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HMTM Hannover, Prof. Dr.

Andrea Welte, WiSe 2021-22


Seminar: Einführung in die Musik- und Instrumentalpädagogik

Literaturempfehlungen:
Ziele – Inhalte/Lernfelder – Methoden – Materialien/Medien – Formen des Unterrichts

1) Ziele

Sigrid Abel-Struth: Ziele des Musik-Lernens. Teil II: Dokumentation (= Musikpädagogik Forschung und
Lehre, hrsg. v. S. Abel-Struth, Bd. 13), Mainz (Schott) 1979

Dieser Band ist eine reichhaltige Sammlung gut ausgewählter geschichtlicher Texte zu den verschiedensten
Zielen des „Musik-Lernens“ von der griechischen Antike bis zur Gegenwart. Unterschieden werden „ideale
Ziele“, „materiale Ziele“, „mediale Ziele“ (d.h. Ziele mit politischer, religiöser, sozialer oder therapeutisch-
kompensatorischer Ausrichtung) und „reale Ziele“ (was weitgehend den „materialen Zielen“ entspricht). Die
Quellentexte sind diesen vier Zielbereichen in vier großen Kapiteln zugeordnet. Besonders die Kapitel über
„ideale Ziele“ und „mediale Ziele“ ermöglichen eine intensive Beschäftigung mit der Frage, welche
persönlichkeitsbildenden Kräfte, Wirkungen und erzieherischen Funktionen der Musik und dem Musizieren
im Laufe der abendländischen Musikgeschichte zugeschrieben wurden. An diesen Texten kann man sich
produktiv „reiben“ bei dem Versuch sich der eigenen mehr oder minder ausgeprägten musikpädagogischen
Grundüberzeugungen bewusst zu werden und sie zu klären.

Sigrid Abel-Struth: Grundriß der Musikpädagogik, Mainz (Schott) 1985, Kapitel „Intentionen
musikalischer Lehre. Zieltheoretischer Ansatz“, S. 349-361

In diesem Kapitel fasst die Autorin knapp den 1. Teil der zuvor genannten Schrift zusammen: Ziele des Musik-
Lernens. Teil I: Beitrag zur Entwicklung ihrer Theorie (= Musikpädagogik Forschung und Lehre, hrsg. v. S.
Abel-Struth, Bd. 12), Mainz (Schott) 1978.

Anselm Ernst: Kapitel „Unterrichtsziele“, in: ders.: Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht. Ein
pädagogisches Handbuch für die Praxis, Mainz (Schott) 1991, S. 27-40

In diesem grundlegenden Text werden vor allem die in der Allgemeinen Pädagogik am meisten verbreiteten
Zielordnungen übersichtlich dargestellt und in Bezug auf den Instrumentalunterricht erörtert. Viele Beispiele
aus der Unter richtspraxis machen die Ausführungen anschaulich und lebendig.

Peter Schwarzenbach, Brigitte Bryner-Kronjäger: Üben ist doof. Gedanken und Anregungen für den
Instrumentalunterricht, Frauenfeld (Im Waldgut) 1989, Kapitel „Das Ziel des Unterrichts“, S. 34-41

Schwarzenbach/Bryner Kronjäger unterscheiden vier „Teilzielbereiche“ des Unterrichts: „Wahrnehmen“,


„Festlegen/Entscheiden“, „Exemplarisches Üben“, „Spielen/Geschehenlassen“ und behandeln damit einen
wichtigen, wenn auch sehr begrenzten Bereich von Unterrichtszielen.

2) Inhalte/Lernfelder

Anselm Ernst: ,Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht. Ein pädagogisches Handbuch für die
Praxis, Mainz (Schott) 1991, Kapitel „Lernfelder und Unterrichtsinhalte“, S. 41-69

Das Kapitel orientiert knapp über verschiedene Lernfelder und Unterrichtsinhalte; zu den einzelnen Bereichen
werden Hinweise und Anregungen gegeben.

3) Methoden

Roland Böckle: „Spielräume suchen. Wider die Einseitigkeit im Instrumentalunterricht“, in: Üben &
Musizieren 5/1984, S. 304-312

Böckle unterscheidet prinzipiell zwei methodische Prinzipien, denen zwei Grundarten des Lernens
entsprechen: das „sukzessiv-lineare“, stufenweise in einer einzigen Richtung voranschreitende Lernen und das
„operative“, suchend-forschende Lernen, das „in der allmählichen aktiven Rekonstruktion der Beziehungen,
die zwischen den Elementen des zu erfassenden Komplexes möglich sind“, besteht. Viele Hinweise zur
Gestaltung des operativen Lernens.
HMTM Hannover, Prof. Dr. Andrea Welte, WiSe 2021-22
Seminar: Einführung in die Musik- und Instrumentalpädagogik

Anselm Ernst: Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht. Ein pädagogisches Handbuch für die
Praxis, Mainz (Schott) 1991, Kapitel „Unterrichtsmethodik“, S. 70-96

Eine komprimierte, durch Beispiele aus der Unterrichtspraxis veranschaulichte Darstellung methodischer
Prinzipien und Methoden.

Ulrich Mahlert: „Imitatio und Mimesis. Nachahmungslernen im Instrumentalunterricht“, in: Üben &
Musizieren 5/1998, S. 12-19

Die Vorurteile gegen das Nachahmungslehren als „Papageienmethode“ werden widerlegt. Danach wird eine
knappe Didaktik und Methodik des Nachahmungslernens und -lehrens in sechs ausgeführten Thesen gegeben.

Ulrich Mahlert: Wege zum Musizieren. Methoden im Instrumental- und Vokalunterricht, Mainz (Schott)
2011

“Das vorliegende Buch bietet Instrumental- und Gesangslehrern eine übergreifende Methodenlehre, die ihnen
ein breites Repertoire an methodischen Möglichkeiten an die Hand gibt, ihre Beobachtungs- und
Reflexionsfähigkeit schult und ihre Fantasie anregt.” (Aus dem Klappentext)

Peter Schwarzenbach, Brigitte Bryner-Kronjäger: Üben ist doof. Gedanken und Anregungen für den
Instrumentalunterricht, Frauenfeld (Verlag Im Waldgut) 1989, Kapitel „Methoden im Unterricht“, S.
45-73

Schwarzenbach/Bryner-Kronjäger unterscheiden zunächst prinzipiell „die direkte und die indirekte Methode“
und behandeln danach im einzelnen folgende ausgewählte Unterrichtsmethoden: „Vormachen/Nachmachen“,
das „Verfahren der Kombination von praktischer und verbaler Arbeit“, das „fragend-entwickelnde Verfahren“,
das „entdeckende Lernen“, die „Methode des Über- bzw. Untertreibens“, die „Methode des Imitierens“. Es
folgen: Hinweise zum Üben, „Etwas Gesprächstechnik für den Lehrer“, „Der Lehrer als Berater von Schüler
und Eltern“, „Methoden zur ‚Behandlung’ von Lernstörungen“, „Methodische Hinweise für den Unterricht
mit kleineren und größeren Schülergruppen“.

Üben & Musizieren Heft 5/2009, Schwerpunktthema „Methoden“

4) Materialien/Medien

Bert Gerhardt: Internet und Musikunterricht. Bestandsaufnahme und Perspektiven (= Forum


Musikpädagogik Bd. 64), Augsburg (Wißner) 2004

Heiner Klug: „Medien und Instrumentalunterricht. Neue Perspektiven (nicht nur) für das
Instrumentalspiel“, in: Üben & Musizieren 6/2001, S. 28-33

Ingomar Rainer: „Zum didaktischen Konzept in den großen Instrumentalschulen des 18. Jahrhunderts“,
in: Hartmut Krones (Hg.): Alte Musik und Musikpädagogik (= Wiener Schriften zur Stilkunde und
Aufführungspraxis Bd. 1), Wien (Böhlau) 1997, S. 103-122

Peter Röbke: „Wenn der Korrepetitor von der Platte kommt... Gefährdet der Einsatz von elektronischen
Medien lebendiges Musizieren?“, in: Üben & Musizieren 5/1998, S. 20-22

Peter Schwarzenbach, Brigitte Bryner-Kronjäger: Üben ist doof. Gedanken und Anregungen für den
Instrumentalunterricht, Frauenfeld (Verlag Im Waldgut) 1989, Kapitel „Medien im Unterricht“, S. 74-
79

Üben & Musizieren Heft 3/2002, Schwerpunktthema „Instrumentalschulen“


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Seminar: Einführung in die Musik- und Instrumentalpädagogik

5) Unterrichtsformen

Claudia Ehrenpreis/Ulrike Wohlwender: 1 2 3 Klavier. Klavierschule für 2-8 Hände, Lehrerkommentare


(2 Hefte) zu Heft I und II, Wiesbaden (Breitkopf & Härtel) 1995

Sehr gute Lehrerkommentare, die sich als eine vorzügliche Methodik des Gruppenunterrichts lesen lassen.

Anselm Ernst: Der instrumentale Gruppenunterricht. Ein fächerübergreifendes Konzept, in: Ulrich
Mahlert (Hg.), Grundlagen der Instrumentaldidaktik, Mainz (Schott) 1997, S. 248-276

Guter Überblick über Grundprinzipien des Gruppenunterrichts.

Ernst, Anselm: „Instrumentaler Gruppenunterricht“ und „Instrumentaler Klassenunterricht“, in: Anselm


Ernst: Die zukunftsfähige Musikschule, Eine Einführung in die Musikpädagogik für
Musikschullehrkräfte, Aargau (Nepomuk) 2007, S. 29-50 und S. 51-70

Martin Gellrich: „Aspekte des kombinierten Einzel- und Gruppenunterrichts“, in: Üben & Musizieren
6/1994, S. 16-21

Rudolf-Dieter Kraemer/Wolfgang Rüdiger (Hg.): Ensemblespiel und Klassenmusizieren in Schule und


Musikschule. Ein Handbuch für die Praxis (= Forum Musikpädagogik Bd. 41, Reihe Wißner-Lehrbuch
Bd. 4), Augsburg 2001

In 21 Beiträgen kompetenter Autorinnen und Autoren lotet das Handbuch das weite Spektrum des Ensemble-
und Klassenmusizierens in Geschichte und Gegenwart aus. Jeder Beitrag enthält neben allgemeinen
theoretischen Überlegungen eine Fülle von praktischen Beispielen, Übungen und konkreten
Handlungsanleitungen zum Ensemblespiel sowie zahlreiche Hinweise auf Materialien und Literatur.

Klaus Schaller: „Allein oder mit anderen? Sozialformen des Unterrichts auf dem Prüfstand ihrer
Effizienz“, in: Üben & Musizieren 1/1995, S. 13-17

Ulrike Schwanse: Instrumentaler Gruppenunterricht an den Musikschulen des Landes Nordrhein-


Westfalen. Wissenschaftlich-empirisches Forschungsprojekt, Essen (Die Blaue Eule) 2000

Üben & Musizieren 5/2008, Schwerpunktthema „Gruppenunterricht konkret“

Verband deutscher Musikschulen (Hg.): Gruppenunterricht an Musikschulen, Bonn (VdM-Verlag)


1995

Verband deutscher Musikschulen (Hg.): Neue Wege in der Musikschularbeit, Bonn (VdM-Verlag) 1996

Sehr anregende Zusammenstellung von alternativen Unterrichtsformen in der Musikschulpraxis.

Gerhard Wolters: „... von wegen eintönig! Die Wiederentdeckung vergessener Unterrichtsformen“, in:
Üben & Musizieren 4/1999, S. 20-23

Kurzdarstellung des Konzepts „MultiDimensionaler Instrumentalunterricht“.

Gerhard Wolters/Reinhard Stein/Christine Bisle: Wege aus der Eintönigkeit. Multidimensionaler


Instrumentalunterricht oder: Die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung (fast) vergessener
Unterrichtsformen, Frankfurt/M. (Zimmermann) 1999

„MultiDimensionaler Instrumentalunterricht ist ein Konzept, das 7 „Dimensionen“ umfasst, deren


Handhabung viele Möglichkeiten für flexible Unterrichtsformen und -gestaltung bietet. Die „Dimensionen“
sind: 1. Lernen mit mindestens zwei Unterrichtspartnern, 2. Lernen in mehreren Räumen, 3. Lernen in
flexiblen Zeiten, 4. Lernen mit mehreren Lehrkräften, 5. Lernen mit Unterrichtspartnern verschiedenen Alters,
6. Lernen mit Unterrichtspartnern verschiedenen Niveaus, 7. Lernen verschiedener Instrumente.

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