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Online-Shopping wird immer beliebter und mit der Globalisierung reisen immer
mehr Pakete um die Welt. Dadurch stapeln sich in unseren Haushalten und in
Firmen große Mengen Altpapier in Form von Pappumschlägen und Kartons.
Forschende versuchen seit Längerem, diese Papierabfälle nachhaltig zu nutzen und
zu recyclen. Ein zweites Leben könnten die Kartonagen beispielsweise als robustes,
aber leichtes Versandmaterial führen. Dieses könnte dann gleichzeitig die derzeit
gängigen Polstermaterialien aus Plastik wie Styropor ersetzen, die auf
Erdölressourcen basieren und damit weder erneuerbar noch biologisch abbaubar
sind. Eine nachhaltige Alternative könnten beispielsweise leichte Cellulose-Aerogele
aus Altpapier sein. Doch um diese aus Alt-Karton herzustellen, sind bislang
mehrere chemische Vorbehandlungsschritte nötig. Das kostet Zeit und Geld und ist
nicht gerade umweltfreundlich.
In einem weiteren Schritt kombinierten Gou und seine Kollegen den Zellstoff aus
Altpapier sowohl mit Gelatine als auch mit PVA-Kleber und fügten nach dem
Trocknen zudem eine Flüssigkeit auf Silikatbasis hinzu. So entstand ein
imprägnierter Altpapierschaum, der bei Krafteinwirkung aushärtet. Diese
Hochleistungsversion des Schaumstoffs auf Kartonbasis hielt selbst
Hammerschlägen stand, ohne auseinanderzufallen, wie die Forschenden berichten.
Der neuartige Schaumstoff könne daher als robustes Verpackungsmaterial für
extreme Situationen eingesetzt werden und selbst empfindliche Produkte in
Paketen zuverlässig schützen, die ohne Fallschirm aus der Luft abgeworfen
werden.
Quelle: Bin Zhang (Universität für Forstwirtschaft Peking) et al., ACS Sustainable
Chemistry & Engineering, doi: 10.1021/acssuschemeng.3c06230