Die Entstehung der modernen Sprachwissenschaft ist das
Ergebnis eines längeren Entwicklungsprozesses, der verschiedene Epochen und Denkrichtungen umfasst. Hier sind einige wichtige Meilensteine: Antike und klassische Philosophie:
Schon in der Antike beschäftigten sich Philosophen wie Heraklit
und Platon mit Fragen zur Sprache und Bedeutung. Aristoteles' Werk "Über die Interpretation" gilt als frühes Beispiel für linguistische Überlegungen. Mittelalterliche Grammatik
Während des Mittelalters wurden in Europa grammatikalische Werke verfasst,
die die Struktur und den Gebrauch von Sprachen untersuchten. Bekannt ist beispielsweise der "Donat", ein lateinisches Grammatikbuch. Humanismus und Renaissance
Mit der Renaissance kam es zu einem erneuten Interesse an den
klassischen Sprachen Latein und Griechisch. Linguisten wie Lorenzo Valla leisteten Pionierarbeit in der kritischen Analyse von Sprachtexten. Historische Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert:
Die historische Sprachwissenschaft konzentrierte sich auf die Erforschung der
Entwicklung von Sprachen im Laufe der Zeit. Bekannte Linguisten dieser Periode waren August Schleicher und Karl Brugmann. Moderne Linguistik:
Die moderne Linguistik ist äußerst vielfältig und umfasst verschiedene
Ansätze wie die generative Linguistik, die kognitive Linguistik, die kontrastive Linguistik und die soziolinguistische Forschung. Die Anwendung von Methoden der Computerlinguistik und Korpuslinguistik hat ebenfalls zugenommen.
Leseprobe Aus: "Die Romanischen Sprachen Als Wissenschaftssprachen" Von Wolfgang Dahmen, Günter Holtus, Johannes Kramer, Michael Metzeltin, Wolfgang Schweickard, Otto Winkelmann (HRSG.)
(Beiträge Zur Altertumskunde 286) Annette Imhausen, Tanja Pommerening (Editors) - Writings of Early Scholars in The Ancient Near East, Egypt, Rome, and Greece (2010, de Gruyter)