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Von der Spaltung des Landes bis

zur Spaltung der Mauer.


Geschichte der Berliner Mauer

Hergestellt von Nikita Bodimer


Klasse 9c
Datum 20.07.2021
 Einleitung
 Einleitung
In dieser Arbeit werde ich darüber
erzählen, wie und warum es eine
Teilung Deutschlands gab, was die
Berliner Mauer ist und warum die
Mauer gebaut wurde, wie die
Mauer zusammenbrach usw.

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Gründe für die Teilung Deutschlands
1 Erste Pläne.Die ersten Projekte zur Nachkriegsstruktur
Deutschlands erschienen 1943. Dieses Thema wurde auf
der Teheraner Konferenz angesprochen, auf der sich
Joseph Stalin, Winston Churchill und Franklin Roosevelt
trafen. Da die Konferenz nach der Schlacht von
Stalingrad und der Schlacht von Kursk stattfand, war den
Führern der Großen Drei bewusst, dass der Sturz des
Nazi-Regimes in den nächsten Jahren stattfinden würde.

Stalin Roosevelt Churchill 3


Gründe für die Teilung Deutschlands
Das gewagteste Projekt wurde vom amerikanischen Präsidenten
vorgeschlagen. Er glaubte, dass auf deutschem Territorium fünf
separate Staaten geschaffen werden sollten. Churchill glaubte
auch, dass Deutschland nach dem Krieg innerhalb seiner
ehemaligen Grenzen nicht existieren sollte. Stalin, der sich mehr
Sorgen um die Eröffnung einer zweiten Militärfront in Europa
machte, hielt die Frage der Teilung Deutschlands nicht für die
wichtigste. Er glaubte, dass nichts mehr verhindern könnte, dass
Deutschland wieder ein Staat wird.

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Gründe für die Teilung Deutschlands
2 Meinungsstreit.Es wurde beschlossen, dass die Alliierten
Deutschland als Ganzes betrachten und die Entstehung
demokratischer Institutionen auf dem Staatsgebiet fördern
würden. Die Lösung der meisten Probleme wie Entnazifizierung,
Entmilitarisierung, Wiederherstellung der durch den Krieg
zerstörten Wirtschaft, Wiederbelebung des politischen Systems
der Vorkriegszeit usw. erforderte die Zusammenarbeit aller Sieger.
Unmittelbar nach Kriegsende wurde es jedoch für die Sowjetunion
und ihre westlichen Verbündeten immer schwieriger, Verständnis
zu finden.

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Gründe für die Teilung Deutschlands
Der Hauptgrund für die Spaltung Deutschlands unter den ehemaligen
Verbündeten war die Zurückhaltung der Westmächte, deutsche
Militärunternehmen zu liquidieren, was dem
Entmilitarisierungsplan widersprach. 1946 vereinigten Briten,
Franzosen und Amerikaner ihre Besatzungszonen. Auf diesem
Territorium schufen sie ein eigenes Wirtschaftssystem, und im
September 1949 wurde die Entstehung eines neuen Staates
angekündigt - der Bundesrepublik Deutschland. Die Führung der
UdSSR reagierte sofort mit der Gründung der Deutschen
Demokratischen Republik in ihrer Besatzungszone.

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Sowjetisierung der DDR und die
wachsende Krise
In den frühen 1950er Jahren. in der DDR begannen sozialistische Umgestaltungen, die
die sowjetische Erfahrung exakt kopierten. Verstaatlichung des Privateigentums,
Industrialisierung und Kollektivierung wurden durchgeführt. All diese
Transformationen wurden von massiven Repressionen begleitet, mit deren Hilfe die
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ihre Dominanz in Land und Gesellschaft
festigte. Im Land wurde ein hartes totalitäres Regime errichtet. 1953 war die
Sowjetisierungspolitik der DDR noch in vollem Gange. Zu dieser Zeit begannen sich
jedoch wirtschaftliches Chaos und ein Rückgang der Produktion, ein ernsthafter
Rückgang des Lebensstandards der Bevölkerung, deutlich zu manifestieren. All dies
provozierte einen Protest der Bevölkerung und eine ernsthafte Unzufriedenheit der
Bürger mit dem Regime wuchs. Die schwerste Form des Protests war die
Massenabwanderung der Bevölkerung der DDR in die BRD. Da jedoch die Grenze
zwischen der DDR und der BRD bereits geschlossen war, blieb nur noch ein Weg
nach West-Berlin (es war noch möglich) und von dort in die BRD zu ziehen.

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Bau der Berliner Mauer
1 Ursache. Zwischen 1949 und 1961 verließen die
DDR und Ost-Berlin knapp 2,7 Millionen
Menschen. Fast die Hälfte des Flüchtlingsstroms
bestand aus Jugendlichen unter 25 Jahren, was
die Führung der SED in eine sehr schwierige Lage
brachte. Jeden Tag überquerten etwa eine halbe
Million Menschen die Grenzen der Berliner
Sektoren in beide Richtungen, die hier und dort
die Lebensumstände vergleichen konnten. Allein
1960 zogen etwa 200.000 Menschen in den
Westen. Die DDR stand am Rande des sozialen
und wirtschaftlichen Zusammenbruchs.
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Foto von West-Berlin(BRD) 1960

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Foto von Ost-Berlin(DDR) 1960

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Bau der Berliner Mauer
Am 15. Juni 1961 sagte Walter Ulbricht,
Vorsitzender des DDR-Staatsrats: Niemand
wird eine Mauer bauen. Am 12. August
1961 faßte der Ministerrat der DDR den
Beschluß, die Grenze zwischen dem West-
und Ostsektor Berlins zu schließen. Am
frühen Morgen des 13. August 1961
wurden an der Grenze des sowjetischen
Sektors zu West-Berlin provisorische
Sperren errichtet. Die Kräfte der Volks-
und Transportpolizei sowie der
sogenannten "Kampfarbeitertrupps"
unterbrachen alle Verkehrsverbindungen
Walter Ulbricht
an den Grenzen zwischen den Sektoren.

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Bau der Berliner Mauer
Und dann begannen Ost-Berliner Baumeister unter der strengen Bewachung der
DDR-Grenzsoldaten, die Stacheldraht-Grenzzäune durch Betonplatten und
Tonblöcke zu ersetzen. Auch Wohngebäude wurden in den Komplex der
Grenzbefestigung einbezogen, etwa an der Bernauer Straße, wo die Gehwege
heute zum West-Berliner Bezirk Wedding gehören, und die Häuser auf der
Südseite der Straße zum Ost-Berliner Bezirk Mitte. Ohne zu zögern ordnete die
DDR-Regierung an, dass die Türen der Häuser und Fenster der unteren Stockwerke
zugemauert werden. Von diesem Moment an konnten die Bewohner ihre
Wohnungen nur noch durch den Eingang vom Hof, der zu Ost-Berlin gehörte,
betreten. Im selben Jahr begann eine Welle von Zwangsräumungen von Menschen
aus Wohnungen, und zwar nicht nur in der Bernauer Straße (sondern auch in
anderen Grenzgebieten).

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Erster Streit
Am 25. Oktober 1961 stellten sich amerikanische und sowjetische Panzer in der
Friedrichstraße auf, nachdem die DDR-Grenzsoldaten versucht hatten, Vertreter der
westlichen Alliierten am Eingang zum sowjetischen Sektor zu kontrollieren. In den
Augen der Amerikaner verstiessen solche Aktionen gegen das Recht der Alliierten
auf ungehinderte Bewegungsfreiheit in der ganzen Stadt. 16 Stunden lang standen
also beide Atommächte frontal, nur wenige Meter voneinander entfernt. Für die
Menschen war die Welt in einem Moment aus dem Krieg. Einen Tag später zogen
sich beide Seiten zurück. Dank der diplomatischen Initiative von US-Präsident
Kennedy bestätigte der sowjetische Staatschef Chruschtschow diesmal den Status
von vier Mächten für ganz Berlin.

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Dimensionen der Berliner Mauer
Die Gesamtlänge der Mauer betrug 155 km.
Höhe ist 3,6 Meter. Die Berliner Mauer besteht
aus Beton und Backstein.

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Statistik
Mehr als 20.000 DDR-Soldaten installierten in der Nacht vom
12. zum 13. August 1961 Überlappungen und Absperrungen
an der Grenze zu West-Berlin. Von 1961 bis 1989 wurden 400
Millionen Mark für den Bau und die Instandhaltung der
Berliner Mauer ausgegeben. Für die ganze Zeit wurden 5100
erfolgreiche Fluchten gemacht. Nach Angaben der DDR-
Regierung starben 125 Menschen beim Versuch, die Berliner
Mauer zu überqueren. Am 12. August 2007 berichtete die
BBC, dass in den Archiven des Ministeriums für
Staatssicherheit der DDR (Stasi) ein schriftlicher Befehl vom 1.
Oktober 1973 gefunden wurde, der befahl, ausnahmslos auf
alle Flüchtlinge, auch auf Kinder, zu schießen, um sie zu töten.
Bei einem Fluchtversuch wurden laut BBC 1.245 Menschen
getötet.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Viele versuchten, in die BRD zu fliehen. Der einfachste
Weg war, sich durch die Länder Europas zu bewegen.
Die gängigsten Methoden waren, einen Tunnel zu
graben oder zu versuchen, durch die Grenzbeamten zu
fliehen. Aber es gab Menschen, die ungewöhnliche
Fluchtwege wählten.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
1 Gerhard-Friedrich Wagner. Als Auswanderungsmittel wurde ein
Flugzeug gewählt, das der Ingenieur aus vorhandenen Materialien
mit zwei Motoren eines Motorrads selbst bauen wollte. Die
Aufgabe war nicht trivial, denn Wagner plante, dem sozialistischen
Staat seine gesamte Familie wegzunehmen - seine Frau und drei
Kinder, die 1981 17, 16 und 6 Jahre alt waren, Jungen. Die älteren
Kinder halfen ihrem Vater beim Bau des Flugzeugs, das von einem
stillgelegten Kohlebergwerk in der Nähe von Leipzig starten sollte.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Der Bau des Flugzeugs wurde im Haus durchgeführt und dauerte zwei Jahre. Für
den Transport der fertigen Teile zum Startplatz wurde ein eigens für ein Auto
gebauter Anhänger verwendet. Der längste Teil des Flugzeugs war fast 4 Meter
lang. Die Wagners nannten ihr Flugzeug "Pfeil 5", im Museum wird es jedoch als
DOWA 81 (eine Abkürzung für Dr. Wagner) bezeichnet. Das Flugzeug war
bereits gebaut und flugbereit, als die Familie buchstäblich am Tag vor dem
geplanten Abflug von Stasi-Agenten gedeckt wurde. Wagner wurde zu 6 Jahren
Gefängnis verurteilt, aber dann trat die österreichische Regierung für ihn ein.
Nach Verhandlungen wurde die Familie ein Jahr später in den Westen
überführt. Damit hat das selbstgemachte Produkt seine Aufgabe vollständig
erfüllt.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
2 Günter Wetzel. Vor mehr als 40 Jahren Aus Günter Wetzel, aufgewachsen in
glückte zwei Ehepaaren aus Pößneck einem kleinen thüringischen Dorf in der
die spektakuläre Flucht mit einem Nähe von Pößneck, hätte ein ganz
normaler DDR-Bürger werden können -
Heißluftballon in den Westen. Günter wenn es den überhaupt gegeben hat.
Wetzel, Konstrukteur und Erbauer Doch sein Vater floh in den Westen, als
des Ballons, lebt heute in Chemnitz. Günter fünf Jahre alt war. Mit einer
derartigen "Belastung" in der Familie
war das Physikstudium, das er eigentlich
nach der Schule aufnehmen wollte, ein
Unding. Wetzel wurde Maurer, arbeitete
später beim Forst, schließlich als
Kraftfahrer. Zumindest ein kleines Stück
vom beruflichen Traum war nach
beharrlichen Bemühungen verwirklicht:
die Beschäftigung mit Technik und
Elektrotechnik. Mehr war beruflich nicht
zu erreichen.
Günter Wetzel 19
Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Neben den beruflichen Einschränkungen hatte Günter Wetzel auch
andere Gründe für seine Fluchtpläne. Fehlende Meinungs- und
Reisefreiheit gehörten für Günter Wetzel dazu. Irgendwann habe
die Westverwandtschaft bei einem Besuch eine Illustrierte mit
bunten Bildern von einem Ballontreffen mitgebracht. Tüftler
Wetzel kam die Idee, gemeinsam mit einer befreundeten Familie
einen solchen Ballon für die Flucht in den Westen selbst zu
bauen.
Auf einer solchen Nähmaschine
nähte Günter Wetzel in unzähligen
Stunden den mehr als 4.000
Kubikmeter Luft fassenden Ballon.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen und mit dem Wissen, dass
die Stasi ihnen auf den Fersen war, nähte Wetzel aus einzelnen
Stoffbahnen die mehr als 1.300 Quadratmeter große Hülle auf
einer alten Nähmaschine zusammen. Er schweißte eine kleine
Plattform für die Flüchtlinge zusammen und konstruierte einen
Brenner. Mit diesem nunmehr dritten selbst gebauten
Heißluftballon erreichten die beiden Familien am 16. September
1979 nach einer halbstündigen Luftfahrt fast unversehrt
westdeutschen Boden in der Nähe des bayerischen Ortes Naila.

In der Nähe von Naila endete die


erfolgreich Ballonflucht

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Da sich Wetzel bei der Landung verletzt hatte, verbrachte er die
ersten Tage im Krankenhaus. So spielte sich der Medienrummel
zuerst ohne ihn ab. Dann aber habe ein Termin den anderen
gejagt. Den Wetzels wurde das zu viel und sie zogen sich für
viele Jahre aus der Öffentlichkeit zurück.

Wetzel hat gesagt:„Im ersten Jahr im Westen hatte ich ein großes Loch im Kopf, weil
so viel los war.“
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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Günter Wetzel konnte seinem beruflichen Traum doch noch
näherkommen. Er schulte zum Kfz-Mechaniker um und arbeitete
ab 1990 für verschiedene Automarken als Technischer
Gebietsleiter im Außendienst - nun wieder im Osten des
wiedervereinigten Deutschlands. Seit 2018 genießt Wetzel den
"Unruhestand" als Rentner, denn jetzt sei er wieder mehr als
Zeitzeuge bei verschiedenen gefragt.

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Die verrücktesten Versuche, nach BRD
fluchten
Im Februar 1963 entschied sich der Zirkusakrobat Horst Klein für
eine Einzelausstellung. Nachdem er gewartet hatte, dass die
Patrouille vorbei war, kletterte der Turner auf einen 19 Meter
hohen Hochspannungsmast und begann sich, an den Händen am
Kabel hängend, zu bewegen. Dank seiner Vorbereitung (und vor
allem der Tatsache, dass die Leitung von der Spannung getrennt
wurde) ging Klein 30 Meter. Die nächste Säule erreichte er jedoch
nicht - er fiel zu Boden. Aber schon in West-Berlin.

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Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
1.Sowjet Union. Der Fall der Mauer
markierte den Anfang vom Ende der
Wiedervereinigung Deutschlands. Aber das
geschah natürlich nicht plötzlich.
Tektonische Veränderungen im
sozialistischen Lager begannen einige Jahre
zuvor, als Michail Gorbatschow in der
UdSSR an die Macht kam. Die große
Mehrheit der Deutschen glaubt, ihm, dem
Initiator der Perestroika-Politik, verdanke
Deutschland einen Großteil seiner
Wiedervereinigung.
Michail
Michail Gorbatschow
Gorbatschow

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Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
Proteste, Freiheitsbewegungen und sogar Aufstände gab es im
"Ostblock" schon vor Gorbatschow: 1953 in der DDR, 1956 in
Ungarn, 1968 in der Tschechoslowakei - aber sie alle wurden von
sowjetischen Panzern brutal niedergeschlagen. Und Ende der
1980er-Jahre gab die Sowjetunion die sogenannte "Breschnew-
Doktrin" auf, nach der Moskau das Recht annahm, jegliche
Demonstrationen im sozialistischen Lager zu unterdrücken.

Demonstration in der DDR 1953 Demonstration in der Tschechoslowakei 1968 26


Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
2.Grenzen anderer Länder werden geöffnet. Die ersten, die die neue
Freiheit in Polen und Ungarn mutiger nutzen. Die Polen waren die
ersten, die das Monopol der Kommunistischen Partei brachen.
Ihnen folgten die Ungarn, die im Sommer 1989 mit dem Abbau der
Grenzzäune an der Grenze zu Österreich begannen. Tausende DDR-
Bürger eilten über die offene "grüne Grenze" in den Westen und
reisten eigens zu diesem Zweck nach Ungarn, angeblich in den
Sommerferien. Andere suchten nach Möglichkeiten, über die
deutsche Botschaft in Prag in den Westen zu fliehen.

Flucht
Flucht nach
nach
Deutschland
Deutschland
über
über Ungarn
Ungarn

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Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
3. Demonstrationen. Erich Honecker, der an der Spitze der DDR
stand, und sein Gefolge widersetzten sich den neuen Trends auf
jede erdenkliche Weise und billigten politische Veränderungen in
der UdSSR nicht (in der DDR wurden sogar einige sowjetische
Zeitschriften verboten). Daher flohen viele Ostdeutsche aus dem
Land, während andere, von denen es noch viele mehr gab, auf die
Straßen ihrer Städte gingen und Veränderungen forderten. Seit
September 1989 haben jeden Montag Zehntausende in Leipzig
demonstriert. 9. Oktober, am Tag des 40. Jahrestages der
Gründung der DDR, der offiziell prunkvoll gefeiert wurde. An der
Protestkundgebung nahmen mehr als 70.000 Menschen teil. Drei
Wochen später - 300 Tausend.

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Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
Nicht nur in Leipzig und Ost-Berlin, sondern auch in vielen anderen
Städten der DDR protestierten Menschen. Parolen wurden immer
gewagter: Die Menschen forderten Pressefreiheit, demokratische
Wahlen, die Abschaffung der allmächtigen Geheimpolizei -
"Stasi" ... Polizei und Staatssicherheit versuchten mancherorts
noch, diese Demonstrationen aufzulösen, obwohl sie waren
friedlich und hielten ihre Organisatoren fest, aber es wurde klar:
Der Staat kapituliert, die Angst verschwindet, das Volk hat keine
Angst mehr vor der Diktatur.

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Warum ist die Berliner Mauer gefallen?
4. Der erste Sieg über die Diktatur. Schon damals riefen Teilnehmer
friedlicher Demonstrationen in der DDR "Wir sind ein Volk!" und
forderten die Öffnung der Grenzen. Honecker musste
zurücktreten. Es folgten das gesamte Politbüro des
Zentralkomitees und der Ministerrat. Schließlich wurde ein Kurs in
Richtung "Demokratisierung" ausgerufen. Aber es war zu spät. Am
4. November fand auf dem zentralen Ost-Berliner Platz
Alexanderplatz eine große Kundgebung statt, an der mehr als eine
halbe Million Menschen teilnahmen. Dort wurden Oppositionelle
applaudiert und Mitglieder des Zentralkomitees ausgebuht.

Proteste
Proteste
Alexanderplatz
Alexanderplatz
1989
1989

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Der Fall der Berliner Mauer
Am frühen Abend des 9. November 1989 kurz vor 19:00
Uhr gab ZK-Sekretär Günter Schabowski am Ende einer
Pressekonferenz eher beiläufig das Inkrafttreten einer
neuen Reiseregelung für DDR-Bürger bekannt.
Nach langem Drängen der Bevölkerung hatte die SED-
Führung am 6. November den Entwurf für ein
Reisegesetz veröffentlicht, vom dem sie aber zunächst
nur einen Teil – nämlich die Regelung für die Ausreise
ohne Rückkehrrecht – in Kraft setzen wollte. Damit
sollte vor allem der anhaltende Ausreisestrom über die
CSSR gestoppt werden. Unter dem Druck der
Demonstrationen in Leipzig, Berlin und weiteren
Städten, die gegen den Gesetzentwurf protestierten,
war die Regelung am Vormittag des 9. Novembers noch Günter Schabowski
einmal überarbeitet worden. Sie enthielt nun auch eine
Besuchsregelung: Ein Visum für Privatreisen mit
Rückkehrrecht sollte künftig ohne besondere
Voraussetzungen und Wartezeiten ausgestellt werden.

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Der Fall der Berliner Mauer
Während der Pressekonferenz äußerte sich Schabowski dann
vorzeitig zu der neuen Regelung. Aufgrund von
Abstimmungsfehlern erklärte er den überraschten Journalisten,
dass Privatreisen ins Ausland nun “ohne Vorliegen von
Voraussetzungen – Reiseanlässen und
Verwandtschaftsverhältnissen – beantragt werden“ könnten. Die
Genehmigungen würden kurzfristig erteilt; die Regelung gelte nach
seiner Kenntnis „sofort, unverzüglich“.

Schabowski sagt die wichtigsten Worte


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Der Fall der Berliner Mauer
Nachdem die Abendnachrichten der ARD die Schabowski-Äußerung
um 20:00 Uhr als wichtigste Meldung unter der Schlagzeile „DDR
öffnet die Grenze“ verbreitet hatten, versammelten sich vor den
Übergangsstellen nach West-Berlin mehr und mehr Ost-Berliner,
die von dem neuen Recht sofort Gebrauch machen wollten. Für
die Grenzposten, die keinerlei Instruktionen hatten, war die Lage
zunächst völlig unklar.

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Der Fall der Berliner Mauer
Um den Druck der Massen zu mindern, ließen die Posten am
Grenzübergang Bornholmer Straße um 21:20 Uhr die ersten DDR-Bürger
nach West-Berlin ausreisen. Allerdings ließ der Leiter der
Passkontrolleinheiten ihre Pässe ungültig stempeln, was die
Ausbürgerung der ahnungslosen Inhaber bedeutete. Gegen 23:30 Uhr
war der Ansturm der Menschen jedoch so groß, dass der Leiter der
Passkontrolleinheiten, der noch immer ohne offizielle Dienstanweisung
war, den Schlagbaum endgültig öffnete. Ca. 20.000 Menschen konnten
in der folgenden Stunde ohne Kontrolle die Bösebrücke passieren. Auch
die anderen innerstädtischen Grenzübergänge wurden im Verlauf des
späten Abends geöffnet. Infolge der friedlichen Revolution in der DDR
und der politischen Veränderungen in den Staaten Ost-Europas war in
dieser Nacht die Berliner Mauer gefallen.

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Der Fall der Berliner Mauer
Auch an den folgenden Tagen wurde an den Übergängen nach
West-Berlin auf alle Formalitäten verzichtet. Die ganze Stadt
befand sich im Freudentaumel. Auf dem Kurfürstendamm
herrschte mehrere Tage lang Volksfeststimmung, viele
Restaurants verteilten kostenlos Getränke an die Besucher. Nach
mehr als 28 Jahren hatte die Mauer endlich ihren Schrecken
verloren.

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Berliner Mauer jetzt
In der Folgezeit wurden immer mehr Übergänge zwischen den beiden Stadthälften
geschaffen, am 22. Dezember 1989 auch am Brandenburger Tor. Der Abriss der
innerstädtischen Mauer erfolgte in der Hauptsache von Juni bis November 1990.
Souvenirjäger aus der ganzen Welt, die sogenannten Mauerspechte, hatten sich da
bereits ein Stück vom Symbol des Kalten Krieges und seiner Überwindung gesichert.
Heute können Interessierte den früheren Verlauf der Mauer über 20 Kilometer im
Zentrum der Stadt nachvollziehen. Er ist im Boden durch eine doppelte
Großsteinpflasterreihe gekennzeichnet. Die Breite des Grenzstreifens und der
Aufbau der Grenzanlagen wird am besten in der Gedenkstätte Berliner Mauer,
Bernauer Straße 111, veranschaulicht.

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Fakten
1. 11 Prozent der Flüchtlinge von Ost-Berlin nach West-
Berlin waren Soldaten der DDR-Armee.
2. 20.000 Ost-Berliner kamen in der Nacht vom 9. auf
den 10. November 1989 innerhalb von 45 Minuten
(von 23:30 bis 0:15) durch den ersten voll geöffneten
Grenzübergang Bornholmerstraße nach West-Berlin.
3. 11 Millionen DDR-Bürger besuchten Deutschland in
den ersten 10 Tagen nach dem Fall der Berliner
Mauer. Die Gesamtzahl der Einwohner der DDR
betrug 16,43 Millionen Menschen.
4. Die Berliner Mauer stand 28 Jahre, 2 Monate und 28
Tage.

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Empfohlene Filme über Berliner
Mauer
KUNSTFILME
KUNSTFILME DOKUMENTARFILME

1. „Der Himmel über Berlin“ 1987 1. „B-MOVIE: LUST & SOUND IN


WEST-BERLIN 1979-1989“ 2015
2. „Eins, zwei, drei “ 1961 2. „MITGIFT - OSTDEUTSCHLAND IM
3. “Das Leben der Anderen” 2006 WANDEL  “ 2014
3. „STRICHE ZIEHEN “ 2014
4. „DIE FAMILIE “ 2013
5. „MEIN WUNDERBARES WEST-
BERLIN “ 2017
6. “Deutschland geteilt. Wie es zum Bau
der Berliner Mauer 1961 kam“ 2019

38
Berliner Mauer Bücher
1. "Die Berliner Mauer: Geschichte eines politischen
Bauwerks" Thomas Flemming.
2. "Die Berliner Mauer: Spuren einer verschwundenen
Grenze" Bennet Schulte.
3. "Spuren der Berliner Mauer" Leo Schmidt, Axel
Klausmeier.
4. "Die Mauer: Geschichte einer Teilung" Edgar Wolfrum.

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