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Universität Paderborn

Modul: W4225

Umwandlungsteuerrecht
WP StB Dr. Oliver Middendorf
StB Dr. Anja Rickermann

HLB Stückmann
Wirtschaftsprüfung I Steuerberatung

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Kontaktdaten
Dr. Oliver Middendorf
E-Mail: middendorf@stueckmann.de
Tel. +49 (0)521 / 2993 – 116

Dr. Anja Rickermann


E-Mail: a.rickermann@stueckmann.de
Tel. +49 (0)521 / 2993 – 141 (Sekretariat: Frau Herzog)

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Gesetzestexte und Verwaltungsanweisungen

 Wichtige Steuergesetze: NWB-Verlag, 64. Auflage 2015, 9,40 €


 Aktuelle Wirtschaftsgesetze 2015: Verlag C.H. Beck, 16. Auflage, 8,90 €
 Umwandlungsteuererlass (eingestellt in Koala)

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Literaturempfehlungen
Grundlagenliteratur
 König/Maßbaum/Sureth (2013): Besteuerung und Rechtsformwahl, 6.
Auflage.
 Brähler (2014): Umwandlungssteuerrecht, 8. Auflage (online verfügbar über
Springer e-books).
 Schwedhelm (2012): Die Unternehmensumwandlung, 7. Auflage (online
verfügbar über Legios).

Ergänzende Literatur
 Junge (2012): Lehrbuch Umwandlungssteuerrecht, 2. Auflage.
 Dötsch/Patt/Pung/Möhlenbrock (2012): Umwandlungssteuerrecht, 7.
Auflage.
 Klingebiel/Patt/Rasche/Krause (2012): Umwandlungssteuerrecht, 3. Auflage.

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Agenda
I. Einleitung
II. Zivilrechtliche Aspekte
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
i. Verschmelzung
ii. Spaltung
iii. Formwechsel
2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
i. Einfache Anwachsung
ii. Einbringungen im Zuge von Kapitalerhöhungen
iii. Asset Deal
3. Steuerrechtliche Aspekte von Umstrukturierungen nach dem
Umwandlungsteuergesetz
1. Allgemeines
2. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Personengesellschaft
3. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Kapitalgesellschaft
4. Einbringung in eine Kapitalgesellschaft und Anteilstausch
5. Einbringung in eine Personengesellschaft

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I. Einleitung
1. Übersicht über verschiedene Rechtsformen
2. Besteuerung von Personen- vs. Kapitalgesellschaften
3. Definition des Begriffs „Umwandlung“
4. Gründe für Unternehmensumstrukturierungen
5. Gesetzliche Grundlagen für Umwandlungen
6. Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
7. Zwischenfazit

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I. Einleitung
Übersicht über verschiedene Rechtsformen
Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Mischformen
GbR OHG KG GmbH AG GmbH & Co.
KG
Gesetzliche § 705 ff. BGB §§ 105 ff. HGB §§ 161 ff. HGB GmbHG AktG §§ 161 ff. HGB
Grundlage
Mindestkapital Nicht vorgeschrieben 25.000 € 50.000 € Nicht
(Ausnahme vorgeschrie-
UG) ben für KG, für
Komplemen-
§ 5 Abs. 1 § 7 AktG tär-GmbH gilt
GmbHG GmbH-Recht
Mindesteinzahlung Nicht vorgeschrieben Bareinlage: ¼ Bareinlage: ¼ Nicht
bei Gründung Sacheinlage: Sacheinlage: vorgeschrie-
voll voll ben für KG, für
Komplemen-
zusammen tär-GmbH gilt
mindestens GmbH-Recht
12.500 €

§ 7 Abs. 2 § 36a AktG


GmbHG

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I. Einleitung
Übersicht über verschiedene Rechtsformen
Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Mischformen
GbR OHG KG GmbH AG GmbH & Co.
KG
Geschäftsführung Gemeinschaft- Einzel- Einzel- (Gemein- (Gemein- Geschäfts-
liche Geschäfts- Geschäfts- schaftliche) schaftliche) führung durch
Geschäfts- führung führung der Geschäfts- Geschäfts- die
führung der sämtlicher Komplemen- führung durch führung durch Komplemen-
Gesellschafter, Gesellschafter, täre, sofern Geschäfts- den Vorstand tär-GmbH,
sofern nicht im sofern nicht im nicht im führer (bestellt (bestellt durch diese han-
Gesellschafts- Gesellschafts- Gesellschafts- durch die den Aufsichts- delnd durch
vertrag anders vertrag anders vertrag anders Gesellschafter- rat) ihre Geschäfts-
geregelt geregelt. geregelt. versammlung) führer

§ 709 Abs. 1 § 114 HGB § 164 HGB § 6 GmbHG § 76 AktG


BGB
 Selbstorganschaft  Fremdorganschaft möglich  Selbst-
organschaft
Vertretung Gesamtver- Einzelvertre- Einzelvertre- (Gemein- (Gemein- Vertretung
tretung der tungsbefugnis tungsbefugnis schaftliche) schaftliche) durch die
Gesellschafter, sämtlicher der Komple- Vertretung Vertretung Komplemen-
sofern nicht im Gesellschafter, mentäre, durch Ge- durch den tär-GmbH,
Gesellschafts- sofern nicht im sofern nicht im schäftsführer Vorstand diese vertre-
vertrag anders Gesellschafts- Gesellschafts- ten durch ihre
geregelt vertrag anders vertrag anders Geschäfts-
geregelt geregelt führer

§ 714 BGB § 125 HGB § 170 HGB § 35 GmbHG § 78 AktG

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I. Einleitung
Übersicht über verschiedene Rechtsformen
Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Mischformen
GbR OHG KG GmbH AG GmbH & Co.
KG
Haftung Unmittelbare, Unmittelbare, Komplemen- Haftung der Haftung der AG Wie KG:
unbeschränkte, unbeschränkte, täre: wie bei GmbH als als juristische Unbeschränkte
gesamtschuld- Gesamtschuld- OHG juristische Person mit Haftung der
nerische Haf- nerische Haf- Person mit dem Gesell- Komplemen-
tung der Ge- tung der Ge- Kommanditis- dem schaftsver- tär-GmbH
sellschafter sellschafter ten: Haftung Gesellschafts- mögen (mit deren
auf Einlage vermögen Gesellschafts-
beschränkt vermögen)
§ 128 HGB § 128 HGB § 171 Abs. 1 § 13 Abs. 2 § 1 Abs. 1 AktG
analog HGB GmbHG
Beteiligung am Im Zweifel Gewinnfall: Im Gewinnfall Im Zweifel nach Nach dem Wie KG
Gewinn und Verteilung der Verzinsung der Verzinsung wie Geschäfts- Anteil am
Verlust Gewinne/ Kapitalanteile bei OHG; anteilen Grundkapital
Verluste zu mit 4 %; Restgewinn
gleichen Teilen, Restgewinn oder Verlust
ohne Berück- wird zu wird in einem
sichtigung der gleichen Teilen „angemesse-
Gesellschafter- verteilt nen Verhältnis“
beiträge verteilt
Verlustfall:
Verteilung zu
gleichen Teilen

§ 722 Abs. 1 § 121 HGB § 168 HGB § 29 Abs. 3 § 60 AktG


HGB GmbHG
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I. Einleitung
Übersicht über verschiedene Rechtsformen
Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Mischformen
GbR OHG KG GmbH AG GmbH & Co.
KG
Entnahmen Im Zweifel Im Zweifel bis Komplemen- Gesellschafts- Abschlagszah- Wie KG
nicht vor der zu 4 % eines täre: wie bei vertrag lung an Aktio-
Auflösung der für das letzte OHG maßgebend näre auf den
Gesellschaft, Geschäftsjahr voraussicht-
bei längerer festgestellten Kommandi- lichen Bilanz-
Dauer Gewinn- Kapitalanteils; tisten: kein gewinn
verteilung am außerdem Entnahme- möglich
Ende jedes Anspruch auf recht
Geschäftsjah- Auszahlung Gewinnaus-
res eines überstei- schüttungen
genden
Gewinnanteils
§ 721 BGB § 122 HGB §§ 122, 169 §§ 59, 174
Abs. 1 HGB AktG
Übertragung der Im Zweifel Im Zweifel Im Zweifel Geschäftsantei- Grds. freie Im Zweifel
Gesellschafter- Zustimmung Zustimmung Zustimmung le sind grds. Übertrag- Zustimmung
stellung sämtlicher sämtlicher sämtlicher frei veräußer- barkeit, bei sämtlicher
Gesellschafter Gesellschafter Gesellschafter lich (notarielle vinkulierten Gesellschafter
erforderlich erforderlich erforderlich Form) Namensaktien erforderlich
ggf. Zustim-
mung der
Gesellschaft
erforderlich

§ 15 GmbHG § 68 AktG
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I. Einleitung
Besteuerung von Personen- vs. Kapitalgesellschaften
Besteuerungsprinzipien
 Transparenzprinzip bei Personengesellschaften
 Trennungsprinzip bei Kapitalgesellschaften

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I. Einleitung
Besteuerung von Personen- vs. Kapitalgesellschaften
Steuerbelastungsvergleich
Gesellschaftsebene

PersG KapG
Gewinn vor Steuern 100,0 100,0
./. Gewerbesteuer (Hebesatz 400 %) 14,0 14,0
./. Körperschaftsteuer (15 %) und Solidaritätszuschlag (5,5 %) - 15,83
= Entnehmbarer/ ausschüttbarer Gewinn nach Steuern 86,0 70,17

Entnommener/ ausgeschütteter Gewinn 86,0 70,17


+ Nicht abziehbare Gewerbesteuer 14,0 -
Gesellschafterebene

./. Abgeltungsteuer (25 %) und Solidaritätszuschlag (5,5 %) - 18,5


Tarifliche Einkommensteuer (bspw. 30 %) 30,0 -
./. Gewerbesteueranrechnung (100,0 * 3,5 % * 3,8) 13,3 -
./. Festzusetzende Einkommensteuer 16,7
./. Solidaritätszuschlag (5,5 %) 0,91
= Nettoeinkünfte des Gesellschafters 68,39 51,67

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I. Einleitung
Definition des Begriffs „Umwandlung“
Umwandlung
 Wechsel der Rechtsform einer Unternehmung unter Fortbestehen ihrer
wirtschaftlichen Einheit sowie
 Übertragung des gesamten Vermögens oder bestimmter Teile des
Vermögens (in der Regel ein Betrieb oder Teilbetrieb) auf einen neuen oder
schon bestehenden Rechtsträger

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I. Einleitung
Gründe für Unternehmensumstrukturierungen
Umwandlung
 Betriebswirtschaftliche Erwägungen
 Verschlankung von Konzernstrukturen
 (De-)zentralisierung von Funktionen
 Finanzierungsmaßnahmen
 Verbesserter Zugang zum Kapitalmarkt
 Verbesserte Konditionen bei Kreditinstituten
 Gesellschaftsrechtliche Gründe
 Haftungsfragen
 Vertretung der Gesellschaft
 Steuerliche Gründe
 Belastungsunterschiede
 Änderungen im Unternehmenssteuerrecht
 Verlustnutzungsmöglichkeiten
 …

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I. Einleitung
Gesetzliche Grundlagen für Umwandlungen

Umwandlungsrecht

UmwG UmwStG Sonstige Gesetze


(HGB, BGB, EStG,
KStG, …)

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I. Einleitung
Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
a) Einzelrechtsnachfolge (Singularsukzession)
 Eintritt einer Person in einzelne Rechte und Pflichten einer anderen Person
 Wichtigste Übertragungsformen im Wege der Einzelrechtsnachfolge:
 Abtretung von Forderungen (§ 398 BGB)
 Schuldübernahme (§§ 414, 415 BGB)
 Übertragung von Grundstücken durch notariell beurkundete Einigung mit
anschließender Eintragung der Auflassung in das Grundbuch (§§ 873, 925 BGB)
 Übertragung von beweglichen Sachen (§ 929 BGB)

Beispiel
A kauft einen Pkw bei der X-GmbH. A erwirbt das Eigentum an dem Pkw durch Abschluss
eines Kaufvertrages (§ 433 BGB) und anschließende Übereignung (§ 929 BGB).
A tritt nicht in alle Rechte und Pflichten ein, die die X-GmbH bzgl. des Pkw besitzt. Hat die X-
GmbH den Pkw z.B. fremdfinanziert, haftet A nicht für die daraus resultierende
Verpflichtung, es sei denn dies wäre im Kaufvertrag ausdrücklich vereinbart.

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I. Einleitung
Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
b) Gesamtrechtsnachfolge (Universalsukzession)
 Eintritt einer Person in alle Rechte und Pflichten einer anderen Person in
einem Rechtsakt (uno actu)
 Fälle des UmwG
 Wichtigste Fälle der Gesamtrechtsnachfolge:
 Erbschaft
 Verschmelzung von Unternehmen (= Umwandlung im Sinne des UmwG)

Beispiel
Die X-GmbH wird auf die bereits bestehende Z-GmbH verschmolzen.
Bei der Verschmelzung geht das Vermögen der X-GmbH einschließlich ihrer
Verbindlichkeiten auf die übernehmende Z-GmbH über.
Die Z-GmbH tritt im Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Verschmelzung in einem Rechtsakt
in alle Rechte und Pflichten der X-GmbH ein.

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I. Einleitung
Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
c) Partielle Gesamtrechtsnachfolge (Sonderrechtsnachfolge)
 Es wird nur ein Teil des Vermögens übertragen und der Übernehmer tritt in
alle Rechte und Pflichten hinsichtlich dieses Vermögensteils ein
 Sonderform der Gesamtrechtsnachfolge
 Wichtigste Fälle der partiellen Gesamtrechtsnachfolge (= Umwandlungen im
Sinne des UmwG):
 Aufspaltung
 Abspaltung
 Ausgliederung

Beispiel
Die X-GmbH besitzt zwei selbständige Teilbetriebe, den Teilbetrieb 1 und den Teilbetrieb 2.
Der Teilbetrieb 1 soll auf die Z-GmbH ausgegliedert werden.
Bei der Ausgliederung des Teilbetriebs 1 geht das zum Teilbetrieb 1 zugehörige Vermögen
einschließlich der damit verbundenen Schulden auf die übernehmende Z-GmbH über. Die Z-
GmbH tritt in alle Rechte und Pflichten des Teilbetriebs 1 in einem Rechtsakt ein.
Die Rechte und Pflichten des Teilbetriebs 2 verbleiben bei der X-GmbH.

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I. Einleitung
Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
Vorteile der Gesamtrechtsnachfolge
 Übertragung sämtlicher Aktiva und Passiva (= Verbindlichkeiten) sowie
sämtlicher Rechte und Pflichten aus bestehenden Verträgen und sonstigen
Schuldverhältnissen auf den übernehmenden Rechtsträger
 Kein weiterer Rechtsakt erforderlich
 Keine Zustimmung Dritter erforderlich
 Keine Beachtung des sachenrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatzes
erforderlich (gilt nur für Gesamtrechtsnachfolgen und nicht für Vorgänge der
partiellen Gesamtrechtsnachfolge)

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I. Einleitung
Einzelrechtsnachfolge vs. Gesamtrechtsnachfolge
Nachteile der Gesamtrechtsnachfolge
 Der Rechtsübergang erfolgt grds. mit Eintragung der Umwandlung im
Handelsregister (§ 20 Abs. 1, § 131 Abs. 1 UmwG)
 Zeitpunkt der Eintragung nicht im Voraus bestimmbar
 Umwandlungen nach dem Umwandlungsgesetz sind zwingend notariell zu
beurkunden
 Kosten

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I. Einleitung
Zwischenfazit
In jedem Einzelfall ist zunächst die Frage zu stellen, ob eine Umstrukturierung
nach den Vorschriften des UmwG oder nach den allgemeingesetzlichen
Vorschriften erfolgen soll.

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Agenda
I. Einleitung
II. Zivilrechtliche Aspekte
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
i. Verschmelzung
ii. Spaltung
iii. Formwechsel
2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
i. Einfache Anwachsung
ii. Einbringungen im Zuge von Kapitalerhöhungen
iii. Asset Deal
3. Steuerrechtliche Aspekte von Umstrukturierungen nach dem
Umwandlungsteuergesetz
1. Allgemeines
2. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Personengesellschaft
3. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Kapitalgesellschaft
4. Einbringung in eine Kapitalgesellschaft und Anteilstausch
5. Einbringung in eine Personengesellschaft

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Begriff (§ 2 UmwG)
 Übertragung des gesamten Vermögens
 eines Rechtsträgers auf einen anderen schon bestehenden Rechtsträger
(Verschmelzung durch Aufnahme) oder
 zweier oder mehrerer Rechtsträger auf einen neu gegründeten Rechtsträger
(Verschmelzung durch Neugründung)
 im Wege der Gesamtrechtsnachfolge
 unter Auflösung ohne Abwicklung
 gegen Gewährung von Gesellschaftsanteilen am übernehmenden
Rechtsträger an die Gesellschafter des übertragenen Rechtsträgers

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Gesetzessystematik
 Im UmwG ist die Verschmelzung in §§ 2 bis 122l UmwG geregelt
 Vorrang der speziellen vor den allgemeinen Vorschriften:
 §§ 39 bis 122 UmwG = spezielle Verschmelzungsvorschriften
 Verschmelzung unter Beteiligung von Personengesellschaften, §§ 39 bis 45
UmwG
 …
 §§ 2 bis 38 UmwG = allgemeine Vorschriften
 Verschmelzung durch Aufnahme, §§ 4 bis 35 UmwG
 Verschmelzung durch Neugründung, §§ 36 bis 38 UmwG

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Verschmelzungsfähige Rechtsträger
 § 3 UmwG und UmwStErl 2011, Tz. 01.10
 Für die Vorlesung relevant:

Verschmelzung von… auf…


Kapitalgesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Personengesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Verschiedene Formen der Verschmelzung
1. Side-step-merger (Seitwärtsverschmelzung): Verschmelzung von
Schwestergesellschaften

A A

A-GmbH B-GmbH B-GmbH


Verschmelzung

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Verschiedene Formen der Verschmelzung
2. Up-stream-merger (Aufwärtsverschmelzung): Verschmelzung einer Tochter-
auf die Muttergesellschaft

M-GmbH A

Verschmelzung
M-GmbH
T-GmbH

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Verschiedene Formen der Verschmelzung
3. Down-stream-merger (Abwärtsverschmelzung): Verschmelzung einer Mutter-
auf die Tochtergesellschaft

M-GmbH A

Verschmelzung
T-GmbH
T-GmbH

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Ablauf der Verschmelzung
1. Vorbereitungsphase
 Ggf. Erstellung, Feststellung und Prüfung einer (Zwischen-)bilanz der übertragenden
Gesellschaft (§ 17 Abs. 2 UmwG)
 Erstellung eines Werthaltigkeitsnachweises für die übertragende Gesellschaft und die
übernehmende Gesellschaft zur Ermittlung des Umtauschverhältnisses
 Bei Neugründung: Erstellung eines Sachgründungsberichts (§ 58 UmwG)
 Entwurf eines Verschmelzungsvertrags (§§ 4, 5, 37, 40, 46, 57 UmwG)
 Zuleitung des Verschmelzungsvertrags(entwurfs) an die Betriebsräte (§ 5 Abs. 3 UmwG)
 Entwurf eines Arbeitnehmerinformationsschreibens
 Entwurf der Zustimmungsbeschlüsse der Gesellschafter (§§ 43, 59 UmwG), ggf. inkl.
Kapitalerhöhungsbeschluss, § 55 UmwG)
 Entwurf der Handelsregisteranmeldungen (§§ 16, 38 UmwG)
 Vorbereitung der Gesellschafterversammlung zur Beschlussfassung (§§ 13, 49 UmwG)
 Zusendung des Verschmelzungsvertrags(entwurfs) an die Gesellschafter der beteiligten
Gesellschaften (§ 47 UmwG)
 Ladung zur Gesellschafterversammlung

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Ablauf der Verschmelzung
2. Beschlussphase
 Beschlussfassung der Gesellschafter über den Verschmelzungsvertrag (§§ 13, 43, 50
UmwG)
 Ggf. Beschluss der Kapitalerhöhung der übernehmenden Gesellschaft in der
Gesellschafterversammlung (§ 55 UmwG)
 Notarielle Beurkundung des Verschmelzungsvertrags (§ 6 UmwG)
 Anmeldung der Verschmelzung (und der Kapitalerhöhung) zur Eintragung in die
Handelsregister (§ 17 UmwG)

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Verschmelzung
Ablauf der Verschmelzung
2. Vollzugsphase
 Eintragung der Verschmelzung in die Handelsregister (§ 19 UmwG)
 Nach Wirksamwerden der Verschmelzung: Einreichung der neuen Gesellschafterliste
der aufnehmenden Gesellschaft durch den Notar beim Handelsregister (§ 40 Abs. 2
GmbHG)
 Anzeige und Übersendung des Verschmelzungsvertrags an die Finanzämter der
beteiligten Gesellschaften
 Ggf. Antrag der übertragenden Gesellschaft auf Buchwertfortführung/
Zwischenwertansatz bei ihrem Finanzamt
 Ggf. Antrag der Gesellschafter der übertragenden Gesellschaft auf Buchwertfortführung
für die erhaltenen Anteile an der übernehmenden Gesellschaft, jeweils bei ihrem
Finanzamt
 Unterrichtung der Sozialversicherungsträger über den Übergang der Arbeitsverhältnisse
 Unterrichtung des Gewerbeaufsichtsamts über die Abmeldung der übertragenden
Gesellschaft
 Information der Vertragspartner über die Gesamtrechtsnachfolge
 Umstellung der Organisation, Buchführung, Lohn- und Gehaltsabrechnung auf die
neuen Verhältnisse
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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Begriff (§ 123 UmwG)
 Aufspaltung, Abspaltung oder Ausgliederung (eines Teils) des Vermögens eines
Rechtsträgers
 auf einen oder mehrere andere schon bestehende Rechtsträger (Auf-/
Abspaltung/ Ausgliederung zur Aufnahme)
 auf einen oder mehrere neu gegründete Rechtsträger (Auf-/ Abspaltung/
Ausgliederung zur Neugründung)
 im Wege der Gesamtrechtsnachfolge
 unter Auflösung ohne Abwicklung (Aufspaltung) bzw.
 bei Fortbestand des übertragenden Rechtsträgers (Abspaltung/ Ausgliederung)
 gegen Gewährung von Gesellschaftsanteilen am übernehmenden Rechtsträger
an die Gesellschafter des übertragenden Rechtsträgers.
 Durch Spaltungen werden Teile eines Unternehmens herausgelöst
(Dekonzentration)
 Vergleichbare Effekte erzielt der Asset Deal oder bei Personengesellschaften
auch die Realteilung

| 32
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Verschiedene Formen der Spaltung

Verschiedene Formen der Spaltung

Aufspaltung Abspaltung Ausgliederung

zur zur zur zur


Aufnahme Neugründung Aufnahme Neugründung

zur zur
Aufnahme Neugründung

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Verschiedene Formen der Spaltung
1. Aufspaltung (§ 123 Abs. 1 UmwG)
 Der spaltende Rechtsträger überträgt sein gesamtes Vermögen
 Aufnehmende Rechtsträger sind mindestens zwei bestehende oder im Zuge der
Aufspaltung neu gegründete Rechtsträger (Aufspaltung zur Aufnahme oder zur
Neugründung)
 Der übertragende Rechtsträger geht ohne Abwicklung unter
 Die Anteilsinhaber des übertragenden Rechtsträgers erhalten Anteile an den
übernehmenden Rechtsträgern

A B

A-GmbH A B A B
X-GmbH

B-GmbH A-GmbH B-GmbH

| 34
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Verschiedene Formen der Spaltung
2. Abspaltung (§ 123 Abs. 2 UmwG)
 Der spaltende Rechtsträger bleibt als Rechtsobjekt bestehen
 Nur ein Teil seines Vermögens wird auf eine bestehende Gesellschaft oder auf eine neu
gegründete Gesellschaft abgespalten (Abspaltung zur Aufnahme oder zur Neugründung)
 Die Anteilsinhaber des übertragenden Rechtsträgers erhalten Anteile am
übernehmenden Rechtsträger

A B

A B A B
X-GmbH A-GmbH
Geschäftsbereich A
X-GmbH A-GmbH

| 35
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Verschiedene Formen der Spaltung
3. Ausgliederung (§ 123 Abs. 3 UmwG)
 Der spaltende Rechtsträger bleibt als Rechtsobjekt bestehen
 Nur ein Teil seines Vermögens wird auf eine bestehende Gesellschaft oder auf eine neu
gegründete Gesellschaft übertragen (Ausgliederung zur Aufnahme oder zur
Neugründung)
 Der spaltende Rechtsträger erhält selbst neue Gesellschaftsanteile am übernehmenden
Rechtsträger
 Aus bilanzieller Sicht handelt es sich um einen Aktivtausch (Beteiligung an
Wirtschaftsgüter)
A B A B

X-GmbH X-GmbH

Geschäftsbereich A

A-GmbH A-GmbH

| 36
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Gesetzessystematik
 Im UmwG ist die Spaltung in §§ 123 bis 173 UmwG geregelt.
 Zentral ist die Verweisungsvorschrift des § 125 UmwG (Spaltung ist
Spiegelbild zur Verschmelzung)
 Vorrang der speziellen vor den allgemeinen Vorschriften:
 §§ 138 bis 173 UmwG = spezielle Spaltungsvorschriften
 Verschmelzung unter Beteiligung von Gesellschaften mit beschränkter
Haftung, §§ 138 bis 140 UmwG
 …
 §§ 123 bis 137 UmwG = allgemeine Vorschriften
 Spaltung zur Aufnahme, §§ 126 bis 134 UmwG
 Spaltung zur Neugründung, §§ 135 bis 137 UmwG

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Spaltungsfähige Rechtsträger
 § 124 UmwG und UmwStErl 2011, Tz. 01.17
 Für die Vorlesung relevant:

Auf- und Abspaltung von… auf…


Kapitalgesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Personengesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft

Ausgliederung von… auf…


Kapitalgesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Personengesellschaft • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Einzelunternehmen • Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft

| 38
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Ablauf der Spaltung
1. Vorbereitungsphase
 Ggf. Erstellung, Feststellung und Prüfung einer (Zwischen-)bilanz der übertragenden
Gesellschaft (§§ 125 Satz 1, 135 Abs. 1 i.V.m. § 17 Abs. 2 UmwG)
 Erstellung eines Werthaltigkeitsnachweises für die zu übertragenden Geschäftsbereiche
und die übernehmende Gesellschaft zur Ermittlung des Umtauschverhältnisses
 Bei Neugründung: Erstellung eines Sachgründungsberichts (§ 138 UmwG)
 Entwurf eines Spaltungsvertrags (§ 126 UmwG)
 Zuleitung des Spaltungsvertrags(entwurfs) an die Betriebsräte (§ 126 Abs. 3 UmwG)
 Entwurf eines Arbeitnehmerinformationsschreibens
 Entwurf der Zustimmungsbeschlüsse der Gesellschafter (§ 125 Satz 1 i.V.m. §§ 43, 59
UmwG), ggf. inkl. Kapitalerhöhungs/ -herabsetzungsbeschluss, § 125 Satz 1 i.V.m. § 55
UmwG, § 139 UmwG)
 Entwurf der Handelsregisteranmeldungen (§§ 129, 137 UmwG)
 Vorbereitung der Gesellschafterversammlung zur Beschlussfassung (§ 125 Satz 1 i.V.m.
§§ 13, 49 UmwG)
 Zusendung des Spaltungsvertrags(entwurfs) an die Gesellschafter der beteiligten
Gesellschaften (§ 125 Satz 1 i.V.m. § 47 UmwG)

| 39 Ladung zur Gesellschafterversammlung
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Ablauf der Spaltung
2. Beschlussphase
 Beschlussfassung der Gesellschafter über den Spaltungsvertrag (§ 125 Satz 1 i.V.m.
§§ 13, 43, 50 UmwG)
 Ggf. Beschluss der Kapitalerhöhung/ -herabsetzung der übernehmenden/
übertragenden Gesellschaft in der Gesellschafterversammlung (§ 125 Satz 1 i.V.m. § 55
UmwG, § 139 UmwG)
 Notarielle Beurkundung des Spaltungsvertrags (§ 125 Satz 1 i.V.m. § 6 UmwG)
 Anmeldung der Spaltung (und der Kapitalerhöhung/ -herabsetzung) zur Eintragung in
die Handelsregister (§§ 129, 137, 140 UmwG)

| 40
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Spaltung
Ablauf der Spaltung
2. Vollzugsphase
 Eintragung der Spaltung in die Handelsregister (§§ 130, 131, 137 UmwG)
 Nach Wirksamwerden der Spaltung: Einreichung der neuen Gesellschafterliste der
aufnehmenden Gesellschaft durch den Notar beim Handelsregister (§ 40 Abs. 2
GmbHG)
 Anzeige und Übersendung des Spaltungsvertrags an die Finanzämter der beteiligten
Gesellschaften
 Ggf. Antrag der übertragenden/ übernehmenden Gesellschaft auf
Buchwertfortführung/ Zwischenwertansatz bei ihrem Finanzamt
 Ggf. Antrag der Gesellschafter der übertragenden Gesellschaft auf Buchwertfortführung
für die erhaltenen Anteile an der übernehmenden Gesellschaft, jeweils bei ihrem
Finanzamt
 Unterrichtung der Sozialversicherungsträger über den Übergang der Arbeitsverhältnisse
 Ggf. Unterrichtung des Gewerbeaufsichtsamts über die Abmeldung der übertragenden
Gesellschaft
 Information der Vertragspartner über die Gesamtrechtsnachfolge
 Umstellung der Organisation, Buchführung, Lohn- und Gehaltsabrechnung auf die
neuen Verhältnisse
| 41
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Begriff (§ 190 UmwG)
 Änderung der Rechtsform eines Unternehmens unter Wahrung seiner
wirtschaftlichen Identität
 Keine Vermögensübertragung (im Gegensatz zur Verschmelzung und
Spaltung)
 Beibehaltung der Beteiligungsverhältnisse

A B A B

AB-OHG AB-GmbH

| 42
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Gesetzessystematik
 Im UmwG ist der Formwechsel in §§ 190 bis 304 UmwG geregelt
 Vorrang der speziellen vor den allgemeinen Vorschriften:
 §§ 214 bis 304 UmwG = spezielle Spaltungsvorschriften
 Formwechsel von Personengesellschaften, §§ 214 bis 225c UmwG
 Formwechsel von Kapitalgesellschaften, §§ 226 bis 257 UmwG
 …
 §§ 190 bis 213 UmwG = allgemeine Vorschriften

| 43
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Einbezogene Rechtsträger
 § 191 UmwG und UmwStErl 2011, Tz. 01.12
 Für die Vorlesung relevant:

Formwechsel von… in…


Personengesellschaft Kapitalgesellschaft
Kapitalgesellschaft Personengesellschaft

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Ablauf des Formwechsels
1. Vorbereitungsphase
 Anders als bei der Verschmelzung oder der Spaltung ist keine Acht-Monats-Frist zu
beachten (es muss keine Schlussbilanz zum Handelsregister eingereicht werden)
 Entwurf eines Beschlusses über den Formwechsel (§§ 193, 194 UmwG)
 Zuleitung des Beschluss(entwurfs) an die Betriebsräte (§ 194 Abs. 2 UmwG)
 Entwurf eines Arbeitnehmerinformationsschreibens
 Entwurf der Handelsregisteranmeldungen (§§ 198, 199 UmwG)
 Vorbereitung der Gesellschafterversammlung zur Beschlussfassung (§ 193 UmwG)
 Zusendung des Beschluss(entwurfs) an die Gesellschafter der formzuwechselnden
Gesellschaft (§ 193 UmwG)
 Ladung zur Gesellschafterversammlung

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Ablauf des Formwechsels
2. Beschlussphase
 Beschlussfassung der Gesellschafter über den Formwechsel (§ 193 UmwG)
 Notarielle Beurkundung des Beschlusses über den Formwechsel (§ 193 Abs. 3 UmwG)
 Anmeldung des Formwechsels zur Eintragung in das Handelsregister (§§ 198, 199
UmwG)
 Die Gründungsvorschriften des Zielrechtsträgers sind einzuhalten

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1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
Formwechsel
Ablauf des Formwechsels
2. Vollzugsphase
 Eintragung des Formwechsels in das Handelsregister (§ 202 UmwG)
 Bekanntmachung des Formwechsels (§ 201 UmwG i.V.m. § 10 HGB)
 Anzeige und Übersendung des Vertrags über den Formwechsel an das Finanzamt
 Ggf. Antrag der formzuwechselnden Gesellschaft auf Buchwertfortführung/
Zwischenwertansatz bei ihrem Finanzamt
 Information der Vertragspartner über die geänderte Rechtsform

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Agenda
I. Einleitung
II. Zivilrechtliche Aspekte
1. Umstrukturierungen nach dem Umwandlungsgesetz
i. Verschmelzung
ii. Spaltung
iii. Formwechsel
2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
i. Einfache Anwachsung
ii. Einbringungen im Zuge von Kapitalerhöhungen
iii. Asset Deal
3. Steuerrechtliche Aspekte von Umstrukturierungen nach dem
Umwandlungsteuergesetz
1. Allgemeines
2. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Personengesellschaft
3. Verschmelzung einer Kapital- auf eine Kapitalgesellschaft
4. Einbringung in eine Kapitalgesellschaft und Anteilstausch
5. Einbringung in eine Personengesellschaft

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Einfache Anwachsung
Begriff
 Vermögensübergang durch Ausnutzen gesellschaftsrechtlicher Vorschriften
des BGB und HGB
 Ursache: Ausscheiden eines oder mehrerer Gesellschafter aus einer
Personengesellschaft
 Auswirkung: zugehöriger Anteil am Gesellschaftsvermögen wächst den
verbleibenden Gesellschaftern an (§ 738 Abs. 1 BGB)

A B-GmbH
B-GmbH

PersG

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Einfache Anwachsung
Einbezogene Rechtsträger
Anwachsung von… an…
Personengesellschaft • Einzelunternehmen
• Personengesellschaften
• Kapitalgesellschaft

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Einbringungen im Zuge von Kapitalerhöhungen
Begriff
 Einbringung von Betrieben, Teilbetrieben, einzelnen Wirtschaftsgütern etc. in
eine Kapitalgesellschaft durch Einzelrechtsnachfolge (Sachkapitalerhöhung)
 § 56 GmbHG, §§ 183, 183a AktG

Betriebe,
A
Teilbetriebe, Kapitalerhöhung
Wirtschaftsgüter
A-GmbH

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Einbringungen im Zuge von Kapitalerhöhungen
Einbezogene Rechtsträger
Einbringung von… in…
• Betrieben Kapitalgesellschaft
• Teilbetrieben Personengesellschaften
• Wirtschaftsgütern

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Asset-Deal
Begriff
 Form des Unternehmenskaufs
 Vollzug des Kaufs durch den Erwerb sämtlicher Wirtschaftsgüter (assets)
eines Unternehmens (alle betriebsnotwendigen Sachen und Rechte)
 Sachkauf i.S.d. § 433 BGB, da Unternehmen als Ganzes gekauft wird
 Einzelrechtsnachfolge
 Abhängig vom Kaufgegenstand ggf. keine notarielle Beurkundung notwendig
(Kostenersparnis)

A B B

Alle Assets
A-GmbH B-GmbH B-GmbH

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2. Umstrukturierungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes
Asset-Deal
Einbezogene Rechtsträger
Kauf der Assets von… durch…
Einzelunternehmen • Einzelunternehmen
• Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Personengesellschaft • Einzelunternehmen
• Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft
Kapitalgesellschaft • Einzelunternehmen
• Personengesellschaft
• Kapitalgesellschaft

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