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Measuring Changes in
Regional Competitiveness
over time
A Shift Share Regression Exercise
Oliver Fritz, Gerhard Streicher
Regionalökonomik PS
Wintersemester 2008/09
Biermayr Evelin
Haidacher Nadine
Lengauer Dietmar
Pöll Mathias
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG 1
3 ERGEBNISSE 5
3.1 OST 6
3.2 SÜD 6
3.3 WEST 6
4 FAZIT 8
5 ZUSAMMENFASSUNG 9
6 FRAGEN 10
LITERATURVERZEICHNIS 11
1 Einleitung
In dem Paper von Fritz und Streicher geht es um die wirtschaftliche Entwicklung der
österreichischen Bundesländer in den Zeitperiode 1976-1990 und 1990-2001.
Man kann auch sagen, es geht um die Analyse von Faktoren, die hinter der regional-
ökonomischen Entwicklung Österreichs stehen. Wichtig ist dabei, dass die Analyse
pro Bundesland erfolgt und die Bundesländer werden anschließend in 3 Regionen
(Süden, Osten und Westen) eingeteilt.
In der ersten Zeitreihe, von 1976 bis 1990, gibt es ein eindeutiges Ost-West-Gefälle,
was sich in einem geringeren Wachstum in der Wertschöpfung sowie auch in einem
geringeren Wachstum der Beschäftigung im (Süd-)Osten Österreichs zeigt.
In der zweiten Periode weisen allerdings die südlichen, gefolgt von den östlichen Re-
gionen, das höchste Wachstum der Wertschöpfung auf. Ebenso zeigt der Süden,
dicht gefolgt vom Westen, die höchste Wachstumsrate bei der Beschäftigung auf.
Der Osten holt zwar auch auf, bleibt aber im Vergleich zu den anderen beiden Regi-
onen weit zurück.
Der Wettbewerbsnachteil für den Süden und Osten in der ersten Zeitreihe kann zu-
rückgeführt werden auf den eisernen Vorhang und die dahinter liegenden kommunis-
tischen Staaten. In den Neunziger Jahren macht die österreichische Wirtschaft dann
beachtliche, aber nicht beeinflussbare Veränderungen durch und nach dem Fall des
eisernen Vorhanges werden die osteuropäischen Staaten nunmehr zu marktorientier-
ten Staaten. In diesem Zusammenhang werden die Handelsgrenzen zum Westen hin
geöffnet, sodass sich für die südlichen und östlichen Regionen Österreichs neue
Möglichkeiten ergeben, da sie nun nicht mehr am Rande, sondern mitten im Zentrum
von Europa angesiedelt sind.
Mit der Studie soll nun herausgefunden werden, ob die im Westen beobachteten
Wachstumsbegünstigungen nur durch die vorteilhafte Struktur in der Ausgangssitua-
tion gegeben sind oder aber durch Standortfaktoren, durch die Unternehmen diverser
Sektoren von den Eintrittsmöglichkeit in große, dynamische Märkte profitieren.
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Ebenso haben die östlichen Länder Österreichs einen klaren Nachteil in der Indust-
riestruktur dadurch dass sie am östlichen Ende der Freihandelszone liegen oder we-
gen der geringen Anzahl neuer Markteintritte durch die mangelhafte Ausstattung von
Wachstumstreibern. Für den Fall dass Letzteres stimmt, soll geprüft werden ob sich
die Wettbewerbsfähigkeit in den Neunziger Jahren nach der Ostöffnung verbessert
hat und wie sich die gesamte österreichische Wirtschaft seit dem EU-Beitritt 1995
entwickelt hat.
Man einigt sich deshalb darauf, das Shift-Share Regressions Modell von Marimon
und Zilibotti anzuwenden. In diesem Modell werden, für die Periode 1976-2001, die
Wachstumsraten für die jährliche Wertschöpfung, sowie die Wachstumsraten für die
Beschäftigung in regionale, temporale und sektorale Bestandteile zerlegt. Anschlie-
ßend werden fiktive Volkswirtschaften erstellt, indem man länderspezifische Effekte
herausfiltert, d.h. es werden die Unterschiede zwischen den Regionen und dem
Staat analysiert. Der Vergleich zwischen der aktuellen und der virtuellen Zeitreihe ist
ein Indikator dafür, wie das Land, unabhängig von der ursprünglichen sektoralen
Struktur, arbeitet. Durch die Analyse kann man nun 3 verschiedene Typen von Regi-
onalindustrien identifizieren:
⋅ Dynamische Industrien, in denen für den Output und eventuell für den Marktanteil
mehr Arbeitskräfte benötigt werden.
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Aggregiert man alle Industrien, kann man Regionen und Länder entsprechend kate-
gorisieren. Zusätzlich zu den Kalkulationen von regionalem Wachstum kann nun
auch der Einfluss von Veränderungen im Wachstumsergebnis in der sektoralen Zu-
sammensetzung von Regionen analysiert werden.
Die Autoren bedienen sich in ihrer Arbeit einer Shift-Share Analyse, um berechnete
Wachstumsraten in eine strukturelle und eine wettbewerbliche Komponente untertei-
len zu können.
⋅ nationaler Effekt: zeigt, wie sich ein Sektor entwickelt hätte, wenn er mit nationaler
Wachstumsrate gewachsen wäre
Wenn man alle in den Regionen vertreten Sektoren addiert, so erhält man die
Wachstumsrate der regionalen Wirtschaft.
Fritz und Streicher kritisieren diese Shift-Share Gleichung. Zum einen finden sie die
Verflechtung zwischen dem strukturellen und dem wettbewerblichen Effekt bedenk-
lich. So würden zum Beispiel zwei Regionen, die die gleiche Wachstumsrate, aber
unterschiedliche Beschäftigungsniveaus ausweisen, unterschiedliche wettbewerbli-
che Effekte erzielen.
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Das ursprüngliche Modell wird folgendermaßen verändert: Es wird eine stochasti-
sche, lineare Gleichung gebildet, die mit ökonometrischen Methoden berechnet wer-
den kann:
⋅ e(i,n,t): die Wachstumsrate der Beschäftigung oder eines anderen Indikators einer
Industrie i in der Region n in der Zeit t
⋅ u(i,n,t): Störfaktor
Die „virtuelle“ Wachstumsrate (eine hypothetische Zeitreihe) wird wie folgt berechnet:
Die Variablen sind nicht regionsspezifisch, sondern in allen Regionen gleich. Auf Ba-
sis dessen können Werte für jede Region und für jeden regionalen Sektor durch fol-
gende Gleichung berechnet werden:
Wenn man die hypothetische Entwicklung mit der tatsächlichen vergleicht, bekommt
man eine Aussage über den positiven oder negativen Einfluss regionsspezifischer
Faktoren.
Die Indikatoren W(i,n,t) und W(n,t) zeigen das Verhältnis zwischen tatsächlicher und
hypothetischer Entwicklung an:
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W(i,n,t) = Eact (i,n,t) + Evirt (i,n,t)
I I
W(n,t) = ∑i=1
Eact (i,n,t) + ∑ Evirt (i,n,t)
i=1
W(i,n,t) > 1 impliziert eine vergleichsweise bessere Entwicklung des regionalen Sek-
tors,
W(i,n,t) < 1 bedeutet das Gegenteil, also eine schlechtere Entwicklung als auf Basis
der nationalen Effekte.
Fritz und Streicher betonen, dass die traditionelle Shift-Share Analyse auch einen
strukturellen Effekt misst. In der bisherigen Literatur wurde diese Möglichkeit der Be-
rechnung jedoch mehr oder weniger vernachlässigt.
Um das strukturelle Wachstum messen zu können, wird eine neue Zeitreihe einge-
Nat
führt, nämlich E virt (i,n,t). Bei dieser Größe wird die regionale Wertschöpfung mit den
I I
S(n,t) = ∑
i=1
Nat
E virt (i,n,t) + ∑ Evirt (i,n,t)
i=1
Dem Paper liegen regionale Daten der Jahre 1976 bis 2001 zugrunde, die durch ein
ökonometrisches Input-Output Modell von der Statistik Austria kalkuliert wurden.
3 Ergebnisse
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3.1 Ost
Im Osten hat Wien einen signifikanten konkurrierenden Nachteil gegenüber den bei-
den Bundesländer Niederösterreich und Burgenland und den anderen restlichen
Bundesländern in Bezug auf Wertschöpfung. Beispielsweise lag Niederösterreich
oberhalb des österreichischen Nationaltrends.
3.2 Süd
Kärnten und die Steiermark liegen geringfügig unterhalb des österreichischen Durch-
schnitts, wobei sich ein Trend der Wettbewerbsfähigkeit abzeichnen lässt. Die Stei-
ermark verzeichnete Anfang der 90-iger eine Kehrtwende und die Wertschöpfung
sowie die Beschäftigung stiegen von einem geringe Wachstum um die 1 auf oberhalb
des Wertes um 1,05 an.
3.3 West
Anhand der Beschreibung der einzelnen Ergebnisse von Ost nach West, zeigt sich
generell eine erfreuliche Entwicklung der strukturell benachteiligten Regionen ab,
was als wesentliches Zwischenergebnis und als Aufholprozess interpretiert werden
kann.
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Nach dem Motto: „Wien ist anderes“ soll der Bundeshauptstadt der empirischen Evi-
denz nach der Notwendigkeit der klaren Positionierung im europäischen Städtenetz
verdeutlichen, da die ungünstige Beschäftigungspolitik kaum mit den gravierenden
Problemen der Internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu erklären sind.
„Der Arbeitsmarkt entwickelt in Wien seit Mitte der neunziger Jahre unbefriedigend.
Insgesamt gingen seit 1995 24500 oder fast 4% der Arbeitsplätze verloren, die In-
dustrie baute ein Viertel ihrer Beschäftigung ab“.1
⋅ Als Hauptstadt und Sitz der Bundesverwaltung war Wien von den Maßnahmen zur
Konsolidierung der öffentlichen Haushalte besonders betroffen, die seit der Erfül-
lung der Verpflichtungen aus Stabilitäts- und Wachstumspakt notwendig waren.
1
Mayerhofer, P. (2004): Wien in der internationalen Städtekonferenz, S. 426.
2
Vgl. Mayerhofer, P. (2004): Wien in der internationalen Städtekonferenz, S. 430.
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len aus der Lage im neuen Integrationsraum könnten zur Aufwertung Wiens im euro-
päischen Städtesystem genutzt werden. Die Kostenposition des Standortes macht es
dabei notwendig, den Schwerpunkt aus Märkten mit Preiswettbewerb in Segmente
mit Qualitätswettbewerb zu verlangen und Wien als „Qualitätsstandort im erweiterten
Europa“ zu positionieren. Die weitere Internationalisierung der Wiener Klein- und Mit-
telunternehmen und die Verbesserung der Innovationsorientierung der Unternehmen
sind dafür wesentliche Voraussetzung.3
4 Fazit
Für die Beurteilung der Auswirkungen des Industrie-Mix auf die regionale Wirtschaft,
wird der Indikator S für die Beschäftigung berechnet. Dabei dient 1976 als Basisjahr
für die Bestimmung nationaler industrieller Struktur. Abbildung 13 zeigt, dass vier von
neun Bundesländern von einer günstigen industriellen Struktur profitieren.
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über den gesamten Zeitraum verglichen wird. Bessere strukturelle Bedingungen sind
mit einem schlechteren Niveau der Wettbewerbsfähigkeit für Wien, Salzburg und
Kärnten, Vorarlberg, Burgenland, Oberösterreich und Niederösterreich verbunden.
Österreich erreicht ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit, auch wenn ihre indus-
triellen Strukturen eher ungünstig sind. In Tirol sind Struktur- und wettbewerbsfähige
Komponenten positiv, während für die Steiermark das Gegenteil, beobachten wir ei-
ne kleine Veränderung im strukturellen Zeitreihen Indikator verglichen zur Struktur im
Jahre 1976. Dies gilt auch für die relative Position der einzelnen Staaten.
5 Zusammenfassung
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andere Gebiete aufgeteilt wird, in denen die Land- und Arbeitskosten niedriger sind,
somit ein niedrigeres Wachstum in Wien zur Folge hat, sondern auch Marktorientier-
tes Service. Burgenland und Niederösterreich auf der anderen Seite konnten seit
1980 ihre Wettbewerbsvorteile kontinuierlich steigern. Es bedarf allerdings mehr em-
pirischer Forschungstätigkeiten, um einen Zusammenhang zwischen den Beobach-
tung und der Integration in die EU oder des Wandels Osteuropas herstellen zu kön-
nen.
Die Resultate zeigen auch, dass Regionen mit niedrigen Anteilen dynamischer In-
dustrien, wie beispielsweise Regionen die durch strukturelle Nachteile leiden, oft
besser ihre Arbeit verrichten, als jene mit strukturellen Vorteilen. Um diese Ergebnis-
se zu interpretieren, bedarf es wiederum mehrerer Beweise.
Die Shift-Share Analyse, egal ob sie auf konventionelle Art und Weise berechnet
wird, oder auf statistischem Wege oder durch eine Regressionsgleichung geschätzt
wird, sie wird dazu verwendet, um Abweichungen von regionalen Wettbewerbslevels
zum durchschnittlichen Nationalen darzustellen. Sie liefert keine weiteren Informatio-
nen zu den Faktoren der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und ist somit der erste
Schritt in der Analyse. Nichtsdestotrotz erwies sich die Zeitfolge des Indikators W in
dieser ausführlichen Analyse als nützlich.
6 Fragen
⋅ Wofür wird die Shift-Share Regression verwendet und was liefert sie keinesfalls?
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