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Generative Fertigung

Prof. Susanne Reimann


Heutige Inhalte
• Rückblick
• Unterschiedliche Einteilungen der
Fertigungsverfahren

SommerSemester 2023 Generative Fertigung


Zusammenfassung der letzten Vorlesung(en)
Differenzierung nach dem Aggregatzustand des Ausgangsmaterials:

1. Generieren aus der Gasphase


Material wir durch einen physikalischen Prozess aus der
Dampfphase auf Substrat abgelegt;
Chemische Oberflächenreaktion nach Abscheiden von
Material aus der Gasphase.

2. Generieren aus der flüssigen Phase


Verfestigung, vorzugsweise durch Polymerisation

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Zusammenfassung der letzten Vorlesung
Differenzierung nach dem Aggregatzustand des Ausgangsmaterials:

3. Generieren aus der festen Phase


An- oder Aufschmelzen und Verfestigen von Pulvern,
Pulvermischungen oder Granulaten (Sinter- und
Schmelzverfahren), Ausschneiden oder Ausfräsen aus
Folien, Bändern oder Platten (Schicht-,Laminat-
Verfahren),
An- oder Aufschmelzen und Verfestigen von festen
Materialien (Extrusionsverfahren), Verkleben von
Granulaten oder Pulvern durch Binder (3D Printing-
Verfahren).

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Welche GF Verfahren gibt es?

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Welche GF Verfahren gibt es?
Nach der Grundlagennorm DIN EN ISO/ASTM 52900:2018-06 -
Entwurf, Additive Fertigung - Grundlagen - Terminologie
1. Freistrahl-Bindemittelauftrag, (en: binder jetting, BJT),
2. Materialauftrag mit gerichteter Energieeinbringung, (en: directed
energy deposition, DED),
3. Materialextrusion, (en: material extrusion, MEX),
4. Freistrahl-Materialauftrag, (en: material jetting, MJT),
5. pulverbettbasiertes Schmelzen, (en: powder bed fusion, PBF),
6. Schichtlaminierung, (en: sheet lamination, SHL) und
7. badbasierte Photopolymerisation, (en: vat photopolymerization,
VPP).
Quelle beuth2023
SommerSemester Verlag Generative Fertigung
DIN EN ISO/ASTM 52900:2018-06 - Entwurf,
Additive Fertigung - Grundlagen - Terminologie
Vorteil
Der überarbeite Entwurf enthält erstmals auch einen
Leitfaden mit dem Anwender einen AM-Prozess mit
Akronymen detaillierter als nur über die Kategorie
festlegen können

Beispiel:
pulverbettbasiertes Schmelzen von Ti6Al4V mittels
Elektronenstrahl ⇒ PBF-EB/M/Ti6Al4V).

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Weitere Einteilung von
Additiven Fertigungsverfahren

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Einteilung der
Additiven Fertigungsverfahren
Wenn ein Rapid Prototyping Modell im Wesentlichen der 3D-
Visualisierung dient, nennt man es Konzeptmodell, Solid Image
(dreidimensionale Abbildung) oder Mock- Up respektive Rapid
Mock-Up (Attrappe, Lehrmodell). Die Verfahren heißen analog Solid
Imaging oder Concept Modeling.

Wenn ein Rapid Prototyping Bauteil einzelne Funktionen aufweist


und zur Absicherung von Produkteigenschaften eingesetzt wird,
nennt man es Funktionsprototyp und den Herstellungsprozess
Functional Prototyping.

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Struktur der Technologie in Abhängigkeit von
ihren Anwendungen

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Beispiele
Beispiel für ein Konzeptmodell und ein Funktionsprototyp

Rapid Prototyping: Konzeptmodell oder Solid Image


(a) Cabriodach, Quelle: CP-GmbH
(b) Funktionsprototyp „Ausströmdüse“, Quelle: 3D Systems

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Rapid Manufacturing
Rapid Manufacturing (RM) oder Direct Manufacturing
bezeichnet die additive Fertigung von Endprodukten,
die auch Ziel- oder Serienbauteile genannt werden.
*Endprodukte sind marktgängige Bauteile, die sämtliche in der
Produktentwicklung festgelegte Eigenschaften und Funktionen
aufweisen, z. B. hinsichtlich Werkstoff und Konstruktion

SommerSemester 2023 Generative Fertigung Bildquelle: Stratasys


Rapid Manufacturing – Direct Manufacturing
Die direkte additive Fertigung von (End)Produkten wird
auch Direct Manufacturing (DM) genannt. Häufig und
aus historischen Gründen wird sie ebenfalls Rapid
Manufacturing (RM) genannt und so direkt mit dem
Oberbegriff assoziiert. Gebräuchlich sind auch:
• e-Manufacturing,
• Digital Manufacturing,
• Tool-less Fabrication
• und andere.

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Rapid Manufacturing – Direct Manufacturing

Rapid Manufacturing
(a) Direct Manufacturing, Quelle: Bego
(b) Direct Tooling, Quelle: EOS

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Rapid Manufacturing – Direct Tooling
Direct Tooling bezeichnet die additive Herstellung von
Werkzeugeinsätzen, Werkzeugen und Formen. Im Englischen
spricht man auch von Mold Making und von Pattern Making.
Die Herstellung einsatzfähiger
Werkzeuge ist direkt im
generativen Prozess dem Rapid
Manufacturing zuzuordnen.
Sie wird Direct Tooling oder,
um den generativen Charakter
zu unterstreichen, Direct Rapid
Tooling genannt.

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Nicht-additive Verfahren – Indirect Prototyping
und Indirect Tooling
Die Begriffe Indirect Prototyping und Indirect Tooling bezeichnen
keine additiven Verfahren.
Indirekt heißen Prozessketten, die auf dem Abformen von additiv
gefertigten Urmodellen basieren, selbst aber nicht-additiv
arbeiten. Beispiele sind Abformverfahren wie Vakuumgießen und
verwandte Prozesse.
Wenn durch indirekte Verfahren Bauteile (Positive) entstehen,
nennt man den Prozess Indirect Prototyping, entstehen Negative
(Formen) heißt er Indirect Tooling.

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Nicht-additive Verfahren – Indirect Prototyping
und Indirect Tooling

Abformverfahren werden unpräzise, ebenfalls als Rapid Prototyping


oder Rapid Tooling-Verfahren bezeichnet. Dazu trägt auch bei, dass
das Indirekte Tooling im Amerikanischen häufig als Secondary Rapid
Prototyping Application bezeichnet wird.

In der Praxis wird vor allem der Begriff Rapid Tooling oft auch dann
gewählt, wenn die Verfahren nicht-additiv arbeiten. Dies geschieht
bewusst zur Steigerung der Attraktivität der Verfahren.

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Indirect Prototyping und Indirect Tooling

Indirekte Prozesse
(a) Indirect Prototyping, Quelle: CP-GmbH
(b) Indirect Tooling, Quelle: BeNe
Gusstechnik GmbH
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Korrelation zwischen den additiven Anwendungen
und den Phasen der Produktentstehung

Produktentwicklungsphasen nach VDI 2221 (oben) und ihre Zuordnung zum Rapid
Prototyping und Rapid Manufacturing (Mitte), sowie zu deren Untergliederung in
Concept Modeling, Functional Prototyping, Direct Tooling, Prototype Tooling und
Direct Manufacturing (unten)
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Zusammenfassung

Rapid Rapid
Prototyping Manufacturing

Solid Imaging oder Funktional Direkt


Direkt Tooling
Concept Modell Prototyping Manufacturing

Modelle an denen
Handhabung und Fertigung von Herstellung von
Anschauungsmodelle
Funktion getestet Werkzeugen, etc. Endprodukten
werden kann

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Individualisierte Produktion
Was ist das?

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Individualisierte Produktion

Individualisierte Produktion oder Customizing am Beispiel der Herstellung


patientenindividueller Hörgeräteschalen
Quelle: 3D Systems

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