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EWG SHA Chemisches

Kursstufe Herstellung von Cellulosenitrat Praktikum

> Grundlagen:
Cellulosenitrat (die oft gebrauchte Bezeichnung Nitrocellulose ist falsch) ist der wichtigste anorg. Cellulosee-
ster. Cellulosenitrat ist eine weißle, faserige geruch-, und geschmacklose Masse, die beim Entzūnden, auch
in Abwesenheit von Sauerstoff, spontan und ohne Rauchentwicklung verbrennt (Verbrennungsgase: cO,
cO2, Nz und H2). Cellulosenitrat wird in unterschiedlichen Veresterungsgraden, die Ober den Stickstoff-
Gehalt der Cellulosenitrate bestimmt werden (N-Gehalte in Gew. -%: Mononitrat 6,75, Dinitrat 11,11;
Trinitrat 14,14), hergestelt. Cellulosenitrat ist, abhängig vom Veresterungsgrad, löslich in Alkoholen, Estem
und Ketonen und unlöslich in Wasser. Produkte mit N-Gehalten von ca. 10,5 - 12,2 Gew.-% werden als
Lack- od. Collodium-, solche mit N-Gehalten von 12,3 - 13,7 Gew.-% als Pulver- und Schießwolle beze
net. Cellulosenitrat wird technisch durch Behandlung von Baumwoll-Linters oder Holzzellstoffen mit soge-
nannten Nitriersäuren, Gemische aus Salpeter-, Schwefelsäure und Wasser, deren Zusammensetzung d
erreichbaren Veresterungsgrad des Cellulosenitrats mitbestimmt, gewonnen. Cellulosenitrat unterliegt dem
Sprengstoffgesetz und darf nur wasser- bzw. alkoholfeucht oder phlegmatisiert mit Weichmachem vermark-
tet werden.

Verwendung: zur Herstellung von Lacken (Nitrolacke), plastische Massen, Celluioid, Collodium, Klebstoffen
nd Explosivstoffen. Zur Herstellung von Fasern (Chardonnet-Seide) wird Cellulosenitrat heute nicht mehr
eingesetzt. Gewicht voner : 1 01
,

> Zielsetzung: 1 . 52

Die Herstellung von Cellulosenitrat soll durchgeführt und seine Eigenschaften als Schießbaumwolle unter-
sucht werden.

> Hinweise zur Sicherheit, Entsorgung und Dokumentation:

C ec4 4 1.

> Geräte und Chemikalien:


Erlenmeyer 150 mi, Becherglas 1000 mi, Glasstab, Glastrichter, Waage
Nitriersäure, Baumwolle (Watte), UniversalindikatorpapierII Einmalhandschuhe verwenden I

Durchführung:
Wiege 1,Og Watte ab und gib sie fein zerzupft portionsweise in 30mL Nitriersäure (ist vorbereitet). Bewege
die Watte mit dem Glasstab dabei ständig und vorsichtig in der Säure, so dass alle Fasem mit der Saure in
Berührung kommen (dabei kann es auch zu Rauchentwicklung kommen; nicht einatmen).
Gieße nach 15min. die Säure möglichst vollständig in ab (vorne am Lehrerpult), wobei die Watte mit dem
Glasstab zurückgehalten und ausgedrückt wird. Gib die Watte in ein großes mit Leitungswasser geftlltes
Becherglas (1L), und wasche sie durch Hin- und Herbewegen gründlich. Emeuere das Waschwasser noch
mindestens 2 Mal. Prüfe das letzte Waschwasser mit Indikatorpapier auf Säurefreiheit und gieße es ab. Gib
die Watte dann in den Trichter und spūle sie noch etwa 5 min unter fießendem Wasser aus. Presse die l
te zunächst zwischen zwei dicken (Glas) Platten und danach zwischen (Filtrier)papier gründlich aus und stel-
le sie fein zerrupft noch 2 bis 3 Std. bei 40'C in den Trockenschrank (namentlich markieren).

> Aufgaben:
1) Bestimme die Masse des getrockneten Cellulosenitrats und vergleiche mit der Masse der eingewogenen
Daumwolle.
2) Erstelle einen Strukturformelausschnitt der Cellulose und markiere daran, an welchen Stellen die Nitrie
rung stattfindet.
3) Gib den Strukturformelausschnitt einer vollständig nitrierten Cellulose an
4) Bei der Bildung von Nitrocellulose reagiert Salpetersäure mit den OH-Gruppen der Cellulose. Zeige an
einer OH-Gruppe der Cellulose, dass es sich bei der Nitrierung um eine Kondensationsreaktion handelt.
5) Berechne den Stickstoffanteil in der selbst hergestellten Nitrocellulose
6) Vergleiche das Abbrennverhalten der Baumwolle mit dem der Nitrocellulose.

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