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Maurer/in

Maurer/in
Lehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung
Maurer/innen errichten Bauwerke und Bauwerksteile wie zB Wohn- und Bürogebäude,
Straßen, Brücken-, und Tunnelanlagen oder Kanal- und Entwässerungsanlagen. Sie
verarbeiten Natursteine, gebrannte Ziegel, Beton, Leichtbeton- und andere Formsteine.
Weiters sind sie auch für die Wärmedämmung und für das Verputzen von Wänden
zuständig. Neben dem Neubau von Bauwerken zählen auch Reparatur-, Restaurierungs-
und Umbauarbeiten an Bauwerksteilen zu ihren Aufgaben. Maurer/innen arbeiten in
Betrieben des Baugewerbes im Bereich Hoch-, Tief- oder Wasserbau. Sie arbeiten vor
Ort auf Baustellen mit Berufskollegen/-innen sowie mit verschiedenen Fach- und
Hilfskräften des Bauwesens zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche


„Ich habe immer schon gerne so handwerkliche Arbeiten gemacht. Zuhause haben wir
eine neue Hackschnitzelheizung bekommen, und mein Vater und ich haben selbst
gemauert und verputzt und dadurch bin ich auf diesen Beruf gekommen.“
Stefan Raschhofer, Lehrling, in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

Maurer/innen errichten Bauwerke und Bauwerksteile wie zB Wohnhäuser, öffentliche


Gebäude, Industriebauten, Brücken, Tunnel oder Straßen. Sie verwenden verschiedene
Baumaterialien (zB Beton, Holz, Ziegel, Platten) oder Fertigbauteile. Weiters betonieren
sie Kanalschächte und verlegen Kanalrohre. Sie arbeiten auf Baustellen meist in
größeren Bautrupps nach den Plänen und Angaben von Baumeister/innen, Bau-
techniker/innen oder Polier/innen.

Bei der Errichtung von Gebäuden wird zuerst ein Fundament ausgehoben und betoniert.
Darauf bauen die Maurer/innen Kellermauern aus Beton oder Betonschalsteinen auf
und isolieren diese mit Schutzanstrichen gegen Feuchtigkeit. Zum Bau von Massiv-
decken aus Fertigteilen oder Beton stellen sie abstützende Deckenkonstruktionen auf.
Dann verlegen die Maurer/innen die Deckenträger, die Deckensteine und Bewehrungen
(Stahleinlagen, welche die Zugfestigkeit der Decke erhöhen) und gießen darüber eine
Betonschicht. Anschließend errichten sie die Geschossmauern, das sind die tragenden
Wände sowie Zwischenwände. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Ziegel, Natur-
steine, Beton, Stahlbeton oder Fertigteile aus Beton.

Beim Aufstellen von Mauern aus Ziegeln richten sie die Mauersteine mit Schnur, Lot
und Wasserwaage aus und verbinden sie mit einer Mörtelschicht (ein Gemisch aus
Sand, Wasser, Zement oder Kalk). Den Plänen entsprechend beachten sie Aussparungen
für Türen und Fenster sowie Öffnungen und Durchbrüche für Gas-, Wasser- und
Stromleitungen. Anschließend montieren sie Isolierungen und Wärmedämmplatten und
verputzen die Wände und Decken mit Hilfe von Putzmaschinen oder händisch.
Maurer/innen verlegen außerdem den Estrichunterboden für den Fußboden, setzen
Fenster- und Türstöcke ein und bauen Stiegen auf. Neben dem Errichten von Bau-
Maurer/in

werken ist die Durchführung von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an be-


schädigten oder historischen Bauwerkteilen ein wichtiger Tätigkeitsbereich, bei dem
auch traditionelle Techniken und Materialien (zB Holzdecken, Gewölbe, Gesimse) zur
Anwendung kommen.

Arbeitsmittel

Maurer/innen arbeiten mit verschiedenen Baumaterialien wie zB Beton, Ziegel, Platten,


Holz und Stahl. Sie verwenden Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel wie zB Mörtel,
Zement, Spachtel, Wasserwaage, Lot, Schaufeln und Aufzüge, Mischmaschine, Beton-
pumpen Trennscheiben und arbeiten unter Umständen auch mit Betonmischwagen,
Baggern, Kränen und Abrissmaschinen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte
Maurer/innen arbeiten für Klein- und Mittelbetriebe des Baugewerbes und für Betriebe
der Bauindustrie. Sie werden bei kleineren Bauten ebenso eingesetzt wie auf Großbau-
stellen und arbeiten im Team (Bautrupp) mit Berufskollegen/-innen sowie mit ver-
schiedenen Fach- und Hilfskräften der Baubranche, siehe zB Schalungsbau (Lehrberuf),
Spengler/in (Lehrberuf), Architekt/in, Bautechniker/in, Polier/in. Sie sind überwiegend
im Freien und teilweise in größeren Höhen auf Gerüsten tätig.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

„„ Baustelle einrichten und absichern, Arbeitsgerüste aufbauen


„„ Baumaterialien und Maschinen zur Baustelle transportieren
„„ Mörtel und Beton herstellen (anmischen)
„„ Fundamente ausheben und betonieren
„„ Mauerwerke aus Ziegel, Natursteine, Beton, Stahlbeton oder Betonfertigteilen
aufstellen
„„ Deckenkonstruktionen aufstellen
„„ Fertigteile für Decken, Wände, Stützteile, Pfeiler etc. aufstellen und befestigen
„„ Schornsteine, Bögen und Gewölbe Errichten, Treppen einbauen
„„ Isolierplatten und Wärmedämmstoffplatten montieren
„„ Innen- und Außenverputzungen durchführen
„„ Estriche für Fußböden herstellen
„„ Abbruch- und Stemmarbeiten durchführen
„„ Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an beschädigten oder historischen Bauwerk-
teilen durchführen
„„ Baumaschinen und -geräte bedienen, reinigen, pflegen und warten
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Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung
vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch
in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-
keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und
Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu-
sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch
wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

„„ Beweglichkeit
„„ Fingerfertigkeit
„„ gute körperliche Verfassung
„„ guter Gleichgewichtssinn
„„ Kraft
„„ Unempfindlichkeit gegenüber Staub
„„ Witterungsunempfindlichkeit

Sachkompetenz

„„ handwerkliche Geschicklichkeit
„„ Koordinationsfähigkeit
„„ räumliches Vorstellungsvermögen
„„ technisches Verständnis

Selbstkompetenz

„„ Sicherheitsbewusstsein

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