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Vergleichstest Italo-Sportler
SQUADRA
AZZURRA
Der japanischen Uniformität stellen sie ihren Individualismus
entgegen, fernöstlichem Perfektionsstreben leidenschaftliche
Hingabe. Ohne die erfrischende Ideenvielfalt der italienischen
Hersteller würde der Motorradwelt etwas fehlen.
BENELLI
TORNADO 1130
Standhaftigkeit der Konstruktion fürchten. rennsportliche Kauerhaltung noch feines
Dazu knurrt der Triple beim Luftholen wie Federwerk oder fulminante Bremsencock-
ein Kettenhund, der von der Leine will. tails von Brembo, die in der versammelten
Das passende Gebell dazu kommt je- Mannschaft zum Einsatz kommen, etwas
doch von der MV. Die ist sofort da, schlägt ändern. Das übliche 1000er-Phänomen,
trocken, scharf und aggressiv an, sobald nämlich Leistung im Überfluss, gilt auch in
die Drosselklappen auf Durchzug schalten. Italien. Egal, wie viele Zylinder.
Und setzt derartige Kommandos im Fahr- Differenzierter geht es hingegen bei
betrieb umgehend, allerdings nach wie vor den Fahrwerksqualitäten der Italo-Renner
hart in Vortrieb um. Darüber tröstet selbst zu. Während nämlich das eigentümliche
die fulminante Drehmomentwoge nicht Benelli-Konzept nicht sticht, der Pesaro-
hinweg, die der Vierzylinder jenseits der Renner vielmehr durch Kippeligkeit und
3000/min ans Hinterrad loslässt. Und auch eine schlecht ansprechende Hinterhand
der unglaubliche Schub, den die F4 1000 auf sich aufmerksam macht, meldet sich
R ab zirka 6500/min bis knapp 13 000 Um- eine zu Wort, die bisher eher leise trat.
drehungen liefert, macht nicht alles wieder Egal, ob Handlichkeit, Stabilität oder Fahr-
gut. Insbesondere, wenn man sich die ge- werksabstimmung – die Aprilia ist ein wah-
pflegten Umgangsformen vor Augen führt, rer Tausendsassa, geht immer und überall
mit denen der Triple aus Pesaro oder der mit chirurgischer Präzision zu Werke. Bleibt
Ducati-Twin ans Gas gehen. Sehr sanft messerscharf auf der einmal eingeschlage-
treten sie an, um anschließend entschie- nen Linie, lässt sich spielerisch korrigieren,
den durchzuziehen. Dabei ist der Dreizylin- fährt engste Knicke und weite Bögen, ohne
der bis auf einen kleinen, doch spürbaren dass massiver Einsatz nötig wäre. Lässt
Einbruch bei 6500/min sowohl in Sachen den Fahrer einfach staunen.
Drehmoment als auch Leistung sogar im- Der Ducati hingegen macht neben ihrer
mer besser aufgestellt als der MV-Vierer. extremeren Ergonomie vor allem ein alt-
Jedenfalls bis ihm die Luft ausgeht. Bei bekanntes Gebrechen zu schaffen. Man
10 500/min ist Schluss. Nicht mit lustig, muss sie kräftig bei den Hörnern nehmen,
doch mit Drehvermögen. Dann liegen mehr förmlich auf den gewünschten Radius
als stramme, fast unglaubliche 154 PS an. zwingen. Danach ist dann alles gut. Super-
Unglaublich deshalb, weil der Dreizylin- stabil, präzise, satt liegt die 999 S, be-
der ähnlich wie die Twins alles tut, um sein geistert mit der besten Gabel im Feld
wahres Leistungsvermögen zu kaschieren. und ebenso hochwertigem Öhlins-Feder-
Sein Knurren bleibt immer Knurren, genau bein, bremst stabiler als jede andere. Und
wie die Ducati über den ganzen Dreh- trägt doch eine Hypothek mit sich herum,
zahlbereich wummert und die Aprilia im- die unendlich schwer wiegt. 21 045 Euro
mer bollert. Stramm zulegen tun beide Listenpreis. Aua, das tut weh. In jedem
Zweizylinder trotzdem, wobei der S-Motor Fall, aber noch mehr, wenn man sich die
sowohl in der Gasannahme als auch Leis- 15 598 Euro der Factory-Mille vor Augen
tungsentfaltung und Spitzenleistung – 139 führt, die erstklassig verarbeitet ist, eben-
zu 134 PS an der Kupplung – Vorteile falls mit Öhlins vorn und hinten federt und
bietet. Der MV-Treibsatz hingegen führt dazu noch auf handlingfreundlichen, teu-
sich auf, wie es seiner Gattung entspricht. ren Schmiederädern rollt. Da bleibt dem
Heult, kreischt, faucht, schiebt unten nicht Ducati-Interessenten nur, angesichts des
schlecht und oben gewaltig. Ergebnis: 167 bevorstehenden Modellwechsels auf einen Die große Vielfalt, auch im Cockpit.
PS bei 12 000/min. ordentlichen Rabatt zu pochen. Von oben nach unten: Aprilia, Benelli,
Diese Regionen jedoch sind im zivilen Doch was reden wir von Geld. Ge- Ducati, MV. Deren Drehzahlmesser
Leben überflüssig. Daran können weder schafft, aber glücklich lagern wir im Schat- reicht optimistisch bis 17 000
-WERTUNG RENNSTRECKE a
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l
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Ag
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cat
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ne
MV
Ma
Du
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Be
Motorcharakteristik/Rennstrecke 20 16 17 16 19
Schaltung 10 8 8 7 8
Kurvenstabilität 20 18 13 19 18
Lenkpräzision 20 19 13 18 17
Handlichkeit 20 19 18 17 18
Rückmeldung/Grenzbereich 10 10 7 8 8
Schräglagenfreiheit 10 10 8 10 10
Fahrwerksabstimmung/Einstellmöglichkeiten 30 27 20 27 26
Sitzposition Sport 10 8 6 8 7
Bremsverhalten 30 28 19 29 27
Rundenzeiten 20 17 15 16 19
Eine für alle: Brembo-Radialzangen Summe 200 180 144 175 177
mit vier Einzelbelägen sind eine gute Platzierung 1. 4. 3. 2.
Wahl. Von oben: RSV 1000 R Factory,
Tornado 1130, 999 S, F4 1000 R Rundenzeiten in min 2.10,44 2.11,67 2.11,53 2.09,12
DUCATI
999 S
DATEN
APRILIA Motor Max. Drehmoment 107 Nm bei 7500/min Alu-Schmiederäder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-60- Schadstoffwerte (Homologation) in g/km Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
RSV 1000 R Grad-V-Motor, zwei Ausgleichswellen, je zwei Euro 3 CO 0,861 / HC 0,117 / NOx 0,049 Bereifung im Test Pirelli Super Corsa
FACTORY oben liegende, zahnrad-/kettengetriebene
Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tas- Fahrwerk Maße und Gewichte
senstößel, Trockensumpfschmierung, Ein- Brückenrahmen aus Aluminium, Upside- Radstand 1418 mm, Lenkkopfwinkel 65,2
spritzung, Ø 57 mm, geregelter Katalysator, down-Gabel, Ø 43 mm, verstellbare Feder- Grad, Nachlauf 102 mm, Federweg v/h 120/
Lichtmaschine 500 W, Batterie 12 V/10 Ah, basis, Zug- und Druckstufendämpfung, Len- 133 mm, Sitzhöhe* 810 mm, Gewicht voll-
hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad- kungsdämpfer, Zweiarmschwinge aus Alumi- getankt* 209 kg, Zuladung* 213 kg, Tank-
kupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette. nium, Zentralfederbein mit Hebelsystem, ver- inhalt/Reserve 18,0/4,0 Liter.
Bohrung x Hub 97,0 x 67,5 mm stellbare Federbasis, Zug- und Druckstufen-
Hubraum 998 cm3 dämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø Garantie vier Jahre
Verdichtungsverhältnis 11,8:1 320 mm, Vierkolben-Festsättel, Scheiben- Service-Intervalle alle 7500 km
Nennleistung bremse hinten, Ø 220 mm, Zweikolben-Fest- Farben Schwarz/Gold
105,0 kW (143 PS) bei 10 000/min sattel. Preis inkl. Nebenkosten 15 598 Euro
BENELLI Motor Max. Drehmoment 125 Nm bei 8200/min Alu-Gussräder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Wassergekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihen- Schadstoffwerte (Homologation) in g/km Reifen 120/70 ZR 17; 190/50 ZR 17
TORNADO 1130 motor, eine Ausgleichswelle, zwei oben Euro 3 CO 1,250 / HC 0,195 / NOx 0,125 Bereifung im Test Dunlop Sportmax D 208 RR
liegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier
Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nass- Maße und Gewichte
Fahrwerk Radstand 1419 mm, Lenkkopfwinkel 66,5
sumpfschmierung, Einspritzung, Ø 53 mm,
Brückenrahmen aus Stahl und Aluminium, Grad, Federweg v/h 120/115 mm, Sitzhöhe*
geregelter Katalysator, Lichtmaschine 550 W,
Upside-down-Gabel, Ø 50 mm, verstellbare 830 mm, Gewicht vollgetankt* 224 kg, Zu-
Batterie 12 V/12 Ah, hydraulisch betätigte
Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung, ladung* 176 kg, Tankinhalt/Reserve 20,5/3,5
Mehrscheiben-Trockenkupplung, Sechsgang-
Lenkungsdämpfer, Zweiarmschwinge aus Alu- Liter.
getriebe, O-Ring-Kette.
minium, Zentralfederbein mit Hebelsystem,
Bohrung x Hub 88,0 x 62,0 mm Garantie zwei Jahre
verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstu-
Hubraum 1131 cm3 Service-Intervalle alle 10 000 km
fendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn,
Verdichtungsverhältnis 12,5:1 Farben Schwarz/Silber
Ø 320 mm, Vierkolben-Festsättel, Scheiben-
Nennleistung bremse hinten, Ø 240 mm, Zweikolben-Fest- Preis 14 990 Euro
111,8 kW (152 PS) bei 10 400/min sattel. Nebenkosten 300 Euro
DUCATI Motor Max. Drehmoment 112 Nm bei 8000/min Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.50 x 17
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-90- Schadstoffwerte (Homologation) in g/km Reifen 120/70 ZR 17; 190/50 ZR 17
999 S Grad-V-Motor, je zwei oben liegende, zahn- Euro 2 CO 0,630 / HC 0,199 / NOx 0,123 Bereifung im Test Michelin Pilot Power
riemengetriebene Nockenwellen, vier Ventile
Maße und Gewichte
pro Zylinder, desmodromisch betätigt, Nass-
Fahrwerk Radstand 1420 mm, Lenkkopfwinkel 66,5
sumpfschmierung, Einspritzung, Ø 54 mm,
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Motor mittra- Grad, Nachlauf 97 mm, Federweg v/h 120/
geregelter Katalysator, Lichtmaschine 520 W,
gend, Upside-down-Gabel, Ø 43 mm, verstell- 128 mm, Sitzhöhe* 810 mm, Gewicht voll-
Batterie 12 V/12 Ah, hydraulisch betätigte
bare Federbasis, Zug- und Druckstufendämp- getankt* 215 kg, Zuladung* 175 kg, Tank-
Mehrscheiben-Trockenkupplung, Sechsgang-
fung, Lenkungsdämpfer, Zweiarmschwinge inhalt/Reserve 15,5/3,0 Liter.
getriebe, O-Ring-Kette.
aus Aluminium, Zentralfederbein mit Hebel-
Bohrung x Hub 100,0 x 63,5 mm Garantie zwei Jahre
system, verstellbare Federbasis, Zug- und
Hubraum 997 cm3 Service-Intervalle alle 10 000 km
Druckstufendämpfung, Doppelscheibenbrem-
Verdichtungsverhältnis 11,4:1 Farben Rot, Schwarz
se vorn, Ø 320 mm, Vierkolben-Festsättel,
Nennleistung Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Zweikol- Preis 20 795 Euro
105,0 kW (143 PS) bei 9750/min ben-Festsattel. Nebenkosten 250 Euro
MV AGUSTA Motor Max. Drehmoment 111 Nm bei 10 000/min Alu-Gussräder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihen- Schadstoffwerte (Homologation) in g/km Reifen 120/70 ZR 17; 190/55 ZR 17
F4 1000 R motor, zwei oben liegende, kettengetriebene Euro 2 CO 2,231 / HC 0,681 / NOx 0,175 Bereifung im Test Pirelli Supercorsa Pro
Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tas-
senstößel, Nasssumpfschmierung, Einsprit- Maße und Gewichte
Fahrwerk Radstand 1408 mm, Lenkkopfwinkel 66,0
zung, Ø 46 mm, ungeregelter Katalysator mit
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Motor mittra- Grad, Nachlauf 99 mm, Federweg v/h 118/
Sekundärluftsystem, Lichtmaschine 650 W,
gend, Upside-down-Gabel, Ø 50 mm, verstell- 120 mm, Sitzhöhe* 835 mm, Gewicht voll-
Batterie 12 V/9 Ah, hydraulisch betätigte
bare Federbasis, Zug- und Druckstufendämp- getankt* 222 kg, Zuladung* 196 kg, Tank-
Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsgangge-
fung, Lenkungsdämpfer, Einarmschwinge inhalt 21,0 Liter.
triebe, O-Ring-Kette.
aus Aluminium, Zentralfederbein mit Hebel-
Bohrung x Hub 76,0 x 55,0 mm Garantie zwei Jahre
system, verstellbare Federbasis, Zug- und
Hubraum 998 cm3 Service-Intervalle alle 6000 km
Druckstufendämpfung, Doppelscheibenbrem-
Verdichtungsverhältnis 13,0:1 Farben Schwarz, Rot/Silber
se vorn, Ø 310 mm, Vierkolben-Festsättel,
Nennleistung Scheibenbremse hinten, Ø 210 mm, Vierkol- Preis 20 790 Euro
128,0 kW (174 PS) bei 11900/min ben-Festsattel. Nebenkosten 244 Euro
*MOTORRAD-Messungen
gedrückt, dass sie anschmorten. Für ein nicht jedoch als ideale Begleiterin auf der
über 20 000 Euro teures Motorrad ist das Rundstrecke. Ihre besondere Problemzone:
keine gute Empfehlung. Ebenso wenig wie die Anbremsphase, bei der das Heck sehr
der kolossale Motorschaden, den die MV schnell furchtbar leicht wird. Das kostet
unter Jürgen zu Beginn einer schnellen Zeit und drückt den Fahrer mit aller Macht
Runde am Ende der Start-Zielgeraden er- gegen Tank und Lenker, so dass gezieltes
eilte (siehe Kasten unten). Dennoch: Zei- Abwinkeln unnötig erschwert wird. Dazu
tenmäßig ist die MV hier nicht zu knacken Kippeln in Schräglage und mangelnder
(siehe Wertung Rennstrecke). Grip am Hinterrad. Einzig der kräftige Mo-
Schon gar nicht von der Benelli. Die tor bewahrt die Benelli davor, noch weiter
fällt durch mangelhafte Verarbeitung auf, hinten anzustehen.
MÄNGEL IM TEST
Sehr offenher-
zig: das Pleuel
des rechten
Zylinders und
sein unkonven-
tioneller Weg
nach draußen.
Die Verschrau-
bung des
unteren Pleuel-
auges ist
gerissen
-MESSUNGEN LEISTUNGSDIAGRAMM 1
st a
Die Macht des Hubraums offenbart sich beim Benelli-Triple ganz besonders
u
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lia
Ag
ell
i
cat
im unteren Drehzahlbereich, wo er hinsichtlich Leistung und Drehmoment
ri
MV
Du
Ap
Be
eindeutig über der Konkurrenz liegt. Die Delle bei gut 6000/min ist deutlich
Fahrleistungen zu spüren, in der Regel bewegt man sich auf der Landstraße oft darunter,
Höchstgeschwindigkeit* km/h 293 260 270 301 auf der Rennstrecke darüber. Der Leistungsüberschuss der MV macht sich
nur auf der Rennstrecke oder Autobahn bemerkbar, während die V2 im
Beschleunigung Landstraßen-Drehzahlbereich jederzeit gut mithalten können.
0–100 km/h sek 3,4 3,4 3,3 3,2
0–140 km/h sek 5,1 4,9 4,9 5,0
0–200 km/h sek 9,2 8,5 9,0 8,0
Durchzug
60–100 km/h sek 4,8 3,7 4,1 3,9
100–140 km/h sek 4,7 3,5 4,4 3,7
140–180 km/h sek 5,4 4,4 4,5 3,6
Tachometerabweichung
Effektiv (Anzeige 50/100) km/h 49/98 45/92 48/95 48/96
Kraftstoffverbrauch
Kraftstoffart Super Super Super Super
bei 130 km/h Liter/100 km 4,8 6,3 5,1 7,6
Landstraße Liter/100 km 4,6 6,9 5,5 7,4
Theoretische Reichweite
Landstraße km 391 297 282 284
*Herstellerangabe 1Leistung an der Kupplung. Messung auf Dynojet-Rollenprüfstand 150, korrigiert nach ECE,
Ducati und Aprilia hingegen zeigen, V2 immer noch eine Macht ist. Im übrigen
dass die Twins nach wie vor ein Muster aber summieren sich bei der Duc die klei-
an Effektivität und Fahrspaß sind. Wobei nen (Lenkpräzision) und größeren Nachtei-
die RSV der 999 unwiderruflich den Rang le (Handlichkeit) zum Sekundenrückstand.
abgelaufen hat. Was sich bereits auf der Und zu der Erkenntnis, dass die Zeit der
Landstraße andeutete, findet auf der Renn- 999 langsam, aber sicher abläuft.
strecke seine Fortsetzung. Ganz selbstver- Für die italienische Art, Motorräder zu
ständlich und jederzeit berechenbar taucht bauen, gilt das sicher nicht. Wenngleich
die Aprilia weit hinab in tiefste Schräg- Benelli noch viel Arbeit vor sich hat,
lagen, liegt ultrapräzise auf Kurs, feuert MV an der Zuverlässigkeit arbeiten muss
unspektakulär, doch mit Druck aus den und Ducati derzeit mehr mit GP-Erfolgen
Ecken, liegt mustergültig auch beim Brem- als mit Verkäufen glänzt: Es wäre doch
sen. Wenn man sich was wünschen dürfte, langweilig, wenn alle wären wie die Aprilia.
wäre es der Testastretta der Ducati, deren Nur weil die so gut ist.
-T E S T E R G E B N I S
DUCATI 999 S Ihr V2 ist nach wie vor eine Wucht und State
2 of the Art, aber das Gesamtkonzept ist zumindest gegenüber der Aprilia
ein wenig in die Jahre gekommen. Wir warten auf die Nachfolgerin.
st a
nkt le
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zah
Pu xima
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i
lia
Ag
ell
i
cat
ri
MV
Ma
Du
Ap
Be
MOTOR Topspeed 30 30 24 26 30 UNTER DEM STRICH ist der mächtige Reihenvierer der
Beschleunigung 30 23 25 24 25 MV nicht zu schlagen. Aber nur, weil der Benelli-Triple hinsichtlich
Durchzug 30 20 27 23 26 des miserablen Startverhaltens und der schwergängigen Kupplung
Ansprech-/Lastwechselverhalten 20 13 14 15 11 patzt. Hinsichtlich Durchzug liegt er sogar vorn, glänzt zudem
Leistungsentfaltung 30 22 24 25 27 mit weicher Gasannahme. Die aberwitzige Geräuschkulisse wird
hier nicht bewertet. Insgesamt hinter MV und Benelli, aber auf
Starten 10 7 3 7 8
vergleichbarem Niveau bewegen sich die beiden V2, wobei der
Kupplung 10 7 5 7 8
Ducati-Motor bei den Messwerten vorne liegt, das Getriebe aber
Schaltung 20 14 15 12 14 mit sehr langen Wegen wenig Freude bereitete. Beide sind zu
Getriebeabstufung 10 8 8 8 8 lang übersetzt.
Gesamtübersetzung 10 7 8 6 9
Summe 200 151 153 153 166
FAHRWERK Handlichkeit 30 22 23 19 22 HIER SCHLÄGT DIE STUNDE der Aprilia, die mit
Stabilität in Kurven 40 34 32 36 35 ihrer Ausgewogenheit in allen Kapiteln überzeugt. Ganz im Gegen-
Lenkpräzision 30 27 23 26 25 satz zur Benelli, die nur mit ihrem flinken Handling begeistert,
Geradeauslaufstabilität 30 27 26 28 29 hinsichtlich der Lenkpräzision und der Fahrwerksabstimmung
Fahrwerksabstimmung solo 40 34 28 35 31 hinterher fährt. In Sachen Handlichkeit patzt die Ducati, glänzt
Fahrverhalten mit Sozius 30 20 18 18 18 dafür mit Stabilität. Ebenso wie die MV, die mitunter jedoch
unnachgiebige Härte zeigt.
Summe 200 164 150 162 160