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FV/PLS: MU2 Muttern Mit Voller Belastbarkeit
FV/PLS: MU2 Muttern Mit Voller Belastbarkeit
Parts order specification; nuts with full loadability; strength classes 5 to 12 Ersatz für Ausgabe 07.96
– mit Schlüsselweiten nach ISO 272 (siehe DIN ISO 272) oder ähnliche Muttern,
– mit Nennhöhen größer oder gleich 0,8 D (effektive Gewindehöhe ≥ 0.6 D)
– hergestellt aus unlegiertem oder legiertem Stahl.
Sie gilt nicht für Muttern mit speziellen Anforderungen wie
– Sicherungseigenschaften (siehe ISO 2320 und DIN 267–15),
– Schweißbarkeit,
– Korrosionsbeständigkeit (siehe DIN ISO 3506)
– Warmfestigkeit über + 300 °C und Kaltzähigkeit unter – 50 °C (siehe DIN 267–13)
Anmerkung: Muttern aus Automatenstahl dürfen bei Temperaturen über + 250 °C nicht verwendet werden.
2 Allgemeine Anforderungen
Nach DIN ISO 8992 (bisher DIN 267–1)
4 Gewinde
Metrisches ISO–Gewinde nach DIN 13 Teil 12 und Teil 15 mit Toleranzfeld ”6H”. Sofern ein galvanischer Ober-
flächenüberzug vorgeschrieben ist, gilt Toleranzfeld 6G für das blanke Gewinde.
Anmerkung : Für Schraubenverbindungen mit Gewindepassungen mit größerem Spiel als 6H/6g ist das Risiko
des Abstreifens der Mutter größer.
5 Bezeichnungssystem
Muttern mit Nennhöhen ≥ 0,8 D (effektive Gewindehöhe ≥ 0,6 D) werden mit einer Zahl entsprechend der höch-
sten Festigkeitsklasse der Schrauben mit denen die Muttern gepaart werden dürfen, bezeichnet.
Eine Schraube mit Gewinde M5 bis M39, die mit einer Mutter der entsprechenden Festigkeitsklasse nach Tabel-
le 1 und 2 gepaart wird, ergibt eine Verbindung, die bis zu der für die Schraube festgelegten Prüfkraft belastet
werden kann, ohne daß ein Abstreifen des Gewindes auftritt. Sollte jedoch die Verbindung über die Prüfkraft
der Schraube hinaus angezogen werden, muß die Mutter so ausgelegt sein, daß bei den zu stark angezogenen
Verbindungen ein Versagen durch Bruch der Schraube eintritt.
FV/PLS Nö
Seite 2 N38A MU2 Dezember 1999
6 Werkstoffe
Muttern müssen aus Kohlenstoffstahl mit einer chemischen Zusammensetzung nach Tabelle 3 hergestellt wer-
den.
Tabelle 3. Grenzwerte der chemischen Zusammensetzung
Festigkeitsklasse Chemische Zusammensetzung als Massenanteile in % (Stückanalyse)
C Mn P S
min. max. min. max. max.
51) 6 1) – 0,50 – 0,060 0,150
8 0,10 0,58 0,25 0,060 0,150
10 2) 0,20 0,58 0,30 0,048 0,058
12 2) 0,25 0,58 0,45 0,048 0,058
1) Muttern dieser Festigkeitsklassen dürfen aus Automatenstahl hergestellt werden, wenn nicht zwischen
Besteller und Lieferer andere Vereinbarungen getroffen sind. Beim Verwenden von Automatenstahl sind
folgende maximale Schwefel–, Phosphor– und Bleianteile zulässig:
Schwefel 0,34 %, Phosphor 0,11 %, Blei 0,35 %
2) Bei diesen Festigkeitsklassen müssen gegebenenfalls Legierungselemente hinzugefügt werden,um die
mechanischen Eigenschaften der Muttern zu erreichen.
Muttern der Festigkeitsklassen 8 (Typ 1 über M16), 10 und 12 müssen vergütet werden.
7 Mechanische Eigenschaften
Bei Prüfung nach den Verfahren in Abschnitt 9 müssen die Muttern die in Tabelle 4 und Tabelle 5 angegebenen
mechanischen Eigenschaften aufweisen:
Festigkeitsklasse
Gewinde 10 12
Prüf- Vickers- Mutter Prüf- Vickers- Mutter
span- härte span- härte
nung nung
Sp HV Sp HV
über bis N/mm2 min. max Zu- Typ N/mm2 min. max Zu- Typ
. stand . stand
– M4 1040 1140
M4 M7 1040 1140
ver- 295 353 ver-
M7 M10 1040 272 353 gütet
1 1140 gütet
1
M10 M16 1050 1170
M16 M39 1060 – – –
Anmerkung: Die Mindesthärten sind nur verbindlich für Muttern, bei denen ein Prüfkraftversuch nicht durchge-
führt werden kann und für vergütete Muttern. Für alle anderen Muttern gelten die Mindesthärten nur als
Richtwerte.
Festigkeitsklasse
Gewinde 10
Prüf- Vickershärte Mutter
span-
nung
Sp HV
über bis N/mm2 min. max. Zustand Typ
=M8 M10 1100
295 353 vergütet 1
M10 M16 1110
M16 M33 –
– – – –
M33 M39 –
Anmerkung: Die Mindesthärten sind nur verbindlich für Muttern, bei denen ein Prüfkraftversuch nicht durchge-
führt werden kann und für vergütete Muttern. Für alle anderen Muttern sind die Mindesthärten nicht ver-
bindlich und gelten als Richtwerte.
8 Prüfkräfte
8.1 Prüfkräfte für Muttern mit Regelgewinde
Tabelle 6.
Gewin- Gewin- Nennspan-
de destei- nungs–
gung querschnitt Festigkeitsklasse
des
Prüfdornes
5 6 8 10 12
P As Prüfkraft (As x Sp) in N
mm mm2 Typ 1 Typ 1 Typ1 Typ 1 Typ 1
M3 0,5 5,03 2 600 3 000 4 000 5 200 5 700
M3,5 0,6 6,78 3 550 4 050 5 400 7 050 7 700
M4 0,7 8,78 4 550 5 250 7 000 9 150 10 000
M5 0,8 14,2 8 250 9 500 12 140 14 800 16 200
M6 1 20,1 11 700 13 500 17 200 20 900 22 900
M7 1 28,9 16 800 19 400 24 700 30 100 32 900
M8 1,25 36,6 21 600 24 900 31 800 38 100 41 700
M10 1,5 58,0 34 200 39 400 50 500 60 300 66 100
M12 1,75 84,3 51 400 59 000 74 200 88 500 98 600
M14 2 115 70 200 80 500 101 200 120 800 134 600
M16 2 157 95 800 109 900 138 200 164 900 163 700
M18 2,5 192 121 000 138 200 176 600 203 500 –
M20 2,5 245 154 400 176 400 225 400 259 700 –
M22 2,5 303 190 900 218 200 278 800 321 200 –
M24 3 353 222 400 254 200 324 800 374 200 –
M27 3 459 289 200 330 500 422 300 486 500 –
M30 3,5 561 353 400 403 900 516 100 594 700 –
M33 3,5 694 437 200 499 700 638 500 735 600 –
M36 4 817 514 700 588 200 751 600 866 000 –
M39 4 976 614 900 702 700 897 900 1 035 000 –
9 Prüfverfahren
9.1 Prüfkraftversuch
Der Prüfkraftversuch muß immer dann angewendet werden, wenn dies aufgrund der Prüfeinrichtungen möglich
ist. Für Größen ab M5 gilt er als Schiedsverfahren.
Die Mutter wird entsprechend Bild 1 oder Bild 2 auf einen gehärteten Prüfdorn aufgeschraubt. In Zweifelsfällen
gilt der axiale Zugversuch nach Bild 1.
dh = d D11
nach ISO 286–1
Die Prüfkraft muß axial zur Mutter aufgebracht und 15 Sekunden gehalten werden. Die Mutter muß dieser
Prüfkraft standhalten ohne daß sie abgestreift wird oder bricht. Sie muß nach dem Entlasten auf dem Prüfdorn
von Hand beweglich sein. Wird das Gewinde des Prüfdorns beim Versuch beschädigt, gilt dieser Versuch nicht.
(Es kann notwendig sein, ein handbetätigtes Schraubwerkzeug zu verwenden, um die Bewegung der Muttern
einzuleiten. Ein solches Losdrehen ist zulässig, vorausgesetzt, daß es auf eine halbe Umdrehung beschränkt
ist und daß die Mutter anschließend von Hand weitergedreht werden kann.)
Die Härte des Prüfdornes muß mindestens 45 HRC betragen.
Das Gewinde des Prüfdornes muß innerhalb der Toleranz 5h 6g liegen, mit Ausnahme des Außendurchmes-
sers, der im unteren Viertel des Toleranzfeldes 6g liegen muß.
9.2 Härteprüfung
Für Routineprüfungen muß die Härte an einer Auflagefläche der Mutter gemessen werden. Hierbei gilt der
Mittelwert aus drei Messungen, wobei die Meßstellen jeweils 120° gegeneinander versetzt sein müssen. In
Zweifelsfällen gilt die Härteprüfung an einem Längsschliff zur Achse der Mutter, wobei der Eindruck so nahe
wie möglich am Außendurchmesser des Gewindes der Mutter angebracht sein muß.
Die Härteprüfung nach Vickers gilt als die entscheidende Prüfung. Wo immer möglich, muß die Prüflast HV30
angewendet werden.
Falls die Härte nach Brinell oder Rockwell geprüft wird, ist für die Umrechnung die Norm ISO 4964 zu verwen-
den (siehe DIN 50 150).
Für die Härteprüfung nach Vickers gilt ISO 6507–1 (siehe DIN 50133)
Für die Härteprüfung nach Brinell gilt ISO 6506 (siehe DIN 50351)
Für die Härteprüfung nach Rockwell gilt ISO 6508 (B– und C–Skala) (siehe DIN 50103–1)
10 Kennzeichnung
10.1 Symbole
Die Symbole für die Kennzeichnung sind in Tabelle 8 angegeben
Tabelle 8.
Festigkeitsklasse 5 6 8 10 121)
entweder Kennzei-
chen der Festigkeits- 5 6 8 10 12
klasse
wahlweise oder Symbol (Uhrzei-
gersystem)
10.2 Identifizierung
Sechskantmuttern ≥ M5 aller Festigkeitsklassen müssen nach dem im Abschnitt 5 aufgeführten Bezeichnungs-
system auf der Auflagefläche oder einer Schlüsselfläche vertieft oder auf der Fase erhöht gekennzeichnet wer-
den (siehe Bild 3 und Bild 4). Erhöhte Kennzeichen dürfen nicht über die Auflagefläche der Mutter hinausragen.
Bild 3 : Beispiel für eine Kennzeichnung mit Bild 4 : Beispiel für eine Kennzeichnung mit dem
der Kennzahl der Festigkeitsklasse Symbol der Festigkeitsklasse (Uhrzeiger–
system
Mitgeltende Normen
DIN EN 20898–2 (1994) Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen; Muttern mit festge–
legten Prüfkräften; Regelgewinde
DIN EN 20898–6 (1992) Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen; Muttern mit festge–
legten Prüfkräften; Feingewinde
N 2580–1 Ausschluß von Stoffen
Frühere Ausgaben
08.76; 05.83; 10.93; 06.94; 07.96
Änderungen
Norm wurde redaktionell überarbeitet.