Sie sind auf Seite 1von 4

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung & Entwurfsgrundlagen


Beabsichtigt wird der Bau eines zweigeschossigen Wohnhauses in Massivbauweise in der
bayrischen Stadt Rosenheim. Das Grundstück liegt auf einer Höhe von 447 m über Normalnull
(NN). Als Entwurfsgrundlage dienen die Architektenpläne vom 01.11.2023. Das Gebäude soll
in monolithischer Mauerwerksbauweise auf einer flächig gegründeten Stahlbeton-Bodenplatte
erstellt werden. Die Decken sollen ebenfalls aus Stahlbeton realisiert werden und der
Dachstuhl ist in Holzbauweise vorgesehen.
Geplant ist das Gebäude mit einer Wohneinheit im Erdgeschoss. Zusätzlich ist eine
Unterkellerung vorgesehen. Das Dachgeschoss weist nach aktuellem Planungsstand keine
Nutzung auf, es wird im Weiteren aber ein möglicher Ausbau zu Wohnzwecken berücksichtigt.
Der Architekt, verweist hier auf die freie Auswahl der Dachstuhlkonstruktion. Zur Auswahl steht
ein Sattel-, Pult- oder Walmdach.
Die Grundabmessungen des Gebäudes betragen 8,24m x 10,365m. Angrenzend zu dem
Gebäude befindet sich eine Doppelgarage mit den Abmessungen 3,50m x 4,99m. Diese wird
ebenfalls durch dieselbe Stahlbetondecke wie über dem Erdgeschoss überdeckt und durch
die Ausbildung einer Attika als Flachdachkonstruktion ausgeführt. Die Stahlbetondecke über
dem Erdgeschoss und der Doppelgarage hat eine Auskragung von 1,00m und überspannt auf
einer Länge von 4,115m den Eingangsbereich des Gebäudes. Diese Auskragung wird von
einer 25cm x 25cm dicken Stahlbetonstütze im Eingangsbereich neben der Eingangstür
zusätzlich gestützt.
Der allgemeine Lastabtrag des Gebäudes erfolgt über 36,5cm dickes monolithisches
Außenmauerwerk und 24cm dicke Innenwände. Die Position der 24cm dicken Innenwand
kann sich im Zuge der Planung des Dachstuhles, durch beispielsweise der Einplanung von
Stützen noch ändern. Dies ist notwendig, damit ein sauberer Lastfluss bis zum Fundament
gewährleistet werden kann. Des Weiteren, wurde eine halbgewendelte Treppe in
Holzbauweise an der Außenwand, sowie eine Terrasse hinter dem Gebäude vorgesehen.
Konstruktive Entwurfsbeschreibung

Allgemeine Beschreibung der Dachkonstruktion


Für die Konstruktion des Dachstuhls wurde sich für ein Walmdach entschieden.
Ein Walmdach kann sich selbst durch alle Sparren ohne die Hilfe von beispielsweise
Windrispenbändern aussteifen und bietet dem Haus den klassischen modernen Zeitgeist einer
typischen Stadtvilla.
Damit die Planungsfreiheit der Bauherren im Dachgeschoss bestehend bleiben kann, wurde
entschieden, das Dach ohne die Unterstützung von Pfetten oder Stützen zu konstruieren.
Daher ergab sich als Konstruktionsbasis für den Vorentwurf ein Sparrendach.
Dieses liegt auf einer rundum anliegenden Fußpfette an der Oberkante eines bis dahin zu
konstruierenden Ringbalkens auf, und ist so durch Verpressanker mit dem
Gebäudemauerwerk verbunden. Die Dachsparren, sowie der Gratsparren laufen an der
Firstpfette zusammen und halten diese in allgemeiner Lage. Die Verbindung wird mit
Stahlblechen ausgebildet. Die Firstpfette ist parallel zur langen Gebäudeseite ausgerichtet.
Der Sparrenabstand beträgt 76,2cm an der kurzen Traufseite und 70,4cm an der langen
Traufseite. Die Sparren besitzen durch die Einplanung eines Dachüberstandes umlaufend eine
Auskragung. An der Fußpfette wird jeder Dach- und Gratsparren mit einem Einschnitt von 3cm
aufgelegt um eine Verkeilung zu erzeugen.
Die Dachneigung aus dem Entwurfsplan wurde mit 22 Grad beibehalten, um keine Konflikte
mit einem bestehenden Bebauungsplan zu riskieren. Der Dachüberstand wurde auf 50cm
reduziert um die Auskragung der Pfette keinen höheren Lasten durch Winddruck und Windsog
auszusetzen.
Berechnungsgrundlagen

Folgende Unterlagen, Programme und DIN-Vorschriften gelten als Berechnungsgrundlage


dieser Statik:

[1] Architektenpläne M 1:100


4 Grundrisse [KG, EG, OG, DG] + 4 Ansichten + 2 Schnitte
Herausgegeben durch den Fachbereich „bauen-kunst-werkstoffe“
Hochschule Koblenz
Planstand: 01.11.2023

[2] EDV-Programme:
- Allplan 2017
- Dlubal RSTAB 9.0.2
- Microsoft Excel

[3] DIN-Vorschriften:

- DIN EN 1990 /NA:2010-12 (EC0) Grundlagen der Tragwerksplanung

- DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12 (EC1) Einwirkungen durch Eigen- und Nutzlast


- DIN EN 1995-1-1/NA: 2010-12 (EC5) Holzbauwerke
- DIN EN 1991-1-4/NA:2010-12 (EC1) Windlast
- DIN EN 1991-1-3/NA:2010-12 (EC1) Schneelast

[4] Literatur:
- Schneider Bautabellen [23. Auflage]
Lastabtrag der Dachkonstruktion

Der Lastabtrag erfolgt grundsätzlich über die Dachsparren, Gratsparren, Firstpfette, sowie
über die Fußpfette. Die Gratsparren übernehmen bei dieser Dachkonstruktion die meisten
Lasten.
Flächige Lasten aus Eigengewicht, Wind und Schnee werden von den im Abstand von
70,4cm oder 76,2cm anliegenden Dachsparren über die Dachhaut aufgenommen. Die
Dachsparren, sowie die Gratsparren sind als idealisiertes Dreigelenktragwerk mit
Auskragung auszubilden. Dadurch sind diese in allgemeiner Lage gehalten und nicht
kinematisch. Die Aufnahme von horizontalen und vertikalen Lasten ist hierdurch
gewährleistet. Die Dachsparren, welche nicht am First angeschlossen sind, übertragen ihre
Lasten an die unten aufliegende Fußpfette oder an den anliegenden Gratsparren, welcher
diese Kräfte wiederum in die Fußpfette ableitet.
Kräfte aus dem First werden direkt in die Gratsparren oder Dachsparren eingeleitet und
ebenfalls in die Fußpfette abgeleitet. Die allgemeine Aussteifung des Systems bei Lastangriff
senkrecht zum First erfolgt durch die bereits erwähnten Dreigelenktragwerke des
Sparrendachsystems. Die Lastangriffe parallel zum First werden ebenfalls durch die
Gratsparren abgefangen. Hier zeigt sich die Effizienz der Walmdachkonstruktion durch ihre
vier Gratsparren an allen vier Hausecken.
Alle Lasten, die in die Fußpfette ankommen, werden durch eine Verbindung dieser zum
Ringbalken durch einen Pressanker [je lfdm] ins Mauerwerk übertragen. Von dort aus kann
die Last bis ins Fundament abgetragen werden.

Das könnte Ihnen auch gefallen