TÜV NORD DIALOGTAGE 2018

Thema: Werkstoffeinsatz nach DGRL - PMA / Einzelgutachten

Th. Walther, TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG
WERKSTOFFEINSATZ NACH DGRL - PMA / EINZELGUTACHTEN

Druckgeräte-Richtlinie, Anhang I, Abs. 4.1

Für die Werkstoffe drucktragender Teile gilt:

 sie müssen Eigenschaften besitzen, die allen nach vernünftigen Ermessen vorhersehbaren Betriebs- und
Prüfbedingungen entsprechen (mechanische Eigenschaften)
 ausreichend hohe Duktilität und Zähigkeit aufweisen
 korrosionsbeständig oder gegen Korrosion geschützt sind, sofern sie
korrosiven Einflüssen unterliegen
 sie müssen eine Alterungsbeständigkeit aufweisen
 für die vorgesehen Verarbeitungsverfahren (z.B. Umformen, Schweißen)
geeignet sein
 sie müssen so ausgewählt sein, dass bei der Verbindung unterschiedlicher Werkstoffe keine wesentlich
nachteiligen Wirkungen auftreten

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Druckgeräte-Richtlinie, Anhang I, Abs. 4.3

„Anforderungen an Werkstoffhersteller“

Wendet ein Werkstoffhersteller ein geeignetes zertifiziertes, von einer in der Union niedergelassenen
zuständigen Stelle *) Qualitätsmanagementsystem (Qualitätssicherungssystem) an, das in Bezug auf die
Werkstoffe einer spezifische Bewertung unterzogen wurde, so wird davon ausgegangen, dass die vom
Hersteller ausgestellten Bescheinigungen (hier: Bescheinigung mit spezifischer Prüfung  EN 10204 - 3.1)
den Nachweis der Übereinstimmung mit den entsprechenden Anforderungen bieten.

 eine alleinige Zertifizierung nach EN ISO 9000ff reicht für die Anerkennung von Abnahmeprüfzeugnissen
EN 10204-3.1 für Werkstoffe für Druckgeräte nicht aus.

*) notifizierte Stelle oder anerkannte unabhängige Prüfstelle (Third Party)  Leitlinie G-02 (alt: 7/2)

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 Neu 2014/68/EU

Quelle: Auszug aus DIN EN 10204

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Druckgeräte-Richtlinie, Anhang I, Abs. 4.2

b) sind in den technischen Unterlagen Angaben zur Einhaltung der

Werkstoffvorschriften der vorliegenden Richtlinie in einer der folgenden Formen
zu machen

 Werkstoffe entsprechend harmonisierten europäischen Normen

 Werkstoffe, für die eine europäische Werkstoffzulassung gemäß Artikel 15 (alt 11)
Druckgeräte-Richtlinie vorliegt

 Werkstoffe mit Einzelgutachten durch eine Benannte Stelle für spezifische

Verwendungszwecke

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PMA  Werkstoff-Einzelgutachten sind zu erstellen:

 wenn ein Werkstoff, eine Erzeugnisform oder eine Erzeugnisdicke nicht abgedeckt ist durch eine
harmonisierte Europäische Werkstoffnorm oder eine europäische Werkstoffzulassung (EAM)
nach Artikel 11 (neu Artikel 15)
oder

 ein in einer harmonisierten Europäischen Werkstoffnorm für Druckanwendungen oder in einer

EAM genanntes spezifisches Erzeugnis für Betriebsbedingungen außerhalb seines festgelegten
Anwendungsbereichs verwendet werden soll.

 siehe DIN EN 764-4

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 PMA  ist die Abkürzung für „Particular Material Appraisal“ und bedeutet übersetzt
„Einzelgutachten für Werkstoffe“

 Ein PMA ist eine technische Spezifikation und kommt einer harmonisierten Norm oder einem
EAM sehr nah oder gleich.

Der Abnahmeinspektor hat im Rahmen der Schluss- und Druckprüfung des Druckgerätes zu
kontrollieren, ob das vorliegende Abnahmeprüfzeugnis 3.1/3.2 nach DIN EN 10204 alle im PMA
angegeben Anforderungen erfüllt.

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Bei Druckgeräten der Kategorien III und IV ist eine besondere Bewertung
des Einzelgutachtens zu den Werkstoffen von der für die
Konformitätsbewertung des Druckgerätes zuständigen notifizierten Stelle
durchführen zu lassen.

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Literaturquellen

 Guiding Principles for the Contents of Particular Materials Appraisals

(CABF PED/SPV N 08-059)
 DIN EN 764-4
 Leitlinien 9/02 (I-02), 9-13(I-13), 7-21(G-21), 7-17(G-17)
 VdTÜV Merkblatt 1271
 DVS Merkblatt 0702 Teil 2 Beiblatt 1
 ASME PTB 10-2015
 „Mandatory Appendix 5: Guidelines on the approval of new materials under the ASME Boiler and
Pressure Vessel Code

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 Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Thomas Walther Kontaktdaten:
TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG
Fachreferent Schweiß- und Werkstofftechnik
Competence Center Druckgeräteanlagen
AM TÜV 1
30519 Hannover
Tel.: +49 511 998-61223
E-Mail: twalther@tuev-nord.de