rm e id e n d ie r e i ne S c hlifl

’
,

fläch e d e s fr em de n Jnwels z u ve rl etz e n U eb e rdis s ist z u

.

b em e rken da s s m a n s e lbst m ittelst d e r Härte na ch d en ge

,

wö hn lic h e n M ethod e n nu r d ie h ärte re n Ste i n e Ru bin u nd ,

Diam a nt v on d en wenige r ha rten Ste ine n z u tr enne n ve rm a g

, .

D ie A nw endu ng d e r Härte a ls K e nnz e iche n ist da he r e ine

vi e lfach b e s chränkte u nd wird ü b e rd i e s m ehr v o n d e m J11
we lier als v o n d e m ka u fend e n Pu blic u m au s ge ü bt .

Es e rü brigt also n u r d ie ge sa m m te A u fm e rksam k eit

,

a u f Farb e u nd Glan z d e s Ste i ne s z u richte n .Will m a n in

di e s er B eziehu ng d ie Verhältni s s e d er Färbu ng d e r Ed e l
ste in e u nt e r su ch e n
,
so ist e s z we ckm ässig , d e n Gru nd d er
Farb e s e lbs t e twas näh e r ins Au ge z u fass en denn es kö nn en
,

m an che rl e i Um stän d e e in tre ten we lch e s e lbst di e s e n Me rk

,

m al e n i hr e b e sti mm e nd e Kraft b ene h m en .

D ie S u bstanz d e r Mehrz a hl d er Ed e lste ine ist in ihr er

e x a c te n ch e m is c h e n R e i nh e it e ig e ntlich u n g e färbt So ent
spricht d er Ve rbi ndu ng d e s schö nen roth en Ru bins ode r Spi
n e lls
,
wen n s ie d er c h e m isch e n Form e l g e m äs s nu r a us
T h o n e rd e ode r a u s T h o n e rd e m it Bitte r e rd e b e ste h en wü rd e,
e ig e ntlich e in farblos e r höchst e n s lich tgra u gefärbt e r Ste in .

D ie Farb e b e id e r kan n so m it nu r d ie Folge v o n e iner ge

ringe n B e im e ngu ng v o n roth em Eis enoxyd s e in Sol che d ie .
,

Farbe d er Ed e lstein e b e dingenden B e im e ngu n ge n sin d a be r

in e in e r o ft pr o c e ntu a l nur s ehr g ering e n Qu antität vorhand e n .

B etrachten wir u m d ie z u r F ärbu ng no th wen d ige Mass e

,

d es färb e n d en Besta n d th e ils z u b e stim m e n ein B eispi e l a u f

,

and erem Ge bi ete wo wir d en Pro c enta nth eil m it d er Wage

,
l e icht nach we ise n kö nne n Es gen ügt b e ispi els weis e e in .

G r a n Carm in das ist d er 2 40ste Th e il e i ne s L o th e s u m 2 0

, ,

Pfu nde n Wass e r s e ine vollständig b em e rkbar e roth e Färbu ng

z u v e rl eih e n So m it r e icht d er 1 53GO ste Th e il d er G e sa m m t
.

m a ss e hin u m alle Pa rtike lch s n d es Wass e rs roth z u färb e n

, .

Di e s e B e im eng u ng ist in Z ahl en a u sge drü ckt u ng efähr 0 006 ,

wenn m a n die G e sa m m tm a sse m i t 1 00 b e z e ichne t u nd d i e se ,

ge ringe Qua ntität wird som it nu r d ann m it d er chem isch en

T

a g e nach we isb a r s ein w e n n v o n d e m a u f se in e Färbu ng

,

z u u nte rs u ch e n d en Körp e r gross e r s M ass e n z ur Analys e v e r

we nd et we rd en kö nn e n V o n d e n Ed e lste ine n hi nge g en w o

.
,

j e d e s Gr an v o n schön er Färb u ng e inen hoh e n Pre is ha t m u ss ,

sich d er Ch e m ike r m it s ehr geri ng en Qu antitäte n be gnü gen ,

u n d dah e r ist au ch d ie Frag e na c h d e n färb e n d e n Be im e ngu n

g e n n u r s c h wi e rig u n d m it gross e n Kost e n d e fi n itiv z u lös e n .

A nalog d e m b e sproch ene n B e ispi ele l ehre n au ch a lle

bish e rige n Ve rsu ch e d er Ch emi ker dass d ie Fa rb e nnü a nc e n ,

d er m e isten Ed e lste in e e rst e n Rang e s nu r d ie Folg e v o n w e ch

se ln d e n o ftm als z u fällige n B e im e n gu n gen sind
, Die s e B e im e n .

gu ngen si nd in e ine r sehr g eri ngen Qu an tität vorhande n u nd

e rre ich e n höchst s e lte n e i ne n sol ch e n Psrc s ntth e il, dass sie

gena u b e sti m m bar wär en .

Hiera u s ist er sichtlich dass d ie Farb e e i ne s u nd de ss e l ,

b en Mi ne rals d u r c h d e n o ftm als gro ss ere n o d e r g eri nge r e n Grad

v o n B e im en gu ngen ihr e c harakte ristisch e C o nsta nz u n d da h e r

d e n We r th e ine s absolu te n U ntersch e id u ngsm itte ls v e rli e r e n

m u ss Ke nn en wir n ich t v o m Diam ant a ll e Fa b e nn üa n c en
.
,

v o n Wass erh e ll bis in s Sch warz e trotzd em da ss die C h em ie

’
, ,

u ns l e hrt in ihm nu r d e n r e inen Kohl e nsto ff z u s e h en ? Hat

,

n icht e b e n so d ie m i ne ralogisch e A rt Koru nd d ie v erschie d e n

e färb te ste n Vari e tät e n v o n w elch e n d i bl ich g fä a

g ,
e e e r

Ste ine ni cht b eachtet u nd als b e inah e we rth lo s v o n d e m H a n

d e l au sge schlo s s e n we rd e n wahre nd doch nach d e n n eu e ,

sten A nalys en v o n J S m i t h ) fü r alle Vari etäte n d e s Koru nd

l
.

au sschli e sslich Eis en ) d a s färb ende Prin c ip ist

9
.

1
) J . S m i t h S i11im ,
A m J n
. 1 8 5
. 0 I I S
our l X 3
.5 4 . er . vo . . .

2
) K l p a t h (B
ro e it ä g I 47 r 8 0
e ) h t
. te f ü S p.h i n b t
a E ise n r a r e s n o ch

0 5 % K p fe r a ls färb en d en Be sta nd th eil a ngegeb en

u .
 ka u m hinre ich en u m z we i ähnlich e Ste ine m it Be stim m the it
,

als v o n gl e ich e r od er u ngl ei ch e r Art z u b e z e ich nen Ma n .

kann da h e r fa st m it e inigem Re cht anneh m en d ass u nte r d e n ,

e ni e n G e ge n stän de n d ie als Re ic hthu m lt g rad e d ie

j g , g e e n e ,

J u w el e n di ej enigen sind d e r en ri chtige W erth schä tz u ng

d u rch bloss en Anblick sch wi erig u nd nu r d e m e rfa hrenen
Au ge m öglich ist M u ss sich nicht in zahlre i ch en Fällen
.

d er Kau fe r v o n S c hm u ckste in e n a u f d ie A ngab e d e s V e r ‘

käu fe rs ve rlasse n ? U nd we nn ic h au ch n i e m als d e n V er

käu fe rn d ie Absicht zu schr ei ben will geringe Ste ine für
wer th v o lle a u sz u geh e n so m u s s ich doch d e n A u sspru ch
,

w age n dass e s sich e r in d e n H e rz e n j e d e s B e sitz e rs die

,

Fr eu de an seinen S ch m u cksteine n e rhöh e n wu rd e wenn ,

ih m im m e r M itt e l u n d We ge z u ge bote stü nde n s ich ü b e r ,

d e n wah re n We rth s e in e s Be sitz th u m s z u u nt e rri cht e n .

O der kann e twa d e m Käu fe r d e r bloss e G e danke ge

nu ge n ,
da ss d e r ihm z u m Kau fe angebotene roth e Ste in
e i ne n d e m Diam ant gl e i c hko m m e n d e n W e rth b e sitzt w e il
e r u nt e r d e m Nam e n orie ntalis c he r Ru bi n im Hand e l ist?
„
“

Sollte es ni cht vi e lm ehr e in en gross en Re iz a u f ihn au sü b en ,

w e n n e s ih m b e ka nnt war e wie e r si ch ü b e r d ie Wahrh e it

,

d e s Na m en s u nd ü b e r d ie V erhältn is s e d es Pr e is e s j ed e rz e it
richtig e Au fs chlü sse v e rsc ha fl e n kö nne ?
'

E s w ird dann n icht bl o s d ie B e tra chtu ng d es glä nz e n

d e n Ju we l s d e m A u ge Fr e u d e ge währ e n so nd e rn d ie v er
,

gl e iche nd e K e nntniss v o n alle n Stein e n ähn li ch en Charakters

ab e r m i nd e r en Eige ns chaften wird d e m B e sitz end e n e r st d en
W e rth se i ne s Ge s ch m e id e s fühlba r m ach en Fe hlt e in e solch e
.

Ve rglei chu ng s o w ird ja s e lb st d a s ge schlifl en e Stü ck farh i

'

e n Gla s e s m it d e m b e ste n Sch m u ck st e i n e e i ne rl e i W e rth e s

g
g e a chte t w e rd e n .

Sol ch e E ro rteru nge n m u ss e n j e d e rm an n d ie U eb e rz e u

g u ng e infl ö ssen dass d ie ge nau e B e sti m m u ng d er Ede lst eine
, ,

m it Ve rm e id u n g j ed e r V e rl etz u ng d e rs e lb e n du rch H ü lfsm it

,

te l ang e str e bt w e rd e n m u ss d ie b e ss e r sin d als d ie blos se

B e trachtu ng d er Farb e u nd d e s G lanz e s N u r dann we nn
.
,

solch e H ülfsm ittel l e ich t u nd z u gängli ch in j e de r Hand sin d ,

wi rd sich au ch j e d e r Sam m l e r u nd Lie bhab e r ü b e r d en wahren

 We rth s e ine s Besitz thu m s u nd ü be r d e s se n Vorz ü ge gegen
a n d e re Ju we l en u nm itt e lbar ü b e rz eu g e n ko nnen .

S olch e en tschi e de n e H ü lfsm ittel u m ü b e r Charakte r u nd

Na m e e ine s Ed elste ine s z u entsch e iden ste he n im G egensä tz e
,

z u d en Me thod e n d e r Pra xis nu r d e r Mi ne ralogie z u g e bot e .

D ie Forts chritt e d e r m ine ralogisch en M ethod en si nd vi e l

l e icht a u f ke inem a nde ren Gebi ete d e m Lai e n so au ffallend ,

a ls g e rad e dort wo sie z u r b es s e r e n E rke nntniss d e r Ed e l

,

stei ne b e igetrage n hab e n D ie ch em isch e Minera lo gi e lehrte

.

u ns d ie Be sta nd th e ile gl e ichsam d e n Inh a lt d e r Ed e ls te in e

,

k enne n V o n d e r physikalisch e n Mine ralogi e ward hing e ge n

.

d ie A u fgab e g elöst a u s d en äu ss e ren M e rk m al e n s e lbst d es ge

,

sc h lifl e ne n St e in e s se in e wahre Natu r z u b e sti mm e n e in e

'

,
!

Au fgab e w elche au ch als Zi e l e i ne r wiss e nschaftlich e n Ed e l

,

steinku nde be trachtet w e rd en m u ss .

D ie E rk e nnu ng d er Be sta nd th e ile d er Ed e lst ei ne u nd

deren Z u sam m e nsetz u ng ve rda nke n wir d en A rb eiten a u f
d e m Gebi e te d e r ch e m isch en Min e ralo gi e Noch im v erflo sse
.

n e n Ja hrhu nd erts w a r m a n a llge m e i n ge ne igt, d ie M e hrzahl

d e r Ed e lste in e a ls Ve rbi nd u nge n v o n Tho n u nd Ka lke rd e

m it Ki e s e l säu r e an z u se h en u nd d ie g e ne ti s ch e n Un te rschi e d e
blos v o n d e n Me nge nv erhältnissen di e se r dre i Be sta nd th eile
abh ängig z u m a ch e n E rst du rch vi elfache Ve rsu c he ge lang
.

es im B e gi nn e d i e s e s Jah rh u nd e rts d ie wahre n in d e n Ed e l

ste in en au ftretende n El em ente z u b e sti m m en So wa rd end .

lich d ie Id ent ität v o n K o hl e u nd Diam ant s iche rge ste llt im

“

Te pas ward Flu or im Hyacinth das Zirko niu m im S m a

, ,

ra gd d a s B e rylliu m n achg e w i e s e n . U n d s e lbst b e i d enj e ni

g en Ed e lst e i ne n d
, e re n B e st a n d th e ile d u rch d ie fr ü h e r e n

An aly se n q u al itativ scho n r ichtig b e stim m t ware n z e igten ,

d ie n eu e r e n Un te rsu chu nge n o ft d ie wi c htigst e n Unt e rschi e de

in d en M e nge nv e rh ältnisse n d er au ftret e nd e n Gru nds to ffe .

Analog d e m Au fsch wu ng d er c h e m isch e n Ke nntniss e

verhalfe n au ch d ie Fortschritte d er physika lisch en M inera
logi e z u r b e ss e ren Erke nnu ng d er Ede lste ine Ja di e s er Fort
.

sc h ritt w ar sogar für d ie Ku nd e d e r g e sch n itt e ne n Ste ine

vo n
gro s serer Wi chti k eit
g , a ls d ie V e rb e ss e r u n g d e r c h e

m is c h e n M e rkm al e d enn nu r die physika lischen äu ss eren

K ennz eich en m achen e s m öglich d en Ste in z u be stim m en ,

o h n e z ur Z e rstöru ng d er w e rth v o lle n S u bsta nz du rch d ie

Ch em ie gre ifen z u m ü ss e n .

D u rch die b e sse re K e nntniss v o n d en physika lisch m i -

ne ralo gisch e n Eig en sch a fte n wu rd e n zah lr e ich e fe hl e rha fte

B e stim m u ngen d e r vorh e rgehende n Z eiten ve rbe ss ert So .

w u rd e n b e is pi elsw eis e d ie b e id e n sich na h e steh en den Ed e l

s te in e schle ch ter : Saphir und Chrysob e ryll d r n Härt e n d
g ,
e e u

Dich te na h e zu gl e ich sind du rch d ie K rysta llgestalt d i durc h

, ,
. .

d ie d e r S u bstan z e ige nth ü m lic he Form ind iv id u a lis irt u nd v o n

e inand e r g e tr e nnt All e i n n i c ht b los e in e Tren nu ng v e rwa n dte r
.

A rt en bildete d ie A u fgab e d er physika lische n M inera logie .

Es gelang ge rad e and e r e rs e its ihr in vie l en wichtigen Fäll en

,

d ie Z u sa m m e ngehörigk e it m anch er s e it Alte rs h e r g e tre nnte r

,

Ed e l stei na rte n z u b e we i se n W ie e ntfe rnt steh e n sic h b ei

.

spie lsw eis e S m ara gd u nd B e ryll od er Ru bin u nd Saphir in

d en A u ge n d e s L ie bhab ers u nd doch bild en di e s e Sch m u ck
stein e nu r Vari e täte n v o n j e e ine r M inera lsp e cies B e ryll in ,

in d e m e rst e n Kor u nd in d em z w e ite n Falle ge n a nnt

,
.

D ie Unt e rs u chu ng e n v o n we lch e n hie r d ie R ed e ist ,

v e rbinde n ab e r a u ch noch e in and ere s Inte re sse Hat m a n .

sich hinre ich e nd e rgötzt a n d em V ergn u ge n das d ie Betra ch ,

t u ng d er Schm u ckste ine d em A u ge darbi e t e t so m u ss m a n ,

s ich a u f d a s a ng e n e hm ste ü b e rra s cht fü hl e n d u rc h d ie n ä

here K e nntniss i h re r m ineralo gische n E ige nth u m lic hk eiten .

So bi ete t d ie B esti m m u ng d er Eige n sch we r e (Di ch te )

e in si nnr e i c h e s M itte l z u r Ve rgl e i c hu ng d e s G e wichts v e r

s c h ie d e n er Körp e r m it d e m G e w ichte e i ne s gl e ich gross e n

Vol u m e n Was s e r s .

D e r Arb e it d e s S te in ec h ne id e rs w e l ch e r d ie n atü rlich e n

,

o ft rau h e n Ed e l ste i n e in e in glä nz e nd e s d u rch sichtig e s G e

sc hm e id e v e r wan d e lt v e rdank e n wir fe rn e r

, , das s wir u n s e re
A u fm e rks a m ke it a u ch a u f d en Gang d e s Li c hts in d e m Jnwele
l enke n kö nnen Hie r fe ss elt u ns dann d ie dopp e lte Bre chu n g
.

i
e ne s Lichtst r ahl s das,
i n t e r e ssa n t e st e Probl e m in d e r L e h re

d es Lich te s. M a n ch e Ed e lst e i n e z e ig e n di e se s Phä n o m e n ,

w ähr en d a n d e r e h in g e g e n d e n e in fall e n d e n Stra h l a u ch w ie

d er e i nfach ge br oche n fo rtpfl a nz e n .

 Eb enso sind a u ch m eh re re Edelste ine da d u r ch a u sge
z e ichnet das sie du rch Erw ärm u ng e l ektri sc h we rd e n
,
.

D i e s e wenig en ang e führte n T h a tsa ch e n m öge n z e ige n ,

z u wie vi e l Ersch ei nu ng en u nd B e trachtu ng en d e r ge s ch nit

te ne Schm u ckstein Ve ra nlass u ng geben ka nn oh ne dass ih m

d ie E rm ittlu ng die s e r E ige nsch a fte n d ie Schö nh e it s e ine s
S ch lifl e s ra u h en würd e
'

Fu r d ie b e sti m m ende Ju w ele nku nd e g ewi nne n ab e r

di e s e M ethode n a n Wichtigkeit du rch d a s folgend e G e s etz
d e r Natu r : dass „j e d e r b e stim m ten ch e m isch e n Ve rbin du ng
au ch b e sti m m te de rse lben e ige nth u m liche u nd m it d e n Be
sta n d th e ile n d e r e rste r e n v a ru rs nd e physika lis ch e K e nn z e ich e n

z u ge hör en “
.

Das ge sc hlifiene Stü ck Glas d e r wass erhe ll e Topa s

'

, ,

d e r glän z end e Diam ant u nt e rs che id e n sich ni cht n u r d u r ch

d ie Ve rschi e d e nh e it ihr e r S u b sta n z so nd e rn au ch du r c h
zahlrei che phys ikalisch e M erkm al e : d u rch ihr Ge wicht d u r ch ,

ihre n Ein flu s s a u f das Licht du rch ihr el ektris ch werd en

,
.

U nd di e s e B e sti m m u nge n hab e n n o ch d en gros s en Vorz u g ,

k e i ne Ve rl etz u ng d e s o ft werth v o lle n S chm u ckste ine s n öth ig

z u hab e n .

So wird nu n d e r Ge danke n rege u nter d e n M e rkm al e n

,

d er Ed e l st e i n e diej e nig e n au sz u w ähl e n we l c h e e i n e A nw e n

,

du ng b e i d e n ge schlifl ene n S ch m u c kste i n e n z u las sen u nd hie r

’

d u r c h e i ne L e hm eise z u r Erk e nn u ng d e r Ed e l ste i ne u nd

ih r e r Fälsch u nge n z u b egrü nd e n .

Ei ne sol ch e Darstell u ng wird n i cht blo s v o n N u tz e n

s ein we nn a n d e n Käu fe r u nd Handl e r d ie Frage h eran
,

tritt o b d e r au ss ere Sch ei n d e s Ju w els au ch s e i nem in

,
»

ner e n W e rth e e ntspricht s o n d e rn

,
di e s e A rb e it wird au ch
d e m M in era lie nsa m m ler u nd Li e bhab e r d ie Fre u d e a n s e ine n
Schätz en ni cht e rkalte n lass e n i nd e m sie ne u e B e zi e h u nge n
,

z wi s ch en d e n e inz e l nen Art en le hrt .

Die se u nd ähnlich e Er wägu nge n l e iten au ch m i ch w e nn

ich b e strebt b in in d e m Nac h folg enden d ie K ennz e ich e n
u n d Fäl s ch u ng en d e r Ed e l st e in e z u l e hr e n .

B e vor i c h j edoch z u j e ne n wi c htig e n M e thod en ü b er

geh e w e lch e d ie Erkennu ng v o n E d elstein fälsch u ngen er
,
 m öglich e n, m u s s i Darstellu ng d er E d elste ingrnpp en v o m
e ne

m i ne ralogisch en Sta ndpu nkte so wi e d ie Angab e d e r v e rs chie

,

de nen H ülfsm iü el de ren G ebrau ch z u d e n richtigen Be stim

,

m u n ge n n ö thig ist in d en Kre is u ns e re r B e spre chu n ge n

,

ge zoge n w erden .

II Ka pite l
. .

D ie Fo rm d er E d elstein e in ih rem N a tu rz u sta n d s .

D ie Phys ik Ch e m i e u nd M ine ralogi e in ihr er h eu tigen

,

s o voll ständig e n G e stalt si nd d ie Re s u ltate d e r Be streb u n

,

n d r l e tzt e n Jahrz e h nt e Wä h r n d m a n fr ü h e r n u r d ie
g e e e .

Ers ch e in u n g e n m ü hsam e rkannt e ist m a n j etzt e ndli ch dah i n

,

g e langt d ie e i nz e lne n Sto ffe in ihr e Fa cto ren z u z e rl e gen

, ,

di e s e Gru ndsto ffe d e r Körp e r z u erke nne n z u stu d iren u nd ,

d e re n Eige nschafte n z u b e sti m m e n u m a u f di e s e W e is e all e

,

Ersch e i nu nge n d er c o m plicirt g ebildeten Ve rbi nd u ng e n u nd

Sto ffe abhängig v o n d e n Eig e n s chafte n d er sie bildend en
El e m e nte darz u stell e n .

D ie C h e m i e l eh rt au ch d ie s chw i e rigste n u nd c o m plicir

te ste n Sto ffe a llm älig in e inz e l ne e i nfach e re Fa c to ren u nd
die s e s c hl iesslich in con stante E l em e nte z u z e rl ege n we lch e ,

d e n j e tzig e n a nalytis ch e n H ü lfsm itte ln d e r G e g e n wart Wid e r

stand le i sten u nd v o n u n s G ru nd sto fl e ge na nnt w e rd e n '

So z e igt e s sich b e ispi el s we i se d a s s Ko hl e G raphit u nd

, ,

Diam ant nu r M o d ific a tio u e n d es Ei ne n Ko h l e nsto ffe s s ind ,

obgl e ich d er l e tztge n an nte Ed e l st ei n e i ne n m illio ne nfa ch en

gröss er e n Pre is b e si tz t a ls d ie ge wo h nlich e Kohl e E in a h n .

li ch e s Verhältniss b e ste ht z wis c he n d e m schö ne n R u bin

u nd d e r g e wöh nlich e n T h o n e rd e d n n rst r r i t b n falls
; e e e e s e e

m it l e tz te re r in ihr e r r e i nst e n Art id ent ; b e id e b e ste h e n a u s

e ine r V e rbi n du ng d e s b e kan nt e n M e ta lle A l u m i ni u m m it d em

S a u e r sto ff d e r L u ft .
 Au s sol che n G ru nd sto fl en d e r en wir gegen 70 k enne n
'

, ,

s etz e n sich wie ü b erhau pt j e d e M ate rie au ch d ie Min e ra lien

u n d Ed e lst e i ne z u sam m e n Je dem e inz e lnen El em ente ko m m t
.

d ie Fähigk e it z u si ch in s e in e n kl e i nste n T h eilc he n

,
Ato , „

m en
“
z u Ato m g ru pp e n
, „
M
, o le c ü le n m “
it ,
d e n Ato m e n an

d erer El e m e nte z u v e rbi nd en M o le c u l reiht sich a n M ole cü l,

.

bis e ndlich d er fe rtige Körp e r vor u ns e re n A u ge e rsch e in t .

E s bringt nu n j e d e s El e m e nt in d a s M o le c ü l e i nen An
th e il s e ine r Eige nschafte n s e in e s Volu m e ns s e in e r Wir
, ,

ku ng au f d a s Li cht a u f d ie M agn e tnade l u s W m it so

,
. . .
, ,

das s s chli e sslich d e r ge bildete Körp e r einen Com pl ex darste llt,

d e ss en Eige nschafte n d ie S u m m e s e in m u ss e n v o n all d en ’

E igensc ha fte n s e in e r Be sta n d th e ile : Es b e sitzt da h e r j e d e r

ch e misch v e rschi e d e ne Sto ff j e d e s and e r e M ineral j e d e r
, ,

Ed e lstei n in Folge s ei ne r v e r s chie d e ne n ch e m is c h e n El em en

ta rgru pp iru n g a nd e re b e s ti m m te ihn c ha ra kte risire n d e Eige n
,

schaften .

W ie d ie El e m e nte we l ch e d e r Sto ff b eh erb ergt u ns

,

s c ho n s e i n e E i e n s c h a ft e n ah ne n la ss e n s o kö n n e n w ir au c h
g ,

and ers eits a u s d e n Ei ge ns chafte n a u f s e in inn e r e s We s en

s chli e ss en D ie M ögli chke it e ine s sol ch e n Ru cksc hlu sse s v o n
.

d e n ä u ss er e n For m e n a u f d en inn e re n Gehalt ge wi nnt n a m ent »

li ch fü r d ie Ed e l steinku nd e h oh e n Werth .

Soll d e r o ftm al s gro sse W e rth u m e in e B e sti m m u ng z u

e rm o lic h e n v e r n i chte t w e rd e n ? Soll d s c h ö n e Sc h m ck
g e r u

ste i n d e r u ns z u r B e stim m u ng vorli egt in T h e ilc h s n z e r ,

splitte rt u n d a na lysirt we rd e n ? Wird nicht j e d erm ann j e ne n

W e g u nd j e ne Be stim m u ngsm ittel vorz ie h en we lch e a u s d e n ,

äu ss eren Eigens chaften d e s u nve r sehrten Stein e s s e in i nnere s

We s e n z u e rgrü nd e n erm o glic h e n ?
Es lie gt also vor all e m d ie Frage vor : We lch e sind d ie
Eigen schafte n d ie u ns d en Z u sam m e nha ng z wi sche n d e r S u b
,

sta nz u nd ihren Eige n sc ha ften z u erke nne n geh e n ? Z u r Be

a ntwo rtu n
g di e s e r Frag e fü hr e n ab e r d ie Phä n o m e n e d e r

Natu r v o n s e lbst .

Je d e Ers ch e inu ng ist na m li ch e ine Ae u sseru ng d e s Stoffe s

e nt we d e r in s e i ne r R u h e lag e od e r in s einem b e we gten Z u
,

stand e D er er stge nannt e Fall u m schli e sst d ie G e s etz e d e r

.
G stalt d er le tz t e re Fall hin ge gen d ie phys ikalisch ch em i
e ,
-

sch e n Eig e n schaften u nd z war we nn das We s en d e s Körp e rs

u nge änd e rt bl e ibt d ie physikalisch e n v e rwa nd e lt sich hin
, ,

gegen d ie Ve rbin du ng s e lbst d ie ch em is ch en Phän o m e ne

,
.

So wie si ch also d ie Ph a no m en e in sol ch e d e r G e sta lt

u n d in d ie d e r p h ysikali s c h e n od e r ch e m isch e n Kräfte s in

th eil en so we rd en wir a u c h z u r Charakte ristik d e r Ede l

ste i ne in gl e ich e r Re ih e nfolg e d ie m orphologis c h e n phy sika ,

lisc h e n u nd c h e m i sc h e n Eig e ns c hafte n b e ru c ksic htige n m ü ss e n .

D a d ie Erfor sch u ng d e r l e tzte ren m it d e r Z e r störu ng d e s

J nw e ls ve rb u nd e n ist u nd dah e r nu r in d en s elte nste n Fäll en
z u m Z w e ck e d e r s e c ie lle n M i ne ralogi e i c h t ab r fü r d ie
p n , e

Ed e lste i nk u nd e in A n we nd u n g ge bra c ht wird s o e rü brige n

, ,

fü r d ie Z we ck e prakti s c h e r J u we le nb e stim m u n g nu r d ie m o r
h o lo gisc h e n u n d p hy sikali s c h e n K e nn z e ich e n
p .

Unte r d en m o r p h o l o g i s c h e n Ve rh ältni ss en ve rsteh e n

w ir wie s c ho n d e r Nam e u n d d e s s e n A bl e it u ng v o n uo gq m
, „

G e stalt b e dingt all e j e ne Ers che inu ngen , w e l ch e u ns d ie

“

äu sse r en Di m e nsio n en d e r G e stalt ang e b e n .

B etra chten wir d ie u nz äh lige n Prod u cts d e r o rga nisirte n

Natu r d e s Thie r u nd Pfla nz e nre ic h e s ; so b e sitzt j e de s
,

in e b e st im m te G e s talt w e l c h e ge s ta tte t d e n Un te rs c h ie d
e ,

d e sse lb e n ge ge n and e re fe stz u h alte n Woh l ist k e in Blatt e ine s

.

Bau m e s k e in Bau m s e lb st d e m an d e rn v ollkom m e n gl ei ch

, ,

do c h d ie ähnli c he n fass e n wir in e ine Gru pp e z u sa m m e n u nd

n e nne n sie I n divid u e n e i ne r Art .

Wahre nd d ie I ndivid u e n d er organische n We lt u ns klar

u n d o ffe n ihr e s ie be stim m e nd e G e stalt z e ige n s o s ch eint ,

hi nge gen di e s e s M erkm al d e r u norganisc h en Natu r d e n Mi ne „

ra lie n o d e r Ed e l s te i n e n z u fe h l e n D e rb e zackige a n d er
“
,
.
,

s e lb e n H a n d stu fe vi el fa c h v a riire nd e kl e i n e Indi v id u e n li e g e n

u ns vor Do ch nu r s ch e i nbar D a s fre i e Au ge ve rm ag

. .

näm lich di e s e zah llos e n w e c h s e l n d e n G e stalt e n n i ch t m eh r

ri c htig z u b eu rth e ile n u n d n u r la ngj ährig e s Stu diu m u nd Ver

,

l e i c h u ng v i e l e r ta u se n d Form e n e rm ö gli ch te d e n Grü nd e rn

g
d e r K rysta llku n d e e ndli ch d e n Satz au fz u ste ll e n : da ss d ie äu s
se re For m d e r Mi n e rali e n d ie K rysta llge sta lt e in inh äriren d e s
, ,
steine n nach d en festste h end en Principi en d e r Stat ik zahl
re ich e a r chite kto nisch e Schöp fu ngen fertigt d e ren G ru nd b e
,

d ingu ng im G ross e n e b e nfalls d ie O rie ntiru ng nach e b ene n

Fläch en u nd d e r e n Winke lre chtigkeit ist so b a u t si ch a u ch
im Kl e i ne n a u s M o lec ü le n d er K rysta ll e in Ge bäu d e a u s
,

Millio ne n v on Ato m en a u f W ie d ie Form e n d er Arc hitek

,
.

to nik trotz d e r ih ne n z u G r u nd e li e ge nd e n Gl e ichh e it d e r Ba u

stü ck e vi e l fältige Abwe ichu ngen z eigen ,
so au ch d ie M i
ne ra lie n u n d Ed e lst e i ne in i h re m krysta llisirte n N a tu rz u sta nd e .

L etztere geni e ss e n üb erdie s noch e in e gröss ere Fre ih eit in

d er Wahl ihre r Be sta nd the ile u nd Bau ste i ne i nd em di e s e
,

d ie A to m e d e r El e m e nte s ogar v e rsch i e d e ne Gröss e b e

sitz e n Di e s e Fre ih e it in d e r Wahl d e r Be sta nd th eile ist

.

v o n gross e r Wi c htigk e it fü r d ie Form ; w ir kö nn e n di e s en

Ei nflu s s a m l eichte ste n dad u rch erkennen wenn wir ve rs u chen

'

w ollte n eine Pyram id e a u fz u bau e n e nt we d e r a u s w ürfelfö r

m ige n Bau ste i ne n od e r a u s platt e nför m ige n Zie ge l n D ü rfte es .

n ach d ie s e m g e sagt e n u n s e tw a wu nd e r b a r d ü nke n w e nn d ie,

Produ cts d er u norganis ch e n Natu r trotz ihrer sche inbaren

Ei nfachh e it doch ta u s e nd ver schie d e ne wohl u nte rsch eid
, ,

b a r e Ge stalte n b e i näh e re r Unte rs u ch u ng darbi e te n ?

Vi e lfach e B e stim m u ngen war e n dah e r n o thig u m e inig e ,

B e z i eh u ng e n z wis ch e n d e n zahlr ei ch e n G e stalte n a u fz u find en .

D ie w i ch tig ste St u tz e fii r all e Unte rs u ch u ng en ge wäh rt e d ie

E ntd e cku ng d e r T ha tsa c h e dass j ed e r Sto ff e ine b e stim m te fü r
, ,

d ens e lb e n i m m e r ide nt bl e ib en d e For m b e sitzt w el ch e si ch

,

von d e n G e stalt e n and e re r Körpe r im w e se ntli ch e n u nte r

s c h e id e t
"

. Die s e T ha tsa c h e so e i nfach u nd kla r sie u n s j etzt

,
:

e r s c h e i nt li e gt j e doch n i c ht i m m e r so kla r fü r d ie Be o b a c h
,

tu ng z u Tage ; o ft v ersch le ie rt sie e ine B e im engu ng v o n

fr e m dartig e n ch e m i sch e n Sto ffe n od e r ei ne ge sto rte Au sbil
,

d u ng d e s K rysta lls ; j a se lb st b e i d er regelma s sigste n K rysta ll

e ntwickl u n g v e r m a g d a s u nb e wa fl n e te A u ge d ie I d entität
'

m ehre r e r Form e n e ine r u nd d e r se lb e n S u b sta n z nu r s elte n

zu b e u rth eile n D ie Id e ntitä t d e r K rysta llfo rm e n b e st e ht
.

n am l c h nicht in e in e r Gl e i c h h e it d e r Grö s se s o nd e rn
i ,
i n

e i ne r Gl e ic hh e it d e r Lag e d er d ie Fo r m b e gr e nz e nd e n Flä c h e n .
 Ist e s dahe r z u ve rwu nde rn , we nn eine solch e nu r ,

m it m ath e m a tisch e n H ü lfsm itteln nach weisb a re Gle ichh eit

d er G esta lte n l a ng e v e rborge n blie b ?
D ie Natu rfors c h e r d e s Alte rth u m s P l i n i u s m it i nb e
griffe n li e s s e n sich täu s c hen u nd s c hlie ss en v on d e r verschi e
,

de n e n G rösse d er Fläc he n au ch a u f d e re n ve rschie de ne L a ge .

A be r s el b st e ine einfache Z e ichnu ng z eigt, dass m a n Fläc he n

b e li e bi g verschi e be n u nd v ergröss e rn kö nne ohne dass ihre ,

Richtu ng u nd Lage hi e du rch ge änd e rt wü rde Ganz analog .

wie b e i d e r Z e i c h nu n g ist au ch d a s V e rhältniss a m Körpe r ;

e i nz e l n e Fläch e n kö nn e n s ich a u f Kost e n d e r and e r e n v e r

ro e se rn u n d do c h wird d e r Korp e r n och i m m e r v o n Flä c h e n

g
d ers e lb e n Ri chtu ng b e gre nzt .

Un s e r A u ge nm e rk m u s s da h e r ni c ht so s e hr a u f d ie
Gro s s e so nd e rn v o r all e m a u f d ie La ge d er Fläche n ge
,

ri chte t s e i n U m die s e l etz te re ange b e n z u kö nne n l eh rt

.
,

u n s d ie G e o m e tri e b e q u e m e H ü lfsm itte l . Nim m t m a n d r ei

fe stste h e nd e Li ni en im Ra u m e a ls Höh e Läng e u n d Br e ite
,

a n u n d läs st d ie Flä c h e du r c h j e d e d e r se lb e n g e h e n u n d v o n

ihne n ein Stü ck ab schne id e n so werde n di e s e v o m M itte l

,

p u nkt a u s gere chne te n Stü ck e fü r d ie Höh e Länge u nd

Bre ite d er b etrefl end e n Eb en e g elte n u nd d ere n Be stim m u ngs
‘

stü ck e s e in u n d m it ihr e r H ü l fe kö nn e n wir d ie Eb e n e u nd

,

z u ihr gl e ic hg e lag e rt e Flä c h e n willk ü rlich re p ro d u c ire n I st .

ü b e rd ie s e ine b e s ti m m t e Einh e it d e s L ä u ge nm a s s e s Li ni e ,

Zoll e tc . fe stge s e tzt so w ird m a n d u rch A nführu ng d er

,

r elative n Werthe n a ch d e n 3 Dim e nsio ne n im m e r ge nau

d ie Lage b e z e ich ne n Hat b e ispie ls we is e e in e E b e n e d ie Lage
.
_

I I I u n d d ie z we ite E be n e d ie Lag e 2 2 2 so wird e i ne e in

,

fa ch e Co nstru ctio n ge n u gen u m z u z e ige n d a ss b e id e E b e

, ,

n e n im Rau m e gl eich v erla u fe n u n d a n j e d e m P u nkt e d es

Rau m e s e i nand e r gl e i ch n ah e um
Fig I .

e ine E in h ei t d e s Mass e s e ntfe r nt

si n d (V l Fig M a n pfl e gt s ol c h e
g . .

z u e i na nd e r l i h la u fe rid e Flä c h e n p a
g e c

ralle l z u nennen u nd di e s e lb e n da sie ,

gl e ich e Lage b e sitz e n in d er Krystal

,

lo gra ph ie a ls Ei n s z u b etrachte n M a n .

*
2
sieht dah e r j ene Fläche n a ls verschi e den a n d e re n Di
nu r ,

m e nsio n e n nach Länge Bre ite u nd Höh e ni cht d u rch e infa che
,

M u ltiplic a fio ne n d e r 3Dim e nsio nen m it Ei ne r Zahl v o n e inand e r

abl eitbar sind Währ e nd d ie Fläch en 1 1 1 2 2 2 333 z u ein
.
, ,

and e r paralle l si nd sind hingegen d ie Fläch e n 1 1 1 2 2 1 2 1 1

, , ,

v o n e in an d e r in d e r Lag e v ollko m m e n ve rschie den Jene .

Fläc h en we lche das einfach ste V e rhältniss ihre r 3 D im en

,

sio ne n b e sitz e n g e lte n u ns als G ru n d form e n u n d we rd en v o n

,

u ns a ls di e b e stim m e nd e n m orphologisch e n El e m e nte a ng e

s ehe n .

D ie K rysta llo gra p hie ha t sich a u f Gr u nd s ol ch e r An s cha u

u n gswe is e n d e s ge sa m m ten M at e rials b e m ä c hti gt u n d s u cht e

j e ne Re ge l n fe stz u s e tz e n ,ach we l ch en e ine B e schr e ib u ng

n

u nd E inth e ilu ng d e r zahlre i c h e n tau s e ndfältig e n Form e n

d e s M i ne ralre ich e s m ögli c h ist D e m ge na u e n S tu di u m ge lan g
.

e s d ie v i el fältig en G e stalte n in w e nige Gru pp e n z u ord ne n ,

welch e all e e t was G e m ei n s chaftli ch e s b e sitz en u nd d er e n

e i nz e l n e Gli e d e r sich nu r d u rch g e w iss e b e stim m bar e Eig e n

th ü m lic hke iten v o n e i nan d e r u ntersch e id e n .

D ie Gr u ndsätz e
ach welch e n e ine solch e Ano rdnu ng
, n

d er K rysta llfo rm e n in Gru p pe n getro ffe n we rd e n kann s in d ,

d e n ob e n e ntwick e lte n analog W ir hab e n vor all e m di e .

3 Dim ensio ne n d e s Ra u m es L änge Br e ite u nd Höh e als j e ne

, ,

B e stim m u ngsstü cke angen o m m e n a u f welche wir all e s r e d u ,

c iren Alle B e dingu ngen nu n w e l c he e ntwe de r di e re lative

.
,

Lage ode r d ie r elative Gröss e di e s er Elem ente betre ffe n ,

w e rd e n au ch a u f d ie S yste m is iru ng v o n Einflu ss s e i n D ie .

Au sdehnu nge n d es Ra u m e s na ch re chts u nd li nks ob en u n d ,

u nte n vorne u nd r ü ck wärts ko nnen v ersinnlichet w e rd e n

,

du rch 3 sic h du rchkr eu z end e Linie n ( Ax e nkreu z ) we l c h e

gl e ichsam d e n 3 K a nte n e ine s e infach e n K ö rp ere cke s e nt
spr e ch en D ie Kanten e in e s solche n K örp ereckes kö nn e n
.

ab er e ntwed e r rec htwinklich z u e i nan der od e r u nte r willk ü r ,

li e b em Wi nk e l ge ne igt s e in V o n gl e ich er Fr e ih e it dü rfe n

.

au ch wir Ge brau ch m ac hen b e i d er Wahl j e ne r Richtu ng e n ,

w e lche u ns d ie Höh e Läng e u nd Bre ite d es Rau m e s b e

,

z e ich nen solle n .

 D ie Lini en welch e d ie 3 Dim ensionen d e s Ra u m e s b e
,

z e ichnen k e nnen rechtwinklich z u einand e r steh e n

,
ein

Fall, d er d em Ge brau ch d e s ge wöhnlichen L ebe ns in se inen

m e isten praktisch e n Fä ll en e ntspricht od e r wir kö nnen
au ch willkü rlich gene igte Richtu ngen hierzu wähl en, i ndem
auch die s e l etzte r e n d e m Be griffe ei ne r Rau mau sd ehnu ng ge
nü ge l e iste n Wir u nte rs ch eid e n daher au ch j e nachdem d ie
.
,

K rysta llgestä ltén sich a u f d ie e rstere oder z we ite A nnahm e d er

Ra u m a u sth e ilu ng b e z ie h en, re ch twinklic h e od e r sc h ie fwinklich e
K rysta llgru ppen v o n u ns Syste m e genannt
,
.

Au ss er die s e m Kennz e ichen d er L a g e ist noch d ie E in

he it d es L äu genm a sse s z u b e rü cksichtige n welch e e benfa lls ,

zu ei ne r G ru pp iru ng d e r Ge stalte n fü hrt F rü h e r (Fig 1 ) . .

wa rd erört ert dass d ie Fläch e 1 1 1 dad u rch k ennz eich net

,

wird das s sie v o n j e d er d e r 3 Dim e nsio ne n e i ne Ei nh e it d e s

,

M a a sse s e rford e rt D ie Lage di e s e r Fläch e wü rd e sich wie

.
,

l eicht ve rständlich, b ed e u te nd änd e rn, wenn d ie Maa sse inh eit

für d ie Dim e nsion v o n r echts nach links e t wa e i ne and e re,
gröss er od e r kl einer wäre als für d ie Di m ensio n v o n ob en
,

nach u nte n . D e ssh a lb ist d ie M öglichke it vorhand e n d a s s ,

e ntwe d er fü r all e 3 Di m e nsio ne n Länge Br eite Hoh e, , e i ne

, ,

l e ich Ei nh it d es Maa s ses ang e n o m m e n wird od r dass

g e e e

di e s e Gle ichh e it nu r fü r z we i d erselb en e i ntritt od e r dass

d a s V erh ältniss d e s Ma a sse s z we i e r Dim e nsio ne n nicht e in
m a l ein gl e ich e s so nd e rn nu r ein co nstant e s ist ; schli e sslich
,

kö nnen d ie Ei nh eite n d er 3 Dim e nsionen vollko m m en v er

sch i eden s e in .

Eine Vorstellu ng v o n die s en B edingu nge n ko nn en w ir

u n s m ac h e n w en n wir d e n ge wöh nlich e n W ü rfe l d e n ob ig e n
,

B e ding u nge n g e m äs s v a riire n D er Wü rfe l b e s itzt dre i gl eich e

. .

Fläc he np a a re ; ve rlänge rt sich d e r W ü r fe l z u ei ne r q u a dra

tis ch e n Säu le so si nd nu r z we i Fla ch enp aa re
, d ie S e it en
fläc he n d e r S äu l e e i nand e r gl e i c h ; verä nd e rt sich d er
D u rchschnitt d i e s e r Sau l e u nd e rs ch e i nt sie b reitge d rü ckt
, ,

so sind d ie Fläch en wel ch e d en Di m ensio ne n d e r Höh e

, ,

Bre ite u nd Länge d er Sau l e entspr e ch en u ngl e ich E nt .

spre ch end solch en Anna hm en s1 u d a u ch v o n d en Krysta l

lo gra ph en d ie vi e r Syst em e : tess era l pyra m idal h exa go nal
, , ,

prism a tisch a u fg estt worden

,
.
 Die s e allgem einen B e trachtu nge n u be r die m o glic he n
V e ra nd e ru nge n d e r Ge sta lt w e rd en u ns in d e n m e iste n Fäll e n
e nu e n, u m a n d e m wahre n Ed e lste i ne , d er u ns v o n d e r Nat u r
g g
in e i ne r e igenth üm lich en Form dargebote n wird s e ine Form ,

b estim m e n u nd v o n a nde rn tre nn en z u kö nnen Es m a g .

da h e r w ohl b e gründet e rs c he inen, we nn wir die w ichtige ren

Körpe rge stalten d ie d er Ede lste inku nde angehöre n näh e r ,

e rört e rn .

D ie e i nfa chsten For m e n d es M ine ra lr eich e s sin d d ie

au c h im Le b en m a nchm al ge brau chte n Form en : d e r W ü rfe l ,

Fig 2 . . Fig 3 . .
Fig 2 u nd d ie d opp elte Pyra
.
,

m id e Fig 3 D ie Va riatio ne n di e s e r
. .

Gru nd form en j e nach d e n obig en

B edingu ngen d er K rysta llsyste m e
ru fen ne u e Fläche n h ervor we l c h e ,

si ch w ohl ähnlich s eh en j e do ch in d er Lage d er Fläch en

v o n ih n e n ab we ich e n I m te s sera le n System e sind die M as s
.

e inh e it e n fü r d ie 3 Dim e n s io n e n d e s Ra u m es gl e ich u n d d e r

W ürfe l ist dah e r nach d e n 3 S e iten gleichgeb a u t I m pyra .

m id a le n u n d p rism a tis c h e n Syst em e ist d ie Höh e nach e i ne r

and e ren Ei nh eit z u m e s se n wie d ie b e id en and e r e n hori
,

Fig 5. , Fig 6 .
z o nta le
.
n Ra u m e i n h e it e n ,

u nd dah er v e rwan d e lt d e r

Würfel in di es en Fä ll e n
s e ine Ge stalt in e in e b ö
h er e 4 od e r ö se itige Sa u l e
( s Fig 4 u nd a n .w e lc h e
. r
Säu l e sich n och s u cce s siv e m e h re re Fläche n au sz u bild en v e r
m ög e n s e dass wi r 8 10 12 l e itige Säu l e n a n d e n
K rysta llen b e obacht en (V erg Fig
. . .

A nalog w ie b e i di e s er Ge stalt erg eben si c h au ch b e i

d e r Pyram id e Fig 3 e inz e l n e V eränd eru ng e n
. D ie Pyra .

m id e d e s te s sera le n Syst e m s, O cta ede r gena nnt ist s o ge ,

b au t da ss ihr e A u sdeh n u ng g em e ss en z wisc h e n j e 3 Paa r

,

ge genü b e r li ege nd e n E ck en gl eich ist I n d en ü brige n S y .

ste m e n w e chs e l n di e s e El e m e nt e u n d wir e rhalt e n hi e d u rc h

ste il e re od e r stu m p fer e Pyram id e n Fig 7 u nd 8 j e nachd e m .

d ie Hoh e g ross e r od e r kl e i n e r a ls d ie Br e ite ist W ü rd e n .

 Fig 9
. .
fa lls schief na ch rü ck wärts

wir e b enfalls
i ach rü ck
e ne n

wärts gene igte S äu l e d ie

d em schi e fe n Th u m v on Pisa v e rgl eichba r wär e .

All e di e s e e rwähnt e n Fäll e ko m m en b ei d en E d e lstei

nen vor, t he ils für sich all e in the ils in gege nseitiger C o m
bi atio n D ie Pyra m ide (Fig 3) d e s tesse ra len S ystem e ist d em
n .
.

Fig 1 0
. . Fig 1 1
.
D
.
i a m an t u nd Spine ll e igen d ie
l2 se itige S äu l e d em B e ryll , S m a
ra d u nd Koru n d Fi 6 Co m bi
g g ; . na

tio ne ri v o n Sä u l e n m it pyra m id m ar
tiger Z u schärfu ng b e obachten wir ,

u nd z wa r d e n sog e nannten D o d eca e

d er ( Fig 1 0) a m Gra nat ; d ie v i e r

s eitige Säu l e m it d er Pyramide d e s
q uadratische n Syste m s a m V e su v ion Zirko n die prism a tisc he ,

Säule m it pyra m ida ler Z u s chärfu ng a m Top a s (Fig ä hn

.

lich au ch a m E u cla s Eine s e chs s e itige Pyra inid e u nd Säu l e

_
.

b e sitz e n d e r Bergkr sta ll u nd d er C o

Fig .
y
ru nd (Fig e in e Gee itige Säu l e c o m b i
.
o

nirt m it e ine r 3s e itig e n Pyra m id e h in g e

g e n d e r T u r m a li n u nd P h e n a k it ( Fig .

D ie ang eführten Form en si n d d e n

wichtige re n Ed elste inen eige nth üm lich
u nd ko m m en m it m ehr ode r m inder
kl e inen Va riatio ne n iinm er a n d en natü rlich e n Ge sta lten d er .

s elb en z u m Vorsch ein D ie einzige Veränd eru ng welch e

.

a n di e se n m öglichst e infa ch e n Form e n z u b ea chten ist ist ,

das Au ftre ten ne u e r u n we sentlich en Fläch en ; indem b e i ge

nü ge nd er Z eit u nd Ru h e d es K rysta llisa tio nsp ro ce sses sich
n icht bloss d ie wichtige u nd cha ra kterisirend e H a u p tpyra
m ide ,
so nde rn au ch kl e ine Ab stu m pfu ngen d er Kanten u n d
ähn lich e, ab er im m er in ge setz m ä sige r Abhängigk e it steh e nde
s
,

s e c u nd äre Fläch e n bild e n .

I st e s ab er m ö glich a n e i nem natürlich en Ede lst e in e

,

Fla s h e n u nd s e ine n G e sa m m tha b itu s z u e rk enne n, u nd find e t

m a n e in e d e r hi e r ange d e u te te n C o m b ina tio nen, so ist d ie se
vollko m m en genügend, u m m it zie m lich er Sich erheit a u f d ie
Na tu r d er Ed els te ine schlie ss en z u kö nnen .

I n m an ch e n Fäll en wo d e r Ed e lste in du rch ä u ss e re

Einfl üss e wie d iese nam entlich m it d en Flu ssgeschieb en
,

e schi e ht s e ine re g el m ässig e G e stalt v e rlor e n hat g e lingt

g , ,

e s d ie s e d u rch Spaltu ng w ie d e r z u e rz eu g en Wir hab en

.

n äm lich scho n früh er g e s e h e n dass j e d e r K rysta ll so g ebau t

,

ist, da ss d ie inneren The i le folge nd d em a llge m eine n Ge s etz e

,

d e r Form r e gelmässig ange ord ne t sin d Z e rschlägt m a n nu n

,
.

e i n e n solch e n K rsyta ll so z ersp ringt er m eist in kle ine

T he ilc h e n welche m e hr od e r m ind e r m it d er e rst e r e n Ge stalt
,

ü b e r e i n stim m en
. Nam e ntlich ge li ngt e s solch e r ege lm äs sige
,

T h e ilu ngs ge sta lte n z u e rz eu ge n we nn d er Schlag a u f d e n

,

K rystall s elbst in e ine r Ri chtu ng ge fü hrt wird nach welch e r ,

si c h d e r K rysta ll a m l e icht e st en in z we i Th e il e th e ilt .

B e i spi els we is e m ög e erwähnt werden , dass sich a u s

d e n a bge r u nd ete n D iam ante n m it wenig en a be r gu t ge rich
,

te ten Schlägen d ie Gru ndform , das O cta ed er, he rau sschälen

läs st ; e i ne E igenth ümlichkeit, die b e i m Schle ifen die s e s harten
S chm u ckste ine s m it V o rth e il v e rwendet wird D enn b e vor .

di es e Method e d es Spalte n s d er Diam a nte n b e kannt wa r,

e r ford e rt e a u ch d ie H e rste ll u ng s e in e r Facette n vi e l e z eit
.

rau b end e u nd sch wi erige M ethod e n v o n w e lch en d ie gröss ere

,

Häl fte j etzt als ü b e rflü ssig e rsch e int d a u ns d ie K rysta ll

,

ku nde die wahr e Form d es Mi ne rals l ehrte .

So fügt sich ein Glie d d e r Kette a n d a s ande re u nd

d e r Fortschritt d er th e or etisch e n Wiss e ns c hafte n ü b t se ine n
be fru chtenden Einflu ss a u f d ie praktischen Ke nntniss e u nd
B e dü rfniss e d es täglich en L eb e ns u nu nterbroche n u nd in o ft
u ng eah nte r W eis e a u s .
 ach d e r C o ha sio n s e i ne r kl e i nst e n T h e ilch e n s id Korp e r
je n ,

m e hr a ls d er and e re .

D er Wid e rstand d e r fe ste n Korp er in V e rgl e ich z u ,

j enem d er Fl ü ssigk e ite n s ehr b ed e u ten d ist d enno ch nicht ,

fü r all e M i ne rali e n gl e i ch so n d e rn v o n S u bstanz z u S u b

,
.

sta nz v a riire nd u n d ble ibt nu r fü r d ie K rystall e Ein e r Mine

ra ls e c ies gl e ich
p .

D en Unte rschi e d d e r H ä r t e v e rschi e d ene r Korp e r

n i m m t m a n u nm itte lb a r wah r we nn ma n m it e i ner S tah lspitz e
,

e i nz e l n e Mi ne rali e n z u ritz e n v e rs u cht d e nn d ie Kraft u n d

,

d e r Dr u ck we lch e n d ie Hand au s ü b e n m u ss u m e in e n
, ,

Eindru ck d er Spitz e z u b ewerkstellig e n ist v e rschi ed e n Ist ,

.

d ie Sta hlspitz e so b e fe stigt dass nicht d ie Ha n d so nde rn

, ,

e in ob e n a u f di e s e lb e g e l e t e s G ewicht d en n ö th ige n Dru ck

g
au sü bt s o wird d ie we ch se lnd e Gröss e d e s G ewichts we lch e s
, ,

n o thi
g is t um
,
d a s M i n e ral z u ritz e n a u ch d en r elativ e n
,

Härte grad b ez eich n en .

U m ab e r z u r K e nntniss di e s e r r e lativ en H ärte dir e ct

z u g e lang en kann m a n au ch d e n l e ichte r en W e g wähl en
,

u nd d ie M i ne rali e n s e lbst m it e i n and e r vergl e iche n D a s .

h a rtere Mi n e ral wird in d a s we ich e r e e i ndringe n ab e r ni cht u m ,

e k e h rt D e r V e r s u c h l ehrt u n s dass e i n e Sta hlspitz e m it d e m

g .
,

G e wi chte 2 belastet werd en m u ss u m im K a lkspa th e inen ,

Ritz h e rvorzu bringe n , wah r e nd das G e wicht hi nre i cht ,

u m in Gyps e i n en Ein dr u ck z u m ach e n D er K a lkspa th ist

.

so m it härter a ls d e r Gyps u nd e in spitz e s Stü ck d e s e rster en

w ird dah e r in d ie M a ss e d e s Gyps e i n dri ng e n kö nne n ; all e in
n icht u m g ek ehrt kan n d e r Gyps d e n K a lkspa th ritz e n da ,

d e r l et z t e r e e i nen dopp elt so gross e n Wid erstand a ls der

e rste l e i st e t u n d b e i A nwe n du ng e in e r d rü ck e nd e n Kraft d e r
,

s ch wä ch e r e Korp er n achgibt .

Ve rgl ei cht m a n a u f di e s e We is e d ie Mine ralie n u nd Ed el

steine so gelangt m a n z u r K e nntniss ei ne r fortlau fen d e n Reih e
, ,

worin j e d e s Gli e d h ärte r ist als das vorh e r ge h e nd e u n d die

s e s l etzt e r e a u ch z u ritz e n v e rm ag U m e in e l e ichte re Ueb e r
.

s icht ü b e r di e se r e lativ e Härte z u hab e n, ne h m e n d ie Mi n e

ra lo ge n z e hn Grad e d e rs e lb e n a n w e lch e v o n 1
,
1 0 a u fstei
gend d e n M i ne ralie n : l T a lk , 2 G lim m e r ode r G yps,
. .
3 K a lkspa th , 4 Flu ssspa th, 5
. Ap a tit 6 Fe ldspath 7 Qu arz
. .
,
.
,
.
,

8 Topa s 9 Koru nd 1 0 Diam ant e ntspr e ch e n

.
,
.
, . Wir s eh en .

in di e s er Scala b e re its m ehre re Mine rali e n wi e Topas K o , ,

ru nd D iam ant au ftre te n d ie v o n u ns als Schm u cks te ine b e

, ,

nu tzt we rd e n ; u n d g e rad e die s e l e tztge nannt en si nd w e ita u s

d ie här test e n all er irdisch e n Ge ge nständ e .

D ie Eigen scha ft d e r Härte e rk lä rt u ns d ie lange Dau e r ,

d ie Schö nh e it d es S chlifl s u nd d ie U nve rl etz barke it d e r

'

S c hlifl fläc h e n Eigensch a fte n w e lch e d e n Preis d es S te i ne s

’
, ,

be di nge n .

W är e d ie Im ita tion d e s Diam ants du rch Glas d em Dia

m a nt nicht blo ss in d e r Farb e nprac ht nah e steh e nd s o nd e r n ,

wü rd e sie e b e nso ha rt s e i n u nd e b e n so schö ne n S chliff m it

gl eich er Da u er ge sta tte n so w ürd en wir d e n Unte rschi ed ,

be ide r S te ine fu r ge ring halten ; allei n in d e r Wirklichk e it

z e rtrü m m ert d e r ge ringste Stoss d ie Im ita tion d er kl einste
harte Ge ge nstand v e rm ag d ie Schö nhe it d e s S ch liffe s z u v er
n ichte n währ en d d er Diam a nt s elbst d e m D ru ck e d e r sch we r
,

ste n Mass en widersteht ls dar f u ns dah e r nicht Wu nd e r

.

n eh m e n we nn w ir d e n We rth d e s Ste i ne s nach s ei ne r vor

,

a u ssic htlic h e n Dau e r b e re ch ne t fin d e n u nd w e nn d ie Volk e r

d e s Alterth u m s trotz ihre r nu r u nklar e n K e nntniss v o n d en re la

,

tiven W erth e n d er Härte d e r verschie denen M in erali en d och ,

nu r d ie h ärte sten S te ine z u d em Ra nge wahre r Ed e lste i ne

e rhob e n .

A lle M inerali en m it e i ne r Härte d ie d en Grad 7 u b e r ,

steigt werd en a ls Schm u ckste ine ver we ndet M it Qu arz b e

,
.

in n t d e r Reige n d e r Ed e lst e i ne a n we lch e n sich in näc h ste r

g ,

Re ih e T u rm alin Granat Zirko n an sc h li e ss en ; d ie Stu fe 8

,

e rr e ich e n Topas Be ryll u nd S m aragd ; Ph e na kit E nela s

, , ,

Spi nell d ie b eide n höh eren Stu fen 9 u nd 1 0 si nd d u rch d ie

, ,

z w e i M i n e ral Vari e täte n d e s Kor u nd a ls Ru bi n u nd Saph ir

-
,

u nd s c hli e sslich d u rch d e n Diam ant v e rtr e t en .

E s e r ü brigt noch e inig e Worte ü b e r das V e rh ä ltniss

d e r ve rschie d e n e n Härtegra d e z u spre ch e n .

J e höher d ie Zahl d er Härtegrade ste igt d e sto s e ltener ,

w erd en d ie d ari n vorko m m e nd en Mine r a lie n u nd d e sto gröss e r

d e r H ärteu nts rschied v o n Stu fe z u Stu fe so dass v i ell eicht ,
d e r 1 00fach e H ärteu ntersch ie d z wisch en Qu arz u nd Topas
d e m e infach en z wisch en Dia m a nt u nd Koru nd gleichko m m e n
mag . Die s e z ehn Härtegra d e sind dah er nicht in d e m Sinne
z u n e h m en
, d a s s j e d e s M i n e ral e i ne m di e s e r g e na n nt e n voll
ko m m en e ntspre chen m ü ss e Es treten näm lich zahlre iche
.

Fälle a u f welche gl eichsam die Mitte z wisch e n z we i Grade n

,

ha lte n M a n b e z e ichne t d e n Härte gra d e ine s solche n M i ne rals

.
,

w e lch e s b e ispiels we is e d e n Qu arz ritzt, a b er v o n di e s e m n icht

a ngegri ffen so nd ern nu r wi ed e r v om härter e n Topas ge ritzt
w ird m it d em H ärte sym b o l 7
, 8 od er wenn e r ge nau d ie
,

M itte e inhält m it ,

B e obachtu nge n hab e n ferne r sich e rgeste l lt dass e in u nd

,

dass elb e Mineral nicht a n alle n Stell en s e i ne r Ob erfläche

absolu t gl e ich hart ist ; so sind d ie Ecken u nd Kanten a m
härte ste n u nd d ie grö s se re n Fläche n a m wei c hste n Diese .

Unte rschi e de d er Härte a u f d e r Obe rfl äch e e ine s M ine ra ls

hab en ihre n Gr u nd in d e r T he ilb a rkeit d es Mine rals wodu rch
dass e lb e m anch m al gl e ich e ine m Bu ch e a u s ü b ereina nd erlie
g e n d e n Blätt e rn b e tra c hte t w e rd e n ka n n A
. e h nl ic h d e m l e tz

tere n z eigt si ch d a s Mineral a u f d en S pa ltu ngsfläc he n a m

w e ichste n u nd s e nkre cht z u di e s e n gl e ichsam a u f d e r Fläch e
,

d e r S ch ic htu ngskö pfe a m hä rt e ste n Di e s e m ine ralogisch e E r

.

fa hru ng ist nam e ntlich fü r d ie A n ord nu ng d er Fa c e tte n fü r

.

d e n Schliff le icht spaltbar e r Ste in e v o n Wi chtigke it ind em

di ese lbe n m öglich st we nig gege n d ie S pa ltu ngs fl äch e ge n eigt
s e in m ü ss e n, u m m it ge ri ngste m Au fwand a n Arb eit ge schn itten
w e rd e n z u kö nne n . Es si nd in die s er B ezi eh u ng Fälle
b e kannt w e rd en wo m an ch e a m Diam ant u ngü nstig situ irte
,

Fac ette j e d em Vers u ch ihr Politu r z u verl e ihen hartnäckig ,

w ide rstan d .

Will m a n a n e i nem Mine rale nach d en bish er au fge

ste llten Re ge ln e ine B e sti m m u ng d e r Härte vorneh m en , so
‘

w ird m a n v ers u ch e n m it d e m z u b e stim m e nd en S te ine d ie nie

d rigste n Glie d e r d er H ärtesc a la z u ritz e n b is m a n in a u f
steig end er Ord nu ng z u j enen gelangt we lche v o n d e m Mi ,

ne ral ni c ht m e hr a ng e gri ffe n w e rd en Z wisch e n die s e n b e id e n

.

Glie d e rn m u ss dah e r d ie fraglich e Härte li eg en Au f die s e .

Weis e ist e s m ö g lich , in k ürz e ste r Z e it z u r K enntniss d er

 Härte d es prüfenden Stei ne s z u gelangen wenn die Untersu ,

c h u ng v o n gu ten S tück e n d e r Scala m it m öglichst sc ha rfe n

Ecken u nd Kanten geführt wird u nd nichts verabsäu m t wird

, ,

u m b e stim m te u nd kla re Re s u lta t e z u erla nge n .

D ie z weit e a llge m e i ne Eigens cha ft d er Ma te ri e ist fü r

u n s Me n s c h e n d e r Dru ck we lch e n ein Körp e r a u f u ns e re
,

H a nd di e ihn hält oder d e n er a u f irgend ein e be lie bige

,

Unte rla ge au sü bt wa s m it d em A u sdru ck : „ Schwer e od er “

„ G e w icht“
b e z e ich ne t wird .

S o wie die Härte d e r v e rschied enen Korpe r v a riirt ,

u nd a ls e in d er S u bsta nz inhärire nd es M e rkma l au ch a ls

Erkennu ngsz e ichen benützt w erd e n ka nn so ist au ch d a s ,

G e w i s h t d er e inz e lnen Minera li en ve rschi e d e n u nd v o n d em

We s en d es Sto ffe s abhänge nd .

Nim m t m a n d er äu ss e ren G rosse na ch gl eich e Stü ck e

v o n e inem gew öhnlich en Ste in u nd v om G o l d in d ie b e id e n

Hände, so wird di ej enige, w o m it wir da s Gold gefa sst ha lten ,

u nwillku rlic h z u Bod e n si nke n u nd wir werd en s a ge n, Gold

ist schwe re r a ls Qu arz W a s u ns hi e r u ns er Gefü hl u nd

.

u n s e re pe rs ö nlich e Mu ske la n stre ngu ng le hrt , das z e igt u n

s erem Au ge im ge wöhnlich en L eb e n die Wa ge D er Wa g .

balk e n d er in allen s einen The ile n gle ich gea rb e itet u nd in

,

d er Mitte u nte rstützt ist wird horizo nta l sch we b en, w e il v o n

,

be id en S e ite n gl e iche Mass en gle iche A nzi ehu ng u nd gle i

ch e r Dru ck a u f d ie Au fhängea x e au sg eü bt wird Die s e r .

Ru he sta nd d e r Wa geb a lken wird a u ch da d u rch n icht ge stört

werd e n w enn wir d ie Ma ss e d e rse lb en du rch au fgel e gte
Kö rp e r beiders eits gl eichm ässig verändern ; wü rd en wir hin
ge gen li nks d en Qu a rz rechts d a s Goldstü ck a u f d en Wa ge
,

bal ke n l e gen , so wü rd e d ie re chte S e ite sich nach abwärts

ne ige n u nd anz e ig en dass hi er das Me hr d er Mass e Anz ie
, ,

hu ng u nd Schwer e vorhand en ist D e r gle iche Effe ct würde

.

e rzi e lt w enn au ch d ie a u f be ide Wa gsc ha len ge bra c hte n

Masse n v o n e i nerle i S u bstanz ab er u ngl eich e r Gröss e w äre n .

U m d a s G ewicht m e hr ere r Volu m en v o n Einer u n d d er

s elb e n S u bstanz z u ve rgle ich en ist e s nöthig sich vorerst
ü b e r d ie d e n Wägu ng en z u G ru nde z u l ege nde Ge wichts e i nh e it
z u v e rstä n dig e n
. Als Ei nh e it in die s e m Si nne ka nn w ohl
j ed e s willkürliche K o rp em tück gewählt werde n indem nu r ,

daran festzu halte n ist, da ss d i e s e Einh eit im Lau fe d er Z e ite n

u nve ränd e rt bl e ib en m u ss . Wir nennen solche G ewic hts ay
ste rne willkü rlich e D ie m eiste n üblich en System e sind nach
.

die s e r Rege llosigke it entstand e n u nd v o n ihnen we icht d a s

e i nzige n e u e fra n z o sis c he Syste m d u rch d ie B e zie hu ng d e s

Ge wichte s z u d e m Volu m e n v o rth eilha ft ab I n l e tzte ren is t

.

das G ewic ht j e ne s Vol u m en Wass e r s we l ch e s e ine n Wü rfe l

,

v o n e ine m C e ntim e t e r S eit e fällt als d ie Einh e it d e s S y

stem s als Gram m a d o p tirt D ie Einhe it de s Wiener Ge wi chts
,
.

sy ste m s ste ht z u di e s em m etrisch en System in e inem solch e n

V e rh ältniss da ss 1 7 5 0 03747 Gramm e e in Loth schwe r sin d
,
.

Fü r di e B e sti m m u ng d e s E d e lste inge wic h ts ha t si c h

e i ne Ei nh e it e in e b ü rg e rt
g ,
d ie bis h e r d e m fra n zösisch e n S y
stem e nicht g e wiche n ist obgle ich das Z e hnte lgra m m (D e c i
,

g ra m m ) e i n e vo llko m m e n pass e n d e Gröss e d e r G e wic h tse in

h e it wäre Das Ju welenge wicht wird nämlich na ch Ka rats u

.

b e stim m t wovo n j e de s K a rat wie d e r in vi er G ra n z e rfällt

,
.

Es ist d i e s ein u rspru nglic h in Indien ü blich er Ge brau ch ,

wo die Boh ne n d e s S c ho te nge wa c h se s Ku ara gena nnt z u m .

wäge n b e nü tzt we rd e n ; e in Ge brau ch d er sich im Han d e l

,

au fre cht erhie lt u nd au ch in Eu ropa fe ste n Fu ss fasste Die s es .

Hand elsgewicht hat j edo ch d e n trau rige n U e b e lsta nd da s s

fast j ed e r gröss e re Ju w e le nm a rkt ei ne and e re Ei nh e it d e s
Karat b e sitzt : So wiegt das Karat v o n Am boina
Gram m v o n A m ste rdam
,
B e rlin Batav ia
Flore nz Frankfu rt L eipz ig
Lissabo n Livorn o 0 2 1 5 9 90 Lon do n
,

M adras 0 2 0 7353 Paris ,

Wi e n
Gra m m .

V o n d en g e nannte n H a n d e lsfl a tz e n si n d M adras u n d

Am ste rdam d ie wichti gsten u nd d er Unte rs c hi e d d er G e
w ic htssyste m e a n b e id e n Orte n ist b e r e its so e rh e bli c h dass ,

d e r Käu fe r v o n 1 000 K r t a s e n M s —
adra G e wi chts in A ms te r
d a m d s re n 1 00 7 b e s itz t . Trotz al le r di e s e r U e b e lstä n d e
ve rm a g sich ni cht d e r Diam anten u nd Pe rlenhande l v o n
ihnen fre iz u m ac h e n obgle ich w ie schon oben e r wähnt d ie all
, , ,
ge m e i
ne Annahm e d es Z ehntelgramm (D ecigra m m ) , welch e s
de m halbe n Ka ra te fa st gl eich ist a u f d ie einfachste u nd
l e ichteste We is e Einh eit d e s System s herv orhräch te .

Au ss er di es en K a ra tge wic hte n ist a ber n och in d en

Pro d u c tio nso rten e i ne ab we ich ende M ethode d er Ge wichts
be s tim m u ng im Gange I n d en i ndische n D ia m a ntengru b en
.

v o n S u m b h u lp u r si nd R u tte n u nd Ma scha in U eb u ng ; w elch e

in d em V e rh ältniss v o n 2 G ran gl e ich 1 Ru tte u nd 7 Ru tt e n

gl eich 1 Ma scha ste hen I n Bras ilien werd sn d ie rohe n Dia
.

m a nte n m e ist na ch O itave n (Drachm en) ge w oge n we lch e ,

gle ich 1 7 Qu ila ta s (Kars te n) si nd D ie O ita va th eilt sich .

in 32 V ints m s u nd di e s e in 70 Gra c e we lche l etztere d e m ,

e u r0 äis c h e n Gran nah e gl e ich ko m m en

p .

Da d ie G e wichte vers chie de ne r K örp erstü cke v on ein

u nd d e rs e lb e n S u bstanz n u r m it Rü c ksicht a u f d e r e n re lativ e

Grö s se u nte rs u cht we rd en ko nne n, so ist e rklärlich, da ss wir

u m d e n Einfl u ss d e r va ri a bl e n S u bstanz z u e rk e nn e n, im m er

n u r gl e i ch e Vol u m i na d e rs elb e n in B e tracht zi eh e n d ür fe n .

D a s j e d e m Körp er ch arakt e ristisch e u nd ih m , abges eh e n

v o n d e r w illkü rlich e n Ra u m a u sd e h n u ng e i enthü m lic h e e
g , „ p
s

c i fi s c h e G e w i c h t wir d m a n dah e r a m l e icht e st e n dad u rch

“

für m e hr e r e S u bstanz e n e rm itt e l n dass m a n v o n j e d e r e in b e

,

stim m te s m e ssb a re s St ü ck ,
z B e i nen W ü rfe l v o n ge wiss e r
. .

Se itenlänge wiegt u nd d e ssen Ge wi cht m it d em e ine s a n

,

de r en gleic hgro sse n W u rfels ve rgle icht Au f die s e W e is e hat .

m a n s i c h sch ritt weis e d ie K e nntniss d er r elativ e n E ige nge

wi chte d e r Körp e r ve rschafft . Je der u nte rsu chte Korp e r
z e igt im Allgem einen e in and e re s Eige ngewicht u nd nu r in
s e lte ne n Fäll en sind d e re n W erthe für m e hrer e ve rs chi e
d ene S u bstanz en vollko m m en gl e i c h D er G r u nd die s er Eigen
.

thüm lich ke it d e s G e wichts kann n u r darin b e st eh e n dass d ie ,

e i nz e l n e n M ol e c u l e , d ie T h e ilc h e n we lch e d e n Körp e r a u s

,

m ach e n ,
n äh e r ode r weite r v o n e inander sind d a s h e isst ,

d er Körp e r kann dichter ode r d ü nne r s e i n Un s e re Wägu n .

g e n li efe rn dah e r n icht e t wa bloss d e n B e we is das s di e,

ve rs chi ed e ne n Körp er a u ch vari a ble Ge wichte hab en so nde rn ,

sie l e h ren u ns d ie vie l wic htig e r e u nd i nt e r e ssa nt e re That

s ac he , d ass m it d er we chs e l nd en Zu sam m ens etz u ng d er Mol e

c üle, also m it d em chem isch en C hara kter, a u ch d ie Dichte
d er S u bsta nz u nd der en Eigenge wicht v ariirt .

Ist es n ach d em
bish e r ge sagten gere chtfe rtigt v o n d en
Be stim m u nge n d er Eigensch wer e Schl ü ss e a u f d ie Mol ec u lar
dichte z u m ach en, so h ätte n wir hierdu rch ein Mitte l ge wo n
n e n e be nfa lls oh ne Z e rstöru n d r Su bsta nz du rch ch e m is c h e
, g e

A ge ntie n d ie We s enhe it d e s Stoffe s indir ect zu e nträth se ln .

U n d wahrlich a u f di e s e s H ü lfsm ittel sind wir b e i d er B e stim

m u ng d e r e sch nitte nen S ch m u ckste ine a ng e wi e s en d
g a es

e b e nfa lls g e sta ttet oh ne d i e Nat u r d e s Ju we ls z u v e r ä n d e rn

, ,

e i n e n Rü ckschl u ss a u f d e ss e n ch e m isch e W e s enh e it z u m ach e n .

Ge ht m a n a u f d ie D e tails die s er Unters u chu ng en e in ,

so ist vor all e m z u b e m e rken da ss d ie Dichte d e s Wass e rs

,

a ls Ei nh e it fü r d ie W e rthb e stimm u ng d e r Dicht e v o n flü ssig e n

u n d fe ste n Körp e rn angen om m e n wird u nd dass die W e rth e d e r

,

Eige nge wi chte di e s er l etzter en im m er a u f di e s e Einh e it d e s

Wa s s e rs b ezog en we rd e n Hie rdu rch ergeben sich Ve rhält
.

n is s z a h le n u nd wir kö nn e n sag e n das s w ähr e nd e in K u bik

,

c e ntim ete r Wass er Eins wie gt Gold 1 9 u nd Platin 2 2 m a l so

, ,

vie l wi e gt u nd wir ne nn e n di e s e re lative n Eigenge wichte au ch

,

sp e c ifis c h e G e wichte .

Die s e V erhältnissz a hle n d er re la tiven Korp er wü rd e n

s ich d u rch e i nfa ch e Wägu ng e n e rm itte l n lass e n w e nn wir im m e r
,

g l e i c h e Vol u m ina d e r z u u nte rs u ch e nde n Korpe r b e nü tz e n

kö nnten D ie se ist j e doch wie le icht e rklärlich n u r in d e n

.
,

s e ltensten Fällen m öglic h u nd wir m u ss en dahe r e in e n Au s

w e g a u fz u find en trachte n w e lch e r ge sta tt e t au ch gan z w ill
, ,

kü rlic h e Volu m i na v o n K rysta llen od er geschlifl e n s n St e in e n

'

z u b e n ü tz en u nd in B e zi e h u ng a u f ihre Dichte z u b e sti m m e n .

E in s ol ch e s H ülfsm itte l bi e te n d ie flü ssig e n Körp e r d a r ,

w e l c h e in Folg e d e r l e ich te n V e rschi e b bark e it i h r e r kl e in ste n

T he ilc h e n fähi g sind j e d e s willkü rliche Volu m e n anz u ne h m e n .

Da fe rne r j e d e r fe ste Körpe r in e ine Flü ssigk e it ge bracht

g e nau so vi e l Wass e r ve rdränge n m u ss, als s e ine m Vol u m
e ntspricht ,
so wird m a n die Di chte d e s K o rp e rs find en w e n n ,

w ir das V e rhältniss b e s ti m m e n in w e lch e m se i n absol u te s

,

G e wi cht z u d em G ewichte d er v o n ihm v e rdrängte n Wa ss e r

m a ss e steht Hi erbei ist nö th ig d ie ve rdrängte Flü ssig k e it
.
D ichte d i e s er Flü ssigke it wü rd e dann d ie für d e n Stei n na ch
o bige r R e ge l g e fu nd e n e Zahl z u m u ltip lic ire n s e i n .

D ie hydrostatisch en W ägu ngen l e icht u nd b eq u em

du rchz ufü hren e rlau bt e i ne b e sonde re Ei nrichtu ng d e r hierz u
nö th ige n Wage L e tzt e r e Fig 1 4 b e sitzt a n d em e inen E nd e d e s
. .

W a geb a lke ns di e Schal e ( c) fiir d ie Gew ichte a n d e m ent

e ge nge setz te n E n d e h i ng e g en z we i in e ine r Dista n z u nte r
g
e i nand e r b efindlich e W a gsc h a len (a ) (b) v o n we lch e n d ie
u nt e re sie b a rtig du rchbro c h e n u nd nu r m it e ine m Platin

fa d e n fe i n ster S o rte a n d ie h öhere b e fe stigt u nd vollstän dig

u nte r Was se r e i n ge tau ch t ist D ie Wage wird in di e s e m
.

Zu stande o h ne B e lastu ng tarirt, d h a u f d en Zu stand d e s

. .

vollko m m e nste n Gl e ich gew i chts ge bracht ; hi e rnach w ird d e r

Körp e r z u e rst a u f d ie ob e re da nn a u f d ie u ntere Sch al e 1)
,

gebrach t u nd in b e ide n Fall e n s ei n Ge wich t e rm itte lt .

S e i b e ispi e ls we is e b e i e ine m gross e n Diam ant en d ie ge

fu nd e ne Zah l fu r s e in G ew icht in L u ft 35 Karat fü r s e in ,

G ew ich t im Wass e r hi ng egen nu r 2 5 Karat so b eträgt d er ,

G ewichtsv e rl u st u nd da h er d a s Ge wicht d e s gl e ich e n Vol u m e n

ve rd rängte n Wass ers 1 0 Karat D er Qu otie nt v o n 35 du rch
.

1 0 ist u nd di e se Zahl gibt die Dicht e d e s Diam an te n

g e ge n j ene d e s Wass ers a n Wü rde d er g e wogene Brilla n t

.

nu r e in g e ri ng e r e s G ew icht hab e n so wü rd e au ch s e in G e
,

wich tsv e rlu st u nter Wa ss er ge ri nge r s e in doch das V e rhält

,

niss b e id e r d i s e i ne Dichte w ürd e fü r ih n

. . a ls Diam ant
,

im m e r b etrag en .

Be i d e r Erm ittl u ng v o n Fa lschu nge n d er Ede lste i ne

spie lt d ie B e stim m u ng d er Dich te oder d e s soge nannte n sp e
c ifis c h en G e wichts e i n e gross e u nd m it d er Härte oft m als
e ntsch e i d e nd e Roll e u nd w ir we rd e n b e i B e spr e chu ng di e s e r
,

Erke nnu ngs m ethoden o ftm als v o n d ers e lb e n Gebrau ch m a

ch en m ü ss en I n b e iden Kennz eichen spricht sich näm lich
.

a u f e in e e i nfach e u nd l e icht e rmi tte lbare We is e d ie W e s e n

h eit d er i nnere n S u bstanz u nz weid e u tig a u s u nd s e lbst d ie

glü cklichsten Im itation e n v e rm ögen in d e n s e ltensten Fäl
len b e ide n B edi ngu nge n gle ich m äs sig g e re c ht z u w e rd e n .
 V . Ka p ite l .

U eb e r Wa rm e , E le ctricität u nd Ma gn etism u s .

Fu r d ie E d elstei nku nd e b e sitz en d ie physikalisch en

L e hre n d e r Wärm e d e s M agnetism u s u nd d er E le c tricität
,

e in e u nte rge ord n et e Wichtigk e it u nd nur ei nz e lne Kapite l

,

ko m m en b ei d er B e stim m u ng g e schnittener Sch m u ckste ine

z u r An we n d u n g u n d m ü ss e n dah e r h i er b e sproch e n we rd e n .

Je ns Eige nscha fte n d er Sch m u ckste ine , we lch e d e n

Ka pite ln d er W ä r m e sich u nterord ne n la ss en sind m eist
n ur q u alitative r A rt u nd b e zi e h e n sich a u f d ie gross e r s od e r

ge ri ngere L e itu ngs fähigkeit d er ber eits e rr egte n Wär m e od e r ,

a u f di e Ae nd eru nge n d e r For m we lc h e d u rch d ie Wär m e h er

,

vorge bracht werde n Was wir im ge wöh nlich e n S p ra ch ge

.

brau chs Wärm e u nd Kalte nennen si nd nicht z wei v o n e i na nde r

,

tre nnb a re Phäno m ene ; sie bild e n e i ne fortlau fend e K ette u nd d ie

W irku nge n d e r Extr em e b e ider si n d a u f u ns er e z u ihrer W a h n
neh m u ng ges ch a ffe ne n O rga ne id ent B eide Phäno m ene hab e n
.

d ah er e i ne ge m ei nschaftlich e Ursach e, we lch e nach d en G ru nd

le hr e n d e r Molec u la rphysik in ei ner B ewegu ng d er kl einsten
K örp e rthe ilch e n b e ste ht D ie Wirku nge n, w e lch e d ie B e we
.

gu ng en d er kl ei nste n A rt a u f u ns ere E m pfind u ngsnerv en

a u s ü b e n si nd nicht s o s ehr v o n d e n B ew e g u n ge n a ls v o n ,
,

d e m Zu sta nde u ns e re s O rganism u s abhängig D ie Natu r kennt .

n icht wie u n s e r e E m pfind u ng e i ne n Gl e ichg e wichtsp u nkt v o n ,

w o nach au fwärts Wär m e nach ab w ärts Kälte e intritt

,
Es .

v erändert sich nu r s u cc essive d ie Kraft d er B e w e gu ng d e r

K ö rp e rm o le cü le u nd m it d er Z u n ahm e d e rs e lb e n tritt nach
,

u n s ere m S p ra c hge b ra u c h e Wär m e m it d er A b na h m e hi nge

,

e n Kält e e in D ie in e in e m P u n kt e d e s Körp e rs e rr e gt e n
g .

od e r verstärkte n M o lec u la rb e wegu ngen bl eib en ab e r nicht

blos a u f die s e n e inz elnen Platz be schränkt s o nde rn sie ,

pfla nz en sich au ch fort u nd erz eu gen analog e B ewegu ng en

in d en b e nachbarten Körp ern .
 Ge sch windigke it, m it w e lche r sich d ie Erre gu nge n
D ie
e i ne s Körp ers au sbr e ite n ist v o n S to fl z u S to fl vari a b e l Di e s e r
’ '
.
,

Unte rschied wird nam e ntli c h a u fla llend w e nn wir e i ne n Eisen

,

stab d er a n einem E nde glü ht m it e ine m gle ich langen Holz

, ,

ste h e d er e ins e itig angebrannt ist ve rgl e ich en Wir e rkenn e n

, ,
.

b e i di e s e r Ve rgl eich u ng u nm itt elbar d a s G e s e tz dass sich ,

d ie e rr egte n M o le cu larb e wegu ngen d ie wir Wärm e ne nnen

, ,

in e ine m Körp e r l ei cht er als in e i ne m and e ren fo rtpfl a nz e n

kö nn en u nd das s wir zwisch e n gu te n u nd schl e chten Wärm e
,

le ite rn u ntersch eid en m ü ss en Di e s e r Unterschi e d in d e r L e i

.

tu ngsfähigke it d e r Wärm e v o n Mo le c ü l z u M o lec ü l d er M i ne

ral s ist ein Merkm al we lch e s a u f d e m Ge biete d er Ed elstein
,

ku nd e als Be stim m u ngsm ittel ange we nd et w e rd en kann .

E in gu t l e ite nd e r Körp e r th e ilt d e n U eb ersch u ss d e r in ih m

vorhand ene n B ewe gu nge n d e n N a ch b a rth eilche n in ku rz e r
Z eit m it u nd erz eu gt hi e rd u rch e i ne n Gl e ich gew ichtsz u stand
z wischen ih m u nd s e i ner U m g e b u ng And ers v er halte n sich
.

hi nge ge n d ie sch l e c ht w ärm ele its nd e n Körp er Di e s elb e n .

w e rd e n w o hl län ge r e Z e it n ö thig hab e n u m e ine gl eich e

,

S u m m e v o n B ew egu ng in si c h a u fz u neh m en all ein e s w ird ,

au ch länge re Z eit ve rstreich e n kö nne n b evor sich das in

ih ne n e rz e u gte Maxim u m d er Wärm e m it d e m e t waigen Mi
n im u m i hrer Um gebu ng au sgl eicht u nd e s bl e i b t dah er
e in solch e r schle cht le ite nd er Körp e r länge re Z e it w arm .

D e r Unt e rschi e d z wisch e n d e n e xtre m e n V e rtr et e rn d e r

b e id en A rte n v o n Wärm e l e itern ist ö fters oh ne fe iner e
Hilfs m itte l b e r e its m it d er Hand fü hlbar A u ch h ie rfür .

m a g e i ne Ve rgl ei c h u ng v o n Holz u nd Eis en ge nü gen E in .

St a b a u s Holz wird sich in d e r Hand als w arm j e ne r h in ,

»

ge gen v o n E is en i m m e r r elativ kalt a nfii h len D er sc hl e chte .

L e ite r Holz th eilt n äm lich d ie v o n d e r warm e n H a n d

ü b e rko m m e ne B e we g u ng nu r s e hr la ngs a m s e i ne n i nne r e n
K örp e rth eilc he n m it wird dah e r in ku rz e m ob e rflä chlich
w ar m And e rs v erhält sich hi nge ge n das Eis e n Es w ird d ie
. .

e m p fang e n e Wärm e so la nge a ll en i nne re n M o le c ü le n m it

th e il e n u nd dah e r so lang e äu ss e rlich kälter als d ie Hand ersc h e i

n e n bis d ie gan z e Ei se n m ass e m it d e r Hand in e i nem th e r
,

m ische n G ls ic hgs wichte steht Die s er a u fl a llend e Unte rs ch i ed

‘

.
b ild e t au ch e in Be stim m u ng sm erkm al d er Ju wel e n D ie Mehr .

z ahl d er l e tzte re n s ind n ä m lich gu te Wärm el e it e r s ie neh m e n ,

d ie ih ne n z u stro m e nd e Wärm e wo h l l e icht a u f ge b e n sie

a b e r au ch e b e n so l e icht wi e d e r ab ; s ie m a ch e n dah e r a u f d ie

Ha nd d e n Eindru ck e i ne s kalte n Ge gensta nde s A nders ve rb al .

te n sich nam e ntlich d ie Im itatio nen a u s Glas we lch e d e n sc hle ch ,

te n Wärm el eite rn z uz u z ähle n si nd u nd da her wie Holz in d e r

Ha nd d e n Eindru ck e ine s warm w e rd end en Körp e rs ma ch e n .

Di e s e r U nterschie d lässt sich an we nd e n u m d u rch das b loss e ,

Anfiih len nam e ntlich gro ss e re r Pi ec e n u b e r d ie Echth e it d e r

, ,

s e lb e n z u e ntsch e id e n
. Hie r kö nnte m a n sich wohl e ine s
b ekannten Mi neraloge n e ri nner n we lcher d ie Wette e i ngi ng,
,

m it ve rbu nd e nen A u ge n a u s e i ne r Tasch e w ori n sich u nte r ,

vie l en G la sim ita tio nen a u ch e in Diam ant b e fand die s e n ,

le tzter e n h e rau sz u neh m e n Es ge lang di e s au ch vollko m m e n

.
,

d a ih m d ie Unte rsch e idu ng v o n warm u nd ka lt v e rm ög e d e s ,

G efü hle d er Fing e rspitz e n d en Dia m an t z u erk e nne n gab

,
.

W e nige r b e i ge sch nittenen Steine n als b ei d e n na tü r

lich vorko m m enden M i nerali en ist d ie Eig e nschaft d e s Sto ffe s ,

d u rch d e n Z u flu ss v o n Wärm e v o n au ss e n h er s e i ne n M o
lec u la rz u sta nd z u änd e rn z u r B e nü tz u ng v e r we ndbar W e nn
,
.

d u r c h W ärm ez u tritt v o n a u ss e n d ie G e sch wi nd igke it u nd

d ie Bahn d e r sic h b e w e g ende n M o le c üle v e rgröss e rt wird so ,

geht d e r fe ste Körp er in e i ne n fl ü ssige n ü ber ; ste ige rt sich

a b e r d ie B e we gu ng d e r T h e ilc h e n n och w e ite r so e rs ch ei nt ,

e r in d a m pffö rm iger G e stalt D ie S u mm e v o n Wä rm e w e lch e

.
,

nö th ig ist ,
u m e ine n Körp e r z ur Ve rä nd e r u n g s e i n e s M ol e

c ularz u sta nd e s z u z wi ngen ist j edoch v o n Sto ff z u Sto ff

,

v e rs c hi e d e n u nd wir u nt ersc h e id e n 6 Gra d e d e r Schm e lz

,

barke it d er Mine rali e n Als Prob e n für di e s e v erschi ed enen

.

—
Grade d er Sc hm e lzbarke it v o n 1 6 ko nne n d ie Mine ra ls
Antim onglanz Natrolith Granat Strahlstein K a life ld spa th
, , , ,

Bro nzit ange no m m e n werd e n Währe nd d er A nti m o nglanz

.

b e r eits a n d er K erz enfla m m s schm ilz t so gelingt e s s elbst ,

d e r h eftigste n Gl üh hitz e sch we r d e n Bro nzit in d en fe in ste n

,

Fase rn d u rch Schm elz en e twas abz u ru nd e n .

U m e ine ge nü gende starke Hitz e h ervorz u ru fen wen det ,

m a n d a s soge nan nte L ö thro h r a n E s ist d ies e in Roh r

.
m it fe i ne r Platinspitz e du rch welche s m a n ei ne be li e big e
,

W ei ngeist ode r K e rz e nfla mm e s eit wärts anbläst D urch die se n .

gröss ere n Lu ftz u tritt wird w ohl d ie Flam m e horizo nta l gerich
tet all e in d ie K o h lenthe ilc h e n in d e rs e lb e n ko m m e n z u
,

h eftigem G l üh e n u nd d ie Wärm e so wohl als d ie Wirk u ng erhö

h en sich dah e r in gross em Mass e D ie grösst e A nzahl d e r
.

Ed el ste i ne hält nu n d ie L öthro h rfla m m e a u s ohne hiedu rch

,

e in e V e rä nd e ru n g z u e rl e id e n nu r d e r Gra nat sch m ilzt a n d e r

,

s elbe n .

A u ch Fa rb env eränd eru ngen ko nnen du rch ei ne gross e

Hitz e a n m anch en g efärbte n Ed elste inen h e rvorgeru fe n wer
d e n u nd sie si nd th e ils bl e ib e nd e wie a m Granat th eils vor
, ,

ü b ergeh e nd s wie a m R u bi n Während d er e rst er e b e r e its d u rc h

.

m i nd e r h e ftig e s G l üh en s ei ne rothe Farb e v e rli e rt u nd s e lbst e r

ka ltet sch warz b l e ibt so wi rd hi nge gen d er Ru bi n im L o throh r
,

fe u er w o hl se ine Farb e in s We iss e änd e rn doch nach d em Er

’

k a lte n e rhält er s e ine u rspr ü ngliche Farbe vollständig Doch .

d ie se V e rs u ch e w elch e e i ne Erhitzu ng d es St e i ne s vorau ss etz en ,

,

sind für ge s c hnitte ne Ju wel e n kau m anwe ndbar i nd e m b ei ,

grösste r Vorsicht gege n plötzlich e A bkü hl u ng doch e in S prin

g e n od e r e in Ris si we rd e n d e s S ch m u ckste in e s e i ntr e t e n kö nnte
g .

Solch e M eth oden finde n dah e r vorzu g sweis e nu r a n d e n u nge

sch nitten e n Ste i nen e in e z we ckm ä ssig e A n we nd u ng .

D ie Eige nsch afte n d e s M ag ne tis m u s u nd d e r E le ctri

c ität w elch e n ächst d er Wärm e in B etra cht z u zi e h e n si nd
, ,

z eigen sich fü r d ie B e sti m m u ng ge schnittener Steine v o n

m i nd er e r Ve rw en dbark e it u nd in b e id e n Fäll e n we rd e n
kau m and e r e Phäno m e n e in B etrach t ge zoge n a ls j e ne ,

w elch e d a s Vorhan d en od e r Ni chtvorhan d ens ein b eide r Er

re gu ngsz u ständ s c h a ra cte risiren .

th e rm isch en Vorgängen l e itet a u ch di e

Aeh nlich d e n
n e u er e Physik d ie m agn etisch en u nd e le c trisch s n Phäno m e ne

v o n B e w e gu n ge n d er kl ei n ste n T h e ilc h e n ab welch e wenn

, ,

sie in e ine Vibratio n u m e in e ge m e i nschaftlich e Ax e ü b e r

geb en, au ch d en Ueb erga ng a u s d e m ele ctrischs n in m agne

tischen Z u sta nd v era nlass en .

Wend en wir u ns nu n sp eciell z u d en Erschei nu ng en

d es M a g n e t i s m u s , so m a g statt th e or etisch er Erkläru ngen
da s B eispie l d er Ma gnetnadel z u r Erläu te ru ng die nen Ist .

d ie Ma gn etna de l a u f e ine r fe ste n Spitz e fr e i b e we glich im

Gle ichge w i ch t u nd vor E rsc hü tteru ngs n ge schützt so wird ,

ih r e Lag e im m er unverändert v o n Nord z u S ü d se in Wird .

ihr j e doch s elbst d er kl e inste Körp er m it einem ge ringen

G e halte a n E is en genäh e rt so verlässt sie ihre L age u nd
n äh e rt sich s ovi e l wie m öglich d em neu e n Korp er Wäre .

hinge gen d er Ma gne t kräftig a ber u nb eweglich, u nd nu r d er

e iss nhältigs Körp er b ewe glic h so wü rd e l etzt er er ang e zog e n
,

u nd sich d em Magnet z u n äh e rn ve rs u ch e n Doch nicht

.

a lle Körp e r v e rhalte n sich d e m E is en a nalog Wü rd e m a n

.

sta tt d e s se lben d em kräftigen Ma gnete ein a n eine m Fa

d en fr e i hä ngend e s W ism u thstäb ch e n näh ern so wu rd e ,

letztere s sich nicht d e m M agnete näh er n , so nd e rn vi el

m ehr e ine Ste ll u ng a nne h m e n b e i w elch e r a lle T h eilch e n
,

m öglich st en tfe rnt v o n die s e m s i nd Wir m ü ss e n s o m it e ine

.

dopp elte Wirku ng d e s Magne ts u nte rsche ide n Er wirkt a n .

zi e hen d a u f e ine R e ih e v o n Su bsta nz en, d ie d em Eis en sich

ähnlich v e rhalten u nd d ie wir „ param agnetisch nenne n ; hin
“

e ge n stösst er e i ne A nzahl a nd e r e r Körp e r v o n sich ab

g .

Unter l etz te re n , v o n u n s dia m agne tisch genannt äu ss ert

„
“
,

Wis m u th d ie stärkste a bstoss end e Wirku ng .

D ie A nzi ehu ng w elch e ein ge sch lifl ens r Sch m u ckste i n

‘

a u f di e M agne tnad e l a u sü bt kö nnen w ir a ls e in H ü lfsm itte l

,

d er B e stim m u ng ge brau ch e n D a v o n all e n in d e n Ed e l ste i nen

.

au ftr ete nde n Sto ffe n nu r d a s Eis en e ine entschi ed e ne u nd kräf

tige Wirku ng a u f d ie Mag ne t nad e l a u s übt so pfl e gt m a n
a u ch m it R e cht in all en j e n e n Ju w e l e n, w e lch e a u f d ie M a g

n etna d e l e i ne anzi eh end e Wirku ng au s üb en Eis e n z u v er

,

m u th en Nam entlich Chrysolith G ranat T u rm a li n si nd solch e

.
, ,

S ch m u ckste i ne welch e als färb end e u nd c

,
h ar a c te risire nd e Be »

sta nd th e ile E is en entha lte n . Näh ert m a n e ine n die s er ge

n ann te n d e r fre i b e we glich e n Ma gne tna d e l, so z eigt d ie Ab

le nku ng de rs e lben a u s i hrer G le ichgewichtd a ge das Vorb au

d ens ein d e s Eis ens a n .

Während di e v e rm o ge d e s M a gnetis m u s erfolgte An

zi eh u ng oder Abstossu ng eine s ge näherten Körp ers nu r v o n
d er Su bsta nz de rs e lb en a bhängig ist u nd fü r d ense lb e n im m er
i hren C h a ract er b e ib ehält ; so z eigt sich hin ge g en di e v o n
d er E l e c t r i c i t ä t h e rvorge brachte Anzi ehu n g u n d Absto ssu ng
nicht v o n d er S u bsta nz d es Körp e rs so nde rn m ehr v o n d e r

Näh e oder Fe rne dess elben abhängig .

B e kanntlich ge lingt e s du rch das Reihen einer S ta nge

v o n Sie g ellack od e r G la s m it T u ch od e r L e d e r E le ct1 i cität

h ervorzu ru fen D ie se gerieb e nen Körp e r we rde n näm lich el e c

.

trisch u nd e rlange n da d u rch d ie Fähigke it kl ei ne Körp er a n

sich z u zi ehen ; sie stoss en die s e l etz tere n ab e r nach ge
scheh ener B e r ühru ng wi e d e r ab .

Die s Ve rha lten d e r ele ctrischs n Korp e r ist ge gen all e

n icht e le c trisc h s n Su bsta n z e n gl e ich Näh e rt m a n ab e r b e
.

re its ele ctrisch g eword ene Korp er e inande r so u nte rsch eid en
,

sich d ie a n Glas od e r Harz erz eu gten E le ctricitäte n ind em

sich d ie gle ich nam ig en abstos s e n hinge ge n d ie u ngleichna
,

m ige n anzi e hen .

D ie rregten e le ctrisch s n Z u stände sind ab er nicht d u rch

e

länge re Z eit m it u nveränderlich er Stärk e d er A nziehu n g

dau e rn d so nder n sie gl e ich en d e m e ine s e rwärm te n Körp er
,
.

Au ch d ie ele ctrisc hs Spannu ng sinkt du rch d en A u sgl e ich

m it d e r Um g e b u ng a u f das g ew öhn lich e M ini m u m h erab .

D ie Z e it j e do c h in w e lch e r d ie se g e schi eht d ie Z e it n ach

, , ,

w e lch e r d ie e lectrisch s Wirksam ke it u n m e rkbar w ird ,

ist
ab er für j ed e ve rschi e de ne Minera lspe cie s v erschi ede n so ,

das s di e s elb e au ch a ls e in E rkennu ngs u nd U ntersch eid u ngs

m itte l b e nu tzt w e rd e n kann . Ma nch e M ine rali en u nd in
u ns e r e m s e c ielle n Fall e i n z l n Ed lst i v rli r n d i
p e e e e e n e e e e e

d u rch Reih en erlangte E lectric ität b ere its nach Stu nde,
w ähre nd and er e Ste in e hing egen n och nach 1 2 1 4 Stu nden
e rke nnbar e le ctris ch si nd .

Um di e s e Z eitdau e r als ein Be stim m u ngsm ittel e ines

ge sch n ittenen Ste ine s anz u w end en ist e s n öth ig d en
s elb en du rch Re ihen in e le ctrischsn Z u stand z u ve rs etz en ,

dann a u f e i ne M etallplatte z u lege n u nd v o n Z eit z u Z e it

zu b esti m m e n ob d e rs e lb e noch e le c trisch u nd im Stan d e ist
, ,

et wa e in fei ne s fre i sch web en d e s G oldplättch e n ode r ein H o l

lu nd erm arkkü ge lch e n an zu zi e h en .

 Be i m ehr ere n M ine ra lien d ie gera d e in d a s Ge bi e t
d e r Ed e lst e ine fa ll en , ist d ie entwicke lte Pyro ele ctric ität so
ross dass l t t r sich äh n lich d Re ib u ngs e le c tric ität
g e z e e e r

s ch o n du rch d ie A nziehu ng feine r Gold b lättchen z u erk enne n

gibt .

Dieses Ke nnz eichen ka nn in einz elnen Fäll e n e be nfa lls

als e in H ülfs m ittel z u r B e stim m u ng g e schnitt ener S te ine
die nen So u ntersch eiden sich d er Ru bi n u nd d er Tu r m a lin
.

u nm itte l b a r du rch d as Pyro electrisc hwerd en d es le tzte re n .

Doch komm e n d ie se Unte rs u ch u nge n in d e n s elte nsten Fäll en

z u r A nwend u ng i n de m sich in j ü n gste r Z e it na m e ntli ch d ie
,

optischen Me thoden so v erv o llko m m t hab e n dass di ese

l e tztge nannten we lche ü b erdie s j e de irge nd de nkba re Ve rle t
,

z u ng d es Ju we ls verm eiden d ie gro s ets Verbre itu ng u n d

,

Anwend u ng g efun de n habe n .

V I Ka p ite l
. .

D ie o p tisc h e n E igen s ch a ften .

Nächst d en Phäno m en en d er Härte u nd Dichte hab en d ie

d e s Lic h te s fü r d ie Z we ck e d e r b e sti m m e n d e n Ed e lste i nk u nd e
d ie gros ets Wichtigk e it e rla ngt Da e s m itte lst d er optisch e n
.

Eigenschaften in d e n m eisten F äll en ge lingt e in sich e re s

u nd s ch ne ll e s U rth eil ü b er das W e s e n ei ne s vorge l e gten
Körp e rs abzu ge b en a u ch d ie z u solch en Unte rs u ch u n ge n
,

n ö thige n Hil fs m itte l v o n d e r e infach st e n Art sind so ist

,

w o hl e rklärlich u nd ge rec htfe rtigt w e nn m a n sich di es e r

,

M e th ode n fü r C ha ra cte ris iru ng ge wi ss er Mine rali en fa st a u s

schlie sslich z u b ed i en en su cht .

Aeh nlich d en ü brige n physikalisch e n Agentie n b e steh t

au ch j ene s Phäno m en we lche s wir Licht nennen a u f Vi b ra
, ,

tio nen d er kl einste n T h eilch en d er Körp er u nd ste ht m it

d e n B e we gu ngen we lch e d ie u ns Ersche i nu nge n d er W ä rm e
,

v e rm itteln im i nnigsten Z u samm enhänge L e ite n wir e in em

,
.
E ise nsta b s fo rt u nd fort
Wärm e v o n a u ss en z u so ste igert ,

sich a llm älig se ine T e m p era tur die Inte nsität d e r B e wegu nge n
,

s e i ne r kl e i ns te n T h e ilch e n ni m m t m it we ite r em Z u fl u sse d er

Wärm e i m m er m e hr u nd m ehr z u d er Eis enstab b eginnt ,

z u gl üh e n u nd ,
da d ie in ihm e rregten Sch wingu ngen sich
au ch in die Um ge bu ng u nd b is in u ns er Au ge fo rtpfla nz en,
so l e u cht e t er.

Wie d er in ein Wass erb e cke n geworfene Stei n We llen

err e gt d ie sich i m m e r we ite r v o m C en tru m d e r Ersch ü tte ru ng
,

fo rtp fl a nz en so ru ft au ch d ie im l e u cht e nd en Körpe r vorb au

,

d ene i nte nsive M o ls cu la rb s wegu ng d ie Vibratio nen aller Na ch

ba rm o ls cü le h erv o r we lch e in d e r Z e it i m m e r we ite r fort
,

schre itend sich ra dia l na ch allen S eiten au sbreite n B etrachten .

wir nu r ein a b ge gre nz ts s Stü ck di e s e r B ewegu ng e n, so nenne n

wir einen solch en Th e il d er im Ra u m e a u f e inand e r folg en d e n
W ellen einen Lichtstra hl D ie Richtu ng d e s Strahl e s z wis chen
.

d em leu chtend e n Körpe r u nd d e m v o m Lichte g e tro ffe ne n

P u nkte ist in alle n j e ne n Fäll e n eine ge radli nige, wenn d ie
Fortp fla nz u ng d e s L ichtim pu lse s in die s em Z wisch e nra u m e
nur d u rch e i nen ho m og ene n K örp er z B L u ft, er folgt ,
. . .

W ürd e h i ngegen im W eg e d e r Lichtstrah le n ei ne S chichte

e i ne s z we iten Körp e rs e ing e schalt e t s e in so e rl e id e t d ie ,

R ichtu ng d er Stra hl en eine Unterbre ch u ng u nd d e r W e g ,

d en d a s Licht v erfolgt ist gle ich sa m b ei m B e gi nne d er

,

Z wisc he nschic hts v o n d e r a lte n Richtu ng abge l e nkt w ir ,

pflege n z u sa gen gebrochen „

“
.

Ma n k a nn d ie s e n Vorgang a m d eu tlich sts n dad u rch

sichtbar m ache n wenn wir a u f d en Bod en z weier gl eich e r
,

G la sgefässe Me ta llm ü ns en lege n u nd e i ne s d e rs e lben mit

Wa ss e r anfü ll en E s sch e i nt da nn di e Mü nz e we lche u nter
.
,

d em Wass e r li egt u ns er e m Au ge nä h e r gl ei chsam s mp o rge

, ,

hob en ge ge nübe r j ene m G e ldstücke we lche s in d e m leere n

blo s L u ft e ntha ltend en G la s s ist Die s er Unter schi e d in d er
.

Lage ist nu n ein Z eich en da ss d er W e g d er Lichtstrahl en

,

zwis ch e n Mü nz e u nd A u g e im Wa ss er e in a nd e r er s e i n m ü ss e
wie in d e r L u ft .

Da wir in d e r Edelste inku nd e a u f di e s e T h a tsa ch en

u nd d e r e n Folg ee rsch ei nu ng e n b ei d e r B e stim m u ng d er b ere its
ge sch nittenen Steine die wichtigsten Erkennu ngs m ethod e n grü n
d en s o wird es n ich t ü b e rfl ü ssig s ei n die Vorgänge b ei d er
, ,

Bre chu ng d e s Lichte s d u rch ein e infach e s Be ispie l m öglichst

z u e rläu t er n A ls solch e s kann m a n d en Ve rgl e ich d e s Licht
.

strahl e s m it d er Ma rs chrichtu ng e i ner Tru pp e wählen So la nge .

das T e rrai n gl eichm ässig ist w ird d ie a nfangs e inge schlage ne

,

Ric htu n g v o n a ll e n Glie d e rn d er au sgede hnten Fr o nte fort

u n d fort e rh a lte n bl e ib e n u nd d ie Richt u ng d e s Lichts tra hl e s

m it s ei nen z a hlre ich e n sch wing e nd en M o lec üle n w ird w ie d e r

‘

W e g d er Tru pp e ein ge ra dlinige r s ein Trete n j edoch H in

.

d e rnisse in d en W e g u nd tr effen a u f di e s e lb en, nicht alle Gli e

d e r d e r Fro nte gle ich z e itig s o änd e rt sich u nwillkü hrlich d ie
,

Marschri ch tu ng E in The il d e r Fro nte wird m it d er Ue b e r

.

steigu ng di eses Hi nde rniss e s z u käm p fe n ha b en u nd da h e r

langsam e r vor wärts ko m m e n w ähr end d er ü brig e Th eil d e r
,

Fro nte n och im e b e nen T e rrai n vorwärts e ilt Es vollzieht .

sich hie rd u rch so wohl e i ne Sch wenk u ng d e r Fro nte, als a u ch

d er Rich tu ng d e s M arsch e s .

B e nü tz en wir we it er u ns e r B eispie l so e rh ellt da ss su c

, ,

c e ssiv e j e d e s Gl ie d d e r Fr o nt e a n das H ind e rniss gela ngt di e s e s ,

l etzte re ve rz öge rt ab e r all e gl e ich m ässig, u nd b efinde t sich

s chlie sslich d e r l e tzte M a nn a u f a n d ere r S e ite so wird sich wie
,

d er v o n s elb st d ie anfä nglich e Richtu ng d e r Fro nte u nd d e s

M arsch e s h e rst e ll e n Ganz ä hnli ch ge sta lte n sich d ie Ve rhält
.

niss e a m Lichtstrahl d e r j a e b e n falls als e in Co m pl e x v o n z a hl

,

r e ich en b e weg te n M o le c ülen an ge s ehen we rd en m u ss u n d b e im,

U eb erga nge d e s Strah l es a u s d e m e rsten M edi u m in e in z we it e s ,

vollzi eht sich e ine A bl e nku ng v o n s ei ner u rsp rü nglich e n Rich

tu ng d ie wir Bre chu ng n e nne n u nd d ie j e nach d er Art d e s
, „
“

z we iten M ittels u n d nach d e ss e n Wid e rstand ge ge n das Licht

v ersch ied en s ei n kann .

J e grösse r d e r Widerstand e ine s M itte ls u nd j e gerin

e r so m it d ie G e schwi ndigke it d e r Fortp fla nz u ng d e s Lich te s
g
in d em s e lb en, d e sto grösse r ist au ch die Ablenk u ng we lch e ,

d er Lichtstra hl e rfäh rt . Ma n ha t in die se r B ezi e h u n g d ie

e i nz eln e n Körp er v e rglich e n u n d g e fu nd e n , dass d e n fe ste n

Körp e rn d ie relati v grösste Bre chba rke it z u ko m m t , i nd em

d e r z u ru ck g e le gte W e g d e s Lic h t e s in d e r L u ft währ e nd e i n e r
S e c u nd e 42000 Me i len, hinge ge n in d e n fe ste n K o rp e rn, b e i
spiels weis e d en Edelste inen, hö chstens 2 8000 Meile n b e trägt .

D as V erhältniss di e se r beide n G e schwi n digk eiten h e isst Bre

ch u ngse x p o nsnt u nd d er A u sdru ck d er Bre chu ngse x p o nent
d e s Diam a nt ist bede u te t da ss d ie Ge sch windigkeit d es
,

Lichte s im Diam ant 2 !, m a l ge ringe r ist wie in d er L u ft:

1

Mit d er G röss e di e s e s Bre chu ngs e x po ne nte n w ächst

au ch d ie Gröss e d er Abl enku ng d es L ic hstra hles doch ist die ,

s elbe in j e nen Fäll en wo d a s H ind ern iss a n all e n Orten

,

gle ich breit ist , nu r schwi e rig sichtbar z u m a che n G eht .

m a n näm lich a u f d a s frü h ere B e ispi el z u rü c k so e rh e llt d a ss , ,

wenn alle Gli e de r d er Fro nte gle ich e Ve rz ö g e ru ng e rlitte n

ha ben sich d ie alte Richtu ng d es We ge s h erste ll en m u ss
,
.

Anders ve rhält e s sich j e doch wen n d a s ei nge scha lte te Mediu m

,

a n e i ne m E nd e gröss e r ist a ls a n d e m and e re n E nd e ; in

di e s em Fall e wird j ede s d er schwi nge nd e n Mo lec ü le beim

D u rchgang d u rch d a s Mediu m e i ne andere V erz o geru ng erleide n
u nd d e r Strahl kann da h e r na ch d em A u stritte n icht m ehr di e

frü h ere Richtu ng e inneh m en D ie Bre ch u ng d e s Lichtes wird

.

in Folge d e ss en a m d e u tlichste n wa hrgeno m m en wenn m a n ,

in d en W e g d e s Strahl e s e in Pris m a gebild et a u s e ine m fe ste n

,

Kö rp er w oran z wei z u e i nande r ge nei gte Flächen PB u nd P C

,

a n e sc hlilfs n si nd e i nsch a lte t Hält m das Pris m z w isch

g , . a n a e n

A u ge u nd Lichtqu e lle so wird d ie früh er sichtbare Lichtq u e lle

,

L u nsichtb a r u nd ko m m t n u r dann wi ed e r z u m Vorsch ein, we nn

wir das A u g e A s e itwärts v o n d e m O rte d es Lichte s ab u nd
d e m z u gesc h ärften E nd e P d e s Prism a z u we nde n (Fig Wir . .

15 erblick e n dann d a s Bild 8 d e r lic htge b en

°

d en Sp a lte ode r d ie K erz enfla m m e v o n sei

,

nem wahre n Orte L a bg e l e nkt u nd ü be rdie s

m it ei ne m Fa rb e nsa u m e äh nlich d em R e ge n
,

bogen , eins e itig b egr enzt Es z erlegt sich

.

näm lich das we isse Licht welch e s v o n zahl

,

r eich en üb ereina nd erfa llend en ve rschi e denen, ,

th e ils gröss e re n theils kl e i ne re n B ew e gu ng e n

,

d er T he ilch e n ge bildet w ird b e im D u rchga ng ,

( , )
a b d u rch e in s olch e s Pris m a in s e i n e B e sta n d th e ile , d e r e n

j edem e ine b eso nd e re Art d er Ge schwind igkeit u nd Bew eg u ng,

v o n u ns a ls „ Fa rb e em p fu nd e n, eig en ist
“
.
 Au ch di es er Vorgang d e r Fa rb enz erstrs u u ng „ Dis pe rsio n “

d es Lichtes wi rd erklärlich w e nn wir nu r in d e m frü h e re n

,

B e ispi el e d en e inz e l ne n Gli e d ern d er Re ihe e i ne v e rschi e

d e ne G e sch wi ndigkeit b e i le g en Es we rd e n hierm it ana log
.

im Lichtstrahl s d ie T he ilc h e n welch e d ie gröss ere G e

,

sch win digke it b e sitz e n , im z w e ite n M e diu m we nige r v erz ö

g e rt als j e ne M o lecü le welche scho n a nfänglich eine ge

ringe r s FO rtpfla nz u u gsge schwind igkeit be sass e n Dah e r e r .

sch e int d ie rothe Farb e weniger abge le nkt a ls d ie b lau e n

u nd viol ett en Lichtstra hl e n .

Ich h a b e in d e m Bishe rige n u m d ie optisch en Phä nom ene

,

a u f d ie ei nfachste W e is e darz u s te ll e n d ie b e we gte n T he ilc h e n

,

im Lichtstra hl m it d en Gli e d e rn ei ne r im M arsche b efind li

chen Fro nte ve rglichen E s darf j edoch, we nn a u ch d er Vor
.

ga ng ein ähnlich er ist nicht die B em e rk ung verge ss e n wer

,

d en dass im Lichtstra hl sich d ie b e wegten T heilc h e n nicht

,

in d er Richtu ng d e s Stra hle s s e lbst fo rtpfla nz e n Nicht d ie

.

Lichtqu e l le strö m t T he ilche n a u s d ie bis in u ns e r Au ge

g ela nge n so nd e rn d a s e rste e rr e gte Mo le cü l bri ngt all e s ei ne
,

N a ch b a rths ilche n a u s d em Gl e i chge wichts bis sich e ndlich,

d ie Störu ng a u ch z u u ns ere n Organe n fo rtgep fla nz t hat Es .

ko m m e n som it a n j ed em Pu nkte in d er Richtu ng d es Stra hl es

a llm ählich ne u e ,
fr u her ru h ige T h eilch en in B ew e gu ng u nd
d ie se B e w e gu ng a u s ihrer R u h e lage e rfolgt s enkre cht gegen
d ie Fortpfla nz u ng d e s Lichte s . D a s Vorhand ens ein solch er
s eitlich ge richtete r Vibratio nen d er Mo le cü le im Lichtstrahl
b edingt e ines d e r wichtigste n Phänom ene d er Optik d ie
D o p p e lb r e c h u n g , w elch e au ch a ls das u ntrü glich sts K rite
riu m z u r Be stim u ng e i nz e l ne r g e sch nitt ene r Ste i ne v e r we nd et

w erd e n ka nn .

Wir hab e n b ere its b ei E ro rteru ng d er m orphologisch en

Eige nschaften d er Ed elstei ne d ie T ha tsa c he hervorgehob en ,

d a ss a n j ener Pyram ide , we lche a ls d ie Gru ndgestalt d er

K rysta t o rm a nzu s e hen ist, alle Eck e n th eils gle ichgesta ltet,
th e ils u ngleich we rthig s ein kö nne n .

I m ersten Fall e ist d ie S u bsta nz na ch al len S e ite n h o

m oge n im letzter e n hi ngege n nach d en dr ei S eite n d es Ra u m e s
,

v erschie d e n u nd wird a nis0 pha n ge na nnt D ie E i nwirku ng u nd

„
.
Verzögeru ng d ie d er Lichtstrahl d u rch eine S u bstanz erl eidet ,
,

w ird so mit in e inem solch en i nho m o gene n Körpe r au ch j e

nach d e r Richtu ng d e s Strahl e s u nd s e i n e r Sch win gu n ge n

verschie de n s ein m ü ss e n Je d e r Lichtstra hl d er e ine n sol

.
,

che n a niso pha ns n K rysta ll d u rchläu ft u nd d e ss en S ch w in

g g
u n e n n ach z w e i m orphologisch u n gl e ich e n Di m e n sio ne n

d er Ge stalt gerichtet sind , wird d a h e r b ei s e i nem A u stritt

a us d e m Körp e r nicht m e hr Ei ne n Co m pl e x v o n Lichtstrahl e n

da rbi eten so nde rn er wird sich in z we i Häl ften getheilt

ha b en der en j ede wie d er alle B e w e gu ngen v o n eine rl e i Richtu ng
,

ve re in igt Es ist näm lich e i ne m s o lch e n K rysta ll analog

.

s e ine r m orpholo gis ch en Sym m etri e au ch d ie Eige nschaft ge

geb en d ie Schwi ngu ngen d e s Lichte s ve rs chi eden j e nach
,

ihre r Richtu ng z u ve rzögern Hierdu rch wird d ie scho n fru h e r

.

e rwäh nte D 0 p elb re ch u n v ra n l sst i n d m b e ispi e ls w e is e

p g e a ,
e

d ie v e rtica le n Sch wi ngu ngen sich b e d eu t e nd sch nell e r a ls

h o rizo ntal e fortpfla nz e n u nd dah er au ch le tztere m ehr als d ie
e rste re n v o n d er u rsprünglich e n Richtu ng abge l e nkt ersc h ei

ne n . D eu tli ch ersch ei nt d iese dopp elte Bre chu ng d e s e infa l

l e nden Lichts tra hls L w e n n m a n (v
g l
Fig 1 6
.

. .
,

d e ns e l b e n du rch ein Pris m a PBC l eitet w e lch e s ,

a u s e inem solch e n a niso h a n s n dopp e lt b re

p
ch enden Körp er ge schnitten ward .

Ist d er Unt erschied in d er Fo rtpfla n

z u n s esch wind i ke it d e r horizo nta l e n u nd
g g g
v ertica le n Vibratio n en b ed e u t e nd so wird d ie
,

Doppelbre chu ng a u ch ohne A nwe nd u ng

e i ne s Pris m a sichtbar w e nn m a n d u rch e ine
,

dicke Platte nac h sch m ale n Lichtstreife n hin

s i eht Ei ne Vari etät d e s r ei ne n K a lkspa th s hat b e ispi e ls we is e
.

nu r a u s d e m Gr u nd e d e n Nam e n D o p p elsp a th e rh a lte n we il ,

m a n b e i m H ind u rch ssh en d u rch ihn v o n j e de m G e ge nsta nd s

z we i Bilde r wa hm im m t Ist d ie d o pp eltb rs chend e Kraft d er
.

Platte hingegen nu r gering so trete n d ie be iden Bild e r

d er Lichtqu e ll e n icht a u s e i nand e r, so nde rn d e cke n sich ent
we d er th eilweise od e r ganz u nd deu te n sch einbar e i ne
e i nfach e Br e chu ng a n I n solch en Fäll e n m u ss e in so
.

gena nnte s p o larisire nd es Instru m ent angew end et werde n, u m

b eide Stra hl en z u iso lirs u .
 U m d ie be id e n d o pp eltge b ro c h ene n Stra hlen a b e r im m e r
d eu tlich w ahrzu nehm en em pfi ehlt sich d er Schliff d er S u b
,
.

s ta n z in Form PE C eine s Pris m a Fig 1 6 Bei ge schlifl sns n

. . .
'

Ed e lsteine n ist die s e B e dingu ng im m er leicht z u e rfü llen,

ind em m a n zwe i vorhande ne Facetten so c om b iniren kann ,

dass b ei e i ner ders elben d er e i nfach e Lichtstrahl L a eintritt

u n d b ei d e r z we ite n Fac e tt e dopp e lt ge broch e n a u f d a s A u g e

A fällt D ie S e hli nie AS , u nd A S 2 ist hi e be i wi e de r v o n d er

.

Lich tqu e ll e ab u nd nach j en e r S eite h inge wend e t wo d ie

b eid en Fac etten sich n ähe r ko m m e n u nd d en eigentli chen b re
c h e nd en W i n ke l P bild e n u nd d ie roth e n r u nd b la u v io leü en

v Strahl e n tre ten wi e d e r in j e den d er be id e n Lichtbild er

S 8 , getre nnt a u f
, .

Ma n kann au ch di e s en Vorgang d e r D 0 pp e lb re chu ng

du rch das scho n m ehrfach e rörte rte B e ispi el d e r M a rschrich
tu ng erklären S ei näm lich fü r die sen Fall d ie m a rs chirend e
.

Colonne a u s Fu ssvolk u nd Reiterei ge m ischt u n d das e inge

schalte te H in d erniss e ine Mau e r so ist e s w ohl de nkbar,
,

d as s die s e a u f L e ite rn e rsti e gen wird ; all e in d ie Pferd e

w e rd e n e i ne S c hw e nk u ng m ach en m ü ss e n u m di e s e lb e z u ,

u m e h en Ae h nlic h si nd d ie Vorgän g e im K r sta ll z u d e nk en

g .
y ,

w e n n er di e v ertic a le n L ichtsch wingnngen in and er e r Weis e

h e m m t u nd v erzög ert als d ie horizo ntalen .

I n all e n j e ne n Fäll e n w o d ie Gru ndge stalt d e s Ede l

,

ste i ne in s e i ne m Natu rzu stand s nicht v o n e i ner gleich wink

l igen Pyram ide (O cta e d er) abl eitbar ist tritt D 0 pp e lb rec hu ng
,

a u f u nd wir ko nn e n so m it a u s d e m Vorko m m e n di e se r l e tz
,

teren u nm ittelbar erseh en dass d e r u nte rsu chte Stein wed e r

,

Diam ant n och Spin ell oder G rana t s e in kö nne

,
.

Wir b e sitz e n so m it fii r d i e s e dr ei genannt en, o cta e d rissh

krysta llisiren d e n Sch m u ckstei ne in ihre r ge sc hlifl ene n Fo rm
‘

e in w e s e ntlich e s u n d e i nfach e s n e gative s K e nn z e ich e n we l ,

ch e s nu r d er H ülfe eine r lic htgeb e nd en Spalte ode r einer

K erz enfla m m e b e darf E in e i nzige r Blick d u rch d e n ge
.

s ch lifl e ne n St e i n gibt z u e rk e nn e n ob er e infach od e r dop

'

p elt bre ch e nd ist ; ob er d em Diam ant od er Topas d e m

Ru bin od e r Spinell d e m Be rgkrysta ll oder d em G la ss b e i
,

gezählt werd e n m u ss .
bre chu ng rä u m lich ve rschie de ne n A nordnu ng d e r
in d er
M o le cüle im K rysta ll z u su ch e n, wod u rch e s e rklärlich w ird ,

d a ss z B d ie roth e Farbe v o n d en v ertica lgela gerten d ie

. .
,

b la u e Fa rb e hi nge ge n v o n d e n horizo ntal en Mo le c ülr e ih e n

d ie ge ringste Sch w ächu ng u nd Absorptio n erle id e t .

E in a u ffall e nd e s B e ispi e l für d ie nach d e n d rei S e ite n d e s

Ra u m e s ve rschi e de ne Fa rb e ns b so rp tio n bi e te t d e r D ich ro it
d a r, w e lch e r nach e i ne r Richtu ng schö n du nk e lblau nach
e i ne r hi e rau f s enkr e cht en Richtu ng hi nge ge n licht rau blau
g
e rsch e i nt Na ch s e inem Nam e n ward a u ch die fa rbige Ab
.

sorptio n m it d em W o rte Dichrois m u s b e z e ich ne t u nd l e tz ,

te re Ersch e inu ng find e t heu tz u tage b ei d er B e sti m m u ng fa r

bige r Ed e l steine d ie a u sge b reitetste Verwendu ng .

D ie B e obacht u ng e n ü b e r d e n D i c h r o i s m u s ge sch eh e n
a m z w e ckm ä ssigst e n m itt e lst d e r soge nannt e n „ d ic hro sko p i
s ch e n Lo u p e w e lch e d ie das J u we l du rchdr u ngene n Licht
,
“

bü nde l in z we i s e nkre cht z u e inand e r schwi nge nd e Strahl e n

z e rl e gt de re n j e de r dann d ie se i ner S ch win gu ngsrichtu ng
,

u nd d e m Ch a rakte r d e s Ste i ne s e nts pr e ch end e Fa rb e b e sitzt ,

D e n we s e ntlichst en Be sta nd th eil d er d ichro sko p isc he n Lo u p e

F ig 1 7 .
( Fig
_
. bild e t e in Kalk
spa th s tü c k A w e l c h e s wie e
, j
d e r D o p p e lsp a th d ie Eig e n
schaft hat, d e n e infalle nde n
Lichtstrahl in z w e i z u z e r
9 0 A B L
lege n ; b e i B u n d C sin d Gl a s
pris m en angekittet u m d ie Di sp ersio n u nd Ablenku ng z u v e r
,

h indern D ie se Com binatio n A B 0 kom m t in e in e cylindris c h e

.

Fassu ng d ie b ei L e in e sch wa c h e Lo u p e u nd e ine kr e is förm ig e

,

O c u la röffnu ng hat hi nge gen a u f d e r e ntgeg e n ge s e tz t e n S e it e

,

e ine n e infach e n vi e re ckig e n A u ss c hn itt b e sitz t vor w e lch

le tztere n d e r G ege nstand 9 gebracht w ird Sieht m a n nu n .

in solch er A nwe ndu ng d u rch Lo u p e u nd Ste i n a u f e in e Li c ht

qu ell e hin, so e rz e u ge n sich in d er Lou p e im m er z we i Bild e r
0, e v o n d e r vi e r e ckigen O e ffnu ng we lch e e ntw e d e r
, gle i c h
o d e r u ngl e ich ge färbt s e i n kö nn e n .

Da die s e be iden Bilde r 0 e nebe ne inand er si c htbar sin d ,

so ist e s hie du rch m oglich, s e lbst e inen geri nge n Unte rs chie d
in d er Färb u ng d ers elb en wahrz u n eh m e n Ist l etztere s wirk
.

lich d er Fall, so ist m it Sich e rh eit anz u nehm en d er Ste i n ,

g e h o re e i ne r dopp e lt br e ch e n d e n Min e ra lsp s c ie s a n u n d kö nn e

b eispiel s we ise weder Spine ll noch Grana t s ein .

All ei n nicht blos ü b e r d ie Existenz d er D 0 ppelb rechu ng

b e le hrt u ns die d ichro sk0 pisch s Lo u p e D ie Absorptio n d e s
.

farbig e n Lich te s e rfolgt näm lich s e lbst in Ed el ste ine n ä hn

lich er Körp e rfarb e nicht a u f gl eich e W e is e u nd e rz eu gt für
,

d e n z we ite n Stra hl b eispi els w e is e im Ru bin e ine Variatio n v o n

roth in lichtb länlich ro th, hi ngegen im roth en T 0 pa s eine Ae n
d eru ng v o n roth in s G elb ro th e D ie dichro sk0 pischs Lou p e
’

li efe rt u ns dah er nebst d em Unterschi e de z wi sch e n e infa ch u nd

d o pp eltb rs ch e nd en Körp ern au ch d e u tlich e K e nnz e i ch e n u m ,

ve rschie de ne Ed e lsteine gleich e r Körperfarb e z u u nte rs ch e id en

u n d bild et d e shalb da d a s g e s chli ffe ne Ju we l ve r we nd e t
we rd e n kann, e ine s d er b e sten Hilfs m ittel so wohl z u r Be
sti mm u ng d er Schm u ckstei ne als au ch z u r Untersch e idu ng d er
s elb en v o n e ventu ellen Fälschu nge n Bei B espr e chu ng di e s e r
.

letz te re n w erd e ich a u f d ie Anwen du ngs m ethod e d er d ic hro s

ko p isc h e n Lo u p e in d en e inz e l ne n Fäll en näh er e i nge h e n .

M it d e r far bigen Absorptio n ge wiss e r L ichta nth e ile im

du rchgeh end en Strahl enkege l ist in i nnige r Ve rb i ndu ng d ie
K o r p e r fa r b e d e s Ju wele s wie sie sich a u f d e n e i nz e l n en
Fläche n u nd nach ge wiss e n Richtu ngen z eigt D e m Be .

schau e r w ird näm lich j ede Fläch e im gs wo hnlich au ffall en

d e n Li chte nu r j e ne Farb e z e igen w elche d e n m öglich e n M o
,

le c u larb e wegu ngen u nd d e re n Absorptio n e ntspric ht .

B e ispiels weis e b esit zt e in Würfel a u s D ichro it a u f s ei nen

drei Fläc henpaare n die Farb e n : bla u , lichtblau u nd gelbli c h
we iss, w elch e sich m it d er d ic h ro sko p isc h e n Lo u p e in d ie
Sch wingu nge n du nkelbla u b la u lich weiss u nd weingelb weiss
,

z erlege n la ss en Ma n si e ht hi e rau s dass d ie Co m binatio n

.
,

v o n d e n axiale n Fa rb e n d u nke lb erline rb la u u nd lichtblau d ie

blau e Flächenfarb e li efe rt so wie d ie V e reinigu ng v o n blau

,

lic h weiss u nd w eingelb d ie ge lb lic h weis s e O b e rfla ch e nfa rb e

für di e dritte Wü rfels e ite bild e t D ie Körp e rfarb e n s etzt en
.

sich di e s em B e ispi el e z u Folge a u s j e ne n Anth eile n d e s fa r

bigen Li chtes s
z u a mm e n, w e lch e im au ffalle nd e n Strahl e vor
4 *
hande n u nd d en M olecu la rsch wingu ngen d e r S u bstanz e nt
s pr e ch e nd d er Absorp tio n d es Mittels e ntgan g e n si n d
,
Hie r .

du rch wird e s e inl eu chtend, da s s ein J u we l theilweise s e in e

Farb e verlie ren kann w enn e s statt v o n d e m vollen Ta ge s
,

lichte nu r m it d em ge lblich e n Sch ei ne d er kü nstliche n Flam

m en b e strahlt wird E in au ffalle nd e s B e i spi e l hierfü r ist
.

d er sogenannte Be intu rkis .

D ie in d e r M ine ralogi e b e oba chtete n Farb e n sind Co m bi

natio ne n d er re i ne n S p e ctra lfa rb e n roth, g elb grü n bla u , , ,

v iol ett m it w e iss u nd sch wa rz wodu rch d ie m annigfaltig,

sten N üa nce n e rz eu gba r sind W ir u ntersch e id e n ü b rige n s

.

n och z wisch e n w e s entlich e n u nd z u fällige n Farb e n U nt e r .

e rste re n v e rste h e n w ir j e ne Färb u nge n, w e l c h e d e r S u bsta n z

verm öge ihre r Z u sa m m e ns etz u ng au c h in d e m r e i nste n Z u

stande e ige n si nd u nd d ie dahe r a u c h im fe inste n P u lve r
,

sichtbar we rde n Bis h e r gehöre n m e ist Ve rbind u nge n m it b e

.

d eu tende m Me tallgehalte E s b e ste h e n j e do ch a u ch S u b sta nz e n

.

m it schön e r inte nsiv e r Färb u ng we lch e in fe i n ge pu lv e rts m

,

Z u stand e nu r grau od er wei ss si nd Hie r ist d ie Farb e .

n u r e i ne z u fälli ge du rch ge ri nge B e im e ngu nge n z u d e r

,

we s e ntlic he n S u bstanz h e rvorgebracht u nd v e rlie rt dah e r

ihre I nte nsität m it d e r Ve rri ngeru ng d e s Vol u m e n s W ir .

sage n in die s e m Falle d e r Stri ch d e s Mine ra ls ist u n ge färbt

, ,

u nd p rü fe n d e n se lb e n d ur ch Re ih e n d e r S u b sta nz a u f e i ne r
Porz e llan Bisc u itpla tte
-
.

V o n d e n d u rch Ab s orptio n e nt sta nd e n e n K o rp e rfa r b e n

‚

m u s se n w ir ab e r j e ne z u fälli ge n Fa rb e na n wa nd lu nge n e in
z e ln e r M i ne ral s u nt e rsch e id e n w e l ch e u nte r d e n Nam e n
,

„
I risire n,
“
O pa lis ire n u nd L a b ra d o ris ire n b e ka nn t si n d
„
“ “
,

u n d d ie fü r m e hre r e M i n e rali e n b e ispi e l s we i s e fü r d e n Op a l

u nd Labrador d e n W e rth a ls Sch m u c k s te i n e b e rü n d e n

g .

D a s I risire n od e r G lä nz e n in all e n Farb e n d e s R e

e nb o e n s b ri ng e n e i nz e l ne fe i ne m it L u ft e rfü llte Spalt e n
g g
im I nne rn d e s Mine ra ls h e rvor, a n w e l ch e n sich d e r e in fa l
l e nd e Lichtstrahl z erle gt u nd zu rü ckge worfe n w ird Währ e n d .

d a s I risire n sie h nu r a u f b e stim m te Partie n d e s M i ne ral s

b e schränkt so si nd hinge ge n d ie Ers ch e i nu nge n d e s Op a li
,

sirens ode r L a b ra d o risirens ü b e r d ie ga nz e S u b sta nz gl e ich

m äss ig verbrei tet D as Fa rb enspiel am La bra dor u nd O pa l
.

w ird du rch d ie lam ellare S tru ctur b e id er b e gü nstigt , wäh

rend a m S o nnenstei ns d ie z a hlre ich en s inge sprengts n Eise n
la nz sch ü h d f rbig gl ä z d L i h fl
'

g pp c e n e n a e n n e n e n c te e c t e r

z e u gen, e ine T ha tsa ch e, welch e die V e netia ner glü cklich he

nü tz e n u m du rch Be im engu ng v o n feine n K u pferspänen
e in e r Glas m ass e d en A nsch e i n d es S o nnen steine s z u v er

l e ih en .

B e i m Du rchgang eine s L ichtstra hlcs üb t d a s Mediu m ;

n icht bloss a b so rb ire nd e Wirku ng e n a u f d ie ein z e lne n Far

b e n so nde r n s e lbst d ie d u rchgelasss ne n Sch wingu ngen e rl e iden

,

du rch dass e lbe eine Schwächu ng ihre r I nte nsität Hie rdu rch .

erz e u gt sich d er Unt erschi e d z wisch e n d e n du rchsich tige n

u nd u nd u rchsichtige n Me di e n V o n d e m Gra d e d er D u rch

.

sichtigke it hängt ab e r a u ch th eilweise d e r G rad d es Glanz e s

a b w e lch e n d e r Körp e r b e sitzt
,
D er G l a n z ist e in Phäno m e n ,
.

w elch e s d er v er e i nte n Wirku ng d e s v o n d er O b e rfläch e z u

rü ckge wo rfe ne n u nd d e s a u s d e m Inne rn d e s K ö rp e rs ko m

m end en Lichte s a u f u ns e re S e h ne rv e n s ei ne n Urspru ng v er

dankt J e nach d e r Intensität d es oberflächlich z u rü ckge
.

w orfe nen Lichtes u nt ersch e id en wir d ie Au sdrü cke leu chte n ,

lä nz e n u nd spi eg e l n D e r Korp e r ist b e le u chte t we nn d a s

g .
,

z u ru c kge wo rfene Licht nu r sch wach ist so dass wir du rch

dass e lb e in d em Wa h rneh m en d er fe insten Deta ils d es Körpe rs
nicht ge hi nd e rt we rd e n ; wir s a ge n hi nge g en d e r K örp e r
spiegel t we nn d a s reflectirts Licht so inte nsiv ist, da s s u ns
,

d a s S e h en d es Körp e rs s e lb st v e rhi ndert wi rd .

I n j e nen Fäll en wo d a s a u s d e m I nnern d e s K o rp e rs

,

ko m m end e Licht na h ez u d em ob e rflächlich z u rückgestra hltsn

d a s Gl e ichg e wicht hält, in die s e n Fä ll en s a g en wir d er Körp er
„
glänzt “
.

I n d e m We s e n d e s Gla nz e s ko nne n wir z we i Mo d ifica tio

n e n u nte rsch e id e n d e n Me ta fl gla nz u nd d e n Gla sglan z D er
“ “
.
, „ „

Ei nd ru ck we lchen ein glänz end e s Metall a u f u ns er Au ge

,

m acht ist so v erschi e d e n v o n d e n e ine r glänz end en G la sfläch e ,

,

dass es wohl überfl üssig wäre d e n Unterschie d b e id e r nähe r

z u b e s chr e ib e n D er G ru nd d er Verschi ed e nh eit b e ider läs st
.

sich ab er m ittelst d er d ic hro sk0 pisch en Lo u pe s ehr l e icht

e rkennen B enu tzt m a n z u e in er solch e n Ve rgle ichu ng e in
.

Stück ge lbe n ode r roth e n G lase s u nd e in Stü ck Gold ode r

Ku p fer u nd v isirt wenn sie am stärk ste n glänz e n, a u f die s e l
, ,

b e n m it d e r d ic h ro sk0 p i sc h e n Lo u p e so s e h en wir in l etzte re r

,

v o m Gla s z we i Bild e r 0 s (Fig 1 7) h e rvorge ru fe n, v o n d er e n

.

e i n e s h e llstrahle n d farblos , d a s and e re hi nge g e n di e Farb e d e s

Gla s e s ab er m att z e igt ; für d a s M eta ll si nd hingegen b e ide

,

Bilde r d e r d ich ro sko pisch e n Lo u p e gl e ich m ässig gefärbt we nn ,

au ch e ine s d e rs e lb en in i nte nsivere m Gla nz e le u chte t Wir .

s ind d a h er b ere chtigt z u sage n d er Glasglanz e ntsteht du rch

,

d ie U e b ereina nd s rla gs ru ng z we ie r u ngl e ich ge färbte r u nd u n

gl ei ch i nte nsive r Bild e r u nd S ch wi ng u ngen in u n s e re m Au ge ,

w ähre nd d a s Vorha nd e nse i n d e s M eta llgla nz s s nah e gle ichge

färbt e S trahl e n b e di ngt .

D ie als Ed e lstei ne b e n u tzte n M in erali en b e sitz e n z u r

Me hrzahl Glasglanz , nu r d er D ia m ant hat e ine n Glanz we lche r ,

z wische n d em d e s G la se s u nd Me ta lle d ie Mitte h ält D e r .

Gru nd fii r d ie e ige nth ü m lich e Ersch e inu ng d e s D ia m a ntgla nz e s

b esteht darin das s b ei di e se m J u we l das a u s d e m Inner n
,

d e s Körp e rs refl e c tirte L icht so i nten si v ist dass e s äh nli ch ,

d e m Vorgangs a n M e tall e n d e m ob e rflächli c h z u rü c kge wo r

,

fen e u Li cht e nah e z u gl e ichko m m t Am d e u tlichste n kann

.

m a n die s e n Vorgan g a n j e ne n Fac e tte n v e r folg e n , w e l ch e

gelb e s od er roth e s Licht v o n innen h erau s spi eg e l n wo dann,

d er Diam a nt e ine m Me tall e ä h nlich si e ht .

D as e in Mi ne ral b e strahl e n d e Licht gibt schli e sslich n och

z u d e n Vorg äng e n d e r F lu o r e s c s n z u nd P h o s p h o r e s

c s n z Ve ra nla ss u n g B eid e Ph a no m e ns b e steh en im W e se nt

.

li e b ste n in e ine m Ei nfl u ss d e r S u bsta nz a u f d ie s ie b e strahle n

d e n M o le c u la rsc h wingu ngen w od u rch di e s e ve rlangsam t u nd
,

d ie u ltra fi o le tte n Strahl en in blau od e r gr ü n u m gewand e lt wer

d e n Hort d ie Ers c h ei nu ng u n m itt elbar m it d er B e strahlu ng
.

a u f n e nn e n wir sie Flu o re sc s n z , dau e rt j e doch das L e u chte n

,

d e s Körp e rs s e lbst nach A u fhöre n d er B e stra hlu n g s elbst

th ätig for t so h e isst di e s e s Phäno m en Pho sph o re sce nz
, .

D e r N a m e Ph o sph o rs sc s nz l e ite t sich v o n d e m b e ka n nten

L e u chte n d e s Phosph o rs im D u nk e l n a b , we lch er als d a s
a u e nfa lli sts B e ispi e l z u r Erkl ä ru ng di e s e r Ersch ei nu ng b s
'

g g
nü tzt we rden kann Ab er a u ch e inige Jnwele e rla ngen d ie
.

Eigenscha ft im Finetsm ku rz e Z e it e inen Lichtschim m er z u

verbre ite n , wenn sie vorh e r längere Z eit d em So nnen lichts
au sge s e tzt ode r e r wär m t wu rd en Als solch e r phosphor e s
.

s irend e r Körp e r ist au ch d er Dia m a nt b e ka nnt .

D ie Flu o re sc s nz ist z u m e ist d en Körp e rn orga nisch e r

Radi ca l s e igen u nd nu r e ine ge ringe Anzahl v o n Mi ne ra li en
z eigt di e s e lb e Unter die s en si eht m a n d a s Phän o m en kräftig
.

a m Flu s ss a th e (Fl u orit

p ) d e ss e n e in z e lne Ex e m pla r e m it
viole tte m Lichte b e strahlt nicht in d ers e lb e n Farb e, so nde rn
,

gr ün l eu chtend e rsch e inen Es e rfolgte a n d er O b e rflä che d e r

.

S u bstanz eine Um wandlu ng d er W e ll en viol etten C ha ra ktere

in solch e v o n gra u e r Färbu ng .

Flu o re scs nz u nd Pho sph o re sce nz a ls Me rkm al e d er

b e schreibe nde n Mi ne ra logi e wichtig hab en für d ie h o stim
,

m e nd e J u w e len ku nd e nu r g e ring er e Bra nc hb a rke it Für di e s e

.

Z we ck e c o nc e ntrirt sich d ie ge sa m m te Au fm e rksam ke it a u f

j ene optis che n Eigens chafte n u nd H ülfsm ittel we lch e d en
m orphologisch e n Charakte r u nd s e lbst d ie S u bstanz a u s d e r
Einwirku ng d e s ge sc hnittenen Stei ne s a u f d en du rchgehen
d e n St rahl z u e r m ittel n erla u b en : a u f Dopp e lbre chu ng u nd
d ichro sk0 p isch s Lu p e .

V II Ka pite l
. .

D ie Fo rm d er E d elstein e im geschnitten en Z u sta n d e .

D ie in e ine m vorg eh end en Kapitel b e schri ebene n na türli

ch e n Form en d er Edelstei ne erfiillen in d e n s elten sten Fällen
j ene B e dingu ngen welch e wir a n e inen Schm u ckste in stellen :
,

Farbe u n d Glanz in d er b e stm öglich e n Weis e z u r D a rats l

l u ng z u bringen U eb erdie ss sin d d ie Fu nd e v o n sch önkry
.

sta llisirte n Ed elste ine n s eh r s e lt e n da h e r m a n nu r in d en

,

wenigsten Fäll e n d e re n n atü rlich e G e sta lt b e nütz en kö nnte ;

vie l häu figer we rd en d ie Edelste in e in eine m abge rollte n Z u
sta nd s a u s d e n Wäsch e r ei e n d er Flu ssa llu v io ne n ge wo nn en .

Was ist dah er natü rlicher , als dass schon in d en älteste n

Z eiten versu cht wu rd e d e n m a tten Gla nz d e s abgerollten ,

Ju wels du rch kü nstli ch e H ü lfsm ittel z u e rneu ern .

Woh l find en wir in d en S chm u cks tück en a u s d e r

alten Z e it viel fach d ie Edelste ine in ihr e r natü rliche n Form ,
z u m eist d ie Diam ant e n als nat ü rlich e O cta e d er b enü tz t ; doch ,

lässt sich a u s zah lr e i ch e n Z e u gniss e n ge st u tzt so wohl a u f ,

d ie Schri ftste ll e r d e r alte n Z e it als au ch a u f d ie Fu n d e ,

in d en alt e n C u ltu rländ ern nach we is e n d ass di e e rsten

Spu ren d er Ste insch ne id eku nst b is z u d e n I ndie rn Pe rs e rn
u nd Aegyp te rn z u rü ckr e ich e n ) Indi er u nd Pers e r gru b en l
.

m e ist m ythi s ch e Thi e re in ihre St ei ne, die Aegypter Käfe r,

d ie sie v e re hrte n .

V o n d e n Ae gypte rn ka m dann d ie K u n st, a u f d ie Ste i ne

verti efte Fig uren z u schn eide n, z u d e n Phö niz i e rn, E tru riern
u nd Gri e ch en .

M it d e m U nte rgang d e s ro m isc h s n Re ich e s ve rlor si c h

d ie K e nntniss u nd A u s ü bu ng di e se r plasti sch e n Ku nst u nd ,

d ie e rste n Spu re n e i ne s W ie d e re rwa e h e ns fall e n e rst in d a s

1 4 u nd 1 5 Jahrh u nd e rt w o n am e ntlic h d ie Medic e e r b is fiir
. .
,

thätig war e n .

Während d ie Ste i nsch ne ideku nst a ls e in Z we ig d e r Plastik

ge s eh en we rden m u ss u nd d e n Ste in nu r a ls Ne b en sach e ,

b etra chtet in Folge d e ss e n au ch nu r d ie kü nstl erisch e Voll

,

e nd u ng d e r Figu r e n w e n ig er d a s Mate rial d ie W e rth b e stim

,

m u n g d er G e m m e b e e i nfl u sste ; so ist hi ng eg e n d ie S teinsc hlei

fe rsi , e in and er e r Z w eig d er ku nstlic hs n B ea rb eitu ng d e r
Sch m u ckste ine, ge rade da rau f hi ngew i e s e n d ie Arb eit z u rü ck ,

trete n z u lass e n u nd nu r d a s Ju wel h e rvorz u he b e n Doch die .

Ste i nschl e ife r e i d h d ie Ku nst Ed el ste i ne u nd and e r e für

,
. .
,

Schm u ck di ene nd e Mine ralie n z u v ie lfla chige n Körp e rn z u

s ch ne id e n u m dad u rch ihr e Eig e ns c ha ft e n b e s s e r h e rv o rz u
,

h e b e n ist weit j ü ng e r en Ur spru ngs a ls d ie frü he r hesmo che ne

,

Steinsch neid eku nst .

R eim a u d M o nu m e n ts Ara b s , P e rs a n et T u rc s du C bine t d

a e la D uc

d e Bla c a s 1 82 8 P i 2 V l
. ar s . o .

Bi rc h C pi o es a n by Kid d l ill m in t d F simi l s

e u a e ac e of th e E gyp ti an

Rs lic s di sc o v ere d t Th b L nd n 1 8 6 3 4
a e es . o o . .

L a y a r d D is c o ve in ru ins f N ini
r. L nd n 1 8 5 3
o v e. o o . 8 .
u n z w e ckm a sei s r For m d i s i ch nm it t lbar d rch d i
g e u e u e

willku rlich e A nordnu ng d e r Flas h e n ke nnz e i ch ne t . Von

andere n Zi e l e n las st si ch d ie Stei ns ch ne id eku n st d e r Neu z e it
l eiten D ie Schö nh eit d e r Form u nd d e s Ste ine s bild e n d ie
.

Hau ptsach e d a s G e wicht d e s Stei ne s ist v o n ne b e nsächlich e r

,

B ed e u tu ng Ma n schätzt kl e ine re Ste i ne v o n volle nd ete r

.

Form höh er a ls e inen sch w e re n Ste in d e ss e n Fo rm nicht

,

vollko m m e n ge s e tz m ässig u nd dahe r für d ie Eig e ns chafte n

d e s J u we ls u n pass e n d ist .

D ie ge sa m m te Ste i ns ch ne id eku nst b e ru ht a u f d e m Pri n

c ipe d e r klu ge n Be nütz u ng d er ve rs c hie d ene n Hä rte we l c h e
,

d en e i n z e l ne n Ed e lstei n e n z u ko m m t . Wir habe n in e ine m

fr üh e re n A bs ch nitt ge s eh e n das s d e r h a rtere Ste in in d ie
,

Fläch en d e s w e i ch e ren eingre ift, ihn v e rletzt u nd e i ne n ti efen

Riss hi nterlässt D u rch d ie Co m bi natio n zah lreich e r solch e r
.

Riss e v o m grob en bis z u m u nm erkbar F ei ne n steigen d ge ,

lingt e s a llm ählig d ie For m d e s we ich e re n St e in e s z u v e rän

d e rn Da wie m a n a u s d e m Ge sagten ersieht d ie Ste in
.
, ,

s chl e i fe re i a u f d e r V ie lfälti u n d A n rifl s u nkts u n d d e r

g g e r
g p
Angrifl so bj e c te z w is ch e n härter e m u nd we ich er e m Ma teria ls
'

b e ste h e n m u ss so is t es erklärlich dass si c h hi e rfü r e in, d e m

, ,

Arb eiten a n d e r Drehbank äh nlich e s Ve rfahre n e ingeb ü r

ge rt h a t D u rch e in v o n Dam pf ode r Mensch e nkraft in
.

B ewe gu ng g e s etz te s Sch wu ngra d wird d ie e ige ntlich e Schl e i f

sch e ib e in c o ntinnirlichs r s ehr s chne lle r Rotatio n e rh a lte n .

D rü ckt m a n d e n z u b e a rb e ite n d en Stei n a n d i e s e Sch e ib e a n ,

so wird sie d en Stei n gl eich eine r Fs ile angreifen u nd d ie h er

v o rra e n d e n Parthi e n a llm ä h lig w e g neh m e n Obgl e ich d ie
g .

Lage d er Schl e ifsch eibe v ollko m m en gl e i chg ültig ist s o

w ählt m a n do c h u m d ie B e arb e itu ng z u e rl e ichte rn, für d a s
,

Schle ifen v o n Fläch en a n kle inen Ste ine n e ine horizo nta l
li eg e nd e Sch e ib e ; während m a n für d a s Du rchsch ne iden u nd
E ntz ws ith eilen v o n gröss e ren Stü cke n e ine ve rtical s Sch e i b e
anwend e n wird .

U m d e n Ste i n s elbst l e icht b ea rb e ite n z u ko nnen , so

wie au ch u m d ie richtige Lage d e r z u e rz eu gend en Fläch e

h e rvorz u brin ge n, gibt m a n d en s e lb e n vorerst in e in e Fa ssu n g .

D er Stein wird m it S ch ne lllo th in e inem kl eine n halbku ge l

förm ige n B e che r , „
d ie D e c ke
g e nannt b efe stigt , so da ss
“
,

nu r d e r z u b ea rb e ite n d s Th e il h e rvorst e ht An d er D e c ke .

ist rück wärts e in lä nge r e r Sti ft ange brac ht m ittelst de s s en ,

dann d er Stei n g e halte n u nd in d ie richtig e Lag e e inge s tellt

w e rd e n kann . U m L e tzt er e s z u e rr e ich e n, darf m a n nu r
d ie dre hbare D e c ke in d er Mitte e i n e s Kre isboge ns b e fe stig e n ,

wod u rc h m a n in d e n Stand ge s e tzt ist, d ie Lage d e s Sti fte s

u nd dah e r a u c h d ie d e r Fa c e t te n a n d e m Gradboge n z u b e

sti m m e n u nd s o d e r z u schl e i fe nd e n Fläch e j e d e g e wü n s c hte

Richtu ng z u ge b en .

D e r Stei n in d e r D e c ke ge fasst
, wird nu n a n d ie ,

S c h e ib e ange dr ü ckt d ie in rasc h e n U m la u fe n T he ilc hen fü r

,

T h e ilc h e n we gni m m t Das Mate rial d e r S c heib e ri chtet sich

.

s e lbst nach d er Natu r d e s S te in e s , ind e m G u ss eis e n u nd

Ku pfe r für s ehr ha rte hinge gen Bl e i o d er Zi nn fü r we i
,

ch e re Ju w e l e n angew e nd et w e rd en Da ab e r di e se M e tall.

s ch e ib e n do ch v o n w e it g e ri n g e re r Harte a ls d ie J u w e l e n si nd

u nd dah e r s e lbs t b e i d er sch ne llst e n Rota tio n l e tzt e re kau m

angr e i fe n wü rd en s o we nd et m a n z u r Ve rstärku ng ihre r

,

Wi rk u ng sogena nnte S c h le i fm i tt e l a n I st näm lich eine .

S ch e ib e z u we ich so zi e ht m a n F u rch e n in di e s e lbe u nd

,

fü llt di e s e m it d e m Pu lv e r ei n e s härte ren M in e rals a u s So .

stre u t m a n a u f d ie F u rch en in e i ne r Bl e i od e r Z innsch eib e

Trip e l od e r Zi nnas ch e ; für d e n harte n K or u nd gibt m a n
a u f d ie Ku p fe r s ch e ib e vor erst Dia m antp u lv e r u nd schl e ift
dann m it T rips ] .

Für d a s härte ste Mi ne ral, d e n Diam ant we lch e r nicht ,

d u rch d a s Pu lver ei ne s noch härte ren Stei ne s ge schlifl en

w erd en ka nn, m u ss d ie Schl e i fsch e ib e e ige nth u m lic h v o rb e
re ite t we rd e n D ie S ch e ib e ist v o n G u ss e i s en u nd wird vorerst
.

d u rc h R e ihe n m it e in e m Schl e i fste i ne rau h g e m a c ht hi erau f ,

m it Dia m a ntp u lv e r b e l e gt d a s m it Olive nöl a ng e fe u c hte t u nd

,

d u rc h d ie br eite Fac ette ei ne s scho n p o lirte n Dia m ante n in

d ie Sch e ib e e inge d ru ckt wird .

D a s Diam antp u lv er ge wi nnt m a n d u rch Z e rsto s s e n u n o

brau c hbare r Dia m ante n in e ine m b o hl en Cyl ind e r v o n Gu es

e is e n in w e l c h e n e in z we ite r ge nau e infü gb a r ist , u m d a s
Verstr eu en v o n Splittern z u v erhi nd e rn D a d ie A nwe ndu ng .
d es Dia m a ntp u lvers ab er d ie Kosten d es Schlei fe ns b eträc h t
lich erhöht so wend et m a n wenn i m m er m öglich d a s Pu lve r
,

d er näch sthärteren Mi ne ra li en wie Kor u nd Saphir od e r

, ,

Topas gewöh nlich a b er d e n derb en Koru nd sogenann ten

,

S m irgel a n
,
Uneig e ntlich ne nnt m a n im T e ch nisch e n vi e l e
.

Gem enge S m irgel, wie d ie Ge m enge v o n Qu a rz Eis en glan z , ,

u nd Gran at Su rrogate d ie we gen ihrer geringe r e n Härte

d a s e chte K o ru nd pu lv er d e n S m irgel nu r schl e cht z u e r
s etz en ve rm ögen .

D ie Schleifm i tte l si nd e s, welch e a u f d ie b e we gte Sch e ib e

gebracht du rch ihre feine n Körne r a u f d en Stein a n zahlre ich e n
,

Pu nkten w irken, u nd d ie B e we gu ng d er Sch e ibe di ent nu r da z u

in ra sch e r Reih e nfolge di e s e Wirku ng z u ve rvi e lfältige n .

Ist d a s d e r Härte d es z u b ea rb eitende n Stei ne s e ntspr e

ch en de S chlei fpu lver a u f d ie Sche ib e gebra cht u nd m it Wa s
se r od e r O el b e feu cht et so wird d er Sch m u ckste in in d ie
,

D o cks b e fe stigt u nd a u f d ie S ch e ibe ge bracht, d ie m a n d ann

in d e n G a ng bri ngt —
Alle 1 0 1 5 Minu ten m u ss d e r S te in
.

u nt e rsu cht we rd e n Ist e i n e Fläch e Fac ette , fertig so w e nd e t

“
.
, „ ,

m a n d e n Ste in u nd b e gi nnt e i ne neu e Fa c ett e z u schl e i fe n .

Du rch di e s e s Schl eife n erhält m a n wohl d ie Fl ä ch e n

m e ist scho n e b en u nd glatt doch b e sitz e n sie nu r höchs t
,

s elten d en gröss tm öglich e n Glanz Z u die s e m Z we ck e z u r

.
,

Erlangu ng d er feinste n Politur ist m e ist e ine n eu e rlich e Be

,

handlu ng d es Stei ne s m it fe i ne re n u nd weich ere n Po lirm itte ln

noth we ndi g, we lch e we nige r in d ie S u bsta nz e i ngre ife n u n d

dah er ke i ne Ritz e z u rü cklas s en so nd ern vie l m ehr nu r d ie

b e reits geschlifl ene m atte Fläche a u f d en grösst en Gra d d er
'

Ebenh eit bri ngen u nd alle et wa vorhand ene n Ritz e u nd Er

h ö h u nge n glätte n Zu di e se n P o lirm itteln di e n e n au ss e r
.
,

d e n fe insten Sorte n v o n D ia m a nte nsta u b u nd S m irgel, m e ist

T ripp e l Zinnasch e u nd Eis e n o xy d , E nglischro th, Colcoth a r
, ,

All e di e s e Mitte l we nd e t m a n nu r im Z u sta nd e d e s m öglichs t

fe i nste n Pu lve rs a n ind e m m a n sie o ftm als sieht u nd schl e m m t
, .

Du rch dies e letztere Op e ratio n nam entlich ist e s m öglich ,

d ie ve rschi e d ene n Sort e n d e s P ulve rs l eicht z u trenne n ; d e n n

schü ttet m a n d a s ge si ebte Pu lver in ein Wa sserge fäss, s o
si nkt in d er kü rz e sten Ze it das gröbste Korn nie d e r ; u n d
bloss j ene Nied e rschläge welch e z u l e tzt erfolgen, werden d a s
,

fe inste P u lve r lie fern i nd e m nu r d ie kl e insten T heilch en

l änge re Z e it im Wass e r sch wi m m e nd erhalten bl eiben , e he
sie z u Bod e n sink en .

D ie Politu r wird nu n d e n fertige n S te inen e nt wed e r

e b e nfalls a u f d e r glatte n Drehsch e ib e d ie m it Pa pie r T u ch
, , ,

L e de r ü b erspannt ist ode r a u s fr e i er Hand du rch A breibe n

, ,

m it L ed e r ge g e b e n. Da d ie Politur d en grössten Einflu ss

a u f d a s H e rvortr et en d e r we rthv o lle n u nd g e schätzt e n Eig en

schafte n : Fa rb s u nd G lanz d er Ed e lste i ne h a t so b em üht

,

sich au ch j ed er K ünstl e r d ie Politu r so e b en u nd glänz end

,

a ls m öglich h e rv orz u bri ng e n dam it das Fa r b e nspi el b egün

sti t u nd d e r grö sste E ffe ct h ervorg e bracht wird
g .

D ie b e im Schneid e n d e r Ju we le n ab fallend e n Splitt er u nd

S ta u b th e ile w erd e n sor gfältig ge sam m elt, u m späte r als Schle if
m itte l v erwe nd e t z u we rd e n I n j e nen Fäll en wo d u rch das
.
,

A nschl eifen d e r neu e n F läch e n gross e rs Pa rthie n d e s na tür

li ch e n Steine s z e rstört w erd e n m ü sste n s u cht m a n d e m Ste ine
,

s c h o n vor e rst s e i ne For m im Roh e n z u g e b e n, dam it d ie ab

fa ll e nd en Splitte r hi nre i ch e nd e G rö s s e b e sitz e n, u m n och a ls

S ch m u ckste ine v er we ndba r z u s e i n D ie se kann e ntwe de r
.

d u rch vorh e rg ehende s Z e rsäge n ode r S palte n d es Ste i ne s ge

s c he he n
.

Das Z ersägen d es Ste ine s ge schieht a nalog d e m Schle i

fe n M a n ka nn e in S chl e ifrad m it s e hr scharfem Ra nd e a n
.

we nd e n w el c h es m it Schl e i fp u lv e r b e stre u t
, d u rch s e i ne
s ch n e lle B e w e gu ng a llm äli in d e n Ste i n e i n sch n e id e t u nd
g
d en s e lbe n e ntz we i the ilt ; od er e s wird a u f e i nen Bogen e in
Eis en od e r Ku p fe rdraht ode r e in Stahlblatt b efe stigt u nd m it
S chm irge l b e streu t ü be r d e n Ste i n geführt, wodu rch a llm älig
e in e F u rch e in d e n St e i n e i n e sch nitt e n w ird
g .

Das Ve rfahre n d e s Z ers äge ns ist j edoch im m er m it

e i ne m gross e n M ate rialv e rlu st e v e rb u nd e n dahe r m a n na
,

m e ntlich b e i Diam ant d a s sog e na nnt e „ S palte n d e s Ste i ne s

“

vorzie ht Das Spalte n ist m it ke i ne m Materialve rl u ste v er

.

b u n de n u nd w ird dah e r in alle n Fäll e n m it V o rth eil a nge

wend e t we rde n m ü ss e n, wenn d ie S pa ltu ngsform m it d er ge
wu nschte n zu G e s talt d e s S chm u ckstein es in E in
ku nftige n
klang z u bri nge n ist Di e s e r Fa ll tritt w ie ge sagt b e i Dia
.

m ant e in, w e lch e r ob gl e i c h er das härt e ste all e r Mi n e rali e n

,

ist doch m it L e ichtigk e it sich in S tücke spalten lässt w e nn

, ,

ihn e in m it stählernen W e rkz eu gen geführt e r Schl a g in ge

höri ge r Richtu ng trifft .

D ie S pa ltu ngsfo rm d e s Diam ant ist d ie For m d e r ge w o h n

liche n Pyra m id e U m d e n Dia m ant z u spalten wird d e rs e lb e m it
.
,

i r Co m positio n v o n Colopho niu m u nd Zi ege l m ehl a u f d e n

e ne

K itts to c k b efe stigt u nd nu r j e ner T h eil fre igs la s se n, d e n m a n

a b z u th e ile n b e absichtigt Hi e rau f wird m it d er s charfe n Spitz e
.

e ine s an d e r e n Diam a nt e n s o la n e a u f d e n Fläch e n d e s e r ste

g
re n g eri e b e n, bis e i ne fe i n e Fu rch e g e bild e t ist I n d i e s e F u rch e
.

s etzt m a n d ie S chärfe e i nes fe i nen Me isss ls e in u nd bringt Ste in

u n d M e iss e l in j e n e Lag e d ie d e r S pa ltu ngee b e ne e ntspricht
,
.

Ist die se Richt u ng ge tro fl e n so b ewirkt e in sch ne ll e r sta rk e r

,

H a m m e rechla g e in Z e rspalten d e s S te ine s nach di e s e r e i n e r ,

O cta e d e rfläch e e ntspre ch e nd e n Ri cht u ng ,

Hat d er M e is se l
.

nicht d ie g e hörige Lag e so ist z u b e fürch ten dass e in

,

röss e r e s od r kl e i n e r e s S t u c k d e s Ste i n e s als e wu n sc h t

g e g ,

wird, absplitte rt od e r im b e st e n Fall e v er sa gt d ie S palt u n g

,
.

D a s D ia m a ntspa lten e rforde rt dah er n i c ht bloss ge ü b te Hän d e

s o n d e rn a u c h e i ne ge nü ge n d e K e n ntnis s d e r o ft s e hr v e r

b o rgene n Gru ndg e stalt d e s Diam ante n w e l ch e sich a n ab ,

ge ru nd e te n Ste ine n nu r m it Mü h e e nträthseln läs st I n .

m an ch e n Fäll e n u nd nam e ntlich b e i gröss e r e n Ste i ne n w o ,

das M issling en d e r Spaltu ng v o n gross em W e rtheinfl u ss ist ,

zieht m a n dah e r d a s siche re re Mitte l d es Z e rs äg e ns vor .

D ie du r c h Spalte n od e r Sage n v o rgeric hteten Ste i ne

ko m m e n in d ie Hände d e s Schle ifers N u r d er Diam an t .

m u ss w e ge n d e r Wi ch tigk e it d e s abfalle nd e n P u lv e rs, w e lch e s

nicht v e rlor e n ge h e n da rf n o ch e i ne , Z wisch e no p e m tio n
du rch m ach en w e l ch e ih m fast scho n vollständig s e ine z u
,

kü nftige Form u nd Fa c e tte n v e rl eiht Es ist d ie se das soge .

na nnt e „ G rau e n
“
we l c h e s d u rch d a s Ane ina nd e rrs ih e n z w e i e r
,

z u b ea rb e it e nd e n Dia m ante n e rfolgt D e r A rb eite r b e fe sti gt

.

hie rz u d ie Diam a nte n a n d en K ittstö cken , lässt nu r j e ne

Pa rthi e n fre i welch e Fläche n e rhalte n soll e n u nd re iht a n
, ,

d e n vorh e rb e sti m m te n Stell e n d ie b e id en Ste ine kräftig a n

e ina nd e r D u rch d i e s e fort währe nd e Re ibu ng rei ss en sich
‘

a n b e id e n Ste i ne n T h e ilc h e n fü r T h e ilc he n a llm ä li los n d

g u

hi e m it w ird fortgefahr e n b is e ndlich d ie gew ü nschten Fa

,

s e tt su e rz eu gt si nd Di e s elb e n u nte rsch eiden sich v o n d e n

.

e ni en, w elc h e wir a m fe rtig e n Ste i n b e wu nd e rn d

j g e n n s ie
,

sin d wohl e b en doch feinkörnig du nk elgrau u ndu rchsichtig

, ,

u nd m e tallisch glän z e nd D er Ste i n b e ko m m t h i e d u rch e i ne

.

Ae hnlic hke it m it e i ne m u np o lirte n M od e ll e a u s Stahl u nd ,

letzte r e s ist au ch d er Gru nd waru m di e s e Op e ratio n das

,

G ra u m a c hs n, „ gra u en (egriss r) ge na nnt wird A ll e Fac ette n

“
.

we rden a u f di e s e W e ise vor b ere ite t , so dass a u f d e r Dr eh

scheib e nu r d ie e b ene n Fläch en vollko m m e n glatt geschli ffe n
w e rd e n ,
wod u rch d e r St e i n wi e d e r s e i ne D u rc hsi chtigk e it ,

u n d s e i ne e i e nth ü m lic h e Farb e n d s i n n w ahr e n Gla nz

g u e e

e rh ält
.

D a d u rch das G ra u m a ch e n d ie Form d e s Dia m ant e s

b e sti m m t wird , so nim m t dass elb e so woh l we ge n d e r o ft
gro ss en Zahl d er Facetten a ls au ch weg en d er nö thige n Vor
si c ht b e i m Arb e ite n lang e Z e it in A n spr u ch Je d e Fa c e tt e
.

m u ss o ftm al s so wohl in B e zi ehu ng a u f ihre richtige Lage

, ,

als au c h we g e n d er pro p ortio nirte n Gross e u nters u cht werden ;

e b e ns o m u s s d e r Arb e ite nd e dara u f achte n , dass d er St e i n

nicht z u h e iss wird i nd e m in e in e m solch e n Fall e d e r Stei n

,

e i n e n sch wäch e re n Glan z u n d a u f d e n Fac e tt e n sogena nnt e

e i si ge Fl e ck e n b e ko m m e n w ü rd e d ie d e m S chl e i fe n gross e
,

Hind e rniss e b er e iten würd e n Ist das a bfalle nd e Pu lver,

.

we lch e s sorgfältig ge sam m e lt wird grau so ist das e in Z eich e n,

, ,

dass so wohl d er Ste in als d ie Arbe it g u t ist .

D ie Form en w e lch e d e m Diam ant d u rch d a s Grau en

, ,

od er a nd eren Schm u c kste ine n a u f d er Dre hscheib e g ege ben

w e rd e n richte n sich nach d er B e schaffe nh e it d e s Ste ine s
s elbst ind e m e in gu te r z w e ckm ässige r Schnitt v o n grösstem
,

Einflu ss a u f d e n Gla nz u nd d ie Schö nh e it d e s Ju w e ls ist .

Es b e steht d e shalb d ie gros et s K u nst d e s S te inschneid srs da

rin, die d e m St e in e u nd s e i ne r Natu r a m m eiste n e ntspr e ch e n d e

Form z u geben u nd das wo hlpr0 p ortio nirte V erhältniss d er

Gross e d er Flach e z u r Gro s s e d e s Steine s s elbst z u b e achte n .

Au f e i ne and ere W e is e m u s se n d ie farblo se n u nd w as se r

h e llen and ers wied er d ie gefärbten u nd fa rb e nspie len d e n
,

Steine behand e lt w e rd en so wie b ei d er d e m Diam ant z u

,

h n d n For m a ch d r Kü nstl e r sich üb e rd iess n a c h d e r

g e e e u e

G e stalt d e s u rsp ru nglich e n Ste i ne s ri chtet u m b e i ge ri ng stem

,

Z e itau fwand s so w e nig M ü h e u n d Abgang a ls m öglich z u

hab en .

D ie Form e n d es Ste in e s si nd n u n im w e s entlich e n v o n

d e r B e di ngu ng abhängig d a s s d ie Fa c e tt e n e i ne solch e L a g e
,

habe n w e lch e ge e igne t ist das a u f d e n Ste i n fall ende Licht

, ,

in m o glich ste r Stärke z u br e ch e n u n d in d a s A u g e d e s Be

s e h a u ers z u ru e kz u we rfe n
. Je d e r S ch nitt we l ch e r d e m Lichte
,

e in e n an d e rn W e g als d e n z u m Au g e d e s Bes e h a u e rs vor

,

schre ibe n w u rde , m ü sste als feh l e rhaft b e z eichn e t w e rd en .

H i e rau s hab e n sich fü r d ie Ste i n s ch neid eku n st m an ch e Re

ln e rg e b e n D u r c hsich tig e St e i n e darf m a n n icht z u dick
g e .

las se n w e il w ege n d e r Dicke d es Ste ine s e nt we d e r d ie Licht

,

strah l e n d e ns e lb en gar ni cht du r ch z u dringe n v e rm öge n w o ,

d u r ch die s e r s e i ne s Glanz e s u nd F e u e r s b erau bt wird od e r ,

we il da nn d ie u nt e re n Fac e tt e n ni c h t im Ei nklang m it d e n o b e
re n w irk e n d ie Lichtstrahle n z u s tark g e bro ch e n u nd dad u rch
,

z er streu t w e rd e n statt z u m Au ge z u g e lange n Stein e sol .

ch e r Form w erd e n „ kl u m pig g enann t D e r e ntge ge nge s e tz te

“
.

Fe hl e r ist eb e n s o na c h th e ilig da d er Ste i n s o wohl a n Feu e r

,

u nd S chö nh eit als au ch a n G e wi cht u nd We rth v e rlie rt .

Ste ine s ol ch e r A rt h e i ss e n ge stre ckt Eine gl e i che Be z e ich

„
“
.

nu ng e rhält v o n z we i Ste i n e n gl e i c h e r Grö ss e u n d Fo rm

au ch de rj e nige w e l ch e r d e r l e ichte re ist wahre nd d e r

,

s c h w e re re g e dru ng e n g e n a nnt wird .

Be i farblos e n u nd was s erh e ll e n Ste i ne n ist d a s Ve rhält

ni s s d er Di c ke z u r Bre it e in d e r R e ge l im Vorhi n e i n b e

sti m m bar ; schw i e ri ge r ist e i n e solch e B e sti m m u ng b e i d e n

ge färbten S tei nen , w o si ch d e r E ffe ct d e s J nwels u nd d es

S c hliffe s nach d e r m e h r od e r m i n de r tiefe n Sättigu ng d e r
Farb e richtet Be i d e n g efärbte n Stei ne n ist d ah e r d a s
.

A u g e nm e rk vorz ügli ch a u f d ie no thw e nd ige D ic ke z u rich

te n , w elch e ih ne n g e ge b e n w e rd e n m u s s dam it Glanz u nd
,
fe hl erh a ft ge sch nittene n Ste i n v o n gro sss rem G e wichte e in e m
S te ine v o n geri ngerem Ge wichte a b er a u sge z e i chn e te m S ch ni tte
vo r . E s ha t die s s ei ne n G ru nd nam entlich darin, das s d e r
Pr eis d er S ch m u ckste i ne e rste n Ra nge s, wie Dia m a n t u n d
Rubin, ü b e ra u s ra sch m it d em G e wichte ste igt D ie i ndi s ch e n
.

S toinse hns id e r s ind da he r m e ist gew ö hnt d e m roh en D ia

,

mante n ni c ht e i ne schö ne re g e lm ässig e G e stalt z u ge b e n ,

s o nd e rn d e m se l b e n nu r na h e s e i ne r natü r lich e n Form an ,

a u schls ife n , u m m öglichst w e nig v o n M at e rial u n d G e w i c h t

z u v erl ie re n : sie e rz i e l e n d a h e r gros se ab e r u ng e for m t e Ste i n e .

E in s olche s Ve rfa hre n ist j e doch z w e cklo s ind e m w ir spate r

,

b e i d e n Pre isb s stimm u nge n d e s Diam ant s e h e n we rd e n da s s ,

g gu t e e c hliffs ne S te ine s e lbst n i e d e r e n G e w i c hts w e ita u s höh e r e

Preise er z i el e n a ls gro s s e u nge sta lte te J u w e l en .

D ie m e hr o d er m i nd e r z wec k m äs sige Anwe n d u ng d e r a ll

e m einen Be stim m u nge n für d e n S chn itt d er E d e l ste in e h ä n gt
g
e d o ch w ege n d er v i e lfä ltig v a riirend e n N üa n c en v o n Fa rb e
j
u nd G l a nz d es J nw e ls n ur v o n d e r U e b u n g u n d G es c hick lic h
,

keit d es K ü nstle rs a b D a si c h ke i ne a b so lu ten R ege ln a u f

.

sts lle n lass en so u nters u c h t d er A rb e iter d e n gra u g e

sc hnitte ne n no c h nic ht po lir te n Ste in ind e m e r ih n be n e tz t
, ,

u nd d e m Li c h te a u sse tz t D u rc h da s Be n e tz en erh ä lt d e r
.

S te i n eine n d e r Po litur ähnli c he n Gla nz u nd läs st e rke nn e n ,

o b e r b e re its e ine se in Fa rb e nspie l b e günstige n d e Gröss e b e .

sitz t Zu be rü c ksic htige n ha t d e r K ü n stler j e d oc h d a ss d a s ,

ha lten ha t, u n d da ss nu r b e i N 1imrc e n in d e r S &rke u nd S ch ö n

'

he it d e r Fa rb e Ab we i c hu nge n v o n diese r Rege l ge b illig t we r

d e n I st d ie Fa rb e sc hwa c h, so ka nn d e r U nte rth e il b is zu d re i
.

V icrthe ile n d er G em mm h iic ke erha lten, währen d b e i d u n klem :

Färb un g d e r S te in d ünne r ge ha lten w erd e n ka n n
i
v e l .

W enn hi er v o n d e r D ic ke des O b er u nd U nte rthmls .

‘

e incs S teines die ßed s isä so m tms b em e rkt w e rd e n, da s s

im S c hli d e u nd in d e r Ano rd nu ng d er Fa ce tten sich b eid e

T he ile u ntersc h eiden J ene n The il d es Ju wels, d e r na c h
.
a u ss e nh in s i chtbar ist n enne n wir O b erthe il Kro ne wäh re nd
, , „
“
,

sich dann d e r Unte rkö rp e r d ie Cu la ss e innerhalb d e r Fas

, „
“
,

s u ng befind e t J e u er Th e il m it w e lch em d e r Stein in d ie

.
,

Fassu ng b efe stigt wird u nd d er z u gl e ich d en gro ssten Um fang

b e sitzt nennen wir d en Ra nd, G ü rte l od e r Ru nd iste
, „
“
.

Nach lange n Ve rs u ch en u nd U eb u ngen hab e n si ch

d ie bish e r e rwäh nte n Gru n dz ü ge d er Stei nsch ne ideku nst
Ane rkennu ng ve rsch afft u nd w erde n allgem ei n ge übt Ja '

n och m ehr ; s e it d em 1 6 u nd 1 7 Jahrh u nd e rt habe n s ich

. .

a llm älig für d ie ve rs chi ed e n e n Ed el steinarten ge wis se ge

na u b e stim m te Form e n e nt wi c ke lt w e lch e e rfahru ngsm ässig
,

d ie Vorzü ge d es Ju wels a m b e ste n e rh öh e n u nd s e i ne Farb e

h ervortre ten lass en Hie rd u r ch ist e i n e R e ge l m äs sigk e it u nd
.

Ge s etz m ässigk eit d er Form e n erzie lt we l ch e e s au ch m öglich

,

m a cht ,
gro ss e u nd kl eine Steine na c h de n s e lb e n Principien
z u b e han d e l n u n d l etzt e r e in d e n fü r n oth we n dig e rkannt e n

Fälle n z we ck m ässig z u ändern .

D ie ge wöh nli c h ge brau c hten S c hn ittform e n lass e n s ich

in ge w i ss e Gru pp e n z u sam m e nfass e n die ich im N a chfo l
,

n d e n b e spr e ch e n w ill
g e .

Z we i Ha u ptgru pp e n u nte rs ch e id e n sich im we s e ntli ch e n .

D ie e rst e Gru pp e u m fasst d ie Krys talle d e r Natu r gl e ich

sa m na c hbild e nd j e ne ku nstlich en Form e n d er J u we le n ,

d ie alls e itig v o n vollko m m e n e b e n e n Fläch e n Fa c ett e n b e , ,

gr enzt sind . D ie Zahl di e s e r Fläch en steigt m e i st m it

d em Pr eis e u nd d e r Sch ö nh e it d e s Ju we ls u nd v a riirt in
m ann i gfaltige n Form e n u nd Gr öss e n w od u r ch d ie Hau pt
,

gru pp e w ie de r in e in z e lne Ab the ilu nge n z e rfällt D ie z we ite .

Ab th e ilu ng w e l ch er si c h d ie Ku n stform en z u th eilen lass e n

, ,

u m fas st all e j en e Form e n we l c he ni cht v o n e b en en so n ,

d er n v o n ge krü m m ten c o nv ex e n Fläch en be gr enzt sin d .

Zu r e rst en Ab th e ilu ng r e chn e n wir nam entli c h d ie For m e n

d e s Tafe l u nd T re pp en schnitte s u n d v o n Brillant u n d Ros e ;
z u r z w e iten Form hör t d i n fac h n d c o m lic irte m u
g e e r e e u p g
lich e Schnitt .

G e he n wir nach E ro rteru ng di e s e r allgem e in e n Gru nd

zu ge z u r B e spre ch u ng d er e in z eln en Form e n ü b e r so trete n ,

u ns vor erst d ie Form e n d e s T a fe l s c h n i t t e 3 e ntg e g en D ie .

5
Form e n d ess elben na h e rn s i c h im allge m eine n etwa e i n e r
dopp elten Pyra m id e ode r ei nes O cta ed ers, de s se n ob e re n u nd
u nte re n Spitz e n d u rch Fläch e n abge stu m p ft sind D ie ob e re
“

Fläche d e s gefassten Steine s d e m B eschau er z u gekehrt h e is st , ,

Tafe l (Fig währe nd d ie u nte rste, d er Tafe l g ege nü b e r

.

li egende Fläch e K a le tte (collet) ge nannt w ird D ie e i nfa c hste .

Form stellt d er Dickste in vor (Fig 1 8 u nd d e s s e n ob e re r

.

Fig 1 8 Theil dopp e lt so stark a b gestu m pfi ist w ie d er u nte r e

. .

Z u weile n sind d ie Ka nten noch abge stu m p ft ,

w od u rch d ie Zahl d e r Fac ette n sich v e rdopp e lt ,

doch d ie Wirku ng d e s Ste ine s ist imm er seh r ge _

ring Die s e G e stalt m a g als d ie e infachste S c hn itt

.

for m d e s Dia m ants d er ja in O cta e d e rn spalte t , ,

w od u rch d ie S e ite nfa c e tte n ni cht z u schl e i fen s in d ,

i
F g 1 9 a
.
n g e s e h
.
e n w e rd e .

Fü r die ü brige n Ju we le n we lch e n icht o c ta e d risc h e ,

Spaltbark e it b e sitz en u nd v o n welch e n nicht genu ge nd dic k e ,

so n d e rn fla ch e ge str e c kte St e i ne vorhan d e n s in d ,
F ig 2 0
wird d er e ig e ntli ch e flach e T a fe lschnitt a n ge w e m
. .

d e t ( Fig 2 0 u nd . D a solch e flach e Ste in e b e i

.

geringer A nzah l d er Fläch en nu r w e nig Glan z

g e b en wu rde n so sind die s elben m e ist a n ih re m
,

O b erth e ile m it e ine r A nzahl willkü rlich e r doch

sym m etrisch e r S eitenfa cetten ve rs e h en .

E g 21
V o n d e m T a fe lsch nitt u nte rsch eide t si c h d e r
l

sog enannte T r e p p e n s c h n i tt d u rch d ie Anlag e d er Face tt e n ,

w e lch e tre pp enförm ig v o n d e r Ru nd iste nach Tafe l u nd U n

te rth e il z u lau fe n ; w ob e i gl e ichg ü ltig ob d ie Form d e s St e i n e s
ru nd od e r 4 bis 1 2% itig ist Eine e infache Form ste llt d ie .

Fi8 2 2 Fi
‘

g 2
.
2 u n d 2 3 .vor Di e s e Form wird m e ist fii r d ie
.

färbt e n St e i n e g e w ählt i n d e m d ie Wirku n g d e s

ge ,

tre pp e nförm ig ge schn ittenen U nterthe ils v o rth e ilh a ft

a u f d a s Farb e n spi e l e inwirkt u n d das Licht kräftig z u

rü c kwirft D ie Zahl d e r Fa c e tte nre ihe n ist g e w öh n li c h

.

a m O b e rth eile 2 , a m U nterth e ile 4

— 5 ; l etzt e r e Zahl
Fig 23 kann au ch b e i licht e n Ste ine n e rhob t
.
,
b e i du n kl e n

1
) Be i d e n Z eichnu ngen d S er f
c h n itt orm e n stellt im m er e in e Figu r di e
An sic h t vo n O ben d i e a n d
,
e re n Figu ren die Ansi h t
c von V o rn e d ar
ve rm inde rt werden, während m a n a m O b ertheile n ur in d en
s elte n sten Fällen 3 Fa ce ttenreih en anbringt .

W ie d er T reppenschnitt s e i ne v orz ü glichsten Eige n

schafte n u nd Vorzüge b ei d en gefärbten Stei nen e ntfaltet ,

so ist hingegen d er Br i ll a n t schnitt fü r farblos e Steine u nd

nam e ntli c h d e n Dia m a nt d ie wirksam ste Form Ma n hat für .

d ie z we ckm ässigste G e stalt die s e s Schnitte s b e stim m te Norm en

erm itte lt D er O b e rth eil m u s s e in D ritth e il d er U nterth e il
.
,

z wei D ritth e ile d e r gesa m m te n Höh e b etragen ; d ie Tafe l

soll u m im richtige n V e rhältniss z u r Gröss e d e s Ste ine s z u
,

ste h e n v i er N eu nth eile

, d e s grösste n D u rch m e ss ers d e r
Ru n diste b e trag en, währe nd d ie K a le tte nur d e n fü nften Th e il
d e r Gröss e d e r Tafe l h a b en soll Wird d i e s e r Schnitt a m
.

Diam ant angewend et, u nd b ei d em s e lb e n v o n d er regelm a ssige n

Pyram ide (O cta ed er) au sge gange n so e rhält m a n d ie ri chtige
,

Gross e d er Tafe l, wenn ma n d e r ganz e n mit 9 b e z e ichnete n

Fig 2 4
. Fig 2 5
. Fig 2 6
. .
Hö h e d e
.
s
.
O c ta e d e rs
( v o n Spitz e

Th il e v o n d er
z u r Ru n diste
) 5 e

Spitz e a n ge zählt weg ni mm t Ich .

we rd e die s e s V e rfahre n im Ka
pite l üb er Diam ant noch m als erwähnen .

D e r Brillant wird n icht bloss a n d em hi e r Pavillo n

genannten O b ertheil so ndern au ch a n d e m U nte rtheil m it
Facette n ve rs e h en wod u rch a u s d er Tie fe das Farb en spiel d e s
,

o ft wass e rh e ll e n Ste ine s h e rvorg e bracht wird D ie Fac e tte n,

.

d ie a n d er Ru ndi ste li e ge n, h e iss e n Qu e rfa c ette n d ie a n di eTafe l

,

sto sse n d e n h i nge g e n S ternfa c ette n ; di e s e lb e n sind dr e i e ckig u n d

gr ei fe n i n ei nande r B e achte t m a n d ie Figu ren 2 4 u nd 2 5 so

.
,

si e ht m a n e ine n z wei fach e n Brillanten (z we ifach e s G u t) vor

sich w e l c h e s a m O b erth e il s e chz eh n Fac etten hat d ie gleich
, ,

sa m in z we i R e ih e n e i ne R e ih e Ste rn u nd e i n e R e ih e Qu e r
,

fa c ette n v e rlau fen Hi ng eg e n z e igt d ie Figu r 2 6 z wei Re ih e n

,
.

d re i e ckige r kle i ne r Facette n z wisch e n d e ne n im m e r vie rs e itige

,

Fläch e n li eg e n Es si nd also dre i Fa ce tte nreih en u nd ein

.

sol ch e r Brillant wird dre ifache s G u t g enannt ; fü r l etzte re n

e rhöht s ich a u ch d ie Zahl d e r Fac e tt e n d e r C u las s e E in .

fach g e m acht e Ste ine ne nnt m a n hing e g en j e ne Form e n ,

der en C u lass e ganz flach z u ge sc hlifie n ist ohne u b erh a u pt

'

,
 M B rilla ntschlifie e
'

Q u e rfa ce tten z u b e sitz e n D ie e thod e.d e s

erla u bt wenn e s d er Natu r d es St ein e s e ntspricht , e inige

'

kleine Abänd eru ngen, doch m üs s en di e s e lben , u m nicht das

Fa rb enspi e l d es Steine s z u störe n m it g ross er Re ge lm ässig
'

ke it au sgefü hrt s e in Ei ner s olchen Abänd er ung d e s soge

.
,

na nn te n S t e r n s c h n i tt e s w e lch e fü r die Dia m a nt e n a ll ei n

,

pa ssend sch e int, werde ich späte r ge d enken .

Au s d e n Form e n d e s Brilla ntsc hnitte s u nd d es Tre pp e n

schnitte s hab en sich m ehrere Z wisch enform en e nt wicke lt,
we lch e m a nchm a l Anwe ndu ng find e n wenn ent we d er kl e in e ,

Fe hl e r z u ve rbe rgen , oder ein flac her Stein z we ckm ässig

z u v e r we n d e n oder wenn d er a llz u lichten Farb e e ine s ge
,

färbte n Ste i ne s gröss ere s F eu e r e rth e ilt we rd en soll .

D er soge nannte Schn itt m it dopp e lte n Fac ette n gibt „

“

e ine For m d e s S c hm u c kste ine s d ie u nt en d u rch d ie Tre pp e n

,

fac e tte n ob e n d u rch z we i Re ih e n Brilla ntfa c ette n b e gre nzt

27 ist ( Fig Da e in solcher Schn itt e ine zahl
.

re ich e Menge v o n Facetten erm öglicht so ge ,

lingt e s d u rch ih n m an c hm a l kl e i ne F ehle r ,

Fu ne te Fl e cke n Ri ss e a n e inem w erthv o llen

,

St ein hi e rdu rch z u v e rd e ck en u nd z u verheim li ch en .

Ist d er Stein n i cht v o n ge nü gend pro po rtio nirte r Hoh e

g eg enüb e r s e ine r Länge hat e r n a m entlich n ich t d ie ge
,

F ig 2 8 n ü e nd e Di c k e d e r C u lass e so gibt m
. .
g a n

d e m Ste i n ob en di e Brilla ntfo rm m it e twas

verlänge rt e n Mittelfa c etten u nd u nten d e n
'

T re pp en sch nitt (Fig Ma n ne nn t s ie

. .

Ste in e ge schnitte n m it v erlänge rten Brilla ntfa c ette n (taill e a

„
“

d ente ll e d e ss u s ) Sind ke ine Fe hl e r z u ve rd e cken so nd e rn

.
,

nu r e i n e m lic ht e färb te n St e i ne e in hoh e s F e u e r u n d Gla n z

‘

g
z u g e b e n so we nd e t m a n d e n e i nfach en ge m ischten Sch nitt “
, „

F ig 2 9
an (taill e e n f ac e tte s d e ss u s
) (F ig . .

Be i die s e n M isch form e n we rd e n d ie

. .

Rege ln b e z u glich d er v erhältniss m ässigen

Gröss e v o n Tafe l, Ru nd iste u nd Dicke we
n ige r stre ng ei nge halt en als b e im Brilla nt u nd d e r Kü n stl er
,

a d a tirt di e s e G e sta lte n n a c h d e m j e d e s m ali e n B e dü rfn iss e

p g
d e r F o r m Gröss e u nd Farb e d e s Ste in e s
,
.
 Es ist n och e ine z weite Ab th eilu ng d er Schnittform en
z u e r wäh n en we lch e m e ist a n Ste ine n a nge wend et we rd en»
,

d ie b e i gröss erer Bre ite nu r e ine ge ringe Höh e b e sitz e n .

D er wichtigste Schnitt sol ch e nu r ei ns e itig ge

fiir
schliffe n e Ste in e der en U nterth e il im m er v o n d er Fass u ng
,

d es Ste i ne s ve rd e ckt ist ist d ie soge nannte Form d e r R o s e

,

ode r Rau te .

D ie Form di es e s Ste ine s ist gl e ichsam d er a u fb lu h e n

d e n Ros e nach ge ahm t u nd ka m im B eginne d e s 1 6 Jahr .

hu nd e rte z u r G eltu ng u nd wird s e ith e r m it Vorli eb e als

z we ite S ch nittform d es Diam ants angewendet Es werd en .

hie rzu Ste i n e v er wendet , welch e b ei gross em D u rchm e ss e r

d er Bre ite e i n e z u gering e Höh e b e sitz en u m a ls G a nz s te in
,

m it: Kron e u nd Pavillo n v erschlifie n z u w e rd en ; d e shalb is t

'

d e r U nterth e il e i ne flache Tafe l d ie in d e r ge schloss e nen

,

Fass u ng r u ht , währe nd d er fa c ettirte O b erth eil d em Be

schau e r entgegen tritt Eine r ege l m ässige Ros ette soll d ie
.

Häl fte d es Du rch m e ss ers d er Ru n d iste z u ihrer Höh e ha b en

u nd w o m oglich als R u ndste in g e sch n itt en we rd e n inde m ,

—
4 1 2 e c kig e S te ine e in schle chte s Farb e nspi el v e ru rsach e n .

D er O b e rth eil hat in d er e infachsten Form 6 Qu e r u nd 6

S ternfa c ette n, b e i gröss ere n St e in e n we rd e n j e doch 6 St e rn
Fig . 30 . Fi g 32. ,
u nd 12 Q u erfa c e t

te n (Fig . ode r
6 Stern un d 18

Q u e rfa c ette n (Fig .

od e r 1 2 S tern u n d 2 4 Qu erfa c etten (Fig 32 ) g e sc hli ffen.

I n d e r Form d er holländi sc h e n Ros ett e (Fig 30 u nd 32 ) ist .

d ie Neigu ng d er Qu er u nd S ternfa c etten e i n e gl e ich m ässi ge ,

in Folge d e ss en a u ch e in b e stim m te s V erhältniss z w i s ch e n
d e m D u r ch m e ss e r d er Kro n e u nd d er Ru nd iste vorhan d e n ,

w e l c h e s sich a u f 3 4 b e z ifl e rt Hi ervo n weich e n d ie Bra

'

bante r Ros etten ab u nd n e hm en di e Qu erfa cetten ste il e r ,

d ie S tern fa c e tten hingeg e n stu m p fe r (Fig .

Ganz äh nlich d er e chten Ro se te t n f o rm si d a ch

n m n e

d er f arbig en J u w e le g e schli ffe n u nd b e i h e ll e r n icht allz u

du nkl e r Farb e u nd schö nem Glanz e ode r b ei U nte rlag e

 i
e ne s glänz enden M eta llb la ttche ns Fo li e z eigt d e r so ge
„
“

s chlifl en e Ste in e in schö n e s Fa rb e nspie l

'

D er Ra u te nsc hnitt gibt d em Diam ant ein kräftig e s F e u e r ,

doch ist l e tzter e s im m er et was ge ri nge r als a m Brillant da ,

d ie Wirku ng d er C u lass e fe hlt .

I n höchst s eltene n Exe m plare n ko m m t j e doch e in e

Abänd e ru ng d e s Ro sette n sc hnitte s vor welch e bish e r in ,

k e i ner Ju w elenku nd e b e schrie b en u nd v o n m ir in n e b e n

,

s t e h e nd e r Figu r z u m erste nm a le bildlich darge ste llt wird .

Ich n e nne di e s e Form K r e u z r o s e tt e u nd d ie Figu r 33

a st e llt d ie A ns icht v o n ob e n b d ie A n si ch t
Fig 33 . _ ,

v o n vorn e d ar . Di es e Form eigne t sich n a

m e ntlich fü r roth e sta rkglänz e nd e od e r fo liirte
Ste ine d ie b e i gross e r Läng e nau sd ehnu ng
,

e i n e nu r g e ring e Dick e b e sitz e n D ie For m ist .

e in r e g el m äs sig e s Acht e ck m it 8 dr e i e c kig e n

S eite n u nd 1 6 vi ere ckige n S te rnfa c ette n u n d

d ie Ho h e d e s Ste in e s b e trägt b ei d e r re
e lm äs sige n flach e n S ch lifl o rm u n ge fähr
'

g
bis d e s D u rch m e ss e rs .

I ch hab e di e s e Form bi sh e r n u r a n
e in e m ,
sich e r v o r m ehr als 1 00 Jahr e n ge
s ch lifl e n e n Kan e e lste i n v o n Zoll D u rch
'

m e ss e r a n d e m G e fäss e Nr 2 2 Kaste n 4 S te in c a b ine t d e r

.
, ,

k k Wi en e r S chat z kam m er e ntd e ckt

. .
,
.

Ei ne Ve ränd e r u ng di e s e r K re u z ro se tten entste ht w e nn ,

d ie Höh e d e s St e ine s gross e r w ird, wodu r ch d ie S te rn fa c e tte n

u nre g e l m ässig e Rh o m b o id fl ä c h e n w e rd e n wie di e s (Fig 34),
.

z eigt ; m a n kann die se Form s p i t z e K r e u z r o s e t t e n

n e nn e n u nd sie ko m m en d e m Sch n itt e d e r C u lass e d e s Bri lla n t

n ah e Ein e n ä h n li ch e n S c h nit t wie Fig 34 z e igt e in Kan e e lst e i n

. .

alte n S ch liffs N r 1 45 in d er Ringste in sa m m lu ng d e s k k

.
. .

H o f M i ne rali e n G abin e te s d e r a u s I ndi e n sta m m t u n d e in

Gewicht v o n Karat b e sitzt .

M it di e s e r Ra u te nfo rm kan n m a n d ie R e i h e j e n e r
Sch nittform e n für ge schlo sse n e rachten w e l ch e d en S ch m u c k ,

stein m it e b enen F a c etten verz i er e n E s schli e sst sich hi e ra n

.

d ie z weite G ru pp e d er Form e n we lch e m it g e krü m m t e n

,
 D er m u glic h e Schnitt wird b e i O pa l u nd S tem sa phir
du rchw egs ange we nd e t b e i m anchen d u rchsche ine nd en Halb
,

e d e lst ei n e n w ird d er m u lic h e S c h nitt m it d e m Fa c e tten schlifl

'

g
( Fig . 35 ) v e r e i n igt Es e nts t e h e.n da n n C o m b ina tio ne n
j e na ch ,

d er Art d er Face tten w e l c he in A n we ndu ng g e bracht w e rd e n

, .

An vi e l en S te i ne n wird nu r d er Ran d d e s Stein e s e twas

fa c ettirt u m das F eu er d e s Ste i ne s h e rvorz u h e b e n and e re
, ,

Ste ine hi nge ge n we rd en nam e ntlich wenn sie u ndu rchsichtig

,

si n d
,
fast in ih re r gan z e n H öh e fa c ettirt .

D ie bi sh e r b e sproch e n e n S c h nittform e n sin d d ie wich

tigste n an d e n Ed e l ste i ne n a nge we nd e te n G e stalte n a u f d e r e n ,

Prin cipi e n sich all e m o glic h e n Vari e täten z u ru ckfü hren

las s e n Ma n soll j e doch i m m e r b e strebt s e in d ie n ö th igen
.
,

V eränd e ru nge n in d er Gros se u nd Lag e d er Fa c ette n m ö g

lic h st ge s e tz m ässig vorz u ne h m e n u n d si ch we nige r d u rch
d en gröss er e n od e r gerin gere n M ate rialve rlu st b e im S chl e ifen ,

als vielm ehr d u rch d ie Schö nh eit d er For m b e stim m en z u

las s e n Sch nitte z u sam m enge setzt a u s d e n v ers chie de n en a ng e
.
,

fü hrte n Form e n nennt m a n Ba sta rd fo rm e n u nte r d e m Nam e n

, „ ,
“

„
K a p pgu t we rd e n j e do c h S tei n e m it vollko mm e n u nre gel
“

m ässi ge n Fac e tte n v e rstan d en .

D e r Schliff d e r St ein e m it zahlr e ich e n Fac e tte n wird

j e doch nu r b ei wahr e n Edel ste inen ange we nd et de re n Werth ,

d ie Koste n d e r s ch wi e rig en re ge lm ässigen B e arb e itu n g lo hnt .

Be i d e n sog e nan nte n Halb e d e lste ine n w e lch e wen ig er als ,

S chm u ck ste i ne s o nd e rn m e i st z u G a la nteriea rb eite n b ei

, ,

spie lsw eis e z u Do se n Ring en Petscha ften Wa lz e nstein ,

Reib sc ha le n u s w ve r we nd e t w e rd e n tritt d ie V era rb e i

. . .
,

tu ng d e r Mi ne ralien du rc h d ie s oge nannte Gros s S te insch ne i -

d e ku n st e in .

D ie B earb e itu n g d er Halb e d e ls te in e ge s chie ht a hnlich

d e n frü h e r e rw ä hnte n M e th od e n j e n a ch d e r d e m Ste in z u ,

eh e n d e n Form a u f grös s e r e n od e r kl e in e re n S ch e ib e n v o n
g
Ku pfe r u nd Eis e n w e lch e du r ch e ine d rehb a nka rtige Vor
,

richt u ng oder d urc h Wass e r u nd Dam p fkraft in Rotatio n v e r

,

s etz t werde n D a s Schlei fm ittel ist hie rfü r eb e nfall s Qu arzsand

.

ode r S chm irgel als Po lirm ittel wird fiir d ie h ärte re n Ste ine
,

Trip e l a u f e in e Z innsch e ib e für d ie we i ch e ren Ei s e noxyd,

 Colcothar E glisch roth i r Filz u b erz o gen e n
( n ) a u f e n e m it
S c he ib e in Anwe ndu ng gebracht D ie a m häu figsten in An
.

w e nd u ng ko m m e nd e n Sch nitte si nd fla c h s c h a le na rtig, e r

hab en (gem u gelt) od e r v ertie ft a u sgeho hlt ( a u sge schlägelt) .

D a s V ertie fts c hneid e n e rfolgt e b enfall s m it Dre hs ch e ib en,

we lch e j e doch kl e i n er sind als d ie ge wü nsch te Hö h l u ng so
-
,

das s sie in das Inn ere d e s Ste in e s e ingefü hrt w e rden konnen .

Wenn ich schlie sslich noc hm als a u f d ie fa b riksm ässige n

A rb eite n d e r Gross Ste inschle i fere i z u ru ckgreife so ge schi eht
-
,

di e s , u m d er gros sa rtige n Ste inschl eife re ie n v o n Ob e rstei n

z u e rwäh ne n w o jährlich d ie s chö nge färbte n Achate z u h u n
,

d e rte n v o n C entnern b e arb e ite t u nd v e rsc hlifie n we rden Es

'

h a t si c h hi e r für d ie G ro sssteinsc hle ife rei ein solch er M itt e l

pu nkt d e r G e we rb sth ätigke it gebild e t wie er b e reits s e it
lange r Z e it b ez u glich d er Diam antb e arbe itu n g in Holland b e
stan d u n d n o c h j e tzt b e st e ht .

V III . Ka p ite l .

D er D ia m a nt ; se in e E igen sch a ften u nd s e in W erth .

Es gibt w e nige Ding e in d er Ge schichte d es M e nsche n

ge s chl e ch ts we lche a u f d en e rsten A nblick so m e rk würdig
,

e rsch e i n en
, als d er hoh e We rth we lch en du rch e in allge
,

m e i n e s U e b e re inko m m e n d er Diam a nt b e sitzt Wu nderbare r .

W e is e ist ge rad e nu r die s em ein em Obj e cte d ie M o d e w e lche ,

doch alle rwärts w e chs e lt du r ch fast tau s e nd e v o n Jahren

,

tre u ge bli eb en Di e se m erkwü rdige Un wand e lbarke i t in d er

.

m e n schli c h e n W erth sch ätz u n d e s Dia m ants m u ss au c h u m

g ,

n u r m öglich z u s e i n e i ne U nte rstü tz u n g in d e m i n ne re n

,

We rth d e s Ste ine s finde n D er Nu tz en d e s Diam ants ab e r

.
,

so gross er a u ch sein m a g ka nn in d ie Preisb e re chn u ng

, .

s eh r we ni g od er b e ss e r gar nich t einb ezogen w erde n u nd

dah e r m u s s sich d er ri es ige Unte rschi ed im W e rthe e ine s
Karat Diam a ntp u lvers u nd e i ne s gle ic hsch were n ge schliffe
n en S chm u ckste in e s au f and e re Ursach en z u ru ckführ e n

l a ss en .

D ie S ch o nh e it d e s ge schlifie nen Diam ants hän gt vor

'

ne h m lich v o n s e i n e m üb e rau s r e i ch e n G lanz e a b ; u nd ohne

Z wei fe l wa r au ch d e r Glanz d ie Ursach e welch e r z u e rst ,

a u f d ie krysta llisirte n I ndivid u e n di e se r G e m m e a u fm e rksam

m a chte u n d d ie T h e ilna h m e d e s Fi nd e rs i m m e r n e u e rr e gte .

E s b e sitzt näm lich s e lbst d e r kl ei nste St e in , ja s elbst ein

Splitter v o m D iam ant e i ne Wirku ng na ch a u ss enhin m it ,

w e lch e r si ch k e i n a nd e re r E d e lst e in m e ss e n kann D a s le

.

b e nd ige Farb e nspie l d e s Opal s das e rfrisch e n d e Gr ün d e s

,

Sm aragds d ie l ebhafte Farbe u nd d e r Glanz v o m Ru bin Spi

, ,

n e ll Saphi r Topas sind wohl all e in d e r Näh e v o n pra cht

'

, ,

voll e r Wirku ng doch in einer s elbst u nb eträchtlich e n E nt

,

fernu ng v e rli ert sich d er e ige nthü m lic h e Sch e in d e s Jn we ls

u n d l e tz te r e s tritt in d ie D u nk e l he it z u r ü ck Ande rs h in
.

g e n b e i m Dia m a nt L e tz te r e r hat wo hl in d e n m e iste n

g e .

Fällen ke ine eige ne Farb e a lle in d a s au ffall e nde Licht brin gt

,

e i ne n m agi s c h e n E ffe ct h e rv or D e r Ste i n sch e int gleichsa m

.

z u e rglü h e n u nd Fu n ke n z u sprü he n u n d in hu nde rtfach e n

‘

Stra hl en ge broc h e n w ird das e in fall e nd e Licht z uru c kge w o rfe n

u nd e rfre u t in we ite r F e rn e d a s be schau e nd e A u g e .

Noch we iter e Um ständ e s ch e in e n a u f d e n Pre i s d e s

Diam ants e inz u w irk en Nam entlich ist die s d ie S e lte n
.

heit m it w e lch e r gro s se m Ste in e in d en H a n de l ko m m e n

,
.

N u r St e in e ge ri nge n j a se l b st kle i n e n Um fan gs sind e s

, ,

w e lche als S c hm u c kste ine d e m kau fe nd e n P u bli c u m z u G e

bo te ste h e n die S te ine v o n etwas grö s se re m Um fange s ind
h in ge ge n m e ist in d er Hand fü rs tli ch er Häu se r A be r .

au c h v o n d en kl e inem St e i ne n ko m m t ni cht die ganz e S u m m e

d e r au fge fu n d e ne n in d e n Hand e l u nd w ird be arb e ite t In .

d e n Lände rn w o d ie S i c h e r h e it d e s E ige nthu m s n i ch t voll

,

ko mm e n u nd d er Ge brau c h s ch riftlich e r G e lda nw e is u n ge n

n i cht a llge m e in l e gte m a nc h e r N abo b se i n Ve rm ö ge n in d e m
,

l eicht z u v erberge nde n D ia m ant a n E s ist in Folge des se n

.

e ine n i c ht u n ge w o hn lic h e Ers c h e in u n g dass d e r M a rktpre i s

,

se lb st d e s roh e n Di a m an te n in In die n u nd C e ylo n o fl: rö sser

g
war a ls in d e n Ha nde lsplätz e n E m pa s
’
.
,
 Was ab e r schli e sslich d e m Diam ant für im m e r s ei ne n
hoh en Rang sich ern w ird ist s ei ne au sgez eichnete Härte , ,

w elch e d ie all er ü brig e n Ju w e l e n ü b e rragt u nd e ine V er

le tz u ng e inen Riss in d en geschlifl e nen Ste in nu r d u rch e i ne n
'

, ,

and e rn Diam ant m oglich m acht u nd d em B esitz er so

m it d ie Unve rle tzbarke it d es Ju we ls u nd s e i ne s S chlifl e s
'

verbü rgt .

Die s e Unverletzbarke it d es M ine rals ge gen au ss er e G e

wa lt ha t lan g e au c h d e n fals ch e n Glau b e n g en ähr t dass ,

s elb st d a s F eu e r ke ine Gewalt ü b er ihn hab e Newto n wa r .

e s d er du rch optisch e Gr ünd e b e we ge n, in d e m Di a m ant e ine

, ,

bre nnbare S u bstanz v erm u thete u nd 1 6 9 4 ward zu Florenz ,

u nt e r Cos m u s III d er e rste Diam a nt im Focu s e i ne s Bre nn

.

spi ege ls ve rbrannt D u rch vi e l fältige Ve rsu ch e ward im 1 8

. .

Jahrhu nd e rte b ewi e s en dass d e r Diam a nt in d e r Hitz e voll

,

ständig v erfl u chtige u nd d em b erü hm ten Lavoi si e r gelang

e s na ch z u we is e n das s das V erb rennu ngspro d u ct d es D ia
,

m ants Ko hl e n säu re sei l e tzte r e r so m it K o h le nsto fl se in m ü ss e

'

.
,

B e im Verbrenne n d es Diam ants z e igt sich au ch d er koh

lige Charakte r d e ss e lben ind em d ers e lb e sich a u f d er Ob er ,

fläche sch wärzt u nd ko h lig w ird Unterbricht m a n

d ie Ve rb re nnu ng u nd k ühlt d er Stein ab so e rsch e i nt er ,

sch warz wie m it Graphit üb e rz oge n u nd s elbst abfärb end .

Jacqu e lin ) konnte s e lbst du r ch d ie Hitz e e i ne s e le ctri

2

schen Strom e s e ine n Diam ante n gl e i chsam in C o a ks u m

wand e ln wob e i d ie Di c hte d e ss e lb e n v o n
,
au f 8
sank .

D u rch alle d i e s e Ve rsu che ist ni c ht blos d ie M o g

lichke it fe stge st e llt d e n Diam ant du rch Hitz e vollko m m en
,

zu v e rfl ü c htige n so nd e rn e s ist au ch d ie K enntniss d er

,

ch em is che n Su b stanz gewonn e n we lch e wir a ls Diam ant ,

m it d en höchste n Pre i sen d e r We l t b e zahl e n Wir s eh en .

du r ch sie dass d ie gew ö hn lich e Stei nko h le u nd d e r graphi

,

tisch e K o hlensto fi Brü de r u ns e re s S c hm u c ksteine s si nd d e nn

'

1
) Ve gl Gilb e t Ann d e Ph y ik
r . r . r s . 11 . 39 3 I V 408
. . . LV . 20 . LV . 65 .

J q elin C mpt e nd XXIV

ac u . o . r . . 1 0 50 .
 au ch un et r ihrem u nsch einbare n Ge wa nde verbirgt sich wie
im D iam ant d er rei ne Kohl e n sto ff .

W e nn a u ch d er Diam ant in s einem ge schlifl e ne n Z u ‘

s tand e u ns e rfre u t so l ässt doch nur s elten d er n atürlich

vorko m m e nde Ste in in se ine m roh en Z u sta nde all e s e in e
glänz end e n Eigenscha fte n wahrne hm e n D ie O be rfläch e d es .

u n e s c h lifl e n e n Diam ante n ist n am lich nur in s e lt e n e n Fäll e n

'

g
voll ko m m e n gla tt u nd glänz e nd sond e rn oftm als e t was u n
,

e ben ,
m it kl eine n Riss e n u nd fast d u rc hwe gs co nv e x g eg e n
au ss e n h in gekrü m m t D ie natü rlic hen Krysta lle h ab e n d ie
.

F o rm e ine r regu lären Pyram id e O cta e d er (Fig 3) u n d nu r in

, ,
.

s ch ö ne n Exe m plare n sind au c h ande re d ie Kante n r ege l m ässig

abstu m p fe n d e Fläch en vorhande n D ie Form s e lb st ist s e lte n
.

in i h r e r Re inh e i t e rha lte n m e i st n a ch e i ne r od e r d er a nde rn

,

Richtu ng ve rlängert u nd gle ichs am abge plattet Da die s e .

krysta llisirte n I ndividu en so wohl s ich l e icht spa lte n lasse n als ,

au ch d ie Richtu ng d er Spaltu n gs eb ene z u erk e nnen ge b en ,

so werd e n di e selb e n m e ist a ls Brillante n v erschlifien d a b e i

'

e i n e m s ol ch e n S ch lifl e d er w e nigste M a te ria lv e rlu st u n d w e g e n

' °

d er z we ck m ä ssige n Spaltu ng au ch e i ne g ross e Ersparu ng

a n Z e it u nd Arb e it m ögli c h ist S eltener werd en j e ne E x e m
.

la re z u S c h m u cks te i ne n v e rarb e ite t welch e u nt e r d e m Nam e n

p ,

u nkrysta llisirte r Diam ant D ia m a ntb o o rt in d e n Hand e l

“
, „

kom me n Es sind di e s Zu sa m m e nwa c hsu ngen u nd D u rc hkre u

.

zu nge n z a h llos e r kle ine r K rysta ll Individu en we lch e gle ich

-

sa m e i n e u m e i ne n K e rn ge lage rte g e schloss e ne ku ge lfö r

m ig e Gr u pp e bilde n . E s ko m m e n solch e Stü ck e o ft v o n

g a n z k u g e lförm ig e r G e stalt vor m it ra u he r u ne b e n e r ,

Ge stalt ; Stü cke , we lche sich nicht sp a lten lass e n u nd d ie

n u r s e hr s ch wi e rig z e rsägt w e rd e n kö nnen da d ie v e rs c hi e
,

d en e n kle i ne n K rysta ll Individu e n u nd der en S p a ltu ngsric h

-

tu nge n in all en m ögli ch e n Ri ch tu ng en v o n e inand e r a b w e i

'

ch e n Di e se Bo o rtstü cke we rden da h er m e ist nu r z u Diam ant

.

p u lv er z e rstoss e n .

Ve rwachsu ngen d er Diam ante n sin d ab er au ch in gros

s e re n Ex e m plar e n u nd a n e ntwi ck e lt e n K rysta lle n n icht u n

g e w öh n li c h . So b e sitzt d a s k k H
. o fm ine ra lie nc a b in et e in e n
.

kle inen u ngefähr 2 Mi ll im et e r gross en K rysta ll v o n p la ü e nfö r

,
m iger gebilde t d u r c h die Z willings v erwa ch su ng
G e sta lt,
z we i e r e ins e itig v erlängerte r O cta ed e r I n di e s en Diam ant .

ist ab er se ltsam e r We is e ein z weiter krysta llis irte r (D o d eka e

d er) g e lblich e r Diam ant e i nge s ch loss e n .

Bem e rke n sw erth ist no ch e i ne dritte Vari etät d e s Dia

m ants w e lc h e w ed e r krysta llis irt od e r krysta llinisc h so nd e rn
, ,

im w ah r e n Si nn e d e s Wort e s d e rb od e r am orph ist Es .

sin d di e s s ch warz e u nd u r c h si c hti e M a ss e n m it za h lr e ich e n

g ,

s e h r kl e i ne n we iss e n P ü nkt ch e n b e sä e t g la s lä nz e n d o h ne
g ,

Spu r e ine r K rysta llisa tio n Di e s e lbe n we rd en als Carb o n ad o

.
„
“

b e z e ich net u nd d u rc h we gs z u r Erz e u gu ng d e s Diam ant

p u lve r s b e nü tzt u nd nu r s e lten ein od e r d a s ande r e S tü ck
a ls s ch wa rz e r Diam ant v er sc h lifl e n
'

We nn ich h i e r sage s chw arz er Diam a nt so m a g di e s ,

Wort vi e ll ei c ht anfängli ch B e d e nke n e rr ege n we il m a n ,

si c h m e ist nu r a n d a s h e ll strah l e nd e w as s e rh e ll e Ju w e l e r

inne rt Doch d er Diam ant ha t d ie Eige nschaft in all en

.
,

Farb e n au fz u trete n W o h l sin d d ie wass erh ell en od er d ie

.

m it e i n e m Sti ch ins G e lb e ge färbte n Diam ant e n w e i tau s u b e r

wi e ge n d doch las st sich m it e i ni ger M üh e au ch e i ne Sam m
,

l u ng v o n Diam ante n all e r Farb e n v o n li ch t b is ins Sch warz e

z u sam m enste ll e n Eine in di e se r B e zi e h u ng s e hr l ehrre i che
.

u n d i n te r e ssa nt e Sam m l u ng b e sitz t d a s k k H o fm ine ra lié$ . .

Cabi net in ih rer s o ge nannte n Ringste insa m m lu ng Ist

d ie Färb u ng d e s Ste i n e s nu r u n b e d e u te nd so si nd solch e ,

ge färbte Stei ne m i n d er werthv o ll a ls d ie farbl o s e n ist hin ,

e n d ie Farb e s e hr r e i n krä fti g u n d s chö n s o w e rd e n

g ge , ,

solch e Diam ante n wege n ih r e s ü b e rau s s elte ne n V o rko m

,

m e ns w eit höh e r a ls d ie farblos e n g e schätzt

,
.

A uch d ie gefärbte n Stei ne erhalten we nn sie ge s ch nitten ,

w erd e n G lan z u n d D u rchsi htigk eit ; j a d ie Diam ant e n mi t

, c
e i n em Stich in s G e lb e h ab e n s o gar m e i st m e h r F e u e r u nd

Glanz als d ie vollko m m en wass e rh e ll en E s m a g di e s e D u r ch .

s ichtigk e it d e r lich t e r e n g e färbt e n St e i n e a ls e in M e rkm al

g e lt e n das
,
s d ie f ärb e n d e n B e sta nd th e ile n icht e t w a blos s

m e chanisch b eige m e ngt sin d so nd e rn dass sie m it d e r S u b

,

S a m m u ng l ge sc h n itten e r in Ring e g e f
a s s te r Ed le ste ine .
 t z d e s Diam ants chem i sch verb u nd en si nd Obgl e i ch
s an .

e in e Unte rs u ch u ng b e z ü gli c h d e r S u bsta nz di e s er färb en

d en Be sta nd th eile d es Diam ants n i cht nu r s e hr s ch w i e rig ,

sond ern au ch ü b erau s kostspi elig ware so e rlau bt doch d ie I n ,

d u ctio n d e n Schlu ss dass di e s e ch e m i sch e n B e im i sch u ng e n ni cht

,

in M e talle n s o nd e rn w ahr s ch ei nlich in K o h le nsto flv e rb ind u nge n

'

b e stehe n W ir w e rd en b ei Erwähnu ng d e s Vorkom m en s d e s

.

Diam ants a u f di es e n G e genstand zu r ü ckko mm e n .

Wir h ab e n in d em Vorge h e nde n m anche Eige n sc haften

d e s Diam ants e rwäh nt we l ch e a n d e n Handstü ck e n v er
,

sch i e dene n Fu nd o rt e s ei niger Mas sen v a riire n D ie wi chtig .

ste n Eig e n s c haft e n w ie Harte Glanz Ei n wirk u ng a u f d a s Licht

, ,

bl e ib en hinge ge n für all e Vorko m m niss e gl e i ch .

D ie ü b erau s gro sse Härte d e s Diam ant s w e lch e v o n ,

k einem and e rn Min eral e ü b ertr o ffen u nd in d e r M ine ralogi e

m it d e m Grad e 1 0 b e z e ich ne t w ird ga b au c h Ve ranlassu ng ,

z u s e i n e m Na m e n w e l c h e r u rs ru n lic h im G ri e c his c h en Ad a
, p g
m a s „ d e r Unb e z wi nglich e hi e s s u nd u ngefäh r i m 1 3 Jahr
“
,
.

h u n d e rte in Diam ant v e rstu m m elt wu rd e

D e r Glanz d e s Diam ants ist e in eige nth u m lic h e r z wi ,

sch en d em Glanz e in e s M eta lle u nd d e m d e s Glase s d ie

M itte halt e nd ; e in d e u tli ch e s K en nz e i ch e n u m ih n v o n a n ,

d e ren was serh e lle n u nge sc hlifl en e n Ste ine n z u tre nnen I n
’ ‘ '

j e nen Stücke n w o d ie Ob erfläch e n i cht e b en so n de rn kür

, ,

nig ist na m e n tli c h b e i d e n für d a s S ch l e i fe n vorb e r e it e t e n

sogenannte n ge gra u ten Stei nen e rhöht si ch d er Glanz we ge n , ,

d er e intr et e nd e n Un du r c hsi chtigk e it eige nth ü m lic h u nd w ird ,

d e m d e s Stab l e s se lb st in d e r Färb u ng gle ich Wir we rd e n .

später s eh en dass die s fü r d ie M in eralogen d e r früh eren

,

Z e iten z u m an ch e n I rrth ii m ern Ve ranlas s u ng ga b Die s er .

G lan z d e s Diam an te n h a t se in e Ursach e in d e m V e rhalte n

d e s Diam ant s ge ge n d e n au ffall e nd e n Licht strahl Währe nd .

d e r Li ch tstrahl in e ine r S e cu nd e e in en W e g z u r ü ckl e gt d e r ,

in d e r L u ft im Glas M e il e n b e trägt ist d e r ,

W eg im Diam ant nu r m eh r Wir b e z e i c hnen die

gros se Ve rzög eru ng d es Li chts im Diam ant m it d en Bre ch u ngs
expo n e nte n Die s e gross e br e che nde Kraft z e ichn et
1
) V
e rgl . Find e r . C o mm ent
. a nti
q d e
. Ad a m a nte , B lin 1 829
er .
w e ich u nge n die se r M itte lz a h l si nd b e kannt Z w e ite ns
von .

w ird d e r Di a m ant d u r c h Re ih e n ele c tris c h D a s P u l v e r i st

.

ra u in s s c h wärz li c h e nd rla n t in d e s to d u n kl e r e s gl e i c h
g u e g
,
e

s a m h a lb m e ta llisc h e s A u sse h e n e fe i n e r e s ist

j ,
.

D ie gu n stige n Eige n s c h afte n d e s Diam ant s v e r m ag e in

z we ckdi e nlich e r S c hlifl de ss elb e n z u v e rw erth e n W ie w ir
°
.

s cho n in d e r G e sch i c hte d e r E ntw i ckl u ng d e r Ste i ns c hl e ife re i

ge seh en hab e n ist vora u s z u setz e n da ss s cho n im Alterth u m s
, ,

M et hod e n b ekannt w ar e n d e m D iam a nt k ü n stlich e Flä c h e n

,

anz u s c hl e ifen w e n n au ch di e se K u n st vi e ll e icht nu r G e h e i m

,

t w e n i e r Pe rs o n e n wa r S o v i e l is t s ich e r da ss d ie Be
g u g .
,

s c hr e ib u n g d e s Diam ant e n a u s d e n Z e ite n d e r Rö m e r j e d e n

fall s d ie Vor stell u n g wa c hru fe n d e r A u tor m ü s se d a s Fa r

b e n spiel e i n e s k ü n stli c h ge s ch lifl e n e n St e in es vor A u ge n
'

ge ha b t hab e n D ie n a tü rli ch e n D ia m a ntkrysta lle find e n wir

.

in m e i st e n Fall e n b e s c hri e b e n a ls e i n e z we it e od e r d ritte

A bart d o c h w i rd m e i st d e r e n Glan z u nd fa st m e talli s c h e s
,

Ae u sse re s n ich t ab e r d e re n s c h ö ne s Fa rb e n spi e l h e rv o rge

,

h ob e n u n d di e s e lb e n gl e ich sa m a ls e in e Va ri e tät e i n e s e i s e n
hältige n M in eral s S id e rit e s b e trac ht et u n d sie a ls v e r wa n dt
d e m Magne te i se n st e i n b e i ge fügt .

I n d er Z eit
Volke rwand e ru ng ging j e d e nfalls fu r
d er
E u ropa di e K en ntn iss v o n d er Exi sten z ge s ch nitt e n e r D ia
m ante n v e rlore n u n d wir s e h e n dah e r in d e n späte r e n S c h rif
te n n i c h t m e h r d e s h e ll stra h l e nd e n J u w e ls e r wäh nt so n ,

d e rn d ie B e s c hre ibu nge n la sse n si c h h ö chsten s a u f d ie m e ta l

lisch glänz end en halb u ndu r ch sich tige n D ia m a ntkry sta lle
r e im e n d ie m a n m it d em Sid erite s d e m S ta hlm in e ra l fü r
, , ,

id e nt h i e lt Erst na ch d en K reu z z u ge n u nd d e n Fa h rt en
.

d e s M arco Polo s c h e in t w i e d e r d e r Diam a nt a ls J u w e l in

s e i n e alt e n Re c ht e e i n ge s e tz t w e rd e n z u se i n u n d a u ch d ie

Mo gli chk e it d en St e in z u b e arb e ite n ward a llm älig b e kann t .

I n d e n alt e n S c hm u c kge ge nsta n d e n d ie sic h e tw a a u s d e m

,

3 Jah rh u n d e rt e rhalt e n h ab e n
. fin d e t m a n m e i st n och n a
,

tü rlich e Kry stall e od e r n u r w e nig v o n d e r O c ta e d e rfo r m a b

w e i c h e nd e St e in e d ie wir S p it z s t e i n e n e nn e n Spät e r fin d e n
, .

w ir au ch s ch o n flach e u nr e ge lm ä ssig e T a fe lste ine in d e m

S ch m u cke d er e urop äis ch e n Fürsten ähnlich w ie sie no ch
j e tzt in Indi en häu fig si nd Allm älig e rh ob sich d ie Ste in .

s c hn e id e ku nst z u b ess ere n F o rm e n welche m e hr z u d em ,

We s e n u nd z u d e n Eigen schaften d e s Dia m ant pa ss en Es .

s ch e i n t di e s m it Re c ht d a s V e rdi e n st d e s L u dwig v o n Be r

q u e m ge we s e n z u s e i n d e r a n d e m u ngl ü ckli ch en H erzog

,

Karl d e m Kü hn e n v o n B u rgu nd e i ne au fm u nte rnd e Unte r

s t ü tz u n
g f a nd E s s c h e i nt si c h e r
. da s s Be r u e m fü r Karl
q ,

d e n Kü h n e n m e h r e re Ste i ne e rste r Gröss e u nd v o n b e st e m

F eu e r s c hlifl w e lch e d e r H erz og gl ei chsa m als Am ule te
‘

tru g u nd s chlie ssli ch in d e n S c hlach te n verl o r E s si nd di e s e .

Stei ne no ch j e tzt in i hr er u r spr ünglich e n Form vorhan de n u nd

z eige n d u rch d ie R e inh e it d es S c hlifies u nd d ie z w e ckm äs
'

s i e A n ord n u ng d e r Fa c e tte n dass B r u em w ahrlich als

g e
q ,

M e i st e r d e r D ia m a nts c hne id ere i b etrachte t we rd e n m u s s .

I ch rk enn e a ls solche v o n Berq u em g e s chnitte n e

e

Ste ine d en San cy u nd d e n „ Fl o renti ner

„
“
D ie For m “
.

b e ide r Ste i ne ist ü b e rras ch end äh nlich S ie sin d b eid e r .

Fig 36 .
s e it s m it Fac e tte n v e rs e h e n e Ste i ne v o n
.

fast e i förm ige r e in se its e twas v e rlä ng e rt e r

G e stalt d e n j e tzigen Pe nd elo qu e n e nt,

spre ch e nd Si nd d ie A bbild u nge n d ie m ir .

,

von Sancy z u G ebot e ste h e n ni cht u n

„
“
,

Sn y a c
b e dingt falsch so ist d ie Anlage d e r Fa
.

c e tte n ,
s e lbst d e r e n r e lativ e Grö s se fu r b e id e Ste i ne n ah e z u

l ich n h t d Flor e n ti n e r w e ge n s e i ne r G röss e s e chs

g e ,
u r a e r

R ei h e n Facetten wäh re nd d er Sancy n u r d e re n vie r b e

,

s it z t
. D ie b eig e fü gt e n Figu r e n we rd e n d ie Aeh nlichke it
v o llko m m e n klar m ach e n u nd erkl äre n waru m ich in m ei ne r ,

Abhand l u ng ü b e r d en „ Flore ntine r a u ch fü r de ss en Form “

“
d e n Be rq u e m a ls Urh e b e r ans e h e D e r „ Flor enti n er
h a t na ch d e r v o n m ir vorg en o m m e nen Wägu ng ein G ewic ht
v o n 1 33 Karat Wiene r G e wich t (1 i Gram m u n d . .

e in sp e c ifisc h e s G e w ich t v o n 3 5 2 1 Manc h e Schri ften d e r .

S c h ra u f
. G wi e c h ts b e stim m u ng , a u s ge fu h rt a n d e m gro s se n Di a m a nte n

d es k k
. . o ste rre ic h i s c h e n
‘

S e h a tz e s , ge n a nnt „ Fl o re ntin e r
“
S itz b . d er
Wi en . Aka d e m . 1 86 6 .
 Fig 37 . . Fl alte re n Z e it ge b e n fü r
o re n ti n e r .

d e n Flore ntin er e in
Ge wich t v o n 1 39
Karat a n we l che
Angab e si ch nu r a u f
d ie l ei cht e ren Flo
re ntin e r K arat e b e zi e h t D e r Sancy wi e gt .
„
“

n ach d e n A ngab e n 5 3 K a rat .

D e n Flor e n tin e r v e rlor n a ch d e r „

“

Sch lac ht b e i G ra nso n d e r H erzo g v o n B u rgu nd u nd e r ,

s ch ätz te s e lb st s e i n e n Ve rl u s t s o h o c h w ie d e n e i n e r Pro v i nz .

E in S c h w e iz e r fand ih n u nd v e rkau ft e ih n u m e in en G u l
d e n v o n w o e r a n d e n B e rne r Ka u fm a nn Ma i d u r c h die se n
, ,

u ng e fäh r u m Gu ld e n a n d en m ailändi sc h e n H er z og
S forza u nd s ch l ie ssli ch a n d e n S c hatz d e s G ro s sh e rz o gs v o n
Toskana ka m w oh er e r d e n Bei na m e n Flore ntin e r e rh i e l t
, ,

we l ch e r ihm au ch b e i s e i n e r sp äte re n U e b e rsie d lu n g n a c h Wi e n

ge bli e b e n ist D er Ste in b e sit z t na ch m ein en ge nau e n U n
.

te rs u c hu nge n e in F e u e r e r st e n Range s w e l c h e s s e i ne s e h r ,

li chte Färb u ng nich t sch wä cht so nd e rn vie lm e h r z u kräftige n ,

sch e int D e r Ste in ist n am li ch w asser he ll m it e i ne m s e hr

.
,

s chwa ch e n Sti ch in s Gra u g e lb e ; d ie Färb u ng ist j edo ch so

’

g e ring da ss sie im a u fl a llen d e n Li c hte v o llko m m e n v er

'

s ch wind et u nd n u r gege n e i n e n du nkl e n Hintergr u n d h e rvor

tritt Fü r d a s k k H o fm inera lie nc a b in e t w u rde u m d ie
. . .
,

B e si chtig u ng j e d e rz e it z u e rm o glic h e n e in d ie For m u nd

Farb e ge nau im itire nd es G la sm o d e ll an ge fe rtigt .

Noch w e c h s e l v oll e re S c hi cksal e a ls d e r Fl o r e nti n e r

s oll d e r Sa n cy g e habt h ab e n w e l c h e n d e r u nglü ckli c h e H e r
,

zog in d e r S chlac ht v o n Nancy d ie m it se i nem Tod e e u ,

d igte tru g , Au s d e r S c h we i z na c h P o rtu gal v o n d a n a ch

.
,

Frankre i c h a n e i n en M o n si e u r d e S a ncy d an n a n d e n Kö nig ,

v o n E n glan d v e rkau ft ka m e r e ndli c h u nt e r L u d wi d n X I V

, g e .

in d e n französi s c h e n S chatz I n d e n Z e ite n d e r fra nz ö si

.

sch en Revol u tio n verkau ft s oll e r du rch Godoi d em spani , ,

s ch e n V ic e re e nte n a n D e m id o fl u nd n e u e st e ns v o n di e s e m
g ,

um fl a n S ir Ja m setj e Jej e e b ho y v erkau ft w o r

.

d en s ein .
 Au s d e r Form die s er b e ide n b e sproch enen Ste ine ent
w i c k e lt e si ch z u nächst d ie späte r ge wöh nlich a nge wend e t e
Form d e r Rau te oder Ro se D ere n G e sta lt wird scho n
.

ann äh e rn d du rch d en Sch nitt d es O b erth eile v o m Floren

t ine r ang e d e u tet D ie genau en Re ge ln ü b e r d ie Grös se n
.

ve rhältn i sse d er Ros etten hab e n wir b ereits in d em A b ri s s

d e r St e in sch ne ideku nst e rörte rt u nd kö nne n di e s e n S chn itt
, ,

d a e r doch nu r fiir St ei ne kl e i n e n Vol u m e j e tzt n o c h in G e

brau ch ist nu r vorü b e rg eh e nd b ehan del n Frü h e r war e n .

Stei ne die se r Art s ehr g es u cht ind e m es m öglich wa r m it

, ,

nu r g eri ng e m Material v e rl u st a u s e i ne m D ia m a ntkrysta ll z w e i

Ros e n z u s c hne iden u nd na m e ntlich d ie S teins chl e ife re ie n

,

Holland s ar b eiteten längere Z eit m it Vorli e b e Ros e n Mit .

d er Erfindu n g d e s Brilla ntsch lifl e s d e r u nter d e n Au spic ien

‘

Maz arin e e rfolgt ist nahm j e doch d ie Vorli e be für d ie Ro

,

se tt e a b u n d m a n b e dau e rt e vi e l fa ch
,
das o ft sch ö ne M ate
,

rial entz w e i ge schnitten z u ha b en u m z we i Ros en z u erh alten

,

wo fü r m a n e i ne n scho nen Brill a nt ge wo nne n hätte .

D ie Form en d e r Brillant e n si nd wohl scho n b eka nnt ,

doch d a di e s e Schnittform e n ni c ht blo s a m D iam ant so nde rn ,

au ch a n all e n du rchsi cht ige n S t e ine n a ngewend et w e rde n

kö nn en so si nd d ie fr üh e r ange führten R e geln hi e r für d en
,

Diam ant näh er z u sp ec ia lisire n U m eine vollko m m e n ge

.

se tz m a s sige G e stalt d e s Brilla nte n z u e rhalte n v e rfährt m a n,

a u f folg e n d e W e is e Au s d e m Diam ant w ird z u e rst das

.

re ine O cta ed e r d u rch Spaltu ng h e rge ste llt hi era u f e i ne Parti e

,

a m Ob e r u nd U nte rth e il d u r c h Säg e n w egge s c hli ffen U m .

d ie ri c ht ige Gros se d er Tafel d ie , d e s D u rchm e ss e rs d e r

Ru nd iste s e i n s oll so wi e u m d ie Hoh e d e s O b erth e ile z u
,

e rhalt e n ,
schl ei ft m a n v o n d er Spitz e d es O cta e d ers
d er G e sa m m th öh e d e s O cta e d crs u n d v o n d er u nt eren Spit z e
ab,
hi e rdu rch ble ibt d em O b e rth e il u nd d em U nte rth e il

d e r frü h e re n Höh e d e s O cta e d e rs Ste i ne de r en O b erth e il

.
,

grö sser e Höh e im V erhältnis s z u d e re n U nterth eil hat als ,

di e se r Re ge l entspricht sin d eige ntli ch fehlerhaft ge schnitten

, ,

ko m m e n j e doch nam entlich b e i kle i n er en Stei nen häu fig vor ,

d a hi e rdu r c h d e r d e m Be schau e r z u g e wandte Th e il grös se r

e rs ch e i nt Bei m anch en nam e ntlich gröss eren Ste i nen ist
.
h i nge ge n d er O b erth e il i d ig wod u r ch e be nfall s d ie
zu n e r ,

u n sti e Wirk u ng d e s St e i n e s v e rlore n g e ht ; do c h w i rd e i n e

g g
s o lch e A bweich u ng v o m S c h nitte d u rch d e n M ange l a n ge
n ü ge n d e r Höh e d e s roh e n Di a m ant s b e i gros s e Br e it e d e s

s elben h äu fig h e rvorg e ru fe n .

re ge lr e ch t ge schlifl e nen Diam an ts

Mu ste r
'

Als e in i e nes

ka n n d e r im französisc h e n S ch ätz e b efindlich e gro ss e

Karat schw e re
Fig 39 . .

Diam a nt Pitt „
“
,
Fig 38. .
au ch R e g e nt „
“

ge nannt gelte n ,
.

Fi u nd
( g 38 .

D er Ste in ,
d er u r
s
p ru n
gge ge n
lich

41 0 Karat ge wo
ge n h a t w u rd e
vom e ng li s ch en Go u verne u r Pitt in Indi e n z u G o lko nda im
Jah r e 1 702 e r worb e n u nd w u rd e v o n d em s elb e n a n d e n He r z og
v o n Orl e an s R eg ent en v o n Fra nkr e ich fü r d e n fra n z o eisc h e n
, ,

Scha tz verkau ft I n d e m selb e n b e find et e r sich n o ch ob gl e i ch

.
,

e r A n fa ngs d er fra nzösis c h e n R evol u tio n räth s e lh a fte r W e is e a u f

e i n ige Z e it v e rsch wu nd e n u n d s päte r au ch a n d e n Be rli n e r Ba n

u ie r Tre sko w ve r pfänd e t w a r D e r St e in ist v o m r e in ste n

q .

Was ser u nd im Inventar d e r französisch e n Kron e v o n 1 79 1

w ard e r a u f 1 2 M illio n e n Fra n c e g e schätzt .

In d er r Z eit wird a u ss er di es er Hau ptform d e s

neu e en

Brillante n au ch ei n e v o n Caire a u fgestellte Variation a n

g e we n det d er sogenannte sternförm ige Sch nitt (taill e a étoil e )
, ,

w e l ch e r ein d e m Brillan t äh nlich e s Farb en spi e l h e r v orr u ft ,

u nd do c h w e ni e r M at e ri a l v e rl u st a ls d e r l e t z t
F ig 40
. .
g
ge nannte e rford e rt Es ist näm lich d er Ober
.

th e il höh e r u nd d ie Tafe l nu r d er vi e rte The il

d es D u rc hm e ss e rs (ve rgl Fig Hie rbe i ist
. .

d ie Form d er Bu ndists m e ist ru nd u n d d ie

Tafe l un d K a lette m üss e n s e chss e iti g s e in .

A u s ser di esen scho nen Form e n we lch e a n Ju we l en ,

-

e r ste n Rang e s au sg eführt w e rd e n kom m en noch im Hand el ,

m a n che Stei ne m it m e hr od er we nige r u nre ge l m ässige n Form en
vor . I c h will hi e r d ie Brillo ne te n od e r H a lb b rilla nte n e r
wäh n e n ,
w elch e ob e n Brillants c hl iff ha b e n d e ne n ab e r d e r ,

U n te r the il fe hlt u nd d e r Briol e tt e we lc he gl eich sa m a u s

, ,

z we i a n d e r Gru ndfläch e v e re i nigte n Ro setten länglich e r

Form b e ste he n Po rta itste in C a eke n od er Brilla ntgla s wer
.
,

d e n s eh r d ü nne e b e n ge s chli ffe n e D ia m a n tb lä ttc h e n g e nannt ,

w äh r e n d S e na ile d ie m it m e h re re n Fa c e tte n ve r seh e ne n

D ia m a ntsplitte r h e i ss e n d ie o ft s o kl e i n si nd da ss 1 0 0 ,

b is 1 000 e in Karat w i e g e n W e nn i ch hi e r e rwa h ne dass

.
,

s e lb s t D ia m a nts litte r v o n Karat n oc h ls w e rth v o ll

p a

e nu g e halt e n we rd e n u m fa c e ttirt z u we rd e n so ibt d i

g g , g es e ,

T ha tsa ch e w ohl ge nü ge nd z u e rk e nne n w e lch e r W e rth di e se n ,

Schm u ckste i ne b e ige l egt w ird .

Z u r ri chtige n S chätz u ng s o w ohl d e r ge sch lifl e ne n als

'

d e r roh e n Diam a nte n m u ss t he ore tisch e s Wi s s e n u n d prak

ti sc h e E rfa hru ng m it d e r vollko m m e nste n A u fm er ksam ke it
sic h v e r e i ne n U m ge s ch nitt e ne Diam a nte n b ez u glic h ihre s
.

W erth e s ri c htig z u b e u rth eile n m u ss m a n i m m e r d ie no r ,

m a lm äs s ige n Sch nittfo r m e n v o r A u g e n h ab en u m d ie et wa ,

v o rko m m e n d e n Ab w e i c h u n e n u n d F e hl e r w e lch e d e n Eig en

g ,

s c ha ft e n d e s Ste i n e s ni c ht ge n u ge n d e nt spr e ch e n zu er ,

k e nne n Be i d en ro h e n Ste i ne n wie sie u nge sc hlifl e n in

'

.
,

d e n H a nd e l ko m m e n m u s s m a n wi e d e r a u f ih re Fo rm Be
,

d a c ht neh m e n ob sie nicht z u d ünn fla c h u nre gel m äs sig

, , ,

sin d ,
so da s s sie b e i m S ch neid e n e ntwe d e r e i ne m i nd e r schö ne
For m e rh a lte n od e r ab er s e h r vi el a n Ma te rial u nd Ge wi c ht
ve rli e r en I n b eid e n Fäll e n j e doch wird e s sich n o ch ü b e r
.

di e s daru m h and e ln si ch v o n d e r Re inh eit d e s Stei ne s z u

,

ü b e rz e u ge n ob e r ni cht e t wa im I nne r n g ra u e m atte e isig e

, , ,

S te ll e n A d e rn S p rü ng e Ri s se u nd ähn li c he u nt e r all e rl e i
, , ,
.

Nam e n bekannte Fe hl e r ha t E b e ns o w i rd au c h d ie Farb e .

d e s S tei n e s z u b er ü c k s ic hti ge n s e i n i nd e m d ie w as s e rh e ll e n ,

d ie g e s u c hte st en u n d d a h e r d ie th eu e rste n si nd w ahr e nd d ie ,

e tw a s g e färbt e n w e nn sie n i cht e i ne a u sn a h m sw e i s e schö n e

,

F arb e z i
e ge n in di s
e e m Fall e s i nd s ie n o c h se lt e n e r u n d
w e rth v o lle r a ls d ie farb lo s e n b e d e u te nd ni ed er e r im
W erth e ge ha lte n w e rd e n .
 Ma n ch e id et in Be z ie hu ng a u f Fe hl e rlo sigk e it
u n e rs t ,

R e inh e it u nd D u r ch si chtigke it d re i Cla sse n : n äm li c h D ia

m e nt e n v o m e rste n z we ite n u nd dritt e n Wa ss e r
,
w e l ch e in ,

abst e ige nd e r Ord nu ng i m m e r ge ri nge r im W erth e sind ; wa s

se rhe lle St i n e m it ge ri ng e n F eh l e rn ra ngire n s i c h in d ie z w e it e
e
Gla ses wäh re nd s ch wa c h ge färbte u n d farblo se fehl e rh afte
,

Ste ine a ls Dia m a nte n v o m d ritte n Wasse r be z e i c h ne t w e rd e n .

Analog di ese r Cla s sificatio n v a ru rt au ch d e r We rth d e r Dia

m an te n obgle ich e s s ch w i e rig se i n m o ch te e ine c o nsta nte
, ,

Re ge l h ierf ür an zu ge b e n .

Was Preis ro he r u nge s ch nitte ne r Diam ant en b e

d en
tri fft s o m u ss vorau sge setz t w e rd e n dass m a n di e se lbe n
, ,

s elte ne ge färbte od e r krysta llisirte C a b ine ts stü cke a u sge no m

,

m en n i c ht e i nz el n v e rka u ft s o nd e r n d as s Pa rti e n
,
gro s se ,

u nd kl e i ne St e i ne g e m e n gt v i e ll e i ch t v o n m e h r er e n tau s e n d
,

Karats u (e twa 1 Pfu nd ) in Ein em v erka u ft w e rd e n D a d u rch .

e rz e u gt s ich e in M itte lw e rth fii r d a s K a ra t d e r m it d e r z u

,

Markte ge bra ch te n M e ng e u nd d e n Di spo siti o n e n d e r Käu fe r

v a riirt Fü r d ie G e ge nw art m a g a ls Pr e i s fü r d a s Kara t
.

ro h e r sc hleifwürd ige r Dia m an t e n 50 Gu ld e n fe stge h alte n we r

d e n S ort e n d ie w e nig s chle ifb a re Waar e e nth a lte n u nd v o n
.
,

w e lch e n d e r grösst e Th e i l nu r z u D ia m a n tb ro d v e rarb e ite t

w e rd e n m u s s ,
—
w e rd e n a u f 1 0 2 0 Gu ld e n g e s ch ätz t Von .

d e n soge n annt e n C a rbo n ado s ch warz e n d e rb e n Diam ante n

-

, ,

—
wird das Karat mi t 2 3 Gu ld e n b e z ah lt .

D We rth d e s roh e n Ste in e s er h e b t sich j e doch b e

er

tra c h tlich d u rch e i n en z w e ckm ä ssig ang e brach t e n s ch ö n e n

S c hliff I n d e r J e tz tz e it w ird e in Brillant v o m e r ste n Wa s se r
“

.
,

w e nn er e i ne n Ka ra t s c h w e r ist m it 200 — 2 50 G u ld e n b e
,

zahlt w äh re nd e in gle ic h sc h w e rer Dia m a nt d e r n u r v o m

, ,

z weite n Wa sse r ist e t wa a u f 1 50 G u lde n ge s ch ätz t wird

,
.

E b e nso si nd au ch d ie Ro s e n s e lb st wen n sie e rste n Wa sse rs si nd

, ,

g e ri nger e n Prei se s d a sie j e tz t we nige r ge su c ht sind u nd

, ,

e s w e rd e n für e i n e n K a ra tste in e rste n W as s e r s 1 50 — 1 8 0 G u l

d e n ge z a hlt Di e s e ange füh rt e n Pr e i se s i nd gl ei c h sa m d ie

.

M itte lw e rth e we lch e in d e n j e tz ige n Jahr e n G e lt u ng hab en

, ,

u nd u m we l c h e na ch a u f u n d a b w a rts d ie e rz i e lte n Pr e ise

H a ge b o rim “
a n, da
Ve rkau fe d e s V e ne tia ners G Ri
er der .

cardo e r wähnt D a s d e r Z eit nach nä c h ste ano ny m e W e rk

.

T h e h i st o ry o f J e we l s (L o n d o n 1 6 72 se tzt 3 5 d e n
‚ p g
a . .

Prei s d e s Ste ine s e rs te n Wass ers a u f 40— 6 0 Kro ne n wa s ,

80 — 1 20 fl u n se r e s Ge ld e s e nt spri c ht
. .

Tav e rni er d e sse n Re is e b e sc hre ib u ng n a ch In die n

1 6 76 e r sc hi e n se tz t d ie Pr e is e b e d eu t e n d n i e dri e r
, g ; n a c h
ih m gilt d e r K a ra tste in u nge fäh r 8 0 H ; m it w e lc h e m W erth e .

a u ch alte D ia m a nttä x en (v e rgl J u b e lie re r pa g 1 1 6 ) v o n . .

Hollan d u nd Ha m b u rg u b erein stim m e n A u ch J e ffe ri e s ) 3

.

s e tz t 1 750 e i n e n
g l e i c h e n Pr e i s fü r d a s e r s t e Karat a n . .

Ein e n e t wa s h ö he r e n Pre i s find e n wir in d e m fru h er

c itirte n B u c h e d e r au fric h ti gen Ju b e lie re r w ori n (pa g 1 2 1 ) “
„ .
,

d e r Pr e i s d e r v o llk o m m e n e n Diam ant e n a u f 1 20 Rth lr ,

al so 1 8 0 G u l d e n ang e ge b e n w ird , .

D e r folge nd e A u sbru c h d e r R e vo lu tio n bra c h t e d ie

Pre i se d e r Di a m ante n z u m Si nk e n u n d d ie Co m m is sio n z u r
S c h ät z u ng d e r fra nz o sis c h e n Kr o nd iam a nte n n a h m 1 79 1 n u r
m e h r 6 0 H a ls Mitte lw e rth d e s e r st e n K a ra te a n E s s c h e i nt
. .

d ie s d e r nie de rste P re is ge we s e n z u s e i n d e n n v o n h i e r a n ,

b e gi n nen d ie Sch m u c kstei n e wi e d e r im W erth e z u ste i ge n

Fü r das Kara t gi b t 1 8 32 Blu m ) 9 0 H Kl u ge ) 1 8 6 0 1 30 fl
‘
I' 5
. .
,

E m a nu el ) im Ja hre 1 8 6 5 sch o n 1 80 H a n wäh rend in d e n

6
.
,

l e tz te n Jah r e n d e r Pre i s b e re its a u f 2 00 fl u nd s elb st n o ch .

m e hr g e sti e ge n ist .

D ie S c hw a n ku nge n d e r Pr e i se las se n s i ch v o n d e n s o
c ia le n V e rhältn i ss e n d e r Z e it e n abl e it e n Ho h e Pr e i se d e r .

D ia m a nt e n t re t e n nu r z u d e n Z e it e n e in w o d e r gr o s s te ,

U e b e rfl u s s a n Ed e lm e tall e n h e rr s cht u n d h i e rd u r ch d e r
W e rth d e s G e ld e s ge su n ke n ist D ie u n e rm e ssli c h e n S chätz e .

S ilb e r d ie im 1 6 Ja h rh u nd e rt a u s P er u na ch E u ropa ka m e n
, .
,

h a b e n d e n B e ge h r a n Diam an t e n ge ste ig e rt u n d d a in di e s e n

T a ve rn ie r Vy o a ge s en T u rq u ie , en Fe rs e , et a u x In d e s. P a ri s 1 6 76 .

2
) D f
e r a u ric h tige k f t M 1 772
J u b e lie re r . F ra n ur a . .

3
) J ffe e ri s s : T ti n Di m d L d n 1 750
rea se o a on s . on o .

Bl m u : T a sc h b d Ed l t ink n d S t ttg t 1 8 82
en . . e s e u e u ar .

5
) Kl g u e : Ha ndb h d Ed l t i k nd L ip ig 1 86 0
uc er e s e n u e. e z .

Em a nu e l: D i m n d L nd 1 8 6 5
a o s. o on .
Z e ite n relative Au sbeu tu ng di e s e r in Indi en n icht gro ss
d ie
w a r s ch ne llte d e r Preis di e s e s S c h m u c kste ine s in d ie Höh e I n
,
.

d e n Z wi s c h e nz e ite n sa nk d e r Pre is d er Diam ante n z we im al a u f

e i ne n fast u n v e rh ältnissm äss ig n i e d rig e n P re is I m e r st e n Fall e .
,

Anfangs d e s 1 8 Ja hrh u nd erts ve ru rsa chte di e s d ie Au ffin d u ng

.
,

n eu e r s ehr e rgi ebig e r D iam ant Gru b e n in Bra sili e n-

w od u r c h ,

d e r Markt üb e rfiillt wu rd e ; im z we ite n Fa ll e z u E nd e d e s

1 8 Jah hu n d e rts ist d ie gro s s e franzö sis ch e Re v o lu tio n u nd
. r

d ie d u rch d ie folge nden Kri e ge h e rb eigeführt e G e ld a rm u th

w ohl l e icht als Ursach e z u e rke nn e n .

I n d e r Mitt e d e s 1 9
J a h rh u n d
. e rts w o d ie Z u fu hr der
Ed e l m etall e v o n C a lifo rn ie n wi e d e r rie sige Dim ensio ne n
ang e no m m e n hat wo ü b e rdi e s in Folg e d e r Ve rs u ch e d ie ,

S c la v ere i a b z u scha fl e n d ie A u sb e u t e d e r Diam ante n in Bra

‘

silien e h e r ab als z u g e n o m m e n h a t hob sich d e r Pr e i s d i e se r

,

S c hm u ck stein e fast jährli c h u m 1 0 Pro c e nt u nd w e nn wir ,

für d ie Ge ge nwa rt e in e n K a ra ts te in v o n Brilla nts c h lifl u n d

'

e r st e m W ass e s m it 2 00
r — 2 5 0 H b e zah le n , so ist e s n o ch
.

u n e wi s s o b nicht n och w e it e re P rei s st e ig e r u n e n e i nt re t e n

g , g
we rd e n .

V o n d e m Pr eis e d es e rst e n K a ra te w e lch en wir im ,

Fol ge nde n m it 200 H a nn eh m en w e rd e n hängt ab er d ie ganz e

.
,

Pre i sliste s o wohl d er kl ei ne ren a ls grö s s e ren Steine a b Au c h .

wird e s ge nu ge n we nn wir b e i d e r B e sti m m u n g an d e re r G e

,

w ic h te u n s im m e r a u f d e n v oll e nd e te n Brilla nt e rst e n W a s

s e rs b e z i e h e n ind e m m a n j e na ch s ei ner S c h o nh eit e ine n
,

Brilla nt z we ite n Wass e rs et wa a u f e i n e Ro s e tt e e r s te n

Wass e r s a u f e i ne Ro s e tte z we it e n W ass e rs e t wa a u f

j e ne s W e rthe s ans etze n kann d e n e in gl eich schw e rer Bril

,

lant erste n Wass ers b e sitzt .

Ge ht m a n z u r Erm ittl u ng d es Pre is e s schwerer e r Stei ne

ü b e r s o dü r fte u in e i nen allg em e in e n sch ne ll e n U eb e rb lic k z u
, ,

ge wäh re n w ohl d ie ,
d en U eb e rliefe ru nge n z u fo lge alt e
i ndis ch e Re ge l d ie richtig ste s e in .

Ma n e rh e bt d ie K a ra tz a h l z u m Q u adrat u nd m u ltiplic irt

sie m it d e m Pr e i se d e s e rste n Karat ; hi erna c h ist d e r 1 V e rth

e in e s Brilla nt e n v o n 4 K a rat gl e ic h 4 X 4 X 2 00 32 00 fl .
 Di e s e Re ge l wird für ge wo hnlic h d em Tave rni e r u nd
J e fl erie s z u ge sch ri e b e n do ch m it vollem Unre chte inde m d ie
‘

, ,

s e lb e b e r e it s ü b e r h u nd e rt Ja h r e ü b e r b e ka n nt wa r D as .

e r st e g e dr u c kt e B u c h w el c h e s di e se w ie e s schi e n alt e ) 1
,

indi sch e R e ge l nac h E u ropa v e rpfla nz t ist d ie B e s chre ibu n g ,

'

d e r o st u nd w e sti ndi sc h e n Erz e u g ni ss e d u r ch L in sc o tiu s

Au s d e r s e lb e n ist di e s e Reg e l in d a s b e rü h m te B u ch v o n
A n s e lm d e Boot ü b ergegange n u nd ha t hi e rdu rch all gem e i n e
V erbreitu ng gefu nd e n obgle ich im Lau fe d e r Z e ite n du r ch
,

d ie Sorglosigke it d e r A u tore n d ie e r st e n N a ch ri chte n ü b e r

di e se Rege l üb er seh en wu rde n Obgl ei ch die s e Re ge l s eh r .

e i nfach u nd h a nd sa m ist s o ist do ch z u b e m e rk e n ,

da ss d ie ,

du rch die se l b e darge ste llte n W e rth e nam entlich für hö h e re

K a ra tge w ic h te b e d e u te n d grö s s e r si n d a ls d ie wirkli ch e r
z i e lt e n M a rktpr ei s e d a ss so m it di e se R e ge l nu r e i ne Annä
h e ru ngsfo rm e l a n di e s e l e tz t e r e n dar st e llt V e rgl eicht m a n .

n am li c h d ie M arktpr e is e u nt e r w e lc h e n j e tzt d ie e s c h lif

, g
fe n e u S c h m u ckst e i n e v o n 1 —5 Karat v e rkäu flich si n d (nä m ,

li ch 2 00 8 00 1 400 2 2 00 u nd 32 00 Gu l d en ) m it d er e r
, , , ,

m itt e lte n G u ld e n z a h l w e lch e d u rch d ie Erh eb u n g d e r Z a h l

,

d e r Karat e z u m Qu ad ra t e rh a lte n wu rd e so si n d l e t z te r e ,

( 2 00 , 8 0 0 1 8 00, 3 2 0 0 5 0,0 0 G u ld e n) v,o n e r s t e r e n fü r d i e ,

Ste i ne h öh e re n K a ra tge w ic hte d ifl e rire nd

'

D ie Ab w e i ch u ng d e r i ndi sch e n od e r L in s c o tiu s s ch e n R e ge l

’

v o n d en e u r o p äi s c h e n M arktpr e i se n w ard ab e r s c h o n 1 6 0 9

v o n Boot in s e i n e m b e rü h m te n B u ch e g e rü gt u n d v o n ihm ,

w ard au ch e i ne n e u e a u f Di ffe r e n z e nr e ch n u n g b e grü nd e t e

Form e l au fge st ellt d ie s e lb st n o c h m it d e n j e tzige n M arkt
,

p re i se n ga nz gu t in Einklang ste ht j e do ch z u c o m pli ,

c irt is t u m o h n e Hil fe d e s v o n ihm g g

e e b e n e n Sc h em a a n

e nd e t w e rd e n z u kö n ne n a di e s e Bo o t s c h e R e ge l fü r
’

g e w D .

h oh e m Karate c o m plic irt ist d ie i n d isc h e M e thod e h in ge g e n ,

z u ho h e Zah l e n gibt s o h ab e ic h fü r m e i n e n G e brau ch e i n e

,

an d er e Rege l erso nne n w e l ch e a u f fo lge nd e m ei nfa c h e n V e r

,

fah re n b e r u ht .

V l Hi t y
e rg . s or of Je w e l s L d on on 1 6 70 . a
p g . 32 .

L in s c o tiu s , Ja n H u gh . Di s c o u rs of vo y a
ge s i n to th e Ea s t a nd We st

I n die s . L d on on 1 5 9 8 fo l .
wi cht d e s Ste ine s z u m Q u a drat u nd m u ltip lic irt d a s s e lbe
m it d e m Pr e i s d e r Oitava d e s Au s sc hu ssd ia m a nte n .

Ha b e n w ir bishe r d ie Pr e i s e d er gross en Ste i ne n ah e r

in s A u ge ge fa sst so ist e s j e t z t n o th ig m it e i nige n Wort e n
’

, ,

au ch j e ne r kl e i nen Brillante n z u g e d e nke n we lch e w e nig e r

,

als e in Karat w i eg en E in Stei n v o n

. Karat od e r 2 G ran
w ird j e t z t m it 6 0 H . e in St e i n v o n 3 Gr a n m it 1 20 H b e
,
.

z a hlt ; B rillante n d ie u ng efäh r

,
Karat schw e r sind ko ste n ,

b ei 1 0 fl .

V o n d e n h o lla nd isc he n Ro se tte n ko m m e n o ft Parti e n

kl ei ne r Ste i ne d e re n e rst 50 od e r hu nde rt e in Ka rat w ie ge n
, ,

in d e n Han d e l M a n pfle gt e in Karat solche r Ste i ne im M it

.

te lwe rth e t wa m it 1 5 0 fl z u b e z a hl e n ; n och kl e i ne re a ls Ro

.
,

s e tte n v e rw e n d b ar e St ei ne ko st e n e i n e n halb e n Gu ld e n w ä h
,

r end R o se tte n d eren 1 000 a u f e in Karat ko m m en m it

, ,

Gu lden b e zahlt w e rd e n .

U m fü r v o rgel egte St e i n e d ie B e stim m u n g d e s Pre i se s

zu e rl e ic h te rn u nd s e lb st b e i b e re it s in Fa ssu n g b efind
lich e n a u eh o hn e Wag e m oglic h z u m a ch e n ,
ge b e ich
im N e b e nst eh e nd e n e ine Figu r we lch e a u s d e r Gross e
,
40 e i n e r S e it e d e r R u n d i s t e e ine s

vollkom m en rege lm ässigen ge

s c h n itte n e n vi e rse itig e n Brillan t e n

ode r a u s d em D u r chm es se r d er
Ru nd is te e i ne r ru nd e n Ro se tt e d e
re n G e wicht a bl e se n l ä sst D ie .

E n tfe rnu ng d er Lini e n AB gibt

d ie Grö sse d er S e ite nläng e fü r
d ie Ru nd iste d e s B rillan te n v o n
d e m n e b e n ste h en d e n Ge wic hte d ie ,

Dista nz AC hi nge ge n d e n D u rc h
m es s e r d e r Ro se tte n Z u b em e rke n
.

ist dass b ei e i ne r solche n Be sti m

,

m u n g a u f d ie Di c ke d e s Ste i ne s
w o h l acht z u g e b e n ist i nd e m
,

di e se s Sch e m a nu r fü r regelm a
s i ge Ste i n e für w e l ch e d ie Höh e
, ,

w e nn sie Brillante n sind de r

Ru ndiste , w e n n sie Ro se tt en
 i d hi ng e ge n
s n
,
d e s D u rc h m e s s e rs d e r Bu ndi sts au sm a c h e n
m u ss .

Ich kann j edo ch u m d a s G e w icht e i ne s Brillante n a nn ä

,

h e rn d o h n e Wage z u b e sti m m e n m e hr e r e e i nfa c h e R e ch nu ngs ,

m e th od e n ange b e n I s t d e r vorge l e gt e Brillant v i e rs e itig

.

e s c h n itt e n u nd d ie Ho h e g e na u d e r S e it e d e r Ru nd is te
g ,

s o m i sst m a n di e s e S e ite d e r Ru nd iste in M illi m e t e r Will .

m a n d a s K a ra tge wic b t d e s Ste i ne s wi s s e n s o m u ltip lic irt m a n ,

di e se S e ite nlänge dre i m al m it si ch s e lb st u nd d iv id ire d i e se ,

L L
m it 2 00 n ach d er F o rm e l K a ra tz a h l . Be i

s pie l s we i se ist e in Ste i n ,

d e ssen S e ite 1 0 Mm . b et ragt , 5
10 X 10 X 10
Karat s c h we r d e nn E in Ste in 6 Mm
.

, l et 5 . v on .

2 00

S e ite Karat s chw e r Fu r Ste i ne hö h e re n G e w i chts

is t 1 0 8 .

a ls 2 0 Karat fü r w el c h e d ie Hö h e d e s Stei ne s s e lte n ge n au

,

d e r Ru nd iste ist s o w i e fü r St e i n e d ie ge g e n d e n n or m al
, ,

m ä s sig e n S c h nitt z u fla c h od e r z u di c k si nd darf m a n si c h ,

ni c ht m it d e r blo ss e n M e s su n d r Ru nd iste b e g nü g e n so n
g e ,

d ern m a n wird au ch d ie Hö h e d e s Bri lla nte n m e ss e n m ü sse n .

Au s di e se n b e id e n Di m e nsio n e n wi e d e r in Milli m ete rn a u s ,

ge drü ckt re c h net si c h e b enfall s a u f im näh erd e We i se das Karat

,

gewicht M a n e rh e bt d ie Zah l d e r S e ite n läng e d er Bu n dists

.

z u m Qu adrat m u ltip lic irt di e s m it d e r dr e i fa ch e n H ö h e u n d

,

d iv id irt d u r ch 400 n ach d e r R ege l ,

L L 3 H
K a ra tg .

40 0

Ste in n i ch t v ie re c kig s o nd ern ov al

I s t h i ng e g e n d e r ,

o d e r lä ngli c h so e rh alt m a n d a s a nn äh e r n d e K a ra tge w ich t

, ,

w en n m a n d e n gro s ste n u nd kl e i n ste n Ru nd is te nd u rc hm e s se r ,

d i La nge u nd Br e ite d e s Stei ne s s o wie d ie Hö h e m is st u nd

. .
,

d a s Prod u c t a u s Lä ng e B re it e u nd d o pp e lt er H öh e d u r ch
,

300 d iv id irt n a ch d e r Fo rm e l
,

L Br 2 H
K a ra tg .

300

E s di e se Re ge ln w e l ch e l ei ch t z u h and hab e n
m o ge n ,

s i nd u n d n u r d e r li n e ar e n M e ss u n g m it d e m M illim ete rm a ss

s ta b e b e d u rfe n w o h l ge e i gn e t s e i n
, in m a n c h e n Fall e n d ie ,

G e wic hts sc hä tz u n g e i n e s g e fas ste n St e in e s d ie d er J u we li e r ,

w ohl d u rch U eb u ng d e s A u ge s e rl e rnt au c h d e m m ind erge ,

ü bte n Lai e n m ö gli c h z u m a ch e n .

S ch li e ssli ch m u s s ic h b e m e rke n das s all e bi sh e r e r ,

w äh n te n P re i sv e rh ältn i s s e s i c h n u r a u f B rillan te n e rst e n

Wass er s b e z o ge n Rege l n b eh u fs d e r S ch atz u ng farbig er
.

Ste in e la s se n si c h n u r s ch w i e rig ang eb e n d a d ie li chte r ge ,

fä rbt e n ge ri nge r h in gege n d ie s ch ö n ge färbte n S te i n e h o h e r

,

a ls Brillan t e n l e ic h e n G e w i ch t s im Pr e i s e g e h alt e n w e rd e n
g .

A u ch ist d e r C harakte r d e r Farb e e nts ch e id en d u nd s ch ö ne

rothe u nd blau e Diam ante n si nd ü b erau s h o c h g e s ch ätzt .

V o n b e id e n Fa rb e n s i nd z w e i s c h ö n e S c hm u c k ste i n e h o h e re n
G e wi ch ts b e ka nnt I m r u ssi s c he n T h ro n s c h a tz e ist e in v o n
.

K a i se r Pa u l 1 u m fl a ng e ka u ft e r ro th e r Bril lant v o n
. .

1 0 Kar a t ; e in bl a u e r Brill a n t v o n 44 Ka ra t Eige nth u m ,

v o n Hop e glä nz te a u f d e r L o ndo ne r We lta u sstell u ng I m

,
.

Dre sd n e r grü n e n G e w ö l b e w e rd e n m e hre re gelb e pra ch tvolle

Dia m a nte n a u fb e wa hrt d e r e n gro sste r 2 9 Kara t w i e gt ,
.

S ol ch e Ste i n e e nt z i e h e n s i ch fa st j e d e r re ge lre c ht e n Pr e i s
b e st im m u ng d a n u r d ie S e lte nh e it u nd S c h ö n h eit d e r Fa rb e
,

d e n W e rth b esti m m t .

IX .
'
Ka p ite l .

V o rko m m en u nd G ewin n u n g d er D ia m a n te n .

Ers t s e it d e m dritte n Ja h rh u nd erte v o r Ch ri st i G e bu rt

b e z e i chnet d a s Wort A d am a s d e n ko stb a rste n al le r Ed e l
s t e i ne w äh r e nd d ie frü h e r e n A u to re n u nt e r d i e s e m Nam e n
,

e in h a rt e s M e tall o d e r e in e n h art e n K o rp e r v e rs ta n d e n
_
u nd ,

u n s e r n Ed e l s te i n v i e ll e icht u nt e r d e m d a m al s h ä u fige n u n d

a l l e m e i n e n Na m e n K rysta ll b e sc h ri e b e n I s t e s in d i e se r
g
B e z ie h u ng d as Ve rdie nst d es T h e 0 p b ra st a u f d e n Diam ant ,

a u fm e rk sa m g e m a c h t z u h a b e n s o h a t z u e r s t d e r u nb e ka nnt e , ,

m e i st Ar ria n g e nannte Ve rfa sser d e r G e o graphi e Pe ripl u s

V e rg l . u b er d ie G e s c h ic h te d es Di a m a n te s i m Alte rth u m e d ie wi ch

tige A h a n b dl u ng Find er M . : D e Ad a m a nte , C o m m e n ta tis a ntiq u a ria .

B l in
er 1 82 9 . 8 .

2
) Arria nni Perip l . M a ria E rytr . ed : H du so n G e o gra ph . V et . Mi n . 1,
pag . 32 .
m a n d ie gro ssten u nd Exem plare in d e n S ch atz s ch o n ste n

kam m e rn d er T em peln u nd Fü rste n a u f od e r sie wu rd e n d e n

G ötte rid o le n a ls Schm u ck u nd Au gen ver ehrt Erst a ls im .

,

Anfange d e s 1 2 J a hrhu nd erts d ie Erob er u ngsz üge sowohl

.

d er arabisch en C ha life n a ls au c h d e r M o ngole n Ta rta re u u ,

.

s w b e ga nne n wu rd e n die se it langen Jahr e n a u fg eh äu fien

. .
,

Schätz e erb e u tet u nd in V erk eh r ge bracht D o c h d ie in

d en folge nd e n Jah rh u nd e rt e n o h ne Unt erlass w ahre nd e n Ra u b
z üge fre m d er Völker s o wohl als au ch die ‚i nne re n Z w istig
ke iten brachte n d ie blü hende Indus trie d er D ia m a ntenge
winnu ng in g e waltig e Kri s e n u nd führt e n sie we nn a u c h nicht ,

d e m Ve rfall e doch d e r Ab nah m e d er Prod u ctio n z u

,
Mög .

lich dass d ie kräftigere Ne u z e it m it d e m sy stem ati s ch e n V er

fahre n u nd z weckm ä sigere n M e thod e n sich a u f di e se n Z we i g
wi e d e r wirft welch er bi sh e r n u r v o n d e n ar m e n Raj p u ten
,

oder Dhe re (v o n d er v ersto s senen Class e) a u f d ie p rim iü v ste

Weis e vorge no m m en wird D ie D ia m a ntgru b e n sind m eist .

nu r e n g e Löch e r, 4 — 5 Fu ss ti e f u nd li efe rn San d u nd Kie s ,

e ro lle Di s r Sch tt wird m it Wass r g w asc h en u nd ge

g e . e u e e

schl e m m t wob e i d ie sa ndig e n fei ne n Th e il e sic h s etz en D ie

,
.

gr ö ss e r en Steinch en we rden sorgsam h e rau sge l e sen u nd a u s

br it et u m im So nne n s c h e i n d ie fu nk e l nd e n Diam a nt en
g e e ,

du rch ihre n brillanten Flim m e r u nd ihr e K rysta llgesta lt er

k ennen z u lass en ob gl e i ch n u r e in geu b tes A u ge e s v er
,

m a g sie in d em Hau fe n d e r gl änz end en Qu arzkörne r z u

,

u nte rsch e ide n u nd a u sz u s u ch e n .

A lle i ndisch en Fu n dorte d er Dia m ante n lie ge n soweit ,

d ie bish e rig e n N a chfo rec h u ngen re i ch en, in d e r Osts eite d er

Ha lbins e l D e ka n wel ch e s d a s Land d er Diam anten gena nnt
,

werd e n kö nnt e Eh em als s u chte m a n u ns er e S ch m u ckste ine

.

a n we it m ehr O rte n als j e tzt im B etri e b e sind V o ysey d er .

1 8 2 1 d ie D ia m a ntenfu nd o rte b e re iste m e inte dah e r , di e s e

F e r i s h ta . Histo y r e d id . by B igg T I
r s . . 1 87 . v erg l Ritt E dku nd
. er r e

Ot i s a s en IV . 1 . 535 .

2
) H W . . V oy s e y : on th e Di d Mi n s f S th n
amon e o ou er d
I n ia in : T ra ns

a ctio n s o f th e A sia t . Res S e m p 1 82 5 T X V

. ra o re . . . 1 20 .

A c co u nt o f th e S t t f D i m nd Mi
ra a o a fM o nes o a lliv a lly : E d inb g .

Ph il J . ou r n . 1 8 20 . V . 72 .
s oge nannt e D ia m a ntensch ichte i
s ei e n e S a nd ste inb rec cie, d er
T ho nsc h ieferfo rm a tio n Fe ld ihrer m ög
a nge h o rig , u nd das
lich en V erb reitu ngssphäre se i vi ell e icht weita u s gross er ,

als die bish e rigen Fu nde er warten las s e n Mit d e n T rüm .

m er n d i e s e s All u vialbod en s s e i e n d ie Diam ante n scho n in

älte ste r keine sw egs in e i ner r e lativ j üngeren Ze it dahin ge
, ,

schwemm t worden Dag e gen werden di ej enigen Diam a nten

.
,

d ie m a n in d en Schu ttm ass e n d e r Fl u ssb e tts v o rfind e t u n

stre itig a u s j enen höhe ren L a ge stätten e rst d u rch d ie j ähr
lich e n Regengu sse in d ie Nie d eru ngen hera b ge wa sch en D ie .

Diam ante nlag er find en sich da h er ü b era ll nu r in d en j ü n

geren Schichte n d es au fge sch wem m te n Bode ns e i ne m C o nglo ,

m e rate v o n ge ru nde te m Ki e s e l Di e s e Bre cci e li e gt in d en .

m eist e n Fälle n u nte r ei ne r festen S a n d ste in sch ic hte u nd b e

steht a u s e i n e m Ge m enge v o n roth en u nd gelb en Ja spis
stü ck en a u s Qu arz en C a lced o ne n H o rnste inen v o n verschie
, , ,

denen Farb en woru nter au ch Pista z it u nd Koru nd sowi e

, ,

Magne teis en u nd Eis e nglanz b e obachte t wird Die s e Bre cci e .

ge b e ü b er in eine A rt Pu d d ingstein v o n geru nd ete n Ki e s el n ,

d ie du rch th o nige Kalke rde v erb u nd e n si nd u n d di e s e r Pu d ,

d ingste in v o n lock e re r S tru ctu r bilde t hau ptsächlich d ie Dia

m a ntensc hic b te D ie Diam ant en si nd fa st in ganz Indi e n
‘

.
,

wo sie nicht d u rch Flü ss e au sge was ch e n si nd fast d u rch ,

we gs a u f die s e o ft nu r fu ssh o h e S c h icht e b e schra nkt w e lch e ,

j edoch fa st in d en m e iste n Land strich en d e s östlich en D e

ka n a nge tro fl en wird Nach d e n D u rchbr ü ch e n w e lch e d ie
'

.
,

Fl ü sse im Bu nd elkh u nd d u rch d ie G ebirgsz ü ge u nd Dia

m a nte nla ge r m ach e n sch e i nen di e s e letz gena nnte n v o n Gra nit
, ,

a u f we l ch e m Trapp u nd ra th e r Sandste i n lie gt u nte rlage rt ,

z u w e rd en .

V o n d en ge ographis ch en Ve rh ältnis s e n d er Diam ante n

lage r hat Ritte r in s ei ner b eru hm te n Erdku nde d ie au sfuhr
lieb ste Schilde ru ng gegeb en .

Er u ntersch eid et d ie C u dda pah Gru pp e d e r Diam an

tenla ger a m P e u nar Flu ss ; d ie N a ndial Gru pp e z wi sch e n Pe n
- -

B H
. e y ne : on Di a mo n d Min es in In dia in T ra c ts of d
I n ia . L nd o no

1 8 1 4, p g .
92 .

R i tt e r E dk r u nd e , Asie n . I V . 2 346
. v er
gl J C:l d . a er: G a me r O b se rv a t
. .

s
7
nar u nd Kista b ei Ba nga npa lly ; d ie Ellor e Gru pp e a m u n -

ter en Kistna od e r d ie G o lko nd a Gru p pe ; d ie Gru pp e v o n -

S u m b h u lp u r nordostwärts d es G o d a v ery a m m ittl e re n Ma

—
ha na d iflu sse in G o nd wa ra ; u nd schlie sslich d ie Panna Gru pp e
d e r Diam a nt e nlage r in Bu nd elkhu n d z wisch e n d en Sonar u nd ,

S o ne fl ü sse n .

M it Au sna h m e d er Lage r a m Ma ha na difl u sse si nd

sa m m tlic he D ia m a ntgru b e n d e n frü h e r b e sproch en e n Schi ch

te n ange hör e nd Bei d er S u m b h u lp u r Gru pp e hi nge ge n find e n

.
-

sie sich in d em S tro m b e tte d e r kl e ine n N e b e nfl ü s s e , w e lch e

in d e n M ahana di a m li nke n Ufer e inm ünde n D ie Diam ant .

su c b er l e g e n dah e r a u ch n ic ht wie in d e n ü b rig e n Re gio ne n

rege lm ässige Gru ben a n so ndern du rchs u ch en nach d er Re ,

n z e it das Stro m b e tt D ie Dia m a n t e n li e g e n hi e r m e ist

g e .

in e in e r roth en , zäh en Schla m m Mass e v on Ki e s e ln , San d -

u nd e twas Eis e noxyd u nd die s e s wird vorz u gs w e is e au fge

s u cht E s scheine n di es d ie Trüm m er d ers e lb en Sandste in

.

bre cci e z u s ein , welch e b ei d en ande rn Gru pp en als d ie

d ia m a nte nfü bre nd e S chichte b e obachtet wird .

V o n a ll en di e s en Gru pp en ist d ie v o n Fa u na in Fo lge

zahlreich er D u rchbrüche d e r Flü ss e u nd Blossl egu ng d e r
Gebirge Pro file a m b esten geo gno stisch b eka nnt Nach A dam s
-
.

ist d ie La geru ng d er Schichten folgend e : zu e rst u nten Granit,

da nn Trapp u nd hi era u f d ie Sa ndsteinform ation d ie v o n
Franklin d e m N ewred Sandsto ne zu gezählt wird a u f di e se n -
,

li egen d ie roth en eis e nhaltigen Ki esschichten od er Sandste in

b rec c ie n m it d en Dia m anten ; a n m a nch e n Ste ll en folge n
au fge lage rte Inse lb erge v o n Ka lkste in, l etz terer nach Fra nkli n
a u s d e m Lias

Na ch Ma le o lm so n li egt a n m anchen Stelle n d er dia

m a nte nfü hrend e Sandstein d e ss en horizo nta l e A b lag e ru ng er ,

on th G lo gy o f India in A i ti Research Ca l u tt T m X VIII

e eo s a c : c a o . .

P t ar M u a y J : Mem o i n th e D ia mo nds Lo nd n 1 831 8

. rr . r o . o . .

F n k l i n Ja m Ca p t O n th e Dia m o nd Mine s o f Pa rm in Bu nd l
ra . . : a e

kh nd in Asia t Res C lcu tt 1 833 X VII I 1 1 3—1 2 2

u . . a . . . .

A d m G eolo g N tic al ti e t th e district b etween th e Ju m na

a . o . r a v o

and N b u d d a h in M o m o f We ne
er N a t Bist S o c E din b u g 1 82 2
. . r r. . . . r .

I V 33 . 0

M le l m s o n : Tra ns t f th g o l S o c o f L o nd o n 1 1 S er V 543
a o ac . o e e . . . . . .
1 86 Karat ; d er im ru ssisch en Schatz s b efindlich e „ Orlo w h in “

g K rat B trac ht e t m a n d ie G e stalte n w e l ch e

g e e n 1 9 4% a e .
,

d ie Ste i ne u rsprü ng lich b e se sse n so wird m a n u n willkü r ,

lich du rch d ie A nalogi e üb errascht, di e b e id e z eigen B e ide .

Ste ine sind u nre gelm ässige Ros etten e i nem ha lb d u rch schnit ,

t ene n Ei ähnlich u nd d ie Unte rs eite fla ch u nd eb en .

F ig 4 1 . .
Fig 41 stellt d en .

Orlo w Fig 42 d en ,
.

K o h inür vor se inem

S c hlifl e dar Es ist
'

k e in Zwe ife l da ss ,

b e ide Ste ine ihre r

Form nach ei nst b e
stimm t war en d ie Au gen e ine s d er i ndisch en Idol en z u bild en
,

u nd dass sie e rst nach d e n Z e rstö ru ngskrie ge n d er arabisch e n

C ha lifen u nd d e m Vordri nge n d e s M u h a m e d a nism u s na c h

Indi en in d ie Schatzka m m ern d er F ürste n wand erten .

D e r O rlo w hat 2 5 M illm Höh e u nd 38 Millm u n . .

tere n D urchm e ss er u nd ist v ollko m m en re in E r soll v o n .

e i n e m fra nz o sis c h e n Soldat e n e twa 1 747 b e i e i n e r M ilitär

r evolte a u s d e m T hro ns ess e l d e s Na dir S chab v o n Pe rsien ) 2

ge stohlen word en se in w odu rch er schli e sslich du rch d en

,

Ar m e nie r S eha fra s a u f d en M arkt v o n A m ste rdam u n d v o m

Grafen O rldw geka u ft u m S ilb e rm b el in d ie Ba nd e
Kathari na I I 1 772 g ela ngte . .

D er K o hinür wa r s e it A nfang di e s e s Jahrhu nd erts in

d em B e sitz e d e r Fü rst en v o n L a b o rs bis e ndlich eine E m ,

ö ru ng m e hre r e r R e gim e nte r S igb tru pp e n au sbrach w o d u rch

p ,

im Jah r e 1 850 d ie K ro nj u w el e n u nd m it ihnen d er K o hinür

z u r B eu te d e r E nglä nd e r ward Ueb er d ie früh e re G e .

schichte d e s K o hinür ) ha t M ask e ly ne e inige Au fklär u ng

3

g ebracht D e r Dia m ant wäre na ch d e r Erob e ru ng v o n A gra

.

in d a s Eig e nthu m Bab er s d e s ersten d e r M o gu ld yna stie

’

, ,

G Ro se R
. . e is e na ch d em U l ra . 1 837 . I . 50 .

P ll R i
a a s
’
e se in d ie sii dl. S ta tth a lte reie n Ru ssl nd a s . L ip
e z ig 1 803,
p a g . 2 2 9 —2 30 .

3
) M a s k lyne e in d em Be ri ch te d er Lo ndo n er In du st i
r ea u s ste ll u ng v o m

J . 1 851 .
ü b e rge gange n u nd ha b e
sich in d ers e lbe n ve re rbt bis er ,

1 739 d u r ch d ie Ei nfäll e d er Pers e r v o n Na di r S chah e rob e rt

wu rd e . D es se n Nachk o m m e v o m Thro ne verjagt flü chtete
sich z u Ru nd sc hit Schah in Lab ore welch er hierdu rch 1 8 1 3 ,

au ch in d e n B e sitz di e se s Ste ine s gelangte Bab e r sagte in .

s ei ne n D enkw ü rd igkeite n das s d er K o hinür 8 Mischka l

im G e wichte wär e wa s w enn m a n d en p ersisch e n Mischka l
, ,

von 74 Gran a ls M as ssta b näh m e ein G e wicht v o n

1 87 Karat gäb e .

D er K o hinür w o g b e i s e i ner A nku nft in E ngla n d nu n

1 8 6 Ka rat u nd die s e U eb ere in stim m u ng sprü ch e fü r d ie Id e n
tität d e r b e id e n St e i ne .

Doch d er B e richt d e s b e r ü hm te n Ta vernier we lche r ,

im Jahr e 1 6 6 5 d ie Kro nj u we l en d e s Gross M ogu l Au rengz eb -

be sichtigte sti m m t hi e rm it nicht üb e rei n E r schreibt ihm .

n icht nu r e i n e ande r e Ge schichte z u sondern au ch ein ,

and e re s Gewicht v o n 2 7 Karat ; au ch stim m t d ie dar

ge stellte Form w e ni ge r m it d em K o hinür a ls vi elm ehr m it ,

d e r For m d e s O rlo w s ü b e r ei n
’

Orlo w u nd K o b inür sch ei nen v o n e i ne m gross e n Dia

m a nte n abz u sta m m e n d en n d ie U nt e rs e ite d es K o hinür ist
,

du rch e i ne S p a ltu ngsfla cb e gebildet u nd Taver nie r schre ibt

d e m roh e n Diam ante n d e r h ie z u v ersc hlifl e n ward das
'

g ro ss e G ewicht v o n 79 3 Karat z u D i e s e r u rsprü nglich .

79 3 Karat s ch wer e natü rli c he Diam a nt bild ete w a hrsch e in

li ch nach s e ine r Spaltu ng z we i H älfte n d e n O rlo w u nd d en ,

K o hinfir ; w e lch e na h e gle i ch e Form u nd S chli ffform m och

te n gehabt hab e n D er Ste in nu n d e n Tav e rni e r sa h u nd
.
,

d e ss en Ge wicht er z u 2 79 Karat angibt wa r m o glicb erweise ,

d e r Orlo w ab e r nicht in s e ine r u rsp rünglich en Ge sta lt wo

, ,

e r 2 79 Karat g e w o ge n h ab e n m och t e s o n d e r n na chd e m e r ,

z u m z w e it e n Ma l e (v o n Bo r io ) g e sch n itte n u n d e twa 9 0 Kara t

g
ve rlore n ha tte u nd Tav er ni er ve rwe chs e lte dann das fr üh e re
,

G e wicht m it d e m le tz te r e n N a ch d ie ser A nnah m e ware dann

'

M h m dB b
Z e h ire d d in a a e a er, Em p e ro r o f Hind o sta n : M m i w itt n
e o rs r e

by h im l f in th lh g
se e a a ta r T k
ur s a nd tra n s l a te d by L id n nd e e a

E k in L n d n 1 8 2 6 4
rs e. o o . .

T ni
a v er Vyg P er o a es. a ri s 1 703
. v o l. 11 .
p g
a . 277 u nd 372 .
au ch e rklärlich , dass d a s Gewicht d es ga nz en roh en D ia
m ante n 79 3 Karat b etru g d enn e in G e wichtsv e rlu st v o n etwa
,

300 Karat stim m t m it d em b ei solch em u n rege lm ässige n dop

e lte n Ro se tte n sch nitt ü blich e n G e wichtsv e rlu st ü b er e in
p .

Tav ernie r sa h 1 6 6 5 be i Schah Au rengz eb nu r ei nen

gross en Diam anten na ch s e iner Z eichnu ng d en Orlo w wel
, ,

ch en Au rengz e b s e inem Vater Schah Jeh a n d en e r ge fangen ,

hi elt abgezw u ngen hatte ; nach d e m Tode Jeha n s 1 6 6 6 fiel en

,
’

n och zahlr e ich e and er e Ju w e l en a n Au re n gz eb anh e im u nte r ,

we lch e n sich dann au ch d er j etzt K o hinür ge nannte kl e in e re

D iam ant b efu nd en h ab en m o chte F ür di e s e m e in e Anschau u ng
.

spricht die U eb erlie feru ng d e r zu folge sic h so wohl d er O r

,

lo w als au ch d er K o h inü r e i nige Z e it lang in d em S ch ätz e

d es P ers er N adir b e fand d e nn P a l l a s in s eine r Re is e (1 c )
,
. .

gibt vollko m m e n u n z weife lhaft a n dass in d em T hro n s e ss el ,

die s es Fü rsten sich z we i gross e Diam anten b e fund en h atten ,

v o n d e nen ei ne r d ie S e e so nne (Me e r d e s Licht e s p e rsisch

„
“
,

D erya inü r) d e r and e re

,
Bergm o n d (K o h in ür B“
e rg d es ,

Lichte s) geh eis sen hab e Nach Pallas w äre nu n e ine r d er

.

g e nannten Steine m it d e m j e tzigen Orlo w id ent we lch er

1 76 0 a u f d e n e u ro p a iscb e n M arkt g e langte Hierm it stim m t
.

nu n gan z gu t dass dann d e r z weite Stei n d er Pl ünd e ru ng

,

e ntgang e n u n d du rch d ie spät e re n Fü rst e n nach Lab or e c .

ge bracht wu rde Ma n kö nnte dann in Folge di e s e r Ans cha u u ng

.
,

wie m a n d en K o hinür s e i nen p e rsisch e n Nam e n b e lass e n h a t ,

au ch d e m r u ssi sch e n Diam anten Orlow s ei nen alten N am en

„
D erya inür “
M e e r d es Lichte s wi e d er ge h e n u nter we lch e n
, „
“
, ,

e r J a b rta u se nd e b e r e it s im Ori e nte ang e stau nt w ar .

D er K o b inür ward im Ju li 1 852 neu ge schn itte n als

flach e r Brillant H err V o o rsa nge r d e r ge schickte ste K ü n stle r
.
,

a u s d e r A m st e rda m e r St e i n s c hl e i fe r e i v o n Cost e r fü hrt e d e n

’

Schnitt in 36 Tagen a u s ; er hatte h iez u e ine D a mp fm a

sch i ne z u r B enu t z u ng w elch e erlaubte d e m S c hleifra d e 50 U m
, ,

dreh u nge n in d er S e cu nd e z u gehe n ; w ohl e in g e w altige r

U nterschi e d ge ge n d ie fru h ere n o ft jahre lang dau ernd en ,

Arb eite n Di e s er neu e S ch nitt v e rm i nd erte d a s G ewi cht d e s

.

K o hinür a u f 1 06 Karat , d o ch e rhielt e r h i erd u rch d ie

schö n e Form e i ne s ru nd e n Brilla nt en d e ss e n to ta l e Höh e
 D ie r t E ntd e cku ng d e r bra siliani s c hen Di a m an te n
e s e

e rfo l gt e w ie sc h on fr ü he r e rw äh nt im Jah re 1 72 7 in d e r
, ,

Pr o v i nz M i na s G e ra e s v o n B e r nh Fo ns e ca Lobo w el ch e r .

frü he r ro h e osti ndi s ch e Stein e k e nne n g e l e rnt h a tte u n d

h ie rd u rc h a u f d ie b ei m Gold wasc hen in d er S erra da Frio
vorkom m e nden Ju we l e n au fm erk sa m w u rd e Sobald d a s .

Vorko m m e n d e r Diam ante n in Brasili e n si c h erge stellt wa r ,

wu rd e a u c h in d e n ü bri gen Pro v inz e n nach ih n e n ge s u cht .

D ie wic htigste n D ia m a ntenb e z irke ) wu rd en dan n nächst 2

M i nas G e rae s d ie Pro vinz M a tto gro sso u nd in l e tzter e r Z e it

d ie Pro v i nz Bah ia All e d ie N eb e nfl ü sse d e s A ragu ay u nd
.

Paragu ay e r wie s en sich a ls gold u nd d ia m a nte nh a ltig u nd ,

so wa r e s nicht wu nd e r z u n eh m e n w e n n sich Ta u s e n d e ,

v on Ne ge rn di e s e r A rb e it d e s D ia m a ntsu c h e ns w idm e n
m usste n D ie Au fh e b u ng d e s S c la v e nha nd e ls e rhöhte d a h e r
.

au ch i ndir e c t d e n We rth d er Dia m ante n d a d e r Pr e is d e r ,

S c la v e n a u f d a s D re i bis V ie rfa c h e ge ge n frü h e r ge sti e ge n ist ‚ .

Wie in I ndi en s o b e schrankt si ch au ch hie r d ie A rb e it

,

d e s G e winn e n s a u f d a s S chl e mm e n d e r ob erfläc h l ich e n Alln

v ia ls eb ic b te n v o n L e h m u nd Sa n d u n d d e m A u ssu c h e n d e r

Di a m ante n a u s d e n in d e n W a sc b tro ge n z u r ückbl e ib end e n

Ki e se ln Di e s e se cu nd a re n Lage rstätte n si nd in d en A llu
.

v io nen ,
d ie m e i st ih r E ntste h e n d e r Z e rtrü m m e r u ng d e s
Sand ste i ng e birge s ve rdanke n u nd d ie si c h z wi s ch e n d e m
16 — 26
°
sü dli c h e r Br e ite hi n zi eh e n D e r S c hu tt Ca sc alh o .
,

ge na nnt b e ste ht m e ist a u s e iner ) grau en ge lb licb gra u e n

,
3
, ,

r ö thlic h e n b i s w e il en w ei s sen Er d e d ie m it v i e l e n Qu arz

, ,

trü m m e r n v o n se h r vers chi e d e ne r Grö sse u n d e ckigen S tu

c ke n
g e m e n gt si nd A n a nd e re n St e ll e n ni m m t e i n e roth e
.

l e hm ige Erd e wie sie in e i nem gros se n T he ile v o n Mi nas

,

G e ra e s e r sch eint d ie Ob erflach e ein u nd in ihr si n d hie r

, ,

u nd d a Findli n ge v o n d e rb e m G ru n st ei n e inge b ette t In .

R e z e nd C I Mm i b e . .Di m nt n B il Ri J n i
e or a so re os a a es o ra s . o a e ro

1 8 36 . 8 .

M w P R i n in d Inn
a e . n B
e se ili n gli h n
as h d n ere vo ra s e ,
v o rz u c ac e

G ld nd D i m nt nd i t i t n A s d m Engl i h n L eip ig 1 8 1 6 8
o u a a e s r c e . u e sc e . z . .

G d n G R i n in B ili n b nd d h d i G ld nd
a r e r . e se ra s e , e so e rs u rc e o u

D i m n t nd i t i t
a a Au d m E n gli h n L ip ig 1 848 8
e s r c e . s e sc e . e z . .

T sc h di R i u in B ili n L ip ig 1 8 6 6
. e se l 11 C p 2ra s e . e z . vo . . a . .

3
) Spi x uM ti n . R i in B ilie n 1 1
a r s. e se ra s . .
die s e m G e ro lle u nd Sand e find en sich nu n vorz üglich in
d en E ins ch nitt en u nd U e b e rfl u thu ngsgeb ieten d e r Fl ü ss e u n d
Bäch e d ie Diam anten als los e Fi ndli nge B e ständige B egl e i ter .

di e s e r Ed elste ine sind hi er b es o nde rs hä u fig wohl abge ru ndete

Ge sch i e b e v o n du rchsichtige m klaren Qu arz v o n e i nem s ehr ,

ha rten Ro the ise nete in od e r v o n ei ne m sch wa rz e n Ste i n in

d er Gröss e e i ne r Has e lnu s s Di e s e letzteren Ste i ne n ennt
.

m a n w e gen d er Ae h nlic hke it m it d e n Bohn en Fe ij a ös u n d

, ,

m a n ist ge w oh nt v o n ihr e m Vorko m m e n zu gl e i c h m it d e m

,

v o n an d e r e n Ed e lste i n e n a u f das Das e i n v o n Dia m a nt e n z u

s chli e ss e n Dam o u r u nt ers u chte di es e n Feij a ös v o n m att

.

schwarz er Farb e d er in abge r u nd ete n am orphen K ö rnem

,

vorkam u nd eine Ve rbi ndu ng v o n Kie s el säu r e u nd Borsäu re

m it T h o ne rd e u nd E iseno x yd u l w a r Er fan d d ie Di c hte 3 08 2 .
,
'

d ie H ärte 7 0 e ntspr e ch e nd d em Mi n e ra l e Tu r m alin

,
.

Wo d ieser Feij a ö sic h ni cht findet w o vi e l m e h r G e

\
,

schi eb e v o n we iss en m u rb en Qu a rz sö hie fer v o n e is engla nz ,

h a ltigem Gli m m e rs chi efe r vorh errs ch e n d a w erd e n d ie Gru b e n ,

u nd d e r Cascal h o als a rm a n Dia m ant e n a n e s e h e n D ie

g .

n e b st d e m Fe i a ö a ls B e gl eit e r d er Dia m ant e n a u ftr e te nd e n

j
Ed e lstei ne u nd Mi ne ra l e sind in M inas Ge rae s Spi ne ll Ko ,

ru nd T opas e Granate n L a z u lith e u nd m ehre re au sge z e i ch n ete

, , ,

Fa rb e nv a rietä te n v o n Chry s ob eryll I n ei ne m fein e n Sand e

.

v o n Bahia fan d si c h n och ü b e rdie s O rthoklas Ru til A natas , , ,

Bro o kit wass e rh e ll e Z irko nkrysta lle

‚ ,
Diaspor X e no tim ,

M agne t eis en Gold u nd St ü ck e d es Carbo nado

,
.

Di e s er C a r b o n a d 0 od er sch wa rz e a m orph e Dia m a nt ist

d e m D istricte Bahia e ige nth üm lic h u nd wird in d e m Sand e .

d e r la Chapada in o ft gross e n Stü ck e n v o n 1 000 Ka ra t z i e m

lich zahlreich ge fu nd en .

Mu tb m a sslic h stam m t di e s er Sa nd d er C h apada u nd

dah e r a u ch d e r Carbo nado a u s G este inen d ie d e n G n ei se n
u nd S
y e n ite n N o r w e g e n s ä h n lich si nd d e n n d ie m it vor ,

ko m m end e n M ine ralie n : s c h warz e T u rm aline röth lich e Zir

kone u nd Gran aten brau ne S ta u ro lithe R u til u s w spre
, ,
. . .

ch en für e in e sol ch e A n na h m e .

D a wir u nt e r d em Carbo nad o u ns e i n e n n icht kry

sta llisirten in s e i ne r vol lko m m e n e n E ntwi ckl u ng ge störte n

Le nh rd Bra u n J b b f Min l gi 1 8 5 3 p g 597

o a 11 , . a r . . e ra o e. . a . .
D iam anten vorste ll en ko nnen , so wäre d ie E rm ittl u ng d e s
w ahre n M u tterge steines rstge nannten au ch für d ie von d em e

T he orie d e r Bildu ng d er Diam anten s elbst v o n W ichtigke it

M a n ke nnt n äm lich au ch in Brasili en nu r d en B e tri e b d er
G r u b en a u f sec u nd ärer Lag e rstätte , u nd g e wi nnt a u f d i e s e
We is e wie in Ind i en das Prod u ct d er Z erstöru ngen, welch e
d ie natü rlich e n G ewäss e r d er E rd e fr e i willig a u s d e n G e
b irgsm a ssen a u ssc hle m m e n M anch e F u nd e wu rden anfang .

li ch als epo ch e m ach end für d ie E rkenntniss d er L a gerstäü e

d e s Diam anten ge h a lten , ha b e n sich j e doch später a ls u n
we s entlich ge z e igt A nfängli c h wu rd e n m ehr e re Stü ck e n ach
.

E u ropa als S e lte nheit ve rs e nde t, wo einz elne k le i ne krysta lli

sirt e Diam ante n in ein d u rch e ise nschü ssigen Thon z u sam
m e ngeb a cke ne s C o nglo m e ra t e ingeb a ck e n war en A u ch d a s .

k k H o f Mine ra lienca b ine t b e s itzt e i ne s v o n di e s en we nige n

. .
-
'

Stü ck e n Doch b e i näherer B e sichtigu ng z eigt sich dass d ie

.
,

e i ng e schloss e nen Diam ante n vollständ ig a u skry sta llisirt si nd

u n d nicht e t wa m it ihre m U nterth e ile a u f d e m M u tt erg e ste i n

au fsitz en S ie sind d a h er scho n krysta llisirt g ewe s en, a ls sie

.

v o n d em e ise nsc h ü s si e n T h o ne u m h ü llt w u rd e n u nd si nd

g
n i cht e rst in di e s e m Co nglo m e rat e e ntsta nd e n .

V o n gro ss e r Wichtigk e it s ch i e n e s z u s e i n a ls a u f C e rro ,

di G rao M ogor in Mi nas G e rae s Di a m ante n in d e m S and

steine e inge sprengt gefu nd e n wu rd e n Es w u rd e a n di e s er
Ste ll e s el b st v e rs u cht d ie G ewi nnu ng b e rgm ännis c h e i nz u
ri chten das G e stein au fz u b ereiten u nd nach Dia m ante n z u
,
-

du rchfors ch e n Alle in d ie Ho ffnu ng z eigte sich als tru ge riscb ,

.

d enn in ku rz e r Z eit wu rd en nach d en vorliegend en B e richte n

alle di e s e Arb eite n ei nge stellt i nd em d ie Fu nd e v o n solch en ,

e in g e wachs e n en Dia m ante n i m m e r s e lt e ne r wu rd e n .

Es c h w
W G e gn ti ch G em äld
e g e . o os s es e v on Bra silien u nd w a hr

s h e inli h s M u tte ge tein d

c c e Di m a nten r s er a . W e im a r 1 8 22 . 8 .

2
) C l a s n P No te G l giq u su l
u se . s eo o es r a Pro v inc e de Min as G
e ra e s

d B ra il (A B u ll d A ) B s l 1 841 n V
'
u s . us . c. ru s e . 8 . H e lm r e i c b e . v .

Ueb er d g gn stis h V k m m en d
as eo o c e or o er Di m a a nten u nd ih re G e
winnu ng m th d n u f d s S e d e G ra o
o e a er e rra Mog or in d Min
. as Gera es

in B ra il ie n Wien 1 846 8
s . . .
la d iu m di e s en S ei fengebirgen in einz el nen Kor
w e rd e n in
ne r n ge fu nd e n u nd b e gl eite n d e n Diam an t ab we chs el nd a n

s ei nen Lagerstätte n ; so wird d e r Diam a nt in d e n Allu v io ne n

d e s Fl u ss e s Ab a ité m it Platin , b ei T ej e cu m it Go ld all ei n,
h i nge g en b e i Corr ego d el Lag e ns m it Gold Platin u n d Pal ,

la d iu m ge w o nne n .

D a s d urc h sch nittlicb e G e wicht d e r in Brasili e n ge

fu nd enen Ste i ne ist wenig u b er ein Karat u nd im G eg e n ,

satz e z u d en indische n Gru b e n ko m m e n hier wohl m e hr

St ei ne abe r v o n g eri ngerem G e wicht e vor U eb era u s se lte n
, .

si nd all e Steine we lch e m ehr als 20 Ka rat wi ege n u nd u nte r

, ,

d e n Fu nde n we lch e in d e r re ich e n Pro v inz Dia m anti na ge

,

m acht wu rd e n si nd nu r vi e r Stei ne v o n ho h e m G e wi chte

,

ge we s e n I n d e r Provi nz Minas Gera e s fand m a n 1 85 1 eine n

.

Diam a nt v o n 1 2 0 K arat 1 853 a b er in d e n Mi ne n v o n Bo

,

gage m d en grö sste n d er bishe r b ekannte n brasilianis c he n

Diam a nte n d e n S ter n d es S üd e ns im G e wichte v o n 2 54 K a
, „
“

rat D ie Ge stalt wa r e in Rh o m b e ndodekae d e r do ch z e igte

.

sie m e h r e re H o b lu nge n w e l ch e o c ta e d risch a h nlic h e For m

,

z eigte n .

D er ro h e Ste i n ka m in d e n B e sitz d e s St Ha lph e n u m .

Fra n c e u nd w u rd e in Brilla ntfo rm g e sch nitte n A ls .

solch e r erh i e lt er e i ne etwas o v a lru nd e Form so das s d er

grö sse r e D u r ch m e s ser d er Ru nd iste 35 M m d e r kl ei ne re .
,

2 9 M m b eträgt . d ie Höh e d e s Stei ne s ist j e doch etwas

,

kl e i ne r als sie n o rm a lm a ssig s ein sollte u nd b eträgt nu r “

1 9 M m Au s di e s e n Di m e nsio nen b e r e ch ne t s ich nach m e i n e r

.

pag 9 5 an ge geb ene n Re gel

.

L äng B it H h
e re e o e
2
300
d a s G e wi cht d St e i n e s es
z u e t w a 1 2 8 Kar a t D ie A n gab e n , .

w e lch e si ch in d er L it e ratu r find e n s chwanken z wisch en ,

— 1 2 5 Karat fü r das wahre G ewicht d e s Steine s, d e ss en
Farb e e twas in s Röth lic he spi elt d er a b e r d e ss enu ngea chte t
’

v o n vollko m m e n e r Schö nh eit u n d R e i nh e it ist S ein sp e ci .

fiec h e s G e wicht wa r 3 52 8 .

Unte r d en in Bra silien gefu nde nen Stei nen ist fe rner d e s
Diam ants z u erwäh nen w e l che r noch u nge schlifl e n ein G e
'

,
wicht v on Karat hat u nd 1 775 no rd lich v o n Rio Prado
a m Ab a itéfl u ss g e fu n d e n wu rd e

Ob e in a ls „ Braganza im portu gi e sis ch e n S ta a tsscha tz e

“

b efind lich er u ng e schlifie n e r St ei n wirkli ch Diam ant ist wird

'

s eh r b e z wei fe lt D ers e lb e sta m m t eb en fa ll s a u s d en Gru b en

.

Brasilie ns ( 1 741 ) u nd wie gt 1 6 80 Karat Doch hält m a n .

d en s e lb e n w ohl m it Re cht für e i ne n fa rblo se n a u sge z eich

, ,

nete n Topas .

D er G e birgsz u g we lch e m in Bra sili e n d ie I ta c o lu m it

,

form atio n m it ihre n Go ld Platin u nd D ia m a nte nseife n a n

gehört s e tzt sich au ch nach Nordam e ri ka fort u nd bildet
,

dort d ie u nte r d e m Nam en Alle gha ni b ekannte n Gebirg e .

Du rch d ie Analogi e di e s e r G e b irgez u ge b e wogen hat H u m ,

boldt au ch das Vorko m m en d er Diam ant en in die s en G e

b irgskette n vorh erge sagt u nd w ahrlic h in d en l etzten J a b r
z ehnte n wu rd en in d e n su dlich e n G o ld wa sch e re ie n v o n Nord
Carolina in d en Grafs chafte n Ru th e rford Li ncol n u nd
M e ckl enb u rg e i nige kl e i ne D iam ant e n g efu nd e n A u ch in ,

d e n Gold w äs c h e re ie n v o n G eorgi e n s ind e i nz e lne Ste ine ge

fu n d e n w ord e n .

A u ch d ie W e sts e ite Nordam e rika s ist d e n neu er en ’

Na chrichte n z u folge nicht b lo s gold so n d ern au ch diam ante n

fiihre nd u nd m a n ke nnt in C a lifo rnie n b er e its m e hr e r e Lo
,

c a litä te n ,
w orin mit Sich e rh eit Diam an te n g e fu nd e n word e n
si nd Nach Silli m an ) sind di e s e Fu ndorte : Franch Corral
.
3 -
,

dann Forest Hill Eldo rado Co u nty dritte ns Fiddl eto wn

, , ,

A m ador C ou nty u nd s chlie sslich C h ero h e e Flat B u tte Co u nty , ,

.

An d e m Fu ndorte Fiddl e to wn sind b e re its s e it 1 8 55 fü nf

Diam ant en j e d e r nah e e in Karat sch we r in ein e r S ch i chte
, ,

g r a u e n z u sam m e ng e back e ne n G e rö lle s g e fu nd e n word e n .

I n ne u e ste r Z e it ( 1 86 7) hab en au c h in S ü dafrika Fu nd e

v o n Diam ant e n sta ttg e fu nd e n we lch e d ie a llge m ei ne Au f ,

m e rksa m keit e rre gte n D er erst e Di a m ant d e r a m Cap d e r

.
,

g u te n Ho ffnu ng ge fu nd en wu rde ist v o n b e de u te nd e m G e ,

Ve gl M w
r . Ri a e s
’
e se . 38 3 .

Sillim n Am ica n J
a er o u rna l . 2 S er . II . 2 53 XV .

S illim n L I n tit t P
a .
’
s u . a ri s 1 86 8 .
 wichte etw Karat u nd in L o ndon sollen 5000 H für
a 20 , .

ihn g eb o te n we rd e n s e in E in M äd ch en fand ihn a u f d e r

.

Farm d e s He rrn Ni e kerk in d e r Näh e v o n Hop eto wn A u ch .

in d er Nah e v o n C ole sb e rg wu rd e in Folge d e ss e n n ac h

Diam a nte n ge su cht u nd e i nige ge fu nden E s sch e inen die s e .

Lagerstätten in das Allu via lgeb ie t d e s O ra ngefl u sses z u ge

hören .

V o n m in derer G la u b wu rd igkeit als die s e Fu nde sch e ine n

d ie u b rige n v o n A frika ge m eld e te n Nachrichte n z u s e i n D ie .

E ntde cku ng v o n Diam ante n in d er a lgierischen Provinz

Kon stantine , so wie B erichte nach we lch en au ch a u f d ie M ärkte ,

vo n Dar fu r Di a m a n t e n g e bra c h t w ürd en h atte n k ei ne na ch ,

h a ltige Wirku ng Wah rsch ei nli ch ist j e do ch i m m e r dass

.
,

s i c h in d e n goldhaltig e n Allu v io n e n Nord u nd M itte la fric a s

’

Diam ante n find en , u nd vi e lleicht sogar im Alterthu m w o ,

No rd a fr ica vi e l ho h e r c u lt iv i rt w ar v o n do rth e r b e zoge n ,

w u rd e n d e n
,
n s cho n Pli n i u s e r w ä h n t dass sich di e s elb en
in d e n Goldb e r g w e rk e n d e r A e tb io p ie r fi n d e n .

A u ch d ie bish e r ge o gno stis ch nu r we nig b e ka nnte n

Ins elgru pp en d er S ü ds ee Au strali e n sa m m t Borne o u nd S u ,

m atra sch e i ne n wie all e d e r m e nschlich e n D u rchforsch u ng

,

e rst au fg e schl o s se n en Länd e r nich t bl o s Gold sonde rn au ch

, ,

Diam anten in ihre n ange s ch we m m te n Landstrich e n z u habe n .

Dass in d en G o ld b ez irken v on A u strali en Diam ante n .

gefu nd en w e rd en si nd gab b e reits Da na a n I n d e n Gold ,

.

fe eld r n v o n B ee c h w orth in d e r Colo ni e v o n Vi ctoria sind

n n
u i n d e r n e u e st e n Z e it s cho n 5 6 St e i n e v o n Karat
g e fu nd en we rd e n w elch e in e i ne m e ise ns c h ü ssige n A ll u

v ia lb o d e n lag e n D ie U n.t e r s u c h u n g e i n e r Parti e v o n G e

ste i nfra gm e nte n we lch e v o n B e e ch worth stam m en z eigt e m ir

, ,

n e bst Q u arz u n d Spi n e ll au ch Kor u nd u nd Fragm e nte v o n

sch warz e m Ru til e in Z u sam m env orko m m e n, welche s a n d ie

,

D a i m a n te n b e g le i te r Br a sili e n s e ri n n e rt .

C ap f G d H p P p 1 8 6 7
e o oo o e a e r. .

B lletin d e S ciété G e l giq d P i 1 834 v l IV 1 6 4

u o o o ue e ar s . o . . .

S l w y n u nd U l i c h N te n th Phy ika l Ge g phy

e r . o s o e s o ra , Ge o l gyo

and M ine a lo gy o f Victo i

r f Expo sitio n 1 86 7 Melbo urne r a or 1 86 6 . 8 .
S e ite d e s Ural da nn a u f d en G o ld se iten v o n K u sc hwa und
,

v o n Usp en sk b e i W erc hne u ra lsk e inz e lne Ste i ne g e fu nd e n

D ie wichtigste u nd au ch geo gno stisch b ekannte Lo

ca lität ist d ie Gru b e Ad o lp h sk D ie B e gl e it e r d es Diam a n ten.

sind in d i e s e m S eitengeb irge d erbe r Qu a rz Bergkrysta ll u nd ,

Anatas beide vollständig a u skryeta llisirt Eis e nglanz Ma g

,

ne teise nsa nd Gold u nd Bra u ne ieenstein D ie z u Tage tre .

tenden G eb irgsa rten sind I ta c o lu m it dann Tho n u nd Talk ,

schi efer u nd z u tiefst ein schwa rz er Dolo m it I n di e s e m .

schwarz en Dolo m ite ko m m en ne bst K a lksp a tbkrysta lle n au ch

d ie a u sge bilde te n Krysta ll e v o n Qua rz u nd A nata s vor ,

w elch e sich da nn in d e n D ia m a ntse ifen u na b ge ro llt v o r

find e n E nge lh a rdt u nd Göb e l spre ch en d a h e r s cho n d ie V e r
.

m u thu ng a u s da ss sich au ch in die s em ko hlensto fireich eren

'

Dolo m it d er Diam ant gebild et ha t ind e m d ie Ve rh ältn iss e ,

d es Ita col u m ite ka u m e i ne A u sb ild u ng d e s Diam ant e n e r

klärbar m ach en Doch hat m a n in d er ob e rsten au fge lösten
.

S chi chte d es Dolom ite welche u nte r d em wa hr en S e ife n

ge birge liegt bis h e r w e d er Diam anten no c h Gold gefu nd en
, ,

u nd e s sch e i nt dahe r a u ch hi e r d e r Diam a nt nicht m e hr

a u f s e inem u r s rü nglich e n M u tt e rge st e i n m di s d e r Do

p a
g e ,

lo m it ode r and e r e Ge birgsfor m atio ne n ge we s e n s ei n s o n ,

d ern nu r m e hr in d em I ta c o lu m it u nd de ss en S eifen vor

z u ko m m en .

So r eich Indie n u nd Brasili en a n Diam a nte n si nd so ,

a rm ist E u ropa a n d e n s e lb e n u nd s e lbst in d er Lite ratu r sin d

nu r e i nz e ln e Nachricht e n vorha nd e n we lch e das Vorkom m en ,

d e ss elben in E u r o p a betr effe n D ie Angab en Pliniu s d as s d e r .

’
,

D iam ant si c h a u f d e n G old fe ld e rn Cyp er u s u nd Ma ce d o niens

finde sind w ohl z we ife lhaft i nd em wir ni cht wiss e n ob er u nte r
, , ,

di e s en Angab en n icht e twa Bergkrysta lle v e rstand en h ab e doch ,

sind sie b e m erke ns werth da sie a u f d a s scho n dam als b e o b

,

achtete A u ftreten d e s Stei ne s in d e n Goldfeld ern hinweis en .

I n neu e re r Z e it fü hrt M u rray an dass m a n e inen Dia

H e lm e s r o 11 . Reise na c h d em U l P te b g 1 8 41 43 l
ra . e rs ur . vo . 1 pg 9 5
. . .

E n g lh e a rd t . L a ge rstätte d er Di ma nten P gg Ann 1 8 31

a . o . . . v ol . XX .

pg . 524 .

Mu rra y . M e m o ir o f Di a m on d s. L d on o n.
pg 30. .
m ant in i Bach e Irlands gefu nd e n hab e u nd in Spa
e ne m

ni e n a m Capo di Gata ho ffte Bo wl e s w e gen Analo gi e d e r

Gebirgs form atio nen d e ns e lb e n z u entd e cken

A lle bish e r b etrachte ten Lage rstätten d e s Diam anten
z e igen e in gem e in sam e s M e rkm al das Vorko m m e n die s e s :

Ste ines in e inem S e ife nge birge gebildet a u s d em S chu tte

d e s I ta c o lu m itsa nd ste ines u nd d e n m in e ral o gisc h e n B e im e n
gu nge n : Gold Platin Palladiu m M agne te is en E is e nglanz
, , , , ,

A natas u nd Ru til Ma n kann da h e r wohl m it e inige m Re chte

.

annehm e n dass d ie Bild u ng d er Diam ante n alle rorts u nte r

,

ähnli ch en Verhältniss en e rfol gt sei W e lch e j e do ch d ie Be .

dingu ng e n sin d d ie d en Ue b e rgang d e s Kohl e nsto ffe s in

,

Diam ant e rm ögli ch e n darüb e r ge b e n d ie bis h e rig e n Fu nde

,

n o c h k e i ne si c h e re A u fkläru n g Es darf d a h er ni cht wu n .

de rb ar e rsche ine n wenn e i ne gross e Anz ahl v o n Hypoth e se n

,

ü b e r d ie Bild u ng d e s Dia m a nt e n a u s ko h le nsto fi ältige n V er

bi nd u nge n b e re its au fge stellt si nd .

F ür d ie E ntste h u ng d e s Diam ante n in e rh o hter T e m

t r hat s i c h n u r di e Mi nd e rzah l d e r G e l ehrt e n a u ge s
p e ra u

spre ch e n ; ich will d e re n A nsichte n m it ku rz e n Worte n

w ie d e rg e b e n Ha u s m ann glau bt dass d ie E le ktric ität in Form
.
,

d e s Blitz e s z u r Z e rs e tz u ng d er Kohl e nsä u r e u nd Au ss c he i

du ng d es Diam a nten m itw irkt hingege n s etzt G öbe l h i e rz u d ie ,

Einwirku n g and e re r re d u cire nd e r Sto ffe wie Magn e si u m , ,

Eis e n . Parrot halt d ie Diam ante n fii r d ie Pro

d u cte d er E in wirk u ng d e r Hitz e a u f kl e i ne K o hle nfra g
m e nte D ie E ntste hu ng d e r Diam ant e n d u rc h S u blim atio n
d e s Ko h l e n sto ffe s a u s d e m I nner en d e r Erd e fand ihre n An
hänge r in L e onhard w ähr e n d hinge ge n Favre u n d D e
vill e die Su bli m atio n v o n C hlo rko hle m to fl v orau ss etz e n
'

Sim m l e r e rs etzt d ie gros s e Hitz e in sein er Hypoth e s e

du rch e ine n gro ss en Dru ck u nd ni mm t a n d ass d ie a u s d em ,

B wlo e n. Hi t s o ria na tu ra e l di Sp a gna . vol

. 1 . 19 .

G e b e l.P gg o . Ann . v o l. XX . 539 .

t No ti di d e l O u ra l ( i M Ac a d P et
’
P a rro . ce su r le s a m a n ts n e m . . e rs

bu g 1 832 p g
r . .

L o n h a d P p lä Vo le ng n III 498
e r . o u re r su e . . .

5
) B ibli th equ ni
o lle d e Gene nd C m p t
e u verse ve u o . re n d .

S im m l e P gg Ann v l 1 05 46 6
r. o . . o . . .
Inne rn d er Erde sich entw i ck el nd e Kohlensäu r e d u rch ein e n
hoh en Dru ck flü ssig gem ach t we rde u nd dass hi e rau s d e r
Diam ant krysta llisire .

D u rch d en Nach weis v o n D espretz dass d er Dia

m ant si c h d u r c h e in e gross e Hitz e in gra phitisc b e n Kohle n
sto fl ve rw a ndle sind a lle Hypoth e s e n d er Bildu ng d es Dia
'

m ant es a u f feu rig e m W e ge, du rch Ein wirku ng erhöh t e r T em p e

ra tu re n a u f kohlig e S u bsta n z e n u nwahrs c h e in lich g e w ord en

Es ge wi nnen d a h er j e ne Me inu ng en w e le h e d ie Bildu ng d e r ,

Diam anten a u f langsam e Um wandlu ng organisch e r S u bsta nz e n

b efürworten e in e rh öhte s Inte r e ss e S ch o n Newton u nd e be ns o
,
.

Br ew ste r ) h a b en a u s optisch en G ründ e n u nd w egen d e r

3

la risire nd en S tru ctu r d e s St e in e s die orga ni s ch e Absta m

p o

m u ng d e ss e lbe n a u s e inem e h e m a ls t e igartige n Z u stand e d e r

S u bstanz angeno m m en Eb enso ha b en Ja m e so n ) u nd P etz“
.

holdt ) die Bildu ng d er Diam anten a u s eine r Pfl a nz ensu b

l‘

sta nz v e rfochte n U m di e se Hypothe s e z u b ewe is e n ha t m a n

.
,

m it grö s stem Eife r all e j e ne Diam ant e n e i ne r m ikrosko p i

sch en Untersu ch u n g u nt er wor fen w elch e in i hr e m Inne rn
Sprü nge u nd schwarz e kohlige Partik el ch e n e inschlo ssen Do ch .

d en Unt e rs u ch u nge n v o n Pe tz h old t , W öh ler ) u n d na m en t 6

lich v o n G öppert ) ge lang e s nicht in d en k e hligen Pa r

7

ti en u nd Riesen s ch wa rz er D ia m anten die U eb erre ste od e r

Anordnu ng ei ne r e h e m a lig en v egita b iliscb en Z ellbild u ng m it
Sich e rh e it nachzu we i sen .

Schli e sslich ist di e A nsicht Wilson s z u e rwähne n, ’

na ch w e l ch er d e r Dia m ant a ns Anthra c it d u r c h su c ce e siv e

Um wandlu ng d e sse lb en o h ne Verän de ru ng s e ine r fe ste n ,

Form e ntsta nde n s ei

D e sp re tz XXIX 709
. C om pt ren d P
. a ri s . . .

2
) V gl Wüh l H nd wö t b h d r Ch mi I I 5 78
er . er . a r er u e e e e . . .

8
) B w t
re Po gg Ann XXXVI 56 4 E dinb ph il JT ol 57 36 5
s e r. .
. . . . v . . .

J m s o n Mem i o f W m S E dinb gh 1 822 IV 5 56

a e . o r e . o c. ur . . .

5
) P t h o l d t B it äg
e z N t g h i ht d Dia m a nt n L ip ig 1 842
. e r e z. a ur e sc c e er e . e z .

6
) W öh l Ann l d Ch em 1 Ph a rm a i L ip ig X L I 347
er . a . . . 1. c o. e z . . .

G ö p p e r t Prü ssch rift d er H a fle m er S o eietät 1 8 6 5 4.

.
, .

3
) W i s o n in ro c eed ings o f
l P
o ci et o f in u rgh 1 8 50 R S . . . Ed b . .
p g 30 1. .
aus d er Pfla nz enfa ser, so konn en wir vi ell e icht an neh m en, m a g
au ch di e s e n kl e inen G e o d en v o n E rz ha rz
in . sich du rch a ll
m älige U m w andlu n g d ie V e rbind u ng im m er ko hle nsto fireic h ér
'

ge sta ltet h ab en bis endlich im e inge schloss en en Ra u m s sich

,

s u cce ssiv e d er sch wa rz e Carbo nado u nd b e i e intretende r Kry

sta llisa tio n d e r w a hr e Dia m a n t bild e te .

Eine sol che Bildu ngs weis e m a g au ch z u r Erkläru ng

j ener eige nthü m lichen ru nden D ia m a ntstu cks b e itragen, w e l ch e
gl e ichsam e in u nspa ltb a res Ge w irrs v o n K ryställch e n bild et
u nd b e i rau h e r wie g e körnte r O b e rfl äch e m e ist d ie K u g e l

form b e sitz e n Fü r ihre E ntste hu ng ka nn nu r d ie K rysta lli

.

s a tio n in e in e m k u gelförm igen H o hlra u m e an ge no m m en wer

d e n A b e r au ch m an ch e and e r e gross e roh e Diam anten, z B
. . .

S ü dstern w e l ch e nur als E in K rysta llin d iv id u u m we ge n

,

ihr e r Spaltbarkeit b etrachtet werden , z e igen abgeru nd et e

Form en u nd Eindrü cke, w e lch e für d ie Bildu ng d es Ste ine s
in e ine r v on ihm ga nz e rfü llte n Ge od e spre ch e n .

Z u wü ns ch e n w äre dass sich die A u fm e rksam k e it in

d en D ia m a ntwäs ch ere ie n d er Form d en Ein drü cke n u nd d e n
,

a n roh e n S t e i n e n anhafte nd e n fre m d en Mi ne rali e n z u w e n d e ‚

ind em nu r hi e rdu rch ein si ch er er B eweis h e rge ste llt w e rd en

ka nn für j en e Mi ner a li en w elch e d a s wahr e Mu tterge ste in
,

d e s Di a m ant en bilden .

X Ka pite l
. .

K o ru n d : Ru b in u nd S a p h1 r .

D u r ch s e in e h o h e Härte u nd d u rch sein eige nthu mlic b e s

Farb en spi e l h a t sich d er Diam ant m it Recht d e n ersten Ra n g
u nte r d en z u m m e n schlich e n Sch m u ck e b e stim m t en St e i n e n

e r w orb e n I hm folgt e in e lang e R e ih e v o n M in e rali e n

. we lch e
,

d ie M od e a llm älig in Folge d es Au fsch wu n g e s d er Ste in

s c h n e id eku nst z u v e rwe rth e n v erstan d u nd hi e rd u rch z u Ed e l
,

stei nen erh ob en ha t Da gerad e a u f die s em G e bi e te die we ch

.

s clnd e M od e u n d d ie A nford e r u ng en d e s L u x u s fü r d ie W e rth e

d es Steine s m a ssgebend sind so kann d ie relativ e Werthschä
,

tz u ng u nd Rangord nu ng nicht e twa nac h wiss enschaftlich en

Principie n so nde rn nu r nach d e n G ebräu ch en d es Hande ls vor
,

sich geh en Da fe rner d er W erth eine s Ju we ls gege nü b er

.

s e inem absolu t en Gewichte in u nge wöhnlich er W eis e sich

e rhöht ,
so kann si ch au ch d ie Ra ngordnu ng nicht a uf d ie
Erkennu ng d er im Min eral a u ftre tend en etwa werthv o lleren
,

od er m ind er werthv o llere n Gru ndsto ffe b a sire n Es tritt viel .

m ehr d ie W e s e nh e it d er in d e m M ine ral sich v orfin d en d en

Elem ente für d ie Preish e stim inu ng vo llko mm en z u r ück u nd ,

wahrlich d ie g ewöh nlichste n u nd häu figste n M inera lb s sta nd

,

the ile d er Erd e : Kohl e u nd T ho nerd e, hab en a ls Schm u ck

steine d en h ö chsten W e rth .

So kom m t e s dass nu r we nige m it Sich e rheit festz u

,

stellend e Merkm al e vorhanden sind die e ine ge wiss e Rege l

für die Ra ngordnu ng d er Sch m u cksteine darbi ete n Es m u s s .

sich u m d en Preis d e s Ed elsteine s z u erhöh e n, a n d em Ju wel

,

gross e Härte hoh e r G lan z u nd a ngenehm e lebhafte Farb e

mi t d er S e ltenh e it d e s Vorko m m e ns v o n gross e n schl e if
baren Exem plaren d es Mi ne rals ve re inen H ie rdu rch ist e s .

m ögli ch we nigste n s e i nige Re gelm ässigke it d er Ra ngordnu ng

,

z u b e wahr e n Doch darf nicht ve rge ss en werd en dass d ie

.

La u nen d er Mode d ie G renz en einer solch en Ra ngliste nu r

s elte n z u achten gewohnt sind u nd o ftm als v o n d er schwin
d elnd en Höh e h e rabstü rz en was sie g e stern a u f di e s el b e s r
,

h öhte n . G ehob e n d u rch d ie gl e ichz e itigen Wirku n g en d ie

so w ohl d en A nforderu ngen d es Lu xu s, a ls au ch d em Fa rb en
spi e l d es ge schlifl enen Steine s entsp ri ngen ha ben die Ju wel en
'

a u s d en G attu ng e n R u b i n S ap h i r, S p i n e l l S m ar agd
, ,

u nd O p a l d ie höchste n Pr e i se e rlangt V on di e s e n liefe rt

.

d a s M i neral Koru n d d ie b e id e n e rstgenannte n u n d bildet .

d e n G e g ensta nd d e s vorli e gend en Kapite ls .

Ru bin u nd Saphir u nd m it ihnen au ch d ie Vari etäten

o rie nta ü nch e r Topas A m e thyst S m aragd Aqu am ari n Chry
, , , ,

eolith Sternsaphi r ge höre n z u d em m ineralogisch en G e

schle chte K o r u n d D ers elb e b esteht in d en krysta llis irten
.

Stü ck en a u s d er re i nsten T ho nerd e ( Al2 w e lch er in d en

Vari etäte n d e s Ru bin u nd Saphir kau m nachweisb a re S pu re n
von Eisen u nd Chro m be ige m e ngt si nd N u r die u nre i ne re n
.

Va ri etäten we lch e n icht als S ch m u cksteine v erschliffen we rd e n

, ,

n am e ntlich ab e r S m irgel e nthalte n fre m dartige B e im engu n ge n

, ,

wie Ki e s elsäu r e u n d Ma gne te is en in a nseh nlic b en Qu an

,

D ie d em Koru nd e ige nth u m lich e K rystallge sta lt ist d ie

s e chss e itige Säu l e in Com bination m it s e chss eitigen ste ile n
Pyram id en D ie Härte ist in d er M o h s sch e n H ärte sca la m it
.
’

9 b e z e i ch ne t u n d wird nur d u rch di e d es Diam an ts ü b e r

tro ffen D a s sp ec ifis ch e G e wi cht d er r ein e n als Schm u ckste ine
.

v erwendeten Varietäten ist vie rm al gross e r als das d e s Was

s ers D ie m agne tischen u nd th e rm i schen Verh ältn iss e sind
.

u nwichtig hing e gen ist d e r D 0 p p e lb re c h u ng d e s Lichte s z u

,

e rw äh n e n we lch e in d en gefärbten Vari e tät en d ie E rsch ei

n u nge n d e s Dichrois m u s schö n u nd d e u tli c h h e rvorr uft Di e s e ,

Eigenschaft lässt sich , wie in e i nem sp äteren K ap ite l a u s

führlich z u b e spre ch en ist a ls e in v o rtre ffl ich e s E rke nn u n gs
,

m itte l fii r d ie Echth e it d e r Ru bine n v e rw e nd e n D ie Farb e

.

d e r K o ru ndkr ysta lle v a riirt du rch a ll e Nu anc en doch si nd ,

die roth en u nd blau e n als Ru bi n u nd Saph ir b ekannten Va

rie täte n so wohl di e häu figste n a ls a u ch d ie ge s u ch t e ste n .

Schli e s sli c h kom m t z u e rw ähnen d a s s a n d en K o ru nd kry

,

sta l len Ph o sph o re sc enz b e obach tet wird so wi e sich a n ihne n

,

du rch Rei h en E lektricität h e rv orru fen lässt .

D ie p re iswü rd igste u n d s e lten ste Farb e d e s R u b i n ist

d a s re i ne carm in ode r b lu tro th v o n kräftiger I nt en sität e ine ,

Far be di e so w ohl b ei künstlich er B e l eu cht ung ihre Scho n

,

he it nich t verlie rt als au ch d em Ju wsl d u rch Erhitz u ng

nicht ge n o m m e n w erd en kann . I n d er L o th ro b rfla m m e er
blaest w ohl d er Ru bin wahre nd d e s Glü h ens doch rö thet e r
,

si ch m it d em Erkalten u nd nim m t o hne Spr ünge u nd Riss e

,

z u e rhalt en s eine frü h er e r eine Farb e wied e r a n W e nige r

, .

ge achte t sind di e lichteren Fa rb ennü a nc en die o ft bis in das

,

L ichtro se nroth e erblass e n . U eb rigens ist im m er d ie Farb e ,

s e lbst d es schönsten ti ef d u nkelro th en Ru bins eine solche

N ü a n c e v o n Roth die e twas V io lb la u b e igem isch t e ntb ä t
, ,

d enn d ie Unters u ch u ng m it d er d ichro sk0 pisch en L u p e weist

im m er das Vorhand ens ein di es er b eiden Fa rb entöne na ch .
 Um i
e ne allgem ei ne Re gel d er W erthb e stim m u ng d e s
Ru bins v o n s chö ner Fa rb e u nd kräftigem Feu er z u hab e n
,
,

e m p fie hlt sich a m b e st e n folge nd e s Ve rfa hr en :

D e r Pre is d e s e rste n K ara te wird m it 1 00 fl a nge .

n o m m e n u nd di e s e r W e rth m it d em Q u adrat d e r K a ra tz a h l

m u ltip licirt gibt d en g e s u chte n W e rth .

K a ra tz a h l K ara tz a hl 1 00 fl .

Die s e i ndische Qu a dratr egel we lche fü r d en Diam a nt

,

in Folge d e s häu fig en Vorko mm e n s gröss e r er Exem plar e

nicht vollko m m e n bra u chbar ist sch eint für d en Ru bin b ö
,

b ere n K a ra tge wic hte s pas s end e Zahlen z u liefern da gross e ,

rei ne Ru bins z u d e n S eltenh e iten z ählen U eb erdie s si nd d ie

.

Zahl e n d ie m a n na ch di e s er R e ge l erhält nur die Mi tte l

, ,

we rth e u m we lch e die im Hand e l e rzielten W erthe j e nach

,

d er Fa rb e Re inh eit u nd Schö nh eit d e s Ste ine s na ch a u f

od e r ab wärts schw anke n .

Da d ie blau e Farbe w e n ige r h ervortritt u nd nicht so

kräftig wie roth wirkt so steht au ch d ie bla u e K o ru nd v a
,

rie tät S ap h ir “
,
als J u we l betrachtet d e m Ru bins nach
,

u nd err e icht nicht d ie h oh e n Pr e is e d e s l etztg e na nnte n D ie .

ge s u chteste u nd s chö nste Farb e d e s Saphir ist ein kräftige s

K o m b lu m s n (B e rlin e r Blau ; d o c h nu r höch st s e lten we rd e n
fe hl erfre ie in all e n Th eil e n gl e ich sta rk gefärbte Ste i ne
d i e s er N üa nc e gefu nd e n . I n d en h äu figste n Fäll en ist d ie
Farb e d es Ju wels bla ssblau , d u rch a ll e Grad e fast bis z u r
Farblosigkeit abn ehm e nd od er die Färbun g d es S tein e s ist
,

u ngl e ich u nd a n m an ch e n Stell e n d u rch ti e fe rd u nkls Fl e ck en

u nd S tr eife n u nt e rbroch e n D e r Ru bin ve rli e rt du rch Gl ü h en

.

s e ine Farb e nich t d em Sap hir hing egen ka nn d ie Farb e

d u rch Erhitz en e ntzoge n werd e n ; nur d er grünlic hb la u lic h e
Saph ir erhält die s e lb e be im Erkalte n wi e der Ma n b enü tzt .

di e s e Fa rb e nwa nd lu ng u m a u s sch le chtgefärb te n Saphir en

,

wass e rh e ll e S te ine h e rz u ste ll e n d ie a n Glanz d em Diam ant

,

n ah e st e h en u nd d e m s elb e n u nt erschob en we rd e n ko nn e n .

D e r e in zig e m ineralogisch e Unte rschi e d z wisch e n R u bi n

u nd S a phir b e st e ht in d er Farb e u nd in d en di e s e lb e h e r

v o rru fe nd e n B e i m e ng u ng e n w e lc h e d er Saphir in g e rin g e re r

,

Q u antität als d er Ru bi n enthält Di e s e grös se re Re inhe it d e r

.
T ho nerd e ka nn wohl veru rsach en da ss , wie die V ersu ch e
v o n S m idt l ehrten d er Saphir e ine etwa s gröss er e Härte
a ls d er Ru bin b e sitzt obgleich d ie übrigen Eig e nschaften
,

beid e r gleich si nd .

Trotz d er m inera logisch en U eb ereinstim m u ng di e s e r

b eid en Ju welena rten ist doch d ie weniger kr äftige Fa rbe
d e s Sa phirs fü r d en Ha nd e l Urs a ch e genu g , u m d ens e lben
m ind e r hoch im W erth e z u halten Für d ie Mitte lwa a re
.

kann u ngefähr die nachfolge nd e Liste e inen A nha ltsp u nkt

gewähr en nach welch er ein Sap h ir im Ge wichts v o n 1 Karat
,

a u f 30 fl , v o n 2 Ka rat a u f 6 0 H v o n 3 Ka ra t a u f 1 00 fl
.
, .
,

v o n 4 Karat a u f 1 50 fl , v o n 5 Karat a u f 2 00 fl g e s c h ätzt

. .

ist D ie Saphire v on tiefd u nkelster Fa rbe u nd fe hl erfre iem

.

Wass er ge lten im e rsten Kara te et wa 1 50 fl m it 5 Ka ra t .

1 000 H .

Z wisch en S a phir u nd Ru bin be steht som it fü r d en

Ha nd e l d er wichtigste Unterschi e d in d er verschi ed enartigen
Steigeru ng d e s Preis e s m it d e n höh eren Ka rs ten, we lch e fii r
d en Saphir u näh nlich d en fiir Dia ma nt u nd Ru b i n ge lt end e n
,

Re ge ln nu r u m we nige s m ehr als proportional d em G ewichte

,

e rfolgt M e ine s D a fii rh a ltens ko nn en d ie im Ha nd el v o rko m

.

m end en W erthe fü r h öh ere Karate au ch a u s d em W erth e

d e s e rst e n K a ra te a bgel e itet we rd e n wenn m a n die Ka rat
,

za hl d es Ste ine s u m di e ha lb e Anzahl d er Ka ra te v erm e hrt

u nd die s e S u m m e m it d em Pr e is e d e s e rsten K a ra te m ulti

p licirt n a ch d e r For m e l
K a ra tz ahl Pr eis 1 K a ra t H
.

D Gru nd fiir die langsa m e Pr eissteigeru ng d e s S e

er

phire liegt so wohl in d e m geri ngen E fiecte , welchen die

‘

Farb e de ss e lb en a ls Ju we l fähig ist a ls au ch in d em h äu fi

,

ge r en V orko m m en gross er blau e r K oru nd s Na türlich bilden .

au ch hie r b e sonde rs schö ne u nd s e hr tiefd u nkle Ste in e Au s

n ah m e n v o n d e r Re ge l u n d d er Pr e is d e rs elb en kann n u r

v o n Fa ll z u Fall d u rch d a s U e b ere inko m m e n d es Han d els

fe stg e s e tzt w e rd en .

A u ss er d en b eiden bishe r b etrachteten Vari etäten d e s

Koru nd w e rd en noch zahlreiche a nd ere gefärbte Aba rten
die se s Mi ne ral e a ls Ed e l stei ne ve r we nd e t ob wohl sie ni cht , ,

wie Saph ir od e r R u bin J u we len d e s höchsten R ange s s ind

, .

Ma n p fle gt im Hand el die s e Abar te n d e s K o ru nd s wenn sie ,

g e schliffe n si nd m e i st m it Nam en z u b e l e gen di e e ige ntlich

, ,

ande ren Ede lste in e n z u kom m en u nd h ebt d ie Absta m m u n g

di e s e r Ju weleu v o n d em m ine ralogisch e n G e schl e chts d e s
K o ru nd s im Hande l nu r dadur ch h e rvor da ss m a n no ch da s ,

Wort ori entalis ch hinz u fii gt D ie Farb e n w elch e au ss e r

„
“
.
, ,

roth u nd blau a n d en d u rchsichtige n K o ru nd krysta fl eu vor

,

ko m m en sind die N ü a u cen v o n b räu u lic hge lb grü nlichg elb

, , ,

rü nlich b la u u n d V io lb la u u nd die di e s en Farb e n e nts pr e

g ,

c h end en St e in e trag en ge sch nitte n d ie Nam e n : Ori e nta lisch e r „

Topas “
Chrysolith Aq u a m arin
“
, „ A m e thyst D ie Pre ise
“
, „
“
.

di e s er Varietäte n richten si ch nach d er Sättigu ng d er Farbe ,

doch ka nn m a n solche Ste i ne nach d em Mitte lwe rthe d e s

Saphirs a u näb em d schätz en .

A ll e dies e bisher b etrachteten S ch m u ckstei ne a u s d e r

Fam ili e d e s Koru nd sind du rchsichtig u nd werd e n nac h d e n
b ekannten Re ge ln fii r du rchsichtige Ste ine ge sch nitten D ie .

Hau ptform ders e lb e n ist d er T repp enschnitt in e inz e l nen

Fäll e n e rhalt d er O b erth e il v e rläng erte Brilla ntfa cette n .

D e r m u glich e Sch nitt en ca b ochon wird b e i ein e r e in

z igen au sgez eichneten Vari etät ang e wen det welch e halb ,

d u rchsichtig ist u nd die we gen d e s Lichtsch e in es a u f ihre r

ge wölbten Ob e rfläch e S t e r n s a p h i r A steri e genannt w ird , , .

Di e s e r Lichts chim m er gl e icht b ei gu tem Schnitte u nd

stark e r B e l eu c htu ng o ftm al s e inem se ch sstrahlige n S te rne .

I hn z e ige n a m h a u figsten die halbd u rch s ichtige n sch wach

li chtblau e n Saphirs u n d nu r se lten w ird e r a n K o ru nd s n
,

rö thlich e r Farb e Ru bi n Asterie u -

b e ob a chtet D ie Ur .
‚

sa ch e di e s e s Lichtsc h e i ne s l ie gt in d e n fe i n e n Schicht e n d e s

K rysta fl s s u n d in e in e r r e ge l m ässig en s e ch ss e itige n Stre i

fu n g, wel c h e d a s Li cht in di e s e r e ige nth ü m lic h en W e is e
b eu gt D e r Pr e is d er Asterieu ist d em v o n Saphir e n schle ch
.

tere r Sort e gl eich Einen a h nliche u bläu lichen Lichtsch e in

.

z e ig en ö fters au ch u ndu rchsi chtige brau n e u nreine fast , ,

d e rb e Krystall e d e s K o ru nd s a u s China we lche u nter d em

N am e n D e m a n t s p a t h b ekannt sind .
T h o nschichten auf das e d e lste iu fii hr e nd e G ero ll hi nab . Ue b e r
di e s we rd en au ch in and ere n Th e ilen d er In s e l wie in d en ,

we stlich en Eb en en z wisch e n d e m Ad a m spik u nd d e m M ee r e

, ,

u nd in and e re n Flu ssb ette u di e s e Ju w e le n in re iche r M e ng e

ge fu nden Eb e nfall s du rch Gröss e u nd S ch o u heit d e r gefu n

.
‚

d e n e n Ste ine b e rü hm t si nd d ie Lag erstätte n d e s Koru nd in

M o ga o t u nd Kyat pyan in Av a so wie Ba d a ksc h a n a m Oxu s
- -
,

in d e r Tarta r e i .

S ch le ifb a re Sch m u cks te in e b is e twa 4 Karat s ch w e r

fin d e n sich au ch a n d em b e kannten o sterreic hisch en Fu n d
orte I serwie se in Böh m e n d e ren dil u vial e a u s d en Z er
“
, ,

stör u nge n d e s Granite ge b ildeten A blage ru nge n b ere its s e it

lange m au sgeb e u te t wu rde n N e b st S pin e ll u nd Granat find e t
.

sic h hie r Saphir in kl e i n en m ehr ode r m i nd e r abge rollt en

,

S tü cke n , m e ist v o n li chtblau e r trü b er Farb e Schö ne S a .

phire si nd wohl do rt s e lten do ch s oll e n e i nige v o n di e s em

,

Fu ndorte stam m e nde Exe m plare selbst d ie C eylo u s c he u ’

a n ti e fe r Sätti gu n g d e r Farb e ü b e rtro ffe n hab e n .

I n te ch nis ch e r B e zi ehu ng sind fe rn e r d ie S m irge lla ge r

v on Naxos u nd Kl e ina si e n b e ru h m t An b e id e n Orten finde t
.

s i ch d e rs e lb e in G a ng e n o d e r Lag e r n d ie in dichte m Kalk

,

s te i n e i n se tz e n od e r a u s d e m s e lb e n a u sg ew itte rt si nd Ne bst .

Glim m e r ist au ch d e m S m irgel d es sen Farb e licht b is d u n

,

ke lgra u b la u ist s e hr häu fig M agne te is e n b e ige m e ngt

, D ie .

Gru b en a u f Naxos si nd z u V o th ri Asp ira ntia u nd A rgol

,

chili D ie in l e tzte r Z eit m ehr au sge b eu tete n F u ndo rte in

.

Kl e i na sie n s ind b e im Dorfe E skihissa r u nd a m B e rge G u m

m u gd a gh . D ie Ae hnlichke it d e s Vorko m m e ns v o n S m irge l
in Naxo s u nd Kl e i na si e n s ch e i nt e ine Z u sam m e ngehörigke it
.

d er b e id e n Lag e r u nd d eren gro s s e n V e rb re itu n gsb e z irk a n

z u d e u te n D ie d e rb e n Stü c ke we rd e n nach E ngla nd ge fü hrt ,

dort ve rm ahl e n u nd a ls S mirge lp u lv e r in d e n Ha nde l gebracht ;

e in Artik e l ,
in w e l ch e m bi s h er E ngland d e n Co ntine nt m o
n o p o lisirt Hi e r vo n w u rd e d ie e in h e i m i s ch e I nd u s tri e b e fre it
.
,

wenn d ie j ü ngste n Na c hr i chte n si c h b e wahrh e ite n n ach ,

we lch e n in Dal m ati e n a u sb s u tu ngs wü rd ige S m irge lla ger e nt

d e ckt si nd .
 XI
. Ka p ite l .

S p in e ll, C h ryso b eryll, Beryll .

Im Hande l hat m a n sich m it d e r u npass ende n G e wo hn

heit befre u ndet d en Nam e n Ru bin a u f die ge schnitte ne n
Steine d er z we i verschied enen Minera lien Kor u nd u nd Spi
ne ll an z u we nd en .

Wohl z eichne n sich die J u we l en d e s „ S p i n e l l 8 du rch “

e in l e b h afte s licht bis ti e f g e s ätti gte s Roth a u s ,

doch dies e
Farb e d er e i nzige G ru nd , w a ru m m a n sich gewöh nt ha t
, ,

d ie ge sc hliffe u en Spinell e v o n tis fro th er Farb e Ru b insp iu elle ,

v o n lichtro se nro th er Farb e hi ng e g e n Ru b iu b a la is z u ne nn en ;

d e nn a lle ü brigen Eige nschafte n d e s Spi ne ll e s i nd v o n d e n

e nige n d e s Ru bi ns im W e s e ntlich e n v e rsc h i e d e n D ie Härt e
j .

d es Spine ll e ist b e d eu te nd ge ri nge r u nd e rre icht nu r d e n

a chte n Grad ; das sp e c ifisch e Ge wicht d e r re i nen Krystalle
—
schwankt z wischen 3 5 3 6 D ie K rysta llge sta lt d e s Mi
.

ne rals ist gl e ich d er d e s Diam ants e in O c ta e d e r u nd d ie

Bre chu ng d e s Li chte s e rfolgt in ihm nu r e infach D ie .

Be sta nd th e ile d e s Spi ne ll e si nd T h o ne rd e u nd Bitter e rde

M
( 9 0 ,
A L, D u rch d e n Hi n z u tritt d e r Bitt e r e rd e z u r r e i n e n

T ho ne rd e ( Koru nd ) e rsch ei ne n au ch d ie e ntspre ch e nde n

Eigens chaften d e s Kor u nd ve rschle ch te rt D ie Farb e d e s .

Spine ll e hängt j edoch ni cht v o n die s e n b e ide n Hau ptb e sta nd

th eilen ab so nd e r n d a s d e r Ve rbi ndu ng in we chs e l nd e n
Menge n b e ig e m is chte E i se n ist das färb e nd e E le m e nt In.

d e n du rchsichtige n roth e n bis bl äu lich e n Va ri e tät e n sind

wohl kau m e i nige Pro c e n te Eis e n e nthal ten ; d e r A nth e il
ste ig e rt sich j e doch b e d e u te n d w e nn d ie Krysta lle u nd u rc h
,

sichtig werde n Wir u ntersch e iden d a nn die u nd u rchsichtige n

.

schwarz e n Varietäten (Ple o naete) in w elch en gröss e re Me n

,

g e n E is e u vorha n d e n si nd d a,
nn d ie g rü n li c h e n K ryst a ll e ,

welche ne bst Eis en au ch Ku p fe r e nth a lten u nd C h lo ro sp i

nelle h e iss e n schlie sslich d ie d u nke lgrüne n u nd u rchsi chtige n
,

Krystalle die Zink e nthalten u nd Gahnit, Au to m o lit Zink

, ,

s iu e ll g e nannt we rd e n
p .
 D ie roth e Farb e d es Spinell e ist feu erb e sta ndig doch ,

n u r in d e n s e lte n st e n Fäl le n bl e ibt d e r S te in vor d e m L ö th

rohre u nv ers ehrt d enn s e lbst w e nn d ie Erhitz u ng u nd Ab

,

kü hlu ng a u f das sorgfältigste über wacht wird z e rspringt ,

m e ist d er St ei n od er b eko m m t in Folg e s e i ne r l e ichte n Spalt

bark e it mi nde ste ns Riss e .

I m Han de l find et d er S p i n e ll we ge n s e iner kräftigen

Farb e s e ine s hoh e n Glanz e s u nd we g e n d e r Häu figk e it d e s
,

Vorko m m en s v o n kle iner e n St ü cke n e ine a u sge bre itete An

w e nd u n g Ma n s chn e id e t d e nse lb e n in ge m i s cht e n Form e n
.
,

m e i st d e n O b e rth e il m it ge m is chte n Brilla n tfa c e tte n d en ,

U nte rthe il t re pp e nförm ig Bei s chö ne r Farb e wird o fters

.

s e lb st d e r U nte rth e il d e s Ste i ne s b rilla ntirt Ist d ie Far b e .

n i ch t h e ll ge nu g s o di e nt e in gl ä nz e nd e s Goldblätt c h e n a ls
,

Foli e D ie sch warz en Spi nell e (Pl e o naste ) l a ss e n s ich in d e n

.

ve rsch i e d en ste n Schnittfor m en z we ck m assi g a ls Tra u er schm u c k

v e r w e nd e n .

D e r W erth d e s Spinell e v a ru rt m it d e r S ch o n h e it d e r
Farb e u nd e rr e i ch t fu r d ie ge schätz te ste Sorte u nge fäh r d e n
h alb e n Pr e is e i n e s gle ich s ch we re n Brillant e n e rst en W a s
se r s
. D iese b evorz u gte Ru b in sp iu e ll Sort e ha t e i n e tie fge -

s ättigte p o u c ea u ro the Fa rb e d ie o ft m als krä ftig e r ist als d ie

,

e in e s R u bi n s all e in d a s Fe u e r d e s Glanz e s u nd d ie Sch ärfe

,

d e r S c hlifffläch e n u nte r stü tz e n d ie Farb e d e s Ru bin s w e it

m e hr a ls j e ne d e s Spi n ell e Trotzd e m d e u tet d e r Hand e l s
.

n am e Ru b in sp iu e ll d ie v e rm e i nt e G le ic h we rthigke it b e id e r
“
„

J u w e l e n a n I n we it ge ringe r em W e rth e ste he n d ie ü brigen

.

Sorte n d e s Spine ll e s we lc h e d ie li chter en in s Bläu lich e

, ,
’

od e r Ge lbli ch e zi ehend e n N ü a nc en u m fass e n I m Han d e l .

werd e n d ie ro se u ro th e u Ste ine „ Ba la sru b ine (Ru bin Balais) “

,

d ie c o c h e u illro th e u bis v io lettb ra u ne n A lm andin Spin e ll e die„

-
“
,

g e lb r o th e n St e i n e h i ng e g e n R u bic e ll e g „
e n a nn t D ie Bal “
sa .

ru b iu e sin d d ie a m h äu figste n vorko m m e nd en St e i n e u nd z u

ih nen we rd e n au ch all e N ü a n c su v o n lic h tro se n ro th bis licht

bla u ro th ge zahlt D ie schö ne r e n Ru b iu b a la is e rre ic h e n w enn
.
,

sie B rill a ntschliff hab e n d e n h alb e n Pr e i s d e s Ru b insp iu e lle

, ,

währe n d d ie b läu lic h ro th en Ste in e w e l c he u b e rd ie s m e ist

,

e i nen m ilchig en Schim m e r hab e n kau m m it d e m V ie rtth e ile ,

di es er S u m m e be za hlt w erden .
 kom m en sind hin geg en tief d u nkelgru n D ie Farb e d er l e tz
, .

teren ist j edoch nicht e ine e inheitliche sond ern s ie ist a u s d r e i

,

G ru ndfarb en z u sa m m enge s etzt we lch e m a n m it d e r d ich ro

,

sko isch e n L u p e l e icht tr e nn en kann

p Je n a c h
. d e r Rich

tu ng , in we lch er m a n du r ch d e n Stei n blickt ist d er T o u , _

d e s Bilde s ge lb , grün od er rö thlic h An d en gr ün en Ale

.

x a nd riten sieht m a n Abe nds b e i kü nstli ch e r B e l eu chtu n g

s e lb st m it fre iem Au ge b ere its d ie röthliche Färb u ng d e s
Mi ne rals h erv o rh ete n .

D ie Härte d e s Chrysob e rylls u b e rtrifft d ie d es Spin e ll e u n d

ko m m t u nte r a llen M ine ralie n d e r d e s Koru nd a m n ächst e n .

Wir b ez ei chne n die sen Grad d er Härte m it 8 5 .

S e i n sp ec ifisch e s G e wicht ist

D ie Spaltbarkeit ist paralle l d en Fla s hen d e r vi e rs eitig en
Sau le w e lch e d em prism a tisch e n Syste m e ange hör end d ie
, ,

Gru n dge stalt d e s b esproch e ne n Mineral e bildet D er C hryso .

b e ryll ist dah er au c h d o pp eltb rs ch end , m it w e c h s e ln de m

Grade d er D u rchsichtigke it Z u we il en z eigen au ch e inz e ln e
.

Stü cke in Folge ihr er fas erige n S tru ctur e ine n bl äu lich od e r
g rü n w e is sen w og e n d e n L ic htsch e i n ,
d er d e m e in e s Katz e n

au ge s äh nlich ist D er Chrysob eryll wird s chli e sslich du r ch

.

Reih e n e l e ktrisch u nd ve rli ert di e so erl a ngte E lektricität

e rst n ach e i nig e n Stu n d e n .

D er Chrysob e ryll wird th eils in kl e inen abgerollte n

Stücken theil s in K rysta lleu in d er Form e ine r s e chss e itige n
,

Säu l e m it s e chss eitige r p yra m id a ler En digu ng gefu nd e n D ie .

K rystall e v o n ge lbgrü ner Farb e e rr e ich en n u r s e lten e in

höhe re s Ge wicht a ls 1 0 Karat ; d ie Exem pla re d es ru ssisch e n
A l exan drite hingegen finden sich bis z u e iner Gröss e v o n
3 Zoll D u rch m es s er .

D ie gross e Härte d e s Chrysob e rylls lasst b e r e its v e r

m u th en dass au ch in ih m d ie T h o nerd e, w e lch e r d e r Koru n d
,

s eine Härte v e rdankt enthalten ist D ie ne u e sten A nalys e n

,
.

hab e n a u ch ge z eig t dass d er C hrysob eryll a u s e ine r C o m

b i natio n v o n T ho n u nd B eryll Erd e (B e O A L, O , ) b e st e ht
.
-
.

I n d en K rysta llen v o n l e bhafter Färb u ng ko m m e n n o ch d ie

in ge ring er en Q u antität en b eige m e ngten färb enden M etall
oxyd e zu b eru cksichtigen ; a ls solch e B e imischu nge n wu rd e
bish e r hau ptsächlich Eis en u nd in d em ru ssisch en A l e xan
drite n v o n l ebhaft gr ün e r Farb e au ch Chrom nachg ewi e sen .

Je na ch d e r e igenthü m lichen Farb e u nd d e m Gl a nz e

finde n d ie Chrysob e ryll s im Hande l w e chs e lnd e Ve rwendu n g
u n d variabl en Schli ff . Farb e hoh e r G lanz u nd vorz ü glich e
,

Politu r d e r Fläch en we l ch e d er Chrys ob eryll in Folge s eine r

,

H ärt e annim m t m ach e n d en Ed elstei n fäh ig s e lbst m it d em

, ,

lb e n Dia m a nte n z u w ett e i fe r n S e in Gl a n z tritt n am e ntli c h

g e .

w e ge n d er zahlreich e n in d e r S tru ctu r b e grü n d e t e n i nne r e n

R efle xe b e i kü n s tli ch e r B e l eu chtu ng h ervor u nd k e i n Ju we l
v erm ag gle ich ihm in d e r Näh e d e s Diam anten s ein eigene s
Fe u e r u nd Ans ehen so gu t z u b ewahr e n .

D ie b e i Tage slicht so s chö ne n d u nk e l n gr ün e n ru ssi

sch en C hrysob eryll s ( Al exandrite ) si nd w e gen ihre r vie le n
S pr u u ge nu r in d en s e lt e nst e n F äll en sch le ifb a r au c h v e r
liert sich d ie S chö nhe it ihre r Farb e m it d e m Tage slichts u n d
d e r Ste in e rsch eint b ei kü n stli c h e r B el eu chtu ng b ra u nro th
u nd trü b e . D er Fu ndort di e ser Vari etät d e s Ch rysob e rylls
ist T a ko waja b e i K a theriu e nb u rg .

D ie l ebhaft gr ünlich en Ex e m plare v o n e inig e r D u rch

sichtigke it we rden s ehr ge schätzt wie Brillanten ge schliffen
,

u n d d e n lichte r en g e lbgr ü ne n St e i ne n e ine Gold foli e u nte rl e t

g .

D ie sc h illeru d e u halbdur chsich tig en St e i ne we rd en hi nge g e n

en ca b o chon ähnlich d en Sternsaphiren ge sch nitte n u nd
tragen dann im Hande l au ch d en Nam en Ka tz enau ge „
Es “
.

w e rd en m e ist nu r d ie ölgrü nen kl ein e re n Ex e m plare v er

a rb e it e t , w e lch e in d en E d elste inwäs ch ereie n v o n C eylo n ,

Pe gu , Borne o u nd Bra sili e n g e fu nde n we rd en I n O e ste rr eich

.

kom m e n Krystalle d es Chrysob e rylls in d e m Gn eisss v o n

M ährisc h M arsc h e u d o rf vor D ie die s e n Fu ndort e n e ntsta m
-
.

m end e n E x em plare b e sitz e n abe r nu r geri ng e G ros se u nd

n am entlic h si n d gross e r s Ex em plar e m it kräftig em S c h ill e r

s e lte n
.

Es ist schwierig, s el b st nu r a nnäh eru d e Pr e is e für di e s e s

J u we l z u b e stim m en u m so m eh r da die s e r E d elstein n icht
,

v o n d e r M od e g e su cht u n d b e gün stigt w ird sond e rn m eist

,

nur e in G e g e nsta nd ers o nlich er A u s wa hl ist So w a r b ei

p .

spie ls we i se d er Pr eis die se s J nwels in Brasilien d e m Ha u pt ,

*
9
fuu d o rte de ss e lb e n , lange Z e it we it hoh er als a u f d en eu r o
ä isch e n Märkte n I m A llg e m e i n en kann m a n d en W e rth
p .

e i ne s zi em lich tie fgrü nen C h rysob eryll s d em e ine s Sp in e ll

Bala is glei ch s etz en .

M it d e m Chrysob e ryll h a t das m i ne ralogisch e G e s chl e cht

B e r y l l d ie Eigenschaft gem e in , in z we i du rch d ie Farb e
m erkbar u nt erschie d ene n Vari e täten au fz u tret en .

Während d ie tiefgrü u gefärb te Vari etät „ S m aragd d er

'
“

gesu chteste Ste in d e r M ode ist sind hin ge gen d ie ü brige n

ge lblich en od e r b la u grüu lich en Exe m plare d e s „ B e ryll we d e r “

du rc h e in en b e so nd e re n Na me n au sge z eichn et no ch e i ne r
B e achtu ng im Hande l gewü rdigt I m Hand e l hat m a n sich
.

daher gew öh nt b e ide Ste i ne als vollkom m e n ve rs c hie dene

Ju wel en z u b etrachten doch ist e in e solch e Trenn u ng nicht
,

richtig, ind e m d ie we s entlichsten Eige nschaften d e s u n e dl en

u n d e dl en
( S m a ragd ) Be r
y lls gl e i c h si n
. d D ie c h em isch e

A na lys e l ehrt dass b e ide Vari etäten a u s T ho nerd e Be

, ,

ryll Erd e u nd Kie s el erde (Qu arz) b e stehen , wo z u n oc h im

-

B eryll Eis en , hing egen im Sm aragd Chro m n ach L e wy

organische Ve rbind u ngen a ls färb en d e Be sta n d th e ile in

geri ngen Qu antitäten hinz u treten A b er nicht b lo s d ie S u b

.

sta nz so ndern au ch K rysta llfo rm Härte Dichte u nd d a s

Ve rhalten ge ge n d a s Licht ist in b eid en Varietäte n gl e i c h .

D er B e ryll krysta llisirt in s e chss ei tige n S äu l e n m it a u fge

s etzte n s e chss eitigen Pyram iden d ie du rch e ine E ndfl äc h e
,

abge stu m pft sind, nach w e lch e r E u dfl a ch e d ie Krystalle sich

au ch r e gelm ä ssig spalten lass en Er ist 2 6 8 2 75m a 1
.
°

s chwe rer als das Wass e r u nd h a t d e n Härtegra d 7 5 da er ,

d en Qu arz ritzt, h ingeg en v o n d e m Topas s e lbst w i ed e r ge

ritzt wird D u rch Reih en e rlangt er E lektricität D eu d u rch
. .

fa lleu d e u Lichts tra hl bricht er dopp e lt u nd ist in Folge d e ss e n

a u ch di chrom atisch .

D ie Fa rb en sca la d er du rch sichtigen Be ryllkrystall e u m

fasst b einah e all e Nu an c e n ; doch treten a bge s eh e n v o n d e r
,

g r ü n e n Vari e tät S m ara gd ,

a n d e n h a lb e dl e u B e r llkry sta lle n
y
z u m e ist grünlich e od er gelblich e Farb en a u f D a s Vorko m m en
.

v o n blau en , roth en od e r vollko m m en farblos e n K r sta lle n

y
ist wohl b e oba chtet werd e n, do ch weita u s se ltene r D ie u n .
 Diese v erhältnissm äseig hoh en Pre is e d es S m ara gdes
sin d nicht blos du rch die M od e d er Neu z eit h ervorge ru fen ,

so nd ern sie hab en au ch im Alterth u m Ge ltu n g gehabt Pli .

ni u s s e tzt d en S m aragd nac h Diam ant u nd Pe rl e a u f d en

dritte n Rang u nd fügt hi nzu dass Nero d ie G la d ia to re u spie le

,

d u rch e inen S m a ragd b e obach te te Ma n glau bt di es e n Satz

.
,

sowie di e Ae hnlichkeit d es Worte s „ Brill e m it d em alten “

Mi neralnam en Beryllo s du r c h d ie A n nahm e e rkl ä r e n z u

„
“

kö nn e n, dass m a n im Alterth u m s d ie nat ürlich e n e tw as ge ,

krü mm ten S pa ltu ngsetücke di e s e s Minerale z u A u ge n gläs e rn

b enützt hab e .

Unter d em Nam en S m aragd m a g wohl in alt en Z e iten

au ch m anch and ere s grü ne s Mineral v erstand e n word e n s e in ;
do ch waren d en Rö m ern ge wiss die e chten S m aragde b e
ka nnt .

D ie b e wu nderten Ste ine s ch e inen d en Ro m ern z u m e ist

a u s E gypt e n z u ge ko m m e n z u se in wa s u m so glau b wü rdige r
,

e r s ch e int
,
we nn m a n d ie Fu nd e v o n S m a ragde n in d e n M u
m ie ngräb ern k ennt . Ein e solch e alte La gerstätte d e s S m a
ra gd sch eint a u ch C a illa u d im Gebirg e v o n Zah arah b ei
K o sse ir a m A rabisch e n M e erb u se u w ie d e r a u fge fu n d en z u
hab en doch li e ferte die G ru b e bisher nur Ex e m plare u nte r
,

g e ord neten Ra nge s Schö ne r sollen nach d e m Be rich te d e s

.

Plin i u s d ie a u s d em L a nd e d er S eythen stam m e n de n S m a

ragd e ge we s e n s e in, wo m it etwa d ie e rst in d er l etzte n Z e it
in Ru sslan d wi ed er g e fu n de ne n S m ara gd gru b eu g e m e i n t si nd
-
.

Die s e l e tztg enannt e n ru ssi s chen Gru b e n so wie d ie b e

,

kannt en p eru anisch en M in e n sind e s we lch e nu n d en Ha n de l

,

d e r Neu z e it m it d em S m aragd vers eh en .

D ie p eru anisch en Gru be n sind scho n in d e n äl te ste n

Z e iten au sg eb eu tet we rd en u nd d ie Sp a ni er fa nde n b ei d e r
,

Be sitz na h m s d es La nde s gross e M ass en di e s e s Ju w e ls vor .

Doch d ie alten Gru b e n welche sich im Thal e Ma n ta b e

fu n d en ha b en, sin d bis h e r ni cht wi e der au fgefu nde n w ord en
u n d wu rd e n wah rsch e in lich v o n d e n E inge b o rn e n v e rsch ütte t

Js tz t we rd en d ie s e it 1 56 8 b ekannte n Mine n v o n M u so im
T u nka th a le b ei N eu Grana da ausg eb eu tet w o sich d ie K ry
-
,

stalle v o n S ma ra gd in d em a uf T ho nschiefer ga ngartig a u f

ge la ge rten K a lksp a the v orfind e n D urchsch nittlich sind ü b e r .

1 0 0 Arb e ite r b e sch äfti gt d ie Fe ls m a sse n d er tricht e rfö rm ig en

,

Mi ne lo sz u br e ch en u nd dann a u f S m ara gd z u du rchsu ch en

D ie ge w o nne n e n S m a r a gd e we rden d ie e rste n Ta g e sorg
fäh ig ge ge n d ie Ei nwirku nge n d er So nn e nstrahl e n ge sch ü tzt
,

u nd in wo hlv e rs c hlo sse n en Ge fäss e n au fb e w ah rt

. in dem m a n ,

d ie Wahrne h m u ng m achte dass d u rch die plötzlich en T em ,

er a tu rv e ränd e ru ngen vi e l e d e r e b en a u s d e m M u tterg e st e i n

p
ge broche nen Steine ihren G ehalt a n Wa sse r verli er en u nd
de shalb z e rspringen od er riesig werde n Es m a g L etztere s .

w ohl au ch d e r Gru nd s e in wa ru m im Ha nd e lsv erke h r nu r

,
“

s elten vollko m m en fehl erfre i e Ste ine vorko m m en währ end

na c h d e n Be richt en d e r A u g e nz eu ge n d ie frisch g ew o nnenen

fe u chte n Krysta ll e vollko m m en schö n u nd fr e i v o n Sprü nge n

si nd V o n solch en p e r ua nischen S m aragd e n be sitzt d ie k k
. . .

öste rr Scha tz ka m m er in Wi en zahlreiche au s erl es ene Ez e m

.

p la re N e bst
. d en gross e n pr a chtvoll en a ls T a felste ine
g e

s ch nitte nen J u w e l e n d e r Thro ni ns igni en ist n och e i ne s gross e n ,

T intengefässe s v on üb er 1 500 Karat G e wicht, g e schnitte n a u s

e i nem e inzige n S m a ra d z u e rw äh ne n Es st a m m t d m
g , a u s e .

sechz eh nten Jahr hu nde rte wo e s a ls ein G eschenk d arge ,

bra cht wu rde .

I m Ja hre 1 8 30 e rhi elte n d ie a m e rikanisch en S m aragd

gru b en ei ne n eb enbü rtige n Rivalen in d en S m a ra gd la gern a n
d er T a ko waj a b ei K a th erine nhu rg d ie z u e rst u nte r d e n W ur ,

z e ln e ines Bau m e s e ntd e ckt wu rd en D ie v o n hi e r sta m .

m e nde n K rysta llgru pp en sind v o n pra chtvoll e r Farb e Grö s s e ,

u nd Schö nh e it
, doch nu r s e lt e n vollko m m e n d u rchsi c htig ,

m e ist sind sie ha lbdu rchsich tig u nd e t was rissig Ihr e Grös se .

ist j edoch b ed eu tend D ie a u f Gli mm erschie fe r a u fge wa ch

.

se nen z u Dru s en ve re int en Krysta ll e e rr e ich e n o ft d ie Lä ng e

v o n m e hre r e n Zoll en .

Unter ihnen z e ichnet sich nam entlich e in e in d er

k r u ssisch en Schatzka m m er z u St Petersb u rg b e findli ch e
—
.
.

Dr s e m it m ehreren 3 4 Zoll lange n K rysta llen a u s

u .

V l L wy : d Chim P i 1 8 58
'

e rg . e An . . . ar s .

2
) K o ks ch a ro w: Ma teria l z u r Miner l R
. a . u ss a n l ds . v o l. II .
pg . 181 .
 A u s ser die sen beiden La ger stätten d e s Sma ra gd sind
n och e inige a nd e r e j e doch v o n m ind ere r Wichtigke it für d en
,

Ju we le nhand e l be ka nnt Algi e r Hinter Indien u nd S ü d

.
,

A u stralie n liefe rn e inz elne schleifb a re S tü ck e S e l b st in

.

O este rr ei ch ist ein Vorko m m en d es S m aragd e b ekannt wel

°

ch e s d en ru ss isch en La gerstätte n a u f Glim m e rschi efer äh nlich

ist Doch d ie Lage die s e s Fu ndorte s a u f e ine r hoh en G e
‘

b irgswa nd im H a b a chtha le ( S a lzb u rg ) m acht d ie v e rs u chte

b ergm änn isch e Au sbeu tu ng d e ss elben schwie rig Es finde t .

sich d er S m aragd das e lbst im Glim m e rschi efer doch sind

d ie m eiste n Krysta ll e nu r we isslich grü n in s Bla s sgriine rissig
’
,

u nd w olkig u nd nu r s e lte n ko m m e n dort schö n d u nk el grüne

Exem plare vor .

Weit z a h lre ich e r als d er Sm a ragd kom m en die B eryll

krysta ll e vor u nd wir find en die s elb e n in kle i nen K rysta llen
in d e n m e ist e n Granite n .V o n d e n Fu ndorte n d e s Berylls
m öge n nu r e i nige im Nachst e h en den e rwähnt werd e n, we lch e
Krysta lle v o n eigenthüm lich e n Fa rb enn üa ncen li efe rn Roth .

gefärbte Berylle finden sich a u f d er Ins e l Elba u nd z u

Mu rsinsk a m Ural ; ge lbgrü ne u nd weingelb e Krysta ll e sind
v o n Ma rs ch e n dorf in M ähre n Ala b a s ch ka a m Ural u nd v o n
,

Ad o ntsch ilo n in Ost Sibiri e n , so w ie v o n C o im b a to or b e i

-

Madra s b ekannt D ie D ia m a ntwäsch ereien Brasilien s li efe rn

.

die zahlre ichsten u nd schö nsten Aqu am ari ne w e lch e sich ,

we nngl eich s e ltene r a u ch in N o rd a m eric a z u Haddam in

Co nne ctic u t u nd Royalston in Massachu s etts finden .

D ie Krystall e d es Berylls erre ich e n in d en m e iste n

d i e s e r Lage r e ine zi em lich e Gröss e u nd s e chss e itige K rysta ll
s ä u l e n hab en 0 3 e i n e L än ge v o n 5
— 6 Z oll Es si nd s e lbst
.

vollko m m en re ine geschlifiene Aqu am a rine bis z u 4 Loth,

‘

d i 320 Ka rat Schwere, k e ine S elte nh eit

. . .
fe ine n Lam ellen a u s welche n d ie O pa lm a sse z u sa tnm enge
s e t z t ist u nd w elch e d a s e i nfall e nd e Lich t in m ann igfach e r

We is e ge stört z ur ückwe rfen Di e s e Farben sind u m s o r e ine r

.

u nd schö ne r, a ls sie n icht v o n e in er Färb u n g d e r Su bsta n z

herrü hren s o nd e rn nu r ei ne Folge sind v o n d er Br e chu ng

,

u nd R e fl e xio n d e r So nne nstrahl e n u nd dah e r äh nli ch d e m

Regenboge n in allen N ü a nce n e rgl änz en Die s e s irisire nd e .

Farbe n spie l ist es, we lch e s d em Opal s einen W e rth a ls J u we l

u nd d a s Prä d ica t „ e d e l ve rleiht
“
.

Z u d e n e d l e n O p a l e n zählt m a n in d er J u wele nku nd e

d en „ ori e nta lisch e n (u ngarisch en) u nd d e n „ Feu er Opal
“ -
“
.

D ie Farb e d e s „ orie ntalisch e n Opal e ist m ilchwe iss bis

“

h ellgrau z wischen Li ch t u nd Au ge ge halten bla ss ro senro th

,

od er weingelb m it m ilc häh nlich er D u rc h sichtigk e it I m a u f

, .

fall end e n L ichte e rglänzt er b ei d er gerin gst en Ae nd eru ng

s ei ner Lage in d en klarsten u nd s chö nste n Re ge nbogenfarb en .

Die s e Fa rben schill ern o ft alle a n e ine m Stü cke wie kl e in e

Flitte r r eih e n we is e g e ordn et (a m Harl e q u i n Opal) ode r a u f -

g röss e r e n Fläch e n m it w og e n d e m Sch e i n e ; od e r e s z e igt si c h

a u f d e r ganz e n Ob e rfläch e n u r Eine vorh e rrsch e n de Far b e ,

w or u nte r di e ge lb e n ( Gold Opal) u nd d ie grü ne n Farb e n a u f

-

das Höchste ge schätzt w erd en D er F e u er Opal ha t e ine

.
„
-
“

bla ss e ge lb ro th e Körp e rfarb e die b e im D u rchseh e n sich stark

’

,
’
in s Ge lblich e ne igt D e r a u f de m s e lb e n sich z eige nde Far
.

b enschille r ist w e niger allge m e i n als d er a m ori entalisch e n

,

Opal u nd u m fasst m e ist nu r di e rothe n u nd gru nen N ü a nc en ,

doch ist a n m an che n S tü cken d e r ca rm inro the u nd apfe l

grü n e S chille r i m m e rhin kräftig ge nu g u m d a s J u we l d em,

edl e n Op a l anr e ih e n z u m ü ss en .

Da d er Opal wegen s eine r la m ellare n S tru ctu r u n d

we g e n d e r zahlr eich e n ih n d u r chkr e u z e nd e n S p m nge s e hr
z erbre chlich ist so m u ss er a u f d a s sorgfältigste bearb e ite t
w e rd en D ie S chlififo rm ist m e ist m u glich v o n oval e r G e
'

.
,

sta lt u nd n u r in e i n z e l n e n b e so nd e r e n Fäll e n e rh ält e r ob e n

e in e Ta fe l m it e i nz e l n e n Flä c h e nfa c e tten Da d e r St e in e t wa s

.

d u r chscheinend ist so pflegt m a n schl e chtere d ü nngeschlif

,

fe n e Ex em plar e a u f e ine b u nte Foli e v o n S e ide od e r Pfau e n

fed ern z u s e tz en um d eren geringe s Fa rbe n spie l zu h eb en .
 Da d er Op a l m it d er Z eit s e inen Wass e rge halt v erlie rt
u nd hi e rdurch tr ü b e wird so tränkt m a n dens elben ö fters
,

m it O e l w e l ch e s in d ie Pore n e indr i ngt u nd hi e rd u rch das

,

Farb en spi e l e rhöht Geschi e ht di es j edoch nicht m it gross e r

.

Vorsicht so ist z u b e fü rchten da ss si c h d u rch das sto ck e nde

, ,

O el u nd de ss en a llm älige Brä u nu ng au c h d ie lich te Gr u nd

m ass e d es Ste ine s m it u n schö n e n du nk e ln Fl e ck en ü b e rz i eht .

D er Pr e is d es Opale wird s elte n na ch d e m K arat b e

stim m t so nd ern richte t sic h m e i st nach d er Ob erfläch e u nd
,

d e r S c h o nh eit d e s Farb e nspiels .

Währe nd g e wöhnlich e Stü ck e nur m it m ehr eren Gu lden

be zahlt w e rd en e rr eic ht ein m ässig gross er Ringste in v o n
,

sch o ne m Farb e n spi e l 50 — 1 00 fl St e in e e t wa v o n d er Gröss e

.
,

e in e s Dia m ante n v o n 2 0 Karat , si n d m it 1 50 0 H b ezahlt .

word e n, wahren d für au s e rl e s e ne Ex em plar e dopp elte r G ross e

b ei fl ge boten wu rd e n Do ch si nd die s e Preis e kau m
. .

für m ehr als A nh a ltspu nkt e anz u neh m en de nn d ie zahllos e n ,

Variatio nen d e s Farb en spi e ls v erm öge n z we i a u s einem ent

z w e ige sc hnitte ne n Stü ck e e rhalt e n e G e m m en vi e ll e i c ht u m

d ie Hälft e d es G e sa m m tw erth e s z u u nters ch e id e n .

D er e dl e Opal ko m m t im tra c hytisch e n G e ste in e e in

„
“

ge spre ngt vor D ie wichtigste Fu ndstätte d es sogenannten

.

ori e ntalisch en Opale sin d d ie T rachyte v o n C z erwe nitz a in

N ord Ungarn D a s elbst wird s c ho n s e it d e m 1 4 Jahrh u nd ert e
-
. .

e in u nr ege l m ässi ge r Gru b e nbau a u f d en Opal getri e b en .

A u ss e rde m sind noch d ie e b enfa lls in Trachyt vorko m m e nd e n

e dl en Opal e v o n G racias a Dios in Ho n d u ras (Gu at e m ala) -

v o n gross e r Sch ö nh e it währ e nd sich hing e g en in d em v o n

,

d e n Färö er Ins eln u nd v o n S üd Au strali e n stam m end e n M a

- -

teria le wen ig sc hleifwürd ige Waare vorfand .

V o n d em e dl en Opal b e sitz e n d ie k k o sterr H o f . . .

Sam m l u nge n W i ens z wei d er vollkomm ensten Exe m plare .

Das gro sste bi sh e r b e ka nnte Exe m plar v o n ed l em Opal ist

in d er Samm lu ng d e s k k H o f M i ne rali en Cabinets Es wi e gt
. .
- -
.

b ei 6 00 Gram m e (30 00 Kara t) u nd ist in s eine r u nge schlif

fe ne u ke il förm igen Ge stalt Zoll lang Zoll dic k u nd ,

bis z u 3 Zoll hoch D er We rth di e se s Stü ck e s m a g wohl

.

a nnäh ernd a u f Million Gulden b er e chnet werden E in . .

kleinere s a b er ebenfalls d urch Fa rb e u nd Re inh eit pra cht
voll es Stück in Form u nd G röss e e ine s H ühnereies b efindet
sich in d e r k k Scha tzka mm er
. . .

V o m „ F e u er O pal finde n sich schle ifwu rd ige E x e m

“ -

p lar e e i ng e spr e ngt in d e m Trachyt v o n Vill a S e cca b e i Z i

m ap a n in M e xiko .

Zahlreich e a ndere Vari e täten d e s O pals , d enen d er

pra chtvoll e Fa rb enschille r d e s e d len O pals m ang elt, we rd e n
nicht als Sch m u ckst e i ne so n d e r n n u r als G e g e nstän d e d er
,

G ro sssteinsc h ne id eku nst verarb e ite t D er Pr e is d e r selb e n ist .

nur g e ri n g u nd sie we rd e n e ige ntlich d en Halb e d elste i ne n

zu ge z ählt Das Vorko m m en die s e r halb e dl en Opale ist d em

.

d er e dl en gl e i ch S ie fin d e n si c h d e rb e i nge spr engt in tra

.
,

c h tisc he G e st e insm ass en u nd gl e ich e n e rsta rrt e n G a lle rte n

y
v o n v e rschie d e ne n Farb en u nd w e ch s el nden Grad en d e r
D u rch sichtigkeit .

D ie d u rchsch e i nend e n fettgl änz e nd e n Vari et äte n v o n

grau er gelber grüne r roth e r oder brau n e r Fa rb e w e rd e n
, , ,

als gem e iner Opal ( Wachs od e r P e c h Opal ) b e z e ichnet

„
“ -
.

Z u T elkeb a nya in U ngarn find en sich wa c h sg e lb e z u Kos e ,

m itz in S chl e si e n grü ne ( Pras O pal ) u nd b läu lic h w e is se

“
„
-
.

( „
M ilch in Fr a nkr e ich z u M eh u n roth e V a ri e

täten vor .

Ist d er O pal nu r m ehr a n d e n Kante n du rchsch e in en d,

v o n ge ri ng e r em Wa chsglan z so nennt m a n ih n Halb Opal ,
, „
-
“

u n d „ Holz O pal wenn er e in e d eu tlich e H o lz stru ctu r e r

-
“
,

k enne n lässt Tokay u nd T elkeb a nya li efe rn hi e rvo n zahl

.

r e ich e schö ne Exem pla r e Wird d e r Halb Opal du rch d ie

.
-

Au fnah m e v o n Eisen röthlichb ra u n u nd u ndu rchsich tig so .

pfle gt m a n ihn Ja sp Opa l z u nennen

„
-
“
.

Schlie ssli ch sind no ch z we i Va ri etäte n d es O pals z u

e rw äh ne n : d er H ya lith (Glas O pal ) u nd d er „ K a scholo ng
„
“ - “
.

e r K a lm u cke n Opal r Gl a s O p a l fin d et
( P e rl m u tte r od ) D e -
.
-

sich trau big in kl einen Ku ge ln als U eb erz u g a nde rer M i

n era li en a n z a hlr e ich en F u ndort e n Er ist halbdu r c hs ichtig, .

farblos od e r s ehr licht g efärbt D er K a s cha lo ng bild e t äh n .

liche trau bige G esta lten er ist j edoch gelb lichgra u gefärb t,
scho ne Hyaz i nth e erha lte n Brilla ntfa cetten D ie farblos en Zir .

kone finden a ls Ros e tten geschliffen e inige Ve rwendu ng u n d

, ,

Jargon G e sc hlifl e ne Zir

'

e rhalte n dann d e n H a n de ls nam e n

“
.
„

kone ande re r Farb en Nua nc en ko m m en nicht als Hand e ls

-

w aa r e s o nd e rn nu r a ls S e lte nh e ite n vor

,
.

Frü he r ward d er Ste in ziem lich ho ch im W erth e ge

halte n doch in d er Neu ze it du rch d ie M o d e etwas v em a c h
,

lä ssigt u n d u b erd ies a n z a hlr eich e n Lag e rstätten gefu nden ,

h a t e r a n Werth ve rlore n D er We rth e in e s schö n e n Ka rat

.

—
ste in e s m a g im m e rhin no ch a u f 2 0 30 fl ange ge b en w e rd en . .

D ie Fu ndorte d e s Z irko ns sin d grö sste nth e ils in Gn e i s s ,

Granit Basalt od er in vu lca nischen Ge ste inen ode r in d em

S c hle mm la nd e d er Flu sse D ie v o rz ü glich ste n Kry stalle ko m
.

m e n a u s d e m I lm e ngeb irge b e i Mia sk a m Ural v o n M atu ra , ,

u n d S a fl ra ga n a u f d e r I nse l C eylo n v o n M a dras in O st

'

Indi en u nd Victoria in A u stralien O esterr e ich b e sitzt z we i .

La ge rstätte n d e s Z irko n s v o n ei niger B e de u tu ng : in Bö hm e n

a u f d er s o ge nan nt e n I sa rwie s e u nd in Tirol im Pfits c h th a le .
,

w o s i ch im O hlo ritschi efe r au sgez e ich ne te wa sse rh e ll e Kry

stall e fande n
D er z u nächst in B e tracht ko m m e nde Sch m u ckste i n
T a p a s b e ste ht a u s Ki e s el u nd T ho n Erde m it e i nem g e ri nge n -

Flu o rge h s lte Er krysta llisirt in prism a tisch en S äu l en m it

.

au fge s etz te r vi ers eitige r Pyra m ide u nd gera d e r E ndflä c h e ,

para ll e l w e lch e r d er K rysta ll s ehr l eicht spaltbar ist D ie .

Härte ist 8 die Dich te , Er bri cht d a s Li cht dop

p e lt u nd gibt im Dichros kop dre i Farb e n N ü a nc e n D ie ge -
.

w öhn lich ste Körp e rfarb e d e s Topas ist w ass e rh ell ode r w e i n
g e lb do ch z i eht di e s e l etzte re Fa rb e au ch m anchm al in s
,
’

Roth e während d ie e r ste re öfters e ine grü nlich er e ode r b läu

,

lic h e re N u a nc e z e igt D ie au ffall endste Eig en schaft d es T opas

.

ist j e doch dass e r sow ohl d u r c h E rwa rm en als au ch d u rc h

, ,

Dru ck u nd Re ihe n sta rk e le ktris c h wird u nd lange Z e it ,

‘
bis z u 24 Stu nden in die s en e l e ktrischen Z u sta n d ve rble ibt
, .

D er Nam e Topaz ) ko mm t s chon b e i Plini u s vor, doch

1

sch eint hi e rm it u ns er e G e m m e nicht ge m e int z u s e in No ch .

1
) Gl o cken D e To p a z io . B e sl
r au 1 82 4.
im 1 7 Jahrhu nde rte ) wu rd en d ie B e schre ibu nge n d e s Pli
.
1

niu s dahi n e rklärt dass d e r Topas d er Alte n d e r Chry s olith

,

d er Ne u e re n sei D as j etzt als Topa s b eka nnte Mi neral wu rde

.

e rst 1 737 du rch H e n ck e l a m Schn e ck enste in in Sac h s e n a u f

gefu nd en u nd ward in Fo lge di e s e s b e schränkte n V o rko m

m en s A nfangs au ch s e hr hoch g e schätzt u nd vi e lfach v e r .

wen d e t I n d er N e u z e it j edoch wo d ie Gru be n v o n Bra sili e n

.
,

u nd Sibiri e n di e s e s Mi ne ral in gross en Parti e n li e fe r n hat

d er Werth d e s Ste ine s b ed e u t end abg e no m m e n Jetz t w e rd e n .

nu r m e hr d ie wass e rh ell e n d ie gelb ro th e n ode r d ie du nk e l

,

g e lbbra u n e n St e in e e t was höh e r g e schät z t u n d v o n d i e s e n .

das Ka rat etwa m it e inigen Gu lden b e zahlt D ie wa ss e rh e ll e n .

Ste ine we rden äh nlich d en Diam anten d ie gelb ro th en w ie ,

Ru bi ne verwend e t u nd ge schliffen während d ie gelbbrau ne n ,

Ste ine a ls T a felsteine Verwe ndu ng fin de n V o n d en ü bri ge n .

Fa rb e nv a rietäten s ch e nkt m a n höch ste n s noch d e m lich tb läu

lich e n oder grünlichen, e b e nfal ls Aqu am ari ne genannten Ste ine
“
„

e i nig e A u fm e rksamk e it D ie gelb ro th e n Topas e pfl egt m a n

.

in ve rs c hloss enen G efäs s en z u gl üh en Hierdu rch v e ränd e rt .

sich ihre gelbliche Farbe in eine lichtro the u nd d er Stein

b ehält trotzde m b e i sorgs a m er Abkü hlu ng s e ine fr ühe re Rei n
h e it D ie so verände rte Farb e d es T 0 pa s es kom m t d em d es
.

lichten Spine ll e nahe u nd e rlau bt e i ne ähnli che V e rwendu n g

d e s St e ine s M a n pfle gt solch e Exem pla r e da nn gebra nnt e
.

Topa s e od er brasilianische Ru bine z u nenn e n u nd das

“
„
“

Ka rat ders e lb en e twa a u f 2 0 fl z u schätz en . .

D e r Topa s fin de t sich in d e n h a u fig sten Fall e n kry

sta llisirt in Gran it u n d G ne iss e i nge w a c h s e n u n d ward v o n

die s en u rsprü nglich en L a gern au ch in das S chu ttla nd d er

Fl ü ss e e inge schwe m m t D ie b e kannte sten Fu ndorte wo d er
.
,

Topas a u ch in gross en K rysta lle n au ftritt sind Sachs en Si , ,

b irien u nd Brasili e n D er Sch n e ckenstei n in Sachs en li efert

.

m e ist b la ssge lb e Ste ine, we lch e nu r in d en s eltensten Fällen

du nklere ra u chge lb e Far b e ha b e n I n Brasili en fin d en sich .

im District s vo n M in a s Novas wass erh ell e G e s chie b e ( Pi ngos

A . T ll o : G em m a riu m h isto ria . Loyden 1 6 36 .

p g
a . 207 .
d a goa, Wass e rtropfen) dere n Farb e in se ltenen Fäll en in s
’ ’

Grü ne od er Bla u e zieht D e r scho n fiü her ( S e ite I l l ) er

.

wähnte gross e Dia m ant v o n 1 6 80 Kara t im p o rtu giesic h en

S chätz e soll solch ein Topa s s ein I m Allu vialbode n v o n
’
.

Villa ricca werd en b ei Capao di L a no u nd Boa Vista du rch

Schlemm en T o pa skrysta lle gewo nnen, d ie we ge n ihre r ge lb
rothe n bis lichtroth en Farb e s e hr ge su cht sind I m Ural .

lie fe rt d er Gr a nit v o m I lm e ngeb irge wass erh e l le d er v o n

M u rsinsk grünliche od e r bl äu lich e Krysta ll e Am A ltai b ei
.

N e rtschin sk find en sich e b enfalls lich tb la u grü ne Krys ta ll e .

I n O e sterre ich ko m m e n b e i Roz na (Mähre n) kl e in e Kry

stalle d e s Top a s vor die in L ithio nglim m er e inge sprengt sind
,
.

D ie a n d e n ü brig en zahlreich en Fu ndort en ge wo nnen en

Topas e hab en für d en Ju welenha nd el k e ine Wichtigke it u nd
we rde n höchst ens im ge pu lv erten Z u stand e als S c hleifm a te
rial u nd S u rrogat d es S m irge ls v e r wende t .

Nächst d em T op a s können n och „ Eu cle a u n d Ph ena kit

“ “
„

in d ie R eih e d er Ed elste in e z we iten Ra nge s g e s etzt we rd en ;

n i c ht so s ehr we g en ihr e r B e gü nstigu ng d u r c h d ie M od e,

a ls vie l m ehr in Folg e d er S e ltenh eit ihres Vorko m m e ns,

we lch e s b e wi rkt , dass s elbst u nge schlifl ene , ab er m i ne ra
'

logisch wichtige E xem plare hoch im Pre is e steh e n .

D er E u c la s krysta llisirt in e ine r Säu l e m it schie fa u f

g es etzte r Pyra m id e u nd b e sitzt e ine a u sge z e ichne te Spalt
barke it parall el z weie r Flächen di e s er Säu l e Au s di e s e m.

Gru n de hat er a u ch s einen Nam en E u clas (leichtspa ltb a r)

e rhalt en . Er b esteht a u s Thon B e ryll u nd Kie s el erde u nd
b e sitz t d ie H ärte e in s e c ifis ch e s G e wicht v o n bis
p
3 1 u nd Dopp e lbr echu ng d e s Lichte s D ie Fa rb en d e s E u cla s
°
.

sind s ehr bl a ssgrün in s G e lb e od e r Bläu liche zi eh end, u nd

,
’

d ie Ste ine l etzte r er N ü a n ce nam entlich wenn sie e twa s kräf

,

tiger a ls a n d em ge wöh nlichen Berylla q u a m a rine auftritt,

we rde n m a nch m a l v o n Lie bhab e rn a ls Schm u ckste ine v er
we n d e t
. D er W e rth e ine s solch e n fe hl e rfreie n St eine s v o n ‚

schö ne r Farb e ist zi e m lich b e d eu te nd , i nd em in Folg e d e s

s elte nen Vorkomm ens b ere its d ie re i nen Krystall e v o n Zoll

— —
Länge u nd 2 3 Lini en Br e ite m it 550 1 00 fl b ez a hlt we rd en
. .

Bish er sind nur wenige O rt e b ekannt, a n welch e n d er E u cla s

 Du rch Re ihen wird er el ektrisch gem acht Er z eigt fe rne r .

e infache Brech u ng d e s d u rch fall e nd en Licht e s .

D ie Z u sam m e n s etz u n g d er Granate n w e chs elt zi e m li c h

b ed eu tend u nd d er h ervorragendste Besta ndtheil Ki e s el e rde
,

ist m it we chs el nd en M enge n v o n Thon Bitte r u nd Kalk

e rd e ode r m it Eis e n v e rb u n d e n Je nachd em nu n z u d er
.

Kie s el erde d er e ine oder d er and e re G ru nd sto fl hinz u tritt

'

u nt ersch e id et m a n : E ise nth o n Granat en (Al m a ndi n e dl e r

-
,

G rana t ) , 2 T a lkth o nchr o m Gra nat ( Pyro p ) 3 T a lkth o n

.
-
.

G rana t Kane e lste in H e sso nit Grossu la r ) 4 Ma nga nth o n

,
.

G ranat (S p e ssa rtin) 5 K a lkeise n Granat (Me lanit Allo c hro it)
,
.
-
, ,

6 K a lkchro m Gra nat (U wa ro wit)

.
-
D ie Ve rs chi e de nh eit d e r
.

Z u sam m ense tz u ng di e s er Granatvarietäten e rklärt a u ch di e

Ungl eichh e it d er Farb e u nd d es sp ecifisch en Ge wi chte s in
d en e inz e lnen Ab a rt en .

I m Hand el we rd en die dr e i e rstgenannte n Abart en d es

Granates „ Alm a n din Pyrop u nd Ka neelste in wege n ihre r “

roth en Farb e ge schätzt u nd v erarb e itet D ie schö nste n u nd .

h ellsten G ranate n erhalten Tafe l od e r T repp e nsch nitt m it

ge m ischten Facetten u nd w erden fre i gefasst Ist hi nge gen .

d ie Fa rb e d es S te ine s e tw as z u dü ste r u n d s pie lt sie z u

wenig v o n u nte n, so m u ss d e r Ste in a u f e i n e gl änz end e Foli e
ge s etzt werde n D ie fla c h m u glich g e s chn ittene n T a fe lsteine
.

we rd en in d en m e isten Fälle n nicht nu r fo liirt sond ern ,

u n te n au ch au sgehöhlt (a u sges chla gelt) u nd he iss e n dann

G ra na tscha len .

D ie kl ei ner en Granaten werden m eist willkü rlich ab e r ,

ringsu m sym m etrisch fa ce ttirt u nd du rchbohrt u nd a n S chnü re

ger eiht .

D Al m a ndin ist c ha ra kterisirb a r d u rch se ine Fär

er „
“

b u ng d ie z wisch en K o lu mb inro th u nd Bräu nlichro th ste h e nd

, ,

in s V iol ette zie ht Be i K e rz enlicht ge ht d ie Farbe et wa s

’
.

in s O ra ngege lb e ü b er Das spe cifisch e G ewicht die s e r V a

’
.

rietät ist — 4 2 Di e s e lb e gibt e i nen schö ne n Tafe lste in

°

.
,

d er ziemlich l ebhaft sp i elt u nd m it Ru b i n u nd S pinell w ett

e i fe rt D er Pr e is für s ehr schö ne Ex em lare d e r se lb e n m a
.
p g
d em d e s Hyazi nth gl e i chko mm e n D er wichtigst e F u n d o rt.

die ser Granaten ist b ei d er Sta dt Sirian in Pegu wohe r sie ,

au ch d en Na m en „
siris ch e G rana ten “
rha lten ha b en I n
e .

O e ste rreich findet sich d e rs elb e nam e ntlich a m E rzgebirge

u nd in d e m S ch we mm la nd e u m Kolin , v o n we lch em l e tz

te r en Fu ndorte sie ö fl ers d en Na m en „ K oliner Gra naten “

tra g en .

Au f Bohm en b e schra nkt ist d a s V orkom m en d er schl e if

wu rd igen Ex em plare d es Pyrop e d e r au ch de shalb vor
’ “
„

z u gswe ise „ Böhm isch e r G ran at h e iss t D e ss en Fa rb e ist

“

d u nke lh ya z inthro th bis b lu tro th ab e r w enig d u rchsichtig u n d

,

h ell d ah e r er m e ist a u sge hoh la gelt u nd fo liirt wird S e in

,
.

s ec ifisc h e s G e wi c ht ist D ie O rt e w o e r g efund en

p ,

w ird sind M e ro nitz T rib litz u nd N eu pa ka

,
Dort sam m elt
.

m a n ih n m e ist in kl e ine n abg erollten Körn ern d ie nu r in

d e n s e lte nst en Fäll en z ehn od er m ehr Karat e rr eiche n Au s .

die s em Gru nde wu rd en a u ch grö ss er e Pyrop e, d ie m it ihre r

tiefro then Farb e, n a m entli c h a u sge sch lägelt u n d fo liirt, e in en
prachtvollen Ste i n abgeb en s ehr hoch gesch ätzt Bo etiu s, .

d er L e ibarzt Ka is er Ru dolph s II , hat in s e i ner H istoria

’
.

’
g e m m a ru m 1 6 0 9 d en W e rth e i ne s t a u b e n e igrosse n P yrop e

auf T h a l er a n ge s etzt E in a u sgez e ichnete r Pyro p di e s er

.

Art, v o n H üh nereigrö sse, findet sich in d er k k Scha tz . .

ka m m er .

D ie dritte Grana tvari etät ist d er Kanee lste i n d er

au ch u nter d em Na m e n „ Z im m tste in od er H e ssonit b ekannt “

ist I n früh eren Zeiten ward d ers elbe m e ist m it d em ec hten

.

H yazinth (Z irkon) ve rwe chs elt Wohl ist au ch d e s Erst e r e n

.

Farbe hya z inthro th in s Gelb e, a ll e in das ni e dere sp ecifische

’

w 3 —
G e icht 5 3 6 kenn z eichnet ihn, s elbst oh ne Untersu ch u ng
d e r S u bsta nz a u f D 0 pp e lb re chu ng d e s Lichte s , als Grana t .

D er Kane e lstein find et sich in schleifwü rd igen Exem plare n

a u f d er I ns e l C ey lo n u nd b ei D issentis in G ra u b ü nd ten .

V o n d en ü b rigen Va ri etäten d e s G ra nate s m it licht

bra u ner bis d u nkelschwa rz er K o lo ph o nit Melanit Farb e
„
“

w ird da sie m e ist tr ü b u nd u n d u rchsichtig si nd nu r in d en

, ,

s elte nsten Fällen zu Trau e rschm u ck e ine A nwendu ng gem a cht .

Z u erwäh nen sind schlie sslich die gru nen Abarten d es

G ra nate s , näm lich G rossu lar u nd U wa o wit .
r
.
 Dross ular ist trü b e, lichtgr ün v on sp ec ifisch em
er „ G
“
,

G e wichte u n d w e nig gea chte t Schö ner hinge g en

.

ist d er „ U wa ro wit we lch e r in Folge s ei ne s C hro m geha lte s

“

e in e au sgez ei ch nete tiefsm a ra gd grün e Fa rb e b e sitzt S e i n .

sp ecifis c h e s G e w ich t ist s e ine Härte D ie z u Bis

s erek a m Ural vorko m m end en Krysta lle e rr e i ch en kau m e i ne
Lini e Gröss e Di e s e K l einh e it d er gefu ndenen Stü ck e v e r ,

bu nd en m it de ren u n v ollko mm ene r Durchsichtigk eit hi nd e rt ,

au ch d ie A nwen du ng di e s es Mi nera ls a ls Schm u ckste in w ozu ,

e r sich in Folg e s e i ne r a u sge z e i c h n eten Farb e vo llko m m e n

e ig ne n wü rde .

Aehnlich d em Granat bild et au ch d er T u r m a l i n gan z e

Re ih en v o n Vari etäten, d ie si ch du rch Farb e u nd Z u s a m m en
s etzu ng v o n e inand er u nte rsch eid e n D ie we s e ntlich st en Be
.

sta nd th eile d e s T u rm alin e sin d Ki e s e l u nd T h o ne rd e w oz u ,

Eis en, Kalk, Bitt ere rd e u nd Borsäur e tr eten D ie H ärte ist .

7 d a s sp e c ifisch e G ewi cht s ch wankt zw isch e n 2 9 u nd

3 2 D ie K rysta llge sta lt ist e in e s e chss e itige Säu l e m it a u f
.

g e s etz te r dr e is eitiger Pyram id e (Rho m bo e d e r) .

D er Tu rm alin bricht das Licht dopp elt u nd wir kt a u f

da ss elb e im hoh e n Grad e a b so rb irend L etzter e s lässt sich .

a n di e s e m Mi ne r a l n icht b los m it d e r dic hr o sko is ch e n L u p e

p ,

so nde rn b er e its m it frei em A u ge wahrnehm e n i nd em j e ne r ,

Lichtstrahl we lch er d en K rysta ll in d er R ichtu ng d er Ax e

,

d e r K rysta lls äu le d ur ch läu fl b e d e u te nd ge sc h w a c h t ja fa st ,

vollkom m e n au sge lö s cht w ird Au s d i e s e m Gru nd e m ü ss e n

.

alle Ex em plare so ge s chnitte n w erd en dass d ie Tafe l d e s ,

S c hm u c kste ines m it d e r Ax e d e r Säu l e parall e l li e gt i n d e m ,

b ei e in e r an d e re n Lage d e rs elb en das Ju w e l tr ü b e u nd u n

du rchsichtig ersch einen m öchte .

Eine fe rn er e w ichtige Eigenschaft d e s Tu rm ali n b e steht

in d e r L e ichtigke it so w ohl dur ch Reihen als dur ch Er wärm en
,

e l e ktrisch z u werde n I m l e tzt er en Fall e w ird er ü b e rdi e s

.

p o la relektrisc h
, so dass a m El e ktroskop d a s e i n e K r
y s ta ll
e n d e positive
,
d a s e ntg e ge n g e s e tzt e K r
ysta ll e n d e h i n g e g e n

n e gativ e E lektric ität z u e rk enn en gibt .

1
) K o ks c h a ro w
. Ma te Miner l
r. a . la nd s
Ru ss . v o l. III .
p g
a . 37 .
„ Z we i farbig “
, „
D ic hro i“
t .Ha ndel trägt di e ses Mi neral
Im
a u c h di e Na m en „ C o rd ie rit J o lith W a ss e r ode r L u c hssa hir
“
, , p .

Es krysta llisirt i n prism a tisch en S äulen m it pyra m id a ler E n

digu g, bricht das Licht dopp e lt hat eine H ärte v o n 7 7 5
n ,
— °

u nd e in sp e cifisch e s G e wicht v o n — 2 7 u nd b e steht a u s

'

Ki es e l erde m it Tho n od er Bittererd e D ie du rchsichtig en .

Krysta ll e v o n du nkl er Farb e werd en als Schm u ckste ine v er

sc h 1ifl e n di e b ei richtige r A nordnu n g d e r ti efblau e n Rich
'

t u ng im S chlifl e d en S a phiren ähnlich sind Da d ie Farb e

'

j e doch beim s eitlichen D u rchs ehen scho n ganz abgebla s st

e rsch e int ,
so wir d d er Ste in nie hoch ge schätzt Re ine Kry .

stall e di e s e s Minera ls fin den sich z u Bod enm ais in Baye rn ,

O rij a rfi in Finnla nd H a dd a m in C o nne cticu t u nd in d e n

Gru ben C eylo ns .

D er C h r y s o l i t h (O livin P eridot) v erdankt s e i nen

Ra ng u nd die z i em lich h äu fige A nwendu ng als Schm u ckste i n
d er fr eu ndlich e n Farb e u nd d er R einh e it u nd Fe hl erfr e ih e it ,

die s ein e Krysta ll e au sz e ichnet Er b esteht a u s Kie se l erd e

.

m it Bitte re rd e u nd Eisen u nd ha t e in sp e cifisc he s Ge wicht

von 3 3
°
u nd ei ne Härt e v o n — 7 wo m it ei ne sta rk e ,

Doppe lbre chu ng u nd Wirku ng a u f d a s Dichro skop v e rb u nd e n

ist S e ine Farb e ist gelb lichgrü n bis brau n D ie schö ne n,
. .

dur chsichtigen pista zi engrü nen Krysta lle d es edlen Chry

, „

so lith w erd en häufig v ers chlifl en u nd e rhalten m e ist R o

'
“

s etts u ode r T a felsteinschnitt Bei kräftiger Farbe gen ü gt

.

w ohl das Farb enspi e l d e s St e ine s ; e r we ist sich die s e s a ls

u n ge nü g e n d , s o w ird m itt e lst e ine r Foli e v o n Gold od e r

Silber d er G la nz d es S teine s ku nstlich erho ht D er Karat

—
.

stein p flegt u ngefähr m it 2 3 fl b e z a hlt z u we rd en u n d .

,

s e lbst gröss ere Exem pla re v o n fast Z o llgrö sse e rre ich en nu r
m e hre r e Hu nd ert G u lden We rth D as k k H o f M ine ra li en
. . .
-

Cabinet b esitzt z we i pra chtvoll e O hryso üthe v o n g e m ischte m

T a fe lsc hnitt Einer d ers e lb en ist e in ac htseitiger Tafelste in
.

v o n 1 Zoll Läng e u nd Br e ite u nd 53 Ka ra t G e wicht , u n d

wa rd in fr üh er en Z e iten a u f 1 6 0 fl ge sch ätzt . .

D ie gröss er en schleifwü rd igen E x em plare di es es M ine

ra ls werden m e ist im S chu ttla nd e g ewonnen u nd nam e ntlich
s in d di e
j e nig en v on E sne in O b e r E gypte n b ekan n-t C e l
y , o n .
Pe gu u nd Bra silien liefern di e s e s Mine ral in d en Allu v io nen
ihre r Flü ss e V o n d e n ü brigen F u ndorte n wo d ie kle inen
.
,

Körne r d es Olivi n in Basalt e inge sprengt vorko mm en er ,

hält m a n m eis t nu r d u rchschei ne nd e Exem plare trü b er Fär

b u ng d ie für d en E d els te inha nd el werthlo s sind
,

V o n n och geringe rer An wend u ng a ls d ie eb en b esp ro

c h en c G e m m e ist d er V e s u v i a n d er au ch die Nam en
„
I d o cra s Egeran u nd W ilu it fü hrt Er krysta llisirt in kurz e n
,
“
.

vi e rs eitige n Säu len m it au fge s e tzte r stu m pfe r Pyra m ide ist
du rchsch e ine nd bis du rchsichtig u nd d opp e lbre ch end S e ine .

Härte ist d a s s pe cifis ch e G e wicht D ie w e

s entlich ste n Be sta nd th e ile d e ss elb e n si nd Ki e s el u nd Tho n

e rd e m it Ka lk , w oz u noch Eis e n u nd M a ngan a ls färb en d e

Be sta nd th e ile trete n D ie Farb e n d es Idocras e s sind m e ist

.

brau n s eltener grü n Bla u gefärb te Vari etäten liefe rt T elle

,
.

“
m ark e n in Sch we d e n sie trag en d en Na m en „ Cypri n
,
.

D ie du rchsic htige n, schö n bra u ne n ode r gr üne n E x e m

la re d e s V e s u vian s werd e n n am entlich in Ita li e n v ersch liffe n
p ,

doch ist deren Pre is nur sehr gering u nd ihr V erb re itu ngs
b e zirk grö sstentheils in d em genannten Lande Die s m ag .

vorz üglich da du rc h be gründet s ein da ss a u ch das Vorko m m en

,

d er schönsten Ex e m p la re a u f ita lienisch em Bode n b es chränkt

ist Es finden sich näm lich z a hlre ich e Krysta ll e lichtgelb er
.

bis du nke lbrau ner Fa rb e a m Vesu v (da her d er Nam e ve s u

vi sch e G e m m e ) d ie grü ngefärb te n Va ri etäten in schö ne n
K rysta llen a u f d e r Mu ss a Alp e in Pi em o nt D ie ü brigen z a hl
-
.

r eich en L a g e rstätten d es Ves u vian s liefern hingegen m e ist

u n d u rchsichtig e Ex em pla r e v o n u na ns eh nlich en Fa rb ennü a n

c en ,so da ss d i e s elben b ei d em geringen W erthe d es Mine

rals vollko m m en vernachlä ssigt werd e n .

D ie l etzte G em m e, welche d e m d ritten Ra nge a ngeho rt ,

ist d er T ü r k i s oder K a l a i t D er selb e komm t in d erb en

.

u nkr sta llisirten Stü c ken v o r, d ie fa st imm er kl e ine brau n e

y
e isensc h üssige E rd th eilchen eingeschl ossen e ntha lte n Er b e
.

sitzt ein sp ecifisches Gewicht v o n 2 6 °

e i ne Härte v o n 6

u nd äh nlich d em Wa ch se e ine n se hr sch wa ch en G la nz S eine .

Farb e ist span gr ün bis grünlich b la u u nd änd ert sich auc h

b ei künstlich er B e l eu chtu ng nicht E r ist ferner undurch
sichtig ode r ho chstens a n d en Ka nten du rchscheinend D ie .

w e s entlichsten Be sta ndtt e d e s Tü r kis sind w as s e rh altige

phosphors a u r e T ho nerd e u nd K a lk m it Eis e n u nd Ku p fe r

’
gehalt , du rch welch l etzteren au ch d ie Farbe b e gründ e t
wird . We it höher als j etzt wa rd d er Tü rkis im Mi tte lalter
ge sch ätz t ; h eu tzu ta ge su cht m a n nur schö ne blau e Steine
e inig er Gross e z u v erwend e n we lch e en ca b o chon g e s chliffen
,

sind D er Preis d es Ste ines m a g m it d e m d es Chry solith

.
'

zi em lich analog s ein .

I n E u rop a find en sich kl e in e Exem plare d es T u rkis

im Ki e s e lschi efer u nd d er e isensch ü ssigen Erd e v o n St e ina u
in Schl e si en u n d v o n O e ls nitz u nd Ni saki in Sachs e n D ie .

schleifb are n Ex em pla r e ko mm e n j edo ch a u s P e rsi e n od e r

A rabi en I m Ki e s e ls chi efe r u nd im Tho n kom m t er b ei N i

.

sch a b u r im Nordosten P e rsi e ns vor v o n wo ih n d ie Bu

charen roh vera rb eite t in d en Handel bringe n I n d er l etzten .

Z e it w ard fe r ne r in Arabi en e in T ü rkisla ger in d en Spalte n

d e s Po rphyrs v o m M egara th a le au sg eb eu tet D e r T ü rkis .

ko m m t dort in eise nsch üssiger Bre cci e vor u nd hat e in e

d en Bo hnerz en äh nlich e ku ge lige S tru ctu r D ie dort ge fu n .

d enen Exem plare finden gl eich im Lande s e lb st V erwerthu ng ,

denn nam entlich d ie Arab e r pfle gen d ie Tü rkis e a ls e ine n

gl ückbri ngend en Stein z u achten u nd z u trage n Lass e n sich .

alte B eschreib u ngen a u f d en T u rkis d er N eu z e it b e zi eh en ,

so hab en au ch die Ur einwoh ner M e xico s di es e n Ste in in ’

Ehr en geha lten u nd a ls Am u l et b e nützt Es soll en sich .

ü bri ge ns in Mex ic o in d en G e birg en b e i S anta Fe th a tsa c h

lich Tü rkis e gefu nd en hab e n .

D er bish er b e sproch ene M inera ltu rkis wird im Ha nd e l

als T ü rkis v o m a lten Ste ine b ez eichne t u nd v o n ihm d er
„
“

ve rsteinerte b la u ge färb te Z a h nsch m e lz gross er u r weltlich er

Thi ere ( Mastodo n Dinotheriu m ) a ls T ürkis „ v o m j u ng e n
,
“
Ste ine u nterschi e d en L etz terer b esitzt wohl nah e di e Härte
.

d e s erster en Mi nera ltürkis u nd schö nere bla u e Färb u ng a ll e in

.
,

e r v e rräth s e i nen orga nisch e n Urspru ng du rch d ie fas eri e

g
S tru ctur d e s eh em a ligen Z ah ne s u nd du rch d a s Ab b le ichen

F r a a s : Aus d em O riente . S tu ttgart 1 86 7 p a g 9

. . .
komm t v o n do rt d u rch d ie B u chare n in d en Ha nd e l We ge n .

d e r B e schränkthe it d es Vorko m m e ns hab en d ie b e ss e r e n

m i ne ra logisch bra u chba r en Exe m pla r e bish e r zi em lich hoh e n
We rth .

D er An d a lu s it be steht Ki es el u nd T ho ne rd e
aus

( S i O „
A I„
O , )
u n d kr
y sta lli sirt in n a h e r e cht w i n k e lig e n v i e r
s e iti e n Säu l e n
g d ie o,
ft b e d eu t e n d e Gross e e rr e ich e n . S e in

p h
s e c ifisc e s G e wicht ist 3 1 — 3 2
°

s °
e i n
,
e Härt e 7 Di e s e

hoh e Härte w ürd e erlau ben, d en A nd a l u sit u nter d ie Ju wel e n

d e s nächsthöh e r en Ran g e s e inz u th e ilen , we nn n icht d er ge
ringe Glanz u nd d ie trü b en grünen ode r rö thlic hen Farb e n
s e ine Verwendu ng b ee intr ächtig e n w u rd en B ekannt ere Fu nd .

orte sind L ise nz in Tirol u nd Minas novas in Brasili e n ,

’
v o n w elch l etztgenanntem Fu ndorte nam entlich schleifb a r e
r u n e Ex e m pl a r e in d en Hand e l ko m m e n S i e si n d d u rch
g .

sichtig d 0 p p eltb rech end u nd z eigen im Dichroskop d ie Farb en

,

D u nke lro th Grü n u nd G elbgrün

,
.

Ei ne Vari e tät d e s A ndal u site ist d er H o hlspa th od e r

C h i a s t o li t h D ers e lb e z e ichnet sich n am entlich dadu rch
.

a u s dass in d e n vi e rs e itig en Pris m en so wohl di e Eck e n a ls

,

a u ch d ie M itte du rch T h o nschiefe r au sge fü llt e rsche int u n d

h i erd u rch e i ne kre u z ähnlich e Fig u r gebildet wird Die s e .

Varietät b e steht e benfalls a u s Tho n u nd Ki e s el erde ha t ,

j e do ch we gen d e r b eigem e ngten T ho nschieferth e ilche n nu r

—
m ehr d ie H ärt e 5 5 5 u nd d a s specifische G e wicht
°

Er ist trü b gefärbt u nd u ndu rchsichtig I n d en Pyr enäen .

,

w o e r sich häu fig find e t wird er w e gen s ei ne r Kreu z form

,

ö fters v erschlifl en
'

schi efen fa st ta felförm ige n Krysta ll e d es A x i n i t s

D ie ,

s i nd bish er sehr se lten a ls Schm u ckste ine ve rw e n d et we rd e n,

obgl eich sich in d e n Alpen u nd in d e r D a u p hinée gröss e r e

sch leifwürdige E x e m pl a r e find e n wü rd e n E r h a t e ine licht.

nelkenb ra u ne in s V io lb la u e zieh ende Fa rb e di e sich im

’
,

Dichros kop in Z im m tb ra u n L ic htgelb grii n u nd Violb la u z er

,

l e gt D ie Hart e ist
.
— 7 d as sp ecifisch e G e wicht 3 2 ; er
,

bricht d a s Licht d o pp elt u nd wird du rch Reiben u nd Er

wärm er: elektrisch .
 Eine sch o nere Fa rb e a ls d er Ax init u nd da h e r au ch
g ross e rs V e r wend u ng h a t d er C y a n i t d er a u ch d ie Mine
,

ra lna m e n Disth en od er Rhätiz it u nd d en S c hm u c ksteinna m e n

„
Sappar e “
h at .

D er Cya nit ist in m a nch en Ex em pla re n v o n e iner

scho nen licht bis ko m b lu m enb la u e n Farbe ; di es e verb u nden ,

m it vollko m m e ne r D u rchsichtigke it u nd Glasglanz b efähigt ,

d en S t e in s elbst m it d e m Saph ir z u c o ncu rriren S eine ge .

ringe rs H arte 5 0 °
b ei e i nem sp ecifische n G e wich te
v on 3 6 ,
h ind ert j e doch d ie voll end ete Schär fe d e s Sch nitte s .

D er Cy a nit krysta llis irt m eist in l a ngge str e ckte n vi ers e itig en
Säu len u nd ist nach eine r Fläch e di e se r Säu l e a u s nehm e nd
l e icht sp altb ar S eine Fa rb e ist we iss gra u in s Bra u ne
.
,
’

Gr ün e oder Blau e , u nd l etztere Farb e tritt na m entlich a n

re inere n K rysta llen sch ö n h e rvor Er bricht das Licht dop
.

p e lt zeigt schwach en Dichrois m u s u n d e rlangt E lektricitä t

,

d u rch Reih en D a s V orkom m en d e s D isth ens ist ein we it

.

v e rbreitetes doch ko m m e n im Glimm erschiefer d er Alp e n ,

a m St Gottha rd in d e r S ch weiz u nd im Z ille rth a le in Tiro l

.

w ohl di e schö nsten bla u en Krysta ll e vor D ie h äu figste V er .

wendu ng find et d er Stei n in Indi e n v o n w e lch e n Fu ndorten

,

j edo ch di e dort v e rarbe itet en Stei ne sta m m e n ist u nsich er ,

.

M öglich e rweis e sind sie v o n E u rop a dorthin im u nge schlif

fe n eu Z u sta nd e e x p ortirt obgl eich e in Vorko m m e n d e s Rhä
,

tiz it a m Hi m a la ya beka nnt ist .

D a s z u nächst in B e tra ch t ko m m end e M ine ral E p i d o t

oder Pista z it ist in s einen d urch sichtigen Exem pla ren v o n
lichtgelb grü ner bis grünb ra u ner Farb e hat ein sp e cifisch e s
e —
G wicht v o n 3 3 3 5 u nd e i ne Härte v o n 6 5 Er z e igt .

Dopp e lbrechu ng d e s Lichtes u n d Dichrois m u s v o n G elbgrün

in s G rü nb ra u n I n Folge s e iner Farb e st eht er d e m Chry
’
. ‚

s o lith nah e u nd ka nn wie di e ser V e rw en d u ng find en Zu .

b erü cksichtigen ist j e doch d a ss d a s G rün d es Epidote we

n ig er h e rvortritt u nd i mm e r in s G e lbbrau n e z i e ht Er wird
’
.

a n z a hlre ich e n O rte n be ob a chte t doch sind d ie Fu ndorte

,

Arenda l in Norwegen u nd St Gottha rd in d e r S ch weiz h er

.

v o rz u h eb e n . Na m e ntlich ha t abe r Tirol in d er l etzten Z e it

z a hlr eiche schö ne d u rchsich tige gel b grü ne , in s Bräunlich e
’
gefärbte Krystall e g eli efe rt d ie vollko m m en sc hleifwü r

d ig si nd
V o n d er Minera lsp e cie s N e p h e l i n m a ch en nu r in d e n
s e lte nst e n Fäll e n Li e bh a b e r e i n e n G e brau ch D ie B e sta n d .

the il e di e s e r Sp e ci e s sind Ki e s el erd e u nd T ho nerd e d ie m it ,

e ine r B e im isch u n o n Kali Nat r o n Ka lk e ntspr e ch e nd e in e r

g v , , ,

Härte v o n u n d e in e m s e c ifisc h e n G e wicht e v o n

p
2 6 v e rb u nd en sind
,
.

D ie Krystall e d e s N ephelins find en sich a m sch e u st e n

in d e n Au sw ür flinge n d es V e su vs u nd e rre ich en das e lbst
m e hr e re Lin ien Gröss e Ihr e Form ist di e e iner s e chss e itig e n
.

Säu l e S ie sin d vollko m m en wass erh e ll h ab en ei nen schö ne n

.
,

G lan z u nd Dopp elbr e ch u ng d es Licht e s Da ab e r au ch a n .

d ere M i nerali e n wie wir in fr üh e ren Kapiteln ge s ehen w a s

, ,

se rh e lle
'

Krystalle s elbst e in er höh e ren H ärte in gros se r

Me n ge li efe rn so kann d ie A n w endu ng d e s N eph e lin é nu r
,

e i n e äu ss e rst b e schränkte s e in .

Etwas gröss e re r G ebrau ch m a g vi e lle icht v o n d er de rb e n

Vari etät die s e r Sp e cie s g em a cht werd en Di e s e lb e b e sitzt .

n äm li ch e i ne n au sge z e ich ne t e n F ettglanz u nd h e isst a u s d ie

s em G ru n d e Fe ttste in E la e o l i t h Pingu it S e ine E x em “

„ , , .

lare s ind d u rchsch e ine nd m ei st b la u gru n s e lt e ne r roth

ge
p , ,

färbt u nd m an ch e d e rs e l b e n v o n kr a ftige r Fa rb ennü a nc e

,
.

g e w ähr e n en ca b o chon ge schn itten e in fr e u n dlich e s A n se h e n .

V o m E la e o lith werd e n in Nor we gen z u Fried rich sv ärn

r o th ge färb te z u L a u rv ig hi n g e g e n blau e Exe m plare g efu n d en ;
,

am Ilm ense e b ei M ia sk a m Ural sind b eide N üa ncen d es

M in e rals häu fig .

D ie krysta llisirten Vari etät en d e s A u g i t s di e u nte r ,

d em Na m en D ie p sid Pyr o x e n S a hlit b e kannt sind z eig e n

„ , ,
“
,

e in e n ah e r e ch t wink e lig e S äu l e m it sch i e fe r Pyram id e u nd

b e sitz en e ine l eichte T h eilb a rke it paralle l d e n S eiten d e r

Säu l e Ih r e Härte ist
. das sp ec ifisch e G e wicht 3 3;
Dopp elbre chu ng u nd Dich roism u s ist ih n e n e ig e n D ie Be .

sta n d th e ile d er r ein e n d u r c h sichtig e n deshalb „ D iop sid ge “

,

nannte n Krystall e si n d m e ist Ki e s e l erd e m it Kalk u n d Ma

g n e sia u nd g e ri n g e Q u a nti tät e n v o n Eis en D ie Farb e di es e r .

du rchsichtigen E x em pla re ist grü nlich, weis s bis la u ch grün,

ihr sp e cifisch e sGewicht sch wankt z wisch en d en engen Gren
z en D ie Krysta ll e si nd nach d en Fläch e n e i n e r
Säu l e u nd d er z u l e tzte rer schiefge neigte n E ndfläch e spalt
b a r D ie r e insten Krystall e sind farblos bis wass e rh ell doch
.
,

ko m m en d ie grau en theils in s G elb e od er Gru ne zi eh end e n

,
’

Krysta ll e we ita u s häu fige r vor Am A m az on enstrom u n d .

sp ät e r a m Ilm en s e e in Sibi ri e n wu rd e n s e lbst vollko m m e n

g r u n e Ex e m plar e v o n m e hr e r e n Z e ll e n Gröss e g e fu n d e n ,

w e l ch e dann u nte r d em Nam e n „ Am a z o n en ste in z u kl e i ne n “

G e fäss en u nd Zierra the n v e rschlitfe n wu rd e Un gl eich ge .

a ch teter sin d j e doch d ie A bän de ru ng e n d e s Fe ld s a th e s d ie

p ,

e i n en e i enthü m lic h e n
g d e m ,
O p a l ä h n lic h e n Licht s ch e i n z ei

g e n . A ls s olch e si n d v o m K a life l d s
p a th ( O rth o c la s
) d i e V a

rie täte n So nn e n u nd Mon dstein v o n ( O ligo cla s ) Natro n

„
“

F e ld spath d e r „ Av a ntu rin v om K a lkna tro n Fe ldspath d er

“
,
-

„ Labrador b e ka“
nn t .

D ie S o n n e n od e r M o n d s t e i n e z e ige n ihr e m Nam e n

e n tspr e ch e nd e ntwe d e r e i n e n ro th lic h e n od e r e i ne n silb e r

a h nlich en lic htb lä u lic h e n i n ne r e n Lichtsch e i n a u f e i n e r e nt

we d e r ge lblich e n od e r m ilchigen du rchsch e i ne nd e n Gru n d

m ass e d e s Ste ine s D e r M o n d st e in führt au ch d ie Nam e n
.

„
Wass e r O pal
-
F isc h a
,
u g e u n d
“
ko
,
m m t n a m e n tlich v o n d e n

C eylo n sc h en Fu ndort en B elli ngha m u n d Candian in pracht

’

voll en Stü ck en in d en Hand el Brasili e n C eylo n u n d d ie.

A lp en li efern ü b erhau pt Exem plar e d er genannte n Vari e täten ,

d ie g ee igne t sind en ca b o cho n ge s ch n itt en z u we rd en Von

.

d emna tr o nh a ltige n F eldspat h O ligo cla s si nd u nte r d em Nam e n

A v e n t u r i n Feldspath Vari etäten v o n weissröthlich er Farb e
-

b eka nnt d ie b ei j e de r Aend eru ng ihre r L a ge e ine zahllo se

,

M en ge röthlic h gelb cr fu nk eln d e r L ic h treflex e z e ige n D ie Ur .

sach e d ie se r Lichtersch einu ngen bilden zahlre ich e in d e r ,

M as s e d e s Feld sp a th es v er th e ilte E isengla nz 3ch ü pp ch en d ie ,

das e infall ende Licht m it h e ll e m Glan z e z u rü ck werfen C ey .

lo n Sibiri en u nd na m entlich Norwege n lie fern pra ch tig

schill ernde Steine d ie d e s V e rschleifens w ürdig sind u nd
,

o ftm als h o h e re Pr e is e e rre ich e n .

D er L a b r a d o r ist n a tro nh ältiger Kalk Fe ldspath e in -

,

Mittelgli e d z wisch e n Albit u nd A northit D e rs elb e ist s e lbst .

in d e n sch e inbar d erb en Stücken im m er vollkom m e n spalt
bar u nd z ei gt a u f d er O b erfläch e d er grünlich oder röth
lic h gra u e n V a rieta ten ein a u sge z eich n ete s d em O pal äh n
lich e s Farb enspi el Di e se s l ebhafte th eils blau u nd g elb e
.
, ,

th e ils gr u n u nd roth e Farb enspi el ist Ursach e das s d ie M od e ,

sich dies e s Minerals b em ächtigt h a t u nd das selb e th e il s z u

gröss e re n Schm u ckstei ne n th eils z u r Ve rzieru ng v o n Galan
,

te rie Ge g en ständ en b e n ützt

-
D e r Sch nitt m u ss i m m e r m it
.

R ü cksicht a u f d ie Lage d er S pa ltu ngsfläc hen ge sch eh e n a u f ,

w e lch e r sich vo rn eh m lich das Farb e nspi el bild e t Es ko m m t .

dah er vor Alle m d er fla chm u glic he Schnitt z u r A nwend u ng ,

d e nn j e d e Fa c ettiru ng verring ert d ie Wirku ng d es Jnwels .

Gröss er e Stü cke v o n b e so nder er S chönh eit u nd Inte nsität

d er Farb e we rde n z i e m lich th eu e r j a s e lbst z u d e n Pr e is e n
,

v o n S ch m u ckste i n en d ritten u nd zweite n Range s gekau ft ,

da d a s Vorko m m en solcher la bra d o risire nd er Feld spa th e

„
“

zie m lich be s chränkt ist Das erste Lag e r wa rd a u f d er Ins e l

.

St Pau l a n d er L a b ra d o rkü ste e ntde ckt u nd nac h ihm das

.

Mi neral be nann t Späte r fand en sic h e inz eln e Blö ck e di e s e s

.

Fe ld sp a th e s au ch in Finnland Die se v ereinz elten Fu nd e

.
,

ob wohl sie prachtvoll e Exem plare u ns ere s S chm u cksteine s

li e ferten hab e n j e doch d ie B ed ü rfniss e d es Hand e ls nicht
,

z u b e fri e dig en v e rm ocht ,

de nn e s z eigt sich m e hrfach ein
B e gehr na ch d em s e lben u nd s ein e Pr e ise ha b en d ie T e nd en z
z u ste ige n . Es ist dahe r wichtig das s in neu e ste r Z e it im
ru ssisch en G o u v em em e nt Volhynien d er L a b ra d o rfels in e i ne r
Erstre cku ng v o n 1 00 Werste au fgefu n den wu rde , u nd b ei
Kie w b ereite au sgeb eu te t wird
D ie l e tzte u nd we itau s r e ichste Minera lsp ecie s di e s e s
Kapite ls bildet d er Q u a r z m it s einen Abarte n D er Qu a rz .

ist d ie rei ne krysta llisirte Ki e s e l erde ( S i 0 2 ) m it e i ne r Härt e

v on u nd e in e m sp e c ifisch en G ewichte v o n 2 6 5 u nd

kom m t the ils in du rchsichtigen K rysta llen th e ils in d erb en

, ,

du rchsch e ine nde n d u rch A u fnah m e frem der Be sta nd th eile

ge färbt en M as se n vor I n ält e ren Z e iten be obachte te m a n
.

e in e str e ng e T h e ilu n d e s Mi ne rals in zahlr e ich e Va ri et äte n

g ,

w ährend es doch voll ko m m e n g en ü gt hä tte d en Unte rschie d ,

z wische n krysta llisirte m u nd d erbem Qu a rz festz u halten .

 D ie K rysta llgesta lt d e s Qu arz e s ist e ine re ge lm ässige
s echs seitige S äu l e m it pyra m id a ler E ndigu ng I n Folge di e s e r .

h exagonal en Form wird au ch d e r Lichtstrahl in ihm dopp elt

ge broch en u nd sch wach er Di chroism u s hervorgeru fen D ie .

Q u a rz k r
ysta lle si n d e nt w e d e r wa ss e rh ell od e r g ra u lic h we iss

in s Rau ch grau e bis Bra u nschwarz e od e r G e lb lichwe iss in s

’ ’

Viol ette bis V io lb la u e gefärbt Nach die s en Farb en p fle gt

.

m a n au ch die im Ha nd e l v e rwend eten Stü cke m it b e so nd e ren

Nam en z u b ez eichnen D ie wass erh e ll e n Krysta lle tra ge n
.

m eist d ie B e z e ichnu ng „ Bergkrysta ll , s ie ko m m en a b er a u ch

“

im Hand e l u nte r d er Cha rakteristik „ fa lsche m a rm o ro sch e r

Diam anten u s w vor D ie lic htgelb en in s Bräu nlic h e
“
. . . .
,
’

“
spie l end e n Stü cke he iss en Citrin ode r böhm isch e Topas e ,
„

du nkl er e ra üchgm u e ode r nelke nb ra u ne Exem plare nennt

m a n Ra u chtopa s e , hingeg en „ M orio n d ie du n ke lbrau n en bis
„
“ “

h ra u nsch wa rz en Vari e tät e n D ie v io lb la u en Kry sta lle trage n

.

d e n Nam e n A m e t h y s t ; d ie Fa rb e d erse lben ist j e doch

n icht feu e rb e ständig sond e rn g eht in d er Glü hhitz e du rch
Gelb u nd Gr ün in das Farblos e ü b er Es sche int dah er d a s.

Hinzu tr ete n einer gerin gen Qu a ntität v o n Eis en u nd Mangan

di e s e v io lbla u e Färbu ng d e r so nst wa ss erhelle n Ki e s e lerde
h ervorge ru fen z u haben .

D ie Fo rm en, in we lch en d e r „ Bergkrysta ll ve rarb eite t

“

w ird sind m a nn igfach D ie was se rh e ll e n Steine e rhalten

.

Brilla ntfa c ette n ; di e Am e thyste u nd Ra u chtopase w e rd e n als

T a felstein e m it ve rlän gerten Brilla ntfa c etten g e schliffen Frü .

—
h er w o d ie G la sfa b rica tio n n icht d ie hoh e Stu fe d er Voll
,

e n du n g e rr e icht hatt e wa r m a n ge woh n t a u s gross en Stü c ke n

, ,

klar en Bergkrysta lls Trinkb e ch er u nd andere G efäs se z u

schne iden u nd m it Figu ren u nd o m a m enta len Zierra th en z u
schm ü cken Ma n schätzte in alten Z e iten di es e Gefäss e a u s
.

Bergkrysta ll u m so höh er, a ls m a n n och da m als a n d ie giftv er

ra th e nd e Kraft d e s Qu a rz e s glau bte .

D er Bergkrysta ll ist n ä chst d em K a lke d a s weitv er

bre ite ste Min eral u nd e s gen ügt dah er nu r e inige wichtig e
Fu ndorte d e ss e lben n äh e r z u er wäh nen D a s Vorkom m en .

v o n gross en Q u a rz kr sta lle n a u f d e n Alp en wa r b er eits d e n

y
Rö m ern b eka nnt u nd v o n ihnen a u sgebeu tet S ie bezogen .
u nd Riss e irisiren u nd in d en Farb en d es R eg enb ogens spie l en .

S ie g e währ en b ei m u glich em Sch nitte m a nchm al e in en s ch ö

n e n Anblick u nd h eiss en dann Rege nb o genqu a rz od e r
„
i ris ir e n d e r
“
Q u arz A u ch
. j e n e d e rb e n Q u a rz stü c ke w,
e l c h e

e i ne lic h tro th e Fa rb e hab e n Ros enqu arz werd en m an ch

, „

th e ils z u T a felste inen v erschlifl e n

'

m a l th eils z u G efäss en .

Scho ne Exem plar e die s er Vari e tät find e n sich n am entlich z u

Bod enm ais u nd Z wi e s el im Bö hm erwa ld e .

Schlies slich m u ss e n di ej enigen A ba rten d e s de rben Qu arz e s

b esproch en werden welch e du rch d ie Au fnahm e fr em de r M i
,

nera lie n in die re i ne Qu a rz m asse e inen e igenthü m lic h e n Cha

ra kter ang eno m me n h a b e n D e r Qu a rz schli e sst näm lich

.

häu fig kl eine Krysta ll e ande r e r M inera li en d ie e r b ei s ei ne r ,

Bildu ng scho n fe rtig v o rfind et e in u nd u m hü llt sie voll ,

kom m en Sind nu r e in z e lne kl ei ne Pa rtike lch en in Qu arz

.

e in g es chl os se n, so p fl egt m an di e s e St e ine da nn „ Haar o der

N a d e lsteine V enu shaa re , Lieb e sp fe ile z u nenne n Sind j e
,
“
.

doch die e inge schloss ene n frem d en Kor per we it b e trächt

lich er so tritt die Farb e u nd E igenth üm lichke it d er re inen
,

Q u a r z m a s se g e g e n d e n C ha ra k t e r d e s e in g e schlo ss e n en M i
n e rals z u rü ck Wir u nte rsch eiden in die s er B ez i ehu ng d en
.

Av entu rinqu arz v o n Katz ena u g e od e r S chillerq u a rz u nd v o n

,

Pra sem od e r S m a ra gd m u fl m .

D er „ A v e u t u r i n q u a r z ist ein ro thlic h er Qu a rz d er

“
,

a hlre ic h e ge lb e G lim m ersc hu ppen u m schloss en hat u nd

dah er in au ffa ll ende m Lichte e be n so vie l e gol d schi mm ernd e
Pu nkte z eigt E n ca bochon ge schliffe n hat dah er d e r Stei n
.

e in fr eu ndlich e s A ns e h en Sin d d ie einge smengten T h e ilch en

.

fe ine Asb e stna d eln , w e lch e ü b erdie s in d e r grü n lich e n od e r

b ra u nliche n Qua rz m a s se para ll el z u e ina n d e r e i nge b e tte t
li e gen so ze igt l e tz te re in Folge de r fas erigen S tru ctu r a u f
,

e ine r m u glich e n Ob e rfl äch e e in e n se id en öh nlic he n bläu lich e n

S chim m er Di e s e Stei ne e rhalten ähnlic h wie d ie in d en frii

.

h ere n K a piteln erwäh nten Fälle d en Nam en „ K a t z e n a u g e “

*

M alab a r u nd C e ylo n li efe rn th eils brä u nlich e th e ils grü ne

Exem pla re welch e fru her th e na r bez ahl t wu rden
, .

D ie le tzte di e s e r A b a rte n d e s d e rb e n Qu arz e s ist d e r

P r a s e m au ch „ S m ara gd m u tter genannt , da in ihm d ie
“
Alten da s Mu tte rge ste in d es S m a ra gd e s g la zu
u bt en
se h en
D ie in di e s e r Vari e tät e i nge schloss ene n Be sta nd the ile si nd
z ahlr e ich e kle i ne , säu le nförm ig e d u nkd schwa rz grüne K ry
s tällch e n d e s S tra hls te in e s D ie ganz e M a ss e erhält hi e r
.

d u rch eine lau chgrü ne F ärb u ng worau s j e doch d ie sch wär

,

z e ren S tra hlsteinpa rtikelch en sich k ennb a r h ervorh e ben D er .

Prasem ward in alten Z e iten s e hr gea chtet u nd find et th e ils

a ls Schm u ckste i n th eils z u G efäss e n s e lbst noch heu tz u ta e
g
e in ig e Ve rwendu ng .

Mi t d er B espr e ch u ng di e s e r Aba rten sind d ie wahr e n

Vari etäten d e s Qu a rz e s e rschöpft ; einig e a ndere Ab änd e
ru nge n d ie e b enfalls Ki e s e l e rd e in ü b e rwi egende r Me ng e
b e sitz e n, j edoch a ndere C hara kterisfikon darbi eten si nd als ,

C ha lced o ne z u b e schr eib en .

H i e rm it schlie sst ab e r z u gleich d a s Ge biet d er eigent

lich en S chm u ck u nd Ed elsteine u nd di e ü brigen im Ha nd e l
vorko mm enden Mineralien gehöre n ihr er Ve rwendung na ch
nu r m e hr d em Ge bie te d er Gr o ss S teinschl e ifer e i a n
-
.

XV . Ka p ite l .

D ie H a lb E d elstein e : L a su rstein , H yp ersth en , Bern

-

stein , Flu sss a th , Ch a lc e d o n , G a lm e i, H ä n a tit, G a

p
ga t, S ch w efe lkies, Fa sergyp s un d Fas erka lk ; un d d ie
Min era lien d er G ro ss S tein schleiferei
-
.

Wenn au Ha lb Edels tein a l le Eigenschaften, die

ch d er -

Gem m en werthv o ll m achen in nur geringem Ma sses a u f

w e ist s o ist doch di e G r enz e z wisch en ih m u nd d em wa hre n
,

Ju we l u m so schwere r z u zieh en a ls d ie M od e m anch e

,

schi m m ernd e Varietät o ft b e vorzu gt u nd theu er b e zahlt I m .

Allgem ein en z ählt m a n z u d en Ha lb Edelsteinen a lle j ene-

in gross en Ma s s en vorko m m ende n Minerali en , v o n we lche n

n icht d ie Krysta ll e sond e rn nur die u nde u tlich krysta llini
sch en oder derb en u ndu rchsichtigen Va ri e täten v erschliffen
1l
we rd en . E inz e lne ders elb en, d ie sich du rch eine ange neh m e
Farb e a u sz eichnen werden au ch v o n d er K le insc hne id e ku n st
,

ähnlich d en wahren Gemm en v erarb eite t d ie gröss er e M ehr ,

zahl hinge ge n li e fert d er Gross Steinschne ideku nst das Ma

-

teria le z u G a la nterie waa ren G efäss e n u n d Z iera th en u nd .

v e rdi e nt nu r in d e r Reih e d er te chnisch ve rwendbaren Mi

n e ra lie n ang e z e igt z u w e rd e n D e m C harakte r d e s v o rlie
.

gen den We rke s a ls Ed e lsteink u nd e entspricht ein n ähe re s

Ei ngeh en a u f d ie G ege nständ e d er Gross Ste inschne ideku n st
ni cht u nd ich b ea bsi chtige dah e r v o n d en nu tzbar ge m a c hte n
M i neralie n nu r e i ne ku rz e B e schre ibu ng di e de ren Erk e n nt
,

nis s e rm öglicht, z u g eb e n .

D ie wichtigsten u nd b ei b e so nd ers schon en V o rk o m m

n iss en au ch noch h eu tz u ta ge the u er b e zahlten Halb Ed e l -

ste ine sind La su rstein, H yp ersthen u nd B ernstei n .

D er L a s u r s t e i n , e in scho n v o n Plin iu s g e rüh m te r

Ste in ze igt e ine pra chtvoll e la su rb la u e Farbe d ie in e in
, ,

z elne n Pa rtien in s Grü nliche zi eht Das Minera l e rlangt j e

’
.

doch, s elbst ge s chli ffen u nd p o lir t, im m er nu r g eringen Glanz

u nd ist höchste ns a n d en Ka n te n du rchsch e i n en d .

S e ine Härt e ist s ein specifisch es G e wicht

Au ffa ll end u nd cha ra kterisirend sin d d ie zahlreich e n gold
ge lb glänz enden Pü nktch e n wo m it d er Las u rstei n du rch
zogen ist , u nd di e Plini u s z u m V ergl eiche d es Ste ine s m it
d e m g e stirnt en Him m e l r e izten E s si nd di e s zahlr e ich e e in
.

ge s prengte K ryställch en v on Sch wefelkie s , d er m e ist se i n

Vorko mm en be gle itet .

D ie Be sta nd theile d e s L asu rsteines si nd im we s e n t

lich en T ho nerd e m it Ki e s e lerd e ve rbu nd e n u nd sch we fe l
s a u rer K a lk u nd Na tron , woz u Schwefe l u nd Eis en in ge
ringe n Qu antitäten treten I n Folge die s e s Mischu ngsv er
.

hältn isses ist d e r Lasurstei n au ch oh ne Au fbra u s en ab e r

m it E nt wicklu n g v o n üb e lri ec h e nd em S ch we felwa ssersto fl in
‘

S äu r en löslich D a d ie Na cha h m u ngen du rch Glasp asten d i e s e s

.

letz ter e n chara kteristisch en M erkm al e s entb ehren so gibt e s ,

e in l e ichte s U ntersc h e id u n sm ittel a b D i Z sam m ns e tz u ng

g e u . e

d es L a su rste ine s b e we ist z u gle i ch da ss d e rs e lb e k ei ne e ig e n

,

th ü m lich e Minera lspe c ies ist sond ern dass er nu r d ie d e rb e,

,
m ernd er Gla nz D er S c h i ll e r s p a th a u ch Bastit ge nannt
.
, ,

ha t d ie Härte — 4 u nd d a s sp e cifisch e G e wicht 2 6 5 ; er

ist du rch sche inend gelb bis b räu nlichgrün mit m eta llische m
,

Glanz a u f d en S pa ltu ngsflächen Er findet sich nam e ntlich

.

a m Ha rz e a u f d e m B a s t e u nd h a t dah e r au ch d e n Na m e n

B a stit D ie a u f C orsica gefu nd enen Stü cke w erd en ö fters

.

u nter d em Na m e n c o rsisch e s Grü n v e rwe n d et .

Di e s e drei be s proch enen Mine ra li en, u nter w e lch e n sich

n am en tlich d er H yp e rsth en d u rch s e i ne n o ftm als kra ftige n

m e ta llisch en Schimm e r a u sz e ich net we rd e n in au s e rl e se nen

Exe m pla re n m anchm al en ca b o chon z u kleinen Schm u ck
ste inen v erschlifl en Hi erb e i m u ss, u m d as Fa rb ensp ief d es
'

Ste ine s h e rvortreten z u la ss en d ie O b e rfl äche d e s ge schnit

tenen Ste ine s m öglich pa ralle l z u r S pa ltu ngsfläche s ei n da
nu r l e tzte r e d en Me ta llglanz z e igt A u ch and e r e kl e i ne re
.

G a la ntm ie gege nständ e, Ro ckkn o p fe u nd Verzi er u ng e n w e rde n

ge l e ge ntlich a u s d e n b e sprochenen M inera li en g e fe rtigt .

N u r im igentlich en Sinn e da rf m a n d en B e r n s t e i n
u ne

in di e R e ih e d er M i ne ralien ste ll e n da ders e lb e sei nen Ur

,

spru n g im Pfla nz enreiche hat u nd s el b st j etzt noch trotz

, ,

m a n cher im L a u fe d er Z e it e ingetretene r che m isch e r V e r

änd e ru ng en sich noch a ls eh em alige s Bau m harz z u e r
,

k e nnen gibt S eine Fa rbe ist ge lb m it N üa nc en in s Weisse

.
’

od e r B rau ne u nd v o n all en Grad en d er D u r chsichtigke it ;

d ie Härte ist 2 das sp ecifisch e G ewicht l 08 Er '

ni m m t zi em lich e Politu r a n z eigt F ettgl a n z u nd e rh alt d u rch

,

Re ih en stark e E le ktricität u nd e nt wickelt dab ei e ine n a n

genehm e n G e ru ch .

V on and eren nicht fossilen H e rz en nam entlich v o m

,

K 0 p a l u nte rsch e id e t sich d er B e rn st ei n d u rch d ie gro sse re

—

Härte d u rch die fa st g ering z u nennend e Sprö d igke it u nd

,

du rch s eine erst b ei höherer T em p era tu r ei ntr eten d e Sch m elz

barke it L etzte rer Unterschi e d tritt na m entlich scho n b ei m
.

F eil en u nd Schneid en d er verschi edenen Stü cke h e rvor in ,

d em hi erb e i d ie gewöhnlich en H a rz so rten scho n d u r ch d ie

in Folge d er Arb e itsb e we gu ng entst ehend e Wär m e e r we icht
werd e n .Ob gl eich d er Bernstein sich in grös seren M a ss en
n ur in d er n ordd e u tsch e n Ebene find e t, so
doch sc ho n wa r er

d e n C u ltu rv ölkern d e s Alte rthu m s b e ka nnt D enn es b e sta nd .

e in au s gebr eite te r Hand e lsv e rk e hr in di e s e m Artik e l z wisch e n

d e n Völke rn a n d er Ost u nd N ords e e u nd d en e h em a li gen

Phö nizi e rn Gri e ch en u n d Rö m e rn D er B ernste in erfr e u te
,
.

sich e ine r gross e n B eliebth eit u nd fand Ve r wendu ng the ils

z u Schm u ck u nd Zi e r th eils a ls wohlri e ch ende s Bra ndopfer
,

in d e n T e m p e l n H eu tz u ta ge ha t wohl d er B e rnste in s e i nen

.

Rang a ls Schm u ckstei n th eilweise e ingeb ü sst doch wird er ,

in d esto gröss eren M e ngen z u G a la nteriewa a re n n am entlich ,

z u Ra u c hre u isiten u nd B e rn st e i n Korall e n v erarb e itet W e g en

q
-
.

d er gering e n Härt e d es Bernste ine s e rfolgt d ie B ea rb eitu ng

d e ss elb en du rch d e n Sta hl a u f d er Drehba nk na chd e m d ie ,

Stü ck e du rch Schn eiden m it d em M e ss er u nd we itere s Z u

richten m it d er Fe il e d ie u nge fähre G e sta lt e rhalte n habe n .

D ie feiner e Po litu r wird d e n a u f d er Dr ehba nk g eform ten

Stü cke n m e ist du rch Ab r eib en m it Trip e l oder feingeschle m m
te r Kr e id e ode r m it u nge löscht em K a lke g eg eb en Sollt en .

a n g e dr eht en W aa ren, z B a n Korall e n, Fac e tten a ng ebracht

. .

we rd e n so werd en die s elbe n du rch u m la u fe nde Sa ndste i ne

a b ge sc hlifl e n u nd dann m it Kre id e u nd Wass e r p o lirt M ü ss e n
'

d ie S tü ck e g e krü m m t we rd en so werd en die fertigen E x e m

,

l a re in e rhitzt e s L e i nöl g ebra cht in we lch e m d er B e rnste i n

p ,

e rw e icht u nd kru m m u ngsfähig wird Di es e Eigenschaft d es

.

Bernsteine s in warm em L e in öl z u e r we ich e n u nd b eim H er

,

a u m e hm e n w i e d e r fe st z u we rd e n k ö nnte a u ch daz u di ene n ,

,

d e corative Be sta nd th eile sta tt du rch Sch nitz en durch Pre ss en

d e s erweichte n Bernsteines in di e s e fe rtige Form z u erz eu gen .

Eb en so m a g e s au ch gelingen d e n B ernste in z u farben in ,

d em m a n d a s L ein öl s elbst m it d en g e wü nschten Pigm e nt e n ,

d ie j edoch in d e r Hitz e sich n icht veränd e rn dü rfe n, v ers etzt .

I m gew öhnlich en V e rk ehr si nd d ie Fa rb en m eist nu r ob e r

fl äch lich au fg etrage n, w oz u d ie in Alkohol a u fge lösten Pfla n
z en Farbsto ffe di enen D er W e i nge ist löst n äm lich die ob e r
-
.

fl äch lich e Schichte d es Bernsteines a u f u nd m a cht sie fü r d ie .

Farbe z u gänglich D a s Er weich en d e s Bernsteines in wa rm em

.

L e inöl wird ferner da z u b enü tzt, m ehrere Stü cke ane inander
z u kitt en B estr eicht ma n die Fläch en m it L einö l, erhitzt u nd
.
pre sst di e Stü cke ane i nander so bild et sich eine fe ste c o m
,

pacte Mass e Schl e chter ist d er Ki tt , w elche r a u s M as tix,

.

L e ino lfirniss u nd Bl eiglätte b e steht , i nde m e r in war m em

Was s er er we icht u nd da nn d ie Stü cke au s ei nand er fa ll e n , wo
du rch d er eh em alige Bru ch w ie d er z u Tage tritt .

D ie im H a nd e l v e rarb eiteten Stü ck e d es Bernste ines

sta mm en heu tz u ta ge fast all e v o n d en Kü sten d er O sts e e .

D er B e r n ste i n find e t sich w ohl sporadisch in all e n ge o lo

gisch en Form atio n en, doch ist s ein e igentlich er V erb reitun gs
b ezirk di e Brau nkohl enform atio n in w elch e r er in all en
Ländern w enn au ch m it ve rschie d ener Häu figkeit au ftritt ,
.

D ie gro ssartigste Fu nd gru b e d e s Bernsteine s ist di e Brau n

kohle nform ation d er nord d eu tsch en Eb ene , we lch e n icht
blos a m Strand e d e r O sts ee , so n dern au ch n och ti ef im
Lande d en B e rnstein in fa u stgro ssen Stü cke n li e fert So .

w ard au ch das grösste bish e r b eka nnte St ü ck B e rn st e i n ,

Pfu nd im Ge wicht nicht a n d er Kü st e so n d e rn in

, ,

d e r N äh e G u m b innens 1 2 M e il en v o m Strand e ge fu n d e n
,
.

Es ist im B e rliner M u s e u m au fb ewa hrt, z e ichn et sich j e doch

m e hr du rch di e G röss e als dur ch Schö nh e it u nd R e i n h e it
aus . D as r e ichste Lage r d es Bernsteines wa d d u rch di e r

Stü rm e a n d er S a m länd isc he n Kü ste b ei Pillau blossgel e gt,

e in Lag e r ,
w e lch e s sich im Niv eau d er O sts e e ti e f in di e
S tra nd b erge hine in e rstre ckt . Ma n s u chte th e ils d u r c h Ab
st e ch e n d e r Ufe r d as Lage r blossz u le g en th e ils au ch di e
v o m M e e r e s e l b st lo sge sp ülte n St ücke so wi e d ie a m Gru n d e
,

d er Kü st e b e find lich e Stü ck e d u rch Ba gge rne tz e fre i z u

m ach e n v o m Bod en z u h eb en u nd z u fis c h e n
, .

D ie g e sa m m e lten Stü cke w erd en für d e n Ha nde l n a c h

ihre r Re inh eit u nd Gröss e so rtirt D ie z u r B earb eitu n g ta u g
.

lich en Exe m plare welch e m e hr als

,
Pfu nd wi e gen h e i ss en ,

S o rtim entstücke wi ege n sie w eniger a ls

, Pfu nd a b e r m e hr ,

a ls Loth, T o nnenstoine j ene d ie s elbst noch l e ichte r a ls

, ,

Loth sind , nennt m an K no te l D ie ü brige n kl eine r en

.

ode r u nr e ineren , tru b e Ld u rchsc h eine nd en ( ba ste r in d er

“
„

Handelssprache ) Va ri etäte n si nd für d ie Z we ck e d es H a n

de l s u nd d er B ea rb eitu ng u nta u glich D er Werth d er s chl e if
baren Exem pla re ka nn u ngefähr m it 2—3 fl für d a s Loth a n
.

.
nu r in d er M od e , sond ern n am entlich in d em m a s s enhaften
Vorkom m en d es Flu ssspa th es s e lbst welcher scho n s e it alte rs
,

h er d en B e rgl e u t en b eka nnt ist Wohl m a g l etz te re n da m a ls

.

n o ch u nb eka nnt g ew e s en se in da ss e s nu r d er Geh a lt d es

M inerals a n Fl u or ist we lch er a u f d ie Ki e s elsäu r e u nd d ie
,

S ilic ic a tv erb ind u nge n d er Erz e ätz end u nd sch m elz b a rm a ch e nd

e i nwirkt ; doch du rch d ie E m p iri e war en sie b er eits dahin
ge langt die s e Eigenschaft z u b enu tz en u nd d en Flu sssp a th
,

als Z u schlag z u m S chm elz pro c e sse z u ve rwend en V o n di e s e r

.

A nwendu ng d e s Mine rals a ls Flu ssm ittel sta mm t a u ch s e in

u ralt e r Nam e Fl u ss od e r Flu s ssp a th U eb rige ns ist a u ch d e r
.

Flu sssp a th u nt e r all en die E rz gänge b egl eitend en M ine rali en

d a s häu figste u nd s ein e Lag er a u f d e m Ha rz u nd in d en
Ble igängen C u m b e rlands e rre ich e n m ächtige Di m en sion en .

Au f di e s e s l e tzter e Vorkom m e n stü tzt sich die in D e rbyshire

im vorig en Jahrhu nd ert z u r E nt wicklu ng ge la ngte I nd u stri e ,
d ie d en dort g ew o nne nen Flu sssp a th in gross e n Qu a ntit ät en
v e rw e rth e t . I n C u m b e rlan d finde n si c h m eist d ie grüne n
u n d v io lb la u en Vari etät en, roth e u nd bla u e in T irol u n d d e n

Alp en ü b erhau pt gelb e u nd tiefd u nkelb la u e Exem pl a re in

,

S achs e n .

I n d ie Gru pp e d er Ha lb Ed elste in e g eb or en au ch all e

-

am orph e n K i e s e l e r d e V a r i e t ä t e n we lche u n te r d en
-
,

Nam e n C h a l c e d o n s oder A c h a t e sow ohl in d er Mi n e ra

logi e als au ch in d er Ste in schl e iferei b ekannt sind .

D ie C h a lc e d o n e si nd dichte trü b d u rch s che in e n d e

Q u a rz v a rie täte n v o n fe in s
p littrige m Br u ch e d ie ,ab e r e i n e ge

ringe re Härt e — 7 u nd ein geringer e s sp ec ifisch e s G e w icht

2 5, als d er r eine u nkrysta llisirte Qu arz hab e n
,
.Es b e ru ht
di es er Unterschi ed darin dass di es e C ha lce d o n e als e in G e
,

m e ng e v o n am orph e r (Opal) u nd krysta llinisch e r ( Qu a rz )

Ki e s ele rde anges e h e n w erden m ü ss e n N eb std e m e nth a lte n
.

ab e r a u ch all e C ha lce d o n e m ehr od er m ind e r T h o n e rd e ,

Eis en u nd and ere G ru nd sto fl e b e ig em engt, we shalb sie a u ch

‘

in d en v erschi e d ensten Färbu ngen vorko m m e n Z u m e ist

.

w erd en im Hand e l d ie grau en roth e n u nd gr ü ne n C ha lce

done b eachtet doch da d i es e l etzteren fast im m e r fe i ne
,

Sprünge u nd Höhl u ngen entha lten, so ist e s a u ch m o glich,

 I

d i e s elb en m it kü nstlich e n Pig m e nte n z u färb en wa s na m ent ,

lich s eit d e m Au fsch wu nge d er Acha t Ind u stri e im m e r h äu -

figer ge schi eht .

D ie V e ra rb e itu ng fa rbig er C ha lc ed o ne r eicht bis in

die Z e iten d er Gri e ch en u nd Ro m er z u rü ck , u nd na m ent
lich v o n l etzter en sind u ns z a hlreich e Ku nstwerke d er Stein
s c hn e id eku n st in d en C a m e e n e rh alte n g e bli e b e n H i erz u .

hat m a n vorz u gswe ise solch e Steine z u ve rw end en ge wu sst ,

w e lch e a u s ab we chs e lnd e n Lagen v e rschi e d ener Farb e ge

bilde t si nd u nd da h er erm öglichen Fle isch th e ile Haar e
.

o d er G e wand u n g d e r Figu r e n in ve rschi e d e ne n m ö glichst

n atürli ch en Fa rb en darz u ste ll en Mit d em Nam en „ Onyx
.
“

ha t m a n di e se a u s v e rschi ed enfarbige n nam entlich a u s

h ell en u nd du nklen La ge n b e steh enden Cha l c e d o ns b e

,

l e gt u nd b is j etz t e rhi elt sich die s e S p e c ia lb e z eich nu ng

f ür a h nlich e St eine O nyx e v o n hü bsch en Fa rb enn ü a nc e n
.

u nd g ross em Felde di ente n d en b erü hm te sten ro m isc hen

Kün stl ern als ihr M a teria l e u m a u f dem s elben i hre Bild
sc hn e id e ku nst in fa st u nna chah m lich e r We is e z u z eigen D ie .

a u f u ns e re Z e iten ü b e rko m m ene n u nd in d en K u nstsa m m .

l u nge n au fbewa hrten C a m e en z e igen e ine b ewu nd eru ngswü r

dige G e schicklichkeit in d e r V erwendu ng d er verschi ed e n
gefärbten Lagen D ie N eu z eit we ist äh nlich e Arb e iten
nicht m ehr a u f, m a n hat sich vi e l m e hr a u f d ie Ve rarb e itu ng

d e r C h a lc e d o ne z u gröss e r en G a la nterie gegenständ e n eing e

schränkt u nd di es e na m entlich z u Ob erst ein fa b riksm ässig
b e tri eb en u nd nu r e i nz elne Fa rb ennüa nc en we rd en n och als
S chm u ck od er S ie gelsteine v er we nd et D a s frü h e r theu er .

b e z a hlte Ma terial e ist d esha lb au ch u ngem ein im Pr e i se ge

s u nk e n ; u m so m ehr da du rch d a s Färb e n d er porös en Chal
c e d e ns die noth wen digen Fa rb ennüa ncen nach Willkü r er
z e u gt werd en kö nnen ohne u nter d em v on d er Na tu r dar
,

g e bot e n e n M a t e rial e gross e Um scha u halte n z u m ü ss en D i e .

Bea rb eit u ng d er C ha lced o ne e rfolgt e nt we d e r im Gross en

E s ist h ier auf d ie G amma a u gus tea h inz u weisen d i im k k An

,
e . .

k
ti en- Ca binet in fb wa hrt wi d
Wie n au e r . D ie lb ist in S a rdonyx
se e

g e sc hnitte n 9
,
Z o ll h o h 8 Z o ll l
c g,
u n d an ist so wo hl na ch G rösse a ls
nac h S ch önhe it d Arb it die b e rüh m te ste
er e .
auf u m lau fe nden a rz hältige n S a nds te inen o der b ei Face t
q u

tiru nge n au f d er Bleis ch e ib e m it Sch m irg e l ; p o lirt we rd en

sie m it Tripp e l auf d er Z innsch eib e .

V o n d en C ha lc e d o nen sin d d ie roth od e r gru nge färb te n

V a ri etät en di e geschätz testen u nd werden a u ch n och ö fte rs
zu Ringsteinen v er wendet .

D e r r o t h e C h a l c e d o n erhält s e ine Farb e du rch e ine

B e i m e ngu ng v o n etwas wa ss e rhaltigem Eis e noxyd u nd kann
de shalb du rch Erwärm u ng, wodu rch etwa s Wass e r entwe icht,
tiefer ro thgefärb t werden Er ist du rchsch e in end bis halb
.

du rchsichtig m it wa chsähn lichem Glanz e D ie Fa rb e n sind . „

the ils b lu tro th theils b ra u nro th, theils röthlich gelb I m Ha nd el .

n ennt m a n di e s e dr e i Va ri etäten C a r n e o l , S a r d e r u nd

H a l b C a r n e o l ( a u ch C era cha t Wachs Achat ) u nd fü gt

-
,
-

die s en Nam en d as Wort „ Onyx hinz u , wenn d ie G rundfarb e

“

d e s Ste ine s m it weiss en Lage n ab we chs e lt Di e s e C ha lc e d o ne .

find e n sich in b e m erkensw e rth e r Schö nh e it in d er ostindisch en

Provinz G u z u ra te in Nu bi en u nd in Uru gu ay L e tzterer . .

F u ndort n am entlich liefert z a hlre ich e Exem pla re wodu rch

—
d er Pre is d er frü h er m it 30 50 fl b ezahlten Petscha fts .

steine fast a u f e inige Gu lden ge su nken ist .

Nim m t d er roth e Chalce don gr ö ss ere Qu antitäten Thon

e rd e, etwa bis z u 2 0 % in sich a u f, so wird e r u nd urc h
sichtig m a ttglänz end u nd e rhält m u schligen Bru ch D ie
,
.

hi erdu rch entsteh end en d erb en M a ss en trage n da nn d en

a lt en Nam e n J a s p i e Dies er Stein wa r näm lich b er e its im
.

Alterthu m e b e kannt u nd vi e lfach als Sch m u ckstei n verwen d e t .

I n d er N e u z e it w o d er Jaspis a n vi e l en Or te n n am entlich ,

in d en E isen steingängen gefim d en u nd au ch fa b riksm äs si g

v er a rb eitet w ird sind nu r m ehr einz el ne b e so nd ers schö ne
,

S tü ck e ge ach tet N ebst d em gewöh nlich en „ de rb en Jaspis

.
“

u nt ersch eid e t m a n noch d e n egyptische n u n d d en „ B a n d

“
„

Ja spis “
D er egyptisch e Jasp is „ N ilkiese l find et sich in
.
“

Egypte n a m Nil u nd in d er W u ste in zahlre ich en ku g el

för m ig en Aggr e gate n v o n c o nc en trisch er S tru c tu r u n d b e sitz t
de shalb au ch c o nc entrisch w e chs el nd e N ü a n c e n d er zie g e l
roth en bis brau n en G ru ndfarb e D er „ Band Jaspis , d er na
.
“ -

m entlich in Sibiri en schö n vorko mm t ist hi ng egen nicht ein ,

ste in (Bau m Ach at) u nd d e r S t S te pha nsstein (P unkt
“ -
„ .
“

Chalcedon) Erster e r z eigt s chwarz e bau m a rt ige Z e i ch nu nge n

.
,

d ie v o n M a nga no x yd h err üh r e n l e tz te r er roth e P u nk te im

grau en Fe lde We chs eln du nke lgrau e Streifen m it w e is se n
.

Fe ld ern so d e u tet di e s d er Nam e Cha lce don O nyx a n

, „
-
“
,

sind d ie du nkeln S telle n h inge ge n u nr ege lm ässig v erth eilt ,

so nennt m a n di es e A bart Wolken Chalcedo n Ist e ndlich

„
-
“
.

d a s F eld d er C ha lc e d o nm a sse n icht e i nfärbig so nd ern si n d

die ve rschi e den en Farb en in d e rs e lb en u nre g e l m äs sig v er
th eilt so pflegt m a n v o n d e m wa hr en Nam e n Cha lce d o n
,

abzu geh en u nd di e s e Vari etäten A c h a t e z u n enne n Be .

so nde rs werd en ab er j ene C ha lc e d o ne im Hand el als A chate

b e z ei ch net wel ch e n ebst d en v erschie d enfärb igen Cha lc edo n
,

vari e täten a u ch noch m it Bergkrysta ll od er A m e thyst v er

wachs e n sin d .

D ie Bildu ng di e s e r Chalc edo n od e r Ac ha tm a n d e ln er

folgt v o n au ss en nach i nnen so dass sich z u e rst die äu ss e r e
,

c o n c e ntrisc h e Schal e ablage rt u nd e rst du r ch a llm älige I n

filtra tio n d er inn e re K e rn gebild et w ird E s sind in Folge
.

di e s e r v o n au ss en nach innen fortschreitenden Entsteh u ng

d ie C h a lc e d o nm a n d eln th e ilweise hohl th e ils hab e n sie im
,

Inne rn andere c onc entrisch e Fa rb enschichten th e ils e ndlich ,

krysta llisirten Qu arz ode r nam entli ch A m ethyst Solch e E x e m .

l d i all g a t B t d th i l v r i tr d
"

p a re
, e e e n nn e n e s a n e e e e n e n a g en e n ,

S p e c ia lna m en Achat D ie Bildu ng d ers e lb e n g e schi eh t

vorzu gs we is e in d en Hohlräu m en d er G eb irgsa rt M ela phyr
u nd d ie im All u vi u m vorko m m e nd e gross e Anz ahl d er Achat

m a nd el n ist a u s d e n s elb en a u sg e w itt ert w e rd e n Birk enfeld .

in D eu ts chland u nd Brasili en li efern d ie z a h k eichsten u nd

schö nste n Exe m plare D ie brasilianisch en Achate sind na
.

m entlich dad u rch a u sg ez eich net dass d ie Man d el n i m m e r a u f

,

e i ne r S e ite e in en ge radlinig e n horizon tal en Ve rlau f d er so n st

,

c o n c e ntrisc h en Schi chte n darbi ete n e in Um stand d er ihre

Ve ra rb e itu ng b egü nstigt L etz ter e Ste ine steh en dahe r zie m
.

lich hoch im W e rth e u nd e in Sortim ent solcher roher S te i ne

e rr e icht s e lbst m e hr a ls 1 00 fl fü r j e . C entner Ge wi chts .

D ie B e arb e itu ng d er Achate ge schi eht z u O b e r ste i n

u nd Idar fa b riksm ä ssig u nd d ie v erschi e d e nsten Arte n G a
la nteriewaa re n, tlich Sch a l e n Reib z eu ge etc stam men
na m en , .

v o n dort h e r A u ch werd en a u s d e n sch ö ne ren Acha tstu cke n

.

die O nyx sch ichten h e ra u sge l e s en u nd z u C a m e ensteine n h e r

ge richtet Sind d ie Farb e n nu r l icht, so k önnen di e porös en
.

Steine durch Einle gen in Honig u n d nachfolgend e s V erkohl e n

d e s e in ged ru ngenen Ho nigs m it h eiss er Schwefe lsäu r e du nke l ,

s e lbst schwarz gefärbt werden D ie Erhitz u ng m a cht au ch d ie

.

lichtr o th en Pa rti en ti efe r r oth D ie z u ge richtet e n St e ine w er

.

d en fa b riksm ässig in gross e n Sch ne id e m ü hl e n a u f u m ge h en

d e n gross en Q ua rz it S a nd ste inen b e arb e ite t D ie fei ner e B e a r.

b e itung u nd d ie Politur erfolgt nach d en b eka nnten R eg e l n m it

kl eineren Schleifste inen oder a u f Ble ischeib en m it C a lco tha r .

I n frü h er en Z eiten waren sol c h e Ach a tgege nständ e Vas e n , ,

Trinkbe ch er e tc s ehr g es u cht u nd theu er b eza hlt Jetzt hat

. . .

sich v o n ihnen th e ils d ie Mode a bgewe ndet, the ils e rz eu gt di e

I n du strie gröss e re Qu antitäten Er steht da h e r in v erhältniss
.

m ässig ge ringem Pre is e u nd di e frü h e r b ez a hlten o ft fab e l

haften S u mm en si nd j etzt , wo die Ku nst d er F ärbu ng a ll
b ekannt ist eine S a ge I n frü h er e n Z e iten wa r ü berhau pt
,
.

d er Achat hoch gea chtet, wie se in Nam e (er b e deu tet „ gu ter
S te in ) b e z eu gt, u nd s elbst di e v erschi e denen Fa rb e nnüa n cen
“

w u rden du rch b e so nder e N am en h e rvorgeh ob en , wovo n di e

Neu z eit in richtigem T a cte u nd in E rkenntniss d es hi erb e i
he rrs chen den Zu falls zu rückgeko m m en ist Ma n ha tte fr üh e r .

nach d en sch e inb a r en Form en welch e d ie Ach a tstreife n

bild e n die Wort e : Moo s Stern Pu nkt Mu schel Ko
, „

ralle n Bild W olk e n Landschafts Trü mm er Ru in e n

Fe stu ngs Kr eis u nd Au ge m Ach a t ge brau cht, Na m en d ie
“
,

v o n s e lbs t v e rständlich sind Wirklich hervorz u heb en ist

.

nu r d er U nte rschi e d z wis c h e n B a nd Achat u nd „ O nyx

“ -
„

Achat Be ide sind Achate m it we chs e lnden Stre ifen v on v er

“
.

s c hie d e n e r Farb e Sind d ie S treifen ü bere ina nder u nd z u d er

.

O b e rfläch e parallel so nennt m a n di e s O nyx Achat sind d ie

,
-
,

Stre ife n hinge gen b a nd a rtig ne be ne inand er a u f d er O b e rfläch e,

so ist d er Nam e B a nd A chat anz u wen de n J edoch au ch di e s e
-
.

Na m en sind wie schon fiü her erwähnt , nu r f ür d ie M ine

,

ra lie n d e r N a tu r richtig, d enn d ie k ün stlich g e färbt e n Stü ck e

e rhalte n j e d e b eli e big e Richtu ng d er du nk eln u nd lichten

Z u d en Ha lb Ed elst i
-
e n en si d och n n m eh rer e M i ne ra li e n
z u zahl e n welch e in kl e i n e n S t ck
,
ü e n e in fr e u nd ic s A s h
l h e n e e n

h ab en u nd d e shalb ve rwe nde t we rde n I n Folg e d er Ae h n

.

lich ke it d es Ge brau ch e s w erde ich au ch die s e Mi ne rali en

“
„
Galm ei Häm atit Gagat Sch wefe lkie s nähe r z u sam m en
,

fass en u m so m e hr, da d e r Werth d ers elb en sich kau m ü b e r

d en A rb eitslohn e rh e b t .

G a l m e i be steht a u s ki e s elsau r em Z inko xyd , ha t d ie

—
Härte 4 5, das sp e cifisc he G ewicht 5 u nd kom m t th e ils in
wass e rh e ll e n K rysta lle n, th e ils in d e rb e n tra u b igen g e lblich ,

brau nen oder blau en S tück e n vorz ügli ch z u A l tenb e rg b e i

,

Aach en u nd in S chle sie n vor D ie blau en derb en Stü cke

.

werd e n m an ch m al en ca b o cho n v ers c hlifl en , da sie w e gen

'

ihre r lic hthimm elb la u en Farb e d em T ü rkis ähnlich sin d u nd

s chö ne n G lasgla nz anneh m e n D ie g eringe Härte lasst j e
.

doch l e i cht V e rl etz u nge n d er Form z u .

H ä m a t i t Eis englanz m it Rothe isenstein, ko m m t th eils

in sch warz en m eta llglänz e nd e n K rysta llen d er Härte 4 5 —
u n d d e s s e c ifis ch e n G e wi c hte s th e ils a u c h in d en d e r
p
b e n Varietäten d e s Sch warz u nd Roth e isen ste ines, d ie e twas
g e ringer e Härten be sitz en, v o r I n n eu erer Z e it b e ginn t m a n
.

d ie l e tztgena nnt en Abart en z u P erl e n v ersch lifl en als T rau er

'

schm u ck z u verwen den D ie S tru ctu r m an che r du nke ln Roth

.

e ise nste in e ist nam lich s e hr fe infas e rig , m it c o n c e ntris ch em

G efiige d er Strahl en u nd z e igt dah e r m u glich ge schn itten ,

ähnlich d e r K o ru nd a sterie e inen m a tt e n Lichtschimm er D ie

, .

Ob e rfläch e ist d u nkelsta hlgra u bis schwa rz u nd ni m m t e inen

m a ttsch im m ernd e n M eta llgla nz a n M a n könnte dah e r m an ch e
.

a u s Häm atit g e sch nitte ne P e rl e für e ine gr au sch warz e Ko

ru nd p erle ans eh e n würd e n icht d ie g e ring e r e Härt e da g e g e n

,

spre che n E in nam entlich e s K ennz eiche n di e s er Häm a tit

.

p erl en ist a b e r, da ss di e s e s Min e ral e inen roth en S trich b e

sitzt , d er so wohl b ei e inem Ritz e a u f d er O b e rfläch e als ,

b ei m Reib en d es Stü ck e s a u f e iner rau h en Po rc ella n ( Bis

cu it T afel sichtba r wird D er Eis e nglanz u nd Ro th e ise n
.

stein find et sich als das r e ichste Eis ene rz wohl a n allen
legentlich P e rl I i
m ta
-
tio nen u n d a h nlic h e kl e in e Gala n t e ri e

w aa re n ve rfe rtigt werd e n .

Fü r b eid e M i ne ral ie n ist j e d och d ie ge ri g Hart n e e d a s

H ind erniss e i ner au sgebr e ite te Ve r end g

n w u n i n d e m d i s lb
e
,
e e

für Gyps d e n Grad 2 b e i einem sp ecifisch en G ewi c hte v o n

,

hi nge ge n fü r K al k d en Grad 3 b e i e i ne m ,
s
p e c ifi s c h e n

Ge wichte v o n 2 6 e rre i c ht D a s Ve rhalten ge ge n Sau re n

.

u nt e rsch e id e t l e icht b e id e M i n e ra li e n i nd em d er G yps d en

Sau renwide rsteht währ en d d er Kal k v o n d en s e lb en b en etzt
, , ,

au fbrau st u nd sic h in d en s elb e n a u fl ö st .

Fa serka lk u nd Fa se gyp r s bild e n d e n U e b e rga n g z u

j e nen Mine rali e n d ie nu r als G ege nstän de d er Gross Ste in

,
-

s chl e i fe r e i e i n e A n we n d u ng fin d e n Gyps u nd K alk find e n

.

n äm lich in ihr e n fe i nfas e rig e n A b art e n n o c h e i n e ge le ge n t

li ch e A nw e nd u ng a ls Halb Ed elstei e n w ahr d i g g

e n h
,
n e e n

ihre gros sen d erb en körnigen Stü ck e nu r z u grö ss e r e n G a

, ,

la n e e wa a re
t ri n Bildha ue r a rb it
e e n u n d a n d e r e n a r c h it e k to n i
sch en Werk e n b e nü tz t w erden D ie ke rnige Vari e tät d es .

Gyp s e s wird A l a b a s t e r d ie d e s Kal ke s M a r m o r gen a nnt

, ,

Härte u nd Ge wicht b eid e r sind m it d en obig en An gab en gl e i ch .

D ie b e kannt e ste u nd a u sge b e u tetste F u n dstätte d e s z u m ei st

w e iss en Ala baste rs ist Volte ra b e i Flor e nz V o m M a r m or .

si nd d ie w e iss e n Sort en v o n Carr ara Paros u nd Pente l ik o n

,

in Attica g e schätzt n achst die s e n d er sog en a n n te M u s ch e l

,

m arm or (Lu m ach e ll e ) v o n B le ibe rg in K ärnth e n d e ss e n in ,

M arm or e nthalt en e n verste in e rte n Mu sch e lschal e n ä h n li c h

d em Labrador in d e n schö nst e n Re g e nbog e nfa rb en glän z e n .

D ie ü brigen farbig e n Sort e n d es M arm ors v o n d e ne n n a ,

m e ntlich I tali e n zah lr e ich e A bä nd e ru n g e n li e fe rt w e rd e n ,

theils na c h d en Farb en th e il s nach d e r G ru pp iru n g d er

,

Farb e n a h nlich d em Achate b ez eichn e t D ie B earb e itu ng

, ,
.

d e s M arm ors z u kl e in ere n G e ge nstän de n g e sch i e ht g e w ö h n

li ch a u f d e r Dr eh bank m it d e rn S pitz sta hl; g e s chli ffe n w ird
e r m it Bi m s od e r San dst e in n och fe ine r m it G las ode r S m ir
,

g p p
e l a i e r u n d sch li e s slich w ird er m it S m ir el od e r Colcothar
, g
fe i n p o lirt . Bei w eisse m M ar m or wir d d ie Politu r z w e ck
m assig w e ge n d er Farb e m it Z i nnasch e e rz e u t D w i
g e r e .

ch e re Alabaster wird m it d em S p itz sta hl a u f d er Dr e hba nk

 b earb e itet rind m it Bim sstein u nd Glaspapi e r feinge schlifl e n ‘

F e iner e Politu r erlangt d er A laba ster du rch Abr e ib en m it

e in e r M isch u ng v o n Kalk u nd Ta lk d
(F e e rw e is s) .

D er M a l a c h i t b e steht a u s kohl ensa ure m wa sse rhälti

g e m K u p fe r u n d e n tsteht a u s d er Um wa ndlu ng d er Ku p fe r
e rz e,
er hat ei ne Härte v o n —4 u nd ein specifisch es G e
wi cht v o n 38 . S e ine pra chtvoll e spa ngru ne b is s m aragd
g r ü n e F a rb e ist Urs ac he d a,
e e m a n d ie St ü ck e di e s e s Mi
ne rals th eils z u Sch m u ckste i nen th e ils ab e r z u G alante ri e
,

wa a ren nam entlich z u M o s aika rb eit e n u nd ar chite kto nisch e n

,

Ve rzie ru nge n be nü tzt D a s Vorko m m en v o n gröss eren nieren

.

för m ig en A ggregaten m it kru m m echa liger S tru ctu r u nd o ft

m als c o nce ntrisc h we chs e l nd e n licht u nd du nke lgrü n e n
Schichte n b e gü n stig en d ie A nwend u ng d e s Mine rals z u r V er
kl eidu n g gro sse re r Ob e rfläch en u nd a nd e rer M osaikarbeit e n .

Das reichste Lager d e s Mal a chite ist in d en U ra l sch en ’

Gru b e n w o er v orzu gswe is e z u N ischne T a gilsk in gross en

,
-

n i ere nfö rm i gen d e rb e n St üc ke n w o nn n w ird N gröss r

g e e . u r e e

C a b ine tstü c ke erla n g e n e twas hö here Pre is e d e r Pre is d er

,

kl ei ne ren S tü ck e d ie o ft p fundwe is e ve rk a u ft werden ist

, ,

trotz ihr es K u pfergeha ltes ge ri ng .

D ie nac hfolge nd en M in e ralie n : Ma nga nspa th Lazu lith , ,

Preh nit N ephr it Aga lm a th o lith S e rp e ntin u nd Sp e ckst e in

, , ,

ko nne n d a d a s Mate riale fast k ei ne n We rth b e sitzt u nte r

, ,

e i ne m G e sichtsp u nkt e ku rz z u s a m m e ng efasst we rd e n .

M a n g a n s p a t h b e ste ht a u s ki e s e lsau r e m Ma nga no x yd

m it d e m G e w i chte u nd d e r Härt e 5 Er ist
in d e n d e rb e n körnige n Vari e täte n sch wa c h d u r c hsch e ine nd ,

l s länz e nd u nd v o n lic h tro se nro th er Farb e I n gröss e re n

g a g ,
.

Ex em plar en findet er sich b e i K a th erinenb u rg in S ibiri en ,

w o er z u Va s e n u nd Dos en v e rarb e it e t w ird .

L a z u l i t h (Bla u spa th) ko m m t th ei ls in d u nke lblau e n

K rysta lle n th e il s in d e rb e n lichtblau e n Mass e n vor
,
d ie
,

e i n e Härt e v o n 6 b e i e i n e r Di c ht e v o n b e sitz e n Da .

d ie Krystal le trotz ihr e r Ha rte u n d u rchsichtig si nd so d ü rfte ,

w ohl nu r in A u s nah m efäll e n e in Sam m l e r di e s e lb e n v er

schl eifen las se n D ie de rb en Va rie täten v o n Kri egt
. in
Ste ierm ark konn en m a n chm a l daz u dienen, um Platte n u nd

M o sa ikv erz ieru ngen h e rz u stell e n .

D ie d erb en grü nlichb la u en A barten d es A r a g o n i t e

werd e n m an chm al b e n ütz t u m Vas en u nd ande re kle in e r e
Ge genständ e h erz u ste ll e n d ie dann solch en a u s T u rkie ge
,

fe rtigte n äh nlich sind . Di e s e Vari e tät d e s A ra go nite d ie ,

d u rch Ku p fe r grü nblau gefärbt ist u nd sich vorzü gli ch b ei

Hall in Tirol fin d et hat ab e r nu r di e H ä rte 4 D ie Farb e
,
.

ist wohl d em d e s blau en T ürkis S ehr ähnlich doch brau st ,

d er Ste in m it Säuren b e ne tzt a u f wodu rch e r sich l e icht

,

v o m T ü rkis u nt e rsch e id en lasst .

D er P r e b n i t ko m m t häu fig in n i e re nförm ige n d e rb en

M ass en v o n stra h ligem G e fu ge vor d ie d u r chs ch e ine nd gl a s
,

gl änz end u n d lichtgrün ge färbt sind Er b e sitzt di e H ärte .

6 das sp ecifisch e G e w icht 2 8 Da z u R ei ch e nbac h

.
,

b ei O b erste in u nd vorzü glich a u f d e r S eiseera lp e in Tirol

d erb e Exe m pla r e v o n gröss er e m Um fa nge ge fu nd e n we rd e n ,

so sch neidet m a n ö fters kle iner e Vas e n u nd M o sa ikv er

z ie ru n en a u s di e s em M in e ral
g .

N e p h r i t (Ni er e nstei n) au ch B eil stei n Pu na m u Jade

, , ,

gen ann t w a r in fr ühe r en Z eite n so wo h l als Am u l e t als au ch

,

als Material e fu r kl e i ne r e Bildhau e rarb e iten b e li ebt u nd th e u er

b e zahlt S e ine ge w öhnli ch e Farb e ist grau grü n m it m atte m
.

Glanz e Er ist du rch sche i ne nd u nd fü hlt sich et was fe ttig

.

an . Schö n e Exem plare werd en a u s Chi na b ezogen d e nn ,

n am entlich d ie o eta eia tisc h e n Völke r m ach en a u s d e m s e lb e n

e in e gross e A n zahl v o n G e g e n stä nd e n w oru nte r Stre itäxte

,

e i n e gro s s e Roll e spi e l e n. H iez u ist er in Folge s e in e r gross e n

Härte u nd s ein e s zäh e n G efüge s b e so nders tau glich Un te r .

d em allg em ein e n Nam en N e p h rit v erb ergen sich j e doch d ie

d erb en Vari etät en z w ei e r Mi neralien d ie obgl e ich im äu sse
, ,

re n A n sch e i n äh n li c h doch d u rch Härte u nd Dichte u n te r

,

s ch eid b a r sin d
. D ie we ich er e n Vorko m m niss e v o n d e r H ä rte ,

6 u n d d em G e wicht e sind com pacte fe in

körnige Varietäten d er Hornbl ende u n d e nthalten M agn e sia
u nd Kalk n e b e n Ki e se l e r d e . D ie härt e r en Vorkom m niss e ,

u nt e r d e m wahr e n Mi n e ral na m e n Ja d e it b e kan nt si n d e t wa s

,
h ärter , 6 5—7 , u nd hab en höh er e s sp e cifisch es G e wicht,
d ie K enntniss dieser E igen schafte n b a sirt, wird es j e tz t m ög
lich s e in in d en na chfolge nd en Kapitel n d ie Nachah m u ngen
u nd Fälsch u ngen d er Ju we l en i geh ender
e n zu b e spre che n .

XV I . Ka p ite l .

D ie ku n stlich e E rz e u gun g v on E d elstein en u nd d eren

I m ita tio n en .

D ie Natu r li efe rt wie wir in d en vorh ergeh end en Ka

,

it ln g e s e h e n, e ine gross e Anzah l v o n M i ne rali e n d ie d u rch

p e ,

ihre Härte u nd Schö nh e it d e r Farb e z u r B ea rb e itu ng re iz e n ,

u nd d u rch d ie S eltenh eit d e s Vorko m m e ns ihre n B e sitz w ün

sc he n sw e rth m ach e n .I n d er Neu z eit fall en a b e r au ch th eil

w eis e di e s e S c hra nke rt we lch e di e Nat u r d em G e brau ch e
,

d er Ed elsteine g e s etz t hat u nd die Erfolge d er j et z ige n

,

Ch em i e lass en e s u ns glau b w ü rdig e rsch einen dass in nicht ,

a llz u fe rne r Z eit d ie a u f kü n stlic h e m W e g e erz eu gte n J u we l en

m it d en Pro d u c ten d er Natu r c o nc u rriren we rd e n D ie kün st .

lich e Erz eu g u ng v o n wahr en Ju wel e n gründ et sich a u f d ie

allge m ei nen G e s etz e d er K rysta llisa tion welch e so wohl Ku nst ,

als Natu r e rfülle n m üss en u m a u s d en a m orph en Erd en d ie

,

du rch sichtigen Edelste ine z u bilden D a s a llge m e ine Ge setz

.
,

w e lch e s hi e r d ie Gru ndlage j ed e r weiteren Fors chu ng bild et ,

ist d u rch d ie E rke nntniss d es We sens d er K rysta llb ild u ng

s elbst g eg e b en I n physikalischer Spra ch e ne nnt m a n d ie Kry
.

sta llisa tio n d e n Ue b e rg a ng d er S u bst a n z a u s d e m labil e n a sfö r

g
m ige n od e r fl ü ssigen Z u sta nde in d en gesetz m ässig sta bil e n
Z u stand fe ster starre r Körp e r Hab en nämlich d ie T heilc h en
, .

d es Körp ers e ine fre i e B e we gli chkeit, wie di e s e d en Fl ü s sig

k eiten od er G a s en zu ko m m t eo m acht e s die s e M öglichke i t
,

d er Ortsv e rände ru ng dass d ie Ato m e d e r R u h e ü b e rlass e n

, , ,

s ic h g e s e tz m ässig gru ire n z u j e ne m sta rr e n Körp e r d n

pp e

w ir K rysta ll ne nnen .

D ie S u bstanz en u nd Erde n , we l e h e d ie Besta nd th e ile

d er Edelsteine a u sm a ch e h , sin d m e ist fast u nd sta r r ; d ie zum
K rysta llisire n no th we nd i e
g Be we glichk eit d er T h e ilc hen v e r
l e iht ih ne n ent we d er e in gross e r Wärm ez u fl u ss , w o b e i sie
schm elz e n, ja se lbst gas förm ig we rde n od er ab e r ihre V er ,

b ind u ng u nd A u fl ös u ng in Wass er we lch e s oh ne d e r en ch e

, ,

m isch en Cha rakte r z u änd e rn doch d ie kl e inste n T h eilch e n

fre i sch web end e rh ält D ie Natu r wählt fa st a us schli e sslich
.

d en l etztere n W eg u nd d ie M eh rz a hl d er Mi ne ra li en bildet
s ic h in u nu nte rbroch ene r R e ih en folg e a ls Ni e d e rschläg e a u s

w äss e rigen Lö su nge n D ie Wege w elch e d ie Nat u r dazu

.
,

wählt , si nd m a nnigfa ltig u nd noch nic ht in a ll en Pu n c te n

e rforsch t . Siche r ist j e doch, d a ss es ihr gelingt d u rch la ng
sam e o ft j a hrelang fortgese tzte Proce ss e Min eralie n z u bilde n
, ,

w e lche u nter d en ge wö hn lich e n d en Men sch e n z u gänglich e n

,

Verh ältniss en d u rch das Was s er u na ngr eifbar sind Ich .

e rwähn e b e ispi e ls we is e d e s Be rgkrysta lls d e r s e i n e n w äs

,

s e rige n Urspr u ng noch d u rch zahlreich e m it Wa ss e r ge

fü llte i nne r e Hohlrau m s z u e rke nn e n gibt u nd we lch e n a u s
w äss e rig en Ni e derschläge n z u e rz eu gen bish e r n icht ge
lu nge n ist And er e M i nerali e n u nd nam e ntli ch d ie werth
.

voll e n Ed e lsteine d ee e rsten u nd z weiten Ra nge s sind s elbst

d en stärkste n Säu r e n g e g en u be r u nv e rl e tz lich u nd dah e r
sch e int bis zu m h eu tigen Tage ei ne M e thode d er Dars te ll u ng
di e s e r Ed elstei ne a u s flü ssige n Lös u nge n kau m d enk b ar .

Wahrsch e inlich werd e n e rst a llm älig d ie B e dingu ngen b e

ka nnt w e lch e ne bst d e r la nge n Z e itdau e r d e n Proc e ss d e r
,

s u c ce eiv e n K r sta llisatio n b e gü nstig e n Da nn ab e r w e rd e n

y .

au ch d ie Mine rali e n u nd E de l ste ine so wi e j etzt scho n d ie

,

K rystall e d er ü brigen Ch e m ikali e n in b e li e bige r Grö ss e er

z e u gt w e rd e n kö nne n .

I n d er Z wi s ch e nz e it ist d ie z we ite M eth od e d er Kry

s ta llb ild u ng d ie d e s E rsta n e nla s s e n a u s d e m g e s ch m olz e n en
,

Z u sta nde m it E rfol g z u r künstlich en Darstell u ng v o n Ju

,

w elen in Anw e nd u ng g e b rac ht w e rd en D ie Ed elste in e z B .

,
. .

d er Kor u n d Spi n e ll m a nc h e S ilic a t v er b in d u n g e n w id e r

st eh en wohl d e r Glü hhitz e do ch nu r bis z u ge wiss en Gren z en
,

d er T em ep rat u r u n d b e i A n w e n d u n g d e s K n a ll g ga s e b lä s e s

od er d er el ektrisch en Lam p e wa che d ie höchste G lu thtem

,

e ra tu r li efe rt g e lin gt e s s e lb s t di e s e u n sc h m e l z bar sch e i

p ,
ne n d e nMinera lien in Flu ss z u bringen Hierdu rch b e sitzt
.

man ein Mi tte l d en fü r ge w öh nlich starren K örp erth eil

ch en e ine fre i e B e we gli chk eit also die Grundb edingu ng z u r
,

K rysta llb ild u ng z u bi eten .D ie Korp e r g eh e n n äm lich b e i

ste igen der Tem p eratu r a llm älig a u s ihre m fe ste n Z u sta nd e
in d en ge sch m olz e ne n fl u s sige n u nd s chlie ssli c h s e lbst in d e n
d a m p fl o rm igen Z u stan d ü b e r u m b e i d e m Sink en d er T e m
'

e ra tu r in u m g e ke hrte r R e i h e nfolg e di e s e lben V e rwa n dlu ng e n

p
durchz u führ e n Tritt d e r Z u stand d er Abkühl u ng nu r lang
.

sa m e in so kö nn e n sich d ie fre i b e w e g e nd en K örp e rth e ilch e n

,

z u K rysta lle n ord n e n M a n ka nn die s e n W eg d er K rysta ll

.

bildu ng au ch daz u b enü tz e n du rch das Schm elz en d er in

,

d e n Ed elste inen e nthalten e n Be sta ndth eile di e s el b en z u m

K rysta llisiren z u z w ing en Nam entlich waren e s d ie fran
.

z ö sisch e n Ch e m ik e r Gau di n E b elm e n D a u b rée D evill e , ,

we lch e die s e s V e rfahre n m oglichst au sbild eten u nd d u rch

da ss elb e b er e its K o ru nd e S pinell e u nd a nd ere Schm u ckste ine
,

erz eu gten .

Bei d er ku nstlich e n Erz e u gu ng v on Schm u ckst ei ne n

m ittelst hoh e r T em p e rat u ren ko m m en m ehrer e V e rfa hru ngs
arten in Anwe ndu n g w el ch e th e ils du rch d en C ha rakt er d er
,

d a s M ineral bil d en den G ru nd sto fl e th eils du rch d ie A rt d es

'

S chm elz pro c e sse s s e lbst b e dingt sind So m acht e s e inen

.

gross e n Unte rsch i ed ob m a n Diam ant od e r Koru nd ob m a n

, ,

d en l etzt e re n a u s re ine r T h o nerd e od er a u s Bor m it Fl u or

al u m ini u m e rz eu ge n w ill M a n h a t dah er fast fü r j e d e n b e
.

stim m te n Schm u ck stei n m e hre re V e rfa hru ngsa rten g efu nd e n ,

du rch we lch e e r kü nstlich darge ste llt werd en kann D ie .

wichtigst e n Unte rs u ch u ng e n b etr effe n ab e r d ie kü n stlich e

Darste ll u ng wahr e r K o ru nd e , d a die s e r Schm u ckste in in
Folge s eine s h oh en W erthes g e l u ngene Vers u ch e gewis s
r e ichlich z u b elohn en v er spricht .

D ie rste n V ersu che z u r Erz e u gu ng v o n K oru nd en

e

war e n s ehr e infach Ma n bracht e d ie r e i ne T h o n e rd e in

.

d er Flam m e d e s K na llga sge b läse s z u m Schm elz e n D ie hi er .

du rch e rz eu gte ha se lnu ssgro sse Ku gel hatte im Inne rn e ine

Höhlu ng , welche m it s e hr kl e inen K o rund krystallen au sge
 E in we ite rer S chritt dies er M6
z ur V ew ollko mmnu ng
tb o d en ge schah d u rch d ie A n we nd u ng v on d en Ch lo r od er
Flu o rv erb ind u nge n d e r Erd en Di e s e bilde n b ei h öh e ren T em
.

era tu re n D ä m p fe g be n d a nn d Chl o r o d er Fl u or a n a n
p e , a s

dere che m isch ver wa ndte re S to ffe a b u nd hinterlass en A lu m i

niu m od e r Si lici u m als R ücksta nd L etztere o x yd iren u nd .

krysta llisiren, we nn sie im M o m e nte d e r Abk ü hl u ng a u s d e m

d a m pfl ö rm igen Z u sta nde wi e de r in d en fe ste n Zu stan d ü b e r
geh e n D a u hrée ) e rz e u gte Qu arz Chrysol ith V e s u via n
.
1
, ,

Grana t S m aragd Zirko n, T u rm ali n i ndem er in e iner Po rz e l

, , ,

la nrö hre d ie in d en ge nannte n E d e lstei nen e nthal te nen Erd e n

gl üh te u nd gleichz eitig e i ne n Stro m v on Flu orsilic iu m ü b er
die s e lb e n l e itete D a s Flu o rsiliciu m z e rl egt sich u nd gibt das
.

Fl u or a n d ie näherste h end e T ho n od er Kalkerd e ab wäh ,

rend das fre i ge worde ne S ilici u m a ls Ki e s e lerd e sich m it

d e n ü brige n Erd e n ve r b i ndet D en Kor u nd erz e u gte D a u b rée
.

du rch G l ü h en v o n r eine m C hlo ra lu m in iu m S pinell du rch

Glü hen e i ne s G e m isc he s v o n C hlm a lu m iniu m u nd C hlo rm a g
ne siu m in b e id e n Fäll e n u nt e r G e ge nwart d e s K a lke we l ch e r
, ,

l etzte re r a u s d e m da m pfl ö rm igen C hlo ra lu m iniu m d a s C hlo r

'

a n sich riss d ie l h o n u nd Bitter e rd e fre i z u rü cklie es und

’ ‘

so de ren K rysta llisa tio n crm o glichte .

Di e s e b e sch rieb e ne Method e ward u b e rfl u gelt d u rch

d ie V e rs u ch e v o n St C lair e Deville u nd Caro n
. D a u b rée
wa r n och i m m er ge nö thigt n e b e n d e n ga s förm igen Fl u o r
v erbi nd u ng e n d ie Erde n in fe ste m Z usta nde a nz u we nd en ,

w od u rch d er Proc e ss d e r w e ch se ls e itigen Ve rbind u ng er

s ch w e rt u nd d ie E rz e u g u ng g röss e re r K rys ta ll e u nmö glich

w ird . A ll e di e se Hi nd e rniss e falle n b ei d em ve r b e s serten

Verfahre n v o n St Clai re D e vill e fo rt D e rs e l be wendet e ine
. .

Co m bi na tio n v o n Flu o rv e rb ind u nge n m it Borsäu re a n B e id e .

ge nannte Sto ffe we rde n b e i h ö here re n T e m pe ratu ren flü chtig und

g eh en h i eb e i e ine n wichtige n Au sta u sc h d e r S to fle ein E s ’
.

bild et si ch d a s fl ü chtige Flu o rb o r welch e s gas förm ig e nt ,

w e i c ht u nd d ie e rdig e n Bas en v o n Al u m ini u m e tc z u ru c kläest . .

D a ub r Co m p t nd P i
ée . re . ar s l8 54 . vo l 39 .
p a g. 1 53 .

T h n Bitt
o B yll Z i k n
er er r o u nd K l k dea er .

)
3
St Cl i
. D i l l C m pt
a re ev e: o . d
re n . Pa ris v o l. 46 , pa g . 76 4.
Letz tere sc h lägt si ch b ei d er A bk ühlu ng a ls T honerd e ni ed e r
u nd krysta llisirt Eine solch e Com binatio n v o n Flu o ra lu
.

m ini u m m it ei ne m Z u satz v o n Flu o rchro m wird in ei nen

Porz ella nti e gel, in welchen ü be rdi e s e ine abgesonderte Plati n
schal e m it Borsäu re ge stellt wa r, gebra cht u nd in d e m Por
% lla no fe n g e gl üht Na ch l änger er Erhitz u ng liefe rte die s e r
.

Versu ch ziem lich gross e ab e r s ehr d ünne K o ru nd krysta lle ,

d ie in d er schö nst en Ru b infa rb e glänz te m Va riatio ne n im

Z u sa tz e d e s C hro m e li efe rte n d ie b lau en S a phi rs od e r d ie
grü nen K oru nd s (die sog enannten o ri e nta lischen S m ara gde) .

L e tzte re e nthi elte n d ie grösste Qu a ntität C hro m bis z u

Na m entlich d ie E rz eu gu ng di ese s l e tz tgenannten Sch m u ck
ste ine s , wel ch en u ns d ie Na tu r so s elten lie fe rt wäre ein ,

w ahre r G e winn fiir d e n J u welenha nd el u nd fiir d e n We chs e l

d er M od e .

Trotz dem da ss d ie bishe rigen Versu ch e d er Ch e m i ke r

,

d ie Möglichke it d er kü nstlich e n Da rstellu ng d er J u we le n

d e s erste n Ra nges na chg e wie s en h a b en , so ist doch d ie
praktische Ver we ndu ng die s er E ntde ck ung a u f keinen hö
heren G ra d ge di eh en N u r d ie fa b riksm ässige Da rst e ll u ng
.

di ese r e chten J u we le n konnte d ie Erz eu gungskosten e r

m äss ig e n d ie bishe r d em G e b ra u c hs solch er k üns tlich e r
Sch m u ckste i ne ei nen u nü b ersteiglicb e n Dam m entgege ns etz t
Die s kö nnte d e n Ju welenha nd e l in a nd e re Bah n en lenk e n ,

wü rd e d e ns e lben so wi e d ie M od e v o n d e n sp a rs a m en G e
, ,

s ch e nk e n d er Na t ur e m a nci ire n u nd die W ü nsch e d es L u xu s

p
b e frie digen .

V o n d en Sch m u ckste inen , die wie Ko ru nd ode r Spi

n e ll a u s d e n soge na nnte n E rd e n be steh e n u nt e rsch e id e t sich
,

d er D ia m ant we se ntlich I hn v e rletz t wohl k e i ne Säu re, ke in

.

c h e m i s ch e s Rea ge ne doch d e r Hitz e ve rm ag e r nicht z u

,

wid ersteh e n u nd er ve rbre nnt w e nn au ch b e i ei ne r grös se re n

, ,

Hitz e wie die gewöh nliche Steinkohl e Au s die sem G r u nde .

kann e s d a h er a u ch nicht geli nge n d en se lb e n d u rch E r

,

hitz u ng d es re i nen K o hlensto fl e e da rzu ste ll en E s sind ab e r

' ‘

a u ch alle a nd er en Vers u ch e d en Kohl ensto ff a u s s ei nen V er

,

bindu ngen ni ed erz u schlag en u nd ihn z u m K rysta llisire n z u

z wi ngen, ge sch eite rt E rst im Ja hre 1 853 hat D espretz ein
the ilwe ise glu ckliche s Verfahr en e i nges ch la gen E r we ndete
d e n e l e ktrisch e n Stro m a n, we lch e r im lu ftv erd u nnte n Ra u m s
v on i r K o h lenspitz e z u ei nem Pla tind ra hte ü b erschlägt
e ne .

Du rch d en el ektri sch en Stro m werden d ie kl e insten Kohle n

rfikelch en v on d er K o hle ns itz e a bge riss en c o ntinu irlich
p a
p ,

z u d e m Pla tind ra b te ü b e rfü hrt u nd lage rn sich d ort a ls ein

schwarz er Ni ederschla g a b Na chdem e in solch er Ve rsu ch

.

du rch m ehrere Monate c o ntinu irlich du rchge führt war u nte r ,

s u chte m a n d ie a u f d em Plati n abgel a ge rte K o hlenschichte u nd

e rkann te u nte r d e m M ikro sk0 e b e i sta rk e r Ve rgrö s s eru ng
p
neb en d e m schwa rz en a m orph e n K o hlensta u b e au ch s e hr kl e ine

weisse O cta e d er A u ch wa r di e s e r Sta u b so h a rt da ss er a ls

.
,

Po lirm itte l gebrau cht d e n Ru bi n a ngrifl s om it härter a ls

'

l etz terer war Es sch ei nt som it , da ss d ie a u f solch e W e is e

.

e rz e u gte n m i nu tiös e n K ryställch en w irklich Dia m ant e n wa re n .

Di es er theilweise glü ckliche Ve rsu ch ha t m ehrere franz ö sisch e

C hem ik er neu este ns a u fg em u nte rt Me thod en au fz u su ch en ,

u m d e n Kohl e nsto ff in Form d e s Di a m ants a u s s e in en V e r

bindu ngen z u gewinne n U nv erb ü rgten Na chrichten z u folge

.

soll en einz elne C o m b ina tio nen A u ssicht a u f Erfo lg gewäh ren,
doch konnte bis z u m h eu tigen Tage noch nicht d ie Wiss en
scha ft eine wirklich e E rz e u gu ng v o n Diam a nten c o hsta tiren .

U m anz u d e u t en we l ch e Me thode n j ü ngst ei nge schlag en wo r

,

d en sind u m d en Dia m ant z u e rz e u gen , will ich d e n im

,

v erfl o ss en e n Jahre b e ka nnt g e w ord e ne n Vorschlag v o n E S a ix .

näh e r a ng e b e n Nach ihm sche idet sich a u s d em flü ssige n

.

G u ss eis e n d i ko hlensto fl h a ltigem Eis en , d er Kohl e nsto ff

'

. .

in Form d es Diam ant e s ab we nn m a n d u rch di e s e fl üssige

,

Ma sse Chlordäm p fe h ind u rchp re sst Es bild et sich näm lich .

in Folge d er gro s s en Ve rw andts chaft v o n C hlor z u E is en,

b e i Abschl u ss d e r L u ft Eis e nchlorid u nd d er frü h er im G u ss
vorh a nd ene K o h1e nsto fi würde fre i Enthi elte d a s
'

e ise n .

Gu ss eis en C hro m so würden fa rbige Diam a nten entsteh en

m ü ss e n .

D ie M öglichk e it d e r Erz eu gu ng d er Dia m a nte n gew innt

au ch dadu rch a n Wa hrsch ei nlichke it da ss e s W ö hler u n d D e ,

D e sp re tz : C o m pt . re nd . Pa ris vol
. 37, pa g . 36 9 .
lich e m Weg e wah re
Edel stei ne d ie in alle n ih ren Eigen
,

schafte n d e n Nat u rprod u kten gl ei che n e rz e u ge n die s ist , ,

k ein e Fälsch u ng And ere sind j e doch a lle j ene Im itatio ne n

.

z u b e n enne n w e lch e nicht d ie S u bsta nz als solc h e b e rü c k

,

sic hti e n , s o nd e rn nu r e i nz e l n e d e r a u fl a lle n d ste n Eig

‘

en
g
schaften nachah m e n u nd statt d er wahre n J u we l en e nt
,

w e d e r m i nd er w e rthv ollere M inerali en od e r G la efl u s se u nte r

schieb en Wir v erstehen e in solch es Ve rfahre n u nte r d er
.

Erz eu gu ng fa lsch er S ch m u ckstei ne Die s elb e ist kei ne Er .

find u ng d e r N eu z e it so nd e rn r e icht b is in die Z e ite n d e r

,

Rö m e r z u ru ck de nn schon Plini u s e rzählt u ns v o n d er V e r

,

fäls chu ng d er J u w e len Man ch e d er we rth v o llere n Ede l ste i ne

.
,

n am e ntlich d ie v o n d e n Rö m e r n s o th eu e r b e zah lte n O nyx e ,

wu rd e n b e re its da m al s du rch G la sfl ü sse nachg em a cht u nd

z war m u ss die s e s Verfa hren nichts S elte ne s ge we s en s ein ,

d enn so nst w ürd e Pli niu s ni cht au s dr ü ckli ch vor solch en

Unter schi eb u nge n war ne n D ie S eltenheit u nd d er hohe
.

Pr eis d er Schm u ckstei ne h a t w ohl anfangs z u d ere n Na ch

a h m u ng ger e izt u nd a u ch b e i d e n ge bild e te n Kä u fe r n frü h

z eitig d ie N eigu ng e r we ck t d ie Erz eu gniss e d er N a tu r a u f

,

anderem W ege sich darzu ste lle n War doch im ganz en .

M itte lalte r sobald d ie Ch e m i e ei nige Fo r ts chri tte ge m acht

,

h atte d a s ang e strebt e Zi el fast all e r Forsch e r d en Ste in d er

, ,

We is en j en e s b er üchtigte u nd e rs eh nte Hilfs m ittel , d u rch

,

de ss en B er ü hru ng alle s u n e dle Me tall in Gold ver wand elt

w e rde n sollte Wohl ist m a n l a ngst v o n di e s e n ch em isch en
.

S ch wa rmere ie n z u r ü ckge ko m m e n doch d er falsch e Sch m u ck

,

ha t sich gl e ich d e m e chte n erhalt e n u nd in d en j ü ngsten

Z eite n s o wohl d u rch d ie Li ebhab er eie n d e r Mode als
, ,

au ch d u rch d en Forts chritt ihrer E rz eu gu ngsm eth o d e , du rch

s einen geringen Pre is u nd d u rch s e i n l ebhafte s Fa rb em piel
sich im m e r gro sseren Bod en e rru ngen Die s en fa ls ch en .

S ch m u cksorten v er m ag b ei d em gross e n Au fsc hwu ng im G e

brau ch der fa c ettirten Stein e d ie Natu r k eine C o nc u rre nz
z u m a c he n, d enn i hr e G e s etz e fü g e n sich n icht d en Lau n en

u d
n W ü n sc h e n d e s L u x u s M it Er folg.v e r m öcht e g e g e n d e n

G ebrau ch d er G la sim ita tio nen nu r d ie fa b riksm a ssige Dar

stellu ng wahrer E de lsteine ankä m pfe n ein Unterne h men , ,
dess e n M öglich ke it in d er v orhe rg eh end e n Se ite ero rte rt
W a rd. Vi e lle icht sch mu ck e n si ch ei nst nach folge nd e Gene
ra tio n en nicht m e hr m it fal sche n Gla sste ine n so nde rn m it ,

e cht e n a u s d e r H a n d d e s C he m i ke rs e rh a lt ene n
,
R u bine n ,

u nd Di a m ante n d ie d ann a b e r a u ch ihre n j etzige n We rth

,

e i nge b ü sst hab e n ; d e nn n u r d ie S e lten he it r e izt u nd m it d er

L e ich tigke it d es B e sitz ens ve rsch wi ndet au ch d er W u nsch

nach d e m E rwe rb .

D ie G ru ndlage all e r I m ita tio n d er J u we l e n bild e t d er

G la sfl u es .D e m G la ss d ess en wesentlichste Besta nd the ile
Kie se lerd e u nd Kali si nd ve rl eiht d e r Zu sa tz v on gröss ere n
,

Quantitäten Ble im ennigs sta rke Lichtb re chu ng m it schö ne m

Farb enspi el e u nd G lanz u nd d ie fernere B e im isch u ng v o n
,

a nde re n w illküh rlic h g e wählte n Meß llo xyd e n d ie m a nnig

faltigste n Farb e n M it Au snah me d e r H ärt e ko nn e n w ir
.

dah e r all e äu ss ere n E ige ns chaften d er E de lste i ne vollk o m m e n

du rch das Glas c a pire n Alle i n diese geri ng e Härte d e r Glas
.

Im ita tio nen ist e in so a u ffallend e s M e rkm al dass b er eits Pli ,

ni u s d e ss e lb e n e rwäh nt u m d e n Unt e rs c hi e d d e r F älsch u ng e n

,

kla r z u m ach e n E r sagt I n d en ku nstlic hsn Stei ne n ode r

. :
„

Fl üss en sieht m a n Bläsch en e in gro b eres Korn a u f d er O be r ,

fläche e inen ge wiss en u nrei nen G lanz oder S trahl u nd solch er

,

wird m a tt e he er z u m Au ge ko mm t Einen sich e re n B e weis

, .

v o n d e r Gü te d es Ste i ne s kö nn e n wir h a b e n w e nn wir ,

e in e n abg e s c hlag e ne n Splitte r de ss el be n a u f e i ner e isernen

Pla tte re ib e n od e r d e n Stei n mit d er Fe il e pro hire n we lch e s ,

b e ide s j e doch d ie S te inh änd le r nicht leid e n D ie Splitte r d es .

o b sid ia nisd h e n Ste i ne s gre i fe n d ie wahre n E d e lste in e nicht

a n u nd d ie g e kü ns te lte n gehe n d u rch d a s Reib en e i nen

we iss e n Sta u b .
“

Di e s e s C ita t so wi e a hnlich e S tell e n in d en u b rigen

,

C la ssikern z e ige n z u r Ge nü ge dass b ere its die Alte n d ie ,

K u nst b e sa eee n das G las z u färb en und d a ra u s m anc h erl e i

G ege nständ e ku nstlich e Ed e ls tei ne Sch m u ck u nd G e fäss e
, ,

j e de r A rt anz u fertige n B e so nders r ühm ten sich d ie alte n

.

G la skünstler in Ale xa nd ri en die s e Ku nst in gross e r V o ll ,

ko m m enh e it z u b e sitz e n u nd nach Arria n ward Egypten

ü b erha u pt na m en tlich ab e r Th e b e n
,
du rch die A nfe rtigu ng
fa rbiger Gläs e r d ie in d e n Hand el ka m en b erü h m t D ie
, ,
.

Rö m e r s elbst sch einen d e n schri ftlich e n U eb erlie fe ru n ge n z u

,

Folge in d en älte ste n Z eiten all e fe ine n G la swa a ren a u s

d e r Frem de b e zoge n z u h a b en ? Nach Pli niu s Erz ähl u ng
’

w ard e rs t u nte r Nero d ie e rste Glasfabrik in Ro m e in

ge richtet ; allein deren Glas w a r grü nlich wenig d u rch ,

sichtig u nd s eh r z e rbr e chlich währ end die a u s d er Fre m de

,

e i nge führt e n K u nstpro d u cte di e s e r Art v o n we lch e n m a n ,

n och U e b erb le ib se l in rö m isch e n B äd e r n u nd Gr äb e r n find e t,

d ie D u rchsichtigke it d er Krysta ll e h atte n Na ch Caylu s .

m a chte ab e r in Ro m di e s e Ku nst in d er Z e it v o n Ne ro bis

z u G al e nu s grosse Fo rtsc hritt e u nd e rr e ichte e i n en hoh en

Grad d er Vollko m m e nh e it d ie nicht blos fii r d ie m a nnig

faltigste n G la earb eite n sond e rn au ch für zi e rlich e Im ita tion en
,

d er G em m e n alle r Fa rb en ge nü gte .

V o n e iniger Wichtigk eit ist e s d ie Be sta nd th eile k e nnen

z u l e rne n,
we lch e d en da m aligen Gläs e r n ihr e e igenthü m
lich e Farbe verli eh e n Wir ve rdanken dies e K enntniss d en
.

ch em ischen Unters u chu ngen v o n K l a p r o t h u nd J o h n d ie ,

zahlre ich e gefärbte Glassorten a u s rö m isch en u nd egyptisch en

G räb e rn u nd Bäd e rn a na lysirte n .

Eine ku pferrothe Glaspaste enthi e lt oh ne Rücksicht au f ,

Kali u nd Natro n 71 Ki e s e l erd e 1 4 Bl eioxyd

,
Ku p fer ,

oxyd ,
Eis e noxyd Tho n
,
Kalk ; e ine u nd u rch
,

sic htige s a n rü ne Gl a spast e 6 5 Ki e s e le rd e 1 0 K u p fe roxyd,

p g ,

Bl e ioxyd ,
Ei se n oxyd, Kalk erd e T h o n erd e ,
.

B e ide Schlac ken enth alte n trotz d e r ve rsc hi e de nen Fa rbe

doch na h e gle iche Besta ndtheile M öglich d ass d ie verschi e .

d ene O x yd a tio nsstu fe d e s Ku pfers d ie Farb e e ntschi ed w ahr ,

sch einlich e r hi ng e g en ward d ie roth e Glaspaste m it Hil fe d e r

b e im Schm elz en d er Ku pfe re rz e ö fte rs fallend e n ro thb ra u nen

S chlacke n erz eu gt .

Noch inte ressanter wa ren ihre ch em isch en U ntersu c hu n

e n bl a u e r a ntike r G l a sp a ste n B e kan ntlich tret e n in d er Na t u r
g .

C ylu
a s: Re ch erch . d . Antiq u it . P a ris 1 75 1 . I . 1 98 . II I . 1 93 .

Recu ei l d . Antiq u it . P aris 1 76 1 . 2 9 3- 31 0 . M e th o d d fai

. . r.
fiir d e n wa ss erh e ll en re inen S tra s s ist ge wo hnlich 32 % r e i ne
Ki es e le rde ( Bergkrysta ll) bis 50 % Bleim e nnige , 1 7% Kali
, ,

1 % Bora x u nd Ars e nik ; s e hr s elten wird d er folge n d e

Satz angewend et : 40% Kie s e l erde 5 4% Bleim e nnige u nd
6 % we ineteinsa u re s Kali Statt d e s Bleim e nnig (Ble ih yp e r
.

oxyd) verwe nde t m a n ö fters kohle nsau r e s Ble ioxyd, da sich

l etz tere s l eichte r rein da rste ll en lässt doch erz eu gt d ie b e i m ,

S ch m e lz e n ent we ich ende Kohl ensau re l eicht Bla s en im Gla s

u nd b e di ngt dah e r m e ist e in n och m alig e s Um sch m elz e n d e s

z u e rst e rhalte n e n bl a sig e n Fl u ss e s E in solch e s Um s ch m e lz e n

.

m u ss ü b e rhau pt i m m e r a ng e we nd e t we rd en w e nn sich F e h l e r ,

u n d U nre ini ke ite n im Strass e z e ig e n

g .

D e r a u s ob ig en Be eta nd th e ile n e rz eu gte Stras s hat b e

re its in Folge s e ine s hohe n Bleigeha ltes e i ne be d e u te nd e
li chtbre che nd e K raft I n d e r Ne u z e it glau bt m a n sich j e doch
.

s e lbst m it di ese m Farb e nspie l ni cht b e gnü ge n z u kö nne n

u nd e s ge lang d u rch A nw e nd u n g d e s n e u e ntd e ckte n Alkali

m e talls Thalliu m we l ch e s im Misch u ngsv erhältn iss d ie Roll e

,

d e s Kali z u ü b e rneh m e n hat d em französisch e n Ch e m ike r

,

Lam y T ha lliu m fl intgläs e r z u e rz eu g en we lch e d e n ge ,

w oh nli ch e n S tra ssflu ss a n Stärke d e r Lichtbr e ch u ng u n d

Farb e nz ei streu u ng üb e rtre ffe n D ie a u s di e s em T ha lliu m fl u ss
.

e rz e u gt en Ju we l e n z e i c hn e n sich dah e r d u rch e in b e so n d e rs

l ebhafte s u nd inte nsive s Farb enspi e l a u s .

D ie bish e r b e sproch e nen M isch u nge n di e ne n all e nu r

z u r Erz e u gu ng e ine s vo llko m m en farblos en Strass e s ; u nd
die s er bildet di e no thwend ige Gru ndla ge für all e gefärbten
Flü ss e L etzte re kö nne n näm lich ni cht d u rch e ine e inz ige
.

O p eratio n darge s tt we rde n Ma n m u ss vie lm e hr d em ge .

p u lve rte n fa rblos en Stras s e e inige Pro cente d e s b etre ffe n d en

färb end e n M eta llo x yd es z u s e tz e n u nd di e s e Misch u ng n e u er
dings schm e lzen U m e i ne gl e ichförm ig gefärbte Mass e z u
.

erhalten, m u ss di e s e r S c h m e lz pro c e ss m it g ehö rige r Vorsicht

g e l eitet we rden u nd m u ss d ie Ma sse o ft 30 Stu nden la ng

im Flu ese e rhalten bl eiben D ie Qu antitäte n d e r färb e n d e n
.

Meta lloxyd e, we lch e b eigem is c ht we rd e n m ü ss e n, richten s ich

V e rg l . S c h r ö t t e r : Anz eig . d . Aka d em . Wien 1 86 7 p a g

. . 1 38 .
na c h d er lichteren ode r du nklere n Fa rb e welch e e rzi elt
we rde n soll D ie Z u sätz e welche d em r einen S tra ss b e i
.
,

gem isch t werd en m ü ss en , u m gefärbte I m ita tio nen z u er

h a lten si nd na chfolgend im u ng efähren Pro centv erh ältnisse
an
ge fii hrt.

Zur Da rstell u ng Ru bins wird d em farblos en Stra ss e

d es
e t wa 2 % C a ssiu s sc h e r Goldpu rp u r od er Goldchlorid b e ige
’

gebe n w elche Mischu ng a b e r e in a nfänglich nu r gelb

grü ne s G las erz eu gt ; da s Ru b inro th tritt in di e s em Gla s e
j e doch prachtvoll h ervor, wenn es ohne z u schm e lz en n och
, ,

m al s e rhitzt wird Mit d em Ge ha lte a n G o ld sa tz ste igt d ie

.

Ti efe die s e r roth en Fa rb e E in r eine r Ru b insa tz lässt sich

.

a u ch ohne Anwendu ng d er Goldve rbindu ng e n blos du rch Z u ,

satz v o n Brau nste in (Ma nga n ox yd) erzi e le n Fer ne r

.

e nthält d e r S a hirfl u ss 1 K b a lto x d d i I m itatio n v on

p o y ; e

S m aragd 1 % Ku pfe roxyd m it Chro m oxyd ; v o m A qu a

m ari n Antim o no xyd m it K o b a lto x yd ; v o n Top a s
1 % Eis e noxyd od er a u ch 4% Antim o no xyd m it Gold
p u rp u r ; v o n A m ethyst Brau nstei n ,
K o b a lto x yd
u n d e in e Sp u r Goldp u rp u r , schli es slich e nthält d ie I m ita tio n

d e s Granat 50 Antim o no x yd ,
Goldp u rpu r ode r
Brau nste in .

U m u n du rchsichtige Fa ste n dar z u stell e n m u ss d er ge

w ohnlich e farblos e Strass n och fr üh e r du rch Z u satz v o n
Z i nnasch e (Zinnoxyd ) em a ila rtig gefärbt werd en u nd e rst
di e s er E m a ilm a sse s etz t m a n d ie and e ren färb e nd en M e ta ll
o xyd e h i nz u D ie türkisäh nlich e Past e e nthält e twa 3%
.

Ku p feroxyd m it einer Sp u r v o n K ob a lto x yd u nd Brau nste in ;

ko ra llenro the Fa ste n enth a lten 6 % Eis enoxyd m it etwa s
Schwefe lku p fe r, p u rp u rfarb ene Pasten hing ege n 6 % Ku p fer
o xyd m it 3% Bra u nst ei n Eine O pa lm a sse erhält m a n, wenn
.

m a n d e m r e inen geschm olz enen S trass e e ntwe de r 5 °

K no
c h ena sch e od e r d ie e ntspr e ch e n d en Qu antitäten e nt we d e r v o n

Wei nstein od e r v o n C hlorsilbe r b eim engt C ha lce d o nähn

.

liche C o m po sitio nen e rz eu gt m a n we nn m a n S tü cke v er

,

sch i ede n gefärbte r G la ssorte n im halb en Flu sse u ntereina n

d ermengt od er we nn m a n d e m Stra ss e s elbst d ie ve rschi e
denen nöthige n Meta llo xyrßb e im e ngt, ohne dieselben gl e ich
*
13
 1 96 - 1

m ässig in d e r M ass e zu v e rth e ile n . Eine Nachah m u ng d es

A ve ntu rin e rzi elt m a n wenn m a n d e m b ra u nro then Strasse
fast m ikros kopisch kl e i ne glänz e nd e K u pfe rschü p p ch e n b e i
m engt d er en Refl ex d em Fa rb en spiele d e s A ven tu rin ähn
,

lich ist .

D u rch die s e A u fzähl u ng glau b e ich d ie w i chtigsten Z u

satz e ange de u tet z u hab e n we lch e d e m r e i nen Strass e b e i
, ,

ge m engt u ns j ene oftm al s pra chtvoll en Im itatio ne n li e fe rn

, ,

d ie du rch die h e u tig e M od e b e gü n sti gt in d e n Bijou t e rie

, ,

waa re n u nd d en fa lsch e n S chm u cksa ch e n n i e de ren Ra ng e s

e i ne z ie m lich e Roll e spi e l e n W e it weniger häu fig a ls die se
.

G la sim ita tio n tr e te n in d e n fal s ch e n S c hm u ckwa a re n and e re

M e thod e n d e r Ve rfälsch u ng a u f v o n d e ne n ich n u r d ie
,

Unte rschi ebu ng m inder werth v o ller Ste in e u n d d e s Gebrau ch es

d er d o u b lirte n St e ine ge de nk e n m u s s D ie U nt e rs chie b u ng
.

m i nd e r w erth v o lle r Sch m u ckst e in e a n d ie St e ll e v o n Ju we l en

e rste n Ra n ge s ist in e i nz e l nen Fäll e n m öglich wo d ie Farb e ,

b e ide r Mineralie n e i ne nah e gl eich e ist z B Be rgkrysta ll ,

. .

u nd Diam a n t v o n Tu r m ali n u nd Ru bin

, .

E ine solch e Unt e rschi ebu ng wird j e doch fü r farbige

Steine in d en s e lte nsten Fälle n vorkom m e n da sich d e r ,

Pr eis noch i m m e r für wah rhaft fals c he S ch m u ckwa a re n z u

h och st ell e n würd e H äu fige r ko m m e n hingege n v o m Orie nte
.

d o u b lirte farbige St e ine in d e n Hand e l D er Charakte r di e s e r .

F älsch u ng b e steht dari n dass d er Ste in a u s z we i g e s ond e rte n

,

Stü cke n b e steht O b e rth eil u nd U nterth e il w elch e e ntw e d e r

, , _

d u rch K itt od e r du rch G la sfl u se m ite i nand e r v e rb u n d e n si n d .

Be i d e r sch l e ch te sten Sorte di e s er g e färbte n D o u b lette n b e

steht Ob er u nd U nte rth eil a u s w e i s s e n G la sfl u sse n z wis ch e n ,

de nen e i ne S chi chte farbigen Lack e s ist w e lch em dann d er ,

Ste in s eine N ü a nc e verdankt D ie ha lb e ch te p D o u b lette n b e

.

steh e n hinge gen a u s e in em s ehr flach e n O b erthe ile d er a u s ,

e in em e chte n Ed e l st e i n g e sch n itte n u n d a u f e in e n a u s Glas

fl u s s b e st eh e nde n U nte rth eil a u fge kitte t od e r au fge schm o lz en

ist E in s e itlich e s D u rchs eh e n läs st i m m er d ie farbigen
.

Schicht e n e rk enne n d ie sich g ew ö hnli ch au ch im h e iss en

Wass er das d e n Kitt a u fl o st v o n e inand e r tr ennen S chw ie
, ,
.

riger la ss en sich du rch d a s bloss e A n s eh e n j ene D ou b letten

 XV II Ka pite l
. .

Meth o d en zu r Bestim m u ng farb lo ser S chm u ckstein e .

Ku n st u nd Natu r wette ifern m iteina nd er in d er Er

z e u gu ng v o n Sch m u cksteine n d er ve rschi ed e nsten Art D ie .

w e chs e l nd e n E igen sc ha fie n v o n Farb e , G la nz u nd H ärt e ,

s o w i e d er B e darf d e r M od e u nd d e s Lu xu s h a b e n ab e r
z wisch en d en e inz el ne n G em m e n d ie Schrank e d e s v e r
.

schi e de nen Pre is e s au fg e richtet u n d z w isch e n d er sch im

m ern d e n Glaspa ste u nd d em Diam a nt e n b e st eht e in fast
m illio ne nfach e r W e rthu nterschie d Wohl h a b e n w ir im V e r
.

lau fe d er bish erig e n B e spre chu ng e n o ft genu g a u f die Eig en

schaften d er wahre n Edelstei ne u nd d er en m öglich e I m i
ta tio ne n hi ng e wi e se n all e i n nu r vi el fach e U eb u ng ka nn b e
,

fähige n sich di e s e r Eigenschaften in j e d e m vorko m m e nden

Fall e l eic ht u nd sch ne ll z u erinn ern u nd di e s e lb e n z u r Be
sti m m u ng v o n vorge l e gten ge schlifl en en S ch m u ckste i nen z u
'

v erwe rth e n . N u r d ie häu fige Ve rgl e ich u n g d e r Ex e m plar e

v o n v e rsch i e d e n st e r Art v e r m ag so w ohl das A u ge ge nü g en d

z u sch ä rfen u m d ie äu ss e re n g e ri ng e n N ü a nce n vo n Farb e

, ,

Glanz u nd Ge füge ric htig z u e rfass en als au ch d ie Ano rd ,

nu n g d er ü brig e n Unt ers u chu n g so z u l eit e n das s , oh ne ,

U eb e rfl ü s sige s anz u stre b e n doch d ie n öth ige n C harakter e

,

d er Sp e ci e s in kü rz e ste r Z e it b e sti m mt sin d F e hlt ab e r d ie

.

nu r d u rch lan gj äh rig e U eb u ng z u e rw e rb e nde V e rt rau th e it

m it all e n Eig e n sc h a fte n d e r Sch m u ckste i ne so ve rm ögen ,

doch im m er d ie A ngab en ei ne r zw e ckm ässigen Be stim m u n gs

m ethod e d a hin z u l e it e n dass d ie Eigens ch afte n d es vor
,

g e l egte n Steine s richtig a ls E rkennu ngsm ittel s ein er W e s en

h e it b e nü tzt w e rde n M e in B e streben ist e s in di es em u nd
.
,

d e n nachfolg e n de n Kapite l n j e ne L ehrwe is e z u e rört ern ,

we lch e , a u f d ie äu ss e re n K e nnz eich en d es ge sch nitte nen

S t ei ne s ge gr ü n det d en Charakte r d er fa rblos e n u n d gefärbt en
,

Ju wel en a b zu l eiten vers u cht .

D a a n e i nem gesch lifl e nen Schm u ckstei ne j e d e V e r

'

letz u ng so m it d ie Z u hilfe nah m e d er ch em isch en M e rk m al e

u n m ö lich ist, so we r d en d ie in d en Kapite l n I I I bis V a n
g
geführten Me thode n genü gen m ü sse n, u m d ie G em m en richtig
be stimm e n z u können I n d en eb engena nnten Kapite l n sin d
.

au ch b e re its d ie Instru m ente u nd Hilfsm itte l be sch ri eb en ,

m itte lst d e ren d ie ä u ss e ren K e nn z e ich en fe stz u ste ll en si nd .

Obgl e ich es zw e ckm ässig ist wenn a ll e di e s e a u fge z ählte n

,

Instru m ente vorhande n u nd angewe ndet we rde n können so

si nd doch v o n di e s e n d ie hydrosta tisch e Wage die H ärte
,

sca la u nd d ie d ich ro skop ische L u p e u nbe dingt nöthig u nd

ohne i hre r Hilfe ve rm a g ke ine Unte rsu chu ng ge schnittene r
Schm u ckste ine d u rchgefiihrt w e rden Soll en ab e r die se ge
.

ringen Hilfs m itte l wahrhaft genü gen so m u ss ihre Benütz u ng

,

du rch ein e wo hldu rchda chte Me thode ger e gelt w erd en N ur .

du rch letzte re kann es ge lingen d ie G r enze n d e r G ru pp en

a llm älig z u b e sti mm en , in we lch e m it Sich e rh eit d e r St e i n

e in ge r eiht w e rd e n ka nn .

Bei d e r Unte rs u chu ng e ine s v o l l k o m m e n o d e r a n

n ä h e r n d fa r b l o s e n , d u r c h s i c h t i g e n , gesc hnittene n
S chm u cksteine s hat m a n sich vor Au g e n z u h a lte n, dass nicht
blos d er Diam ant ode r Stra ss, son dern a u ch ande re z a hlr e ich e
S chm u ck steine in farblos en Vari e täten a u ftr ete n kö nnen M a n .

w ird, b e vor m a n sich ü b e r d ie Natu r d er G em m e ents ch eid e t ,

dah er e ine vorsichtige Wa hl tr effe n m ü ss e n zw i s c hen D i a

m a nt S a p h i r , S p i n e l l , Ph e n a k i t Z i r k o n , T o p a s
, , ,

B e r y l l , T u r m a l i n , B e r g k r y s t a l l N e p h e l i n u nd
,

S t r a s 8 Unte r d en ge nannten G em m e n kom m en im Hande l

.

a m häu figst e n u n d a u ch in gröss e r e n Ex e m plare n Diam a nt,

Top a s Be rgkrysta ll u nd S tras s vor ; a u f di e s e vi er Schm u ck

,

ste ine wi rd dahe r das erste A u genm erk ge richtet w erde n

m u ss en . S e ltene r u nd nu r in kl e i nen Stü cke n ko m m t voll
kom m en wass e rh e ller Zirkon vor u nd d ie im Hand e l b e
nü tzt e n g e brannten Z irko ne hab e n m ehr od e r m i nde r e in e n

Stich in s Grau e Eb enso s e lten fin den sich d ie fa rblos en

’
.

Saphir s Spine lle Be rylls u nd T u r m ali n w ähre nd d e r N e

, ,

h elin m e ist nu r d e r La u ne e i n e s Li e bhab e rs s e i ne B ea r

p
b eitu ng verdankt .

Geht m a n ab er z u r genau en B e sti m m u ng d e r Gem m en

ü b e r , so w ird d e r B e gi nn d er Unte rsu ch u ng b e i d en farb
los en Schm u ck ste i nen du rch die E rm ittl u ng d er Härte er
folgen m üss en Ma n w ird j e doc h i mm e r Vorsicht a nwen
.

m it d er Bu n dists d e s ge schlifl e ne n Ste ine s d ie

'

d e n, u nd nu r

e n ige n Prob en ritz e n v e rs u ch en w e lch e d en b e sti m m te n

j zu ,

Gra d en d e r H ärtesca la e ntspre chen Schon du rch di e s e Prä

.

fu ng w erd en sich z we i Gem m en fa st u nz we ife lhaft z u er

k e nnen geb e n d er Dia m ant u nd s ei ne Im ita tion : d er Stras s
,
.

D e r Dia m ant b e sitzt d i e Härte 1 0 er ritzt so m it vollko m m e n

,

d e n Koru nd ohne s elbst v o n ihm a ngegriffen z u werd e n ; ist

,

hi ngege n d e r Ste in we ich b e sitzt er nur d ie Härte 5 6 , —

so wird die s in fa st alle n F äll en Strass s ei n S i nd di e se .

b e iden äu ss e rsten Fälle nicht e inge troffe n b es1 tz t d er Ste in

,

e ne m ittl e re Härt so si n d sorgfältig d ie S ca le nglie d er

i e

Qu arz Topa s Kor und (9) m it d em vorgel e gten Ste ine

z u prüfe n, u m die E ndgli e d e r z u find e n, du rch d e re n H ärte

d i ej enige d e s J u wels sich b e grenz t .

D u rch die sen Vorga ng hat m a n wied er eine na here

Präcisiru ng d er z u prüfend e n G emm en ge w o nne n, in d e m sich
in Folge d er v erschi ede nen Härt e di e na ch folgend e n fü nf
Gru pp en bild en
Härte I O : Diam a nt ;
9 : S a phir ;
8 : T op a s, Spi ne ll ;
—
7 8 : Qu arz Zirko n , B eryll Phe nakit , T u r
, ,

m ali n ;
—
5 6 : Stra ss Ne ph e li n
,
.

Da m a n die Härte u m d ie S chliflform d e s Jnw els nicht

'

zu be sch ädigen nu r m itte lst d er Prü fim g a n d er m atten,

,

ni cht vollko m m en gesch lifl e n en Bu ndist s au s führe n m u ss so

'

lass en sich d ie in d er m ittl er en G ru pp e 7—8 z u sa m m enge

fasst en Minerali en hi edu rch nu r schw er tr ennen Doch dü rfte .

e s m öglich s e i n m it gross e r A u fm e rksam k e it z u e r m itt e l n

,

ob u nd wie sta rk Qu arz ode r Spine ll d en b etreffenden S tein

angrei ft Nach di es er Stärk e d er Einwirk u ng wird m a n
.

u nte rsc heid en ko nn en z wisch e n

Härte 7 : Qu arz ;
Zirko n Tu rm alin ;
,
—
7 5 8 : B e ryll u nd Phe na kit .
__hin eg g e n l e tz te r e ,
na m e ntlich so ge n a nnte P o larisa tio n sa ppa ra te

vorha nden, so wird d ie e i nfache u nd doppe lte Bre ch u ng d es

Lichtes noch a u f ande re We is e e rm itte lt we rd en k önn en .

D er we s e ntlichste Be sta nd th eil j e de s Po la risa tio nsa p pa ra tes

sind z we i das Licht ge ra d li nig p o la risirend e Me di en ent
we d e r T u rm a linp la tte n , wie in d er T u rm a linz a nge , o d e r
z we i K a lkspa thp rismen , sogenannte N iko l sch e Prism en ’
.

Bringt m a n di e s e z we i Platten in kreu z weis e r Ste ll u ng z u

e ina nde r vor d as A u g e ,
so dri ngt du rch d i e s elb e n k e in Licht
u nd das G e sichtsfeld e rsch e int du n ke l . Bringt m a n nu n
z wisch e n di es e gekreu zten Platten d e n z u u ntersu chen d en
S te in so wird d a s Ge sichtsfe ld du nke l bl e ib en w enn d a s ,

J u we l einfa chb rech en d ist hingegen wi rd im so nst du nkle n

,

G e sichtsfeld d a s e inge l egte J u we l licht u nd du rchsch ei ne nd

h ervortr eten, wenn l etzte re s d 0 pp eltb re ch end ist .

S ch li e ss lich m u ss a u ch b ei d e n wa ss erhe lle n St e inen

das Dichro skop z u r Prü fu ng b e igez o gen w e rd en Un ter d en .

hi er z u b etrachtend e n Ju we len tr e te n näm lich e i nz eln e z B ,

. .

T u rm alin B eryll a u f, w elch e ob wohl fast wa ss erh e ll, doch

, ,

e ine n Stich in d ie gr ü nli c h od e r röth lic h gelb e Farbe h a ben .

D ie d ich ro sk0 pis ch s L u p e z e rl e gt d ie ho m og e ne Körp erfa rbe

d es Jnwels in ein e h e lle re u nd in e ine du nkl e re Gru n dfa rb e .

Hi e rdu rch ersch eint o ft ein Bild im Dichroskop m e rkba r

gefärbt währe nd das zw e ite nah e farblos ersch e int Ab er .

ni cht blos di e Farb e so nd e rn au ch d ie I nt e n si tät d e s Lichte s

,

ka nn fiir d ie z we i d ichr o sko p isch en B ilder e ine s dopp e lt

bre ch enden Jnwels ve rschi e d en s e in Di es er Fa ll tritt n a m ent
.

lich b ei d e m fast vollko m m en farblos en d o p p eltb re ch e nd en

Tu rm a li n v o n Elba (Ach ro it) e in d er im Dichrosko p z wei
u ngl e ich h e ll e, u nd z war e in m e rkbar d u n kle r e s Bild li e fe rt .

So vi el üb er d ie M e thod e n d er optisch e n Prüfi1 ng .

We ndet m a n di e se lb en a u fd ie geschlifl e nen fa rblos e n Sch m u ck

'

ste i ne a n so ge li ngt es l e icht u nter d ense lben die e infa ch

,

bre che nd en v o n d e n d o ppeltb rech e nd e n z u trenne n .

E infa chb re ch end e si nd Diam a n t Spin e ll u nd Stra s s

,
.

D o pp eltb rec h end e sind : Saphir T o p a e Z irk o n Q u a rz ,

, , ,

Beryll, Phe na kit, T u rm a lin u nd Neph e lin .

 Ka nn m it u nz we ifelb a fter
Sich erh e it d a s V o rh a nd ens e in
d er D o ppelb rs chu ng a n d em vorge le gten Ste ine erka nnt
we rde n so kann d ers e lbe k e ine s falls Dia m ant Spine ll od e r
, ,

Strass s ei n Di e s e s B eweism itte l ist u nfehlbar u nd vollko m m en

.

g enü gend E in s cla ta nter Fa ll v o n d er Anwe nd u ng d er opti

.

sch en Eige nschaften g erade in di e s e r B eziehu ng ha t si ch a n

d e m s e inerz e it ( 1 857 ) so vie l A u fs eh e n e rre ge nd e n Dia
m an te n d es D u po isa t e rgeb en Alle Prob en v ersta n d D u p o isa t
.

z u s e in e n G u nst en z u we nd en all e in d u rch k e in M itte l ko nnt e

,

e r d ie d o ltb rs c h e nd e S u bsta n z s i n s St i ne s d em rü
pp e e e e
p
fe nd en Au ge d e s O ptike rs ve rbe rge n
V e rgle ich t m a n nu n d ie Liste d er optisch en Eige n
schaften m it d er be re its b ekannten Härte, so si eht m a n, da ss
hi e rdu rch bere its einige d er wichtige ren vorkom m enden Fäll e
u nz we ife lh a ft b e sti m m t si nd, näm lich :

Diam a nt : einfa chbre chend Härte 1 0 ; ,

S a phir : d op peltb rsch end Härte 9 ; ,

Spine ll : e infa chb rech end Härte 8 ; ,

N eph elin : d 0 p peltb re che nd Härte 6 ; ,

S tra ss : d 0 pp e ltb rech e nd Härte ,

Weniger scharf a ls di e einfa chb re ch end en J u we l en,

we rd e n d ie d o pp e ltb rech end en d u rch d ie C o m bina tio n v o n
Härte u nd optisch e n Eigenschaften cha ra kterisirt da sich ,

Qu arz , T u rm alin Zirko n B e ryll Phena kit u nd T o pa e ge

,

rad e in Ans ehu ng di e s er b e id en K ennz eich en ziem lich nah e

steh en D ie d efinitive Ents ch eid ung fällt daher m eist d er
.

Wage anh eim doch lass en sich noch früher anders Hilfs '

m itt e l d er Erke nnu ng in An wend u ng bringen .

E in gena u e Pr üfu ng d er Härte ve rm ag u nte r d en ob en

gena nnten Ste inen d en weichsten u nd härte ste n de rs elb e n z u
erk e nnen ; hi erd u rch wü rd e n sich

Qu a rz : Härte 7
T 0 p a s : H ärt e 8
b e stim m en Z u bem e rken ist da ss gera d e die s e b eiden Ju
.
,

welen di e weita u s häu figsten sind u nd g e genü b e r d en a n

H a i d i ng e r : U s her d en an e
g b lich en D ia m ant vo n D u po isa t S itz
. . d .

Wiener Aka d e m . 1 8 58 .
de ren in üb er wi egender Masse und in gross en Stüc ken vor
ko mm e n B eid e s ind ü brigens was s e rhe ll u nd wirken in F o lge
.

i hre r Farblosigke it nicht a u f d a s Dichroskop V o n d e n n o c h .

ü brige n Ju we le n Tu rm a lin Zirko n B e ryll u nd Ph e na kit is t

, ,

m e ist noch d e r l etztge nannte vollko mm e n wa ss e rh ell w ährend ,

d ie e rste ren drei gs wo hnlich ei ne n Stich in s Ge lblich e od e r

’

Rö th lichgra u e ha b e n I n h äu figen Fäll en z e igt dah e r b ei ihrer

.

Prüfu ng d ie dich ro sk0 p isch s Lu p e be reits u ngle iche Bilder, wie

scho n oben näh e r e r wäh nt wu rde Trotz de m dü rfte e s s ch we r
.

s e in
,
d ie A nz e ich e n d es D ic hro sko pe s zu r ge nau e n Erke n
nu ng z u v e r we rth e n
'

. B e ss ere Resu lta te d ü rfte d ie Prü fu ng

a u f d ie M öglichk e it d e r E le ktric itäts Err e gu ng li e fe rn
-
V on .

d e n hi e r z u u nte rs u ch e nd e n Stei ne n we rd e n näm lich T u r

m ali n u nd T ap a s a u ffall end l eicht so wohl d u rc h Reibe n a ls
au ch Er wär m u ng e lekt risch , währe nd d ie ü brige n Steine
nu r sch wa ch e , ka u m m e rkbare Sp u re n z e ige n D ie b e id e n
.

e l e ktrisch g ewo rd ene n J u we l e n T u r m ali n u nd T op a s u nte r

sch eiden sich wi e der durch ihr e H ärte indem T u rm a lin nur ,

die ge ring e re Härte 7 b esitz t .

Allein so kennb a r alle dies e feineren U ntersch eid ungs

m itte l eind so ve rm ög en sie doch nicht d en W erth e ines u n
,

trü glichen Merk m a l e s z u b ean spr u ch en , u nd m a n wird schliess

lich die Erm ittl u ng d es sp ecifisch e n Ge wi chte s nicht v er
m e id e n kö nne n M u ss ab er z u r Wage g e griffen werd e n, so
.

e m p fie hlt sich e i n e A n w e n d u n g d e r hydrost a tisch e n Wa g e ,

wie sie im III Kapit

. e l g e g e b e n w ard M it ihr e.r Hil fe we rd e n

sich d ie bish er m ehr od er m ind er z we ife lhaften dopp elt

bre ch e nd en Ju w el e n l e icht erkennen la ss en Es ist näm lich .

d ie D ichte v o n
Qu arz 2 65
°

B e ryll ! 2 68
°

Ph e na kit 2 98 ,
T u rm ali n
T a pa s 3 53,
Zirkon 4 70 .

Unter a llen d ie s en stehen sich nu r Ph ena kit u nd T u r

m ali n n ah e in d
,
e m sich d ie Dicht e d e s L e tzt e r e n ,
in Folg e

we chs l d
e n e r ch em isch e r Z u s a m m ens e t z u ng n i cht in d e n e n
g
 Zirko n D . 4 70-
4 7 1 01
T u rm ali n . a m
Phena kit
Beryll
Qu arz
Neph elin
Stra ss .

D ie in d e r er äte n C olu m ns
g geb enen Z a hle n sind
an e

d ie Mittelwerthe d er Dichte u m w elch e die b e oba chtet en

Zahle n nach au fwärts od e r ab wärts schwank en kö nne n D ie .

e i nge kl a m m e rt e n n eb e nge ste llte n Zahl e n si nd d ie ti e fste n u nd

höchste n W erthe , w elch e ich s e lbst a n re ine n Exem plare n

b e obacht et hab e D ie G re nz en sind, w ie a u s d e r Tab e ll e er
.

sichtlich für d ie wahre n Schm u ckste ine a u s d em Na tu rreiche

,

s ehr e ng e nu r d e r Strass b e sitzt we g e n s e ine s w e chs e l n d en

,

Bleigeh a ltes e ine Dichte d ie z wisch en ,

u nd s ch wankt
u n d da h e r d u rchau s k e i ne n A nhaltsp u nkt z u r Be stimm u ng

darbietet
D ie V ergl eich u ng d e r in obig e r Tab ell e z u sa mm e n ge
stellte n Zahlen fiir d ie Di chten d er w ahren Schm u ckste ine
z e igt üb e rdi e s ,dass e s ni cht z w e ckm äs sig wär e, d ie Unter
s u ch u ng d er ge sch nittene n Ge m m en m it d er B e stim m u ng
d e r Dichte z u b e gi nne n i nd e m Diam a nt T o pa e u nd Stras s,
, ,

d ie d r e i hä ufigsten J u we le n u nd hi e rz u noch d er s e ltene

,

Spine ll fa st ganz gle ich e s sp ec ifisch e s G ewicht be sitz e n N ur .

we nn d ie Härte u nd d e r optis ch e Charakt e r d e s Ste in e s b e

r e its e rm itte lt ist lie fe rt dann d ie Wage d ie letz te u nd u n
,

u m stö selich e Prob e I m Allge m e ine n gibt j e doch n u r die

.

Co m bina tio n di e s er dre i E ige nec ha fte n e in richtige s Res u lta t

u nd fe hlt e i ne d e rs e lb e n so bl ei b en e in z el ne Fäll e u nb e
,

sti m m bar Topas u nd S pi ne ll Spine ll u nd Diam ant Ne phe li n

.
, ,

u nd Strass si nd a u fl a lle nd e B e i spi e l e h i e fü r Be i d er M e hr

'

zahl d er übrige n Fäll e u nd ge rade b e i d e n a m häu figsten

vorkom m enden Ju we len kü rzt d ie hi e r b e folgte M e thode Z e it
u nd Arb e it a b , oh ne d ie Richtigk e it d e s R e s u lta te s d u rch d ie

S chne lligkeit d e s Fi nd ens z u b ee i nträchtigen .

 XV III Ka pite l
. .

U eb er di e gelb en u nd rü n
g li ch gelb en S chm u ckstein e .

D ie M ethode n, we lch e im vorh ergehend e n Kapite l a n

ge wendet wu rd e n um a u s einigen äu ss eren M erkm a l e n d ie
S u bsta nz e ine s vorgel egten farblos en Ede lsteine s z u e rk e nne n,
find e n in ihre n we s entlichste n Gr u ndz ü g e n au ch b e i all e n
ü bri ge n Schm u ckste i nen ihre A nw endu ng U m ab er d ie z a hl .

r e ich en Vorko m m niss e d er gefärbten J u wel en l e ichter v o n

e i nand e r u nt e rsch e id e n z u kö nnen genügt e s im W e sent
,

liche n nicht m ehr z wisch e n farblos en u nd ge färbte n Stei ne n

z u u nt e rsch e id e n ,
sond e rn die se L etzte ren m ü ss e n s e lbst n och
na ch ihr e r Fa rb e nn u a n c e u nte rs u cht w e rd e n Wohl ist hi e rb e i .

n icht z u v e r m e id e n d a s s e in u nd d e rs e lb e Sch m u ckste i n b e i

,

m e hr e re n Fa rb e nnüa nc e n b e sproch en w e rd e n m u ss ; doch ist

die s e r Nachth e il ei ner Wied erhol u ng ge ringer als d er G e
wi nn w e l c h er d e r Erke nn u ngs m e thod e als solch e r z u fällt .

Manch e Vari etäte n ich e rinn e re hi er a n Zirko n a n T o pa e

, ,

b e sitz en näm lich e ine e ige nthu m lich e Farb e v o n im m e r e r

ke nnbare r N üa n ce w e lch e di e s elbe n fast eb e nso sic he r wie
,

du rch and e re M e rkm ale z u b e stim m e n e rla u bt .

Das G elb d e rj enig e n Ju w e l e n w e l ch e im Hande l a m

,

h a u figete n vorko m m e n ist s elte n e ine r ei ne tie fgesättigte

, ,

Farb e so nd er n zi eht m e i st etwas in s G ra u b räu nliche in s

,
’

,
’

Grü nlich e s eltener in s röthlic h e W e ingelb E s ist a u s d i e s em

,
’
.

Gru nd e nicht z u ve rwu nd e rn wenn wir v o m Röth lichen bis

,

in s Grü nlich e v e rlau fe nd e Fa rb e nv a rietäte n v o n d e n b i sh e r

’

h ri e n Sch m u ckst e i n en Koru n d Chrysob e ryll, T o a e u nd

g e o g , p
B eryll kenne n Ja die s er Ueb e rgang d er Färb u ng e rfolgt so
.
,

u nm e rkbar ,
dass e s sch wer wu rd e , ge sond e rte Me rk m al e fiir
d ie g e lb en od e r gr ünlich ge lb e n A barte n anzu ge b en Au s .

die s e m Grun de ist e s au ch vorz u zi ehen d ie g elb u nd grü n ,

lichgelb ge färb te n Schm u ckste in e z u m Z we cke ihre r B e sti m

m u n g in ein Kapite l zu s a m m e nz u fa ss en , e in Vorga ng , d e r

g l e ichz e itig v e rhi nd ert dass nicht d e rs e lb e St e in z we i m a l

we g e n s tliche r Variatio nen d er Fa r b e b e schri eb e n
u n we e n

we rde n m u ss .

Be i d e r B e stim m u n g e ines ges chlifie ne n lich tge lb e n bis

'

ge lbgrü nen S chm u ckste ine s v erm ag d ie d ich ro sk0 p isc hs L u p e

n i cht d ie V o rth e ile z u bi e te n d ie sie u n s fiir di e d u nkl eren
,

Fa rb e n nüa nc e n ge währt Do ch m a g i m m e rh in z we ck m äs sig

.

d ie e rste Untersch e idu ng z w isch en S t r a s s Q u a r z ( Citri n ), ,

B e ryl l T u rm al in V e s u v i a n G rana t C h ry s o l i t h
, , , , ,

E p id o t T o p a s , Z i r k o n C h ry s o b e r y l l , K o r u n d ‘

, ,

( or ie nta lisch e r T opa s ) u nd D i a m a n t m itt e lst d e rs e lb e n vor

geno m m en we rd en .

Ei ne ge nau e Prüfu ng be z ügli ch d e s C ha ra ktere d er

Dopp elbr e ch u ng ähnlich wie im vorhe rgeh e nde n Kapite l a n
,

ge d e u te t, wird au ch hier z u u n te rsch e id en e rla u b en zwisch en

'

d en e infa chb re c h e nd e n

Diam ant, Granat u nd Strass

u nd d en d o pp eltb re c h end e n
Beryll C itrin ( Qu arz ) Chrysolith, Chrysob e ryll E p id o t
, , , ,

Koru nd Top a s, T u rm alin, Ve su vian u nd Z irko n

,
.

Eine weite re Unte rsche idu ng die s e r J u we le n m ittel st

de r d ic h r o sk o p i s ch e n L u p e ist e rst n a ch d e r B e sti m m u n g
d e r Hüft e u nd d es spe c ifisc h en G e w ichte s m öglich D ie .

Härte u ntersche idet a u ge nbli cklich d ie e infa c hb re c he nd en

S u bstanz en v o n e inand er da d ie D ifierenz en z wisch e n d en
'

s elb en be de u ten d sin d , wie die s a u s d e r Z u sam m enste llu ng

Härte 1 0 : Diam ant
7 Granat ,
—
5 6 Stras s ,

l eicht erke nnb a r ist D ie n äh e re C ha ra kte risiru ng di e s e r dre i

.

Gem m e n v e r m ögen no ch e inige Wort e ü b e r d e re n Farb e z u

rl
e e icht e r n Di
. e s e is t b e i m Stra s s in Folg e d e r Will kü r in d e r

M isch u n g vo llko m m e n u n b e sti m m t ; b e i Dia m an t tr e t e n d i e

gelben ode r grü nlichge lb en Varietäte n m it vollkom m e ner D u r c h

sichtigke it u nd hoh em Glanz e a uf wodu rch sie sich l e icht ,

se l b st ohne Prü fu ng d er Härte v o n d em Granat u ntersc h e iden,

we lch e r in e i n ig e n Vari e tät e n e i n e w a c h sg e lb s bis ho n ig
g e lb e F a rb e j e d o
,
ch n u r g e rin g e D u rchsichtigk e i t u n d m a tte n

Glanz , j a s elbst ein trüb es G e fii ge b e sitzt D ie U nters che i .

Au e h d ie Be trac htu ng d er be id e n Ju we le n m it d em Dichros kop
ibt k i w it r A haltsp kt da sich d i Körp f a b
g e n en e e e n n u n ,
e e r r e n

b
d er e e n id g e n a n n t e n J u w e l e n doch n u r i n h e ll e r e u n d
du nkle re v o n e ina nde r nu r sch wa ch ve rs chi e dene N üa nce n
au flös en Be m erke n swe rth ist nu r d e r e ige nthüm lic he b läu
.

lich e Lichts che in d es Chrys ob e rylls welcher d em K o ru nd s ,

fe h lt
. Intensive r a ls Chrysob e ryll u nd Koru nd u nd d e shal b
au ch e rkennbare r wirkt d er Topas a u f d a s Dichroskop D ie .

ge lb e m ehr ode r m ind er in s Rö thlich e zie he nd e K o rp e rfa rb s

’

d es T opas z erl e gt sich näm lich im Dichroskop in d ie Gru nd

farb e n : a ) s e hr lichte s Strohge lb b) lichte s Hon igge lb c) rö th
, ,

lich e s W e ingelb ; d e ren dritte N ü a nce sich sehr m e rkbar

v o n d e n b e id en e rstere n u nte rs ch e id et .

Gru ppe d er härte ste n St e i ne ke nnz ei c hn et d a s

Au s d e r
Dichroskop som it nu r d en Topas w ähre nd Koru nd (o ri en ,

ta lisch er Topas ) u n d Chrysob e ryll d u r ch d ie Wage l e icht

u nt e rschi e d e n w e rd e n D ie D ichte D b e trägt näm li ch v o n
,

Härte 9: Koru n d D
C hrysob e ryll
äch sten Gru pp e we l ch e „ Zirkon B eryll u nd
I n d er n , ,

T u rm alin u m fasst fällt e b en falls d ie E nts ch e idu n g m eist d er

“
,

Wage anh eim D ie Körp e rfarb e j e ner Vari etäten d e s Zir

.

kons d ie hie r e inbe zoge n werd en kö nnen ist ein bräu n

, ,

li c he s G elb v o n in s Grü nlich e zie h end e r N ü a nce un d z e r

’

fällt im Dichroskop in e i ne h e ll ere u nd eine e t was du nkl e re

Gr u n dfarb e Aeh nlich verhalte n sich d ie gelb e n th e il s in s
.
,
’

T iefo ra n ge th e ils in s Grü nlic he zi eh e nd e n Vari e täten d e s

’
,

Berylls V o n Tu rm alin sind tie fge sättigte ge lb e Vari e täte n

.

äu ss e rst s elten u nd nu r a u f d e r Ins el Elba kom m en se hr

lie htge lb e fast wass e rh e lle Krystall e vor I m Dichroskop .

th e ilt sich d e re n Farb e in du n kl e r e s Lic htg e l b u nd Wass e r

h e ll A ll e die s e Fa rb e nnü a nce n sind j e do ch z u we ni g v o n
.

e i nand e r v e rschi e d e n a ls dass m a n a u f di e s e lb e n e i ne E nt

,

s ch eid u ng bau en kö nnte D ie sp ecifischen G e wichte de rs e lben

.

sind j e doc h vollko m m en ge nü gende A nhaltspu nkte z u r Be

stim m u ng d a d ie Di ffe re nz e n u nte r d e ns e lb e n b e d e u te nd
,

si nd E s ist d ie D ichte v o n
.
 Z irko n
Tu rm a l in
Be ryll 2 71 .

Mit d e n lic htge färb te n Va rie täten v o n T u r m alin u nd

B e ryll ha t d ie Citrin ge na nnte Aba rt d es Qu a rz gro sse Aeh n
„
“

lichkeit D ie Färbu ng d ie ser Abart ist lic htstro hgelb u n d

z eigt manchm a l e ine n m ilchige n Li chts chei n I n d er d ichro .
-
'

sko isch e n L u e e rk e nnt m a n d ie D 0 lb h n w i d r

p p pp e rec u g e e

d u rch da s Au ftre te n v o n zwei in H e lligke it u nd Farb e e t was

ve rs chied ene n B ilde rn D as e i nzig ge nü gen d e K e nnz ei ch e n
.

z u r Unte rsc h e idu ng v o n Tu rm a li n B e ryll u nd Qu arz ist

wi e de r nu r d ie Wage D ie D ic ht e D ist näm lich fiir
.

D .

B e ryll
T u rm a li n
u n d h ält s ich b e i d e nse lb e n in d e n e ngs te n G r e n z e n
. s o da s s ,

keine Ve rwe chslu ng m öglich ist Ei ne we ite re C o ntro ls m a g

.

d ie Fähigke it d e r l e ichten E le c tric itätse rre gu ng s e in w elch e ,

u nte r d e n bishe r ge na nnten St e ine n nu r d e m T u rm ali n

e ig en ist .

E ine g e ringe re H ärte als Qu arz b esitz en v o n d en gel b e n

d o ppe ltb re ch end e n Ju we l e n Ve su vian u nd E pid o t Ve s u vian
„
“
.

komm t in a llen Zwisc henst u fe n d e r Färbu ng z wi sc he n Ge lb

bra u n u nd G rü n vor doch sind de ren re i n ge l bliche Varie
,

täten selten re in u nd du rchsichtig sonde rn m eist tr ü b e ja

,

fa st u nd u rchs ichtig . D ie b räu nlic hge lb e n Epi d ot e sind hin

e g n g e w öh nlich gl e ich m äs sig g efä rbt d u rchsichtig u nd
g e .

schleifb a r Di e s e b e id e n J u we le u sind m itt elst d e s sp e c ifisc he n

.

Ge wi chte s sch we r v o n e inand e r u nte rs ch e id b ar da de re n ,

spe c ifisch e G ewichte zw isch e n 3 3

,
3 4 s ch wa u k end e in and e r ,

z i e m lich na h e ko m m e n U nd so tri fft e s si ch zi em lich glü ck

.

lich , da ss gerade für die s e b e iden Stein e ihre Fa rb enz e r

leg u ng d u rch das Dichroskop A nhaltspu nkte z u r B e stim m u ng
li e fe rt
. D ie Körp e rfarb e d e s V e su vian z e rl e gt sich nämlich
nu r in z we i Gr u nd farb en a ) lic htg elb
,
b ) lie htgrü n lic hge lb ,

d ie v o n fast gl e ich e r N ü a nciru ng si ch nu r d u rc h e t was

h e ll ere n u nd du nkl e re n T on u ntersch e ide n A nd e rs hinge ge n
.

v e rhält si ch d ie Fa rb e d e s Epido te D ie d ichrosk0 pischs

.

14 "
L u p e l e hrt u ns lich das s d ie ho niggelbe K o rp srfa rb e
näm

d e s Epidot e a u s d e n dre i Gru ndfa rb en a ) L ic htgrü nlich ge lb ,

b) Rö thlic hgs lb c) ges ättigt L ichtb ra u n in s Orange ge lb z u

’
,

sa m m e ngesetz t ist D er Unte rsch i e d z wis ch e n d i e s en d rei

.

N üa nce n ist so prägna nt , d a ss e r s e lbst oh ne Be stim m u ng

d e s spe cifisch sn G e wichtes hin re ic ht d e n E p id o t z u e rke nnen
,
.

’
Ue be r d ie Eigenschaften d es grüngel b e n „ Chryso li th e ve rgl “
.

S e ite 2 31 .

D ie chfolgende Liste d er sp ecifischen Ge wichte a ll e r

na

gelben S ch m u ckste ine m a g da nn a ls C o ntro ls für a lle bis

h e rigen B e sti m m u ngen be nü tz t w erde n Es ist na c h m e inen
.

B e obachtu ngen a n reinen Exem pla ren die Dichte v o n

Z irko n —
4 6 9 4 71
Koru nd —
4 00 4 0 1
Chrysobe ryll 3 71 3 74 -

3 —
65 4 05
—
3 53 3 5 4
°

2 °
—
65 2 66 .

Wü rd e e in u ngesch lifie ne e Mine ral v o n ge lber Farbs

'

vorlie gen welch e s du rch s eine hohe Härte a ls Schmu ckste in

,

c h a ra kte risirt ist so w ü rd e d ie Liste d e s sp e c ifisc h en G e wic hte s

,

so wie d ie o ptischen Eige nschaften s eine Be stim m u ng erm ög

lich e n Hi e rz u käm e noch d ie R üc ksi cht a u f d ie K rystall
.

ge sta lt D ie e igenthü m liche Form d e s G ranat ist d er Dode

.

c as d e r, d ie d e s Diam a nts d e r O cta e d e r V e s u via n u n d Z irko n

.

krysta llis ire n in qu a d ratisch e n Säu len m it st u m p fe n Pyra

m id e n w ähr e nd e i ne s e c hss e itige Säu l e d e r Form v o n Qu arz
, ,

Beryll u nd T u r m a lin z u Gru nd e lie gt .

Si b irien sta mm enden Va rie täte n eine solch e lichtro senro the ,

in s Bläu lich e zi eh e nd e Fa rb e V o n Gra nat gehöre n in die

’
.

G ru pp e d er re in roth en Ju we l e n z wei Va ri etäte n : d er Pyr o p

Grana t u nd d er Al m andin G ra na t Erstere r ist tief du nke l .

b lu tro th l e tzter e r co ch e nill e bis p o u cea uro th D ie Farb e d e s

, .

Topas ist nicht e ine natü rliche sondern e ntsteht (vgl S eite 1 43)
, .

d u r ch d a s Br ennen d er tief we ingelb en bra silianis chen T 0 pa se

,
.

I n Folge d e ss e n be sitzt au ch d e r T op a e eine eige nth üm liche

Nu a nce d e s Ro th d ie j e na ch d er L age d es S teine s m ehr in s
,
’

G e lb e ode r Bläu lich e spi elt W s it m ehr noch a ls d ie Körp er

.

farb en, sin d d ie Gru ndfa rb e n d e r roth en Ste i ne wie sie u ns die ,

d ichro sk0 pischs L u p e l ehrt v erschie d e n ,

.

D ie Untersu chu ng d e r roth en Sch m u ckste ine m itte lst

d er d ichro sko p isch en Lu p e e rlau bt a b e r nicht blos d ie Gru nd
farb e n so nde rn a u ch d u rc h d en Na ch we is entwe de r gle ich
, ,

oder u ngl e ich gefärbte Bilde r s elbst ohne Z u hilfe e ines Po

,

la risa tio n s A pp a rate s d ie Existe nz d er D 0 pp elb re chu ng d es

-
,

Ju wels z u erkennen M a n u ntersch eid et da h er m itte l st d er

.

s e lb en d ie e infa ch u nd d o ppeltb reche nd en Ju wel e n .

E infa c hb re ch e nd si nd : Dia m a nt Spinell G ranat Stra ss ;

, , ,

d 0 pp eltb re ch e nd si nd : Ru bin T o pa e, T u rm a lin

,
.

D ie d ic hro sko p isch en B e oba chtu ngen u ntersche iden aber

au ch d en Topas v o m Ru bin u nd Tu rma lin indem die
„
“
„
“
,

G ru ndfarb e n d e s e rst er en eine n a nd ere n Cha ra kte r a ls die

d er l etztg ena nnt e n ha b en .

Das Bild a ) d es Ru bin ist tiefd u nkel ro senro th, während

d a s Bild 5) s ehr lic htro senro th Bei a nd eren Va rie tät en ist
.

b la u ro th b) gelb lichroth gefärbt Fast gl eiche Fa rbe wie

.

Ru bin z e igen d ie d ichro sko p isch en Bild e r d es Tu rm a lin w o

au ch di e Farb entöne a ) b la u ro th u nd b) gelb lichroth d ie
Gru ndfa rb en bilden .

A n ders ve rhält sich hingegen d er T o pa e ; derselb e z eigt

nicht blos z we i Farb ennua ncen sond e rn wenn m a n na ch d en
,

dre i R ichtu ngen d es Rau me s d en Ste in pr üft, so e rhält m a n

a m roth e n g e bran nte n T o a e dr ei v e rs c hi e dene G ru nd farb en :
p
a
) g e lblich , b )g e lb lic h ro th ,
c) b läu lichr o th d ie w ohl z u u nter

scheid en sind D iese drei Farb ennüa ncen sind so scharf v o n

.

e i na nd e r g e schi e de n da ss d er en Erkennu ng fiir j ed erma nn

,
m öglich ist u nd dass j ed er d er se lbst nu r ei nm al einen
,

wah r e n ge bra nnte n T o pa e ge prü ft h a t, sich d e rselb en u n

m itte lbar e rinn ert .

D a s Dichroskop v e rmag ab e r nicht in gl eiche r W e is e

wie z u r Erk e nnu ng d es T 0 p a se s so z u r Unte rsch e idu ng i o n
,

Ru bin u nd Tu rm a lin b eiz u tragen de nn die Fa rb ennü a nc en

beide r sind nahe gl eich nu r du rch Z u hilfena hm e v o n d e n
,

Eig enscha ften d er E lectricität u nd d es äu ss eren Ha bitu s wird

es m oglich Tu rm a li n u n d Ru bin v o n e ina nd er z u u nte r
sch e iden ohne in eine B e stim m u ng d er H ärte einz u gehen .

D er T u rm a lin b e sitzt näm lich die Fähigke it sowohl

du rch Erwärm en als a u ch du rch Re ib en a u f Tu ch u n d L ed er
sehr kräftig ele ctrisch z u werden währe nd Ru bin du rch Er ,

wärm en ga r nicht d u rch Re ibe n ab e r schwa ch ele ctrisch wird

, .

( V e rgl. S. E i n z w e ite s K e n n z e ich e n d es T u r m a lin b e st e ht

in s e inem äu ss e ren H a bitu s Fast all e d er im Ha nde l v o rko m
.

m e n d e n gesc hlifl e nen ru ssisch en T u rm alin e „ S ib irite sind, v o n

‘
“

zahlreich en i nnere n we iss e n tr ü ben Fle cken du rchzoge n u nd

in Folg e d e ss e n e rh a lten s elbst d ie Ste i ne d er schö nste n roth en
Färbu ng e in eigenthü m liche s weis sgestreiftes Au ss eh en D ie .

e chte n Koru n d R u bins si nd hing eg e n kl a r u nd r e i n

-
.

D ie m itte lst d es Dichroskop ge wo nnene U nte rsch e idu ng

d e r d opp eltb rechend e n S chm u ckste ine find et ihre Ergänz u ng
du rch di e Erm ittl u ng d er Härte Die s e trennt ga nz u nz w e i
‚
.

felha fi: Ru bin u nd T u rma lin inde m ersterem d ie Härte 9 ,

l etzter em hingegen ein z wisch en 7 u nd 7 5 liegende r Härte

g ra d z u ko m m t .Sch w i e rig e r hi n g e g e n w är e e s w e,
nn m an

d ie Tre nnu ng v o n T u rm ali n u nd Topas blos a u f Gru nd ihr er

Härt e ve rs u chen wollte, indem T 0 p a s nu r u m et was gerin
e härt e r als d e T u r m ali n ist Wir e rh a lten u b e rha u p t für
g s r .

d ie roth e n d o pp eltb rech e nd en Sch m u ckste ine folg en d e Ra ng

liste in B ezi ehu ng a u f deren Härte .

D 0 p p e ltb rech end

Harte 9
T op a e 8
Tu rm a lin ‚
7
Fü r d ie „ e in fac h b re c h e nd e n rothen Ju welen dienen z ur
“

n äh eren B e stim mu ng nu r di e Eigenscha ften der Härte u nd

d es G ewichte s . D ie Prüfu ng die H ärte fiihrt z u
auf na ch

ste hender Ra ngliste d er e infa chb re chend en J u wel en

Diam ant Härte 1 0
Spinell 8
G ra nat 7 5
Strass —
5 6
V o n die s e n e infa c hb rechend en Ju we l e n si nd Diam ant
u nd Strass d u rch ihr e Härte vol lko m m en b e sti mm b a r ; we

niger d e u tlich u nte rsch eid et si c h h inge gege n Spi ne ll u nd

Granat in B e zi eh u ng a u f ihre n Härtegra d D er G rana t wird

.

w ohl v o n d e m Sp ine ll ge rit z t oh ne d e ns el b e n eb enso sta rk

a nz u grei fen , do ch ist d i e s e U nte rs ch e idu ng nu r s ch wi e rig
du rchz u fü hren u nd m a n m u ss im m er, u m ri chtig z u u rth e ile n
, ,

d a s sp e c ifisch e G ewicht d e s Ste i ne s m it d er Wage e rfors ch en .

Es ist di e s u m so no th w end iger als s e lbst d ie Farb e d e s

Spin e ll e u nd Granats ke in b e stim m te s T rennu ngsm erkm a l
abgibt D ie Fa rb e d e s Spi nelle ist e in r eines kräftige s Hell
.

roth we lch e s in d en li chte ren Vari etäten (Spine ll Balais)

s e lbst in eine b läu lich ro the Nu an ce üb erge ht D er Granat .

b esitzt wohl ke ine Nu ance d e s Roth, welch e z u blau hinneigt,

all e i n d ie Varie tät d es G ranat we lche Pyro p heisst, hat e in
,

kräftige s Blu tro th bis C o lu m b inro th welch e s ab e r ti e fe r ge sät

,

tigt ist w ie das d e s S pine ll e D ie z we ite V ari etät d e s G ranats,

,
.

d ie hi e r z u b e trac hte n kom m t ist d er siri ach e G ra nat oder

,

Al m andi n Granat u n d di e ser ist w ohl et wa s lichte r als d er

-
,

Pyr0 p ge färbt do ch u nte rsch e id et sich s e i ne F arb e v o n d er

,

d e s s chö n e n Spi ne ll nu r w e n ig d u rch e ine b räu nlic h ü o ls tte

N ü a nc e s e ine s Roth .

Will m a n Granat u nd Spinell d u rch die Wage u nter

s ch e id en so tre ten wi e de r B e denk en a u f Das sp e cifisc h e
.

G ew icht e i ni ge r Vari etäte n d es Spi nell u nd Gr ana ts sind

n ä m l ich fa st v o llko m m e n gl e i c h .D ie Wägu ng e rgibt näm
li ch für das sp e c ifisch e G ewicht d e s sc h ö nen re inen Spine lle
e ine n W e rth v o n wahre nd d ie scho ne n roth e n Pyrop e
d er Al m andi n 4m a l sch we r er als Wass e r s ind all e in e s e x i
,

stire n a u ch Spi n e ll e ,
we lch e in Fo lge ihre s hö h e ren E is e nge
h a lte s e in sp ec ifisc h e s G ewicht bis b e sitz en währ e nd
,

s ehr licht e V a ri e täte n d e s G ra na t s b ek a nnt si nd , d ie e b e n

integrire nden Be sta nd theil ih re r S u b sta nz während d er lic ht
—
,

rothe Spine ll ka u m l 2 Pre c ents Eis en als z u fälligen fär

b enden Be sta nd the il enthält B es itz t m a n nu n e ine sehr
.

fe ine em pfind liche Magne tnad el so wird di e s elb e v o m Gra nat

,

ange zoge n w ähre nd d er Spine ll nicht g enü gend Eisen ent

h ält u m die selb e a u s ihrem G leich ge wichtsz u sta nd e z u v er
,

rü c ken Das z we ite fr üher e rwähnte Me rkm a l ist di e S c hm elz

.

barkeit we lch e j edoch da sie m it th eilweiser Z e rs tö ru ng

,

d e r S u bsta nz end et nu r a n S t ü ck en d es roh e n u nge schlifl e

'

n e n M ate rial e vorge n o m m en wird D e r Spi ne ll wid e rsteht

.

d e m h e ftigst e n Fe u e r, oh ne z u s chm e lz en währ e nd d er Gra ,

na t in d e r L ö thro hrfla m m e schm ilzt Eb e ns o v erli e rt der

.

G ranat du rch G l üh en s e in e Farb e u nd wird vollko m m e n

trü b u nd du nkel währ end hinge gen d er Spinel l w ähre nd
d e s Gl üh e ns grau wird j e d och n a ch e rfolgter A b kü hlu ng
w ie d e r s e i ne fr üh e r e roth e Farb e e rhält .

Während d ie frü here n B e sti m m u ngen d u rch Dopp el

bre ch u ng u nd Härte d ie Einre ihu ng d e s fragli ch en Sch m u ck
ste ine s in die O rdnu ng d es Di a m a nts Ru bins T o pa e T ur , , ,

m a li n e od e r Stra ss e rm ögli ch e n so hat d ie l e tz te Unter

,

su chu ng m ittelst d er Wage au ch di e z i e m lich sch wi e rige U n

tersc h eid u ng v o n Spin e ll u nd G ran a t (Pyr0 p u nd A l m andi n)
ge lehrt Das sp e c ifisch e Ge wicht we lch e s ü b erhau pt e ine
.
,

s charfe C o ntro ls fü r d ie J u we le nb e stim m u n

g ab ge b e n so ll ,

ist ab e r für d ie roth e n Sch m u ckste ine ein nu r m it V orsicht

z u b e nu tz e nd e s K s nnz e ic h e n
. . Es b esitz en n am li ch nicht blo s
Spine ll u nd G ranat ( Pyro p ) in einand er v e rlau fende Zah l en
r e ih en so ndern au ch Spinell Topas u nd Diam an t hab en
, ,

vollkom m en gl eich e Dichte Da ü be rdie s v o n d en dre i l etzt

.

g e n a n nt e n Spi n e ll u n d Topas au c h g l e ich e Hä rt e hab e n so ,

w u rde ohne Z u hilfe nah m e d er optisch e n Eigen schaften e i ne

T r e nnu ng b eid e r u nm ögli ch s e i n Nach i h r e r D ic hte ord ne n
.

sich d ie rothen Ju wel en wie folgt

Tu rm alin D ichte 3 035 3 055 —
Diam a nt —
3 52 0 3 530
T o pa e 3 —
545 3 5 75
Spinell —
3 56 5 3 6 6 0
Pyro p Granat
- —
3 770 3 880
 Alma din G ra na t D ichte 3 96 0
- —
4 1 00
Ru bin —
3 98 0 4 °
0 20
Da m einen Erfahru ngen zu Folge fiir d ie roth e n
Schmu ckste ine zie m lich häu fig G e wichtsb e stim m u ngen n oth
wend ig sind so fü ge ich a u c h no ch d e n m ittl e re n pro s en

tu al e u G e wichtsverlu st b ei, d e n de r Stein b eim W i egen im

Wa ss er e rleid et D ers e lb e ist für
.

Alm a din G ra nat 2 4 8 Pr e c ent

-

Ru bin 25 0
Pyro p G ra na t
-
26 1
Spinell 27 7
T opas 28 1
Diam ant 28 4
T u rm ali n 32 8
D ie Dichte u nd d er p ro ce ntu a ls G ewichtsv erl u st d e s
„ S tra ss si nd j e doc h im V orhi ne in nicht b e stim m bar da b e id e
“
,

Daten m it d e m Ge ha lte d es Strasse s a n Blei v ar1 1 ren .

D ie in d e n vorh erge h e nd en Z e il en a nge fii hrte n V er

su ch e e r m öglich e n e ine Unte rsch e idu ng d er ge schnittene n
ro th e n Schm u c ksteine sie sind ab er eb enso anwendbar wenn ,

d a s J u wel n och se ine natü rlich e K rysta llfo rm b e sitz en wü rd e .

Hie r tritt die s e l etz tgena nnte noch als ein we itere s Kenn
ze ich e n hin z u , u nd sind die K rysta llfläch e n ziem lich gu t
au sge b ildet d er Ste in nicht a bgerollt, so l eitet d ie Form
,

e be nfa ll s z u r B esti m m u ng Z u b e m e rken ist für di e se n Fa ll

.
,

d ass d er O cta ed er (Fig 3) d ie Fo rm d e s S pinells u nd D ia

.

m ants hingege n d er D o d eca ed e r (Fig 1 0) d ie d e s Gra nat s

, .

ist E ine s echs se itige Säu l e m it pyra m id a ler Endigu ng äh n

.

lich Figu r 1 2 be sitzt d er Ru bin ähnlich d er Figu r 1 3 ist hin

,

g g
e e n d ie For m d es T u rm a li n w
,
ä hr e nd schli e sslich Fi gu r 1 1
d ie K rysta llge sta lt d es T o pa e da rstellt .
 XX Ka pitel
. .

D ie S chm u cksteine v on b ra u ner b is grünlichb ra u n er

D ie bra u nen J u wel en sind wohl na h e verwa ndt m it

d en roth e n Ed e lstei nen d ie wir im vorh e rgeh e nden Kapite l
,

e rörte rt hab en doch m anch e Be d e nk e n s pr e ch e n ge g e n d ie

,

V e reinigu ng d er b e id en Fa rb ennü a nce n u nd lass en es zw ec k

m as sige r e rsch ein en d ie B e stim m u ng d er bra u ne n Ste in e ge
,

s o nd e rt v o n j e n en d e r roth en vorz u ne hm en Es sind näm .

lich d ie Farben welch e hie r u nte r d em N o rm a lna m e n Bra u n

,

z u v e rsteh en sind nicht bloss e Misch u ngen v o n sch wa rz

,

m it ge l b od er roth, sond e rn au ch m it grü n wodu rch sich ,

d er C hara kter d e r Farb e b e i Zerl egu ng de rs e lb e n m it d e r

,

dichro sko pisch en Lu p e we s entlich v o n j ene m d e r roth en

S te i ne u ntersch e id et Dah e r si nd all e tiefd u nkelro the n Varie
.

täten na m entlich v on P y r o p S p i n e l l u s w tr o tz ihrer

,
. . .

fast sch wärzlich en Fa rb e nicht d en brau ne n, so nde rn d en

roth en Ju wel en z u z u z ählen u nd au ch b ei di e s en b e sproch en .

Bra u ne Schm u ckste ine liefe rn die na chsteh enden M ine

ra lie n : D i a m a n t ,
C h r y so ber yl l Z irk o n A n d a l u s it
, , ,

G rana t ,
T u r m a l i n S t a u r o l i t h Q u a r z ( M o rio n )
, ,

A x i n i t V e s u v i a n u nd E p i d o t dene n m a n di e N a ch
, ,

a h m u nge n d u rch S t r a s s noch z u zähl en mu ss L ie gt a b e r ein.

brau ne s Ju we l z u r B e stim m u ng vor so ist nach d er H ä ufig

,

keit d es Vorkomm ens z u e rst a n G ranat z u denke n we lch e r ,

in s e ine r Vari etät Ka ne elste in dies elbe wird o ft fälschli c h

Hyacinth ge nannt we it ö fte rs als d ie ü b rige n b ra u n e n
Ste ine im Hand el b e obachtet wird Chrysob e ryll s od e r An
.

d a lu site hab e n m e ist eine gr ünli ch e Färb u ng u nd nu r äu ss e rs t

s e l te n tr e t e n s olch e S teine m it g e sättigte r d u nkelgru n lic h
brau n e r Farbe a u f Schm u ck ste ine a u s Axinit E p id o t, V esu
.
,

v i a n sind w e nige r G e g enstän d e d e s allg e m e i n e n H a n d e ls a ls

v i e l m e hr Li ebhab e r e i en d ie m it m a n ch en lo ca le n V o rko m m
,

niss en im e ng en Z u s a m m enhangs ste h e n .

Abart d e s Granats d ie ü brigens we ge n ihr er geringen Du rch
,

s i c htigk e it nu r s e lte n v e rs c h lifl e n wird ist d er S pe s sa rtin

'

d i d e r Ma nga ngra na t K ane e lste in u nd S pes sa rtin u nter

. . .

s ch e 1 d e n s ich ü brige ns du rch ihre Dic ht e wie m a n s pä te r

,

s e h en w ird .

Au ch fii r d ie d o ppe ltb re c he nd e n 8 Schm u ckste ine find et

sich j etz t Ge le genhe it nach d e ren Härteb e stimm u ng wi ed er
,

m it V o rth e il z u r d ic hro sko p is ch e n L u p e z u gr e ifen M itte lst .

d er Härte ka nn m a n m it Sich e rh e it u nte r d e n doppe lt

bre che nd en Ju welen 3 G ru ppe n u nte rsche ide n
Härte ü b er 8 : Chrys olith ;
Härte über 7 ab e r u nter 8 : Zirko n A nda l usit T u r , ,

m ali n Sta u rolith Qu arz (M o rio n

, ,

Härte u nte r 7 : Ax init V e su vian E pid o t ;

, ,

u n d in j e d e r di es er Gru pp e s ind d ie e i n z e lne n Gli e de r

du r ch ihre Wirku ngen a u f d ie d ich ro s k0 p isch s Lu p e v o n

e in a nd e r u n te rsch e idbar

D ie ge w ö hnl ichste Farb e d e s in d e r e rsten Gr u pp e a u f

„
“

tre te nden C hryso b e rylls ist e in lichte s Gelbgrü n doch in ,

s eltenen Fälle n find en si ch au ch Exe m plare v o n e iner du nkeln

b ra u ngrü nen ins Röth lic he zi e h end e n Farb e M it d er di chro .

sko isch e n L u p e k n t m s hr l i c h t d i d r i Gr n d
p er e n a n e e e e u

farb e n w elch e d e r Ste i n na ch s eine n dre i Richtu nge n b e

,

sitzt Die se Gr und fa rbe n sind : a ) lichtge lblic hb ra u n 5) grü n

.
,

lic hb ra u n c) rö thlic hb ra u n u nd j e nachd em d ie Körp e rfarb e

,

d e s Ste i ne s m e h r in s G rü nlic h e od e r Rö thlich e z i e ht tritt

’
,

au ch das G rü n in d er Gr u ndfarb e b) o d e r d a s Roth in de r

Gru ndfarb e e) m ehr h er v o r .

I n d e r z we ite n Gru pp e bild e t d e r brau n e Zirko n d i

„
“
,
. .

d er e chte Hyacinth d en schö nsten S chm u c k ste in we ge n s e ine s

,

hoh en G lanz e s u nd d er angen ehm en Nu a n ce d er Farb e D ie .

d ich ro sk0 p isc h s Lu p e z e rl e gt d a s röth liche G e lbb ra u n so ,

dass e in Bild e ine C o m b ina tio nsfn b e a ) v o n brau n m it licht

gr ünge lb das z weite Bild h inge gen eine Com binatio n v o n
,

b) bra u n m it roth an z e igt D ie In tensität de r b eiden Gr u nd

.

fa rb e n wie sie in d er d ic hro sko p is ch en Lu p e e rschei nen ist

, ,

j edoch nahe gle i ch Hiedu rch u ntersch eidet sich nu n d er

.

Z irkon zi e mli ch a u ffa ll end v o n d e n d re i and ern z u seiner

G ru pp e ge b o re nd en Mi ne ralie n Tu rm alin u nd A nd al u sit un d
Stau rolith .

D er Tu rm alin komm t in fast alle n Farbe n v o r u nd e s

sind dah er nicht blos röthlichb ra u ne s o nde rn a u ch gru nlic h
,

brau n e Varie täten bekannt D e ss en Gru n d fa rben u nte rs ch e id en

.

sic h j e d o ch in d e r d ic h ro sko isc h e n L u p e wen ige r du r c h ihr e

p
Fa rb en nü a n c e n als vie l m ehr du rch ihr e Int e nsität ; de n n e in
,

Bild a ) e rsch e int h ell währe nd d as z we ite vollkom m en b ) du nke l

,

is t
. D ie Färb u ng d es z irko nb ra u ne n T urm a li n z e rle gt sich
nach d em Ge sagte n in e in a ) licht es G e lb lichb ra u n u nd in e in

b) du nkl es Brau n As hnlic h e s d ichro m a tisch e s Ve rhalte n b e

.

sitzt au ch d er d u nkelro thb ra u ne Stau rolith wie m a n sich du rch

,

die Unte rsu chu ng d ü nne r Stü cke d e s s elb en ü b e rz eu gt I n .

ro ssere n di ck e r e n Ex e m plare n ist a b e r d er Sta u rolith u n

g
du r c h si chtig b is d u rchech s inend u nd gibt da he r im Dichroskop
ke ine Fa rb enerscheinu nge n I n die s e m Fa lle ke nn zeich net
.

de nse lb en ab er d er eigenthü m lich e p e chähnlich e G lanz w elch en ,

w e d e r T u r m alin n och Andalu sit b e s itzt Z u b em e rke n ist

.

ü b e r d i e s d a s s Stau rolith in d e n s e lte n ste n Fälle n v e rsc hlifl e n

'

wird u nd d ann m e ist w ege n se in e r e ige nthü mlich e n Kr eu z

form a ls Am u le t .

W es e ntlich verschi ed e n v o n d e r Färb u ng d es Tu rm alin

u n d Zirko n ist d ie d e s An dal u site S cho n di e Körpe rfarb e
.

d e s s e lb e n ist nicl‘ nach d e n dre i S eite n d es Steine s gle ich ,

so nd ern sie v a riirt vie l m eh r j e nach s einer La ge zw isch e n

grau grü n u nd röthlichb ra u n Noch gre ll er tritt di es er Unte r
.

schied in d e r d ic hro sko pisch en Lu p e h ervor wo m a n dre i ,

G ru nd farb e n d e s Ju we ls : a ) lic h tge lb lic hgrü n 5) grü n ,

d u nke lro thb ra u n wahrnim m t Di e se r b e d e u te nd e D ic h ro is

c
) .

m u s wie d ie Unte rs u chu ng d e r dre i Farb en v o n a b c e r , ,

ke nne n lässt e rlau bt d en gr ün b ra u ne n Andal u sit l e icht v o n

,

de n Ste ine n ähnlic he r Härte z u u nte rsch eide n .

Sollte d er Di chr oism u s ni c ht genü gen u m z wis che n ,

Z irko n u nd T u rm a lin e ine E ntsch e idu ng z u e rm öglic he n s o ,

ist e in weitere s U ntersch eid u ngsm itte l b ei d e r d ie Fähigke it

d e s le t z te ren d u rch R eib en s ehr le icht e lekt1i sc h z u we rde n
,
.

D er ra u chb ra u n e Qu arz
„
de ss e n Farb e ohne B e im e n
“
,

u ng vo n R oth z wisc h en ra u c hge lb u nd s ch wa rz sch wa nkt

g ,
 t t in Fo lge se i ne r Härte 7 a n d er G re nz e zwisch en d e r
s eh

z w e ite n u nd dritte n G r u pp e S c h o n s ei ne Körpe r fa rb e w e l ch e r

.
,

grü n u nd roth m a ngelt u nters ch e id et d e n Qu arz v o n d e n

,

bishe r b etrachtete n Ju we le n Noch m ehr ste ige rt sich di e s e

.

Diffe re nz we nn m a n d e n Morio n ( Qu arz) m it d er d ic hro

,

sko isch e n Lu p e b e trachte t Die se z e igt da ss d ie z we i Gru n d

p .
,

fa rb e n a ) lic htgelb lichb ra u n b) v io lettb ra u n sind , .

„
“ —
I n d e r dritten G ru pp e (Härte 6 7) ko m m e n nu n
in B e tracht : Ve su via n E pid o t Ax init , I n A ns ehu n g d er
,
.

dic h ro sko p isch en Fa rb en steh t d er Ve s u via n d e m T u r m alin

a m Nächste n a l le in e rste re r z ei gt u näh nlich d e m T u rm ali n
, , ,

nu r g e ri nge D ifl e re nz in d e r H e lligke it u nd Lichtstärk e d er

'

b e iden Bilde r Au ch d ie L ei chtigkeit e lektrisch z u w e rd e n

.
,

u nte rs ch e id e t d en T u rm alin v o m V e su via n .

Z u b e m e rken ist hie r dass m it d e r K o rpe rfa rb e di e se r

,

dre i Mine ra li en a u ch die G ru ndfa rb en sich e twas ve ränd e rn

e nachd e m d ie brau n e O b erfl äch e nfa rb e sich m e hr in s
’
u nd
j
Rö thliche G elblich e od e r G r ünlich e neigt au ch im gl e ich en
, ,

Mass e di e s elb e Nu a nc e in e ine r d er G ru ndfarb en h e r v or

tritt . D ie Körp e rfarb e d e s Ve s u via ns ist ab e r z u m e ist e in .

rün lich e s Brau n d ie d e s E id o t sch wa nkt z wisch en bräu n

g , p
li eb e m O liv engrün b ra u nro th u nd schwarzbrau n w ährend ,

d er Ax init p e rlgra u in s n elkenb ra u ne gefä rbt is t S tellt m a n

’
.

d ie Gru ndfa rb en v o n Ve su v ian Ax init, E pid o t zu sam m e n so

, ,

e rhält m a n fo lgend e Ue b e rs ich t

Ve su via n : a ) lichtb räu nlichgrün b) d u nkelgru nlic h b ra u n ,

Ax init a) d u nkelv io lb la u , b) z imm tb ra u n,

)g c e lb lic h
grü n

E pid o t a)
lichtb ra u n 5) grü n 0 ) d u nk e lbrau n
, , .

Mitt elst d er d ich ro sko p isc hen Lu p e kann m a n dah e r z iem

lich gu t Ax init v o n E p id o t u nd Vesu vian u nterscheid en u nd ,

die se s Kennzeichen ist fii r d ie dr e i S ch m u c kste inga ttu nge n

u m so wichtige r, da d e ren Härte na h e gl e ich u nd d a s s e
p
c ifisc h e G e wicht d e rs elb e n nu r th e ils we ni g v o n e i na nd e r v e r

sc h i e d en ist u nd th eils in Folg e d e r schw a nk e nd en ch e m i s ch e n

,

Z u s a m m ens etzu ng (na m entlich we gen d es we chse lnden Eise n

geh alte s ) nicht in engen G re nz en e i nge schl o ss en ist D en .

Be obachtu ng en z u Folge v a r urt näm lich d ie D icht e v on

 t l lt
s e d ie Fig dar Andalu sit Ch rys ob eryll u nd E p id o t
. 13 , ,

krysta llisiren in sä u l enfö rm ige n Ge sta lten währe nd d e r Ax init ,

e i ne e i e nth ü m lich e v e rz oge ne fa st ke il fö rm ige Form b es itzt

g .

XX I Ka pite l
. .

U eb er die gesch lifl e n en S ch m u ckstein e gru n er Fa rb e

'

Schon in d e n vorh erge h enden Kapite ln wu rd en d er Be

tra chtu ng the ils brau ne th e ils gelb e Edelste ine u nte rworfe n
, ,

d ie e i ne a u ch in s Grün e zi eh e nd e Farb e b e sitz e n Hi e rd u rch

’
.

be sch ränkt sich d ie Unte rsu ch u ng welche d en Vorw u rf di e se s ,

Kapite l s au sm a ch en so ll a u f Ju welen v o n re i n gru n e r Farbe

, ,

d ie sich in d e n G re nz e n v o n li c hte m Bläu lic hgrü n b is z u

d e m tiefgesättigte n S m aragdgrü n b e we ge n darf .

Z u d e n grü ne n Ju we l e n ge h öre n Vari e täte n v o n D i a

m a n t K o r u n d (ori e ntalis ch e r C hrysolith ) C h r y s o b e r y l l
, , ,

B e r y l l ( S m a ragd ) E n o l a s T u r m a l i n G r a n a t ( U wa
, , ,

ro w it u nd Gros su lar) Q u a r z ( C hrysopra s ) C h r y s o l i th

, ,

V e s u v i a n D i e p s i d D i o p ta s , wo z u n o ch d ie Fäl schu ngen

, ,

d u r ch S t r a s s z u re ch ne n s ind D er ges chätz te ste u nd häu

.

figst vo rko m m e nd e Sch m u ck ste i n a u s di e s e r Re ih e ist d e r

S m aragd d er du rch s e ine tie fge sa ttigt grü ne Fa rb e d e r Li eb
,

lings ste in d er M od e we lt g ew ord e n ist Unte r d e n ü brigen .

s i nd d ie h ärte ren M i ne rali e n also Diam ant Ko ru nd Chryso

, , ,

b e ryll s elte n v o n ti efgrüne r Fa rbe u nd de re n kü nstlich e Er ,

z e u gu ng na m e ntli c h d ie d es g rü nen Koru nd ( orie ntalisch e r

,

C h rysolith ) wü rde wie scho n in Kap X V I be spro che n ge

'

, .
,

wiss e inem Be d ü rfnis se d e s J u we l enhand e ls Be fri ed igu ng

vers cha ffe n D ie we ich e ren S teine hi nge ge n ve re inige n n icht
.

d ie tie fgs sa ttigte Farb e m it vollko m m en e r D u rch sichtigk e it

u nd we rde n hi e du rch m i n d e r tau glich w irklic h s c hö ne Ju ,

w e le n darz u bi ete n D ie tie f fast sm a rag d g rü ne n Uwa ro wite

.

od e r Diopta s e sin d kle in u nd nicht d u r c hsich tig d ie ü brigen ,

Minera li en : G ro ssula r C hrys o lith Vesu vi a n , C hrys o ras,

p
D io p sid , hab e n w o hl D u rch si chtigk eit u nd r e i ne s G e fü ge , doch
ist d e re n Farb e th eil s s ehr li chtgrü n, th ei ls d u nke lp ista z ie n
g rü n D e r Chrysolit h v o n lich tpists z ie ngru ne r Farbe wird
.

u nte r di e s e n noch a m h äu figsten ve r wende t d a er ni cht

,

a llz u selte n in gröss e r e n Ex e m pla r e n bis z u 5 0 Ka rat vor

ko m m t zi em li ch l ebh a ften Glanz b e sitzt u nd ein vo llko m m en

,

re ine s v o n Spr ü ngen frei e s G efiige hat

, .

Nach d em G e sagten wird e s m öglich scho n d u rch d ie

,

K o rp erfa rb e d e s vorge l e gte n S c hm u ckste ine s ei ne vorläu fige

M e inu ng ü b er sei ne Su bsta nz z u erlange n Es b esitz e n näm l ic h
.

e i ne tie fge sättigte rein rün e Farb e

g
B e ryll (S m aragd ) Chrysob e ryll ( Al exand rit) G ra nat
, ,

U a ro wit) D i d Stras
( w , o pta s u n s ;

e i ne ge sättigte ö lgrü n e bis d u nke lp ista z ie ngrü ne Fa rb e

Koru nd ( ori e nta lisch er Chrysolith ) C h rysob eryll ,

T u r m alin Ch rysolith Ve s u vian Grana t (Gro s en

, ,

lar) u nd D io p sid ;
ei n e s e hr licht e gr ü ne Farb e

Diam ant E u cla s u nd Qu arz (Chrysop ra s)

, .

Ei ne ge nau e Be stim m u ng d e s ge sc hlifie ncn Sch m u ck

‘

st e ine s e r folgt wi e d e r d u rch d ie c o m b in irte A n we nd u ng v o n

D i c hroskop H är e sca la u nd Wage

, t .

D ie d ich ro sk0 p isc h s L u p e o d e r e in Pol a ri s ati o ns Apparat -

e r m öglicht z u tre nne n d ie

e infa c h b re c h e nd e n : Diam ant Gra nat ( Gross u lar u nd

,

U wa ro w it) u nd Strass ;
von d e n d o pp e ltb re c he nd e n : Koru nd ( ori e nta lisc her
Chrysolith) Chrysoberyll (A lexandrit) E ne la s Be
, , ,

ryll ( S m ara gd) Tu rm a li n, Qu arz ( Chrysopras ) C h ry

, ,

e olith ,
Ve s u vian D ie p sid u nd D io p ta s
,
.

D u rch die s e Untersu ch u ng m ittelst d er d ich ro sk0 p ische n

Lu p e e rkennt m a n m e ist scho n d ie Im itationen d e s S m aragd
du rch ti e fgr ünen Strass D enn d ie Gl e ichh e it d es Farb en
.

to ne e in d e n b eid e n Bild e rn be sitzt nu r d e r Strass nic ht ,

ab e r d er S m aragd , and e rs eits ha t d er U wa ro wit w o h l au ch

gl e ich e Farbe j e do ch nie sch ö ne d u rch sichtige klare E x e m
,

p l a re v o n m e h r a ls K a ra tgrö sse . D a s nächs te K e nnz e ich en

’
1 5
 t
fii r d e n S r sa s bi e t e t da n n d e ss e n n i e drig e z w is c h e n —
5 6
schwa nke nd e Härte d a r .

D ie Härt e in V e rbi n d u n g m it Farb e u n d Di c hro is m u s is t

au ch für di e übri gen Ju we len ein zi em li ch s ch arfe s K e nn

z eich en d e n n w ir kö nn e n w i e d e r u n t e r s ch e id e n z w i s c he n

e infa c h b rec h e nd e n

Härte Diam ant

10 : ,

6 Granat ,

—
5 6 : S trass ;
u nd d en d o pp eltb re c h end e n
Härte 9 : Kor u nd (ori entalis ch e r Chry s olith) ,
Chry s ob e ryll (u nd Al exandrit)
7 5 —8 : B eryl l (S m a ra gd u nd Aqu am ari n) ,
E l
uc a s

7 Tu r m alin ,

7 Q u arz ( Chrysopras)
Chry s olith ,

Ve s u vian ,

—
5 6 : D io p sid ,

5 : D io p ta s .

Unte r d e n „ einfa c h b re c h end enSte inen c ha ra kterisirt

“

d ie Härte 1 0 ge nü g e nd d e n Diam ant so wie d ie n i ed rige Härte

,

5 — 6 ,
verbu nde n m it vollko m m ene r D u rch si ch ti gk e it u nd
Gl e i chh e it d er Farb e im Di ch ro skop d en e infa chb re c h e nd e n
,

Strass v o m nah e gl e ich harte n ab e r d ic hro m a tisc he n D io p sid

,

u nt e r s c h e id et
.

D e r Granat b e sitz t in s eine n zw e i Vari e täte n Gross u lar

u n d U wa ro w it e in e e t was höh e r e Härte als d e r Qu ar z u nd

käm e so n ah e d em B e ryl l u nd T u rm ali n z u ste hen W ie .

scho n früh e r b e i d e r B e spre c hu ng d er Farb e h e rvorge hobe n

w a rd so ist die ein e Varietät d e s Gra nates li chtgrü n die
z we ite hingeg e n tie fsm a ra gd grü n Erste r e ist in d e n schle if
.

b a re n Exem plaren au ch d u r chsichtig u nd da h er m it S ich er

h e it a u f d ie G le ichh eit s e in e r Far b e n im D ie h ro sko p e z u
pr ü fe n Hie rd u r c h tre nn t er sich l e i ch t v o n d em in d e r
.

Körp er farbe zi e m lich n ah e ko m m e nd e n B e ryll od e r T u r m alin .

D ie z we ite Granatvari e tät ( U wa ro wit ) v o n sch ö n d u nkel

g r ün e r F a rb e ist hi n
g g
e e n w e n ig d u rchsic h t ig u nd d ah er a n
 D as i chroskop l ehrt fiir d ie du nkelgrünen Ste ine fii r
D ,

S m ara gd u nd tiefgrünen T u rma lin folge nde Gru ndfarb en : Fü r

,

Sma ra gd : a ) gelb lichgrün b) b läu lichgrü n b e ide N üa n ce n

h e ll ; für Tu rm a lin hinge gen : a ) lichtgrün b) d u nkelschwa rz,

g r ü n
,
m it gross e m U n t e rs chi e d e in d e r Inte n sität .

D ie ü brige n Mi ne rali e n : E ne la s die Varie täte n d e s Be

,

r lls u nd T u r m a line u nd d er grü n e Q ua rz ( Chrysopra s) b e

y
sitz e n e in lichtes G rü n ; sie sind de sha lb a u f Gr u nd ihre r
Farb e v o n e i na nde r nur sch wer z u tre nnen Am le ichte sten .

d u rfte d ie apfelgrü ne K örp e rfa rb e d e s Chrysopra s a ls Kenn

z e ich en z u b enütz en s ein .

Fu r d ie lichte re n Va ri etäte n v o n B e ryll T u rma lin so w i e

, ,

fur E u c la s u nd C hrysopras s ind d ie G ru nd farb en nach d e n

An ga be n d es D ichro eko p s we nig v o n d er a llge m eine n Kö rp er
farb e v erschie den u nd nu r in s Hellere od e r D u n kl e r e v a
’

riire nd . D ie G ru ndfa rb e n d e s lichtb erggrü ne n E u c la s s ind

a ) gra u gr ün b) ge lb lichgrü n c) b läu lichgrün m it s ehr ge
, , ,

ringe m I ntensitätsu ntersc h ie d e . Fast gle ich e Fa rb ennüa n ce n

z e igen die lichtgrüne n Berylls näm lich : a ) lich tgrü n in s
,
.
’

G e lblich e b) b läu lich grün ; fe rner d ie lichtgrün en bis brä u n

,

lic hgrü ne n T u rm a line : a ) lichtgrün b) d u nke lgru n in s

’

Bräu nliche D ie G ru ndfa rb en d e s Ch rysopra s sind : a ) h e lle s

.

Ap felgrün b) g e sättigte s A p felgrün m it e in e m e twas m il

,

chigen Schim m er .

Die s e Z u s a m m enste ll u ng wird e rklärlich m achen das s ,

m a n d u rch das Dichroskop d ie lichte n Vari et äte n v o n E u c la s

u n d B eryll wo hl a nn äh e rnd tr e nne n ka nn da s s j e do c h e ine
,

d e finitive U ntersch eidu ng z wisch e n d en z we i ge na nnten

Ste inen du rch d ie Wage erfolgen m u ss u m s o m ehr da ao , ,

w o hl d e r E nela s als au ch B e ryll n icht blos in grü ne r so n ,

d ern a u ch in bla u e r Färb u ng vorko m m t D e n T u rm alin v er.

m a g m a n j e doch v o n d en b e id en e b e nge na n nte n J u we l e n

s c ho n l e ichte r z u u nt e rs c h e id e n da d ie Intensität u nd Far b e n
,

u nte rschi e d e b e i d e r Bild e r im Dichrosko p a m T u r m ali n w eit

a u s grös s e r sin d a ls a m B e ryll u nd E u c la s E be n so wird .

d ie ap fe lgrü ne e t was in s M il c hige zi eh e nd e F ärb u ng d e s

’

C hrysopra s u nd d ie nah e Gl e ichh e it d er Farb e n im D ic hro

sk0 p d e n s e lb e n v o n all en ü brig e n Stei nen trenne n Zu b e .
m erke n ist sc hliesslich, da ss Beryll u nd C hrysopras weita u s
hä u fige r im Hand e l vorko m m e n als Tu r m a lin ode r d er höchs t
s eltene E ne la s .

D ie C o ntro ls fii rdi e s e B e stim m u ng fällt natürl ich d er

Wage anhe im M itte l st de rse l be n e rha lte n wir nac h fol ge nde
.

Z a hle nwerth e fü r die D ichte n v o n

'

Qu arz (Chrys opras) D — 2 66 .

B e ryll (S ma ragd)
T u rm alin
E uc as l 3 09o

Di e s e Zahl e n las s e n e rke nnen d ass Q u a rz u nd Be ry ll

,

s ich u nz we ife lha ft b e sti m m e n lass en wahr e nd j e doch d ie

,

Di chte ke i n U n ters che id u ngsm ittel z wischen Tu rm a lin u nd

E u c la s darbi etet D ie D ic hte d e s E u c la s ist wohl zi e m lich
.

co nstant allein j e ne d es Tu r m ali n sch wa nkt m it d e m E i s en

,

gehalte so dass d ie lichter e n Vari etäte n wohl e ine e twas

,

ge ringe re Dichte als E u c la s a n tiefd u nkle n ,

—
Vari etäten hi nge ge n gröss e re (3 1 0 3 1 1 ) Dichte als E ne la s
° °

b e sitz e n Hi e d u r c h v e rli e ren d ie Angab e n d e s s pe cifische n

.

G e wi chts ihre n We rth a ls E rke nnu ngsm ittel u nd ge lang e s

nic ht m itte l s t d e s D ic hro sko p s z wisch e n E no las u nd
’
T ur
m ali n z u u nte rsch e id e n so ist nu r d ie Eige nsc ha ft d e r El e k
,

tric itä t als Pr üfu ngs m itt e l ü brig D er T u rm ali n wird nä m li c h

.

s o w oh l d u rc h R e ib e n a ls a u c h d u rch Er wä rm e n s e h r l e i c h t

e le ktrisch wa s m a n du rch d a s Anz ie hen v o n s ehr kl e i ne n

,

Papierstü ckche n au ge nbli cklich wahr ni m m t u nd ve rli ert d ie

e rlan gte E le ktric ität n u r s e h r lang sa m .

D e m Här te grad e 6 — 7 ge b or e n d ie dre i Sch m u ck stei ne

Chrysolith Ve s u via n D io psid a n Die s e si nd m it Rü cksicht
, ,
.

a u f die nah e gl e ich e H ärte u nter e inem G e s i c htsp u nkte z u

b e trachte n V o n die s e n ge nannte n S chm u ckste i nen ist Chry

.

eo lith d e r we ita u s hä u figst e u nd ko mm t in grö s s e r en S tü ck e n

v or. D ie Un te rs ch e idu ng d er dre i Mi nerali e n m it bloss e r

R ü cksicht a u f d a s sp e cifisc he G e wicht wäre sch wi e rig da ,

s ich d as s e lb e e b e nfalls n ah e gl e ic hk o m m t Es ist näm lich für .

C hrys o lith : H a rte D

V e su vian D
D io p sid 6 0 D
wo b e i d ie m i nd e re D ichte v on Vesu vian wi e d e r fii r
D io p sid u nd

d ie h e ll e r grü ne n d ie gröss er e Dichte fü r du n kl e re s chw ä rz

, ,

lic hgrü ne Vari etäten gilt Hie r ist nu n e in e U nte rs ch e idu n g

.

n u r m it Hilfe d es D ic hro eko s m oglich D ie K örp e rfar b e

p .

d e s Ch rysolith e ist pista zien grü n u nd ze rle gt s ich in d ie

G ru n d fa rbe n : a ) ölgrü n b) bla ss grü n
, c
) pis tazi e ngr ün ,

w e l c h e Nu a nc e n in Farb e u nd Inte nsität nu r w e nig v o n

e i nan d e r v e rs chi e d e n si nd W e itau s schärfe r sind d ie Gru nd
.

farb e n d e s Ve s u vian s : a ) ge lb lic h grü n b) gras grü n od e r , ,

d ie d e s D io psid s : a ) lic htge lb lic hgrü n b) lichtb läu lic hgrü n

, ,

c) d u nke lb rä u nlic h gru n v o n e i nand e r u nt e rsc h i e d e n u nd e r

m öglich e n d ah e r ganz l e i c ht di e s e Sch m u ckste i ne so w ohl

v o n e i nan d e r s e lbst als a u ch v o m C hrysoli th z u u nte rsch e id e n .

D e r D io pta s s c h li e s slich k enn z e i ch ne t sich du r c h s ein e

ge ri nge Härte u nd d u rch das A u ftr e te n u ngleic h ge färb te r
Bilde r im Dich ro skop .

Sch lie sslich ste ll e ich d ie Mitte lwe rth e z u sam m e n w e lch e ,

d e n gr ün e n S ch m u ck stein e n b e zü gli ch ih re r Di chte n z u

kom m e n
Qu arz (C hrysopras) D
B e ryll ( S m ara gd )
Tu rm alin
E u c la s
D io p ta s
D io p s id 3 31 -
3 35
e u vi n
V s a 3 40 —
32 3
Chry s olith
Granat (Gro s su lar U wa ro wit) , 3 45—3 6 0 °

Diam ant
Chrysoberyll 3 71 — 3 74
Koru nd
V o n d e n ge nann ten Sch m u ckste i ne n ko m m e n d e r Be ryll ,

T u rm alin Kor un d in ö se itige n Säu l e n Ve s u vian D io sid

, p , , ,

in längere n ; Ch ry s olith C hry s ob e r ll u nd E u c la s in kü r

, y
z e re n
, 4 ode r 8 se itige n S äu l e n m it w e ch s e l n d e r pyra
m id a le r En dig u ng v o r D ie For m d e s Dia m ant s ist b e ka nnt
.

li ch d er O c ta e d e r d ie d e s G ranat s d er Dod e kae d e r d ie d e s

, ,

D io pta s e in Rho m bo e d e r .
 D ich ro it Härte 7
Qu arz (A m ethyst) 7 7 5 °

Cyanit —
5 7
Ist d ie Härt e b ekannt so läs st sic h dann d u rch d ie
d ichro sko p isc h e L u p e Koru nd D ic hr o it
„
A m e thyst
‘

, „
“
„
“

u nd „
Cyanit vollko m m e n b e stimm en D ie G ru ndfa rb en d e s
“
.
\

d u nkelblau e n Koru nd ( Saphir s ) sind näm lich : a ) lich te s ’

G e sättigtb la u et was in s G rünlich e ; b) d u n k e lblau ; d ie d e s

’

v iol e tt e n Koru nd ( ori entalische r A m ethyst) sind : a ) viol

blau in s Roth e b) lichtblau Noch gröss e re Unte rschi e de
’
, .

in Inte ns ität u nd N üa nc e s e ine r Gr u nd farb e n b e s itz t d e r

D ic h ro it w e lch e Diffe re nz sic h b e re its s o we it ste ige rt da ss
, ,

d er Ste i n s e lb st in e ine r Richtu ng b e trachte t fast farb los ,

in d e r darau f s e nkr e chte n h in gege n tr üb du nke lblau e r

sch e int D er Gru nd di es e r nach d e n Richtu nge n d e s Ra u m e s
.

so v a riirend en Körp e rfarbe ist in d em gro s sen Unte rschie de

d e r dr e i Gr u ndfarb e n z u s u ch e n d ie a ) s e hr lichtblau in s
’
,

Was s e rh e lle b) licht gelb lich b la u in s G ra u 0 ) du nke l

,
’
,

blau sin d Aeh nlich e doch ge ringere Farb e nu ntersc hie d e

.
,

wie d e r D ic hro it b e s itz t d e r Cyanit w e l c h e r e b e nfall s d ie ,

Gru ndfarben a ) s eh r li chtblau in s W eisslich e b) du nke lblau ’

hat . D ie Aeh nlich keit d er r e i n kornbl u m e nbl a u e n Farb e d e s

Cyanit m it d e r Farb e d e s Saphir s ve ranlasst dass m anch e ,

e s c hnitte n e St e i ne d e s e rste re n in Indie n fälschlic h a ls S a

g
phire in d e n Hand e l ko m m e n D ie ge ringe Härte hi ng e gen .

d e s Cyanite u nt e rsch e id e t gen üge nd d en s e lb e n so w ohl v o n

Saphir als v o n D ichro it u m so m ehr d a d er Cyanit s e lbst ,

n icht a u f all e n Face tte n gl e ich hart ist u nd nach e in ig e n

Richtu nge n d ie Härte 7 nach and ere n hing e ge n n u r die

—
Härte 5 6 be sitzt V o m orie ntalischen A m e thyst d er s ehr
.
,

s e lten e n Vari e tät d e s Kor u nd u nte rsch e id e t sich d ie Q u arz

,

v a rie ta t d u r c h d e n gros s e n H ä rte unte rsc h ie d D ie Gru nd .

farb e n d es Q u a rz a m ethyst sind : a ) h ellro th v io lb la u b) d u n ,

kelv io lb la u .

Z wisch e n d e n H a rte gra d en vor —

7 8 fin d e n wir in d e r
ste h e nd e n Li st e : Topas E nolas B e ryll Tu rm alin
“ “ “ “
„ , „ , „ , „
.

D ie d re i erstge nannte n li e fern nu r s e lte n lic h tgrü nlich blau e

Vari etäte n nam entlich d ürften d ie d es bläu lich e n E u c la s z u
 - l

d en ltensten v erschlifienen Mi nera lien gehören D ie

'

am se .

G ru ndfa rb e dies e r dre i e rsten Ste ine sind zi em lich gl e ich ,

n äm lich d ie d es T 0 a s : a ) w e iss lic hb la u b) grünli c hb la u

p ,

c) li chtbla u m it b e m e rkbare n Unt e rschi ed en v o n d e r N ü a n c e

a ) z u b ) o d er Fast gl e iche Grundfa rben be sitz t d er b läu

li che E u c la s : a ) lichtgra u lichb la u b) grünlichb la u c) licht
blau doch si nd d ie N üa nc en wenige r a ls b e i T opas h ervor
,

tre ten d Be i d em lichtb la u grü ne n B e ryll treten d ie z we i

.

Gr u n dfarb en : a ) b lä u lichweiss b) gesättigt grü nlichb la u

wi e d e r b e m e rke nswe rth h e rvor D ie g ena u e re E ntsch e id u ng
.

z wis ch e n d en dr e i genannten Steine n m u ss doch d er Wag e

anh e im ge stellt werd en welch e m it L eichtigkeit zwische n
,

B e ryll Dichte
E u cla s —3 10'

Top a s
un e t rs ch eide t .

S chwi e rige r wäre d ie Unte rsch eidu ng d es E u c la s v o n „

“

d e m T u rm ali n m itte lst d e s sp e c ifisch en Gewichts d a analog

„
“
,

d e m im vorh e rgeh end en Kapit e l ge sagten d ie W e rth e d e s

s e lbe n tü r b e id e nah e gl e ich si nd .

E u cla s
Tu rm a lin
D d u nklerb la u e n, m e ist
twas in s Grünlich e zieh e nd e n ’
en e

Tu rm a lin kann m a n v o n d e m im m e r lichteren E nela s m itte l s t

d es D ic hro sko p s w ohl u ntersch e i d e n d a de rs e lb e s e h r kräf
tige Di fferenz e n d er Farb e b eid er Bilder erz eu gt Am T ur .

m ali n ist n ä m lich d ie G r u nd farb e a ) s ehr licht b la u gru n

:
,

währ e nd d ie N üa nc e 6 ) se hr d u n ke l bla u gr ün in s S ch warz

’

blau e ist A u ch ist h ervorz u h e b en das s nach d en dre i Ri ch

.
,

tu ng en d e s Rau m es a m E u cla s dre i ve rschi ed ene Gru nd fa rb e n

a u ftreten währe nd hingeg en a m T u rm ali n z we i d e rs elb e n
,

gle ich sind u nd sich nu r in s enkre chter Richtu ng du rch e ine

a n d ere Gr u nd farb e a u s z e ich nen Sollte abe r das Di chroskop
.

n och Zw e ife l ü be rl a ss e n so e r ü bri gt die Pr üfu n g d es Ste i ne s

,

b e z ü glich s e in e s E lektrischw erd en ; w ob ei z u erinne rn ist ,

dass Tu r malin so wohl du rch Reibe n als au ch E rwärm en s ehr

l e icht E le ktricität erla ngt u nd e inige Z eit b eibehä lt, w äh re n d
E u cla s di e s e Eigensch a ften nicht z ei gt .
 Zu r C o ntrol e di e s e r Unte rs u ch u nge n di enen d ie sp e ci
fis c hen Ge wichte de re n W e rth e in nachfolg ender Tabe ll e
,

z u sam m enge ste llt sind

D ichro it
Qu a rz (A m e thyst)
B e ryll
E u c la s —
30 9 231 0
T u rm a lin
Diam a nt
T opas
Cyanit
Koru n d (Saphir u A m e thyst)
.

V o n d e r M e h rzahl d e r hi e r aufge zählt en J u we le n ward

s cho n in d e n v or he rge h e nd e n Kapite l n d e r e n K rysta llge sta lt

ange g eb e n Qi1 a rz Be ry ll T u rm ali n Koru nd hab en Form en

.
,

ähnlich Fig 1 2 od e r 1 3 Diam ant hat d en O cta e d er Fig 3

. .

z u r G ru ndge stalt wahre nd D ic h ro it E u c las , Topas in v i e r

,

se itige n S äu l e n analo g Fig 4 kr sta llisire n Cya n it k o m m t

.
y .

in langge stre ckte n na c h d e r Qu e rfl äc he l eicht spaltbar e n

vierse itigen Säu l e n vor .

xxm Ka p ite l
. .

U eb er d ie u n d u r c h sich tig en S ch m u c kstein e u nd die

H a lb E d elstein e .

D ie B e sti m m u ng d e r du rchsichtigen gesc hlifiene n S c h m u ck

'

ste ine e rleichte rt , wie wir in d e n vorh ergeh end en K apite ln

ge s ehen di e d ich ro sko p isc h e L u p e Bei d en u nd u rch sich
, .

tige n Steine n m ü ss en w ir ih rer Hil fe entb ehre n u nd Harte

u n d s e c ifisc h es G e wicht all e in soll e n
p ge n ü g e n d ie B e sti m
,

m u ng d u rc h zu fü hre n Ei nig e d e rs e lb en u nd z war ge rad e d ie

.

werth v o lle ren u n du rchsichtigen S t e ine b e sitz en ab e r e in e igen

th üm lic he s Farb en spi e l od er G efü ge we lch e s sie v o n a ll e n
s che ide n si ch the ils d u rch H ärte theil s du rch ,
d a s G e wicht .

Es ist näm lich d ie Härte d e s

Ko ru nd H . 9 .
,

C hrysoberyll .

77

Um Ko ru nd v o n Chrysobe ryll b e ss e r z u tre nne n wi rd

es ,
da be ide o ft gl eich e gelbgr üne etwa s in s M il c hige spie ’

l end e Gru ndfarbe h a b e n nöthig das sp ec ifisc he G e wi cht z u

b erü c ksichtigen Es ist fiir
.

C h rysob eryll D .

Kor u nd
V o m Fe ldspath ge b ore n d ie Va ri e tät e n d e s M o nd u nd
S o nne nsteine s u nd Av an tu rin— Fe ldspath s in d ie vorli e ge n d e
Gru ppe D er M o nd u nd So nne nstei n z eigt in w eissem
.
„
“

Gru nd e e i ne n m ilchige n m e hr w ei s s e n ode r ge lbli ch e n Pe rl

, ,

m u tte r ä hnli ch e n Schim m e r d er Av a ntur in— Fe ld spath h in “

, „

g e g e n a u f d u n kl e m Gr u nd e e i n e n l e b h a f t e n g ol d g e lb e n R e fl ex

u nd Gla nz D er Ave ntu rin Fe ld spath w ird ö fte rs du rc h

.

G la sim ita tio ne n w e lch e dann fe i ne glän z e nd e K u p fe rs pa ne

,

e nthalte n
,
n a c h g e ah m t. M a n e rk e n nt j e do c h d i e I m it a tio n e n

l e icht we nn m a n di e se lb e n u nte r d e m M ikros kop b e t rach t e t

,
.

D ie Ein s c hl üss e im Fe l d sp a th z e ige n s i ch a ls fe i n e s e ch s

s e i ti e höchst r e ge l m äs si e
g g g oldglä n z e n d e Bl ä ttc h e n w ä h
re nd d ie e inge s c hlo s s e ne n Pa rtik e l n in d e m G la sfl u s s e
i m m e r e ine u nre gelm ässige d ie Sp u ren d e r kü n stli ch e n
,

Erz e u gu ng a n sich trag ende Form b e sitz e n D ie D icht e .

d e r e rste n Fe ld spa th v a rietäte n b e trägt u nd s e in e

Härte 6 ; nah e di ese lb e n W e rthe be sitzt au ch d e r Labrador „
“
.

Le tzte re r z e ichnet sich d u r ch s ei n le bh a fte s blau u nd g e lb , ,

ode r gr ün u nd roth e s Fa rb enspi el a u f du n kl e m Gru nd e a u s ,

we lch e s d u rc h kün stlich e M itte l n i cht n achah m bar ist .

E b e nso e ntzieh e n sich d ie brenne nd en Fa rb e n d es O p a ls „

“

j ed e r ge lu ngene n Nach ah m u ng , we nn m a n a u ch v e rs u cht ,

halbdu rch sichtige n m ilchige n G laspaste n du rch Unte rlage v o n

Pfau e nfe d e rn e i ne n 0 pa läh nlic h e n Schi m m e r z u v e rle ih e n .

D ie H ärt e d e s Opal ist s ei n e Di c hte hi ng e ge n n u r

e r ist so m it l e i chte r a ls a lle Gl a s s orte n S c h lie ss .

lich ist d es H yp ersth en u nd Bro nzit z u g ed en ke n, we lch e

„
“
„
“
we ge n ihre s ro t hliche n Me tallglan z e s (a u f du nkl e m Hinte r
ra nd e v e rsc h lifl e n w e rd e n Cha r a kte ristisch für di e s e l b e n
'

g ) .

ist d ie —
Härte 5 6 Dich te u nd d ie
B a ) V o n d en e i nfarbig w e i s s e n Mi nerali e n w e rd e n
.

e i nz el ne Varie täten z u ku gel förm ige n Sch m u ckge g e nständ e n

w ege n ihr e r Aehnlichke it m it P erl e n v e rsc hlifie n Es sin d di e s

'

m e ist Abarten v o n s e h r fe ine m c o nc e ntrisc h stra hlige m G e

füge welch e in Folg e de ss en a u f ihre n mu glic h e n Schliff
,

flach en e inen p erle nähnlich e n Schi m m er h a b en Fü r ge wöhn .

lich werd e n d ie Varietäten v o n Fa sergyps od e r Fa serka lk

be nu tzt b e ide w e rd en e rkannt du rch
Fa se rgyp s Härte 2 Dichte 2 3 ,

Fa se rka lk 3,
U e b e rd ie s wird Fa se rgyps du rch Sau ren ni cht ange
g r i ffe n ,
w ä h r e n d d e r Kalk w en n e r m it e i n e m Trop fe n Sal z
,

säu re b e ne tzt wird a u fbrau st ,

I n d e n s e lte n ste n Fäll en m ög e n
.

au ch li chtgra ue Vari etäten v o n Flu sssp a th Z e olith od er Qu a rz ,

v erbrau c ht w erde n Die s e we rden j e doc h du rch ih re H ärte

s ss a th 4 ; Z e olith 5 —
.

( F lu
p 6 ; Q u arz 7) l e i c h t e rka nn t .

6 ) V o n d e n g e l b e n r o t h e n g r u n en e i nfarbige n
, ,

Halb ede l ste ine n si nd nu r wenige Vari etäten b em erkenswerth .

V o n d e n ge lb e n b is bra u ne n S ch m u ckste i n e n ist d e s Be rn

ste i ns (Härte dann d e s Flu ssspa th (Härte d e s m e ta llis ch
glänz end en S chwe fe lki e s (Härte 6 ) u nd m a nch e r grau ge lb e r
C ha lc ed o n e ( Q u a rz ) z u ge d e nk e n V o n d en rothe n Min e rali e n
.

ge hör e n in di e se Gru pp e wi ed er Flu ssspa th (Härte Ma n

g a n s a th (Härt e 6
p ) u nd C ar n e ol (Härt e V o n d en grü n en ,

in d er Ste i nsch n e id ek u nst z u kl e in e n Ge ge nständ e n v e r "

w e nd et e n M i ne ra li en si n d w i e d e r dr e i z u b e rü c k sichti ge n
d erb er Qu arz in s e in er Ab art Pra sem u nd Plas m a grü ne r ,

fas rig e r Pre h n it (Z e olith) u nd gra u er dicht e r Fe ldspath

( A m a z o n e n st e in ) da
, n n g r ün e r F l u s s s
p a th u n d M a lac h it D ie .

Härte d i e s e r 5 genannte n M ineralie n ist fol ge nd e

M a a ch it
l 3 5 4 — '

Flu ssspa th 4
Fe ldspath 6
Pre h nit 6 6 5
°

Q arz
u (Pras o m P las m a ) 7
 D er Ma l a chit rdi e s k e nntlich du rch s eine eige n
ist übe
th üm lic h e c o nc e ntrisc h sc ha a lige S tru ctu r so wi e d u rch d a s
, ,

A u fbrau se n wenn er m it Säu re n b enetz t wird

,
.

c
) Wichtig e r a ls dies e g e na nnt en Ha lb e d e l s te ine si nd

fü r d e n Hande l e inige b l a u e u ndu rchsichtige Mi ne ralien ,

we lch e in Folge d e r Lau n e n d e r Mod e s cho n s e it Lange m

sich a u f ho hem Werthe e rhalte n haben näm lich T ü rkis u nd ,

H a u yn ( Las u rstein L a pisl a z u li) ,

B e ide u nte rsch e iden sich
.

v o n e i na nd e r vo llko m m e n d u rch d ie F ä rb u ng w e lch e b e i

e rste re m l ichtbla u in’ s Gr üne b e i le tz te re m h inge ge n ti e f
,

la w rb la u ist D e r T u rkis welch e r noch j etzt zi e m lich th eu e r

.
,

b ezahlt wird verl e itet a m m e iste n z u I m itatio ne n s o wohl du rc h

, ,

d e n soge na nnt e n Be intü rkis als a u ch d u rc h bla u e G laspaste ,

Im ita ti o ne n we lc he z u ihre r E rke nntniss e i nige r Au fm erk

,

s a m ke it b e d u rfe n A u sserd e m lie fe rn s e l b st no ch e inige

.

Mi ne ralie n na m e ntli ch Ga lm e i A rago nit u nd d e r s oge nannte

, ,

L a z u lith (Bla u 8 pa th) li chtblau e b is grü nlic b e Varie täten d ie

, ,

v er we nd bar sind Das m i ne ralogi sch e Sc hem a alle r hierge

.

na nnt e n Ste i ne m a g im Folge nd e n ge ge b en s e i n

T ürkis —
Härte 5 5 6 D ichte 2 6 2 70 ,

H y (
a u n Las u rs te in) 5 5 — 6
°

La z u lith (Bla u s pa th) 5

Gal m e i 3 3
Ara go nit 4 2 9 i 0 ,
°
-
°

Vo n di e s en genannte n ko mm e n Tü rkis u nd Galm e i z u

m eist in d er Kl e ink u nst d ie ü brigen in d e r G ro ssstein ,

schl eife re i vor A u ss er die s en a ngeführten M ineralie n u nd

.

d e r blau en Glaspa ste is t ab e r noch e i ne s e ige nth üm liche n

G e bilde s z u erwäh ne n w elche s so wohl v o n d er Natu r a ls
,

v o n d e r Ku nst g e b ote n w ird , j e doch or a nisch en U m ru n e s

g p g
ist : d er Be i n t ü r k i s .

Lie gt so m it ein lichtblau e r bis gru nlicherb la u er kleinerer „

“

S te in z u r Unters u ch u ng vor, so ist z wische n T ü rki s, B ei n

türkis Galm e i u nd G laspaste z u u ntersch eide n Abges ehen
, .

v on d e n Eig ensch a fte n d e r Harte u nd d e s G e w ic hts we l ch e

,

nu r fü r G alm e i g enüge n d c ha ra kte risirt sind m u ss hi e rb e i

,

a u ch n och d er äuss e re G e sa m m tc ha ra kte r d e s S te i ne s he

rü9 ksichtigt werd en D ie erste Prü fu n b tri fft d i Ech th i t

.
g e e e
meist kleine L nfibläsch en in ihre m G efüge e inges chloss e n ,

währen d d er e chte T ürkis in Folge s eine s gle ichz e itige n

Vorko m m ens m it Bra u neieenste in m e ist kle ine brau ne e rdige , ,

T he ilc he n e inge schlosse n enthält . D e r e chte T ürkis läs st

sich schliesslich nu r im iso lirten (wenn a u f S ie gella ck a u f
gekl ebt) Zu sta nd e du rch Re iben e lectrisc h m ache n, w ährend
d ie G la spa s te au ch im n icht iso lirtem Z u sta nde l e icht e l e c
tris ch wird . Au ch d er Beintü rkis wird d u rch R e ibe n le icht
ele ctrisc h gem a c ht u nd v e rha rrt in di e s e m Z u s ta nde lange .

D ie Unte rs ch ie d e, welch e bla u e s G al m e i ge ge n d en

T ürkis da rbi e ten sind na m entlich in d er ge ri nge ren Härte
, ,

in d e n leb ha fte rem Gla nz u nd in d er E rregu ngsfähigkeit d e s

G a lm e i für E lectricität zu su ch en .

V o n d en blau en M inera li en, welch e v o n d e r „ Gross

ste insc hl eife re i verwendet werd en sind H a u yn (La s u rstein
“
, ,

La pis la z u li) Laz u lith (Bla u spa th) d er blau gr üne Arago nit
u nd d er b la u vi o l e tte Flu ssspa th z u e rw ähn e n . D e re n Kenn
ze iche n ha b e ich s ch o n vorh e r au s e ina nde rg e s e tz t . D er statt
La s u rste i n etwa ve r we ndbare Bla u spa th v o n Krie gla ch in
S te i e rm a rk ist j ed och v o n s e hr lichter grünlich bis grau
,

lic hb la u er Fa rbe u nd ge wöhnlich m it we iss e n Qu a rz a d e rn

du rchz o ge n Hierdu rch u nte rs ch e ide t er sich ge nü ge nd v o n
.

d em du nk e lbla u e n La s u rste i n de s sen Hau ptke nnz e ich e n au ch

,

g e g e n ü b e r d e n G la s p a st e n d ie zah lr e ich e n e i n g e spr e ngt en

g e lb g län z e nd e n S c h wefelkieskr sta lle bild e n S e lte ne r v o rko m

y .

m en d u nd für d en L a i en schwe rer z u e rke nne n s ind d ie a u s

b läu lichgrü nem T iro ler Ar a gonit a u gefertigten G e g en stände .

D ie ge ringe Härte 4 u ntersch eide t sie ab e r v o n d e n ü brigen

früh e r gena nnten bla u e n M ine ra li e n währe nd d e re n V er
schied enheit v o n d em le i h h t n ab r t w d rchsichtig en
g c a r e e e a s u

Flu ssspa th du rch Anwend u ng e ine s T rop fe ns v erd ünnte r Salz

säu re sich e rke nne n l ässt . D er Arago nit b ra u set n äm lich,
wenn er m it Säu r e b e netzt wird eine Eige nschaft, d ie ne ben
,

ihm v o n a llen in di es em Kapite l b e tra cht ete n Ste inen nu r n och

d em Beintürkis e ig en ist .

d ) Schli e s slich ko m m en wir z u r B etrachtu ng d e r en igen

j
s c h w a r z e n Steine welch e a ls T ra u ers ch m u ck V e r wen d u ng
,
finden Man ma im A l l m i t r d lb w i
.
g g e e n en u n e en se e n z e
 Sorten u nte rsche iden solche we lche z u Ro setten geschlifien,
, ,
'

d e n Di enst wa hrer Sch m u ckste i ne z u v ers eh en ha ben od e r ,

solch e, welche als Perl en v ersc hlifien a n Sch nür e n a u fge

'

re iht werd e n Z u e rste re m Zw e cke werde n m eis t d ie sch wa rz en

.

Sorte n d e s Dia m a nt (C a rb o nado) Spi nell (Ple o nast) T u r

, ,

m a lin ve rw end et ; z u l e tzte rem d ie fas e rige n Sorte n d es Koru nd

u nd Ei sengla nz so wie d ie Pe chkohl e (Ga ga t) Schwa rz er
, .

Obsid ia n (nat ürlich er G la sfl u ss) so wi e au ch künstlic he sch warz e

,

G la sp a sten kö nnen in b eid e n F äll e n e b enfall s Di e nste l ei sten .

Mit Au snah m e d e s Eis e ngla nz u nd d er Pe chkohl e sind d ie

Eigen s chaften d er ü brig en Stei ne b ere its m e hr fa ch erörte rt .

D ere n wichtigste Unterschi e d e tre te n scho n b ei B e tra chtu ng

d er Härt e u nd d e s sp e c ifisch e n Ge wichte s h ervor Es ordnen .

sich näm lich di e s e s ch warz e n ge nannten Ste ine wie folgt

Härte 1 0 Diam a nt ( Carbo nado ) D
9 Kor u nd
8 Spinell (Pl e o nast)
T u rm ali n
6 7 Obsidian u nd G la sflu ss
-

5 Eis e nglanz
2 — 3 Gagat l 3 °

Ei ngeh end e r m ochten wohl d ie so häu fig im Ha nd el

vorkom m e nde n schwa rz en Pe rl e n z u erwäh ne n s e in d ie sich ,

du rch e inen eigenth üm lich e n we iss en seid enäh nlic he n Glanz

,

a u f grau sch warz e m Hint e rgr u nd e a u sz e ichnen M a n ch e sol c h e

.

Schm u ckstei ne e rinnern l ebhaft a n e ine du nkle e ch te Meere s

p e rl e u nd doch sind sie nu r a u s fas e rigen Varietäte n d es
Koru nd od e r Eis e ngla nz (Häm atit Bl u tste i n) ge schnitte n ;
,

na m e ntlich w ird ab e r l e tz t e r e r in d er j ü ngst e n Z e i t vi e lfa ch

verarb e itet D er Unterschi e d z wisch en Kor u n d u nd Eis en

.

glanz spri cht sich ab er nicht blos in d er Härte so nde rn ,

n och vie l a u fia lle nd e r in d e m Strich d e r g en annten Mi ne

‘

ra lie n a u s
. Ritzt m a n näm lich d en Koru nd so ist das er ,

b alt e ne P u lver w eiss d a s d es Ga ga t ist sch warz während

, ,

j ene s d e s Eis e ngla nz hinge gen roth ist Fäh rt m a n da h er.

m it e ine r solch e n Pe rle a u s fas e rige m Eis e n glanz ü b e r e i n e

ra u h e we iss e Po rz e lla nbisc uitta fel so erhält m a n einen rothen
,

Strich D ie se r cha ra kterisirt selbst ohne Prü fu ng a u f H ärte

.

16 °
u nd G e wi c ht v ollko m m en ge nügend die S ubsta nz d es (Blu t
stein s) E i se ngla nz .

M it d er B es pre chu ng di e ser s ch wa rz e n u ndu rchsich tige n

S ch m u cksteine hätte n wir das Ziel e rre icht we lche s u ns b ei
,

B e ginn d er Schrift vorschwebte I n d er system a tis chen

.

R e ihe nfolge wu rd e n die Hilfsm ittel d er Unte rs u ch u nge n, d ie

Eig e nschaften d er e inz e ln e n J u we len u nd schlie sslich d ie
Erk ennu ngs m ethod e für d ie Pr üfu ng ähnlich e r Ju we l e n vor .

g e n o mm e n L
. e tzt e r e w u rd e in e in e r m öglichst e i nfa ch e n u nd
doch sich er en We is e vorgetrage n u m s elbst m it d e n ge
,

ringste n H il fs m itte l n u nd kürz e ste m Z e ita u fwa n d e üb e r d ie

We senheit d e s vorgel egten Stei nes u be r W erthu n tersc hied e

,

v o n o ft tau s e nd e n v o n G u ld e n z u e nts ch e id e n . Vi e l fa ch e
Unters u ch u ngen welch e d er Verfa ss er nach die s e n Pri n
cip ien d u rch führte ,
di e nte n als Pr üfsteine für d ie Richtig
k eit de rs elbe n ; die Method en we rd en au ch in A nd ere r Hände
die s elben D ienste leisten .
 11 . T a b elle d er H ärte d er d u rch sich tig en

b ra u n b is
Hä te
r
ü n li b b nn
gr c ra

Bernstein U

Flu sssp a th U Flu sssp a th U Flu s sspa th U

Ne ph elin

Vesu via n
E p id o t

Quar z (C h a lce Q
u arz (C arneo l) U Qu a r
z (M a rio n)
d e n) U

G ra na t

Z irko n
—8

C hryso b yll
er Ch yso b eryll
r

Ko ru nd (S ph i )
a r Ko r n d
u

D iama nt Dia m a nt Diam a nt

 u nd u nd u rch sich tig e n ( U) S ch m u ckste ine .

G a ga t U

M la chit U
a Ara go nit U
Flu s sp th U
s a Flu ss sp a th U

G l mei U
a
S
! as ]
t r s S
! t ra s s
] S
! t ra s s ]
Bla u sp a th U Eisengl a nz

D ie p sid L a s u rstein U Op l Ua

V e su v ia n Bla u sp a th U
Ch y r s o lith

Q u a rz ( C h y r so Q u a rz ( Am e th y st) Ob s id ia n U Q u a rz U
PM )
D ic h ro it
7
Tu rma l in Tu rm a lin U

E ne la s E u cla s

Beryll ( S mara gd ) B ryll

e
7 —
5 8

S p ine ll (Pleo nast)

Ch y
r so b e r yll
K o ru nd S
( p a h i r K o ru nd K o ru n d U 9
u nd Am ethy t) s

Diama nt D ia m ant (C a rb o
na d o ) U
 111 . T a b e lle d er sp eoifl so h en Gle

N ph li
e e n

Qu a rz ( C t
i ri n
)

Ph e na kit

T u rm a li
n T u rma li n

V e su v ia n

Di a m a nt

K o ru n d ( S a h ip
r
) Ko ru n d

Gra na t

Z i ko n
r Z i ko n
r
 S a c h r e g i s t e r.

Ach ro it Ch l da ce on

C h ia sto lith
Ch lo ro sp ine ll
l
A a b a ste r Ch y b yll
r so er

Al exa n d rit Ch y li th
r so

Allo c h ro it i n t li
or e a sch e r

Alm a n ind Ch y pr so ra s

Alm a nd in sp in ell C it in
r

Am a z o n e n stein C o rdie ri t
Am e th y st Cy itan

C ym p h o an

D em a n tsp a th

— o rienta lisch er Di a m a nt

Ara go nit V k o r o mm e n

Aste rie o o o o o o o o
E ntsteh u ng o o
o o o o o o o o o o o

P
o o

re ise

B o rt

m a rm o ro sc h er
Au to m o lit
Bo r
Av e ntu rinfeld sp a th
D ic h ro it
Av e ntu rinq u a rz
D io p sid
Ax init
o

D io p ta s
D isth en

Fa se rka lk

F e ttste in

79 , 1 07 Fl o re nti ne r

1 06
 L a su rstein
L azu lith
L u ch ssa p hi r
L u m a ch ellenm arm o r

O O O O O O O O O O O O O O O O O

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

O O O O O O O O O O O O O O O O O O

N phe e lin

N ep h rit
o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

N ilkie se l

O b idi s an

O livin
O nyx
Op l a

o rie nta li s ch e r

Ol wr o

Fa sten, u nd u rc h sic h ti
ge
Pe c h gra na t

O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O
O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

O O O O O O O O O O O O O O O O O O
O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

o o o o o o o o o o o o o o
o o o o o

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 R a u c h to p a s
 o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

bra sili nisch e

a r T o pa s
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