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3 - Decken

Allgemeines
● horizontaler, begehbarer Raumabschluss
● Aufbau hängt vor allem von der relativen Lage zu Innen- und Außenberaich
und von der Raumnutzung ab

Massivdecken
● Massive Stahlbetonvollplatte
● Flexibel bezüglich der Auflagerbedingungen und der Anordnung der
Deckendurchbrüche
● ausgezeichnete Schallschutzeigenschaften und erhebliche
Wärmespeicherkapazität
● In der Lage, Einzel- und Flächenlasten zu tragen und als horizontale
Schebíbe zu wirken

Punktgestützte Decken
a.) Vollplatte auf Einzelstütze ohne Stützenkopfverstärkung (Flachdecke)
b.) Vollplatte auf Einzelstütze mit Stützenkopfverstärkung (pilzdecke)
c.) Rippendecke
d.) einachsig gespannte Platte auf Unterzügen

Linienförmig aufgelagerte Stahlbetonplatten


a.) vierseitig gelagert
b.) einachsig gespannt über zwei Felder
c.) einachsig gespannt mit Kragarm
Stahlbetonvollplatten
Werden entweder aus Ortbeton oder als Fertigteil hergestellt. Bei der
Fertigteilbauweise werden die Einzelelemente durch eine Vergussfuge miteinander
verbunden.

Gitterträgerdecke / Elementdecke
● Häufig im Wohnungsbau vorgefertigte Platten
● erfordern keine Schalung auf der Baustelle
● In der Spannweite begrenzt → 7m
● bestehen aus 7 bis 8 cm dicken Fertigplatten, die durch Ortbeton ergänzt
werden
● Wegen der geringen Dicke sind die Vorgaben des Herstellers bezüglich
Transport, Lagerung und Einbau sorgfältig zu beachten

Spannbetonhohlplatte und Stahlbetonrippenplatte


Bei Spannweiten über 7 bis 9 m werden Vollplatten aufgrund ihres Eigengewichtes
unwirtschaftlich
→ Lösung: Hohlkörper (Spannbetonhohlplatte) oder Rippen (Stahlbetonrippendecke)

Stahlblechverbunddecke
● Holoribbleche im Verbund mit einer Ortbetonschicht
● Bleche können auf erforderliche Bewehrung angerechnet werden
● Deckenschalung nicht erforderlich
● In den schwalbenschwanzförmigen Profilierungen können Installationen oder
abgehängte Decken montiert werden

Deckenauflager
● Anordnung einer konstruktiven Bewehrung, wenn eine Stahlbetondecke auf
einer Stahlbetonwand liegt
→ monolithische Verbindung, die als Rahmentragwerk dient
● Bei einer Stahlbetondecke auf einer gemauerten Wand mit einer Dicke von
über 24 cm muss die Auflagerlast zentriert werden
→ Streifen aus weichem Material an die Innenkante
● Stahlbeton und Mauerwerk haben unterschiedliches Verformungsverhalten
→ zwischen Beton und Mauer muss an der Ober- und Unterseite des
Auflagers eine Trennlage (Bitumenpappe oder Mörtelabgleichsschicht)
angebracht werden
→ verhindert Rissbildung durch horizontale Verformungen der Decke und
dass Beton in die Hohlräume der Steine läuft
● Bei Dachdecken fehlt eine Auflast, die verhindert, dass die Ecken sich nach
oben verformen
→ umlaufende Aufkantung oder Verankerung nach unten
Holzbalkendecke
Findet man in vielen bestehenden Gebäuden, aber auch in modernen Hochhäusern
→ im Hochbau: Schallschutz wichtiges Kriterium

Verschiedene Ausführungsarten

Anschluss Decke - Wand


Im Hochhausbau werden Decken üblicherweise mit der Beplankung ausgeführt,
sodass sie als Scheibe wirken.
Die Decke wird dann mit dem oberen durchlaufenden Reihenholz der Wände durch
Nägel oder Schrauben verbunden.

Anschluss Holzbalkendecke - Mauerwerkswand


Wegen des geringen Gewichts der Holzdecken sind besondere Maßnahmen
erforderlich, um die Decken mit den Wänden schub- und zugfest zu verbinden.
→ Giebelanker verankern freistehende
Giebelwände an den Deckenbalken
→ Verschraubte Winkel sichern eine
allseitig schubfeste Verbindung zwischen
Balken und Wand
Historische Konstruktionen

Bögen und Gewölbe


● Tragsysteme aus Bögen und Gewölben, die auf Pfeilern oder später auf
Stahlträgern gelagert wurden → große Spannweiten
● Material: Mauerwerk, später Beton (nur Druckbelastung)

Ringbalken
Wenn eine Decke nicht als Scheibe wirkt, ist ein Ringgurt (oder auch Ringanker,
Ringbalken) erforderlich, der die Windlasten über Biegung zu den aussteifenden
Wänden leitet.
→ meist eine Ortbetonkonstruktion oder auch aus liegenden
Brettschichtholzquerschnitten

Fußbodenaufbauten
Aufteilung in:
● Zwischenschichten (Unterboden)
● Nutzschicht (Bodenbelag)
Bodenbelag und Bodenaufbauten

Bodenbelag
Wahl des Bodenbelags nach folgenden Kriterien:
● Hygiene
● Komfort
● Verschleißfestigkeit
● Beeinflussung der Wärmespeicherfähigkeit der Deckenkonstruktion

Bodenaufbauten
Aufgestelzte Konstruktionen ermöglichen eine Variabilität bei der Verkabelung und
Verlegung von Versorgungsleitungen.

Hohlraumböden
a.) Mit Folienschalung und Anhydrit-Fließestrich
b.) Mit selbsttragenden Formteilen und Anhydrit-Fließestrich auf Trennschicht
Doppelböden:
a.) Höhenverstellbare Bodenstütze mit Doppelbodenplatte aus Holzwerkstoff
b.) höhenverstellbare Bodenstütze mit Doppelbodenplatte aus tiefgezogener
Blechwanne, gefüllt mit Anhydritmörtel
c.) Höhenverstellbare Bodenstütze mit Doppelbodenplatte aus Holzwerkstoff und
selbsttragender Unterkonstruktion
d.) Höhenverstellbare Bodenstütze mit Doppelbodenplatte aus verschweißten
Stahlprofilrahmen und Deckblech

Zwischenschichten

Estriche
● Verbundestriche: Mit dem tragenden Untergrund fest verbunden, können
Unebenheiten ausgleichen und im Gefälle hergestellt werden, bei
untergeordneten Räumen und in der Industrie dienen sie so als Nutzboden
→ d = 25-35 mm
● Estriche auf Trennschichten: Nicht mit Untergrund kraftschlüssig verbunden,
zweilagige Bitumen- oder Folienbahnen als Trennschichten → Verformungen
der Decke werden nicht auf den Estrich übertragen
→ d = 20-50 mm
● Schwimmender Estrich: Liegt auf einer Dämmschicht auf, ist auf seiner
Unterlage beweglich und hat keine keine Verbindung zu angrenzenden
Bauteilen → Erfüllung der Anforderungen an den Trittschallschutz
→ d = ab 20 mm, bewehrt ab 60 mm
Fußbodenheizungen
Fußbodenheizungen erfordern möglichst steife Dämmschichten und höhere
Estrichdicken

Unterdecken
● Wohnungen: Gespachtelte Fugen zwischen Fertigteilen mit Raufasertapete
oben drauf
● Verwaltungsgebäude, Schulen, Kliniken etc: Abgehängte Decken
→ Installationsrohre zwischen Decke und Tragstruktur
→ Beleuchtungskörper und Lüftungsöffnungen in Unterkonstruktion
→ Schall- und Lichtwellenabsorption von der Oberfläche der
Unterkonstruktion

a.) Konstruktionsmaterial ist zugleich


Oberflächenmaterial (Sichtbeton)
b.) Deckenkonstruktion mit fest verbundener
Vorsatzschicht
c.) Hängende Drahtputzdecken
a.) Leichte Deckenbekleidungen
(Unterkonstruktion unmittelbar am tragenden
Bauteil verankert)
b.) Leichte Unterdecken (Unterkonstruktion vom
tragenden Bauteil abgehängt)

Konstruktionselement Unterzug
Durch Unterzüge lassen sich Deckenspannweiten verkürzen.
● Unterzüge aus Stahlbeton sind mit der Stahlbetonplatte monolithisch
verbunden
● Bei Stahlträgern werden auf dem Obergurt Kopfbolzen aufgeschweißt, um
eine Verbundwirkung zu erzielen
→ Beide Tragwerksformen sind im Bereich positiver Feldmomente besonders
effektiv

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