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ALMANYA GÖÇMEN İŞÇİLER FEDERASYONU


FÖDERATION DER ARBEITSIMMIGRANT/INNEN
AGİF IN DEUTSCHLAND e. V.

Der deutsche Staat ist verantwortlich für den Tod des nigerianischen Migranten Stanley
Chima!
Wir fordern Aufklärung und Verurteilung der Verantwortlichen!
In Deutschland, wo Rassismus eine mit Gesetzen und Praktiken verankerte Staatspolitik ist
und rassistische Politiker wie z.B. Sarrazin, die einen wichtigen Staatsposten innehaben,
täglich Feindschaft gegenüber Migranten hegen und somit geradezu zu Angriffen auf diese
einladen, gibt es nach wie vor rassistische Angriffe, die oft zum Tod von Migranten führen.
Die Migranten sind von Wohnungs- und Arbeitssuche bis bei Behördengängen überall
rassistischen und diskriminierenden Haltungen ausgesetzt. Darüber hinaus werden Migranten
täglich auf der Straße angegriffen, ihre Geschäfte oder Wohnungen in Brand gesetzt.
Migranten, die seit Jahren oder Jahrzehnten hier leben, werden potentiell verdächtigt und sehr
oft von der Polizei angehalten und durchsucht. Dabei werden sie misshandelt und ungerecht
verhaftet. Verdächtige Tode von Migranten auf Polizeiwachen und in Gefängnissen finden
häufig auch auf der Straße statt.
Jüngst gab es einen weiteren Tod, der sich in die Serie der “verdächtigen” Tode einreiht. Der
hier lebende nigerianische Migrant Stanley Chima wurde in der Nacht des 29. August von
Zivilpolizisten angehalten und kurz danach tot auf der Straße aufgefunden.
Wie starb Stanley Chima?
Der hierzulande lebende Stanley Chima war 39 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder.
Am 29. August wurde er gegen 23:50 von Zivilpolizisten im Berliner Stadtteil Britz wegen
Telefonieren beim Autofahren angehalten, das Auto gehörte seiner Frau. Chima musste eine
Ausweiskontrolle über sich ergehen lassen. Jener Zeuge, mit dem Chima zum Zeitpunkt der
Polizeikontrolle am Telefon sprach, hörte, wie die Polizei Chima gegenüber schroff vorging
und ihn anschrie. Die Polizisten behaupteten, dass das Auto Chimas gestohlen sei und
zwischen Chima und ihnen entfachte eine Diskussion, wobei das Gespräch am Telefon
beendet wurde. Der Zeuge rief Chima erneut an, doch der Anruf wurde nicht angenommen.
Chima wurde kurze Zeit später zwei Busstationen weiter in einer Nebenstraße tot
aufgefunden.
Die Polizei ist für den Tod von Stanley Chima verantwortlich!
Die Presse berichtete, dass die Polizei später in ihrem Bericht festhielt, dass Chima versucht
hätte zu fliehen. Obwohl es keinen Grund dafür gibt, warum Chima fliehen müsste, wurde
auch nicht festgehalten, was die Polizei machte, als Chima angeblich fliehen wollte. All dies
zeigt, dass die Polizei für den Tod Chimas verantwortlich ist.
Auch der deutsche Staat, der eine rassistische und diskriminierende Politik gegenüber
Migranten und Flüchtlingen verfolgt, die sich jüngst durch Sarrazin als Nazi-Gedankengut
ausdrückt, ist für den Tod Chimas verantwortlich.
AGIF verlangt, dass die Tatsachen in Zusammenhang mit dem Tod Chimas aufgedeckt
werden und die Verantwortlichen sofort verurteilt werden.
Wir als AGIF rufen die einheimische und ArbeitsmigrantInnen und –werktätige zum
gemeinsamen Kampf gegen die rassistische und diskriminierende Politik des deutschen
Staates auf!

AGİF
09.09.2010

Kontakt: Nordbahnhof Str. 61, 70191 Stuttgart-Deutschland


E-Mail: agif@gmx.de Web: www.aveg.org

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