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5 - Wände B

Wandoberflächen

Anforderungen an die äußeren Wandoberflächen


● Schutz der Bewohner und der tragenden Konstruktion
● Schutz vor Schlagregen, Spritzwasser und aufsteigender Feuchtigkeit
● Element der Fassadengestaltung
● Wände unterhalb der Erde müssen vor Bodenfeuchte, nicht drückendem oder
drückendem Wasser geschützt werden
● Außenwände können durch Imprägnierungen oder Beschichtungen,
hinterlüftete Bekleidungen oder Vorsatzschalen geschützt werden
● Auch geringe Dachüberstände genügen schon, um einen erheblichen Teil des
Regens von der Wand fernzuhalten
● Alle Oberflächensysteme sollen diffusionsoffen sein, damit Feuchtigkeit aus
dem Inneren nach außen treten kann

Putze
● Auf mineralischer oder Kunstharzbasis
● Werden auf Dämmschichten aufgetragen und bilden mit diesen ein
Wärmedämmverbundsystem
● Verarbeitungshinweise der Hersteller sollten sorgfältig beachtet werden, damit
der Verbund dauerhaft bleibt und unerwünschte Risse vermieden werden
können

Hinterlüftete Wandbekleidungen
● Benötigen eine Unterkonstruktion aus Holzlatten, die so konstruiert ist, dass
sie von unten nach oben durchlüftet werden kann
● Die Hinterlüftung führt Feuchtigkeit ab, die aus dem Gebäudeinneren durch
die Wand hinter die Bekleidung gelangt
Natursteinfassaden
● Bestehen aus dünn gesägten Platten (dmin = 30mm), die hinterlüftet werden
→ Jede Platte wird von vier von außen nicht sichtbaren Ankern gehalten
→ Die Anker müssen den Luftspalt und die Dämmung überwinden

Sichtmauerwerk
● Zweischalige Konstruktion mit sichtbarer Verblendschale aus frostbeständigen
Klinkern, Luftschicht, Wärmedämmung und tragender Wand
● Auf die Luftschicht kann verzichtet werden, wenn die Dämmung
unempfindlich gegenüber kurzzeitiger Durchfeuchtung ist (Polystyrolschäume,
Mineralwolle)
● Aufgrund der Temperaturbeanspruchungen sind alle 8 bis 10 m vertikale
Dehnfugen einzusetzen
● Zur Übertragung der Wind- und Sogkräfte sind die beiden
Mauerwerksschalen über mindestens 5 Drahtanker je m2 Wandfläche zu
verbinden

Betonsandwichelemente
● Betonsandwichelemte mit tragender Innenschale, vorgesetzter
Beton-Wetterschutzschale und dazwischenliegender Dämmschicht können
komplett als Fertigteile vorgefertigt werden
● Die Zwischenschicht kann mit oder ohne Hinterlüftung ausgeführt werden
● Die maximale Abmessungen einzelner Betonsandwichelemente sollen 15m 2
und eine Länge von 5m nicht überschreiten
● Die Fugendicke zwischen den Elementen muss so dick sein, dass sie die
maximalen Längenänderungen aufgrund Temperaturverformungen aufnimmt

Schlagregen
Im Sockelbereich werden Außenwände zusätzlich zum Schlagregen auch durch
Spritzwasser beansprucht. Die Abdichtung der Kellerwand ist deshalb mindestens
30 cm über die Geländeoberfläche zu ziehen.
Eine vorgesetzte Kiesschüttung verbessert den Spritzwasserschutz und verhindert
Verschmutzungen des Sockelbereichs.

Wände im Erdreich

Schutz vor Bodenfeuchtigkeit


● Sind die Bodenschichten im Bereich eines Gebäudes durchlässig und der
Grundwasserspiegel dauerhaft unter der Kellersohle, so werden die
Kelleraußenwände durch einen bituminösen Anstrich geschützt
● Es sind auch horizontale Wandabdichtungen nötig, um den kapillaren
Feuchtetransport im Mauerwerk zu verhindern
● Beim Verfüllen ist nichtbindiges wasserundurchlässiges Material zu
verwenden und die Abdichtung nicht zu beschädigen
● Um aufsteigende Feuchtigkeit über die Bodenplatte zu verhindern, benötigt es
eine mindestens 15 cm starke kapillarbrechende Kiesschicht unterhalb der
Bodenplatte
→ Bei einer höherwertigen Nutzung sollte zusätzlich eine Bitumen- oder
Kunststoffbahn zur Abdichtung eingelegt werden

Schutz vor nichtdrückendem Wasser


● Auftreten an Hanglagen, bei bindigen Böden oder bei Hofkellerdecken und
Parkdecks
● Entsprechende Bauteile sind mit 1 bis 2 Lagen Bitumen- oder
Kunststoffbahnen abzudichten
● Um zu verhindern, dass aus nicht drückendem Wasser drückendes Wasser
wird, ist eine Drainage erforderlich

Schutz vor drückendem Wasser


Schwarze Wanne:
● Abdichtung mit wasserundurchlässiger Bitumenbasis
● Lage eines Lecks schwer auszumachen → Reparatur unmöglich

Weiße Wanne:
● Wasserundurchlässiger Beton mit einem geringen w/z-Wert und unter
Verwendung eines Zements niedriger Wärmeentwicklung
● Erhöhter Bewehrungsgrad, um Risse klein (< 0,15 mm) klein zu halten und
fein zu verteilen
● Arbeitsfugen sind unvermeidbar, da die weiße Wanne nicht in einem Guss
hergestellt werden kann
→ Abdichtung durch Fugenbänder oder nachträgliche Injektionen von
Kunststoffschläuchen
Nichttragende Wände

Leichte Trennwände
Einschalige Konstruktion aus Gipsplatten oder mehrschalige Ständerkonstruktion:
● Vollholzquerschnitte oder speziell geformte Metallprofile als Unterkonstruktion
● Wird als Trockenbauweise bezeichnet, da kein feuchter Mörtel benötigt wird
● Mit eigenen Unterkonstruktionen für jede Oberfläche und zwei- bis dreifacher
Beplankung kann auch erheblicher Schallschutz erzielt werden

Außenwände aus Stahltrapezblechen:


● Zweischalige Konstruktionen: vor Ort oder im Stahlbaubetrieb gefertigt
● Sandwichkonstruktionen: Dämmschicht wird im Werk zwischen zwei
Stahlbleche eingeschäumt

Structural Glasing:
● Großflächige Glaselemente werden punktuell auf einer tragenden
Unterkonstruktion (meist Stahlprofile) aufgeschraubt oder aufgeklebt
● Gläser können verspiegelt, entspiegelt, bedampft oder bedruckt werden

Gemauerte nichttragende Wände


● Wanddicken ab 5 cm (meist 11,5 cm)
● An mindestens drei Rändern mit der tragenden Konstruktion zu verbinden
● Durch zusätzliche Vorsatzschalen kann der Schallschutz massiver
einschaliger Elemente verbessert werden
● Damit eine nichttragende Wand auch eine bleibt, muss durch eine Fuge
verhindert werden, dass sich die obere Decke auf die nichttragende Wand
legt

Nichttragende Stahlbetonwände
● Bleiben nur dann nichttragend, wenn sie sowohl am oberen, als auch am
unteren abgefugt sind
→ frei von Stütze zu Stütze bzw. von Querwand zu Querwand gespannt
● Wird aus optischen Gründen oder Brandschutzgründen angeordnet

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