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Ein Neues Hethitisches Ritual Für D
Ein Neues Hethitisches Ritual Für D
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238
(l) Herrn Otten danke ich für die freundliche Überlassung des
Textes, für die Möglichkeit, in seinem Institut zu arbeiten und für die
mehrfach gebotene Gelegenheit zur Erörterung von Einzelheiten. Herr
Otten prüfte auch einige Stellen auf den Photos nach, an denen meine
Sehschärfe versagte.
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Ein neues hethitisches Ritual für i>I^AMA KU škuršaš 239
oooooooo¿| na-qn X
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240 B. Rosenkranz
28' ] (vacatj
] x-pa-ra-aš
30' hur-uk-ki-iš-ki-] mi
h]i ku> - iš A-NA DLAMA KV^k[ur-ša-aš
32' ]ťř ku-i-ša-an mur-ú[-ta-a-iz-zi
]x-an UR . TUR ar-ha ku-r[a-an-zi
34' QA-TA1M-MA ku-ra-an-du [
nu-za hu-u-ma-an-za] ŠUME^-wí kat-ta a-an[-ši
]an-kur-uš-ta a- x [
2 ] ta ua-al-ú-i-in[(-)
ť'uh?-hu~uš- ta
4 [I-NA UD IV]KAM ma-a-an lu-uk-kat-ta nur-za MUŠEN .
D[ÍJ
a]p-pa-an-zi EN SISKUR.SISKUR VIII UDU pa-a-i
6' šE-jfa ma-ši-ua-an pa-a-i I/Ú^^MUŠEN . DÙ -ja ku-i-ša
IŠ-TU Ů-ŠU I ND.KUR4.RA da-a-i
8 na-at A-NA ND.KUR4.RA^I,A EGIR-an hi-in-ki-eš-kdn-ta-ri
nam-ma UDU^I,A A. NA DINGIRL/Af hur-u-kán-zi na-aŠ-ta
an-da
10 ki-iš-ša-an me-ma-an-zi ka-a-ša-ua-at-ta SISKUR.SISKUR
EN SISKUR pa-a-i nu-ua-za DINGIRLi4ilf SISKUR.SISKUR
da- a
12 nu-ua-aš-ši-iš-ša-an an-da aš-šu-li na-a-iš-hur-ut
nur-ut-ta ku - it me-mi-eš-ki-iz-zi
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Kin neues hethitisches Ritual für DI, AMA ku škuršaš 241
Übersetzung
Vs. I
1 ] . . . [
2' [ ] . . . [ ] auf einen [Rohrtel]ler[ ] gerösteten
Weizen [
schütte ich. Dann nehme ich einen Teigfetzen Lehm und diesen [
4' [ ] drücke ich. Und das Geröstete über ihm [
[schw]enke ich. Dazu aber spreche ich ebenso, wie ich drinnen im
Hause
8' Hinterher aber von dem Fettbrot das Fett stosse ich weg.
Dazu aber spreche ich ebenso: " Du, Mund, mit Fett
10' sei angefüllt! Du aber, hur hurta, sei gefüllt mit haluamani
Hinter dem aliļan soll keiner palur -. . . "
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242 B. Rosenkranz
RS. IV
[ ]
2 [ ]
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Bin neues hethitisches Ritual für DIFAMA ku škuršaš 243
Kommentar
(x) Zum Botanischen sei verwiesen auf Hans Helbaek, Late Bronze
Age and Byzantine Crops at Beycesultan in Anatolia (Anatolian Studies
XI, 1961, S. 77-97, bes. Nr. 13-15).
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244 B. Rosenkranz
roche, RHA 11, 53, S. 68; RA 48, S. 49. - Die Form ist vermutlich
Genitiv, abhängig von ša-an-hu-ua-artr-ta , wörtlich: " das Geröstete
des Weizens "; allerdings ist die Graphik auffallend. Als Akk. S g.
liegt die Form vor im Ritual gegen Familienzwist III 24 (MIO I,
1953, S. 360); das Duplikat hat dafür II 32 kar-ša-an (-na-kãn) , so
dass man das Wort als einen s- Stamm mit schwankendem Genus
betrachten muss. - Zur Sache vgl. Stellen wie nu NUMUN^I A kur-e
hu-u-ma-an ša-an-hu-ta KBo IV 2 I 62 und nu-kän NUMUN"I A
kur-e ša-anr-hu-u-ua-an-ta ebd. II 29; ŠE kar-aš . . . ša-an-h[u]-an-zi
VBoT 24 I 4 f. - Zum Sprachlichen: Das geläufige heth. Wort für
" Weizen " ist kant Das Wort machte manchen hethitischen Schrei-
bern Flexionsschwierigkeiten, vgl. A. Kammenhuber, OI/Z 1954
S. 228 f. Die beiden Wörter kar - und kant- lassen sich erklären als
Umgestaltungen eines ehemaligen r/nt- Stammes, wenn ein solcher
auch bisher im Hethitischen nicht nachgewiesen ist. Einstweilen
sind derartige Stämme indogermanisch nur bei Zeitbegriffen fassbar
(F. Sommer, MSS IVa 10); immerhin bedürfen die herkömmlichen,
vorwiegend das Griechische und Indische berücksichtigenden Anschau-
ungen über die idg. Heteroklisie einer Revision.
I 3. [šur-u~'hr-ha-m[i : nach den Spuren mögliche, jedoch unsichere
Ergänzung in Anlehnung an VBoT 24 II 8. - nam~]ma: Ergänzung
nach I 6. 19. 20. - Zu taluppin (heth. und luvisch!) vgl. J. Friedrich,
Corr. Ling. S. 46u.
Eine Ergänzung des Zeilenendes als [A-N A BE-EL SISKUR
A-NA RA-MA-NI-ŠU] nach XXXV 21+ II 15 f. ist aus Raumgrün-
den unwahrscheinlich. Selbst bei einer Ergänzung " im Hofe "
wäre der Kolumnentrenner viel weiter überschritten als an andern
Stellen der Tafel; möglich wäre allenfalls hi-li (vgl. die Bemerkung
zu I 5). Vielleicht fehlt aber nichts, so dass einfach zu übersetzen wäre
" und drücke ihn drinnen an ".
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Ein neues hethitisches Ritual für DIPAMA 245
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246 B. Rosenkranz
das Wort mit Sicherheit als Bezeichnung für eine (erfreuliche) Ge-
mütsbewegung erklären, wenn auch " Eifer" anscheinend nicht leicht
an unserer Stelle einzusetzen ist. Allerdings können wir uns aucht
nicht vorstellen, welche andere Gemütsbewegung die Hethiter mit der
Kehle in Beziehung setzten.
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Bin neues hethitisches Ritual fü ji>LAMA ku škuršaš 247
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248 B. Rosenkranz
I 21. Das am Ende der Zeile stehende QÎJB-laz " links " erfordert
als Gegensatz ein ZAG-naz " rechts ". Entsprechend darf man in
der Lücke GIR4 einsetzen, die damit allerdings noch nicht ausgefüllt
ist; ausserdem bleibt noch ein ungedeuteter Zeichenrest. - Schwie-
riger noch als die Ergänzung der Stelle ist ihre Interpretation, zumal
die Ansichten über die Bedeutung von GIRi mehrfach gewechselt
haben und noch heute geteilt sind. Die von H. Ehelolf, BoSt. X S. 56
vorgeschlagene Übersetzung " Asphalt " wird noch von H. Kronasser,
Die Sprache VII, 1961, S. 141 (im Anschluss an A. Goetze, ANET
S. 347) beibehalten. Die Grundbedeutung des Zeichens ist allerdings
" Ofen " (Deimel ŠL Nr. 430). Daraus schloss H. Th. Bossert (MIO
II, 1954, S. 270) mit Recht, " dass alle Figurinen . . . usw., .die mit
GIR* verbunden sind, . . . gebrannte Tonwaren sind " (zustimmend
H. Otten, Totenrit. S. 125). An unserer Stelle steht GIR4 ohne einen
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Ein neues hethitisches Ritual für DlyAMA Kūškuršaš 249
solchen Bezug, so dass man wohl an die Grundbedeutung " Ofen "
anzuknüpfen hat. Dazu dürfte stimmen, dass KUB XII 28 IV 52
in verwandtem Zusammenhang zweimal pahhur steht; vgl. auch
KÁ.GAL XXIX 8 I 46 und 1 GUNNI " Herd, Feuerstelle " " links
und rechts " ebd. I 48. Vielleicht darf man hier an einen tönernen
" Feuerständer " denken, wie er in der Hethiterausstellung 1961 ge-
zeigt wurde (Kölner Katalog Nr. 124; Mus-Nr. Ankara 11315). Eine
solche Auffassung lässt sich auch bei KUB XVII 27 II 35 f. vertre-
ten: Die " weise Frau " stürzt die Öfen um, zerbricht sie und wirft
sie in das Feuer (wohl in die Reste der Glut, die dann auf dem Boden
liegen!). Es ist zu beachten, dass an der Stelle nicht von " verbrennt die
Stücke " gesagt ist, wie das bei Asphalt ja wohl nahe liegt. Jedoch
verweist A. Goetze neuerdings (JCS 14, 1960, S.116) auf ABo T 25 III
24 f.: [. . . Ū]-NU-TE-eš GIR, Ū-NU-TE-eš Gl S-fa da-a[fir-z¡] (25)
[na-at fia-ahr-hur-e-ni a'n-da ua-ar-nu-an-zi " sie nehmen die GIR4-
Geräte und die Holz-Geräte und sie verbrennen sie ". Man wird un-
gern den Ausweg wählen, das " Verbrennen " als summarische Bezeich-
nung aufzufassen für " ins Feuer werfen, so dass das Brennbare ver-
brennt ". Eine endgültige Entscheidung ist also nicht möglich. -
Zur Sache vgl. Philip C. Hammond, The Nabataean Bitumen Industry
at the Dead Sea (BibAr XXII, 1959, 2, S. 40 ff.) ohne Erwähnung
von Gefässen aus Asphalt.
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250 B. Rosenkranz
IV. Der Text der Rs. weicht von dem der Vs. darin ab, dass IV
24 die Sonnengottheit erwähnt wird. Da aber der Personenkreis (Ver-
fasser, Opferherr und Vogelschauer) der gleiche bleibt, auch der Op-
feraufwand durchaus ähnlich ist, wird man diesen Teil der Tafel als
Fortsetzung der Vs. betrachten dürfen. Bei der Ausführlichkeit des
Textes ist es verständlich, dass erst in der letzten Spalte der vierte und
fünfte Tag behandelt werden. Man darf vermuten, dass damit das
Ritual entsprechend den Raumverhältnissen seinem Ende zustrebt.
Immerhin besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass hier das Ende
eines zweiten Rituals vorliegt, das wie VBoT 24 III 4 ff. die drei vor-
hergehenden Tage in einer kurzen zusammenfassenden Darstellung
behandelte.
IV 1-3. Den drei ersten Zeilen der Kol. fehlen die Anfänge, den
beiden ersten auch die Enden der Zeilen. Der Gleichklang ]ankušta
IV 1: t]uhhušta IV 3 lässt auf einen Spruch schliessen; das einzige
anscheinend ganz erhaltene Wort ualuin[ könnte luvisch sein, vgl.
E. Laroche, Dictionnaire de la langue louvite, 1959, S. 106 zu walwa -.
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Ein neues hethitisches Ritual für DI, AMA ku škuršaš 251
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252 B. Rosenkranz
" Danach bringt er ein ' Tablett' vom Dache herab. Sie setzen
es innerhalb des A.-Hauses in das Fenster. Er opfert den männ-
lichen Gottheiten. Der König kommt danach auf das Dach und
. . .t das ' Tablett danach7 legt er <es> in einen Korb ".
Einige Schwierigkeit machen zwei noch verbleibende Belege.
In einer Aufzählung heisst es KBo II 12 II 18: V ú-e-ra-aš DAR. A,
das zu vergleichen ist mit TÚG DAR. A KUB XI 29 II 2 a varico-
lored garment (A. Goetze, Corr. Ling . 5137), sowie mit uzuUTÚIy DAR. A
Bo 5425 + 6206 Rs. 2 " buntes Fleischgericht " (Frdl. Hinweis H.
Ottens). Man kann demnach die Stelle KBo II 12 übersetzen als
" 5 bunte Platten ". - KUB XI 26 V 5 heisst es: II DUG^I A u-ra-a-
aš mar-nu-ua-aï ar-ta, " Es stehen (da) zwei U.-Gefässe mit M.(-
Trank) ". Man könnte hier an viereckige Tonschalen mit niedrigem
Rand denken, etwa wie Nr. 68 des Kölner Kataloges (Mus. Nr. An-
kara 15 029); eine Übersetzung 'Tablett' wäre dann behelfsmässig
möglich.
Anhang
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Ein neues hethitisches Ritual für DIRAMA ku škuršaš 253
*-**[
2 ]É *<ÚIŠ a[n-daì
]X -a-i nu ANŠE . KUR . R[A
4 -a]n-zi na-an a-r[a-
] x-ta-ri nu ANŠE. KUR. R[A
6 ar-ha ku-ra-an-ž'i nu ki-e-iz 1 12- A M ki-e[-iz-zi-ia ''2-A M
ti-^a-an-zi(ì)
-a]n-zi pa-ra-a-ma k i-e-iz[
8 -z]i nam-ma ki-e-iz GflR*
iš-tar-na a]r-ha pí-e-hu-ta-an [-zi
10 -]ri nu-uš-ša-an 1 1/2 x[
ma-ah-h]a-an-ma ANŠE. KUR. RA^[I A
12 ] ši-pa-an-ta-an[-zi
-]a-i nam-ma[
14 ] X X[
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254 B. Rosenkranz
Kommentar
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Ein neues hethitisches Ritual für DIRAMA ku Škuršaš 255
Kommentar
2' f. Die Rolle der Frauen ergibt sich weder aus diesen beiden
Zeilenbruchstücken noch aus den Erwähnungen auf Rs. 15' und 20'.
7'. Die Erwähnung des " Stalles " legt die Vermutung nahe, dass
die folgenden Ritualhandlungen zum Guten der Pferde gedacht sind;
sie kommen daher kaum als Opfertiere in Betracht, was für die Er-
gänzung von Vs. 14' entscheidend ist.
9' Anscheinend Aufzählung des für die folgende Handlung erfor-
derlichen Opferzubehörs.
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256 B. Rosenkranz
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