Deutsche Sprache und Literatur und Angewandte Fremdsprachen: Deutsch, Philologische Fakultät“Alexandru Ioan Cuza” Universität Kursleiterin: Dr. Alexandra Chiriac Lesen – Wann lesen wir im Unterricht? Man muss dazwischen differenzieren: • Lesen im Unterricht • Lesen im Sinne von Training der Fertigkeit Lesen (Präsentation und Semantisierung) • Lesen als Hilfsmittel für Training anderer Fertigkeiten (in der Phase 4: Üben, z.B. Diktat für das Training der Rechtsschreibung) Modell der kommunikativen Didaktik Einführung / Einstieg Präsentation: Die Lerner können den gelesenen Text GLOBAL verstehen. - überfliegen Semantisierung Üben Übungstypologie: • Vor dem Lesen: • Asoziogramm • Visuelle und/oder akustische Impulse (Bild, Illustration, Bildsalat, Video, Musik, Stimmen) • Vorentlastung des Themas • Zuordnungsübungen • Erwartungen aufbauen – durch die Identifizierung der Art von Lesetext (Ist es eine Email, ist es eine Zeitungsartikel?) • Vermutungen äußern (Worüber geht es in diesem Text?) • Während des Lesens: • Globalfragen (W-Fragen) • Allgemeine Informationen zuordnen • Allgemeine Sätze zu dem gelesenen Text mit Richtig/falsch notieren. Modell der kommunikativen Didaktik Einführung / Einstieg Präsentation Semantisierung: Die Lerner können den gelesenen Text INTENSIV / DETAILLIERT verstehen. Üben Übungstypologie: • Während des Lesens: • Rasterübungen, z.B. einzelne Informationen herauslesen und notieren • Lückentexte mitlesen und ergänzen • Merhfachantworten • Richtig/Falsch • Informationen (durch Pfeile) verbinden • Nach dem Lesen: • Zuordnungsübungen • Richtig/falsch • Fragen zum Text (W-Fragen) • Richtige Reihenfolge herstellen (Titel, Bilder, Wörter) • Raster ausfüllen • Welche Aussagen treffen zu? • Persönliche Beurteilung der Schüler in Bezug auf die im Lesetext angesprochene Thematik. Tipps zum Lesen! • Am Ende der Semantisierungsphase werden die neuen Wörter erklärt und erläutert. • Sehr wichtig! Die Lerner müssen wissen, was sie machen sollen, d.h. die Aufgabe und die unbekannten Wörter in der Aufgabe sollen vor dem Lesen erklärt! • Die Lerner werden nicht alles im Lesetext verstehen! Man soll Strategien entwickeln, mit dem unbekannten Wortschatz so umzugehen, dass sie nicht zu einer Blockade führen! • Die Texte sollen authentisch sein: Form und Gestaltung sollen der Realität entsprechen (Brief, Email, Postkarte, Anzeige, Werbung, Zeitungsartikel usw.) • Lesen ist (meiner Meinung nach) immer eine individuelle Tätigkeit! Übungen: Sehen Sie das Materialangebot an: • Was ist das Thema des Unterrichts? • Was ist das Ziel der Aufgaben? • Was sollen die Lerner machen? • Was soll die Lehrkraft machen? • Wie sollen die Lerner arbeiten? (Sozialform) • Was kann man noch mit dem Material machen? Schreiben Schreiben im Unterricht (wenn die Lerner eine Übung schreiben usw.) = Unterrichtsroutine; Schreiben als Training für Rechtsschreibung (z.B. im Diktat). Schreiben als Kommunikationsform: Training der produktiven Fertigkeit Schreiben (in der Phase 4: Üben). Hier ist die Progression vom Lesen zum Schreiben deutlich: der Lesetext dient als Muster, als Paralleltext für eine neue schriftliche Produktion Prinzip: Vom Wort zum Satz zum Text
1. Schlüsselwörter und Ideen sammeln .
2. Die Schlüsselwörter und Ideen in Sätze bauen. – Kleine Skizze des Textes 3. Die Sätze in einem Text verbinden. 1. Interne Kohärenz (Konnektoren) 2. Externer Rahmen Konnektoren
1. Adverbien: zuerst – dann – danach – zum Schluss;
deshalb; trotzdem usw. 2. Koordinative Konjunktionen: und, oder, aber, denn 3. Subordinative Konjunktionen: weil, dass, wenn, da, der/die/das, obwohl usw. Übungstypologie • Vorbereitende Übungen: Wörter und Ideennetze (Wortschatzübungen; Assoziogramme, Rechtschreibung, W-Fragen) • Aufbauende Übungen: Satzgliedstellung im Satz; Konnektoren; Satzkombination (wie macht man aus mehreren Sätzen einen Satz • Strukturierende Übungen Ein Dialog wird eine Erzählung; Textergänzung; Perspektivenwechsel; eine Zusammenfassung schreiben; von einer Bildergeschichte zum Text; Schriftliches Interview. • Nachbereitung: Die Lerner sollen lernen, an ihren eigenen Texten kritisch anzuschauen und sie zu überarbeiten. Fehler-Korrektur • Nicht nur negative Rückmeldungen, sondern auch positive („Das ist besonders gelungen!) • Es gibt Fehler unterschiedlicher Qualität. Die sogenannten „kreativen Fehler“ (z.B. Pantalonen) • Flüchtigkeitsfehler können von den Lernern selbst verbessert werden. • Fehlertoleranz (nicht alle Fehler mit rot markieren – das ist demotivierend) • Repräsentative Fehler (sammeln sie einige repräsentative Fehler und diskutieren Sie darüber mit den Lernern in der Klasse) • Schritte beim Umgang mit den Fehlern. Die Lerner sollen: • Den Fehler als solchen zu erkennen • In der Lage sein zu bestimmen, um welchen Typ Fehler es sich handelt (Orthographie, Genus, Wortstellung) • Erkennen, warum es sich um einen Fehler handelt und was er tun muss, um ihn zu verbessern; • Den Fehler berichtigen • Dafür sorgen, dass er den Fehler in der Zukunft nicht mehr macht; Fehler-Korrektur • Stillschweigende Korrektur (die Lerner kennen Dativ nicht; man verbessert mit einer anderen Farbe, oder die Lehrkraft schreibt eine Bemerkung: Wir wissen das nicht!) • Fehler, die die Lehrkraft mit der ganzen Klasse diskutiert, sollen anonym bleiben. • Die Lehrkraft soll Selbstkorrektur fördern: • Die Lehrkraft unterstreicht nur die Fehler – die Lerner versuchen die Fehler zu verbessern; • Die Lehrkraft schreibt nur die Anzahl der Fehler – die Lerner finden sie selbst. • Korrektur in Partner- und Gruppenarbeit
Politische Bildung für Zugewanderte im Orientierungskurs: Perspektiven von Migrant*innen zum Thema Verfassungsorgane in der Demokratie. Eine gesprächs- und videointeraktionsanalytische Untersuchung