Gutowski

Auktionshaus
Auktionshaus Gutowski • 67. Fernauktion • Historische Wertpapiere • 23.4.2018

Vladimir Gutowski
67. Fernauktion
Historische Wertpapiere
23. April 2018
67. AUKTION
Historischer Wertpapiere
am 23. April 2018
- Fernauktion -
Veranstalter:
Auktionshaus Gutowski
Leiferder Weg 19
38304 Wolfenbüttel
Telefon 0 53 31 / 97 55 24 • Telefax 0 53 31 / 97 55 55
E-Mail gutowski@mail.de
saaaasssgg
Liebe Sammlerfreunde, Inhaltsverzeichnis
mit dem hier vorliegenden Katalog Deutschland 1 - 868
des Auktionshauses Vladimir
Gutowski präsentieren wir Ihnen Frankreich 869 - 890
ein hervorragendes Angebot an Großbritannien 891 - 898
seltenen und gesuchten Objekten, k.u.k. Monarchie & Österreich 899 - 926
die – unserer „Philosophie" ent-
sprechend – sehr günstig ausgeru- Rußland 927 - 943
fen werden. Schweiz 944 - 955
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Startpreise sind Limitpreise. USA 964 - 1148
Gebote unter diesen Preisen wer-
den nicht angenommen. Verschiedene Länder 1149 - 1191
Ihre Schriftgebote werden proto- Nachtrag 1192 - 1193
kolliert und am Auktionstag
berücksichtigt, als wären Sie persönlich im Saal anwesend.
Index nach Regionen/Deutschland Seite 223
Den Zuschlag bekommt das höchste Gebot, aber nur um Index nach Sammelgebieten Seite 224
ca. 5 -10% über dem zweithöchsten Gebot. Auftragsformular Seite 227
Ihre Schriftgebote können Sie an unsere Adresse in 38304 Bid sheet english Seite 228
Wolfenbüttel Leiferder Weg 19, per E-Mail oder per Telefax Versteigerungsbedingungen Seite 229
senden.
Rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen haben. Wir stehen Ihnen Erhaltungshinweise
gerne jederzeit zur Verfügung. Und denken Sie bitte daran, UNC = Druckfrisch
Ihre Gebote rechtzeitig abzuschicken!
EF = Tadellos, leichte Knickspuren
Der Katalogpreis beträgt 10,00 EUR. Mit der Überweisung VF = Normaler Erhaltungszustand mit
des Betrages sichern Sie sich die Zusendung des nächsten Umlaufspuren und Einrissen
Auktionskataloges, außerdem erhalten Sie automatisch die F = Stark beschädigt, sammelwürdig
Ergebnisliste zugeschickt.
Viel Erfolg bei Ihren Geboten wünschen Ihnen
Bilder der Kataloglose im Internet betrachten:
Vladimir Gutowski (bitte Los-Nr. einsetzen)
und die Mitarbeiter https://www.gutowski.de/Katalog-67/Katalogbilder/Losnr.jpg
Veranstalter: Seltenheits-Schlüssel Deutschland

R 12 = 1 Stück bekannt
R 11 = 2 Stücke bekannt
Leiferder Weg 19 • 38304 Wolfenbüttel
R 10 = 3-5 Stücke bekannt

Telefon: 0 53 31 / 97 55 24 • Fax: 0 53 31 / 97 55 55
R9 = 6-10 Stücke bekannt


Auktionshaus Gutowski ist eine Marke der

„Deutsche Wertpapierauktionen GmbH“
Salzbergstraße 2, 38302 Wolfenbüttel
Geschäftsführer:
Michael Weingarten (Vors.), Vladimir Gutowski
Handelsregister: Amtsgericht Braunschweig HRB 7872
Ust-Id-Nr. DE 811 574 119
Bankverbindung:
Auktionshaus Gutowski Durch die Überweisung
Konto Nr. 500 715 508 • BLZ 370 100 50 des Katalogpreises (10,- Euro, inkl. Ergebnisliste)
IBAN: DE36 3701 0050 0500 7155 08 sichern Sie sich die Zusendung des nächsten
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Die Besichtigung der Auktionsware ist vom 16.4. bis zum 20.4. in den Räumen
der Bürogemeinschaft Salzbergstrasse 2 in Wolfenbüttel möglich.
Bitte vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit mir!
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Auktionshaus Gutowski • 67. Auktion Historischer Wertpapiere am 23.4.2018
Gebieten der Sachschaden-Versicherung. 1980 (R 8) Die Gründung erfolgte als oHG Accumulato-
Deutschland Fusion mit der (1812 gegründeten) Berlinische
Feuer-Versicherung zur “Vereinigte Aachen-Berli-
ren-Fabrik Tudorschen Systems Büsche & Müller
1887. Ab 1890 AG. Anlage und Betrieb von Fabri-
nische Versicherung AG” mit Sitz in München. ken zur Herstellung von Accumulatoren, zunächst
1987 Umfirmierung in “Vereinte Versicherung AG”, nach dem Tudor’schen System und den dazu
später noch Aufnahme der Magdeburger Versi- gehörigen Nebenapparaten. 1904 wird die AFA-
cherung AG (1994) und der Magdeburger Hagel- Tochter VARTA (Vertrieb, Aufladung, Reparatur
versicherung AG (1999) durch Verschmelzung. Transportabler Akkumulatoren) gegründet. 1923
Großaktionär war bis 1996 die Schweizer Rück, wird Dr. Günther Quandt Aufsichtsratsvorsitzen-
die ihre Beteiligung dann an die Allianz-Versiche- der der AFA, er und später seine Kinder bringen
rung verkaufte. Großes Hochformat, breite den internationalen Ausbau des Unternehmens
Umrahmung im Historismus-Stil. Rückseitig 1930 entscheidend voran. 1935 ist der Luftschiffriese
übertragen auf die Berlinische Feuer-Versiche- “Hindenburg” ausschließlich mit Varta-Batterien
rungs-Anstalt. Maße: 36,2 x 24,7 cm. ausgestattet. Besitz der Gesellschaft: Werke in
Hagen i.W., Berlin-Oberschöneweide, Krautscheid
i. Westerwald, Hirschwang i. N.-Österreich sowie
das Fabrikgrundstück der früheren Accumulato-
renwerke Oberspree AG in Oberschöneweide.
Nr. 1
1947 Sitzverlegung von Berlin nach Hagen. 1962
Änderung des Firmennamens in Varta AG (der
Automobil-Boom der 1960er machte Autobatteri-
Nr. 1 Schätzpreis: 250,00 EUR en von Varta populär), 1965 Verlegung des Fir-
Startpreis: 90,00 EUR mensitzes nach Frankfurt. Noch heute einer der
bedeutendsten Batteriehersteller der Welt. Teil
A. Erlenwein & Cremer AG einer Anleihe von 46 Mio. RM. Faksimile-Unter-
Aktie 100 RM, Nr. 395 schrift Quandt, für die Deutsche Bank Faksimile
Uerdingen, 28.6.1929 EF Abs. Rückseitig Bedingungen. Maße: 29,9 x 21 cm.
Prägesiegel lochentwertet.
Auflage 90 (R 8). Gründung 1922 als Uerdinger
Likörfabrik und Weinbrennerei AG. Die heute in
Düsseldorf ansässige Fa. ist mit der Verwaltung
des vorhandenen Grundvermögens und Immobili-
engeschäften befasst. Lochentwertet. Maße: 21 x
29,6 cm.
Nr. 3
Nr. 5
Nr. 4
Nr. 2
Nr. 4 Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nr. 2 Schätzpreis: 300,00 EUR Aachener Rückversicherungs-
Startpreis: 100,00 EUR Gesellschaft
A. Hagedorn & Co. Namens-Aktie 1.200 Mark, Nr. 9759
Celluloid- und Korkwaren-Fabrik AG Aachen, 1.1.1921 VF
Aktie 1.000 Mark, Nr. 781 Auflage 4.000 (R 7). Gründung 1853 durch die
Osnabrück, 28.2.1907 EF/VF Aachener und Münchener Feuer-Versicherung als
älteste Rückversicherungs-Gesellschaft der Welt.
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 6). Die Firma wurde Neben einer Mehrheitsbeteiligung an der Atlas
1897 gegründet und 1907 in eine AG umgewandelt, Lebensversicherungs-AG in Ludwigshafen (Rhein)
gleichzeitig Umzug in neue Fabrikationsräume in wurde 1938 fast die Hälfte des Kapitals der Volks-
Osnabrück. 1908 Bau einer Nitrocellulose-Fabrik hilfe Lebensversicherungs-AG in Berlin erworben.
in Schepsdorf a.d. Ems. 1983 Umbenennung in Nach Verkauf der Aktienmehrheit an eine US-
Hagedorn AG. Produziert werden Kunststofffolien Gesellschaft zunächst Umfirmierung in AM Kon-
und Nitrocelluloseprodukte als Bindemittel für zern-Rückversicherung, 1997 ging der traditions-
Druckfarben, hauptsächlich für die Verpackungs-
Nr. 6
reiche Name durch Verschmelzung unter. Ausge-
industrie. Auch fast alle in Deutschland produ- stellt auf Frl. Irma von Pfannenberg in Weimar,
zierten Tischtennisbälle kommen von Hagedorn. rückseitig übertragen 1951 auf den Hotelier Kurt
2005 hat die Ges. ihr Chemiegeschäft der Brenner in Baden Baden, 1953 auf das Bankhaus C.
100%igen Tochter Hagedorn-NC GmbH übertragen
G. Trinkaus in Düsseldorf und 1954 auf die Aache- Startpreis: 90,00 EUR
und fungiert seitdem als Holding der Gruppe. ner und Münchener Feuer-Versicherung. Maße: 24
Maße: 31,2 x 22,1 cm. Prägesiegel lochentwertet. x 36,4 cm. Nicht entwertetes Stück!
Actien-Bauverein Passage
Actie 1.200 Mark, Nr. 16287
Nr. 3 Schätzpreis: 300,00 EUR Nr. 5 Schätzpreis: 300,00 EUR Berlin, 2.9.1912 EF/VF
Startpreis: 60,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Auflage 3.000. Kaiser Wilhelm I. persönlich eröff-
Aachen-Leipziger Versicherungs-AG Accumulatoren-Fabrik AG nete die 1870-73 errichtete “Kaisergalerie” zwi-
Namensaktie 800 RM, Nr. 4053 schen dem Pracht-Boulevard Unter den Linden
4 % Sammelschuldv. 1.300.000 RM, und der Friedrichstraße an seinem Geburtstag am
Aachen, 25.5.1929 EF Nr. 14001-15300 22.3.1873 (der Kaiser war auch Mitglied des ersten
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1876 für Versiche- Berlin, August 1943 EF Aufsichtsrates). Erbaut im Renaissance-Stil mit
rungs- und Rückversicherungs-Geschäfte auf den
3
Türmchen und Giebeln, 127 m lang, 8 m breit und

15 m hoch, war die Kaisergalerie “die” Besucher-
Attraktion in Berlin. Da die Firma bei Kriegsende
einen schwedischen Großaktionär hatte (Svenska
Tändsticks AB), überlebte sie sogar mehr oder
weniger unbeschadet die DDR-Zeit und wurde 1991
wieder reaktiviert. Die meisten der alten Aktien
wurden in DM-Aktien umgetauscht. Bis heute wird
um die Rückgabe der wertvollen Grundstücke an
der Friedrichstraße gestritten: Heute steht dort
das Grand Hotel, einst das Flaggschiff der DDR-
Interhotel-Gruppe, heute das “Westin Grand”. Vor-
liegende Aktie ausgegeben im Umtausch gegen
Aktien der Berliner Hotel-Gesellschaft. Äußerst
dekorativ nach einem Entwurf des bekannten Illu-
strators Ludwig Burger, mit großer Innenansicht
der Kaisergalerie. Maße: 35,4 x 26,5 cm.
Nr. 8
Nr. 7
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Prior.-Stamm-Actie 2.000 Mark, Nr. 3591-95
Essen, 31.12.1897 EF
Auflage 90 (R 6). Gründung 1872. Übernommen
wurden später die Phönix-Brauerei GmbH in Essen
(1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck
(1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke
AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei
der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hitdor-
fer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig Umfir-
mierung in Essener Aktien-Brauerei Carl Funke
AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei
Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum
Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998
Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-
Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch und
Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düssel-
dorf börsennotiert. Seit 2008 nach Insolvenz als
GmbH weitergeführt. Original signiert von dem
erfolgreichen Essener Bergwerksunternehmer
Carl Funke (1855-1912) als AR-Vorsitzender.
Maße: 36,2 x 24,8 cm. Kleine Lochentwertung
unten in der Mitte

Actien-Reitbahn zu Plauen
Actie 100 Thaler, Nr. 11
Plauen i.V., 1.7.1875 VF
Gründeraktie, Auflage 109 (R 9). Betrieb eines Tat-
tersalls mit Lehrinstitut und Pferdepension. Die
Gesellschaft kann sich rühmen, über ein 3/4 Jahr-
hundert lang mit wahrlich zwergenhaftem Dasein
als AG überlebt zu haben: 1941 betrug der Umsatz
ganze 1.975,40 RM! Das Kapital blieb in dieser lan-
gen Zeit gänzlich unverändert (letzter Nennwert
300 RM), manchmal reichte es sogar für eine Divi-
dende. Drei vertikale Knickfalten, die Ecken leicht
Nr. 9
fingerfleckig, trotzdem überdurchschnittlich gut
erhaltenes Exemplar. Maße: 29,4 x 40,2 cm.
4
Nr. 9 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Schöppenstedt. Mit Originalunterschriften. Einge-

Startpreis: 350,00 EUR tragen auf den Ackermann Heinrich Wolff in Det-
tum. Maße: 34 x 21,2 cm. Doppelblatt, inwendig
Actien-Verein des zoologischen Übertragungen von 1880 und 1930.
Gartens zu Berlin
Namens-Actie 1.000 Mark, Nr. 2848
Berlin, 1.12.1900 VF
Auflage 950 (R 8). Die Eröffnung des Zoos fand am
1. August 1844 statt. Er war damit der erste öffent-
liche Zoo in Deutschland und der neunte in Euro-
pa und gleichzeitig mit 220.000 Quadratmetern
der weltweit größte Tiergarten. Erwachsene zahl-
ten fünf Silbergroschen für den Eintritt, Kinder die
Hälfte. Nun machte man sich Gedanken darüber,
wie man den Verein dauerhaft finanzieren könne.
Ein neues Komitee erarbeitete daraufhin Pläne
aus, den Verein zukünftig als Aktiengesellschaft zu
führen. Die königliche Bestätigung erfolgte durch
Kabinettsorder am 7. Mai 1845. Die Gesellschaft
wurde als “Actien-Verein des Zoologischen Gar-
tens bei Berlin” eingetragen. Die Vorstandsmit-
glieder, darunter der Geheime Oberregierungsrat
Dr. Kortüm, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Lich-
tenstein und der Königliche Gartendirektor
Lenné, übten ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.
Eine AG ist er auch heute noch. Mit Ausnahme
einer einzigen Aktien, die das Land Berlin besitzt,
befinden sich die übrigen 3.999 breit gestreut in
Privatbesitz. In den 1850er Jahren erfolgte eine
Nr. 10
umfangreiche Erweiterung des Tierbestandes um
fast das Dreifache durch Eigenankäufe, aber auch
durch Geschenke. Bisher konnten die laufenden Nr. 10 Schätzpreis: 750,00 EUR
Kosten nur durch königliche Zuschüsse gedeckt Startpreis: 340,00 EUR
werden, doch im Jahr 1857 erwirtschaftete die
Nr. 11
Gesellschaft durch den wirtschaftlichen Auf- Actien-Zucker-Fabrik Dettum
schwung und damit einer hohen Besucherzahl Actie 100 Thaler, Nr. 718
erstmalig einen Überschuß von 3.117 Talern. Lich- Dettum, 1.3.1872 EF Nr. 11 Schätzpreis: 500,00 EUR
tenstein erlebte diesen Aufschwung nicht mehr, Gründeraktie, Auflage 950 (R 6). Die Zuckerfabrik Startpreis: 145,00 EUR
er starb am 3. September 1857 an einem Schlag- Dettum wurde durch Landwirte aus Dettum und Actien-Zucker-Fabrik Lehrte
anfall. Als Nachfolger wurde der Professor für den umliegenden Ortschaften 1871 gegründet mit
Zoologie an der Berliner Universität Dr. Wilhelm Actie 300 Mark, Nr. 1776
einem Kapital von 100.000 Thalern. 950 Aktien zu
Carl Hartwig Peters ernannt. Trotz der erfolgrei- 100 Thaler wurden gleich bei der Gründung bege- Lehrte, 19.7.1909 VF+
chen Bewirtschaftung hatte der Zoo ein großes ben, die restlichen 50 erst 1882. Im Jahr 1908 Auflage 100 (R 9). Gründung 1884. Übernommen
Problem: Durch die kalten Wintertage ging der wurde eine Erhöhung um 60.000 Mark in 200 Akti- wurden die Zuckerfabrik Equord (1898), später
Tierbestand drastisch zurück. Auch der kühlen, en zu 300 Mark beschlossen; tatsächlich ausgege- auch Hohenhameln (1951), Clauen und Algermis-
schattenreichen Lage des Parks schrieb man die ben wurden aber 1908 erst einmal nur 30 Stück sen (1962), Burgdorf (1968) und Peine (1969). 1962
hohe Tiersterblichkeit zu. Der Vorstand beschloß, und 1922 weitere 30 Aktien. Kurios: Tatsächlich Umfirmierung in “Lehrter Zucker AG”. 1990 Über-
den Tiergarten entsprechend umzugestalten. Am befindet sich die Zuckerfabrik (ein Großteil der tragung des gesamten Vermögens auf die “Zucker-
1. Oktober 1869 übernahm Dr. med. Heinrich Gebäude steht noch heute) gar nicht in Dettum. verbund Nord AG” in Braunschweig. Die Zuckerfa-
Bodinus, ehemaliger Direktor des Zoologischen Der Ortsteil “Zuckerfabrik”, dessen Bahnhof ver- brik in Lehrte (direkt neben dem Bahnhof) wurde
Gartens in Köln, die Leitung des Zoos als haupt- wirrender Weise aber doch “Dettum” heißt, 2001/02 stillgelegt und abgebrochen. Dekorativ,
amtlich wissenschaftlicher Direktor. In einer gehört zum benachbarten Dorf Mönchevahlberg. mit ovaler Fabrikansicht. Eingetragen auf Frie-
außerordentlichen Generalversammlung Wie das? Ganz einfach: Die Eisenbahn ist schuld. drich Behrens. Doppelblatt. Maße: 36,7 x 23,3 cm.
beschloß man eine Erhöhung des Aktienkapitals Schon 1843/44 hatte die erste deutsche Staats-
auf 100.000 Taler (1.000 à 100) und eine Umbe- bahn, die Herzoglich Braunschweigische Staatsei-
nennung in “Actien-Verein des Zoologischen Gar- senbahn, als ihre zweite Strecke überhaupt die
tens zu Berlin”. 1870, als man feststellte, daß auch Eisenbahn Wolfenbüttel-Jerxheim-Oschersleben
diese Mittel nicht ausreichten, wurde noch eine (dort mit Anschluß an die Magdeburg-Halberstäd-
Anleihe in Höhe von 250.000 Talern beschlossen. ter Eisenbahn) in Betrieb genommen. Diese Bahn-
Es ist der Verdienst von Dr. Bodinus, den Tiergar- strecke ließ das Dorf Dettum am Nordrand des
ten auf Weltniveau gebracht zu haben. Er starb Asse-Höhenzuges im wahrsten Sinne des Wortes
nach 15jähriger Tätigkeit im Jahr 1884. Zeit- links liegen und führte ohne Halt gut 1 km südlich
sprung: Nachdem 1911-13 das Aquarium gebaut an Dettum vorbei. Die Zuckerfabrik aber war auf
wurde, konnten die Aktionäre durch Zuzahlung die Transportmöglichkeiten der Eisenbahn ange-
auf die Aktie auch für das Aquarium das Recht auf wiesen. Erst der Bau der Fabrik außerhalb von
freien Eintritt erwerben. (Deshalb wird die Berli- Dettum mitten auf dem Acker an der Bahnlinie
ner Börsennotiz noch heute unterschieden nach führte dazu, daß Dettum einen Bahnhof erhielt.
“mit” und “ohne” Aquarium!) Unter Professor Ausgeführt wurde der Fabrikbau von der Braun-
Klös, der 35 Jahre lang ab 1956 Direktor des Zoos schweigischen Maschinen-Bauanstalt, 1894 wurde
war, wurden viele historische Tierhäuser original die Fabrik vom Zickerickwerk und der Fa. Dippe in
wiederhergestellt. Bei seiner Pensionierung 1991 Schladen umgebaut. Jahrzehntelang war Dettum
hatte der Zoo mit über 15.000 Tieren in 1.552 eine der kleinen Fabriken im Herzogtum Braun-
Arten seine frühere Weltgeltung wiedererlangt. schweig, nahm aber nach dem 1. Weltkrieg richtig
Mit der Aufzucht des Eisbären “Knut” stand der Fahrt auf: Von 70.000 Ztr. in der Kampagne 1913/14
Tierkpark deutschlandweit für eine Zeitlang im wurde die Rohzuckerfabrikation bis 1928/29 auf
Fokus des öffentlichen Interesses. Die Aktien des 360.000 Ztr. verfünffacht. 1935 beschlossen die
Berliner Zoos (unterteilt in “mit” und “ohne” Aktionäre die Umwandlung in eine Kommanditge-
Aquarium) sind neben dem Münchener Tierpark sellschaft. Die alten Aktien sind somit schon seit
Hellabrunn die einzigen in Deutschland heute fast einem Jahrhundert obsolet. 1953 fuhr die
noch börsennotierten Zoo-Aktien. Äußerst deko- Zuckerfabrik Dettum ihre letzte Kampagne, ansch-
rativer Druck nach einem Entwurf des bekannten ließend gingen die Aktivitäten auf die (später in
Illustrators L. Burger (in der Platte signiert), mit der heutigen Nordzucker aufgegangene) Aktien-
Zuckerfabrik Schöppenstedt über. Äußerst deko-
Abbildung von über 20 exotischen Tieren in der
rativ, mit Golddruck umrahmte ovale Vignette mit
Umrahmung. Mit Aufzahlungsstempel für das
eindrucksvoller Fabrikansicht und einem Güter-
Nr. 12
Aquarium. Maße: 35,4 x 26,9 cm. 2 Knickfalten,
zug auf der (noch heute in Betrieb befindlichen)
sonst tadellos.
Bahnstrecke Wolfenbüttel-Wendessen-Dettum-
5
Nr. 12 Schätzpreis: 400,00 EUR leifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker- sengemeinschaft mit der Adler-Rheederei
Startpreis: 125,00 EUR Produktion. Die Fabrik hatte einen Eisenbahnan- geschlossen. Im Januar 1926 wurde die Gesell-
schluß, der von der Strecke der Marienborn-Been- schaft für nichtig erklärt. Attraktive Gestaltung
Actien-Zucker-Fabrik Peine dorfer Kleinbahn abzweigte. Ihr Ende war 1961 die mit einem Dampfschiff der Gesellschaft im
Actie 100 Thaler, Nr. 957 Schließung der innerdeutschen Grenze, als der Unterdruck. Maße: 19,6 x 27 cm. Mit kpl. anh.
Peine, 17.1.1866 VF Ort nahe dem Grenzübergang Helmstedt-Marien- Kuponbogen.
Gründeraktie (R 9). Die Zuckerfabrik wurde 1866 born im Sperrgebiet zu liegen kam. Großes Hoch-
von der Braunschweigischen Maschinenbauan- format, Originalunterschriften. Maße: 36 x 25,5
stalt errichtet. 1969 auf die Lehrter Zucker AG ver- cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung unten
schmolzen. Äußerst dekorativ, große Abb. der rechts.
Zuckerfabrik. Eckabschnittentwertet. Maße: 41,8 x
26,5 cm. Doppelblatt, inwendig mehrere Übertra- Nr. 16 Schätzpreis: 250,00 EUR
gungen, die letzte von 1926. Knickfalten, Randein- Startpreis: 70,00 EUR
risse stellenweise hinterklebt, leicht fleckig, ent-
werter durch Abschnitt der rechten unteren Ecke
Adler Rhederei AG
(wie bei allen bekannten Exemplaren). Aktie 5.000 Mark, Nr. 20
Hamburg, 20.10.1923 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 9). Gründung im
Oktober 1923. Der Reedereibetrieb wurde
zunächst mit fünf Dampfern und Seglern aufge-
nommen. Ende 1923 hatte eine neue Reederei-
Nr. 16
gesellschaft, in der u.a. Krupp, die Hapag sowie
Grosskonzerne vertreten waren, eine Interes-
Nr. 13

Actien-Zucker-Fabrik Rethen a.d. Leine
Namens-Actie III. Emission 300 Mark, Nr. 41
Rethen, 14.7.1920 EF
Auflage 569 (R 7). Gründung 1876. Zunächst nur
Produktion von Rohzucker, seit 1923 Verarbeitung
zur weißen Ware. 1943 befand sich das ganze Akti-
enkapital in den Händen der Südzucker AG, Mann-
heim. 1963 Verschmelzung mit der Zuckerfabrik
Weetzen, Warnecke & Co. KG und Umfirmierung in
Hannoversche Zucker AG. Originalsignaturen.
Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungen bis
1940. Maße: 35,3 x 21,8 cm. Kleine Lochentwer-
tung unten links.
Nr. 14 Schätzpreis: 1.000,00 EUR

Actien-Zucker-Fabrik Sehnde
Actie 300 Mark, Nr. 1683
Sehnde, 1.8.1883 VF
Auflage 240 (R 8). Gründung 1876. Erbaut von der
Braunschweigischen Maschinenbauanstalt und
dem Zickerickwerk. Seit 1968 Vertriebsvertrag mit
der Norddeutschen Zucker GmbH & Co. KG in Uel-
zen, später wie alle anderen Fabriken der Region
in der Nordzucker aufgegangen. Sehr dekorativ
mit großer Abb. der Fabrik. Originalunterschrif-
ten. Maße: 37,7 x 24,8 cm. Doppelblatt, stellenwei-
se etwas fleckig. Sehr niedriger Startpreis!

Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben
Aktie 1.500 Mark, Nr. 559
Alleringersleben, 31.3.1923 EF
Auflage 100 (R 7). Gründung 1889. Herstellung von
Zucker und Sirup, Trocknung von landwirtschaft-
lichen Produkten sowie Herstellung von Ziege- Nr. 14
6
Nr. 15
Nr. 17

Adolph Hertrich AG
Berlin, 27.9.1921 EF
Gründeraktie, Auflage 500. Gründung 1921 zur
Fortführung der früheren oHG. Betrieb einer
Nr. 19
Dampf-Mahl- und Oelmühle, An- und Verkauf und
Vermahlung von Mühlenfabrikaten und Futtermit-
teln aller Art, Herstellung und Vetrieb von Nah- sem Zusammenhang siedelten sich auch mehrere Stück gefunden. In der Reichsbank wurden nur 5
rungsmitteln, An- und Verkauf und Bearbeitung Bleichereien und Färbereien an. Gründung dieser Stücke gefunden, allerdings in einem deutlich
und Verwertung von Hölzern, Betrieb einer Brot- AG 1927 zur Übernahme und Weiterführung der schlechteren Erhaltungszustand als das hier ange-
fabrik. Lochentwertet. Maße: 25,6 x 36,8 cm. unter der Firma Adolph Ihle in Wittgensdorf botene Exemplar.
betriebenen Färberei, Bleicherei und Mercerisier-
anstalt. Eine reine Familien-AG, die nur wenige
Jahre Bestand hatte: Bereits Mitte 1937 wurde das
Vermögen unter Ausschluß der Abwicklung auf
den Hauptaktionär, den Kaufmann Arthur
Schmiedgen in Wittgensdorf übertragen, die AG
wurde Anfang 1938 im Handelsregister wieder
gelöscht. Die Wittgensdorfer Textilbetriebe wur-
den nach dem Krieg enteignet und im VEB Triko-
tex zusammengefasst, dem größte Trikotagenher-
steller der DDR, nach der Wende von der Schies-
ser AG übernommen, 1999 stillgelegt. Maße: 21 x
29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 18 Startpreis: 200,00 EUR
AG Alexanderplatz
Nr. 18 Schätzpreis: 350,00 EUR Actie 1.000 Mark, Nr. 109
Startpreis: 100,00 EUR Berlin, 13.10.1912 VF-
Adolph Ihle AG Gründeraktie, Auflage 400 (R 9). Die Gesellschaft
Aktie 1.000 RM, Nr. 163 erwarb das Hotel Alexanderplatz. Schon 1914
Wittgensdorf bei Chemnitz, 19.3.1927 EF geriet sie in Konkurs, nachdem Verzögerungen
beim Umbau des Hotels ihre finanziellen Kräfte
Auflage 300 (R 10). Schon 1800 begann die Ent- erschöpft hatten. Maße: 33 x 25,8 cm. Rechts
wicklung von Wittgensdorf (heute ein Stadtteil unten Wasserrand (wie bei allen mir bekannten
von Chemnitz) zum großen Fabrikdorf, wobei die Stücken). Eine sonst nicht mehr angebotene
Nr. 20
Herstellung von Trikotagen, Seidenwäsche, Rarität, vor vielen Jahren wurden weniger als 10
Strümpfen und Handschuhen dominierte. In die-
7

AG Casino
Aktie 200 Mark, Nr. 71
M. Gladbach, 1.10.1879 EF
Auflage 600 (R 9). Gegründet durch notariellen
Vertrag vom 2.1.1879 zwecks Zurverfügungstel-
lung eines Gesellschaftshauses für die “Gesellige
Vereinigung Casino zu M.Gladbach” und darin für
deren Mitglieder einen Wirtschaftsbetrieb zu
unterhalten. Weiterhin wurden Handelsgeschäfte
aller Art, insbesondere Weinhandel betrieben. Die
Vereinigung Casino als eine der ursprünglich drei Nr. 21
Bürgergesellschaften in Mönchengladbach war
1862 gegründet worden. In ihr fanden sich über-
wiegend eher konservative, der Zentrumspartei Nr. 22 Schätzpreis: 250,00 EUR
nahestehende Männer der katholischen Ober- Startpreis: 10,00 EUR
schicht zusammen. Wer dagegen vor Ort Rang AG Elektricitätswerk Strassburg i/E.
und Namen und zudem liberale Anschauungen
hatte, vor allem Angehörige der protestantischen 4 % Teil-Schuldv. 1.000 Mark, Nr. 9834
Oberschicht, war Mitglied bei der bereits 1801 Strassburg i/E., 1.3.1912 EF/VF
gegründeten “Gesellschaft Erholung”. Die Präsi- Auflage 5.000 (R 10). Bei der Gründung 1899
Nr. 22
denten beider Gesellschaften kämpften erstmals brachte die A.E.G. das zuvor ihr direkt gehörende
1946 für einen Zusammenschluß, doch die Verei- Elektrizitätswerk im elsässischen Straßburg nebst
nigung von “Casino” und “Erholung” erfolgte erst
1977. Das fortan gemeinsam genutzte prächtige
Gesellschaftsgebäude der “Erholung” war am
31.8.1943 von englischen Bombern weitgehend
zerstört worden. Der Wiederaufbau nach dem
Krieg war mühevoll und nahm Jahrzehnte in
Anspruch. Städtebauliche Vorgaben erzwangen
zudem den Abriß des Nordflügels, ehe das Gesell-
schafthaus nach völliger Renovierung 1981 glanz-
voll wieder eröffnet werden konnte. In diesem
Zusammenhang wurde 1978 die “Erholung” GmbH
in eine AG umgewandelt und 1979 nach ver-
schmelzender Übernahme der AG Casino umbe-
nant in CASINO Aktiengesellschaft. Ein rentabler
Betrieb erwies sich danach aber als unmöglich,
weshalb das Gesellschafthaus 1983 an die Stadt
Mönchengladbach verkauft werden musste. Die
AG trat in Liquidation. 1990 wurden mit dem Bei-
tritt der “Harmonie” alle ehemals drei selbständi-
gen Bürgergesellschaften der Stadt unter einem
Dach zusammengeführt. Altes Druckbild, mit
rotem Siegel. Maße: 29,3 x 21,2 cm. Rückseitig
zwei Übertragungen von 1919 und 1920.

AG der Rheinischen
Steinkohlenbergwerke
Actie 400 Mark = 500 F, Nr. 5524
Meiderich, 16.12.1874 VF
Gründeraktie, Auflage 12.000 (R 9). Teil der hoch-
interessanten und wechselvollen Geschichte der
Schachtanlage Westende (1855-1926). Ursprüng-
lich 1855 mit Sitz in Köln und englischem Kapital
als “Ruhrort Mining Company” gegründet. Nach
dem Konkurs 1860 ging die Zeche Westende an die
“Kohlengesellschaft von Meiderich”. 1856 wurde
die “Gewerkschaft Ruhr und Rhein” gegründet,
deren Felder (1868 stillgelegt) mit Westende mark-
scheideten. Die beiden Felder Ruhr und Rhein
sowie Westende wurden 1870 von der “S.A. des
Charbonnages du Rhin” gekauft und wieder in
Betrieb genommen, doch auch diese Gesellschaft
brach schon 1874 wieder zusammen. 1880 wurde
die Meidericher Steinkohlen-Bergwerke AG
gegründet. Förderung 1888/89 Zeche Westende
195.624 t, Zeche Rhein und Ruhr 73.207 t Kohlen.
Die Nachfolgerin war die “AG der Rheinischen
Steinkohlenbergwerke”: Förderung und Beleg-
schaft stiegen kontinuierlich. 1890 wurde die
Schachtanlage Ruhr und Rhein wegen starker
Wasserzuflüsse und dem Verbot des Oberbergam-
tes, unter der Stadt Ruhrort, den alten Ruhrorter
Häfen und dem Rhein Abbau zu treiben, stillge-
legt. Stattdessen wurde ab 1889 unter der Stadt
Westende II abgeteuft. Die Bergwerke wurden am
5.11.1896 an die “Phoenix AG für Bergbau und Hüt-
tenbetrieb” für 5,8 Mio. Mark verkauft. 1926 gin-
gen sie in der Vereinigte Stahlwerke AG auf. Zwei-
Nr. 23
sprachig deutsch/französisch. Mit Originalunter-
schriften. Maße: 24 x 37,3 cm. Mit anh. Kupons.
8
Stromversorgungskonzession ein. 1906 wurde der Nr. 24 Schätzpreis: 400,00 EUR Westerwalder Braunkohlenwerke AG in Hergen-
der SPD nahestehende Rudolf Schwandner zum Startpreis: 125,00 EUR roth (mit Gewerkschaften Gustavshall und Wil-
Bürgermeister von Straßburg gewählt, ansch- helmsfund) und an der Sanag-Sanitäts-AG in Ber-
ließend erwarb die Stadtgemeinde die Aktien-
AG “Ems” lin. Im April 1926 in Liquidation, am 7.11.1929 erlo-
mehrheit. Unter städtischer Kontrolle, aber pri- Actie 1.000 Mark, Nr. 663 schen.
vatwirtschaftlicher Führung erfolgte dann auch Emden, 1.6.1908 VF
die systematische Elektrifizierung der Dörfer im Auflage 350 (R 7). Gründung 1843 als Dampf-
Mittel- und Nordelsaß, was der Ges. und damit der schiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung
Stadt Straßburg zusätzliche Einnahmen erschloß. in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindun-
Diese gemischt kommunal-privatwirtschaftliche gen Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-
Rechtsform besitzt die „Electricité de Strasbourg“ Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland.
(im Gegensatz zur voll verstaatlichten Electricité 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg
de France) bis heute. Ganzflächiger feiner Jugend- verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der
stil-Unterdruck, mit Originalunterschriften. Teil Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem
einer von der Schweizerischen Kreditanstalt in sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr
Zürich vermittelten Anleihe von 5 Mio. Mark. zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickel-
Maße: 34,7 x 24,5 cm. Doppelblatt, inwendig te. Außerdem besitzt die AG “Ems” die “Borkumer
Bedingungen. Keine Entwertung! Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG” (heute eine
GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Bor-
Nr. 23 Schätzpreis: 1.000,00 EUR kum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfrie-
Startpreis: 150,00 EUR sische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und
der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Doppelblatt, loch-
AG Elektricitätswerke entwertet. Maße: 34 x 21,4 cm.
(vorm. O. L. Kummer & Co.)
Dresden, 17.7.1894 VF
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 10). Die Kummer-
werke in Dresden-Leuben, eine Fabrik für Elektro-
technik, Mechanik und Maschinenbau, wurden
Nr. 26
bereits 1886 von Oskar Ludwig Kummer gegrün-
det und 1894 in eine AG umgewandelt. Neben
Beleuchtungs- und Kraftübertragunganlagen
sowie Kraftwerksausrüstungen waren, ausgehend
von der Herstellung von Elektromotoren, Haupter-
zeugnis auch Straßenbahnwagen u.a. für die
Straßenbahnbetriebe in Bielitz-Biala, Detmold,
Dresden (Vorortbahn), Graudenz, Helsinki, Iser-
lohn, Memel, Paderborn und Tilsit. Außerdem
baute und betrieb die Gesellschaft die normalspu-
rigen elektrischen Bahnen Murnau-Oberammer-
gau und Aibling-Jenbach-Wendelstein (Eröffnung
1897), jeweils an die Kgl. Bayr. Staatsbahn ansch-
ließend. 1901 ging die AG spektakulär pleite und
riß dabei als Teil des berüchtigten „Sächsischen
Bankenkrachs“ auch die Creditanstalt für Indu-
strie und Handel in Dresden mit in den Abgrund.
Nr. 25
Als Auffanggesellschaft gründeten die Gläubiger-
banken 1903 die Sachsenwerk Licht- und Kraft-AG,
die sich zu einem sehr bedeutenden elektrotech- Nr. 25 Schätzpreis: 150,00 EUR
nischen Betrieb entwickelte, später zum AEG-Kon- Startpreis: 20,00 EUR
zerns gehörte und dort ein bedeutendes Werk für
Straßenbahn- und Lokomotivmotoren war. Nach AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabri-
Enteignung 1953 der VEB Elektromaschinenbau kation zu Stolberg und in Westfalen
Nr. 27
Sachsenwerk (vom Sachsenwerk ging in Dresden Aktie 300 Mark, Nr. 38173
der Volksaufstand des 17. Juni 1953 aus). Nach der Aachen, 1.7.1901 EF
Wende als VEM Sachsenwerk GmbH reprivatisiert.
Auflage 14.099 (R 7). Die Gesellschaft entstand aus Nr. 27 Schätzpreis: 150,00 EUR
Maße: 34,2 x 22,9 cm. Lochentwertet.
der Verschmelzung der seit 1834 bestehenden Startpreis: 75,00 EUR
Metallurgischen Gesellschaft mit dem Rheinisch-
Westfälischen Bergwerks-Verein. Die erste Gesell-
AG für bergbauliche Arbeiten
schaft, im Besitz von belgischen Geldgebern, ver- Aktie 1.000 Mark, Nr. 698
hüttete seit 1834 in ihrer Zinkhütte auf Münster- Aachen, 12.7.1907 EF/VF
busch bei Stolberg den im Aachener Herrenberge Auflage 900 (R 6). Gründung 1905 durch holländi-
gewonnenen Galmei. 1843 wurde ein Kohlenberg- sche Geschäftsleute (Nederlandsche Mij. tot het
werk dazuerworben. Über den Rhein.-Westfäli- verrichten van mijnbouwkundige Werken in Heer-
schen Bergwerks-Verein in Arnsberg kam ausge- len, später „Sirius“ Algemeene Petroleum-Mij.)
dehnter Bergwerksbesitz bei Ramsbeck hinzu, zwecks Erwerb, Betrieb und Verwertung von
später noch Kohlenfelder bei Dortmund. 1860 Erdöl- und sonstigen Bergwerksgerechtsamen.
wurde in Dortmund eine große Zinkhüttenanlage Sitzverlegungen 1911 nach Bütgenbach, 1919 nach
errichtet. 1926 Übernahme der Rheinisch-Nassaui- Berlin und 1935 nach Leipzig-Taucha. Dort besaß
schen Bergwerks- und Hütten-AG. 1938 Umfirmie- die Ges. eine Benzin-Destillationsanlage sowie
rung in den noch heute gebräuchlichen Namen Lagertanks für Benzin und Kesselwagen für den
“Stolberger Zink”. Gehörte jahrzehntelang zum Schienentransport. Als AG in überwiegend hollän-
Konzern der Metallgesellschaft. Ende der 90er dischem Besitz konnte die Ges. zu DDR-Zeiten
Jahre als Börsenmantel an eine Investorengruppe nicht enteignet werden und wurde deshalb nach
veräußert und als “Stolberger Telecom” dem Auf der Wende zur Realisierung noch vorhandenen
und Ab der Neue-Markt-Spielchen preisgegeben. Vermögens reaktiviert. 2007 dann im Handelsregi-
Maße: 34 x 25,2 cm. ster Leipzig wegen Vermögenslosigkeit von Amts
wegen gelöscht. Schöne Umrandung im Historis-
Nr. 26 Schätzpreis: 150,00 EUR mus-Stil. Maße: 31,8 x 24,6 cm. Kleine Lochent-
Startpreis: 20,00 EUR wertung unten in der Mitte.
AG für Bergbau und Industrieverkehr
Berlin, 23.1.1922 EF Katalogpreis 10,- Euro
Auflage 9.700 (R 7). Gründung 1919 als “AG für
Nr. 24 Internationalen Warenverkehr” in Berlin-Neukölln. inklusive Ergebnisliste
Beteiligungen bestanden an der “Westkohle”
9
Hanauer Blechwarenfabrik Eduard Weiß. 1925

Errichtung einer neuen Fabrik zur Herstellung von
Fischdosen in Cuxhaven. 1928 Verlegung des
Dresdner Betriebes von Loschwitz nach Dresden-
Albertstadt und Auflösung des Münchener Wer-
kes. 1932/33 wurden als Spätfolge der Weltwirt-
schaftskrise zwei Sanierungen mit Kapitalherab-
setzungen notwendig. Vor der Enteignung nach
dem 2. Weltkrieg Werke in Dresden, Arnstadt, Pen-
zig O.-L. und Weißwasser O.-L. (Wellpappen)
sowie Lübeck und Meißen (Blechpackungen).
Großaktionär war die Dresdner Bank, Börsennotiz
in Berlin und Dresden, später Leipzig (ab 1952
Hamburg). Die Ostbetriebe wurden enteignet und
demontiert, deshalb Sitzverlegung 1949 nach
Hamburg und 1951 nach Lübeck, wo in Schlutup
zusätzlich zum Blechverpackungswerk auch eine
Wellpappenfabrik ihren Betrieb aufnimmt. 1959
Fusion mit der J. A. Schmalbach AG in Braun-
schweig (später Schmalbach-Lubeca AG), für die
Lübeck damit ein wichtiger Produktionsstandort
wird. G&D-Druck, Originalunterschriften. Maße:
25,4 x 34 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 28
AG für Boden- und Kommunal- Nr. 31
Kredit in Elsass-Lothringen
Actie 500 F = 400 Mark, Nr. 21685 Nr. 31 Schätzpreis: 300,00 EUR
Strassburg, 1.9.1872 EF/VF Startpreis: 120,00 EUR
Gründeraktie, Auflage 24.000 (R 7). Gründung 1872 AG für Fuhrwesen
auf Initiative von Adelbert Delbrück, dem Gründer
der Deutschen Bank. Delbrück (1822-1890) war
Vizepräsident der Bank. Dr. Georg von Siemens, Leipzig, 1.4.1923 EF
1870-1900 Leiter der Deutschen Bank, wurde von Auflage 400 (R 8). Gründung 1889 zwecks Zusam-
Delbrück auch in den Verwaltungsrat der AG für menschluß und Fortbetrieb der Firmen ”Beerdi-
Boden- und Kommunal-Kredit in Elsass-Lothrin- gungsanstalt und Bazar für Fuhrwesen M. Ritter”
gen geholt. Betrieben wurden alle zulässigen und “Centralbasar für Fuhrwesen und Beerdi-
Nr. 29
Geschäfte nach dem Hypothekenbankgesetz gungsanstalt Pietät, vorm. A. A. Ritter”, außerdem
(Gewährung von Hypotheken- und Kommu- Transport von Personen, Gütern, Paketen sowie
naldarlehen, Refinanzierungen über Schuldv.). Gegenständen jeder Art. Geschäftsansässig in Lei-
1919 fiel Elsaß-Lothringen gemäß Versailler Ver- pzig, Matthäikirchhof 32. Zudem 1921 Angliede-
trag wieder an Frankreich. Von jetzt an wirkte die rung der Fuhrwerksbetriebe von Berger & Meyer
Bank als “Crédit Foncier et Communal d’Alsace et und Robert Hellmann, Leipzig. Das Geschäft mit
de Lorraine”, als CFCAL Banque mit Sitz in Stras- dem Tod florierte: Selbst in der Weltwirtschafts-
bourg bis heute börsennotiert. Ursprünglich krise wurden Dividenden bis zu 16 % erwirtschaf-
tet. 1934 umgewandelt in eine Kommanditgesell-
waren 50 % eingezahlt, 1898 75 % und 1905 100 %.
schaft (Beerdigungs-Anstalt und Bazar für Fuhr-
Sehr dekorativ, vier Vignetten mit Allegorien aus
wesen M. Ritter KG). Lochentwertet. Maße: 24,7 x
Handel und Industrie, Wappen und Putti in der
34,5 cm. Ein kurioses Unternehmen!
Umrandung. Originalunterschriften. Maße: 29 x
34,8 cm. Mit rückseitig angebrachtem restlichen
Kuponbogen ab 1918. Überdurchschnittlich gut Nr. 32 Schätzpreis: 750,00 EUR
erhaltenes Exemplar! Startpreis: 150,00 EUR
AG für gemeinnützige Unterneh-
Nr. 29 Schätzpreis: 350,00 EUR mungen zum Zwecke der Erziehung
Nr. 30
Startpreis: 90,00 EUR und Krankenpflege
AG für Bürsten-Industrie vormals Aktie 1.000 Mark, Nr. 23
C. H. Roegner in Striegau i. Schlesien Nr. 30 Schätzpreis: 285,00 EUR Aachen, 1.3.1902 EF+
& D. J. Dukas in Freiburg in Baden Startpreis: 80,00 EUR Gründeraktie, Auflage 50 (R 9). Eine Aachener
Actie 1.000 Mark, Nr. 10273 AG für Cartonnagenindustrie Besonderheit: In dieser Stadt wurden fast ein hal-
Striegau i.Schl., 26.10.1922 EF Aktie 1.000 Mark, Nr. 16312 bes Dutzend gemeinnütziger AG’s zur Unterstüt-
Loschwitz bei Dresden, 21.1.1922 VF+ zung hilfsbedürftiger Menschen gegründet! Um
Auflage 7.000 (R 9). Gründung 1893. Fortbe- die Tätigkeitsbereiche abgrenzen zu können,
trieb und Erweiterung der früher von der Firma Auflage 7.000 (R 9). Gründung 1888. Herstellung unterschieden sie sich z.T. sogar im Firmennamen
C.H. Roegner, Striegau betriebenen mechani- von Wellpappen, Kartonagen, Blechpackungen. darin, ob sie nun Personen männlichen oder weib-
schen und der von der Firma D.J. Dukas in Frei- 1919/22 größerer Ausbau der Meißener Maschi- lichen Geschlechts betreuten. Vor diesem Überan-
burg betriebenen Bürstenfabrik. Außerdem nenbau-Abteilung, Errichtung einer Kartonnagen- gebot an Wohltätigkeit nahm diese Gesellschaft
gehörten dazu die Bürstenzurichterei Neusalz und Wellpappenfabrik in München, Erwerb größe- dann wohl Reißaus und verlegte 1904 ihren Sitz
GmbH in Neusalz a.d.Oder und die Bürsten- rer Aktienpakete der Vereinigte Eschebachsche nach Düsseldorf. In Immerath richtete sie ein jahr-
und Pinselfabrik vorm. Mez & Co. GmbH in Werke AG (1935 wieder verkauft), der Freiberger zehntelang betriebenes Heim für Epileptiker ein.
Donaueschingen. 1929 Beschluß der Auflösung Papierfabrik AG Weißenborn (1926 wieder ver- 1950 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Sehr schö-
und Liquidation. Maße: 24,7 x 31,8 cm. Mit rest- kauft) und der Danziger Verpackungsindustrie AG ne Ornament-Umrahmung. Maße: 29,5 x 23,1 cm.
lichen Kupons. (1936 wieder verkauft), außerdem Ankauf der Kompletter Kuponbogen anhängend.
10
der gesamten Bevölkerung in der Korbmacherei

beschäftigt. Davon zeugt noch heute das Deut-
sche Korbmuseum in Michelau. Für den Absatz
sorgten Korbhändler mit einem weltweiten
Absatznetz selbst bis nach Amerika, Australien
und Südafrika. Die wichtigsten Korbhandelshäu-
ser wurden in Lichtenfels ansässig, wobei interes-
santer Weise nahezu alle der wohlhabenden Korb-
handelsherren keine Einheimischen waren, son-
dern Zugewanderte wie der Franzose Amédée
Hourdeaux. Er wandelte seine Firma 1890 in die
“AG für Korbwaarenindustrie vormals Amédée
Hourdeaux” um, und zwar mit Hilfe der Bank für
Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen und
des Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold. 1908 mit
dem Erwerb der Kinderwagen- und Holzwarenfa-
brik GmbH i.L. in Wasungen (1910 stillgelegt) Ein-
stieg auch in die Produktion. 1909 Fusion mit dem
Mitbewerber Bergmann & Co. in Hirschaid und
Lichtenfels, deshalb Umfirmierung in “AG für
Korbwaren- und Kinderwagen-Industrie Hourde-
aux-Bergmann”. Hergestellt wurden jetzt Kinder-,
Nr. 32 Nr. 34
Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren wie z.B. Kin-
derstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten,
Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel. 1921
Interessengemeinschaft mit der Bing-Werke AG in
Nürnberg und Ausgliederung der Korbwarenabtei-
lung in das Gemeinschaftsunternehmen Hourde-
aux-Bing GmbH (1931/38 nach dem Zusammen-
bruch der Bing-Werke wieder zurück eingeglie-
dert). 1943 bestanden Werke in Lichtenfels, Seu-
belsdorf, Hirschaid und Zapfendorf. Dann mußte
das Werk Hirschaid auf höheren Befehl zur
Rüstungsproduktion der Firma Kugelfischer in
Schweinfurt zur Verfügung gestellt werden. 1952
Umfirmierung in Hourdeaux-Bergmann AG sowie
Verlegung der Holzwarenfertigung von Seubels-
dorf nach Hirschaid und Umsiedlung der Polster-
möbelfertigung vom Werk Lichtenfels nach Seu-
Nr. 35
belsdorf. Nach einem erneuten Aufschwung, der
Nr. 33
die Beschäftigtenzahl auf über 1.000 brachte, mus-
ste 1971 die Produktion eingestellt werden.
Danach nur noch Verpachtung und schrittweise
Startpreis: 45,00 EUR Verwertung der Grundstücke, der Sitz wurde nach
Nr. 33 Schätzpreis: 200,00 EUR AG für Kellereibedarf Köln verlegt. 1978 wurde die AG aufgelöst. Maße:
Startpreis: 80,00 EUR vorm. Blitz & Co. 24,2 x 33,9 cm. Prägesiegel lochentwertet. Diese
AG für Glasindustrie Aktie 1.000 Mark, Nr. 269 nach der Inflation zunächst auf 60 RM umgestell-
vorm. Friedr. Siemens Frankfurt a.M., 15.5.1923 EF
ten Aktien wurden 1928 an sich komplett in neue
Stücke zu 100 und 1.000 RM getauscht.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2418 Gründeraktie, Auflage 14.000 (R 8). Handel mit Kel-
Dresden, im Oktober 1888 EF lereibedarfsartikeln, insbesondere Fortführung
Gründeraktie, Auflage 9.000 (R 7). Gründung 1888 des Geschäfts der Firma Blitz & Co. GmbH. Die
als AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens Ges. stand in enger Verbindung zu Hochheim a.M.,
unter Übernahme der 1862 errichteten Flaschen- wo viele Sekthersteller angesiedelt waren (u.a. die
fabrik von Friedr. Siemens in Dresden. Später AG zur Bereitung moussierender Weine, heute
Übernahme weiterer Fabriken in Döhlen, Neusattl, Seagram Deutschland). Sehr dekorativ, Umran-
Kosten (1890), Schneidemühl (1900), Wirges, dung mit Historismus-Leiste, kleine Abb. von Sekt-
Osterwald, Gertraudenhütte (1902), Graz (1911) flaschen. Maße: 25 x 36 cm. Mit kpl. Kuponbogen.
und Gleiwitz (1912). So entstand einer der größten
Erzeuger von Flaschen und Weißhohlglas in ganz
Europa. 1930 Verschmelzung mit der Stralauer
Glasfabrik AG in Berlin. Ab 1943 Siemens-Glas AG,
1948/49 Sitzverlegung in das einzige im Westen
gelegene Werk Wirges/Westerwald (Glasfabrik,
Nr. 37
Schamottefabrik, Porzellanfabrik, Wandler- und
Transformatorenwerk). Faksimile-Unterschrift
Friedr. Siemens. Für den Vorstand unterschrieb
die Aktie eigenhändig der bedeutende Fabrikant Nr. 37 Schätzpreis: 200,00 EUR
Rudolf Dieterle. Maße: 26,9 x 36,1 cm. In dieser Startpreis: 50,00 EUR
Form (ohne Lochentwertung) sind nur 25 Stücke
bekannt, die 1994 in einem Prager Banktresor AG für Kunstdruck
gefunden wurden! Aktie 1.000 RM, Nr. 394
Niedersedlitz, April 1938 EF
Nr. 34 Schätzpreis: 300,00 EUR Nr. 36 Auflage 400 (R 9). Gründung 1896 als AG für
Startpreis: 90,00 EUR Kunstdruck vorm. Willner & Pick, ab 1900 AG für
AG für Grundstücksverwertung Kunstdruck. Erzeugung und Vertrieb photolitho-
Nr. 36 Schätzpreis: 300,00 EUR graphischer und sonstiger auf graphischem Wege
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10 Startpreis: 100,00 EUR hergestellter Artikel. Erzeugt wurden: Reklame-
Leipzig, 10.6.1913 EF AG für Korbwaren- und Kinderwagen- druckarbeiten aller Art: Plakate, Affichen, Kalen-
Gründeraktie, Auflage 100 (R 6). Gründung 1913 Industrie Hourdeaux-Bergmann der, Reklamekarten, Katalogumschläge, Postkar-
zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung von ten sowie Faltschachteln und Verkaufskästen.
Grundbesitz und anderer Vermögenswerte. Sitz Aktie 1.000 Mark, Nr. 4588 Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
der Verwaltung in Leipzig, Brühl 75-77 (seit 1872 Lichtenfels, 30.6.1923 EF
Hauptsitz der Allgemeinen Deutschen Credit- Auflage 10.000 (R 8). Aus dem im 18. Jh. noch
Anstalt, die Großaktionär dieser AG war). Nach zunftmäßig organisierten Handwerk der Weiß- Historische Wertpapiere
dem Krieg nicht verlagert. Hochwertiger G&D- korbmacher entwickelte sich im Obermaingebiet
Druck, mit Originalunterschriften. Maße: 35 x 25,6 eine vielfältige Korbindustrie, seit 1825 ein lizenz-
Das junge Sammelgebiet
cm. Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. pflichtiges Gewerbe. In manchen Orten war 1/3 mit großer Zukunft!
11
Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen.

1920 Sitzverlegung nach Karlsruhe. 1955 AG für
Metallindustrie vorm. Gustav Richter im Besitz
der Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM
AG), heute mgvv ag. Maße: 39 x 27,8 cm. Doppel-
blatt, lochentwertet.
Nr. 38 Nr. 42
Nr. 38 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 42 Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR Startpreis: 25,00 EUR
AG für Licht- und Kraftversorgung AG für Zellstoff- und Papierfabrikation
Aktie 100 DM, Nr. 6153 Aktie 1.000 Mark, Nr. 12736
München, April 1956 EF+ Aschaffenburg, 12.5.1917 EF
Auflage 1.200 (R 8). Gründung 1904 als AG Gas- Auflage 10.500 (R 9). Gründung 1872 als AG für
werk Volkach, ab 1913 AG für Licht- und Kraftver- Maschinenpapier-Fabrikation. Papierfabriken in
sorgung Dresden, 1919 Sitzverlegung nach Mün- Aschaffenburg und Memel. Ihren Holzbedarf deck-
chen. Die 1923 gegründete Fränkische Licht- und te die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgü-
Kraftversorgung AG, Bamberg, war die erste von tern in Deutschland und Österreich-Ungarn, vor
zuletzt 15 größeren Beteiligungen (außer der allem aber in Russland. 1936 umfirmiert in Aschaf-
Nr. 40
Frankenluk auch beim Fränkischen Überlandwerk fenburger Zellstoffwerke AG. 1970 Fusion mit der
und der Württ. Elektrizitäts-AG). Unmittelbar wur- Zellstofffabrik Waldhof zur PWA Papierwerke
den mit Schwerpunkt in der Pfalz über 1.000 Orte Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München.
mit Strom und fast 200 Orte mit Gas versorgt. Bör- 1998 vom schwedischen Konkurrenten Svenska
sennotiz München, 1978 mit dem Großaktionär Cellulosa AB übernommen und in SCA Hygiene
ThüGa fusioniert. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesie- Products AG umfirmiert. Das Werk Aschaffenburg-
gel lochentwertet. Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper
GmbH. 2000: Übernahme des Modo-Konzerns
durch die finnische Metsä-Serla. Es entstand die
größte Feinpapiergruppe in Europa. 2001: Umfir-
mierung des Mutterkonzerns in M-real und des
Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in M-real GmbH.
Maße: 27,5 x 37,9 cm. Nicht entwertetes Stück in
einem sehr guten Erhaltungszustand!
Nr. 39
Nr. 41
AG für medizinische Produkte
Nr. 43
Aktie 1.000 RM, Nr. 2813
Berlin, Dezember 1941 EF Startpreis: 175,00 EUR
Auflage 25 (R 8). Gründung 1919 zwecks Fabrika- Nr. 43 Schätzpreis: 200,00 EUR
tion und Vertrieb medizinischer und verwandter AG für Tiefbohr- und bergbauliche Startpreis: 90,00 EUR
Erzeugnisse und Beteiligung an Unternehmungen Unternehmungen AG für Zellstoff- und Papierfabrikation
gleicher Art. 1923 Erwerb der Aktienmehrheit der Interims-Schein zur Aktie 1.000 Mark, Nr. 27
Amino-Werke AG in Rostock, die 1924 durch Fusi-
Memel
Berlin, 25.9.1905 EF/VF Aktie 1.000 RM, Nr. 5987
on vollständig eingegliedert wurde. Außerdem zu
Gründerstück, Auflage 350 (R 9). Gegründet 1905
jeweils 100 % beteiligt an der VICTORIA Fabrik Memel, 1.5.1941 EF
durch das auf Bergbau-Investitionen spezialisierte
chemisch-pharmazeutischer Präparate GmbH, der Auflage 6.000 (R 8). Gründung Dezember 1919.
Berliner Bankhaus Max Ullrich als Konkurrenz zur
Dr. Laboschin KG, der Pharmarium GmbH, der Hervorgegangen aus der 1898 gegründeten Cellu-
1899 ebenfalls in Berlin gegründeten Deutsche
Gesellschaft für flüssige Gase Raoul Pictet & Co. losefabrik Memel AG, die 1905 mit der AG für
Tiefbohr-AG (der späteren Deutsche Erdöl-AG).
GmbH und der Lanolin-Fabrik Berlin GmbH (sämt- Maschinenpapier- (Zellstoff-) Fabrikation zur
Die Ges. bezweckte die Ausführung von Tief- und
lich in Berlin ansässig). Eine der produzierten Spe- Aschaffenburger Zellstoffwerke AG fusionierte.
Horizontalbohrungen einschliesslich Schachtboh-
zialitäten war Äther für Narkosezwecke. Der AG- Aufgrund des Versailler Vertrages, der die Abtren-
rungen für fremde und eigene Rechnung, sowie
Mantel wurde 1978 nach Köln verlagert und 1989 nung des Memelgebietes von Deutschland zur
Herstellung und Verwertung von Bohrgeräten und
nach Abwicklung von Amts wegen gelöscht. Folge hatte, wurde das Memeler Werk 1919/20 wie-
Maschinen, ferner Erwerb und Verwertung von
Maschinenschriftlich ausgefertigt, mit Originalun- der in eine selbständige AG umgewandelt. Maße:
Bergbaugerechtsamen und Bergwerkseigentum.
terschriften. Lochentwertet. Maße: 20,8 x 29,1 cm. 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Erhebliche Verzögerungen bei den von der Gesell-
schaft durchgeführten Gebirgsbohrungen führten
Nr. 40 Schätzpreis: 250,00 EUR bei der kapitalmäßig ohnehin zu knapp ausgestat- Nr. 44 Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR teten Ges. 1908 zu finanziellen Engpässen und Ver- Startpreis: 50,00 EUR
AG für Metallindustrie lusten, die eine Kapitalzusammenlegung 4:1 erfor- AG Gesellschaft
vormals Gustav Richter derten. Die Einwerbung von frischem Kapital für Markt- & Kühlhallen
schlug fehl, 1911 musste Konkurs angemeldet wer-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 384 den. Ausgestellt auf den bergbaulichen Investor Aktie 1.000 Mark, Nr. 9962
Pforzheim, 17.10.1899 EF Hermann Rathgeber in Leipzig und rückseitig ori- Hamburg, 1.6.1920 EF
Gründeraktie, Auflage 400 (R 6). Gründung 1899 in ginal von ihm signiert. Maße: 33,2 x 21,2 cm. Feine Auflage 2.500 (R 10). Gründung 1890 in Berlin,
Pforzheim zwecks Fortführung des Betriebes der Lochentwertung unten in der Mitte. Nur 6 Stücke dann 1895-1909 in München ansässig, 1909 Sitz-
Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von sind bis heute erhalten geblieben! verlegung nach Hamburg. An der Gründung war
12
Dr. Carl von Linde maßgeblich beteiligt. Die werke AG, Friedrichshain N.L. Beteiligt an der
Gesellschaft besaß zunächst Kühlhäuser und Eis- Deutschen Luxor Prismen Ges. mbH, Berlin-Wei-
fabriken in Hamburg und Berlin, 1925 Erwerb der sensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufs-
AG Eiswerke Hamburg, außerdem Beteiligungen gesellschaft in Oeflingen (Baden). 1944 wurde in
an der Blockeis-Fabrik Köln von Gottfr. Linde der Adlerhütte der erste Tonfilm über die Glas-
GmbH sowie der Gross-Berliner Kunsteis-Gesell- herstellung gedreht (der heute im Hessischen
schaft. Heute mit 26 Niederlassungen der größte Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbe-
deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer im wahrt wird). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde
Bereich der Tiefkühllogistik. Hübsches Stück mit Penzig weitgehend zerstört. Nach Vertreibung der
Fabelwesen. Mit Originalunterschriften, für den deutschen Bewohner bauten die Polen drei der
Aufsichtsrat: Geh. Komm.-Rat Georg Proebst (u.a. zerstörten Glashütten wieder auf. Piensk wurde
Vorstandsmitglied der Aktienbrauerei zum Löwen- erneut ein bedeutender Standort der Glasproduk-
bräu, München, Aufsichtsratsmitglied der Ges. für tion. Die AG selbst, ihres Werkes in Penzig verlu-
Linde’s Eismaschinen, Wiesbaden, der Süddt. stig gegangen, verlegte 1949 ihren Sitz nach Für-
Nr. 47
Bodencreditbank, München). Maße: 34,8 x 24,7 stenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH.
cm. Doppelblatt. In dieser Form (unentwertet!) 1958 in der Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die
äußerst selten. mit ihren Einmachgläsern (“Einwecken”) eine
heute verloren gegangene Haushaltstradition mit
ihrem Namen prägte. Großformatig, schöne
Umrahmung im Historismus-Stil. Maße: 28,6 x 40
cm. Doppelblatt. In dieser Form (ohne Lochent-
wertung) eine große Rarität.
Nr. 48
Nr. 44
AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm
Berka a. Ilm, 5.7.1901 EF
Nr. 46
Gründeraktie, Auflage 1.100, nach Kapitalherab-
setzungen zuletzt noch 300 (R 7). Bereits 1899 tra-
fen sich 30 finanzkräftige lokale Investoren unter
Nr. 46 Schätzpreis: 250,00 EUR Führung des Weimarer Bankhauses Elkan im Hotel
Startpreis: 75,00 EUR “Russischer Hof” in Weimar, um das Projekt zu dis-
kutieren. 1901 wurde die AG gegründet, noch im
AG Isselburger Hütte gleichen Jahr ging das Zementwerk nahe dem Hal-
vorm. Johann Nering Bögel & Cie. tepunkt Schloßberg der Weimar-Berkaer Bahn mit
Nr. 45
Aktie 1.000 Mark, Nr. 727 77 Arbeitern und 10 Angestellten in Betrieb. Der
Isselburg, 7.3.1906 EF dort bis zu 80 m hoch anstehende Muschelkalks-
Auflage 125 (R 6). Gegründet 1794 als Eisenhütte tein wurde nördlich der Ilm an der Rauschenburg
Minerva, AG ab 1874 als AG Isselburger Hütte abgebaut und per Seilbahn in das 80 m tiefer lie-
vorm. Johann Nering Bögel & Cie., ab 1.7.1939 gende Zementwerk geschafft. Der notwendige
Startpreis: 75,00 EUR Mergelton kam per Kippwagen aus einer Tongrube
Klöckner-Humboldt-Deutz Isselburger Hütte AG.
AG Glashüttenwerke “Adlerhütten” Motorenguß, Bearbeitung von Eisen- und Stahl- im Ilmtal. Außerdem betrieb die Ges. ab 1908 auch
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3979 guß, Bau von Verbrennungsmotoren. 1988 wurde eine Ueberlandzentrale und versorgte den
Penzig bei Görlitz, Dezember 1920 EF bekannten Kurort Bad Berka bei Weimar und
das Werk Isselburg an die niederländische Gieß-
umliegende Ortschaften mit elektrischer Energie.
Auflage 1.750 (R 11). Nach Inbetriebnahme der ereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg Guss
Technische Probleme beeinträchtigten das relativ
Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr 1846 siedelte und Bearbeitung GmbH. Faksimile-Unterschrift
kleine Werk immer wieder, das schließlich nur
sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am J.D. Nering-Bögel. Lochentwertet. Maße: 33 x 20,7
noch saisonal produzierte und 1939 vorläufig ganz
Ostufer der Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich cm.
stillgelegt wurde; die Gebäude wurden zu Lager-
zu Görlitz gehörend, heute Piensk) die erste von zwecken an die Wehrmacht vermietet. 1946 wurde
später insgesamt 8 Glashütten an, begünstigt Nr. 47 Schätzpreis: 200,00 EUR die Zementproduktion wieder aufgenommen, 1948
durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen Startpreis: 50,00 EUR enteignet und als VEB Zementwerk Bad Berka der
(Sand aus der Görlitzer Heide und reichlich Braun- VVB Zement Halle unterstellt (1964 Anschluss an
kohle). Die Einwohnerzahl des einstigen Bauern- AG Lokalbahn Lam-Kötzting
den VEB Zementwerke Göschnitz und 1968 an den
dorfes Penzig verzehnfachte sich dadurch bis zur Aktie 500 RM, Nr. 556 VEB Zementwerke Karsdorf). Gegen eine 1961
Jahrhundertwende auf ca. 7.000. Die größte Penzi- Lam, 23.6.1928 EF geplante Werkserweiterung liefen wegen der
ger Glashütte war die 1887 gegründete und 1896 in Auflage 1.200 (R 6). Gründung 1891 zum Bau und erhöhten Staubbelastung der Luft vor allem die
eine AG umgewandelte “Adlerhütte”, mit 1200 Betrieb der normalspurigen 18 km langen Eisen- örtlichen Kureinrichtungen Sturm und setzten
Beschäftigten genauso gross wie Osram im bahn von Kötzting in der Oberpfalz nach Lam sich auch durch: Statt Zement wurden in dem
benachbarten Weißwasser. Sie stellte zunächst (kurz vor der Grenze zur Tschechei). Großak- Werk an der Ilm ab 1971 Dämmstoffe (Mineralwol-
Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und tionär war zuletzt das Bankgeschäft Karl Schmidt le) produziert. Nach der Wende 1991 zunächst als
Schleifglas. Eine besondere Spezialität waren Kon- in Hof. 1973 verschmolzen mit der Regentalbahn “Vereinigte Dämmstoffwerke und Mineralwolle
servengläser, von denen riesige Mengen die Fabrik AG, einem der nach der Reprivatisierung heute GmbH” tätig. Der Gesamtvollstreckung 1993 folgte
verließen (der Schlüssel zum späteren Interesse erfolgreichsten privaten Nahverkehrsunterneh- eine Neugründung als Berkatherm GmbH (ab 1994
der Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und Breslau, men in Deutschland. Lochentwertet. Maße: 21,1 x Thüringer Dämmstoffwerke GmbH). Nach Investi-
Großaktionär waren die von Poncet Glashütten- 29,7 cm. tionen von über 30 Mio. DM mit rd. 160 Mitarbei-
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tern am Markt sehr erfolgreich, 1999 durch die das 1742 gegründete Bankhaus B. M. Strupp, ab ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeei-
österreichische Heraklith-Gruppe übernommwn 1905 Bank für Thüringen). Über 1.200 Beschäftigte senbahn zwischen der Juister Landungsbrücke
worden. Sehr hübsche Gestaltung mit Jugendstil- fertigen nun für illustre Kunden wie “Auerbachs und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn moto-
Elementen. Maße: 36,3 x 25,2 cm. Nicht entwertet! Keller” in Leipzig und das “Waldorf Astoria” in risiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Ree-
New York. Bausch steht für 98 % aller Hotelporzel- derei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie Nord-
lan-Einfuhren in die USA (u.a. auch an die acht deich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien
größten Eisenbahngesellschaften). Nach Zerfall zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die
des Strupp-Konzerns 1927 per Fusion Zusammen- Reederei “Norden” 1910 in eine AG umgewandelt
schluß mit der Porzellanfabrik Lorenz Hutschen- worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei
reuther, Selb (heute BHS tabletop, innerhalb der “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden”
Firma wird Bauscher bis heute als eigenständige ausgegliedert worden war. 1969 Gründung der
Spezialmarke für Hotel- und Gastronomie-Porzel- FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen dem
lan geführt). Das 1959 auf den Markt gebrachte Festland und den Nordseeinseln. Großformatiges
System B1100, tauglich für die modernen Formen Papier, sehr dekorativ gestaltet. Lochentwertet.
der Betriebs- und Systemverpflegung, wird das Maße: 36,7 x 25,9 cm.
meistgekaufte Geschirrsystem der Welt. Auf der
anderen Seite stattet auch Maitre Bocuse 1963
sein Restaurant mit Bauscher-Geschirr aus.
2008/09 werden auf einen Schlag AIDA Cruises,
TUI-Cruises (Mein Schiff) und Costa Crociere als
Kunden gewonnen. Lochentwertet. Maße: 25,8 x
35 cm.
Nr. 49
Nr. 49 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 53

AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm Nr. 53 Schätzpreis: 250,00 EUR
5,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 194 Startpreis: 75,00 EUR
Bad Berka, 2.1.1918 EF AG Reichelbräu
Auflage 600 (R 7). 1926 aufgewertet auf 120 RM.
Nr. 51 Aktie 1.000 Mark, Nr. 2417
Maße: 39 x 27,1 cm. Doppelblatt, inwendig auf- Kulmbach, 4.2.1895 EF/VF
schlußreiche Bedingungen. Rückseitig Übertra- Nr. 51 Schätzpreis: 600,00 EUR Gründeraktie, Auflage 3.750 (R 8). Der Zusammen-
gungsvorgang von 1918. Kleine Lochentwertung Startpreis: 180,00 EUR schluß der „prauenden Bürger“ Johann Wolfgang
unten mittig. Reichel, Johann Konrad Scheiding und Johann
AG Porzellanfabrik Weiden
Martin Hübner zu einer Brauergemeinschaft im
Gebrüder Bauscher Jahr 1846 ist die eigentliche Geburtsstunde der
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3130 Kulmacher Reichelbräu. 1895 wurde die Export-
Weiden, 15.4.1922 EF/VF Bierbrauerei J. W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im
Auflage 5.000 (R 9). Großes Querformat mit deko- Westen der Stadt) in eine AG umgewandelt. Bör-
rativer Umrahmung. Lochentwertet. Maße: 26,2 x sennotiz damals Berlin, München, Breslau, Dres-
36,8 cm. den/Leipzig. 1930 Kauf aller Geschäftsanteile der
Markgrafenbräu GmbH in Kulmbach, außerdem
begann der Aktienerwerb bei der Kulmbacher Riz-
zibräu AG, der 1943 in einer Vollfusion mündete.
Weiter übernommen wurden die Löwenbrauerei
Grafenwöhr (1976), die Sandlerbräu Kulmbach
(1979), die Bürgerbräu Weiden (1982), die Werner-
bräu Neustadt/Cob. und die Brauerei Sauerteig in
Rödental (1983), die Mehrheit an der Kulmbacher
Nr. 50
Mönchshof-Bräu (1984) sowie die Brauerei Klein-
schroth in Kitzingen (1986). Mit Übernahme der
Getränkevertrieb Reiz in Kulmbach (1978) und der
Nr. 50 Schätzpreis: 750,00 EUR Zenkel GmbH in Bayreuth (1985) außerdem Ein-
Startpreis: 200,00 EUR stieg in das Coca-Cola-Konzessionsgeschäft. Nach
AG Porzellanfabrik Weiden der Wende wurden 1991 die Traditionsbrauereien
Gebrüder Bauscher Sternquell Plauen und Braustolz Chemnitz sowie
die Bad Brambacher Mineralquellen. 1997 Über-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2872 nahme der Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG
Weiden, 1.4.1911 VF+ (EKU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). 1881 begannen Brauerei AG. Die Marken EKU, Mönchshof, Reichel
die Brüder August und Conrad Bauscher in Wei- und Sandler waren nun unter einem Dach vereint.
den in Bahnhofsnähe mit 70 Mitarbeitern mit der Weitere bedeutende Übernahmen waren die
Porzellanherstellung. Von Anfang an spezialisier- Coburger Brauereien Sturm und Scheidmantel
ten sie sich dabei auf robuste, funktionelle und (2002), Brauerei Scherdel in Hof (2003) sowie die
langlebige Erzeugnisse für das Hotel- und Gast- Würzburger Hofbräu (2005/06). Der Bierabsatz
Nr. 52
stättengewerbe. Ab 1887 werden alle Schiffe des der Gruppe aus der „Welthauptstadt des Bieres“
Norddeutschen Lloyd mit Bauscher-Porzellan aus- beträgt heute rd. 2,2 Mio. hl jährlich. Großaktionär
gestatten. Bereits 1895 eröffnete Bauscher seine wurde 1986 mit 49,9 % die Schörghuber-Gruppe,
erste Filiale in New York, 1900 zwei weitere in Lon- Nr. 52 Schätzpreis: 200,00 EUR die über die BHI Brauholding International jetzt
don und Luzern (heute exportiert Bauscher die Startpreis: 75,00 EUR 63,8 % hält. Die amtliche Notiz in Frankfurt und
Hälfte seiner Gesamtproduktion in über 120 Län- AG Reederei Norden-Frisia München wurde 2010 eingestellt, heute nur noch
der). Das zunächst als Einzelfirma, dann als oHG Freiverkehrsnotiz in München. Mit Originalunter-
betriebene Unternehmen wurde 1907 in eine Aktie 1.000 Mark, Nr. 1324 schriften. Maße: 24,7 x 33,4 cm. Nicht entwertetes
GmbH und 1911 in eine AG umgewandelt. Eben- Norderney, 19.5.1922 EF Stück!
falls 1911 Gründung einer Porzellan-Kunstmanuf- Auflage 1.100. 1871 Gründung der Dampfschiffs-
aktur und (bis 1920) Aufnahme der Produktion Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröff-
von Telegraphenglocken und Isolatoren. Die Fir- nung des Sommerverkehrs auf der Linie Nord- Einlieferungen für die
mengründer sterben 1910 (Conrad) bzw. 1917 deich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige nächsten Auktionen
(August), die AG-Mehrheit landet dann beim Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fähr-
haus” und “Norddeich” in Norddeich gehörten
werden ständig angenommen!
Strupp-Konzern, Meiningen (zurückgehend auf
14
Teil einer Anleihe von 15 Mio. $. Im Jahr 1972 im

Konkursverfahren über das Westvermögen (Ver-
wertung der Thüringer-Gas-Beteiligung) Aus-
schüttung einer Konkursquote. Herrlicher ABNC-
Stahlstich mit weiblicher Allegorie des Lichts.
Maße: 38,2 x 25,6 cm. Mit anh. Kupons. Unter
Schutzfolie aus Kunststoff (kann entfernt werden).
Nr. 57
AG Tonwerke Kandern
Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 523
Kandern, 15.12.1921 EF/VF
Auflage 400 (R 7). Großformatiges Papier, sehr
Nr. 54
dekorativ gestaltet. Lochentwertet. Maße: 37,9 x
23,9 cm.
AG Rheinisch-Westfälisches Kohlen-
Syndikat
Namens-Aktie 300 Mark, Nr. 22781
Essen, 10.1.1918 EF Nr. 55
Auflage 17.000 (R 6). Gründung 1893 als Verkaufs-
gesellschaft der großen Zechen des Ruhrgebiets.
Anlass für die Errichtung dieses Gemeinschafts-
unternehmens war ein ruinöser Preiswettbewerb
unter den Bergwerksgesellschaften, der die Erzie-
lung kostendeckender Preise oft verhinderte. Nun-
mehr waren die Zechen im Rahmen von festgeleg-
ten Beteiligungsziffern verpflichtet, ihre gesamte
Erzeugung an Kohlen, Koks und Briketts dem Syn-
dikat zum Verkauf zur Verfügung zu stellen. Doch
das Ziel der Marktregulierung erreichte das Syndi-
kat zunächst nicht, denn die größten Abnehmer,
die Hütten und Stahlwerke, hatten überwiegend
eigene Bergwerke, deren Fördermengen am Syndi-
kat vorbeiflossen. Erst als es 1907 unter weitrei-
chenden Zugeständnissen gelang, die Hüttenze-
chen in das Syndikat einzubinden, fing die Sache
an zu funktionieren. Die Opfer waren aber hoch:
Nr. 58
die Hüttenzechen hatte man zu einer Zeit der
Eisen- und Stahlhochkonjunktur eingebunden,
entsprechend hatten sie an der technischen Ober-
grenze gefördert. Später, als sich der Absatz an die Nr. 58 Schätzpreis: 350,00 EUR
angeschlossenen Hütten normalisierte, musste Startpreis: 100,00 EUR
das Syndikat den Hüttenzechen die Überprodukti-
on zu den festgesetzen Preisen abnehmen. Nach
AG Vereinigte Gaswerke
dem Ruhrkampf 1924 Neuorganisation als “Verei- Aktie 4. Em. 1.000 Mark, Nr. 3514
nigung für die Verteilung und den Verkauf von Augsburg, 11.3.1910 EF
Ruhrkohle AG”. Bei übergreifender Betrachtung Auflage 1.000 (R 6). Nach der Gründung 1883
die interessante und wichtigste AG des Ruhrberg- durch Augsburger Kaufleute und Industrielle wur-
baus. Maße: 34,4 x 23 cm. Doppelblatt. Nicht ent- den 24 Gasanstalten erbaut oder erworben (u.a.
wertetes Exemplar! Asch, Bozen, Donzdorf, Göggingen, Grosswardein,
Gunzenhausen, Kalisch, Königenhof, Langen-
Nr. 55 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 56 schwalbach, Stuhlweissenburg, Warnsdorf) sowie
Startpreis: 75,00 EUR 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen, St.
AG Sächsische Werke Nr. 56 Schätzpreis: 800,00 EUR Joachimstal, Königswart, Langenschwalbach, Lus-
Startpreis: 240,00 EUR sin, Pirano), außerdem Betrieb der elektrischen
7 % Gold Bond 1.000 $, Specimen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa Lucia im
Dresden, 2.2.1925 VF+ AG Thonwerke Kandern Südwesten des heutigen Slowenien. Als Folge des
Nullgeziffertes Specimen (R 8). Gründung 1923. In Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 258 1. WK gingen die meisten Werke verloren, der Rest
die Gesellschaft brachte das Land Sachsen seine Kandern, 1.7.1899 EF/VF bis auf das 1911 in Betrieb genommene Gaswerk
Kohlen- und Elektrizitätsunternehmen ein, blieb Auflage 82 (R 9). Gründung 1889, hervorgegangen Göggingen wurde später verkauft. 1937 Sitzverle-
aber alleiniger Aktionär. Neben den Braunkohlen- aus der schon seit 1837 im badischen Kandern gung nach München, nachdem die AG für Licht-
und Großkraftwerken Böhlen und Hirschfelde bestehenden Firma Wolman, Dewitz & Co. In zwei und Kraftversorgung die Aktienmehrheit erwor-
auch Betrieb von acht Wasserkraftwerken an der Werken in Kandern mit rd. 150 Mann Belegschaft ben hatte. Diese stellte im Rahmen eines Bera-
Mulde und der Elster. Über 95 % aller sächsischen wurden in drei Brennöfen Dachziegel aller Art und tungs- und Betriebsführungsvertrages auch den
Haushalte wurden mit Energie versorgt. Der Backsteine hergestellt. Großaktionär war mit Vorstand und die leitenden Angestellten, die AG
umfangreiche Beteiligungsbesitz umfasste u.a. zuletzt über 80 % die Badische Bank, Karlsruhe. selbst hatte nur noch 16 Beschäftigte im Gaswerk
Anteile bei der Sächsischen Elektrizitäts-Liefe- 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Göggingen (Bayerstr. 135, Einstellung der Eigener-
rungs-Gesellschaft (100 %), der Landkraftwerke Gott GmbH. 1998 schließlich wurde der Betrieb zeugung 1951 nach Anschluss an das Ferngasnetz,
Leipzig AG (30 %), der Energie-Versorgung Groß- stillgelegt. Ausgestellt auf den seinerzeitigen Vor- heute ist auf dem Gelände die Erdgas Schwaben
Dresden AG (50 %), der Thüringer Gas-Gesell- stand der Gesellschaft A. Dewitz. Großformatiges ansässig). 1979 aufgegangen in der Thüga. Ori-
schaft (30 %), der Gasversorgung Ostsachsen AG Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet. ginalunterschrift Gust. Riedinger (aus der Fami-
(28 %) und der Leipziger Außenbahn AG (25 %). Maße: 39,7 x 24,9 cm. lie der Textilfabrikanten) für den Vorsitzenden.
Lochentwertet. Maße: 34,8 x 22 cm.
15
Nr. 59
16
Nr. 59 Schätzpreis: 15.000,00 EUR Nr. 62 Schätzpreis: 300,00 EUR

Startpreis: 2.400,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR
AG Weser Aktien-Bierbrauerei Mittweida
Interim-Schein über 5 Actien à 200 Thaler, Aktie 1.000 RM, Nr. 3466
Nr. 1136-1140 Mittweida, 14.4.1942 EF
Bremen, 15.6.1872 F+ Auflage 200 (R 8). Gründung 1900 unter Übernah-
Gründeraktie (R 11). Johann Carsten H. Waltjen me der 1874 errichteten Brauerei von Keilhauer &
(1814-1880) war der Sohn eines Tabakfabrikanten. Liebers in der Bahnhofstr. 15; eine Niederlage
Nachdem er eine Maurerlehre absolvierte ver- bestand in Chemnitz. Der kleine Betrieb (mit ca.
suchte er sich in der Maschinenindustrie und 50 Mitarbeitern wurden knapp 40.000 hl jährlich
arbeitete zeitlang in England. 1841 kam er nach gebraut) war mit oft zweistelligen Dividenden
Bremen zurück, wo er 1842/43 mit seinem Freund hochrentabel. 1953 verstaatlicht und als “VEB
Heinrich Leonhardt die Maschinenbau- und Eisen- Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968
gießereifirma Waltjen & Leonhardt gründete. Die Nr. 60 Anschluß an das Getränkekombinat Karl-Marx-
Firma baute u.a. Dampfheizungen, Stahlbrücken, Stadt. Dem Mittweidaer Betrieb zugeordnet wur-
eiserne Schwimmtore für die Schleuse des Hafens Nr. 60 Schätzpreis: 250,00 EUR den 1981 auch die Brauereien Penig und Hart-
in Bremerhaven, Nach dem Ausscheiden von Hein- Startpreis: 90,00 EUR mannsdorf sowie die Erfrischungsgetränke Burg-
rich Leonhardt, der keinen Schiffbau betreiben stadt. 1994 wurde die inzwischen unter Denkmal-
AG Wick-Werke schutz stehende Mittweidaer Löwenbräu GmbH
wollte, wurde das Unternehmen 1848 in die AG C.
Waltjen & Co. umgewandelt. Jetzt wurden auch Vereinigte Fabriken Merkelbach als letzte sächsische Brauerei wieder privatisiert.
Eisenschiffe gebaut, darunter der Passagierdamp- & Wick, Merkelbach, Stadelbach & Co. Im Unterdruck Ansicht einer Oase mit zwei Löwen
fer "Roland" und seit 1871 Schiffe für die Kaiserli- Aktie 1.000 Mark, Nr. 1404 an der Tränke. Maße: 21 x 29,8 cm.
che Marine. 1872 erfolgte die Gründung der AG Grenzhausen, Juni 1922 EF
„Weser“ durch achtzehn Bremer Kaufleute und Auflage 2.500 (R 7). Die Steinzeugfabrik Merkel-
Unternehmer aus Bremen, wobei Carsten Waltjen bach und Wick wurde 1872 durch Friedrich Mer-
Mitglied im Aufsichtsrat der neuen AG wurde. kelbach gegründet. Um 1902 entstehen Entwürfe
Zum leitenden Direktor wurde Wilhelm Overbeck der “Westerwälder Neukeramik” u.a. von Henry
ernannt, der bereits unter Carsten Waltjen techni- van de Velde. Nach 1912 Umfirmierung in Wicke-
scher Vorstand war. Der erste Großauftrag kam Werke. Ab 1922 Vereinigte Fabriken Merkelbach &
von der Kaiserlichen Marine, für die bis 1884 29 Wicke, Merkelbach, Stadelamnn & Co. 1984 in
Kanonenboote gebaut wurden, was den Einstieg Konkurs, 1999 Abbruch der Werke. Die damals
der AG „Weser“ in den militärischen Schiffbau hergestellten Erzeugnisse (Krüge, Seidel usw,)
markierte. 1901-05 wegen mangelnder Erweite- werden noch heute in Kunst- und Antiquitäten-
rungsmöglichkeiten Neubau der Werft in Gröpe- Auktionen versteigert. Maße: 24,9 x 34,9 cm. Loch-
lingen. Ab 1912 unterhielt die Gesellschaft ein entwertet.
Konstruktionsbüro für U-Boote. Nach dem 1. Welt-
Nr. 63
krieg übernahm im August 1919 der bedeutende
Bremer Bankier J. F. Schröder den Vorsitz des Auf-
sichtsrates. 1926 Übernahme des Hamburger Wer-
kes der Vulcan-Werke und der Joh. C. Tecklenborg Nr. 63 Schätzpreis: 250,00 EUR
AG in Wesermünde. Im gleichen Jahr schloss sich Startpreis: 75,00 EUR
die AG "Weser" auf Betreiben des Bankiers Schrö- Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller
der mit sieben anderen Werften zur Deutschen
Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 3525
(Deschimag) zusammen. 1928 Übernahme der Dresden, September 1921 EF
Aktienmehrheit der Schiffswerften AG Neptun in Auflage 150 (R 6). 1872 Gründung als Actien-Bier-
Rostock und Nüscke & Co. AG in Stettin, außer- brauerei zum Plauenschen Lagerkeller (1919
dem Fusion mit der G. Seebeck AG in Wesermün- umbenannt wie oben). Der Plauensche Lagerkeller
de. Die Lokomotiv-Bauabteilung des Stettiner Vul- in der Chemnitzer Straße lieferte Biersorten wie
can-Werkes wurde im gleichen Jahr an die A. Bor- Pilsperle, Kernbräu und Lagerkeller Kulm. Ab 1911
sig GmbH, Berlin-Tegel verkauft. 1934 Gründung auch kgl. sächsischer Hoflieferant. 1920 wurde der
Nr. 61
der “Weser” Flugzeugbau-GmbH. 1935 Kauf der Betrieb für 15 Jahre an die Schloßbrauerei Nieder-
Frerichswerft in Einswarden. 1936 nach dem Bau porytz eGmbH verpachtet. Wegen unzureichender
des Artillerie-Schulschiffes “Brummer” für die Erträge führten beide Brauereien danach lange
Kriegsmarine folgten Großaufträge. Hauptsäch- Prozesse, die Vertragskündigung 1938 zog einen
lich wurden Zerstörer und Unterseeboote gebaut.
Nr. 61 Schätzpreis: 200,00 EUR erneuten Prozeß nach sich. Später firmierte die
Bis Ende 1939 lieferte die Deschimag-Stammwerft Startpreis: 60,00 EUR Brauerei als “Falkenbrauerei GmbH” (Marke
AG Weser 10 Zerstörer aus. Der Großteil der U- Ahrtalbank AG Bärenbräu). 1980 nach Fertigstellung der neuen
Boote in Deutschland, die von 1935 bis 1945 Aktie 100 RM, Nr. 9278 Großbrauerei in Dresden-Coschütz endgültig still-
gebaut wurden, kamen von der AG "Weser". 1945 gelegt. Maße: 24,8 x 36 cm. Lochentwertet.
Ahrweiler, Januar 1940 EF
Demontage der Bremer Werft zugunsten der
UdSSR, auf der Seebeck-Werft in Bremerhaven Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1871 als Ahrweiler
Weiterführung des Betriebes, zugleich wieder Credit-Verein eGmbH, Ende 1923 Umwandlung in
Annahme des alten Namens AG “Weser”. Bald wie- eine AG. Filialen in Altenahr, Mayschoß, Rech,
der die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet, letzter Dernau, Holzweiler und Bad Neuenahr. 1972 Fusi-
Großaktionär war mit 86 % die Fried. Krupp on zur Volksbank Bad Neuenahr-Ahrweiler
GmbH. 1983 im “Bremer Werftenverbund” des eGmbH. Siegel mit Abbildung des Weißen Turms
berühmt-berüchtigten "Bremer Vulkan" aufgegan- in Ahrweiler. Originalsignaturen. Maße: 27,7 x 35,3
gen. Gedruckte Unterschriften von A.G. Mosle cm. Lochentwertet (4 kleine Sterne in der Umran-
(Mitbegründer der AG Weser) und von Wilhelm dung).
Overbeck als leitender Direktor. Der Inhaber der
Aktie hat 400 Thaler im Juni 1872 eingezahlt, wei-
tere 100 Thaler zahlte er am 12.12.1873 ein. Der
noch ausstehende Betrag in Höhe von 500 Thaler
Nr. 64
wurde nicht mehr eingezahlt, was vermutlich
erklärt, warum diese Interimsaktie bis heute über-
lebte: sie wurde nicht in ein endgültiges Aktien-
zertifikat umgetauscht. Maße: 36,2 x 23,1 cm. Dop- Nr. 64 Schätzpreis: 250,00 EUR
pelblatt. Vorderseitig angeschmutzt, inwendig Startpreis: 100,00 EUR
stockfleckig (eine sachverständige Reinigung wird Aktien-Brauerei Cöthen AG
empfohlen). Nicht katalogisiertes Papier einer der
führenden europäischen Werften, im 2. WK. eine Vorzugs-Aktie 25.000 Mark, Nr. 5
der größten deutschen Waffenschmieden. Ein wei- Cöthen, 11.8.1923 EF
teres Exemplar wird im Staatsarchiv Bremen auf- Auflage 140 (R 7). Gründung 1861, AG 1883 (ABC).
bewahrt. Wohl eines der bedeutendsten deut- In der Brauerei in der Stiftstr. 7 wurden untergäri-
schen maritimen Wertpapiere überhaupt! Museale Nr. 62 ge Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener Mei-
Rarität. sterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alko-
17
holfreie Getränke, Eis und Futtermittel produziert. Nr. 66 Schätzpreis: 500,00 EUR Nr. 68 Schätzpreis: 200,00 EUR
Großaktionär war die Engelhardt-Brauerei AG, Startpreis: 145,00 EUR Startpreis: 65,00 EUR
Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei GmbH, die
im Jahr 1992 aus der ehemaligen Brauerei Köthen
Aktien-Brauerei Feldschlösschen Aktien-Feilen-Fabrik Sangerhausen
entstand, aus den historischen Gemäuern um, in Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 416 Aktie 1.000 Mark, Nr. 267
ein modernes, neu gebautes Logistikzentrum. Minden, 25.3.1918 EF/VF Sangerhausen, 8.2.1921 VF+
Neben dem Köthener und dem Hubertus Sorti- Auflage 700 (R 8). Maße: 36 x 22,6 cm. Doppelblatt, Auflage 100 (R 7). Gründung 1890. Die Fabrik mit
ment vertreibt die Köthener Brauerei auch das lochentwertet. ihrem sehr speziellen Produktionsprogramm exi-
neue Köthener Brauhaus Premium Pils. Maße: stierte nach 1945 weiter bis ca. 1990. Mit Jugend-
21,4 x 33,9 cm. Prägesiegel lochentwertet. stilelementen. Lochentwertet. Maße: 37,3 x 29,2
cm. Die Spitze der rechten unteren Ecke abgebro-
chen, trotzdem ein überdurchschnittlich gut
erhaltenes Exemplar!
Nr. 67

Aktien-Färberei Münchberg
vorm. Knab & Linhardt
Nr. 65
Münchberg, 22.12.1920 EF
Auflage 500 (R 7). Das 1868 gegründete Stamm-
werk der Fa. Knab & Linhardt lag im Stadtkern von Nr. 69
Nr. 65 Schätzpreis: 175,00 EUR Münchberg auf einem über 50.000 m◊ großen
Startpreis: 45,00 EUR Grundstück zwischen der Bahnstrecke Bamberg-
Aktien-Brauerei Feldschlösschen Hof und der Pulschnitz. Es war eine der größten Nr. 69 Schätzpreis: 300,00 EUR
Garnfärbereien Deutschlands. 1889 Umwandlung Startpreis: 10,00 EUR
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 278 in eine AG. 1925 Erwerb der Färberei Alb. Römer
Minden, 6.2.1912 EF Aktien-Maschinenfabrik
GmbH in Opladen, die 1937 als Zweigwerk Leich-
Auflage 300 (R 6). 1865 Gründung der Brauerei lingen eingegliedert wurde. 1930 wurde das “Kyffhäuserhütte” vormals Paul Reuß
Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf Stammwerk von der seit alters her betriebenen Aktie 1.000 Mark, Nr. 20167
der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Türkischrot-Garnfärberei auf das rationellere Artern, 15.3.1923 EF
Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. Naphtol- und Indanthren-Färben umgestellt. Auflage 8.000 (R 10). Gründung 1881, AG seit 1897.
1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Gleichzeitig Einrichtung einer Zwirnerei, Effektz- Die Gesellschaft stellte landwirtschaftliche
Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsan- wirnerei und Spulerei, so daß die Garne webfertig Maschinen her (Milch-Separatoren, Dämpfappara-
wesen gehörte der Gesellschaft auch die Tonhalle an die Webereien geliefert werden konnten (u.a. te, Lupinen-Entbitterungs-Anlagen, Kartoffel-
in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei die ebenfalls in Münchberg ansässige Mech. Bunt- Waschmaschinen, Schrotmühlen, Jaucheschleu-
äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse weberei J. Sim Fleißner AG). Als Ersatz für die öst- dern und -pumpen). 1910 Aufnahme der Produkti-
Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr lich der Zonengrenze ausgefallenen Abnehmer on von Motoren durch Fusion mit der Ergon-Kos-
Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 1947 Einrichtung einer Stückfärberei und Appre- mos AG in Karlsruhe. 1912 Angliederung der Ruhr-
% die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf tur. Großaktionär war jahrzehntelang die Bayeri- werke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in
die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG sche Vereinsbank. 1962 übernahmen die Faser- Duisburg. 1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung
(1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG, seit werke Hüls in Marl die Aktienmehrheit, die 1973 von Filialen in Elbing und Nürnberg. Börsennotiz
2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen. an die Spinnerei Forchheim weiterging. Mit dieser Berlin und Halle, später Leipzig. Zu DDR-Zeiten
Originalunterschriften. Maße: 36,5 x 24 cm. Dop- 1977 fusioniert und deshalb ebenso wie sie 1999 war die Kyffhäuserhütte der größte Hersteller von
pelblatt, inwendig Bedingungen. im Konkurs untergegangen. Maße: 27,3 x 33,8 cm. Molkereimaschinen. Nach der Wende von der
Prägesiegel lochentwertet. Treuhandanstalt privatisiert, bald darauf stillge-
legt: 2200 Menschen wurden arbeitslos. Maße:
35,5 x 27 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Aktienzuckerfabrik Trendelbusch
Namensaktie 1.500 Mark, Nr. 360
Trendelbusch, 16.4.1923 EF
(R 8) Die Gründung erfolgte 1857 als Zuckerfabrik
Carl Salomon & Co, errichtet durch die Fürstlich
Stolbergsche Maschinen-Fabrik. Der Standort war
ca. 4 km westlich von Harbke in der Nähe der
Grube Trendelbusch. 1858 wurde das Unterneh-
men in die AG Actienzuckerfabrik Trendelbusch
umgewandelt. Das Anbaugebiet hatte eine Fläche
von ca. 1200 Morgen. Das Unternehmen erwirt-
schaftete sehr gute Gewinne, die Aktionäre erhiel-
ten ungewöhnlich hohe Dividenden von 60%.
Nach 25 Jahren hatte sich die Zahl der Aktionäre
auf 64 erhöht. Zu diesem Zeitpunkt waren erst
knapp 90% des Grundkapitals gezeichnet. Die
Zuckerschwemme Ende der 1880er Jahre machte
auch der Actienzuckerfabrik Trendelbusch zu
Nr. 66 Nr. 68
schaffen. Rationalisierungsmaßnahmen waren die
Folge. 1901/02 wurden wieder Rekordverarbeitun-
18
gen gemeldet. Die Zeit der Inflation allerdings Spinnerei und Weberei. Zweigwerke bestanden in wurde der ADCA ihre schwerpunktmäßige Betäti-
führte zu einer Verschuldung der Landwirtschaft Oberstdorf, Vorderhindelang und Oberdorf b. gung in Mitteldeutschland zum Verhängnis. Erst
allgemein, die Zuckerfabrik musste nach 67jähri- Vorderhindelang. 1896 Umwandlung des Unter- 1964 konnte, aufbauend auf der einzig verbliebe-
ger Tätigkeit ihre Produktion einstellen. Dekorati- nehmens in eine AG. “1939-45 Inanspruchnahme nen Berliner Niederlassung, ein Neuanfang ver-
ve Ornament-Umrahmung. Maße: 34,2 x 24,2 cm. großer Teile der Fabrikationsstätten durch verla- sucht werden. Nach glückloser Entwicklung und
Kleine Lochentwertung unten mittig. gerte Rüstungsbetriebe”, steht im AG-Handbuch. mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo
Konkret hieß das auch: Im Bereich der Spinnerei und die NORD/LB) wurde die ADCA schließlich
Blaichach bestand von Juli 1944 bis Mai 1945 ein Anfang der 1990er Jahre von der niederländischen
Außenlager des KZ Dachau, in dem 800 Häftlinge Rabobank übernommen und entsprechend umbe-
für die Bayerischen Motorenwerke U-Boot-Moto- nannt. Handschriftlich nummerierte Ersatzausfer-
ren bauten. Letzter Großaktionär war die Textilfir- tigung für ein bei einem Bombenangriff vernichte-
ma Ulrich Gminder AG, Reutlingen. 1960 Auflö- tes Stück. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel loch-
sung der AG und Verkauf aller Werke einschließ- entwertet. Nur drei dieser geschichtlich wertvol-
lich der Wasserkraftanlagen an die Robert Bosch len Ersatzausfertigungen sind bis heute erhalten
GmbH für die Produktion von Zündverteilern. Die geblieben!
Beschäftigten wurden größtenteils umgeschult.
Heute ein wichtiger Bosch-Standort mit 2400 Mit-
arbeitern, gefertigt werden elektronische Kompo-
nenten (ABS und ESP) für die Automobilindustrie.
Schöne Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabel-
wesen. Maße: 37 x 25 cm. Doppelblatt, lochent-
wertet. Überdurchschnittlich gut erhaltenes
Exemplar!
Nr. 70
Nr. 74

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Nr. 72
7 % Gold Debenture 1.000 $, Specimen
Nr. 71 Berlin, 15.1.1925 VF
Nullgeziffertes Specimen (R 9). Gründung 1883
Nr. 71 Schätzpreis: 200,00 EUR durch Emil Rathenau als “Deutsche Edison-
Startpreis: 40,00 EUR Gesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887
ALBINGIA Versicherungs-AG Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der Weltaus-
stellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die
Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 8969 epochemachenden Erfindungen von Thomas A.
Hamburg, 15.11.1926 EF Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für
Auflage 10.000 (R 6). Gründung 1901. Nachdem die Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathe-
ebenfalls in Hamburg ansässige Transatlantische nau als der Begründer der elektrischen Großin-
Feuer-Versicherungs-AG unter den Schäden des dustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit der
verheerenden Erdbebens in San Francisco zusam- Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte
menbrach, wurde 1907 deren Versicherungsbe- sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen
stand übernommen. 1913 Fusion mit der Düssel- Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle
dorfer Feuer-Versicherungs-AG (Name deshalb spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens &
1913-23 “ALBINGIA Hamburg-Düsseldorfer Versi- Halske um den ersten Platz unentschieden. Der
Nr. 73
cherungs-AG”). 1930 übernahm die Guardian Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete
Assurance Company, London die Aktienmehrheit schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme
und hielt sie viele Jahrzehnte. 1931 Übernahme durch den Daimler-Benz-Konzern, der unter dem
der Allgemeine Saarländische Versicherungs-AG, Vorstandsvorsitzenden Eduard Reuter (Sohn des
Saarbrücken. 1953 Übernahme der “Terra”
legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau
Lebensversicherungs-AG in Berlin, die daraufhin Startpreis: 200,00 EUR
eines umfassenden Technologiekonzerns als
in ALBINGIA Lebensversicherungs-AG umbenannt Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausge-
wurde. 2000 Verschmelzung mit der AXA Colonia Aktie 1.000 RM, Nr. 1793 träumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reu-
Versicherungen, der heutigen AXA Konzern AG. ters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996
Leipzig, 4.6.1932/20.11.1943 EF
Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. auf. Hochwertiger ABNC-Stahlstich mit allegori-
Ersatzausfertigung vom 20.11.1943 (R 10). Die
scher Vignette. Maße: 38,3 x 25,2 cm. Mit anh.
ADCA entstand 1858 nach dem Vorbild des fran-
Nr. 72 Schätzpreis: 250,00 EUR Kupons. Lochentwertet. Unter Schutzfolie aus
zösischen Credit Mobilier auf Initiative seinerzeit
Startpreis: 100,00 EUR Kunststoff (kann entfernt werden).
maßgeblicher Kaufleute und Politiker wie Gustav
Allgäuer Baumwollspinnerei und Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie war die erste
Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Aktienbank moderner Prägung in ganz Deutsch- Nr. 75 Schätzpreis: 500,00 EUR
land. Anfangs stand das Gründungs- und Beteili- Startpreis: 120,00 EUR
Actie 1.000 Mark, Nr. 5732 gungsgeschäft im Vordergrund. So gehörte die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Blaichach, Januar 1923 EF ADCA z.B. zu den Mitgründern der Lübecker Han-
Auflage 7.000 (R 7). 1850 gründeten die Schweizer Sammelaktie 1.000 x 100 RM, Nr. 363001-
delsbank (heute Deutsche Bank Lübeck) und der
Unternehmer Heinrich Gyr und Rudolf Zellweger Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach 364000
(Zellweger Uster ist ein noch heute bekannter Tex- der Jahrhundertwende dehnte sie sich durch ste- Berlin, März 1943 EF+
tilmaschinenhersteller) in Blaichach unter Aus- tige Übernahme anderer Institute soweit aus, dass (R 7) Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwer-
nutzung der Wasserkraft des Schwarzenbach eine sie zu den Großbanken gezählt wurde. Nach 1945 tet.
19
dern und dem Schwager die Glasfabrik W. Rönsch,

Hirsch & Co. in Radeberg. Die Wege trennten sich
1869, da sich Hermann Hirsch mehr dem Hohlglas
verbunden fühlte, seine Brüder und der Schwager
dagegen dem Tafelglas. Hermann Hirsch erwarb
im damals noch thüringischen Altenburg ein
Grundstück am Kauerndorfer Weg (heute Fabrik-
straße, vis-á-vis vom Bahnhof) und errichtete dort
eine Glashütte. Nach seinem Tod 1871 übernahm
sein Sohn Carl Adolph Otto Hirsch die Fabrik,
besaß aber als Buchhalter nicht die nötige Kom-
petenz, 1876 kam die Fabrik zum Stillstand. 1880
versuchte Franz Zahn aus Böhmen die Fabrik wie-
der in Gang zu setzen, doch schon 1893 stand sie
Nr. 75 Nr. 77
erneut zum Verkauf. 1921 kam es dann zur Grün-
dung der Altenburger Glashütte AG an der Zeitzer
Str. 33, die an einem Hafenofen Kolben für Isolier-
flaschen herstellte. Auch diese Fabrik überlebte
nur bis zur Weltwirtschaftskrise, im März 1931
ging sie in Konkurs. Maße: 26,4 x 33,8 cm. Die ver-
tikale Knickfalte etwas berieben. Das einzige
bekannte Stück ohne Lochentwertung!
Nr. 78
ALLIANZ Lebensversicherungsbank
Berlin, April 1922 EF Nr. 80
Gründeraktie (Interims-Schein), Auflage 20.000 (R
6). Die heutige Allianz Leben hat zwei Wurzeln: Nr. 80 Schätzpreis: 150,00 EUR
Nr. 76
Zum einen die erst 1922 gegründete “Allianz”
Lebensversicherungsbank AG. Zum anderen die
Nr. 76 Schätzpreis: 175,00 EUR 1889 in München gegründete “Arminia” Lebens-, Anhaltische Kies- und
Startpreis: 40,00 EUR Aussteuer- und Militärdienstkosten-Versiche- Zementröhren Industrie AG
rungs-AG”. Letztere legte 1902-19 ein scharfes Aktie 500 RM, Nr. 64
Allgemeine Gold- & Silber-Scheide- Expansionstempo vor und übernahm acht weitere
Anstalt Lebensversicherer. Bei der Fusion mit der Allianz
Preußlitz, 28.9.1936 EF
Leben 1923 war sie pro forma die aufnehmende Gründeraktie, Auflage 100 (R 7). Gründung 1936.
Actie 500 Mark, Nr. 1511 Handel mit Kies, Sand, Ton und sonstigem in Gru-
Pforzheim, 10.5.1912 EF Gesellschaft, nahm aber gleich darauf deren Fir-
mennamen an. 1927 fusionshalber für einige Jahre ben abgebauten Material sowie Herstellung von
Auflage 1.000. Gründung 1891 in Pforzheim, bis Zementröhren und anderen Zement- oder Kiesfa-
Umfirmierung in “Allianz und Stuttgarter Lebens-
heute das Zentrum der deutschen Schmuck- und brikaten. Am 24.5.1940 Konkurseröffnung. Loch-
versicherungsbank AG” sowie Sitzverlegung nach
Uhrenindustrie. Das Werk in der Kanzlerstrasse entwertet. Maße: 21 x 29,6 cm.
Stuttgart (1938 zurück nach Berlin, ab 1948 Zweit-
wurde im Laufe der Zeit zu einer der führenden
sitz in München), seit 1999 ist erneut Stuttgart der
Scheideanstalten in Europa ausgebaut. Neben der
Firmensitz. Schöne Ornamentumrandung, Adler
Scheidung von gold- und silberhaltigen Barren
mit Münchener Kindl und Berliner Bär im Unter-
und dem Verkauf von Feingold und Feinsilber sind
druck. Eingetragen auf E. Heimann in Breslau (das
auch die für die Schmuckwarenfabrikation erfor-
jüdische Bankhaus E. Heimann in Breslau wurde
derlichen Chemikalien und Edelmetall-Legierun-
nicht arisiert und bestand bis 1945). Maße: 25 x
gen im Lieferprogramm. Daneben auch eigene
38,1 cm. Doppelblatt, nicht entwertet.
Kupfer-Elektrolyse sowie Aufbereitung von und
Handel mit Basismetallen aller Art. In den 60er
Jahren begann der Frankfurter Konkurrent Degus-
sa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten
Agosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über
90 %. 2002 ging das Aktienpaket an die belgische
Umicore-Gruppe. Hübsche breite Umrahmung aus
fein gearbeitetem Blumen-Rankwerk. Originalsig-
naturen. Eingetragen auf und original signiert von
Carl Mondon als leitender Direktor. Maße: 34 x
23,2 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragung von
1913. Kleine Lochentwertung unten mittig.

Nr. 81
Allgemeine Rentenanstalt Lebens-
Nr. 79
und Rentenversicherungs-AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 1629
Stuttgart, 1.4.1938 EF Nr. 79 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR
Auflage 4.000 (R 7). Gründung bereits 1833 als Ver- Startpreis: 75,00 EUR
sicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 1923 Anhaltische Kohlenwerke
Umwandlung in eine AG. 1991 Umfirmierung in Altenburger Glashütte AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 7745
Württembergische Lebensversicherung AG, 2000 Aktie 1.000 Mark, Nr. 1307 Frose in Anhalt, 3.4.1906 VF
Fusion mit der Wüstenrot Lebensversicherungs- Altenburg, September 1921 VF Auflage 1.000 (R 7). 1867 wurden die Abbaurechte
AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwer- Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 12). Hermann für die Froser Kohlenfelder durch das Bergamt zu
tet. Hirsch führte zunächst zusammen mit zwei Brü- Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der
20
Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braun- bar neben dem Badehaus Errichtung eines Logier-
kohlengrube Ludwig (später Umwandlung in hauses zur Unterbringung von 24 Gästen und
Zeche Anhalt). 1881 Umwandlung der Gewerk- (allerdings nur für zwei Jahre) Verpachtung des
schaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Koh- Moorbades. 1933 wurde noch das Kurhaus in Lin-
lenwerke). Durch Zukauf und Aufschluß zahlrei- dau (Anhalt) erworben. 1935 ging die AG in Liqui-
cher weiterer Braunkohlegruben expandierte das dation. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Unternehmen, das 1908 seinen Sitz von Frose
nach Halle a.S. verlegte (ab 1940 Doppelsitz Halle
a.S. und Berlin). Über 5.000 Mann arbeiteten in
den 1920er Jahren in 5 Abteilungen: 1. die Marien-
gruben bei Senftenberg (vier Tagebaubetriebe und
ein Kraftwerk), 2. die Grube Elisabeth bei Mücheln
Bez. Halle a.S. (ein Tagebau sowie eine große Rin-
gofenziegelei), 3. Abt. Zechau S.-A. (vier Tiefbau-
betriebe und ein Tagebau sowie zwei Kraftwerke),
4. Abt. Schönow/Neumark (Tiefbau mit drei
Schächten) und 5. Braunkohlenbergwerk Grube
Ludwig bei Frose i.A.. 1932 übernahm der jüdische
Industrielle Ignaz Petschek die AKW und gliederte
sie in den Petschek-Konzern ein. Nach dessen
„Arisierung“ 1939 gelangten die AKW über die Mit-
Nr. 86
teldeutschen Stahlwerke zum Flick-Konzern. Flick
verschmolz die AKW mit der Werschen-Weißen-
felser Braunkohle AG und reichte sie dann an die Nr. 83
Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Nr. 86 Schätzpreis: 175,00 EUR
„Hermann Göring“ weiter. Die Betriebe in der Startpreis: 45,00 EUR
Sowjetzone wurden nach 1945 entschädigungslos
enteignet. AG 1950 verlagert nach Berlin (West),
Anthrazitgrube Carl Friedrich AG
als Mehrheitsaktionär figurierte dann die Harpe- für Bergbau und verwandte Industrien
ner Bergbau-AG aus Dortmund. 1983 umgewandelt Aktie 100 RM, Nr. 3
in die AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, heutiger Richterich bei Aachen, November 1938EF
Firmensitz ist Düsseldorf. Maße: 30,4 x 23,1 cm. Auflage 3.000 (R 6). Gründung 1921 in Bochum,
Kleine Lochentwertung unter in der Mitte. 1924 Sitzverlegung nach Richterich bei Aachen.
Die Ges., deren Mehrheitsaktionär der Eschweiler
Bergwerks-Verein war, besaß 95 % der Kuxe der
Gewerkschaft “Carl Friedrich” Anthracitgrube im
Wurmrevier (bei Aachen) und die Kuxenmehrhei-
ten der Gewerkschaften Langendorf, Lohn, Alt-
dorf, Altenburg und Pier. Alle diese Beteiligungen
entwickelten sich ganz schlecht: Die Grube “Carl
Friedrich” wurde 1927 stillgelegt und die Gewerk-
schaft 1943 liquidiert. 1951 stellte die völlig
bedeutungslos gewordene AG das Kapital auf nur
noch 60.000 DM um, 1954 wurde sie wegen Ver-
mögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Loch-
entwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Nr. 84
Anhaltische Kohlenwerke
Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM, Nr. 39001-
40000
Nr. 82 Halle (Saale), 05.12.1944 EF+
(R 8) Hergestellt im Umdruckverfahren, mit Ori-
Nr. 82 Schätzpreis: 200,00 EUR ginalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 29,6 x
Startpreis: 60,00 EUR 21 cm.
Anhaltische Kohlenwerke Nr. 87
Sammelaktie 100 x 1.000 RM, Nr. 91901-92000
Halle (Saale), 5.12.1944 EF+ Nr. 87 Schätzpreis: 250,00 EUR
(R 8) Hergestellt im Umdruckverfahren, mit Ori- Startpreis: 60,00 EUR
ginalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 29,5 x Arensdorfer Braunkohlenwerke
21 cm.
u. Brikettfabrik AG
Nr. 83 Schätzpreis: 250,00 EUR Aktie 1.000 Mark, Nr. 494
Startpreis: 90,00 EUR Zielenzig, o.D. (nach 8.12.1921) EF
Auflage 1.245 (R 10). Gründung 1921, bis 11.4.1921
Anhaltische Kohlenwerke lautete die Firma Plastische Kunst AG mit Sitz in
Aktie 1.000 RM, Nr. 94904 Berlin. Pachtung von Braunkohlenfeldern, deren
Halle a.S. / Berlin, 5.12.1944 EF Abbau und Herstellung von Briketts. 1922 Fusion
Nr. 85
Ersatzurkunde (R 9). Hergestellt im Umdruckver- mit den Arensdorfer Braunkohlenwerke u. Brikett-
fahren, mit Originalunterschriften. Maße: 29,5 x 21 fabrik AG, Zielenzig zur Vereinigte Neumärkische
cm. Kleine Lochentwertung neben den Signaturen. Kohlenwerke AG. Bereits 1924 in Konkurs. Groß-
Nr. 85 Schätzpreis: 300,00 EUR formatiges Papier. Lochentwertet. Maße: 26,6 x 37
Startpreis: 120,00 EUR cm.
Rufen Sie mich an, wenn Anhaltisches Eisenmoorbad Lindau
Aktie 1.000 RM, Nr. 166 Nr. 88 Schätzpreis: 200,00 EUR
Sie Fragen haben. Startpreis: 75,00 EUR
Ich bin immer für Sie da! Lindau in Anhalt, 8.4.1927 VF+
Auflage 25 (R 9). Gegründet 1909 in Zerbst zwecks Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Telefon: 0 53 31 / 97 55 24 Ausnutzung der in den Lindauer Feldmarken gele- Aktie 5.000 Mark, Nr. 1328
genen Moorlager zu Heilzwecken. 1924 unmittel- Augsburg, 30.8.1921 EF/VF
21
Auflage 1.100 (R 7). Ursprünglich betrieb der Kauf- Brennstoffen und Zubehörteilen. Bereits im
mann J. Fr. Merz in Nürnberg eine Schafwoll- November 1924 Beschluß der Auflösung. Maße: 29
großhandlung, aus der eine Kammgarnspinnerei x 22,8 cm.
mit Pferdebetrieb hervorging. Wegen der viel gün-
stigeren Wasserkraft ging Merz 1836 nach Augs-
burg und errichtete hier an der Schäfflerbach-
straße die mit 3.000 Spindeln damals größte
Kammgarn-Spinnerei im Gebiet des Deutschen
Zollvereins. 1845 Umwandlung in eine AG. 1925
Übernahme der Werdener Feintuchwerke AG in
Essen-Werden (1963 wieder abgestoßen). Die
größte deutsche Kammgarnspinnerei kämpfte
sehr lange, wurde aber Ende 2001 dann doch eines
der letzten Opfer der Krise der deutschen Tex-
tilindustrie. Druck auf Büttenpapier. Maße: 28,3 x
45 cm. Doppelblatt, inwendig zwei Übertragungen
von 1925 und 1935. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 90 Nr. 92
Nr. 88 Badische Essigwerke AG
Kehl, 13.2.1922 EF
Auflage 1.100 (R 8). Gründung 1920. 1929 Sitzver-
legung nach Kehl. Fabrikanlagen bzw. Zweignie-
derlassungen in Lahr und Kork. 1943 Umwandlung
in eine GmbH. Für die Zeit ungewöhnlich dekora-
tive Gestaltung, Säulenbogen mit Früchten und
Engel, im Unterdruck eine große Vignette des Göt-
terboten Hermes. Maße: 38,2 x 24,6 cm. Doppel-
blatt. Nicht entwertetes Stück!
Nr. 91

Nr. 89
Badische Bank
Actie 350 Gulden = 200 Thaler, Nr. 6817
Mannheim, 1.10.1871 EF
Nr. 89 Schätzpreis: 250,00 EUR Gründeraktie, Auflage 15.000 (R 6). Ursprünglich
Startpreis: 100,00 EUR errichtet 1870 als Badische Bank in Mannheim,
Augsburger Kammgarn-Spinnerei eine Privatbank mit Notenbank-Privileg (auf das
Aktie 500 RM, Nr. 2903 erst 1931 verzichtet wurde). Seit 1923 Vertrauens-
bank des Badischen Staates, der 1931 durch Über-
Augsburg, 16.6.1941 EF
nahme eines größeren, bis dahin von der Deut-
Zwischenschein (R 9). Die erste Einzahlung von schen Bank gehaltenen Aktienpaketes auch Mehr-
200 RM ist geleistet worden. Vorliegender Zwi- heitsaktionär wurde. 1932 Sitzverlegung nach Kar-
schenschein ist ausgegeben worden anstelle des lsruhe, weitere Niederlassungen bestanden in
vernichteten Zwischenscheins über eine Aktie mit
Nr. 93
Freiburg i.B. (seit 1937, ehem. Bankgeschäft Carl
gleicher Nummer vom März 1934. Maße: 30 x 21 Trautwein), Pforzheim (seit 1935/36, ehem. Bank-
cm. Rückseitig zwei interessante Übertragungen haus Carl Schmitt & Cie. sowie der Pforzheimer
von 1941 und 1942, jeweils mehrfach original sig- Bankverein) und zeitweise Straßburg (Elsaß). Nr. 93 Schätzpreis: 300,00 EUR
niert. Prägesiegel lochentwertet. Nur 8 Stücke 1977 mit der Württembergischen Bank (früher: Startpreis: 90,00 EUR
sind bis heute erhalten geblieben! Württ. Notenbank) und der Handelsbank Heil-
bronn AG zur Baden-Württembergische Bank AG
Badische Lokal-Eisenbahnen AG
Nr. 90 Schätzpreis: 500,00 EUR fusioniert. Auf Betreiben der baden-württembergi- 4,5 % Theil-Schuldv. 1.000 Mark, Nr. 6462
Startpreis: 80,00 EUR schen Landesregierung unter Erwin Teufel über- Karlsruhe, 23.5.1901 EF
Autohallen AG nahm die öffentlich-rechtliche Landesbank Baden- Auflage 4.000 (R 9). Gründung 1898 als Betriebs-
Württemberg (LBBW) 2001 die Aktienmehrheit führungsgesellschaft für die Badischen Bahnen
Aktie 5.000 Mark, Nr. 3715 der BW-Bank. Danach wurden die Kleinaktionäre der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft.
Hamburg, Juni 1923 VF+ per Squeeze-out rausgeworfen und die BW-Bank Betrieben wurden 5 nicht miteinander verbunde-
Auflage 9.000 (R 9). Gründung 1923 unter Über- als unselbständige Anstalt ab 1.8.2005 vollständig ne Strecken: die schmalspurige Albtalbahn, die
nahme des Grundstücks Eckhoffstraße/Grau- in die LBBW integriert. Äußerst dekoratives Stück Bühlertalbahn sowie die Strecken Bruchsal-Hils-
mannsweg mit aufstehenden Hallen für Motor- mit allegorischer Umrandung, Originalunterschrif- bach-Menzingen, Neckarbischofsheim-Hüffen-
fahrzeuge, außerdem Fabrikation von LKW- ten. Maße: 32 x 25,4 cm. Doppelblatt. Stück ohne hardt, Wiesloch-Meckesheim-Waldangelloch (zus.
Anhängern, Handel mit Automobilen, Kraft- und Lochentwertung in Top-Erhaltung. 153 km). Später erwarb der Kreis Karlsruhe die
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Aktienmehrheit. In der Weltwirtschaftskrise 1931 niert. 2002 war das dann eine der spektakulärsten
in Konkurs gegangen, die Bahnbetriebe wurden an Pleiten des Jahrzehnts. Maße: 25,8 x 21,2 cm. Prä-
die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft ver- gesiegel lochentwertet.
kauft. Dekorativ, mit Umrahmung im Historismus-
Stil. Maße: 37,8 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig
Bedingungen.
Nr. 98
Nr. 96
Nr. 94 Nr. 96 Schätzpreis: 250,00 EUR

Nr. 94 Schätzpreis: 250,00 EUR Bank für Bauten
Badische Tabakmanufaktur Dresden, 29.11.1899 VF
Roth-Händle AG Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 6). Die Gesellschaft
Aktie 100 RM, Nr. 510 besaß in bester Innenstadtlage (Waisenhaus-
Lahr i. Baden, 15.1.1940 EF+ straße, Prager Straße, Trompeterstraße)
Auflage 50 (R 7). Gründung 1890 als Elsässische Geschäfts- und Wohnhäuser sowie das Central-
Tabakmanufaktur AG in Strassburg i.E., hervorge- Theater, das “Universum” Tonfilmtheater, das
gangen aus der schon lange bestehende Tabakfa- Tanzkabarett “Frascati” und den Augustiner-Kel-
brik von J. Schaller & Bergmann in Strassburg- ler. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. 1936 in
Neudorf. Kurz nach der Jahrhundertwende Über- “Aktiengesellschaft für Bauten” umfirmiert. Die
nahme mehrerer Beteiligungen an weiteren Tabak- noch heute bestehende Gesellschaft erhielt nach
fabriken in Hanau, Bingen, Berlin und Dresden. der Wende ihre Grundstücke zurückübertragen.
Nr. 99
1919 wurde die Fabrik in Strassburg von den Fran- Wegen des immensen Wertes spielten sich auf den
zosen beschlagnahmt. Die Hauptaktionäre reagier- Hauptversammlungen ab 1990 zwischen den zer-
ten darauf mit der Überleitung der Produktion auf strittenen Familien-Aktionären filmreife Szenen Nr. 99 Schätzpreis: 300,00 EUR
die 1920 in Frankfurt a.M. gegründete Badische ab, die Dallas und Denver in nichts nachstehen. Startpreis: 75,00 EUR
Tabakmanufaktur Roth-Händle GmbH. Dieses Maße: 27 x 35,1 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Unternehmen wurde 1922 in eine AG umgewan- Bank für Handel und Grundbesitz
delt, 1928 Sitzverlegung nach Lahr im Schwarz- Aktie 10.000 Mark, Nr. 1728
wald. 1942 wurden beide Unternehmen, die sich Leipzig, 30.7.1923 VF+
auf beiden Seiten des Rheins praktisch vis-à-vis Auflage nach Kapitalumstellung 1.100 (R 8). Grün-
gegenüberlagen, noch einmal für kurze Zeit dung 1902 als “Spar- und Darlehnskasse der Haus-
zusammengefügt. Bekannteste Marken sind schon besitzer eGmbH”, 1910 Umbenennung in Leipziger
seit Mitte der 30er Jahre Roth-Händle und Reval. Hausbesitzer-Bank, AG seit 1923. Die Bank hielt
Heute als GmbH eine 100 %ige Tochter von Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der
Reemtsma. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk
und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für
Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und die-
sen Unternehmen bestand Personalunion. Auf
Grund der Verordnung über die Gründung der
Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der
Nr. 97
bisher bestehenden Banken und Geldinstitute
erlosch die Bank am 29.5.1947. Dekorative Umrah-
mung im geometrischen Jugendstil. Maße: 28,8 x
22,7 cm. Kleine Lochentwertung unten in der Mitte.
Bank für Brau-Industrie
Aktie 1.000 DM, Muster
Frankfurt/Main, Juli 1978 UNC/EF
Nr. 95
(R 10) Gründung 1899 als Bank für Brauindustrie.
Beteiligungen u.a. an der Dortmunder Ritter-
brauerei, der Berliner Engelhardt-Brauerei, der
Nr. 95 Schätzpreis: 250,00 EUR Radeberger Exportbierbrauerei und der Schöffer-
Startpreis: 60,00 EUR hof-Binding-Brauerei. 1950 Berliner Wertpapierbe-
reinigung und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main.
Balcke-Dürr AG Gehörte dann als “Frankfurter Bankgesellschaft
Globalaktie 2.000 x 50 DM, Nr. 12 gegr. 1899 AG” zum Oetker-Konzern, schließlich
Ratingen, Februar 1973 EF+ mit der ebenfalls Oetker gehörenden Bielefelder
Lampe-Bank fusioniert. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit
Nr. 100
Auflage 50 (R 7). Eine Tochter von Babcock-Bor-
sig, gegründet 1972 durch Fusion der Dürrwerke Kuponbogen. Feine Lochentwertung.
AG (gegr. 1883 als Düsseldorf-Ratinger Röhrenkes-
selfabrik Dürr & Co., AG seit 1889) und der Nr. 98 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 100 Schätzpreis: 250,00 EUR
Maschinenbau-AG Balcke (gegr. 1894/98, AG seit Startpreis: 60,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR
1905, Werke in Bochum und Frankenthal). Produ- Bank für Brau-Industrie
ziert wurden zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbi-
Bank für Handel und Verkehr AG
nenanlagen, Industriekessel, Gebäudeausrüstun- Aktie 500 DM, Muster Aktie 100 RM, Nr. 3889
gen aller Art, Rohrleistungssysteme sowie Anla- Frankfurt/Main, Juli 1978 UNC/EF Chemnitz, 3.5.1943 EF+
gen für die Oberflächentechnik. 2001 mit der Mut- (R 10) Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen, feine 1883 als Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH
tergesellschaft zur Babcock Borsig AG (neu) fusio- Lochentwertung. gegründet, AG seit 1917. Bankgeschäfte insbeson-
23
dere zur Förderung des Mittelstands. Börsennotiz gen, Viersener AG für Spinnerei und Weberei, Ver. drucksvoll die wechselnde Geschichte von Elsaß
Leipzig. 1963 Abwicklung von Westvermögen Vigogne-Spinnereien AG in Chemnitz). Als in der und Lothringen. Maße: 30,3 x 36 cm. Oberer Rand
durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Weltwirtschaftskrise der Blumenberg-Konzern mit kleinen Einrissen und kleinen Verletzungen.
Berlin (West). Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesiegel kippte, kam auch die Bank für Textilindustrie in
lochentwertet. Schwierigkeiten, stellte im September 1931 die
Bedienung der £-Anleihe ein und ging 1933 in
Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsortium
fand die englischen Anleihegläubiger zu 25 % ab.
Lochentwertet. Maße: 21 x 29,5 cm.
Nr. 101 Nr. 104

Nr. 103
Bank für Landwirtschaft AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 155539
Berlin, 5.1.1923 EF/VF Nr. 103 Schätzpreis: 750,00 EUR
Auflage 20.000 (R 8). Eine von der Geschichte her Startpreis: 300,00 EUR
sehr interessante und bis heute bestehende Bank: Bank für Thüringen
Gegründet 1908 als “Kaliwerke Ummendorf-Eilsle-
ben AG”. 1923 in der ersten großen Kalikrise kom-
vormals B. M. Strupp AG
plette Umstrukturierung und Umfirmierung wie Aktie 1.000 Mark, Nr. 86477
oben. 1924 dann Übernahme der Potsdamer Cre- Meiningen, 15.6.1922 EF/VF
ditbank. 1925 wurden 24 Zweigniederlassungen Auflage 40.000 (R 9). Gegründet 1905 unter Über-
unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche nahme des Bankhauses B. M. Strupp in Meiningen.
Bank für Landwirtschaft AG in Köln (der Zusatz Durch Übernahmen in rascher Folge entwickelte
“Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach sich das Institut in wenigen Jahren zur bedeu-
Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Ham- tendsten Regionalbank in Thüringen: Hinzu
burg (1961) und der Kreditbank für Gartenbau kamen schon 1906 die Meininger Niederlassung
und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfir- der Mitteldeutschen Creditbank, die Bankhäuser
mierung in Handels- und Privatbank AG mit Sitz in Herm. Lobe in Sonneberg, J. G. Böhme & Sohn in
Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam Bank Apolda, Rich. Eberlein in Pössneck, Severus Zieg-
Nr. 105
N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmierung in Amro ler in Eisenach und N. M. Scheler & Sohn in Sall-
Handelsbank AG (heute ABN-AMRO Bank AG). Mit feld a.s., ferner 1909 der Bankverein Frankenhau-
Getreideähren in der Umrandung. Maße: 25 x 34 sen (Kyffh.), 1913 Hirschmann & Francke in Arn-
cm. Mit kpl. Kuponbogen. Weder beim Aktienum- stadt, 1916 D. Mannheimer in Meiningen, 1917 J. Nr. 105 Schätzpreis: 400,00 EUR
tausch 1925 noch beim kpl. Neudruck 1938 einge- Heilbrun & Co. in Erfurt, 1918 Rud. Pfaff in Lan- Startpreis: 100,00 EUR
reicht worden. gensalza und 1922 Wilhelm Boes & Co. in Ilmenau.
Außerdem besaß man die Aktienmehrheit der
Bank Walther Goldschmidt & Co. AG
Schwarzburgischen Landesbank in Sonderhausen. Aktie 1.000 Mark, Nr. 2218
Börsennotiert in Berlin, 1926 Fusion mit der Direc- Bonn, 26.6.1923 EF
tion der Disconto-Gesellschaft in Berlin (die wenig Gründeraktie, Auflage 100.000 (R 8). Fortführung
später ihrerseits mit der Deutschen Bank fusio- des bis dahin als Kommanditgesellschaft geführ-
nierte), wobei die Aktien 4:3 in Disconto-Anteile ten Instituts, zu den Gründern gehörte auch die
getauscht wurden. Aus dieser Bank stammte also Berliner Handels-Gesellschaft. Wegen ungenügen-
fast das gesamte Filialnetz der Deutschen Bank in der Mittelausstattung und äußerst riskanter Kre-
Thüringen! Großformatig, ausgesprochen dekora- ditpolitik geriet die Bank schon 1924 in Konkurs.
tiver Druck der Keyssner’schen Hofbuchdrucke- Maße: 28,5 x 22,3 cm. Mit Kupons.
rei, Meiningen. Faksimile-Unterschrift des Chefs
der Disconto-Gesellschaft Franz Urbig als AR-Vor-
sitzender. Maße: 27,8 x 36,3 cm. Schon 1925 bei
der Kapitalumstellung und 1926 beim Aktien-
tausch schlicht in Vergessenheit geraten.
Nr. 102
Startpreis: 80,00 EUR Bank von Elsaß und Lothringen AG
Bank für Textilindustrie AG (Banque d’Alsace et de Lorraine S.A.)
Aktie 500 Franken = 400 Mark, Nr. 5691
Sammel-Aktie 20 x 50 RM, Nr. 5
Strassburg, 1.10.1872 VF
Gründeraktie, Auflage 24.000 (R 7). Gegründet
Auflage 3.750, wovon nach Kapitalschnitt 1932
1872, als Elsaß und Lothringen gerade wieder Teil
noch genau die 20 Stücke übrig blieben, die dann
des Deutschen Reichs geworden waren. Bedeu-
in der Reichsbank gefunden wurden (R 8). Gegrün-
tende Regionalbank mit Filialen in Mülhausen,
det 1919 durch den Blumenberg-Konzern als “Tex-
Metz, Colmar, Nancy, Paris und Basel. Übernom-
tilverwaltung AG”, 1921 umbenannt in Bank für
men wurden 1909 die Gewerbebank in Basel und
Textilindustrie, Sitz war Berlin W 9, Vosstr. 11. Die
1911 das Bankhaus Prud’hon Plainemaison & Cie.
im Freiverkehr Mannheim börsennotierte Bank,
in Paris. Die Aktien waren in Basel börsennotiert.
deren AR in besseren Zeiten auch der Deutsche-
Nach dem 1. Weltkrieg als AG nach französischem
Bank-Vorstand Paul Millington-Herrmann
Recht weitergeführt. 1931 auf dem Höhepunkt der
angehörte, nahm 1926 in London eine Anleihe von
Weltwirtschaftskrise in freiwillige Liquidation
1 Mio. £ auf und reichte diese an die 11 über die
gegangen. Großformatig und sehr dekorativ, mit
Nr. 106
Bank vom Blumenberg-Konzern beherrschten Tex-
zwei Ansichten vom Strassburger Münster. Die
tilfirmen weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Webe-
vielen Überstempelungen dokumentieren ein-
rei in Ettlingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tien-
24
Nr. 106 Schätzpreis: 400,00 EUR Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinne-

Startpreis: 90,00 EUR reien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit
Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem
Barmer Maschinenfabrik AG Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil
Aktie 1.000 Mark, Nr. 28 (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor
Barmen, 10.4.1922 EF wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Ausgespro-
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 9). Die Gründung chen dekorativ gestaltetes Papier. Maße: 26,5 x
1922 ging auf den kontunierlichen Bedarf der 36,5 cm. Mit restlichem Kuponbogen von 1942. Als
benachbarten “Vereinigte Glanzstoff-Fabriken” an entwertet abgestempelt. Einzelstück aus einer
neuartigen Textilmaschinen für die Erzeugung und uralten Sammlung. Nur drei Stücke ohne Loch-
Veredlung von Zellwolle und Kunstseide zurück. entwertung seit über 20 Jahren bekannt!
Lange Zeit war die spätere ENKA-Glanzstoff (heute
AKZO) auch alleiniger Aktionär. 1926 Sitzverle-
gung zum heutigen Standort Remscheid-Lennep,
wo sich die BARMAG zum weltweit führenden Spe-
zialmaschinenbauer für die Chemiefaser- und Tex-
tilindustrie entwickelte. Nach zuletzt sehr wech-
selvollen Großaktionären landete die Aktienmehr-
heit zunächst beim Schweizer Textilmaschinen-
Konzern Saurer, der wiederum selbst nunmehr
zum Schweizer Oerlikon Konzern gehört. Die alte
Barmer Maschinenfabrik ist heute als „Oerlikon
Barmag“ eines von 5 Geschäfts-Segmenten. Deko-
Nr. 109
rative Umrahmung. Maße: 39,5 x 27,6 cm.
Nr. 111
Bau- und Ansiedlungs-AG
Frankfurt a. M., 1.1.1913 EF
Gründeraktie, Auflage 375 (R 6). Gründung 1912
zur Beschaffung von Kleinwohnungen in Frankfurt
a.M. und Umgebung. In der Gemarkung Ginnheim
wurde ein 6.400 qm großes Areal erworben, wo
die Ges. bis Beginn des 2. Weltkrieges 23 vier-
stöckige Mietshäuser errichtete. 1952 wurde die
AG aufgelöst. Sehr hübsche Blumengirlanden-
Umrahmung. Maße: 36,2 x 25,4 cm. Lochentwer-
Nr. 107 tet.

Barmer Maschinenfabrik AG Nr. 112
Aktie 500 RM, Nr. 1966
Barmen, 1.9.1925 EF Nr. 112 Schätzpreis: 300,00 EUR
Auflage 500 (R 9). Maße: 20,9 x 29,3 cm. Seit vielen Startpreis: 60,00 EUR
Jahren nur 6 Stücke bekannt! Baumwollspinnerei Mittweida
Actie 1.000 Mark, Blankett
Mittweida, 1.3.1895 EF
(R 8) Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesell-
schaft 5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und
Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und Dampf-
Nr. 110
anlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der
Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg
wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der
Nr. 110 Schätzpreis: 100,00 EUR freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduk-
Startpreis: 30,00 EUR tion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) ein-
Bau- und Finanz-AG gerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als
VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angeglie-
des Schlesischen Handwerks dert wurden 1951 die Weißthaler Spinnerei als
Namensaktie 100 RM, Nr. 1689 Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als
Breslau, 16.9.1936 EF+ Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter
beschäftigt. 1995 als Sächsische Baumwollspinne-
Nr. 108
Auflage 2.060. 1933 gegründet zwecks Bau und
Betreuung von Kleinwohnungen. 1943 Umfirmie- rei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida,
rung in Schlesische Wohnstätten AG. Bei Kriegs- Venusberg und Hohenfichte einer der letzten
Nr. 108 Schätzpreis: 300,00 EUR ende besaß die in Breslau am Museumsplatz heute noch produzierenden Textilbetriebe der
Startpreis: 75,00 EUR domizilierende Ges. 245 Miethäuser mit 1.350 Region. Maße: 25,4 x 34 cm. Doppelblatt. Kleine
Wohnungen. Doppelblatt, inwendig Übertragun- Lochentwertung unten in der Mitte.
Barmer Reitbahn-Gesellschaft mbH gen von 1942 und 1943. Lochentwertet. Maße: 21
Anteilschein 500 Mark, Nr. 357 x 29,7 cm. Nr. 113 Schätzpreis: 250,00 EUR
Barmen, 1.5.1921 EF+ Startpreis: 125,00 EUR
(R 8) Gegründet 1862 zum Bau einer Reithalle in Nr. 111 Schätzpreis: 300,00 EUR Bausparkasse “Westmark” AG
Oberbarmen an der Ecke Brändströmstraße/ Startpreis: 30,00 EUR
Heckinghauser Str. 74a hinter dem „Ackermann- Aktie 1.000 RM, Nr. 75
Haus“ (heute: Untere Lichtenplatzer Straße).
Baumwollspinnerei Erlangen Köln, Oktober 1930 EF+
Bereits Ende des 19. Jh. in eine GmbH umgewan- Aktie 5.000 Mark, Nr. 2477 Auflage 50 (R 7). Gründung 1930 durch die Finanz-
delt worden. 1912 wurde das Reitbahn-Gebäude Erlangen, Januar 1923 EF/VF leute Heinrich Baum und Wilhelm Beutgen, die
erheblich erweitert. Die GmbH blieb bis 1932 Auflage 3.200 (R 10). Gründung 1880 als “Spinne- das Aktienkapital anfangs je zur Hälfte hielten und
Eigentümer der Immobilie, dann verkauft an die rei und Weberei Erlangen”. Herstellung von Gar- auch beide den Vorstand bildeten. Geschäfts-
von Adolf Vorwerk gegründete Bergische Terrain- nen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zell- ansässig Zeppelinstr. 2 (Schwerthof). 1932 ver-
ges. mbH, ab 1950 erscheinen die Fabrikanten Wil- wolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der “Ober- suchte das Reichsaufsichtsamt für Privatversiche-
helm und Max Vorwerk selbst als Eigentümer im fränkisches Textilwerk AG” und der “Mech. Baum- rungen, die Geschäftstätigkeit der Bausparkasse
Grundbuch. Maße: 27,4 x 35,4 cm. woll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG” zur zu unterbinden und sie in den Konkurs zu drän-
25
gen. Die entsprechende Senatsentscheidung vom den anderen Realkredit-Töchtern der HypoVer-
1.4.1932 wurde jedoch 6 Wochen später wieder einsbank fusioniert wurde. Letztlich Teil der spä-
aufgehoben und die bis dahin gewonnenen rd. ter skandalumwitterten Hypo Real Estate gewor-
3.500 Bausparer konnte ihre Verträge fortsetzen. den. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesiegel lochent-
1933 Sitzverlegung nach Düsseldorf (Wilhelm- wertet.
Marx-Haus), nachdem die Ratherbroicher Bauge-
sellschaft mbH Alleinaktionär geworden war. 1942
übernahm eine Görlitzer Finanzgruppe um den
Sparkassendirektor Walter Riesebeck die Ges.,
erhöhte das Kapital massiv von 100.000 auf
750.000 RM und richtete sie auf schlüsselfertigen
Hoch-, Straßen und Tiefbau sowie das Bauträger-
geschäft aus, zugleich Umfirmierung in “Woh-
nungs- und Industriebau AG Bauhandwerker
Arbeitsgemeinschaft” mit Verwaltungssitz in Gör-
litz (Hindenburgplatz 11). Abb. eines idyllischen
Eigenheimes. Auflage der Gründeraktie 50 Stück
sowie 1. Kapitalerhöhung 50 Stück, aber beide mit
gleichem Ausgabedatum. Hier angeboten das
Stück aus der Kapitalerhöhung. Maße: 29,7 x 20,8
Nr. 116
cm.

Bayer. Landeshauptstadt München Nr. 118
8-20 % Schuldv. Lit. E 50.000 Mark, Nr. 12144
1.7.1923 EF
Auflage 26.800 (R 8). Sehr dekorativer Druck in
kräftigen Farben, mit Wappen. Doppelblatt, inwen-
dig Bedingungen. Maße: 38,2 x 25,2 cm. Mit
Kupons.
Nr. 117

Nr. 119
Bayerische Hypotheken-
und Wechsel-Bank Nr. 119 Schätzpreis: 300,00 EUR
Aktie 100 RM, Nr. 14456 Startpreis: 100,00 EUR
München, 18.2.1928 EF Bayerische Metallwerke AG
Nr. 115
Auflage 10.000 (R 7). Gründung 1835, wobei hier Aktie 1.000 RM, Nr. 9
die seltene Kombination von Hypotheken- und Landshut, Dezember 1928 EF
Geschäfts-Bank zugelassen war. Auch Versiche- Auflage 75 (R 8). Gegründet 1923 in Landshut u.a.
Nr. 115 Schätzpreis: 800,00 EUR rungs-Geschäfte wurden zunächst auf eigene durch die Radiologie AG und dem Physiker Dr.
Startpreis: 200,00 EUR Rechnung betrieben (1905 in die “Bayerische Ver- Robert Fürstenau zur Herstellung von Wolfram-
sicherungsbank AG” ausgegliedert, 1923 an Mün- und Molybdän-Fabrikaten. 1926 außerdem Errich-
Bayerische AG für chemische chener Rück und Allianz verkauft). 1896 Ausdeh- tung eines Werks für technische Gase (Wasser-
und landwirthschaftlich-chemische nung des Geschäftsbereiches über Bayern hinaus und Sauerstoff). 1929 Sitzverlegung nach Dachau
Fabrikate auf das ganze Deutsche Reich. 1905 Gründung der (Leitenweg 1). 1969 in eine GmbH umgewandelt.
Prior.-Actie II. Em. 1.000 Mark, Nr. 58 Bayer. Disconto- und Wechsel-Bank AG in Nürn- 1990 Erwerb durch Marion Frfr. von Cetto, der
berg (deren laufendes Geschäft 1923 übernommen auch der Mitbewerber “Gesellschaft für Wolfram
München, 1.7.1895 VF wurde). 1915-20 Übernahme einer Reihe kleinerer Industrie mbH” in Traunstein gehört, womit die
Auflage 225 (R 10). Gründung 1857 u.a. durch Bankgeschäfte. In Österreich aktiv mit der Grün- beiden vormaligen Konkurrenten unter ein Dach
Justus von Liebig als “Bayerische AG für chemi- dung der Salzburger Kredit- und Wechsel-Bank kommen. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm.
sche und landwirtschaftlich-chemische Fabrikate” (1921) und der Kärntner Kredit- und Wechselbank
zwecks Fabrikation chemischer Produkte und Ehrfeld & Co., Klagenfurt (1922, später die Bank
künstlicher Düngemittel, Fabrik in Heufeld (Ober- für Kärnten) sowie Beteiligung bei Scherbaum &
bayern). Schon 1859 startete die Produktion von Co. in Wien (1924). 1998 mit dem früheren Erz-
Superphosphat. Sitz bis 1912 in München. 1941 Konkurrenten Bayerische Vereinsbank zur heuti-
Fusion mit der “Vereinigte Bleicherdefabriken AG” gen Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG fusio-
in München und Umfirmierung in Süd-Chemie AG. niert. Bei Ausgabe dieser Aktie war die Bank mit
1974 zusätzlich Einstieg in das Geschäft mit Auto- etwas über 2.000 Mitarbeitern in den Haupt-Nie-
Katalysatoren. Die bis heute börsennotierte AG derlassungen München, Nürnberg und Augsburg
macht in ihren Geschäftsbereichen Absorbentien sowie 135 Zweigniederlassungen noch recht über-
und Katalysatoren mit 6.500 Mitarbeitern rd. 1,2 schaubar. Hübsche Gestaltung mit barocker
Mrd. Euro Jahresumsatz, davon 80 % außerhalb Umrahmung. Maße: 20,8 x 29,8 cm. Eine der älte-
Deutschlands. Maße: 26,2 x 37,3 cm. Kleine Rand- sten überhaupt erhältlichen Hypobank-Aktien,
einrisse fachmännisch restauriert. nicht entwertet!
Nr. 120
Bayerische Handelsbank Bayerische Kreis-Haupt-
Aktie 100 RM, Nr. 340 und Universitätsstadt Würzburg Nr. 120 Schätzpreis: 300,00 EUR
München, 1.12.1929 EF Startpreis: 80,00 EUR
10 % Schuldv. 20.000 Mark, Nr. 9353
Auflage 32.500 (R 8). 1869 Gründung der Bayeri- 20.2.1923 EF Bayerische Motoren Werke AG
schen Handelsbank als Kreditbank. 1871 Angliede- Aktie 1.000 RM, Nr. 1698
(R 10) Teil einer Anleihe von 200 Mio. Mark. Deko-
rung einer Bodencreditanstalt. 1921 Übertragung München, September 1925 EF
rative breite Umrahmung mit Putti und Füllhör-
der Geschäftsbank auf die Bayerische Vereins-
nern. Maße: 37,2 x 25,7 cm. Rückseitig Bedingun- Auflage 5.000. Keimzelle dieser „neuen“ BMW sind
bank, seitdem reine Hypothekenbank. Börsenno-
gen. Mit beiliegendem kpl. Kuponbogen. die 1916 gegründeten Bayerische Flugzeugwerke
tiert bis 2002, als die Bayerische Handelsbank mit
26
Nr. 121 Nr. 122

AG, die 1922 in Bayerische Motoren Werke AG wickelte. 1925/1926 gehörte BMW zu den Grün-
umbenannt wurde (interessanter Weise wurde dern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW
übrigens 1923 in München auch eine „neue“ von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik
Bayerische Flugzeugwerke AG gegründet, aus der Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15-PS-
1938 die Messerschmitt AG wurde). Die „alte“ BFW Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor
war nach deren Konkurs 1916 Auffanggesellschaft Co.) und produzierte ab 1929 sein erstes eigenes
für die „Aeroplanbau Otto & Alberti“ und die Serien-Automobil. 1932 folgte der erste „echte“
“Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Grün- BMW der AM-Baureihe, der AM 1. Der im 2. WK
der ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors erneut boomende Bau von Flugmotoren ließ die
Nicolaus August Otto war. Diese hatten zuvor fran- Auto- und Motorrad-Sparte (trotz interessanter
zösische Blériot-Maschinen sowie Doppeldecker Neuentwicklungen wie dem 1936 vorgestellten
der elsässischen Aviatik GmbH verkauft. Während Sport-Roadster 328) wieder in‘s zweite Glied tre-
des 1. Weltkrieges kam es im Flugmotorenbau ten, mit andauernden Folgen nach Kriegsende:
sogar zu einer Zusammenarbeit mit der Rapp 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent
Motorenwerke GmbH (ab 1917 Bayerische Moto- Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor.
Nr. 123
ren Werke GmbH, also der „alten“ BMW, seit 1918 Als “Weißer Ritter” stieg damals die Industriellen-
eine AG). Mitbegründer und späterer Hauptak- familie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten Nr. 123 Schätzpreis: 250,00 EUR
tionär der „alten“ Bayerische Motoren Werke AG blühte BMW zu einem weltweit führenden Premi- Startpreis: 90,00 EUR
war der österreichisch-italienische Industrielle um-Hersteller auf. Mit BMW-Emblem im Trocken-
Camillo Castiglioni (1879-1957, Schwiegersohn des siegel. Maße: 21 x 29,8 cm. Die älteste im Markt Bayerische Sprengstoffwerke
Industriellen Ernst Körting aus Hannover, AR-Vor- verfügbare BMW-Aktie! Ohne Lochentwertung! und Chemische Fabriken AG
sitzender bei Austro-Daimler und Vorstandsvorsit- Aktie 1.000 RM, Nr. 166
zender von Austro-Fiat, Gründer der Ungarische Nr. 121 Schätzpreis: 750,00 EUR Nürnberg, Juni 1925 EF+
Flugzeugwerke AG und der Phönix Fluzeugwerke Startpreis: 300,00 EUR Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1918 als Bayerische
in Wien. Mit dem Ende des 1. WK und dem im Ver- Sprengstoff AG durch Zusammenschluß der Fir-
sailler Vertrag enthaltenen 5-jährigen Verbot, in Bayerische Motoren Werke AG
men Cahücitwerke Louis Cahüc in Nürnberg und
Deutschland Flugmotoren zu produzieren - 4 % Sammel-Teilschuldv. 200 x 500 RM, Neumarkt (Sprengstofffabriken) und der Vereinig-
damals das einzige Produkt von BMW - schien das Nr. 18201-18400 te Pulverfabriken Rosenheim und Parsberg Franz
Unternehmen am Ende. Hauptaktionär Castiglioni München, September 1943 EF+ Winterholler mit Werken in Stefanskirchen, Than-
verließ 1922 die „alte“ BMW (die sich inzwischen sau und Parsberg (Pulverfabriken). Produziert
Auflage 20 (R 8). Rückseitig Bedingungen. Maße:
auf die Fertigung von Bremsen spezialisiert hatte wurden außerdem Superphosphate, kohlensaurer
29,7 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.
und 1920 in „Süddeutsche Bremsen AG“ umbe- Kalk und Mischdünger. Mitte 1919 umbenannt wie
nannt worden war, noch heute als „Knorr-Bremse“ oben. 1926 Verkauf der Werke Neumarkt und Pars-
ein Unternehmen von Weltruf). Die BMW-Namens- Nr. 122 Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 275,00 EUR berg. 1927 trat die AG in Liquidation, die mehrere
rechte nahm der Flugzeug- und Autonarr Castig- Jahrzehnte in Anspruch nahm, für die Aktionäre
lioni mit zur 1916 gegr. Bayerische Flugzeugwerke Bayerische Motoren Werke AG blieb am Ende nichts übrig. Maße: 21 x 29,8 cm.
AG, die aus diesem Anlaß 1922 in Bayerische
Motoren Werke AG umfirmierte. Dabei nahm er
4 % Sammel-Teilschuldv. 500 x 1.000 RM,
von der „alten“ BMW nicht nur den Vorstandsvor- Nr. 8301-8800 Historische Wertpapiere
sitzenden Franz Josef Popp mit, sondern auch den München, September 1943 EF+ Spiegelbilder
erfolgreichen Motorenentwickler Max Friz, der Auflage 20 (R 8). Rückseitig Bedingungen. Maße:
1923 mit der R 32 das erste BMW-Motorrad ent- 29,7 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet. der Wirtschaftsgeschichte
27
steingrube San Fernando im Siegerland, Hoch-

ofenwerke, ein Siemens-Martin-Stahlwerk und ein
Blechwalzwerk. 1930 Abschluss eines Gewinn-
Gemeinschaftsvertrages mit dem Großaktionär
Vereinigte Stahlwerke AG. Maße: 34,5 x 24,5 cm.
Nicht entwertetes Stück!
Nr. 126
Bergbahn AG St. Anton am Arlberg
Nr. 124 Innsbruck, September 1940 EF
Auflage 500 (R 8). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8
Nr. 124 Schätzpreis: 250,00 EUR cm.
Bayerischer Kriegerbund
Schuldschein 2.000 Mark, Nr. 8854
München, Juni 1923 EF+
Auflage 12.000 (R 10). 1874 gegründeter Landes-
Nr. 128
kriegerverband. Teil einer Anleihe von 35 Mio.
Mark für das Unterstützungswesen und die Erho-
lungsheime des Kriegerbundes. Rückseitig
Bestimmungen. Maße: 20,8 x 16,4 cm.
Nr. 125

Bergbahn AG St. Anton am Arlberg Nr. 127 Schätzpreis: 250,00 EUR
Sammelaktie 10 x 100 RM, Nr. 9501-9510
Innsbruck, September 1940 EF+
Bergbau AG Usingen
(Mijnbouw-Maatschappij Usingen)
Nr. 129
Auflage 1.000 (R 7). Gründung 1937, zunächst
konzessioniert für die Seilschwebebahn von St. Aktie 600 fl., Nr. 616
Anton am Arlberg auf den Galzig. Die Seilbahn Amsterdam, Dezember 1898 EF
wurde nach dem System Zuegg-Bleichert erbaut Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Zahlreiche Nr. 129 Schätzpreis: 150,00 EUR
und am 19.12.1937 eröffnet. 1962 Verleihung der Eisenerzgruben wurden im Hintertaunus im Weil- Startpreis: 35,00 EUR
eisenbahnrechtlichen Konzession für die Gamp- tal schon seit alters her betrieben. Der jahrzehn- Bergbau-AG Fichtelgold
bergbahn (Seilbahn von St. Anton a.A. auf den telag erhobenen Forderung insbesondere der Gru-
Gampberg). Zu den Beteiligungen gehört auch Aktie 1.000 Mark, Nr. 8867
benbesitzer nach einem Bahnanschluß wurde
ein Anteil von 26 % an der Zugspitzbahn AG, 1891/92 mit der Eröffnung der Eisenbahn von Weil- Brandholz bei Goldkronach, April 1922 VF
Ehrwald. Das Kapital wurde 1939/40 von Schil- burg nach Weilmünster und Laubuseschbasch Auflage 20.000 (R 8). Gründung 1920 zur Ausbeu-
ling auf RM und dann 1956 wieder 1:4 auf Schil- entsprochen (1909 über Grävenwiesbach bis nach tung von Gold-, Silber-, Antimon-, Arsen- u. Schwe-
ling umgestellt. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 Usingen verlängert). Das zog auch ausländische felkiesgruben im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto
cm. Investoren an: Diese holländisch-deutsche AG Heer in Steinach die ihm gehörenden sämtlichen
betrieb den Eisenerzbergbau mit holländischem Kuxe der Gewerkschaften “Fürstenzeche”,
Kapital. Hübsche Ornament-Umrahmung, Text “Schickung Gottes” sowie die sechs Bergwerke
zweisprachig holländisch und deutsch. Maße: der “Gew. für Antimon- und Goldgewinnung im
32,2 x 20,3 cm. Mit kpl. anh. Kupons. Fichtelgebirge” einbrachte. Weiter hinzuerworben
wurde 1922 das Grubenfeld Markus Röhling unter
Nr. 128 Schätzpreis: 350,00 EUR den erzgebirgischen Städten Annaberg und Buch-
holz. Nachweislich bereits im 6. Jh. wurde im
Weißmaintal bei Bad Berneck Waschgold gefun-
Bergbau- und Hütten-AG den. Beim Verfolgen des Waschgoldes im Fluß ent-
FRIEDRICHSHÜTTE deckten die Bergleute schließlich die Erzgängen
Actie 1.000 Mark, Nr. 213 des “Goldberges” bei Goldkronach. Der Bergbau
gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser
Neunkirchen Bez. Arnsberg, 9.9.1896 EF+ Otto der Große 968 einen Stamm fränkischer Berg-
Gründeraktie, Auflage 2.480 (R 8). Übernahme der leute nach Goslar verpflanzen konnte, wo sie das
Hochofenanlage “Friedrichshütte” von den Erben später 1000 Jahre lang betriebene Bergwerk im
Nr. 126
des Kommerzienrats Schneider. 1906 Sitzverle- Rammelsberg gründeten. Bei Goldkronach unter-
gung nach Herdorf. Betrieben wurde die Eisen- lag der Bergbau großen Schwankungen und kam
28
Nr. 130
in den Hussittenkriegen ganz zum Erliegen. 1792 Nr. 130 Schätzpreis: 2.500,00 EUR eingetragen auf den Kaufmann Johann Friedrich
fielen die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Startpreis: 480,00 EUR Gentz in Neu-Ruppin (1794-1867), bekannt gewor-
Preußen, 1793 wurde der Universalgelehrte Alex- den durch Theodor Fontanes Wanderungen durch
ander von Humboldt preußischer Bergbeamter
Bergbau-AG Medio-Rhein die Mark Brandenburg, der ihm dort ein ganzes
für die Reviere Goldkronach, Naila und Wunsiedel. Aktie 100 Thaler, Nr. 4701 Kapitel widmete.
Er bereiste das Revier ausgiebig, steigerte Abbau Duisburg, 1.2.1858 VF+
und Verhüttung erheblich und sammelte hier für Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 8). Eines der ersten
das Berliner Mineralienkabinett. Nach einer weite- linksrheinischen Unternehmen der Haniels. Mit
ren Periode des Darniederliegens wurde um 1850 dem Abteufen des Schachtes wurde bereits 1856
der Bergbau vom Bayerischen Staat auf der Für- begonnen. Schon in 15 m Tiefe traten starke Was-
stenzeche wieder begonnen, wo auch ein Stem- serzuflüsse auf und 1858 wurden die Arbeiten
pelpochwerk errichtet wurde. Wegen Unrentabi- wegen Einsinken des Schachtes aufgrund von
lität hatten auch diese Aktivitäten nur sehr kurzen Wasser und Fließsand eingestellt. Wegen Geld-
Bestand. Schließlich verzichtete der Staat auf mangels musste der Betrieb 1859 noch vor Errei-
seine Rechte. Die Bergbau-AG “Fichtelgold” trieb chen des Karbon vorübergehend stillgelegt wer-
nach ihrer Gründung 1920 die Aufschlußarbeiten den. 1931/32 gingen die Gerechtsame an Dier-
in den Gruben “Fürstenzeche” und “Silberne gardt-Mevissen (Konzern Stinnes-VEBA). Nach-
Rose” voran, brachte bis März 1922 den 200 m tie- dem die Gewerkschaft Diergardt-Mevissen V den
fen Ludwig-Wittmann-Schacht bei Goldmühl nie- restlichen Felderbesitz der in Liquidation befindli-
der (benannt nach dem AR-Vorsitzenden Kom- chen Bergbau-AG Medio-Rhein erworben hatte,
merzienrat Ludwig Wittmann vom Bankhaus L. wurden alle ihre Felder unter dem namen Konsoli-
Wittmann & Co. aus Stuttgart, wo der überwie- dierte Medio-Rhein vereinigt. Originalunterschrif-
gende Teil des Kapitals eingeworben worden war), ten. Großformatig und außergewöhnlich dekora-
richtete von hier aus auf zwei Sohlen den Abbau tiv. Ihre besondere Bedeutung erhält die Aktie
des goldhaltigen “Spiesglasganges” her und stellte dadurch, dass sie vom “Wunderkind der Roman-
am Schacht ein Krupp’sches Stempelpochwerk tik” Theodor Mintrop gestaltet wurde. Mintrop,
auf. Im Juli 1923 verließen die ersten Goldbarren geboren am 14.4.1814 in Essen-Werden als Sohn
das Bergwerk. Der 2. Weltkrieg setzte dem Berg- eines Bauern, machte während der Militärdienst-
bau im Fichtelgebirge ein endgültiges Ende. Der zeit erste Bekanntschaft mit Werken der Literatur
1981 unternommene Versuch einer Nürnberger und Kunst. Ein Stipendium ermöglichte ihm das
Explorationsfirma, die Förderung der Erze mit Studium an der Königlichen Kunstakademie in
einem Goldgehalt von 11 Gramm pro Tonne wie- Düsseldorf, deren Direktor Friedrich Wilhelm von
der aufzunehmen, scheiterte. Aber noch heute fin- Schadow ihn besonders förderte. Mintrops Werke,
den in Goldkronach jährliche Goldsuchertreffen im wesentlichen Darstellungen religiöser und
statt und die “Deutsche Goldsuchervereinigung ländlicher Motive, waren seinerzeit hochge-
Nr. 131
e.V.” hat hier ihren Sitz. Doppelblatt, mit beilie- schätzt. Er war Mitbegründer des “Düsseldorfer
genden Kupons. Malkasten”. Maße: 35,6 x 46,4 cm. Namensaktie,
29
Nr. 131 Schätzpreis: 500,00 EUR Kind-Chaudron-Schachtbohrverfahren ange- Nr. 133 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR wandt, 1857 wurde das oberste Gaskohlenflöz Startpreis: 300,00 EUR
erreicht. Die Mittelbeschaffung zur Errichtung
Bergwerks-AG La Houve einer dringend nötigen Doppelschachtanlage
Bergwerksgesellschaft Hibernia
4,5 % Schuldv. 1.000 Mark, Nr. 8400 scheiterte am Einspruch der Anleihegläubiger, die Actie III. Em. 1.200 Mark, Nr. 50225-226
Strassburg i. Els., 31.3.1912 EF/VF in manchen Jahren nicht einmal Zinsen bekom- Herne, 15.4.1898 VF+
Auflage 1.000 (R 12). Gegründet 1895 durch die men hatten. Man entledigte sich der Gläubiger Auflage 8.334 (R 9). Die 1854 gegründete Gewerk-
Konzessionäre der 1858 gebildeten „Société de la durch Verkauf aller Aktiva an die 1873 neugegrün- schaft Hibernia (lateinische Bezeichnung für
Foret de la Houve“ und einer Straßburger Bohrge- dete Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch. Der Kreis Irland) initiierte der aus Irland stammende große
sellschaft zwecks Ausbeutung der Steinkohlenvor- der Kapitaleigner blieb dabei unverändert, die Ruhrbergbau-Pionier William Thomas Mulvany.
kommen im lothringischen Kreuzwald. Übernom- Schulden war man los. 1925 gründete Dahlbusch Auch die Gewerken waren fast ausschließlich Iren.
men wurden gegen Gewährung eines Teils der die “Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft für 1855 wurden bei Bochum große Felder hinzuer-
Gründeraktien Kohlenfelder von insgesamt 17 maschinelle Glasherstellung AG” (Delog), die heu- worben und in die neugegründete Gewerkschaft
qkm Ausdehnung, die an drei Seiten an die Saar- tige Flachglas AG. Diese Beteiligung sicherte der Shamrock (irische Bezeichnung für Kleeblatt, das
und Mosel-Bergwerks-Gesellschaft des Stahlmag- börsennotierten Dahlbusch weit über die Zeit der irische Wappenzeichen) eingebracht. Beide Unter-
naten August Thyssen angrenzten. Die mit der Steinkohle hinaus die Existenz, zuletzt als deut- nehmen wurden 1873 in die “Hibernia und Sham-
Gründeremission finanzierte Schachtanlage in sche Zwischenholding des englischen Pilkington- rock Bergwerksgesellschaft” eingebracht, deren
Kreuzwald wurde ab 1895 abgeteuft und ging 1900 Glaskonzerns. Der starke belgische Einfluss zeigt AR-Vorsitzender Mulvany bis zu seinem Tod 1885
in Förderung. 1902 erhielt das Bergwerk bei sich auch darin, dass alle Aktien, sogar noch die blieb. 1887 Umfirmierung in “Bergwerksgesell-
Novéant einen Anschluß an den Moselkanal. Ab 1951 ausgegebenen DM-Papiere, als Doppelblätter schaft Hibernia”. Eine der mit Abstand bedeu-
1907 wurde auf der Schachtanlage außerdem ein mit deutschem und französischem Text gedruckt tendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers.
Steinkohlekraftwerk errichtet, das man 1910-12 wurden. Eine der bekanntesten Gesellschaften des Auf den Zechen Hibernia, Shamrock I-IV, Wilhelmi-
zur größten Überlandzentrale in Lothringen aus- Reviers und die einzige, die heute noch börsenno- ne-Victoria (sämtlich in Gelsenkirchen), Schlägel
baute, die u.a. die Region Nancy mit Strom ver- tiert ist. Übrigens: Hermann J. Abs gehörte ihrem und Eisen (bei Recklinghausen), General Blument-
sorgte. 1915 wurde der Firmenname geändert in Aufsichtsrat über 50 Jahre lang an. 1994 Umfir- hal I-IV und Alstaden förderten zeitweise 25.000
„HUF“ AG für Bergbau und Elektrizität, 1919 (nach- mierung in Dahlbusch AG. Dekoratives Doppel- Mann Belegschaft bis zu 6 Mio. Tonnen Kohle im
dem Lothringen wieder an Frankreich gefallen blatt, Rückseite in französisch. Umstellungsstem- Jahr. Dazu Kokereien, eigene Kraftwerke, Ziegelei-
war) dann in „La Houve S.A. de Mines et d Électri- pel auf 400 Goldmark. Maße: 31,6 x 23,7 cm. Nicht en, chemische Fabriken. Ab 1902 begann aus stra-
cité“. 1946 wurden alle französischen Kohlenberg- entwertetes Stück! tegischen Gründen der preußische Staat, Berg-
werke verstaatlicht und in der „Chargonnage de werkseigentum im Ruhrgebiet zu erwerben. 1904
France“ zusammengefaßt, die Bergwerks-AG La besaß Preußen die knappe Hibernia-Aktienmehr-
Houve wurde danach umfirmiert in „Soc. Alsa- heit, was den überschäumenden Zorn der Schlot-
cienne de Participations Financieres et Industriel- barone erregte. Außerordentliche Generalver-
les“. Als letzte aller Kohlenminen in Frankreich sammlungen in den Jahren 1904 und 1906 dräng-
stellte „La Houve“ 2004 die Förderung ein. Zuvor ten mit den dort beschlossenen Kapitalerhöhun-
hatte sich dieses bedeutendste aller französi- gen unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts
schen Kohlenbergwerke wie folgt weiter ent- den Preußischen Staat auf eine Minderheitspositi-
wickelt: Nach Entdeckung eines neuen Kohlenflö- on zurück. Der Vorgang ging als “Hibernia-Kampf”
zes errichtete die Gesellschaft ab 1907 mit der in die Finanzgeschichte ein. Am Ende obsiegte der
Schachtanlage Ulrich oder Uhry in Kreutzwald ihr Staat aber doch: Der preußische Landtag
später größtes und bedeutendstes Bergwerk. Es beschloss 1917 ein Gesetz, das die Staatsregie-
erhielt zusätzlich drei Förderschächte, wobei rung zur Übernahme aller von Dritten gehaltenen
Schacht 3 noch 1983 vollständig erneuert wurde. Hibernia-Aktien ermächtigte. Den Widerstand der
Erst 2004 wurde das Bergwerk stillgelegt. Schacht Wirtschaft brach die Regierung dadurch, dass sie
4 entging den Abrißarbeiten und blieb als Indu- ein Junktim mit der Zustimmung zur Erneuerung
striedenkmal erhalten. Zusätzlich wurde hier ab des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats
1923 Schacht 5 als Wetterschacht abgeteuft, spä- herstellte. Der alte Aufsichtsrat legte daraufhin
ter baute man hier zusätzlich eine Pumpstation geschlossen das Amt nieder. Bald besaß der Staat
ein, die Teile von Kreutzwald mit Wasser versorg- Preußen über die Vereinigte Elektrizitäts- und
te. 1935 kam als weiterer Wetterschacht der Bar- Bergwerks-AG (VEBA) mehr als 99 % der Hibernia-
rois-Schacht hinzu, er wurde 1988 stillgelegt und Aktien und legte 1926 die Hibernia-Bergwerke mit
die Übertageanlagen dann abgebrochen. 1954 den fiskalischen Zechen der früheren staatlichen
wurde als Untertageförderschacht für Schacht Bergwerksdirektion Recklinghausen zusammen
Nr. 132
Uhry 2 der Vernejoul-Schacht aufgefahren und mit (1935 dann Fusion mit der Bergwerks-AG Reck-
ultramodernen Förderanlagen ausgestattet, er linghausen). Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1954
war bis zur Stilllegung des gesamten Bergwerks im die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG mit dem
Jahr 2004 in Betrieb. Noch 1987-1990 fuhr man
außerdem mit dem Ostschacht auf der 520-Meter-
Sohle einen neuen Schacht mit acht Metern
Durchmesser horizontal auf, der die Bewetterung
des ganzen Bergwerks regelte. Text vorderseitig in
deutsch, rückseitig in französisch. Mit Originalun-
terschriften, schöne Umrahmung aus Pflanzen-
rankwerk, Wappen von Lothringen und dem berg-
männischen “Glück auf” mit Hammer, Schlegel
und Geleucht. Doppelblatt, auf Seite 3 Bedingun-
gen in französisch, auf Seite 4 in deutsch. Maße:
40,2 x 27,4 cm.

Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch
Rotthausen, Kreis Essen, Juli 1920 VF+
Auflage 20.000 (R 8). Ursprung ist die 1847 gegrün-
dete “Englisch-Belgische Gesellschaft der Rheini-
schen Bergwerke”. 1848 weigerten sich, wegen der
Revolution in Deutschland, die ausländischen
Investoren, weitere Einzahlungen zu leisten: der
Mutungsschacht König Leopold musste aus Geld-
mangel eingestellt werden. Das Festhalten belgi-
scher Aktionäre (allen voran Joseph Chaudron,
bis zu seinem Tod 1905 AR-Vorsitzender von Dahl-
busch) an dem Unternehmen führte 1849 zur Neu-
Nr. 133
gründung als “S.A. der Belgisch-Rheinischen Koh-
lenbergwerke an der Ruhr”. Statt des bis dahin
üblichen Abteufens von Hand wurde erstmals das
30
Vermögen der alten AG und den Aktien der 1920er Jahre größere Parzellierungsvorhaben in
Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet, 1957 Carolinenhof (Gem. Schmöckwitz). Seit 1932 in
außerdem Übernahme der Gewerkschaft Deut- Liquidation. Mit sechs Liquidationsstempeln bis
scher Kronprinz. Wichtigste Beteiligung war die 1940. Maße: 25 x 32,5 cm. Nicht entwertetes
Scholven-Chemie AG in Gelsenkirchen-Buer. Allei- Stück!
niger Aktionär war mittelbar über die VEBA wei-
terhin der Bund. 1970 gingen die Zechen in der
Ruhrkohle AG auf. Mit Originalunterschriften
Oberbergrat Harz (AR) und Bergrat Carl Behrens
(Vorstand). Maße: 23,8 x 34,3 cm. Mit beiliegen-
dem restlichen Kuponbogen. Wenige in Frankreich
gefundene Stücke müssen schon kurz nach der
französischen Besetzung des Ruhrgebiets im
“Ruhrkampf” 1923-25 in Vergessenheit geraten
Nr. 138
sein.

Berliner Dampfmühlen-AG
Nr. 136
Berlin, Januar 1930 EF
Auflage 1.400 (R 8). Gründung 1888 zum Erwerb,
Nr. 136 Schätzpreis: 250,00 EUR Errichtung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921
Startpreis: 100,00 EUR Aufstellung der aus dem Cöpenicker Betrieb aus-
Berliner Bankverein AG gebauten Müllereimaschinen in der Berliner
Aktie 20 RM, Nr. 4226 Mühle. Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michael-
kirchstr. 22/23 (Getreide-Wäscherei und Trocken-
Berlin, Februar 1926 EF anlage, Getreide-Silos) und Getreidespeicher Ber-
Auflage 10.000 (R 8). Gegründet 1877 als Berliner lin-Cöpenick (Mechanische Förderanlagen). Ledig-
Makler-Verein zwecks Betrieb und Vermittlung lich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit
von Börsengeschäften. Es war die zweitälteste der Berliner Victoriamühle, der Humboldtmühle
deutsche Maklerbank. 1891 außerdem namhafte und der Weizenmühle Karl Salomon AG in Berlin
Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner Mühlen
von Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis mbH & Co., Berlin”. Mit Berliner Bär in der Umran-
1917 beim Bankhaus Veit, Selberg & Co. in Berlin dung. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm.
beteiligt. 1904 außerdem Übernahme des
Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen
Börsen-Handels-Vereins, wobei auch der größte
Teil der zuvor dort organisierten Händler über-
trat. Dabei wurde auch der renommierte “Hertel-
Nr. 134 sche Kursbericht” übernommen, den der Börsen-
Handels-Verein schon bei seiner Gründung 1872
erworben hatte. Verluste bei Börsenengagements,
Nr. 134 Schätzpreis: 350,00 EUR bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen
Startpreis: 150,00 EUR zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges Reserven
Berlin (City of Berlin) und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich
6,5 % Gold Bond 1.000 $, Specimen die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer
Berlin, 1.4.1925 VF stillen Liquidation. Im März 1923 erfolgte, nach-
dem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände
Nr. 139
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Durch Speyer & übergegangen waren, die Umwandlung von einer
Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Maklerbank in eine normale Geschäftsbank. In
Orange/schwarzer ABNC-Stahlstich, tolle Vignette dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in “Berli-
mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Maße: 38,2 x Nr. 139 Schätzpreis: 1.250,00 EUR
ner Bankverein AG”. (Gleichzeitig gründeten 1923 Startpreis: 90,00 EUR
25,4 cm. Mit anh. Kupons. Unter Schutzfolie aus die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen
Kunststoff (kann entfernt werden).Auflage 1.000 des Namensschutzes eine neue AG namens Berli- Berliner Handels Gesellschaft
(R 8). ner Makler-Verein). Der nunmehrige Berliner Antheils-Schein 200 Thaler, Nr. 46392
Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion Berlin, 30.11.1872 EF/VF
noch die Dünger-Kreditbank AG. Bald darauf (R 8) Gründung 1856. 1883 trat Carl Fürstenberg
zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die als Geschäftsinhaber in die Firma ein. Unter seiner
1928 dann beschlossene Liquidation. Lochentwer- Leitung wurde sie zu einer der wichtigsten Emissi-
tet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. onsbanken im Berlin der Kaiserzeit. Es wurden die
Fundamente des internationalen Anleihegeschäf-
tes, der Eisenbahnfinanzierung und des großen
Industriegeschäftes gelegt. Heute, nach Fusion mit
der Frankfurter Bank, die BHF-Bank. Zwischenzeit-
lich zur niederländischen ING Group, dann zu Sal.
Oppenheim gehörend und schließlich 2009
zusammen mit “Sal Opp” zur Deutschen Bank
gekommen. 40 % mit 80 Thalern waren sofort ein-
zuzahlen. Faksimile-Unterschrift Friedr. Gelpcke
Nr. 135
jun. vom Breest & Gelpcke’schen Bankgeschäft,
Mit-Eigentümer der Gesellschaft. Maße: 20,3 x 31,6
cm. Im November 1986 tauchten 15 Exemplare im
Nr. 135 Schätzpreis: 250,00 EUR Sammlermarkt auf. 10 davon wurden vom Histori-
Startpreis: 65,00 EUR schen Archiv der BHF-Bank und interessierten
Nr. 137
Mitarbeitern gezeichnet, nur 5 Stücke kamen in
Berlin-Oberspree den Sammlermarkt.
Terrain- & Baugesellschaft
Actie 1.000 Mark, Nr. 1838 Startpreis: 175,00 EUR
Berlin, 13.5.1899 EF Für meine große Auktion
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 8). Die Terrains der
Berliner Bankverein AG am 19.11.2018 suche ich
Gesellschaft lagen am Langen See (Dahme), darü- Aktie 60 RM, Nr. 11719 noch Einlieferungen
ber hinaus bezweckte sie den Betrieb von Berlin, Februar 1926 EF von guten Einzelstücken
Straßenbahnen, Dampfer- und Omnibus-Linien. Auflage 5.000 (R 9). Lochentwertet. Maße: 21 x
Außerdem Beteiligung an der Carolinenhof Ter- 29,8 cm. Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten oder kompletten Sammlungen
rain- und Baugesellschaft mbH. Zuletzt Ende der geblieben!
31

Betonbau-AG Rautenberg & Co.
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 449
Berlin-Wilmersdorf, November 1910 EF
Gründeraktie, Auflage 500 (R 7). Ausführung von
Betonbauten und jeder anderen Art von Bauaus-
führungen. Filialen in Hamburg, Strasburg i.E., Lei-
pzig, Frankfurt a.M. und Königsberg i. Pr. 1919
infolge mehrerer Prozesse in Konkurs gegangen
(der mangels Masse abgewiesen wurde). 1927
Löschung der AG im Handelsregister. Die Aktien
Lit. A wurden von vornehmlich holländischen
Nr. 140
Kapitalgebern, u.a. Baron van Ittersum, übernom-
men. Maße: 36 x 24,7 cm.
Berliner Holz-Kontor AG
Aktie 100 DM, Nr. 5319
Berlin, November 1951 EF
Auflage 1.000 (R 8). Holzhändler in Berlin und
Charlottenburg schlossen sich 1848 zu einem “Dis-
kontierungsverein” zwecks gegenseitiger Unter-
Nr. 143
stützung in Kreditfragen zusammen, nachdem im
Revolutionsjahr 1848 der Kredit des Einzelkauf-
manns stark eingeschränkt war. Aus dem Diskon-
tierungsverein entstand 1851 der “Berliner Holz-
händler-Verein” und 1857 das “Berliner Holz-
Comptoir” als Kommenditgesellschaft auf Aktien
(1872 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt).
1869-79 Baute die Ges. den Bromberger Holzhafen,
der 1899 dem Preußischen Fiskus überlassen
wurde. Durch Erwerb und Anlage von Schnei-
demühlen sowie Erwerb neuer großer Waldgüter
in Rußland, Polen und Rumänien wurde das
Geschäft auch sonst bedeutend erweitert, für das
Exportgeschäft wurden um 1880 Filialen in Danzig
und Memel errichtet. Der Verlust aller dieser
Betriebe als Folge des 1. Weltkrieges wurde durch Nr. 142
Neuerrichtung von Sägewerken in Pommern,
Nr. 144
Westpreußen und Schlesien kompensiert. Größter Nr. 142 Schätzpreis: 300,00 EUR
Betrieb war seit 1874 die 10-gattrige Wilhelm- Startpreis: 100,00 EUR
Mühle in Oderberg i.M., der 1890 auf dem Gelände
der Victoria-Mühle eine Holzimprägnieranstalt Bierbrauerei Durlacher Hof AG Nr. 144 Schätzpreis: 250,00 EUR
angeschlossen wurde. 1901 Erwerb der Meyer’- vorm. Hagen Startpreis: 80,00 EUR
schen Holzbearbeitungsfabrik am Küstriner Platz Actie 1.000 Mark, Nr. 734 Bismarckwerke Stahl
in Berlin, der man auf dem 5,55 ha großen Areal Mannheim, 30.7.1897 EF und Metallverarbeitungs AG
Frankfurter Allee 132/133 einen Holzhandelsplatz
Auflage 150 (R 6). Gründung 1894 unter Erwerb Aktie 1.000 DM, Nr. 783
angliederte. Nach dem 2. Weltkrieg verlor die AG
und Fortbetrieb der 1880 von Hch. Ph. Hagen Radevormwald-Bergerhof (Rhld.),
erneut alle ihre Betriebsstätten und musste mit
errichteten Hagen’schen Brauerei sowie des Dur-
einem Holzhandelsplatz in Berlin-Charlottenburg
lacher Hof in Mannheim. Braubetrieb: Käfertaler
Oktober 1950 UNC/EF
(Kaiserin-Augusta-Allee 25/28) noch einmal bei Auflage 1.000 (R 9). 1896 gründeten die Unterneh-
168/172. 1919/20 Erwerb des Kontingents und der
Null anfangen. Eine 1948 errichtete Filiale in Düs- mer Gottlieb Frowein und Carl Richard Holbeck
Brauerei-Grundstücke der Brauerei H. J. Rau in
seldorf befaßte sich mit dem Handel von Schnit- mit dem Kapital Hamburger Investoren in Köln die
Mannheim. Auch Mineralwässer und Limonaden
tholz vor allem für die Deutsche Bundesbahn. “Fahradwerke Bismarck GmbH”. Vor allem ein flo-
wurden produziert. 1945 Beschlagnahme des
1972 Konkursantrag, Verfahren mangels Masse rierender Export in Länder, die noch keine eigene
Betriebes durch die amerikanische Besatzungs-
nicht eröffnet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit kpl. Zweiradindustrie hatten (vor allem Holland und
macht, erst 1948 konnte der Brauereibetrieb mit
Kuponbogen. die skandinavischen Länder) ließen die Produkti-
ca. 120 Mitarbeitern wieder aufgenommen wer-
den. 1951 umbenannt in “Brauerei Durlacher Hof onszahlen in kaum mehr als 10 Jahren auf 100.000
AG”. 1973 auf die Eichbaum-Brauereien AG, steigen. Deshalb stammt auch das heute so
Worms, verschmolzen. Umrahmung im Historis- genannte “Hollandrad” ursprünglich von den Bis-
musstil. Originalunterschriften. Lochentwertet. marckwerken, die sich auch mit der überhaupt
Maße: 38,2 x 26,5 cm. Doppelblatt. Die Ecken ersten 3-Gang-Schaltung namens “Berg und Tal”
leicht fingerfleckig. als Pionier erwiesen. 1898 wurde der später weit
bekannte “Radfahrverein Bismarck” gegründet,
dem sich 1902 auch der “Bergische Radfahrver-
Nr. 143 Schätzpreis: 185,00 EUR ein” anschloß. Schon 1904 zeigten die Firmenlen-
Startpreis: 75,00 EUR ker erneut Weitsicht und begannen mit der Pro-
Bios-Film AG duktion motorisierter Zweiräder, anfangs mit
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3008 großvolumigen Einbaumotoren von Minerva, Faf-
nir und Anzani. Nach dem Neubeginn 1931 bis zur
Berlin, November 1922 EF
Produktionseinstellung 1956 wurden Ilo- und
Auflage 4.000 (R 8). Schon damals interessierten Sachs-Motoren eingebaut. 1926 Umwandlung in
sich die Print-Medien-Unternehmer für “Neue eine AG als “Fahrradwerke Bismarck AG”, 1938
Medien” (und auch schon damals scheiterten sol- Sitzverlegung nach Radevormwald, wo von
che Ausflüge auf neue Gebiete): Die Bios-Fillm Anfang an die Fabrik war, 1942 umfirmiert wie
gehörte zum bekannten Ullstein-Verlag. Gegründet oben. Zweigwerke bestanden in Wuppertal-Rons-
1922 zur Herstellung und Vertrieb von Filmen, dorf und Ratingen. 1949 verschlug es den in der
Erwerb und Betrieb von Kinos. Zu den Gründern DDR enteigneten Saalfelder Nähmaschinenfabri-
gehörte u.a. der Bankier Louis Wirth, der Filmfa- kanten Knoch nach Radevormwald, weshalb die
brikant Alexander von Antalffy und der Verleger Bismarckwerke dann, allerdings mit wenig Erfolg,
Heinz Ullstein. Ab 1923/24 Interessengemeinschaft auch Nähmaschinen fabrizierten. Die stärkere
mit der Europa-Film AG, Berlin. In den Nachwehen Konkurrenz des Automobils, Zweiräder galten nun
der Hyperinflation schlief das Geschäft ein: 1929
Nr. 141
als Arme-Leute-Fahrzeuge, war 1957 einer der
von Amts wegen gelöscht. 1924 umgestellt auf 20 Gründe für die Insolvenz. Der Bielefelder Zweirad-
RM. Lochentwertet. Maße: 34,4 x 23,7 cm.
32
produzent “Falter” übernahm die Namensrechte Auflage 50 (R 7). Gründung der Maschinenfabrik
und produzierte Bismarck-Fahrräder weiter bis und Brunnenbau-Anstalt 1907 in Bremen als
Ende der 1990er Jahre. Bei Liebhabern hoch im “Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG
Kurs: Alte Bismarck-Fahrräder erzielen heute auf vorm. L. Otten” mit Zweigniederlassung in Berlin.
ebay oft vierstellige Preise, von den unter Samm- 1919 Sitzverlegung nach Grünberg in Schlesien.
lern gesuchten Mopeds und Motorrädern gar Bau von Brunnen und Wasserversorgungsanlagen,
nicht zu sprechen. Das große Fabrikgebäude der Fabrikation von Pumpen, Enteisungs- und Filtrati-
Bismarckwerke unmittelbar beim Bahnhof Berger- onsanlagen. 1950 verlagert nach Berlin, dort noch
hof steht noch heute, und das Heimatmuseum heute als Bohr-, Brunnenbau- und Wasserversor-
Radevormwald zeigt zahlreiche Erinnerungs- gungs-AG mit dem Arbeitsschwerpunkt Baugrun-
stücke. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Mit beiliegendem duntersuchung und Grundwasserhaushalt tätig.
kompletten Kuponbogen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Unterer Rand
mit Rostspur von einer Büroklammer, sonst tadel-
los.
Nr. 149
Nr. 147
Bohr-Gesellschaft Tellus
Antheil-Schein 1 Anteil, Nr. 320
Oberhausen, 14.2.1873 EF+
Gründerstück, Auflage 1.000 (R 8). Ausgestellt auf
Nr. 145
Herrn A. M. Marckhoff, Grubendirector in Essen.
Hübsche Umrandung aus Kettengliedern. Original-
unterschriften. Maße: 32,7 x 21,3 cm. Doppelblatt.
Bleierz-Bergwerk Kaisergrube
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 257
Kreis Friedberg, 15.1.1885 EF+
Auflage 1.000 (R 7). Bergwerk in den Gemeinden
Nieder-Mörlen, Ober-Mörlen und Langenhain,
Kreis Friedberg, Provinz Oberhessen. Dekorativer
Druck der Hofbuchdruckerei der Gebr. Jänecke in
Hannover. Maße: 29 x 22 cm. Rückseitig Übertra-
gungen von 1890 und 1891.
Nr. 150
Nr. 148
Bohrgesellschaft Bergfrei
Nr. 148 Schätzpreis: 250,00 EUR Namens-Anteilschein 1 Anteil, Nr. 582
Startpreis: 50,00 EUR Berlin, 3.3.1906 EF
Bohr-Gesellschaft Berggeist Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1905. Bohrungen
auf Kali bei Lauterbach in Hessen blieben ohne
Antheil-Schein über 1 Anteil, Nr. 388 Erfolg. Lochentwertet. Eingetragen auf das Bank-
Nr. 146
Oberhausen, 14.2.1873 EF+ haus Max Ulrich & Co., spezialisiert auf Transak-
Gründerstück, Auflage 1.000 (R 8). Gegründet tionen im Bergbau und in der Montan- und Ölin-
durch Feststellung der Statuten am 14.2.1873 dustrie. Engagements in galizischen Ölunterneh-
Nr. 146 Schätzpreis: 200,00 EUR zwecks Erwerb von ein bis zehn Maximal-Gruben- mungen brachten die Bank 1911 in Schwierigkei-
Startpreis: 75,00 EUR feldern auf Kohlen durch Schürf- und Bohrarbeit ten, danach wurde sie von der Deutschen Treu-
Böhler Möbel-Fabrik AG und Einlegung der Muthung auf Grund der hand-Gesellschaft abgewickelt. Maße: 26,8 x 36,8
gemachten Funde. Initiatoren und erste Vor- cm.
Aktie Lit. A 20 RM, Nr. 3045 standsmitglieder waren die Gruben-Directoren
Böhl (Pfalz), 1.8.1925 EF Hermann Nolten zu Oberhausen und A. M. Marck- Nr. 151 Schätzpreis: 200,00 EUR
Auflage 7.500 (R 8). Gründung 1911 als GmbH, hoff zu Essen, die Kaufleute Heinrich Boltendahl Startpreis: 40,00 EUR
1923 Umwandlung in eine AG. Es wurden Schlaf- zu Crefeld, Wilhelm Stein zu Mülheim/Ruhr, Her-
zimmer und Kücheneinrichtungen aus Tannen- mann Schmitz zu Eppinghofen b. Mülheim/Ruhr,
Bohrgesellschaft Bergfrei
und Kiefernholz hergestellt. 1930 wurde die der Markscheider Ludwig Achepohl zu Essen und Namens-Anteilschein 1 Anteil, Nr. 876
Gesellschaft aufgelöst. Lochentwertet. Maße: 21,1 Dr. med. Theodor Engels zu Mülheim/Ruhr. Ausge- Berlin, Januar 1907 EF+
x 29,8 cm. stellt auf Grubendirector A. M. Marckhoff in Essen. Auflage 1.000 (R 6). Ebenfalls eingetragen auf das
Feine Umrandung aus Kettengliedern. Mit Ori- Bankhaus Max Ulrich & Co. Maße: 26,8 x 36,7 cm.
Nr. 147 Schätzpreis: 200,00 EUR ginalunterschriften. Maße: 32,8 x 21,2 cm. Doppel- Gleiche Gestaltung wie das Los davor.
Startpreis: 60,00 EUR blatt.
Bohr-Brunnenbau-
und Wasserversorgungs-AG Die Zuschläge erfolgen zum niedrigst möglichen Preis, auch wenn
Aktie 1.000 RM, Nr. 2447
Grünberg i. Schl., Juni 1928 EF/VF Sie schriftlich höher geboten haben. Garantiert!
33
Thormann & Stiefel AG „Thosti“ umgewandelte Brandenburg, die Kreise Zauch-Belzig, Westhavel-
Thosti Bau-AG, an der zuvor 1978 der Augsburger land, Ruppin und die Stadtgemeinde Branden-
Unternehmer Ignaz Walter die Aktienmehrheit burg. Sitz ab 1914 in Brandenburg a.H., seit 1921
erworben hatte. Nach der Übernahme firmierte wieder in Berlin. Normalspurige 125 km lange
das Unternehmen um in WTB Walter-Thosti-Bos- Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Bran-
wau AG. Nach weiteren Übernahmen u.a. der Mün- denburg, Rathenow nach Neustadt a.D.,
chener Heilit + Woerner Bau-AG, der Stuttgarter Betriebseröffnung am 1.4.1904. Betriebsführung
Züblin AG und der Dywidag war die spätere Wal- zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und
ter-Bau AG nach Hochtief der zweitgrößte deut- Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die
sche Baukonzern. Als in Deutschland der Wieder- Gesellschaft den Betrieb selbst. Die Bahn verband
vereinigungs-Bauboom abklang, geriet die Firma die von Berlin ausgehenden Hauptstrecken nach
in große Schwierigkeiten. Die Kündigung der Aval- Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau mitein-
kreditlinien durch die Deutsche Bank besiegelte ander und war eine der bedeutendsten deutschen
Anfang 2005 ihr Schicksal: Neben der Konzern- Privatbahnen. Obwohl sich bei Ende des 2. Welt-
mutter stellten auch 11 Tochterfirmen Insolvenz- krieges ohnehin über 95 % der Aktien im Besitz der
Nr. 152
antrag. Die wirtschaftlich erhaltenswerten Teile öffentlichen Hand befanden, wurde die Bahn ent-
wurden im April 2005 in der DYWIDAG Holding eignet und ging 1949 in die Verwaltung der Deut-
Nr. 152 Schätzpreis: 200,00 EUR GmbH gebündelt und an die österreichische schen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren for-
Startpreis: 60,00 EUR STRABAG SE verkauft. Maße: 21 x 29,8 cm. Oberer derte die UdSSR von der DDR einen weiteren Aus-
Rand mit Abheftlochung. bau, um der Tschechoslowakei für den Güterver-
Bohrgesellschaft Heinrichshall kehr einen Berlin umfahrenden Zugang zum
Namens-Anteilschein 1 Anteil, Nr. 270 Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab 1998 wurde
[Berlin], 30.3.1907 EF die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf den 37
(R 7) Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerecht- km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der
same: 15000 Morgen in den Gemeinden Brome, 2003-05 für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde
Zicherie, Croya und Voitze Provinz Hannover, und heute von Regionalzügen der Ostseeland Ver-
benachbart mit Bismarckhall und Centrum. Die kehr GmbH befahren wird. Dabei kam es zu einem
Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger bemerkenswerten Schildbürgerstreich der Büro-
Heide bei Wittingen) blieben ohne Erfolg. Loch- kratie: Auch der Abschnitt Rathenow-Neustadt
entwertet. Eingetragen auf die Firma Max Ullrich & wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken,
Co. KGaA, ein damals voll auf Kuxschein-Emissio- für zig Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006
nen spezialisiertes Privatbankhaus. Maße: 27,5 x nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder stillge-
36,4 cm. legt. Die AG selbst war übrigens schon 1959 als
vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht Ber-
lin-Charlottenburg gelöscht worden. Die A-Aktien
erhielten vorweg 4 % Dividende (ohne Nachzah-
lungsanspruch) und waren bei einer eventuellen
Liquidation bevorzugt. Sie waren zunächst voll-
ständig im Besitz der Vereinigten Eisenbahnbau-
und Betriebs-Gesellschaft und wurden 1904 von
der Kgl. Seehandlung (Preussische Staatsbank)
erworben. Sehr dekorativ mit Flügelrad. Maße:
Nr. 154 26,7 x 35,8 cm. Lochentwertet.

Brackweder Metallwerk AG
Nr. 153
Aktie Serie B 10.000 Mark, Nr. 18922
Brackwede, 1.10.1923 EF
Auflage 50.000 (R 8). Gründung 1923. Herstellung
Nr. 153 Schätzpreis: 200,00 EUR von Teilen für Fahrräder. Schon 1924 wieder in
Startpreis: 75,00 EUR Konkurs. Tolle Umrandung mit Herzchen. Maße:
Boswau & Knauer AG 28,8 x 22,5 cm. Mit komplett anh. Kupons. Loch-
entwertet.
Düsseldorf, November 1972 EF+
Auflage 7.500 (R 8). Gründung 1892 als oHG in Ber- Nr. 156
lin als Stuckateurbetrieb durch den Architekten
Paul Boswau (der bereits 1893 wieder ausschied)
und den Kaufmann Heinrich Knauer (der 1909 ver-
starb). Umgewandelt erst in eine GmbH und 1922,
inzwischen Marktführer in der deutschen Bau- Brandenburgische Städtebahn-AG
wirtschaft, in eine AG. Bekannte Bauprojekte der Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 47558
Firma waren 1900-02 die Baumwöllbörse in Bre- Berlin, 18.6.1923 VF+
men, 1905-06 das Neue Schauspielhaus am Berli-
ner Nollendorfplatz, 1906 das Thalia-Theater in Auflage 7.724. Maße: 24 x 36,6 cm. Die Lochent-
Wuppertal, 1905-06 das Hansa-Haus in Hannover, wertung mit kleinem Ausriß.
1905-07 das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) und
1907-08 das Grand Hotel Esplanade in Berlin. Der Nr. 157 Schätzpreis: 250,00 EUR
Spezialist für Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau Startpreis: 45,00 EUR
Nr. 155
besaß neben dem Hauptsitz in Berlin (Mohrenstr. Brauerei am Kreuzberg AG
9) auch Niederlassungen in Brandenburg an der
Havel, Düsseldorf, Gleiwitz, Hamburg, Hannover
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 230 (geän-
und Köln. 1949 Sitzverlegung nach Düsseldorf, Nr. 155 Schätzpreis: 300,00 EUR
dert in 629)
weitere Niederlassungen entstanden in Braun- Startpreis: 75,00 EUR Meiningen, 26.8.1892 EF
schweig, Bremen, Dortmund, Frankfurt (Main), Gründeraktie, Auflage 550. Brauerei-Betrieb
Heidelberg, Limbach, München und Nürnberg. Mit Brandenburgische Städtebahn AG bereits seit 1850, seit 1892 AG. 1908 Ankauf der
der gewerkschaftseigenen Deutsche Bauhütten Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 420 Brauerei von G. Völler und Umfirmierung in “Ver-
GmbH (später der Bank für Gemeinwirtschaft) als Berlin, 1.4.1904 EF einigte Brauereien AG”. Die Gesellschaft besaß ein
Großaktionär geriet Boswau & Knauer mit inzwi- Gründeraktie, Auflage 4.000 (R 6). Die Bahn wurde gutes Dutzend Gastwirtschaften sowie auswärtige
schen 3.000 Beschäftigten in den 1960er Jahren bereits im 19. Jh. als Teil eines aus militärstrategi- Bierniederlagen. Nach der Wende von der damals
durch Falschbilanzierungen und anhaltende Ver- schen Gründen den Großraum Berlin großzügig noch zur Schickedanz-Quelle-Gruppe gehörenden
luste in die Schlagzeilen. Später machte sich die umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Nürnberger Patrizier-Bräu übernommen. Vier Ori-
Firma vor allem als Spezialist für Bunkeranlagen Gegründet am 2.3.1901 in Berlin durch die Verei- ginalunterschriften. Maße: 34,8 x 22,4 cm. Doppel-
einen Ruf, bei denen in größerer Anzahl auch der nigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, blatt. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten
Irak der Auftraggeber war. 1983 Übernahme durch den Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Erhaltungszustand!
die 1876 in Augsburg gegründete und 1917 in die
34
schen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwi-

schenzeitlich die später in der Baden-Württem-
bergischen Bank aufgegangene Handels- und
Gewerbebank Heilbronn AG (über 50 %). 1988 zur
Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute über die
Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spa-
ten-Franziskaner-Bräu. Lochentwertet. Maße: 21 x
29,9 cm.
Nr. 162
Brauerei Wulle AG
Aktie 100 RM, Nr. 11342
Stuttgart, Januar 1930 EF
Nr. 159
Auflage 4.000 (R 6). Gründung 1896 als “Aktien-
brauerei Wulle” unter Übernahme der Brauerei
und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr.
Nr. 157
1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits um
die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der
Neckarstraße bedeutend vergrößert und auf eine
für damalige Verhältnisse unglaubliche Produkti-
onsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt.
1937 Übernahme des Vermögens der Tochterges.
Immobilien-Verein AG in Stuttgart, der u.a. der im
Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte.
Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau
AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinke-
lacker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG.
Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und
1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis
heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten
Nr. 160
AG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-
Bräu KGaA, München. Maße: 21 x 29,7 cm. Loch-
Nr. 160 Schätzpreis: 200,00 EUR entwertet.
Brauerei Cluss
Heilbronn a.N., August 1929 EF
Auflage 910 (R 6). Maße: 21 x 29,7 cm. Lochent-
wertet.
Nr. 158
Brauerei Beckmann AG
5 % Teilschuldv. 500 DM, Nr. 1035
Solingen, November 1955 EF
Auflage 352 (R 9). Gründung 1907 zur Übernahme
der Brauerei von Carl Beckmann in der Schützen-
straße. 1917 Abschluß eines Brauvertrages mit
der benachbarten Vereinsbrauerei AG in Solingen.
1972 Verschmelzung mit der Aktien-Brauerei
Nr. 161
Ohligs zur “Aktien-Brauerei Beckmann AG”. 1991
Einstellung des Braubetriebes und Umfirmierung
in Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung
nach Düsseldorf. Geschäftszweck der jetzt von Nr. 161 Schätzpreis: 200,00 EUR
der Familie Cloppenburg beherrschten AG war Startpreis: 75,00 EUR
nunmehr das Betreiben von Autohäusern in Brauerei Kleinlein AG Nr. 163
Deutschland und Frankreich sowie die Vermietung
von Einzelhandelsimmobilien. Die Teilschuldver- Aktie 200 RM, Nr. 3829 Nr. 163 Schätzpreis: 300,00 EUR
schreibungen gehen noch auf eine schon 1930 auf- Heidelberg, 17.11.1942 EF Startpreis: 120,00 EUR
gelegte Anleihe von ursprünglich 3 Mio. RM Auflage 1.000 (R 8). Hervorgegangen aus der seit
zurück, die durch 1. Hypothek auf der Brauerei 1753 bestehenden Brauerei “Zum Goldenen
Braunkohlenbergwerk
abgesichert war. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Abheft- und Schaaf”. AG seit 1884 als “Heidelberger Aktien- Henriettenthal I
Entwertungslochung. Die einzige Nachkriegs- brauerei vorm. Kleinlein”. 1916 Erwerb der Kro- Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 4
Brauerei-Anleihe, die uns bekannt ist. nenbrauerei GmbH und 1919 der Schroedl’schen Frankfurt a.M., 1.3.1877 EF
Brauerei-Ges. Umfirmiert 1934 in Brauerei Klein- Auflage 100 (R 8). Braunkohlenzeche in der
Nr. 159 Schätzpreis: 250,00 EUR lein AG und 1951 in Schlossquellbrauerei Kleinlein Gemarkung Langenbach, Bergrevier Dillenburg im
Startpreis: 75,00 EUR AG (der Zusatz Kleinlein fiel 1966 weg). Börsenno- Regierungs-Bezirk Wiesbaden. Originalunter-
tiz: Mannheim, ab 1934 Frankfurt. Großaktionär
Brauerei Cluss war später die Schultheiss-Brauerei AG, die ihren
schriften. Umschreibungsvermerke bis 1891. Mit
anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen Berg-
Aktie 1.000 RM, Nr. 45 Aktienbesitz ständig weiter ausbaute und sich die gesetz für die Preussischen Staaten vom 25. Juni
Heilbronn a.N., August 1929 EF Schlossquellbrauerei 1985 schließlich ganz ein- 1865. Maße: 35 x 21,4 cm. Lediglich 11 Stücke wur-
Auflage 650 (R 6). Gründung 1865, ab 1898 AG. gliederte. Vignette mit Heidelberger Schloss. den im Jahr 1995 gefunden.
Seinerzeit die größte Brauerei des württembergi- Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
35
unterschriften. Umschreibungen bis 1911 Mit und Schullehrer-Wittweninstitut” (1823 überführt

anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen Berg- in die Allgemeine Witwen-Versorgungs-Anstalt).
gesetz für die Preussischen Staaten vom 25. Juni Seit 1902 als “Braunschweigische Lebens-Versi-
1865. Maße: 35 x 21,5 cm. Lediglich 22 Stücke wur- cherungs-Anstalt” ein Versicherungsverein auf
den im Jahr 1995 gefunden. Gegenseitigkeit. 1909 Ausdehnung des Geschäfts
auf das ganze Deutsche Reich, 1920 Umfirmierung
in “Braunschweigische Lebensversicherungs-
Bank AG”, seit 1937 dann Braunschweigische
Lebensversicherung AG. Übernommen wurden
1939 die Brandenburger Lebensversicherungs-AG
in Berlin und 1940 die Vereinigte Mitteldeutsche
Lebens-Versicherungs-Ges. in Leipzig. Mehrheit-
saktionär war lange Zeit die Landschaftliche
Brandkasse Hannover. 1983 dann Verschmelzung
mit der Hanse-Merkur Lebensversicherungs-AG in
Nr. 164
Hamburg. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als
ungültig abgestempelt.

Braunkohlenwerke Leonhard AG
Wuitz, 14.6.1907 EF
Gründeraktie, Auflage 1.500. Betrieb der Braun-
kohlenwerke Leonhard I zu Wuitz, Leonhard II zu
Spora und Fürst Bismarck zu Zipsendorf. Die spä-
ter zum Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft
wurde 1939 aufgelöst, die Anlagen übernahmen
die Hermann-Göring-Werke. Börsennotiz seiner-
zeit in Berlin, Frankfurt a.M. und Leipzig. Fir-
menanschrift nach 1945: Berlin-Wilmersdorf,
Nr. 166 Nr. 168

Helmstedter Str. 31. Noch 1964 wurde im Westen
der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Barz durch das
Registergericht zum Liquidator bestellt. Maße:
26,4 x 33,6 cm. Unentwertetes Stück!
Nr. 169

Bremer Woll-Kämmerei
Bremen / Blumenthal, 1.3.1885 EF
Gründeraktie, Auflage 2.250 (R 10). Gründung
Nr. 167
1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außerdem
1932 Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der
Nr. 165
Gründung der Hamburger Wollkämmerei GmbH
Nr. 167 Schätzpreis: 750,00 EUR in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Werk erlitt so
Nr. 165 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings
nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils
Startpreis: 120,00 EUR Braunkohlenzeche Henriettenthal II von der US-Besatzung genutzt und erst im März
Braunkohlenzeche Auguste IX Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 13 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 56 Frankfurt a.M., 1.3.1877 EF Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nord-
Frankfurt a.M., 1.8.1877 EF+ Auflage 100 (R 12). Braunkohlengrube in der wolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei
Auflage 100 (R 9). Braunkohlenzeche in der Gemarkung Langenbach im Bergrevier Dillenburg. Döhren) aufgeben mussten, war die börsenno-
Gemarkung Dreifelden, Bergrevier Dillenburg. Ori- Originalunterschriften. Umschreibungsvermerke tierte Bremer Woll-Kämmerei schließlich das
ginalunterschriften. Umschreibungen bis 1911. bis 1891. Mit anhängendem Auszug aus dem All- größte Unternehmen seiner Branche in ganz
Mit anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen gemeinen Berggesetz für die Preussischen Staaten Europa. In den 1990er Jahren erhebliche Inve-
Berggesetz für die Preussischen Staaten vom 25. vom 25. Juni 1865. Maße: 35 x 21,5 cm. Nur dieses stitionen in Australien, mit denen man den
Juni 1865. Maße: 35 x 21,6 cm. Lediglich 8 Stücke eine Stück wurde im Jahr 1995 gefunden! Woll-Erzeugern räumlich näherrückte - im
wurden im Jahr 1995 gefunden. Gegenzug beteiligte sich der australische
Nr. 168 Schätzpreis: 200,00 EUR Elders-Wollkonzern mit einem größeren Anteil
Nr. 166 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR an der Bremer Wolle und übernahm die AG 2007
vollständig. Bereits seit 2003 wurde die Produk-
Startpreis: 120,00 EUR Braunschweigische tion schrittweise in eine kostengünstiger pro-
Braunkohlenzeche Friedrich III Lebensversicherung AG duzierende Wollkämmerei in Istanbul verlagert;
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 17 Namens-Aktie Serie A 100 DM, Nr. 181 am Standort Bremen wurde die Verarbeitung
Frankfurt a.M., 1.6.1876 EF+ Braunschweig, 27.10.1953 EF+ von Rohwolle Anfang 2009 nach 125 Jahren ein-
Auflage 100 (R 8). Braunkohlenfeld in der Gemar- Auflage 285 (R 6). Ursprung ist das 1806 gegrün- gestellt. Rückseitig Übertragungen bis 1899.
kung Dreifelden, Bergrevier Dillenburg. Original- dete “Braunschweigische Allgemeine Prediger- Maße: 22 x 29,1 cm. Ohne Lochentwertung!
36
ner gingen sämtliche GmbH-Anteile der Brunnen-

großhandlung Dr. M. Lehmann GmbH in Stettin an
die Ges. über. 1932 Übernahme der Firma Johs. O.
Geffcken in Kiel und Lübeck. 1948 verlagert nach
Goslar, ab 1951 Trinks AG, Goslar, ab 1953 trinks
GmbH. 1974 übernommen durch die Nestlé AG im
Zuge der Übernahme der Blauen Quellen AG.
Maße: 33,2 x 20,7 cm. Lochentwertet.

Bürger-Ressource-Gesellschaft
Actie 25 Gulden, Nr. 315
Hof, 1.5.1805 EF/VF Nr. 174
Nr. 170 Auflage 20 (R 9). Die Bürger-Ressource Hof
wurde am 13.11.1799 durch elf angesehene Bür-
Nr. 170 Schätzpreis: 350,00 EUR ger von Hof gegründet. Mit der Aktienemission Startpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR 1804 (und späteren kleinen Nachfinanzierungen) Bürgerbräu Ludwigshafen am Rhein
wurde der Bau eines Versammlungshaus finan-
Breslauer Actien-Malz-Fabrik ziert; es befand sich an der Stelle, wo heute die
Aktie 1.000 RM, Nr. 1042
Actie 200 Thaler, Nr. 588 Stadtpost steht. Für den selbständigen Mittel- Ludwigshafen, November 1941 EF
Breslau, 15.7.1872 VF stand der Stadt Hof diente es als Zentrum des Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1890 unter Über-
Gründeraktie, Auflage erst 600, nach Kapital- gesellschaftlichen Lebens. Die Einrichtung ent- nahme der Fuhrer’schen Brauerei (Bismarckstr.
rückzahlung 1933 noch 240 Stücke. Gründung sprang vor allem dem Wunsch, sich ungestört 72). Außerdem besaß der Bürgerbräu eine eigene
1872 zwecks Erwerb und Fortführung der Malz- von napoleonischen Spitzeln unterhalten zu kön- Mälzerei in Mutterstadt in der Pfalz sowie 99 %
fabrik von Theodor Gaebel (Alte Sandstr. 11). nen. Einen heftigen Streit gab es 1845, als das des Kapitals der Pfalzbrauerei AG in
1891 wurde eine große neue Mälzerei an der Grundstück dem Staat für Eisenbahnzwecke Neustadt/Weinstraße. Börsennotiz: Freiverkehr
Hundsfelder Chaussee errichtet. 1906/07 Auf- abgetreten werden musste: die dafür herausge- Frankfurt. 1951/52 mit dem Lokalrivalen Actien-
nahme der Malzkaffeefabrikation. 1926 erwarb schlagene Entschädigung von 30.000 Gulden war brauerei zur “Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG”
im Zuge einer Kapitalerhöhung die Kathreiners bedeutend mehr, als in die Immobilie investiert fusioniert. Großaktionär war die Frankfurter Hen-
Malzkaffee-Fabriken GmbH in Berlin eine worden war. Am Ende wurde der Mehrerlös nicht ninger-Bräu, die 1968/69 den freien Aktionären
Schachtelbeteiligung. Zuletzt befand sich das unter allen Vereinsmitgliedern, sondern nur einen Aktientausch anbot. Maße: 21 x 29,7 cm.
Aktienkapital (Börsennotiz in Breslau 1934/35 unter den Aktienbesitzern verteilt. Kurz darauf Lochentwertet.
eingestellt) fast vollständig im Besitz der Berli- wurde das neue, bis jetzt genutzte Vereinsgebäu-
ner Schultheiss-Brauerei, die den Breslauer de an der Poststraße errichtet. Noch heute ist Nr. 175 Schätzpreis: 300,00 EUR
Betrieb als Lohnmälzerei ausschließlich für den die Bürgergesellschaft (zu Beginn des 20. Jh. in Startpreis: 30,00 EUR
eigenen Bedarf führte. Maße: 25,8 x 33,8 cm. Prä- einen eingetragenen Verein umgewandelt) einer Bürgerliches Brauhaus
gesiegel lochentwertet. der größten Vereine am Ort und pflegt jetzt vor
allem das gesellige Leben. Die Mittel aus der Aus-
gabe von 300 Aktien à 25 Gulden im November Bonn, 30.9.1905 EF
1804 reichten am Ende zur Finanzierung des Bau- Auflage 400 (R 9). In der 1897 gegründeten AG gin-
vorhabens nicht ganz aus, weshalb im Mai 1805 gen die Brauerei zum Bären Franz Josef Gervers
eine weitere Emission von lediglich 20 Aktien bei Nachf., die Adler-Brauerei Otto Wolter und die
zahlungskräftigen Vereinsmitgliedern unterge- Brauerei Herm. August Wirts auf. Die Braustätte
bracht wurde. Mit rotem Lacksiegel und Original- lag in der Bornheimer Straße 42. 1950 Umfirmie-
unterschriften. Maße: 16,6 x 19,7 cm. Einschnitt- rung in Kurfürsten-Bräu AG. Nach und nach
entwertet. erwarb die Dortmunder Union-Brauerei über 98 %
der Aktien. 1990 im Großaktionär Brau und Brun-
Nr. 171

Breslauer Hallenschwimmbad AG
Breslau, 22.5.1943 EF
Auflage 100 (R 7). Gründung 1895 als gemeinnüt-
ziges Unternehmen zum Bau und Betrieb eines
Hallenschwimmbades. Mit seinem Hallen-
schwimmbad an der Zwingerstr. 10/12 (ul. Tea-
tralna 10-12) besaß Breslau eines der schönsten
Hallenbäder Deutschland, von 1895 bis 1897 im
reinsten Jugendstil erbaut. Das Schwimmbad hat
den Festungskampf 1945 nahezu schadlos über-
dauert und ist, inzwischen stilvoll renoviert,
immer noch ein Schmuckstück der heutigen Stadt
Wrozlaw. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel loch-
entwertet.

Brunnenvertriebs-AG
Berlin, 27.11.1922 EF+
Gründeraktie, Auflage 6.700. Gegründet 1922.
Gewinnung, Herstellung und vertrieb von Mineral-
wassern (heil- und Tafelbrunnen). 1923 Übernah-
Nr. 173
me der Brunnengroßhandlung J. Postels in Bre-
men und Errichtung dort einer Niederlassung. Fer-
37
nen AG aufgegangen und noch für ganz kurze Zeit chen durch Auslosung rückzahlbar. Mit Bundes-
unter dem alten Namen als Grundstücksgesell- adler, wie auf dem alten 5-Mark-Stück. Maße: 29,7
schaft fortgeführt. Die Ges. wurde mit einem Kapi- x 21 cm. Mit Kuponbogen. Linker Rand mit Abheft-
tal von 1,6 Mio. Mark gegründet, eingeteilt in 1.600 lochung, lochentwertet.
Aktien à 1.000 Mark. Das Aktienkapital wurde zwar
voll passiviert, ausgegeben waren jedoch nur
1.200 Aktien, da nicht mehr Kapital benötigt
wurde. Für 400.000 Mark gab es Interimsscheine,
die zunächst mit 25 % eingezahlt wurden. Erst als
diese Aktien voll bezahlt wurden, erfolgte der
Druck von Aktien mit dem Datum von 1905, num-
meriert zwischen 1201 und 1600. Schöne Orna-
ment-Umrahmung, mit Originalunterschriften.
Maße: 22,2 x 36,5 cm. Doppelblatt. Überdurch-
schnittlich guter Erhaltungszustand. Keine Ent-
wertung!
Nr. 178
Nr. 180
Bundesrepublik Deutschland
6 % Schuldverschreibung 500 DM, Muster
Bad Homburg v.d.H., 2.1.1963 EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Mit Anleihen von
400 bzw. 500 Mio. DM Volumen hatte der Bund den
Kapitalmarkt in der Nachkriegszeit überhaupt erst
4 mal in Anspruch genommen: 1952, 1958, 1960
und 1962. Gleich 3 x in einem Jahr geschah es
dann 1963. Die I. Ausgabe im Volumen von 400
Mio. DM war nach fünf tilgungsfreien Jahren in 10
Jahrestranchen durch Auslosung rückzahlbar. Mit
Bundesadler, wie auf dem alten 5-Mark-Stück.
Maße: 29,7 x 21 cm. Mit Kuponbogen. Linker Rand
Nr. 176 mit Abheftlochung, lochentwertet.

6 % Schatzanweisung 500 DM, Muster
Nullgeziffertes Muster (R 10). Vignette mit Bun-
desadler, wie auf dem alten 5-Mark-Stück. Maße:
Nr. 181
29,7 x 21 cm. Linker Rand mit Abheftlochung.
Lochentwertet. Mit Kuponbogen.

6,5 % Schatzanweisung 100 DM, Muster
Nullgeziffertes Muster (R 10). Großer Bundesad-
ler ganzflächig im Unterdruck. Maße: 29,7 x 21 cm.
Mit Kuponbogen. Linker Rand mit Abheftlochung,
Nr. 179
lochentwertet.

6 % Schuldverschreibung 1.000 DM, Muster
II. Ausgabe, Nullgeziffertes Muster (R 10). Die II.
Ausgabe im Volumen von 500 Mio. DM war nach
elf tilgungsfreien Jahren in fünf Zweijahrestran-
Nr. 177
chen durch Auslosung rückzahlbar. Mit Bundes-
adler, wie auf dem alten 5-Mark-Stück. Maße: 29,7
x 21 cm. Mit Kuponbogen. Linker Rand mit Abheft-
Nr. 182
lochung, lochentwertet.
Bundesrepublik Deutschland Startpreis: 60,00 EUR Nr. 182 Schätzpreis: 250,00 EUR
6 % Schuldverschreibung 5.000 DM, Muster Bundesrepublik Deutschland Startpreis: 65,00 EUR
Bad Homburg v.d.H., 1.7.1962 EF 6 % Schuldverschreibung 100 DM, Muster Bunzlauer Kleinbahn-AG
Nullgeziffertes Muster (R 10). Vignette mit Bun- Aktie 1.000 Mark, Nr. 3842
desadler, wie auf dem alten 5-Mark-Stück. Maße:
Bad Homburg v.d.H., 1.7.1963 EF/VF
29,7 x 21 cm. Linker Rand mit Abheftlochung. III. Ausgabe, Nullgeziffertes Muster (R 10). Die III. Bunzlau, 1.7.1921 EF
Lochentwertet. Mit Kuponbogen von 1962 und Ausgabe im Volumen von 400 Mio. DM war nach Auflage 2.040 (R 6). Strecke Bunzlau - Mittlau -
Erneuerungsbogen von 1972. zehn tilgungsfreien Jahren in fünf Zweijahrestran- Neudorf (25 km). Normalspurige, zuletzt 60 km
38
lange Bahn in Niederschlesien östlich von Görlitz.

1921 Übernahme der Kleinbahn-AG Bunzlau-Mod-
lau mit der Strecke Bunzlau - Kittlitztreben - Mod-
lau (33 km) und Umfirmierung in “Bunzlauer Klein-
bahn AG”. Großformatiges Papier, sehr dekorativ
gestaltet. Umgestempelt auf 500 Gold-Mark, 1943
auf 700 RM. Maße: 27,7 x 41,2 cm. Kleine Lochent-
wertung unten in der Mitte.
Nr. 188
Nr. 185
Nr. 185 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 10,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR Centralheizungswerke AG
Carl Jörgensen AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 4839
Aktie Reihe D 1.000 Mark, Nr. 35244 Hannover-Hainholz, Februar 1922 EF-
Hamburg, 1.8.1923 EF Auflage 2.625 (R 9). Gründung 1884 als “Hanno-
Gründeraktie, Auflage 25.000 (R 10). Gegründet versche Centralheizungs- und Apparate-Bau-
am 19.7.1923, eingetragen am 4.8.1923. Zweck: Ein- Anstalt”, 1903 umbenannt wie oben. Hergestellt
Nr. 183
fuhr von Getreide, Futter- und Lebensmitteln ins- wurden Heizungs-, Ventilations-, Trocken-, Ver-
besondere von Waren der Firma Carl Jörgensen in dampf-, Bade- und verwandte Anlagen, ferner
Hamburg, ferner Einlagerung von Waren der oben Fabrikation von Rippenrohren, Kesseln und Radia-
Nr. 183 Schätzpreis: 350,00 EUR bezeichneten Art und der Handel mit Waren aller toren. Die Jahresproduktion betrug ca. 9 Mio. kg
Startpreis: 90,00 EUR Art. Die Geschäfte sollten in Interessengemein- Eisenguss. Zweigwerk in Mährisch-Ostrau, Nieder-
schaft mit der Firma Carl Jörgensen in Hamburg lassungen in Berlin, Köln, Frankfurt a.M., Leipzig,
Burggarten-Kellerei betrieben werden. Maße: 26,5 x 19 cm. Mit kpl. Mannheim, Görlitz, Saarbrücken und Amsterdam.
Ernst Boigk & Co. AG anh. Kuponbogen. Nur 2 Stücke wurden in einem Börsennotiz Berlin und Hannover. Ruinöser Wett-
Aktie 10.000 Mark, Nr. 3823 Nachlaß gefunden. bewerb in der Branche erzwang 1925 die Produk-
Jena, November 1923 EF+ tionseinstellung, nur das Installationsgeschäft
Nr. 186 Schätzpreis: 350,00 EUR wurde zunächst weitergeführt. 1926 Vergleichs-
Auflage 27.650 (R 9). Gründung 1923 zwecks Her-
Startpreis: 90,00 EUR verfahren mit anschließender Liquidation. Das
stellung und Vertrieb von Spirituosen, Fruchtwei-
Grundstück in Hannover-Hainholz (Hüttenstr. 23)
nen und Fruchtsäften sowie Großhandel mit Wei- Carl Jörgensen AG ging 1927 in der Versteigerung an die AG für Hei-
nen aller Art. Schon 1924 wieder in Konkurs
gegangen. Maße: 25 x 16 cm. Mit komplett anh. Aktie Reihe D 1.000 Mark, Nr. 35245 zung und Lüftung, Hannover (vorm. Fritz Kaefer-
Hamburg, 1.8.1923 EF le). Maße: 35,8 x 26,3 cm. Mit restlichem Kupon-
Kuponbogen.
bogen.
Gründeraktie, Auflage 25.000 (R 10). Maße: 26,5 x
19 cm. Mit kpl. anh. Kuponbogen. Das zweite
Stück aus dem Nachlaß.
Nr. 184
Nr. 189
Nr. 184 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 187 Nr. 189 Schätzpreis: 400,00 EUR
C. A. Krüger Niederlausitzer Nr. 187 Schätzpreis: 250,00 EUR “CERES” Maschinenfabrik AG
Tuchindustrie AG Startpreis: 45,00 EUR vorm. Felix Hübner
Aktie 1.000 Mark, Nr. 854 Carl Tuchscherer AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 3296
Spremberg, 27.1.1923 EF+
Aktie 20 RM, Nr. 1409 Liegnitz, 19.1.1920 VF+
Gründeraktie, Auflage 3.300 (R 7). Tuchweberei in
der von der Textilindustrie damals stark gepräg-
Ohlau (Schlesien), August 1925 EF Auflage 2.000 (R 10). 1856 erhielt der Konstruk-
Auflage 36.000 (R 10). Gründung der AG 1921 teur Joseph Rupprecht von der preußischen
ten Niederlausitz. Die außerdem mit großem Auf-
unter Übernahme der Deutsche Holzbau-Werke Regierung die Konzession zur Errichtung einer
wand betriebene Entwicklung von Kunstfasern
Carl Tuchscherer. Eines der größten deutschen Eisengießerei und Maschinenfabrik in Liegnitz.
war eine geniale Idee, aber der Zeit zu weit voraus:
Unternehmen der Branche überhaupt mit Zweig- Nach mehrfachen Eigentümerwechseln erwarben
Die Gesellschaft erwirtschaftete wegen der hohen
niederlassungen in Berlin, Bremen, Danzig, Düs- 1875 Felix Hübner und Wilhelm Gubisch (der aber
Entwicklungskosten niemals eine Dividende und
seldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Leip- schon 1879 wieder ausschied) die Firma. Mit ihren
ging 1933 in Konkurs. Für die Zeit ganz ungewöhn-
zig, München, Osterwieck, Stettin und Witten landwirtschaftlichen Maschinen erwarb sich das
lich dekorativ: Abb. des Fabrikgebäudes im Unter-
a.d.Ruhr. Börsennotiz Breslau. Maße: 25,7 x 34,2 Unternehmen im Osten Deutschlands bis an die
druck, Umrandung als Stickmuster, Vignetten mit
cm. Lediglich 9 Stücke wurden bereits vor Jahren russische Grenze einen excellenten Ruf. Felix Hüb-
Schafherde in den Ecken. Maße: 22,4 x 31,4 cm.
gefunden. ner starb 1888, danach übernahm sein Bruder
Mit Kupons.
39
Max Hübner die Leitung und verlegte die Fabrik,

die inzwischen 800 Beschäftigte hatte, von der
Lindenstr. 6 (Liban St.) in die Hedwigstr. 11 (Fr.
Peter Sciegiennego St.) Nach dem Tod von Max
Hübner 1913 wurde das Unternehmen, inzwischen
der größte Industriebetrieb in Liegnitz, in eine AG
umgewandelt. Hergestellt wurden nun in Serie
Dreschmaschinen, Futterschneidemaschinen,
Kartoffelkulturgeräte, Milch-Separatoren, Göpel-
werke und Motorlokomobile zum Antrieb von Dre-
schmaschinen sowie für den Export Mais-Entkör-
nungsmaschinen. Als Reaktion auf rückläufige
Nachfrage in Folge des 1. Weltkrieges wurde
danach ein größerer Teil der noch 660 Beschäftig-
Nr. 192
ten mit Eisenbahnwaggon-Reparaturen beschäf-
tigt. Nach weiteren schweren Absatzeinbrüchen
wurde 1926 ein Teil des Fabrikgrundstücks ver-
kauft, nur die Gießerei blieb zunächst erhalten.
1927 ging die AG in Liquidation. Die Produktion Startpreis: 60,00 EUR
wurde in geringem Umfang von einer Firma J. Gro- Chemische Fabrik
lich fortgesetzt. Dekorativ-kräftige Umrahmung. Grünau Landshoff & Meyer AG
Maße: 26 x 36 cm. Mit restlichem Kuponbogen.
Berlin-Grünau, Januar 1929 EF-
Auflage 6.000 (R 9). Gründung 1898 durch Zusam- Nr. 194
menschluß der Chemischen Fabriken Landshoff &
Meyer sowie Balzer & Co. Haupterzeugnisse: Halb- Nr. 194 Schätzpreis: 200,00 EUR
produkte der Teerfarbenindustrie, Textil- und Led- Startpreis: 30,00 EUR
erhilfsmittel, Bauchemikalien. Die Fabrik in Chemische Fabrik
Grünau unmittelbar an der Dahme wurde 1949 Lindenhof C. Weyl & Co. AG
enteignet; im gleichen Jahr auf Initiative des
Hauptaktionärs DEGUSSA (Anteil zuletzt 99,86 %) Aktie 1.000 Mark, Nr. 1268
Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. 1952 Grün- Mannheim, 11.2.1902 EF
dung eines Zweigwerkes in Illertissen (Allgäu), Auflage 3.714 (R 6). Gründung 1877, ab 1902 AG,
1961 Sitzverlegung dorthin und Umwandlung in 1922 Umbenennung in “Chemische Fabrik Weyl
eine GmbH. Maße: 21 x 29,7 cm. AG”. 1909 wurde die neue größere Fabrik in Mann-
heim-Waldhof bezogen, etwa zur gleichen Zeit
übernahmen die Rütgerswerke die Aktienmehr-
Nr. 190 heit und pachteten die Weyl-Fabrik. Ein Zweig-
werk bestand in München-Pasing. Heute befasst
Nr. 190 Schätzpreis: 350,00 EUR sich die Weyl GmbH, Mannheim hauptsächlich mit
Startpreis: 50,00 EUR Steinkohlenteerprodukten. Großer Adler und
Löwenwappen im Unterdruck. Maße: 39,5 x 27,1
“CERES” Maschinenfabrik AG cm. Doppelblatt, nicht entwertet.
vorm. Felix Hübner
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 421 (geän-
dert in 13421)
Liegnitz, 7.4.1922 EF/VF
Auflage 1.000, am 15.8.1922 umgewandelt in
Stamm-Aktie (R 10). Großes Querformat mit deko-
Nr. 193
rativ-kräftiger Umrahmung. Maße: 26 x 35,7 cm.
Mit Kupons.

Chemische Fabrik Helfenberg AG
vorm. Eugen Dieterich
Vorzugs-Aktie 300 RM, Nr. 4
Helfenberg bei Dresden, 2.1.1928 EF+
Auflage 60 (R 6). Gründung 1869, AG seit 1898. Her-
stellung von chemisch-pharmazeutischen Präpara-
ten (u.a. das Farnotän-Bandwurmmittel). 1951
wurde das Werk in Helfenberg (Krs. Dresden) ent-
eignet und in VEB Chemische Fabrik Helfenberg
umgewandelt (umgangssprachlich als die Chemi-
Nr. 191
sche bezeichnet). Ab 1955 Betriebsteil des VEB Nr. 195
Pentacon, dem bedeutenden Fotokameraherstel-
Nr. 191 Schätzpreis: 200,00 EUR ler in Dresden. 1953 Sitzverlegung nach Weveling- Nr. 195 Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR hoven (Bez. Düsseldorf), wo bereits seit 1915 die Startpreis: 60,00 EUR
100 %ige Tochter “Chemische Gesellschaft Rhena-
Chemische Fabrik nia mbH” ansässig war. 1974 ging die Chemiefabrik
Chemische Fabrik Pickler & Co. AG
für Hüttenprodukte AG in Wevelinghoven durch einen Aktientausch der Aktie 1.000 Mark, Nr. 20468
Aktie 20 RM, Nr. 16662 Varta AG in der Byk Gulden Lomberg Chemische Magdeburg, 12.9.1923 EF
Düsseldorf-Oberkassel, Januar 1925 EF Fabrik GmbH, Konstanz auf. 2002 erfolgte die (R 7) Gründung Januar/Februar 1923 zum Fortbe-
Umbenennung in Altana Pharma AG. Der Altana- trieb des von der KG Chem. Fabrik Pickler & Co.
(R 8) Gründung 1909 in Neuss. Das Fabrikgelände
Konzern gliederte sich bis 2007 in die Pharmas- zu Magdeburg betriebenen Handelsgewerbes.
besaß eigenen Bahnanschluß. Werk mit modernen
parte Altana Pharma AG mit Sitz in Konstanz und Herstellung chemisch-technischer und verwand-
Einrichtungen zur Herstellung von Sulfat, Salzsäu-
in die Spezialchemiesparte Altana Chemie AG mit ter Artikel und Handel damit. 1925 Beschluß der
re und Schwefelnatrium, Chlorzink fest und in
Sitz in Wessel. Die Pharmasparte wurde im Dezem- Auflösung der Gesellschaft. Maße: 37,1 x 26,4 cm.
Lauge. Die Ges. lieferte ferner aus ihren Phono-
ber 2006 an die dänische Nycomed verkauft. Seit Lochentwertet.
lithbrüchen in Engeln, Station der Brohltalbahn,
dem gibt es keine Spartentrennung mehr, sondern
Phonolith für die Glasfabrikation. Die ungünstigen
nur noch die Altana AG, welche ausschließlich in
wirtschaftlichen Verhältnisse in 1925 zwangen die
der Spezialchemie operiert. Der Standort in Gre- Historische Wertpapiere
Gesellschaft den Gesamtbetrieb stillzulegen. Die
Anlagen wurden 1927/28 abgestoßen. Maße: 21,2 x
venbroich ist heute Teil des Altana-Konzerns. Mit Spiegelbilder
Firmenemblem im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 cm.
29,8 cm. Lochentwertet.
der Wirtschaftsgeschichte
40
kenau-Glösa mit Niederlassungen in Wittgensdorf sen Ausbau der Anlagen verdient. Die Anlagen zer-
und Chemnitz-Glösa (Langestr. 2). 1922 umfirmiert fielen nach und nach, als die Alemannen im 4. Jh.
wie oben. Die Hyper-Inflation 1923 zerstörte die die Römer zurückdrängten; 1689 wurde Baden-
Grundfesten der Bank: Die Kapitalumstellung 1924 Baden dann von den Franzosen abgebrannt und
erfolgte im unglaublich schlechten Verhältnis mit der ganzen Rheinebene dem Erdboden gleich-
2000:1 von 200 Mio. Mark auf nur noch 100.000 gemacht. Erst im 19. Jh. wurde Baden-Baden wie-
RM, die später auch noch auf 50.000 RM (1932) der ein Luxusbad von Weltruf, wo Kaiser, Könige
und 25.000 RM (1934) herabgesetzt werden mus- und die künstlerische Elite ihrer Zeit kurten. Zwei-
sten. Auf so schmaler Basis war kein rentables sprachig englisch/französisch, rückseitig Auszug
Geschäft mehr zu betreiben: 1938 beschloß die HV aus den Statuten. Maße: 32,3 x 24 cm. Mit anh.
die Auflösung. Schöne kräftige Jugendstil-Umrah- Kuponbogen (nur 1 Kupon wurde abgetrennt).
mung. Maße: 20,8 x 29,5 cm. Lochentwertet.
Nr. 196
Chemische Fabrik v. Westernhagen
Hannover, Juli 1923 EF
Gründeraktie, Auflage 6.000 (R 8). Gegründet 1923
zur Übernahme der Chem. Fabrik v. Westernhagen
Nr. 198 Nr. 200

& Co. GmbH. Hergestellt wurden Waschmitteln
aller Art. Bereits 1924 wieder in Liquidation gegan-
gen. Lochentwertet. Maße: 22,2 x 28,3 cm.
Cigarettenfabrik Muratti AG
Namensaktie 2.000 RM, Nr. 201
Berlin, 1.4.1937 EF/VF
Auflage 250 (R 6). Aktie ausgestellt auf Herrn
Annes M. Jplicjian’s Erben. Ende des 19. Jh. kam in
Berlin der Orienttabak in Mode. Bis dahin war in
deutschen Tabakspinnereien dunkler starker
Inländer-Tobak verarbeitet worden, der auch
gestandenen Männern Tränen in die Augen trieb.
Zusammen mit dem Orienttabak “importierte”
man nach Berlin an der Wende zum 20. Jh. auch
gleich tausende türkischer Gastarbeiter, die
fortan in der Berliner Zigarettenindustrie arbeite-
ten. 1906 gründete die in Konstantinopel ansässi-
ge B. Muratti & Sons. Co. Ltd. ihren Berliner Zweig-
betrieb in der Köpenicker Straße in Kreuzberg.
Der griechische Firmenchef Sophokles B. Muratti,
bekannt für seine unerbittlichen Qualitätsan-
sprüche in der Produktion, erreichte den Olymp:
Nr. 199
In den 1920er Jahren war Muratti in Deutschland
“die” Nobelmarke schlechthin. 1921 wurde das
Nr. 197
Kreuzberger Werk als “Cigarettenfabrik Muratti
Nr. 199 Schätzpreis: 250,00 EUR AG” rechtlich verselbständigt. 1939 beschla-
Startpreis: 75,00 EUR gnahmte die Heeresverwaltung das Muratti-Werk
Nr. 197 Schätzpreis: 200,00 EUR in der Köpenicker Straße, das in die Kommandan-
Cie. Fermière des Eaux tenstr. 20 umziehen musste und 1942 wegen Roh-
Startpreis: 60,00 EUR de Baden-Baden Ltd. stoffmangel stillgelegt wurde. Nach dem Krieg
Chemische Fabrik von Heyden AG 1 share 4 £, Nr. 361 wollte die amerikanische Besatzungsmacht den
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 8293 1.3.1911 EF Virginia-Tabaken auch in Deutschland den Markt
Radebeul, 30.11.1920 EF öffnen. Deshalb sabotierte sie die Versuche der
Gründeraktie (R 8). Die Ende 1910 mit englischem
griechischen Murattis, die Produktion in Berlin
Auflage 20.000 (R 7). Gründung 1874 in Dresden, und französischem Kapital gegründete Ges.
wieder in Gang zu bringen, indem sie ihnen keine
1875 verlegt nach Radebeul, AG seit 1899. Bahn- erwarb die Konzession zur Ausbeutung von Ther-
Rohstoffkontingente zuteilte. Da die Muratti-
brechende Entwicklungen gelangen vor allem in malquellen in Baden-Baden. Bereits wenige Jahre
Fabrik aber keine Kriegsschäden abbekommen
der Kolloid-Chemie für Medizin und Technik und später markierte der Beginn des 1. Weltkrieges
hatte und sofort produktionsfähig war, wurde der
bei der (seit 1892 betriebenen) Herstellung von das Ende dieser nun „feindlichen“ Ges. In Baden
Skandal öffentlich und die Amerikaner gaben
künstlichem Süßstoff (Saccharin). Börsennotiz Baden entspringen zu Füßen des Neuen Schlosses
nach: Im Oktober 1948 wurde mit einer Beleg-
Berlin und Dresden/Leipzig. 1948 Sitzverlegung am Florentinerberg ca. 12 warme bis heiße Quel-
schaft von 30 Leuten die Produktion wieder aufge-
nach München, 1969 GmbH. Das Stammwerk len (32 bis 69 Grad) mit einer täglichen Schüttung
nommen. Bald ist Muratti der grösste tabakverar-
Radebeul wurde 1948 verstaatlicht, 1958 umbe- von rd. 800 cbm Thermalwasser, in dem 2.400 kg
beitende Betrieb im Berlin der Nachkriegszeit.
nannt in VEB Chemische Werke Radebeul, 1961 Mineralien gelöst sind. Es sind damit die heiße-
1960 übernimmt die Brinkmann AG aus Bremen
integriert in das Arzneimittelwerk Dresden (AWD). sten und mineralreichsten Quellen in Baden-Würt-
(die später zur englischen Rothmans-Gruppe
1990 GmbH, 1991 aufgekauft durch die ASTA Medi- temberg, wobei die genaue Herkunft des Wassers
kam) die Aktienmehrheit und lässt in dem Kreuz-
ca. Originalsignaturen. Maße: 36,7 x 24,9 cm. Dop- bis heute ungeklärt ist. Ende des 19. Jh. wurden
berger Werk mit inzwischen 300 Beschäftigten bis
pelblatt, inwendig Bestimmungen. Prägesiegel die Quellen in verschiedenen Stollen zusammen-
zu 300 Mio. Zigaretten monatlich der Marke “Lux
lochentwertet. gefaßt, die jetzt das Friedrichsbad, die Caracallat-
Filter” produzieren. Als 1975 der Absatz zurück-
herme und die Trinkhalle versorgen. Aus dem
geht, wird das Werk stillgelegt. Die Muratti-Mar-
Nr. 198 Schätzpreis: 300,00 EUR Friedrichsstollen, der die Friedrichs-, Höll-, Brüh-
kenrechte besitzt heute der Tabakmulti Philip
Startpreis: 100,00 EUR und Juden-Quelle zusammenfaßt, werden außer-
Morris. Die zu Beginn des 20. Jh. erbaute Berliner
dem die Hotels „Hirsch“ und „Badischer Hof“
Chemnitzer Landbank AG sowie die „Dengler Klinik“ versorgt. Aus keltischer
Muratti-Fabrik in der Kommandantenstraße
Aktie 20 RM, Nr. 1695 (direkt neben der Bundesdruckerei) wurde nach
Zeit, wo bereits eine Siedlung unterhalb der Quel-
der Wende von holländischen Investoren erwor-
Chemnitz, 31.12.1924 EF len bestand, ist wenig bekannt. Erst mit den
ben und zu einem anspruchsvollen Objekt mit
Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1890 als Actien-Vor- Römern beginnt im 2. Jh. die Geschichte von
Läden, Galerien, Büros und Lofts entwickelt. 1941
schuss-Verein Blankenau unter Übernahme des Baden-Baden, das sie „Aquae“ nannten. Vor allem
heraufgestempelt auf RM 6.000. Maße: 23,9 x 33
genossenschaftlichen Vorschuss-Vereins Blan- Kaiser Caracalla machte sich 215 um den luxuriö-
cm. Prägesiegel lochentwertet.
41

CONCORDIA Bergbau-AG
Aktie 100 DM, Nr. 24479
Oberhausen, März 1952 EF+
Auflage 20.000. Eine der zahlreichen Gründungen
der Familie Haniel aus der Mitte des 19. Jh. 1850
wurde der erste Schacht im Grubenfeld Concor-
dia abgeteuft, gleichzeitig wurde ausschließlich
von Mitgliedern der Familie Haniel die Bergbau-
Gesellschaft Concordia gegründet. Vor allem bei
der Kokserzeugung spielte die Concordia später
eine Vorreiterrolle. 1877 in der Wirtschaftskrise
nach dem Gründerkrach wurde die AG liquidiert
und die Gewerkschaft Concordia neu gegründet.
1890 konnte man einem verlockenden Angebot
der Deutschen Effekten- und Wechselbank
(Frankfurt/Main) und des Berliner Bankhauses
Aron & Walter nicht widerstehen: Mit der von
beiden Banken initiierten Gründung der Concor-
dia Bergbau-AG traten zum ersten Mal auch frem-
de Kapitalgeber neben die Familie Haniel. Nach
Abschluss eines Betriebsüberlassungsvertrages
(1914) mit der lothringischen AG Rombacher
Hüttenwerke trat die Concordia 1920 in Liquida-
tion. 1926 übernahmen die Kokswerke und Che-
mische Fabriken AG in Berlin (später die Sche-
ring AG) zwecks Sanierung die Rombacher Hüt-
tenwerke und firmierten sie in die (neue) Con-
Nr. 201
cordia Bergbau-AG um. 1968 Stilllegung der
Schachtanlagen. Nachdem das Unternehmen
schon immer auch starke Interessen in der Che-
Nr. 201 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Krankenhaus eingerichtet, der westliche Garten- mieindustrie gehabt hatte, wurde 1976 in Con-
Startpreis: 350,00 EUR teil diente als Krankenhausgarten und die östliche cordia-Chemie AG umfirmiert. Letzter Namens-
Hälfte als öffentliche Grünanlage. In den 1950er
Cöpenicker Chemische Fabrik AG Jahren löste sich die Colleggesellschaft auf, das
wechsel dann 1991 in Concordia Bau und Boden
AG, nachdem der Immobilien-Spekulant Minnin-
Actie 100 Thaler, Nr. 698 Colleggebäude fiel dem Abriss zum Opfer. Anleihe ger Firmenmantel und Börsennotiz übernommen
Berlin, 1.8.1871 EF/VF zum Bau des neuen Gesellschaftshauses. Sehr hatte. Hübscher G&D-Druck, Hammer und Schle-
Gründeraktie, Auflage 7.500 (R 8). Eine typische schöne Jugendstil-Umrandung. Maße: 37 x 25 cm. gel in allen vier Ecken. Maße: 21 x 29,8 cm. Prä-
Blüte der sog. Gründerjahre, über die Glagau gesiegel lochentwertet.
schreibt: “Gegründet von Eduard Mamroth und
Leo Wollenberg in Berlin und Michaelis in Posen.
Für 1871 entfiel eine künstliche Dividende von 10
%, 1872 aufgrund einer glücklichen Spekulation in
Schwefel noch 6 %, 1873 nur noch 1 %, dann 0%.
Die chemische Fabrik bekehrte sich zu Tapeten-
Druck, zu Schmiede-, Böttcher- und Korbmacher-
arbeiten. Das Jahr 1875 wurde mit fast 90.000 Tha-
ler Verlust abgeschlossen. Derselbe muss jedoch
weit größer gewesen sein, denn die einst mit 120
bezahlten Actien notierten noch etwa 1 und wur-
den außer Kurs gesetzt, worauf die Liquidation in
den Jahren 1877 bis 1880 erfolgte.” Das Fabrik-
gelände an der Wendenschloßstraßezu beiden
Seiten eines Stichkanals der Spree blieb der Che-
Nr. 204
miebranche aber doch erhalten, indem sich hier
wenig später die (1906 in eine AG umgewandelte)
Nitritfabrik ansiedelte, die mit ca. 200 Arbeitern Nr. 204 Schätzpreis: 250,00 EUR
Ameisensäure, Tannin, Gallus- und Pyrogallussäu- Startpreis: 50,00 EUR
re, Perborat, Wasserstoffsuperoxyd, Borax, Brom-
salze und organische Präparate für pharmazeuti- Croning-Schloss AG
sche und photographische Zwecke herstellte. Aktie Lit. A 5 Milliarden Mark, Nr. 9
Großaktionär war die Familie von Gwinner Hamburg, Dezember 1923 EF+
(Arthur von Gwinner war bis zu seinem Tod 1919 Gründeraktie (R 7). Herstellung von Schlössern,
Vorstandssprecher der Deutschen Bank). 1945 insbesondere der patentgeschützten Croning-
wurde die Köpenicker Fabrik vollständig durch schlösser. Im Juni 1925 gelöscht. Ungewöhnlich
die Russen demontiert und zum VEB erklärt. hoher Nennwert! Sehr dekorative Umrandung im
Maße: 22,8 x 31,6 cm. Art déco-Stil mit Sicherheitsschlüsseln. Maße:
Nr. 202
24,5 x 35,2 cm. Top-Erhaltung!
Startpreis: 180,00 EUR Nr. 205 Schätzpreis: 200,00 EUR
Colleggesellschaft in Nürnberg Startpreis: 50,00 EUR
3 % Schuldschein 200 Mark, Nr. 127 Crusauer Kupfer- und Messingfabrik
Nürnberg, 1.11.1907 EF/VF Actie 1.000 Mark, Nr. 341
Auflage 800 (R 10). Der Colleggarten ist eine ca. Hamburg, 23.7.1889 VF
2,2 Hektar große Grünanlage im Nürnberger Stadt- Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 6). Ein altes
teil Gärten hinter der Veste. 1859 wurde das Gar- Gewicht, das bis zur Aufgabe der Fabrik im Jahr
tenanwesen von der Colleggesellschaft erworben, 1962 benutzt wurde, trägt die Jahreszahl 1528. Bis
in der seit 1781 ursprünglich nur Mitglieder des 1864 im dänischen Schleswig gelegen, danach kam
Handelsstandes in geselliger Runde zusammenka- die Kupfermühle zu Deutschland, die neue Grenze
men, um “mit dem geringsten Aufwand sich auch zu Dänemark verlief direkt an den Fabrikgebäu-
Stunden der Freude und Erholung zu schaffen”. den. Im Laufe der Jahre wechselte die Kupfermüh-
1907/08 wurde das zu klein gewordene alte Haus le öfter den Besitzer und wurde mehrfach durch
durch einen geräumigen Neubau ersetzt. 1941
Nr. 203
Kriegshandlungen zerstört. Dennoch wurde das
kaufte die Stadt Nürnberg der Colleggesellschaft Werk immer größer und bedeutender und unter-
das Grundstück ab. Im Colleggebäude wurde ein
42
hielt Mitte des letzten Jahrhunderts sogar eine

Privatschule für die Arbeiterkinder. Steigende
Löhne und steigende Rohstoffpreise machten die
Produktion schließlich unrentabel, am 6.10.1962
stellte das Werk die Produktion ein. Erhalten
geblieben ist der Name als wichtigster Grenzüber-
gang zwischen Deutschland und Dänemark: Flens-
burg-Kupfermühle. Gedruckt auf Büttenpapier.
Maße: 28 x 38,2 cm. Mittig gelocht.
Nr. 205 Nr. 207 Nr. 209
Nr. 206 Nr. 208 Nr. 210

Nr. 206 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR
Dachschiefergrube Albertsegen Dachschiefergrube Haibach
Dachschiefergrube Albert V
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 47 Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 9
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 13 Frankfurt a.M., 25.9.1877 EF Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+
Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+ Auflage 1.000 (R 10). Dachschiefergrube in der Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der Gemarkung Nanzenbach, Bergrevier Dillenburg. Gemarkung Arnoldshain, Bergrevier Weilburg. Ein-
Gemarkung Reifenberg, Bergrevier Weilburg. Ausgestellt auf Herrn Theodor Kempf zu Frank- getragen auf Hermann Steger zu Frankfurt, der
Originalunterschriften. Übertragungsvermerk furt, der Eigentümer von 50 Kuxen war. Original- Eigentümer von 25 Kuxen war. Originalunter-
von 1891. Mit anhängendem Auszug aus dem unterschriften, 2 Übertragungsvermerke bis 1891. schriften, Übertragungsvermerk von 1891. Maße:
Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Mit anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen 33,5 x 21 cm. Mit anhängendem Auszug aus dem
Staaten vom 25. Juni 1865. Maße: 33,3 x 21 cm. Berggesetz für die Preussischen Staaten vom 25. Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Staa-
Lediglich 16 Stücke wurden im Jahr 1995 gefun- Juni 1865. Maße: 35 x 21,3 cm. Lediglich 4 Stücke
den. ten vom 25. Juni 1865. Lediglich 21 Stücke wurden
wurden im Jahr 1995 gefunden. 1995 gefunden!
Startpreis: 90,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Nr. 211 Schätzpreis: 250,00 EUR
Dachschiefergrube Alberti Dachschiefergrube Christiana Startpreis: 80,00 EUR
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 6 Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 6 Dachschiefergrube Helena
Frankfurt a.M., 25.9.1877 EF+ Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+ Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 6
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+
Gemarkung Nanzenbach, Bergrevier Dillen- Gemarkung Reifenberg, Bergrevier Weilburg. Ein- Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der
burg. Ausgestellt auf Herrn Theodor Kempf zu getragen auf Hermann Steger zu Frankfurt, der Gemarkung Reifenberg, Bergrevier Weilburg.
Frankfurt, der Eigentümer von 50 Kuxen war. Eigentümer von 25 Kuxen war. Originalunter- Mit Originalunterschriften, Übertragungsver-
Originalunterschriften, 2 Übertragungsvermer- schriften, Übertragungsvermerk von 1891. Maße: merk von 1891. Maße: 33,2 x 21,1 cm. Mit
ke bis 1891. Maße: 35 x 21,4 cm. Mit anhängen- 33,2 x 21 cm. Mit anhängendem Auszug aus dem anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen
dem Auszug aus dem Allgemeinen Berggesetz Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Staa- Berggesetz für die Preussischen Staaten vom
für die Preussischen Staaten vom 25. Juni 1865. ten vom 25. Juni 1865. Lediglich 20 Stücke wurden 25. Juni 1865. Lediglich 25 Stücke wurden im
Lediglich 25 Stücke wurden im Jahr 1995 1995 gefunden! Jahr 1995 gefunden.
gefunden.
43
Nr. 212 Schätzpreis: 250,00 EUR Motoren-Gesellschaft”. Carl Benz gründete 1883 in
Startpreis: 100,00 EUR Mannheim die “Benz & Cie. Rheinische Gasmoto-
renfabrik”. Trotz der räumlichen Nähe sind sich
Dachschiefergrube Hoffnungsthal III die beiden Auto-Pioniere zeitlebens nie persönlich
Kux-Schein 1 Kux, Nr. 34 begegnet. Ihre Firmen, die beiden ältesten Auto-
Frankfurt a.M., 1.10.1877 EF mobilfabriken der Welt, wurden 1926 zur Daimler-
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der Benz AG verschmolzen. 1999 Fusion mit der Nr. 3
Gemarkung Fleisbach, Amtsgericht Herborn, Kreis am US-Automobilmarkt zur DaimlerChrysler AG,
Dill im Regierungs-Bezirk Wiesbaden. Originalun- Trennung von Chrysler im August 2007 und Umbe-
terschriften, Übertragungsvermerke bis 1891. Mit nennung in Daimler AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Älte-
anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen Berg- ste für Sammler verfügbare Daimler-Benz-Aktie!
gesetz für die Preussischen Staaten vom 25. Juni Stück ohne Lochentwertung!
1865. Maße: 34,2 x 21,6 cm. Lediglich 20 Stücke
wurden im Jahr 1995 gefunden.

Dachschiefergrube Johanna V Startpreis: 45,00 EUR
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 3 Dampfschifffahrts-Gesellschaft
Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+ für den Nieder- und Mittel-Rhein
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der (Wahlbezirk Mainz)
Gemarkung Reifenberg, Bergrevier Weilburg im Aktie 1.000 Mark, Nr. 5263
Regierungs-Bezirk Königstein. Mit Originalunter-
schriften. Übertragungsvermerk von 1891. Mit Düsseldorf, Januar 1922 EF
anhängendem Auszug aus dem Allgemeinen Berg- Auflage 3.250 für alle 5 Wahlbezirke zusammen (R
gesetz für die Preussischen Staaten vom 25. Juni 6). Gründung 1839 durch namhafte Kaufleute und
Nr. 217
1865. Maße: 33,3 x 21 cm. Lediglich 13 Stücke wur- Bankiers der Rheinanliegerstädte zwecks Perso-
den im Jahr 1995 gefunden. nen- und Güterverkehr auf dem Rhein. Eine Beson-
derheit dieser AG war, dass die Aktien nach fünf
Wahlbezirken unterschieden (Düsseldorf, Mainz,
Coblenz, Wiesbaden und Elberfeld). Jeder Wahl-
Startpreis: 100,00 EUR bezirk wählte separat seine Aufsichtsratsmitglie-
Dachschiefergrube Kronprinz I der. Bis etwa 1900 wuchs die Flotte auf 16 Damp-
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 18 fer nebst Kohlenschiffen. Mit dem vormaligen
Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF+ Konkurrenz-Unternehmen “Preussisch-Rheinische
Dampfschifffahrt” in Köln bestand bereits ab 1853
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der
eine Betriebsgemeinschaft. 1967 fusionierten
Gemarkung Manderbach, Bergrevier Dillenburg.
beide Gesellschaften zur Köln-Düsseldorfer Deut-
Originalunterschriften, Übertragungsvermerk von
sche Rheinschiffahrt AG. Die Konkurrenz von Frei-
1891. Mit anhängendem Auszug aus dem Allge-
zeitparks und der rückläufige Rheintourismus
meinen Berggesetz für die Preussischen Staaten
ließen in den 1970er und 1980er Jahren die Verlu-
vom 25. Juni 1865. Maße: 33,2 x 21 cm. Lediglich
ste wachsen; 1993 schließlich verkauften die
20 Stücke wurden im Jahr 1995 gefunden.
Großaktionäre ihre Aktienpakete an die WEST/LB,
die die KD sanierte. Nach der Aufspaltung gingen
Nr. 218
Nr. 215 Schätzpreis: 250,00 EUR das Flusskreuzfahrtgeschäft an Viking und das
Startpreis: 90,00 EUR Tagesausflugsgeschäft an Premicon, beide Berei-
Dachschiefergrube Kronprinz III che konnten dann in die Gewinnzone zurückge-
Nr. 218 Schätzpreis: 300,00 EUR bracht werden. Noch heute in Düsseldorf börsen-
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 16 Startpreis: 75,00 EUR notiert; nachdem die „Preussisch-Rheinische“
Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF bereits seit 1832 an der Kölner Börse notiert gewe-
Dampfer-Genossenschaft Deutscher
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der sen war, ist die KD heute die älteste durchgängig
Gemarkung Manderbach, Bergrevier Dillenburg. Strom- und Binnenschiffer eGmbH börsennotierte Aktiengesellschaft der Welt. Im
Eingetragen auf Hermann Steger zu Frankfurt, der Anteilschein 100 RM, Nr. 26383 Unterdruck Rheindampfer mit Burgenlandschaft.
Eigentümer von 20 Kuxen war. Originalunter- Fürstenberg a. Oder, ca. 1935 EF Maße: 24,9 x 33,8 cm. Stück ohne Lochentwer-
schriften, Übertragungsvermerk von 1891. Maße: (R 9) Gegründet 1889 in Charlottenburg. 1902 tung, außerordentlich niedrig limitiert!
33,2 x 21 cm. Mit anhängendem Auszug aus dem wurde der Firmensitz nach Fürstenberg a.O. ver-
Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Staa- legt (das heutige Eisenhüttenstadt). Die Lage an
ten vom 25. Juni 1865. Lediglich 18 Stücke wurden der Einmündung des von Berlin kommenden
1995 gefunden! Oder-Spree-Kanals (damals der Friedrich-Wilhelm-
Kanal) in die Oder prädestinierte Fürstenberg
Nr. 216 Schätzpreis: 250,00 EUR geradezu, Sitz dieser Genossenschaft zu werden.
Startpreis: 80,00 EUR Damals war der heutige Grenzfluss noch einer der
Dachschiefergrube Nietzel Hauptströme Deutschlands und die Binnenschiff-
fahrt entsprechend rege. 1956 wurde die Genos-
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 5 senschaft als “VEB Binnenschiffahrt” verstaat-
Frankfurt a.M., 29.5.1886 EF licht. Das ungemein dekorative und farbenpräch-
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der tige Papier zeigt zwei Schutzengel mit dem Wap-
Gemarkung Reifenberg, Bergrevier Weilburg. Ein- pen der Gesellschaft sowie Merkur und Neptun.
getragen auf Hermann Steger zu Frankfurt, der Bei diesem Stück treten die Gelb- und Grüntöne
Eigentümer von 25 Kuxen war. Originalunter- noch stärker hervor als bei älteren Ausgaben. Der
Nr. 220
schriften, Übertragungsvermerk von 1891. Maße: Text wurde vollständig neu in anderen Typen
33,4 x 21 cm. Mit anhängendem Auszug aus dem gesetzt. Ganz offenbar ausgegeben zur Zeit des
Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Staa- Dritten Reiches, wie sich an einem winzigen Detail
ten vom 25. Juni 1865. Lediglich 24 Stücke wurden erkennen lässt: Auf den älteren Ausgaben befindet Nr. 220 Schätzpreis: 250,00 EUR
1995 gefunden! sich auf dem Warenballen im rechten unteren Teil Startpreis: 90,00 EUR
ein Davidsstern. Hier wurde der Stern wegretu- Danziger Siedlungs-AG
Nr. 217 Schätzpreis: 250,00 EUR schiert, denn er passte nicht mehr zum Zeitge-
schmack. Gedruckt auf schwerem seidenmatten Aktie 50.000 RM, Nr. 10
Glanzpapier. Maße: 24,4 x 32,5 cm. In dieser guten Danzig, September 1941 EF
Daimler-Benz AG Erhaltung schwer zu finden! Auflage 40 (R 7). Aktie ausgestellt auf die Hanse-
Aktie 300 RM, Nr. 41032 stadt Danzig. Gründung 1929 mit einem Kapital
Berlin, August 1934 EF von 500.000 Danziger Gulden zwecks Bau und
(R 6) Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Betreuung von Kleinwohnungen im Sinne des
Versuchswerkstatt in Cannstatt, erhielt 1883 das
Katalogpreis 10,- Euro Wohnungsgemeinnüzigkeitsgesetzes. Alleinak-
Patent für den ersten schnelllaufenden Verbren- tionär war die Hansestadt Danzig, deren Stadtbau-
inklusive Ergebnisliste
nungsmotor und gründete 1890 die “Daimler- rat traditionell Vorstandsmitglied und deren OB
44
Aufsichtsratsvorsitzender war. Kapital 1940 auf Laubenganghäusern mit insgesamt 90 Wohnungen die Deutsch-Asiatische Bank aufging. Später
350.000 RM umgestellt und 1941 auf 2 Mio. RM ein besonderes Ensemble als “echte” Bauhaus- wurde diese Neugründung in “European Asian
erhöht. Maße: 20,9 x 29,6 cm. Lochentwertet. bauten. Sie waren Teil der geplanten gemischten Bank” umbenannt. Nachdem die meisten Partner-
Bebauung, die Hannes Meyer für die Erweiterung banken sich aus der European Asian Bank zurück-
von Törten vorgesehen hatte. Zwischen mehrge- gezogen hatten, wurde diese 1986 in “Deutsche
schossigen Laubenganghäusern sollte eine einge- Bank (Asia)” umbenannt, bevor sie 1987/88
schossige Reihenhausbebauung entstehen. Die in zusammen mit ihren 14 Branchen mit der Deut-
Teilen realisierte Bebauung grenzte an die 1926-28 schen Bank verschmolzen wurde. Faksimile-Unter-
von Walter Gropius konzipierte halbländliche Rei- schrift Abs. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons.
henhaussiedlung. 1958 wurde die Spar- und Bau-
genossenschaft in “Dessauer gem. Wohnungsbau-
genossenschaft eGmbH” (GWG) umbenannt. 1979
fusionierte die GWG mit der Arbeiterwohnungsge-
nossenschaft (AWG) Einheit, die 1965 aus dem
Zusammenschluß der AWG Waggonbau und der
AWG Elektromotorenwerk hervorgegangen war.
Zuletzt dann 2008 umbenannt in “Wohnungsge-
nossenschaft Dessau eG”. Diese setzte die Bau-
Nr. 221
haus-Tradition zuletzt fort mit 2010 fertiggestell-
ten Experimentalbauten und modernen Mietwoh-
Nr. 221 Schätzpreis: 350,00 EUR nungen am Rande von Törten. Ausgestellt auf die
Startpreis: 120,00 EUR Anhalt-Dessauische Landesbank. Schöne Jugend-
Danziger Verpackungsindustrie AG stil-Kapitälchen, Originalunterschriften. Maße:
19,5 x 26,3 cm. Kleine Lochentwertung unten in
Nr. 225
der Mitte.
Danzig, Juli 1942 EF
Auflage 60 (R 8). Gründung 1922 zwecks Verarbei-
tung von Papier, Pappe und sonstigen Materialien Nr. 225 Schätzpreis: 250,00 EUR
zur Herstellung von Verpackungsmitteln. Haupter- Startpreis: 30,00 EUR
zeugnisse der Fabrik in der Weidengasse 35-38
waren Kartonnagen, Tüten und Beutel sowie Well-
Deutsch-Atlantische
pappe, die im Anilin-, Buch- oder Offsetdruck Telegraphengesellschaft
bedruckt werden konnten. Maße: 21 x 29,9 cm. Aktie 100 RM, Nr. 43980
Prägesiegel lochentwertet. Berlin, 20.12.1926 EF
Auflage 8.400 (R 7). Gründung 1899 in Köln (Sitz
1924-1950 zwischenzeitlich in Berlin) auf Initiative
von Generalpostmeister Heinrich von Stephan.
Um vom englischen Kabelmonopol unabhängig zu
werden, hatte er bedeutende Kölner Bankhäuser
und Kabelhersteller für seine Pläne zum Aufbau
Nr. 223
eines unabhängigen deutschen Seekabelnetzes
gewinnen können. 1900 wurde das erste Nordame-
rikakabel Emden-Azoren-New York verlegt. 1905
wurde von der Deutschen Seetelegraphengesell-
schaft das Kabel Emden-Vigo (Spanien) übernom-
men. Der gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabel-
stümpfe in der Nordsee in Folge des Versailler Ver-
trages verloren. Die danach mühsam wieder in
Nr. 222
Gang gebrachten Kabel wurden bei Ausbruch des
2. Weltkrieges von den Alliierten erneut getrennt.
1952 konnte der Betrieb auf dem Emden-Vigo-
Kabel und dem Azorenkabel wieder aufgenommen
Nr. 222 Schätzpreis: 200,00 EUR werden. Nach dem ersten Schritt 1966 durch Drit-
Startpreis: 50,00 EUR tel-Beteiligung an der Computer GmbH in Lintorf
Delitzscher Kleinbahn-AG wurde die Datenverarbeitung bald der wichtigere
Geschäftszweig. 1987 mit der zur Quandt-Familie
Aktie 1.000 RM, Nr. 2874 gehörenden ALTANA als übernehmender Gesell-
Delitzsch, 25.2.1929 EF
Nr. 224
schaft verschmolzen. Adler mit Blitzen in den
Auflage 164 (R 6), weitere 2808 waren in vier Sam- Krallen im Unterdruck. Maße: 20,8 x 29,7 cm. Vor-
melurkunden verbrieft. Gründung 1911 als „Neue derseitig mit Stempel „Kraftlos lt. W.B.G.“.
Kleinbahn-AG Crensitz-Crostitz“ mit Sitz in Halle Nr. 224 Schätzpreis: 200,00 EUR
(Saale) als Auffanggesellschaft für den 1902 Startpreis: 45,00 EUR
gegründeten Vorläufer, von 1914-1927 dann firmie- Deutsch-Asiatische Bank
rend als „Crostitzer Kleinbahn AG“ mit Sitz in
Großerositz, 1927 erneut umbenannt wie oben,
Aktie 1.000 DM, Nr. 340
seit 1942 schließlich „Delitzscher Eisenbahn-AG“. Hamburg, Juli 1953 UNC/EF
Die normalspurige, insgesamt 35 km lange Neben- Auflage 500 (R 9). Gründung 1889 zum Betrieb von
bahn Crensitz-Crostitz-Rackwitz-Delitzsch wurde Bankgeschäften und Förderung des Handelsver-
ab 1902 etappenweise eröffnet, das größte 24 km kehrs zwischen Deutschland und Asien. Gründer
lange Teilstück Rackwitz-Delitzsch erst 1929. Beim waren u.a. die Kgl. Seehandlung (Preußische
Einmarsch der Amerikaner am 20.4.1945 wurde Staatsbank), Disconto-Gesellschaft, Deutsche
der Kleinbahnbetrieb eingestellt, aber bereits am Bank, Berliner Handels-Gesellschaft, M.A. von
12.5.1945 in Maßen wieder aufgenommen. 1946 Rothschild & Söhne, Bayerische Hypotheken- und
Unterstellung unter die direkte Aufsicht des Präsi- Wechselbank. 1906 erhielt die Bank das Recht zur
denten der Provinz Sachsen, später unter die Ausgabe von Banknoten im Schutzgebiet Kiaut-
Nr. 226
Reichsbahn. 1972 Betriebseinstellung. Lochent- schou und in China. Niederlassungen in Shanghai,
wertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Tientsin, Kalkutta, Berlin, Hankow, Tsingtau, Hon-
gkong, Yokohama, Kobe, Singapur, Hamburg und
Nr. 223 Schätzpreis: 500,00 EUR Kanton. Die Aktien waren an allen großen deut- Nr. 226 Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR schen Börsen notiert, wobei der Umrechnungs-
Kurs des Shanghai-Tael zur Mark zum Zwecke des
Dessauer Spar- und Bau- Börsenhandels mit 2,50 festgesetzt war, Großak- Deutsch-Schweizerische
Genossenschaft eGmbH tionär war die Deutsche Bank. 1953 nahm die Verwaltungsbank AG
Anteil-Schein 200 Mark, Nr. 703 Deutsch-Asiatische Bank die Aktivitäten in Ham- Aktie 1.000 RM, Nr. 937
burg wieder auf, unter Federführung der Deut-
Dessau, 2.3.1916 EF schen Bank. Zusammen mit Partnerbanken der
Berlin, Mai 1934 EF
(R 9) Gegründet im Jahr 1900. Nach Planungen EBIC-Gruppe wurde anschließend die Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Gegründet 1933
von Hannes Meyer entstand 1929-30 mit den fünf “Europäisch-Asiatische Bank” gegründet, in die zum Teil mit Sacheinlagen durch die Frankfurter
45
Allgemeine Versicherungs-AG i.L. und die Süd- von einem Bankier kauften, um dort ihre Botschaft Wilcox-Dampfkessel-Werke AG wurde im Oktober
westdeutsche Bank AG i.L. Neben Börsengeschäf- einzurichten). Die Weltwirtschaftskrise, die mit 1898 durch Übernahme des Berliner Zweigwerks
ten im In- und Ausland, der Gewährung gedeckter dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 der Babcock & Wilcox Ltd., London gegründet. Die
und ungedeckter Kredite, der Ausführung von begann, führte schließlich zum Zusammenbruch Gesellschaft erhielt das Fabrikations- und Ver-
Transaktionen in Devisen, fremden Noten und der Bank, die mit Wirkung zum 1.12.1932 aufgelöst kaufsrecht für das Deutsche Reich und dessen
Edelmetallen sowie der Vermögensverwaltung wurde. 1933 konnten noch aus liquiden Mitteln Kolonien. Wenig später wurde in Oberhausen ein
und Anlageberatung war die Bank, die gerade ein- 284.937 RM an die Aktionäre als zinsloses Darle- großes neues Werk errichtet. 1909 Übernahme der
mal 10 Mitarbeiter beschäftigte, auch mit der Pfle- hen ausgezahlt werden. Oberschlesischen Kesselwerke in Gleiwitz. Der
ge und Wahrnehmung schweizerischer Interessen Ein sehr dekoratives Papier mit verspielter Zier- bedeutendste europäische Hersteller auf dem
in Deutschland befaßt. 1947 Sitzverlegung nach umrandung, oben rechts ein Doppeldecker, unten Gebiet des konventionellen Dampferzeugerbaus
Frankfurt am Main (eigenes Bankgebäude in der links eine offene Limousine. Faksimilesignaturen erweiterte ab 1966 das Angebot auf 10 Produktli-
Bockenheimer Landstr. 96). In den 1960er Jahren des niederländischen Konsuls Jean George als nien des Maschinen- und Industrieanlagenbaus
erwarb das (jahrzehntelang zur NORD/LB Vorsitzender des Aufsichtsrates und von dem einschließlich vieler Firmen-Übernahmen. Umfi-
gehörende und später an die Hypobank verkaufte) Fabrikbesitzer Max Cudell für den Vorstand. Über miert 1976 in Deutsche Babcock AG, 2000 in Bab-
Bankhaus Nicolai & Co., Hannover, 100 % der Akti- seiner gedruckten Signatur setzte Herr Cudell cock Borsig AG. Zuletzt Holding für über 200 Toch-
en. 1969 Umfirmierung in “Deutsch-Schweizeri- noch eigenhändig eine Unterschrift mit Tinte. tergesellschaften, darunter die weltbekannte U-
sche Bank AG”. Wer heutige Zahlen in Bankbilan- Dem Aufsichtsrat gehörte auch der Chefingenieur Boot-Werft HDW. Nach deren umstrittenem Ver-
zen gewohnt ist, reibt sich verwundert die Augen: Josef Vollmer an, Direktor der Deutschen Automo- kauf kam Mitte 2002 die spektakuläre Insolvenz.
Die Bilanzsumme betrug zu der Zeit gerade mal 5 bilkonstruktions-Gesellschaft, ein gerichtlich ver- Maße: 21 x 29,8 cm. Mit Kupons, Prägesiegel loch-
Mio. DM. Ab 1976 Betrieb einer Universalbank mit eidigter Sachverständiger für die Automobilbran- entwertet.
Ausnahme des Investmentgeschäfts, nachdem che. Josef Vollmer gehört, genau so wie Max
Nicolai seine Anteile an die Crédit Lyonnais Bank Cudell, zu den bedeutendsten Pionieren der
Nederland N.V., Rotterdam, verkauft hatte. 1987 deutschen Automobilindustrie. Seine Karriere
reichte der Crédit Lyonnais seine Anteile weiter begann Vollmer als Konstrukteur in Gaggenau bei
an die Swiss Cantobank (International). Mit Liefer- der Firma Bergmanns Industriewerke, ab 1901 lei-
barkeitsbescheinigung und Umstellungsstempel tete er bei der AEG die Automobilabteilung, die
1954 auf 800 DM. Maße: 21 x 29,8 cm. Mit Liefer- NAG. Alle AEG-NAG-Automobile, die bis 1906 her-
barkeitsbescheinigung von 1950. gestellt wurden, konstruierte Joseph Vollmer.
Danach gründete er die “Deutsche Automobil-
Construktions-Gesellschaft mbH”, von der bis
1936 68 Automobilherstellerfirmen mit Konstruk-
tionsplänen beliefert wurden. Bereits 1897 grün-
dete Max Cudell in Aachen die “Cudell Motor Com-
pagnie” zur Produktion von Automobilen nach
Lizenzen von De Dion-Bouton, womit er zu einem
Nr. 230
der allerersten deutschen Automobilproduzenten
zählt. Eines der Produktionsziele von Max Cudell
war die höchste Qualität seiner Automobile. Bald
verkaufte er seine Fahrzeuge nicht nur innerhalb Nr. 230 Schätzpreis: 200,00 EUR
von Deutschland, sondern weltweit, u.a. nach Startpreis: 45,00 EUR
Österreich, Ungarn (die ungarische Post wurde Deutsche Babcock & Wilcox AG
mit seinen Fahrzeugen ausgestattet), nach Island
(das allererste PKW dort war ein Cudell), nach Globalaktie 20.000 x 50 DM, Nr. 1600001-
Großbritannien. Sogar in Russland wurden in 1620000
Nr. 227
Lizenz Cudell-Automobile hergestellt. In den USA Oberhausen (Rheinl.), März 1971 EF
wurde 1904 ein Cudell für 5 Fahrgäste für den (R 8) Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwer-
exorbitanten Preis von 4.500 $ von einer New Yor- tet. Mit Kupons.
Nr. 227 Schätzpreis: 250,00 EUR ker Niederlassung vertrieben. In der Fabrik von
Startpreis: 35,00 EUR Max Cudell arbeitete als Chefkonstrukteur der
berühmte Automobilpionier Paul Henze, Gründer
Deutsch-Ukrainische Flachs der belgischen Imperia. 1929 baute er bei NAG den Startpreis: 40,00 EUR
Handels-AG ersten deutschen V-8-Motor. Auch der berühmte Deutsche Bundesbahn
Aktie 1.000 Mark, Nr. 27196 deutsche Automobilpionier Karl Slevogt begann 5,5 % Schuldverschreibung 5.000 DM, Muster
Breslau, Mai 1923 EF seine Karriere 1899 als Techniker bei Cudell!
Bad Homburg, 1.10.1958 EF
Gründeraktie, Auflage 45.000 (R 9). Gründung Maße: 38 x 26 cm. Mit anhängendem restlichen
Kuponbogen (Kupons #3-10). Nur das eine Stück Nullgeziffertes Muster (R 10). Maße: 29,7 x 21 cm.
März 1923 als Deutsch-Ukrainische Flachs-Han- Linker Rand mit Abheftlochung. Mit beiliegendem
dels-AG. Handel mit Textilrohstoffen aller Art, ins- wurde in einem Nachlaß gefunden. Ein hochbe-
deutendes Papier, da mit Original-Unterschrift von Kuponbogen. Als “Wertlos” perforiert.
besondere mit Flachs- und Hanfsorten. Im August
1925 in Liquidation. Dekorative Umrandung. Max Cudell, dem großen Pionier der deutschen
Maße: 22,2 x 28,8 cm. Automobilindustrie. Museale Rarität.

Deutsche Automobilbank AG
Charlottenburg, 8.11.1920 VF
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 12). Gegründet am
24.6.1920 zwecks Betrieb einer Bank, die beson-
ders in der Automobilbranche die erforderlichen
Kredite und Kapitalien der Industrie und dem Han-
del zu günstigen Bedingungen zur Verfügung stel-
len sollte. Das Geschäft der Bank, die die verhee-
rende Inflationszeit überlebte, stabilisierte sich
Nr. 229
1926, als die Reichsbank sich dazu bereit erklärte,
Wechsel auf Automobile zu diskontieren, wodurch
die Bank weniger Geld bereit stellen mußte. Noch
im gleichen Jahr erhöhte die Deutsche Automobil-
bank ihr Aktienkapital von 0,1 auf 1 Mio. RM.
Nachdem sie im Ausland (England, Schweiz, USA) Startpreis: 45,00 EUR
Kredite von insgesamt 30 Mio. RM aufnahm, konn- Deutsche Babcock AG
te sie monatlich 500 bis 700 Wagen finanzieren. Aktie 2 x 50 DM, Nr. 47160
Ihrer wirtschaftlicher Lage entsprechend lautete
Oberhausen (Rheinl.), März 1978 EF+
die Firmenanschrift nun Palais Blücher, an promi-
nenter Stelle Berlins in unmittelbarer Nachbar- (R 9) Die Mutterfirma wurde bereits 1881 von den
Nr. 232
schaft zum Brandenburger Tor (bis 1931, als die Amerikanern George H. Babcock und Stephen Wil-
Vereinigten Staaten das Palais für 1.8 Mio. US-$ cox gegründet. Sie erfanden 1867 den patentierten
Hochdruck-Dampfkessel. Die Deutsche Babcock &
46
Nr. 228
47
Nr. 232 Schätzpreis: 100,00 EUR wertete gelaufene Stücke hat die Bahn nie her- nehmen, mit der Postreform 1989 aufgeteilt in die
Startpreis: 40,00 EUR ausgegeben, deshalb sind alle Bahnanleihen- eigenständigen Unternehmensbereiche DBP Post-
Stücke absolute Raritäten. bank, DBP Postdienst und DBP Telekom, die spä-
Deutsche Bundesbahn ter privatisiert und jeder für sich als Aktiengesell-
5 % Schuldv. 1.000 DM, Muster schaft an die Börse gebracht wurden. Fast ganz-
Nr. 235
Bad Homburg, 1.5.1959 EF flächiger Unterdruck eines großen stilisierten
Nullgeziffertes Muster (R 10). Maße: 29,7 x 21 cm. Radiosenders. Maße: 29,7 x 21 cm. Mit Kuponbo-
Linker Rand mit Abheftlochung. Prägesiegel loch- gen. Linker Rand mit Abheftlochung, Lochentwer-
entwertet. Mit Kupons. tet.
Nr. 233
Deutsche Bundespost
5 % Schuldv. 100 DM, Muster
Nullgeziffertes Muster (R 10). Kubische Rahmen-
gestaltung, zwei gelbe Posthörner im Unterdruck.
Maße: 29,7 x 21 cm. Mit Kuponbogen. Linker Rand
mit Abheftlochung, Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 239
Nr. 236
Nr. 234
Nr. 237

Deutsche Bundesbahn
5 % Schuldv. 10.000 DM, Muster
II. Ausgabe, nullgeziffertes Muster (R 10). DB-Logo
Nr. 240
in der Umrahmung. Maße: 29,7 x 21 cm. Linker

Rand mit Abheftlochung. Prägesiegel lochentwer-
tet. Mit Kupons.
Deutsche Bundesbahn Deutsche Bundespost
6,5 % Schuldv. 500 DM, Muster 6 % Schuldv. 100.000 DM, Muster
Bad Homburg v.d.H., 1.10.1960 EF Bad Homburg v.d.H., 1.6.1964 EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Mit DB-Logo. Maße: Nullgeziffertes Muster (R 10). Hübsche moderne
29,7 x 21 cm. Linker Rand mit Abheftlochung. Prä- Umrahmung, Posthorn unterlegt das Prägesiegel.
gesiegel lochentwertet. Mit Kupons. Maße: 29,7 x 21 cm. Mit Kuponbogen. Linker Rand
mit Abheftlochung, Lochentwertet.
Deutsche Bundesbahn Startpreis: 50,00 EUR
7 % Schatzanweisung 100 DM, Muster Deutsche Bundespost
Bad Homburg v.d.H., 1.4.1967 EF 6,5 % Schuldv. 10.000 DM, Muster
Nr. 238
Nullgeziffertes Muster (R 10). DB-Logo in der

Umrahmung. Maße: 29,7 x 21 cm. Linker Rand mit Nullgeziffertes Muster (R 10). Breite Randbordüre
Abheftlochung. Prägesiegel lochentwertet. Mit mit Posthorn. Maße: 29,7 x 21 cm. Mit Kuponbo-
Kupons. gen. Linker Rand mit Abheftlochung, Prägesiegel
Nr. 237 Schätzpreis: 100,00 EUR lochentwertet.
Startpreis: 40,00 EUR Deutsche Bundespost Nr. 241 Schätzpreis: 100,00 EUR
Deutsche Bundesbahn Startpreis: 50,00 EUR
5,5 % Schuldv. 10.000 DM, Muster
7,5 % Schatzanweisung 100 DM, Muster Deutsche Bundespost
Bad Homburg v.d.H., 28.1.1972 EF+ Nullgeziffertes Muster (R 10). Nachfolgerin der 6,5 % Schatzanweisung 10.000 DM, Muster
Nullgeziffertes Muster (R 10). Breite Randbordüre Deutschen Reichspost, die mit der Reichsgrün- Bad Homburg v.d.H., 1.7.1969 EF
mit DB-Logo. Maße: 29,7 x 21 cm. Musterstück aus dung 1871 aus der 1868 entstandenen Norddeut- Nullgeziffertes Muster (R 10). Maße: 29,7 x 21 cm.
einem Archiv. Linker Rand mit Abheftlochung. schen Bundespost entstanden war. Zunächst ein Mit Kuponbogen. Linker Rand mit Abheftlochung,
Prägesiegel lochentwertet. Mit Kuponbogen. Ent- reichs- bzw. später bundesunmittelbares Unter- Prägesiegel lochentwertet.
48
Nr. 243 Nr. 245

Deutsche Erdöl-AG Deutsche Grammophon-AG
Sammelaktie 1.000 x 400 RM, Nr. 245001- Aktie 100 RM, Nr. 9694
Leipzig-Wahren, 20.3.1935 EF+
Nr. 241
246000
Berlin, Oktober 1943 EF+ Auflage 9.000 (R 6). Gründung 1895 als Polyphon-
(R 7) Gründung 1899 als Deutsche Tiefbohr-AG zur Musikwerke AG. 1928 zusammen mit Siemens und
Aufsuchung und Gewinnung von Kalisalzen und der AEG Gründung der Klangfilm GmbH. 1904-08
Steinkohle. 1911 Umfirmierung, nachdem die DEA außerdem Automobilbau (Polymobil). 1937 Umfir-
inzwischen über 90 % der deutschen Erdölförde- mierung in “Grundstücksgesellschaft Markgrafen-
rung kontrollierte. Mit der Standard Oil lieferte straße AG”. 1945 Geschäftsleitung in Berlin, 1949
sich die DEA deswegen einen über 10 Jahre Deutsche Grammophon GmbH verlagert von Ber-
währenden erbitterten Preiskrieg im Kampf um lin nach Hannover, 1957 nach Hamburg (Mutterge-
die Vorherrschaft im deutschen Petroleum- sellschaft Universal Music International). Maße:
Geschäft. Nach einem Intermezzo als Deutsche 21 x 29,7 cm. Nicht entwertetes Stück!
Texaco AG gehörte die DEA zuletzt zum RWE-Kon-
zern. Das Downstream-Geschäft (Raffinerien, Logi-
stik, Tankstellen) wurde zum 1. Juli 2002 komplett
durch Shell übernommen. Die DEA-Tankstellen
wurden ab 2004 in Shell umgeflaggt bzw. ver-
äußert. Seitdem konzentriet sich RWE-DEA auf
das Upstream-Geschäft, d.h. die Exploration und
Förderung von Erdöl und Erdgas. Maße: 34 x 24,8
Nr. 242 Nr. 246

Deutsche Eisenbahnbau-Gesellschaft Startpreis: 60,00 EUR
Actie 200 Thaler = 600 Mark, Nr. 27436 Deutsche Handels-
Berlin, 1.1.1873 EF und Wirtschaftsbank AG
Auflage 25.000, tatsächlich ausgegeben aber nur Aktie 10.000 Mark, Nr. 108651-60
5.694 (R 8). Gründung 1872. Ein Musterbeispiel für Berlin, 1.8.1923 EF
die Spekulationswut in den Gründerjahren: Die Gründeraktie, Auflage 160.000 (R 9). Gründung
Gesellschaft basierte nur auf ehrgeizigen Plänen 1923. Zu den Gründern gehörte auch ein Bürger-
und der Hoffnung, daß sie gelingen würden. Die meister und ein Reichsbankrat a.D., nichtsde-
Direktoren investierten auf Teufel komm raus, stotrotz im April 1926 Beschluß der Auflösung
doch es gelang rein gar nichts. Alle Engagements und Liquidation. Maße: 19 x 26,5 cm. Mit kpl. anh.
wurden mit großem Verlust abgebrochen: Hollän- Kupons.
disch-Westfälische Eisenbahn, Niederrheinisch-
Westfälische Kohlenrevierbahn, Saal-Unstrut-
bahn, Lemförde-Bergheimer Bahn, Berliner Süd-
Nr. 244
westbahn. Mehr als die Hälfte des eingesammel-
ten Kapitals von 18,4 Mio. Mark war durch diese
mißglückten Beteiligungen verloren. Als eigenes
Vermögen blieben der Gesellschaft am Ende aus
dem ebenfalls mißglückten Versuch der Schlepp- Nr. 244 Schätzpreis: 350,00 EUR
schiffahrt auf der Oder nur noch zwei Dampfer Startpreis: 200,00 EUR
und ein sechs Meilen langes Drahtseil sowie in der Deutsche Festmarkbank AG
Hauptstadt eine große Zahl maßlos überteuert Aktie 100.000 Mark, Nr. 13543
gekaufter Grundstücke. 1880 konnte die Gesell-
schaft die Hypotheken-Zinsen nicht mehr pünkt-
Bremen, Oktober 1923 EF
lich zahlen, einige Grundstücke wurden zwangs- Auflage 5.000 (R 9). Gegründet am 27.7.1923 mit
versteigert. Eine kleine Atempause gab es 1881, einem Kapital von 1 Mrd. Mark, eingeteilt in 5.000
weil ein Grundstück an der Königsbrücke als Bau- Namens-Vorzugsaktien à 100.000 Mark und 5.000
platz für die erste große Markthalle in Aussicht Inhaber-Aktien Lit. B à 100.000 Mark. Durch-
genommen war und die Gesellschaft außerdem führung von Bankgeschäften, insbes. Vermittlung
einige Grundstücke an die Regierung zum Bau des von Darlehen auf wertbeständiger Grundlage. Die
Reichstagsgebäudes verkaufen konnte. Maße: 33 x Festmarkbank emittierte in größeren Stückzahlen
33 x 22,5 cm. Rechter Rand oben uneben nach wertbeständiges Gold-Notgeld, auf Festpfennige
Abschnitt der Kupons. Mit anh. restlichen bzw. Festmark auf Dollarbasis abzurechnen. Laut
Bekanntmachung vom Januar 1926 erloschen.
Nr. 247
Kupons. Überdurchschnittlich gut erhaltenes
Exemplar! Maße: 28 x 22,2 cm. Mit beiliegendem kompletten
Kuponbogen.
49
Nr. 247 Schätzpreis: 300,00 EUR Nr. 249 Schätzpreis: 350,00 EUR ist hervorgegangen aus der Deutschen Renten-
Startpreis: 50,00 EUR Startpreis: 140,00 EUR bank (gegründet 1923 als Währungsbank zur
Bekämpfung der damaligen Hyper-Inflation) und
Deutsche Handels- Deutsche Petroleum-AG der Rentenbank-Kreditanstalt (gegründet 1925 als
und Wirtschaftsbank AG Aktie 100 RM, Nr. 7466 zentrales Refinanzierungsinstitut für den
Aktie 10.000 Mark, Nr. 198833 Berlin, September 1929 EF Agrarsektor). Durch Emission von vier Amerika-
Berlin, 20.10.1923 EF+ Auflage 10.000 (R 8). Gründung 1904/1921, Anleihen konnte sie in den 30er Jahren beträchtli-
Auflage 130.000 (R 10). Ein Stück aus der Kapita- ursprünglich waren in der Gesellschaft sämtliche che internationale Mittel zur Finanzierung des
lerhöhung um 1,3 Mrd. Mark. Maße: 18 x 14,6 cm. Erdöl-Interessen der Deutschen Bank gebündelt. Kapitalbedarfs der deutschen Landwirtschaft auf-
Mit kpl. anh. Kupons. 1925 übernahmen gegen Gewährung eigener Akti- nehmen. Auch diese Anleihe (Volumen 30 Mio. $)
en die Rütgerswerke AG und die Deutsche Erdöl- wurde in den USA und Holland sowie in Schweden
AG die Aktienmehrheit und brachten im Gegenzug untergebracht. Hochwertiger ABNC-Stahlstich mit
ihr vereintes Petroleumgeschäft in die Deutsche weiblicher Allegorie mit nacktem Oberkörper,
Petroleum AG ein. Maße: 21,1 x 29,8 cm. andere Vignette als die 1925er Emission. Maße:
38,4 x 25,2 cm. Mit anh. Kupons. Unter Schutzfolie
aus Kunststoff (kann entfernt werden).
Nr. 250

Deutsche Pflanzenbutter- u. Margarine-
werke W. Jagdfeld & Co. KGaA
Nr. 248
Köln, 23.11.1922 EF
(R 8) Gründung 1922 zwecks Übernahme zweier
Margarinefabriken im Rheinland. Marke: “Drei-
Nr. 248 Schätzpreis: 350,00 EUR koch”. Schon 1925 wieder in Liquidation getreten.
Startpreis: 75,00 EUR Sehr schöne Art déco-Gestaltung, verspielt-naive
Deutsche Landesbankenzentrale AG Abb. dreier Köche im Anmarsch auf die Speiseta- Nr. 252
(Central Bank of German State fel. Maße: 16,9 x 24,4 cm. Mit anh. Kupons.
& Provincial Banks)
6 % Gold Bond 500 $, Specimen
Nullgeziffertes Specimen (R 9). Gründung 1923.
Zweck: “Den im Verband deutscher öffentlich-
rechtlicher Kreditanstalten zusammengeschlosse-
nen Staatsbanken, Landesbanken und öffentlich-
rechtlichen Körperschaften und Kreditanstalten
für ihre wirtschaftlichen Aufgaben als Vermittler
zu dienen und sie auf ihrem Tätigkeitsgebiet zu
fördern.” 1950 Berliner Wertpapierbereinigung,
seit 1955 Ablösung der Schuldverschreibungen
(von 1934 und 1941), 1960 volle bzw. quotale Ablö-
Nr. 251
sung der Auslandsanleihen (von 1927 und 1928),
heute Deutsche Landesbankenzentrale AG, eine
100%ige Tochter der DekaBank. Anleihe von 10
Mio. $, die höchsten Anteile hatten hier die Lan- Nr. 251 Schätzpreis: 300,00 EUR
desbank der Provinz Westfalen (20 %), die Provin- Startpreis: 100,00 EUR
zialhilfskasse Niederschlesien (20 %), die Provin- Deutsche Rechenmaschinen-Werke
zialbank Oberschlesien (12,5 %) und die Kreditan-
stalt sächsischer Gemeinden (12,5 %). Hochwerti- Aktie 200 RM, Nr. 5039
ger Stahlstich mit weiblichen Allegorien. Maße: 38 Leipzig, 2.2.1925 EF
x 25,4 cm. Mit anhängenden Kupons, lochentwer- Auflage 2.950 (R 8). Gründung 1921 als Wilhelm
tet. Unter Schutzfolie aus Kunststoff (als Schutz, Morell AG zur Fortführung des vom Fabrikbesitzer
kann entfernt werden). Paul Rich. Wilh. Morell in Leipzig betriebenen
Nr. 253
Fabrikunternehmens nebst Verkaufsstellen in Ber-
lin und Hannover. 1928 wurde die Auflösung der
Gesellschaft beschlossen. Betriebseinrichtungen
und Patente wurden an die Brunsviga-Maschinen- Nr. 253 Schätzpreis: 350,00 EUR
werke Grimme, Nathalis & Co. AG in Braun- Startpreis: 80,00 EUR
schweig verkauft. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Nicht Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt
lochentwertet! Landwirtschaftliche Zentralbank
Startpreis: 65,00 EUR Berlin, 15.10.1927 VF+
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Man steigerte
Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt sich: Diese Anleihe machte schon 50 Mio. $ aus,
Landwirtschaftliche Zentralbank plaziert nunmehr in den USA, Holland, England,
6 % Gold Bond 1.000 $, Specimen Schweden und der Schweiz. Herrlicher Stahlstich,
Berlin, 15.7.1927 VF wiederum andere Vignette. Maße: 38,2 x 25,3 cm.
Nr. 249
Mit anhängenden Kupons, lochentwertet. Unter
Nullgeziffertes Specimen (R 9). Die 1949 neu for-
Schutzfolie aus Kunststoff (als Schutz, kann ent-
mierte heutige Landwirtschaftliche Rentenbank
fernt werden).
50
Finanzbedarf der Kolonien über den Reichshaus-

halt gedeckt, was 1890-1900 eine der Hauptursa-
chen der sprunghaft steigenden deutschen Staats-
verschuldung war. Nach einer Bereisung der Kolo-
nien in Begleitung seines Sekretärs Walter Rathe-
nau kam Kolonialstaatssekretär Dernburg 1908 auf
die Idee, die vier Schutzgebiete (Deutsch-Ostafri-
ka, Kamerun, Togo und Deutsch-Südwestafrika)
unter Bürgschaft des Deutschen Reichs eigene
Anleihen aufnehmen zu lassen und damit den
Reichshaushalt zu entlasten. Die Idee, Schulden in
Schattenhaushalte auszulagern, hat in Deutsch-
land also schon eine recht lange Tradition. Mit
den so am Kapitalmarkt aufgenommenen Mitteln
wurde vor allem der koloniale Eisenbahnbau for-
ciert. Der 1894 begonnene Bau der Usambarabahn
in Deutsch-Ostafrika war endlich 1905 zu Ende
gebracht worden. Etwas schneller kam der 1897
begonnene zweite koloniale Bahnbau in Deutsch-
Südwestafrika zu Ende, nämlich 1902. Togo trat
1904 in das Eisenbahnzeitalter ein und Kamerun
schließlich 1909. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges
waren in den deutschen Kolonien (ohne Tsingtao
Nr. 257
in China), finanziert über die Schutzgebietsanlei-
hen, bereits 4.500 km Bahnlinien in Betrieb, näm-
Nr. 254
lich in Deutsch-Ostafrika (Usambarabahn, Mittel-
landbahn und Ruandabahn), in Kamerun (Manen- Nr. 257 Schätzpreis: 250,00 EUR
gubabahn und Mittellandbahn), in Togo (Küsten- Startpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR bahn, Inlandbahn und Hinterlandbahn) sowie Deutsche Schutzgebietsanleihe
Deutsch-Südwestafrika (Swakopmund-Windhuk, von 1911
Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt Otavibahn, Südbahn, Windhuk-Keetmanshoop
Landwirtschaftliche Zentralbank und Ambolandbahn). Zwischen 1908 und 1914
4 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 21801
6 % Gold Bond 500 $, Specimen. wurde (mit Ausnahme von 1912) jedes Jahr eine Berlin, 22.6.1911 VF+
Schutzgebietsanleihe begeben, deren Verteilung (R 9) Schöner Druck der Reichsdruckerei. Loch-
Berlin, 15.4.1928 VF+ entwertet. Maße: 32,5 x 22,4 cm. Unterer Rand mit
auf die vier Schutzgebiete entsprechend den
Nullgeziffertes Specimen (R 9). Volumen 26 Mio. $, Finanzbedürfnissen des Eisenbahnbaus jeweils kleiner Lochentwertung.
untergebracht in den USA, England, Schweden völlig unterschiedlich geschlüsselt war. Trotz des
und der Schweiz. Meisterhafter Stahlstich, hoch- Verlustes der Kolonien als Folge des verlorenen 1.
dekorative Vignette mit weiblicher Landwirt- Weltkrieges musste das Deutsche Reich die
schafts-Allegorie. Maße: 38 x 25,4 cm. Mit anhän- Schutzgebietsanleihen wegen der von ihm über-
genden Kupons, lochentwertet. Unter Schutzfolie nommenen Bürgschaft weiter bedienen, ehe die
aus Kunststoff (als Schutz, kann entfernt werden). Hyperinflation 1923 die nominalen Geldwerte ver-
nichtete. Bei der Aufwertung der Reichsanleihen
1926 wurden die Schutzgebietsanleihen ausge-
klammert, da das Reich zu dieser Zeit immer noch
hoffte, die Kolonien zurückzuerhalten. 1928 wurde
der Schuldendienst auf die Schutzgebietsanleihen
eingestellt. Schöner Druck der Reichsdruckerei.
Lochentwertet. Maße: 32,1 x 22,2 cm. Unterer
Rand mit kleiner Lochentwertung.
Nr. 258
Nr. 255
Deutscher Offizier-Verein
Nr. 255 Schätzpreis: 300,00 EUR Antheilschein Lit. A 1.000 Mark, Nr. 422
Startpreis: 60,00 EUR Berlin, 30.4.1884 EF/VF
Deutsche Schutzgebietsanleihe Gründeranteil (R 9) Gründung 1884. Zweck des
von 1910 Vereins war die preiswerte Beschaffung von Uni-
Nr. 256
4 % Schuldverschreibung 100 Mark, Nr. 19621 formen, Genussmitteln und Manöverbedarf. Das
Geschäftskapital von 3 Mio. Mark bestand aus
Berlin, 19.5.1910 VF+ Stücken von 50, 100, 500 und 1.000 Mark. Der Ver-
(R 9) Trotz der Kolonialbestrebungen des Kaiser- Nr. 256 Schätzpreis: 250,00 EUR ein hatte über 40.000 Mitglieder, umfangreiche
reichs (Wilhelm II. forderte auch für Deutschland Startpreis: 75,00 EUR Werkstätten und große Lager. Das Geschäftshaus
einen “Platz an der Sonne” inmitten der anderen in Berlin wurde 1892 umbenannt in “Waarenhaus
Kolonialmächte) war deutsches Kapital in einem
Deutsche Schutzgebietsanleihe
von 1911 für Armee und Marine”. Äußerst dekorativ, mit
ganz erstaunlichen Ausmaß desinteressiert an Germania, Wappen, Ritterrüstung. Gedruckt auf
Investitionen in den zunächst “Schutzgebiete” 4 % Schuldverschreibung 2.000 Mark, Nr. 4993 schwerem Büttenpapier. Doppelblatt, inwendig
genannten deutschen Kolonien. Dies hemmte die Berlin, 22.6.1911 EF eingetragen auf Seine Königliche Hoheit Frie-
wirtschaftliche Entwicklung dieser Gebiete in (R 9) Schöner Druck der Reichsdruckerei. Loch- drich Wilhelm von Hessen, gestorben am
einem unvertretbaren Umfang, insbesondere beim entwertet. Maße: 32,5 x 22,4 cm. Unterer Rand mit 14.10.1884, 1890 übertragen auf Seine Königliche
Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur mit kleiner Lochentwertung. Hoheit Alexander Friedrich von Hessen.
Eisenbahnlinien als Rückgrat. Zunächst wurde der
51
Nr. 260 Schätzpreis: 350,00 EUR Braunkohlengrube, eine Schwelerei bei Dörste-
Startpreis: 150,00 EUR witz sowie eine Paraffin- und Mineralölfabrik in
Rattmannsdorf. Die Aktien notierten in Halle und
Deutsches Reich Leipzig. 1917 erwarb die BASF die Aktienmehrheit.
6 % Schatzanweisung 42 Goldmark = 10 US-$, 1937 Verschmelzung auf die I.G. Farbenindustrie
Nr. 398919 AG. Maße: 34,1 x 24,5 cm.
(R 8) Wertbeständiges Notgeld, im Rosenberg-
Katalog nicht gelisteter Nominalwert (dort wur-
den nur die Nominale bis 21 Mark Gold erfasst,
siehe Rosenberg Nr. 150/153). Maße: 24,2 x 21,4
cm. Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, nur
16 Stücke wurden in der Reichsbank gefunden,
die meisten davon allerdings schlecht erhalten.
Eins der letzten überhaupt noch verfügbaren
Exemplare! Kleine Lochentwertung unten links
vor der Mitte.
Nr. 263
Startpreis: 60,00 EUR Dolerit-Basalt AG
Deutsches Kalisyndikat GmbH Aktie 1.000 RM, Nr. 35731
6,5 % Gold Bond Serie C 100 £ = 486 $, Köln, Januar 1928 VF+
Nr. 16588 Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1921 durch Über-
Berlin, 1.7.1929 EF/VF nahme der Dolerit-Basalt GmbH und des Basalt-
Nr. 261
werkes Ottrau (beide Köln). 1924 Zusammen-
Auflage 16.850 (R 8). Bis nach 1900 hatte der deut-
schluß mit der Gewerkschaft Saxonia in Bonn. Die
sche Kalibergbau ein quasi weltweites Monopol.
Ges. pachtete die Steinbrüche Dorndorf, Wilsen-
Kalibergbau in anderen Ländern gab es praktisch
Nr. 261 Schätzpreis: 200,00 EUR roth, Wilmenrod, Eitorf (Sieg)., Obergrenzebach
nicht (das änderte sich erst, als nach dem für
Startpreis: 80,00 EUR (Bez. Kassel), Forstamt Oberaula (Bez. Kassel)
Deutschland verlorenen 1. WK die elsässischen
und Hartenfels (Westerwald). 1932 Übernahme
Gruben zu Frankreich kamen). Diese Monopolsi- Döbelner Strassenbahn der Gewerkschaft Silberberg in Köln. 1947
tuation führte zu einem ungeheuren Gründungs- Aktie 100 RM, Nr. 51 Abstoßung des Werkes Wernswig. 1963 Einrich-
boom für Kalibergwerke, so daß in kürzester Zeit
massive Überkapazitäten entstanden. Dieser Döbeln, 20.12.1926 EF/VF tung des neuen Steinbruchs Kirschenwald (Bezirk
Auflage 770 (R 6). Gründung 1891 zum Bau und Kassel). Die im Freiverkehr Düsseldorf börsenno-
Situation vermochte man mit Hilfe des Gesetzge-
Betrieb einer Pferdebahn in Döbeln zur Beförde- tierte AG wurde jahrzehntelang von der Neusser
bers nur noch mit kartellähnlichen Maßnahmen
rung von Personen, Post- und Stückgut. Eröffnet Wilh. Werhahn KG und dem Kölner Bankhaus Sal.
zu begegnen. Deshalb wurde 1919 als zentrale die
am 12.7.1892. Bahnlänge 3 km, Spurweite 1 m. Oppenheim beherrscht. Nach Abgabe der operati-
Branche koordinierende Stelle die Deutsche Kali-
1927 wurde die Pferdebahn stillgelget, Umwand- ven Geschäfts an die Werhahn-Gruppe 1996 umbe-
syndikat GmbH gegründet. Diesem Kartell schlos-
lung in einen Omnibusbetrieb. Maße: 21 x 29,6 cm. nannt in Dolerit-Basalt Grundwert- und Beteili-
sen sich die allermeisten produzierenden Unter-
Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. gungs-AG. Grossaktionär war nun die ebenfalls
nehmen des Kalibergbaus an. Größte Mitwirkende
zum Werhahn-Konzern gehörende Rheinland-Ver-
waren die Wintershall AG, die Preussag AG, die
sicherung in Neuss. Da die Positionierung als
Gruppierung Salzdetfurth-Aschersleben-Westere-
Immobilien-Ges. nicht klappte, wurde schließlich
geln und die Burbach Kaliwerke AG. Hauptaufga-
die Auflösung der AG beschlossen. Nach Über-
ben des Syndikats waren die Preisregulierung, die
gang der Aktienmehrheit auf eine neue Investo-
Exportförderung sowie die Zuteilung von Förder-
rengruppe wurde der Auflösungsbeschluß 2006
quoten für die einzelnen Mitgliedsunternehmen.
aufgehoben und die Ges. als “Deutsche REIT AG”
In der Folge kam es in den 1920er Jahren zu einer
fortgesetzt. Anschließend wurde ein Portfolio aus
enormen Verminderung der Zahl fördernder Kali-
ca. 2.500 Wohnungen und knapp 90.000 qm Gewer-
bergwerke durch freiwillige Stilllegung weniger
befläche erworben. In der Finanzkrise 2008 kam
rentabler Gruben. Herrlicher Stahlstich von Brad-
die erneut in “DR Real Estate AG” umbenannte
bury Wilkinson mit großer Ansicht eines Kaliwer-
Ges. ziemlich unter die Räder und fristet seitdem
kes aus der Vogelperspektive. Maße: 47,5 x 34,4
an der Börse ein Dasein als “Penny Stock”. Maße:
cm. Nicht entwertet und mit beiliegendem restli-
21 x 29,8 cm. Nicht entwertetes Stück!
chen Kuponbogen.
Nr. 262
Nr. 264
Dörstewitz-Rattmannsdorfer Startpreis: 60,00 EUR
Braunkohlen-Industrie-Gesellschaft Dolerit-Basalt AG
Actie 200 Thaler, Nr. 104 Aktie 100 RM, Nr. 198
Rattmannsdorf, 1.7.1872 EF Köln, Juni 1932 EF
Nr. 260 Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 8). Die Gesellschaft Auflage 12.000 (R 9). Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht
besaß die Grube Pauline, die Lützkendorfer lochentwertet, mit holländischem Steuerstempel.
52
Abwicklung des Telegrammverkehrs mit den USA

(Kooperationspartner dort: Radio Corporation of
America) sowie mit Argentinien, Brasilien, Ägyp-
ten, Siam, Chile, Mexico und Japan. 1928 Bau einer
großen Kurzwellenempfangsanlage bei Beelitz.
Großaktionäre waren Telefunken, Siemens & Hals-
ke und die AEG. Sehr dekorativer Druck mit Abb.
der Kontinente. Maße: 38,3 x 30,2 cm. Dopelblatt,
inwendig Bedingungen.
Nr. 265
Doornkaat AG
Norden, Oktober 1921 EF
Auflage 1.500 (R 8). Die 1806 gegründete oHG J.
ten Doornkaat Koolman Söhne (Brennerei) und
Nr. 267
die 1882 gegründete oHG H. & J. ten Doornkaat
Koolman (Brauerei) fusionierten 1899 zur Doorn-
kaat AG. Im 1. Weltkrieg wurde die Brauerei still-
gelegt, die Brennerei dagegen weiter ausgebaut.
Ab 1929/30 auch Tee-Import. Außerdem im Nr. 267 Schätzpreis: 300,00 EUR
Geschäft mit Fruchtsäften (Emig und Bavaria) Startpreis: 90,00 EUR
sowie Mineralwasser (St. Ansgari-Quelle) tätig. Dr. Theinhardt’s
1992 erwarb der Erzkonkurrent Berentzen die Nährmittelgesellschaft AG
Aktienmehrheit. Das Spirituosen-Geschäft wurde
ausgegliedert und von Berentzen weitergeführt, Aktie 1.000 Mark, Nr. 435
der AG-Mantel wurde 1994 nach Umfirmierung in Stuttgart, Dezember 1921 EF+
NORDAG Immobilien AG an die WCM-Gruppe ver- Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). Gegründet 1894
kauft. Dekorativer großformatiger Druck. Maße: als GmbH, AG seit Oktober 1921. Spezialität: Dr.
26,5 x 37,4 cm. Ohne Lochentwertung! Theinhard’s Kinder-Nahrung (Infantina) und Dr.
Theinhardt’s Hygiama. 1935 Einbringung des
Geschäftsbetriebes in eine gleichnamige KG “im
Sinne der von der Reichsregierung empfohlenen
Nr. 269
Umwandlung von Aktiengesellschaften in Einzel-
unternehmen” und Umfirmierung in “Grund-
stücksverwaltungsgesellschaft Bismarckstraße
No. 54, Bad Cannstatt, AG” zwecks Verwaltung der Nr. 269 Schätzpreis: 600,00 EUR
Häuser Wildunger Str. 54 und Karlsbader Str. 11 in Startpreis: 125,00 EUR
Bad Cannstatt. Seit 1938 in Abwicklung, 1941 im Dresdener Papierfabrik
Handelsregister gelöscht, ohne daß die AG jemals Actie 100 Thaler, Nr. 2635
eine Dividende erwirtschaftet hätte. Großes Hoch-
format mit schöner Umrahmung. Maße: 33,5 x 21,6
cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück! Gründeraktie, Auflage 2.780 (R 9). Zunächst flo-
rierte das Unternehmen einige Jahrzehnte. Ausge-
rechnet nach der Aufstellung einer neuen Papier-
Nr. 266
maschine im Jahr 1904/05 trat eine Verschlechte-
rung der Kostensituation ein, noch verschärft
durch Wassermangel. Das zwang die in Dresden
börsennotierte Gesellschaft in die Liquidation. Die
Nr. 266 Schätzpreis: 200,00 EUR Schlussrate wurde 1915 ausgezahlt. Sehr hübsche
Startpreis: 35,00 EUR Umrahmung, Originalunterschriften. Maße: 33,6 x
Dortmunder Stifts-Brauerei 21,5 cm. Die horizontale Knickfalte fachmännisch
Carl Funke AG restauriert. In dieser Form (nicht entwertet!)
äußerst selten.
Aktie 1.000 DM, Nr. 3514
Dortmund-Hörde, April 1967 EF+
Auflage 270. Gründung 1867 als Stiftsbrauerei
Eduard Frantzen. 1900 Fusion mit der Wallrabe-
Brauerei, danach unzählige Umfirmierungen: 1903 Dresdner Bank
in Stiftsbrauerei AG vormals Ed. Frantzen und Bür- Sammelaktie 1.000 x 100 RM, Nr. 186001-
gerliches Brauhaus, 1929 in Dortmunder Stifts- 187000
Brauerei AG und 1940 in Dortmunder Stifts-Braue-
rei Carl Funke AG (nachdem 1936 die Stern-Braue-
Berlin, März 1944 EF+
rei Carl Funke AG in Essen die Mehrheit übernom- (R 6) Gründung 1872 unter Übernahme des altan-
men hatte). 1987 übernahm die Kronen Privat- gesehenen Bankgeschäfts von Michael Kaskel in
Nr. 268
brauerei Dortmund (eine Tochter der Dortmunder Dresden. 1881 Errichtung einer Niederlassung in
Actien-Brauerei, d.h. im Endeffekt über die Bin- Berlin, wohin 1884 auch die Geschäftsleitung ver-
ding-Brauerei der Oetker-Konzern) 99,7 % der legt wurde. Verstärkt nach der Jahrhundertwende
Aktien. 1999 schließlich Umfirmierung in DBI Dort- Nr. 268 Schätzpreis: 150,00 EUR schlug die Dresdner Bank, wie die anderen Groß-
munder Beteiligungs- und Immobilien AG, 2000 Startpreis: 30,00 EUR banken auch, einen atemberaubenden Expan-
Sitzverlegung zum Großaktionär IVG nach Bonn. sionskurs durch massenhafte Übernahme kleine-
Drahtloser Übersee-Verkehr AG rer Regional- und Privatbanken ein. 1931 in der
Maße: 21 x 29,8 cm. Rückseitig als entwertet abge-
stempelt. 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 41925 Weltwirtschaftskrise musste die Dresdner Bank
Berlin, April 1922 EF/VF vom Deutschen Reich gerettet werden, das dar-
Auflage 25.000 (R 7). Gründung 1918, bis 1923 aufhin (teils über die Deutsche Golddiskontbank)
Gerne beantworte ich Ihre Fragen “Drahtloser Übersee-Verkehr AG”, dann “Transra- Mehrheitsaktionär wurde. Die de facto verstaat-
dio-AG für drahtlosen Übersee-Verkehr”. Die lichte Dresdner Bank nahm anschließend durch
auch per E-Mail Gesellschaft betrieb die Großfunkstation Nauen Fusion die berühmt-berüchtigte Darmstädter und
Nationalbank auf, deren Zusammenbruch der Aus-
gutowski@mail.de und die Duplex-Empfangsanlagen Geltow bei Pots-
löser der Krise gewesen war. 1937 gab das Reich
dam, Westerland auf Sylt und Eilvese bei Hagen.
53
seine Mehrheitsbeteiligung an der inzwischen sta-

bilisierten Bank wieder ab. Nach dem 2. Weltkrieg
wurde die Dresdner Bank von den Alliierten
zunächst zerschlagen: durch Ausgründung gingen
die süddeutschen Geschäfte auf die Rhein-Main
Bank über, die norddeutschen auf die Hamburger
Kreditbank und die nordrhein-westfälischen auf
die Rhein-Ruhr-Bank. Diese drei Institute fusio-
nierten 1957 zur (neuen) Dresdner Bank AG. Dazu
erhielten die Aktionäre 1952 “Restquoten” genann-
te Reichsmark-Aktien der bestehen bleibenden
“Altbank”, der die seinerzeit nicht realisierbaren
Ost-Ansprüche verblieben. 2001 mit hochfliegen-
den Allfinanz-Plänen von der Allianz-Versicherung
übernommen, 2008/09 dann an die Commerzbank
verkauft worden und mit dieser fusioniert. Maße:
21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 270
Neumarkt/Kupfergasse/Magazingasse und errich- Standardwerk “Co-operation in agriculture”. In
tete dort das Geschäftshaus “Handelsstätte Plauen an der Weißeritz (1206 erstmals urkund-
Dresdner Hof”. 1931 Erwerb der gesamten Ein- lich erwähnt, 1903 nach Dresden eingemeindet)
richtung und Ausstattung des Messpalastes wohnte 1884-90 nach seiner Ausweisung aus Leip-
Dresdner Hof. Zu DDR-Zeiten lag die AG in Ohn- zig auch August Bebel. In der zweiten Hälfte des
macht, wurde aber 1993 mit Feststellung der DM- 19. Jh. entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum
Eröffnungsbilanz und Umstellung des Grundkapi- der Lebensmittelindustrie: Es entstanden die
tals von RM auf DM wieder reaktiviert durch die Brauereien “Zum Felsenkeller” (1857) und “Zum
Berliner Unternehmensgruppe Dr. Jürgen Hanne. Lagerkeller” (1872), die Schokoladenfabrik Pet-
Das ehemaligen Messehaus wurde zu einer Seni- zold & Aulhorn (schon 1843), eine Waffelfabrik
Nr. 271 orenwohnanlage umgebaut. Im Mai 1999 Konkurs. (1873), die Blechwarenfabrik Anton Reiche (die
Mitte 2000 übernahm die Maternus-Kliniken AG die ersten Schokoladenautomaten Deutschlands
die Seniorenresidenz Dresdner Hof. Unseres Wis- herstellte) und schließlich 1907 die Altstädter
Nr. 271 Schätzpreis: 175,00 EUR sens die allerletzte in Deutschland vor Kriegsen- Dampfmolkerei. Auf der weltweit beachteten
Startpreis: 50,00 EUR de noch ausgegebene Aktie. Maße: 21,1 x 29,7 Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden
Dresdner Feuerversicherung - cm. war 1911 die Dresdner Milchversorgungsanstalt
mit einem Milchausschank vertreten, den der
Landw. Feuerversicherung Sachsen berühmte Architekt Georg Heinsius von Mayen-
Namens-Anteil 2. Reihe Lit. A 1.000 Goldmark, burg entworfen hatte. Die Molkerei in Dresden-
Nr. 7 Plauen, Würzburger Str. 9, damals einer der
Dresden, Oktober 1931 EF modernsten Betriebe der Branche, wurde von der
Genossenschaft 1923 übertragen an die neu
Auflage 50 (R 7). Die Dresdner Feuer fungierte als
gegründete Drema AG (ab 1936 Drema Grossmol-
Landwirtschaftliche Feuerversicherung in Sach-
kerei AG). Nach 1945 als Betriebsteil der Dresdner
sen, außerdem Allgemeine Feuerversicherung im
Milchwerke fortgeführt (aus denen nach der
restlichen Gebiet des Deutschen Reiches. 1950
Wende die Sachsenmilch AG wurde). Erst 1990
verlagert nach Köln, 1955 von der Gothaer Feuer-
wurde der traditionsreiche Betrieb stillgelegt,
Versicherungs-Bank in Köln übernommen worden
nachdem die Sachsenmilch AG in Leppersdorf
(seit 1970 Gothaer Versicherungsbank VVaG).
eine ganz neu erbaute Großmolkerei in Betrieb
Maße: 29,8 x 21 cm. Rückseitig Auszug aus der
setzte. Teil einer im Gründungsjahr begebenen
Gesellschaftssatzung. Lochentwertet.
Anleihe von 300.000 M, vermittelt durch die Deut-
sche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Mit Original-
unterschriften. Maße: 36 x 25,5 cm. Doppelblatt,
inwendig Bedingungen. Endfällig war die Tilgungs-
anleihe 1950, doch schon 1935 war nur noch weni-
ger als ein Zehntel des Ursprungsvolumens im
Umlauf. Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten
geblieben! Kleine Lochentwertung unten rechts.

Dülkener Baumwollspinnerei AG
Startpreis: 150,00 EUR Dülken, 30.11.1908 EF+
Nr. 272
Dresdner Milchversorgungsanstalt Auflage 375 (R 8). Gegründet 1897 durch den A.
Altstädter Dampfmolkerei eGmbH Schaaffhausen’schen Bankverein zwecks Über-
Nr. 272 Schätzpreis: 200,00 EUR 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 84 nahme der früher der Firma Bücklers & Jansen
Startpreis: 75,00 EUR gehörigen Baumwollspinnerei und Zwirnerei samt
Dresden, September 1907 VF
Grundstücken etc. für 1,377 Mio. M (der Familie
Dresdner Hof-AG Auflage 250 (R 9). Die Dresdner Milchversor- Bücklers gehörte in Düren außerdem eine mech.
Aktie 1.000 RM, Nr. 1084 gungsanstalt findet wegen ihres großen Einzugs- Leinenweberei mit Werken in Düren, Eschweiler
gebiets (die Milch wurde in einem Radius von 50
Leipzig, im Januar 1945 UNC/EF und Heimbach, die 1912 in eine AG umgewandelt
km um Dresden eingesammelt) bereits 1912 exem- wurde). Seit 1916/17 auch Zwirnerei für Papier-
Auflage 707 (R 7). Gründung am 27.9.1911 als Bau- plarisch für deutsche Molkereien Erwähnung in
AG am Neumarkt, 1927 umbenannt in Dresdner garn, nachdem sich die Dürener Papierfabrikan-
Henry William Wolff’s in London erschienenen tenfamilie Schöller bei der Ges. interessiert hatte
Hof-AG. Die Gesellschaft erwarb die Grundstücke
54
(es bestanden durch Heirat einer Schöller-Tochter und verursachte nach 1900 häufige Dividenden- sum-Vereine. Zweck war die Feuerversicherung
auch familiäre Verbindungen). Zuletzt gehörte Ausfälle des Duisburger Stammhauses. 1910 Ver- aller Art, Versicherung gegen Einbruchsdiebstahl
dem AR auch der Kölner Bankier Rob. Pferdmen- schmelzung mit der Benrather Maschinenfabrik und Beraubung. Geschäftsgebiet: das Deutsche
ges an, Mitinhaber bei Sal. Oppenheim und nach zu Benrath (gegr. 1891 als “de Fries & Co. in Düs- Reich sowie die Randstaaten Danzig und Memel.
dem Krieg der “Bankier Adenauers” genannt. seldorf) und mit der Märkischen Maschinenbau- Zum Aufsichtsrat gehörten Theodor Leipart und
Schlechte Resultate und Dividendenausfälle Anstalt Ludwig Stuckenholz AG zu Wetter (gegr. Max Mendel, die auch im Aufsichtsrat der Volks-
schon vor und besonders während der Weltwirt- 1838) zur Deutsche Maschinenfabrik AG. 1928 fürsorge waren. 1933 umbenannt in Volksfürsorge
schaftskrise erzwangen 1931 die Liquidation. Hüb- Umfirmierung in Maschinenbau-Unternehmungen Allgemeine Versicherungs-AG. Die lange Zeit
sche Umrahmung. Maße: 29,7 x 22,1 cm. Mit bei- AG (Muag), nachdem schon 1926 der reine Fabri- gewerkschaftsnahe Versicherung gehört heute
liegendem kompletten Kuponbogen von 1928. kationsbetrieb in die Demag AG überführt worden zum Konzern der AMB Generali. Maße: 22,2 x 28,5
war, ein Gemeinschaftsunternehmen, in das auch cm. Rückseitig Übertragungsvermerk auf die Treu-
die Vereinigten Stahlwerke ihre gesamten Maschi- handges. für wirtschaftl. Unternehmungen mbH,
nenbau-Interessen einbrachten. 1933 Übernahme Berlin.
der Brückenbaufirma Harkort in Duisburg. 1935
erwarb die Muag die Demag-Aktienmehrheit,
beide Unternehmen fusionierten anschließend
zur “neuen” Demag”. Zu dieser Zeit produzierten
die Werke Duisburg (Walzwerke, hydraulische
Pressen, Kompressoren, Bergwerksmaschinen),
Benrath (Kran- und Verladeanlagen, Hochöfen,
Stahlwerkseinrichtungen, Greifer) und Wetter
(Krane, Elektrozüge und Diesellokomotiven). Seit
1974 als Mannesmann-Demag Teil des inzwischen
zerschlagenen traditionsreichen Mannesmann-
Konzerns gewesen. Hochdekorative Lithographie
von O. Gehrke (in der Platte signiert). Kettenglie-
der in der Umrandung, vier runde Vignetten mit
Schlüsseln und Werkzeugen, zwei rechteckige Vig-
netten mit Zwergen beim Bergbau und in einer
Nr. 277
Schmiede. Das Stück hat einen interessanten
Druckfehler: Für den Rahmen wurde weiter die
Druckplatte der 1872er Gründeraktie (Nennwert
500 Thaler) verwendet, deshalb steht bei dieser
1.500-Mark-Aktie in der Umrahmung die Ziffer 500
statt 1.500. Mit Originalunterschriften. Maße: 36,8
x 26,7 cm. Ein herrliches Papier, überdurch-
schnittlich gut erhalten!
Nr. 274
Nr. 278
Einbecker Brauhaus AG
Nr. 276 Einbeck, April 1968 EF+
Auflage 840 (R 7). Bereits seit 1794 begründete die
Nr. 276 Schätzpreis: 250,00 EUR Städtische Gemeinschaftsbrauerei den Ruf des
Startpreis: 65,00 EUR Einbecker Bieres, das damals zu den bekannte-
sten in ganz Deutschland zählte. 1889 Umwand-
Edmund Müller & Mann AG lung in die “Dampfbierbrauerei der Stadt Einbeck
Aktie 1.000 Mark, Nr. 134 AG”. 1921/22 Fusion durch Aktienumtausch 1:1
Charlottenburg, April 1906 EF/VF mit der Hildesheimer Aktienbrauerei (vormals
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Seit 1876 beste- Brauerei Feustel, AG seit 1890) unter deren
hende chemische Fabrik speziell für Lacke und Namen, seitdem Sitz in Hildesheim. 1967 Umfir-
Farben, AG seit 1906. Nach Übernahme zweier mierung in “Einbecker Brauhaus AG” und Rück-
Konkurrenz-Betriebe 1910 Neubau der Fabrik in verlegung des Sitzes nach Einbeck. Zu den Beteili-
Tempelhof. 1932 Produktionseinstellung und gungen zählen die Städtische Brauerei Goslar
Umfirmierung in “Grundstücksgesellschaft Berli- GmbH, die Broyhan-Brauerei GmbH in Hildesheim
und die Göttinger Brauhaus AG. Großaktionär war
Nr. 275
ner Straße 165, 167, 168 AG” und Verwaltung der
der Gesellschaft gehörenden Grundstücke (3 die Elbschloß-Brauerei AG in Hamburg, die ihre
Wohnhäuser, 1 Fabrikgrundstück). 1939 ging die Beteiligung 1988 an die Dortmunder Union-Schult-
AG in Liquidation. Hochwertiger Druck von Gies- heiss-Brauerei (heute Brau und Brunnen AG) ver-
ecke & Devrient. Maße: 27 x 35 cm. Nicht entwer- kaufte. 1998 ging die Aktienmehrheit dann an eine
Startpreis: 175,00 EUR private Investorengruppe. Maße: 21 x 29,7 cm.
tetes Stück, mit beiliegendem restlichen Kupon-
Duisburger Maschinenbau-AG bogen. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
vormals Bechem & Keetman
Actie 1.500 Mark, Nr. 1270 Nr. 277 Schätzpreis: 750,00 EUR Nr. 279 Schätzpreis: 300,00 EUR
Duisburg, 1.7.1897 EF Startpreis: 150,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR
Auflage 600 (R 8). Gründung 1862 durch Theodor “Eigenhilfe” Eisen- und Metallwerk AG
Keetman und August Bechem, 1872 Umwandlung Feuer- und Sachversicherungs-AG Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 4521
in eine AG. Spezialität der Fabrik waren Berg- Lünen (Kreis Dortmund), 1.1.1923 EF/VF
werksmaschinen (Schrämmmaschinen, Gesteins- Interimschein über eine Aktie 1.000 RM,
bohrmaschinen, Förderkörbe), Walzwerkseinrich- Nr. 1606 Auflage 15.000 (R 9). Gegründet 1921. Herstellung
tungen und Hebezeuge. 1897 wurde, finanziert Hamburg, 1.7.1926 EF und Vertrieb von Fertigfabrikaten und Konstruktio-
durch eine Kapitalerhöhung, ein Tochterunterneh- nen aus Eisen und Metallen. Schon 1923 lag das
Gründeremission, Auflage 3.000 (R 9). Gründung
men in Jekaterinoslaw (Rußland) gegründet. Es Werk still. Dekorative Zierumrahmung in kräftigen
1925 durch die Grosseinkaufs-Gesellschaft Deut-
erwies sich allerdings später als Millionen-Grab Farben mit Art déco-Andeutungen. Maße: 34,4 x
scher Consumvereine mbH, Hamburg und 33 Kon-
24,4 cm. Kleine Lochentwertung unten in der Mitte.
55
Altona-Eidelstedt-Quickborn-Kaltenkirchen. Der
Magistrat der Stadt Altona unterstützt den Plan,
fordert aber eine Normalspurbahn. 1883 unter-
zeichnet Kaiser Wilhelm II. die Konzessionsurkun-
de. Im gleichen Jahr wird unter Führung der Stadt
Altona die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-
Gesellschaft gegründet, die dann die 67 km lange
normalspurige Bahn Altona-Kaltenkirchen-Bram-
stedt-Neumünster (eröffnet 1884-1916) bauen
wird. Ab 1956 gehen in der AKN alle privaten
Eisenbahngesellschaften in und um Hamburg auf:
Die Alsternordbahn GmbH (Norderstedt-Ulzburg),
die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG,
die Billwärder Industriebahn AG (Tiefstack-Bill-
brook), die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG
und die Südoststormansche Kreisbahn (Billbrook-
Glinde). 1994 umbenannt in AKN Eisenbahn AG, je
ca. 50 % der Aktien besitzen die Freie und Hanse-
stadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein.
2002 gewinnt die AKN mit der Tochter Schleswig-
Holstein-Bahn GmbH die Ausschreibung für die
Nr. 281
Strecke Neumünster-Heide-Büsum. Lochentwer-
tet. Maße: 21 x 29,8 cm.
Nr. 279
Nr. 283
Nr. 280
Eisenacher Ziegelei-AG
Actie 600 Mark, Nr. 356 Nr. 282
Eisenach, 15.1.1877 EF/VF
Gründeremission, Ausgabedatum handschriftlich,
Auflage der Gründeraktie mit gedrucktem Datum Startpreis: 90,00 EUR
4.4.1875 sowie der handschriftlich datierten Akti- Eisenbahn-AG
en bis 1877 insgesamt 600 (R 6). Gründung 1876. Schaftlach-Gmund-Tegernsee
Erwerb und Ausbeutung von Tonlagern, Kalk-, 5% Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 484
Nr. 284
Gips- und Steinbrüchen in der Umgebung von
Eisenach, auch Bebauung eigener Grundstücke
München, 15.4.1905 EF/VF
mit Wohngebäuden. 1924 wurde außerdem die Auflage 100 (R 7). Gründung 1882 unter maßgebli-
benachbarte, schon seit 1838 bestehende Ziegelei cher Mitwirkung der Familie von Miller sowie der Nr. 284 Schätzpreis: 250,00 EUR
in Stregda hinzugekauft. Dort waren 1873/74 bei Münchener Bankiers Merck und Finck. Die 7,7 km Startpreis: 80,00 EUR
der Tonförderung Reste einer bandkeramischen lange Ursprungsstrecke Schaftlach-Gmund wurde
am 1.8.1883 eröffnet, die 4,7 km lange Verlänge- Eisenbetonbau-AG
Siedlung aus der Zeit 3500 v. Chr. entdeckt wor-
den. 1953 wurde die AG enteignet. Die Ziegeleien rung nach Tegernsee am 1.5.1902. Auch der vormals Vetterlein & Co.
produzierten bis zur Wende weiter (die eigene Betrieb der Dampfschifffahrt auf dem Tegernsee Aktie 1.000 Mark, Nr. 751
war geplant. 1912 Sitzverlegung nach Tegernsee. Leipzig, 8.5.1922 VF+
Grubenbahn für den Materialtransport von den
1942 Umbenennung in Tegernsee-Bahn AG. Die
reichen Tonvorkommen im Norden von Eisenach Gründeraktie, Auflage 7.000 (R 9). Gründung 1922
12,4 km lange normalspurige Bahn ist noch heute
war schon in den 1970er Jahren stillgelegt wor- zur Fortführung der Cementbaugesellschaft Alban
in Betrieb (Konzessionsträgerin ist jetzt die 1983
den). Heute befinden sich auf dem Gelände “An Vetterlein & Co. mbH. Zweigniederlassungen in
gegründete Tegernsee Bahn Betriebs-GmbH). Die
der alten Ziegelei” Einkaufszentren und ein Heim- Dresden, Erfurt, Chemnitz und Coburg. Die Aktien
AG selbst firmiert seit 1998 als TAG Tegernsee-
werkermarkt. Originalunterschriften. Maße: 25,3 x notierten im Freiverkehr Leipzig. 1935 nach Liqui-
bahn Immobilien- und Beteiligungs-AG und ist bis
34,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. heute börsennotiert. Mit Originalunterschrift dation erloschen. Lochentwertet. Hochwertiger
von Ferdinand von Miller d.J. (1842-1929, Bruder Druck von Giesecke & Devrient. Maße: 26,3 x 34,5
des berühmten Oskar von Miller), 1900-18 Direk- cm.
Startpreis: 20,00 EUR tor der Münchener Akademie der bildenden Kün-
ste. Sehr dekorativ. Maße: 36,5 x 24,6 cm. Doppel- Nr. 285 Schätzpreis: 300,00 EUR
Eisenbahn-, Kanal- und Bergbau-AG blatt, Prägesiegel lochentwertet. Startpreis: 35,00 EUR
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6350 Eisenmatthes
München, 5.4.1923 UNC/EF Nr. 283 Schätzpreis: 125,00 EUR Richard Gustav Matthes AG
Gründeraktie, Auflage 125.000 (R 7). Die 1923 Startpreis: 50,00 EUR Aktie 20 RM, Nr. 16945
gegründete Ges. hatte ihren Sitz in der Liebherr- Eisenbahn-Gesellschaft
straße 1 in München. Neben der Herstellung und Magdeburg, Oktober 1925 VF
dem Vertrieb von Betonerzeugnissen wurden jed-
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Auflage 37.500 (R 10). 1909 als Einzelfirma gegrün-
liche Arbeiten passend zu den Branchen, die im Aktie 1.000 RM, Nr. 1527 det, 1921 in eine AG umgewandelt. Betrieb von
Namen stehen, ausgeführt. Firmensignet im Unter- Altona, November 1928 EF Maschinenfabriken und Eisengießereien. Neben
druck. Maße: 24,5 x 19 cm. Mit kpl. anh. Kuponbo- Auflage 1.600. 1880 beantragt die Presstorf- und dem Werk I in Magdeburg-Sudenburg und Werk II
gen. Torfkohlenfabrik in Altona eine Schmalspurbahn in Magdeburg-Neustadt bestanden Zweignieder-
56
lassungen in Berlin, Bremen, Breslau, Essen, die Raumheizung begonnen, nach dem 2. Welt- Nr. 289 Schätzpreis: 300,00 EUR
Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Leipzig und krieg wurden dann ausschließlich Gasherde und Startpreis: 80,00 EUR
Nürnberg. 1923 wurde die Dampfkesselfabrik Gasheizöfen produziert. 1944 Fusion mit dem Mit-
Weinbrenner & Co. in Neunkirchen hinzuerwor- bewerber Haller-Werke AG in Hamburg-Altona.
Eisenwerk Wülfel
ben. Börsennotiert in Berlin, Magdeburg und Köln. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, wo das Werk in Aktie 100 RM, Nr. 26546
1925 wurde durch Umwandlung ihrer Forderun- Altona wiederaufgebaut wurde. 1951 umfirmiert in Hannover-Wülfel, April 1941 EF
gen in Aktienkapital die Deutsche Merkurbank AG Haller-Meurer-Werke AG. Börsennotiert in Berlin, Auflage 2.500 (R 9). Gründung 1882 als “Hanno-
in Berlin Mehrheitsaktionär. Eines der unzähligen ab 1948 in Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen. versche Messing- und Eisenwerke”, 1893 Umbe-
Opfer der Weltwirtschaftskrise: 1932 in Vergleich Großformatig, schöne Umrahmung im Historis- nennung in Eisenwerk Wülfel. Innerhalb von 20
gegangen mit anschließender Liquidation. Maße: mus-Stil. Lochentwertet. Maße: 27 x 36,5 cm. Jahren entwickelte sich die Firma zum größten
21,1 x 29,6 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Transmissions-Werk in Europa. Nach 1945 wurden
produziert: Transmissionsanlagen, Gleitlager,
Kupplungen, Zahnradgetriebe, Erdölfeld-Einrich-
tungen, Gießerei-Anlagen sowie Schleif- und
Poliermaschinen. 1975 Produktionseinstellung,
Teile des Produktionsprogramms und der Werke
wurden von der MAN-Tochter Zahnräderfabrik
RENK AG in Augsburg (als Zweigwerk Hannover)
und der Roland Offsetmaschinenfabrik Faber &
Schleicher AG in Offenbach (heute MAN Roland)
übernommen. Seit 1977 in Konkurs. Lochentwer-
tet. Maße: 20,8 x 29,8 cm. Nur 8 Stücke sind bis
heute erhalten geblieben!
Nr. 287
Nr. 285
Nr. 290
Nr. 288
Elektrische Kleinbahn im
Nr. 288 Schätzpreis: 250,00 EUR Mansfelder Bergrevier AG
Startpreis: 75,00 EUR Aktie 1.000 Mark, Nr. 2651 (1784)
Eisenwerk Kaiserslautern Berlin, 8.12.1898 EF
Aktie 100 RM, Nr. 828 Gründeraktie, Auflage 4.500, nach Kapitalherab-
Kaiserslautern, 1.4.1933 EF setzung 1904 noch 3.000. Konzessioniert 1898 zum
Bau einer schmalspurigen elektrischen Kleinbahn
Auflage 650 (R 7). Gründung 1864, zunächst Liefe-
von der Eisenbahnstation Hettstedt über Mans-
rung von Akzidenzguss für die Saargruben. Später
feld und Eisleben nach Helfta (32 km, eröffnet
kam im Werk Barbarossastraße 18/48 in der Nähe
1900). Eigene Stromerzeugung, außerdem Betrieb
des Hauptbahnhofs (wo noch heute der Sitz ist)
von zwei Stadtlinien zum Bahnhof und zum Fried-
dazu die Ofenfabrikation (1868), der Brückenbau
Nr. 286
hof in Eisleben. Betriebsführung durch die Allge-
(1872) und die Fabrikation säurebeständiger
meine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft in Berlin,
emaillierter Apparate (1895). Seit den 1950er Jah-
die auch die Mehrheit der in Leipzig und (merk-
ren mit inzwischen rd. 1400 Mitarbeitern außer-
Nr. 286 Schätzpreis: 500,00 EUR würdigerweise) Breslau börsennotierten Aktien
dem Kranbau sowie Herstellung von Sanitärguß,
Startpreis: 200,00 EUR hielt. 1920 Sitzverlegung nach Halle a.S., 1922 Still-
Kompressoren und Pumpen. Später spezialisierte
legung des Bahnbetriebs. 1929 statt dessen
Eisensteinbergwerk Segengottes sich die dann in eine GmbH umgewandelte EWK
gemeinsam mit der Halberstadt-Blankenburger
auf die Produktion mobiler Brücken für das
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 16 Militär. 1964 kam durch Übernahme der Zschokke-
Eisenbahn Gründung der Kraftverkehr Mansfeld
Frankfurt a.M., 1.3.1877 EF GmbH (Automobil-Omnibus-Betrieb, 1933 auf die
Werke der Bereich Umwelttechnik dazu. 2002 Auf-
Auflage 100 (R 10). Eisenerzgrube in der Gemar- Deutsche Reichspost übertragen). 1932 Übernah-
spaltung des Unternehmens in die dann verkaufte
kung Lenzhahn (heute Stadtteil von Idstein), Ber- me der Ueberlandzentrale Mansfelder Seekreis AG
EWK Umwelttechnik GmbH und den Rüstungsbe-
grevier Wiesbaden. Ausgestellt auf Herrn Theodor in Amsdorf, 1941 Umfirmierung in “Elektrizitäts-
reich, den der amerikanische Rüstungskonzern
Kempf zu Frankfurt, der Eigentümer von 25 Kuxen versorgung im Mansfelder Bergrevier AG”. Letzte
General Dynamics übernahm. Heute die “General
war. Originalunterschriften, 2 Übertragungsver- Großaktionäre waren das Elektrizitätswerk Sach-
Dynamics Eurepean Land Systems - Germany
merke bis 1891. Mit anhängendem Auszug aus sen-Anhalt AG (59,9 %) und der Provinzialverband
GmbH”. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.
dem Allgemeinen Berggesetz für die Preussischen Sachsen (38,6 %). Maße: 25,7 x 34,9 cm. Prägesie-
Staaten vom 25. Juni 1865. Maße: 35 x 21,5 cm. gel lochentwertet.
Lediglich 5 Stücke wurden im Jahr 1995 gefunden.
Startpreis: 75,00 EUR Elektrische Licht- und Kraftanlagen
Eisenwerk G. Meurer AG 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 40099
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 2 Berlin, September 1922 EF
Cossebaude, 25.2.1921 EF Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1897 durch die
Auflage 250 (R 6). Gründung 1875 in Cossebaude Deutsche Bank vornehmlich zur Finanzierung von
bei Dresden, AG seit 1909. Herstellung von Gas- Unternehmungen des Siemens-Konzerns auf dem
koch-, Brat-, Back-, Bügel- und Heizapparaten, Gebiet der angewandten Elektrotechnik. 1928
kombinierten Gas- und Kohleherden, Tutti-Frutti- erwarb die Siemens & Halske AG die Aktienmehr-
Fruchtpressen, Albeco-Feuerlöschern. Als eine heit. Beteiligungen bestanden zuletzt u.a. an der
Nr. 289
der ersten Firmen in ganz Europa hatte Meurer um Elektrizitätsberg und Straßenbahn AG in Lands-
1900 mit der Entwicklung von Gaseinzelöfen für berg (Warthe), der Elektrizitätswerk und Straßen-
57
bahn AG in Stralsund, der Saale-Elektrizitätswerk

GmbH in Saalfeld (Saale), der Jenaer Elektrizitäts-
werke AG, der Bayerische Elektrizitäts-Werke AG
in München, der Thüringer Elektricitäts-Liefe-
rungs-AG in Gotha, der Osram GmbH, der Deut-
sche Telephonwerke und Kabelindustrie AG in
Berlin, der C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke AG in
Berlin-Köpenick, der Heliowatt Werke Elektrizi-
täts-AG in Berlin, der Kraftwerk Thüringen AG in
Gispersleben und der Thüringische Elektrizitäts-
und Gaswerke AG in Apolda. Wie bedeutend die
noch heute börsennotierte AG einstmals war,
unterstreicht die Tatsache, daß ihre Aktien
damals sogar zum Terminhandel zugelassen
waren. 1951 ging die Aktienmehrheit an die
BUBIAG (Braunkohlen- und Brikett-Industrie AG,
Köln), der Sitz wurde nach Köln verlegt. Fast alle
Beteiligungen wurden in den 1950er Jahren ver-
kauft, dafür wurden 1958 Schachtelbeteiligungen
an der Waggonfabrik Uerdingen AG in Krefeld-Uer-
dingen und an der New York Hamburger Gummi-
Waaren Compagnie in Hamburg-Harburg neu
erworben. 1970 Fusion mit dem Großaktionär
Nr. 291 Nr. 294

BUBIAG mit Sitz in Frielendorf Bez. Kassel, der
gleich darauf den Namen ELIKRAFT seiner vorhe-
rigen Tochter wieder annahm und den Sitz nach
München verlegte (zum Sitz des nunmehrigen Nr. 294 Schätzpreis: 250,00 EUR
Großaktionärs Schaffgotsch Bergwerksgesell- Startpreis: 60,00 EUR
schaft). Damit wuchsen der Ges. auch die Braun- Elektrowerke AG
kohlenbergbau-Aktivitäten im Kasseler Revier zu (Electric Power Corp.)
(frühere Gewerkschaft Frielendorf). Nach heftigen
Verlusten und Kapitalschnitten in den 1970er und 6,5 % Gold Bond 500 $, Specimen
1980er Jahren übernahm die Familie Franz 1.3.1925 VF+
Rudolph in Borken bei Kassel die Majorität und Nullgeziffertes Specimen (R 10). Gründung 1892
brachte in die AG die Aktivitäten ihrer Park-Bau als “Braunkohlenwerk Golpa-Jeßnitz AG, Halle”,
Verwaltungsgesellschaften ein (Bau und Betrieb zunächst eine Tochter der AEG. 1915 errichtete die
von Parkhäusern). Ab 2007 wurden sämtliche Gesellschaft für den Reichsfiskus das Großkraft-
Parkhäuser verkauft, neuer Geschäftszweck ist werk Zschornewitz, das die neu gegründeten
nunmehr der Betrieb von Wasserkraftwerken, Reichsstickstoffwerke Piesteritz mit elektrischer
womit die Ges. sozusagen zu ihren Wurzeln Energie versorgte. 1917 übernahm das Reich das
Nr. 293
zurückkehrt. Originalunterschriften des Vor- gesamte Grundkapital der Elektrowerke, die
stands, Faksimile des Deutsche-Bank-Vorstands danach noch einen weiteren Stützpunkt in der Nie-
Arthur von Gwinner als AR-Vorsitzender. Maße: derlausitzer Kraftwerksgruppe erhielten. 1950 Ber-
31,6 x 24 cm. Doppelblatt, inwendig Bedingungen.
liner Wertpapierbereinigung und Umfirmierung in
Mit beiliegendem Kuponbogen. Startpreis: 20,00 EUR Elektrowerke AG, Berlin (West). Ab 1954 Ablösung
Elektrotechnische Fabrik Deuschle AG der Teilschuldverschreibungen. Ab 1968 GmbH.
Nr. 292 Schätzpreis: 500,00 EUR Aktie 1.000 Mark, Nr. 8353 Hochwertiger ABNC-Stahlstich, allegorische Vig-
Startpreis: 180,00 EUR Dunningen, Juli 1923 EF nette mit denkendem Konstrukteur. Maße: 38 x
25,5 cm. Mit anh. Kupons. Unter Schutzfolie aus
Elektrische Licht- und Kraftanlagen Auflage 10.000 (R 8). Gründung 1922 zwecks Fabri- Kunststoff (kann entfernt werden). Nur 4 Stücke
Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM RM, kation und Vertrieb von elektrotechnischen wurden vor Jahren im Archiv gefunden.
Bedarfsartikeln, insbesondere von Guss-Steckdo-
Nr. 31101-32100 sen und Schaltern. 1924 bereits wieder in Liquida-
Berlin, April 1943 EF+ tion, 1926 gelöscht. Maße: 22,2 x 32,3 cm. Mit kpl.
(R 8) Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Kuponbogen.
Nr. 295

Elsässische Tabakmanufaktur AG
Aktie 3. Emission 1.000 Mark, Nr. 1373
Strassburg, 28.3.1904 EF/VF
Auflage 600. Gründung 1890. Die AG übernahm die
schon lange bestehende Tabakfabrik von J. Schal-
ler & Bergmann in Strassburg-Neudorf. Kurz nach
der Jahrhundertwende Übernahme mehrerer
Beteiligungen an weiteren Tabakfabriken in
Hanau, Bingen, Berlin und Dresden. 1919 wurde
die Fabrik in Strassburg von den Franzosen
beschlagnahmt. Die Hauptaktionäre reagierten
darauf mit der Überleitung der Produktion auf die
1920 in Frankfurt a.M. gegründete Badische Tabak-
Nr. 292 manufaktur Roth-Händle GmbH. Dieses Unterneh-
men wurde 1922 in eine AG umgewandelt, 1928
58
Sitzverlegung nach Lahr im Schwarzwald. 1942 ster i.Westf., eine Werkzeugfabrik in Barmen-Näch- Eine Vereinigung der Interessen führte zur Bildung
wurden beide Unternehmen, die sich auf beiden stebreck sowie ein Stanz- und Hammerwerk in des Konsortiums für Kohlechemie, welches ein
Seiten des Rheins praktisch vis-à-vis gegenüberla- Haspe i.Westf. 1923 Umbenennung in Emswerke Kapital von 30 Mill. RM zur Erforschung der Ver-
gen, noch einmal für kurze Zeit zusammengefügt. AG Kleineisen- und Werkzeugfabrik. Aufgrund der fahren und der damit verbundenen Hochdruck-
Ausgegeben zur Finanzierung weiterer Beteiligun- Verordnung über Goldbilanzen im April 1926 für technik zur Verfügung stellte und die Durch-
gen. Übergroßes Format, ausgesprochen dekora- nichtig erklärt, 1929 gelöscht. Maße: 29,1 x 22 cm. führung der Arbeiten und Verwertung der Erdöl-
tiv. Mit Originalunterschriften, zweisprachig Mit kpl. Kuponbogen. und Kohle-Verwertung AG (Evag) übertrug. 1926
deutsch/französisch. Maße: 34,4 x 39,2 cm. Übernahme durch die I.G. Farbenindustrie AG.
Lochentwertet. Maße: 27,5 x 20,2 cm.
Nr. 298
Nr. 296
Nr. 300
Emaillir- und Stanzwerke AG
vorm. Welsch & Quirin
Fraulautern, 4.12.1899 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 350 (R 8). Herstellung von
Blechgeschirr, Haus- und Küchengeräten. Maße:
34,4 x 25,3 cm. Mit Kupons.
Nr. 299
Erdöl- und Kohle-Verwertung AG
Berlin, 4.1.1919 EF
Auflage 750. Gründung 1914 als Erdöl-Verwer-
tungs-AG. 1916 Sitzverlegung von Dresden nach
Berlin. Die Gesellschaft war ursprünglich eine For-
schungsgesellschaft, deren Aufgabe darin
bestand, die Verfahren zur Gewinnung leichter
Nr. 301
Kohlenwasserstoffe aus schweren zu erproben
Nr. 297 und auszubilden. Auf diesem Gebiete begegneten
sie den Arbeiten des Herrn Dr. Bergius, die den
gleichen Zwecken dienten (Bergin-Verfahren). Nr. 301 Schätzpreis: 250,00 EUR
Nr. 297 Schätzpreis: 200,00 EUR Eine Vereinigung der Interessen führte zur Bildung Startpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR des Konsortiums für Kohlechemie, welches ein Erdölgesellschaft “Dungelbeck”
Emil Pinkau & Co. AG Kapital von 30 Mill. RM zur Erforschung der Ver- Anteilschein, Nr. 1110
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3210 fahren und der damit verbundenen Hochdruck-
technik zur Verfügung stellte und die Durch-
Braunschweig, 7.7.1934 EF
Leipzig, 24.5.1923 EF Auflage 20.000 (R 8). In der Peiner Gegend, die
führung der Arbeiten und Verwertung der Erdöl-
Auflage 2.250 (R 7). Gründung 1873, AG seit 1903. und Kohle-Verwertung AG (Evag) übertrug. 1926 man damals auch “Preussisch Pennsylvania”
Mit ca. 400 Arbeitern wurden in der Fabrik in der Übernahme durch die I.G. Farbenindustrie AG. nannte, wurde seit 1880 Petroleum erbohrt. Hun-
Wittenbergerstr. 15 graphische Erzeugnisse, pho- Lochentwertet. Maße: 26,6 x 37 cm. derte von Bohrtürmen standen bald dicht an
tographische Papiere und Filme hergestellt. dicht und der Anblick der Gegend unterschied
Bekannt vor allem als Verlag für Kinderbücher sich nicht von amerikanischen Ölfeldern. Wegen
und Hersteller von Postkarten. Börsennotiz Leip- Nr. 300 Schätzpreis: 20,00 EUR der geringen Ergiebigkeit der Felder ließ der
zig. Nach dem Krieg nicht verlagert. Sehr dekora- Startpreis: 20,00 EUR Boom bald nach. Die Autarkiebestrebungen im 3.
tiv, mit Fabrikansicht und Abbildung einer alten Erdöl- und Kohle-Verwertung AG Reich brachten der Aufsuchung heimischer Roh-
Kamera. Maße: 26 x 34 cm. Keine Entwertung! Aktie 1.000 Mark, Nr. 7838 stoffe neuen Auftrieb, so auch in der heute zu
Peine eingemeindeten Ortschaft Dungelbeck. Ein-
Berlin, 9.2.1924 EF getragen auf Gewerkschaft “Hunsrück”, Braun-
Nr. 298 Schätzpreis: 300,00 EUR Auflage 9.000. Gründung 1914 als Erdöl-Verwer-
Startpreis: 50,00 EUR schweig. Lochentwertet. Maße: 34 x 24 cm.
tungs-AG. 1916 Sitzverlegung von Dresden nach
Emswerke AG Berlin. Die Gesellschaft war ursprünglich eine For-
Kleineisen- und Werkzeugfabriken schungsgesellschaft, deren Aufgabe darin
bestand, die Verfahren zur Gewinnung leichter
Aktie 1.000 Mark, Nr. 16433 Erfordia Maschinenbau-AG
Kohlenwasserstoffe aus schweren zu erproben
Düsseldorf, März 1923 EF/VF und auszubilden. Auf diesem Gebiete begegneten
Auflage 12.000 (R 10). Gründung 1921. Die Gesell-
sie den Arbeiten des Herrn Dr. Bergius, die den
schaft besaß eine Drahtstifte- und Schuhnägelfa- gleichen Zwecken dienten (Bergin-Verfahren).
Meiningen, 19.6.1918 EF
brik sowie eine Drahtzieherei in Telgte bei Mün-
59
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1918. werkschaft und des Zwickauer Steinkohlenbau-
Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstel- vereins. Neben Steinkohle wurde auch Benzol,
lung von Sägewerks- und Holzbearbeitungs- Teer, Sand, Kies und Ton gefördert bzw. herge-
Maschinen, Transmissionen, Werkzeugen. 1931 stellt. Letzter Großaktionär war die Stadt Zwickau.
Übernahme der Selp-Werke vorm. Stoll & Elschner Zwischen 1945 und 1946 bestand die Firmenlei-
AG Leipzig durch Fusion, was der Firma auf dem tung aus sowjetischen Offizieren. 1975 letzte För-
Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise nicht so gut derung aus den Zwickauer Gruben. Dekorative
bekam: Ende 1931 Zahlungseinstellung und Gestaltung. Original signiert. Maße: 31,5 x 24 cm.
Zwangsvergleich. Lochentwertet. Maße: 26,6 x In dieser Form (nicht entwertet) schwer zu
36,8 cm. bekommen!
Nr. 306
Eschweiler Bank
Eschweiler, Dezember 1925 EF
(R 7) Gründung 1890. Betrieb des Bankgeschäfts
in allen Zweigen. Zweigstelle in Alsdorf (Rhl.)
unter der Firma Alsdorfer Bank, ferner in Linnich
Nr. 302 und Weiden. Ab Juni 1927 unter Geschäftsauf-
sicht. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit beiliegenden
Kupons.
Nr. 304
Nr. 303
Nr. 307
Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG Startpreis: 75,00 EUR
Nr. 305
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 538 Eschweiler Bergwerks-Verein
Kulmbach, Mai 1990 EF+ Aktie 900 RM, Nr. 542
Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1872 mit Sitz in
Dresden zur Übernahme der Exportbierbrauerei
Kohlscheid (Rhld.), Februar 1929 EF+
Nr. 305 Schätzpreis: 250,00 EUR Auflage 25.332 (R 6). Der 1834 in Eschweiler-
von Michael Taeffner in Kulmbach und der Eiskel- Startpreis: 75,00 EUR
ler der Frau Müller in Dresden. 1930 Sitzverlegung Pumpe im Aachener Revier gegründete EBV galt
nach Kulmbach. 1973 Übernahme der Aktien- Eschebach-Werke AG mit seinerzeit 21 Schächten als bedeutendstes
mehrheit der Hofer Bierbrauerei AG Deininger Aktie 1.000 RM, Nr. 1494 Steinkohlenbergwerk außerhalb des Ruhrgebie-
Kronenbräu, 1980 Erwerb der Bad Windsheimer Radeberg, August 1937 EF tes. 1863 Ankauf der Grube Anna, 1873 Fusion
Heil- und Mineralquellen GmbH, schließlich mit der Concordia-Hütte, 1907 Fusion mit der
Auflage 1.450 (R 8). Die Werke in Dresden (Esche-
Erwerb der Aktienmehrheit der Brauhaus Amberg Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im
bach & Haussner, gegr. 1867) und Radeberg
AG (1984) und der Tucher Bräu AG Nürnberg Wurmrevier, 1910 Erwerb der Eschweiler-Köln-
(Radeberger Guss- und Emaillierwerke Carl Esche-
(1986). 1990 Abschluß eines Unternehmensvertra- Eisenwerke AG, 1925 Erwerb des Röhrenwalz-
bach & Comp., gegr. 1886) wurden 1890 in der
ges mit dem Mehrheitsaktionär Gebr. März AG, werkes der Eschweiler-Ratinger Metallwerke AG.
“Vereinigte Eschebach’sche Werke AG” vereint.
Rosenheim. 1990/91 Übernahme der Diamant Ab 1913 Interessengemeinschaft mit der luxem-
Hergestellt wurden: Badeöfen, Wannen, Armatu-
Brauerei Magdeburg (gleich wieder an die Bava- burgischen ARBED, die im Laufe der Zeit mit
ren, Klosetts; Geräte für Konditoreien, Fleischerei-
ria-St. Pauli-Brauerei abgegeben) und der Meister- über 95 % der Aktien auch beherrschender
en, Molkereien; Eisschränke; Küchen-, Schlafzim-
bräu GmbH in Halle a.S. 1996 in Konkurs gegan- mer- und Gartenmöbel; Waschtische und Wasch- Großaktionär wurde. 1956 waren in Betrieb die
gen, nachdem der Großaktionär März ebenfalls schränke für Ärzte; Gaskocher, Herde, Gasheizö- Gruben Gouley/Laurweg, Maria in Mariadorf,
schwach geworden war. Den Geschäftsbetrieb der fen und Heisswasserautomaten. In der Weltwirt- Anna I/II in Alsdorf, Adolf in Merkstein, Emil
EKU übernahm 1997 der Lokalrivale Reichelbräu schaftskrise 1931/32 Konzentration der Fertigung Mayrisch in Siersdorf bei Jülich sowie die Koke-
AG (Schörghuber-Gruppe) und firmierte dabei in in Radeberg, das Dresdner Werk wurde verkauft. rei Anna und das Kraftwerk Anna in Alsdorf und
Kulmbacher Brauereien AG um. Schöne Vignette Gleichzeitig umbenannt wie oben. Börsennotiz die Dampfziegelei Streiffeld in Merkstein, außer-
mit EKU-Firmenzeichen, Krone und Preismedail- Dresden/Leipzig, doch lagen zuletzt fast 100 % der dem im Werk Aue ein Walzwerk, Rohrwerk und
len. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbo- Aktien beim Wettbewerber Alexanderwerk AG, Fittingsfabrik und im Werk Ermag ein Stahlwerk
gen. Nicht entwertet Remscheid. Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1950 und Rohrwerk.In diesem Jahr fasste der EBV
nach Remscheid und wurde dann in eine GmbH nach mehreren gescheiterten Versuchen in
Nr. 304 Schätzpreis: 250,00 EUR umgewandelt. Das in der DDR enteignete Werk in größerem Stil im Ruhrbergbau Fuß, indem er
Startpreis: 30,00 EUR Radeberg produzierte nach 1945 Küchenmöbel durch Vermittlung der Westfalenbank die über
und wurde 1972 dem VEB Möbelkombinat Hel- 80 %ige Beteiligung der Wintershall AG an der
Erzgebirgischer Steinkohlen-Actien- Bergbau-AG Lothringen mit dem Steinkohlen-
lerau angeschlossen. 1990 reprivatisiert, aber
Verein schon im Jahr darauf insolvent geworden. Nach bergwerk Westfalen übernahm. 1992 wurden die
Actie 1.000 Mark, Nr. 4193 häufigen Eigentümerwechseln kam nach der zwei- Aachener Bergwerke stillgelegt und das Stein-
Schedewitz, 1.6.1885 EF/VF ten Insolvenz 2004 die Produktionseinstellung. An kohlenbergwerk Westfalen auf die Ruhrkohle AG
Auflage 2.400 (R 10). Gründung bereits 1840. Zu den einstigen Traditionsbetrieb erinnert nur noch übertragen, die inzwischen über die RAG Immo-
den eigenen Tiefbauschächten kamen 1913 die das nach der Wende eingerichtete Küchenmuse- bilien AG über 99 % der EBV-Aktien hält. Ausge-
Altgemeinde-Schächte in Bockwa und 1921 die um, das sich heute im Radeberger Heimatmuseum geben im Zuge eines kompletten Neudrucks der
Werke und Grubenfelder der Zwickauer Bürgerge- Schloß Klippenstein befindet. Maße: 21 x 29,7 cm. Aktien. Maße: 20,8 x 29,7 cm. Prägesiegel loch-
Prägesiegel lochentwertet. entwertet.
60
Preussische Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin Nr. 311 Schätzpreis: 250,00 EUR
börsennotiert. Letzte Großaktionäre waren mit Startpreis: 60,00 EUR
26% der Staat Preußen und mit 44% die Hanse-
stadt Lübeck, 1941 wurde die Bahn verstaatlicht
Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel
und von der Reichsbahn übernommen (Bareinlö- 4 % Schuldschein 1.000 Mark, Nr. 827
sung der noch umlaufenden Aktien zu 105%). Nerchau, 30.9.1908 EF
Lochentwertet. Maße: 29,6 x 21 cm. Die horizonta- Auflage 300 (R 7). Uraltes, bereits 1834 gegründe-
le Knickfalte am rechten Rand leicht eingerissen tes Unternehmen; 1891 übertrug Rich. Hessel
und hinterklebt (alt). Nur 16 Stücke lagen in der seine Farbenfabrik an die zu diesem Zweck
Reichsbank! gegründete AG. Hergestellt wurden Farben für
Buntpapier-, Zement- Ledertuch-, Spielwaren-,
Tapeten-, Maschinen- und Waggonfabriken, ferner
Farben für Kunstmalerei, Signal- und Tarnfarben
sowie Lacke. 1945 Verstaatlichung der Farbenwer-
Nr. 308
ke Nerchau zur Vereinigten Farben- und Lackfa-
brik Nerchau (später nur Farbenfabrik Nerchau
Nr. 308 Schätzpreis: 175,00 EUR genannt), 1969 Eingliederung in den Betriebsver-
Startpreis: 50,00 EUR band Kali-Chemie Berlin innerhalb des Kombinats
Lacke und Farben. 1992 privatisiert an die Deut-
Essener Aktien-Brauerei Carl Funke schen Amphibolinwerke als Werk der Lacufa AG.
Aktie 100 DM, Nr. 4095 Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Essen, 26.1.1957 EF Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihe-
Auflage 1.000, gültige Aktie der heutigen Dom- plan. Maße: 36,2 x 23 cm.
Brauerei AG (R 8). Gründung 1872 als Actien-Bier-
brauerei in Essen a.d. Ruhr. 1898 wird die Mälzerei
durch Großfeuer fast völlig zerstört, was aber der
Entwicklung zur schließlich größten Brauerei im
niederrheinischen Industriebezirk keinen Abbruch
tat. 1905 wird mit dem Bergarbeiterkopf mit Sinn-
spruch “Erst mach Dein’ Sach, dann trink und
lach” die erste Schutzmarke eingeführt. Übernom-
men wurden später die Phönix-Brauerei GmbH in
Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Bor-
beck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl
Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit
bei der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hit-
dorfer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig Nr. 310
Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl
Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern- Nr. 310 Schätzpreis: 500,00 EUR
Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei Startpreis: 75,00 EUR
zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998
Sitzverlegung nach Köln und Umfirmierung in Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen
Dom-Brauerei AG. Spezialitäten sind DOM Kölsch F. Zimmermann & Co. AG
und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, seitdem in Düs- Aktie 1.000 Mark, Nr. 15687
seldorf börsennotiert. Mitte 2004 wurde der Ver- Halle a.S., 27.2.1923 VF+
lust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals
Nr. 312
angezeigt. Mit Stempel von 1963: Firma geändert in Auflage 20.000 (R 10). Gegründet 1894 zur Über-
“Stern-Brauerei Carl Funke AG”. Maße: 21 x 29,7 nahme und Weiterführung der KG F. Zimmer-
cm. Mit Erneuerungsschein. mann & Co. mit Zweigniederlassungen auch in
Berlin, Breslau, Nürnberg und Schneidemühl. Die Nr. 312 Schätzpreis: 200,00 EUR
Fabrik in der Merseburger Str. 40 produzierte mit Startpreis: 60,00 EUR
ca. 550 Beschäftigten Maschinen und Geräte für Farbwerke AG
die Landwirtschaft, außerdem Betrieb einer
Eisengiesserei. Börsennotiert in Halle a.S. und
Leipzig. Seit 1928 in Liquidation, 1929 Verkauf Düsseldorf, 1.4.1920 EF
der gesamten Fabrikanlagen in Halle und Auflage 1.400 (R 7). Gründung 1900 zwecks Über-
Ammendorf an die Automobilfabrik Otto Kühn. nahme und Weiterführung der schon seit 1842
Maße: 36 x 24,3 cm. Nicht entwertetes Stück, mit bestehenden Bleiweiß- und chemischen Fabrik
Restkupons. von Moritz Müller & Söhne in Düsseldorf (Rons-
dorfer Str. 74). 1928 Übernahme der Chemische
Fabrik Freiweinheim Dr. Hermann Bopp und der
Fa. Toelle & vom Hofe in Köln-Deutz, anschließend
umfirmiert in “Vereinigte Farbwerke AG”. 1953
Stilllegung des Betriebes, 1954 in eine GmbH
umgewandelt. In der ehemaligen Farbfabrik ist
heute die Fa. Cove GmbH & Co. (eine große
Maßschneiderei) ansässig. Interessanter Druck-
fehler beim Umfirmierungs-Vermerk, wo man den
Vorgang mit “Düsseldorf, im Juli 1828” aus Verse-
hen gleich mal ein ganzes Jahrhundert vorverleg-
te. Maße: 31,5 x 23,4 cm. Nicht entwertetes Stück!

Nr. 309
Feldmarschall Fürst von Wrede
Nr. 309 Schätzpreis: 75,00 EUR 4,5 % Partial-Obligation 1.000 Gulden, Nr. 16
Startpreis: 20,00 EUR Ellingen, 1.2.1830 EF/VF
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft Auflage 300 (R 9). Carl Philipp von Wrede (1767-
1838) stammte aus einem erst 1790 in den Adel-
5 % Genussrechts-Urkunde Lit. A 40 RM, stand erhobenen Geschlecht. Er studierte an sei-
Nr. 23 nem Geburtsort Heidelberg die Rechte und Forst-
Eutin, März 1926 VF wissenschaft. Danach schlug er eine sehr erfolg-
(R 8) Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn reiche militärische Laufbahn ein: 1809 wurde er
Eutin-Schwartau-Lübeck (31 km, eröffnet 1873) von Napoleon I. zum Comte de l’Empire ernannt
mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök (8 km, eröff- und mit den ehemaligen Klostergütern Engel-
net 1886). In Lübeck wurde der Bahnhof der Nr. 311 hardszell, Mondsee und Guben ausgestattet, 1810
Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin der durch Bayern als Graf bestätigt, 1814 wurde ihm
61
die Würde eines bayerischen Feldmarschalls und Nr. 316 Schätzpreis: 400,00 EUR
1815 die fürstliche Würde verliehen, als Dotation Startpreis: 100,00 EUR
erhielt er die Herrschaft Ellingen. Carl Philipp
zeichnete sich in den Kriegen des napoleonischen
Flensburger Walzenmühle
Zeitalters aus. 1813 schloss er mit den Österrei- Aktie 1.000 Mark, Nr. 351
chern den Vertrag zu Ried und versuchte, Napole- Flensburg, 1.11.1893 EF/VF
on den Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leip- Auflage 100 (R 8). Gründung 1889. Weizen- und
zig abzuschneiden, wurde aber bei Hanau geschla- Roggenmühle in Flensburg. 1972 Umwandlung in
gen. Bei Wiederausbruch der Kämpfe 1815 führte die “Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerh-
er das bayerische Heer nach Frankreich. 1818 ausges. mbH”. 1997 Stilllegung des Betriebs. Heute
wurde er zum erblichen Reichsrat und zum Präsi- ein Kulturdenkmal in der Flensburger Neustadt.
denten der Kammer der Reichsräte ernannt. 1822 Lochentwertet. Maße: 34,3 x 24,8 cm.
wurde er als Gerneralissimus an die Spitze des
bayerischen Heeres gestellt. Gesamtanleihe von
Nr. 315
“Dreimal hundert Tausend Gulden”, aufgenommen
von Seiner Durchlaucht des Herrn Feldmarschalls
Fürsten von Wrede zur fördernden Verwendung Nr. 315 Schätzpreis: 400,00 EUR
des fürstlichen Haushaltes. Als Gläubiger trat das Startpreis: 125,00 EUR
Handlungshaus Philipp Nicolaus Schmidt in
Frankfurt a.M. ein. Geschichtlich ein hochinteres- Felten & Guilleaume-
santes Dokument, inwendig Originalunterschrif- Lahmeyerwerke AG
ten, papiergedecktes und Lacksiegel. Maße: 43,2 x Actie 1.000 Mark, Nr. 37637
27,4 cm. Doppelblatt, einschnittentwertet. Mülheim am Rhein, 27.5.1905 EF
Auflage 19.000 (R 8). Ein Stück aus der Kapitaler-
höhung zur Übernahme der Frankfurter Maschi-
nenfabrik der Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer
& Co. Großformatig, schöne Umrahmung mit pas-
tellfarbenen Lilien-Ornamenten, mit Originalunter-
schriften des Vorstands. Maße: 26,5 x 37,5 cm.
Nicht entwertet!
Nr. 317
Flensburger Walzenmühle
Flensburg, 24.4.1918 EF/VF
Auflage 200 (R 7). Lochentwertet. Maße: 34,2 x 25 cm.

Flughafen AG
Nr. 313
Darmstadt, 30.5.1938 EF+
Auflage 650 (R 7). Gründung 1925 als “Hessische
Nr. 314 Schätzpreis: 500,00 EUR Flugbetriebs-AG” für den Flugsportbetrieb. Aus-
Nr. 316
Startpreis: 150,00 EUR bau des Beförderungsverkehrs von Personen und
Felten & Guilleaume Carlswerk AG Gütern. Die erste Fluglinie führte von München
Mülheim am Rhein, 1.1.1901 EF/VF
Auflage 6.000 (R 7). Ursprüngliche Gründung 1826
in Köln als Hanfseilerei. 1863 trat Emil Guilleaume
(1846-1913) in die Fa. Felten & Guilleaume ein. Der
bedeutende Eisen-, Stahl- und Kabelfabrikant
gründete später auch die Osteuropäische, die
Deutsch-Atlantische, die Deutsch-Südamerikani-
sche und die Deutsch-Niederländische Telegra-
phen-Gesellschaft, alle mit Sitz in Köln. 1873
wurde für die Herstellung von Draht, Drahtseilen
und Kabeln in Mülheim am Rhein eine Niederlas-
sung errichtet. Dieses Zweigwerk wurde 1899 in
einer AG verselbständigt. 1905 Angliederung der
Frankfurter Maschinenfabrik der “Elektrizitäts-AG
vorm. W. Lahmeyer & Co.” und zwischenzeitliche
Umfirmierung in “Felten & Guilleaume-Lahmeyer-
werke AG”. Bereits 1910 wurde dieses Werk wie-
der abgestoßen und die alte Firmenbezeichnung
wieder angenommen. Großaktionär war lange Zeit
der Luxemburger Arbed-Konzern. 1979 erwarb
der Philips-Konzern die Mehrheit und firmierte
das Unternehmen in PKI Philips Kommunikations
Industrie AG um. Unter dem alten Namen wurde
für das ursprüngliche Geschäft die Felten & Guil-
leaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI her-
ausgelöst und an die Börse gebracht. Großforma-
tig, schöne Umrahmung mit pastellfarbenen Lili-
en-Ornamenten, mit Originalunterschriften des
Nr. 314
Vorstands. Maße: 26,5 x 37,9 cm. Ein herrliches
Papier, nicht entwertet!
62
über Stuttgart und Mannheim nach Darmstadt. nes Montagewerk. 1931 ging das noch heute Nr. 322 Schätzpreis: 250,00 EUR
Später auch nach Hamburg, Hannover, Paris, Genf, bestehende Werk in Köln in Betrieb, dessen Startpreis: 125,00 EUR
London, Wien und Zürich. 1934 Umfirmierung wie Grundstein Henry Ford persönlich gelegt hatte.
oben. Bedeutungsverlust in den Nachkriegsjah- 1939 wurde der heutige Firmenname angenom-
Formstein-AG
ren. Heute sind viele Gebäude an die Industrie ver- men: Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschä- Aktie 1.000 Mark, Nr. 158
mietet. Maße: 21 x 29,7 cm. den (wen wundert’s?) erlitten ausgerechnet die Berlin, November 1919 EF
Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits am Gründeraktie, Auflage 300 (R 10). Gegründet am
8.5.1945 die Produktion wieder aufgenommen wer- 14.10.1919 zwecks Herstellung und Vertrieb von
den konnte. Schon 1953 wurden vor allem dank Formsteinen sowie Vergebung von Lizenzen auf
des legendären Taunus 12 M alle früheren Produk- deren Herstellung. Dekorativ floral verzierte
tionsrekorde eingestellt. Bis zum Squeeze-Out Umrandung. Maße: 37,4 x 26,8 cm. Mit beiliegen-
2002 in Deutschland auch börsennotiert. Hoch- dem kompletten Kuponbogen.
wertiger Sicherheitsdruck von Giesecke & Devri-
ent. Maße: 21 x 29,8 cm.
Nr. 318
Nr. 323
Nr. 320
“Fortschritt” Landmaschinen AG
Lübz i. Mecklbg., 28.11.1924 EF+
Auflage 7.000 (R 7). Gründung 1922 durch die Fa.
A. Wagener GmbH, Küstrin und Neustadt, die
Zweigniederlassung Berlin der Gebr. Roechling,
Saarbrücken sowie einige Bankiers und Adlige.
1927 Konkurseröffnung. Die Produktion lief aber
in Nachfolgeunternehmen weiter, und so kam
die Marke “Fortschritt” zu ganz ungeahnter
Bedeutung: 1949 wurden die Betriebe in Neu-
stadt und Stolpen zur “Fortschritt-Landmaschi-
Nr. 321
nenwerke” zusammengeführt, 1953 wurde dar-
Nr. 319
aus die “Fortschritt-Erntebergungsmaschinen”
und 1964 der VEB Kombinat Fortschritt Land-
maschinen. 1978 schließlich waren in diesem
Nr. 319 Schätzpreis: 175,00 EUR Nr. 321 Schätzpreis: 150,00 EUR Kombinat der gesamte Landmaschinenbau der
Startpreis: 60,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR DDR sowie Mälzereitechnik und Mühlenbau
Förster’sche Maschinen- Ford-Werke AG zusammengefaßt. Nach der Wende ging die
Aktie 1.000 RM, Nr. 25254 “Fortschritt Erntemaschinen GmbH” an Case
und Armaturen-Fabrik AG International Harvester. 1999 fusionierte Case
Aktie 1.000 Mark, Nr. 221 Köln, März 1941 EF mit New Holland, wodurch die Reste von Fort-
Auflage 16.068. Maße: 21 x 29,8 cm. Überdurch- schritt Landmaschinen als Überkapazität über-
Essen, 24.9.1910 EF/VF schnittlich gut erhaltenes Papier, nicht entwertet,
Auflage 180. Gründung 1908 zwecks Fabrikation flüssig und 2004 geschlossen wurden. Lochent-
günstig angeboten! wertet. Maße: 21 x 29,6 cm.
von Maschinen, Armaturen und Eisenkonstruktio-
nen jeder Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen.
Später wurde die Produktion so umgestellt, daß
nur noch einzelne lohnende Sondermaschinen in
großen Serien hergestellt wurden. Das Aktienkapi-
tal lag im Besitz der Fam. Flottmann, Wiesba-
den/Marktredwitz. 1931 wurde der Betrieb in
Folge der Weltwirtschaftskrise eingestellt, 1932
Sitzverlegung nach Herne. Die AG ging jedoch
nicht in Liquidation, sondern existierte als Man-
telgesellschaft weiter. Nach dem 2. Weltkrieg Sitz-
verlegung nach Marktredwitz und Umwandlung in
die „Frankenwerk Maschinenfabrik GmbH“. Herge-
stellt wurden dann bis in die 1960er Jahre Flott-
mix-Mischgeräte für die chemische Industrie.
Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 35,3 x 25 cm.

Ford Motor Company AG Startpreis: 30,00 EUR
Aktie 100 RM, Nr. 45684 Fortunabetten-Fabrik-AG
Köln, November 1934 EF Aktie 1.000 RM, Nr. 6059
Auflage 75.000. Henry Ford baute 1896 sein erstes
Remse (Mulde), 14.4.1928 EF+
Automobil. 1903 gründete er in Detroit die Ford
Motor Company. In den 20er Jahren besaß Ford in Auflage 100 (R 10). Gründung 1923, Sitz ab 1939 in
den USA einen Marktanteil von 50 % und expan- Waldenburg (Sachsen). Herstellung und Verkauf
dierte kräftig in’s Ausland: 1925 wurde in Berlin von Eisen- und Holzmöbeln, Reformbettgestellen,
Nr. 322
die Ford Motor Company AG gegründet. Die Matratzen, Polsterauflagen und Steppdecken.
Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein rei- Maße: 22,2 x 30,4 cm.
63
gungs-Verschiebung und Reduzierung des Zinssat-

zes. Maße: 38,3 x 25 cm. Die beiden holländischen
Steuerstempeln mit kleiner Lochentwertung.
Nr. 325
Frankenthaler Volksbank AG
Frankenthal, April 1931 EF+
Nr. 327
Auflage 200 (R 6). Gründung als AG im Jahr 1889,
umgewandelt aus der Volksbank Frankenthal eG.
Zweigniederlassungen in Oppau a.Rh., Dirmstein,
Freinsheim und Weisenheim am Sand. Ende der Nr. 327 Schätzpreis: 200,00 EUR
60er Jahre in der Dresdner Bank AG, Mannheim Startpreis: 60,00 EUR
aufgegangen. Die Filiale Frankenthal der Dresdner Frankfurter Kunstverein e.V.
Nr. 329
Bank (heute die Commerzbank) firmiert immer
noch mit dem Zusatz “ehemals Frankenthaler
Schuldschein 100 RM, Nr. 148
Volksbank AG”. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel Frankfurt a.M., 1.12.1941 EF+
lochentwertet. (R 7) Gründung 1855. Zweck: Förderung der Kunst
mittels Ausstellung, An- und Verkauf sowie Verlo-
sung von Kunstgegenständen. Der Kunstverein
trat die Nachfolge seines 1829 gegründeten gleich-
namigen Vorgängers an, dessen desolate Finanzla-
ge eine Neuorganisation erforderte. Besonders
erwähnenswert ist das Mitte des letzten Jahrhun-
derts durchgeführte Kaisersaalprojekt: 17 Künst-
ler schufen im Auftrag des Kunstvereins 22 Kai-
serbilder in den gotischen Wandnischen des
Kaisersaals im Römer. Auch das Goethe-Denkmal
wurde mit Spenden des Kunstvereins finanziert.
Mit 3.000 Mitgliedern hatte der Verein schon kurz
nach der Gründung bereits genausoviele Mitglie-
der wie auch heute noch. 1861 wurde das erste
eigene Ausstellungsgebäude in der Junghofstraße
Nr. 326
eröffnet. Spitzweg, Liebermann, Beckmann, Sle-
vogt, Kandinsky, Nolde und viele andere Künstler
stellten dort aus. Seit 1962 ist das Steinerne Haus
Nr. 326 Schätzpreis: 150,00 EUR am Römerberg Sitz des Kunstvereins. Ausgegeben
Startpreis: 65,00 EUR anläßlich der Umwandlung des 1855 als Aktienge-
sellschaft gegründeten Kunstvereins in einen ein-
Frankfurter Allgemeine getragenen Verein. Maße: 29,5 x 21 cm.
Versicherungs-AG
Aktie 400 RM, Nr. 22832 Nr. 328 Schätzpreis: 175,00 EUR Nr. 330
Frankfurt a.M., 12.6.1928 EF Startpreis: 60,00 EUR
Auflage 12.500 (R 6). Gegründet 1865 als Frankfur- Freiberger Papierfabrik Nr. 330 Schätzpreis: 150,00 EUR
ter Glas-Versicherungs-Gesellschaft, 1886 umfir- Startpreis: 60,00 EUR
miert in Frankfurter Transport-, Unfall- und Glas-
Versicherungs-AG. Schwere und langanhaltende Weissenborn, 1.1.1922 EF/VF Freie und Hansestadt Hamburg
Betrügereien des Vorstands (die schließlich mit Auflage 5.500 (R 8). Gründung 1871. Herstellung 7 % Schuldverschreibung 100 DM, Nr. 18065
Gefängnisstrafen geahndet wurden) ließen die und Vetrieb von Papier, Zellstoff, Strohstoff und Hamburg, April 1989 UNC/EF
FAVAG Ende der 1920er Jahre in einem der größ- Sulfitspiritus. 1942 Organvertrag mit dem Großak-
tionär Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. Gültiges Wertpapier mit komplettem Kuponbo-
ten Finanzskandale der Weimarer Republik zusam-
1947 enteignet und als volkseigener Zweigbetrieb gen. Diese Anleihe war am 26.4.1999 endfällig,
menbrechen. Als Nachfolgegesellschaft wurde
der Industrie-Verwaltung Zellstoff und Papier wei- wobei das vorliegende Stück allerdings nicht zur
1929 auf Initiative der Allianz-Versicherung und
tergeführt. Schöne Jugendstilumrandung. Maße: Einlösung vorgelegt wurde, ebensowenig jemals
unter der Regie des Reichsversicherungsaufsicht-
35,2 x 24,5 cm. Mit beiliegendem Kuponbogen von einer der Kupons aus dem komplett erhaltenen
samtes die Neue Frankfurter Allgemeine Versiche-
1931. Lochentwertet. Kuponbogen, von denen jeder einzelne eine ande-
rungs-AG gegründet. Seit 1935 Betriebsgemein-
re Hamburger Sehenswürdigkeit zeigt. Die Schuldv.
schaft mit der Frankfurter Niederlassung der Alli-
selbst zeigt eine alte Ansicht des Hamburger
anz-Versicherung. 1940 umfirmiert in Frankfurter Nr. 329 Schätzpreis: 200,00 EUR Hafens mit Koggen (übrigens der “Rahmen” für das
Versicherungs-AG anlässlich der Aufnahme der Startpreis: 75,00 EUR typische Titelblatt der Auktionskataloge des Han-
Hammonia Allg. Versicherungs-AG und der Provi-
dentia Allg. Versicherungs-AG durch Verschmel-
Freie und Hansestadt Bremen seatischen Sammlerkontors). Maße: 29,7 x 21,1
(State of Bremen) cm. In dieser Form inzwischen eine Rarität.
zung. Jahrzehntelang hielten die Allianz und die
Münchner Rück dann Beteiligungen von jeweils 7 % Gold Bond 500 $, Nr. 1656
knapp 50 %. Erst 2002 ging der Münchner-Rück- Nr. 331 Schätzpreis: 300,00 EUR
1.9.1925 VF+
Anteil ebenfalls auf die Allianz über, die die FAVAG Startpreis: 120,00 EUR
(R 6) ABNC-Stahlstich mit toller allegorischer Vig-
anschließend komplett eingliederte. Dekorativ, nette der Schifffahrt und Wappen von Bremen. Mit Freie Wohnungsbau-AG
mit Reichsadler im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 Überdruck wegen einer in 1940 ausgehandelten Til- Aktie 500 RM, Nr. 88
cm. Nicht entwertetes Stück!
Leipzig, 31.7.1929 EF
Die Zuschläge erfolgen zum niedrigst möglichen Preis, auch wenn zwecks Bau von Wohnungen für den Mittelstand
ohne Beanspruchung öffentlicher Mittel. Der AG
Sie schriftlich höher geboten haben. Garantiert! gehörten die Wohnhäuser Brandvorwerkstraße 72,
74 und 76. Lochentwertet. Maße: 21,6 x 30,5 cm.
64
Nr. 331
Nr. 332

Freiherrlich von Tucher’sche
Brauerei AG
Nürnberg, 6.10.1898 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 3.200 (R 6). Als die Reichs-
stadt Nürnberg 1806 zu Bayern kam, wurde aus
dem 1672 erbauten Städtischen Weizenbräuhaus
das “Königliche Brauhaus”. 1855 ging die königli-
che Brauerei in der Langen Gasse 25-34 in den
Nr. 333
Besitz der Freiherren von Tucher über, die sie
1898 in eine zu diesem Zweck gegründete AG ein-
brachten. Hinzuerworben die Brauerei Erlwein & Lebensversicherungs-AG”, danach wieder wie stücken, zur Errichtung, Finanzierung und Ver-
Schultheiß in Erlangen (1905), die Nürnberger zuvor. 1962 wurde dem Firmennamen noch der wertung von Industriewerken, Wohnungs- und
Aktienbrauerei vorm. Heinrich & Henninger Zusatz “Gerling-Konzern” vorangestellt. Schöne Siedlungsbauten. 1931 Einstellung der Zahlun-
(1906) sowie die Brauerei zum Schwabenbräu in Vignette mit Germania und Preußenadler. Faksimi- gen und Eröffnung des Konkursverfahrens,
Eichstädt und die Brauerei Gloßner Thalmässing le-Unterschrift Victor Herzog Ratibor für den Auf- 1934 gelöscht. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7
(1911/12). 1966 Verschmelzung mit der Brauhaus sichtsrat. Rückseitig mehrere Übertragungen. cm.
Nürnberg J. G. Reif AG zur BRAU-AG Nürnberg. Rückseitig mehrere Übertrgungen, die letzte 1953
Großaktionär war nun die Gruppe Henninger- auf den Gerling-Konzern. Maße: 35,6 x 31,2 cm.
Reemtsma. Schließlich 1985 umfirmiert in Seit vielen Jahren sind von der 1901er Aktie nur 11
TUCHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frank- Exemplare bekannt. Überdurchschnittlich gut
furt und München börsennotiert. Maße: 24,8 x erhaltenes Exemplar mit lediglich einer horizonta-
32,7 cm. Ohne Lochentwertung! len Knickfalte.

Friedrich Wilhelm, Preussische
Lebens- und Garantie-Versicherungs-AG
Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1865 mit Genehmi-
gung des Königs von Preußen. Lebens-, Kapitalien- Nr. 335
, Renten-, Arbeiter- und Kinder-Versicherung. 1901
Einführung der Weltpolice. 1913 Umfirmierung in
“Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-AG”. Auf Nr. 335 Schätzpreis: 150,00 EUR
die hochrentable Gesellschaft, deren Dividenden Startpreis: 75,00 EUR
Nr. 334
kontinuierlich bis auf 36 % gestiegen waren, warf G. Herbert Dietrich Strumpffabrik AG
1922 der Gerling-Konzern ein Auge und verleibte
sie sich ein (zuvor musste allerdings noch die Sat- Aktie 1.000 RM, Nr. 179
zungsbestimmung gestrichen werden, wonach Meinersdorf, 9.1.1935 EF
niemand mehr als 200 Aktien = 5 % des Kapitals Nr. 334 Schätzpreis: 250,00 EUR Gründeraktie, Auflage 235 (R 8). Gründung als AG
besitzen durfte). Der prominente Firmensitz Beh- Startpreis: 90,00 EUR 1934 zur Fortführung der Strumpffabrik in Mei-
renstraße 59/61 lag im Ostsektor Berlins, wo der Fritz Klein Bau- und Siedlungs-AG nersdorf und Hohenstein-Ernstthal. Haupter-
Gesellschaft 1949 der Geschäftsbetrieb untersagt zeugnisse waren Damenstrümpfe aller Art. 1946
wurde; deshalb 1950 Errichtung eines zweiten Aktie 1.000 RM, Nr. 121 enteignet, als Feinstrumpfwerke Meinersdorf,
Hauptsitzes in Köln. 1954 Fusion mit der Magde- Berlin, 10.3.1925 EF Ind.-Verw. Strümpfe, Landeseigene Betriebe
burger Leben und für kurze Zeit bis 1958 Umfir- Auflage 150 (R 8). Gründung im März 1924 zum Sachsens weitergeführt. Lochentwertet. Maße:
mierung in “Friedrich Wilhelm Magdeburger Erwerb und zur Verwertung von Baugrund- 21x 29,6 cm.
65
Mörchingen AG, der Gaswerk Vorbrücken Nr. 338 Schätzpreis:1.000,00 EUR

(Metzt) AG und der Gas- und Elektrizitäts-Werke Startpreis: 275,00 EUR
St. Avold AG. 1945 umbenannt in “Gasversorgung
Jeverland AG” und Sitzverlegung nach Achim,
Gas-Anstalt Geldern
nachdem schon 1929 ein Konzessionsvertrag mit Antheil 500 Thaler, Nr. 30
der Stadt Jever geschlossen worden war, der der Geldern, 1.6.1862 VF
AG das alleinige Recht zum Verkauf von Gas in Gründerstück, Auflage 74 (R 9). 1890 wurde der
der Stadt Jever gab. 1966 in eine GmbH umge- Gesellschaftsvertrag abgeändert, der Fond
wandelt, an der die Energieversorgung Weser- bestand dann aus 79 Anteilen à 1.500 Mark, außer-
Ems AG mit 50 % beteiligt war. Mit Originalunter- dem wurde eine Hypothek von 36.5000 Mark auf-
schriften (u.a. des bekannten Forbacher Fabri- genommen. Statutengemäß wurde die Gesell-
kanten und Holzindustriellen J. B. Adt für den schaft 1897 aufgelöst. Originalunterschriften.
AR). Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 32,8 x 21 Maße: 37 x 22,5 cm. Rückseitig Übertragungsvor-
cm. gang aus dem Jahr 1890. Mit anh. Gründungssta-
Nr. 336
tuten + Beiblatt mit Nachtrag zu den Statuten.

G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG
Staßfurt, Juli 1933 EF
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1907 unter Über-
nahme der schon lange bestehenden Sauerbrey’-
schen Maschinenfabrik, zugleich wurde die
Dampfkesselfabrik und Apparatebauanstalt von A.
Großpietsch in Staßfurt übernommen. Herstel-
lung maschineller Einrichtungen für die chemi-
sche Großindustrie und den Kalibergbau. Bis 1934
in Berlin börsennotiert. Ab 1945 zunächst Teil
einer sowjetischen AG, 1946 in Landeseigentum
überführt, später der “VEB Chemieanlagenbau”.
Nach der Wende reprivatisiert, heute Chemieanla-
genbau Stassfurt AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Nicht
entwertetes Stück!
Nr. 337

Gas- und Wasserwerk
Forbach (Lothringen), 1.4.1898 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 300 (R 8). Gegründet im
Januar 1898 als Gas- und Wasserwerk Forbach,
bereits im Mai 1898 umbenannt in “Gas- und Elec-
tricitäts-Werke Forbach (Lothr.) AG”. 1912 Sitz-
verlegung nach Bremen und erneute Umfirmie-
rung in “Vereinigte Lothringer Licht- und Wasser-
werke AG” anläßlich des Erwerbs der Gas- und
Elektrizitäts-Werke in Groß-Mövern AG und wei-
terer lothringischer Gaswerke. 1915 Inbetrieb-
Nr. 338
nahme einer eigenen Ueberlandzentrale. 1939
Übernahme der Gas- und Elektricitäts-Werke
66
Nr. 341 Schätzpreis: 75,00 EUR dingt stillgelegt. Nach dem 2. Weltkrieg Umwand-
Startpreis: 10,00 EUR lung in eine GmbH, die dann nur noch Papier-
großhandel betrieb, die Papierfabrikation wurde
Gaswerk Sitzendorf und Oberweißbach nicht wieder aufgenommen. Lochentwertet.
6 % Teilschuldv. 2 Ztr. Koks, Nr. 587 Maße: 33 x 20,8 cm.
Sitzendorf-Oberweißbach, 25.9.1923 EF
(R 7) Sachwertanleihe über 40000 Zentner Koks.
Dem Inhaber schulden die Gaswerke den Wert von
2 Zentnern Koks nach dem Tagespreise des Städ-
tischen Gaswerks Erfurt abzüglich 5%. Rückseitig
Anleihebedingungen. Maße: 14 x 21,5 cm. Mit
anhängenden restlichen Kupons ab 1945.
Nr. 339
Gasfernversorgung Thüringen AG
Erfurt, Juli 1931 EF
(R 7) Gründung 1927 als Gasfernversorgung Erfurt
AG, ab 1930 Gasfernversorgung Thüringen AG.
Heute E.ON Thüringer Energie AG.Maße: 21,2 x
29,7 cm. Kleine Lochentwertung unten in der
Papiermitte.
Nr. 344
Nr. 342
Gebrüder Simon
GEA Film AG Vereinigte Textilwerke AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 1472 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 7473
Berlin, 5.5.1923 EF Berlin, Juni 1922 EF
Gründeraktie, Auflage 5.000, nach Umstellung auf Auflage 25.000 (R 10). Gegründet 1920 zwecks
20 RM nur noch 475 (R 7). Ansässig in Berlin, Frie- Zusammenschluß der Interessen, insbesondere
drichstr. 14. Firmenzweck: Herstellung und Ver- bei Beteiligungen und der Kreditbeschaffung, der
trieb von Filmen, Handel mit in- und ausländi- weiterhin selbständig tätigen Firmen Gebrüder
schen Filmlizenzen, Betrieb von Unternehmungen Simon (gegr. 1852, Veredelung von rohen baum-
der Film- und Kinoindustrie. 1927 Erwerb des Ver- wollenen und wollenen Geweben sowie Engros-
lages Viktor Engel, Umzug nach Berlin-Charlotten- handel mit sämtlichen Manufakturwaren) und Ver-
burg (Kantstr. 6) und Umfirmierung in “Verlag Vik- einigte Textilwerke GmbH in Berlin. Nachdem die
tor Engel AG”. 1935 ist die Firma erloschen. Loch- Gebr. Simon KG 1925 das Aktienpaket der Gruppe
entwertet. Maße: 25 x 31,6 cm. Blumenstein und Disconto-Gesellschaft übernom-
men hatte, bestand die bemerkenswerte Situation,
daß bis auf wenige an der Berliner Börse notierte
außenstehende Aktien das gesamte Kapital dieser
AG in Händen der Gebr. Simon KG lag, anderer-
Nr. 340
seits die AG aber auch alleinige persönlich haften-
de Gesellschafterin der Gebr. Simon KG war. So
gesehen gehörte die Firmengruppe also de facto
sich selbst und wurde nur von einem hochkarätig
mit Politikern und namhaften Bankvorständen
Startpreis: 60,00 EUR besetzten Aufsichtsrat kontrolliert. In der Welt-
Gaswerk Delme AG wirtschaftskrise zahlungsunfähig geworden. Zur
4,5 % Teilschuldv. 500 Mark, Nr. 37 Rettung der für sie wichtigen Absatzorganisation
Delme, 23.11.1910 VF+ gründete die deutsche Textilwirtschaft 1929 die
Gebrüder Simon Textil-AG als Auffanggesellschaft.
Auflage 50 (R 7). Gründung 1910. Die Ges. trat in
Die Anleihe von 25 Mio. Mark vermittelte die
den Vertrag der “Aerogen AG für Licht- und Was-
Direction der Disconto-Gesellschaft. Schöner
ser in Hannover” mit der Gemeinde Delme
Sicherheitsdruck der Reichsdruckerei, Originalun-
(Lothringen, eigentlich Delm geschrieben) über
terschriften. Maße: 36,5 x 27,4 cm. Doppelblatt,
die Errichtung eines Aerogen-Gaswerks mit
inwendig Anleihebedingungen.
Straßenleitung ein. Nach dem für Deutschland
verlorenen 1. Weltkrieg wurde die Ges. franzö-
sisch. Mit Originalunterschriften. Maße: 36,5 25,3 Nr. 345 Schätzpreis: 350,00 EUR
cm. Doppelblatt, inwendig Bedingungen. Mit bei- Startpreis: 150,00 EUR
liegenden restlichen Kupons. Gebrüder Stollwerck AG
Aktie 12 x 50 RM, Blankett
Köln, März 1925 UNC
Nr. 343
(R 10) 1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine
Fabrik für Hustenbonbons und macht damit ein
Vermögen. Ab 1860 werden auch Schokolade, Mar-
Nr. 343 Schätzpreis: 350,00 EUR zipan und Printen produziert. Nach seinem Tod
Startpreis: 80,00 EUR 1876 führen fünf Söhne die Firma als “Gebrüder
Stollwerck” weiter und wandeln sie 1902 in eine
Gebrüder Rauch AG AG um. Zweigwerke entstehen in Wien (1873), Ber-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7585 lin (1886), Pressburg/Bratislava (1896), London
Heilbronn-Neckar, 27.7.1923 EF (1903), Stamford/USA (1905, enteignet 1918) und
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 8). Um 1820 errich- Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die
teten die Brüder Adolf und Moritz von Rauch ihre Werke in Berlin und Wien werden 1945 bzw. 1957
Papierfabrik, in der sie 1823 eine englische Papier- entschädigungslos enteignet. 1971 übernimmt der
Nr. 341 maschine in Betrieb nahmen. 1923 Umwandlung Schokoladenfabrikant Dr. Hans Imhoff die Aktien-
in eine AG. Mitte 1942 wurde die Fabrik kriegsbe- mehrheit und macht Stollwerck mit der Übernah-
67
me von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in Han- Nr. 347 Schätzpreis: 300,00 EUR tung von preiswertem Wohnraum in München für
nover zum Marktführer bei Schokolade und Kek- Startpreis: 75,00 EUR minder bemittelte Kreise und den Mittelstand. In
sen. 1991 Übernahme der Thüringer Schokoladen- den drei Jahren seit der Gründung bis 1931 wur-
werk GmbH, der größten Schokoladenfabrik der
Gelsenkirchener Bergwerks-AG den in den fünf Großsiedlungen Neuramersdorf,
ehem. DDR, die für 200 Mio. DM modernisiert Actie XII. Em. 1.200 Mark, Nr. 173565-66 Walchenseeplatz, Neuhausen, Neuharlaching und
wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die Gelsenkirchen, 21.12.1904 VF Friedenehim insgesamt 5.429 Wohnungen und 167
Marktführerschaft errungen, 1996 Neubau einer Doppelaktie, Auflage 7.500 (R 9). Gründung 1873 Läden fertig gestellt, in den folgenden Jahren
großen Fabrik in Prokov bei Moskau. 1997 Über- auf Initiative von Emil Kirdorf. Das Unternehmen kamen noch einmal 3.230 Wohnungen dazu. Die
nahme der Traditionsmarke Sarotti vom Nestlé- wuchs, auch durch ständige Übernahmen von Kapitalerhöhung von 1937 übernahm die Stadt
Konzern. 2003 wird Stollwerck vom Schweizer Konkurrenten, zum damals größten Montanbe- München durch Einbringung von stadteigenen
Schokoladekonzern Barry Callebaut übernom- trieb des Ruhrgebiets heran. Auf 11 Zechenanla- Grundstücken und eine Bareinlage von 825.000
men, 2005 squeeze out der freien Aktionäre und gen mit 35 Förderschächten und in den Hütten- RM und wurde damit (gemeinsam mit der Bayeri-
Umwandlung in eine GmbH. Sehr hübsche Gestal- werken waren zuletzt rund 30.000 Mann beschäf- schen Gemeindebank) der bestimmende Aktionär
tung mit drei Kronen im Morgensternschweif im tigt. 1926, bei Gründung der Vereinigten Stahlwer- mit einem später bis auf 98 % aufgestockten
Unterdruck. Die nach der RM-Umstellung 1925 ke AG, war die Gelsenkirchener Bergwerks-AG als Anteil. 1984 überschritt der eigene Wohnungsbe-
ausgegebenen Aktien wurden bereits 1932 wieder Dachgesellschaft aller Montanunternehmen des stand erstmals die Grenze von 20.000 Einheiten,
durch neugedruckte Urkunden zu 100 und 1.000 Ruhrgebiets die aufnehmende Gesellschaft. Im heute ist die GEWOFAG mit über 34.000 Wohnun-
RM ersetzt. Maße: 21,2 x 29,8 cm. Mit Kuponbo- Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen ent- gen Münchens größte Vermieterin. Im Konzern
gen. stand die “Gelsenberg” am 18.6.1953 als eigen- einschließlich Heimag München GmbH und Wohn-
ständige AG wieder, und erneut begann sie in kur- forum GmbH werden etwa 700 Mitarbeiter
zer Folge andere Konkurrenten zu übernehmen. beschäftigt. Ausgestellt auf die Heilmann & Litt-
Wegen der immer gewichtiger werdenden Mine- mann Bau-AG, München, welche aus alter Traditi-
ralöl-Aktivitäten (u.a. Beteiligung bei ARAL) wurde on genau 20 % des nur noch 64.000,- DM betragen-
Gelsenberg schließlich 1974 im Wege des Aktien- den free floats besaß. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 16
tauschs von der VEBA übernommen - nach fast Stück wurden 2015 im Walter-Bau-Archiv gefun-
genau 100 Jahren verschwand das ehedem bedeu- den. Dabei: Ein Schreiben der Gemeinnützigen
tendste Montanunternehmen des Ruhrgebiets Wohnungsfürsorge AG an die Heilit + Woerner
vom Kurszettel. Mit 1923 ausgegebenem Restku- Bau-AG wegen Rücksendung von 16 Namensakti-
ponbogen. Maße: 29,7 x 24,2 cm. en, die wegen Eintragung der neuen Firmenbe-
zeichnung benötigt wurden.
Nr. 345
Nr. 349
Nr. 346 Nr. 348
Gebrüder Stollwerck AG Gemeinnützige Baugesellschaft
für Aachen und Burtscheid
Aktie 2 x 50 RM, Blankett
Köln, März 1925 UNC Namens-Actie 1.000 Mark, Nr. 114
(R 10) Sehr hübsche Gestaltung mit drei Kronen Aachen, 15.2.1891 EF
im Morgensternschweif im Unterdruck. Maße: Gründeraktie, Auflage 200. Gründung 1891 durch
21,2 x 29,8 cm. Mit Kuponbogen. die Stadt Aachen und bekannte Unternehmer der
Stadt, umfirmiert 1938 in “Gemeinnützige Bauge-
sellschaft für Aachen AG” und 1941 in “Gem-
einnützige Wohnungsgesellschaft für Aachen AG”.
Die Aktivitäten kamen erst nach dem 2. Weltkrieg
so richtig in Schwung: Besaß die Ges. noch 1954
nur 52 Grundstücke mit 477 Wohnungen, so ver-
fünffachte sich diese Zahl binnen kaum mehr als
10 Jahren bis 1967 auf 248 Grundstücke mit 2.277
Wohnungen. Aktionäre sind heute die Stadt
Aachen, die Sparkasse und diverse der Region
Nr. 350
besonders verbundene Unternehmen. Faksimile-
Unterschriften Carl Delius und Gustav Talbot
(große Waggonbaufirma) für den Vorstand. Loch-
entwertet. Maße: 28,7 x 22,5 cm. Rückseitig meh-
rere Übertragungen bis 1937, jeweils original sig- Nr. 350 Schätzpreis: 400,00 EUR
niert vom Vorstand. Startpreis: 60,00 EUR
Gemeinnütziger Bauverein Neuss
Nr. 349 Schätzpreis: 250,00 EUR Namens-Actie 200 Mark, Nr. 151
Startpreis: 50,00 EUR Neuss, 1.2.1892 VF+
Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG Gründeraktie, Auflage 500 (R 9). Gründung 1891.
Namensaktie 400 DM, Nr. 467 Noch in den 40er Jahren besaß die Gesellschaft
München, Januar 1955 EF+ 436 Neubauten mit 814 Wohnungen und 76 Althäu-
Nr. 347 Auflage 500 (R 8). Gründung 1928. Zweck war auch ser mit 211 Wohnungen. Die Aktien wurden nach
zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung die Errich- und nach von der Stadt Neuss aufgekauft. Heute
68
besitzt die Stadt über 98 % der Aktien. Schöne

Umrahmung, zwei Vignetten mit bauhandwerken-
den Putten. Maße: 35,7 x 23,2 cm. Eingetragen auf
Dr. Rheindorff, Neuss, rückseitig 2 Übertragungen
bis 1925.
Nr. 355
Nr. 353
Nr. 351
Germania-Brauerei-AG
German Provincial and Communal
Banks Consolidated Agricultural Loan Aktie 600 DM, Nr. 1322
Nr. 351 Schätzpreis: 500,00 EUR Wiesbaden, 1.10.1952 EF
6,5 % Gold Bond 1.000 $, Specimen
Startpreis: 75,00 EUR Auflage 1.666 (R 7). Gegründet 1888 als “Brauerei-
New York, 1.6.1928 VF+ gesellschaft Wiesbaden”. 1899 umbenannt in Ger-
Georges Geiling & Cie. AG Nullgeziffertes Specimen (R 9). In den USA aufge- mania Brauerei-Gesellschaft Wiesbaden, seit 1937
Aktie 1.000 Mark, Nr. 18947 legte Anleihe von 25 Mio. $. In einer Zeit, als der Germania-Brauerei AG. Die Brauerei in der Main-
Bacharach a. Rh., 6.3.1923 VF+ deutsche Kapitalmarkt völlig unergiebig war, refi- zer Str. 99-101 verzeichnete 1945 schwere Bom-
Auflage 16.000 (R 10). Gegründet wurde diese nanzierten sich in dieser Gemeinschaftsanleihe benschäden, Verwaltungsgebäude und Mälzerei
bekannte Sektkellerei 1900 als KG zwecks Bearbei- insgesamt 15 deutsche Landesbanken für von wurden sogar völlig zerstört. Nach dem Krieg
tung und Vertrieb von Champagne-Weinen; 1912 in ihnen ausgereichte Agrar-Kredite. Entsprechend erfolgreicher Wiederaufbau. Die Aktien notierten
eine AG (zunächst mit Sitz in St. Goar) umgewan- hoch waren die Quoten der Landesbanken aus im Freiverkehr Düsseldorf, die Kapitalmehrheit
delt. Noch kurz vor Ende des 1. Weltkrieges im landwirtschaftlich geprägten Regionen: Landes- besaßen die Familien Netscher (Wiesbaden) und
Februar 1918 Sitzverlegung ins elsässische bank der Provinz Ostpreußen (29 %), Hannover- Müller-Gastell (Eltville). Die großen Frankfurter
Hagenau, aber schon Ende 1918 zurück nach sche Landeskreditanstalt (14,5 %), Provinzialbank Konkurrenten Binding und Henninger hatten sich
Bacharach. In Hagenau im Elsaß gehörte der Sekt- Pommern (10 %), Landesbank der Provinz Schles- außerdem mit 27 bzw. 7 % eingekauft. Obwohl sie
kellerei Geiling die noch heute bekannte Champa- wig-Holstein (8 %). Meisterhafter ABNC-Stahlstich, zunächst nur den kleinsten Anteil besaß, gelang
gner-Kellerei Deutz & Geldermann - doch diese Vignette mit weiblicher Allegorie mit Feldfrüchten der Henninger-Bräu Anfang der 70er Jahre der
Perle kassierten als Folge des 1. Weltkrieges die und Bienenhaus. Maße: 38,4 x 25,4 cm. Mit anhän- Erwerb der Aktienmehrheit. 1974 in eine GmbH
Franzosen 1918 entschädigungslos ein. 1929 Fusi- genden Kupons, lochentwertet. Unter Schutzfolie umgewandelt. Zunftzeichen der Brauer in allen
on mit der “Union-Sektkellerei AG” in Würzburg, aus Kunststoff (als Schutz, kann entfernt werden). vier Ecken, schöne Umrahmung mit Hopfenran-
an der Geiling ebenso mehrheitlich beteilgt war ken, für eine DM-Aktie ganz ungewöhnliches For-
wie an der ebenfalls in Bacharach ansässigen Vic- mat: 24 x 36 cm! Maße: 36 x 24,2 cm.
tor Clicquot Quenardel & Cie. Nachf. AG. Börsen-
notiert in Berlin und Frankfurt. Eine kleine, feine
Marke, bis in den 1990er Jahren der Hauptkunde
(Sektkellerei Schloss Wachenheim) insolvent
wurde: Geiling ging daraufhin unumkehrbar pleite,
während - welche Ironie des Schicksals - der daran
Schuldige (Wachenheim) gerettet wurde. Faksimi-
le-Unterschrift von Georges Geiling. Maße: 36,4 x
25,6 cm. Mit Kupons.
Nr. 354

Germania-Brauerei F. Dieninghoff AG
Münster i.W., 13.11.1941 EF+
Auflage 500 (R 6). Gegründet am 20.3.1928 durch
Zusammenschluss der bisherigen Germania-
Nr. 352 Nr. 356

Brauerei AG zu Münster (Westf.) mit der Germa-
nia-Brauerei F. Dieninghoff zu Münster (Westf.).
Die frühere Germania-Brauerei AG wurde 1885 als
Aktien-Bierbrauerei in Hilter bei Osnabrück Nr. 356 Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR gegründet und 1915 in Germania-Brauerei AG zu
Münster (Westf.) umgewandelt. Die Germania- Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-
Georges Geiling & Cie. AG Brauerei F. Dieninghoff zu Münster (Westf.) wurde Gesellschaft
Aktie 100 RM, Nr. 3587 1899 von dem Brauereibesitzer F. Dieninghoff
Aktie Litt. B 1.000 Mark, Nr. 343
Bacharach a. Rh., November 1924 EF/VF gegründet. 1963 Fusion mit der Dortmunder
Union-Brauerei, heute zu Brau und Brunnen (Oet- Ballenstedt, 1.10.1887 EF
Auflage 10.000 (R 9). Faksimile-Unterschrift von
ker-Gruppe) gehörig. Lochentwertet. Maße: 21 x Gründeraktie, Auflage 600. Die berühmte Selketal-
Georges Geiling. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons.
29,7 cm. bahn mit der 44 km langen Hauptstrecke Gernro-
69
de-Alexisbad-Stiege-Eisfelder Talmühle (dort Klein- und Straßenbahn-AG. Damit besaß die Nr. 360 Schätzpreis: 300,00 EUR
Anschluß an die Harzquerbahn). Gegründet mit Gesellschaft ein über 70 km km langes Straßen- Startpreis: 80,00 EUR
maßgeblicher Beteiligung des Anhaltischen Staa- bahnnetz in Saarbrücken und Umgebung mit
tes, außerdem in Magdeburg börsennotiert. Heute Außenlinien nach Völklingen und Neunkirchen
Gewerkschaft Albertshall
unter der Betriebsführung der “Harzer Schmal- (mit Anschluss an die dortigen Straßenbahnnet- Kuxschein über 1 Kux, Nr. 195
spurbahnen GmbH” als eine der letzten schmal- ze) sowie nach Heusweiler und Ensheim/Ormes- Siegen i. Westf., 1.11.1907 EF
spurigen Dampfeisenbahnen in Deutschland eine heim. 1962 Abschluss eines Beherrschungsvertra- Auflage 1.000 (R 7). Die Gewerkschaft hatte von
große Touristen-Attraktion im Harz. Hübscher ges mit der Versorgungs- und Verkehrs-GmbH den Gemeinden Niederdresselndorf etc. im Kreis
Titel mit reich verziertem Flügelrad im Unter- Saarbrücken. Am 22.5.1965 wurde die Straßen- Siegen die gemeindeeigenen Kaolin-, Thon-, Quar-
druck. Maße: 30 x 21,1 cm. Prägesiegel lochent- bahn stillgelegt. Für diese von der Deutschen zit- und Graphitgruben angepachtet. Diese jetzt
wertet. Bank Saarbrücken vermittelte Anleihe von 5 Mio. von der Fa. Theodor Stephan betriebene Kaolin-
Mark übernahm die Stadt Saarbrücken die selbst- Tongrube „Auf dem Kreuz“ bei Niederdresselndorf
schuldnerische Bürgschaft. Maße: 29,2 x 22,7 cm. (jetzt ein Stadtteil von Burbach) am östlichen
Doppelblatt, inwendig Bedienungen. Rand des Westerwaldes gleich neben dem Flugha-
fen Siegerland liefert bis heute keramische Tone,
feinstgemahlenes Kaolin und Findlingsquarzit.
Dekorative, mehrfarbige Gestaltung mit hübscher
Jugendstil-Umrahmung. Maße: 36,5 x 25,6 cm.
Doppelblatt, inwendig eingetragen auf den Gewer-
ken W. Theiss in Siegen, zwei Übertragungen von
1908.
Nr. 357

Startpreis: 90,00 EUR Nr. 359
Gesellschaft für
Seuchenbekämpfung AG Nr. 359 Schätzpreis: 200,00 EUR
Aktie 1.000 Mark, Nr. 420 Startpreis: 75,00 EUR
Frankfurt a.M., 24.12.1921 EF Getreide-Kredit AG
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). Gründung 1912
Nr. 361
als GmbH, AG seit 1921. Herstellung und Handel in
Serum, Vakzinen, pharmazeutischen Präparaten Magdeburg, Mai 1923 VF+
(u.a. Hundestaupe- und Schweinerotlaufserum). Gründeraktie (R 9). Gründung im Mai 1923 zur
Die Gesellschaft war im ganzen Deutschen Reich Förderung und Finanzierung von Geschäften in Nr. 361 Schätzpreis: 300,00 EUR
und in allen europäischen Ländern vertreten. landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Bedarfs- Startpreis: 100,00 EUR
Maße: 28,6 x 21,9 cm. stoffen sowie Übernahme von Treuhandgeschäf.
1924 außerdem Einrichtung einer Versicherungs- Gewerkschaft Albrechtsglück
Abteilung als Nebenstelle der Ceres-Assekuranz Kuxschein über 1 Kux, Nr. 92
AG, Berlin. 1925 umbenannt in Getreide-Kredit- Siegen i.W., 1.7.1908 EF+
bank AG. Börsennotiert im Freiverkehr Magde- Auflage 1.000 (R 8). Sitz der Gewerkschaft in Gotha
burg. 1929 Zahlungseinstellung, nachdem mehre- (zwecks Ausnutzung des liberalen Bergrechts von
re grosse Wechselgläubiger zahlungsunfähig Sachsen-Weimar), Verwaltung in Siegen. Dekorati-
geworden waren, anschließend nach Scheitern ve Umrandung, mit Hammer und Schlegel. Letzter
eines Vergleichs in Konkurs gegangen. Maße: 30,6 Übertragungsvermerk 1932 an die Belgian Over-
x 22,4 cm. Kleine Lochentwertung unten rechts. sea Corp. Maße: 33,2 x 24 cm. Nicht entwertetes
Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Stück!
Nr. 358

Gesellschaft für Straßenbahnen Nr. 362
im Saartal
4 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 1254 Nr. 362 Schätzpreis: 250,00 EUR
Saarbrücken, 13.2.1920 EF Startpreis: 75,00 EUR
Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1892 zwecks Über- Gewerkschaft Burbach
nahme der von der Firma Vering & Waechter Kuxschein über 1 Kux, Nr. 367
erbauten Straßenbahn in 1.000-mm-Spur (die Magdeburg, 20.7.1896 EF
Nr. 360
Straßenbahn in Saarbrücken war am 4.11.1890 als
Dampfbahn eröffnet worden, elektrischer Betrieb Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1888 als Bohrgesell-
ab 8.2.1899). 1938 Übernahme der Saarbrücker schaft “Gott mit uns”, seit 1896 Gewerkschaft. 4
70
von 7 Bohrungen in Beendorf bei Helmstedt waren len Bergrechts als “Briefkastenadresse” sehr
kalifündig, Mächtigkeit der Lager bis 48 m, seit beliebt. Verwaltungssitz war Charlottenburg,
1900 in Förderung. Über Tage auch Betrieb einer wobei es sich zunächst wohl um eine reine Vor-
ausgedehnten chemischen Fabrik. Keimzelle der ratsgründung handelte. Nachdem zwischenzeit-
später sehr bedeutenden Burbach-Kaliwerke, vor lich sogar die Liquidation beschlossen worden
Jahren vom schärfsten Konkurrenten Kali + Salz war, wurde die Gewerkschaft dann reaktiviert und
aufgekauft. Originalunterschrift des Konzern- erwarb 1913 Ölkonzessionen in drei Gemeinden in
gründers Gerhard Korte als Grubenvorstand. Rumänien, wo gerade ein Ölboom ausgebrochen
Sehr dekoratives, großformatiges Stück mit Ele- war. Als Ergebnis des 1. Weltkrieges gingen diese
menten des Historismus-Stil. Rückseitig eine Über- Besitzungen alle verloren. Später wurde (mit Ver-
tragung von 1897. Maße: 32,1 x 40,4 cm. Ein- waltungssitz in Köln) durch eine ab 1938 in
schnittenetwertet. Erscheinung tretende Gewerkschaft Carolus II ein
Eisen- und Manganerzbergwerk in Merenberg (bei
Wetzlar) betrieben. Rückseitig 3 Übertragungen
bis 1917. Maße: 34,8 x 24,7 cm.
Nr. 367
Gewerkschaft Deutschland
Oelsnitz im Erzgebirge, 15.10.1922 EF
(R 9) Großes Steinkohlenbergwerk im Lugau-Oels-
nitzer Revier. 6.000 Mann Belegschaft förderten
um die 1 Mio. t Kohle im Jahr auf insgesamt 8
Schächten. 1871 erfolgte die Konstituierung der
“AG Steinkohlenbauverein Deutschland” mit
Nr. 363 einem Aktienkapital von 550.000 Talern zur Aus-
beute der erworbenen Kohlenfelder von 112 ha
als Stammwerk der späteren Gewerkschaft
Nr. 365
Deutschland. 1872 begann das Abteufen, doch
Startpreis: 175,00 EUR man stieß auf erhebliche Schwierigkeiten: Gru-
Gewerkschaft Carl-Alexander benbrände und starker Gebirgsdruck, Schlagwet-
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 357 ter. Ein Brand im August 1888 nahm solchen
Umfang an, daß der Schacht I abgesperrt und
Baesweiler, Juli 1911 VF
abgedämmt werden mußte. Es gelang nicht, des
Auflage 10.000 (R 10). Gegründet 1908 durch die Feuers Herr zu werden, die finanziellen Verhältnis-
Röchling sche Eisen- und Stahlwerke AG und die se des Werkes waren überfordert. 1889 wurde die
Aciéries de Longwy als deutsch-französisches AG deshalb in die neue Gewerkschaft “Deutsch-
Gemeinschaftsunternehmen. Der Name Carl-Alex- land” überführt. 1919 vereinigt mit dem Steinkoh-
ander war abgeleitet vom Seniorchef Carl Röch- lenbauverein Hohndorf und der Oelsnitzer Berg-
ling und dem Oberhaupt der Familie Longwy, Alex- baugewerkschaft. Die Kuxenmehrheit lag zuletzt
ander Dreux. Standort des neuen Bergwerks bei der Stadt Leipzig. Das spätere VEB Steinkoh-
wurde der nördliche Ortsrand von Baesweiler zwi- lenwerk Deutschland wurde 1960 mit dem VEB
schen dem Übacher Weg und dem Herzogenrather Steinkohlenwerk Karl Liebknecht vereinigt. Ende
Weg. 1908 begannen die Abteufarbeiten an zwei 1967 beschloß der Ministerrat der ehemaligen
Schächten, aber erst 1921 in Förderung gekom- DDR die schrittweise Einstellung der Steinkohlen-
men. Ende der 1920er Jahre erreichte die Grube förderung im Lugau-Oelsnitzer Revier. Vordersei-
mit einer Förderung von über 500.000 t Steinkohle tig mit dem Allg. Berggesetz vom 31.8.1910. Maße:
im Jahr eine Spitzenposition im Aachener Revier. 33,4 x 23,6 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragun-
1965 übernahm der Eschweiler Bergwerks-Verein gen bis 1942. In dieser Form (nicht entwertet)
die Gewerkschaft Carl-Alexander. 1975 Einstellung äußerst selten!
der Förderung, 1992 wurden die Schächte verfüllt.
Zuletzt 2003 ein Stück auf einer Auktion gesichtet.
Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.
Nr. 366
Maße: 36,5 x 26,4 cm.
Gewerkschaft Carolus II Gewerkschaft des Erz- und Kali-
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 570 Bergwerks Justenberg
Köln, 28.10.1938 EF+ Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 423
Auflage 1.000. Eisenerzbergwerk in den Gemein- Herne, 20.7.1896 EF/VF
den Waldorf, Ripsdorf, Hüngersdorf und Dollen- (R 8) Der Gewerkschaft war das Recht zur Gewin-
dorf im Kreis Schleiden/Eifel. 1952 beschlagnahmt nung von Kupfererzen in der Gemarkung Hagen
und an die Harz-Lahn-Erzbergbau AG in Bad Harz- bei Allendorf verliehen. Zuletzt lagen 98,9 % der
burg übertragen (diese Notiz rückseitig), ferner Kuxe bei der Kali-Gewerkschaft Deutschland in
rückseitig übertragen 1955 auf die Gewerkschaft Hannover. Ausgabedatum handschriftlich geän-
Brunhilde in Hannover. Maße: 29,8 x 21 cm. dert in 12. August. Sehr dekorativ mit kleinen Vig-
netten, Originalunterschriften. Doppelblatt,
Nr. 365 Schätzpreis: 300,00 EUR inwendig Übertragungen bis 1907. Maße: 32,2 x
Startpreis: 75,00 EUR 25,1 cm. Stück ohne Lochentwertung!
Gewerkschaft Carolus II zu Thal
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 349 Einlieferungen für die
Charlottenburg, 1.3.1906 EF/VF nächsten Auktionen
Auflage 1.000 (R 9). Konstituiert in Thal (Herzog- werden ständig angenommen Nr. 368
tum Gotha), damals wegen des besonders libera-
71

Gewerkschaft Flick
Düsseldorf, 15.3.1899 EF
Auflage 1.000. Mangan- und Eisenerzbergwerk in
Obertiefenbach bei Limburg (Lahn).Vier förder-
fähige Tiefbauschächte förderten Brauneisen-
steine und Manganerze. Von den Alliierten 1952
beschlagnahmt und zuerst übertragen auf die
Harz-Lahn-Erzbergbau AG in Bad Harzburg, 1955
auf die Gewerkschaft Brunhilde in Hannover. Ori-
ginalunterschriften. Dekorativ, mit Bergmann-
Vignette im Unterdruck. Oben links mit aufge-
klebter Steuermarke. Doppelblatt, inwendig zahl-
reiche Übertragungen bis 1942 sowie Stempel
von 1952 wegen Beschlagnahme auf Grund der
“ALLIED HIGH COMMISSION FOR GERMANY
COMBINED STEEL GROUP” und Übergabe an
Harz-Lahn-Erzbergbau AG in Bad-Harzburg.
Maße: 39 x 24,6 cm.
Nr. 372
Nr. 374
Gewerkschaft Flick Startpreis: 125,00 EUR
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 653 Gewerkschaft Graf Moltke
Düsseldorf, 15.3.1899 EF Kuxschein über 1 Kux, Nr. 180 Nr. 374 Schätzpreis: 300,00 EUR
Auflage 1.000. Gleiches Stück wie das Los davor. Stockheim, 2.9.1905 EF Startpreis: 45,00 EUR
Maße: 39 x 24,6 cm. Auflage 1.000 (R 8). Braunkohlengrube bei Stock- Gewerkschaft Ilse
heim im Königreich Sachsen (Stockheim wurde Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 162
Nr. 370 Schätzpreis: 125,00 EUR 1972 nach Bad Lausigk eingemeindet). Bereits um
Essen-Ruhr, 5.6.1906 EF+
Startpreis: 30,00 EUR 1800 war in der Gegend mit dem Kohleabbau
begonnen worden. Dabei wurden 1820 die Heil- Auflage 1.000 (R 8). Die Gewerkschaft beruht auf
Gewerkschaft Flick quellen entdeckt, auf denen Gottlieb Friedrich dem Braun- und Eisensteinbergwerk Bismarck II
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 436 Herrmann schon 1821 das Herrmannsbad erbaute am Breitenberg im Ruhlaer Forstbezirk. Inwendig
Düsseldorf, 25.3.1939 EF (seit 1885 im Besitz der Stadt), das Lausigk Übertragungsvermerke bis 1921 (auf die Rübezahl
schließlich ab 1913 erlaubte, den Zusatz “Bad” zu GmbH). Original signiert von Friedrich Sprin-
Zweitausfertigung auf Vordruck von 1899. 1955
führen. Zeitweise waren in der Gegend bis zu 50 gorum, Generaldirektor der Eisen- und Stahlwerke
übertragen an die Gewerkschaft Brunhilde in Han-
Braunkohlengruben in Betrieb. Originalunter- Hoesch AG, Mitglied des Preußischen Herrenhau-
nover. Maße: 39,3 x 24,5 cm.
schrift Hermann Rathgeber als stellv. Vorsitzender ses. Äußerst dekorative Jugendstil-Gestaltung.
des Grubenvorstands. Lochentwertet. Rückseitig Maße: 35,4 x 23,3 cm. Doppelblatt, inwendig zwei
Auszug aus dem Sächsischen Berggesetz vom 16. Übertragungen bis 1921. Nicht entwertetes Stück
Juni 1868. Maße: 30,8 x 23,4 cm. in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungs-
zustand, sehr niedrig limitiert!
Nr. 371
Gewerkschaft Gottes Segen
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 11479
Lugau, 2.10.1920 EF/VF Nr. 373
(R 8) Der Gottes-Segen-Schacht (abgeteuft ab
Nr. 375
6.8.1856, in Betrieb 1856-1938) wurde von 1856 bis Nr. 373 Schätzpreis: 200,00 EUR
1920 vom Steinkohlenbauverein “Gottes Segen” Startpreis: 60,00 EUR
betrieben. 1890/91 wurde auf 412 m weitergeteuft. Nr. 375 Schätzpreis: 200,00 EUR
Gewerkschaft Hans Heiling Startpreis: 100,00 EUR
Nach Liquidation des Vereins kam der Schacht
1920 zur neugegründeten Gewerkschaft “Gottes Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 493 Gewerkschaft Marienglück
Segen” und war als Betriebsabteilung Lugau der Magdeburg, 2.3.1909 EF
Gewerkschaft “Gottes Segen” Hauptförderschacht Auflage 1.000 (R 7). Mangan- und Eisensteinberg-
zusammen mit dem Zwillingsschacht “Glückauf”, werk “Alwinenglück 15” in Elgersburger Kommu-
Siegen, 19.8.1907 EF-
dem Vertrauen-Schacht und dem Hoffnung- nal-Waldung sowie Kaolin-Werk in Wintersgrün bei Auflage: 1.000. In den Siegerländer Erzbergbau,
Schacht des ehemaligen Lugauer Steinkohlenbau- Karlsbad, Böhmen. Sitz Gotha, Verwaltungssitz der durch den hohen Mangangehalt sehr wertvol-
vereins. 1925 wurden die Schächte stillgelegt, Magdeburg. Großformatiges Papier, dekorativ verle Erze zu liefern in der Lage war, drang nach der
1938 verfüllt. Maße: 33 x 23,4 cm. Doppelblatt, ziert. Mit Originalunterschriften. Maße: 40 x 26,5 Wende zum 20. Jh. massiv die Montanindustrie
inwendig mehrere Übertragungen bis 1944. Loch- cm. Doppelblatt. Nur 30 Stücke wurden 1994 in des Ruhrgebietes vor. So kauften Konzerne wie
entwertet. einem Prager Banktresor gefunden. Krupp, Phoenix, Klöckner, Hoesch u.a. zahlreiche
Gewerkschaften auf. Nicht rentierende Gruben
72
wurden in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. borg (im Sauerland an der Grenze zum Sieger- Nr. 379 Schätzpreis: 500,00 EUR
Jh. im großen Stile stillgelegt bzw. schlossen sich land). Nachdem entsprechende Platineinsprenke- Startpreis: 150,00 EUR
kapitalstarken größeren Gruben- und Hüttenbe- lungen im Erz vorhanden waren, hoffte man, Platin
trieben an. Bestanden im Jahr 1900 noch 160 akti- in größerem Umfang abbauen zu können. Der Stol-
Gewerkschaft Wendland
ve Erzgruben so waren es 1919 nur noch 29. Die len hat eine Länge von ca. 300 m und weist meh- Kuxschein über 1 Kux, Nr. 433
Chronik berichtet, dass im Siegerland um die Jahr- rere Querschläge auf. Diese Gründung charakteri- Hannover, 15.1.1920 EF/VF
hundertwende “jeder Quadratmeter mit Konzes- siert den erneuten Versuch, den hier seit dem Auflage 1.000 (R 11). Gründung 1905. Die Gewerk-
sionen belegt war”. Die kleine Grube Marienglück Ende des 18. Jh. größtenteils brachliegenden schaft beruhte auf der Kupfer- und Silbererzgrube
südöstlich von Landemert (heute ein Ortsteil von Bergbau wieder zu beleben, wenn auch mit nega- “Gefunden Glück III” bei Elgersburg (ein damals
Plettenberg) fand offensichtlich nicht das Interes- tivem Erfolg. Heute ein Schaubergwerk. Vermut- übliches Verfahren, um das besonders liberale
se eines Aufkäufers: Noch in den 1950er Jahren ist lich der einzige deutsche Kux, der das Thema Bergrecht von Sachsen-Weimar auch für Bergbau-
die Grube in Revierkarten zwar verzeichnet, aber “Platinerzbergbau” dokumentiert. Großformatig, unternehmungen in anderen Teilen des Reichs zu
als stillliegend. Sehr dekorative Umandung, feine mit Originalunterschriften. Eingetragen auf Max nutzen). Tatsächlicher Zweck war die Aufsuchung
Jugendstil-Elemente, Originalunterschriften. Wolf, Düsseldorf. Doppelblatt, lochentwertet. und Gewinnung von Kali und anderen Mineralsal-
Maße: 37,4 x 24,4 cm. Maße: 37,5 x 27 cm. zen auf einer Fläche von 8 preußischen Maximal-
feldern in den Gemarkungen Luckau, Nauden,
Güstritz im Kreis Lüchow. Nach fündigen Tiefboh-
rungen kam der bis auf 600 m abgeteufte Schacht
(untertägig durchschlägig mit Teutonia) 1917 mit
200 Mann Belegschaft in Förderung, gefördert
wurde zunächst nur Steinsalz. Die Kuxe wurden
im Freiverkehr Essen-Düsseldorf und Hannover
gehandelt. 1921 bot der Neu-Staßfurt-Konzern für
1 Wendland-Kux 5 junge Friedrichshall-Aktien und
erreichte damit eine 3/4-Mehrheit. Bereits 1926
wurde die Förderung eingestellt, 1943 waren die
Anlagen abgebrochen. Vor allem wegen Gorleben
sind die Salzstöcke dieser Gegend aber bis heute
bundesweit bekannt. Maße: 32,3 x 24,7 cm. Dop-
pelblatt, inwendig Übertragungen bis 1935, die
letzte auf Kali-Chemie AG, Berlin. Lochentwertet.
Rarität: aus dieser Emission nur 2 Stücke sind bis
Nr. 376
Gewerkschaft Otter in Gotha
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 316 Nr. 378
Auflage 1.000 (R 8). Kalibohrgesellschaft mit Bohr- Nr. 378 Schätzpreis: 350,00 EUR
gerechtsamen in Otter-Schillingsbostel nördlich Startpreis: 95,00 EUR
von Soltau. Sitz in Gotha, Verwaltungssitz in Ber-
lin. Dekorativ verziertes Papier mit Jugendstilele- Gewerkschaft Waltershall
menten. Ausgestellt auf Walther Bauendahl, den Kuxschein über 1 Kux, Nr. 212
Vorstandsvorsitzenden der Gewerkschaft. Loch- Gotha (Verwaltungssitz: Eisleben),
entwertet. Maße: 32,4 x 25,3 cm. Rückseitig 1930
übertragen.
22.10.1907 EF/VF
(R 9) Die Gewerkschaft besaß des Braunkohlen-
bergwerk Hammele 2 in Flur Hohenkirchen und
das Braunkohlenwerk Wilhelm I in Flur Helbra,
Mansfelder Seekreis. Sehr schöne Jugendstil-
Gestaltung, Hammer und Schlegel im Ehrenkranz,
Originalunterschriften. Eingetragen auf und origi- Nr. 380
nal signiert von Wilhelm Dommes als Vorsitzen-
der. Maße: 36 x 23 cm. Doppelblatt, lochentwertet.
Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 380 Schätzpreis: 250,00 EUR
Gewerkschaft Wilhelmsglück
Hannover, 10.6.1906 EF/VF
Auflage 1.000 (R 6). Die Gesellschaft schloss Kali-
verträge in den westlich von Göttingen gelegenen
Gemarken Ellershausen, Bühren und Varlosen ab.
Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig eingetragen
auf den überaus bedeutenden Unternehmer Frie-
dr. Spingorum (1858-1938); zwei Übertragungen,
die letzte von 1928. Maße: 29,3 x 23 cm

Nr. 377 Gladbacher Aktien-Baugesellschaft
Namensaktie 300 RM, Nr. 587
Nr. 377 Schätzpreis: 600,00 EUR M.Gladbach, 9.11.1936 EF
Startpreis: 200,00 EUR Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1868. Die Gesell-
Gewerkschaft Schlägelsberg schaft hatte bis zum 1. Weltkrieg fast 1000 Häuser
erbaut, außerdem Betrieb eines Volkskaffeehau-
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 508 ses. Bei Fortfall der Gemeinnützigkeit wurden in
Wenden, 12.9.1913 EF/VF den 90er Jahren stille Reserven von mehreren 100
Auflage 1.000 (R 8). Gegründet zum Ausbau des Nr. 379 Mio. DM aufgelöst, als die GAB im WCM-Konzern
Stollens Burmeister in Wenden, Gemarkung Hüns- aufging. Datum handschriftlich, mit Originalunter-
73
schriften. Maße: 19 x 26,3 cm. Eingetragen auf die Dortmunder Ritter-Brauerei, die neben der Bank schießen, wobei die Stammaktien dann teilweise
Tuchfabrik Gladbach AG, rückseitig 1936 übertra- für Brauindustrie auch jahrzehntelang größter in Vorzugsaktien umgewandelt wurden. 1920
gen. Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. Aktionär war. 1971 Beherrschungs-Vertrag mit der Umfirmierung in “Transatlantische Handels-AG”,
Schultheiss-Brauerei, 1980 dann vollständig in den 1938 erneute Umbenennung in “Mineralien-Aktien-
heutigen Brau-und-Brunnen-Konzern eingeglie- gesellschaft”. Eine im April 1940 beschlossene
dert. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Kapitalerhöhung kam nicht zustande, gleich dar-
auf Konkurseröffnung. Die Spuren dieser hochin-
teressanten AG sind in Form eines Baustoffwerks
und der Wasserkraftanlage noch heute zu sehen,
und zwar nahe der Station “Steinerne Renne” der
Harzquerbahn. Originalunterschriften der Direc-
tion. Dekorativ. Maße: 26,6 x 32.8 cm. Doppelblatt.

Grube „Erna“
Deutsch-Lothringische Petroleumwerke
Nr. 381
in Tustanowice (Galizien)
Anteil-Schein über 1 Anteil, Nr. 68
Nr. 384
Auflage 100 (R 10). Das Vorland der östlichen Kar-
paten, die Region Galizien, gehörte 1773-1918 zur
österreichisch-ungarischen Monarchie. Vor allem
Nr. 384 Schätzpreis: 250,00 EUR um die heute ukrainische Stadt Boryslaw sowie
Startpreis: 100,00 EUR um das heute polnische Krosno stieß man bei
Grand Hotel Royal-AG Brunnengrabungen immer wieder auf Erdöl und
Aktie 1.200 Mark, Nr. 1335-36 Erdwchs, das hier in reichen Mengen ungewöhn-
Bonn, 28.9.1922 EF lich oberflächennah vorkam. Die kommerzielle
Gewinnung von Erdöl als Schmier- und Arzneimit-
Auflage 625 (R 8). Erwerb und Fortbetrieb des tel aus handgegrabenen Sickergruben ist schon
Grand Hotel Royal, das noch heute als “Hotel seit dem 16. Jh. belegt. Mitte des 19. Jh. wurde hier
Königshof” geführt wird. Die AG machte ihren in der Wiege der europäischen Ölindustrie die
Aktionären mit mehreren Kapitalschnitten und Petroleum-Destillation entwickelt. 1860 wurde in
meist dividendenlosen Abschlüssen nie richtig Wien die „Erste Wiener Petroleum Raffinerie“
Freude. 1944 wurden der Königshof und der Stadt- errichtet, wohin das galizische Erdöl ab 1861 per
garten bei Luftangriffen zerstört, 1954-56 wieder Bahn zur Verarbeitung transportiert werden konn-
aufgebaut und die Gesellschaft in “Königshof AG” te. 1860-65 entstanden um Boryslaw über 4.000
umbenannt. Heute zum Schmunzeln eine Notiz im händisch gegrabene Schächte zur Gewinnung von
Geschäftsbericht 1945: “Beschlagnahme des Aus- Erdöl und Erdwachs. In den ersten Jahrzehnten
weichbetriebes Anfang März. Durch Beanspru- blieb die galizische Ölindustrie extrem kleinteilig
chung seitens der amerikanischen Besatzungs- mit hunderten von kleinen Bohrgesellschaften,
macht wurden der Gesellschaft die nicht unerheb- die mit großen Verheißungen ausländisches Kapi-
Nr. 382
lichen Bestände der Weinhandlung entzogen, tal einwarben. Äußerst dekorativ, mit großer pho-
wodurch die letzte Grundlage für gewinnbringen- tografischer Ansicht des Ölfeldes der Grube
de Betätigung verlorenging.” Seit Januar 2003 wird „Erna“ (Grubengesellschaft Petrolea II) mit Bohr-
Nr. 382 Schätzpreis: 150,00 EUR das Hotel Königshof von Althoff Hotels & Residen- türmen. Doppelblatt, inwendig Cessionsvertrag,
Startpreis: 25,00 EUR ces betrieben. Maße: 21,9 x 29,5 cm. Nicht ent- geschlossen zwischen Alfons Jaffe und dem neuen
wertetes Stück! Inhaber Alexandre. Maße: 34,9 x 25,7 cm. Wahr-
Glückauf Charlotte Bergbau-AG
scheinlich ein Unikat (R 12)!
Berlin, September 1923 EF+
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Erwerb und
Betrieb von Bergwerksunternehmen, insbesonde-
re auf dem Gebiet der Braunkohlenindustrie. Mit
kpl. anh. Kuponbogen. Maße: 26,8 x 19,8 cm.
Nr. 387
Nr. 385
GRUNDIG AG
Granitwerke Steinerne Renne AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Probedruck
Nr. 383
Actie 1.000 Mark, Nr. 140 Fürth/Bay., Dezember 1976 UNC/EF
Hasserode, 15.9.1899 EF Probedruck des gestaltungsrelevanten Tief-
Nr. 383 Schätzpreis: 175,00 EUR Gründeraktie, 1902 in eine Vorzugs-Actie umge- drucks, der anschließend im indirekten Hoch-
wandelt, Auflage danach noch 412 (R 6). Eine druck einzudruckende Text fehlt (R 10). 1930
Gründung der Bankiers Meyerstein aus Hannover. wurde in Fürth die Firma “Radio-Vertrieb Fürth
Glückauf-Brauerei AG Sie brachten in die AG Steinbrüche und Wasser- Grundig & Wurzer” (RVF) gegründet. Im 2. Welt-
Aktie 200 DM, Blankett kraftanlagen ein, die sie kurz zuvor dem Fürsten krieg produzierte die Firma Transformatoren,
Gelsenkirchen, November 1953 UNC Stolberg-Wernigerode abgekauft hatten. (Granit- elektrische Zünder und Steuerungsgeräte (u.a.
steinbrüche mit Ausbeutungsrechten auf 41 ha im auch für die V1-Marschflugkörper und die V2-
(R 9) Gründung 1887 als Brauerei Glückauf Fritz
Fürstlichen Forstrevier Hasserode, eine Wasser- Rakete). Nach dem 2. Weltkrieg stieg Max Grundig
Schulte im Hofe, Pokorny & Co., seit 1895 AG.
kraftanlage an der Steinernen Renne und Marmor- (1908-1989) in einer ehemaligen Blechspielwaren-
Große Brauerei mit schon damals 180.000 hl Pro-
brüche im Gebiet der Lahn). Vor allem die unren- fabrik in Fürth mit einem genialen Trick in die Pro-
duktionskapazität pro Jahr. Übernommen wurden
tablen Marmorbrüche brachten die Gesellschaft duktion von Rundfunkgeräten ein: Zwar war der
1920 die Essener Ruhrtal-Brauerei und die Vereins-
in ständige Schwierigkeiten, eine Dividende gab es Bau von Rundfunkgeräten genehmigungspflichtig
Brauerei Wanne, 1921 die Meidericher Exportbier-
nie. Im Gegenteil, 1902, 1903, 1907 und 1913 mus- und der Verkauf streng bewirtschaftet. Aber das
Brauerei. 1928 Interessengemeinschaft mit der
sten die Aktionäre sogar jeweils Geld nach-
74
umging Grundig, indem er seinen Rundfunkemp-

fänger “Heinzelmann” als auch für Laien kinder-
leicht zu montierenden Bausatz lieferte und mit
diesem offiziell als technischer Baukasten dekla-
rierten “Spielzeug” die Genehmigungs- und
Bezugsscheinpflicht umschiffte. 1948 erfolgte die
Gründung der “RVF Elektrotechnische Fabrik
GmbH”, die nach der Währungsreform 1949 in
“GRUNDIG Radio-Werke GmbH” umbenannt
wurde. Die Verbundenheit zur Stadt Fürth wurde
durch die Aufnahme des Fürther Wappens mit
dem Kleeblatt in das Grundig-Firmenlogo unter-
strichen. Schon 1947 war mit dem Bau einer neuen
Fabrik in der Fürther Kurgartenstraße begonnen
worden. Ende 1949 hatte Grundig bereits 1.000
Mitarbeiter und 150.000 Radios produziert. Der
Werkssender im Direktionsgebäude (heute Rund-
funkmuseum Fürth) sendete im Herbst 1951 das
erste regelmäßige deutsche Fernsehprogramm
der Nachkriegszeit, und im gleichen Jahr begann
auch die Produktion von Fernsehgeräten. 1952
war Grundig bereits der größte Rundfunkgeräte-
hersteller in ganz Europa und wuchs rasant wei-
ter. Konkurrenten wurden in rascher Folge aufge-
kauft, darunter auch die Adlerwerke und Tri-
umph. Diese fusionierten 1956 zur Triumph-Adler
AG und produzierten fortan nur noch Büroma-
schinen. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine
Aktiengesellschaft. Anfang der 1980er Jahre war
der Höhenflug vorbei: Aufkommende Konkurrenz
aus Fernost führte zu Umsatzeinbrüchen. Bis 2001
war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abge-
sunken. In Jahr darauf erschreckte ein neuer
Umsatzeinbruch auf 1,3 Mrd. Euro und ein Verlust
von 150 Mio. Euro die Banken so sehr, daß sie aus-
laufende Kreditlinien nicht mehr verlängerten. Im
April 2003 markierte der Insolvenzantrag das
Ende eines der stärksten Symbole des deutschen
Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die Auto-
radio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Del-
phi Corporation, die Bürogeräte-Sparte übernahm
die Grundig Business Systems. Der wichtigste
Bereich “Home Intermedia System”, also die Fern-
sehgeräteprodution, ging an den türkischen Elek-
tronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Des-
sen Konzept, die Marke “Grundig” mit Entwick-
lung in Deutschland (“designed and developed in
Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder
stark zu machen, funktionierte am Ende auch
nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verbliebe-
ne Entwicklungsabteilung schließlich auch dicht-
gemacht. Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet
und großem Porträt von Max Grundig in Form
eines Fernsehbildes. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit
Kuponbogen. Dieses Stück dürfte es eigentlich gar
nicht geben (und wir haben etwas ähnliches auch
Nr. 386
noch nie zuvor gesehen), denn in diesem “halb-
fertigen” Zustand darf nach allen Regeln der Kunst
eigentlich niemals eine Aktie die Wertpapier-
druckerei verlassen! Nur vier Exemplare sind
erhalten geblieben.

Gruppengaswerk Bergstraße AG
Bensheim, 1.4.1911 EF
Auflage 20 (R 9). Gegründet 1886 als “Gaswerk
Bensheim AG”, umfirmiert 1909 nach Anschluß
auch der Gemeinden Auerbach, Zwingenberg, Als-
bach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in
Nr. 389
“Gruppengaswerk Bergstraße AG” und nach Auf-
nahme auch der Stromversorgung 1914 in ”Grup-
pen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG”.
Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und Zwin- Nr. 389 Schätzpreis: 250,00 EUR
genberg (13,3 %) und die Gemeinden Alsbach (5,8 Startpreis: 60,00 EUR
%), Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), See- Gutehoffnungshütte Aktienverein
heim (1,0 %) und Hähnlein (3,9 %). In dieser Struk- für Bergbau und Hüttenbetrieb
tur besteht das GGEW noch heute, macht mit ca.
150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz und Aktie 1.000 Mark, Nr. 22878
beliefert rd. 140.000 Kunden. Der Strom wird von Oberhausen, 1.1.1907 EF
der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessi- Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872 AG.
schen Gas- und Wasser AG in Darmstadt. Großes Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der Schwerin-
Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitäl- dustrie des Ruhrgebietes. Drei 1808/10 in der
Nr. 388
chen, Originalunterschriften. Doppelblatt. Maße: “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel
37 x 27 cm. Stück ohne Lochentwertung! & Huyssen” in Sterkrade zusammengefasste Hüt-
75
ten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld

vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von der
Wenge zu Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu
Osterfeld, 1793 in den Besitz der Fürstäbtissin
Maria Kunigunde von Essen übergegangen,
1799/1805 an den Hütteninspektor Gottlob Jacobi
und seine Schwager Franz und Gerhard Haniel
aus Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte Gute
Hoffnung in Sterkrade, zu deren Bau Friedrich der
Große 1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber
wegen des Emporkommens der Anthony-Hütte
zahlungsunfähig wurde, in der Zwangsversteige-
rung von der Mutter Friedrich Krupps erworben
und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und des-
sen Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Nr. 392
Franz Haniel weiterverkauft wurde; schließlich
die im Auftrag der Fürstäbtissin von Essen 1791 Nr. 392 Schätzpreis: 175,00 EUR
durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte Startpreis: 40,00 EUR
Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhau-
sen, 1805 ebenfalls an den Jacobi-Haniel-Clan ver-
H. Förster & Co. AG
kauft. Durch ununterbrochene Firmenaufkäufe Aktie 1.000 Mark, Nr. 1877
wuchs nach Gründung der AG ein riesiges Gebil- Leipzig, 1.12.1920 EF+
de aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und Auflage 1.000 (R 7). 1895 übernehmen die Klavier-
weiterverarbeitenden Betrieben. Heute als bauer Eduard Hermann Förster und Gottwerth
MAN/GHH einer der bedeutendsten Maschinen- Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co.
und Anlagenbau-Konzerne. Großformatiges und führen sie als oHG H. Förster & Co. weiter.
Papier, mit zwei Haniel-Signaturen (Faksimile). 1906 Aufnahme der Produktion pneumatischer
Nr. 394
Maße: 27,3 x 36,9 cm. Kleine Lochentwertung Klaviere. 1908 - die Fabrik beschäftigt inzwischen
unten mittig. 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik in
der Kohlgartenstr. 52 (außerdem Holzlager und -
trocknung in der Comeniusstraße). 1918 Umwand- Nr. 394 Schätzpreis: 750,00 EUR
lung in eine AG. 1924 scheidet Hermann Förster Startpreis: 300,00 EUR
aus der Firma aus. Bald darauf gerät die gesamte H. Stodiek & Co. AG
deutsche Pianoforteindustrie, deren unumstritte- Aktie 1.000 Mark, Nr. 883
nes Zentrum die “Musikhauptstadt” Leipzig ist, in
eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 Bielefeld, August 1902 EF/VF
schließt bei Förster nach Absatzeinbrüchen mit Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1875
einem hohen Verlust ab, eine Produktionsumstel- als KG, AG seit 1902. Erzeugung von Superphos-
lung erscheint nicht möglich. Daraufhin ziehen phat und Mehrnährstoff-Dünger. Die Werke in
sich die Banken aus dem Aufsichtsrat der in Leip- Löhne (errichtet 1878) und Kaarst (errichtet 1905)
zig börsennotierten AG zurück und sperren die wurden 1951 an die KG Wilhelm Stodiek GmbH &
Kredite, Förster muß die Zahlungen einstellen. Co. verpachtet und 1984 auf die Stodiek Dünger
Während des 1929 beschlossenem gerichtlichen GmbH in Ludwigshafen übertragen. 1998 Reakti-
Vergleichsverfahrens wird der Betrieb fortgeführt, vierung des Börsenmantels, Umfirmierung in “Sto-
Nr. 390
der Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten diek Europa Immobilien AG” und Sitzverlegung
der Banken. 1931 Konkurseröffnung mangels zum neuen Mehrheitsaktionär IVG nach Bonn.
Masse abgelehnt. Großes Querformat, fast ganz- Dekorative Umrandung im Historismusstil. Ori-
Nr. 390 Schätzpreis: 200,00 EUR flächiger Unterdruck eines Flügels mit hochge- ginalunterschriften. Maße: 32,3 x 23,5 cm. Präge-
Startpreis: 45,00 EUR klapptem Deckel. Maße: 25,6 x 36,8 cm. Ohne siegel lochentwertet.
Gutehoffnungshütte Aktienverein Lochentwertung!
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Oberhausen, 31.5.1920 EF+
Auflage 40.000 (R 8). Großformatiges, dekoratives
Papier. Maße: 26,9 x 36 cm. Nicht entwertet!
Nr. 393
H. Henninger-Reifbräu AG
Nr. 391 Aktie 1.000 Mark, Nr. 2786
Erlangen, 19.1.1922 VF+
Nr. 391 Schätzpreis: 200,00 EUR Auflage 1.400 (R 8). Gründung des Stammhauses
Startpreis: 60,00 EUR bereits 1690, AG ab 1896 als Actienbrauerei Erlan-
gen vorm. Gebr. Reif. Am 8.4.1905 wurde die
Nr. 395
H. B. Seissenschmidt AG
Brauerei H. Henninger in Erlangen erworben,
Aktie 1.000 RM, Nr. 3 beide Betriebe vereinigt und die Firma umbenannt
Plettenberg i. W., Juli 1942 EF in H. Henninger-Reifbräu AG. 1918/19 Verkauf der Nr. 395 Schätzpreis: 650,00 EUR
Auflage 210 (R 8). Gründung bereits 1846, ab 1924 Mälzerei an die Konsumgenossenschaft Erlangen. Startpreis: 90,00 EUR
AG. Herstellung von Eisenbahnoberbaustoffen, Erwerb der 1. Erlanger Aktienbrauerei vorm. Karl
Gesenkschmiedestücken, Preß- und Stanzteilen. Niklas. Bis 1972 war die AG eigenständig, dann Hafen- und Lagerhaus-AG
1993-95 Umstrukturierung von einer konventionel- wurde sie in die neu gegründete “Patrizier-Bräu Actie 1.000 Mark, Nr. 966
len zu einer vollautomatisierten Schmiede. Heute AG” in Nürnberg eingebracht. Lochentwertet. Aken a.d. Elbe, 1.10.1899 VF+
Automobilzulieferer. Lochentwertet. Maße: 21 x Maße: 26,5 x 35,8 cm. Doppelblatt. Die älteste ver- Auflage 373 (R 11). Gründung 1889 zum Bau des
29,6 cm. fügbare Ausgabe dieser regional jahrzehntelang Elbhafens Aken (genau zwischen Magdeburg und
bedeutsamen Brauerei.
76
Torgau) mit Lagerhäusern, außerdem Betrieb 29. April 1925 genehmigte die Gesellschafterver-
eines Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, sammlung den mit den Gläubigern der Gesell-
Lagerei und Getreidekonservierung. Ab 1921 Inter- schaft geschlossenen Vergleich. Das gesamte Ver-
essengemeinschaft mit dem Speditions-Verein Mit- mögen wurde auf den Geschäftsaufseher Josef
telelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzha- Brucker als Treuhänder der Gläubiger übertragen.
fen bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinntei- Maße: 28,5 x 22,4 cm. Abheft- und Entwertungslo-
lung von 3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen chung. Ein ganz kleiner Einriß am linken Rand hin-
sowie eine wechselseitige Beteiligung von nom. terklebt. Mit beiliegendem restlichen Kuponbo-
RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb Aken GmbH. gen.
Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergut-
umschlag. Der Hafen wird noch heute dreimal
wöchentlich von der Elbe Container Linie ECL
2000 auf der Relation Hamburg-Magdeburg-Aken-
Riesa-Dresden bedient. Außerdem besteht eine
Containerzugverbindung nach Bremerhaven.
Nr. 400
Maße: 31,8 x 22,2 cm. Unentwertet und mit
Kupons. Nur 2 ungelochte Stücke sind bekannt,
2005 in einem norddeutschen Bankschließfach
gefunden. Nr. 400 Schätzpreis: 300,00 EUR
Hamburger Handels-Bank KGaA
Hamburg, September 1923 EF
Nr. 398
Auflage 20.000 (R 8). Maße: 20,7 x 26,6 cm.

Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 RM, Nr. 2438
Halle (S.), 1.4.1929 EF
Auflage 5.875. Gründung 1895. Strecken Halle-Hett-
stedt (50 km) und Gerbstedt-Friedeburg (10 km).
1896 Erwerb der Halleschen Hafenbahn, ferner
Betrieb des Saalehafens Friedeburg und eines
Lokomotiv- und Wagenausbesserungswerkes. Die
Hafenbahn umfaßte anfangs sieben Fabrikan-
schlüsse. 1950 wurde selbige von der DR über-
Nr. 401
nommen. Schöne Zierumrandung. Mit Eisenbahn-
abb. im Trockenprägesiegel. Maße: 21 x 29,7 cm.
Nr. 396
Nr. 396 Schätzpreis: 125,00 EUR Hamburgische Südsee-AG
Startpreis: 30,00 EUR Aktie 1.000 Mark, Nr. 1672
Hafen- und Lagerhaus-AG Hamburg, Dezember 1913 EF
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1915 Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 7). Betrieb von Fak-
Aken a.d. Elbe, 8.4.1923 EF/VF toreien und Plantagen sowie Bergbau auf den Süd-
seeinseln und Neu-Guinea. Zu den Gründern
Auflage 1.500. Maße: 32,5 x 23,1 cm. Kleine Loch-
gehörte auch M. M. Warburg & Co. 1920 von der
entwertung unten mittig.
australischen Regierung enteignet. Ein Neuanfang
der im Hamburger Freiverkehr notierten AG
schlug fehl, seit 1930 in Liquidation. Dekorative
Umrahmung mit Jugendstil-Elementen. Maße: 24,9
x 34 cm.
Nr. 399
Hanf-, Jute- und Textilit-Industrie AG
Startpreis: 80,00 EUR Aktie 100 RM, Nr. 7441
Wien, August 1939 EF+
Hamburger Handels-Bank KGaA
Auflage 32.120. Gründung 1869 als Erste öster-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 51004 reichische Jute-Spinnerei und Weberei. Die
Hamburg, September 1921 EF Stammfabrik befand sich in Wien-Simmering,
Auflage 25.000 (R 8). Gründung 1910 als “Stader deren Betrieb 1874 durch Erwerb des von der
Bank AG” mit Sitz in Stade. Während des 1. Welt- liquidierenden AG Floridsdorfer Jutemanufactur
krieges war die Bank geschlossen und stand übernommenen Floridsdorfer Etablissements
wegen eines hohen Bilanzverlustes unter rationeller gestaltet wurde. 1919 Übernahme der
Geschäftsaufsicht. 1921 wurde sie von neuen Anlagen der Ersten österr. mechanischen Hanf-
Besitzern (maßgeblich der Familie von Richth- spinnerei, Bindfaden- und Seilfabrik Lieser &
ofen) übernommen und reaktiviert durch Über- Duschnitz in Neuda bei Pöchlarn. Ab 1922 enge
Nr. 397 nahme der laufenden Geschäfte der Hamburger Interessengemeinschaft mit der AG der Ersten
Bankfirma Alexander Carlebach & Cie. Deren ungarischen Jute-Spinnerei und Weberei, deren
Geschäftsräume Mönckedamm 13/14 wurden bei- Betriebe in Neufeld a.d. Leitha 1925 im Fusionswe-
Nr. 397 Schätzpreis: 450,00 EUR ge übernommen wurden. 1927 Erwerb der Schoel-
behalten und die Stader Bank bei dieser Gelegen-
Startpreis: 75,00 EUR heit in eine KGaA umgewandelt und in Hambur- ler-Mühlen in Ebenfurt, die vorhandene Wasser-
Hagenkamp & Peltzer AG ger Handels-Bank umbenannt. In Berlin bestand kraft wurde weiter ausgebaut und den benachbar-
im Banken- und Börsenviertel eine Niederlassung ten Neufelder Fabriken dienstbar gemacht. Im
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1430 Zuge von Zentralisierungsmaßnahmen wurde
Köln, 25.8.1923 VF (Behrenstraße bzw. Unter den Linden). 1924 in
Schwierigkeiten geraten und abgewickelt. Faksi- 1957 die Jutewarenerzeugung durch Zusammenle-
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 10). Gründung am gung der Betriebe Wien-Simmering und Neufeld in
mile-Unterschrift “von Richthofen” als persön-
25. August 1923. Handel, Instandsetzung und Ver- letzterem Werk konzentriert und 1959 die Flachs-
lich haftender Gesellschafter. Maße: 27,5 x 37,8
mietung der für die Bauindustrie erforderlichen spinnerei Floridsdorf in das Werk Neuda verlegt.
cm.
Geräte, Maschinen, Feldbahnen und Wagen. Am Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
77
Compagnie, 1912 umbenannt wie oben. Herstel- Nr. 406 Schätzpreis: 200,00 EUR
lung chirurg. und techn. Artikel, Kamm-, Kurz- und Startpreis: 75,00 EUR
Spielwaren aller Art aus Gummi und Guttapercha,
besonders von Excelsior-Bereifung für Fahrräder,
Hannoversche Portland-Cementfabrik
Motorräder und Automobile, ferner Massivreifen Actie 1.000 Mark, Nr. 808
für Lastkraftwagen. Die Firma hatte zuletzt 6000 Hannover, 30.5.1896 VF+
Beschäftigte und ein eigenes Elektrizitätswerk. Auflage 250 (R 6). 1873 kauften Friedrich Kuhle-
1928 mit der Continental Gummi-Werke AG, Han- mann und Albert Meyerstein eine auf den reichen
nover (heute Continental AG) fusioniert. Dekorati- Misburger Mergelvorkommen fußende Kalkbren-
ves Papier mit schöner Umrandung und kalligra- nerei nördlich der Güterbahn Hannover-Lehrte,
phischen Verzierungen. Doppelblatt, lochentwer- 1877 begannen sie auf dem Gelände den Bau der
tet. Maße: 33,8 x 24,6 cm. Hannoverschen Portland-Cementfabrik (HPC). Es
war die erste der später sechs Zementfabriken im
Raum Misburg. 1884 Umwandlung in eine AG. Die
Nr. 402 Zementfabrik, die durch einen eigenen Stichkanal
an den Mittellandkanal angeschlossen war, produ-
zierte mehr als ein Jahrhundert lang. 1988 wurde
die Klinkerproduktion eingestellt, der Steinbruch
wird seitdem gemeinsam mit der Landeshaupt-
stadt Hannover renaturiert, das Mahlwerk wurde
an den Großaktionär Teutonia Zementwerk AG
verpachtet. Über Generationen im Familienbesitz,
2004 ging dann die Aktienmehrheit von Teutonia
und damit auch von HPC an den HeidelbergCe-
ment-Konzern. Ende 2006 squeeze-out der weni-
gen noch verbliebenen Kleinaktionäre. Mit Ori-
ginalunterschriften. Doppelblatt, lochentwertet.
Maße: 36,8 x 25,4 cm. Überdurchschnittlich gut
erhaltenes Stück!
Nr. 405

Nr. 407
Startpreis: 160,00 EUR Hannoversche Immobilien-Gesellschaft
Hannover (City of Hanover) Actie 1.000 Mark, Nr. 2877
7 % Sinking Fund Gold Bond 1.000 $, Nr. 16 Nr. 407 Schätzpreis: 150,00 EUR
Hannover, 1.5.1890 VF Startpreis: 65,00 EUR
Hannover, 1.11.1929 EF/VF Gründeraktie, Auflage 2.900 (R 10). Gründung
Auflage 3.500 (R 8). Die Anleihe von 3,5 Mio. $ pla- 1890 durch den Baurat Wallbrecht, der 77 Immo- Hannoversche Waggonfabrik AG
zierte Brown Brothers & Co. Meisterhafter Stahl- bilien in die Gesellschaft einbrachte, darunter das (Hawa)
stich mit schöner dreigeteilter Vignette. Maße: Geschäftshaus Continental mit Hotel, das Kon- Aktie 100 RM, Nr. 17523
38,5 x 25,1 cm. Mit anh. restlichen Kupons. Präge- zerthaus, das Luisenbad und den Palmengarten. Hannover-Linden, 15.3.1926 EF
siegel lochentwertet. Seit 1925 in Abwicklung. Die Tochtergesellschaft
(R 8) Gründung 1898 als “Hannoversche Holzbear-
Union-Boden betreibt noch heute in Hannover
beitungs- u. Waggonfabriken (vorm. Max Menzel
mehrere Parkhäuser. Letzter Mehrheitsaktionär
und Buschbaum & Holland)”. Herstellung von
war mit 59% die Stadt Hannover. Hochdekorative
Eisenbahn- und Strassenbahnwagen: Salon-, Spei-
Gestaltung. Doppelblatt. Die Knickfalte am rech-
se- und D-Zug-Wagen sowie Kesselwagen auf dem
ten Rand war unsachgemäß hinterklebt, was trotz
849.000 qm großen Fabrikareal gegenüber dem
fachmännischer Restaurierung Spuren hinterließ
Bahnhof Linden-Fischerhof. 1920 Fusion mit der
(durchgefettet). Maße: 34,2 x 22,8 cm. Stück ohne
Zuckerfabrik Linden. Ab 1921 auch Herstellung
Lochwentwertung!
von Dreschmaschinen und Automobil-Karosseri-
en. 1942 nach beendeter Abwicklung erloschen.
Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Hansa-Bank Schlesien AG
Aktie Serie B 100 RM, Nr. 6238
Breslau, August 1928 EF
Auflage 2.400 (R 7). Gegründet 1869 als Genossen-
schaft, 1923 umgewandelt in eine AG. Filialen
bestanden in Schweidnitz, Oels und Glatz, außer-
dem Depositen-Kassen in Breslau am Hauptbahn-
hof sowie am Sonnenplatz. 1943 auf die Mittelsch-
Nr. 404
lesische Bank AG in Breslau übergegangen. Loch-
Hannoversche Gummiwerke “Excelsior” Hansa-Bank Schlesien AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10245 Aktie Serie B 100 RM, Nr. 9090
Hannover-Limmer, 27.9.1920 VF+ Breslau, Oktober 1930 EF
Nr. 406
Auflage 6.700 (R 9). Gegründet 1862, AG seit 1883
Auflage 1.400 (R 9). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7
unter der Firma Hannoversche Gummi-Kamm-
cm. Nur 7 Stücke sind noch erhalten geblieben!
78
einer Überprüfung der Kostenstrukturen die Ban- le- und Porzellanschildern sowie Emaillewaren).
ken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Bereits 1924 in Konkurs. Hübsche Ronden-Umran-
Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die Gläu- dung. Maße: 27 x 19,6 cm. Linker Rand mit Abheft-
biger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, lochung. Mit beiliegendem kompletten Kuponbo-
aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans gen.
Borgward passte wohl nicht mehr in die Zeit - die
Werke wurden demontiert und nach Mexiko ver-
kauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversa-
gen, als der erste Frachter voller Maschinenteile
den Bremer Freihafen verließ. Lochentwertet.
Maße: 20,9 x 29,6 cm.
Nr. 408
Nr. 413
Harmonie-Gesellschaft
Nr. 411
3% Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 835
Magdeburg, 13.3.1907 EF
(R 7) Gründung bereits 1783. Die Harmonie-Gesell-
Nr. 411 Schätzpreis: 350,00 EUR schaft bezweckte die Beförderung des geselligen
Startpreis: 100,00 EUR Vergnügens, besonders durch Unterhaltung, Lek-
Hansaheime für kath. Kaufleute türe, Spiele, Konzerte und Bälle. 1907 erwarb sie
als neues Domizil die sogenannte Klusemannsche
und Studenten e. V. Villa in der Kaiserstr. 64 (später: Otto-von-Gue-
6 % Anteil-Schein Serie B 100 RM, Nr. 15 ricke-Str. 64). Die Gesellschaft hatte zu dieser Zeit
München, 12.9.1927 EF 400 bis 500 Mitglieder und war bis zum Ende des
(R 10) Sozialer Wohnungsbau für Studenten und 2. Weltkriegs aktiv. Im April 1945 richteten US-
Kaufleute, die dem kathol. Glauben (wie sollte es Truppen im Gebäude der Harmonie-Gesellschaft
auch anders sein in Bayern) angehören. Wahr- ein Theater ein, das bis heute (jetzt als Spielstätte
des “theater magdeburg”) fortbesteht. Schöne
Nr. 410
scheinlich unterstützt von der Zentrumspartei.
Ausgestellt auf die Fa. Josef Abele, Inh. Fridolin Jugendstil-Umrahmung. Die Anleihe zur Finanzie-
Schweitzer, München, Theresienstr. 142. Schöne rung des neuen Gesellschaftshauses in der Kaiser-
Zierumrandung. Maße: 29,6 x 21 cm. Mit anhän- straße (der späteren Otto-von-Guericke-Straße),
genden Kupons. das nach Art eines englischen Clubs betrieben
Startpreis: 80,00 EUR wurde, war in eine bevorrechtigte verzinsliche
Hansa-Lloyd Werke AG und eine nachrangige unverzinsliche Tranche ein-
Aktie 20 RM, Nr. 100572 geteilt. Sie wurde durch Auslosung getilgt und war
Bremen, Mai 1927 EF bei Auflösung der Harmonie-Gesellschaft oder
dem Verkauf des Gesellschaftshauses in einer
Auflage 180.000, davon 2.500 bei Sanierung lt. HV Summe zur Rückzahlung fällig. Originalunter-
20.1.1930 gültig geblieben, dieses Stück ohne Gül- schriften von Hugo Baensch als Vorsitzendem und
tigkeitsstempel (R 9). Gründung 1913 als Hansa G. Hauswaldt als Schatzmeister. Originalsignatu-
Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der ren. Maße: 32 x 23,2 cm. Rückseitig Anleihebedin-
Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in Bre- gungen und aufgeklebte Steuermarke. Kleine
men. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deut- Lochentwertung unten in der Mitte.
schen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18
deutschen Großstädten durch die G.D.A., ein
Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, Nr. 414 Schätzpreis: 500,00 EUR
NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Startpreis: 145,00 EUR
Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen. Marke Hartstein- und Extraktionswerk
und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Fuchsberg GmbH
Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Frie-
drich Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit sei- Geschäfts-Anteilschein 2 x 500 Mark,
ner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Akti- Nr. 339-340
enmehrheit erworben hatte. Der 1890 in Altona als Salzwedel, 25.7.1920 VF
Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosser- (R 11) Die Betriebseröffnung der 20 km langen
lehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik Schmalspurbahn Salzwedel-Badel durch die
gegründet und 1924 mit dem Dreirad-”Blitzkarren” Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH im Jahr 1902
und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Nr. 412 begünstigte die Ansiedlung von Industriebetrie-
Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschafts- ben an der Bahnstrecke. So wurde 1909 beim
krise machte er auch Hansa wieder zu einem Spit- Nr. 412 Schätzpreis: 300,00 EUR Bahnhof Fuchsberg (6 km südöstlich von Salzwe-
zenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit Startpreis: 100,00 EUR del) ein Hartsteinwerk eröffnet und sorgte für eine
dem Borgward Hansa die erste deutsche PKW- deutliche Steigerung des Güterverkehrs auf der
Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 Hanseatische Emaillier-Werkstätten Kleinbahnstrecke. Die spätere Nutzung der Bau-
erschienene “Isabella” galt in jener Zeit als die Aktie 2.000 Mark, Nr. 1492 lichkeiten kündigte sich 1935 an: In diesem Jahr
sportlichste deutsche Limousine. Mit seinen drei Bremen, Februar 1923 EF wurde am Bahnhof Fuchsberg der Flugplatz
Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 9). Die AG über- Salzwedel entgegen den Bestimmungen des Ver-
19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals nahm die Firma “Hanseatenwerke Kissling, Müller sailler Vertrages zu einem Luftwaffenstützpunkt
den Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. & Peersmann” in Vegesack (Herstellung von Email- ausgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Lie-
Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach genschaft des früheren Hartsteinwerks dann ein
79
Standort der DDR-Grenztruppen, heute ist es ein (1859-1930), nach dessen Plänen auch die Renn-
Standort des THW. In dem ehemaligen Steinbruch bahn und das Gildenhaus St. Nikolaus entstanden
mitten in einem Wasserschutzgebiet ist heute ein waren. Der Klinikgründer Kneise selbst war im 1.
vor allem bei Anglern sehr beliebter See entstan- Weltkrieg Stabsarzt der Marine in der Türkei, 1922
den. Originalunterschriften. Lochentwertet. erhielt der Chirurg und Urologe den Professoren-
Maße: 34,2 x 24 cm. Doppelblatt, inwendig Ver- titel. Die Heilanstalt Weidenplan war Wirkungs-
merk von 1926 über die Umstellung des Zertifika- stätte vieler anerkannter Kapazitäten vor allem
tes auf zwei Anteile. Nur 2 Stücke sind bis heute auf dem Gebiet der Neurochirurgie, deren letzter
erhalten geblieben. Vertreter Prof. Alexander Stieda war. Mit Original-
unterschriften von Dr. med. Otto Kneise als
Geschäftsführer und drei weiteren Medizinern als
AR-Mitgliedern. Ausgesprochen dekorativer, groß-
formatiger Druck, teilweise Golddruck, mit großer
Abb. der Heilanstalt. Rückseitig mehrere Übertra-
gungen bis 1929. Maße: 30 x 33 cm. Stück ohne
Lochentwertung!
Nr. 416
Nr. 414
Harzer Werke zu Rübeland und Zorge Startpreis: 400,00 EUR
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 206 Heinrich Lapp AG für Tiefbohrungen
Blankenburg am Harz, 30.6.1920 EF/VF
Nr. 417
Actie 1.000 Mark, Nr. 40 (33/5)
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1870 zur Übernah-
me der fiskalisch braunschweigischen Berg- und
Aschersleben, 7.4.1899 VF
Hüttenwerke mit Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen- Nr. 417 Schätzpreis: 200,00 EUR Auflage 1.150, 1919 nur noch 120 Vorzugs-Aktien
Hochöfen und Eisengießerei, Maschinenfabrik Startpreis: 60,00 EUR (R 10). Gründung 1899 durch Übernahme des 1888
und Kesselschmiede. Die Harzer Werke entwickel- von Heinrich Lapp gegründeten Tiefbohrgeschäfts
Heckert & Co. AG nebst Maschinenbau-Anstalt. Ausführung von Tief-
ten sich im Laufe der Zeit zu einer der größten
Grauguß-Gießereien in Deutschland. Die Ges. war Aktie 1.000 Mark, Nr. 3568 bohrungen, Betrieb der Maschinen-Fabrikation,
ferner Pächter der bekannten Baumannshöhle Halle a.d. Saale, November 1921 EF Lieferung von Tiefbohr-Einrichtungen und -Werk-
und der damals neuentdeckten Hermannshöhle Gründeraktie, Auflage 12.000 (R 8). Gegründet zeugen. Anlagen in Aschersleben und Gleiwitz.
und versah diese mit elektrischem Licht. Börsen- 1921 mit Sitz in Berlin zwecks Herstellung und Ölterrains in Tustanowice Stefa (Galizien) und
notiz: Berlin. 1924 durch die Bergbau-AG Lothrin- Großhandel sämtlicher Erzeugnissen der Glas- Ungarn. Die Bohrungen hatten allerdings nur mäßi-
gen in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen und Porzellanindustrie, insbesondere Pachtung gen Erfolg. Ab 1919 Deutsche Tiefbohr-AG, zwi-
worden, die zunächst euphorisch über reiche sämtlicher Betriebe der Firma Heckert & Co. Glas- schen 1924 und 1931 mit dem Zusatz “Deutag”
erbohrte Eisenerzlager im Vorharzgebiet berichte- großhandlung, Halle a.d.Saale. 1922 Sitzverlegung Deutsche Tiefbohr-AG. 1944 war Sitz der Verwal-
te, später aber vor allem durch ihre unrentablen nach Halle a.d.Saale und gleichzeitig Einrichtung tung und Zweigniederlassung Dortmund-Kurl. 1948
Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wurde und einer Filiale in Königsberg i.Pr. Ebenfalls 1922 kam nach Verlust der Betriebe in Aschersleben Sitzver-
1935 in den Armen der Wintershall AG landete. Die es zu Differenzen in der Verwaltung, die in der Ent- legung nach Bentheim. 1959 Organschaftsvertrag
verbliebenen Harzer Werke in Blankenburg (Heiz- lassung und kurz darauf Wiedereinstellung des mit der C. Deilmann AG, Bentheim. Doppelblatt,
kessel, Radiatoren, Abflußrohre) und Zorge (Pum- Vorstands Arno Heckert gipfelten. Entsprechend mit beiliegenden Kupons. Maße: 36 x 25,4 cm.
pen, Maschinen- und Zylinderguß) wurden 1948 sackte der Kurs der in Halle a.S. und Leipzig bör-
zum “VEB Harzer Werke”, der später im Kombinat sennotierten AG bis Ende 1923 auf nur noch 1,7 %
SKL Magdeburg aufging. 1990 von der Treuhand- des Nennwertes ab. 1924 Konkurseröffnung. Loch-
anstalt in die SKL Harzer Werke GmbH Blanken- entwertet. Maße: 26,1 x 35,2 cm.
burg umgewandelt. 1991 Privatisierung als Harzer
Werke GmbH. 1996 Eröffnung des Gesamtvoll- Nr. 418 Schätzpreis: 250,00 EUR
streckungsverfahrens. Nachfolgefirmen sind die Startpreis: 60,00 EUR
“Neue Harzer Werke GmbH” (Gießerei) und die
“Harzer Werke Motorentechnik GmbH” (Schleu- Heckert & Co. AG
derguß für die Motorenindustrie). Originalunter- Aktie 1.000 Mark, Nr. 19977
schriften. Schnittentwertet (alt), Lochentwertet. Halle a.d. Saale, Januar 1923 EF/VF
Maße: 36 x 24,8 cm. Doppelblatt, inwendig Bedin- Auflage 8.000 (R 9). Lochentwertet. Maße: 24,7 x
gungen. 35,2 cm. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten
geblieben.
Hauptstadt Mannheim Startpreis: 200,00 EUR
4 % Schuldverschreibung 100 Mark, Nr. 512 Heilanstalt Weidenplan GmbH
1.10.1906 VF+ Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 74
Auflage 1.500 (R 9). Teil einer Anleihe von 6 Mio. Halle a.S., September 1911 EF/VF
Mark zur Erweiterung des Wasser- und Elektrizi- (R 9) Otto Kneise aus Heringen (1875-1953) stu-
tätswerks, der Straßenbahn, für den Kaufhausum- dierte in Halle a.S., Berlin und München Medizin,
bau, den Bau der zweiten Neckarbrücke, Liegen- promovierte 1901 zum Dr. med. und gründete 1905
schaftserwerbungen etc. Maße: 34,2 x 23,8 cm. eine Privatklinik, aus der 1911 die Heilanstalt Wei-
Nr. 421
Doppelblatt, inwendig Bedingungen. Mit beiliegen- denplan entstand. Den Entwurf für die neuerrich-
den Kupons. tete Klinik lieferte der Architekt Gustav Wolff
80
Hochformat, ausgesprochen dekorative Umrah-

mung mit Hopfen und Gerste in Jugendstil-Ele-
menten. Maße: 38 x 26,2 cm. Stück ohne Lochent-
wertung!
Nr. 422
Nr. 420
Nr. 423
Helios Elektricitäts-AG Hennen-Brauerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 17376 (1920 A) vormals Adolf Schröder Startpreis: 60,00 EUR
Köln, 1.7.1901 EF Aktie 1.000 Mark, Nr. 106 Hennenbrauerei AG
Auflage 4.000 (R 6). Gegründet 1884 als “Helios AG Henne bei Naumburg a.S., 12.7.1913 EF vormals Adolf Schröder
für elektrisches Licht und Telegraphenbau”. Die Gründeraktie, Auflage 468 (R 8). Die Brauerei
Gesellschaft baute und betrieb Elektrizitätswerke wurde 1889 von Adolf Schröder vor den Toren von Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 9
im In- und Ausland. Im wesentlichen wurde das Naumburg direkt an der Saale an den Weinbergen Naumburg-Henne, 16.3.1936 EF
von der AEG so erfolgreich betriebene Geschäft im Blütengrund erbaut. Bei Gründung der AG 1913 Auflage 100 (R 6). Namenspapier, eingetragen auf
kopiert: Man beteiligte sich an neu gegründeten E- brachte Frau Charlotte Schröder folgende Immo- die Firma J.G. Hoeltz & Söhne in Naumburg a.S.
Werken und verpflichtete die Werke im Gegenzug bilien ein: Grüner Baum, Deutsche Schenke, Turn- Maße: 32 x 23 cm. Lochentwertet.
zum Bezug der eigenen Maschinen und Anlagen vater Jahn (Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb der
(so wie dies für die AEG Emil Rathenau erstmals Hennenbrauerei, Herstellung von Selters und Nr. 424 Schätzpreis: 250,00 EUR
bei der BEWAG vorexerziert hatte). Der Kauf der Limonade. 1917 wurde die Brückner’sche Brauerei Startpreis: 100,00 EUR
“Bank für elektrische Industrie” (Verkäufer: Berli- in Kösen hinzuerworben. Für eine Enteignung
ner Handels-Gesellschaft) kurz vor der Jahrhun- anfangs zu klein, deshalb bis 1972 in der DDR als Herbösch Zuckerwarenwerke AG
dertwende wurde für den Helios zum Verhängnis: Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteili- Aktie 1.000 Mark, Nr. 8420 (geändert in
Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen gung weitergeführt (staatlicher Gesellschafter war 1028)
sich überwiegend als notleidend. 1904 wurde das der VEB Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB
Werk in Köln-Ehrenfeld an die AEG und Siemens
Osterode a. Harz, August 1923 EF
Stadtbrauerei Naumburg (zuletzt zum VEB Geträn-
verkauft, seit 1905 war der Helios in Liquidation. Auflage 8.600 (R 8). Gründung 1922. Vertrieb von
kekombinat Dessau gehörig). Nach der Wende
Die Aktionäre verloren ihr gesamtes Geld. Maße: Zuckerwaren, Schokoladen und Backwaren; Fabri-
1990 stillgelegt. Im Gebäude der ehemaligen
34,3 x 23,9 cm. Nicht entwertet und mit beiliegen- kation von Likören, Fruchtweinkelterei, Weinhan-
Brauerei wurde 2005 mit viel Liebe zum Detail das
dem restlichen Kuponbogen! del. 1925 Sitzverlegung nach Hannover, kurz dar-
heutige “Hotel zur Henne” eingerichtet. Großes
auf Konkurs. Lochentwertet. Maße: 37 x 25 cm.
81
in Hamburg, wo seitdem und bis heute die Unter- Nr. 429 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
nehmensleitung sitzt. Im gleichen Jahr erhielt Startpreis: 250,00 EUR
der Hermes auch das Mandat der Bundesregie-
rung für die Bearbeitung der neugeschaffenen
Hessen-Nassauischer Hüttenverein
Ausfuhr-Garantien des Bundes. Mehrheitsak- Actie 1.000 Mark, Nr. 2043
tionär des in München und Berlin börsennotier- Steinbrücken (Dillkreis), 28.12.1882 EF
ten Hermes war jahrzehntelang die Münchener (R 10) Die Gesellschaft übernahm 1883 die Lud-
Rück. Die Allianz-Versicherung, die schon immer wigshütte in Biedenkopf, eine der bedeutendsten
eine Schachtelbeteiligung besessen hatte, baute Eisenhütten in der nordwestlichen Lahn-Dill-Regi-
diese zuletzt zur Mehrheit aus und drängte die on, deren Ursprünge bereits im Mittelalter nach-
letzten freien Aktionäre 2002 per Sqeeze-Out her- zuweisen sind. Bis 1749 war die Hütte unter land-
aus, danach Namensänderung auf einheitlichen gräflicher Verwaltung. Bis Ende 1852 lief die Hütte
Konzernnamen Euler-Hermes Kredtitversiche- unter wechselnden Firmenbezeichnungen, mal in
Nr. 425
rungs-AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Kleine Lochent- der Rechtsform einer offenen Handelsgesell-
wertung unten neben dem dekorativem Prägesie- schaft, mal als AG. 1859 kaufte die Bank für Handel
gel mit Hermes-Kopf. Rückseitig Übertragung von und Industrie in Darmstadt zusammen mit der
Nr. 425 Schätzpreis: 250,00 EUR 1931. Überdurchschnittlich gut erhaltenes Mitteldeutschen Creditbank zu Meinigen alle Akti-
Startpreis: 90,00 EUR Exemplar! en auf und betrieben die Hütte unter der Firma
HERMANIA AG vormals Königlich Hessischer Hüttenverein zu Ludwigshütte. 1869-
Preußische Chemische Fabrik 1883 wurde sie als Amalienhütte und Eibeishäuser
Aktie 1.000 Mark, Nr. 14369 Hütte betrieben. 1883 wurde von dem Hessen-Nas-
sauischen Hüttenverein die inzwischen unwirt-
Schönebeck, August 1923 EF schaftliche Holzkohlenverhüttung eingestellt -
Auflage 42.000 (R 8). Als die 1772 gegründete danach Betrieb nur noch als Eisengießerei zur
Preußische Seehandlung (später: Preußische Herstellung von Herden und Öfen. 1935 wurden
Staatsbank) 1795 bis auf den Salzhandel alle von dem Hessen-Nassauischen Hüttenverein ca.
Monopole verlor, wurde ihr als Ausgleich gestat- 700 Arbeiter in der Ludwigshütte beschäftigt.1935
tet, “allenthalben Comptoire zu errichten”. So wurde der Hessen-Nassauischer Hüttenverein auf
gründete die Seehandlung bereits 1797 als älteste die Buderus’sche Eisenwerken in Wetzlar ver-
chemische Fabrik in Deutschland überhaupt in schmolzen. Dank dieser Vereinigung hat Buderus
Schönebeck a.E. die Kgl. Preussische chemische seine Entwicklung zu dem größten Gießereikom-
Fabrik. In den 40er Jahren des 19. Jh. zwangen plex fortgesetzt und war nunmehr nach Fried.
liberale Kreise die Seehandlung zum Rückzug aus Krupp AG (31,58 %) mit 24,78 % der zweitgrößte
Nr. 427
fast allen ihren industriellen Unternehmungen, die Felderbesitzer im Lahn-Dill-Kreis und in Ober-
als unzulässige staatliche Konkurrenz zum priva- hessen. 1965 wurde die Ofen-und Herdproduktion
ten Unternehmertum begriffen wurden. So gelang- auf Maschinenguß und Armaturenfertigung umge-
te die Fabrik in Schönebeck später in den Besitz Nr. 427 Schätzpreis: 150,00 EUR stellt. 1975 wurde die Gießerei stillgelegt, ab dann
des Rittmeisters O. Hermann, wurde 1873 gänzlich Startpreis: 60,00 EUR Produktion von Luft- und Klimageräten sowie von
neu erbaut und 1877 in eine AG, die Hermania AG Flugzeugküchen. 1984 wurden über 400 Arbeiter
umgewandelt. 1927 wurde die Chemische Werke Herrenmühle vormals C. Genz AG
beschäftigt. Namenspapier, eingetragen auf Frau
Schönebeck AG zur Übernahme der Werkanlagen Aktie 1.000 RM, Nr. 8 Superintendent Becker, Mathilde geb. Vogel in
der in Konkurs befindlichen Hermania AG vorm. Heidelberg, 17.10.1933 EF+ Erndtebrück. Originalsignaturen. Sehr dekorati-
Kgl. Preußische chemische Fabrik gegründet. Das Auflage 420 (R 6). Die Ursprünge der Herrenmühle ves Papier mit Umrandung im Historismusstil.
Werk in der Königstraße (nach 1945: Geschwister- als Wassermühle am Neckar reichen bis ins 14. Jh. Maße: 22,2 x 34 cm.
Scholl-Straße) Nr. 127 stellte Schwerchemikalien, zurück. AG seit 1897. Die Getreide-Mühle arbeitete
Metallsalze sowie Farben für die Emaille- und bis 1926 mit Dampf, dann wurde auf elektrischen
keramische Industrie her. Letzter Großaktionär Betrieb umgestellt. Der Betrieb wurde bis zuletzt
war der Possehl-Konzern in Lübeck. Maße: 18 x ständig modernisiert und erweitert, war aber am
26,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Ende kaum noch rentabel. Deshalb zog der
Großaktionär Berliner Handels-Gesellschaft (spä-
ter BHF-Bank) die Reißleine: 1962 wurde der
Mühlenbetrieb eingestellt und die AG 1964 aufge-
löst. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Nr. 430

Nr. 426 Heyligenstaedt & Comp. Werkzeug-
maschinenfabrik und Eisengießerei
Nr. 428
Startpreis: 75,00 EUR Gießen, 8.5.1923 EF
Hermes Kreditversicherungsbank AG Auflage 8.000 (R 9). Die 1911 gegründete AG über-
Namensaktie 100 RM, Nr. 108586 nahm die Fabrik der Firma Heyligenstaedt & Co.
Nr. 428 Schätzpreis: 500,00 EUR im Aulweg 51-55 mit über 300 Arbeitern. Mit Divi-
Berlin, 25.6.1928 EF Startpreis: 125,00 EUR denden bis zu 20 % für die damalige Zeit unge-
Auflage 10.000 (R 8). Gründung der Hermes Kre-
ditversicherungsbank AG 1917 in Berlin (1937 Hessen-Nassauische Gas-AG wöhnlich rentabel. In der Weltwirtschaftskrise
wurde der AG ein größerer Kredit gekündigt, eine
Umfirmierung Hermes Kreditversicherungs-AG) Aktie 1.000 RM, Nr. 5343 Ersatzfinanzierung fand sich nicht, deshalb 1930
als Spezialgesellschaft für Kredit-, Kautions- und Frankfurt a.M.-Höchst, Juli 1929 VF+ in Konkurs gegangen. Kapitalerhöhung zum Neu-
Vertrauenschadenversicherung. 1924 Fusion mit Auflage 880 (R 11). Gründung 1864 durch Höch- bau der Produktionshalle. Dekorativ mit Jugend-
der Merkur-Kreditversicherungsbank AG in Stutt- ster Bürger als “Höchster Gasbeleuchtungs-AG”. stil-Umrandung. Maße: 26,4 x 36,5 cm. Mit restli-
gart. 1926 machte sich das Deutsche Reich durch 1913 Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb des chem Kuponbogen.
Übernahme weitgehender Haftungen für Export- Gaswerks Salmünster, das 3 Städte mit Gas ver-
geschäfte zum Träger der neugeschaffenen deut- sorgte. Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft
schen Ausfuhr-Kredit-Versicherung. Mit der (über 25 %), Stadt Frankfurt (über 50 %). Börsen-
Durchführung wurden der Hermes und die notiz Frankfurt. Aufgegangen in der Maingas AG,
damals noch bestehende Frankfurter Allgemeine diese fusionierte 1998 mit den Stadtwerken Frank-
Katalogpreis 10,- Euro
Versicherungs-AG betraut (letztere verkaufte furt zur Mainova AG. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Präge- inklusive Ergebnisliste
ihre Kreditversicherungssparte dann 1929 an siegel lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bis heute
den Hermes). 1949 Errichtung eines Zweitsitzes erhalten geblieben!
82

Hoesch AG
26000
Dortmund, Januar 1943 EF+
(R 6) Die Verbindung der Familie Hoesch zur
Eisenindustrie reicht bis in das 17. Jh. zurück. Ihre
Hammer- und Hüttenbetriebe errichtete die Fami-
lie jeweils dort, wo die Standortverhältnisse eine
günstige Entwicklung versprachen. Von den alten
Betriebsstätten in der Eifel wurden die Werke 1846
angesichts der knapper werdenden Rohstoffe Erz
und Holzkohle in die Nähe der Steinkohle nach
Eschweiler verlagert. Leopold Hoesch fasste
schließlich den Entschluss, den Schwerpunkt sei-
ner industriellen Tätigkeit ins Ruhrgebiet zu verle-
gen. Zusammen mit Verwandten gründete er 1871
für den Betrieb eines Eisen- und Stahlwerkes in
Dortmund eine oHG. Daraus wurde 1873 die Eisen-
und Stahlwerk Hoesch AG. 1899 wurde mit dem
Erwerb der Gewerkschaft ver. Westphalia in Dort-
mund auch eine eigene Kohlengrundlage geschaf-
fen. 1930 Verschmelzung mit dem Köln-Neuesse-
ner Bergwerksverein (früher Kölner Bergwerks-
verein), 1938 Umfirmierung in Hoesch AG. 1952
Nr. 429
auf alliierte Anordnung zeitweise in die drei Nach-
folgegesellschaften Hoesch Werke AG, Altenesse-
1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG und Umfir- ner Bergwerks-AG und Industriewerte AG aufge-
mierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gele- spalten. 1992 in einer spektakulären, nicht gerade
gentlich der Übernahme der Aktienmehrheit freundlichen Aktion vom Erzkonkurrenten Krupp
durch die Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG “geschluckt”. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Prägesiegel
(die spätere Stern-Brauerei Carl Funke AG, die lochentwertet.
1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte
und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfir-
mierung in Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl
die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zer-
stört wurde, war die Dom-Brauerei schon in den
60er Jahren wieder die größte Brauerei in Köln.
1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingeglie-
dert. Dekorative Umrahmung mit Rankwerk aus
Gerste und Hopfen, Blattwerkumrandung, Hirsch
mit Brauereiutensilien im Unterdruck. Doppel-
Nr. 431
blatt. Maße: 33,8 x 25,2 cm. Nicht entwertetes
Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand.
Heymann & Schmidt Luxuspapierfabrik Nr. 434
Aktie 1.000 Mark, Nr. 388 Nr. 434 Schätzpreis: 200,00 EUR
Berlin, 2.1.1905 EF+ Startpreis: 75,00 EUR
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 7). Gegründet
zwecks Erwerb und Erweiterung der “Berliner
Hofbrauhaus Coburg AG
Luxuspapierfabrik Heymann & Schmidt” in der Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 380
Schönhauser Allee 164. Herstellung von Kalen- Coburg, 30.9.1941 EF+
dern, Postkarten, Plakaten, Reklameartikeln, Auflage 1.500 (R 6). Die erste bayerische Aktien-
Glückwunschkarten und Verpackungen. Umbe- brauerei wurde 1858 als Coburger Bierbrauerei AG
nannt 1922 in “Heymann & Schmidt AG”. 1933 gegründet. 1912 Umbenennung in Hofbrauhaus
(inzwischen lag das Aktienkapital in schwedischen Coburg AG. Mit der Teilung Deutschlands 1945
Händen) Stilllegung der Luxuspapierfabrik, fortan wurde die Innerdeutsche Grenze bis vor die Tore
nur noch Verwaltung und Vermietung der ehemali- Coburgs gelegt, wodurch dem Unternehmen das
gen Betriebsgrundstücks. Die Verwaltung befand Hauptabsatzgebiet entzogen wurde. 1950/51
sich in Berlin W 8, Unter den Linden 43/45 in den gelang es der Brauerei, den Bierabsatz mit der Ein-
Räumen der Unionbank. 1941 in “Schönhauser führung des Spezialbieres “Coburger Grenzfürst”
Industriehof Grundstücks-AG” umfirmiert. 1943 wieder zu steigern. Hauptaktionär war die Paula-
wurde das Areal bei einem Luftangriff völlig zer- ner-Salvator-Thomasbräu AG, München, mit der
stört. 1951 Kapitalumstellung von 225.000 RM auf
Nr. 432
das Unternehmen 1980/82 einen Beherrschungs-
6.750 DM, Verlegung des Verwaltungssitzes nach und Gewinnabführungsvertrag abschloss. 1993
Berlin-Steglitz, 1952 Umwandlung in eine GmbH. Umbenennung in Hofbrauhaus Coburg Verwal-
Hochwertiger Sicherheitsdruck von Giesecke & tungs-AG. 1997/98 Verschmelzung mit dem
Devrient. Mit aufgeklebter schwedischer Steuer- Hauptaktionär. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwer-
marke. Maße: 27,6 x 37 cm. Nicht entwertet! tet.
Hirsch-Brauerei Cöln AG Hofbrauhaus Hatz AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 968 Aktie 1.000 DM, Nr. 2180
Köln, 30.1.1912 EF Rastatt, März 1973 UNC/EF
Auflage 1.250. Bei der Gründung im Jahr 1900 Auflage 2.985 (R 7). Gründung 1863 als August
brachte die Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Hatz Brauerei. 1931 Umwandlung in eine AG.
Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauerei mit eigener Mälzerei (Kapellenstr. 36),
Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die noch heute bestehende Familien-AG. Ausgestellt
Nr. 433
Brauerei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 auf Walter Kilian, rückseitig übertragen auf Frl.
hl im Jahr. 1918 Übernahme des Malzkontingents Kilian-Hatz. Maße: 21 x 29,7 cm.
der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg.
83
“Das Echte” 2001, 2003 und 2004 als bestes Bier Zusammenlegung der Braustätten nicht mehr
Polens ausgezeichnet wurde und auf dem Fest der benötigt wurden. Gebraut wurde schließlich nur
Schwarzen Madonna in Tschenstochau exclusiv noch in Altona, Neumünster und Kiel. Dass Hol-
ausgeschenkt wird (die höchste Auszeichnung, sten bereits in den 40er Jahren nahezu Hektoliter-
die ein Brauer in Polen erlangen kann). Ganz unge- Millionär war, unterstreicht die schon damals
wöhnliche Gestaltung in geometrischem Rotoran- große Bedeutung dieser Brauerei. Holsten-Bier
ge. Lochentwertet. Maße: 21,4 x 30,4 cm. wird heute in Lizenz auch in Großbritannien,
Ungarn, Nigeria, Namibia, China und Paraguay
produziert. Zur Holsten-Brauerei gehören auch
die 1888 gegr. Feldschlößchen AG, Braunschweig
und die 1904 gegr. Lüneburger Kronen-Brauerei,
Lüneburg. Maße: 24,3 x 33,8 cm. Prägesiegel loch-
entwertet.
Nr. 435
Nr. 437
Nr. 439
Nr. 436

Hofbrauhaus Wolters AG
Nr. 438
Braunschweig, 3.1.1942 EF
Auflage 5.000 (R 6). Das Unternehmen hat zwei
Wurzeln: Das Hofbrauhaus selbst wurde mit Nr. 438 Schätzpreis: 300,00 EUR
Genehmigung des Herzogs von Braunschweig Startpreis: 100,00 EUR
bereits 1627 gegründet. Der Stammsitz in der Gül- Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG
denstraße, heute das ”Wirtshaus zur Hanse”, ist Aktie 1.000 RM , Nr. 2751
eines der wenigen vom Krieg verschonten pracht-
Nr. 440
vollen Fachwerkhäuser der Stadt. Die Bierbraue-
Leipzig, April 1942 EF
rei Balhorn (gegr. 1763 in der Broitzemer Straße) Auflage nur 12 Stücke (R 9). Gründung 1899
wurde 1887 eine AG. 1920 fusionierten beide zur unter Übernahme der 1892 vom Frhr. von Schön-
“Hofbrauhaus Wolters und Balhorn AG” (der berg auf Thammenhain angelegten Quarzporphyr- Nr. 440 Schätzpreis: 250,00 EUR
Zusatz “und Balhorn” fiel 1940 weg). Der Braube- brüche in den Hohburger Bergen bei Wurzen, Startpreis: 45,00 EUR
trieb wurde am heutigen Standort an der Wolfen- denen sich umgehend weitere Steinbrüche der
Umgebung anschlossen, die Belegschaft stieg auf
Holz-Union AG
bütteler Straße konzentriert. Nach dem Krieg ver-
kaufte die Erbengemeinschaft Dr. Wolters die Akti- über 800 Mann. Mit dem besonders harten Pyro- Aktie 10.000 Mark, Nr. 3711
enmehrheit an die Gilde-Brauerei in Hannover, zu xenquarzporphyr der Hohburger Berge wurde u.a. Berlin, Januar 1923 EF
deren Konzern Wolters heute gehört. Der bel- 1902 der neue Leipziger Hauptbahnhof erbaut. Auflage 6.500 (R 8). Gründung 1922 in Ellrich/Harz.
gisch-brasilianische Braukonzern InBev (zuvor 1925 Errichtung eines neuen Schotterwerks am Holzhandel und -verwertung. Bildete die Interes-
Interbrew), der Gilde 2003 übernahm, hatte kein Zinkenberg, Schotter wurde bald das Hauptpro- sengemeinschaft der deutschen Sägewerks- und
Interesse an der Marke Wolters. Die Brauerei dukt und verdrängte die bis dahin hergestellten Holzindustrie und der Holzhandelsbetriebe.
wurde 2006 an regionale Interessenten und ehe- Pflaster- und Konstruktionssteine. Außerdem Maße: 24,5 x 32 cm. Mit kpl. Kuponbogen.
malige Mitarbeiter verkauft, die AG firmierte in (von den Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seeling-
“HBW Abwicklungs AG” um und trat in Liquidati- städt ausgehend, mit der Preussischen Staats-
on. Maße: 21 x 29,6 cm. Kleine Lochentwertung bahnstrecke Halle-Sorau-Guben verbunden)
unten links neben dem Prägesiegel. Betrieb einer normalspurigen Privateisenbahn
für öffentlichen Personen- und Güterverkehr; die
8,5 km lange Bahn hatte schon 1896 der Vorbesit-
Nr. 437 Schätzpreis: 200,00 EUR zer Frhr. von Schönberg bauen lassen. 1946 in
Startpreis: 75,00 EUR Volkseigentum überführt, später zum VEB Verei-
Hohberg-Brauerei AG nigte Hartsteinwerke Hohnstädt und ab 1970 zum
Aktie 1.000 RM, Nr. 264 VEB Splittwerk Röcknitz-Hohnstädt gehörend,
nach der Wende als Sächsische Quarzporphyr-
Löwenberg, 31.12.1941 EF+
Werke GmbH (Werk Frauenberg) reprivatisiert.
Auflage 280 (R 6). 1871 übernahm der aus Hirsch- Neuer Gesellschafter wurde über die Deutsche
berg kommende Julius Hohberg (1839-1907) die Asphalt GmbH die Philipp Holzmann AG, nach
frühere Stadtbrauerei, die mit einem Alter von deren Insolvenz 2002 die Basalt-AG aus Linz am
über 800 Jahren die älteste Brauerei im ganzen
Nr. 441
Rhein (Werhahn-Gruppe). Maße: 21 x 29,7 cm. Prä-
heutigen Polen sein soll. Den Betrieb konnte er gesiegel lochentwertet.
bald bedeutend erweitern, indem er auch das
benachbarte Grundstück übernahm, auf dem sich
die Stadtverwaltung befunden hatte. 1921 Nr. 439 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 441 Schätzpreis: 200,00 EUR
Umwandlung in die “Hohberg, Bierbrauerei und Startpreis: 35,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR
Malzfabrik AG”, 1936 dann umbenannt wie oben. Holsten-Brauerei Hotel AG Frankfurt a. M.
1937 übernahm die Görlitzer Aktien-Brauerei eine Aktie 1.000 Mark, Nr. 4772
Beteiligung an der Hohberg-Brauerei. Nach dem 2.
Weltkrieg als “Browar Slaskie” weitergeführt. Ende
Altona, von 1918 EF Frankfurt am Main, Juli 1942 EF
der 1990er Jahre übernahm der aus Bad Mergent- Auflage 800 (R 7). Gründung 1879. Bis 1925 erwarb Auflage 250 (R 7). Die Gesellschaft erwarb bei
heim stammende Wolfgang Bauer die Brauerei, die die Gesellschaft zehn weitere Brauereien. Die ihrer Gründung im Jahr 1899 das Hotel “Frankfur-
heute rd. 150.000 hl jährlich absetzt, deren Bier Übernahmen wurden überwiegend durch den Ver- ter Hof” von der 1874 gegründeten Frankfurter
kauf von Grundstücken finanziert, die nach Hotel-AG. Der Hotelbetrieb umfaßte auch eine
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Lohnwäscherei, eine Weingroßhandlung und eine Fusion mit der Hüttenwerk Niederschöneweide macht). Dirigent dieses Aufschwungs, der die
Abteilung für Zigarrenhandel. 1910 wurde außer- AG. 1948/49 entschädigungslose Enteignung der Hasag bis Ende des 2. Weltkrieges zum größten
dem am Bahnhofsplatz der “Englische Hof” Werke Oranienburg und Niederschöneweide Rüstungsbetrieb in Mitteldeutschland und alleini-
gepachtet (der Name war am Vorabend des 1. sowie der Aluminiumschmelze in Schönebeck bei gem Hersteller von Panzerfäusten machte, war als
Weltkrieges nicht mehr opportun, deshalb umbe- Magdeburg. 1955 Sitzverlegung nach Lünen i.W., Betriebsdirektor Wilhelm Renner, der Vater von
nannt in “Hessischer Hof”). Nach Übernahme der wo die Ges. eine Sekundär-Kupferhütte betreibt. Hannelore Kohl. In den 1940er Jahren arbeiteten
Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger Bis 2003 börsennotiert, dann drängte der Großak- zwei Hauptwerke in Leipzig-Paunsdorf und Berlin-
(wobei Steigenberger das von ihm 1930 erworbe- tionär (Norddeutsche Affinerie, Hamburg) den Köpenick, außerdem Betriebsstätten in Altenburg,
ne Hotel “Europäischer Hof” in Baden Baden mit- Streubesitz per squeeze-out heraus. Großforma- Meuselwitz, Thermos-Langewiesen, Glashütte
brachte) umbenannt 1941 in “Hotel AG” und 1951 tig, tolle Zierumrandung und schöner Unterdruck. Großbreitenbach, Schwachstromlampenfabriken
in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”. 1949 Lochentwertet. Maße: 36,6 x 25,2 cm. Doppelblatt. Eisenach und Oberweißbach (alle Thüringen)
pachtweise Übernahme des Badhotels “Badischer sowie Taucha bei Leipzig und Rhönglashütte
Hof” in Baden Baden, 1950 Erwerb des Ritter’s Dernbach. Börsennotiz Berlin und Leipzig, Mehr-
Park Hotels in Bad Homburg v.d.H., 1952 Erwerb heitsaktionär war zuletzt die Dresdner Bank (wes-
der Aktienmehrheit der Feist-Belmont’schen Sekt- halb die AG noch heute im Verzeichnis des
kellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wieder ver- Anteilsbesitzes der Allianz-Versicherung mit 25,1
kauft), 1953 Anpachtung des Park Hotels in Düs- % aufgeführt ist). Nach Kriegsende hielt man sich
seldorf, 1955 Erwerb des Palasthotels Mannhei- mit der Herstellung von Kochtöpfen, Milchkannen
mer Hof in Mannheim, 1956 Erwerb des Grandho- und Lampen über Wasser. 1947 wurden alle
tels Axelmannstein sowie Pachtung der Kurhaus- Maschinen und Anlagen von den Sowjets als Repa-
betriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme rationsleistung demontiert und die Gebäude
des Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb anschließend gesprengt. Patente und Marken-
von 95 % der Aktien der Hotel Duisburger Hof AG rechte wurden danach von anderen DDR-Betrie-
sowie Anpachtung des Kurhaus-Hotels in Bad Kis- ben genutzt, so z.B. die Wortmarke HASAG bis
singen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung 1974 vom VEB Leuchtenbau Leipzig. Lochentwer-
des Insel-Hotels in Konstanz vom Land Baden- tet. Maße: 21 x 29,7 cm. Wegen Kapitalherabset-
Württemberg, 1965 Anpachtung des Kurhotels, zung bereits 1932 wieder aus dem Verkehr gezo-
des Sanatoriums und der Kurhausgaststätten in gen worden, deshalb sehr selten.
Bad Neuenahr, 1967 Bau des Flughafenhotels in
Frankfurt/Main. So wurde Steigenberger bis Ende
der 60er Jahre zum bedeutendsten deutschen
Hotelunternehmen. 1985 Ausgliederung des wert-
vollen Immobilienbesitzes und Umwandlung in
die Steigenberger Hotels AG als reine Betriebs-
führungsgesellschaft. Maße: 21 x 29,7 cm. Präge-
Nr. 443
siegel lochentwertet.
Nr. 445

HUTA Hoch- und Tiefbau-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 41
Nr. 442 Breslau, März 1928 EF/VF
Nr. 444
Auflage 300. Gründung 1904 als “Baugesellschaft
Nr. 442 Schätzpreis: 200,00 EUR für Lolat-Eisenbeton GmbH” in Breslau, AG seit
Startpreis: 75,00 EUR 1907. Bedeutendes Bauunternehmen mit zunächst
Hotel-AG Chemnitzer Hof Nr. 444 Schätzpreis: 300,00 EUR auch sehr starker Position in Russland sowie Nie-
Startpreis: 75,00 EUR derlassungen u.a. in Berlin, Halle, Hannover, Stet-
Aktie 1.000 RM, Nr. 5 tin und Nürnberg. 1917 Umfirmierung in HUTA
Chemnitz, 5.4.1929 EF Hugo Schneider AG Hoch- und Tiefbau AG. 1946 Sitzverlegung nach
Auflage 1.600, nach Kapitalherabsetzungen 1931, Aktie 1.000 RM, Nr. 170 Hannover. 1962 Erwerb der Willy Christiansen KG
1932 und 1935 nur noch 150 (R 7). Gründung 1927 Leipzig, Mai 1928 EF in Schleswig und der E. Hegerfeld Industriebau KG
zum Bau und Betrieb des “Chemnitzer Hof” und in Essen, mit denen 1967 zur HUTA-HEGERFELD
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1863 als Lampenfa-
eines Weingroßhandels. Als Folge der Weltwirt- AG fusioniert wird, gleichzeitig Sitzverlegung nach
brik Haeckel & Schneider in Paunsdorf bei Leipzig,
schaftskrise 1931 in Vergleich gegangen, der aber Essen. Großaktionäre waren zu der Zeit das Bank-
1871 übernahm Hugo Schneider den Betrieb voll-
erfüllt werden konnte. Später noch mehrere Kapi- haus Bass & Herz, Frankfurt/M. und das Bankhaus
ständig, AG seit 1899. Die “Hasag” war einer der
talschnitte. Dividenden erwirtschaftete die AG I. D. Herstatt KGaA, Köln. Anfang der 70er Jahre
ältesten Industriebetriebe in Leipzig. Der ehemals
nie. Zwischenzeitlich in der DDR ein Haus der verkauften diese Privatbanken jeweils mehr als 25
handwerkliche Betrieb, in dem Lampen herge-
Interhotel-Gruppe. Zur Geltendmachung von % an die ADCA und den Kölner Bau-Tycoon Dr.
stellt wurden, entwickelte sich in Leipzig-Pauns-
Restitutionsansprüchen wurde die AG nach der Renatus Rüger. 1985 Konkurs. Maße: 21 x 29,7 cm.
dorf zu einer riesigen Fabrik. 1898 wurde beim
Wende reaktiviert. Heute ist der Chemnitzer Hof Prägesiegel lochentwertet.
Bahnhof Schönefeld ein eigenes Messingwalzwerk
ein 4-Sterne-Hotel der Guennewig-Gruppe. Sehr
errichtet. Hergestellt wurden Messing-, Kupfer-
dekorativ mit detaillierter Abb. des Hotels und sei- Nr. 446 Schätzpreis: 50,00 EUR
und Aluminiumerzeugnisse, Beleuchtungs-, Heiz-
ner Umgebung im Unterdruck. Lochentwertet.
und Kochartikel, Emaillewaren und Isolierflaschen Startpreis: 30,00 EUR
Maße: 21,1 x 29,7 cm.
sowie Autobeleuchtung. 1932 wurde die Glühlam- Hutter & Schrantz AG
penfabrikation in Oberweißbach (hervorgegan- Siebwaren- und Filztuch-Fabriken
Nr. 443 Schätzpreis: 100,00 EUR gen aus der Glühlampenfabrik Germania Eisenach
Startpreis: 45,00 EUR GmbH) in die Hugo Schneider Vereinigte Glühlam- Aktie 100 RM, Nr. 11847
Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. penwerke GmbH ausgegliedert. Die Weltwirt- Wien, September 1939 UNC/EF
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2282 schaftskrise traf die Hasag schwer und erforderte Auflage 40.000. Das Unternehmen geht auf eine
eine Sanierung mit Kapitalschnitt. Dann folgte 1824 von Michael Hutter in Wien gegründete Sieb-
Berlin, Mai 1912 VF+ eine sprunghafte Erholung: Die Beschäftigtenzahl, macherwerkstätte zurück, die vor allem Siebe für
Gründeraktie, Auflage 4.000. Gründung schon die 1932 auf nur noch gut 1.000 abgesunken war, die Papierproduktion herstellte. Hutter starb 1878
1861 als C. Wilh. Kayser, Ahlemeyer & Co. in Ber- vervielfachte sich (auch wegen Eröffnung des und sein Schwiegersohn Johann Schrantz führte
lin-Moabit als Metallhüttenwerk zur Verhüttung zweiten Hauptwerkes in Berlin-Köpenick im Jahr die Firma nicht nur weiter, sondern erwarb 1884 in
von Gold-, Silber- und Bleirückständen, AG seit 1935) in nur drei Jahren auf fast 3.500. Beschäfti- Wasenbruck in der Gemeinde Mannersdorf am
1911. 1906 Errichtung einer neuen Fabrik in Orani- gung brachten vor allem umfangreiche Munitions- Leithagebirge dazu eine Mühle, die er zu einer Filz-
enburg (Kupfer-, Blei- und Zinnhütte). 1913-16 Bau lieferungen an die Reichswehr (ab 1935 die Wehr- tuchfabrik ausbaute. Wasenbruck verfügte zu der
einer zweiten Fabrik in Lünen bei Dortmund. 1929
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Zeit über keinerlei Infrastruktur oder Geschäfte. IDUNA/NOVA-Gruppe, ab 1.7.1999 zugehörig zur ILSE das größte Bergbaubauunternehmen öst-
Alles wurde von Schrantz erst eingerichtet, wes- Signal Iduna-Gruppe. Eingetragen auf die Iduna lich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der
halb die Sozialforschung einen solchen Ort auch Transport- und Rücksversicherungs-AG in Berlin, Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteili-
als „Single Factory Town“ bezeichnet. Drei weitere rückseitig drei Übertragungen bis 1938. Maße: 21 gung besaß die reichseigene VIAG. 1938 über-
Fabriken kamen im Laufe der Zeit dazu, ehe die x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. nahm die VIAG im Zuge einer “Arisierung” die
Firma mit inzwischen fast 3.000 Beschäftigten Anteile der jüdischen Familie Petschek (nach 1945
1905 unter Mitwirkung der Niederösterreichi- wurden die früheren Aktionärsverhältnisse wieder
schen Eskomptegesellschaft in eine AG umgewan- hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwi-
delt wurde; die Aktienmehrheit behielten aber schen nach New York emigriert war). In den
weiter die drei Schrantz-Söhne. Mit ihren Sieb-, 1940er Jahren wurden in drei Tagebaubetrieben in
Eisenwaren- und Drahtwarenfabriken in Wien, den Kreisen Calau, Hoyerswerda und Spremberg
Graz, Klagenfurt und Post Niemes (Sudetenland) jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle gefördert, die
sowie Filztuchfabriken in Wasenbruck (Niederdo- dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Ver-
nau) und Niemes (Sudetenland) und einer Schaf- bundkraftwerke gingen. In der späteren DDR wur-
wollwarenfabrik in Pinkafeld (Steiermark) war den nach 1945 etwa die Hälfte der Anlagen von
Hutter & Schrantz auf seinem Spezialgebiet den Sowjets demontiert, ansonsten gingen die
damals europäischer Marktführer. Nach dem 1. Betriebe nach der 1947 erfolgten Enteignung in
Weltkrieg ging die Aktienmehrheit in mehreren Volkseigentum über und kamen nach der Wende
Schritten erst an die Escomtegesellschaft und 1990 letztendlich zur Laubag (Lausitzer Braun-
schließlich an die Creditanstalt. 1936 wurden die kohle AG) bzw. der Mibrag (Mitteldeutsche Braun-
Nr. 448
drei Werke der Kärntnerischen Eisen- und Stahl- kohle AG). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1948
werksgesellschaft (Kestag) erworben. Die drei nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich
ungarischen Werke gingen als Folge des 2. Welt- 1958 nach Köln. Von dem geringen verbliebenen
kriegs verloren, die verbliebenen österreichi- Nr. 449 Schätzpreis: 650,00 EUR Westvermögen wurde 1947 die Braunkohlenge-
schen Werke erweiterten ihr Produktionpro- Startpreis: 125,00 EUR rechtsame am Meißner in Hessen erworben.
gramm um Stahlhallenkonstruktionen und Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß
Deckenträger, wo sie bald österreichischer Markt-
ILSE Bergbau-AG 1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG
führer wurden. Die Filztuchproduktion wurde in Aktie 1.000 Mark, Nr. 1966 bzw. die Braunkohlen- und Brikett-Industrie
der FEZ Fabriken GesmbH in Gloggnitz konzen- Grube Ilse b. Senftenberg, 10.9.1888 EF/VF (Bubiag). 1950 Erwerb von 13 Maximalfeldern im
triert, der Stahlbau 1962 in Klagenfurt, während in Gründeraktie, Auflage 2.300 (R 10). 1871 siedelte rheinischen Braunkohlenrevier nahe Jüchen.
Wien weiterhin Siebe für die Papierindustrie her- sich die ursprünglich in Berlin ansässige Chemie- 1956/57 wurden die Felder wieder verkauft und
gestellt wurden. Noch heute in Wien börsenno- fabrik Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen der Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch die RWE-
tierte AG, die sich mit Werken in Wien, Brezová in der Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlen- Aktien wurden ab 1964 wieder verkauft, den Erlös
(Slowakei) und Enying (Ungarn) in die vier felder und errichtete eine Sauerstofffabrik. Das für investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und
Geschäftsbereiche Deckensysteme, Industriesie- die Fabrik benötigte Brennmaterial wurde in Industrieanlagen GmbH” in den Kraftwerksbau,
be, Stahlfedern und Technische Gewebe unterglie- unmittelbarer Nachbarschaft auf der Grube ILSE bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG
dert. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwer- im Tiefbau gefördert. Der im Bergwerk anfallende beteiligte. Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und
tet. stark tonhaltige Abraum wurde in einer zeitgleich Berlin. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungs-
errichteten Ziegelei verarbeitet. 1888 Ausgliede- vertrages mit der VIAG, 1994 auf die VIAG ver-
rung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau- schmolzen. Großformatig und sehr dekorativ, Her-
AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE den mes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung,
Tagebaubetrieb eingeführt; für die Abraumbewäl- Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße:
tigung nutzte man moderne Dampfbagger. Bis 30,2 x 38,8 cm. In dieser Form (ohne Lochentwer-
1900 wurden zahlreiche neue Gruben aufgeschlos- tung) eine Rarität!
sen und Brikettfabriken errichtet. Die Ziegelei der
ILSE erlangte auch kunstgeschichtliche Bedeu-
tung durch die anspruchsvolle Herstellung von Historische Wertpapiere:
Figuren des Bildhauers Ernst Barlach. Architek- Geschichte zum Anfassen,
turgeschichtlich interessant ist die als Arbeiter- Liebhaberstücke, Sammel- und
siedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei Bries-
ke, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtge- Kunstobjekte, Kapitalanlage
dankens in Deutschland gilt. Schon 1924 war die
Nr. 446

Hutter & Schrantz AG Siebwaren
und Filztuch-Fabriken
Aktie 1.000 RM, Nr. 1172
Wien, September 1939 UNC/EF
Auflage 4.000. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel
lochentwertet. Gleiche Gestaltung wie das Los
davor, nur andersfarbiger Druck.

Iduna-Germania Allgemeine
Versicherungs-AG
Namens-Aktie 500 RM, Nr. 8942
Auflage 11.902 (R 7). Gründung Dezember 1912 als
Iduna, Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und Rückversi-
cherungs-AG, Halle a.S. 1924 Namensänderung in
Iduna Allgemeine Versicherungs-AG. 1930 Fusion
mit der Germania Unfall- und Haftpflicht-Versiche-
rungs-AG zu Stettin und der Germania Allgemeine
Versicherungs-AG. Anschließend Firmenänderung
in Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs-AG,
Berlin. Bereits 1945 Errichtung der Hauptverwal-
tung in Hamburg. 1964 Umfirmierung in Iduna All-
gemeine Versicherungs AG. Bildete seit 1987 mit
Nr. 449
der NOVA Krankenversicherung einen Gleichord-
nungskonzern und gehörte bis zum 30.6.1999 zur
86
Nr. 450
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, 21.2.1903 VF+
Auflage 500 (R 8). Großformatig und sehr dekora-
tiv, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrah-
mung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck.
Maße: 30,2 x 38,3 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 453
Nr. 453 Schätzpreis: 1.250,00 EUR dbriefinhaber für die Hälfte des Nennbetrages der
Startpreis: 300,00 EUR Abwertung Aktien Lit. B der Berliner Hypotheken-
bank erhielt. Damit war auch der ursprüngliche
Immobilien-Verkehrsbank Zweck der Immobilien-Verkehrsbank, nämlich die
Aktie 1.000 Mark, Nr. 630 Bad-Bank-Funktion nach der Pommernhypo-Reor-
Berlin, März 1907 VF ganisation 1890, gescheitert und sie wurde über-
Auflage 2.800 (R 8). Gegründet 1890 als “Bad flüssig. Die von ihr administrierten Grundstücke
Bank” für die Pommersche Hypotheken-Actien- wurden überwiegend den beiden Gläubigerban-
Bank (ab 1902 Berliner Hypotheken-Bank) um ken (Pommernhypo und Mecklenburg-Strelitzsche
deren “nicht brauchbare Hypotheken-Forderun- Hypo) zugeordnet. Die Pommernhypo übernahm
gen und Grundbesitz” abzustossen. Bei der die schon bestehenden 500 Aktien zu 1.000 M
Nr. 450
(ersten) Reorganisation der Pommernhypo gingen unentgeltlich, rekapitalisierte die Immobilien-Ver-
1890 so auf die Gesellschaft über: 21 Häuser und kehrsbank später mit einer Kapitalerhöhung um
13 Baustellen in Berlin, 31 Häuser in Charlotten- weitere 2.800 Aktien und bot die Aktien dann ihren
Nr. 451 Schätzpreis: 250,00 EUR burg, 9 Häuser und 7 Baustellen in Schöneberg, 13 eigenen Aktionären zum Bezug an. Ab 1908 waren
Startpreis: 80,00 EUR Häuser und 72 Baustellen in Pankow sowie einige sie an der Berliner Börse notiert. Verblieben
ertraglose Terrains in der Umgebung von Berlin. waren der Immobilien-Verkehrsbank noch 39
ILSE Bergbau-AG bebaute Grundstücke im Buchwert von 11,3 Mio.
Finanziert wurde die Immobilien-Verkehrsbank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6027 weiterhin von der Pommernhypo. Mitte der M (darunter der Sport-Palast an der Potsdamer
Grube Ilse bei Senftenberg, 15.4.1907 VF+ 1890er Jahre konnten diese Darlehen nicht mehr Strasse) und unbebaute Grundstücke im Buch-
Auflage 2.000 (R 6). Großformatig und sehr deko- der Deckungsmasse der Pfandbriefe der Pom- wert von 12,1 Mio. Mark Pro forma war die AG
rativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrah- mernhypo zugerechnet werden, da die Hypothe- nach Entlassung in die Unabhängigkeit nun auto-
mung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. kenbank-Gesetze in Preußen verschärft wurden. nom, doch waren ihr “alle weiteren Spekulations-
Lochentwertet. Maße: 30,4 x 39,3 cm. Kleine Loch- Dies umging die Pommernhypo dadurch, daß sie geschäfte und jede gefahrbringende materielle
entwertung unten in der Mitte. 1896 kurzerhand im benachbarten Fürstentum, in Ausdehnung des Geschäfts” untersagt. De facto
dem es keine Gesetzesverschärfung gegeben hatte die AG nur noch ihren Grundbesitz zu ver-
hatte, die Mecklenburg-Strelitzsche Hypotheken- werten, weshalb sie konsequenter Weise auch
bank gründete. Fortan hatte diese die Hauptlast 1909 in Liquidation trat. Bis 1925 war alles ver-
der Finanzierung der Immobilien-Verkehrsbank kauft und die erste “Bad Bank” der Finanzge-
als “Bad Bank” zu tragen. Doch diese Trickserei schichte trat 35 Jahre nach ihrer Gründung von
kam ans Tageslicht. Als Ende 1900 der Krach der der Bühne ab. Maße: 25,2 x 34,5 cm. Prägesiegel
sog. Spielhagenbanken den Pfandbriefmarkt beun- lochentwertet.
ruhigte, warfen Anleger auch die Pfandbriefe der
Pommerschen Hypotheken-Actien-Bank und der Nr. 454 Schätzpreis: 250,00 EUR
Mecklenburg-Strelitzschen Hypothekenbank auf Startpreis: 75,00 EUR
den Markt, bis der Rückkauf eingestellt werden
musste und die Kurse ins Bodenlose sanken. Eine
Industriebau AG
gutachtliche Überprüfung der Pommernhypo Aktie 1.000 Mark, Nr. 14096
durch einen Königlichen Bankinspektor kam noch Berlin, Mai 1922 EF/VF
zu einem recht optimistischen Ergebnis. Eine von Auflage 3.000 (R 8). Gegründet 1911 unter der
den Aktionären der Pommernhypo selbst einge- Firma Schlesische Eisenbetonbau-AG nach Über-
Nr. 452
setzte Prüfungskommission unter Leitung der nahme einer gleichnamigen GmbH und der Schle-
Deutschen Bank und der Bank für Handel und sische Beton-Schleuderwerke GmbH, beide mit
Industrie kam dagegen zu einem vernichtenden Sitz in Kattowitz, 1918 umbenannt zu Industrie-
Nr. 452 Schätzpreis: 450,00 EUR Urteil: Das Eigenkapital der Pommernhypo dürfte bau-AG. 1921 Sitzverlegung von Kattowitz nach
Startpreis: 30,00 EUR verloren sein, und auch die Pfandbriefgäubiger Berlin. Ausführung von Hoch- und Tiefbauten,
würden nicht ungeschoren davon kommen. Die Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahl-
ILSE Bergbau-AG Bank für Handel und Industrie erarbeitete dann werksbauten, Kokereibauten. Zweigniederlassun-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 102340 einen für die damalige Zeit ziemlich einmaligen gen in Breslau, Gleiwitz, Görlitz, Grünberg, Ham-
Grube Ilse N.-L., März 1923 VF+ Reorganisationsplan für die Pommersche Hypoth- burg, Kattowitz und Waldenburg. Beschäftigt wur-
Auflage 6.000 (R 10). Großformatig und sehr deko- keken-Actien-Bank (die gleichzeitig in Berliner den 5000 Arbeiter und 200 Angestellte. Im Jahr
rativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrah- Hypothekenbank umbenannt wurde): Die Pfand- 1927 erwarb die finanziell schwache Industriebau
mung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. briefgläubiger mussten entweder teilweise auf AG heimlich die Aktienmehrheit bei Held &
Maße: 31 x 39,3 cm. Nicht entwertetes Exemplar! Zinsen verzichten oder eine Herabwertung der Francke (1872 von Otto Held und August Francke
Pfandbriefe um 20 % akzeptieren, wobei der Pfan- in Berlin gegründete Bauunternehmung, AG seit
87
1906), noch im gleichen Jahr fusionieren beide Fir- (gegründet 1911 als “Schlesische Eisenbetonbau-
men. In der Weltwirtschaftskrise gerät die Firma AG” in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in
1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er Kapi- Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held &
talerhöhung schafft nicht mehr genug Luft, 1931 Francke, noch im gleichen Jahr fusionieren beide
lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen Firmen. In der Weltwirtschaftskrise gerät die
und stützen nur noch die süddeutsche Tochterge- Firma 1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er
sellschaft. Die Aktien der Süddeutsche Held & Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft,
Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus der Kon- 1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus
kursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. fallen und stützen nur noch die süddeutsche
Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut, Tochtergesellschaft. Die Aktien der Süddeutsche
daß 1940 der Namenszusatz “Süddeutsche” ent- Held & Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus
fällt. 1950-65 dehnt sich die Held & Francke AG der Konkursmasse an die Maffei’sche Erbenge-
deutschlandweit aus und baut ein starkes Aus- meinschaft. Das Unternehmen etabliert sich am
landsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp Holz- Markt so gut, daß 1940 der Namenszusatz “Süd-
mann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz deutsche” entfällt. 1950-65 dehnt sich die Held &
im Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F end- Francke AG deutschlandweit aus und baut ein
gültig besiegelt. Lochentwertet. Maße: 34,4 x 23,6 starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die
cm. Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit
deren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schick-
sal von H&F endgültig besiegelt. Lochentwertet.
Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nur 10 Stücke sind bis heute
erhalten geblieben!
Nr. 457
Isergebirgsbahn-AG
Bad Flinsberg, 9.12.1924 EF
Auflage 60 (R 6). Gründung 1908 als Friedeberg-
Flinsberger Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a.
Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów-
Zdrój in Schlesien, südöstlich von Görlitz).
Streckenlänge 10,8 km. 1911 Umfirmierung in
“Isergebirgsbahn AG”. 1945 ging die Bahn auf die
Polnische Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis
1995, Passagierverkehr noch bis 1996. Seit 2000 ist
die Strecke stillgelegt. Großformatiges Papier,
lochentwertet. Maße: 34,3 x 24,5 cm. Doppelblatt,
inwendig Auszug aus dem Gesellschaftsvertrag.
Nr. 454
Nr. 456
Internationale Baumaschinenfabrik
Neustadt an der Haardt, 11.7.1912 EF/VF
in Neustadt an der Haardt als “Internationale Bau-
maschinenfabrik AG” (mit späterem Zusatz IBAG).
Nr. 458
Hergestellt wurden Steinbrecher, Betonmischer,
Sand- und Kiessortieranlagen sowie Maschinen
Nr. 455
für modernen Straßenbau, außerdem Betrieb
eines Sägewerkes mit Holzbearbeitung. Der Wie- Nr. 458 Schätzpreis: 200,00 EUR
deraufbau des im Krieg schwer beschädigten Wer- Startpreis: 75,00 EUR
Nr. 455 Schätzpreis: 300,00 EUR kes war 1954 beendet. Ab 1965 waren die Umsätze
Startpreis: 60,00 EUR rückläufig. Die Krise weitete sich immer mehr aus, J. Brüning & Sohn AG
Industriebau - Held & Francke AG bis 1969 die Midland-Ross-Corporation aus Cleve- 7,5 % Obl. 100 £ stg., Specimen
land/Ohio und die Korf Industrie und Handel Potsdam, 14.12.1926 EF
Aktie 1.000 RM, Nr. 1621
GmbH & Co. aus Baden-Baden jeweils fast 50 % Reçu Specimen aus dem Archiv de Bussy (R 10).
Berlin, Oktober 1928 EF des Kapitals übernahmen und die Firma (1970 Teil einer vornehmlich in Holland platzierten
Auflage 2.000 (R 9). 1872 gründen Otto Held und umbenannt in Korf-Midland Ross Holding AG) Anleihe von 125.000 £ stg. Gegründet bereits 1848
August Francke in Berlin eine Bauunternehmung. kräftig umstrukturierten. Die Projektierung von in Langendiebach (etwas nordöstlich von Hanau).
Bald werden mehrere hundert Mitarbeiter Stahl- und Walzwerken mündete im Jahr 1972 Betrieb einer Zigarrenkisten- und Zigarrenwickel-
beschäftigt, weil man mit der Ausführung bedeu- (nach Übernahme der Mehrheit durch Korf erneut formen-Fabrik. 1898 Umwandlung in eine AG, Sitz-
tender Bauten betraut wird: Held & Francke baut umbenannt in KORF-STAHL AG) in der kompletten verlegungen 1918 nach Berlin (dort auch börsen-
das Reichsversicherungsamt (bis 1887), den Übernahme der Badische Stahlwerke AG in Kehl notiert) und 1921 nach Potsdam. Die Bedeutung
Preußischen Landtag (bis 1899), den Berliner Dom am Rhein und einer 51-%-Beteiligung an der Ham- der Firma ist schon aus der großen Zahl der
(1894-1900) sowie die Zantrale der Deutschen burger Stahlwerke GmbH. Genau wie die kleinen, Zweigwerke zu erkennen: Herbolzheim, Ragnit
Bank in der Mauerstraße. Nach der Umwandlung “Brescioni” genannten oberitalienischen Stahlko- (Ostpr.), Lüneburg, Langendiebach, Rehfelde, Lei-
in eine AG im Jahr 1906 kommen weitere Renom- cher dieser Zeit bot der Selfmade-Mann Willy Korf pzig, Hamburg, Herford, Mannheim, Feuerbach
mier-Aufträge: die Akademie der Wissenschaften, mit seinen Mini-Stahlwerken mit innovativen Kon- und Berlin. 1922 wurde von den Brüning-
das Kaiser-Friedrich-Museum, der Marstall, die zepten den übermächtigen traditionellen Montan- Aktionären in Den Haag die Handelsgesellschaft
Staatsbibliothek, die Zentrale der Elektrischen
konzernen die Stirn - was das Establishment sich “Cuba” gegründet, die als Holding- und Finanzie-
Hoch- und Untergrundbahn. 1921 werden die
nicht bieten ließ: Die Korf-Stahl AG als Holding rungsgesellschaft das gesamte Brüning-Kapital
Geschäftsaktivitäten in Süddeutschland in die
ging 1983 in Konkurs, die Korf’schen Mini-Stahl- übernahm und später auch sämtliche zur Verar-
“Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesell-
werke aber überlebten bis heute. Großes Hoch- beitung notwendigen Rohstoffe lieferte. Alle Ver-
schaft” in München mit Ndl. in Stuttgart ausge-
format, dekorativ gestaltet, im Unterdruck Dar- träge mit der N.V. Cuba wurden 1927 wieder auf-
gründet. Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwa-
stellung einer Maschine. Lochentwertet. Maße: 36 gehoben. 1932 wurde der Firmensitz letztmalig
che Industriebau AG Berlin-Breslau-Kattowitz
x 25 cm. verlegt, und zwar zum Hauptwerk Lüneburg.
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Neben Zigarrenkisten wurden nun insbesondere Nr. 460 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 462 Schätzpreis: 150,00 EUR
Sperrholz für Schiffsbau, Innenausstattung, Startpreis: 120,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR
Möbelbau sowie Flugzeugplatten hergestellt. 1967
umgewandelt in die “Ibus-Werke GmbH”. Maße:
J. C. Richter AG Jenaer Gemeinnützige
20,6 x 27,3 cm. Perforationsentwertung. Nur drei Globalurkunde über 3 Vorzugs-Aktien Wohnungsfürsorge AG
dieser Archivstücke sind bekannt. à 100 RM, Nr. 84-86 Namensaktie 1.000 RM, Nr. 113
Leipzig, 28.5.1943 EF/VF Jena, Januar 1936 EF+
(R 11) Uralte, schon 1867 als oHG gegründete Auflage 90 (R 7). Gegründet 1935 zwecks Bau und
Firma, 1913 in eine AG umgewandelt. Die Fabrik in Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen
Leipzig O 5, Eisenbahnstr. 78 produzierte Reise-, Namen. In den Jahren 1935-1941 wurden genau
Schul- und Sportartikel, insbesondere Schulran- 1.000 Wohnungen fertiggestellt. Großaktionäre
zen, Mappen, Rucksäcke, Einkaufstaschen und (1943): Stadt Jena (50%), Carl Zeiss, Jena (32%),
Papierkörbe. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. Schott und Genossen, Jena (18%). Heute die Ernst-
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalun- Abbe-Siedlung GmbH. Zusammen mit der Carl-
terschriften. Maße: 29,6 x 21 cm. Feine Lochent- Zeiss-Siedlung GmbH werden über 1.100 Wohnun-
wertung unten in der Mitte. Nur 2 Stücke sind bis gen und Gewerbeeinheiten in Jena und Saalfeld
heute erhalten geblieben. verwaltet. Ein Stück aus der ersten Kapitaler-
höhung. Originalsignaturen. Maße: 30 x 22,8 cm.
Kleine Lochentwertung unten in der Mitte.
Nr. 459
Nr. 461
Nr. 463
J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG Nr. 461 Schätzpreis: 300,00 EUR
Aktie 10.000 Mark, Nr. 65 Startpreis: 90,00 EUR Nr. 463 Schätzpreis: 600,00 EUR
Berlin, Mai 1923 EF J. H. Roser AG Startpreis: 200,00 EUR
Auflage 300. Gründung 1919 als “Wohnstätte Kur-
Aktie 1.000 RM, Nr. 231 Johs. Girmes & Co. GmbH
fürstendamm AG”, 1921 Übernahme der J. C. Lut-
Eßlingen a.N., Dezember 1941 EF Namens-Anteilschein 1.000 RM, Nr. 5920
ter (Weingroßhandlung) GmbH und Umfirmierung
wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmen- Auflage 722 (R 8). Der Rotgerber Caspar Roser Oedt bei Krefeld, Mai 1944 EF
markt eröffnete Weinstube Lutter & Wegner, Lut- emigriert 1681 aus dem gerade von Frankreich (R 8) Gründung 1879, ab 1904 AG. Gehörte zu den
ter wurde 1851 zum Hoflieferanten ernannt. annektierten Straßburg nach Stuttgart und führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Her-
Anfang der 1920er Jahre übernahm das Bankhaus begründet dort eine über Generationen tätige Ger- stellung von Samten und Plüschen für Bekleidung
Hardy & Co. die Aktienmehrheit. Dem AR gehörte ber-Dynastie. 1806 gründet der Stuttgarter Ger- und Raumausstattung auf dem europäischen
zu der Zeit u.a. auch der Oberbürgermeister a.D. bermeister Jakob Heinrich Roser in Stuttgart die Markt. 1943 umgewandelt in eine GmbH. 1959
Dr. Brünning an. 1929 Verkauf der verlustträchti- Lederfabrik J.H. Roser. Aus dieser ging 1875 als Umwandlung in die “Girmes-Werke AG”. Mit über
gen gastronomischen Betriebe, 1932 wurde der Nachfolger hervor die Esslinger Lederfabrik mit 1/2 Mrd. DM Jahresumsatz zuletzt eines der größ-
alte Name “Wohnstätte Kurfürstendamm AG” wie- einem Fabrikneubau in der gerade 10 Jahre zuvor ten Unternehmen der deutschen Textilindustrie.
der angenommen. Letzte Großaktionäre waren als Industriegebiet angelegten Pliensauvorstadt Anfang 1989 nach mehreren vergeblichen Sanie-
erst die Rosenhain GmbH und dann Egon und Mar- (Hedelfinger Str. 4, frühere Uhlandstraße, etwas rungsversuchen in Konkurs gegangen - bald dar-
got Fürstenberg. 1938 Auflösung der AG und isoliert im Süden der Stadt auf der zeitweise auf stritten die Banken (allen voran die Deutsche
Abwicklung durch die Berliner Revisions-AG (was “Zigeunerinsel” genannten anderen Neckarseite). Bank) und die rd. 7.000 geschädigten Kleinak-
eine sog. Arisierung vermuten läßt). Der 1923 gibt die Familie Roser ihre Anteile ab, es tionäre um Schuld und Schadenersatz. Eingetra-
Löschungsvermerk von 1941 wurde im Handelsre- kommt zur Gründung der J. H. Roser AG, die in gen auf Herrn Otto Lechtenfeld in Wuppertal-Voh-
gister zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurück- Stuttgart börsennotiert ist. 1958 in eine GmbH winkel. Maße: 20,8 x 29,9 cm. Prägesiegel lochent-
genommen. Das Weinhaus Lutter & Wegner am umgewandelt. Seit Stilllegung der Lederprodukti- wertet.
Gendarmenmarkt, 1944 im Krieg zerstört, eröffne- on wird die wunderschön restaurierte 4-geschos-
te 1997 neu. Großformatiges Papier, lochentwer- sige Fabrik als Roser-Gebäude von der Daimler AG Nr. 464 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
tet. Maße: 38,2 x 27,4 cm. genutzt. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur Startpreis: 350,00 EUR
13 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!
Junkers Flugzeug- und Motorenwerke
117000
Dessau, Oktober 1937 EF+
Auflage 30 (R 7). Gründung 1917 als Junkers Fok-
kerwerke AG. Der geniale Luftfahrtpionier Prof.
Hugo Junkers arbeitete zuerst mit Anthony Her-
man Gerard Fokker zusammen (Fokker bot bei
Ausbruch des I. Weltkrieges seine Dienste beiden
Seiten an; die Deutschen akzeptierten als erste).
1918 kehrte Fokker nach Holland zurück. 1919
Umfirmierung in Junkers Flugzeugwerk AG und
1936 in Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG
anläßlich der Übernahme der Junkers Motoren-
bau GmbH und der Magdeburger Werkzeugma-
schinenfabrik GmbH. Die Nazis enteigneten Prof.
Junkers 1933 nicht nur, sondern erteilten ihm in
seiner Firma sogar Hausverbot. Die Junkers-Werke
wurden im 2. WK dann der wichtigste Flugzeuglie-
ferant für die deutsche Luftwaffe. Die Werke im
Osten wurden nach dem Krieg enteignet. 1958
Sitzverlegung von Dessau nach München, wo
Basisforschungen und Entwicklungen der Luft-
Nr. 460 Nr. 462
und Raumfahrttechnologie weiterbetrieben wur-
den. Alleinaktionär war nun die Flugzeug-Union-
89
Süd GmbH (die wiederum zur Messerschmitt AG

in Augsburg gehörte, einem indirekten Vorläufer
von Airbus Industries und damit auch der 2000
gegründeten EADS). Ab 1967 GmbH. 1973 über-
nommen von der Daimler-Benz Luft- und Raum-
fahrt Holding AG. Firmenname und Umrahmung
vorgedruckt, Text maschinenschriftlich, mit
Unterschriften des Aufsichtsratsvorsitzenden
Heinrich Koppenberg (ein von den Nazis 1933 als
Nachfolger für Prof. Hugo Junkers geschickter
grobschlächtiger Stahlmanager aus dem Flick-
Konzern, der es ab 1934 schaffte, in nur 10 Mona-
ten Bauzeit das neue riesige Junkerswerk hinter
das alte Werk zu klotzen) und der Vorstände Rich-
ard Thiedemann und Hans Friesecke.Maße: 21 x
29,7 cm. Kleine Lochentwertung unten in der
Mitte.
Nr. 464
beiter schon nicht mehr regelmäßig gezahlt wer- Nr. 469 Schätzpreis: 175,00 EUR
den, 1928 Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934 Startpreis: 45,00 EUR
in Liquidation getreten und gleichzeitig in “Kabel-
werk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert. Der Betrieb
Kaffee- und Lebensmittel-Vertriebs-
selbst wurde mit dem Recht der Fortführung des AG Max Müller & Co.
ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reins- Aktie 20 RM, Nr. 1040
hagen GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft. Berlin, Juli 1934 EF+
Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller Auflage 1.700 (R 7). Gründung 1914. Vertrieb von
Umrahmung. Lochentwertet. Maße: 35 x 25 cm. Kaffee, Lebens- und Genussmitteln aller Art. Die
Nr. 465 Ges. besaß die beiden Grundstücke Müllerstr.
Nr. 467
166a und 167 sowie das Grundstück Schönhauser

Str. 3. 1927 erwarb die Ges. die Masse der in Kon-
Nr. 465 Schätzpreis: 300,00 EUR kurs geratenen, seit über 30 Jahren bestehenden
Startpreis: 120,00 EUR Firma Rauer & Co., nebst zwei Ladengeschäften.
Jute-Spinnerei und Weberei Hansa 1936 Konkurseröffnung. Lochentwertet. Maße: 21
Aktie 1.000 Mark, Nr. 255 x 29,8 cm.
Barth in Pommern, Juni 1909 EF
als Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG in Barth.
Die Ostdeutsche Jutespinnerei & Weberei GmbH Kaiserhof Hotelbetriebs-AG
in Barth brachte dabei die ihr gehörigen Grund- Bärenfels
stücke in die AG ein mit sämtlichen Bestandteilen, Aktie 100 Goldmark, Nr. 438
Maschinen und Fabrikgebäuden, sämtlichen Rohr-
leitungen, Webstühlen Spinnmaschinen und Werk- Bärenfels, August 1924 EF
zeugen. Herstellung von Fabrikaten aller Art aus Auflage 500 (R 6). Gründung 1923. Erwerb und
Jute und ähnlichen Faserstoffen. 1911 wurde das Betrieb von Hotelunternehmungen, insbesondere
Konkursverfahren eröffnet. Großformatiges der Betrieb des 1905 erbauten Kurheims “Kaiser-
Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet. hof”. Zu DDR-Zeiten FDGB-Ferienheim “Max
Maße: 35,8 x 25,6 cm. Niklas”, dann “Sachsenhof”. Nach der Wende wur-
den viele Gebäude im erzgebirgischen Kurort
Bärenfels renoviert, aber das ehemalige Kurheim
liegt noch im Dornröschenschlaf. Lochentwertet.
Startpreis: 20,00 EUR Maße: 26 x 35 cm.
Kabel- und Drahtwerke AG
Aktie 100 RM, Nr. 6163 Nr. 471 Schätzpreis: 350,00 EUR
Wien, Dezember 1942 EF+ Startpreis: 140,00 EUR
Auflage 25.000. Gündung 1897. Herstellung von Kali-Bohrgesellschaft
Starkstrom- und Hochspannungskabeln sowie Neue Vereinigung
Kabeln, Drähten und Seilen aus Kupfer, Bronze,
Aluminium, Eisen und Stahl. 1942 Fusion mit der Anteilschein über 1 Anteil, Nr. 669
Kabel- und Gummiwerk AG, Wuppertal. 1997 Braunschweig, 27.9.1905 EF/VF
wurde das Kabelwerk in Wien geschlossen, auf Auflage nicht zu ermitteln (R 8). Gegründet Ende
dem Areal in Wien-Meidling entstanden ansch- 1904. Gerechtsame in den Gemarkungen Gr.
Nr. 468
ließend Wohnungen und Kulturprojekte (Thea- Schwülper und Lagesbüttel im Kreise Gifhorn
ter). Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm. (etwas nördlich von Braunschweig), ca. 5 preuss.
Maximalfelder. Markscheidend: Gewerkschaft
Nr. 467 Schätzpreis: 175,00 EUR Kronprinz Wilhelm und Gewerkschaft Hannover.
Startpreis: 60,00 EUR Nr. 468 Schätzpreis: 250,00 EUR Die Tiefbohrung durchteufte bis 500 m jüngere
Startpreis: 75,00 EUR Schichten, traf aber keine Kalilager an, und wurde
Kabelwerk Nassau AG dann eingestellt. Originalunterschriften Otto
Kabelwerk Nassau AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1778 Schröder und Gerhard Dietz. Schöne Jugendsti-
Actie 1.000 Mark, Nr. 9680 lumrandung. Lochentwertet. Eingetragen auf
Haiger (Dillkreis), 29.1.1921 EF
Haiger (Dillkreis), 9.2.1923 EF Herrn Wilhelm Wilms in Dortmund, rückseitig
Auflage 900 (R 7). Gründung 1920, Herstellung von
isolierten Drähten und Kabeln aller Art. Ab Mitte Auflage 2.250 (R 7). Großes Hochformat mit sehr 1906 übertragen auf die Firma Max Ullrich & Co,
der 20er Jahre konnten die Löhne der 135 Mitar- schmuckvoller Umrahmung. Maße: 35,3 x 24 cm. Berlin. Maße: 32,1 x 24 cm.
90
und übertrug ihr Vermögen auf die Alleinak- bank. Seit Februar 1924 Freundschaftsverhältnis
tionärin, die Gewerkschaft Einigkeit II. Maße: 38,5 mit der Sächsischen Staatsbank, die bei dieser
x 26,9 cm. Doppelblatt. Nicht entwertet! Gelegenheit Vorzugs-Aktien der Kamenzer Bank
übernahm. 1945 wurde die Bank durch die Sächsi-
sche Landesbank abgewickelt. Maße: 29,8 x 21 cm.
Nr. 471
Nr. 473
Nr. 475
Nr. 474

Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger
Nr. 472
Aschaffenburg, 10.10.1928 EF
Auflage 350 (R 8). Gegründet wurde die Fa. Hein &
Nr. 476
Nr. 472 Schätzpreis: 300,00 EUR Stenger bereits 1864 als Kalkbrennerei in der
Startpreis: 80,00 EUR Aumühle in Aschaffenburg-Damm. 1870 außerdem
Kaliwerke Benthe AG Erwerb der Ziegelei Hepp in der Ottostr. 8. Die
unmittelbar angrenzende Bahnlinie begünstigte Nr. 476 Schätzpreis: 500,00 EUR
die Geschäftsausdehnung, so daß der Verkaufska- Startpreis: 145,00 EUR
Hannover, 1.7.1905 EF talog kurz vor der Jahrhundertwende neben
Auflage 2.000 (R 7). Gründung der Kali-Bohrgesell- Eigenprodukten auch bereits Handelsware wie Kammerich-Werke AG
schaft Benthe 1895, Umwandlung in Gewerkschaft Bims, Zement, Fliesen und Sanitärartikel enthält. Aktie 1.000 Mark, Nr. 3315
Walmont 1897, AG seit 1901. Nach einem Lau- 1896 bei Umwandlung in eine AG bestehen Fabri- Berlin, Februar 1920 VF+
geneinbruch ab 1902 nur noch Salinenbetrieb. ken in Aschaffenburg, Damm, Hösbach, Sailauf, Auflage 1.250 (R 9). Uraltes, bereits 1863 gegrün-
1905 wurde das Aktienkapital um 1.004.000 M auf Rotenberg und Feldkahl, wobei die 3,4 km lange detes Unternehmen. Herstellung von Röhren und
2 Mio. Mark herabgesetzt durch Ankauf von 4 Akti- Drahtseilbahn zwischen Hösbach-Bahnhof und sonstigen Walzwerkerzeugnissen aller Art sowie
en und Zusammenlegung der übrigen im Verh. 3 : Rottenberg mehr als ein halbes Jahrhundert so von Blech-, Preß-, Stanz- und Ziehteilen aus Eisen,
2. Die Dreiviertelmehrheit der Aktien ging Ende etwas wie ein Wahrzeichen des Aschafftals war. Stahl und Metall. Stammwerk in Berlin-Wittenau,
1920 zu 200 % in den Besitz der Alkaliwerke Ron- Nach einer kurzen Blüte in der Wiederaufbauzeit Fennstr. 27. Dazu wurde schon 1899 ein mitten in
neberg über. 1926 Stillegung der Werke und Auflö- nach dem 2. Weltkrieg musste die nicht mehr kon- Bielefeld gelegenes großes Rohrwerk erworben
sung der Gesellschaft. Doppelblatt, Prägesiegel kurrenzfähige Kalkproduktion 1951 eingestellt (1930 stillgelegt). Anläßlich der Übernahme der
lochentwertet. Maße: 30,1 x 22,6 cm. werden.Die heutige ”Kalkwerke vorm. Hein & Sten- “Eisenwerk Schladern AG Kammerich” in Schlade-
ger GmbH” wandelte sich zum Baustoffhändler rn a. d. Sieg 1896 Umwandlung in eine AG
Nr. 473 Schätzpreis: 250,00 EUR mit über 100 Mitarbeitern und bezog 1997 den jet- zunächst als “Vereinigte Kammerich’ sche Werke”,
Startpreis: 50,00 EUR zigen Standort an der Goldbacher Strasse auf dem umbenannt 1911 in “Vereinigte Kammerich’ und
Kaliwerke Prinz Adalbert AG Gelände des früheren amerikanischen Depots. Belter & Schneevogl’sche Werke AG”, 1919 dann
Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm. Nur 20 Stücke wie oben. 1916/17 Neubau eines großen Röhren-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3415 sind bis heute erhalten geblieben! werkes in Brackwede-Süd bei Bielefeld, nach des-
Hannover, 1.7.1910 EF sen Inbetriebnahme wurde das Werk Wittenau
Gründeremission, Auflage 4.625 (R 7). Gründung Nr. 475 Schätzpreis: 250,00 EUR stillgelegt und 1919 verkauft. Das Walz- und
1905, Übernahme der Kaligerechtsame der Petro- Startpreis: 140,00 EUR Preßwerk in Brackwede war mit der ersten vollau-
leum- und Kalibohrgesellschaft Prinz Adalbert. tomatischen Vernickelungsanlage des Kontinents
Versuchsbohrungen stießen auf mächtige Salzvor-
Kamenzer Bank AG
ausgestattet und war ein wichtiger Zulieferer für
kommen. 1906 wurde in der Gemarkung Oldau der Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 4 den Fahrzeugbau. 1938 auch Verlegung des juristi-
Förderschacht abgeteuft. 1912 erhielten die Kamenz, 10.3.1933 EF schen Firmensitzes nach Brackwede, nachdem die
Aktionäre für sieben Aktien einen Kux der Gewerk- Auflage 20 (R 8). Gründung der AG 1922, vorher seit 1926 mehrheitlich zur Hahnsche Werke AG in
schaft Einigkeit. 1967 erlosch die AG endgültig war die Kamenzer Bank eine Genossenschafts- Berlin gehörenden Kammerich-Werke im Zuge
91
einer “Arisierung” des Hahn-Konzerns vom den nerei Glücksbrunn GmbH, Schweina, die früher als Teil des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald
Mannesmannröhrenwerken übernommen worden ebenfalls zum Nordwolle-Konzern gehört hatte. Zu zu besichtigen, andererseits immer noch kommer-
waren (im Zuge des Restitutionsverfahrens erhiel- DDR-Zeiten VEB (mit Produktionsumstellung auf zieller Abbau von Kaolin und anderen Rohstoffen
ten die Hahn-Erben nach dem Krieg zunächst 55 % Chemiefasern), nach der Wende die “Kammgarn- durch die Fa. Kies-Krieger. Lochentwertet. Maße:
der Firmenanteile zurück, die aber 1955 erneut an spinnerei an der Werra GmbH”. Der historische 32 x 24,6 cm.
Mannesmann verkauft wurden). Anläßlich des 90- Fabrikbau von Karl Behlert wurde noch nach der
jährigen Firmenjubiläums eröffneten die Kamme- Wende mit öffentlichen Mitteln restauriert. 1992
rich-Werke, die bereits wieder 1300 Beschäftigte wurde das Werk zunächst geschlossen, dann 1994
hatten, 1954 einen Kindergarten, der in Brackwe- von der Wagenfelder Spinnereien GmbH (Gebr.
de noch heute als “Kammerich-Kita” bekannt ist. Körner) erworben und wieder eröffnet, 2004
1970 im Zuge der Arbeitsteilung Mannesmann/ wurde die Produktion nach Tschechien verlagert.
Thyssen Einbringung der Produktionsanlagen in Als einzigartiges Industriedenkmal Südthüringens
die Mannesmannröhren-Werke GmbH und Aus- stand das Behlert-Ensemble seit 2002 unter Denk-
gliederung der Achsbrückenfertigung. Bei dieser malschutz. Besonderer kultureller Wert wird dem
Gelegenheit Verschmelzung der Kammerich- Verwaltungsgebäude mit in weiten Teilen original
Werke AG auf die Mannesmann AG. Schön verzier- erhaltener Ausstattung (u.a. Bleiglasfenster mit
te Umrahmung. Maße: 36 x 26,5 cm. Doppelblatt. Motiven der Wollverarbeitung) beigemessen.
Kleine Lochentwertung unten mittig. Nur 10 Nach der Eingemeindung Wernshausens zum
Stücke sind bis heute erhalten geblieben! 1.12.2008 wurde die Stadt Schmalkalden Eigentü-
mer des ehemaligen Fabrikareals und betrieb
gegen den Widerstand der Denkmalpflege den
Abriß dieses Kulturdenkmals. 2009 wurde das
Fabrikgebäude gesprengt. Recht dekorativ gestal-
tetes Papier mit kleiner Vignette einer Spinnerin in
der Umrahmung. Maße: 29,5 x 22,5 cm. Nur 3
Stücke wurden 2016 in einem Nachlaß gefunden.
Nr. 480

Nr. 477 Schätzpreis: 200,00 EUR Karlsruher Brauerei-Gesellschaft
Startpreis: 80,00 EUR vormals K. Schrempp
Kammgarnspinnerei Kaiserslautern Aktie 1.000 Mark, Nr. 2092
Aktie 100 RM, Nr. 2449 Karlsruhe, 1.7.1919 EF
Kaiserslautern, Dezember 1931 EF Auflage 300 (R 8). Gründung 1889 zur Übernahme
Auflage 2.500 (R 7). Gründung 1857, Betrieb einer der Brauerei von Karl Schrempp (vormalige
Wäscherei, Kämmerei und Färberei sowie einer Brauerei Schuberg in der Karlstr. 65). Mit über
Wollfettfabrik. Die seit 1922 bestandene Interes- 100.000 hl Jahresausstoß damals eine der großen
sengemeinschaft mit der (in der Weltwirtschafts- Brauereien. 1920 Fusion mit der Brauerei A. Printz,
krise spektakulär zusammengebrochenen) Nord- 1933 Umfirmierung in “Brauerei Schrempp-Printz
deutschen Wollkämmerei- und Kammgarnspinne- AG” (der Zusatz Printz fiel 1964 fort). 1968 Stille-
rei in Bremen (Nordwolle) riss Kammgarn Kai- gung der eigenen Mälzerei. Mehrheitsaktionär war
serslautern 1931 fast mit in den Abgrund. Nach zuletzt über die Bank für Brau-Industrie und die
1945 Wiederaufbau des fast völlig zerstörten Binding-Brauerei der Oetker-Konzern. 1972 auf die
Betriebes. Börsennotiz im Freiverkehr Frankfurt, Binding-Tochter Mainzer Aktien-Bierbrauerei ver-
Nr. 478
Großaktionär war die J. F. Adolff AG aus Backnang. schmolzen. Mit Originalunterschrift von Karl
1981 Anschlusskonkurs. Lochentwertet. Maße: 21 Schrempp als Vorstand. Maße: 35 x 23 cm. Dop-
x 29,7 cm. pelblatt, kleine Lochentwertung unten in der
Mitte.
Kammgarnspinnerei Wernshausen
Niederschmalkalden, 16.12.1920 VF
Auflage 2.500 (R 10). Mit Gründung der Kamm-
garnspinnerei ergänzte Johann Christian Weiß
1834 sein in Langensalza schon seit 1819 betriebe-
nes Handelsgeschäft mit Kammgarnen. 1881
wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt.
1920-22 kompletter Neubau der Fabrik am Zusam-
menfluß von Werra und Schmalkalde nach Plänen
des bekannten Architekten Karl Behlert, außer-
Nr. 481
dem Ende 1920 Ankauf der Kammgarnspinnerei
Schönbrunn i.V. Das Unternehmen beschäftigte
inzwischen mehr als 2.000 Mitarbeiter. In den
1920er Jahren schluckte, wie fast alle anderen
Konkurrenten auch, der Nordwolle-Konzern die Startpreis: 100,00 EUR
Kammgarnspinnerei Wernshausen. Der spekta- Karola-Werk Chemische Fabrik AG
Nr. 479
kuläre Konkurs des Nordwolle-Konzerns Mitte Aktie 1.000 RM, Nr. 39
1931 war der Auslöser für den Zusammenbruch
Eisenach, 20.7.1938 EF
der Darmstädter und Nationalbank (DANAT-
Bank), der in einer Kettenreaktion die bis dahin Nr. 479 Schätzpreis: 300,00 EUR Auflage 100 (R 8). Gründung 1923, eine reine Fami-
schlimmste Bankenkrise der deutschen Geschich- Startpreis: 60,00 EUR lien-AG. Die Fabrik in der Langensalzaer Str. 37-41
te auslöste. Viele Teile des Nordwolle-Konzerns Kaolin AG stellte insbesondere Schuhputz-Präparate und
wurden später in rechtlich selbständigen Auffang- Treibriemenpflegemittel her. Nach 1945 ist die AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3560 in der “Liste B” der Sowjetischen Militär-Admini-
gesellschaften weitergeführt, so auch die Kamm-
garnspinnerei Wernshausen in der 1932 gegründe- Neckarsteinach, 25.2.1923 EF/VF stration aufgeführt (also bei den Unternehmen,
ten „Kammgarnspinnerei an der Werra AG“. 1937 (R 8) Gründung 1923 zur Ausbeutung der Kaolin- die den Besitzern zurückgegeben werden). Loch-
außerdem Übernahme der Neuen Kammgarnspin- vorkommen bei Neckarsteinach. Heute einerseits entwertet. Maße: 21,1 x 29,9 cm.
92
Nr. 484 Schätzpreis: 250,00 EUR auch in Normalspur befahrbar. Anschluss an die
Startpreis: 65,00 EUR Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach.
Betriebseröffnung 1886. Sitz bis 1906 in Christi-
Keramische Werke Senteinen AG anshütte, dann in Kerkerbach (Oberlahnkreis).
Aktie 10.000 Mark, Nr. 15206 Eine reine Güterbahn, wie schon der Fuhrpark
Tilsit, 12.7.1923 EF+ zeigt: 4 Lokomotiven bewegten 2 Personen-, aber
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1922 durch Ziege- bis zu 100 Güterwagen. 1946 Überführung in
leibesitzer und Töpfer aus Tilsit und Umgebung. Gemeineigentum (im Westen eine Besonderheit
Bereits seit 1924 wieder in Liquidation. Maße: 22 x der hessischen Landesverfassung, 1953 wurde
29,4 cm. Mit kpl. Kuponbogen. die Sozialisierung wieder aufgehoben). 1974 Ver-
kauf des Bahnbetriebes an die Bundesbahn,
Nr. 485 Schätzpreis: 1.000,00 EUR danach nur noch Vermögensverwaltung. Sitzver-
Startpreis: 200,00 EUR legungen nach Frankfurt (1977), Heidelberg
(1979) und Mannheim (1980). Das “zweite Leben”
Kerkerbachbahn AG als Bauträger-Gesellschaft, angefacht durch
Nr. 482
Actie 500 Mark, Nr. 848 einen beispiellosen Boom bei Steuersparmodel-
Limburg, 12.5.1884 EF/VF len, war aber nur von kurzer Dauer: In einem
Nr. 482 Schätzpreis: 200,00 EUR Gründeraktie, Auflage zuerst 1.900, nach Kapital- spektakulären Konkurs ging die Kerkerbachbahn
Startpreis: 90,00 EUR zusammenlegung 1919 blieben nur ca. 200 im 1984 krachend unter, der letzte Großaktionär
Umlauf (R 8). Gründung 1884. 1000-mm-Schmal- und Vorstand Tom Sieger atmete deswegen eini-
Karpathia Marmorwerke AG ge Jahre gesiebte Luft. Gedruckt auf Büttenpa-
spurbahn Dehrn-Kerkerbach-Heckholzhausen-
Vorzugs-Aktie 500 RM, Nr. 80 Hintermeilingen-Mengerskirchen, der Abschnitt pier. Maße: 26,3 x 18,4 cm. Mit beiliegendem
Crimmitschau i. Sa., 25.1.1927 EF Dehrn-Kerkerbach war durch ein drittes Gleis Kuponbogen.
Auflage 55 (R 7). Gründung 1926 in Crimmitschau,
Sitz ab Febr. 1927 in Dresden. Gewinnung von Mar-
mor und anderen mineralischen Produkten in den
Südkarpathen. Zur Wahrnehmung der Interessen
vor Ort in der Tschechei wurde die Firma Max
Eichhorn in Neresnica errichtet und in das Han-
delsregister eingetragen. 1927 außerdem Über-
nahme der Verkaufsrechte für einen benachbarten
Marmorbruch, womit die Ges. in der Tschechoslo-
wakei sodann konkurrenzlos dastand. Ab 1929
auch Aufschluß des Dolomitvorkommens, nach-
dem zuvor die Mehrheit am Konkurrenten Dolo-
mit GmbH erworben worden war. 1931 Auflösung
der AG und Einbringung aller Aktiva in eine luxem-
burgische Holdinggesellschaft. Lochentwertet.
Maße: 26,9 x 35,1 cm.
Nr. 483
Kell & Löser AG
für Hoch- und Tiefbau
Leipzig, 23.7.1925 EF/VF
Auflage 2.250 (R 8). Schon länger als oHG beste-
hendes Bauunternehmen, seit 1903 AG. Zweignie-
derlassungen in Berlin, Dresden, Düsseldorf,
Essen, Halle a.S., Hamburg, Plauen, Bremen und
Chemnitz. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. Loch-
Nr. 484 Nr. 485
93
Nr. 490
Nr. 486
Kerkerbachbahn AG Kinobau AG
4 % Schuldv. 1.000 Mark, Nr. 127 Aktie 1.000 Mark, Nr. 10
Christianshütte, 1.10.1903 VF Berlin, April 1921 EF/VF
Auflage 1.000 (R 8). Rückseitig Abdruck der Auflage 30 (R 7). Gegründet im Januar 1920 als
Genehmigungsurkunde betreffend Ausgabe der “Baugesellschaft Wannseebahnhof AG” u.a. durch
Schuldverschreibungen. Maße: 19,5 x 39,8 cm. den Baumeister Flatow zwecks Bebauung von
Nr. 491
Unterer Rand uneben nach Abschnitt der Kupons. Grundstücken am Berliner Wannseebahnhof.
Umbenannt 1921 in “Kinobau AG” und 1934 (da
die AG jetzt nur noch dieses Grundstück besaß) in
”Grundstücksgesellschaft Nollendorfplatz 4 AG”. Nr. 491 Schätzpreis: 150,00 EUR
1941 in Abwicklung getreten, 1942 erloschen. Startpreis: 30,00 EUR
Lochentwertet. Maße: 27,5 x 37 cm.
Kleinbahn-AG Erfurt-Nottleben
Aktie 1.000 RM, Nr. 2250
Erfurt, 25.2.1929 EF+
Auflage 272, weitere 2076 in vier Sammelurkunden
für die öffentlichen Großaktionäre verbrieft. Grün-
dung 1924. Normalspurige Bahn Erfurt-Nord -
Nottleben (21,3 km). 1949 Übernahme durch die
Deutsche Reichsbahn. Personenverkehr 1966 ein-
gestellt, danach nur noch sporadischer Güterver-
kehr. Lochentwertet. Maße: 21,2 x 29,8 cm.
Nr. 487
Nr. 489
Kieler Verkehrs-AG
Aktie 50 DM, Nr. 4015 Nr. 489 Schätzpreis: 200,00 EUR
Kiel, August 1951 EF+ Startpreis: 45,00 EUR
Auflage 1.800 (R 7). Gründung 1905 als Hafenrund- Klein, Schanzlin & Becker AG
fahrt-AG. 1937 Übernahme der “Holsteinische
Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben. 1939
Aktie 1.000 RM, Nr. 2011
Verschmelzung mit der “Neuen Dampfer-Compa- Frankenthal, November 1938 EF
gnie”, 1942 Übernahme der “Kieler Straßenbahn” Auflage 440 (R 8). Gründung 1871 als Armaturen-
mit ihrem 40 km langen Streckennetz, die mit zu fabrik. In den folgenden Jahren wurde das Pro-
der Zeit rd. 700 Mitarbeitern der größte Betriebs- duktionsprogramm um Dampfmaschinen, Pum-
teil wurde. Großaktionäre waren die Stadt Kiel pen, Filterpressen und Kompressoren ergänzt.
(Mehrheit) und früher auch die Alloka. 2008 in eine Seit 1887 AG. 1924-34 Übernahme von Zweigbe-
GmbH umgewandelt worden. Reederei-Flagge und trieben in Homburg/Saar, Nürnberg, Pegnitz,
Stadtwappen von Kiel in der Umrandung. Maße: Oschersleben/Bode, Bremen und Leipzig. 1988
21,2 x 29,7 cm. Nicht entwertet! Zweitseltenste Umfirmierung in KSB AG. Mit 35 Produktionsstät-
Aktie der Kieler Verkehr, von den 43 erhaltenenen ten in 19 Ländern heute einer der größten Pum-
Stücken nur ca. 25 kamen in den Sammlermarkt, penhersteller der Welt. Lochentwertet. Maße: 21 x
ein Teil an Archive, der Rest wurde vernichtet. 29,7 cm.

Kleinbahn-AG Bebitz-Alsleben Startpreis: 50,00 EUR
Namens-Aktie 1.000 RM, Nr. 626
Kleinbahn-AG Genthin-Ziesar
Beesenlaublingen (Saale), 25.2.1929 EF
Auflage 576, weitere 224 in Sammelurkunde. Grün-
Aktie 800 RM, Nr. 13698
dung 1905 in Alsleben. Strecke Bebitz - Beesen- Genthin, 25.4.1925 EF+
laublingen - Alsleben, 7,7 km Strecke. Nach 1942: Auflage 261. Gründung 1898. Bis 1923: Genthiner
Eisenbahn-AG Bebitz-Alsleben. 1949 Übernahme Kleinbahn-AG, dann nach Fusion 1930 mit der Zie-
durch die Deutsche Reichsbanhn. 1966 Einstel- saer Kleinbahn AG “Kleinbahn AG Genthin-Zie-
lung des Personenverkehrs, 1994 Einstellung des sar”. Ab 1942 Genthiner Eisenbahn-AG. Gesamt-
gesamten Bahnverkehrs. Lochentwertet. Maße: bahnlänge ca. 154 km rund um Genthin (50 km
Nr. 488
21,1 x 29,7 cm. nordwestlich von Magdeburg). Aktionäre 1940
waren der Staat Preußen und die Provinz Sachsen.
94
1949 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn,

1967 weitgehende Einstellung des Personenver-
kehrs, 1999 letzte Fahrt eines Personenzuges im
Netz der ehemaligen Genthiner Kleinbahn. Ori-
ginalsignaturen. Doppelblatt, kleine Lochentwer-
tung unten in der Mitte. Maße: 33,1 x 21,1 cm.
Nr. 493 Nr. 495 Nr. 496
Nr. 493 Schätzpreis: 150,00 EUR Nr. 495 Schätzpreis: 300,00 EUR Nr. 496 Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR Startpreis: 70,00 EUR Startpreis: 70,00 EUR
Kleinbahn-AG Grünberg-Sprottau Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2446 Namensaktie 200 Mark, Nr. 300 Namensaktie 500 Mark, Nr. 583
Grünberg i.Schl., 1.8.1911 VF Stendal, 1.10.1911 EF/VF Stendal, 1.10.1911 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 2.550. Bis Kriegsende konn- Gründeraktie, Auflage 360, weitere 140 in einer Gründeraktie, Auflage 200. Hübsche mehrfarbige
ten seit der Gründung insgesamt ganze 2 % Divi- Sammelaktie verbrieft. Gründung 1906 zum Bau Jugendstil-Umrahmung mit Laubranken. Ebenfalls
dende verteilt werden. Das hatte seinen Grund: der 48 km langen normalspurigen Bahn Stendal - mit Originalsignaturen des Vorstands und als AR-
auf der 50,7 km langen Strecke in Niederschlesien Peulingen - Kl. Rossau - Arendsee (eröffnet Vorsitzender von Landrat Wilhelm von Bismarck-
wurden zuletzt gerade noch 35 Personen und 90 t 1908/09). Gründer waren der Staat Preußen und Lochentwertet. Maße: 34,8 x 26,6 cm.
Fracht am Tag befördert. Dekorativer Druck von G die Provinz Sachsen (die jeweils 470 Aktien = 23,37
& D, Originalunterschriften. Maße: 26,2 x 36,3 cm. % des Kapitals zeichneten), Kreis und Stadt Sten-
Prägesiegel lochentwertet. dal, die Stadt Arendsee sowie 458 am Bahnbau
interessierte Firmen und Privatpersonen. 1915
umbenannt in Stendaler Kleinbahn-AG, im glei-
chen Jahr Baubeginn für die 22 km lange Zweig-
bahn von Peulingen nach Bismark Ost (später
Hohenwulsch) an der Hauptbahn Stendal-Salzwe-
del. Eröffnet bis Darnewitz 1916, komplett wegen
Verzögerung durch den 1. Weltkrieg erst 1921. Die
Betriebsführung für das gesamte Netz hatte von
Anfang an die Kleinbahnabteilung des Provinzial-
verbandes Sachsen in Merseburg. Übergänge
bestanden in Stendal zur Staatsbahn, in Klein Ros-
sau kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-
Pretzier, ab 1922 auch in Arendsee zur Staats-
bahnstrecke Salzwedel-Wittenberge, schließlich
in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gardele-
gen-Wittingen. 1924 fusionsweise Übernahme der
Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg, wodurch die
1899 eröffnete 13 km lange Strecke Stendal-Arne-
Nr. 497
burg hinzukam. 1942 umbenannt in Stendaler
Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung und Übernahme
durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH, 1948 Nr. 497 Schätzpreis: 400,00 EUR
vom VVB des Verkehrswesens Sachsen-Anhalt Startpreis: 120,00 EUR
übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg
Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn. Die beiden
Strecken der alten KB Stendal-Arendsee wurden Namensaktie Lit. B 300 Mark, Nr. 38
Nr. 494
bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Strecke der Arneburg, 10.10.1913 EF/VF
alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, aber nicht Kapitalerhöhung für den Umbau auf Normalspur,
Nr. 494 Schätzpreis: 350,00 EUR für immer: Ein Teil der Trasse wurde ab 3.1.1977 Auflage 50 (R 7). Gründung 1898 durch den Staat
Startpreis: 60,00 EUR für die Strecke Borstel-Niedergörne benutzt, die Preußen, die Provinz Sachsen und den Kreis Sten-
als Anschlußbahn für das nie in Betrieb gegange- dal. 12,6 km lange Bahn von Stendal nach Arne-
Kleinbahn-AG ne Kernkraftwerk Stendal bestimmt war und bis burg, eröffnet 1899 in 1.000-mm-Spur, 1913/14
Neuhaldensleben-Weferlingen Ende 1995 auch Personenverkehr ab Bahnhof Umspurung auf Normalspur (1.435 mm). 1924
Namens-Actie 1.000 Mark, Nr. 311 Stendal besaß. Heute ist die Bahn an die Stadt durch Fusion in der Stendaler Kleinbahn-AG (vor-
Neuhaldensleben, 15.5.1907 VF Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte her Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee, ab 1942 Sten-
zur Zellstoff Stendal GmbH in Niedergörne daler Eisenbahn-AG) aufgegangen. Schöne Jugend-
Gründeraktie, Auflage 1.450 (R 8). Die 31,9 km stil-Umrahmung. Maße: 28,8 x 22,8 cm. Doppel-
lange Strecke wurde 1922 auf die Kleinbahn-AG benutzt. Hübsche mehrfarbige Jugendstil-Umrah-
mung mit Laubranken. Originalsignaturen des Vor- blatt, kleine Lochentwertung unten mittig.
Gardelegen-Neuhaldensleben übertragen. Firma
zuletzt G-H-W-Eisenbahn AG, Großaktionäre stands und als AR-Vorsitzender von Landrat Wil-
waren der preußische Staat und die Provinz Sach- helm von Bismarck (altes Adelsgeschlecht, das Nr. 498 Schätzpreis: 650,00 EUR
sen. 1949 Übernahme durch die Deutsche Reichs- schon im 13. Jh. in Stendal erscheint, bedeutend- Startpreis: 180,00 EUR
bahn, 1999 Einstellung des Personenverkehrs. ster Vertreter war der erste deutsche Reichskanz- Kleinwohnungsbau Halle AG
Umgestellt auf 800 RM. Doppelblatt, inwendig ler Fürst Otto von Bismarck, der Landrat war ein
Cousin von ihm). Lochentwertet. Maße: 35,5 x 26,5 Namens-Aktie 10.000 RM, Nr. 21
übertragen 1942. Linker Rand mit Rostspur von
einer Büroklammer. Ungelochtes Stück! cm. Halle, 7.5.1938 EF
Auflage nur 27 Stücke, kompletter Neudruck
nach Umstellung von Inhaber- auf Namensaktien
Für meine große Auktion am 19. November 2018 (R 8). Gegründet 1922 unter maßgeblicher Beteili-
suche ich noch Einlieferungen von guten Einzelstücken gung der Stadt Halle a.S. zur Schaffung gesunder
oder kompletten Sammlungen! Kleinwohnungen in Halle und Umgebung für die
95
minderbegüterte Bevölkerung. 1925 Anerkennung ten Weinbrände, Schwarzwälder Kirsch- und Zwet- Kugelfischer Georg Schäfer KGaA in Schweinfurt,
der Gemeinnützigkeit. Anfang der 30er Jahre wur- schenwasser, Himbeergeist und Liköre. Das Resti- Anfang der 90er Jahre wurde Kochs Adler von
den auf dem Gelände westlich der Merseburger tutionsverfahren wurde 1949 durch Vergleich mit einer Unternehmerfamilie aus Hongkong über-
Straße an der Kasseler Bahn 280 Einfamilienhäu- den jüdischen Alteigentümern abgeschlossen. In nommen, der auch die traditionsreiche Singer-
der als Doppelhaushälften errichtet. Ende 1941 den 60er Jahren erscheint Mercedes Bahlsen (aus Nähmaschinenfabrik in New York gehörte. Unge-
befanden sich 929 Häuser mit 3.486 Wohnungen der Hannoveraner Keks-Dynastie) als Mehrheit- wöhnlich dekorativ, Vignette mit einer Nähma-
im Bestand. Großaktionäre waren die Stadtge- saktionärin. Mitte der 70er Jahre übernahm die schine, Werksansicht im Unterdruck. Maße: 24,2 x
meinde Halle, der Wohnungsverein Halle-Süd Mast-Jägermeister AG aus Wolfenbüttel die Antei- 34,4 cm. Stück ohne Lochentwertung!
eGmbH, der Wohnstätten-Spar- und Bauverein le, die Klosterbrennerei AG trat in Abwicklung,
Halle und der I.G.Farben-Konzern mit dem Ammo- 1976 wurde der Firmensitz nach Braunschweig Nr. 502 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
niakwerk Merseburg (Leunawerke). Maße: 21 x verlegt. Die Produkte unter dem Markennamen Startpreis: 300,00 EUR
29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. “Klosterbrennerei” werden noch heute von der Fa.
Schwarze im westfälischen Oelde hergestellt. Kölnische Hagel-Versicherungs-
Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Gesellschaft
Actie 500 Thaler, Nr. 5679
Köln, von 1853 VF
Gründeraktie, Auflage 4.000 (R 8). Die Bankiersfa-
milie von Oppenheim (Faksimile-Unterschrift
auch auf der Aktie) beeinflußte die Geschicke der
Gesellschaft von Anfang an. 1936 Übernahme
einer Beteiligung an der Berliner Hagel-Assecu-
ranz-Gesellschaft von 1832, die dann 1966
(Bestandsübernahme) bzw. 1972 (Fusion) voll-
ständig übernommen wurde. 1972 in die Colonia
Versicherung AG in Köln eingegliedert, nachdem
diese allmählich 100 % der Aktien erworben hatte.
Nr. 498
Bedeutendes, dekoratives Stück. Eingetragen auf
Herrn Carl Giesen zu Bonn, rückseitig mehrere
Nr. 501
Übertragungen bis 1912, jeweils mit Originalsigna-
turen des Aufsichtsrats und des Vorstands. Maße:
20,3 x 25,2 cm. Mittig mit kleiner Roststelle.
Kochs Adlernähmaschinen Werke AG Königlich Sächsische
Actie 1.000 Mark, Nr. 5295 Staatsschulden-Casse
Bielefeld, März 1922 EF
4 % Cassenschein 500 Thaler, Nr. 25620
Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1860, seit 1895 AG
als “Nähmaschinenfabrik und Eisengiesserei vor-
mals H. Koch & Co.” 1931 Übernahme des Fabri- (R 6) Die Anleihe stammt aus einer Zeit, in der das
kationsprogramms der Dürkopp-Haushaltsnähma- Königreich Sachsen viel Geld für den Eisenbahn-
schinen. 1971 Umfirmierung in Kochs-Adler AG, bau brauchte (1851 Übernahme der Sächsisch-
1975 Stilllegung der Eisengießerei. 1977 zog das Schlesischen Eisenbahn, 1852 Chemnitz-Riesaer
Nr. 499
Industrie-Nähmaschinenwerk in einen Fabrikneu- Eisenbahn, 1859 Eisenbahnbau Tharand-Frei-
bau am Stadtrand von Bielefeld um, die Produkti- berg). Die Anleihe ist deshalb auch für Eisenbahn-
on von Haushaltsnähmaschinen lief 1979 aus. sammler interessant. Die Staatsschulden-Casse
Nr. 499 Schätzpreis: 500,00 EUR Lange Zeit war die Bielefelder Familie Oetker wurde in Sachsen 1834 in Umsetzung der Verfas-
Startpreis: 90,00 EUR Großaktionär der bis zuletzt börsennotierten AG, sung von 1831 eingerichtet. Im Zuge der Reform
in den 80er Jahren ging die Majorität an die FAG der sächsischen Staatsverwaltung trat an die Stel-
Kleinwohnungsbau Halle AG le der alten aus dem Ancien Régime stammenden
Namens-Aktie 10.000 RM, Nr. 25
Halle, Dezember 1941 EF
Auflage nur 30 Stücke (R 8). Maße: 21,1 x 29,8 cm.
Mit restlichem Kuponbogen.
Nr. 500

Klosterbrennerei, Erste Badische Wein-
und Edelbranntweinbrennerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1055
Emmendingen, Dezember 1941 EF
Auflage 200 (R 7). Gesellschafter der Marabu Bren-
nerei GmbH und der Klosterbrennerei GmbH in
Emmendingen war die jüdische Firma J. M. Wert-
heimer & Cie. Im Zuge der Arisierung der Vermö-
genswerte dieser Firma wurden 1937 die Brenne-
Nr. 502
rei-GmbH-Anteile auf die zu diesem Zweck neu
gegründete AG übertragen. Die Firmen produzier-
96
Behördenvielfalt mit sich teilweise überschnei- (durch Bomben total zerstört). Hinzuerworben Großes Querformat, breite Barock-Umrahmung.
denden Kompetenzen ein moderner, einheitlicher, wurden die Brauerei Gebr. Fuchs - Kirchberger Lochentwertet. Hochinteressanter Regionalwert!
dreistufiger Verwaltungsaufbau mit klar abge- Brauhaus, Kirchberg/Hunsrück (1965) und die Maße: 28 x 38,2 cm.
grenzten Ressortzuständigkeiten. Die Staatsschul- Mehrheit an der Hirschbrauerei AG Düsseldorf
den-Casse war nicht einfach Teil der Exekutive, (1971). 1974 Inbetriebnahme der damals modern-
sondern stand unter direkter Aufsicht des Ständi- sten vollautomatischen Faßfüllanlage in Deutsch-
schen Ausschusses zu Verwaltung der Staats- land. Noch heute bestehende AG. Lochentwertet.
schulden sowie unter Oberaufsicht des Ministeri- Maße: 20,8 x 29,7 cm.
ums der Finanzen. Sie trat an die Stelle der zum
31.12.1834 aufgelösten Steuerkreditkasse sowie
der Kammerkreditkasse und übernahm auch die
Oberlausitzer Landesschuld. 1918 wurde der
Landtagsausschuss aufgelöst und die Staatsschul-
denverwaltung direkt dem Ministerium der Finan-
zen unterstellt, in welches sie 1929 auch räumlich
übernommen wurde. Die Bewilligung von Staats-
schulden verblieb aber bis 1933, dem vorläufigen
Ende des sächsischen Parlaments, in dessen Kom-
petenz. Maße: 33,2 x 20,5 cm. Mit restlichem
Kuponbogen, ausgegeben 1921 (3 Kupons für Nr. 507
1926-1927 + Erneuerungsschein).
Nr. 505

Königsberger Kühlhaus
und Kristall-Eis-Fabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 3460
Königsberg i.Pr., 2.4.1941 EF
Auflage 500 (R 8). Gegründet 1913. Die Eisfabrik
und das Kühlhaus mit Gleisanschluss gingen im
April 1914 in Betrieb. Börsennotiz im Freiverkehr
Berlin. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Nur
Nr. 508
11 Stücke sind bis heute erhalten geblieben.
Kohlenberg & Putz Seefischerei AG
Wesermünde, Mai 1929 EF
Auflage 635 (R 6). Lochentwertet. Maße: 20,8 x
29,6 cm.
Nr. 503
Nr. 506
Kohlen-Bahn-AG
Reichenau i.Sa., 10.1.1922 EF
Auflage 2.380. Gründung 1921 durch einen Berg-
werksbesitzer und 5 Fabrikanten zum Bau der 4
Nr. 504
km langen Kohlenbahn Reichenau-Seitendorf (30
km südlich von Görlitz) in 750-mm-Spur. 8 Mann
Belegschaft bewegten drei Lokomotiven und 45
Nr. 504 Schätzpreis: 250,00 EUR Kohlenwagen. Eine Dividende wurde bis zum Ende
Startpreis: 65,00 EUR des 2. Weltkriegs, in dessen Folge die Gegend an
Polen kam, nie erwirtschaftet. Durch den Tagebau
Königsbacher Brauerei AG der Grube Turow hat sich das Gebiet zwischen
vorm. Jos. Thillmann Reichenau und Seitendorf inzwischen landschaft-
Aktie 1.000 RM, Nr. 1846 lich völlig verändert. Lochentwertet. Maße: 24,2 x
Koblenz, 1.2.1928 EF 31,9 cm.
Nr. 509
Auflage 300 (R 7). Gründung 1900 zur Fortführung
der schon seit 1689 bestehenden Bierbrauerei von Nr. 507 Schätzpreis: 350,00 EUR
Jos. Thillmann, zu der neben dem 16 ha großen Startpreis: 140,00 EUR
Brauereiareal direkt am Rhein auch das angren- Kohlenberg & Putz Seefischerei AG Nr. 509 Schätzpreis: 375,00 EUR
zende Weingut Königsbach gehört. 1900 Hinzuer- Startpreis: 75,00 EUR
werb der Prümm’schen Brauerei in Niedermendig.
1913 Ankauf der Nassauer Union-Brauerei (1925 Geestemünde, 31.5.1922 EF Kohlenhandlung Union GmbH
mit Ausnahme der Gastwirtschaft und des Inven- Auflage 130 (R 7). Gründung 1906. Zuletzt besaß Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 109
tars an die Stadt Nassau verkauft), außerdem die Gesellschaft 5 Fischdampfer sowie eine Hannover, 5.11.1918 EF
Lohnbrauvertrag mit der Nassauer Löwenbraue- Fischmehlfabrik, eine Marinieranstalt, eine Salze- (R 10) Namenspapier, eingetragen auf Karl Kunze
rei (1945 wenige Tage vor Kriegsende dem Erdbo- rei und eine Vollkonservenfabrik. Börsennotiz: in Hannover. Dekoratives Papier, ausgegeben auf
den gleichgemacht). 1937 Beteiligung an der J. Freiverkehr Hamburg. 1969 mit der Hanseatischen Vordruck vom 1.7.1909. Doppelblatt. Maße: 36,3 x
Bubser Brauerei zur Nette in Weissenthurm Hochseefischerei AG in Bremerhaven fusioniert. 26,3 cm. Bisher unbekannte Emission!
97
Nr. 511 Schätzpreis: 300,00 EUR ganze Dauer der Konzession gleich die Hälfte ihrer
Startpreis: 90,00 EUR Kapazität ab, weitere Großabnehmer der chemi-
schen und Textilindustrie siedelten sich an, so
Kolb & Schüle AG dass die gesamte Kapazität gleich nach Inbetrieb-
Aktie 1.000 RM, Nr. 2192 nahme des Kraftwerks ausverkauft war. 1908
Kirchheim unter Teck, Dez. 1942 EF+ wurde zusammen mit der Stadt Basel das Kraft-
Auflage 450 (R 8). Maße: 21 x 29,6 cm werk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926 am
Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt und
1928 beim Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942
Übernahme der Elektrizitätswerk Zell AG. Weitere
Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk Obrig-
heim, 1969 an der Rheinkraftwerk Säckingen AG
und 1973 beim Kernkraftwerk Leibstadt
(Schweiz). Mehrheitsaktionär der bis heute in Ber-
lin, Frankfurt, Zürich und Basel börsennotierten
AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich. Faksimile-
Unterschrift des Bankiers Carl Fürstenberg für
den AR. Maße: 23,3 x 31,4 cm. Nicht entwertetes
Stück, sehr niedrig limitiert!
Nr. 510 Nr. 512

Kolb & Schüle AG Kommunale Elektricitäts-
Genuß-Schein, Nr. 1557 Lieferungs-Gesellschaft AG
Kirchheim-Teck, Februar 1922 EF
(R 8) 1760 eröffnete Johannes Kolb am Marktplatz
in Kirchheim unter Teck eine Spezerei- und Ellen- Sagan, Mai 1929 EF
warenhandlung, wo er mit zwei Webergesellen aus Auflage 4.000 (R 9). Gründung 1922. 1924 Inbe-
der Schweiz auf zwei Webstühlen gestreiftes Bett- triebnahme der Wasserkraftanlage in Greisitz a.
Bober. Versorgungsgebiet: Niederschlesien (Krei-
Nr. 514
barchent, Halstücher für Frauen und baumwolle-
ne Schnupftücher herstellte. Nach entsprechen- se Sprottau, Freystadt, Glogau und Rothenburg).
der Eingabe erhielt Kolb 1763 vom württembergi- Börsennotiz Breslau, Großaktionäre: Elektrowerke
schen Herzog Carl Eugen die Erlaubnis zum manu- AG, div. Kreise und Stadt Sagan. Maße: 21 x 29,8
fakturmäßigen Betrieb seines Gewerbes und 1765 cm. Nicht entwertet!
eine uneingeschränkte Produktionserlaubnis
einschließlich Bleichen und Färben. 1775 erwarb
er den Grund “hinter dem Seelhaus” in der Ötlin-
ger Vorstadt, wo das Unternehmen bis Ende des
20. Jh. seinen Sitz behielt. 1898, zu der Zeit arbei-
teten 800 Beschäftigte an fast 400 Webstühlen,
Umwandlung in die “Mech. Buntweberei vorm.
Kolb & Schüle AG”. 1918 anlässlich der Übernah-
me der Mechanischen Flachsspinnerei in Urach
schließlich umfirmiert in “Kolb & Schüle AG”. Dem
Niedergang der deutschen Textilindustrie in der
zweiten Hälfte des 20. Jh. konnte sich auch Kolb &
Schüle nicht entziehen: 1990 wurde ein Joint Ven-
ture mit der griechischen Naoussa Spinning Mills
gegründet (Kolblan Testiles S.A.) und bei Thessa-
loniki eine große Ringspinnerei neu erbaut. Der
Nr. 513
Traditionsbetrieb in Kirchheim unter Teck wurde
stillgelegt und die Anlagen wurden nach China
verkauft. Nach kurzen Ausflügen (bis nach Rus- Nr. 513 Schätzpreis: 40,00 EUR
sland!) in den Bereich Spezialtextilien gab Kolb & Startpreis: 20,00 EUR
Schüle die Textilsparte 1997 endgültig auf und Kontropa Kontinentale Rohstoffe Nr. 515
wurde unter Federführung des Immobilien-Speku-
lanten Minninger im Immobiliengeschäft tätig.
und Papierindustrie AG
1999 erneute Umstrukturierung in Richtung Tele- Aktie 1.000 RM, Nr. 753 Nr. 515 Schätzpreis: 200,00 EUR
kommunikation, deshalb umfirmiert in Masternet Wien, August 1939 EF+ Startpreis: 50,00 EUR
AG mit gleichzeitiger Sitzverlegung nach Hanno- Auflage 10.640. Gründung 1936 unter der Firma Kraftwagen-AG
ver. 2000 stellte die Deutsche Bank als Hauptgläu- Bunzl & Biach und Jg. Ortmann’s Nachfolger.
biger Insolvenzantrag. Mit Jugendstil-Elementen
Bedeutender Hersteller von Fein-, Seiden-, Krepp-,
in der Umrandung. Maße: 29 x 21,2 cm. Ältestes Pergament- und Zigarettenpapier, ferner Erzeu-
Vohwinkel, 17.6.1923 EF+
bekanntes Wertpapier dieser traditionsreichen gung von Wolle, Reißwolle und Reißbaumwolle. Auflage 24.000 (R 7). Gegründet 1920 zwecks teil-
Textilfirma! Nach 1945 umbenannt in Bunzl & Biach AG, seit weiser Herstellung sowie An- und Verkauf von
1988 ein Unternehmen der Svenska Cellulosa AB- Kraftfahrzeugen sowie Reparaturen an Last- und
Gruppe. Die zum Konzern gehörende Bunzl & Personenkraftwagen. Diverse spätere Kapitaler-
Biach GmbH betreibt Altpapierhandel. Lochent- höhungen begleitete die Bergisch-Märkische Bank
wertet. Maße: 21 x 29,6 cm. (Filiale der Deutschen Bank) in Elberfeld. 1924
Konkurseröffnung, bald darauf Verfahrenseinstel-
lung mangels Masse. Maße: 22,5 x 17,3 cm. Mit kpl.
Nr. 514 Schätzpreis: 275,00 EUR Kuponbogen.
Kraftübertragungswerke Rheinfelden Nr. 516 Schätzpreis: 250,00 EUR
Badisch Rheinfelden, Juni 1912 EF Kraftwerk am Höllenstein AG
Auflage 2.000 (R 9). Gründung 1897 zum Bau einer Aktie 100 RM, Nr. 4748
Wasserkraftanlage am Oberrhein. Die Gesellschaft
erlangte großen Ruhm mit der ersten großtechni-
Straubing, 30.11.1940 EF
schen Verwirklichung der Stromübertragung über Auflage 800 (R 7). Gründung 1923. Betrieb eines
Nr. 511 größere Entfernungen. Die Aluminium-Industrie- Wasserkraftwerkes im Schwarzen Regen zwischen
AG in Neuhausen kaufte der Gesellschaft für die Viechtach und Kötzting. Großaktionäre 2004:
98
Stadtwerke Straubing (89 %), e.on Bayern (11%). 1922”. Noch heute bestehende Universalbank im Interimsschein, Auflage 10.000 (R 10). Gründung
Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Nicht rost- Verbund der Volksbanken und Raiffeisenbanken 1922 als Kronos Deutsche Lebensversicherungs-
fleckig, wie die meisten bekannten Stücke. mit der Aufgabe, die mittelständische Wirtschaft bank AG. 1923 Übernahme durch die Mannhei-
in der Region Mönchengladbach zu fördern. mer Versicherungsgesellschaft, 1926 umfirmiert
Neben der Hauptbank Zweigstellen in M.-Wald- in „MANNHEIMER“ Lebensversicherungs-Bank
hausen, M.-Viehhof, Rheydt und Viersen. Großak- AG, später als Mannheimer Lebensversicherung
tionär mit fast 18% ist die WGZ-Bank. Ausgestellt AG firmierend. 2002/03 durch fehlgeschlagene
auf die Gladbacher Lebensversicherung AG, M.- Aktien-Investments in Schwierigkeiten geraten
Gladbach. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Nur und anschließend als bisher einzige deutsche
6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Lebensversicherungsgesellschaft auf die „Pro-
tektor Lebensversicherungs-AG“ übertragen
worden, eine von der gesamten deutschen Versi-
cherungswirtschaft getragene Auffanggesell-
schaft für die ehemals mehr als 300.000 Verträge
der Mannheimer Leben. Eingetragen auf den
Ingenieur Wilh. Quenzer in Freiburg i.Br., rücksei-
tig 1926 übertragen. Maße: 21 x 29,5 cm. Unent-
wertetes Stück!
Nr. 516
Nr. 519 Nr. 521

Kreis Teltow
4 % Schuldv. 1.000 Mark, Nr. 9423
(R 10) Teil einer Anleihe von 13.320 Mio. Mark.
Nr. 517
Lochentwertet. Maße: 36,6 x 26,8 cm. Nur 4 Stücke
sind bis heute erhalten geblieben!
Kraftwerk St. Blasien AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 224
Nr. 522
St. Blasien, 1.6.1935 EF+
Auflage 50 (R 7). Gründung 1933 durch die Spin-
nerei St. Blasien AG in L., St. Blasien und Privat-
personen. Die Spinnerei St. Blasien AG i.L. brachte
als Sacheinlage in die Gesellschaft Grundstücke
und Gebäude, Wasserrechte, Betriebsanlagen, Startpreis: 80,00 EUR
Transformatorenstationen und Verteilungsstellen Kunstmühle Tivoli
sowie Verträge wegen Lieferung und Abgabe elek- Namens-Aktie 100 RM, Nr. 995
trischen Stromes ein. Doppelblatt, lochentwertet.
München, November 1941 EF
Nr. 520
Maße: 29,6 x 21 cm.
Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1872. Die Kunst-
mühle stand auf einem 59 1/4 Tagwerk (15 ha)
großen Terrain am Englischen Garten, das auch
Nr. 520 Schätzpreis: 240,00 EUR die Anwesen Dianabad, Maffeiwiese und Him-
Startpreis: 120,00 EUR melreich umfaßte. 1910/11 parzellierte die Ges.
Kreis-Hypothekenbank Lörrach ihre Terrains an Tivoli-, Öttingen-, Karolinen-
Sammelaktie 10 x 100 RM, Nr. 17451-60 und Theodorparkstraße und verkaufte die Bau-
plätze. Unterhalb der Weizenmühle übernahm
Lörrach, Baden, 15.12.1928 EF
die Ges. ein bis heute in Betrieb befindliches
Auflage 350 (R 9). Uralte Regionalbank, gegründet Wasserkraftwerk. 1956 wurde - die Kunstmühle
bereits 1868 durch den Kreisausschuss des Krei- Tivoli zählte jetzt zu den größten und modern-
ses Lörrach. Börsennotiz: Freiverkehr Mannheim. sten Mühlen Bayerns - eine weitere Mühle mit
1936 außerdem Übernahme eines Reisebüros in
Wasserkraft in der Oberpfalz hinzuerworben.
Lörrach. Eine Beteiligung bestand an der AG für
1967 begann die Ges. den Bau des Haupt-Verwal-
Hypothekenverkehr, Basel. 1953 einer der ersten
tungsgebäudes für die Bayerische Vereinsbank,
Nr. 518
Bankzusammenbrüche der jungen Bundesrepu-
das nach Fertigstellung an die Bank vermietet
blik. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Nur 10
wurde. 1969 wurden die Mühlen in München und
Stücke sind bis heute erhalten geblieben!
Nr. 518 Schätzpreis: 350,00 EUR Schwandorf stillgelegt und abgebrochen. 1970
Startpreis: 100,00 EUR Umfirmierung in TIVOLI Handels- und Grund-
Nr. 521 Schätzpreis: 200,00 EUR stücks-AG, Zweck war neben der Grundstücks-
Kreditbank Gladbach AG Startpreis: 60,00 EUR verwaltung der Handel mit Getreide und Futter-
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 341 KRONOS Deutsche Lebensversiche- und Düngemitteln. 1972 Einstellung der Kursno-
M. Gladbach, September 1941 EF rungs-AG („MANNHEIMER“ tiz an der Börse München. An der bis heute
Auflage 500 (R 9). Gründung 1922 als “Kreisbank Lebensversicherungs-Bank AG) bestehenden TIVOLI Grundstücks-AG hält die
Gladbach AG”, 1941 umbenannt in “Kreditbank HypoVereinsbank 99,7 % der Aktien. Lochent-
Gladbach AG”, seit 1985 “Gladbacher Bank AG von Namensaktie 100 RM, Nr. 8340 wertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Berlin, August 1925 EF
99
Auflage 21.000 (R 8). Großformatig, schöne Mäan-

der-Umrandung. Mit beiliegendem Kuponbogen.
Maße: 26,5 x 35,3 cm. Kleine Verletzung am unte-
ren Rand fachmännisch restauriert.
Nr. 523
Kunstverein für die Rheinlande Nr. 528
und Westphalen
Actie 5 Thaler, Nr. 3180 Nr. 529 Schätzpreis: 750,00 EUR
Nr. 526
Düsseldorf, 10.1.1869 EF/VF Startpreis: 300,00 EUR
(R 10) Gründung 1829. Zweck der Kunstvereine: Lagerbier-Brauerei Wülfel eGmbH
Förderung der Kunst mittels Ausstellung, An- Nr. 526 Schätzpreis: 200,00 EUR Anteilschein 2.000 DM, Nr. 3743
und Verkauf sowie Verlosung von Kunstgegen- Startpreis: 40,00 EUR Hannover-Wülfel, 8.2.1956 EF
ständen. Dekorativ verziert. Ausgestellt auf den
Kunstverein für Pommern in Stettin. Maße: 13,5 x
Kursächsische Braunkohlenwerke AG (R 12) Gegründet wurde die Brauerei am Südrand
des heutigen Stadtteils Laatzen schon 1859, spä-
16 cm. Aktie 1.000 Mark, Nr. 67507 ter die Rittergutsbrauerei Armand Fonatine.
Berlin, September 1923 EF/VF Sodann formten 111 Gastwirte der Stadt für den
Auflage 33.000 (R 10). chöne Mäander-Umran- Brauereibetrieb eine Genossenschaft, die 1906 für
dung. Maße: 19 x 25,8 cm. Mit kpl. Kuponbogen. den späteren Neubau der Brauerei das Grund-
Nicht entwertetes Stück! stück Hildesheimer Straße 420 erwarb. Erst 1929
konnte der Brauereineubau dann realisiert wer-
den. Die Lagerbierbrauerei Wülfel eGmbH (für
eine norddeutsche Brauerei war zu dieser Zeit die
Rechtsform der Genossenschaft einmalig) wurde
1977 in die Brauerei Wülfel AG umgewandelt, 1991
dann umbenannt wie oben. 1992 übernahm der
Lokalrivale Gilde Brauerei AG die Aktienmehrheit.
1997 wurde die Wülfel-Braustätte geschlossen und
bis auf erhalten gebliebene Teile der monumenta-
len Fassade abgerissen. Auf dem Areal entstand
dann ein Einkaufszentrum. Datum maschinen-
Nr. 524
schriftlich, mit Originalunterschriften. Maße: 28 x
21 cm. Linker Rand mit Abheftlochung. Unikat aus
Nachlaß!
Nr. 527
Kursächsische Braunkohlenwerke AG
Berlin, 2.11.1921 VF+ Startpreis: 60,00 EUR
Gründeremission, Auflage 16.500 (R 10). Grün-
dung 1921, Betrieb der Braunkohlegrube “Präsi- Kyffhäuser Kleinbahn-AG
dent” bei Fürstenberg a.O. (nahe dem heutigen Aktie 800 RM, Nr. 1382
Eisenhüttenstadt). Nach dem Konkurs 1927 ging Kelbra a. Kyffh., 25.2.1929 EF
aufgrund von Sicherungsübereignungsverträgen Auflage 458, weitere 1.381 in fünf unterschiedli-
das gesamte Anlagevermögen an den Großak- chen Sammelaktien verbrief. Gründung 1913 als
tionär “Märkische Elektrizitätswerk AG”. Großfor- Kyffhäuser Kleinbahn-AG, ab 1943 Kyffhäuser
matig, schöne Mäander-Umrandung. Maße: 26,4 x Eisenbahn-AG. Die Bahn mit einer Länge von
35,8 cm. Mit Kupons ab 1923. Unentwertet ist nur knapp 30 km lag in Thüringen, 50 km nördlich von
dieses eine Stück bekannt (lochentwertet sind 5
Erfurt und verband die Orte Berga-Kelbra-Artern.
Stücke aus der Reichsbank bekannt).
Großaktionäre 1943 waren mit 33 % der Staat
Preußen und mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949
Übernahme durch die Reichsbahn, 1966 fuhr der
letzte Personenzug. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Präge-

Lack- und Farben-Grosseinkaufs-AG Nr. 530
Aktie 5.000 Mark, Nr. 4343 Nr. 530 Schätzpreis: 200,00 EUR
Dresden, 24.5.1923 EF Startpreis: 80,00 EUR
Gründeraktie, Auflage 4.000 (R 9). Geschäfts- Landesgewerbebank
ansässig zunächst in Dresden-Altstadt, Große
Zwingerstr. 8. Ein- und Verkauf sowie Herstellung
für Südwestdeutschland AG
von Ölen, Lacken, Farben und Leimen für die Aktie 500 RM, Nr. 5784
Nr. 525
Dekorationsmaler im Großraum Dresden-Chem- Karlsruhe, Juni 1927 EF
nitz. Anfang der 30er Jahre Umzug in die Dürer- Interimsschein, Auflage 3.000 (R 6). Gründung
str. 87. Nach der Inflation war das Kapital 1924 1923 als “Badische Landesgewerbebank AG”, von
Nr. 525 Schätzpreis: 125,00 EUR im schrecklich schlechten Verhältnis 10.000:1 1927 bis 1939 “Landesgewerbebank für Südwest-
Startpreis: 40,00 EUR von 50 Mio. M auf 5.000 Goldmark umgestellt deutschland AG”, 1939 Umfirmierung in Zentral-
worden; dabei wurde die vorliegende Aktie kasse Südwestdeutscher Volksbanken AG, 1971
Kursächsische Braunkohlenwerke AG offenbar vergessen. Herrliche Art déco-Gestal- Verschmelzung mit der “Raiffeisen-Zentralbank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 40253 tung in altrosa und violett mit Malern, Farbei- Baden AG” zur “Südwestdeutsche Genossen-
Berlin, März 1923 VF mern und Künstler-Farbpalette. Maße: 23,8 x schafts-Zentralbank AG”, letztlich in der DZ-Bank
29,9 cm. in Frankfurt/M. als genossenschaftlichem Spitzen-
100
Nr. 531
Nr. 532
Nr. 529
Nr. 533
institut aufgegangen (deren erst 1959 rechtlich Nr. 532 Schätzpreis: 200,00 EUR
verselbständigte Frankfurter Keimzelle übrigens Startpreis: 30,00 EUR
1925 einmal als Zweigniederlassung für Hessen
der “Südwestdeutschen” gegründet worden war).
Landwirtschaftliche
Nach Vollzahlung am 30.6.1928 auf Aktie umge- Maschinenfabrik Eisenach AG
stellt. Lochentwertet. Maße: 29,5 x 20,8 cm. Aktie 1.000 Mark, Nr. 10331
Eisenach, 1.5.1922 EF/VF
Nr. 531 Schätzpreis: 400,00 EUR Auflage 7.000 (R 9). Die oHG Scharfenberg & Hart-
Startpreis: 125,00 EUR wig in Gotha brachte bei der Gründung 1918 ihre
Landshuter Kunstmühle Fabrik für Landwirtschaftsmaschinen am
Eisenacher Güterbahnhof ein. 1924 Umfirmierung
C. A. Meyer’s Nachfolger AG in Lamea AG. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1931
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1872 Eröffnung des Konkursverfahrens. Großformatig,
Landshut, 1.6.1922 EF/VF hübsche Umrahmung im Historismus-Stil. Maße:
Auflage 1.700 (R 8). Bereits 1489 wird am Lands- 25,2 x 34 cm. Stück ohne Lochentwertung!
huter Hammerbach eine Papiermühle gebaut.
Nr. 534
1871 erwerben Christian Meyer und Viktoria Lein- Nr. 533 Schätzpreis: 200,00 EUR
felder die Papiermühle, brechen sie sogleich ab Startpreis: 120,00 EUR
und errichten an der Stelle die noch heute ste-
hende fünfstöckige Getreidemühle. 1898 nach
Landwirtschafts- und Handelsbank AG Nr. 534 Schätzpreis: 300,00 EUR
dem Tod von Christian Meyer Umwandlung in Aktie 5.000 Mark, Nr. 28569 Startpreis: 90,00 EUR
eine AG. 1936 und 1970 wird die Mühle jeweils Spandau, Januar 1924 EF/VF Langenohl & Tillmanns
total umgebaut und erneuert. 1996 als erste Mühle Gründeraktie, Auflage zuletzt 55.000 (R 8). Grün- Fußwohlschuhfabrik AG
in ganz Europa nach der EG-Öko-Audit-Verord- dung im November 1923. Betrieb von Bankgeschäf-
nung zertifiziert. Noch heute bestehende AG, ten in Arbeitsgemeinschaft mit der Spandauer
deren Aktien gesuchte Liebhaberstücke im Neben- Lebensversicherungs-AG. Zweigstellen in Anklam Wermelskirchen, Juni 1906 EF
wertemarkt sind. Maße: 34,3 x 25 cm. Doppelblatt, und Cladow a.H. 1932 erloschen. Umgestellt auf 20 Auflage 1.200 (R 8). Gegründet 1906 zwecks Über-
lochentwertet. Überdurchschnittlixch gut erhalte- RM. Lochentwertet. Maße: 17,8 x 25,2 cm. Unterer nahme und Fortführung der Firma Langenohl &
nes Exemplar! Rand uneben nach Abschnitt der Kupons. Tillmanns mit allen Aktiven und Passiven. Neben
101
der Grundstücke und Fabrikationsanlagen wurden lungen nur durch Bilanzmanipulationen möglich Möckern-Wahren-Lützschena mit Fortsetzung
auch die Patente von Ewald Langenohl erworben. waren. Auf eine Klage des Konkursverwalters nach Schkeuditz sowie 1905 Leutzsch-Böhlitz-
Die Gesellschaft geriet Mitte 1910 infolge Kündi- drehte das Berliner Kammergericht den Spieß um: Ehrenberg-Gundorf. Die Betriebsführung oblag
gung des Kredits seitens des Barmer Bankvereins Es erklärte rückwirkend für drei Jahre die der Grossen Leipziger Straßenbahn, mit der von
in Zahlungsschwierigkeiten, weswegen im August Beschlüsse über die Entlastung des Aufsichtsra- Anfang an eine enge Verbindung bestand (u.a.
1910 ein Konkursverfahren eröffnet wurde. Deko- tes für nichtig, so daß der AR nun für die Malaise Beteiligung von 30 %). Ab 1902 mit dem Erwerb
rativ, mit Jugendstilunterdruck. Originalunter- regreßpflichtig wurde. Schöne Zierumrandung. eines Grundstücks in Gautzsch auch als Terrain-
schriften des Vorstands. Lochentwertet. Maße: Faksimile von Oscar Rothschild, Eyck und Stras- gesellschaft tätig. 1910 Beteiligung an der Land-
25,7 x 35,5 cm. ser. Maße: 23,8 x 30 cm. Mit Kupons. kraftwerke Leipzig AG in Kulkwitz, von der auch
ein Teil des Fahrstroms bezogen wurde. Letzte
Aktionäre waren in den 40er Jahren die Reichs-
messestadt Leipzig (50 %) sowie die AG Sächsi-
sche Werke und der Elektrizitätsverband Nord-
westsachsen (je 25 %). 1951 fusioniert auf die Lei-
pziger Verkehrsbetriebe, 1970 im VEB Kombinat
Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig aufgegangen,
nach der Wende die Leipziger Verkehrsbetriebe
AG (seit 1993 GmbH). Lochentwertet. Maße: 33,7 x
25,2 cm.
Nr. 535 Nr. 537

Lebensversicherungsanstalt Lederwerke Friedrich Feldmann AG
Westpreußen Aktie 1.000 Mark, Nr. 80
Anteilschein Lit. A. 1.000 Gulden, Nr. 94 Broich a.d.Ruhr, 30.11.1900 EF
Danzig, Mai 1926 EF+ Gründeraktie, Auflage 600, nach Kapitalherabset-
Auflage 900 (R 6). Gründung 1911 als gemeinnützi- zung noch 300 Stück (R 10). Ende 1910 geriet die
Nr. 539
ge Anstalt des öffentlichen Rechtes. Eingezahlt Gesellschaft wegen Zahlungsschwierigkeiten in
mit 25 % = 250 Gulden. Doppelblatt, inwendig Aus- Konkurs. Weitergeführt wurde die Fabrik dann als
zug aus der Satzung der Gesellschaft und zwei Einzelfirma “Lederwerke Feldmann & Co.”. Sehr
Übertragungsvorgänge (u.a. auf den Generaldirek- dekorativ, Vignette der Göttin Athene in allen vier Nr. 539 Schätzpreis: 300,00 EUR
tor Dr. Niehuus in Zoppot). Maße: 27,3 x 21,1 cm. Ecken. Originalunterschrift Friedrich Feldmann Startpreis: 150,00 EUR
Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. für den Vorstand, Faksimile Jesco von Puttkamer Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
für den Aufsichtsrat. Maße: 34,7 x 25,2 cm. Dop-
pelblatt, mit restlichem Kuponbogen.
Riebeck & Co. AG
5 % Teilschuldv. 100 RM, Nr. 9188
Leipzig, Dezember 1936 EF
Auflage 5.010 (R 9). Die Brauerei gründete 1862
Adolf Schröder in der damals noch selbständigen
Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das kon-
kursreife Unternehmen an einige Leipziger Bürger
unter Führung des Industriellen Carl Adolf Rie-
beck veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt.
Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr
expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Welt-
krieges hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoli-
ter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung
eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung
der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee
53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG.
Nr. 536
Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio. Hektoliter im
Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-
Nr. 536 Schätzpreis: 600,00 EUR Konzern und die viertgrößte Brauerei des Deut-
Startpreis: 80,00 EUR schen Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig,
Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal
Lederfabrik AG (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren
vorm. James Eyck & Strasser 19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die
Aktie 1.000 Mark, Nr. 545 an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Bör-
sennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet und
Nr. 538
Berlin, 1.1.1898 EF
weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab
Gründeraktie, Auflage 1.250 (R 9). Gründung 1898.
1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB
Mit dieser Gesellschaft hatten die Berliner Roth-
Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekom-
schilds einen großen Skandal: AR-Vorsitzender Nr. 538 Schätzpreis: 200,00 EUR binat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reak-
war Oscar Rothschild, sein Stellvertreter Louis Startpreis: 40,00 EUR tiviert, wobei sich auch die Familie Oetker
Rothschild. 1907 wurde die große Handschuhfa- Leipziger Aussenbahn AG (Radeberger) engagierte. Dennoch kam die Braue-
brik in Johanngeorgenstadt (Erzgebirge) als
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1367 rei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen
GmbH rechtlich verselbständigt. 1909 ging die AG
Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als
in Konkurs. Die im Konkurstermin von der Firma Leipzig, 5.6.1909 EF
“Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber
L. S. Rothschild angemeldeten Forderungen wur- Auflage 1.000. Gründung 1900 zum Bau von schließlich doch zur Radeberger-Gruppe. Ori-
den bestritten. Dazu hatten die AR-Mitglieder Straßenbahnen in der näheren und weiteren ginalunterschriften. Doppelblatt, inwendig Bedin-
noch die Stirn, ihre Tantiemen für die volle Amts- Umgebung von Leipzig. Von der sächsischen gungen. Lochentwertet. Maße: 29,7 x 21 cm. Nur 8
dauer (bis vier Jahre nach Konkurseröffnung) zu Regierung konzessioniert wurden 1900 die Linien Stücke sind bis heute erhalten geblieben!
verlangen, obwohl schon zuvor Dividendenzah- Connewitz-Oetzsch-Gautzsch-Markkleeberg und
102
Nr. 542 Schätzpreis: 350,00 EUR tete. Der Messe- und Ausstellungs-AG blieb fortan
Startpreis: 100,00 EUR mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch die Verwal-
tung und Vermietung der Meßräume in den jetzt
Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG verkauften Objekten. Aktionäre waren nunmehr
Aktie 1.000 RM, Nr. 720 das Leipziger Messamt (ca. 90 %) und die Ham-
Leipzig, 15.2.1925 EF burg-Amerika-Linie (HAPAG, ca. 9 %). Zuletzt
Auflage 650, nach diversen Kapitalmaßnahmen wurde das Reichsmesseamt Leipzig alleiniger
nur noch 45 Stücke (R 7). Gründung 1923 zwecks Aktionär. 1951 Löschung der AG im Handelsregi-
“Förderung der Leipziger Messe mit dem gem- ster. Die Leipziger Messe dagegen bestand als
einnützigen Ziel der Hebung der deutschen Frühjahrs- und Herbstmesse fort und entwickelte
Warenausfuhr durch Beschaffung und Vermietung sich zu DDR-Zeiten trotz Kaltem Krieg zur wichtig-
von Räumen und Plätzen zur Ausstellung von sten Kontakt-Plattform im Ost-West-Handel. Faksi-
Industrie-Erzeugnissen.” Die Weltwirtschaftskrise mile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister
traf die Leipziger Messe so hart, daß sie 1933 ihre (1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das
Nr. 540 Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das Aufsichtsrats-Präsidium. Maße: 21 x 29,7 cm. Prä-
Umlaufvermögen (soweit nicht für Durchführung gesiegel lochentwertet.
Nr. 540 Schätzpreis: 200,00 EUR des Messebetriebes unbedingt erforderlich) an
Startpreis: 45,00 EUR das Leipziger Messamt verkaufen musste, das im Einlieferungen für die
Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich für
Leipziger Gummi-Waaren-Fabrik AG eine Kapitalherabsetzung auf nur noch 0,4 Mio. nächsten Auktionen
vorm. Julius Marx, Heine & Co. RM zur Verfügung stellte und außerdem auf die werden ständig angenommen!
Aktie 20 RM, Nr. 2121 Erfüllung der bestehenden Forderungen verzich-
Leipzig-Großzschocher, 1.9.1926 EF-
Auflage 5.750 (R 9). Gründung 1864, AG seit 1884.
In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Großzscho-
cher-West (Anton-Zickmantel-Str. 12) wurde 1906
auf einem 12.150 qm großen Areal ein zweites
Werk errichtet und 1922 die gesamte Produktion
dort konzentriert. Mitte 1925 wurde die Fabrik
stillgelegt und nach vier Wochen mit stark redu-
ziertem Personalstamm wieder mühsam in Gang
gebracht, 1926 Sanierung durch Vergleich und
Kapitalschnitt. Im November 1926 fusionsweise
Übertragung des Vermögens auf die Phil. Penin
Gummiwaarenfabrik AG, Leipzig-Plagwitz. Loch-
entwertet. Maße: 20,8 x 29,6 cm.
Nr. 541
Nr. 543
Leipziger Handels- und Verkehrs-
Bank AG
Aktie 100 Goldmark, Nr. 2036
Auflage 1.950 (R 6). Gründung 1867 als Pfaffendor-
fer Handelsverein A. Klarner & Co. KG, seit 1877
Genossenschaftsbank und seit 1891 AG als “Leip-
ziger Central-Viehmarkts-Bank”. 1919 umbenannt
in “Leipziger Handels- und Verkehrsbank”, ab 1941
nur noch kurz “Handelsbank”. Das Institut
beschäftigte zuletzt ca. 130 Mitarbeiter und war in
Leipzig auch börsennotiert. Maße: 21 x 29,6 cm.
Nr. 542 Nr. 544
103

Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG
Aktie 10.000 RM, Nr. 18
Auflage 700, nach Kapitalherabsetzung und Neu-
ausgabe 1933 nur noch 35 Stücke (R 7). Faksimile-
Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister (1918-30)
Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das Aufsichts-
rats-Präsidium. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel
lochentwertet.

Leipzig, 15.12.1938 EF+
Auflage 50 (R 7). Maße: 20,9 x 29,7 cm. Prägesie-
gel lochentwertet.

Aktie 10.000 RM, Nr. 55
Leipzig, November 1941 EF
Nr. 545
Auflage 20 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel
lochentwertet.
rung in “Saxonia” Leipziger Transport-Versiche-
rungs-AG. Hochformatiges, sehr dekoratives
Stück, drei kleine, runde Vignetten: Schiffsunter-
gang, Feuer, Eisenbahnunglück. Namensaktie, ein-
getragen auf den Fabrikbesitzer Max Rückert in
Großschönau. Maße: 36,8 x 26 cm.
Nr. 546 Nr. 547

Leipziger Pianoforte- und Phonola-
fabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 1820
Auflage 9.600 (R 10). Gründung 1895 als “Leipziger
Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG”, 1926
Angliederung der “Ludwig Hupfeld AG” mit Wer-
ken in Dresden, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeor-
genstadt und Gotha, anschließend Umfirmierung
wie oben. Das fusionierte Unternehmen ist mit
über 20.000 Instrumenten jährlich nun der größte
Nr. 548
Hersteller in ganz Europa. 1930 wird die Klavier-
Nr. 549
produktion in eine Zweigfabrik verlagert, die
Hauptfabriken stellen nunmehr Kinoorgeln, Plat-
tenspieler, Rundfunkempfänger, Kleinbillards und Nr. 548 Schätzpreis: 300,00 EUR
Wohnmöbel her. Weiter umfirmiert 1935 in Hup- Startpreis: 120,00 EUR Nr. 550 Schätzpreis: 300,00 EUR
feld - Gebr. Zimmermann AG und 1938 in Hupfeld- Startpreis: 60,00 EUR
Zimmermann AG. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Leipziger Pianofortefabrik
Teil der sog. “Pianounion”. Nach der Wende wird Gebr. Zimmermann AG Leipziger Westend-Baugesellschaft
der Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg als Pianofortefa- Aktie 20 RM, Nr. 1211 Actie 1.000 Mark, Nr. 1235
brik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert, das tra- Leipzig, Mai 1925 EF/VF Schleussig, 1.7.1888 EF
ditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhen- Gründeraktie, Auflage 1.650 (R 8). Gründung 1888.
nersdorf wird von der Berliner Bechstein-Gruppe Auflage 21.000 (R 8). Sehr dekorativ, drei Vignet-
ten mit Klavieren und Konzertflügel. Lochentwer- Mit Straßen und Eisenbahngleisen erschloss die
übernommen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Gesellschaft ihre rd. 50 ha Bauland für Industrie,
Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben. tet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 13 Stücke sind bis
heute erhalten geblieben! Mietwohnungs- und Siedlungsbau im Stadtteil
Plagwitz. Außerdem Betrieb eines Mörtelwerkes,
Nr. 547 Schätzpreis: 275,00 EUR von Sand- und Kiesgruben und eines Fuhrgeschäf-
Startpreis: 50,00 EUR tes in Leipzig-Lindenau. Beteiligung an der “Leip-
Leipziger Pianoforte- und Phonola- ziger Rodelbahn GmbH” (die seit 1993 als
fabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann Leipziger Transportversicherungs-AG Museumsfeldbahn betriebene Kiesbahn Leipzig-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4095 Lindenau). Firmenmantel 1989 verlagert nach Ber-
Aktie Lit. A 20 RM, Nr. 1807 lin (West) und Abwicklung, 1991 Hauptversamm-
Leipzig, 1.10.1932 EF lung, 1998 Leipziger Westend-Baugesellschaft AG
Gründeraktie (Interimsschein), Auflage 5.000 (R
Auflage 2.000 (R 8).Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 10). Betrieb von Transport- und Rückversiche- i.A., Leipzig. Originalunterschriften. Maße: 25 x
cm. Nur 12 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! rung jeder Art im In- und Ausland. 1921 Umfirmie- 33,7 cm. Nicht entwertetes Stück!
104
Gratwein bei Graz, Josefsthal bei Laibach und Zwi-

schenwässern in Krain. 1952 umfirmiert in Ley-
kam-Josefsthal AG für Papier- und Zellstoff-Indu-
strie. Die Aktien notierten in Wien, Berlin, Dresden
und Frankfurt a.M. 1974 Fusion mit der Mürztaler
Holzstoff- und Papierfabriks-AG Bruck zur “Ley-
kam Mürztaler Papier und Zellstoff AG”. Mehrheit-
saktionär war über ein Jahrhundert lang die Cre-
ditanstalt-Bankverein gewesen, die 1988 ihre
Anteile an die Koninklijke Nederlandse Papierfa-
brieken (KNP) verkaufte. KNP LEYKAM Gratkorn
wurde dann 1998 vom finnischen Papierkonzern
Sappi übernommen. Heute eines der 7 europäi-
schen Sappi-Werke. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesie-
gel lochentwertet. Nur 10 Stücke sind bis heute
Nr. 550 erhalten geblieben!
Nr. 554
Liebauer Kohlen-Verein
Liebau, Kreis Landeshut i. Schl.,
30.9.1875 EF
Auflage 1.000 (R 8). Gründung durch fünf Gewer-
Nr. 551
ken, die jeder 200 Kuxe übernahmen, unter
Führung des Wiener Bankhauses Schoeller & Cie.
Nr. 551 Schätzpreis: 150,00 EUR Liebau (im Regierungsbezirk Liegnitz) besaß
Startpreis: 25,00 EUR damals bedeutende Industrie: Spinnereien, eine
Weberei, eine Papier- und Cellulosefabrik, eine
Leonhard Tietz AG Glashütte und ein Dampfsägewerk. Für die Versor-
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 535 Nr. 553
gung dieser energieintensiven Fabriken sollten
Köln, 1.2.1921 EF lokale Steinkohlevorkommen erschlossen werden.
Auflage 5.000, nach Umstellung auf 100 RM noch Maße: 33,8 x 24 cm. Doppelblatt.
2.000 Stück. Die Vorzugs-Aktien waren im Besitz Startpreis: 40,00 EUR
eines Konsortiums, dem die Hausbanken und die Nr. 555 Schätzpreis: 500,00 EUR
Familie Tietz angehörten. Sie hatten einen 7 % Licht-, Kraft- und Wasserwerke Startpreis: 200,00 EUR
nachzahlbaren Dividenden-Vorzug und 10-faches, Kitzingen GmbH Lindener Actien-Brauerei
später sogar 30-faches Stimmrecht. 1937 Umwand- 10 % Schuldv. 2.000 Mark, Nr. 10363 Aktie 1.000 Mark, Nr. 7695
lung in Stammaktien. Gründung der Einzelfirma
Kitzingen, 1.3.1923 EF/VF Hannover-Linden, 1.5.1921 EF/VF
Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-, Weiß-
und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Prei- Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1922. Strom-, Gas Auflage erst 2.952, zuletzt als 200-RM-Aktie nur
se gewann das Geschäft so viele Kunden, daß es und Wasserversorger, außerdem Durchführung noch insgesamt 359 Stück (R 8). Ausgegeben zur
innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert wer- von Installationsarbeiten. Anteilseigner waren die Übernahme der AG Schlossbrauerei Schöneberg
den mußte. 1889 Gründung der ersten Filiale in Stadtgemeinde Kitzingen und die Thüringer Gas- in Berlin. Gründung 1832 als Lagerbier-Brauerei,
Elberfeld, danach schlagartige Expansion vor gesellschaft, Leipzig. Sehr dekorativ. Maße: 35,6 x AG seit 1871. Nach vollständigem Umbau 1897/98
allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in 26,8 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem komplet- und 1908-12 eine der größten Brauereien Deutsch-
Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905 ten Kuponbogen. lands mit einer für die damalige Zeit mehr als
“Leonhard Tietz AG”, 1933/36 nach Arisierung
umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Großak-
tionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank,
die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren
lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzer-
stört, doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau
zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskon-
zern. 1988 Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-
Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren
Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der
ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur
heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf). Faksimile-
Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh. Tietz. Wirt-
schaftshistorisch bedeutendes Stück, zeitweise
einer der 30 großen DAX-Werte. Maße: 24,5 x 31,9
cm. Kleine Lochentwertung unten links.

Leykam-Josefsthal AG für Papier-
und Druck-Industrie
Graz, 25.9.1943 EF/VF
Auflage 10 (R 9). Seit mehr als 400 Jahren wird am
Standort Gratwein Papier erzeugt. 1793 erwarb
Andreas Leykam die Papiermühle und baute sie
zum bedeutendsten Fabrikbetrieb in der ganzen
Steiermark aus. 1870 Umwandlung in eine AG. Mit
Nr. 552
Abstand größtes Unternehmen der Papier- und
Zellulose-Industrie in der Monarchie. Hauptwerke:
105
beachtlichen Produktionsfähigkeit von 350.000 hl Nr. 556 Schätzpreis: 350,00 EUR

im Jahr. 1904 Ankauf der Weizenbierbrauerei von Startpreis: 125,00 EUR
Jos. Hösel in Linden, 1908 Erwerb der Osteroder
Stadtbierbrauerei GmbH. 1909 Beteiligung bei der
Lindener Aktien-Brauerei
Brauerei H. Langkopf GmbH in Peine (diese ver- Aktie 1.000 Mark, Nr. 9974
kaufte danach nur noch Lindener Bier und wurde Hannover-Linden, 1.3.1922 EF/VF
im Gegenzug - so ist das mit der Malzfabrik Lang- Auflage erst 11.000, zuletzt als 200-RM-Aktie nur
kopf bis heute! - Malzlieferant). 1917 Übernahme noch insgesamt 359 Stück (R 7). Lochentwertet.
der Germania-Brauerei GmbH in Hannover. 1918 Maße: 35,8 x 26,2 cm.
Beteiligung bei der Bürgerliches Brauhaus AG.
Außerdem beteiligt bei der A. Schilling AG Braue-
rei und Mineralwasserfabrik in Celle. 1921 Fusion
mit der Schloß-Brauerei Schöneberg AG in Berlin
(1926 wieder ausgegliedert und verkauft). 1927
Erwerb des Hofbrauhauses Hannover (Hinüberstr.
8). 1934 Verkauf der Beteiligung an der Kaiser-
Brauerei AG in Hannover-Ricklingen. 1968 kam per Nr. 559
Betriebsüberlassungsvertrag mit dem heutigen
Großaktionär Brauereigilde Hannover AG zur Nr. 559 Schätzpreis: 300,00 EUR
Braustätte Linden die Gilde-Brauerei hinzu - beide Startpreis: 55,00 EUR
für sich waren zu dieser Zeit schon die größten
Brauereien in Niedersachsen. Umfirmiert 1968 in
Löwenbrauerei
Lindener Gilde-Bräu AG und 1988 in Gilde Brauerei vorm. Peter Overbeck AG
AG. Zum Konzern der bis zuletzt in Hannover bör- Actie 1.000 Mark, Nr. 290
Nr. 557
sennotierten AG gehörte, neben dem Hofbrauhaus Dortmund, 8.1.1887 VF
Wolters AG in Braunschweig (gegr. 1627, ab Okto- Gründeremission, Auflage 2.000 (R 6). Gründung
ber 2006 privatisiert und eigenständig) vor allem 1882 unter Übernahme der Brauerei von Peter
die nach der Wende auf der grünen Wiese neu Nr. 557 Schätzpreis: 200,00 EUR Overbeck, welche 1896/97 noch bedeutend erwei-
gebaute Hasseröder Brauerei in Wernigerode/ Startpreis: 75,00 EUR tert wurde. 1920 als zunächst weiter eigenständi-
Harz, die in weniger als 10 Jahren zur viertgrößten ge Betriebsstätte angegliedert an die Dortmunder
deutschen Biermarke wurde. Dies weckte die Löwenbrauerei
Union-Brauerei (später DUB-Schultheiß, heute
Begehrlichkeit des belgischen Interbrew-Kon- Böhmisches Brauhaus AG Brau + Brunnen), 1937 endgültig übernommen.
zerns (heute als InBev der weltgrößte Brauerei- Aktie 300 RM, Nr. 12014 Börsennotiz Berlin. Mit Löwen im Unterdruck und
konzern), der sich nach einer emotional geführten
Berlin, März 1927 EF+ in allen vier Ecken, zwei Overbeck-Originalunter-
Übernahmeschlacht 2002 die Lindener Gilde- schriften. Maße: 23,5 x 28,8 cm.
Brauerei einverleibte. Doppelblatt, lochentwertet. Auflage 500 (R 6). Bei der Gründung 1870 wurde
Maße: 34 x 23,3 cm. die A. Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in der
Landsberger Allee übernommen. Von den in der
Gründerzeit in eine AG umgewandelten Berliner
Brauereien war die “Böhmisches Brauhaus Com-
mandit-Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch”
eine der solideren. Auch nach dem Gründerkrach
fiel der Kurs nicht unter den Nennwert und war
damit der mit Abstand höchste aller Berliner
Brauereien. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches
Brauhaus-AG”, 1922 Zusammenschluß mit der
Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen
zur “Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus AG”.
1927 Fusion mit der 1867 gegründeten Berg-
schloßbrauerei AG, Berlin. 1954/55 Abschluß
eines Organvertrages mit dem Hauptaktionär
Nr. 560
Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Divi-
dende für die freien Aktionäre. 1975 Verkauf der
Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenhei-
de und Betriebsverlegung in die gepachtete Brau-
stätte in der Bessemerstr. 84. 1979 auf die Dort-
munder Union-Schultheiss-Brauerei AG ver- Lucke & Schneider Schuhfabrik AG
schmolzen. Maße: 20,9 x 29,6 cm. Prägesiegel Aktie 1.000 Mark, Nr. 3661
lochentwertet. Erfurt, 14.2.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 6.000 (R 8). Gründung im
Nr. 555
Februar 1922 zum Fortbetrieb der unter der Firma
Lucke & Schneider in Erfurt betriebenen Schuhfa-
brik. 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Danach Trennung in Herrmann Schneider & Co.
KG und Schuhfabrik Oswald Lucke KG. Lochent-
wertet. Maße: 24,4 x 32,4 cm

Ludwig Graf zu Pappenheim
Prämien-Schein 7 Gulden, Nr. 10/1664
1.8.1864 VF
Nr. 558
Auflage 142.000 (R 10). Pappenheim ist der Name
eines alten Adelsgeschlechts des Hochadels mit
vormaligem Stammsitz im gleichnamigen Ort Pap-
Nr. 558 Schätzpreis: 250,00 EUR penheim im mittelfränkischen Landkreis Weißen-
burg-Gunzenhausen in Bayern bzw. auf der Burg
Pappenheim an der Altmühl. Schuldschein einer
Löwenbrauerei Anleihe von 994.000 Gulden, abgesichert durch
Böhmisches Brauhaus AG Hypothek aufb das standesherrliche Haus- und
Aktie 100 RM, Nr. 18 Stammvermögen in Mittelfranken. Die Haupt-
schuldverschreibung war deponiert bei der
Berlin, Januar 1929 EF Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in
Auflage 53 (R 7). Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel München. Rückseitig mit Ziehungs-Plan. Maße:
Nr. 556
lochentwertet. 15,6 x 27,1 cm. Links oben mit aufgeklebter däni-
schen Fiskalmarke.
106
Nr. 561
Nr. 564
M. & L. Heß Schuhfabrik AG
Erfurt, 10.2.1913 EF
durch den jüdischen Schuhfabrikanten Luis Hess
als “M. & L. Hess Schuhfabrik AG”. Daneben Betei-
ligungen an Unternehmen, die Leisten und Schuh-
kartons herstellten. 1919 ging das gesamte beweg-
liche Betriebsvermögen an die Schuhfabrik Hess
KG in Erfurt über, die AG beschränkte ihre Tätig-
keit auf die Verwaltung von Grundstücken und
Beteiligungen. 1927 übernahm die AG das operati-
Nr. 562 ve Geschäft wieder selbst. Weltwirtschaftskrise
und Boykott jüdischer Unternehmen führten 1933
Nr. 565
Nr. 562 Schätzpreis: 350,00 EUR bei der inzwischen zweitgrößten deutschen
Startpreis: 60,00 EUR Schuhfabrik zu Zahlungseinstellung und Ver-
gleichsverfahren (1935 in Liquidation gegangen).
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft Als Auffanggesellschaft wurde 1933 die “Schuhfa- Nr. 565 Schätzpreis: 400,00 EUR
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 2098 brik Hess AG” gegründet. Die zusammengebroche- Startpreis: 45,00 EUR
Lübeck, 10.6.1907 VF ne Vorgängergesellschaft (die bei der Gelegenheit Magdeburger Bank AG
Auflage 11.000 (R 10). Gründung 1873. Die Gesell- in “Grundstücks-AG Moltkestraße” umfirmierte)
brachte als Sacheinlage den gesamten Betrieb Aktie 1.000 Mark, Nr. 21846
schaft stellte Fluß-, See- und Trockenbagger, Koh-
lenbagger, Taucherglocken, Dampf- und Schiffsma- nebst der Grundstücke ein und wurde damit Magdeburg, Dezember 1922 VF+
schinen her. Börsennotiz Hamburg und Berlin. Ab Mehrheitsaktionär der neuen AG. 1934 “auf Auflage 5.000 (R 10). Gründung 1922 unter Über-
1911 enge Interessengemeinschaft mit der Oren- behördlichen Wunsch” Veräußerung der bisheri- nahme der seit 1880 bestehenden Magdeburger
stein & Koppel AG in Berlin, 1948 Fusion. Heute gen Fabrik an der Moltkestraße und Erwerb der Creditbank (geschäftsansässig Otto v. Guerickestr.
eine der (nicht ganz sorgenfreien) Maschinen- und Fabrik der früheren Durana Schuhfabrik AG i.L. in 100). Nach der Inflation war die Kapitaldecke so
Anlagenbau-Töchter des Krupp-Hoesch-Konzerns. Erfurt-Nord, Schlageterplatz 1, wohin der Hess- dünn (Kapitalumstellung 400:1), daß die Bank eine
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Betrieb mit Entschädigung für die Umzugskosten Anlehnung an einen größeren Konzern oder eine
Lochentwertet (nicht aus der Reichsbank) Maße: verlegt wurde. 1948 enteignet und mit der frühe- Fusion anstrebte. Nachdem entsprechende Ver-
27,1 x 36,3 cm. ren Eduard Lingel Schuhfabrik AG zum “VEB handlungen ergebnislos verlaufen waren, trat die
Schuhfabrik Thuringia” vereinigt (ab 1952 VEB AG 1925 in Liquidation. Maße: 24,6 x 32,3 cm.
Schuhfabrik “Paul Schäfer”). Sehr dekorativ mit
Jugendstil-Unterdruck. Maße: 37,6 x 26,5 cm.
Nicht entwertetes Stück in einem sehr schönen
Erhaltungszustand, sehr niedrig ausgerufen!

Märkische landwirtschaftliche
Zentrale GmbH
Anteilschein 1000 Mark, Nr. 16
Hagen i.W., 21.12.1921 VF+
Gründungsanteil (R 12). Gegründet 1921 zwecks
Ein- und Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeug-
nissen und landwirtschaftlichen Gebrauchs- und
Nr. 566
Verbrauchsgegenständen. Im Mai 1923 umgewan-
delt in eine gleichnamige AG mit einem Kapital
von 50 Mio. Mark. Mehrere Niederlassungen, u.a.
in Soest. Die Gesellschaft bestand bis in 1930er Nr. 566 Schätzpreis: 350,00 EUR
Jahre. Namenspapier, eingetragen auf Adolf Startpreis: 100,00 EUR
Enneper, einen der Firmengründer. Dekoratives Magdeburger Bau- und Credit-Bank
Papier mit großer Vignette, einem Landschafts-
bild: links ein pflügender Bauer, rechts ein spät-
Aktie 1.000 RM, Nr. 711
mittelalterliches Anwesen. Rückseitig Gründungs- Magdeburg, 12.9.1928 EF
Nr. 563
statuten (Satzung). Maße: 32,2 x 25,8 cm. Nur das Auflage 1.000 (R 8). Gegründet im Dezember 1871
eine Stück wurde in einem Nachlaß gefunden! als Magdeburger Bau- und Credit-Bank (1928
107
umfirmiert in Magdeburger Bau- und Credit-AG) Kombinat zusammengefaßt. Nach der Wende seit
zwecks Kauf und Verkauf, Parcellirung und Bebau- 1990 die „Magdeburger Mühlenwerke GmbH“,
ung von Grundstücken. Die vornehm in der Otto- 1992 reprivatisiert. Die Mühlen in Gardelegen,
von-Guericke-Str. 83 domizilierende Gesellschaft Stendal und Tangermünde wurden 1994 stillgelegt,
besaß eine Thonwaaren-Fabrik in Magdeburg, dafür die Kapazität in Magdeburg auf heute
eine Ziegelei bei Schönebeck und einen Bauhof in 235.000 Jato verdreifacht. Heute gehört die „Bör-
Neustadt-Magdeburg. Spezialität war die Erbau- degoldmühle“ zu den 10 größten Mühlenbetrie-
ung von Beamten- und Arbeiter-Wohnungen für ben in ganz Deutschland, in den neuen Bundes-
industrielle Großkunden. Börsennotiert in Berlin ländern ist es die größte Mühle überhaupt. Teil
und Magdeburg. Die Ges. wurde schließlich ein einer Unternehmensgruppe unter Führung der
Opfer der Weltwirtschaftskrise: Schleppende Zah- Gebr. Engelke Große Mühle in Hasede bei Hildes-
lungseingänge und zu hohe Mittelbindung in lau- heim, außerdem mehrheitlich an der Oderland
fenden Projekten sowie der Konkurs der assozi- Mühlenwerke GmbH beteiligt. Mit ährenumkränz-
ierten Emil Heinicke AG in Berlin ließen die Ban- tem Magdeburger Wappen im Unterdruck. Maße:
ken vorsichtig werden, 1931 kam es zum 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Anschlußkonkurs. Nach Aufhebung des Konkurs-
verfahrens ab 1933 in Liquidation, 1937 erneut in
Konkurs geraten. Magdeburger Stadtwappen in
der Umrahmung, im Unterdruck drei große Hoch-
häuser und das Firmensignet. Lochentwertet.
Maße: 21 x 30 cm. Nur 12 Stücke sind bis heute
Nr. 570
erhalten geblieben!

Magdeburger Strassen-Eisenbahn-
Gesellschaft
Actie Serie B 1.000 Mark, Nr. 1288
Nr. 568 Magdeburg, 1.10.1898 VF+
Auflage 3.600. Gründung 1876 als Pferdebahn, seit
1886 Dampfbetrieb. 1899 Einführung des elektri-
schen Betriebes, nachdem im Jahr zuvor noch das
Konkurrenzunternehmen “Magdeburger Tram-
bahn AG” übernommen worden war. Streckenlänge
zeitweise über 100 km. In den 1920-er Jahren besaß
Nr. 567
die Fa. 172 Motorwagen und 152 Anhängewangen.
1936 waren außerdem 15 Omnibusse in Betrieb.
Börsennotiz Berlin und Magdeburg. 1951 als VEB
Nr. 567 Schätzpreis: 200,00 EUR Magdeburger Verkehrsbetriebe in Volkseigentum
Startpreis: 50,00 EUR überführt, nach der Wende 1991 wieder in eine AG
Magdeburger Feuerversicherungs- umgewandelt, 1999 in die Magdeburger Verkehrs-
betriebe GmbH umgewandelt. Stadtwappen im
Gesellschaft Unterdruck, Umrahmung im Historismusstil.
Namensaktie 300 RM, Nr. 5674 Maße: 36,5 x 27,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 569
Magdeburg, 26.7.1928 EF+
Auflage 11.600 (R 8). Die traditionsreiche, schon
1844 gegründete Versicherung ist die Keimzelle
der später sehr bedeutenden sog. “Magdeburger Nr. 569 Schätzpreis: 200,00 EUR
Versicherungsgruppe”. Sie gründete ferner 1854 Startpreis: 25,00 EUR
die Magdeburger Hagelversicherung, 1862 die Magdeburger Rückversicherungs-AG
Magdeburger Rückversicherung und 1923 die Aktie 100 RM, Nr. 5464
Magdeburger Allgemeine Lebens- und Rentenver-
sicherung. Sitzverlegungen 1946 nach Salzgitter,
Magdeburg, Juni 1938 EF
1948 nach Fulda und 1959 nach Hannover, wo alle Auflage 1.000, zum Umtausch aller 20-RM-Aktien
Gesellschaften der Magdeburger Versicherungs- (R 10). Die Versicherungsgeschäfte der Magde-
gruppe eine neue Heimat fanden. Großaktionär burger Versicherungs-Gruppe gehen bis auf das
war dann die Schweizer Rück. 1982 mit der UNION Jahr 1844 (Gründung der Magdeburger Feuer)
und RHEIN Versicherungs-AG verschmolzen. Nach zurück, 1862 gründete diese die Magdeburger
Übernahme durch die Allianz-Gruppe zunächst Rück. Bis heute eine der bedeutendsten deut-
Nr. 571
auf die “Vereinte Versicherung AG” verschmolzen, schen Versicherungsgesellschaften mit zuletzt
diese dann auf die “Allianz Versicherung AG wechselvoller, interessanter Geschichte. Lange
(Deutschland)”. Doppelblatt. Maße: 21 x 29,7 cm. Zeit ein Gleichordnungskonzern mit den Schwe-
Mit drei aufgeklebten schwedischen Steuermar- stergesellschaften Magdeburger Feuer und Mag- Nr. 571 Schätzpreis: 200,00 EUR
ken. Ausgestellt auf Herrn Henry Dunker in Hel- deburger Leben. 1946 wurde den privaten Versi- Startpreis: 60,00 EUR
singborg. Stück aus dem Archiv der Gesellschaft, cherungsgesellschaften in der Ostzone die Betäti-
nicht entwertet. gung verboten und das dort befindliche Vermögen Magdeburger Viehmarkt-Bank AG
enteignet. Deshalb verlegte die ganze Magdebur- Aktie 1.000 RM, Nr. 1182
ger Versicherungsgruppe ihre Firmensitze nach Magdeburg, 19.4.1938 EF+
Nr. 568 Schätzpreis: 250,00 EUR Frankfurt/Main und den Verwaltungssitz zunächst
Startpreis: 75,00 EUR Auflage 100 (R 6). Gründung 1893 zur Hebung der
nach Salzgitter, 1948 dann nach Fulda. 1949 konn- Geschäftsverbindungen zwischen Schlachtvieh-
Magdeburger Mühlenwerke AG te nach Aufhebung des alliierten Verbotes das käufern und Händlern, außerdem Betrieb der
Vorzugs-Aktie 300 RM, Nr. 3 Rückversicherungsgeschäft wieder aufgenommen Schlachtviehversicherung und von Bankgeschäf-
Magdeburg, Dezember 1928 EF+ werden. Ihre feste Heimat fanden die Magdebur- ten. Das Kapital hielten 1943 fast ausschließlich
ger dann in Hannover, wohin 1957 der juristische die Fleischer von Magdeburg. Nach dem Krieg
Auflage 20 (R 8). Gründung 1869/1887, seit 1896 Sitz und 1959 auch die Verwaltung verlegt wurde.
AG als „Magdeburger Mühlenwerke, Nudel- und nicht verlagert, laut Handbuch geschlossen. Loch-
Großaktionär war nun die Schweizer Rück, dane- entwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.
Couleur-Fabrik“. 1911 Bau einer völlig neuen ben gab es noch ca. 150 Kleinstaktionäre. 1981
Dampfmühle in der Schartaustraße, 1917 außer- Umfirmierung in Deutsche Continental Rückversi-
dem Erwerb der Hafenmühle Magdeburg-Neu- cherung nach Übernahme der Majorität durch die Nr. 572 Schätzpreis: 200,00 EUR
stadt. Börsennotiz Berlin und Magdeburg. Nach New Yorker Continental Corp. 1994 Umfirmierung Startpreis: 40,00 EUR
1945 enteignet und in Volkseigentum überführt, in SCOR Deutschland Rückversicherung nach Magdeburger Viehmarkt-Bank AG
1953 wurde als Werk III die Sudenburger Mühle in Übernahme der Majorität durch die französische
der Halberstädter Straße angegliedert (1970 still- Aktie 1.000 RM, Nr. 1200
SCOR-Gruppe. Ab 2008 Scor Global P&C Deutsch-
gelegt). Später mit den Mühlen in Gardelegen und land, Tochter der SCOR SE, Niederlassung
Stendal sowie der Soja- und Erbsenverarbeitung in Deutschland in Köln. Maße: 21 x 29,8 cm. Loch- Auflage 91 (R 6). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8
Tangermünde zum Nahrungs- und Genussmittel- entwertet (nicht aus der Reichsbank). cm. Gleiche Gestaltung wie das Los davor.
108
Verfahren zur Herstellung nahtloser Stahlröhren, Mannheimer Versicherung AG wird als Tochter
die aus einem Stahlblock im Schräg- und Pilger- der Holding als Schaden- und Unfallversicherer
schritt-Verfahren gewalzt wurden. Der Prozess neu gegründet. Großes Firmenlogo (geflügelter
wurde eher intuitiv beherrscht, eine theoretische und gekrönter Löwenadler mit Wappenschild) im
Erklärung der physikalischen Natur des Walzvor- Unterdruck. Maße: 21 x 29,8 cm. Nicht entwerte-
ganges wurde erst 40 Jahre später gefunden. Die- tes Stück!
ses Verfahren hatte folglich auch seine Kinder-
krankheiten. Aus den Jahr 1893 ist folgende
Geschichte überliefert: Der Bankier Carl Fürsten-
berg (Berliner Handels-Gesellschaft) besuchte das
Mannesmann-Werk in Komotau. Auf einem Mor-
genspaziergang verlief er sich und kam schließ-
lich zu einem großen Freilager mit Ausschuss. Von
einem Arbeiter erhielt er zur Antwort auf die
Frage, wo er denn hier sei: “Ach, das ist nur unser
Kirchhof.” Der riesige Haufen Schrott war, wie sich
dann herausstellte, in der Bilanz als Halbfertiger-
zeugnisse bewertet. Nun gab es Ärger: Die Banken,
allen voran die BHG und die Deutsche Bank,
bestanden auf einer Neubewertung der Patente,
einer Rückgabe von Aktien durch die Erfinder, der
Nr. 575
Berufung eines kaufmännischen Vorstands und
Nr. 573 einer Einschränkung des Versuchsbetriebs. Die
Brüder Mannesmann waren darüber, insbesonde-
Nr. 573 Schätzpreis: 250,00 EUR re über das ihnen zum Ausdruck gebrachte
Startpreis: 100,00 EUR Mißtrauen gleichfalls verärgert und wechselten
Manganbergwerk bald vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Gesell-
schaft, um nach wenigen Jahren im Unfrieden aus-
“Vereinigte Julian & Finsterthal” zuscheiden. Es kam zu gerichtlichen Auseinander-
Anteilschein über 1 Anteil, Nr. 774 setzungen, doch einigte man sich schließlich güt-
Hannover, 1.12.1918 EF lich, wobei die Familie Mannesmann auf einen
Auflage 1.000 (R 7). In der Umgebung des west- bedeutenden Teil Ihres Aktienbesitzes verzichten
thüringischen Ortes Schmalkalden wurden seit mußte. Ehemals einer der größten deutschen
jeher Vorkommen von Brauneisenstein (ein Erz Konzerne in Anlagenbau, Röhrenfertigung, Handel
mit rd. 60 % Eisengehalt) und Schwerspat gefun- und neuerdings Telekommunikation. Nach einer
den und ausgebeutet. Die Eisenerze der Gegend gewaltigen Übernahmeschlacht im Jahr 2000 von
waren stark manganhaltig, was die Eigenschaften der britischen Vodafone geschluckt. Maße: 21 x 30
des daraus gewonnenen Eisens bzw. Stahls ver- cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 30 Stücke sind
Nr. 576
besserte (noch bis 1924 in der Hochofenanlage bis heute erhalten geblieben!
„Neue Hütte“ in Schmalkalden erschmolzen wor-
den). In der Folge siedelten sich in und um Nr. 575 Schätzpreis: 500,00 EUR
Schmalkalden teilweise bis heute bestehende Startpreis: 90,00 EUR Nr. 576 Schätzpreis: 100,00 EUR
metallverarbeitende Betriebe an zur Weiterverar- Startpreis: 40,00 EUR
Mannheimer
beitung insbesondere zu Werkzeugen und
Versicherungsgesellschaft Marienborn-Beendorfer Kleinbahn-
Bestecken. Die Grube Finstertal in Asbach bei Gesellschaft
Schmalkalden wurde 1858 in das Bergrevierbuch Namens-Aktie 1.000 RM, Nr. 3341
Schmalkalden eingetragen. 1891 wurden die Kuxe Mannheim, August 1934 EF Aktie 1.000 Mark, Nr. 1143
zu je 50 % von den Eisenacher Kaufleuten Sander Auflage 3.650 (R 10). Gründung 1879 mit einem Berlin, 21.10.1922 EF/VF
und Fink übernommen. Von ihnen erhielt 1918 der Grundkapital von 2 Mio. M. Gegenstand ist der Auflage 1.000. Die normalspurige 5,4 km lange
Kaufmann G. Schmidt aus Bremen das Recht, die unmittelbare Betrieb aller Versicherungszweige Strecke der 1899 eröffneten Bahn zweigte im (spä-
insgesamt 16 Asbacher Gruben zu vertreten (Aus- mit Ausnahme der Lebensversicherung, ferner ter als deutsch-deutscher Grenzübergang zu trau-
gabe von 1.000 Anteilen). Die Ablehnung des 1919 der Betrieb der Rückversicherung in allen Zwei- riger Berühmtheit gelangten) Bahnhof Marien-
geplanten Zusammenschlusses der Gruben Julian gen. 1991 Gründung der Mannheimer Krankenver- born von der Hauptbahn Braunschweig-Magde-
und Finsterthal durch das Bergamt umging man sicherung AG. 1998 neue Konzernstruktur: Mann- burg ab und führte in nordwestlicher Richtung
durch Umwandlung der bergrechtlichen Gewerk- heimer AG Holding als Obergesellschaft, bisherige über Morsleben (das später als Atommüll-Endla-
schaft in eine BGB-Gesellschaft, wodurch 1921 die
dringend benötigte Ausgabe weiterer 2.500 Antei-
le möglich wurde. 1934 musste das Bergwerk
wegen Problemen in der Wasserhaltung und Erz-
mangel geschlossen werden. 1950 wurde die
Grube Finstertal von der Sowjetisch-Deutschen
AG Wismut wieder aufgefahren, abbauwürdige
Vorkommen fand die SDAG Wismut jedoch nicht
und übergab die Grube für weitere Lagerstätten-
erkundungen dem Zentralen Geologischen Dienst
in Jena, der nach sechs Erkundungsbohrungen die
Untersuchungen einstellte und die Einrichtung
des Lehr- und Schaubergwerks Finstertal
beschloß, das 1959 eröffnet wurde und bis heute
von Besuchern befahren werden kann. Ausgespro-
chen schöne Gestaltung mit Umrahmung im Histo-
rismus-Stil und ganzflächig Farnen im Unterdruck.
Originalunterschriften. Ausgestellt auf G. Schmidt,
Bremen. Maße: 32,8 x 24,9 cm. Prägesiegel loch-
entwertet. Überdurchschnittlich gut erhaltenes
Exemplar!

Mannesmannröhren-Werke
Sammelaktie 1000 x 600 = 600.000 RM,
Nr. 215901-216900
Düsseldorf, Februar 1944 EF
(R 7) Die Familie Mannesmann besaß Werke in
Nr. 574
Remscheid, Komotau und Bous. Vater (Reinhard)
und Söhne (Reinhard jr. und Max) erfanden ein
109
ger der DDR bekannt wurde) nach Beendorf am werks-Gesellschaft Umwandlung in eine AG. Her-
Lappwald. Hauptaktionär der Bahn waren die Bur- gestellt wurden zunächst Armaturen wie Schieber
bach-Kaliwerke, die über sie Kali- und Steinsalze für Gas-, Wasser-, Kanal- und Dampfleitungen. Im
aus ihren dortigen Gruben abfuhren. Ein wichtiger Laufe der Jahre wurde das Fertigungsprogramm
Kunde war auch die Zuckerfabrik Alleringersle- erweitert um Rangierlokomotiven, Pumpen, Was-
ben, die bei km 1,8 einen eigenen Abzweig erhielt. serturbinen sowie luft- und wassergekühlte Moto-
Ab 1935 sorgte zusätzlich eine in einem stillgeleg- ren (besonders bekannt wurden 2-Zylinder-Zwei-
ten Kalischacht eingerichtete Munitionsanstalt für taktmotoren in Magirus-Tragkraftspritzen und 2-
Frachtaufkommen. Der Personenverkehr dagegen Zylinder-Boxermotoren für Stromaggregate der
blieb schwach. Nach Ende des 2. Weltkrieges Wehrmacht, aber auch Flugzeug-, Stern- und Die-
wurde die Kleinbahn erst der Sächsischen Pro- selmotoren wurden produziert). 1923 Aktien-
vinzbahnen GmbH, zum 1.4.1949 dann der Deut- Umtausch-Angebot der Buderus’schen Eisenwer-
schen Reichsbahn unterstellt. Die Enteignung ke an die Breuer-Aktionäre (3 Breuer-Aktien : 2
Nr. 580
erfolgte erst im Herbst 1949, d.h. bis dahin war die Buderus-Aktien). 1930 wurde noch der Betrieb der
Marienborn-Beendorfer Kleinbahn als einzige Geigerschen Fabrik GmbH in Karlsruhe übernom-
Bahn in der Sowjetischen Besatzungszone offiziell men (tätig auf dem Gebiet der Städteentwässe- Nr. 580 Schätzpreis: 385,00 EUR
noch nicht volkseigen. Die Lage im Sperrgebiet rung und Abwasserverwertung). Kurz vor Kriegs- Startpreis: 165,00 EUR
dicht an der Zonengrenze ließ der Bahn keine Per- ende übernahmen die Breuerwerke 1943 von ihrer
spektiven: Der Personenverkehr wurde 1962, der Mutter Buderus auch noch ein Werk in Hirzen- Maschinenbauanstalt für Landwirt-
Güterverkehr 1970 eingestellt und die Strecke hain, wo zuvor Öfen und Badewannen hergestellt schaft und Industrie AG
gleich danach abgebaut. Schöne Jugendstil- worden waren, um dort mit Zwangsarbeitern ins- vorm. Tröger & Schwager
Umrandung. Maße: 25 x 35,9 cm. Kleine Lochent- besondere den Panzerkampfwagen VI Tiger zu Actie 1.000 Mark, Nr. 173
wertung unten in der Mitte. produzieren. Die Breuerwerke, inzwischen eine
GmbH, wurden 1969 von Kraus-Maffei in München
Leipzig-Reudnitz, 27.7.1891 EF
übernommen. Lochentwertet. Maße: 26,2 x 36,5 Auflage 265 (R 9). Die AG übernahm die Maschi-
cm. nenbauanstalt Tröger. Ein recht kurzlebiges Unter-
nehmen: Schon ab 1895 konnten keine Dividenden
mehr gezahlt werden. Großformatiger Druck auf
Büttenpapier. Maße: 28 x 42,6 cm.
Nr. 577

Nr. 579
Martini & Hüneke Maschinenbau-AG
Aktie 500 RM, Nr. 3405 Nr. 579 Schätzpreis: 175,00 EUR
Berlin, 10.5.1927 EF Startpreis: 60,00 EUR
Auflage 600 (R 9). Gründung 1907 als Martini &
Hüneke Maschinenbau-AG in Hannover. 1908 Sitz-
Maschinenbau-AG
verlegung nach Berlin, 1934 nach Salzkotten i.W. vorm. Beck & Henkel
1926 Erwerb der “Fabrik explosionssicherer Aktie 100 RM, Nr. 6527
Gefässe GmbH”, Salzkotten i.W. und 1932 Umbe- Kassel, September 1940 EF+
nennung in Martini-Hüneke und Salzkotten Auflage 400 (R 7). Gegründet 1878 durch Carl
Maschinen- und Apparatebau-AG. Herstellung Beck, dem Sohn eines Zündholzfabrikanten, und
explosionsgeschützter Einrichtungen für Lage- dem Ingenieur Gustav Henkel. Beck hatte bereits
rung, Abgabe und Verarbeitung feuergefährlicher einige Jahre in den USA in St. Louis eine Zünd-
Flüssigkeiten und von Tankwagen zum Mineralöl- holzfabrik betrieben und konstruierte nun Zünd-
transport. Heute vor allem als Hersteller von holzmaschinen, die er sogar nach Schweden in’s
Tankstellen-Zapfsäulen bekannt. Mit Originalun- Mutterland des Zündholzes zu exportieren ver-
terschrift des Vorstandes. Maße: 37 x 24,7 cm.
Nr. 581
mochte. Auch die erste südamerikanische Zünd-
Anh. Restkupons. holzfabrik in Caracas wurde 1881 von Beck & Hen-
kel erbaut, womit auch die erste Dampfmaschine
nach Venezuela kam. 1888 expandierte die Firma Nr. 581 Schätzpreis: 750,00 EUR
mit der Lieferung von 60 dampfmaschinenbetrie- Startpreis: 240,00 EUR
benen Portalkränen an den Hamburger Hafen so
stark, daß 1889 die Umwandlung in eine AG mög- Maschinenfabrik AG
lich wurde. 1891 Erwerb der Gießerei Theodors- vorm. Wagner & Co.
hütte zu Bredelar i.W. (nach der Weltwirtschafts- Aktie 1.000 Mark, Nr. 548
krise 1932 stillgelegt). Die Fabrik in der Wolfhager Cöthen, 1.4.1907 EF/VF
Str. 40 produzierte nun Krane, Aufzüge, Einrich-
Auflage 200 (R 8).Bereits 1856 entstand direkt am
tungen für Schlachthöfe (B&H war der führende
Bahnhof Köthen eine Herzogliche Eisengießerei,
europäische Schlachthofausstatter), Tierkörper-
die 1859 vom Berliner Fabrikanten Rudolph Ding-
verwertung und Abwasser-Kläranlagen sowie
linger übernommen wurde. Sein Vorfahr war kein
Düngerpressen. Die Aktien notierten in Frankfurt,
Geringerer als der Emailleur Georg Friedrich Ding-
1939 “Wechsel in der Aktienmehrheit der Gesell-
linger, Bruder des sächsischen Hofgoldschmieds
schaft”. 1964 Einrichtung eines Zweigwerkes in
Nr. 578
Johann Melcior Dinglinger, deren Schaffen das
Gudensberg und Aufnahme der Fertigung von
Grüne Gewölbe in Dresden die bedeutendsten
Rolltreppen. 1969 Umwandlung in eine GmbH und
Stücke aus der Zeit August des Starken verdankt.
vollständige Verlagerung der Produktion nach
Nr. 578 Schätzpreis: 250,00 EUR Direkt angrenzend gründete 1860 Carl Thiel die
Gudensberg. Das Kasseler Werksgelände Wolfha-
Startpreis: 100,00 EUR älteste Maschinenfabrik der Stadt. Nach Übernah-
ger Straße/Westring übernahm der Rüstungspro-
me der Betriebe durch Julius Wagner erfolgte 1890
Maschinen- und Armaturenfabrik duzent Wegmann. Heute ist B&H ein Teil des
die Gründung dieser AG. Die Fabrik mit 5 massi-
vorm. H. Breuer & Co. Rheinmetall-Konzerns. Maße: 21 x 29,7 cm. Präge-
ven Hallen direkt am Bahnhof Köthen besaß eine
Höchst a. M., 31.12.1922 VF
Auflage 2.500 (R 8). Gegründet 1872 als Armatu- Für meine große Auktion am 19.11.2018 suche ich noch Einlieferungen
renfabrik von H. Breuer & Co. in Höchst, 1896 von guten Einzelstücken oder kompletten Sammlungen
unter Einschluß der früheren Deutsche Wasser-
110
Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte Im September 1927 vollständig in den Besitz der stadt verlegt werden sollte. Hier sollte Lorenz
Maschinen und Apparate für Papier- und Zellulo- Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG in Magdeburg Betriebsleiter werden. Am Ende blieb das ein Pro-
sefabriken sowie Dampfkessel. In großem Umfang übergegangen. Maschinenschriftliche Aus- jekt, dennoch wurde Lorenz in der 1890 gegründe-
wurde auch Rohguss an andere Fabriken geliefert, führung, mit Originalunterschriften. Maße: 33 x ten „Daimler Motoren Gesellschaft“ nach Gottlieb
wobei Stücke bis zum Einzelgewicht von 40 t 20,9 cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung Daimler der zweitgrößte Aktionär und war dann
gegossen werden konnten. 1932 Entwicklung der unten links. jahrzehntelang als Mitglied des Aufsichtsrates von
Papierstoffzentrifuge “Erkensator”, zu deren Pro- der Gründung bis 1926, davon ab 1909 als AR-Vor-
duktion die Fabrikanlagen der Banning & Seybold sitzender, derjenige, der im Hintergrund die Strip-
Maschinenbau in Düren übernommen wurden. pen zog. Zum Schluß trat er auch in den Aufsichts-
1935 Verkauf der Köthener Fabrikanlagen an die rat von Benz & Cie. ein. Wilhelm Lorenz wird auf
Junkerswerke, deswegen erhielt Köthen 1937 der Daimler-Homepage heute als Baumeister der
eine Garnison, einen Flugplatz und eine Flieger- Fusion von Daimler und Benz beschrieben. 1890
technische Vorschule. Als Ersatz erwarb die erwarb Lorenz in Ettlingen eine Blechwarenfabrik,
Maschinenfabrik Wagner eine Maschinenfabrik in die ab 1893 als „Maschinenfabrik Lorenz“ firmierte
Herischdorf i. Riesengeb., wohin der Firmensitz und 1921 in eine AG umgewandelt wurde. Gebaut
verlegt wurde, nebst Erwerb der Fabrikanlagen der wurden zunächst Werkzeugmaschinen und Geräte
1854 gegr. Füllnerwerke in Bad Warmbrunn (Ver- zur Schädlingsbekämpfung, außerdem konstruier-
käufer war die Linke-Hofmann-Buschwerke AG), te man für Daimler Motoren. Lorenz‘ Beiträge zur
wohin die Produktionsanlagen aus Köthen weitge- technischen Verbeserung der Automobile konzen-
hend überführt wurden. Kurz darauf auch Erwerb trierten sich schließlich vor allem auf die Getriebe.
des ehemaligen Eisenhüttenwerkes “Marienhütte” Deshalb nahm die Maschinenfabrik Lorenz dann
in Kotzenau, wo die nach Verkauf der Köthener auch die Herstellung von Zahnradbearbeitungs-
Anlagen fehlende Graugießerei neu eingerichtet Maschinen auf. Seit 1971 zur Schweizer Maag-
wurde. 1939 Umfirmierung in Maschinenfabriken Zahnräder AG gehörend, die ihrerseits 2010 von
Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Verkauf der der Augsburger Renk AG (MAN-Konzern) über-
Papiermaschinenaktivitäten mit den Werken Ban- nommen wurde. Schon 2000 wurde zwischendurch
ning & Seybold (Düren) und Füllnerwerk (Bad die Maschinenfabrik Lorenz GmbH mit zuletzt
Warmbrunn). Das AG-Handbuch spricht von einem noch 300 Beschäftigten an die Liebherr-Verzahn-
“einschneidenden Wechsel des Aufgabengebie- technik GmbH in Kempten verkauft. 1941 auf 500
tes”, was konkret hieß: In dem stark erweiterten RM hochgestempelt. Maße: 29,8 x 20,9 cm. Kleine
Werk in Herischdorf wurden nun Geschütze herge- Lochentwertung unten in der Mitte. Nur 11 Stücke
stellt, u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18 sind bis heute erhalten geblieben.
(Nachbau einer Rheinetall-Krupp-Entwicklung).
Erneute Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner
Nr. 583
Maschinenfabriken AG mit Sitz in Bad Warmbrunn.
Der Ort heißt nach dem Krieg jetzt Cieplice Slaskie-
Zdroj, die Fabrik wurde von den Polen übernomen.
Die seinerzeit von der Junkers Motorenbau GmbH
übernommene ehemalige Wagner-Fabrik am Bahn-
hof in Köthen wurde ab 1951 vom VEB ABUS För-
deranlagenbau genutzt und erst im Sommer 2007
abgerissen. Sehr hübsche Umrahmung, toller
Unterdruck im Stil eines Maschinentelegrafen. Ori-
ginalunterschriften Dr. Paul Wagner (AR-Vors.) und
Hartwig Wagner (Vorstand). Maße: 35 x 24,5 cm.
Doppelblatt, Prägesiegel lochentwertet. Nur 12
Nr. 585

Matheus Müller KGaA
Anteilschein 600 DM, Nr. 1881
Eltville/Rhein, September 1958 EF+
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1811 als Wein-
großhandlung Matheus Müller. 1838 Ausbau zur
Sektkellerei. 1913 Umwandlung in eine Komman-
ditgesellschaft auf Aktien, wobei die Nachfahren
Nr. 584
Müller-Gastell bzw. Graubner-Müller bis zuletzt
persönlich haftende Gesellschafter blieben. Die
Nr. 582
mit ihrem MM-Sekt hochprofitable Ges. (Dividen-
Nr. 584 Schätzpreis: 400,00 EUR den von 16 % waren damals außergewöhnliche
Startpreis: 90,00 EUR Spitzenwerte) wurde in den 70er Jahren vom kana-
Nr. 582 Schätzpreis: 175,00 EUR dischen Spirituosen-Multi Seagram aufgekauft, der
Startpreis: 60,00 EUR Maschinenfabrik Lorenz AG schließlich 93,5 % der Anteile besaß und die Firma
Maschinenfabrik Gebrüder Dürr AG (Vorzugs-)Aktie 200 RM, Nr. 1093 1984 in die Matheus Müller GmbH umwandelte.
Ettlingen (Baden), 30.6.1927 EF Der Nennwert der Anteile wurde ausweislich der
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 6136 Stempelaufdrucke 5 x bis auf (1981) 2.000 DM
Auflage 125 (R 8). Er war der Financier hinter dem
Rohrdorf OA. Nagold, Mai 1923 EF start-up von Gottlieb Daimler: Wilhelm Lorenz erhöht. Maße: 21 x 29,7 cm.
Auflage 14.000 (R 8). Gründung 1922, Fabrik für (1842-1926), Munitions- und Maschinenfabrikant,
landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, 1925 trat 1875 als Ingenieur in die Patronenfabrik Henry Nr. 586 Schätzpreis: 1.350,00 EUR
Konkurs. Dekorative Umrandung. Maße: 24,6 x Ehrmann & Co. in Karlsruhe ein, 1878 übernahm Startpreis: 240,00 EUR
33,2 cm. er das Unternehmen und führte es als „Deutsche Max Hahn Chemische Fabrik AG
Metalllpatronenfabrik Lorenz“ weiter, auch Muni-
Nr. 583 Schätzpreis: 300,00 EUR tion für Schnellfeuergewehre und schwere
(47 Stücke)
Startpreis: 100,00 EUR Geschütze wurde nun hergestellt. Ab 1885 produ- 2x Aktie 1.000 Mark 25.5.1921; 2x Aktie
Maschinenfabrik Grevenbroich AG zierte Lorenz selbst die Maschinen und Werkzeu- 1.000 Mark 28.11.1921; 23x Aktie 1.000
ge, die für die Munitionsherstellung benötigt wur- Mark 14.11.1923; 20x Aktie 1.000 Mark
Interimschein 20 x 1.000 RM, Nr. 81-100 den. 1889 verkaufte er alle Aktivitäten in der Muni-
Grevenbroich, 14.4.1927 EF/VF 31.1.1923
tionsfabrikation und im Maschinenbau an ein Kon-
Gründeraktie, Auflage nur 5 Stücke (R 10). sortium unter dem Berliner Industriellen Ludwig
Berlin, 1921-1923 EF
Gegründet am 15.2.1927 nach Übernahme einer Loewe und dem Rottweiler Pulverfabrikanten Max Gründung 1913 als “Landhaus-AG”, 1921 Umfir-
bereits bestehenden Maschinenfabrik in Greven- Duttenhofer. 1888 lernte Lorenz Gottlieb Daimler mierung in Max Hahn Chemische Fabrik AG.
broich. Hergestellt wurden emaillierte Gefäße für kennen, ein Jahr später plante man an Lorenz‘ Betrieb einer chemischen Fabrik für Medikamente
Brauereien, Molkereien usw. Sitz der Ges. war bis Wohnort die Gründung der „Daimler Motorenwer- und pharmazeutische Präparate. 1927 nach abge-
27.9.1927 in Grevenbroich, danach in Magdeburg. ke Ettlingen“, wohin Daimlers Cannstadter Werk- lehnter Konkurseröffnung mangels vorhandener
111
Masse für nichtig erklärt. Dekorative Papier mit wollindustrie auch in Bayern einzuführen. Die AG
Abb. des Markenzeichens: ein Hahn auf Packung verfügte über 4 Baumwollspinnereien, 3 Weberei-
“Alvitol” (Desinfektionstabletten mit Zinkszulfat en, mehrere 100 Arbeiterwohnhäuser, ein Kinder-
und Aluminiumborat). Mit beiliegenden Kuponbö- heim und eine eigene Werksfeuerwehr. Maße: 21 x
gen (Stichproben ergaben zusammenhängende 29,7 cm. Unentwertet, mit restlichem Kuponbogen.
Nummerierung mit den Aktien). Maße: 28,7 x 23,2
cm. Unentwertet!
Nr. 590
Mech. Baumwoll-Spinnerei
Nr. 588 & Weberei Bayreuth
Aktie 1.000 DM, Nr. 1324
Bayreuth, August 1951 EF
Auflage 5.145 (R 7). Gründung 1853 als “Mech.
Baumwollen-Spinnerei zu Bayreuth”. Nach Errich-
tung einer Weberei 1887 Umfirmierung wie oben.
1921 Erwerb der Aktienmehrheit der Württember-
gischen Cattunmanufactur (1976 veräußert). 1929
Erwerb einer stillgelegten Flachspinnerei in Lain-
eck und Umbau in eine Weberei (Werk 2). Bis
Kriegsende auch an der Flockenbast AG, Plauen
i.V. mehrheitlich beteiligt. 1961 Gründung der Bay-
reuther Wirkwarenfabrik Stelzmann GmbH, die
aus Nr. 586 (47 Stücke) erst kontinuierlich erweitert, aber 1977 wieder
Nr. 589
abgestossen wurde. 1967 Tausch der Anteile an
der Süddeutschen Chemiefaser AG, Kelheim in
Hoechst-Aktien. 1981 ging die in München börsen-
Nr. 589 Schätzpreis: 400,00 EUR notierte AG in Vergleich. 1982 Stilllegung des
Startpreis: 100,00 EUR Betriebsteiles Laineck und Übertragung der Webe-
rei auf die WEBATEX GmbH & Co. KG. 1984 endet
Mech. Baumwoll-Spinnerei mit Stilllegung der Spinnerei die aktive Geschäft-
und Weberei in Augsburg stätigkeit. Den Kleinaktionären wird angeboten,
Actie 1.714,29 Mark = 1.000 Gulden, Nr. 1200 ihre Aktien in solche der Neue Baumwoll-Spinne-
Augsburg, 16.6.1896 VF rei & Weberei Hof AG zu tauschen. 1985 über-
nimmt der Textilunternehmer Claas E. Daun aus
Auflage 560 (R 7). Gründung 1837 mit dem Zweck, Rastede 99 % der Aktien. Maße: 21 x 29,7 cm.
bei Abschluss des Zollvereins die Baumwollindu- Rückseitig als entwertet abgestempelt.
strie auch in Bayern einzuführen. Die AG verfügte
über 4 Baumwollspinnereien, 3 Webereien, mehre-
re 100 Arbeiterwohnhäuser, ein Kinderheim und Nr. 591 Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Nr. 587
eine eigene Werksfeuerwehr. Börsennotiz Augs- Startpreis: 150,00 EUR
burg, später (bis zum Konkurs 1976) München. Mechanische Baumwoll-Spinnerei
Besonders bemerkenswert an diesem Stück ist, & Weberei
Nr. 587 Schätzpreis: 250,00 EUR daß das zähe Festhalten an der alten Gulden-
Startpreis: 60,00 EUR Währung sichtbar wird: Noch über 25 Jahre nach Actie 1.000 Gulden, Nr. 169
MEAPLAN Mittelost-Industrie- Ablösung von Thaler und Gulden durch die Mark Kaufbeuren, 1.1.1858 VF+
Entwicklungs- und Beteiligungs-AG findet sich hier der Aktien-Nennwert in Gulden Gründeraktie, Auflage 900 (R 9). Gründung bereits
ausgedrückt. Großformatig, mit schöner Umran- 1838, AG seit 1858. Begünstigt durch die Wasser-
Global-Namensaktie 50 x 100 DM, dung. Maße: 26,1 x 42,2 cm. Doppelblatt. kraft an der Iller mit zwei Turbinen blühte der
Nr. 1251-1300
Frankfurt/Main, Januar 1977 UNC/EF
Auflage 200 (R 9). Gegründet 1976 zur wirtschaft-
lichen Verwertung eines Verfahrens, mit dem auf
den Baustellen des Mittleren Ostens mittels eines
Ionenbeschleunigers Sand und beim Transport
verbackter Zement mit kleinen Zusätzen zu Beton
umgewandelt werden sollte. Beteiligungen an der
Iran-Meaplan Co. in Teheran (50 %) und der Buil-
ding & Construction Group Ltd. in Riad (20 %).
Trotz illustrer Namen im Aufsichtsrat (Seine
Königl. Hoheit Prinz Nawaf Bin Abdul Aziz als stv.
Vorsitzender und S. D. Prinz Meinrad von Hohen-
zollern) scheint der wirtschaftliche Erfolg mäßig
gewesen zu sein: 1983 wegen Vermögenslosigkeit
von Amts wegen gelöscht. Schöner Sicherheits-
druck; Firmenname in deutsch, arabisch und eng-
lisch. Maße: 21 x 29,6 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei Augsburg
Aktie 1.000 DM, Nr. 4643
Augsburg, August 1962 EF+
Nr. 591
Auflage 8.500 (R 10). Gründung 1837 mit dem
Zweck, bei Abschluss des Zollvereins die Baum-
112
Betrieb immer weiter auf, in der Spitze waren fast Nr. 595 Schätzpreis: 125,00 EUR
2.000 Webstühle installiert. 1882 Übernahme der Startpreis: 25,00 EUR
früheren Sandholzschen Baumwollespinnerei u.
Weberei in Kempten. 1950 Umfirmierung in “Th.
Mecklenburgische Friedrich
Momm & Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG” Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft
(das AR-Mitglied Herbert W. Momm war Teilhaber Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 7219
beim Bankhaus Delbrück von der Heydt & Co., Wesenberg, 15.11.1923 EF
Köln), 1954-56 Bau eines eigenen Wasserkraftwer- Auflage 7.633. Lochentwertet. Maße: 26,3 x 19,7
kes an der Wertach, 1957/59 zweiter Weberei-Neu- cm.
bau. 1971 Umfirmierung in “Spinnerei und Weberei
Momm AG”, seit 1976 per Beherrschungs- und
Gewinnabführungsvertrag an die Spinnerei und
Weberei Pfersee, Augsburg gebunden. Mit Traum-
dividenden von 50 % die Errtragsperle des Pfer-
see-Kolbermoor-Konzerns. In den 1990er Jahren in
eine KG umgewandelt. Schöne Umrahmung mit
Lilienornamentik, Original-Unterschriften u.a. des
Firmengründers Ch. Fr. Heinzelmann d. Ältere.
Doppelblatt, die vertikale Knickfalte am Rand ein-
gerissen (was fachmännisch restauriert wurde).
Maße: 26,4 x 42,4 cm. In dieser Form (ohne Loch-
entwertung) eine echte Rarität!
Nr. 594
Mecklenburgische Friedrich
Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft
Wesenberg, 1.4.1922 VF+
Auflage 2.500. Konzessioniert 1889 als Neustrelitz-
Nr. 596
Wesenberg-Mirower Eisenbahn, 1894 Fusion mit
der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn
Nr. 592 zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisen- Nr. 596 Schätzpreis: 500,00 EUR
bahn. Neben den 83 km langen Hauptlinien auch Startpreis: 180,00 EUR
Betrieb der Hafenbahnen in Neustrelitz und
Nr. 592 Schätzpreis: 300,00 EUR Mirow. Zusätzlich gebaut wurde 1910 die 19 km Mecklenburgische Spar-Bank
Startpreis: 200,00 EUR lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg und 1917 zu Aktie 1.000 Mark, Nr. 975
Mechanische Baumwoll-Spinnerei militärischen Zwecken ein 10 km langer Abzweig Schwerin, 1.2.1889 VF
und Weberei von Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112
km in Normalspur. In Buschhof Anschluß an die
Aktie 2.000 Mark, Nr. 3890 (unter Übernahme der seit 1853 bestehenden
Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg in der Ucker-
Kaufbeuren, 16.5.1923 EF Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und
mark an die preuß. Staatsbahn. Mit 11 Lokomoti-
Auflage 3.900 (R 8). Dekorativ mit Blattranken- Sparbank) als Mecklenburgische Spar-Bank. 1921
ven, 15 Personenwagen und über 100 Güterwagen
Umrahmung. Maße: 18 x 25 cm. Prägesiegel loch- Fusion mit der Bank-Abteilung der Mecklenburgi-
wurden pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere
entwertet. schen Hypotheken- und Wechselbank und Umfir-
und 1/2 Mio. t Güter befördert. Börsennotiz Berlin.
mierung in Mecklenburgische Depositen- und
Letzte Großaktionäre waren das Land Mecklen-
Wechselbank. 1933 Fusion mit der Rostocker
burg (35 %) und die Commerzbank (21 %). In der
Bank. Börsennotiz Berlin, letzter Großaktionär
letzten größeren Verstaatlichungswelle zum
war die Deutsche Bank. Nach 1945 Sitzverlegung
1.1.1941 auf die Deutsche Reichsbahn übergegan-
in das schleswig-holsteinische Tossens. AG
gen. Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 34,5 x 23,6
besteht noch heute. Originalunterschriften. Sehr
cm.
schöner Druck im Barockstil. Schrift mit ver-
schnörkelten Initialen. Maße: 33,8 x 21,5 cm. Ori-
ginalunterschriften nicht lochentwertet!
Nr. 593

Mecklenburgische Bäderbahn-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 648
Rostock, 20.6.1925 EF
Nr. 597
Gründeraktie, Auflage 768. Normalspurige Strecke
Rövershagen-Graal-Müritz (10,3 km), Gründer
waren die Stadt Rostock, die Gemeinden Graal
und Müritz, die Berliner Straßenbahn-Ges. (später Nr. 597 Schätzpreis: 200,00 EUR
BVG) und die Rostocker Kaufmannschaft. Die Startpreis: 60,00 EUR
Bahn beförderte vor allem Sommerfrischler. Meck- Meichsner Moda AG
lenburger Stierkopf-Wappen in allen vier Ecken. Nr. 595 Aktie 1.000 Mark, Nr. 3
Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht entwertetes Stück!
Chemnitz, August 1922 EF
Auflage 2.000 (R 6). Gründung 1922. Herstellung
Die Besichtigung der Auktionsware ist vom 16.4. bis zum 20.4. in den Räumen und Vertrieb von Strumpfwaren. Bis 1941 Meichs-
der Bürogemeinschaft Salzbergstrasse 2 in Wolfenbüttel möglich. ner Moda AG in Abwicklung, dann Firmenände-
Bitte vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit mir! rung in Strumpf- und Wirkwaren-Handels-AG. Von
den Nazi’s “entjudet”, da Max Moda und Herr Bern-
113
stein Juden waren, wurden sie vom Reich ausge- Nr. 599 Schätzpreis: 200,00 EUR Nr. 602 Schätzpreis: 175,00 EUR
bürgert und enteignet. 1946 umfirmiert in Alt- Startpreis: 100,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR
chemnitzer Strumpffabrik AG, 1953 in Ideal-Werke,
Altchemnitzer Strumpffabrik. Maße: 27,2 x 37,4 cm
Memeler Aktien-Brauerei Metall- und Lackierwarenfabrik AG
Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. Korn- & Likörfabrik Aktie 50 DM, Nr. 1233
Aktie 100 Litas, Nr. 121010 Ludwigsburg, September 1979 UNC/EF
Memel, 1.2.1924 EF Auflage 4.000 (R 9). Maße: 21 x 29,7 cm. Mit
Auflage 3.000 (R 9). Maße: 26 x 35,5 cm. Kupons. Gleiche Gestaltung wie das Los davor,
nur andersfarbiger Druck.
Nr. 600 Nr. 603
Metallbank und Metallurgische
Nr. 598
Memeler Wohnungsbau-AG
Namensaktie 100 RM, Nr. 1054 Gesellschaft AG
Nr. 598 Schätzpreis: 250,00 EUR Memel, Juni 1942 EF Call Certificate für Stammaktien zu nom.
Startpreis: 75,00 EUR Auflage 1.110 (R 7). Gründung 1923 zum Erwerb, 5.000 RM, Nr. 734
Memeler Aktien-Brauerei zur Bewirtschaftung und Veräußerung der Wohn- Frankfort on the Main, 1.5.1928 EF/VF
häuser Turnplatz 4-6 und Grüne Str. 13a (bebaut Auflage 500 (R 9). Die Metallgesellschaft entstand
Korn- & Likörfabriken zwischen 1904 und 1908) in Memel. 1941 wurde am 17.5.1881 in Frankfurt. Arbeitsgebiet war
Aktie 1.000 Mark, Nr. 8369 die Satzung neu gefaßt. Eingetragen auf Herrn zunächst der Handel mit Nichteisenmetallen. Aus
Memel, 2.12.1922 EF Johann Walluks in Treuburg. Maße: 20,9 x 30,2 cm. dem Metall- und Erzhandelsgeschäft ergaben sich
Auflage 4.000 (R 7). Die 1871 gegründete AG führ- Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. vielfältige Beziehungen zum Erzbergbau, zur Ver-
te die seit 1784 bestehende Reincke’sche Brauerei hüttungs- und weiterverarbeitenden Industrie, die
und das Destillationsgeschäft sowie die Preuss’- oft auch in einer Beteiligung mündeten. Ein Teil
sche Brauerei fort. Dazu heißt es auf der Erklärta- der erworbenen Beteiligungen wurde in die 1897
fel vor der Brauerei in der Mühlendammstr. 23/25: errichtete “Metallurgische Gesellschaft AG” einge-
“Die älteste litauische Brauerei Svyturys (= bracht. Gemeinsam mit befreundeten Banken rie-
Leuchttum) wurde 1784 gegründet. Der Gründer, fen die “Metallgesellschaft” und die “Metallurgi-
der Memeler Kaufmann J. W. Reincke, wollte den sche Gesellschaft” für Bank- und Finanzgeschäfte
Menschen in der Küstenregion ein Bier anbieten, 1906 die “Berg- und Metallbank AG” ins Leben.
das sie mit Stolz sowohl ihren Gästen ausschen- Diese übernahm 1910 zunächst die Metallurgische
ken, wie auch selbst genießen konnten.” Das der Gesellschaft (wobei der neue Firmenname “Metall-
Destillation angegliederte kleine Weingeschäft bank und Metallurgische Gesellschaft AG” war)
wurde 1914 zu einer Groß-Weinkellerei erweitert. und dann weiter 1928 im Wege der Verschmelzung
1923 nach der Annektion des Memellandes durch die Metallgesellschaft. Um den Traditionsnamen
Litauen Umstellung des Nennwertes auf 30 Litas. zu erhalten, firmierte das fusionierte Unterneh-
Noch in den 1930er Jahren setzte die Brauerei men fortan weiter als “Metallgesellschaft”. 1972
Nr. 601
nicht mehr als 20.000 hl Bier jährlich ab und hatte Aufnahme der Sachtleben AG für Bergbau und
zudem jüdische Großaktionäre, so daß uns bisher chemische Industrie durch Verschmelzung. Ende
nach der 1940 erfolgten Übertragung des Betrie- der 90er Jahre in heftige Turbulenzen geraten,
bes auf die Memeler Ostquell-Brauerei GmbH die Nr. 601 Schätzpreis: 200,00 EUR unter Führung der Deutschen Bank saniert und
Firmengeschichte zu Ende zu sein schien. Umso Startpreis: 45,00 EUR dann als “mg technologies AG” börsennotiert. Der
größer war unsere Überraschuung im Frühjahr Maschinen- und Anlagenbaubereich (Lurgi/Lent-
Metall- und Lackierwarenfabrik AG jes, Zimmer, GEA) wird fortgeführt, der nach
2006, als wir bei einem Rundgang durch das frühe-
re Memel (heute Klaipeda) vor der Svyturis-Braue- Aktie 100 DM, Nr. 5482 Umsatz dreimal größere Chemie- und Explosiv-
rei standen, die ausweislich einer großen Hinweis- Ludwigsburg, September 1979 UNC/EF stoffbereich (Dynamit Nobel, solvadis) wurde
tafel mit geschichtlichen Details frühere die Auflage 2.250 (R 9). Die 1872 gegründete Ges. pro- 2003/04 verkauft. 2005 umbenannt in GEA Group
Memeler Aktien-Brauerei war! Svyturis (= Leucht- duzierte Haushaltsartikel wie z.B. Ofenschirme, AG. Englisch-sprachiges Zertifikat. Dieser bis
turm) ist heute die größte Brauerei in Litauen mit Kohlenkästen, Brotkästen, Briefkästen, Gießkan- 1.4.1933 zu 150 % ausübbare Optionsschein war
10 Biersorten und braut als einzige Brauerei des nen, Badezimmer- und Speiseschränke, später im Zusammenhang mit einer im März 1928 in Lon-
Landes auch in westlicher Lizenz (Carlsberg). auch Ludwigsburger Tafel-Geschirr aus Chrom- don begebenen Anleihe von 750.000 £ stg. ausge-
Maße: 36,3 x 26 cm. nickelstahl. Der große Ersatzbedarf nach dem geben. Originalunterschriften des stv. Vorstands-
Krieg läßt die Geschäfte gut gehen und ermöglicht mitglieds H. Schmidt-Fellner und des Prokuristen
bald zweistellige Dividenden. Im Zuge der Stadtsa- R. Rupp. Maße: 19,9 x 28,3 cm.
nierung wird das innerstädtische Werksgelände
1980 abgegeben und am Stadtrand in Ludwigs- Nr. 604 Schätzpreis: 500,00 EUR
burg-Oßweil ein ganz neues Werk gebaut. Ange- Startpreis: 120,00 EUR
sichts des nicht wirklich zukunftsfähigen Produk- Metallpapier-Bronzefarben-
tionsprogramms wird das niegelnagelneue Werk
nur ein Jahr nach Inbetriebnahme stillgelegt,
Blattmetallwerke AG
anschließend an die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ver- Aktie 1.000 Mark, Nr. 238
mietet und 1987 an die DIBAG Doblinger Indus- München, 22.10.1910 EF/VF
triebau verkauft. 1989 Umfirmierung in MLF Hol- Auflage 1.500 (R 8). Gründung 1910 (vorher
ding für Umwelttechnologien AG und Sitzverle- GmbH), Werke in München, Stockdorf, Grubmühl,
gung nach Karlsruhe, 1993 erneute Sitzverlegung Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Bern-
nach Weil der Stadt. Diverse Beteiligungen an eck und (seit 1937) Wasserburg bei Günzburg
Recycling-Firmen endeten glücklos: 2012 wurde (Donau). Als Hersteller von Aluminium- und Zink-
die AG wegen Vermögenslosigkeit von Amts folien, Kupfer- und Messingbändern, Bronze- und
Nr. 599
wegen gelöscht. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restli- Aluminiumpulver, Blattmetall sowie Gold- und Sil-
chem Kuponbogen. berpapieren damals das führende Unternehmen
114
seiner Art in der ganzen Welt. Zuletzt Werke in Nr. 608 Schätzpreis: 350,00 EUR
München (Aluminiumfolien und Metallpaier), Startpreis: 150,00 EUR
Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien) und Fürth
(Blattmetall). In den 70er Jahren schrittweise Still-
Milchvertriebs-AG
legung aller Werke, danach nur noch Verwaltung Namens-Vorzugs-Aktie 1.000 RM, Nr. 5
des wertvollen Grundbesitzes in München. Zuletzt Leipzig, Dezember 1927 EF
ein Skandal-Papier, die Börsenzulassung in Mün- Gründeraktie, Auflage 50 (R 8). Gründung im
chen wurde wegen dauernder Nichtvorlage der Dezember 1927 zwecks Handel mit Milch, Molke-
Jahresabschlüsse 1986 widerrufen, im gleichen reierzeugnissen und Förderung von Bestrebungen
Jahr Konkurs. Dekoratives Hochformat, mit Mün- zur Zentralisierung des Milchhandels in Leipzig.
chner Kindl im Unterdruck. Doppelblatt, lochent- Großverteiler für Milch, Käse, Quark, Dosenmilch,
wertet. Maße: 35,8 x 24,9 cm. Speiseöl und Milcheiweißprodukten und alleinige
Vertriebsgesellschaft für die Milch- und Molkerei-
produkte der Milchhof Leipzig AG, an deren Kapi-
tal die Milchvertriebs-AG zu 1/3 beteiligt war.
Rückseitig eine Übertragung von 1929. Maße: 29,7
x 21,1 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 15
Nr. 606
Nr. 609

Milchvertriebs-AG
Leipzig, Dezember 1927 EF
Auflage 200 (R 8). Rückseitig Übertragung von 1936.
Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur
20 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!
Nr. 607
Metrum Apparatebau AG vorm. G.A.
Schultze J.C. Greiner sen. & Sohn
Aktie 1.000 Mark, Muster
Berlin, 1.1.1922 EF
(R 10) Gründung 1920. Ab 1933 nur noch, als
“Metrum Grundstücksverwaltung-AG”, Verwal-
tung von Grundstücken in der Wiener Straße, die
Nr. 610
der Gesellschaft gehören. Maße: 35,3 x 25,8 cm.
Mit anh. Kuponbogen. Perforationsentwertung.
Nr. 605
Mineralbrunnen Überkingen-
Nr. 605 Schätzpreis: 250,00 EUR Teinach-Ditzenbach AG
Startpreis: 25,00 EUR Aktie 700 DM, Nr. 701284
Metallpapier-Bronzefarben- Bad Überkingen, Oktober 1970 EF+
Blattmetallwerke AG Auflage 3.700 (R 8). Gründung 1923, hervorgegan-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2245 gen aus dem zuvor genossenschaftlichen Kurhaus
und Mineralbrunnenbetrieb in Bad Ueberkingen.
München, 20.4.1921 EF Heute mit Produktionsbetrieben in Bad Überkin-
Auflage 2.000 (R 7). Dekoratives Hochformat, mit gen, Bad Imnau (Apollo-Quellen), Kisslegg/Allgäu,
Münchner Kindl im Unterdruck. Maße: 36 x 24,8 Waiblingen (Remstal-Quellen), Bad Teinach und
cm. Doppelblatt. Nicht entwertet! Fachingen (Fachinger Heil- und Mineralbrunnen).
Außerdem werden Kult-Marken wie Bluna und
Nr. 606 Schätzpreis: 300,00 EUR Afri-Cola produziert. Noch heute börsennotierte
Startpreis: 35,00 EUR AG. Ein Verschmelzungs-Versuch mit der Nestlé-
Metallpapier-Bronzefarben- Tochter “Blaue Quellen” schlug 2001 fehl, darauf-
Blattmetallwerke AG hin verkaufte Nestlé seine Beteiligung an die saar-
ländische Karlsberg-Brauerei. 2008 erwarb die AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10345 die Tucano Holding mit den Saftmarken Merziger,
München, 7.9.1922 EF+ Niehoffs Vaihinger, Klindworth, Lindavia, Schloss
Auflage 2.500 (R 8). Dekoratives Hochformat, mit Veldenz und DCide. Produziert werden die Säfte in
Nr. 608
Münchner Kindl im Unterdruck. Maße: 35,7 x 24,4 Lauterecken, Merzig und Sittensen. Maße: 21 x
cm. Doppelblatt. Nicht entwertet! 29,8 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
115
Seit den 1970er Jahren sanken nach zuvor rasan- deburger Bankier Heinrich Louis Banck als Auf-
tem Anstieg die Umschlagzahlen kontinuierlich, sichtsratsvorsitzender und mit seiner eigenhän-
weil der Staat in die Saaleschifffahrt nicht mehr digen Signatur auf der Rückseite. Maße: 32,2 x
investierte. Schiffe legten kaum noch an, der 23,9 cm. Kleine Lochentwertung unten in der
Hafen wurde vornehmlich als Lagerplatz für Mitte. Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten
Braunkohle genutzt, die Anlagen verfielen zuse- geblieben!
hends. 1993 bekam die Stadt Halle den Hafen
Halle-Trotha zurückübertragen und gründete die
Hafen Halle GmbH als Betreibergesellschaft. Heute
ist der Hafen ein modernes Güterverkehrszen-
trum, vor allem aber für den Umschlag
Straße/Schiene. Die Saaleschifffahrt liegt dagegen
weiter darnieder, da sog. “Europakähne” den Fluss
nicht befahren können. Ausgestellt auf die Stadt
Nr. 611
Halle. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochent-
wertet.
Mineralbrunnen-Vertrieb AG
Nr. 615
Leipzig, September 1924 EF+
zum Vertrieb von Kur- und Tafelwässern, Handel
mit Mineral- und Badesalzen. Lochentwertet. Nr. 615 Schätzpreis: 400,00 EUR
Maße: 21,1 x 29,7 cm.
Nr. 612 Schätzpreis: 400,00 EUR Mitteldeutsche Stahlwerke AG
Startpreis: 160,00 EUR Aktie 100 RM, Nr. 83665
Nr. 613
Mitteldeutsche Hafen-AG Berlin, Januar 1927 EF
Auflage 100.000 (R 8). Hervorgegangen aus der
“AG für Hüttenindustrie”, 1926 Umfirmierung in
Halle/Saale, November 1934 EF+ Nr. 613 Schätzpreis: 350,00 EUR “Mitteldeutsche Stahlwerke”. Das älteste der
Auflage 23 (R 8). Der 1857 eröffnete städtische Startpreis: 175,00 EUR Werke, Werk Lauchhammer, blickt auf eine mehr
Sophienhafen, den lediglich Schiffe bis zu 400 BRT Mitteldeutsche Hafen-AG als 250-jährige Geschichte zurück. Das Werk Riesa
anlaufen konnten, erwies sich zunehmend als (später Sitz der AG) verdankt seine Gründung
ungeeignet. Erstmals 1916 erwog man deshalb Namensaktie 100.000 RM, Nr. 40
durch die Gebrüder Heinrich und Alexander
den Bau eines neuen Hafens. 1919 veröffentlichte Halle/Saale, Oktober 1939 EF+ Schönberg im Jahr 1843 (kurz nach dem
das städtische Tiefbauamt konkrete Planungen, Auflage 29 (R 7). Ausgestellt auf die Stadt Anschluß 1839 an die Leipzig-Dresdner Eisen-
1923 beschloss der hallesche Stadtrat den Neubau Halle.. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochent- bahn) der starken Steigerung des Eisenver-
eines Hafens im Norden der Stadt für Schiffe bis wertet. brauchs in der damaligen Zeit. Zur Weiterverar-
1.000 BRT. In die zusammen mit dem Provinzial- beitung entsteht zudem ein eigenes Walzwerk.
verband Sachsen 1929 neu gegründete Mitteldeut- Nr. 614 Schätzpreis: 250,00 EUR 1849 erwirbt Graf von Einsiedel, bereits Besitzer
sche Hafen-AG brachte die Stadt Halle die bisheri- Startpreis: 85,00 EUR des Lauchhammer’schen Werkes, das Riesaer
gen Umschlaganlagen ein sowie insgesamt knapp Stahlwerk. 1912 werden die Werke Riesa und
600.000 qm Grund und Boden in Seeben, Halle und Mitteldeutsche Landlichtspiele AG
Lauchhammer durch die erste 110-kV-Hochspan-
Trotha. Schnell entwickelte sich der Hafen Halle- Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 1136 nungsleitung der Welt verbunden. 1934 Erwerb
Trotha dann zum größten Umschlagplatz an der Magdeburg, 7.10.1922 EF der Aktienmehrheit der “Eisenwerk-Gesellschaft
Saale. 1946 auf Anordnung der SMAD enteignet, Auflage 900 (R 9). Gründung im Juni 1922 zum Maximilianshütte”, Sulzbach-Rosenberg. Fast 100
1950 an die Deutsche Schifffahrts- und Umschlag- Betrieb von Lichtspieltheatern in verschiedenen % der Riesa-Aktien lagen bei der Friedrich Flick
betriebszentrale übergegangen, 1957 mit den Landgemeinden im Umkreis von Magdeburg. 1923 KG. Nach dem Krieg wird das Werk von den
Häfen Dessau-Wallwitzhafen, Aken (Elbe) und Produktionsfirma von „Des deutschen Kindes Sowjets vollständig demontiert, erst 1947 fließt
Klein-Wittenberg zum VEB Binnenhäfen “Saale” Weihnachtsfest“. Bereits Ende 1924 wieder in im “Eisenkonstruktions- und Formstahlwerk” wie-
vereinigt, seit 1980 VEB Binnenhäfen “Mittelelbe”. Liquidation gegangen. Eingetragen auf den Mag- der der erste Stahl. Zu DDR-Zeiten ist das Stahl-
werk Riesa mit 13.000 Beschäftigten das größte
metallurgische Kombinat der DDR. Die 1990 nach
der Wende gegründete “Stahl- und Walzwerk
Riesa AG” ist wegen der hoffnungslos veralteten
Ausstattung des Werkes und dem Zusammen-
bruch früherer Absatzmärkte im Ostblock zum
Scheitern verurteilt. 1991 erwirbt die italienische
Feralpi Siderurgica das Werksgelände und baut
hier ein fast völlig neues Stahlwerk, das 1994 in
Betrieb geht. Heute produzieren die Elbe-Stahl-
werke Feralpi GmbH (ESF) und die Elbe-Draht-
werke Feralpi GmbH (EDF) mit ca. 600 Beschäftig-
ten jährlich etwa 1 Mio. t Baustahl. Faksimile-
Unterschrift Friedrich Flick für den Aufsichtsrat.
Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nur 17 Stücke sind bis heute erhalten geblieben
(zwei davon unentwertet).

Mitteldeutscher Lloyd
Feuerversicherungs-AG
Sammelaktie 60.000 Mark, Nr. 74570
Leipzig, 20.9.1923 EF+
Gründeraktie, Auflage nicht ermittelbar, Kapital
600 Mio. Mark (R 6). Namenspapier. Gründung
1923 zum Betrieb der Feuerversicherung, Rück-
versicherung in allen Zweigen, seit Oktober 1924
auch Unfall- und Haftpflichtversicherung. 1925
Nr. 612
wurde das Konkursverfahren eröffnet. Maße: 21 x
16,5 cm. Kleine Lochentwertung unten mittig.
116

Münchener Heizkessel- und Metall-
waren-Fabrik vorm. Franz Ragaller
München, Juli 1923 EF+
Auflage 50.000 (R 8).Gründung 1923 zur Fort-
führung der Firma Münchener Heizkesselfabrik
Franz Ragaller & Dr. Ing. Rühmer in der Damen-
stiftstr. 5. Trotz eines hochkarätigen Gründungs-
Komitees (z.B. Wirkl. Geh. Rat u. Prof. Dr. Adolf
Neumann-Hofer, Berlin, Kaiserl. Gouverneur und
Nr. 618
Generalleutn. z.D. Richard Herhudt von Rohden,
Bankier Dr. Hanns von Bleichröder, Berlin) bereits
1925 wieder erloschen. Sehr schöner Art-Deco-
Titel. Maße: 29,2 x 20,9 cm. Mit kpl. anh. Kupon-
bogen
Nr. 616
Nr. 619

Mülheimer Bergwerks-Verein
Aktie 700 RM, Nr. 22963
Mülheim a.d.Ruhr, September 1927 EF+
Auflage 14.572. Gründung 1898, um den zersplit-
terten und mit unzureichenden Mitteln betriebe-
Nr. 621
nen Bergbau am nördlichen Ruhrufer zwischen
Mülheim und Essen zu einer wirtschaftlichen
größeren Einheit zusammenzufassen. Den ersten
Aufsichtsrat bildeten die Initiatoren des Unter- Nr. 621 Schätzpreis: 300,00 EUR
nehmens: Hugo Stinnes, der Mülheimer Bankier Startpreis: 120,00 EUR
Leo Hanau und August Thyssen. Erste Investition Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik
Nr. 617
war der Erwerb der Zeche ver. Hagenbeck in Bernh: Stoewer AG
Essen-West (die älteste urkundlich nachgewiese-
ne Zeche des Oberbergamtsbezirks Dortmund Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 2664
Nr. 617 Schätzpreis: 350,00 EUR überhaupt). Kurz darauf wurden auch die Zechen Stettin, Mai 1929 EF
Startpreis: 100,00 EUR Wiesche, Humboldt, ver. Rosenblumendelle, Kron- Auflage 3.680 (R 9). Gründung 1858, AG seit 1896.
Mix & Genest AG prinz, Neuschölerpad und ver. Hobeisen erwor- Herstellung von Nähmaschinen und Fahrrädern
ben. 1927 Interessengemeinschaft mit der Gewerk- (Greif-Fahrräder), ab 1902 auch Schreibmaschi-
Interimsschein 1.000.000 RM, Nr. 5
schaft Mathias Stinnes. 1956 erloschen durch Ver- nen nach eigenem Patent. Filialen in Stuttgart und
Berlin-Schöneberg, 31.12.1934 EF/VF schmelzung auf die Hauptaktionärin, die Steinkoh- Düsseldorf. 1931 von den Nähmaschinenfabriken
Auflage 9 (R 9). Gegründet 1879, AG seit 1889 als lenbergwerke Mathias Stinnes AG. Faksimile- Adolf Knoch AG in Saalfeld/Saale übernommen.
Mix & Genest Telephon-, Telegraphen- und Blitza- Unterschrift Hugo Stinnes. Maße: 21 x 29,8 cm. Maße: 29,7 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.
bleiter-Fabrik, seinerzeit mit ca. 3000 Arbeitern Ein Stück ohne Lochentwertung!
eines der größten fernmeldetechnischen Unter-
nehmen in Europa. 1948 verlagert nach Stuttgart,
1954 verschmolzen auf die deutsche ITT-Tochter,
die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG in Stutt-
gart (die schon lange über 90 % der Aktien der in
Berlin börsennotierten Ges. besaß), 1998 dann
Alcatel SEL AG, 2007 Alcatel-Lucent Deutschland
AG. Ausgestellt auf die Standard Elektrizititäts-
Gesellschaft AG, Berlin. Maschinenschriftliche
Ausführung mit Originalunterschrift. Lochentwer-
tet. Maße: 29,7 x 21 cm.

Mühlenindustrie-Bank AG
Berlin, September 1927 EF
Auflage 400 (R 10). Gründung im Juni 1923 zur
Unterstützung der Mühlen bei der Rohstoffbe-
schaffung, außerdem Betrieb aller bankmäßigen
Geschäfte. Geschäftsansässig Berlin W 35, Potsda-
mer Str. 111. Auch diese Bank war ein Opfer der
Banken- und Weltwirtschaftskrise: Im März 1929
wurde die Liquidation beschlossen. Lochentwer-
Nr. 620 Nr. 622

tet. Maße: 21 x 29,6 cm. Nur 5 Stücke sind bis
117
1919 Mitglied der Gemeinschaft deutscher Auto- wurden in der Ostzone 1947 entschädigungslos
Nr. 622 Schätzpreis: 150,00 EUR mobilfabriken (G.d.A.) mit Brennabor, Hansa und enteignet. Die Reststrecke Berlin Neukölln (Her-
Startpreis: 45,00 EUR Hansa-Lloyd, die u.a. am Kapitalmarkt gemeinsa- mannstr.) - Teltowkanal - Britz - Buckow - Rudow
me Anleihen auflegte. 1927 gegen Gewährung wird bis heute für den Güterverkehr intensiv
Naphtagrube Minerva genutzt (Personenverkehr 1955 eingestellt). Loch-
eigener Aktien Übernahme des Automobilwerkes
Anteilschein über 1 Anteil, Nr. 442 der Siemens-Schuckert-Werke, wo die Protos- entwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.
Berlin, 12.11.1906 EF/VF Wagen hergestellt wurden. Im gleichen Jahr Fusi-
Auflage 1.000 (R 8). Die von L. Brauns & H. L. Ber- on mit der Prestowerke AG in Chemnitz und
mann GmbH in Berlin initiierte Gesellschaft bohr- Übernahme der Dux-Automobilwerke. 1933 Über-
te in Galizien nach Öl. Sehr dekorativ, Bohrturm tragung des Nutzfahrzeuggeschäfts auf eine
im Unterdruck. Oben rechts Aufdruck “Zubußfrei gemeinsame Tochter mit der Automobilwerke H.
bis 800 m für das erste Bohrloch”. Maße: 33,8 x Büssing AG in Braunschweig (heute ein Werk der
22,1 cm. MAN). Noch 1932 konstruierte Henze einen
großen V-8 mit Frontantrieb, doch ein Jahr spä-
ter wurde die PKW-Produktion eingestellt. Anlei-
he von 2 Mio. RM im Zusammenhang mit der
Übernahme der Siemens-Schuckert-Automobil-
werke. Originalunterschriften. Doppelblatt,
inwendig Bedingungen. Maße: 29,7 x 21 cm. Prä-
gesiegel lochentwertet.
Nr. 627
Nr. 623

Nassauische Kleinbahn AG
Nr. 625
Aktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 1328
Wiesbaden, 30.6.1943 EF
Auflage 2.000. Gründung 1898. Sitz bis 1942 in Ber-
lin-Wilmersdorf. 1000-mm-Schmalspurbahnen St. Nr. 628
Goarshausen-Nastätten-Zollhaus (43 km), Nastät- Nr. 625 Schätzpreis: 150,00 EUR
ten-Miehlen (4 km) und Braubach Hafen zur Blei- Startpreis: 75,00 EUR
und Silberhütte (2 km als Dreischienengleis in Nr. 628 Schätzpreis: 250,00 EUR
1000- und 750-mm-Spur). 1952-77 schrittweise still-
Nationale Automobil-Gesellschaft AG Startpreis: 75,00 EUR
gelegt. 1975 in eine GmbH umgewandelt. Maße: Aktie 100 RM, Nr. 6 (geändert in 5677) Neuwalzwerk AG
21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet, linker Berlin, Oktober 1930 EF+ Aktie 1.000 RM, Nr. 8855
Rand mit Abheftlochung. Auflage 2.000. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel Bösperde i. Westf., Januar 1942 EF
lochentwertet. Bedeutender Automobilwert!
Auflage 16 (R 8). Gegründet 1827 von Johann
Hermann Kissing und Ferdinand Möllmann, Inha-
ber der Iserlohner Fabrik Kissing & Möllmann, AG
seit 1896. Herstellung von Eisendraht aller Art
sowie von Eisendrahterzeugnissen, Blechen,
Metallwaren aller Art wie Wasserkessel, Herd-
schiffe usw. 1957 erworben von OBO Bettermann
GmbH und Co. KG. Lochentwertet. Maße: 21 x
29,7 cm.
Nr. 626

Neue Leipziger Brotfabrik
Otto Treydte AG
Nr. 629
Nr. 624 Auflage 2.000 (R 8). Gründung im März 1923. Her-
stellung, Kauf und Vertrieb von Brot und anderen
Nr. 624 Schätzpreis: 400,00 EUR Backwaren. 1934 Beschluß der Auflösung der Nr. 629 Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR Gesellschaft. 1925 umgestellt auf 100 RM. Loch- Startpreis: 45,00 EUR
entwertet. Maße: 22,4 x 32,9 cm.
Nationale Automobil-Gesellschaft AG Nördlinger & Pollock AG
8 % Teilschuldv. 1.000 RM, Nr. 2575 Nr. 627 Schätzpreis: 150,00 EUR Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 1803
Berlin-Oberschöneweide, Dez. 1926 EF Startpreis: 50,00 EUR Stuttgart, März 1931 EF
Auflage 1.400 (R 9). Gründung 1912 durch die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn- Auflage 5.200 (R 10). Gründung 1921 als Leder-
AEG als “Neue Automobil-Gesellschaft AG” auf Industrie-AG in Stuttgart. Herstellung von Reisear-
dem AEG-Betriebsgelände in Berlin-Oberschöne-
Gesellschaft
tikeln und Lederwaren aller Art. Börsennotiz: Frei-
weide. Hergestellt wurden PKW (das bekannteste Aktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 3240 verkehr Stuttgart. 1935 Konkurs. Herrliches Prä-
NAG-Auto war der “Puck”), LKW und Omnibusse. Berlin, 1.4.1936 EF+ gesiegel: “Schutzmarke Nord-Pol”, Ansicht eines
Selbst die Kaiserin ließ sich ausschließlich in Auflage 250. Gründung 1899 als “Rixdorf-Mitten- Eisbären auf einem Koffer vor der nördlichen
NAG-Wagen chauffieren. Während des 1. Welt- walder Eisenbahn”. Strecke Neukölln - Mittenwal- Weltkugel. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit kpl. Kuponbo-
krieges auch Bau von Benz-Flugzeugmotoren. Ab de - Schöneicherplan (33,2 km). 2/3 der Strecke gen.
118
Nr. 633
119
duktion im Westen konnte nie realisiert werden, Nr. 633 Schätzpreis: 7.500,00 EUR
doch blieb der AG-Mantel die ganze Zeit im Düs- Startpreis: 3.000,00 EUR
seldorfer Freiverkehr notiert. Seine bedeutende
Fotokunstsammlung brachte 2003/04 der Großak-
Nürnberger Theater
tionär Clemens Vedder in die AG ein, die bei der Aktie 25 Gulden, Nr. 14
Gelegenheit in “Camera Work AG” umfirmierte. Nürnberg, 1.5.1835 VF
Der Sitz wurde nach Hamburg verlegt, in einer Gründeraktie, Auflage 48 (R 12). Das heutige Thea-
ehemals von Jil Sander bewohnten Villa eröffnete ter Nürnberg gehört zu den bedeutendsten Staats-
man neue Ausstellungsräume. Nach Bill Gates und bühnen Deutschlands. Seine Wurzeln reichen bis
Getty Images verfügt Camera Work heute über den in das Mittelalter hinein, als die Nürnberger Kai-
weltweit drittgrößten Bestand an Photorechten serburg zum Zentrum für Minne- und Trouvaille-
und veranstaltet bedeutende Ausstellungen. Der Gesang im 13. Jh. wurde. 1628 wurde das Tag-
Börsenkurs einer 5-DM-Aktie liegt inzwischen bei komödienhaus mit über 3000 Plätzen auf der Peg-
atemberaubenden 4.000 €. Teil einer von der Com- nitz-Insel Schütt als erstes kommunale Theater in
Nr. 630
merz- und Privatbank AG in Magdeburg vermittel- Deutschland eröffnet.
ten Anleihe von 5 Mio. M. Opulente breite Zierum- Bis 1766 wurden dort neben Theatervorstellungen
rahmung. Mit Originalunterschrift. Lochentwer- auch blutrünstige Tierhetzjagden und
Nr. 630 Schätzpreis: 750,00 EUR tet. Rückseitig Bedingungen. Maße: 36,5 x 25,6 cm. Schaukämpfe abgehalten. 1801 eröffnete der Gast-
Startpreis: 200,00 EUR Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! wirt Georg Leonhard Auernheimer das aus eige-
Norddeutsche Bau-AG nen Mitteln finanzierte “Auernheimersche Natio-
vormals E. & C. Koerner naltheater”. 1827 mußte das Theatergebäude
wegen Baufälligkeit die Tore schließen. Ein Inte-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 669 rimstheater auf der Insel Schütt folgte. Wegen
Bütow in Pom., 3.3.1910 EF schlechter Arbeitsbedingungen fand dort die letz-
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Herstellung von te Aufführung im September 1833 statt. Wikipedia:
Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung, ”... Bereits am 30. April 1832 wurde der Grundstein
Erwerb und Veräußerung von Grundstücken des Neuen Stadttheaters (ab 1905 Altes Stadtthea-
sowie Beschaffung, Bearbeitung und Verkauf von ter) an der Stelle des ehemaligen Auernheimer-
Baumaterial, ferner Betrieb einer Holztischlerei. schen Nationaltheaters am Lorenzer Platz gelegt.
Die Ges. kaufte 1910 die 1000 Morgen große Guts- Der rund 1000 Zuschauer fassende Bau wurde am
waldung des Rittergutes Klein-Dubberow im Kreis 30. September 1833 vollendet. Der Architekt Leon-
Belgard zum Abholzen, wofür dort ein eigenes hard Schmidtner entwarf das spätklassizistische
Sägewerk errichtet wurde. Auch eine Ziegelei Gebäude. Die Baukosten betrugen 75.000 Gulden.
wurde betrieben. Die Ges. erlitt bei dem wirt- Auch dieses Theater war relativ schmucklos und
Nr. 632
schaftlichen Zusammenbruch ihres Gründers Carl brachte enge Verhältnisse im Zuschauerraum und
Neuburger 1911/12 einen beträchtlichen Verlust, auf der Bühne mit sich, weshalb es bald im fränki-
von dem sie sich nicht erholte; sie wurde 1921 schen Volksmund “Vuglhäusla” genannt wurde.
liquidiert. Lochentwertet. Maße: 26,5 x 36,3 cm. Nr. 632 Schätzpreis: 300,00 EUR Die Eröffnung erfolgte am 1. Oktober 1833 mit dem
Startpreis: 100,00 EUR Schauspiel Die Krone von Cypern von Eduard von
Nordseewerke Emder Werft Schenk...”.
und Dock AG Am 1.2.1835 übernahm die Leitung des Nürnber-
ger Theaters Joseph Lutz, ein österreichischer
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1979 Schauspieler, der mit neuen Ideen überzeugte. Er
Emden, 29.9.1903 EF+ gründete eine Aktiengesellschaft, die 1.200 Gulden
Gründeraktie, Auflage 2.100, nach Zuzahlung von in die Theaterkasse einspielte. Monatlich sollten
50 % 1907 zur Vorzugs-Aktie geworden (R 7). Grün- mindestens zwei Aktien getilgt werden. Bereits
dung 1903 auf der Grundlage eines mit der Königl. nach zwei Monaten und vier getilgten Aktien war
Staatsregierung geschlossenen Abkommens, die Nürnberger Theater AG pleite.
wobei die Stadt Emden selbst 25 % der Aktien Joseph Lutz, der Theaterdirektor verschwand,
übernahm. 1905 konnte der Werftbetrieb auf vermutlich nach Karlsbad, wo er das dortige
einem 20 ha großen vom Fiskus gepachteten Theater führen sollte. Das Nürnberger Theater
Gelände begonnen werden. Unzureichende wurde am 31.8.1835 geschlossen und am 5.10.1835
Finanzmittel und Streiks brachten die AG trotz unter der Leitung von Carl Hahn wieder eröffnet.
mehrfacher Sanierungsbemühungen so in Schwie- Um die Theaterkasse wieder aufzufüllen wurden
rigkeiten, dass 1909 Konkurs angemeldet werden diesmal 1000 Theaterscheine zu je 10 Gulden als
musste. Verkaufsverhandlungen scheiterten. Die Lotteriespiel ausgegeben. 1839 war die Kasse leer
mit einem Aufwand von über 3 Mio. M errichteten und Herr Hahn seines Postens enthoben. Wikipe-
Anlagen wurden im März 1910 in der Zwangsver- dia: “in den Jahren 1844 bis 1848 unter der Leitung
steigerung für lediglich 53.000 M von den drei von Ferdinand Röder, einem erfahrenen Theater-
Hauptgläubigern und zugleich Hauptaktionären direktor (zuvor in Bamberg, Bayreuth, Meiningen
(Barmer Bankverein, Rheinisch-Westfälische Dis- und Regensburg), wieder insgesamt 285
Nr. 631
conto-Gesellschaft und Stadt Emden) erworben. 1 Musiktheater-Aufführungen durchgeführt. Auf
1/2 Jahre später verkauften sie mit gutem Gewinn Grund finanzieller Probleme, auch durch die jähr-
Nr. 631 Schätzpreis: 250,00 EUR für 700.000 M die ganze Anlage an ein Konsortium lichen Pachtkosten von 1100 Gulden verursacht,
Startpreis: 90,00 EUR unter Hugo Stinnes, welches die Schiffswerft wie- flüchtete Röder später aus Nürnberg.”
der in Betrieb setzte und dazu noch den Bau einer Namenspapier, eingetragen auf den Nürnberger
Nordhäuser Tabakfabriken AG Maschinen- und Lokomotivfabrik plante. In der Kaufmann Hamerbacher. Mit Unterschrift von
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 1439 Folgezeit kam es zu weiteren Übernahmen und Joseph Lutz (1789-1872). Dekorative Zierumran-
Nordhausen, Juni 1920 EF Verkäufen einhergehend mit entsprechenden dung, in den Ecken vier Theatermasken. Maße:
Auflage 2.500 (R 9). Schon im 19. Jh. war Nord- Umbenennungen: Nordseewerke Emden GmbH, 12,9 x 20,8 cm. Das Germanische Nationalmuse-
hausen am Südrand des Harzgebirges ein Zentrum als Tochterges. der Rheinstahl-Union Maschinen- um, welches als das größte kulturgeschichtliche
der Kau- und Rauchtabakproduktion. Die AG ent- und Stahlbau AG (1934-52), Rheinstahl Nordsee- Museum des deutschsprachigen Raums hat laut
stand 1919 durch Zusammenschluß von 10 Nord- werke GmbH (1957-76), Thyssen Nordseewerke Aussage des Einlieferers Interesse an dem Stück
häuser Firmen dieser Branche (u.a. Fa. Hane- GmbH (1976-2002), TKMS Blohm & Voss Nordsee- gezeigt! Unikat!
wacker, Kneiff). Unter ihrem Dach arbeiteten 10 werke GmbH (2008-09), SIAG Nordseewerke (2009-
Kautabakfabriken, eine Rauchtabakfabrik und 13), Nordseewerke GmbH als 100-prozentiges
eine Zigarrenfabrik in Nordhausen sowie 5 Zigar- Tochterunternehmen der DSD Steel Group (seit Nr. 634 Schätzpreis: 200,00 EUR
renfilialbetriebe auf dem Eichsfeld. Im Juli 1946 2013). Ende Mai 2015 stellte die Geschäftsführung Startpreis: 75,00 EUR
einen Insolvenzantrag wegen drohender Zah-
wurden die Betriebe vom Land Thüringen enteig-
lungsunfähigkeit. Hochwertiger Sicherheitsdruck Oberbayerische AG für Kohlenbergbau
net, womit sich ihr Schicksal von dem der AG
löste: Die NORTAK entwickelte sich zu DDR-Zeiten von Giesecke & Devrient. Maße: 24,7 x 32,8 cm. Aktie 100 RM, Nr. 3
zu einem großen Zigarettenhersteller. 1990 über- Mit beiligendem kompletten Kuponbogen. München, Juni 1942 EF
nahm die Reemtsma-Gruppe diesen per Wieder- Auflage 980 (R 7). Gründung 1870, Sitz bis 1908 in
vereinigung hinzugekommenen Wettbewerber, Historische Wertpapiere Miesbach. Die Werke der Ges. in Hausham und
2002 wurden die NORTAK-Betriebe stillgelegt. Die Penzberg waren durch Geleisanlagen mit den
alte AG dagegen verlegte 1950 ihren Sitz nach Düs-
Das junge Sammelgebiet gleichnamigen Eisenbahnstationen verbunden.
seldorf. Die geplante Wiederaufnahme einer Pro- mit großer Zukunft! Ausserdem Gerechtsame in Tölz und Au sowie
120
Waldterrain und Arbeiterhäuser in Hausham, Produkte. Die Gesellschaft besaß die Steinkohlen- Ausgestellt auf General-Intendant Kammerherr L.
Miesbach und Penzberg. Lochentwertet. Maße: 21 grube Vereinigte Friedrich und Orzeche sowie das v. Radetzky-Mikulicz, Oldenburg i/Gr. Aparte Blät-
x 29,7 cm. Pachtfeld Smella bei Jaschkowitz. Originalunter- ter- und Blüten-Umrandung. Maße: 37,6 x 27,7 cm.
schriften. Doppelblatt. Maße: 23,7 x 33,4 cm. Kleine Lochentwertung unten mittig. Nur 10
Nr. 635

Oberhausener Bank AG Startpreis: 20,00 EUR
Österreichische Kraftwerke AG
Oberhausen (Rhld.), 1.8.1935 EF
(Kraftwerke Oberdonau AG)
Nr. 638
Auflage 140 (R 8). Das 1920 gegründete Bankhaus
wurde 1957 übernommen durch die National-Bank Aktie 1.000 RM, Nr. 8791
AG, Essen. Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 21 x Linz a.d. Donau, April 1940 EF+
29,7 cm. Nr. 638 Schätzpreis: 35,00 EUR Auflage 37.000. Gründung 1920 als Oberöster-
Startpreis: 10,00 EUR reichische Wasserkraft- und Elektrizitäts-AG
zwecks Erbauung eines Großkraftwerks. 1929
Oehringen Bergbau AG Fusion mit der Elektrizitätswerk Stern & Hafferl
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10420 AG zur “Österreichische Kraftwerke AG”, 1941
Berlin, Dezember 1921 EF+ umfirmiert in “Kraftwerke Oberdonau AG”. Ver-
Auflage 20.000. Einer der berühmten “Fürstenkon- sorgt wurden 284 Gemeinden in Oberdonau. Bör-
zerne” der schlesischen Montanindustrie. Druck sennotiz Wien. 1947 durch das 2. Verstaatli-
von G & D, mit Hammer und Schlegel. Faksimile- chungsgesetzt Landesgesellschaft als “Oberöster-
Unterschrift Kraft Fürst zu Hohenlohe. Maße: 31,2 reichische Kraftwerke AG” und zu 100 % im Eigen-
x 22,7 cm. Nicht entwertetes Stück! tum des Landes Oberösterreich. 1998 umbenannt
in Energie AG Oberösterreich. Lochentwertet.
Maße: 21,1 x 29,8 cm.
Nr. 636
Oberlausitzer Zuckerfabrik AG
Löbau i.Sa., 28.7.1926 EF
Auflage 17.428 (R 7). Gründung 1883. Herstellung,
Erwerb, Verarbeitung und Verkauf von Zucker
sowie Betrieb der Landwirtschaft. Haupterzeug-
nisse waren Weißzucker, Melasse sowie Naß- und
Trockenschnitzel. In der DDR als Zuckerfabrik
Löbau VEB weiter geführt. Nach 1990 von der Süd-
zucker AG übernommen, diese schließt das Werk
Ende der Kampagne 2002. Maße: 20,8 x 29,6 cm.
Nr. 639
Nr. 641
Oel-, Kali- und Kohlen-
Bohrgesellschaft Esperke Oldenburger Hefe- und Spirituswerke
Anteil-Schein 1 Anteil, Nr. 3843
Oldenburg (Oldb.), 1.12.1943 EF+
Auflage 1.560 (R 6). Gründung 1907 “als Bäcker-
Auflage 1.000 (R 9). Bohrgesellschaft in der
Hefefabrik, Spiritus- und Preßhefefabrik eGmbH”
Gemeinde Esperke (heute ein Teil der Stadt Neu-
durch Bäckermeister im Land Oldenburg. 1923
Nr. 637
stadt am Rübenberge) mit der ungewöhnlichen
Übernahme des Fabrikbetriebes durch diese AG
Kombination Öl, Kali und Kohle. Das passte aber
(die Genossenschaft blieb bestehen und war
tatsächlich: In der bei Esperke auftretenden Weal-
Nr. 637 Schätzpreis: 350,00 EUR danach größter Aktionär), gleichzeitig auch Über-
den-Formation fand seit 1870 in drei Schächten
Startpreis: 90,00 EUR nahme der Oldenburger Malz-Kaffeefabrik durch
eine begrenzte Förderung von Steinkohlen statt,
Fusion. Den 2. WK überstand der Betrieb weitge-
Oberschlesische AG für Kohlenbergbau nachdem der legendäre „Eisenbahnkönig“ Bethel
hend unbeschadet und ohne Betriebsunterbre-
Henry Strousberg 1869 ein Eisenbahnschienen
Actie 100 Thaler, Nr. 324 produzierendes Hüttenwerk in Neustadt a.R. über-
chung. Mit Backhefe und Spiritus und etwa 20 Mit-
Breslau, 10.11.1872 EF/VF arbeitern wurden zuletzt nur noch gut 1 Mio. DM
nommen hatte. Die Hütte als Abnehmer der bei
Jahresumsatz erwirtschaftet. 1971 ging die AG in
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 8). Steinkohlen-, Esperke geförderten Kohle beschäftigte in der
Liquidation. Lochentwertet. Maße: 29,7 x 20,8 cm.
Kohlenbergbau und Verwertung der gewonnenen Spitze 500 Menschen und wurde 1888 stillgelegt.
121
mit Sitz in Kiel. Sehr dekorativer Druck von G & D,

Portrait-Vignette eines Schwarzafrikaners. Maße:
34,8 x 25,1 cm. Stück ohne Lochentwertung!
Nr. 642 Nr. 645

Oldenburgische Glashütte
Oldenburg, 7.11.1885 EF
Gründeraktie, Auflage 500 (R 7). Gegründet 1885.
Herstellung aller Sorten von Wein-, Bier- und
Mineralwasserflaschen. Das zuletzt 137.000 qm
große Betriebsgelände, auf dem anfangs 500-600
Mitarbeiter beschäftig waren, prägte maßgeblich
die Entwicklung des Stadtteils Osternburg zum
typischen Industrie- und Arbeiterviertel. Das
Werk lag direkt an der auch für Seeschiffe befahr-
Nr. 644
baren Hunte und verfügte über einen eigenen
Hafen. 1907 Beteiligung an der “Ges. zum Erwerb
Nr. 646
der Owens’schen Patente”, womit die industriel- Nr. 645 Schätzpreis: 350,00 EUR
le Flaschenproduktion möglich wurde. 1908 Startpreis: 100,00 EUR
Ankauf der Flaschenfabrik A. Lagershausen in
Stadthagen, 1909 Erwerb der Glashütte Hildburg- Ostafrika-Kompanie Nr. 646 Schätzpreis: 200,00 EUR
hausen, 1913 Erwerb der Glashütte L. Reppert Anteilschein 500 Mark, Nr. 2102 Startpreis: 80,00 EUR
Sohn GmbH in Friedrichsthal (Saar). Nunmehr Berlin, 2.1.1909 EF/VF Ostdeutsche Tafelglas-AG für
betrug die Gesamtproduktionskapazität aller
Werke 60 Mio. Flaschen jährlich. 1942/44 Verkauf
Auflage 800 (R 9). Gründung 1906. Die Gesellschaft Industrie und Baubedarf
erwarb die Besitzungen des verstorbenen Hofmar-
der Werke Hildburghausen und Friedrichsthal schalls von St. Paul-Illaire in und bei Tanga (Pflan-
und Konzentration der Produktion in Oldenburg. zungen Kikwetu, Mitwero, Tanga), dazu kamen Breslau, 1.3.1923 EF/VF
Börsennotiz bis 1942 in Hamburg, ab 1949 in Bre- 1913 die Voertmann-Sattler-Pflanzungen. 1977 Auflage 25.000 (R 9). Gründung 1922. Glas-
men. 1957, inzwischen war die Oldenburgische Umwandlung in die Ost-Afrika-Kompanie GmbH großhandlung in Breslau II (Neudorfstr. 39) mit
Glashütte die modernste Hohlglashütte des
ganzen europäischen Kontinents, von der Ger-
resheimer Glas AG übernommen worden. 1983
wurde das Werk geschlossen. Ausgesprochen
dekorative Umrahmung. Lochentwertet. Maße:
22,2 x 33,7 cm.

Oldenburgische Glashütte
Oldenburg, 1.1.1891 EF/VF
Auflage 200 (R 8). Ausgesprochen dekorative
Umrahmung. Lochentwertet. Maße: 22,6 x 34,6
cm. Nur 16 Stücke sind bis heute erhalten geblie-
ben!

Oscar Dörffler AG
Bünde i.W., März 1951 EF+
Auflage 5.184 (R 7). Gründung 1902 in Berlin, AG
seit 1920 (dafür Sitzverlegung nach Bünde). Her-
stellung von Fleischkonserven und Wurstwaren.
Börsennotiz Berlin. Gehörte zuletzt zum Nestlé-
Konzern. Maße: 21 x 29,8 cm. Äußerst selten Nr. 643
angeboten.
122
Zweigniederlassungen in Allenstein und Lands- striell: Sie besaß die Schlossfabrik Alten-
berg a.W. Die Firma wurde nie richtig rentabel und beckenund war als Aktionär beteiligt bei der
ging 1927 in Liquidation. Lochentwertet. Maße: Metallwerke Neheim, der Zement- und Kalkwerke
25,7 x 31,8 cm. Nur 9 Stücke sind bis heute erhal- Bestwig sowie der Paderborner Aktienbrauerei.
ten geblieben! 1909 kamen Unregelmäßigkeiten zu Tage: Vor-
stand Dr. Cordes, Direktor Richter und Prokurist
Werner wurden unter dem Verdacht der Bilanz-
verschleierung und des Vergehens gegen das
Depotgesetz verhaftet und vor Gericht gestellt.
Die Bank überstand diesen Rückschlag nicht und
ging im gleichen Jahr in Liquidation. Eingetragen
auf Gräfin Schmising-Kerssenbrock in Anklam.
Dekorative Initialbuchstaben. Maße: 29,5 x 23,1
cm. Mit Kupons.
Nr. 652
Pantherwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 5169
Braunschweig, März 1941 EF
Auflage 1.000 (R 7). Die 1896 gegründete “Braun-
schweiger Fahrradwerke AG” (Marke “Brunsviga”)
übernahm 1907 die “Panther-Fahrrad-Werke AG”
in Magdeburg (Marke “Panther”) und firmierte
seitdem als Pantherwerke AG. Übernahme der
Nr. 647
Zweiradproduktion der Bielefelder Anker-Werke
im Jahr 1954 und der Mopedproduktion der Rex-
Nr. 647 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 650 Motoren-Werke in München im Jahr 1956. Nach
Startpreis: 100,00 EUR Verkauf der Aktienmehrheit durch die Großak-
tionäre (AGIV und J.A. Schmalbach) 1973 Fusion
Ostsachsen-Bank AG Nr. 650 Schätzpreis: 300,00 EUR mit der Schminke-Werke GmbH in Bad Wildungen
Namensaktie 200 RM, Nr. 26 Startpreis: 90,00 EUR und Verlegung des Sitzes dorthin. Mit einem
Neugersdorf, Sa., 16.7.1925 EF Palast Hotel Rheydt AG Pantherkopf im Unterdruck. Lochentwertet.
Auflage 50 (R 7). Das 1924 gegründete Institut mit Maße: 20,8 x 29,8 cm.
Verwaltungssitz in Neugersdorf führte Bankge-
schäften aller Art aus, insbesondere die Übernah- Rheydt, 30.5.1927 EF
me von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Auflage 500 (R 8). Gründung 1922. Betrieb eines
Gesellschaft stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Gasthof- und Restaurationsbetriebes einschließ-
Girozentrale Sachsen. Die Bank wurde vermutlich lich Weinhandels. Großaktionäre (1943): Stadt
1945 geschlossen. Rückseitig 1932 übertragen. Rheydt (51 %), Dortmunder Union Brauerei AG,
Maße: 34,9 x 25,5 cm. Kleine Lochentwertung Dortmund (24 %). Im Juli 1952 Auflösung der
unten rechts. Gesellschaft. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Ostsachsen-Bank AG
Neugersdorf, Sa., 16.7.1925 EF
Auflage 130 (R 6). Rückseitig 19141 übertragen.
Maße: 34,9 x 25,5 cm. Kleine Lochentwertung
unten rechts. Gleiche Gestaltung wie das Los
davor, nur andersfarbiger Druck.
Nr. 651

Pallas-Verlag AG
Nr. 653
Berlin, Dezember 1928 EF+
Auflage 100 (R 6). Gegründet 1922 durch die Bud-
apester Verleger-Familie Révai zum Vertrieb von
Artikeln des Kunst- und Buchhandels sowie von Nr. 653 Schätzpreis: 500,00 EUR
Postkarten. Die Zahl der Beschäftigten lag stets Startpreis: 200,00 EUR
unter 10, Dividenden wurden nie erwirtschaftet. Park-Hotel-AG
1937 Umwandlung unter Ausschluß der Liquidati-
on auf den Alleinaktionär, den Kaufmann Oskar Actie 1.000 Mark, Nr. 4
Frenzel zu Berlin. Zu dem Suchbegriff findet sich Düsseldorf, 1.10.1900 EF
heute der Podzun - Pallas Verlag in Eggolsheim Gründeraktie, Auflage 740 (R 8). Gründung 1900
Nr. 649
(ein Spezialverlag für militärische Zeitgeschichte zwecks Bau, Pachtung und Betrieb von Hotels, ins-
des 19./20. Jh.). Maße: 27 x 37,6 cm. besondere Ankauf der Häuser zu Düsseldorf,
Elberfelder Str. 10 und 12 für zusammen 720.000
Nr. 649 Schätzpreis: 400,00 EUR Mark behufs Erbauung eines Luxushotels, auch
Startpreis: 75,00 EUR Historische Wertpapiere: Handel mit Weinen, dessen Betrieb 1902 in Auf-
Paderborner Bank Geschichte zum Anfassen, nahme kam. Die Kosten der Hotelbauten am Cor-
neliusplatz betrugen 1,9 ;Mio. Mark. Der Bau
Namens-Vorzugs-Aktie 200 Mark, Nr. 3939 Liebhaberstücke, Sammel- und wurde im April 1902 vollendet und der Betrieb am
Paderborn, 10.2.1905 EF 16.4.1902 aufgenommen. 1953 Abschluss eines
Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1890. Neben dem Kunstobjekte, Kapitalanlage
Aufbau- und langfristigen Pachtvertrages mit der
Bankgeschäft betätigte sich die Bank auch indu- A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA. Heute
123
Steigenberger-Parkhotel Düsseldorf. Sehr dekora- ler von auswärts an. Für den Bedarf der Schuhfa- dur Pianoforte-Fabrik AG in Frankfurt/Main. Im
tiv, florale Zierumrandung, zwei Putti im oberen briken wurden kurz nach 1900 die Pfälzischen Werk II in Rödelheim wurden auch Fahrrad-Licht-
Bereich. Maße: 35 x 24 cm. Lederwerke gegründet und 1921 in eine AG umge- Dynamos und Fahrradlampen sowie Motorrad-
wandelt. 1938 Errichtung eines dreistöckigen Ger- Beleuchtung hergestellt.1944/45 wurde die Fabrik
bereigebäudes an Stelle des alten Grubenhofge- bei Luftangriffen völlig zerstört, 1948/49 konnte
bäudes. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, das alte Fabrikationsprogramm in vollem Umfang
aber 1950 produzierte die Fabrik wieder. Einige wieder aufgenommen werden. 1954 kam unter
ihrer Maschinen stehen heute im Deutschen dem Einfluß des Wirtschaftsprüfers Ludwig Riegel
Schuhmuseum in Hauenstein. Lochentwertet. eine ganz ungewöhnliche Verwandlung: Die AG
Maße: 21 x 29,7 cm. wude umbenannt in “Unterfränkische Treuhand-
AG” und war fortan als Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft tätig. 1974 in eine GmbH umgewandelt.
Maße: 21 x 29,7 cm. Mit kpl. Kuponbogen.
Nr. 654
Nr. 658
Patentpapierfabrik zu Penig Startpreis: 60,00 EUR
Aktie 1.200 Mark, Blankett Phywe AG
Nr. 656
Penig i.Sa., 16.10.1920 EF Aktie 1.000 RM, Nr. 316
(R 9) Gründung 1872. Die Papiermühle geht auf Göttingen, Dezember 1941 EF
das Jahr 1537 zurück. Zu den Gründern der AG
Auflage 360 (R 8). Gründung 1913 als Erda GmbH
zählte u.a. Rud. Brockhaus, Leipzig (AR-Mitglied). Nr. 656 Schätzpreis: 100,00 EUR
für angewandte Physik, 1920 Umwandlung in die
Seinerzeit die größte Papierfabrik in Sachsen. Die Startpreis: 30,00 EUR “Physikalische Werkstätten AG”. Seinerzeit
AG übernahm die Papier-, Strohstoff- und Gasfa- Ph. Benj. Ribot AG führender Hersteller von Experimentierliteratur
brik von Ferd. Flinsch. Sie besaß weitere Papierfa-
briken in Reisewitz und Wilischthal/Zschopau,
Bayerische Seifenfabrik (über die Tochter Industrie-Druck GmbH), Geräte-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5992 sammlungen und Spezialmobiliar für den natur-
eine Hadersortieranstalt in Geithain und eine
wissenschaftlichen Unterricht mit zwei Werken in
Holzstofffabrik in Wolkenstein. Zuletzt waren im Schwabach, 6.8.1923 EF Göttingen und Werk III in Duderstadt. Börsennotiz
AR vertreten: die Aschaffenburger Zellstoffwerke Auflage 6.000 (R 8). Die bereits 1843 gegründete im Freiverkehr Hannover, 1987 Konkurs. Lochent-
AG, die Dresdner Bank und die ADCA. Börsennotiz und 1922 in eine AG umgewandelte Firma produ- wertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Dresden, später Leipzig. Die Papierfabrik ist heute zierte in ihrer Fabrik in Schwabach, Nürnberger
ein Werk von Technocell Dekor, einer 100%igen Str. 6-10 Haushalts- und Toiletteseifen, Seifen-
Tochter der Felix Schoeller Gruppe mit Holdings- flocken und -pulver sowie Glyzerin. 1929 mußte im
itz in Osnabrück. Es werden ausschließlich hocht- Rahmen eines Zwangsvergleichs ein Teil der
echnologische Spezialpapiere zur Oberflächenver- Maschinenanlagen verkauft werden, doch der
edelung von Holzwerkstoffen, z.B. Span- und Betrieb überlebte die Weltwirtschaftskrise. Reine
Faserplatten gefertigt und weltweit geliefert. Familien-AG, 1950/51 letztmals im AG-Handbuch
Äußerst dekorativ, große Abb. des an einem Fluss verzeichnet. Sehr schönes großes Hochformat mit
gelegenen Werkgeländes aus der Vogelperspekti- Art déco-Umrahmung und zwei Vignetten: geflü-
ve. Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 35,1 x 25,2 gelter Engel mit Tauben, Wäscherin mit Bottich.
cm. Rares Stück! Maße: 36,5 x 25 cm.
Nr. 659

Pöge Elektricitäts-AG
Vorzugs-Aktie Serie A 2.000 Mark, Nr. 6642
Chemnitz, 15.1.1921 EF/VF
Nr. 655
nahme der “Maschinen-Fabrik und Werkstätten
Nr. 657 für Elektrotechnik Herm. Pöge”. Hergestellt wur-
den Dynamomaschinen, Elektromotoren, Genera-
Nr. 655 Schätzpreis: 300,00 EUR toren, Transformatoren, Licht- und Anlasseranla-
Nr. 657 Schätzpreis: 300,00 EUR gen für Automobile, Schaltkästen sowie Elektri-
Startpreis: 100,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR sche Lokmotiven. 1930 Fusion mit dem Sachsen-
Pfälzische Lederwerke AG Philipps AG werk in Dresden, damit dann Teil des AEG-Kon-
Aktie 1.000 RM, Nr. 927 zerns. Sehr dekorativ, Dynamo im Unterdruck.
Aktie 100 RM, Nr. 1050 Faksimile-Unterschrift Justizrat Beutler. Maße:
Rodalben, Mai 1942 EF+ Frankfurt a.M., 18.10.1928 EF 33,8 x 21,8 cm. Lochentwertet.
Auflage 100 (R 8). Ausser drei Bierbrauereien und Auflage 11.444 (R 9). Gründung 1877 als “Frank-
einer Gerberei war in Rodalben lange kein Gewer- furter Orchestrion- und Instrumental-Piano-Fabrik
be heimisch, die Bewohner mussten als Gastar- J.D. Philipps”, AG seit 1911. Ab 1929 Piano- und Einlieferungen für die
beiter bis nach Paris gehen. In den 1890er Jahren Orgelwerke Philipps AG. Übernommen wurden nächsten Auktionen
siedelten sich einige Schuhfabriken an, Rodalben 1923 die Frati & Co. AG in Berlin, 1925 die Pianofa-
wurde Industriegemeinde und zog nun auch Pend- werden ständig angenommen!
brik Wilh. Arnold, Aschaffenburg und 1929 die Bal-
124
und Verwertung des Grundstücks Berlin-Tiergar-

ten, Potsdamerstrasse 88. Im Jahr 1969 wurde das
Grundstück mit einem Büro- und Geschäftshaus-
Neubau überbaut, dem P 88, der heute zur Stauf-
fenberg Projektbetreuung gehört. Originalsignatu-
ren. Maße: 24,1 x 37,4 cm. Doppelblatt.
Nr. 661
Pongs Spinnerei und Weberei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 606 Nr. 663
Gladbach-Rheydt, Dezember 1929 EF
Auflage 700 (R 9). Gründung 1889 in Odenkirchen
als “Vereinigte vorm. Pongs’sche Spinnereien etc.”
zwecks Übernahme und Fortführung der Fabrike-
tablissements der oHG Cornelius Pongs zu Oden-
kirchen und J. Pongs jun. zu Neuwerk bei M.Glad-
bach. 1900 umfirmiert in “Pongs Spinnereien und
Nr. 660 Webereien AG”. Das Werk Odenkirchen wurde
1928 stillgelegt und die Produktion in M.Gladbach-
Nr. 660 Schätzpreis: 500,00 EUR Neuwerk konzentriert, deshalb 1929 Umfirmie-
Startpreis: 240,00 EUR rung in “Pongs Spinnerei und Weberei AG” und
Sitzverlegung nach Gladbach-Rheydt. In der Welt-
Pommersche Central-Eisenbahn- wirtschaftskrise 1931 dann Stilllegung des Betrie-
Gesellschaft bes und Liquidation der AG. Lochentwertet.
Stamm-Actie 200 Thaler, Nr. 5655 Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 8 Stücke sind bis heute
Berlin, 1.8.1870 EF erhalten geblieben!
Nr. 664
Gründeraktie, Auflage 55.200 (R 7). Konzessio-
niert am 5.7.1870 zum Bau der 146 km langen
Eisenbahn Wangerin-Konitz. Die mit dem ver-
gleichsweise großen Kapital von über 22 Mio. Nr. 664 Schätzpreis: 40,00 EUR
Taler gegründete Bahn ging schon am 20.11.1873 Startpreis: 10,00 EUR
in Folge des “Gründerkrachs” in Konkurs. Die
Bahnanlagen übernahm für billiges Geld der
Preußengrube AG
preußische Staat, baute die Bahn zu Ende und Aktie 1.000 Mark, Nr. 12928
eröffnete sie am 15.5.1878. Berlin, 1.4.1922 EF
Eine Gründung der Gewerbebank H. Schuster & Auflage 30.000. Gründung 1922. Gründer waren
Co., über die der spitzzüngige Otto Glagau im u.a. die Kattowitzer AG für Bergbau und Eisenhüt-
“Börsen- und Gründungsschwindel” im Zusam- tenbetrieb in Kattowitz. Der Sitz der Ges. war bis
menhang mit dieser Gründung schreibt: “Sehr April 1922 in Berlin, dann bis April 1927 in Mie-
berühmt geworden durch die Lasker’schen Ent- chowitz Oberschlesien, danach wieder in Berlin.
Nr. 662
hüllungen; weit berühmter, als sie es eigentlich Die Ges. wurde errichtet aus den Vermögensge-
verdient. Sie tat sich 1864 mit einem baar einge- genständen, die der Kattowitzer AG für Bergbau
zahlten Capital von 250.000 Thalern auf, ging aus und Eisenhüttenbetrieb nach der Grenzziehung in
conservativen Kreisen hervor und betonte als Nr. 662 Schätzpreis: 300,00 EUR Oberschlesien in Deutschland verblieben sind.
ihren Zweck die Hebung des Kredits von Hand- Startpreis: 80,00 EUR Die Ges. gehörte zum J. Petschek-Konzern. 1938,
werkern und Fabrikanten. Die Bank scheint auch nach der Arisierung, war der spätere Bundesver-
mehrere Jahre hindurch ein ganz solides Geschäft
Portland-Zementwerke Heidelberg kehrsminister Hans-Christoph Seebohm Werkslei-
betrieben zu haben, bis sie dem Gründungs- Aktie 300 RM, Nr. 65308 ter. Maße: 23,2 x 30,6 cm. Nicht entwertet!
schwindel verfiel und ihr Capital von 1/4 Mio. auf Heidelberg, August 1938 EF
6 Mio. Thaler erhöhte. Auflage 75.000 (R 6). Gegründet 1874 als Portland-
Der persönlich haftende Gesellschafter, Herr Cement-Werk Heidelberg, Schifferdecker & Söhne
Schuster, gründete mit zwei Aufsichtsräthen der oHG, 1899 Änderung des Firmennamens in Port-
Bank, den Herren Oder und Wagner, kurz vor Aus- land-Cementwerk Heidelberg vorm. Schiffer-
bruch des neuen Actien-Gesetzes die famose decker & Söhne AG, 1901 erneute Änderung in
Pommersche Centralbahn; deren Actien mit 102 Portland-Cementwerke Heidelberg und Mannheim
1/2 an der Börse eingeführt, heute 0 stehen. Das AG, 1918 in Portland-Cementwerke Heidelberg-
überaus kunstvolle Gewebe dieser Gründung, bei Mannheim-Stuttgart AG und 1938 in Portland-
welcher das Gesetz ein Dutzend Mal in der ergötz- Zementwerke Heidelberg AG. 1978 Änderung der
lichsten Weise umgangen ist, als die Krisis bereits Firma in Heidelberger Zement AG. 2001 Mehr-
heranzog, eben Herr Lasker. Der Fall “Schuster- heitsbeteiligung an Indocement. Der Konzernna-
Oder-Wagner” machte, weil er der erste war, der me wird HeidelbergCement. Die Firma zählt heute
zur öffentlichen Sprache kam, ein gewaltiges Auf- mit 70.000 Mitarbeitern in 50 Ländern zu den
sehen, und namentlich die Berufsgenossen der größten Zementherstellern der Welt. Mit dekorati-
Attentäter, die Schaar der Gründer und ihre Hel- vem Wappen im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 cm.
fershelfer, wussten sich vor Entrüstung und Prägesiegel lochentwertet.
Abscheu nicht zu lassen. An der Börse aber wit-
zelte man ganz laut: Herr Wagner verdiene sein Nr. 663 Schätzpreis: 300,00 EUR
Schicksal, weil er es so billig gemacht habe - um Startpreis: 80,00 EUR
lumpige 40.000 Thaler.” Potsdamerstrasse 88 Grundstücks-AG
Die Stamm-Aktionäre gingen am Ende völlig leer Aktie 1.000 Mark, Nr. 6
aus, die Stamm-Prioritäts-Aktionäre bekamen
1880 mit 3,10 M pro Aktie gerade 0,5 % des Nenn- Berlin, August 1923 EF
Gründeraktie, Auflage ursprünglich 300, nach Kapi-
Nr. 665
wertes heraus. Großformatiges Papier, sehr deko-
rativ verziert. Rückseitig Auszug aus dem Statut. talumstellung 1925 auf 100 RM blieben nur noch 60
Maße: 34,2 x 24,2 cm. Prägesiegel lochentwertet. Stück im Umlauf (R 8). Gegründet zwecks Ankauf
125
Preussisch-Rheinische Preußische Boden-Credit-Actien-Bank
Dampfschifffahrt 4 % Pfandbrief 2.000 Mark, Nr. 655
Namensaktie 1.200 Mark, Nr. 4196 Berlin, 2.1.1899 EF/VF
Köln, 1.3.1922 EF (R 10) Das von den Initiatoren unter Führung des
Auflage 3.458 (R 7). Gründung 1826. Personen- und Geh. Admiralitätsrates Stephan vorgelegte Statut
Güterbeförderung auf dem Rhein und seinen datiert vom 21.12.1868 und war vom König von
Nebenflüssen. 1943 hatte die Gesellschaft eine Preußen zu genehmigen: die Gründung einer Akti-
Flotte von 10 Fahrgastschiffen, 1 Kranschiff, 1 engesellschaft war vor Inkrafttreten des Aktienge-
Kohlenkahn. Gemeinsam mit der “Dampfschiff- setzes kein selbstverständliches Recht, sondern
fahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelr- ein landesherrliches Privilegium. Erteilt wurde die
hein” besaß die Gesellschaft 6 Motorschiffe und 1 landesherrliche Genehmigung nur, wenn die
Nr. 669
Dampfer. Sonstiger Besitz: 55 Landebrücken an Behörden vom Nutzen des Unternehmens für die
verschiedenen Schiffsstationen. Grundbesitz: 2 wirtschaftspolitischen Ziele zu überzeugen waren.
Wohnhäuser, Werkstattgebäude, 1 Bürohaus. Die Preußische Boden-Credit-Actien-Bank wurde
Außerdem anteilig je zur Hälfte 2 bebaute Grund- zu einer sehr erfolgreichen Gründung. 1921-1925 Nr. 669 Schätzpreis: 200,00 EUR
stücke in Bonn und Rolandseck, 1 Wohnhaus in Zusammenschluss mit der Deutschen Hypothe- Startpreis: 45,00 EUR
Köln. Betriebsgemeinschaft bestand seit 1853 mit kenbank Meiningen, der Westdeutschen Boden- Providentia AG
der Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- kreditanstalt in Köln, der Norddeutsche Grund-
Credit-Bank in Weimar, der Frankfurter Pfandbrief-
für Braunkohlen-Industrie
und Mittelrhein (gemeinsame Tochtergesellschaft:
Köln-Düsseldorfer Rheindampfschifffahrt GmbH Bank, der Schlesischen Boden-Credit-Actien-Bank Aktie 1.000 Mark, Nr. 14465
in Köln). Ein Abkommen über gemeinsame Durch- in Breslau, der Leipziger Hypothekenbank und der Döbern, 30.3.1922 EF/VF
führung des Personen- und Güterverkehrs Mecklenb. Hypotheken- und Wechselbank in Auflage 22.000 (R 7). Betrieb von Braunkohlengru-
bestand mit der Nederlandschen Stoomboot-Ree- Schwerin zur “Gemeinschaftsgruppe deutscher ben. 1928 als Gesellschafter dem Ostelbischen
derij in Rotterdam. Im Jahr 1967 mit der Dampf- Hypothekenbanken”. 1930 Fusion mit der Preußi- Braunkohlensyndikat beigetreten. 1933 in Kon-
schifffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mit- schen Pfandbrief-Bank und der Preußischen Cen- kurs. Lochentwertet. Maße: 24,8 x 33,5 cm.
telrhein zur “KÖLN-DÜSSELDORFER Deutsche tral-Boden-Credit-AG zur Deutschen Centralbo-
Rheinschiffahrt AG” fusioniert. Ausgestellt auf denkredit-AG. Als solche jahrzehntelang eine
Deichmann & Co. in Köln. Originalunterschrift des Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und die
Bankiers W. Th. v. Deichmann als AR-Vorsitzender. größte reine Hypothekenbank in Deutschland.
Doppelblatt, inwendig Übertragungen von 1928 1995/98 Fusion mit den beiden anderen Hypothe-
und 1932, jeweils mit Originalsignaturen des Auf- kenbank-Töchtern der Deutschen Bank zur
sichtsrates und des Vorstandes. Maße: 34,5 x 24 “EUROHYPO AG Europäische Hypothekenbank
cm. Kleine Lochentwertung unten links. der Deutschen Bank”, 2001 schließlich gingen in
der EUROHYPO auch noch die Realkredit-Töchter
der Commerzbank AG (Rheinische Hypotheken-
bank AG) und der Dresdner Bank AG (Deutsche
Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG) auf.
Heutiger Großaktionär ist die Commerzbank.
Dekorativ, mit vielen Wappen in der Umrahmung.
Maße: 30,3 x 24 cm. Mit Kupons.
Nr. 666
Preussisch-Rheinische
Dampfschiffahrts-Gesellschaft
Aktie 1.000 RM, Nr. 10231 Nr. 670
Köln, Dezember 1928 EF+
(R 8) Ausgestellt auf die Hugo Stinnes GmbH in Nr. 670 Schätzpreis: 300,00 EUR
Mülheim/Ruhr. Originalunterschriften. Maße: 21,3 Startpreis: 200,00 EUR
x 29,8 cm. Nicht entwertet! Province of Hannover
Harz Water Works
Nr. 668
6,5 % Gold Bond 1.000 $, Specimen
1.2.1929 VF+
Nr. 668 Schätzpreis: 150,00 EUR Nullgeziffertes Specimen (R 10). Schon in alten
Startpreis: 45,00 EUR Zeiten wurde der Wasserreichtum des Harzes von
Preußische Hypotheken-Actien-Bank den Bergleuten genutzt, die dazu eine Unzahl von
Teichen und kunstvolle Grabensysteme anlegten.
4 % Pfandbrief 500 Mark, Nr. 3632 In den 20er Jahren beschloß dann der Hannover-
Berlin, 23.1.1888 EF/VF sche Provinziallandtag die Gründung der Harz-
(R 10) Gründung 1864. Mit der Commerz- und Pri- wasserwerke, deren Talsperren neben dem Hoch-
vatbank AG wurde 1923 ein Interessenvertrag wasserschutz des Vorlandes und der Kraftgewin-
geschlossen und den Aktionären der Umtausch nung in erster Linie der Trinkwasserversorgung
ihrer Aktien 3:1 in Commerzbank-Aktien angebo- dienen sollten (das Versorgungsgebiet erstreckt
ten, wodurch diese in den Besitz der Mehrheit sich heute bis nach Bremen). Nacheinander ent-
gelangte. Bereits 1924 Verkauf der Mehrheit an standen die Sösetalsperre, die Eckertalsperre (wo
eine holländische Gruppe, 1925 an ein Konsortium nach dem Krieg mitten auf der Staumauer die
unter Führung der Unionbank AG, Berlin und 1926 Zonengrenze verlief), die Okertalsperre, die Inner-
an die Swedish American Investment Corp., stetalsperre und als letzte 1969 die Granetalsper-
Boston. 1929 dann Fusion mit der Preußischen re. Hochwertiger Stahlstich mit allegorischer Vig-
Pfandbrief-Bank (später Deutsche Centralboden- nette, Druckerei: Franklin Lee Division - American
kredit-AG), dabei wurden an sich alle Aktien ein- Bank Note Co. Maße: 38,2 x 25,7 cm. Mit anh.
Nr. 667
getauscht. Sehr dekorativ, Originalunterschriften. Kupons. Unter Schutzfolie aus Kunststoff (kann
Maße: 32,1 x 24,4 cm. Mit Kupons ab 1923. entfernt werden).
126
der Aktienerwerb bei der Kulmbacher Rizzibräu

AG, der 1943 in einer Vollfusion mündete. Weiter
übernommen wurden die Löwenbrauerei Grafen-
wöhr (1976), die Sandlerbräu Kulmbach (1979),
die Bürgerbräu Weiden (1982), die Wernerbräu
Neustadt/Cob. und die Brauerei Sauerteig in
Rödental (1983), die Mehrheit an der Kulmbacher
Mönchshof-Bräu (1984) sowie die Brauerei Klein-
schroth in Kitzingen (1986). Mit Übernahme der
Getränkevertrieb Reiz in Kulmbach (1978) und der
Zenkel GmbH in Bayreuth (1985) außerdem Ein-
stieg in das Coca-Cola-Konzessionsgeschäft. Nach
der Wende wurden 1991 die Traditionsbrauereien
Sternquell Plauen und Braustolz Chemnitz sowie
Nr. 673
die Bad Brambacher Mineralquellen. 1997 Über-
nahme der Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG
(EKU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher
Nr. 673 Schätzpreis: 40,00 EUR Brauerei AG. Die Marken EKU, Mönchshof, Reichel
Startpreis: 20,00 EUR und Sandler waren nun unter einem Dach vereint.
Radeberger Parivit- Weitere bedeutende Übernahmen waren die
und Glasraffinerie-AG Coburger Brauereien Sturm und Scheidmantel
(2002), Brauerei Scherdel in Hof (2003) sowie die
Würzburger Hofbräu (2005/06). Der Bierabsatz
Radeberg, 18.8.1927 EF+ der Gruppe aus der „Welthauptstadt des Bieres“
Auflage 2.500. Seit 1872 entwickelte sich Radeberg beträgt heute rd. 2,2 Mio. hl jährlich. Großaktionär
(hauptsächlich unter der Regierung von König wurde 1986 mit 49,9 % die Schörghuber-Gruppe,
Albert) zum Zentrum der sächsischen Glasfabri- die über die BHI Brauholding International jetzt
kation, die in der Nähe des Bahnhofs einen ganzen 63,8 % hält. Die amtliche Notiz in Frankfurt und
Stadtteil einnahm. Neben Hohl- und Tafelglas München wurde 2010 eingestellt, heute nur noch
nahm nach der Jahrhundertwende auch die Glas- Freiverkehrsnotiz in München. Links und rechts
raffinerie breiten Raum ein, in der bunte Glassa- zwei sehr schöne Reichelbräu-Wappen in der
Nr. 671
chen wie Vasen angefertigt oder mittels Flußsäure Umrahmung. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel loch-
Lampenglocken mit Mustern verziert wurden. entwertet.
Nr. 671 Schätzpreis: 500,00 EUR Gegründet wurde diese AG 1923 zwecks Herstel-
Startpreis: 125,00 EUR lung von Parivitgläsern, Bearbeitung von Hohl-
und Preßgläsern mittels Malerei und Ätzerei. 1927
Provinzial-Hauptstadt Gießen wurde das Kapital noch einmal kräftig erhöht,
3,5 % Schuldv. 500 Mark, Nr. 377 doch die Weltwirtschaftskrise machte der Firma
21.3.1893 VF den Garaus: 1932 in Liquidation getreten. Loch-
Auflage 800 (R 12). Teil einer Anleihe von 1,5 Mio. entwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Mark, vermittelt durch das Giessener Bankhaus
Aron Heichelheim. in Gemeinschaft mit der Mittel-
deutschen Creditbank in Frankfurt. Ausgespro-
chen schöne Gestaltung mit ornamentaler Zier-
umrandung und Wappen von Gießen, mehrere Ori-
ginalunterschriften. Doppelblatt, inwendig
Bestimmungen. Maße: 37 x 24 cm. Als Einzelstück
2004 gefunden worden!
Nr. 675
Nr. 674

Ravené Stahl AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1425
Berlin, 6.12.1938 EF+
Auflage 800 (R 7). Gegründet 1921 als Ravené
Nr. 676
Stahlvertrieb AG, 1927 umbenannt in Ravené Stahl
AG. Handel mit Stahlerzeugnissen aller Art. 1984
umfirmiert in Ravené-Possehl Stahl AG, 2004
Ravené Schäfer GmbH (Arcelor Gruppe). Lochent- Nr. 676 Schätzpreis: 250,00 EUR
wertet. Maße: 21 x 29,6 cm. Startpreis: 90,00 EUR
Reinstrom & Pilz AG
Nr. 672
Schwarzenberg i.Sa., 6.1.1923 EF/VF
Reichelbräu AG Auflage 10.000 (R 8). Gründung 1899 als “Schwarz-
Aktie 50 DM, Nr. 621 enberger Emaillir- und Stanzwerk vorm. Rein-
Nr. 672 Schätzpreis: 125,00 EUR Kulmbach, April 1969 EF+ strom & Pilz AG”, 1909 umbenannt wie oben. Die
Startpreis: 30,00 EUR Fabrik im Erzgebirge produzierte Emaillewaren
Auflage 1.000. Der Zusammenschluß der „prauen-
R. Graf & Co. AG den Bürger“ Johann Wolfgang Reichel, Johann (Blechgeschirre, Haushalts- und Küchengeräte)
Aktie 1.000 Mark, Nr. 208 Konrad Scheiding und Johann Martin Hübner zu und andere Artikel der Metallindustrie, wie z.B. im
einer Brauergemeinschaft im Jahr 1846 ist die 2. Weltkrieg Fahrzeugverbandskästen für die
Nürnberg, 26.7.1921 EF/VF Wehrmacht. Börsennotiz Leipzig und Chemnitz
eigentliche Geburtsstunde der Kulmacher Rei-
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). Herstellung von (1927 eingestellt). Gemeinsam mit der vormaligen
chelbräu. 1895 wurde die Export-Bierbrauerei J.
pharmazeutischen und medizinischen Präparaten “Erzgebirgische Schnittwerkzeug- und Maschinen-
W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im Westen der
sowie chirurgischen Artikeln. Das Geschäft mit fabrik GmbH” nach der Enteignung seit 1952 zum
Stadt) in eine AG umgewandelt. Börsennotiz
der Gesundheit florierte schon damals, es gab VEB Formenbau Schwarzenberg gehörend. Der
damals Berlin, München, Breslau, Dresden/Leip-
stets zweistellige Dividenden. Großformatig und Betrieb produzierte nicht nur Werkzeuge für die
zig. 1930 Kauf aller Geschäftsanteile der Markgra-
dekorativ mit Aesculap-Stab. Maße: 40,2 x 27 cm. Automobilindustrie, sondern 1956-58 auch For-
fenbräu GmbH in Kulmbach, außerdem begann
127
men für den VW-Käfer, später für den Trabant. Nr. 678 Schätzpreis: 250,00 EUR 45 wurde dieser Kanal gebaut, ausgehend von der
1970 Zuordnung zum neuen Kombinat Umform- Startpreis: 75,00 EUR Donau bei Kehlheim über die Altmühl, dann als
technik Erfurt, dem später bedeutendsten Her- neu gegrabener Kanal mit aufsteigend 19 und
steller von Großwerkzeugen im Ostblock. Nach
Reudener Ziegelwerke AG absteigend 68 (!) Schleusen bis zur Pegnitz unweit
der Wende als “Formenbau GmbH Schwarzen- Interimsschein 4 x 100 RM, Nr. 31-34 Bamberg, 8 km vor der Einmündung in den Main.
berg/Erzgebirge” reprivatisiert, 1993 Übernahme Reuden bei Zeitz, 31.5.1938 EF/VF Trotz der zu geringen Abmessungen (teilweise
aller Geschäftsanteile durch die KUKA Schweißan- Auflage 5 (R 10). Gründung 1899 zur Übernahme nur 95 cm tief) und bald darauf folgender Kon-
lagen + Roboter GmbH, Augsburg, gleichzeitig der zuvor dem Clemens Dehnert gehörenden Zie- kurrenz der Eisenbahn wurde dieser Kanal noch
umbenannt in KUKA Werkzeugbau Schwarzenberg gelei in Reuden (bei Zeitz) mit 15 ha Grundbesitz bis nach 1900 von über 600 Schiffen jährlich im
GmbH. Von Mercedes-Benz kommt ein erster und drei Brennöfen. Fabrikation von Dach- und Durchgangsverkehr benutzt. In ihrer heutigen
großer Auftrag, später vielfach ausgezeichneter Mauersteinen. Der Betrieb wurde ständig erwei- Form wurde die Großschifffahrtsstraße vom Main
Zulieferer auch für VW und alle anderen großen tert, 1925 zudem Anpachtung der Scholle’schen bei Aschaffenburg über Bamberg-Nürnberg zur
Marken. 1998 wird im Beisein des sächsischen Ziegelei und 1926 Ankauf der Ziegelei Gebr. Stahl, Donau und weiter über Regensburg bis Engel-
Wirtschaftsministers Dr. Hajo Schommer das 100- Reuden. Mit der Reußengrube in Kretschwitz hartszell südlich von Passau von der 1921 gegrün-
jährige Jubiläum gefeiert. 2007 Zuordnung zur bestand eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft. deten Rhein-Main-Donau AG konzipiert (Aktionä-
KUKA Systems GmbH. 2008 Erweiterung des 1997 In Leipzig börsennotiert, Großaktionär war die All- re: 2/3 Deutsches Reich, später Bundesrepublik
eröffneten Zweigwerkes im tschechischen Ostrov. gemeine Deutsche Credit-Anstalt. Nach 1945 ent- Deutschland, 1/3 Freistaat Bayern). Eine wichtige
Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumen- eignet, zuletzt VE Kombinat Ziegelwerke Halle, Rolle spielte dabei auch die Nutzung der Wasser-
girlanden. Lochentwertet. Maße: 25,5 x 34,8 cm. Betriebsteil Reuden. Nach der Wende 1991 repri- kräfte. Erst kurz vor Ausgang des 20. Jh. wurde
Nur 11 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! vatisiert, heute die ZB Ziegelwerk GmbH & Co. KG dieses “Jahrhundertbauwerk” endgültig fertig.
Baalberge, Werk Reuden. Maschinenschfriftliche Die wichtigen Meilensteine dabei waren: 1924
Ausfertigung, mit Originalunterschriften. Dividen- Inbetriebnahme des ersten RMD-Kraftwerks
denzahlungen bis 1944 dokumentiert. Eingetragen „Untere Mainmühle“ in Würzburg; ab 1927 plan-
auf den Regierungsbaumeister Eduard Steyer in mäßiger Ausbau des Mains ab Aschaffenburg und
Leipzig. Rückseitig mehrere Vermerke über Divi- Fertigstellung der Staustufe Kachlet in Passau
dendenzahlungen bis 1944 (konstant 7%). Kleine (damals die größte Stau-, Schleusen- und Kraft-
Lochentwertung unten in der Mitte. werksanlage in Deutschland); 1940 Abschluß des
Mainausbaus bis zum Hafen Würzburg; 1950 Bau
Nr. 679 Schätzpreis: 175,00 EUR des ersten Kraftwerks nach Kriegsende Rander-
sacker am Obermain; 1954/57 Fertigstellung der
Teilstrecken Würzburg-Ochsenfurt-Kitzingen;
Rhederei der Saale-Schiffer AG 1960 Baubeginn des Main-Donau-Kanals; 1962
Namens-Aktie Lit. A 100 RM, Nr. 362 Abschluß des Mainausbaus mit Eröffnung des
Halle a.d.S., 1.1.1929 EF/VF Staatshafens Bamberg; 1972 Einweihung des
Staatshafens Nürnberg; 1976-78 Ausbau der Don-
Auflage 620 (R 7). Gründung 1899 als Genossen-
Nr. 677
austrecke Regensburg-Kelheim sowie Eröffnung
schaft, AG seit 1913. Zweck: Beförderung von
des Wasserkraftwerks Regensburg; 1978 geht mit
Gütern aller Art auf der Saale, Elbe und deren
dem Donaukraftwerk Bad Abbach das 50. RMD-
Nebenflüssen. Der Firmensitz war am Hallenser
Nr. 677 Schätzpreis: 200,00 EUR Kraftwerk in Betrieb; 1987 Ausbau der Altmühl,
Saalehafen, in Hamburg bestand eine Zweignie-
Startpreis: 50,00 EUR ein damals unter Umweltgesichtspunkten sehr
derlassung. Erst lange nach 1945 enteignet. Maße:
umstrittenes Vorhaben; 1992 vollständige Eröff-
Remag AG 34,5 x 26 cm. Kleine Lochentwertung unten in der
nung des Main-Donau-Kanals nach 32 Jahren Bau-
Mitte.
Aktie 1.000 RM, Nr. 292 zeit. 1995 Privatisierung der Rhein-Main-Donau
Ludwigshafen a. Rh., November 1935 EF AG, Aktionäre sind heute die E.ON Energie AG
Nr. 680 Schätzpreis: 750,00 EUR (77,49 %), die LEW Lechwerke AG (RWE-Konzern,
Auflage 500 (R 8). Bereits 1833 wurde die Fa. Wolf-
Netter gegründet, die sich im Handel mit Berg-
Startpreis: 240,00 EUR 14 %) und die EnBW (8,5 %). Die Vorzugsaktien
werksprodukten, Metallen, Metallwaren, Eisen, Rhein-Main-Donau AG wurden während der ersten 6 Jahre mit vom
Stahl, Eisen- und Stahlwaren, Chemikalien, Reich garantierten 5 % Bauzeitzinsen verzinst,
sanitären und verwandten Produkten betätigte. danach mit 7 %. Sie waren ab 1928 ganz oder teil-
München, Januar 1922 EF weise einziehbar, deshalb die Einteilung in 30
Anläßlich der “Arisierung” der Firma 1933 Grün-
Auflage 30 Serien zu je 10.000, hier Serie XX (R 8). Serien zu Auslosungszwecken. Tatsächlich wur-
dung der Remag AG vorm. Wolf Netter, 1935 umbe-
Bereits 1834 erhielt das Frankfurter Bankhaus den 1935 sämtliche Vorzugs-Aktien zu 115 % ein-
nannt in Remag AG. 1948/49 Vergrößerung des
M.A. von Rothschild & Söhne “mit Allerhöchster gelöst. Maße: 24,8 x 36,2 cm. Mit Kupons. Bereits
Lagers in der Mannheimer Rhenaniastraße, 1951
Genehmigung Seiner Majestät des Königs von 1924 beim Umtausch in RM-Aktien ganz offen-
Einrichtung eines Grobeisenlagers mit eigenem
Bayern” die Konzession und gründete als Aktien- sichtlich vergessen worden, schon deshalb eine
Gleisanschluß bei der Niederlassung München.
gesellschaft den Ludwig-Donau-Main-Canal. 1836- große Seltenheit.
Heute hat die REMAG ihren Sitz in Mannheim,
abgeboten werden Stähle, Bleche, Rohre und Pro-
file in den Niederlassungen Mannheim, Bayern,
Soest sowie bei der Tochter Hagmeyer in Geislin-
gen und Göppingen. Lochentwertet. Maße: 21 x
29,7 cm. Aktienneudruck nach Arisierung der
Firma.
Nr. 678 Nr. 680
128
Gründer der Duisburger Maschinenbau-AG, der beim Verkauf an den texanischen Finanzhai “Lone
späteren Mannesmann-DEMAG. 1925 Umbenen- Star” mussten die Gewerkschaften sogar noch ein
nung wie oben. 1937 Sitzverlegung nach Köln. Die paar hundert Millionen Euro Mitgift extra locker-
Ges. betrieb Außenhandel mit den Gebieten Nie- machen. Seit 2007 als Coralcredit Bank AG für
derländisch-Ostindiens und besaß eigene Filialen gewerbliche Immobilienfinanzierung im Kern-
auf Sumatra, Nias und Borneo. 1940 wurden nach markt Deutschland tätig. Herrliche, gemäldeartige
der Kriegserklärung Deutschlands an die Nieder- Gestaltung mit großer Germania und Wappen-
lande die Niederlassungen in Niederländisch-Ost- schild vor Burgenlandschaft am Rhein. Maße: 26 x
indien beschlagnahmt. Der Betrieb ruhte danach, 34 cm. Nicht entwertet!
und 1955 wurde die Ges. aufgelöst. Maße: 20,8 x
29,4 cm. Nicht entwertet!
Nr. 681
Nr. 685
Nr. 683
Rhein-Main-Donau AG
5 % Teilschuldv. Gruppe I 1.000 Mark, Nr. 685 Schätzpreis: 240,00 EUR
München, Februar 1922 EF- Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-
Auflage 15.000 (R 9). Die sechs Gruppen sind in Bank
unterschiedlichen Farben gedruckt. Dekorative Actie Serie D. 1.000 Mark, Nr. 15437
Zierumrandung. Maße: 30,5 x 21,9 cm. Doppel- Köln, 1.10.1910 EF
blatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beilie- Auflage 4.000. Traumhafte Gestaltung mit farbin-
genden restlichen Kupons. tensiver Abb. der Germania, welche zwei Wappen-
schilde in ihren Händen hält. Maße: 25,9 x 33,8 cm.
Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten
Erhaltungszustand!
Nr. 684

Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-
Bank
Actie Serie C 1.000 Mark, Nr. 11312
Köln, 1.1.1905 EF/VF
Gründeremission Serie C, Auflage 4.000; diese
zunächst mit 25 % eingezahlten Aktien wurden Nr. 686
erst 1905 vollgezahlt. Gründung 1894 durch Ban-
ken und Industrielle unter Führung des A. Schaaff- Nr. 686 Schätzpreis: 150,00 EUR
hausen’schen Bankvereins. Stammsitz war in Startpreis: 75,00 EUR
Köln, Unter Sachsenhausen 2. Zweck war Rheinisch-Westfälisches
zunächst die Förderung des Bodenkredits in
Elektrizitätswerk AG
Nr. 682
Rheinland und Westfalen, nach der Jahrhundert-
wende dehnte die Bank ihre Geschäftstätigkeit Aktie 100 DM, Blankett
auch auf die übrigen preußischen und deutschen Essen, Februar 1967 EF
Nr. 682 Schätzpreis: 250,00 EUR Gebiete aus und errichtete in Berlin (Französische (R 10) Gründung 1898. Grundlage des Unterneh-
Startpreis: 75,00 EUR Str. 53/55) eine Zweigniederlassung. Beliehen wur- mens war eine auf 40 Jahre erteilte Konzession
den von der Bank ländliche Grundstücke mit 2/3, der Stadt Essen zur Benutzung der städtischen
Rhein-Main-Donau AG städtische Grundstücke mit 1/2 bis 6/10 (man Straßen und Plätze für die Leitungen elektrischer
7 % Gold Debenture 500 $, Specimen beachte die Geringschätzung städtischer Immobi- Energie. Die ursprünglich der “Elektrizitäts-AG
München, 1.9.1925 VF+ lien!) sowie Weinberge und Wälder mit 1/3 des vorm. W. Lahmeyer & Co.” in Frankfurt a.M. erteil-
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Hochwertiger ermittelten Wertes. Börsennotiz Berlin und Köln. te Konzession wurde dem unter maßgeblichem
Stahlstich der ABNC, allegorische Vignette der Maßgeblichen Einfluß hatte (zunächst indirekt Einfluss von Hugo Stinnes errichteten RWE abge-
Fortuna mit Segelschiff. Maße: 38,2 x 25,5 cm. Mit über die Colonia-Versicherungen und die Kölni- treten. Ab 1903 wurden benachbarte Kommunen
anhängenden Kupons, lochentwertet. Unter sche Rück) jahrzehntelang das Kölner Bankhaus nach Übernahme von Aktien und Aufsichtsratssit-
Schutzfolie aus Kunststoff (als Schutz, kann ent- Sal. Oppenheim jr. & Cie. AR-Vorsitzender wurde zen in eine überregionale Versorgung einbezogen.
fernt werden). nach dem Krieg Dr. h.c. Robert Pferdmenges, Im Laufe der Jahre entwickelte sich das RWE zum
bekannt als der “Bankier Adenauers”. Der Klüngel größten deutschen Energieversorgungsunterneh-
Nr. 683 Schätzpreis: 250,00 EUR funktionierte: Adenauers Sohn Max, Oberstadtdi- men und zu einem Konzern mit vielfältigen Akti-
rektor a.D., fand in den 60er Jahren dann als vitäten außerhalb des angestammten Versor-
Rheinboden-Vorstand ein Auskommen. 1989 gungsbereichs. 1990 wurde die Gesellschaft kon-
Rheinborn AG (Rheinisch- Umfirmierung in Rheinboden Hypothekenbank zernleitende Holding für die selbständigen Spar-
Bornesischer Handelsverein) AG. 1999/2000 ging die Aktienmehrheit auf die All- ten Energie, Bergbau/Rohstoffe (Rheinbraun),
Aktie 400 RM, Nr. 537 gemeine Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main Mineralöl/Chemie (RWE-DEA), Entsorgung,
und damit indirekt an das BHW. Die beiden Ban- Maschinen- und Anlagenbau (Lahmeyer, Rheine-
Barmen, 26.7.1926 EF/VF ken wurden zur AHBR fusioniert, und die machte lektra, Heidelberger Druck), Bau (Hochtief).
Auflage 1.672 (R 8). Gründung 1882 als Rheinisch- der Gewerkschaftsholding seitdem nur Kopf- Maße: 21 x 29,7 cm. Oberer Rand mit Abheftlo-
Bornesischer Handels-Verein AG. Unter den Grün- schmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekula- chung. Feine Lochentwertung. Mit Kuponbogen.
dern war u.a. Theodor Keetman (1836-1907), tionen entstanden Milliardenverluste, und 2005
129
(später “Bankier Adenauers” genannt). Börsenno- gegen Verzicht auf Zinsen voll befriedigt werden.
tiert in Berlin und Köln. Im Oktober 1928 wurde Alle übrigen Gläubiger sollten unter Verzicht auf
die Auflösung und Liquidation beschlossen. Deko- Zinsen 80% ihrer Forderungen in Raten erhalten.
rativ und sehr großformatig, Originalunterschrif- 1933 wurde die Rheinische Bauernbank AG liqui-
ten. Eingetragen auf den jüdischen Textil- diert und der Geschäftsbetrieb gegen eine Vergü-
großhändler Hermann Samson in Leipzig, rück- tung von 5.000 RM an die Bank für Landwirtschaft
seitig mehrere Übertragungen bis 1923, jeweils AG zu Berlin veräußert. Faksimilesignatur des
mit Originalunterschriften der Direktoren bzw. Freiherrn von Lüninck als Aufsichtsratpräsident
Aufsichtsräte. 1875 wurde die Aktie auf die Ehe- der Gesellschaft (Präsident der Landwirtschafts-
frau des Konsuls Charles Gustav de Liagre über- kammer der Rheinprovinz und Geschäftsführer
tragen, der ab 1870 Teilhaber der Firma war. des Rheinischen Bauernverbandes). Maße: 21 x
Maße: 32,6 x 40 cm. 29,7 cm. Mit beiliegenden Kupons. Oberer Rand
mit Abheftlochung.
Nr. 687
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke
Aktie 1.000 RM, Nr. 18743
Dornap, September 1921 EF
Auflage 12.000 (R 10). Gründung 1887 als “Dornap-
Angerthaler AG für Kalkstein- und Kalkindustrie”,
1888 umbenannt wie oben. Ausbeutung von Kalks-
tein- und Dolomitfeldern im ganzen niederrhei-
nisch-westfälischen Industriegebiet. Die Stein- Nr. 689
Nr. 691
brüche in Dornap, Hochdahl, Neanderthal, Grui-
ten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,
Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnet- Nr. 689 Schätzpreis: 180,00 EUR
hal waren durch fast 30 km lange normal- und Startpreis: 75,00 EUR Nr. 691 Schätzpreis: 200,00 EUR
schmalspurige Werkseisenbahnen verbunden. Rheinisch-Westfälische Schachtbau-AG Startpreis: 50,00 EUR
Beliefert wurden vor allem die niederrheinisch- Rheinische Elektrizitäts-AG
westfälischen Eisen- und Stahlwerke mit Hütten- Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 4148
kalk, folgerichtig wurde die RWK in den 30er Jah- Essen, 15.3.1921 EF Sammelaktie Serie R 10 x 100 RM,
ren Teil der Vereinigten Stahlwerke. Nach Beschla- Auflage 2.000 (R 10). Gründung als AG 1911 (zuvor Nr. 141701-141710
gnahme durch die Alliierten wurde das Betriebs- unter gleicher Firma eine GmbH). Ausführung Mannheim, 16.12.1924 EF
vermögen bei Entflechtung der Vereinigte Stahl- aller Arten von bergmännischen Arbeiten, von (R 7) Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-
werke 1953 auf eine neu gegründete AG gleichen Schachtbauten und Bohrungen. Ab 1920 auf der Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch
Namens übertragen. Maßgebliche Aktionäre Zeche Constanze in Langendreer auch eigener die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in
waren dann lange Zeit die Stahlwerke an der Ruhr Kohlenbergbau, 1921 kam noch die Zeche Mathil- Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine
als Hauptabnehmer (zuletzt die Hoesch-Werke AG de hinzu. 1925 Errichtung einer Brikettfabrik. Bör- führende Rolle in der Stromversorgung Südwest-
mit über 75 %), heute gehört die 1999 in RWK Kalk sennotiz Freiverkehr Düsseldorf und Hannover. deutschlands und des Rheinlandes. 1917 Umfir-
AG umbenannte Ges. zum britischen Baustoffkon- 1928 in Konkurs gegangen. Maße: 27,2 x 38 cm. Mit mierung in “Rheinische Elektrizitäts-AG”. In Ber-
zern Readymix. Hochdekorativ mit Umrahmung beiliegenden Kupons. lin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert. 1940
im Historismus-Stil. Großformatiges Papier (26,6 x wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum
35,5 cm). In dieser Form (nicht entwertet) sonst erworben: die Schnellpressenfabrik AG Heidel-
nicht zu bekommen! berg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Spä-
ter wurde die Rheinelektra eine wichtige Zwi-
schenholding im RWE-Konzern. 1997 mit der in
gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frank-
furt/M. verschmolzen. Umrahmung im Historis-
mus-Stil. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochent-
wertet.
Nr. 690

Nr. 688
Rheinische Bauernbank AG
Nr. 688 Schätzpreis: 500,00 EUR Köln, Juli 1931 VF
Nr. 692
Startpreis: 150,00 EUR Auflage 3.300 (R 10). Gegründet 1906 als “Bank
des Rheinischen Bauernvereins AG”. Betrieb von
Rheinisch-Westfälische Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Pflege
Rückversicherungs-AG des ländlichen Geschäfts, geschäftsansässig in Nr. 692 Schätzpreis: 250,00 EUR
Actie 500 Thaler, Nr. 1586 Köln, Hofergasse 4. 1922 Fusion mit der Westdeut- Startpreis: 45,00 EUR
M.Gladbach, 20.12.1869 EF/VF schen Landbank AG in Mönchengladbach (unter
Beibehaltung des vorherigen Firmennamens als
Rheinische Lederwerke AG
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 8). Konzessioniert
am 28.10.1869 zur Versicherung von Transport- Filiale weitergeführt, eine weitere Filiale bestand Actie 1.000 Mark, Nr. 12
mitteln, Gütern und Lagerung jeder Art sowie zur in Cleve) und Umfirmierung wie oben. Die Bank Saarbrücken, 1.1.1899 EF
Gewährung von Rückversicherung in allen Versi- stand in Beziehung zur Rheinischen Landes- Gründeraktie, Auflage 250 (R 6). Gründung 1898,
cherungszweigen. Die Ges. gehörte zum Konzern Genossenschaftskasse eGmbH in Köln und war eröffnet wurde der Betrieb in der Gersweiler Str.
der 1867 gegründeten Rheinisch-Westfälischen ihrerseits durch Aktienbesitz an der Kölner Han- 88 im Jahr 1899. Ferner bestand eine Mehrheits-
Lloyd-Transport-Versicherungs-AG, der auch den delsbank AG (früher Viehmarktsbank GmbH) beteiligung an der 1896 gegründeten in Frankfurt
Düsseldorfer Lloyd und den Mitteleuropäischen interessiert. Ab August 1923 in Köln börsenno- börsennotierten Süddeutsche Lederwerke AG, St.
Lloyd umfaßte. Im AR saß in den 20er Jahren tiert. Ende 1931 Zahlungseinstellung, 1932 Ingbert. 1953 Eröffnung des Konkursverfahrens,
neben großen niederrheinischen Unternehmern Zwangsvergleich, wonach alle Gläubiger mit For- danach Abwicklung und Löschung der Gesell-
auch der Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges derungen bis 500 RM sowie solche, die ihre Forde- schaft. Hübsche Umrahmung, Originalunterschrif-
rungen von bis zu 800 RM auf 500 ermäßigen,
130
ten. Mit der durch Umstempelungen dokumentier- delskammer. Er war übrigens auch eine treibende
ten Kapitalumstellung 1923 auf 500 Francs und Kraft beim Bau des Niederwald-Denkmals. Später
1936 zurück auf 100 RM spiegelt die Aktie gleich- hatte die Gesellschaft großartige Erfolge und stieg
zeitig auch die wechselvolle Geschichte des Saar- zum Hoflieferanten des österreichen Kaisers und
landes. Maße: 25,2 x 34,6 cm. Mit beiliegenden des russischen Zaren auf. Nach dem Tod des Mit-
restlichen Kuponbogen. gründers Dilthey 1893 Umwandlung in die
„Dilthey, Sahl & Co. GmbH“, die die 1867 begebene
Anleihe bis zur 1907 erfolgten erneuten Umwand-
lung in eine oHG weiter bediente. Die oHG-
Umwandlung erfolgte anläßlich des Verkaufs der
Firma an die Geisenheimer Sektkellerei Hoehl, die
vor allem an dem umfangreichen Exportgeschäft
mit Russland interessiert war. Original unter-
schrieben von Theodor Dilthey (1825-1892),
Diplomat und 1. Präsident der Wiesbadener Han-
delskammer. Er war übrigens auch eine treibende
Nr. 697
Kraft beim Bau des Niederwald-Denkmals. Ausge-
sprochen dekorativ, tanzende und weintrinkende
Putti im Unterdruck. Maße: 28 x 40,5 cm. Kpl.
Kuponbogen anhängend. Von der geplanten Emis-
sion von 61 Aktien à 1.000 Mark wurden nur 59
Nr. 693
Stücke ausgegeben; zwei zur Ausgabe vorbereite- Riesaer Möbelfabrik
te Aktien (nummeriert und bereits unterschrie- Norekat & Oehme AG
ben) wurden stempelentwertet und archiviert. Aktie 1.000 Mark, Nr. 1579
Nr. 693 Schätzpreis: 250,00 EUR Riesa (Elbe), 4.9.1922 EF
Startpreis: 50,00 EUR Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1922
Rheinische Lederwerke AG von den Fabrikbesitzern Eduard Norekat und Otto
Actie 1.000 Mark, Nr. 263 Oehme, beide aus Riesa, ferner von der Sächsi-
Saarbrücken, 1.1.1900 VF+ schen Filztuchfabrik GmbH, Rodewisch. Herge-
stellt wurden Möbeln, Türen und Fensterrahmen.
Auflage 100 (R 6). Hübsche Umrahmung, Original- 1926 Beschluss der Liquidation, 1931 gelöscht.
unterschriften. Mit der durch Umstempelungen Lochentwertet. Maße: 25 x 31,5 cm. Nennwert
dokumentierten Kapitalumstellung 1923 auf 500 umgestellt auf 100 Goldmark.
Francs und 1936 zurück auf 100 RM spiegelt die
Aktie gleichzeitig auch die wechselvolle Geschich-
te des Saarlandes. Maße: 25 x 34,6 cm. Nr. 698 Schätzpreis: 300,00 EUR
Rodi & Wienenberger AG
Nr. 696
für Bijouterie- und Kettenfabrikation
Nr. 696 Schätzpreis: 350,00 EUR Pforzheim, August 1899 EF
Startpreis: 100,00 EUR Gründeraktie, Auflage 500 (R 7). Gründung 1885,
Riebeck-Vereinsbrauerei Döbeln AG seit 1899 AG. Mit bis zu 2.000 Beschäftigten Her-
stellung von Schmuckwaren, seit den 1920er Jah-
Aktie 1.000 RM, Nr. 420 ren außerdem Uhrketten, Uhrbändern und Uhr-
Döbeln, September 1937 EF gehäusen. Mit dem 1952 entwickelten (und bis
Auflage 40 (R 7). Gründung schon 1733, seit 1880 heute hergestellten) patentierten Zugarmband
AG. 1938 Umfirmierung in Vereinsbrauerei Döbeln „Fixoflex“ wurde Rowi deutscher Marktführer bei
AG, die Leipziger Riebeck-Brauerei blieb aber Uhrbändern. Früher auch drei produzierende Aus-
Großaktionär. 1950 VEB Döbelner Brauerei, 1975 landstöchter in Frankreich, Großbritannien und
VEB Turmbräu Leipzig im VEB Getränkekombinat Brasilien, 1975 Produktionsrückverlagerung ins
Leipzig und Einstellung der Bierproduktion vor Inland. 1985 Einstellung der Produktion von Gold-
Ort. 1990 Getränkewerk Döbeln GmbH, 1992 und Silberschmuck und Konzentration auf Uhr-
Schließung. Maße: 23,3 x 33 cm. Kleine Lochent- bänder und Uhrgehäuse. Börsennotiz im Freiver-
wertung unten mittig. kehr Stuttgart, dabei baute die Baden-Württem-
Nr. 694

Rheinische Linoleumwerke
Bedburg AG
Actie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 421
Bedburg, 1.7.1898 EF
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 8). Die nach dem
Walton-System errichtete Fabrik hatte eine Kapa-
zität von 3,5 Mio. qm Linoleum. 1909/10 Errich-
tung einer eigenen Leinölfabrik. 1914/15 Bau einer
Jute-Spinnerei und -Weberei. Zweigfabrik in Wien.
Maße: 33,5 x 23,5 cm.

Rheinischer Actien-Verein für Weinbau
und Weinhandel Dilthey, Sahl & Co.
Actie 1.000 Mark, Teilblankett, Nr. 60
Rüdesheim, April 1889 EF/VF
(R 11) Gründung 1867. Zu den Gründern der
Nr. 695
Gesellschaft gehörte Theodor Dilthey (1825-1892),
Diplomat und 1. Präsident der Wiesbadener Han-
131
bergische Bank AG ihre Mehrheitsbeteiligung Nr. 702 Schätzpreis: 150,00 EUR

zuletzt bis auf über 98 % aus. 1988 Umwandlung in Startpreis: 75,00 EUR
die ROWI Rodi & Wienenberger GmbH. 1996
Umzug der Produktion in die Stuttgarter Straße in
Rostocker Aktien-Zuckerfabrik
Pforzheim. 2000 werden Präzisions-Dreh- und Frä- Vorzugs-Aktie 1. Emission 100 RM, Nr. 1498
steile neu in‘s Programm genommen. 2010 umfir- Seestadt Rostock, 12.5.1941 EF+
miert in Rowi Präzisionstechnik GmbH. Schöne Namensaktie, Auflage 1.500 (R 7). Gründung 1884.
Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunter- Die Fabrik lag in der Neubrandenburger Straße an
schriften. Maße: 34,5 x 24,4 cm. Doppelblatt. Nicht der Ober-Warnow und war mit dem Fluss durch
entwertetes Stück!! einen Kanal verbunden. Mit einer jährlichen
Rübenverarbeitung von über 1 Mio. Zentner eine
der damals ganz großen Fabriken. In den etwa 25
Fabrikgebäuden wurden zu DDR-Zeiten dann che-
mische und pharmazeutische Erzeugnisse produ-
ziert. Nach der Wende wurden die Gebäude abge-
rissen, bis auf zwei, die der alternativen Kulturs-
zene als “Alte Zuckerfabrik” seit 2006 als Probe-
und Veranstaltungsräume dienen. Maße: 29,6 x 21
cm. Kleine Lochentwertung unten mittig.
Nr. 700
Nr. 698
Nr. 703
Rübenblatt-Trocknung Mattierzoll
Anteil-Schein über 8 Anteile, Nr. 8
Hessen, 1.10.1927 EF
(R 10) Der Anteileigner hat die Verpflichtung über-
nommen, für die Dauer des Vertrages, mindestens
bis zum 31.5.1937, für jeden Anteil jährlich 100
Zentner Nassrübenblätter zu liefern. Mit vier Ori-
ginalunterschriften. Maße: 17,4 x 23 cm.
Nr. 701
Pforzheim, 1.7.1938 EF+
Auflage 8.125 (R 8). Für die Zeit ganz ungewöhnli-
Nr. 699
ches großes Hochformat, mit Umrahmung im
Historismus-Stil. Maße: 29,9 x 21 cm. Kleine Loch-
entwertung unten rechts.
für Bijouterie- und Kettenfabrikation
Pforzheim, Juli 1909 EF
Auflage 400 (R 7). Schöne Umrahmung im Histo-
rismus-Stil, Originalunterschriften. Doppelblatt,
Originalsignatur des Gründers Wilhelm Wienen-
berger. Maße: 34,4 x 24,4 cm. Kleine Lochentwer-
tung unten rechts.

Rodi & Wienenberger AG Nr. 704 Schätzpreis: 350,00 EUR
für Bijouterie- und Kettenfabrikation Startpreis: 80,00 EUR
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1590 Rückversicherungs-AG von 1919
Pforzheim, März 1918 EF/VF Aktie 1.000 Mark, Nr. 3025
Auflage 800 (R 7). Schöne Umrahmung im Histo- Leipzig, 30.8.1919 EF+
rismus-Stil, Originalunterschriften. Doppelblatt,
Gründeraktie (Interimsschein), Auflage 4.000 (R
Originalsignatur des Gründers Wilhelm Wienen-
Nr. 702
8). Gründung durch verschiedene Leipziger Fir-
berger. Maße: 34,4 x 24,4 cm. Kleine Lochentwer-
men und Unternehmer unter Führung des Staats-
tung unten rechts.
ministers a.D. Emil Nitzschke. Bereits Anfang der
132
20er Jahre verliert sich die Spur dieser Versiche- mensitz die Parallelstr. 38, das Kapital wird auf bildung an der Polytechnischen Schule in Moskau.
rung in den Aktien-Handbüchern. Dekorativer 13,5 Mio. ffrs. umgestellt. 1959 Umfirmierung in Anschließend führte er in Berlin erste Zuckerun-
Druck in kräftigem blau/gelb mit Jugendstil-Ele- Scala-Lichtspiele AG (Firmensitz nun Futter- tersuchungen durch und studierte dann Chemie
menten, Stadtwappen und stilisiertem Völker- straße). 1960 Umwandlung in eine GmbH. Maße: in Wiesbaden und Leipzig. Fahlberg promovierte
schlachtdenkmal. Maße: 35,8 x 24 cm. 21 x 29,8 cm. Nicht entwertetes Stück mit restli- 1873 in Leipzig und war danach für kurze Zeit
chem Kuponbogen. Direktor der “Chemische Laboratorien Unter-
harz”. Dieses nur wenige Monate kurze Gastspiel
sollte sich dennoch später als ausschlaggebend
bei der Standortwahl für eine Fabrik erweisen.
1874 ging Fahlberg nach New York und eröffnete
dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an
der John Hopkins Universität in Baltimore, wo er
als Gast von Ira Remsen an dessen Chemischem
Institut Zucker-Analysen durchführte. Auf Vorar-
beiten von Remsen aufbauend fand er bei der Oxi-
dation von o-Toluensulfamid eher zufällig den
künstlichen Süßstoff Saccharin, 500mal stärker als
herkömmlicher Zucker. Besuche bei seinem Onkel
Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben den
Anstoß zur industriellen Nutzung der Entdeckung.
1885 begann die Versuchsproduktion in New York,
am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das Deutsche
Reichspatent für den Süßstoff Saccharin. Im April
1886 wurde die Kommanditgesellschaft Fahlberg,
List & Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Magde-
burg gegründet. Am 9.3.1887 nahm die Fabrik die
Produktion auf. Bis zur Jahrhundertwende wuchs
das Geschäft beständig, dann wirkte sich die Kon-
Nr. 705
kurrenz der Zuckerindustrie negativ aus. Deren
Nr. 707
Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein
gesetzliches Süßstoffverbot durch (das wegen
Nr. 705 Schätzpreis: 250,00 EUR Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Welt-
Startpreis: 75,00 EUR Nr. 707 Schätzpreis: 225,00 EUR krieg wieder aufgehoben wurde). Auf das Verbot
Rüte & Zschernitz KGaA Startpreis: 50,00 EUR reagierte Fahlberg mit der Umwandlung in eine
Saatstelle der Landwirtschaft AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette
(Rünitz Likörfabrik, Weingroßhandel) erweitern zu können. Fahlberg verließ 1906 nach
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2718 der Provinz Westfalen AG schwerer Erkrankung die Firma, 1910 starb er im
Burgdamm bei Bremen, April 1923 VF+ Namensaktie 100 RM, Nr. 32 hessischen Nassau. Sein Nachfolger August Kla-
Auflage 4.000 (R 9). Gründung 1922 zur Fort- Herford, 15.6.1933 EF+ ges führte das Werk mit Tatkraft fort: 1912 Anglie-
führung der bereits unter gleichem Namen beste- Auflage 200 (R 8). Gründung 1923 zur Fortführung derung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921
henden Likörfabrik mit Wein- und Spirituosen- der Saatstelle der Landwirtschaftskammer für die Erwerb der benachbarten Metallhütte Magdeburg
Großhandel. 1928 in Liquidation getreten, der bis- Provinz Westfalen GmbH, Name bis 1933 Saatstel- GmbH, außerdem Errichtung eines Betriebes für
herige Geschäftsinhaber Friedrich Zschernitz le der Landwirtschaftskammer für die Provinz Pflanzenschutzmittel. 1926 Übernahme der Mittel-
führte das Unternehmen dann als Einzelfirma wei- Westfalen AG. Handel mit Saatgetreide, Saatkartof- deutsche Superphosphatwerke GmbH mit Werken
ter. Stück aus der Kapitalerhöhung unter Führung feln, Feld- und Gartensämereien. Maße: 29,6 x 20,9 in Köthen und Doderdorf. 1932 Umfirmierung in
der Oldenburgischen Landesbank. Großes Hoch- cm. Rückseitig Übertragung von 1939. Nicht ent- Fahlberg-List AG Chemische Fabriken. Kurz vor
format, sehr schöne Umrandung mit Bremer wertetes Stück! dem Rückzug der britischen Truppen und dem
Schlüssel. Auf 20 Goldmark umgestellt. Maße: 34,5 Einrücken der Sowjets wurde der gesamte Vor-
x 25,2 cm. stand 1945 von der britischen Militärregierung in
die britische Zone zwangsevakuiert. Der von
Kriegsschäden fast völlig verschont gebliebene
Magdeburger Betrieb wurde am 1.7.1946 entschä-
digungslos in Volkseigentum überführt. Die AG
verlegte 1950 ihren juristischen Sitz nach Ham-
burg und erwarb die “Dr. Goeze & Co. GmbH” in
Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert in Fahlberg-List
GmbH), wo nach den Fahlberg-List-Patenten wei-
ter Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungs-
mittel hergestellt wurden. Die Tochter in Wolfen-
büttel, wo auch die Schering AG ein großes Werk
für Pflanzenschutzmittel unterhielt (heute Bayer
Crop Science) wurde 1969 verkauft. 1976 Sitzver-
legung nach Düsseldorf, wo die AG noch heute mit
Nr. 706
diversen kleineren Beteiligungen besteht. Am
Stammsitz in Magdeburg zählte das Werk als VEB
Fahlberg-List, seit 1979 Teil des Kombinats Agro-
chemie Piesteritz, zu den wichtigsten Arzneimit-
Nr. 706 Schätzpreis: 200,00 EUR telwerken der DDR und bediente auch Abnehmer
Startpreis: 60,00 EUR in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und
Saardruckerei AG Polen. Nach der Wende 1992 privatisiert. Der Käu-
fer, die Pharmafirma Salutas (eine Tochter der
Nr. 708
HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharma-
Saarbrücken, 27.10.1936 EF+ zeutische Auftragsproduktion fort und baute kurz
Auflage 540 (R 7). Gründung 1898 zur Übernahme Nr. 708 Schätzpreis: 400,00 EUR darauf in Barleben nahe der A 2 ein riesiges neues
des Zweiggeschäfts der Strassburger Druckerei Pharma- und Logistikzentrum, das seit 1995 im
und Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co. in St. Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verar-
Johann-Saarbrücken. Buchdruckerei, Lithografie, Saccharin-Fabrik AG beiten 300 pharmazeutische Wirkstoffe zu über
Buchbinderei und Geschäftsbücherfabrik. vorm. Fahlberg, List & Co. 10.000 verschiedenen Substanzen. 2005 wurde
Urspüngliches Aktienkapital 600.000 M, erhöht Aktie 1.000 Mark, Blankett Hexal vom Schweizer Sandoz-Konzern übernom-
1920 um 600.000 M und 1922 um 4,8 Mio. M, umge-
stellt 1923 5:1 von Mark in Francs, 1926 Erhöhung
Magdeburg-Südost, 29.4.1915 EF men, dem weltweit zweitgrößten Generika-Her-
(R 9) Gründung 1902 als “Saccharin-Fabrik AG stellen. Im Investitionplan des Unternehmens
um 600.000 Fr., 1936 Umstellung 10:3 von Fr. auf stand Barleben danach an der Spitze: Seit 2007
540.000 RM in Aktien zu 100 und 1.000 RM. 1944 vorm. Fahlberg, List & Co.” unter Übernahme der
seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin wird die Produktionskapazität auf jährlich 10 Mil-
wurde der Betrieb an der Petersbergstraße durch
Fahlberg, dem Entdecker des Süßstoffs Saccharin. liarden Tabletten und Kapseln ausgebaut. Loch-
Kriegseinwirkung vollständig zerstört. 1951 Wie-
Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, entwertet. Maße: 34,2 x 24,6 cm. Lochentwertet im
deraufbau der Gebäude und Inbetriebnahme eines
erhielt 1868/69 seine erste wissenschaftliche Aus- Prägesiegel. Nur 9 Stücke sind bis heute erhalten
Kinos. Mitte der 50er Jahre erscheint als Fir-
geblieben!
133
Nr. 709
Auflage 1.000 (R 7). Zwei Randvignetten mit Sig- Nr. 713 Schätzpreis: 400,00 EUR
net: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden Startpreis: 125,00 EUR
Türmen des Magdeburger Doms. Maße: 34,2 x 25,8
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Aktie 1.000 RM, Nr. 2067
Magdeburg-Südost, April 1928 EF
Auflage 9.000 (R 8). Zwei Randvignetten mit Sig-
net: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden
Türmen des Magdeburger Doms. Maße: 21 x 29,6
cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 14 Stücke sind
bis heute erhalten geblieben!
Nr. 712
Nr. 714
Nr. 710

Saccharin-Fabrik AG Startpreis: 90,00 EUR
vorm. Fahlberg, List & Co. Sächsische Broncewarenfabrik AG
Magdeburg-Südost, 17.10.1921 EF Wurzen, 26.3.1923 EF/VF
Saccharin-Fabrik AG Auflage 16.000 (R 7). Zwei Randvignetten mit Sig- Auflage 2.250 (R 9). Gegründet wurde die Fabrik in
vorm. Fahlberg, List & Co. net: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden bester Innenstadtlage von Wurzen bereits 1862,
4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark, Blankett Türmen des Magdeburger Doms. Maße: 34,1 x 25,9 Umwandlung in eine AG 1889. Mit rd. 500 Arbei-
cm. Prägesiegel lochentwertet. tern wurden Lampen für Gas- und elektrische
Magdeburg-Südost, Januar 1920 EF+
Beleuchtung sowie Heizkörperverkleidungen her-
(R 9) Maße: 35 x 25,7 cm. Doppelblatt, lochent- gestellt. Die Aktien waren in Leipzig und Dresden
wertet im Prägesiegel. Nur 6 Blanketten sind bis börsennotiert. 1933 Konkurs. Lochentwertet.
heute erhalten geblieben! Maße: 25 x 35 cm. Nur 9 Stücke sind bis heute
erhalten geblieben!
Saccharin-Fabrik AG Startpreis: 240,00 EUR
vorm. Fahlberg, List & Co. Salzdetfurth AG
Aktie 1.000 Mark, Blankett Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM, Nr. 96001-
Magdeburg-Südost, 10.6.1921 EF 97000
(R 8) Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Berlin, Dezember 1943 EF
Handspiegel zwischen den beiden Türmen des Auflage unbekannt (R 8). Gründung 1889 als “AG
Nr. 713
Magdeburger Doms. Maße: 34,2 x 25,9 cm. Kleine für Bergbau und Tiefbohrungen” zu Goslar/Harz.
Lochentwertung unten in der Mitte. Nur 18 Blan- 1899 Umfirmierung in Kaliwerke Salzdetfurth AG.
ketten sind bis heute erhalten geblieben!
Nr. 711

Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Magdeburg-Südost, 10.6.1921 VF+ Nr. 715
134
1937 wesentliche Umstrukturierung durch Beseiti- gegangen. Der Güterverkehr wurde auf beiden 10.12.1928 durch die Stadtgemeinde Freiburg (die
gung der verschachtelten Konzernstruktur, dabei Strecken 1994 eingestellt. Der Personenverkehr gegen Gewährung von 100 TRM Vorzugsaktien das
Verschmelzung mit den Überkreuzbeteiligungen war auf der Südoststrecke bereits 1980 eingestellt für den Bau erforderliche Gelände sowie das Über-
Kaliwerke Aschersleben und Consolidierte Alkali- worden, auf der Stammstrecke Salzwedel-Diesdorf fahrtrecht einbrachte), die Schauinslandbahn-Stu-
werke Westeregeln zur Salzdetfurth AG. Börsen- fuhr 1995 nach zweitweiliger Unterbrechung 1995 diengesellschaft (die gegen Gewährung von 20
notiert in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, der letzte Zug. Die Anleihe von 150.000 M vermit- TRM Stammaktien das Projekt und die behördli-
Hannover, Leipzig und Wien. Großaktionäre waren telte das Salzwedeler Privatbankhaus M. Nelke che Konzession einbrachte, den Verkehrsverein
Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank, Wwe. Großformatiges, dekoratives Stück mit Ori- für den Schwarzwald und die Süddeutsche Dis-
Delbrück Schickler & Co., die ADCA und die Deut- ginalunterschriften und Abb. einer Dampflok, conto-Gesellschaft AG, Filiale Freiburg. Binnen
sche Solvay-Werke in Bernburg (Saale). Ebenfalls außerdem ist im Unterdruck großflächig der Göt- eines Jahres wurde mit einem Kostenaufwand von
1937 wurde mit dem Aufbau einer Beteiligung an terbote Hermes vor einem fahrenden Zug. Maße: rd. 2 Mio. RM die 3,6 km lange Seilschwebebahn
der Mansfeld AG begonnen, die 1940 dann 98 % 34 x 24 cm. Doppelblatt, inwendig Bedingungen. mit 10 Personenkabinen auf den Schauinsland
erreichte. Die Freude währte nur kurz: Nach Ende Kleine Lochentwertung unten links. Überdurch- gebaut und am 17.7.1930 eröffnet. Außerdem
des 2. Weltkrieges verloren gegangen wie der schnittlich gut erhaltenes Exemplar. Nur 14 betrieb die AG die Kraftomnibus-Zubringerlinie
gesamte restliche Besitz in der Ostzone. Danach Stücke sind bis heute erhalten geblieben! von Freiburg-Günterstal zur Talstation. Großak-
neben dem eigenen Kalibergwerk in Salzdetfurth tionär war die Stadt Freiburg (Breisgau). Dividen-
wesentliche Beteiligungen an den Gewerkschaften den erwirtschaftete die Bahn nie, im Gegenteil
Lichtenberg (Kreis Wolfenbüttel, heute Ortsteil mussten 1934-41 durch diverse Kapitalherabset-
von Salzgitter), Süllberg (in der braunschweigi- zungen und -erhöhungen immer wieder die Bilanz-
schen Gemarkung Oestrum) und Braunschweig- verluste beseitigt werden. Nach Besetzung der
Lüneburg (Grasleben, Kreis Helmstedt, noch Stadt Freiburg durch alliierte Truppen am
heute als K+S-Werk in Förderung). 1972 Übernah- 21.4.1945 wurde die Bahn stillgelegt. Die Wieder-
me der Steinsalz-Aktivitäten der Wintershall AG eröffnung erfolgte bei der Schwebebahn am 1.9.
und Umfirmierung in Kali + Salz AG. Das noch und der Zubringerlinie am 9.11.1945. 1957 in eine
heute in Kassel ansässige Unternehmen gehörte GmbH umgewandelt. Noch heute eine der großen
jahrzehntelang zum Konzern der BASF, die aber Attraktionen der Stadt Freiburg. Lochentwertet.
ihre Beteiligung gegen Ende der 1990er Jahre Maße: 21 x 29,7 cm.
abschmolz. Das tat der erfolgreichen Entwicklung
von K + S aber keinen Abbruch, im Gegenteil: 2008
in den elitären Kreis der DAX-Unternehmen
gekommen! 1943 gab es keine Kapitalmaßnahme,
vielmehr wurden zuvor umlaufende Einzelurkun-
den in Sammelurkunden zusammengefaßt. Maße:
21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 717 Nr. 719

Salzwerk Heilbronn Startpreis: 40,00 EUR
Actie 1.000 Mark, Nr. 4217 Schiffshypothekenbank zu Lübeck
Heilbronn, 17.1.1920 EF/VF Aktie 1.000 DM, Nr. 1942
Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1888 zwecks Über- Lübeck, Juni 1951 EF
nahme eines Steinsalzbergwerks nebst Saline von Auflage 1.000. 1918, im letzten Jahr des 1. Welt-
der Stadt Heilbronn. Noch heute als Südwestdeut- kriegs, wurden in Deutschland die ersten drei
sche Salzwerke AG börsennotierte Gesellschaft, Schiffshypothekenbanken gegründet: Die Deut-
Mehrheitsaktionäre sind mit jeweils 45% die Stadt sche Schiffsbeleihungsbank (Hamburg), die Deut-
Heilbronn und das Land. Das Salzwerk gehört zu sche Schiffskreditbank (Duisburg) und die Deut-
den größten Deutschlands und hat noch einen Salz- sche Schiffspfandbriefbank (Bremen und Berlin).
vorrat für die nächsten zwei bis drei Generationen. Das 1933 in Kraft getretene Gesetz über Schiffs-
Ausgesprochen dekoratives Papier mit floralen pfandbriefbanken, das vor allem auch die Ausga-
Ranken und kalligraphischen Verzierungen, unten be von Schiffspfandbriefen normierte, orientierte
Hammerschlegel mit Salzkristallen. Doppelblatt. sich am 1899 verabschiedeten Hypothekenbank-
Maße: 32,6 x 20,9 cm. In dieser Form (ohne Loch- gesetz. Im Frühjahr 1949 wurde der Schiffsbau
entwertung!) sonst nicht zu bekommen. durch die Alliierten zwar wieder erleichtert, den
Nr. 716
zu der Zeit vier größeren und 46 kleineren Werften
in Schleswig-Holstein wieder auf die Beine zu hel-
fen scheiterte aber vielfach an fehlenden Finanzie-
Nr. 716 Schätzpreis: 650,00 EUR rungsmöglichkeiten. Deshalb forcierte der damali-
Startpreis: 200,00 EUR ge Wirtschaftsminister Fritz Sureth die Gründung
Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH der Schiffshypothekenbank zu Lübeck AG, der der
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 59 Landtag von Schleswig-Holstein im Frühjahr 1949
einstimmig zustimmte. Der Name war etwas irre-
Salzwedel, Dezember 1909 EF/VF führend: Tatsächlich befand sich der Geschäfts-
Auflage 1.000 (R 8). Gegründet 1901 zum Bau einer sitz von Anfang an in Kiel in den Räumen der Lan-
14 km langen meterspurigen Schmalspurbahn, desbank und Girozentrale Schleswig-Holstein, die
welche von der ein Jahr zuvor eröffneten Stamm- eine 51 %ige Beteiligung hielt. Das Land Schleswig-
strecke Salzwedel-Diesdorf der Salzwedeler Klein- Holstein, bis dahin mit 37,5 % beteiligt, verkaufte
bahn GmbH am Haltepunkt Salzwedel-Altperver- seine Aktien 1955 u.a. an die damit erstmals betei-
Nr. 718
tor abzweigte und über Mahlsdorf nach Jeggele- ligte Norddeutsche Bank AG (seit 1957 Deutsche
ben/Winterfeld führte (am Zielbahnhof bestand Bank AG). Nach der ersten Ölkrise 1973 und der
Anschluß an die Strecke Kalbe-Beetzendorf der anschließenden Schifffahrtskrise gab es erste
Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Nach Umbau Nr. 718 Schätzpreis: 200,00 EUR Überlegungen, initiiert vom Deutsche-Bank-Vor-
auf Regelspur 1927 wurde die Strecke 6 km länger Startpreis: 45,00 EUR stand Eckart van Hooven, der zugleich stv. AR-Vor-
und führte dann bis Badel. Zur Erhöhung der Wirt- Schauinslandbahn-AG sitzender der SHL war, alle vier deutschen Schiffs-
schaftlichkeit hatten sich schon zuvor beide Gmb- banken zusammenzulegen. Nach der zweiten
H’s 1921 zur Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Aktie 100 RM, Nr. 1214 (814) Ölkrise 1984 erholten sich viele Reedereien nicht
zusammengeschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg Freiburg im Breisgau, Mai 1930 EF mehr, auch ihre Finanzierer gerieten in schwieri-
zunächst der Sächsische Provinzbahnen GmbH Auflage zuerst 2.000, nach diversen Kapitalherab- geres Fahrwasser. 1988 verlor schließlich die Lan-
zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn über- setzungen zuletzt noch 830. Gründung am desbank Schleswig-Holstein die Nerven: Sie ver-
135
kaufte an den Mitaktionär Deutsche Bank, der sche Werke, die AG Obere Saale und das Deutsche die Politik). Äußerst dekorativer Druck von G&D
1989 die Altaktionäre komplett herauskaufte und Reich, ferner Kreis und Stadt Schleiz. Der Bau der mit Dachziegel-Vignetten. Hochwertiger Sicher-
die Schiffhypothekenbank zu Lübeck vollständig Bleilochtalsperre ab 1927 benötigte für den Mate- heitsdruck von Giesecke & Devrient. Maße: 26,7 x
in den Deutsche-Bank-Konzern eingliederte. 2008 rialtransport eine Anschlußbahn. Die Anliegerge- 35,6 cm. Nicht entwertetes Stück!
endgültige Verschmelzung mit dem globalen meinden nutzten diese einmalige Gelegenheit,
Schiffsfinanzierungsgeschäft der Deutschen Bank nunmehr den schon lange geplanten Bahnan-
und Auflösung der SHL als eigenständige AG. schluss zu realisieren. Auf der Strecke verkehrten
Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet, mit bis zu 7 Zugpaaren täglich zwei elektrische
rückseitig als wertlos abgestempelt. Personentriebwagen mit vier Beiwagen und zwei
Gepäcktriebwagen. Eine zunächst dem Material-
transport dienende 3 km lange Zweigbahn von
Gräfenwarth zur Sperrmauer wurde von der AG
Obere Saale als Bauherr der Bleilochtalsperre
erbaut und an die Schleizer Kleinbahn verpachtet,
die nach Fertigstellung der Talsperre ab Mai 1932
die Strecke im 20-Minuten-Takt für Touristenver-
kehr bediente. Nach dem 2. Weltkrieg blieb die AG
ungewöhnlicher Weise selbständig und wurde erst
im April 1949 der Deutschen Reichsbahn unter-
Nr. 724
stellt. Die elektrische Zugförderung wurde 1969
eingestellt, doch Schienenbusse befuhren die
Strecke noch bis 1996. Ende 2008 erwarb die Stadt
Schleiz die Kleinbahnstrecke von der Deutschen Nr. 724 Schätzpreis: 250,00 EUR
Bahn, baute die Bahnanlagen ab und eröffnete Startpreis: 45,00 EUR
Nr. 720
2010 auf der alten Trasse einen Radweg. Maße:
20,9 x 29,6 cm. Kleine Lochentwertung unten Schlesische Feuerversicherungs-
rechts von der Mitte. Gesellschaft
Nr. 720 Schätzpreis: 300,00 EUR Aktie 200 RM, Nr. 34377
Startpreis: 90,00 EUR Breslau, Mai 1929 EF
Schiffswerfte und Maschinenfabrik Auflage 4.000 (R 9). Gegründet 1848 unter Mitwir-
(vormals Janssen & Schmilinsky) AG kung von Gustav Freytag, dem Dichter von Soll
und Haben. Bis zuletzt eine der angesehensten im
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1651 ganzen Reich tätigen Versicherungsgesellschaf-
Hamburg, Januar 1918 VF+ ten. Börsennotiz Berlin, Breslau und Düsseldorf.
Auflage 2.700 (R 9). Gründung 1888 zur Übernah- 1945 verlagert nach Köln, 1970 auf die Colonia
me der bereits seit 1858 bestehenden Fa. Janssen National Versicherung AG in Köln, verschmolzen
& Schmilinsky. Spezialität der Werft auf Steinwär- zum damals zweitgrößten deutschen Versiche-
der waren Hochsee-, Fluß- und Hafenschlepper rungskonzern. Maße: 21 x 29,8 cm. Mit Kupons,
sowie Hochsee-Fischdampfer und Motorschoner. nicht entwertet.
Für den Bau auch von Fracht- und Passagier-
dampfern wurde 1918 am linksseitigen Elbufer auf Nr. 725 Schätzpreis: 350,00 EUR
Tollerort mit dem Bau einer zweiten Werft begon- Startpreis: 135,00 EUR
Nr. 722
nen, nach deren vollständigem Ausbau (es konn-
ten nun sechs Schiffe gleichzeitig aufgelegt wer- Schloß-Brauerei Chemnitz AG
den) die alte Werft auf Steinwärder 1923 geschlos- Sammelaktie 100 x 1.000 RM, Nr. 5601-5700
sen wurde. Für den Kessel- und Maschinenbau Nr. 722 Schätzpreis: 125,00 EUR
Chemnitz, Februar 1943 EF
waren zwei große Werkhallen vorhanden. 1923 Startpreis: 25,00 EUR
Auflage 22 (R 8). Auf einem Höhenzug nordwest-
Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der Schlesische AG für Möbelfabrikation lich der alten Stadt Chemnitz errichtete Kaiser
Lübecker Maschinenbaugesellschaft und der
Motorenfabrik-AG in Köln-Deutz (später Klöckner-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 14608 Lothar von Sachsen-Supplinburg 1125 ein Bene-
Lähn i. Schl. (Riesengebirge), Dez. 1922 VF+ diktiner-Kloster, wo schon um 1400 mit dem Bier-
Humboldt-Deutz), die dabei größere Aktienpakete
Auflage 3.900 (R 8). Gründung 1921, Herstellung brauen begonnen wurde. Um 1550 wurde das Klo-
der im Hamburger Freiverkehr börsennotierten
von Möbeln und Holzwaren. Maße: 25 x 34,2 cm. ster zu Schloß Kempnitz umgebaut, um 1750
Werft übernahmen. Ende 1928 stellte die Ges. ihre
Durchgängig mit kleinen Stockflecken. Nur 15 waren die Gebäude weitgehend verfallen, bis auf
Zahlungen ein. Im Februar 1929 wurde der gesam-
te Werftbetrieb für 1 Mio. RM in bar an die Stücke wurden 1999 gefunden. Schlosskirche und Haupthaus, wo in der Wirt-
Howaldtswerke AG in Kiel verkauft; Janssen & schaft “Zum Schlossgarten” das Schlossbier zum
Schmilinsky ist damit eine der Keimzellen der heu- Ausschank kam. 1857 gründeten 15 Chemnitzer
tigen HDW. Großformatig, dekorative Umrah- Bürger dort die Actien-Lagerbier-Brauerei zu
mung. Maße: 27,1 x 36,5 cm. Mit restlichem Schloß-Chemnitz. Nach anfänglichen Schwierig-
Kuponbogen. keiten kam der Betrieb in den 1870er Jahren in
Schwung, 1883 wurde aus deren Konkurs dazu die
1876 gegründete Societätsbrauerei in Altendorf
bei Chemnitz übernommen. Die Mälzerei dort
wurde 1903 bei einem großen Feuer vernichtet,
1904 verlagerte man nach Altendorf das Fla-
schenbiergeschäft, das sich dann zu ungeahnter
Blüte entwickelte. Es gab damals nur wenige
große Brauereien mit überregionalem Absatz, die
Schlossbrauerei war eine davon, sie lieferte bis
nach Amsterdam, Bremen und Danzig. Schon
damals konnten die Abfüllanlagen stündlich (!)
Nr. 723 80.000 Flaschen füllen. 1928 Übernahme der Bür-
gerliches Brauhaus Freiberg AG mit der Abt. Pil-
Nr. 723 Schätzpreis: 150,00 EUR lerbrauerei (1931 wieder in eine eigenständige AG
Startpreis: 60,00 EUR ausgegliedert, an der man mit knapp 70 % beteiligt
Nr. 721
blieb). 1934 Übernahme der Erzgebirgischen
Schlesische Dach-, Falz-Ziegel Brauerei AG in Annaberg. 1939 Umfirmierung in
und Chamotten-Fabrik AG Schloß-Brauerei Chemnitz AG. Zuletzt etwa 250
Nr. 721 Schätzpreis: 250,00 EUR vorm. A. Dannenberg Mitarbeiter, Börsennotiz Dresden/Leipzig, Mehr-
Startpreis: 60,00 EUR Aktie 1.000 Mark, Nr. 28 heitsaktionär war mit ca. 54 % die Dresdner Braue-
Görlitz, 1.1.1900 EF/VF rei zum Felsenkeller. 1948 enteignet und mit vier
Schleizer Kleinbahn AG weiteren Chemnitzer Brauereien unter Führung
Aktie 10 x 1.000 RM, Nr. 41-50 Gründeraktie, Auflage 750 (R 6). 1918 Umfirmie-
rung in “Kodersdorfer Werke AG”. Die noch heute der seit 1868 bestehenden Feldschlösschen-
Weimar, Juli 1931 EF bestehende Ziegelei lieferte u.a. die einzigartig Brauerei in Chemnitz-Kappel zum VEB Vereinigte
Auflage 148. Gründung 1927 zum Bau und Betrieb gefärbten Ziegelsteine für das deswegen so Brauereien Chemnitz-Süd (später Getränkekombi-
der 15 km langen normalspurigen elektrifizierten genannte “Rote Rathaus” in Berlin (der Name nat Karl-Marx-Stadt) mit der Marke “Braustolz”
Kleinbahn Schleiz-Saalburg-Ebersdorf (eröffnet im bezog sich schon immer auf die Ziegel, nicht auf zusammengefasst. Nach der Wende wurde die alte
Juni 1930). Großaktionäre waren die AG Thüringi- Schlossbrauerei stillgelegt, auf dem Gelände an
136
der Salzstrasse am Schlossteich werden seit 2006 Nr. 728 Schätzpreis: 200,00 EUR nach Frankfurt und 1992 nach Kriftel. 1994 dann
luxuriöse Stadthäuder und Villen errichtet. Die Startpreis: 25,00 EUR endgültig pleite gegangen. Maße: 21 x 29,7 cm.
Marke erlebte kürzlich eine unerwartete Wieder- Prägesiegel lochentwertet.
belebung: 2011 brachte ein Chemnitzer Getränke-
Schramm Lack- und Farbenfabriken
spezialist verschiedene Sorten “Schloßbräu - Aktie 1.000 DM, Nr. 1347
Anno 1857” wieder auf den Markt. Mit sehr hüb- Offenbach/Main, Juni 1965 EF+
scher kleiner Vignette (Mönche vor Storchennest Auflage 340 (R 10). Gründung 1902 durch Zusam-
mit Altvogel und Jungen). Lochentwertet. Maße: menschluß von 3 Offenbacher Firmen. 1924 Umfir-
21 x 29,7 cm. Foto auf Seite 138. mierung in Schramm & Megerle Lack- und Farben-
fabriken AG, weiter umbenannt 1926 in Schramm
Nr. 726 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Lack- und Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm
Startpreis: 500,00 EUR AG. 1978 Erwerb aller Anteile der Reichhold Che-
mie GmbH und zugleich Umfirmierung in Reich-
Schlossbrauerei Eisenach AG hold Chemie AG. Werke nunmehr in Offenbach,
Aktie 1.000 Mark, Nr. 216 Ritterhude, Wiesbaden und Mannheim. 1982 Liqui-
Eisenach, 1.10.1889 EF dationsvergleich. Das Hauptwerk Offenbach
Gründeraktie, Auflage 500 (R 9). Keimzelle der wurde an die Weilburger Lackfabrik verkauft. 1984
Reaktivierung des AG-Mantels und Umbenennung
Nr. 728
(noch heute bestehenden) Eisenacher Brauerei
war 1828 ein gemeinsam von den 244 Brauberech- in Beta Systems Computer AG, Sitzverlegung 1989
tigten der Stadt angelegter 100 m tiefer Felsenkel-
ler zur Bierlagerung. Daraus entstand 1874 die von
einigen Brauberechtigten gegründete Vereins-
brauerei (die spätere Aktien-Brauerei). Schon
lange vorher, bereits im Jahr 1839, war die
Schloßbrauerei gegründet worden. Ihre Eigentü-
mer waren ab 1862 der Brauereibesitzer
Großherz, ab 1886 der spätere AG-Vorstand
Schlotterhoss, 1889 erfolgte die Umwandlung in
eine AG. 1896 nach Fusion mit der Brauerei Peters-
berg umbenannt in Vereinigte Eisenacher Braue-
reien Petersberger- & Schlossbrauerei AG. Jährli-
cher Bierabsatz ca. 50.000 hl. Die Dividenden fie-
len regelmäßig nur etwa halb so hoch aus wie bei
der später gegründeten Actienbrauerei Eisenach,
von der man sich dann 1918 übernehmen ließ.
1923 ging das fusionierte Unternehmen eine Inter-
essengemeinschaft mit der Steigerbrauerei AG in
Erfurt ein. 1939 Verkauf der Petersberger Brauerei.
Die Braustätten in Eisenach, Berka an der Werra
(Brauerei Feigenspan), Salzungen (Klosterbraue-
rei) sowie die Malzfabrik Louis Horenburg in
Gotha wurden 1948 durch Befehl Nr. 64 der SMAD
enteignet. Der AG blieb aber die Braustätte in Bad
Hersfeld/Hessen (frühere Bierbrauerei Engel-
hardt), wohin 1949 der Sitz verlegt wurde. 1972
auf die Mainzer Aktien-Bierbrauerei (Konzern der
Binding-Brauerei, also heute die zum Oetker-Kon-
zern gehörende Brau + Brunnen) verschmolzen.
Dekoratives Papier mit Umrahmung im Historis-
musstil, Originalunterschriften. Maße: 34,8 x 22,5
cm. Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen
Kuponbogen. Ein herausragendes, äußerst selte-
nes Stück!
Nr. 727
Schmirgelwerke AG
Berlin, Januar 1923 VF
Auflage 20.000 (R 10). Gründung 1920, während
der Inflationszeit kamen gleich 5 Kapitalerhöhun-
gen! Das Schleifmittelwerk in der Sedanstraße in
Potsdam wurde 1925 wieder stillgelegt. 1931 im
Handelsregister von Amts wegen gelöscht. Die
Gebäude wurden in den 20er Jahren als Wohn-
haus genutzt. Heute sind dort Eigentumswoh-
Nr. 726
nungen entstanden. Maße: 26,6 x 36 cm. Mit
Kupons.
137
Nr. 725 Nr. 730

Nr. 729 Schätzpreis: 300,00 EUR bei Bonn gegründete Tonwerk Witterschlick Ser-
Startpreis: 150,00 EUR vais & Co. Beide Unternehmen fusionierten 1902
zur Vereinigte Servais-Werke AG mit Sitz in Ehrang
Schütte-Lanz-Werke AG, Zeesen (Mark) bei Trier. Sitzverlegungungen 1921 nach Trier und
Aktie 1.000 Mark, Nr. 93641 1940 nach Witterschlick, zugleich Umbenennung
Berlin, 11.8.1923 EF+ in Servais-Werke AG. Die AG mit ihren Werken Ehr-
Auflage 100.000 (R 8). Gründung 1923 durch Prof. ang, Ismaning und Sinzig verkauften die bisheri-
Dr. Johann Schütte, August Röchling, Ernst Röch- gen Eigentümer (Wessel-Werke AG und Familie
ling (die Mannheimer Lanz-Werke gehörten Servais in Luxemburg) 1986 an die AGROB,
inzwischen zum Röchling-Konzern) und die zugleich Umfirmierung in AGROB WESSEL SER-
Schütte-Lanz Kleinautomobil GmbH in Zeesen VAIS AG. In den Griff bekam die AGROB die Pro-
(bei Königs Wusterhausen). Die Firma war ein bleme dieser Werke nie, mußte sie 1993 schließen
Zweigbetrieb der 1909 in Brühl bei Mannheim und am Ende auch selbst die Produktion einstel-
von den Fabrikanten Karl Lanz und Johann len. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
Nr. 731
Schütte gegründeten “Luftschiffbau Schütte-
Lanz”, damals im Starrluftschiffbau der größte
Konkurrent des Grafen Zeppelin. Ab 1915 baute
Schütte-Lanz im Werk Zeesen neben Luftschiffen Nr. 731 Schätzpreis: 450,00 EUR
auch rd. 500 Jagdflugzeuge und Bomber. Die Pro- Startpreis: 150,00 EUR
duktion von Luftschiffen und Flugzeugen musste Schweinemast Halberstadt AG
nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages Aktie 50 Millionen Mark, Nr. 15106
1922 eingestellt werden, weshalb man sich nach
anderen Produktionszweigen umsehen musste. Halberstadt, November 1923 EF
In Zeesen wurden danach 1920-24 neben Karos- Auflage 39.998 (R 10). Gegründet am 17.9.1923,
serien auch komplette Automobile gebaut, vor Zweck: Schweinemästerei, Handel mit Schweinen
allem ein hübscher kleiner Sportwagen. 1925 in sowie Handel mit Fleischwaren. Gründungskapital
Liquidation gegangen. Maße: 14,9 x 22,5 cm. 100 Mio. Mark, eingeteilt in 5 Aktien zu je 20 Mio.
Nicht entwertetes Stück mit komplettem Mark. Die GV vom 5.10.1924 beschloß die Auflö-
Kuponbogen. sung der Gesellschaft, am 7.6.1926 Löschung. Die
Aktie stammt aus der Kapitalerhöhung um
1.999.900.000.000 Mark. Maße: 14,4 x 19,5 cm.
Nr. 730 Schätzpreis: 400,00 EUR Mit kpl. anh. Kupons. Bislang unbekanntes Stück
Startpreis: 150,00 EUR aus Nachlaß.
Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG
Aktie 100 RM, Nr. 75282
Auflage 30.000 (R 9). Gegründet 1843, AG seit Nr. 733
1871. Angegliedert wurden die Berliner Brauerei-
gesellschaft Tivoli (1891), die Brauerei zum Wald- Nr. 733 Schätzpreis: 250,00 EUR
schlösschen AG in Dessau (1896), die Brauerei Startpreis: 65,00 EUR
Borussia in Niederschöneweide (1898), die Braue-
rei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau (1910), die
Siebenlehner Schuhfabrik AG
Berliner Unions-Brauerei (1914), die Spandauer Aktie 5.000 Mark, Nr. 6814
Berg-Brauerei (1917) und die Brauerei Pfefferberg Siebenlehn, 31.10.1923 VF+
vorm. Schneider & Hillig AG in Berlin (1919). 1920 Auflage 4.800 (R 9). Gründung im Februar 1923 zur
Fusion mit der Patzenhofer Brauerei AG zur Übernahme und Fortführung der Schuhfabrik der
“Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG”. 1938 KG Heinrich Meckenstock Nachf. Hänichen & Co.
Nr. 732
Umfirmierung in Schultheiss-Brauerei AG. 1972 Bereits 1925 wieder in Konkurs gegangen. Von den
Zusammenschluss mit der Dortmunder Union- Nachfahren des Schuhfabrikanten Hänichen wird
Brauerei AG zur Dortmunder Union-Schultheiss- in Siebenlehn noch heute unter der Fa. Otto Häni-
Brauerei AG. 1988 Umbenennung in Brau und Nr. 732 Schätzpreis: 250,00 EUR chen KG eine Großhandlung für Felle, Leder und
Brunnen vorm. Dortmunder Union-Schultheiss Startpreis: 75,00 EUR Lederwaren betrieben. Maße: 32,5 x 23,6 cm. Mit
Brauerei AG, seit 1994 Brau und Brunnen AG, Sitz Servais-Werke AG kpl. Kuponbogen.
in Dortmund. Mit 8 % Marktanteil lange die größte
Aktie 1.000 RM, Nr. 870
Brauerei-Gruppe in Deutschland, außerdem
gehörte mit Apollinaris eine Premium-Marke im Witterschlick bei Bonn, Juli 1944 EF+
Auflage 150 (R 7). Ursprung ist das 1877 von Lam-
Durch die Überweisung
Alkoholfrei-Bereich zur Gruppe. Großaktionär war
jahrzentelang die heutige HypoVereinsbank, 2004 berty Servais & Cie. in Ehrang bei Trier gegründe- des Katalogpreises (10,- €),
ging deren Aktienpaket an den Oetker-Konzern te Werk für Flurplatten, Trottoirsteine, Röhren
und feuerfestem Material, dem 1880 noch eine sichern Sie sich die Zusendung
(Radeberger-Gruppe). Maße: 21 x 29,6 cm. Präge-
siegel lochentwertet. Nur 9 Stücke sind bis heute Mosaikfabrik angegliedert wurde. Die zweite Wur- des nächsten Auktionskataloges!
erhalten geblieben! zel ist das 1889 von Paul Servais in Witterschlick
138
Nr. 734 Nr. 736
Nr. 734 Schätzpreis: 400,00 EUR der Weyersberg, Kirschbaum & Cie. AG mit 2 Wer-
Startpreis: 120,00 EUR ken in Solingen und Wald, wo Fahrräder, Motorrä-
der, Haarschneidemaschinen und blanke Waffen
Siedlungsgesellschaft Breslau AG hergestellt wurden. 1924 Sitzverlegung nach Ber-
Sammel-Namensaktie A 50 x 2.000 RM, lin (dort auch börsennotiert). 1932 als Folge der
Nr. 4731-4780 Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen. Deko-
Breslau, September 1930 EF rativ, Signet mit gekreuzten Degenklingen. Maße:
Auflage 4 (R 10). Die 1930er Kapitalerhöhung 32 x 24 cm. Mit beiliegendem Talon. Stück ohne
war verbrieft in Sammelurkunden zu 5 x 250, 4 x Lochentwertung!
50, 1 x 25 und 4 x 5 Aktien, die sämtlich auf die
Stadtgemeinde Breslau lauten und in der Reichs- Nr. 736 Schätzpreis: 350,00 EUR
bank lagen, außerdem in 5 (verschollenen) Ein- Startpreis: 120,00 EUR
zelurkunden. Gegründet 1919 unter Führung der Siegener Aktien-Brauerei
Stadt Breslau unter dem Eindruck des Elends
nach dem 1. Weltkrieg zwecks Schaffung gesun- Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 7
der und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen Siegen, 31.10.1922 EF
für minderbemittelte Einzelpersonen und Famili- Auflage 1.000 (R 7). Gründung 1892. Die Brauerei
en zu billigen Preisen. Für den umfangreichen in der Hagener Straße 12 mit Niederlage in Betz-
Eigenbedarf an Baumaterialien gründete die Ges. dorf hatte einen jährlichen Absatz von 15.000 -
1921 die Dampfziegelei Neukirch GmbH, die Holz- 20.000 hl und selten mehr als 20 Mitarbeiter.
werke Breslau GmbH und die AG für Lacke und Außerdem gehörte der AG das Hotel Fürst Moritz
Farbwaren “Alfa”. 10 Jahre nach der Gründung sowie Klapperts Keller, der direkt an das Brau-
Nr. 735
betrug der Bestand bereits rd. 3.500 Wohnungen ereigebäude anschloß. 1959 Übertragung des Ver-
und 46 Läden und Werkstätten, vorwiegend im mögens auf die Brauerei Bernhard Schadeberg in
Stadtteil Pöpelwitz. Bis 1942 war er auf rd. 10.000 Krombach („Krombacher“), die inzwischen sämt-
Wohnungen und 239 gewerbliche Räume ange- liche Aktien besaß. 1939 in eine Stamm-Aktie
wachsen. Zum 1.4.1944 übernahm die Ges.
Nr. 735 Schätzpreis: 200,00 EUR umgewandelt. Lochentwertet. Maße: 35 x 25 cm.
zudem die Verwaltung des gesamten der Haupt- Startpreis: 30,00 EUR
stadt Breslau unmittelbar gehörenden Wohnh- Siegen-Solinger Nr. 737 Schätzpreis: 200,00 EUR
ausbesitzes (rd. 3.200 Wohnungen) und den Gussstahl-Aktien-Verein Startpreis: 70,00 EUR
gesamten Besitz der Grundstücksverwaltung
Aktie 1.200 Mark, Nr. 1119 Signalapparatefabrik
GmbH mit ca. 800 Wohnungen und gewerblichen
Räumen. Damit bewirtschaftete die Siedlungsge- Solingen, April 1916 VF+ Julius Kräcker AG
sellschaft Breslau, die zuletzt zu über 96 % der Auflage 1.250, kompletter Neudruck des zuvor Aktie 200 RM, Nr. 1722
Stadt Breslau gehörte, mit rd. 140 Mitarbeitern wegen mehrerer Sanierungen völlig unübersicht-
lich gewordenen Aktienkapitals (R 8). Gründung
Berlin, 20.6.1925 EF+
fast 10 % des gesamten Wohnungsbestandes der
1872. Gussstahlfabriken in Solingen-Wald sowie Auflage 110 (R 7). Gründung 1921. Fabrikation von
ehemaligen Hauptstadt von Schlesien, die im 19.
(wegen der günstigeren Energiekosten durch die elektrischen und feinmechanischen Apparaten,
Jh. nach Berlin und Hamburg zeitweise die dritt-
mitteldeutsche Braunkohle) in Frankleben und insbes. Telefonapparaten. Nach einer wechselhaf-
größte Stadt in Deutschland gewesen war. Maße:
Groß-Kayna bei Merseburg, wo ein neues Elek- ten Geschichte wurde die Kräcker AG im Jahre
33,4 x 23,1 cm. Kleine Lochentwertung unten
trostahlwerk errichtet wurde. 1922 Übernahme 1962 durch Konsul Dr. Mommert übernommen.
rechts.
139
1999 umgewandelt in eine GmbH. Das Produkt- Schiffe geladen werden konnte. Schon 1862 war im damaligen Vorstands: Wenn man einen Kranken
spektrum vergrößerte sich kontinuierlich von Wallwitzhafen von Leipziger Kaufleuten als Kon- und einen Gesunden in ein Bett legt, gibt das nicht
mechanischen über elektromechanischen und kurrenzunternehmen der Speditions-Verein automatisch einen Gesunden). Nach Verkauf der
schließlich auch zu elektronischen Komponenten gegründet worden, der Ziegler, Uhlmann bald Aktienmehrheit an den Frankfurter Wisser-Dienst-
und Geräten. Heute befaßt sich Kräcker mit Pro- überflügelte und schließlich 1899 im Wege der leistungskonzern wurde 1993 die eigene Textilpro-
jekten in Bereichen wie ISDN-Zubehör und Auto- Fusion in eine neu gegründete Aktiengesellschaft duktion ganz eingestellt und die Pfersee-Kolber-
mobilrelais. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. “schluckte”. 1921 auch Übernahme der Hallesche moor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstlei-
Speditionsverein AG zu Halle (Saale). 1938 Umfir- stungs- und Immobilien-Aktivitäten umgebaut. Die
mierung in “Speditions-Verein AG Dessau”. Der im heutige Pfersee-Kolbermoor GmbH & Co. KG ist
2. WK zerstörte und dann notdürftig wieder in die Dachgesellschaft aller operativen Gesellschaf-
Stand gesetzte Wallwitzhafen wurde nach einer ten des Wisser-Konzerns, der in den Hauptge-
kurzen Blüte in der Nachkriegszeit (die Wasserwe- schäftsfeldern Bewachung, Sicherheit, Gebäudem-
ge funktionierten, während Straßen und Eisenbah- anagement, Flughafenabfertigung und Gartenbau
nen weitgehend lahmgelegt waren) Mitte der heute über 40.000 Mitarbeiter hat. Für die Zeit
1950er Jahre stillgelegt. Lochentwertet. Maße: sehr historisierend gestaltet mit bilderrah-
34,8 x 25,3 cm. Doppelblatt, inwendig Bedingun- menähnlicher Umrahmung. Lochentwertet. Maße:
gen. Nur 5 Blankette sind bis heute erhalten 23,5 x 35 cm.
geblieben (ausgegebene Stücke sind nicht
bekannt).
Nr. 737
Nr. 742
Nr. 740
Spinnerei und Webereien
Zell-Schönau AG
Sphinx Automobilwerke AG
Zell (Wiesenthal), 25.4.1942 EF-
Nr. 738
Aktie 1.000 Mark, Nr. 16039 Auflage 460 (R 8). Gründung bereits 1842 als
Zwenkau in Sachsen, 5.1.1923 EF/VF Mechanische Weberei Zell mit Filialen in Hottingen
Nr. 738 Schätzpreis: 150,00 EUR Auflage 8.000 (R 8). Gründung 1921 zur Fort- und Rohmatt durch den Textilfabrikanten Chr. Mez
Startpreis: 50,00 EUR führung der bis dahin als GmbH geführten Auto- (dessen Familie in Freiburg das Unternehmen dann
Société Commerciale de l’Océanie mobilfabrik des Fabrikbesitzers Georg Kralapp. mehr als ein Jahrhundert besaß), 1889 Umwand-
Immerhin fünf Jahre lang (1920-1925) wurde ein lung in eine AG. Starke Wasserkräfte in den Tälern
Genuss-Schein, Nr. 989 22-PS-Modell mit 4-Zylinder-1320-ccm-Maschine des südlichen Schwarzwaldes wie auch die damals
Hamburg, 19.12.1910 EF/VF gebaut. Die AG überlebte die Wirren der Hyper- bitterarme und nach Arbeit suchende Bevölkerung
Auflage 1.000. Gründung 1876 durch die Fa. Joh. Inflation nicht: Konkurseröffnung am 3.11.1924. begünstigten hier schon ungewöhnlich früh das
Cesar Godeffroy & Sohn zur Übernahme eines Sehr dekorativ, ganzflächiger Unterdruck mit Entstehen der Textilindustrie. 1921 Übernahme
Teils ihrer ausgedehnten Geschäfte in der Südsee, Sphinx, Pyramiden und Cabriolet. Maße: 23,8 x der Bleicherei und Ausrüstungsanstalt Eugen
Sitz in der Spitalerstr. 11 (Barkhof). Im AR saßen 31,7 cm. Nicht entwertetes Stück mit beiliegen- Hummel in Wehr sowie Fusion mit der 1841 gegr.
bekannte Namen der Hamburger Kaufmannschaft den Kupons. “Spinnerei und Weberei Schönau AG” und Umfir-
(neben Godeffroy auch Baron von Merck, Baron mierung wie oben. Herstellung von Bettwäsche,
von Schroeder usw.). Die Hauptfiliale war in Tischdecken, Cotonesse-Hemden und Freizeitstof-
Papeete auf der Insel Tahiti. Im 1. Weltkrieg kamen fen unter der Marke “irisette”. Nach der
die Geschäfte zum Erliegen, der südseeische Schließung befindet sich auf einem Teil des
Besitz wurde von der französischen Regierung Betriebsgeländes das Wiesentäler Textilmuseum.
später aufgrund des Versailler Vertrages enteig- Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.
net. Durch eine Kapitalerhöhung Mitte der 20er
Jahre zugeflossene Mittel wurden dann zum Aus-
bau von Handelsgeschäften in Südostasien ver-
wendet. Ab 1932 in Liquidation. Faksimile-Unter-
schrift von C. Godeffroy. Maße: 25 x 32 cm.

Speditions-Verein Mittelelbische Nr. 741
Hafen- und Lagerhaus-AG
4,5 % Partial-Obl. 1.000 Mark, Blankett Nr. 741 Schätzpreis: 250,00 EUR
Wallwitzhafen bei Dessau, 24.9.1899 EF Startpreis: 120,00 EUR
(R 10) Als oHG Ziegler, Uhlmann & Co. bestand Spinnerei und Weberei Pfersee
das Unternehmen schon seit 1859, AG dann seit Actie 1.000 Mark, Nr. 15421
1899. Gründer des Hafenplatzes an der Elbe war Augsburg, 28.3.1923 EF
die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft, die
Auflage 9.000 (R 7).Gründung 1881 als Spinnerei
1854 den Bau der Bahnlinie Dessau-Bitterfeld
und Buntweberei Pfersee, ab 1922 Spinnerei und
beschlossen hatte und den Betrieb des Wallwitz-
Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei und
hafens an Ziegler, Uhlmann verpachtete. Bei Bit-
Weberei), Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenh-
terfeld und Muldenstein arbeiteten damals schon
ofen (Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und
5 große Braunkohlegruben, die einen Gleisan-
Echenbrunn (Weberei). Gehörte zu den bedeu-
schluß erhielten und über die neue Bahn (mit
tendsten Augsburger Textilbetrieben. 1987 fusio-
einem Anschlußgleis vom Bahnhof Dessau zur
nierte die gemeinsame Großaktionärin (Bayeri-
Elbe) nun ihre Kohle transportieren konnten. Ab
Nr. 743
sche Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit
1865 arbeitete im Wallwitzhafen eine Kohlenrut-
der todkranken Muttergesellschaft Spinnerei Kol-
sche, aus der die Kohle von den Waggons direkt in
bermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor AG (Zitat des
140
Nr. 743 Schätzpreis: 350,00 EUR Schuldenabkommen entsprechende Rückzahlung

Startpreis: 145,00 EUR von Kapital und aufgelaufenen Zinsen vorzuneh-
men. Trotz dieser glasklaren internationalen Ver-
Stadt Bad Nauheim pflichtung fällte ein durchgeknallter Richter am
9 % Schuldv. 2.000 Mark, Nr. 1620 Landgericht Dresden kürzlich das skandalöse
10.5.1923 EF Urteil, die Stadt Dresden brauche für ihre Alt-
Auflage 2.100 (R 9). Teil einer Anleihe von 200 Mio. schulden nicht aufzukommen. Begründung: Die
Mark zum Ausbau des städt. Gas- und Elektrizi- “alte” Stadt Dresden sei 1949 im Zentralstaat der
tätswerkes und zu Wohnungsbauten. Ausgespro- DDR untergegangen und erst 1990 sei die Stadt
chen dekorativ mit Ansicht des Sprudelhofes und nach der Wende neu gegründet worden. Maße:
Art déco-Umrahmung. Künstler-Signatur O.F. Kut- 34,5 x 31,3 cm. Mit anhängenden restlichen
scher. Maße: 23,8 x 16 cm. Anh. Kupons. Kupons ab 1945. Nicht entwertet und spekulativ
gesucht!
Nr. 746
Nr. 747
Nr. 744
Stadt Bielefeld
4 % Schuldschein 100.000 RM, Nr. 3
26.2.1941 EF
Auflage 22 (R 9). Teil einer Anleihe von 2,5 Mio.
RM, davon 1 Mio. RM zur Erweiterung des Elektri-
zitätswerkes der Stadt Bielefeld und 1,5 Mio. RM
zur Ablösung älterer Anleihen. Ausgegeben aus-
schließlich in Jumbo-Stücken (6 x 50.000 und 22 x
100.000 RM), die bei Kapitalsammelstellen wie Ver-
Nr. 746 (Kuponbogen)

sicherungen, Banken und Pensionsvereinen plat-
ziert wurden. Originalunterschrift von Bürgermei-
ster Graeven und eines Stadtrates. Maße: 29,7 x 21
cm. Doppelblatt, inwendig aufgeklebt die hochsel- Nr. 746 Schätzpreis: 350,00 EUR
tene Steuermarke über 100 RM. Kleine Lochent- Startpreis: 100,00 EUR
wertung unten links neben dem Stadtsiegel. Stadt Chemnitz
5,75 % Teilschuldv. 500 DM, Nr. 16757
im März 1994 EF/VF
Auflage 20.000. Begeben zum 500. Geburtstag des Nr. 748
Begründers der modernen Naturwissenschaften,
Humanisten, Arztes und Bürgermeisters von Nr. 748 Schätzpreis: 120,00 EUR
Chemnitz, Georgius Agricola. Herrliche Schmuck- Startpreis: 35,00 EUR
anleihe, oben Porträt von Agricola, unten große
Ansicht der Sächsischen Maschinenfabrik vorm.
Stadt Königsberg i.Pr.
Rich. Hartmann aus der Vogelperspektive. Rück- 8 % Schuldv. 10.000 RM = 3584,200 g Feingold,
seitig Anleihebedingungen. Maße: 29,7 x 21 cm. Nr. 60
Unentwertete Anleihe mit beiliegendem kom- Königsberg i.Pr., 31.3.1928 VF+
pletten Kuponbogen (Kuponbogen rückseitig (R 8) Mit kleiner Wappen-Vignette. Rückseitig
etwas unfrisch). Jeder der Zinsscheine ist mit Bedingungen. Maße: 29,7 x 21 cm. Höchster Nomi-
einer Graphik verziert, u.a. Ansicht der Kamm- nalwert dieser Anleihe!
garnspinnerei Burmann & Co. in Kappel, der
Mechanischen Weberei R. Hösel, 5 verschiedene
Werke aus der Städtischen Kunstsammlung Nr. 749 Schätzpreis: 300,00 EUR
Chemnitz. Startpreis: 20,00 EUR
Stadt Langenschwalbach
Nr. 745
4,5 % Schuldverschreibung Lit. A. I. Abt.
Startpreis: 100,00 EUR 1.000 Mark, Nr. 33
Stadt Dresden (City of Dresden) 1.3.1880 EF/VF
5,5 % Bond 100 £, Nr. 2713 Auflage 200 (R 10). Heute Bad Schwalbach. Anlei-
15.11.1927 EF/VF he zur Umwandlung der bestehenden 5%-igen
Stadt Cassel Auflage 3.700 (R 7). Die seinerzeit an der Londo- städtischen Schulden und zur Bestreitung der
10 % Schuldv. 20.000 Mark, Nr. 1809 ner Börse notierte Anleihe von insgesamt nur restbaukosten des städtischen Kursaals, sowie für
1.4.1923 EF 600.000 £ ist eine der wenigen deutschen Aus- den Bau einer Schule, einer Trinkhalle und eines
(R 10) Anleihe von 500 Mio. Mark zur Deckung landsanleihen, die von den Regelungen des Lon- Leichenhauses. Sehr dekorativ. Maße: 36,5 x 23
von Kanalbaukosten. Schöner Druck mit Prunk- doner Schuldenabkommens zunächst ausgenom- cm. Doppelblatt, inwendig Tilgungsplan, mit bei-
wappen. Maße: 29 x 21,5 cm. Mit beiliegendem men blieben. Nach der Wiedervereinigung ist die liegenden restlichen Kupons. Strichentwertet.
kompletten Kupon-Doppelbogen. Bundesregierung verpflichtet, eine dem Londoner Diese Ausgabe ist äußerst selten!
141
beschloß die Generalversammlung 1894 die

Umwandlung von 200 Aktien in 5 %ige Vorzugsak-
tien gegen eine Zuzahlung von 40 % des Nennwer-
tes. Die Börsennotiz in Leipzig wurde 1922 einge-
stellt, nachdem die Riebeck-Brauerei als Großak-
tionär Ende 1921 einen Umtausch der Wurzen-
Aktien in Riebeck-Aktien durchgebracht hatte.
1946 in Volkseigentum überführt, 1965 wurde der
VEB Brauerei Wurzen geschlossen. Äußerst deko-
rativ, ornamentreiche Umrahmung mit Putten.
Maße: 27,8 x 37,8 cm. Stück ohne Lochentwer-
tung!

Stadtgemeinde Ludwigshafen am Rhein
4 % Schuldverschreibung 200 Mark, Nr. 733
11.9.1900 VF
Auflage 750 (R 10). Original signiert. Umrandung
im Historismus-Stil, schöner Unterdruck: Löwe
Nr. 751 hält großes Stadtwappen (damals gehörte Lud-
wigshafen noch zu Bayern). Kleine Verletzung an
der horozontalen Knickfalte sachverständig
restauriert. Doppelblatt, inwendig Anleihebedin-
Nr. 749
gungen. Maße: 39,7 x 25,2 cm. Äußerst selten: nur
3 Stücke wurden 1993 gefunden!
Nr. 752
Stadt Worms
8 % Schuldv. 5.000 Mark, Nr. 995 Nr. 755
Nr. 750 15.1.1923 EF/VF
Auflage 4.000 (R 9). Rückseitig Bedingungen.
Maße: 35,1 x 25,2 cm. Startpreis: 45,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR Stadtgemeinde Nürnberg
Stadt Magdeburg 5 % Teilschuldv. Lit. A 1.000 RM, Nr. 1087
20.9.1926 EF
8 % Schuldverschreibung 100.000 Mark,
Auflage 1.490 (R 7). Ausgesprochen schöne und
Nr. 3966 kunstvolle Art déco-Gestaltung nach einem Ent-
1.7.1923 EF wurf von Körner. Maße: 29,7 x 21,1 cm. Doppel-
Auflage 10.000 (R 9). In der Hyper-Inflation plat- blatt, inwendig Bedingungen. Lochentwertet
zierten eine Reihe deutscher Städte Teile ihrer (nicht aus der Reichsbank!)
Anleihen in den USA, wo sie vor allem von
deutschstämmigen Einwanderern gern gezeichnet
wurden. Deshalb ist das Stück zweisprachig
deutsch und englisch ausgefertigt. Neben ver-
schiedenen Magdeburger und Berliner Banken
fungierte auch die International Acceptance Bank,
New York, als Zahlstelle. Wunderschöne farben-
Nr. 753
frohe Art déco-Gestaltung mit großer Ansicht des
Elbe-Hafens. Maße: 35,3 x 24,4 cm. Mit beiliegen-
den Kupons. Ein herrliches Papier in einem über-
durchschnittlich guten Erhaltungszustand, außer-
ordentlich niedrig limitiert! Startpreis: 90,00 EUR
Stadtbrauerei Wurzen
Nr. 751 Schätzpreis: 250,00 EUR vorm. F. A. Richter
Startpreis: 60,00 EUR Actie 1.000 Mark, Nr. 320
Stadt Offenbach a.M. Wurzen, 11.5.1888 EF/VF
9 % Schuldv. 5.000 Mark, Nr. 591 Gründeraktie, Auflage 400, davon 200 laut GV-
im Januar 1923 EF Beschluß von 1894 Stamm-Aktien geblieben (R 9).
Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst Stadt-
Auflage 800 (R 9).Schöne barocke Umrahmung mit
brauerei Wurzen vorm. F.A. Richter. Kleine Braue-
Eichenbäumen, Stadtwappen im Unterdruck.
Nr. 756
rei mit einem jährlichen Bierabsatz von kaum
Rückseitig Anleihebedingungen. Maße: 28,8 x 21,9
mehr als 10.000 hl. Zum Verlustausgleich
cm. Mit Kupons.
142
Nr. 757
Nr. 758
Nr. 754
Stahl-Schrauben-Dampfschiff
“Norderney”
Nr. 756 Schätzpreis: 125,00 EUR anleihe, mit Abb. des Staudamms und dichtem Eigentums-Acte 1/135stel Part = 1.000 Mark
Startpreis: 50,00 EUR Wald, Umrahmung aus Wassergeistern, Tannen- Hamburg, 11.11.1904 EF/VF
zapfen, Glühbirne und Isolatoren. Maße: 22,5 x
Stadtgemeinde Vöhrenbach 18,2 cm. Mit beiliegendem restlichen Kuponbo-
Auflage 135 (R 9). Die “Norderney” beförderte als
Freistaat Baden typische Frachten Schnittholz, Grubenholz,
gen. Kohle, Eisenerze, China-Erde, Eisenprodukte und
6 % Schuldverschreibung Lit. E über kleine Partien Getreide sowie Stückgut. Schiffe
0,25 fm Nadelnutzholz III. Klasse, Nr. 3892 Nr. 757 Schätzpreis: 100,00 EUR dieser Größe waren die Vorläufer der weit später
9.10.1923 EF Startpreis: 25,00 EUR folgenden “Kümos” oder Schiffe im Feederdienst.
Auflage unbekannt (R 7). Anleihe der Stadt Städtisches Gas- und Der Vorteil dieser Schiffsgröße lag u.a. auch darin,
Vöhrenbach (40 km östlich von Freiburg im Elektrizitätswerk Hagenow i.M. dass kleine Häfen und kleine Ladungspartien wirt-
Schwarzwald gelegen) im Gesamtvolumen von schaftlich bedient werden konnten. Die “Norder-
5 % Schuldverschreibung 10 kg Benzol, ney” wurde 1902 für die AG Nord Ostsee Reederei,
5.000 Festmetern zum Bau eines Staudamms an
einem Nebenfluß der Breg zwecks Stromgewin- Nr. 105 Hamburg gebaut. Länge 65,23 m, Breite 9,33 m,
nung und Hochwasserschutz. Hochinteressante Hagenow, 20.7.1923 EF Tiefgang 4,36 m, Leistung 600 Psi, Geschwindigkeit
Sachwert-Anleihe aus der Zeit der Hyper-Inflation: Teil einer Sachwertanleihe im Werte von insge- 13 Knoten. Am 11.11.1904 Übergabe an Johannes
Da dem Geld niemand mehr traute, andererseits samt 14.000 kg Benzol. Der Ertrag war bestimmt Jürgens, der als Reeder das Schiff an den Korre-
die Stadt 1.300 ha Waldbesitz hatte, wurden die zur Errichtung einer Benzolgewinnungs- und spondenzreeder Ernst Russ am 6.10.1910 verkauf-
Erlöse aus den Holzverkäufen als Unterpfand für Abhitzeverwertungsanlage im Städt. Gaswerk te. Vom 2.8.1914 bis 7.1.1915 fungierte die “Nor-
die Anleihe verwendet. Sehr dekorative Sachwert- Hagenow. Dekorativ. Maße: 33 x 20,6 cm. derney” als Kaiserliches Marine-”Depotschiff A”
der Versorgungsstelle Husum-Lister-Tief. Am
143
18.3.1954 Verkauf zum Abbruch an W. Ritscher,

Hamburg. Mit Originalunterschrift des Correspon-
dent-Rheders Johannes Jürgens (der eine Vergü-
tung für seine Bemühungen in Form einer Provi-
sion von 2 % der Bruttofracht erhielt). Sehr deko-
rativ. Maße: 38,1 x 24,4 cm. Doppelblatt, inwendig
Statuten. Rückseitig eine Übertragung von 1951.
Nr. 759

Stahlwerk Becker AG
Willich (Rhld.), 24.11.1924 EF
Auflage 22.500 (R 8). Den jungen Reinhold Becker
Nr. 761
lernte August Thyssen kennen und machte ihn
zum Direktor seines Krefelder Stahlwerkes. Doch
Becker wollte selbst Unternehmer sein: 1908 grün-
dete er mit zwei Brüdern die Stahlwerk Becker AG. Nr. 761 Schätzpreis: 600,00 EUR Nr. 762 Schätzpreis: 600,00 EUR
Während des 1. Weltkrieges erlebte das Unterneh- Startpreis: 200,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR
men eine Scheinblüte, das Becker-Imperium Starnberger Automobil-Werk AG Starnberger Automobil-Werk AG
umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in (Otto-Werft) (Otto-Werft)
Jugoslawien, Steinkohlenzechen bei Bochum, eine
Braunkohlegrube in der Kölner Bucht sowie im Aktie 20.000 Mark, Nr. 10473 Aktie 20.000 Mark, Nr. 10474
Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von über- Starnberg, Mai 1923 EF Starnberg, Mai 1923 EF
aus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel- Gründeraktie, Auflage 11.250 (R 10). Gründung Gründeraktie, Auflage 11.250 (R 10). Faksimilesi-
Konzern gehörend, Börsennotiz im Freiverkehr am 16.4.1923 zwecks Herstellung und Vertrieb gnatur von Gustav Otto. Maße: 19,6 x 25 cm. Mit
Berlin und Frankfurt. Das rapide Wachstum schuf von Fahrzeugmotoren und Fahrzeugen aller Art. beiliegendem kompletten Kuponbogen.
ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung der Eine Gründung von Gustav Otto (1883-1926), dem
Gesellschaft und Verkauf der Betriebe an die Deut- Sohn von Nicolaus August Otto, der in den Nr. 763 Schätzpreis: 600,00 EUR
sche Edelstahlwerke AG, Krefeld (zuletzt Thyssen 1860er Jahren den nach ihm benannten Vier- Startpreis: 200,00 EUR
Edelstahlwerke). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 takt-Motor erfunden hatte. Gustav Otto gründete
cm. 1909 in München die “Bayerische Auto-Garage
Starnberger Automobil-Werk AG
GmbH”, die “Akademie für Aviatik” und die “Aero- (Otto-Werft)
planbau Otto & Alberti / Gustav Otto Flugma- Aktie 20.000 Mark, Nr. 10476
schinenwerke”. Mit seinen Flugmaschinenwer- Starnberg, Mai 1923 EF
ken übernahm er außerdem die Vertretung der Gründeraktie, Auflage 11.250 (R 10). Faksimilesi-
franz. Firma Blériot. Durch Zukauf eines Gebäu- gnatur von Gustav Otto. Maße: 19,6 x 25 cm. Mit
des in Starnberg expandierte Otto ab 1911 im beiliegendem kompletten Kuponbogen.
Flugzeugbau. 1912 erhielt er erstmals auch Auf-
träge von der bayerischen Militärverwaltung. Die
Produktion stieg während des 1. WK weiter an,
als Otto rund 700 Mitarbeiter beschäftigte und Startpreis: 180,00 EUR
375 Flugzeuge baute. Im Frühjahr 1916 wurden Steinkohlen-Bergwerk Eintracht-Tiefbau
die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke” in die Kuxschein über 1 Kux, Nr. 911
“Bayerische Flugzeugwerke AG” umgewandelt. Steele a.d.Ruhr, 29.1.1891 VF+
Nr. 760
1922 kam es zur Fusion mit den von Franz Josef
Auflage 1.000 (R 11). Die Zeche war seit 1856 in
Popp geleiteten “Bayerischen Motorenwerken
Betrieb, seit 1868 Gewerkschaft neuen Rechts.
GmbH” (BMW) zu einem neuen Großunterneh-
Nr. 760 Schätzpreis: 350,00 EUR 1901 Erwerb der westlich markscheidenden Gru-
men, das weiterhin unter der Bezeichnung BMW
Startpreis: 100,00 EUR firmierte. Otto gründete nun mit der “Otto-Werke
benfelder der Gew. Wasserjungfer. Auf zwei
„Star“-Musikapparate-AG Starmusag Schachtanlagen (I/III in Steele-Nord und Heintz-
GmbH” in München ein neues Unternehmen, in mann) förderten in der Spitze 2.000 Mann Beleg-
Aktie 10.000 Mark, Nr. 11008 dem er in den 1920er Jahren Motorräder her- schaft 1/2 Mio. t Halbfett- und Fettkohle pro Jahr.
Düsseldorf, 29.8.1923 UNC/EF stellte. Außerdem rief er 1921 die “Otto-Werft” in Markscheidend nördlich mit ver. Bonifacius (Gel-
Starnberg zur Produktion von Land- und Wasser- senberg), östl. mit Fröhliche Morgensonne und
Auflage 12.000 (R 9). Gründung am 30.6.1923
zwecks Herstellung und Vertrieb von Musikappa- fahrzeugen ins Leben, 1923 in eine AG umgewan- ver. Maria Anna & Steinbank, südl. mit Eiberg
raten und Musikinstrumenten. Bereits 1927 wie- delt. Nachdem seine Ehefrau 1925 Suizid verübte, (Ewald) und westl. mit Johann Deimelsberg, Katz-
der in Liquidation gegangen. Ein Stück aus der 1. nahm sich 1926 auch Gustav Otto das Leben. bach, Prosit und Schmalhänsgen. Inbetriebnahme
Kapitalerhöhung. Mit dekorativem Markenzeichen Faksimilesignatur von Gustav Otto. Maße: 19,6 x von Brikettfabriken 1898 auf Schacht I und 1902
(Grammophon mit auf der Handkurbel sitzendem 25 cm. Mit beiliegendem kompletten Kuponbo- auf Heintzmann. Die Kuxe waren in Essen und Düs-
Vogel Star). Maße: 16 x 24,8 cm. Mit kpl. Kuponbo- gen. 4 Stücke wurden jetzt in einem Nachlaß seldorf börsennotiert, jährliche Ausbeute in der
gen. gefunden, drei davon werden hier angeboten. Spitze 1.100 Mark pro Kux, Zubußen mußten nie-
mals eingezogen werden. 1912 erwarb die Gewerk-
schaft Constantin d. Gr. in Bochum für 7,25 Mio.
Mark die Mehrheit, um sich angesichts der nur
Bilder der Kataloglose im Internet betrachten: noch 10 Jahre reichenden Kohlevorräte auf Ein-
Los Nr. einsetzen, z.B. für Los Nr. 760: tracht-Tiefbau deren Beteiligungsziffer am Kohlen-
syndikat zu sichern. 1925 wurde die Zeche Ein-
www.gutowski.de/Katalog-67/Katalogbilder/760.jpg tracht-Tiefbau stillgelegt, 1938 erwarb die Gew.
Langenbrahm das Grubenfeld. Originalunter-
144
schrift August Waldthausen als Gruben-Vorstand. konsolidiert. Die neugegründete Gewerkschaft,

Der Essener Bankier von Waldthausen ist eine der mit dem Essener Wilhelm Hagedorn als Vorsitzen-
bedeutendsten Persönlichkeiten des Ruhrberg- der des Grubenvorstands, begann nordöstlich
baus gewesen, der im Verein mit Männern wie Gril- vom Bahnhof Herne mit dem Abteufen des
lo, Haniel, Poensgen, von Born und Hagedorn Schachts I. Die Förderung begann mit bescheide-
agierte. Er gehörte auch zu den Gründern der nen 13.000 t und erreichte zu Beginn des 1. Welt-
Gewerkschaft Graf Bismarck (später Deutsche krieges mit 1 Mio. t einen bis in unsere Tage gehal-
Erdöl-AG, zwischendurch Deutsche Texaco, heute tenen Höchststand. Mit über 5.000 Mann Beleg-
RWE-DEA), des Steinkohlenbergwerks Friedrich schaft wurde damals auf 5 Schachtanlagen in 11
der Große und der Magdeburger Bergwerks-AG Flözen Gasflamm- und Fettkohle gefördert. Über
(Zeche Königsgrube, später Hannover-Hannibal). Tage neben Kokereien und Teerdestillation auch
Ausgestellt auf Commerzienrath Gottfr. Conze in Betrieb von zwei Ringofenziegeleien und von zwei
Langenberg i. Rhld. Maße: 29 x 23 cm. Wichtiger Häfen am Dortmund-Ems- und Rhein-Herne-Kanal.
Ruhrbergbau-Kux, nur ein weiteres Stück von die- Die Ausbeute lag zunächst bei 400-800 Mark pro
sem Jahrgang bekannt. Kux und sprang im 1. Weltkreig wegen des gewal-
tigen Kohlenbedarfs auf 1.900 Mark. Entsprechend
erreichte der Kurs der Kuxe an den Börsen Essen
und Düsseldorf die unwahrscheinliche Höhe von
30.000 Mark. 1918 unterbreitete der Bochumer
Verein ein Übernahmeangebot für 12.000 Mark in
eigenen Aktien und 9.000 Mark in bar pro Kux.
Nr. 767
1921 verkaufte der Bochumer Verein sämtliche
1.000 Kuxe an die Ilseder Hütte AG (heute Salzgit-
ter AG). 1952 fusionierte die vormalige Gewerk- Nr. 767 Schätzpreis: 400,00 EUR
schaft mit dem Kohlenbergwerk Minden zur Stein-
kohlenbergwerk Friedrich der Grosse AG (All-
einaktionär war weiterhin die Ilseder Hütte). Nach Steinkohlenbergwerk Deutscher
Einbringung in die Ruhrkohle beschäftigte das Kronprinz
Bergwerk immer noch 3.000 Mann und wurde als Kuxschein über 1 Kux, Nr. 677
eigene Werksdirektion geführt. Mit Originalunter-
schrift von Albert von Waldthausen. Sehr dekora-
Recklinghausen, 18.7.1901 VF
tiv, mit Portrait-Vignette Friedrich des Großen. (R 10) Den ersten Schacht Kronprinz teufte Franz
Einschnittentwertet. Maße: 38,8 x 27 cm. Haniel ab. In Förderung gekommen 1839, doch
bereits 1842 wegen großer Schwierigkeiten in der
Wasserhaltung und Wetterführung wieder stillge-
legt, in der Folge blieb das Feld unverritzt. Die
Berechtsame umfasste 2 Normalfelder von
4.378.000 qm Größe. Im Grubenvorstand war u.a.
August Thyssen. 1900 übernahm die Bergwerksge-
sellschaft Hibernia 380 Kuxe im Tausch gegen 133
eigene Aktien, 1904 erlangte dieser später im
Mehrheitsbesitz des Preußischen Staates befindli-
Nr. 764 che Bergwerkskonzern nach weiteren Zukäufen
die Dreiviertelmehrheit. Feine Umrandung. Mit
Originalunterschriften. Knickfalte am rechten
Rand leicht eingerissen und fachmännisch restau-
riert. Eingetragen auf Dr. Rudolph Heidelbach auf
Gut Wormsberg bei Oelde. Maße: 28 x 23 cm. Ein-
schnittentwertet.
Nr. 766

Steinkohlen-Gewerkschaft “Phönix I”
Kux-Schein 1 Kux, Nr. 3 Nr. 768
Hamburg, 15.10.1910 EF
Auflage 1.000 (R 8). Nachdem sich abzeichnete, Nr. 768 Schätzpreis: 300,00 EUR
dass die Felder des südlichen Ruhrgebietes mit Startpreis: 90,00 EUR
ihren relativ oberflächennahen Flözen langsam
ausgekohlt sein würden, wanderte der Bergbau
Steinkohlenbergwerk
weiter: linksrheinisch von Duisburg aus über Wilhelm Deutscher Kaiser
Moers bis Geldern und Xanten nach Nordwesten Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 757
sowie von der Ruhr aus immer weiter nach Nor- Kattowitz, 1.7.1875 EF
Nr. 765 den, wo die Vorkommen in immer größerer Tiefe Auflage 1.000 (R 7). Bergwerk bei Brzezinka im
aufgeschlossen werden mussten. Da die genauen Kreis Gleiwitz mit 5 Maximalgrubenfeldern im
Grenzen der Vorkommen unbekannt waren, wurde Gesamtflächeninhalt von fast 11 Mio. qm. Zuletzt
Nr. 765 Schätzpreis: 500,00 EUR im Süden weitergesucht: das Bergwerk Constantin 1917 auf die Gräflich Schaffgotsch’sche Werke
Startpreis: 90,00 EUR der Große, die Harpener Bergbau-AG und die VEW GmbH umgeschrieben. Sitz der Gewerkschaft war
Steinkohlen-Bergwerk hatten im Dreieck zwischen Hattingen, Wetter und zu dieser Zeit Hohenlohehütte. Äußerst dekorati-
Schwelm den südlichsten Felderbesitz des Ruhr-
Friedrich der Grosse gebietes. Doch in Wengern an der Ruhr (heute ein
ve Umrandung mit vielen Vignetten, Originalun-
terschriften. Rückseitig Übertragungen bis 1917.
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 30 Stadtteil von Wetter), wo die Gewerkschaft “Phö- Maße: 22 x 30,4 cm.
Herne, 12.12.1883 EF nix I” aktiv wurde, gab es keine abbauwürdigen
Eines der bedeutendsten Bergwerke des Ruhrge- Kohlevorkommen mehr zu finden. Mit Originalun-
biets. Die 1857-66 verliehenen Steinkohlenfelder terschrift. Schöner Druck in blau und rot, Umrah- Noch Fragen?
Gutes Recht I-IV wurden am 22.6.1870 zu dem Feld mung mit Jugendstil-Elementen. Doppelblatt,
Friedrich der Große im Umfang von 5,52 Mio. qm inwendig Übertragungen. Maße: 37 x 25,3 cm. Telefon: 0 53 31 / 97 55 24
145
verpachtet war. Sehr dekorative Zierumrandung

im Historismusstil. Namensaktie, eingetragen auf
den Rittergutsbesitzer Friedrich Zielke (ein Zielke
war auch Oberbüürgermeister von Stolp). Rück-
seitig mit aufgeklebter Steuermarke anlässlich
einer Übertragung der Aktie auf den Rittergsuts-
besitzer von Zitzewitz auf Zezenow. Wilhelm Graf
von Zitzewitz (1838-1925) war ein bedeutender
preußischer Politiker, Mitglied des Preußischen
Herrenhauses. Der Volksmund nannte ihn
“Kaschubenkönig”. 1940 wurde die Aktie auf Peter
von Zitzewitz übertragen. Stellenweise leichte
Feuchtigkeitsspur, ein Randeinriß fachmännisch
restauriert, ein hinterklebter Randeinriss eben-
Nr. 769 Nr. 771
falls restauriert, wobei die Hinterklebung entfernt
wurde, stellenweise unschöne Rostflecke. Maße:
Nr. 771 Schätzpreis: 200,00 EUR 26,7 x 36,8 cm. Seit über 20 Jahren nur 3 Stücke
Startpreis: 60,00 EUR bekannt!
Stendaler Kleinbahn-AG Stettiner Rückversicherungs-AG
Aktie 300 RM, Nr. 6874 Namensaktie 300 RM, Nr. 2740
Stendal, 25.2.1929 EF+ Stettin, Januar 1934 EF
Auflage 4.501. Gründung 1906 als Kleinbahn-AG Auflage 1.500 (R 7). Gründung 1879. Interessen- und
Stendal-Arendsee zum Bau der 48 km langen nor- Personalgemeinschaft mit dem Großaktionär
malspurigen Bahn Stendal - Peulingen - Kl. Rossau “National” Allgemeine Versicherungs-AG in Stettin
- Arendsee (eröffnet 1908/09). Gründer waren der (nach dem Krieg Sitzverlegung zunächst nach
Staat Preußen und die Provinz Sachsen (die Lübeck, dann Verschmelzung mit der Colonia-Versi-
jeweils 470 Aktien = 23,37 % des Kapitals zeichne- cherung). Börsennotiz Stettin/Berlin. Heute Axa Ver-
ten), Kreis und Stadt Stendal, die Stadt Arendsee sicherungs-AG. Eingetragen auf die Reederei Rud.
sowie 458 am Bahnbau interessierte Firmen und Christ. Gribel in Stettin, 1942 rückseitig übertragen.
Privatpersonen. 1915 umbenannt in Stendaler Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.
Kleinbahn-AG, im gleichen Jahr Baubeginn für die
22 km lange Zweigbahn von Peulingen nach Bis-
Nr. 773
mark Ost an der Hauptbahn Stendal-Salzwedel.
Eröffnet bis Darnewitz 1916, durchgehend bis Bis-
mark wegen Verzögerung durch den 1. Weltkrieg
erst 1921. Die Betriebsführung für das gesamte
Netz hatte von Anfang an die Kleinbahnabteilung
des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg.
1924 fusionsweise Übernahme der Kleinbahn-AG
Stendal-Arneburg. Mit ca. 100 Beschäftigten, 7
Lokomotiven, 14 Personen- und 29 Güterwagen
wurden jährlich etwa 200.000 Fahrgäste und
knapp 200.000 t Güter befördert. 1942 umbenannt
in Stendaler Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung und
Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen
Nr. 772
GmbH, 1948 vom VVB des Verkehrswesens Sach-
sen-Anhalt übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die
Stendaler Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn.
Die beiden Strecken der alten KB Stendal-Arend- Nr. 772 Schätzpreis: 450,00 EUR
see wurden bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Startpreis: 180,00 EUR
Nr. 774
Strecke der alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, Stettiner Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft
aber nicht für immer: Ein Teil der Trasse wurde ab
3.1.1977 für die Strecke Borstel-Niedergörne Aktie 1.000 Mark, Blankett
benutzt, die als Anschlußbahn für das nie in Stettin, Januar 1922 EF/VF Nr. 774 Schätzpreis: 350,00 EUR
Betrieb gegangene Kernkraftwerk Stendal (R 9) Gründung 1879. Zunächst Pferdebahn, ab Startpreis: 150,00 EUR
bestimmt war und bis Ende 1995 auch Personen- 1897 elektrischer Betrieb. Die Gesellschaft trat ein Stolper Spiritus-Lagerhaus-
verkehr ab Bahnhof Stendal besaß. Heute ist die in die 1878 geschlossenen Konzessionsverträge Gesellschaft
Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird des Ing. Johs. Büsing zu Westend-Charlottenburg
für Holztransporte zur Zellstoff Stendal GmbH in mit dem Magistrat der Stadt Stettin und dem
Niedergörne benutzt. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Präge- Kreisausschuss des Kreises Randow (Erbauung Stolp, 15.11.1889 VF
siegel lochentwertet. und Betrieb von Straßen-Eisenbahnen in Stettin). Gedruckt auf Aktienvordruck von 1886, Auflage 90
Konzession erteilt von der Königlichen Polizeidi- für den Zeitraum 1886-1889 (R 10). Ausgestellt auf
rektion Stettin bis 2.4.1946, seitens der Stadt Stet- den Rittergutsbesitzer W. von Zitzewitz und als
tin und des Kreises Randow bis zum 31.12.1936. Vorstandsdirektor eigenhändig von ihm signiert,
Zunächst waren auf der 16,8 km langen Pferde- rückseitig übertragen 1935 auf Frau Gräfin von Zit-
bahn 195 Pferde und 39 Wagen im Einsatz. Im Jahr zewitz. Sehr dekorative Zierumrandung im Histo-
1900 betrug die Streckenlänge 44 km (mit 6 Linien, rismusstil. Maße: 26,7 x 36,7 cm. Zwei kleine Rand-
82 Motorwagen, 43 Anhängern), befördert wurden einrisse fachmännisch restauriert.
zu dieser Zeit über 8 Mio. Fahrgäste im Jahr. 1933
besaß man bereits 134 Trieb- und 274 Beiwagen, Nr. 775 Schätzpreis: 275,00 EUR
beförderte über 30 Mio. Menschen im jahr und Startpreis: 60,00 EUR
hatte über 1.000 Mitarbeiter. 1937 auf den Haupt-
gesellschafter “Öffentliche Werkbetriebe der Stadt
Strausberg-Herzfelder Kleinbahn-AG
Stettin GmbH” übertragen. Maße: 25,7 x 34,2 cm. Aktie 1.000 Mark, Nr. 855
Nur 9 Stücke wurden bereits vor Jahren gefunden. Berlin, 1.10.1906 EF
Nr. 770
Gründeraktie, Auflage 1.000. Gründung am
Nr. 773 Schätzpreis: 400,00 EUR 18.11.1905 als Brandenburgische Kleinbahn-AG,
Startpreis: 180,00 EUR schon einen Monat später wurde die Umbenen-
Nr. 770 Schätzpreis: 150,00 EUR nung wie oben beschlossen. Als Privateisenbahn
Startpreis: 50,00 EUR Stolper Spiritus-Lagerhaus-Gesellschaft hatte die Teilstrecke Strausberg Reichsbahnhof-
Stendaler Kleinbahn-AG Actie 1.000 Mark, Nr. 56 Hennickendorf-Herzfelde die Firma Lenz & Co.
Stolp, 18.10.1886 VF/F bereits 1896 gebaut: In Herzfelde befand sich die
Aktie 900 RM, Nr. 1638 Hauptwerkstatt für alle von Lenz & Co. betriebe-
Gründeraktie, Auflage 90, wobei sukzessive bis
Stendal, 25.2.1929 EF+ Ende 1889 ausgegeben (R 10). Gründung 1886. nen Bahnen. Einschließlich der 1932 eröffneten
Auflage 2.567. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesiegel Betrieb eines Spiritus-Lagerhauses, das zum Verlängerung Herzfelde-Möllensee Hafen war die
lochentwertet. Schluß in den 40er Jahren für 1.500 RM monatlich normalspurige Hauptbahn 12,9 km lang, dazu kam
146
der 1913 eröffnete Abzweig Hennickendorf-Stie- Zum Konzern gehört auch die Brauerei Moninger mittel, Fabrik in Heufeld (Oberbayern). Schon
nitzsee. Von der Hauptbahn zweigten zahlreiche AG sowie die heute im Immobilienbereich tätige 1859 startete die Produktion von Superphosphat.
Industriegeleise zu mehr als einem Dutzend Ziege- Sinner AG in Karlsruhe. Mit 10,1 % an der Coca- Sitz bis 1912 in München. 1941 Fusion mit der
leien und anderen Industriebetrieben ab - sie hat- Cola Erfrischungsgetränke AG beteiligt. 2003 Aus- “Vereinigte Bleicherdefabriken AG” in München
ten insgesamt mehr als die doppelte Länge wie die gliederung und später Verkauf des Brauereibetrie- und Umfirmierung in Süd-Chemie AG. 1974 zusätz-
Hauptbahn selbst. Großaktionär war dann lange bes und Umfirmierung erst in SHB Stuttgarter lich Einstieg in das Geschäft mit Auto-Katalysato-
die AG für Verkehrswesen, zuletzt der Ziegelei- Finanz- und Beteiligungs-AG, später in STINAG ren. Die bis heute börsennotierte AG macht in
besitzer Gustav Mann. Großformatig, sehr dekora- Stuttgart Invest AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Nicht ent- ihren Geschäftsbereichen Absorbentien und Kata-
tiv mit geflügeltem Rad und einer ornamental ver- wertet und mit restlichem Kuponbogen (Kupons lysatoren mit 6.500 Mitarbeitern rd. 1,2 Mrd. Euro
zierten Umrandung. Maße: 26,5 x 36,2 cm. Präge- 35-40). Jahresumsatz, davon 80 % außerhalb Deutsch-
siegel lochentwertet. lands. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.
Nr. 778
Nr. 779
Nr. 775
Sudetenländische Zucker-AG
Brüx, 24.11.1941 EF
(R 8) Gegründet 1925 als “AG Zuckerfabrik in
Brüx”, bestand aber schon zuvor als GmbH. 1940
wie oben umbenannt. 1939 Ankauf der Aussiger
Zuckerraffinerie AG in Prag, der Zuckerraffinerie
in Aussig und der Rohzuckerfabriken in Postel-
berg und Wegstädl, bis 1941 Ankauf weiterer
Zuckerraffinerien, bis sämtliche im Westsudeten-
gau gelegenen Zuckerraffinerien sich im Eigentum
der Gesellschaft befanden. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Startpreis: 140,00 EUR Süd-Chemie AG
Stürmer-Fahrradfabrik AG Aktie 1.000 RM, Nr. 6958
Aktie 1.000 Mark, Nr. 371 München, 5.12.1941 EF
(R 7) Gründung 1857 u.a. durch Justus von Liebig
Nürnberg, 6.6.1922 EF
Nr. 780
als “Bayerische AG für chemische und landwirt-
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 9). Gründung 1922 schaftlich-chemische Fabrikate” zwecks Fabrikati-
in Nürnberg zur Übernahme des Geschäfts der on chemischer Produkte und künstlicher Dünge-
“Nürnberger Fahrradindustrie Vogel & Dettelba-
cher”, insbesondere Herstellung und Vertrieb von
Fahrrädern und Kraftfahrzeugen. Mitte 1924 Sitz-
verlegung nach Fürth i.B. und Abschluss einer
Interessengemeinschaft mit der dort ansässigen
“Ruco” Metallwerke AG (ein Hersteller von Braue-
reimaschinen). Im Herbst 1925 gingen beide
Unternehmen in Konkurs. Maße: 25,2 x 34 cm.
Doppelblatt, mit beiliegenden restlichen Kupons.
Nur 9 Stücke wurden 2009 gefunden (#332, 333,
366-372).

Stuttgarter Hofbräu AG
Stuttgart, Juni 1974 EF+
Auflage 3.750. Als 20er-Urkunde der STINAG gül-
tige Aktie! Gründung 1872 als Württembergisch-
Hohenzollernsche Brauereiges. in Stuttgart, ab
1935/36 Stuttgarter Hofbräu AG. Übernommen
wurden die Brauerei Marquardt in Tübingen
(1925), die Brauerei “Zur Sonne” in Kirchheim-
Teck (1926), die Elsässersche Brauerei Kochen-
dorf in Bad Friedrichshall (1930), die Lammbraue-
rei Kienle in Mangstadt (1971), die Gambrinus-
Brauerei in Villingen-Schwenningen, die Brauerei
Schorle in Odenheim, die Dreikönigsbrauerei Carl
Linder in Schwäbisch-Hall (alle 1973), die Lamm-
Nr. 777
brauerei Speidel in Hohenstein (1977) und die
Waldhornbrauerei Ernst Hagen in Spaichingen.
147

Süd-Film AG
Frankfurt a.M., 30.05.1923 EF
Auflage 14.000 (R 9). Gründung 1922. Herstellung,
Vertrieb und Vermietung von Filmen, Erwerb und
Betrieb von Lichtspielhäusern. Filialen bestanden
in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und Mün-
chen. Diese Kapitalerhöhung führten durch die
Deutsche Vereinsbank, die Bayerische Vereins-
bank und die Bayer. Hypotheken- und Wechsel-
bank. Sehr dekorativ. Maße: 38,2 x 24,9 cm.

Süddeutsche Beamtenversorgungs-
und Creditgesellschaft KGaA
Vorzugs-Aktie Serie E 1.000 Mark, Nr. 3413
Mannheim, Mai 1922 EF/VF
Gründeraktie (R 10). Gründung 1922. Anfang 1924
Fusion mit der Treuhand-Union, Mannheim zur
“Verkehrsbank für Industrie und Landwirtschaft
AG” mit Sitz in Stuttgart, Königstr. 78. Betrieb von
Bank-, Börsen- und Finanzgeschäften aller Art. Die
Gesellschaft bot per inwendigen Stempelaufdruck
dem Aktionär sehr fürsorglich an: “Um die Aktien
vor Diebstahl zu schützen, sind wir bereit, diesel-
ben bei uns auf die Dauer von drei Jahren unent-
geltlich in Depot zu nehmen.” Äußerst dekorati-
ver, mehrfarbiger Druck mit Abb. Hermes, Schiff,
Fabrik, Eisenbahn. Abgestempelt mit dem neuen
Firmennamen nach der Fusion im Januar 1924.
Maße: 34,4 x 24,4 cm. Mit komplett anhängendem
Kuponbogen.
Nr. 781

Süddeutsche Drahtindustrie AG
Nr. 782
Mannheim-Waldhof, 7.11.1905 EF/VF
Auflage 500 (R 8). Gründung 1895. Im Werk Mann-
heim-Waldhof, Oppauer Straße wurden mit zuletzt
Nr. 782 Schätzpreis: 300,00 EUR rd. 300 Beschäftigten hergestellt: Eisen- und Stahl-
Startpreis: 90,00 EUR draht, Stacheldraht, Springfedern, Drahtgeflechte,
Süddeutsche Beamtenversorgungs- Federkerneinlagen und Wellenfedern. Börsenno-
und Kredit-Gesellschaft Bank-, tiz: Freiverkehr Mannheim, später Frankfurt.
Warenverkehrs- und Versich.-KG Großaktionär war der lothringische Montankon-
zern de Wendel. 1967 in eine GmbH umgewandelt.
Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 19879 Breite dekorative Umrahmung im Historismus-Stil.
Frankfurt a.M., Dezember 1920 VF Originalunterschriften. Doppelblatt, lochentwer-
(R 10) 20 Mio. Mark Kommandit-Einlage. Rücksei- tet. Maße: 40,2 x 26,4 cm. Überdurchschnittlich
tig Bestimmungen des Gesellschafts-Vertrages. gut erhaltenes Exemplar. Nur 16 Stücke sind bis
Maße: 33,4 x 21,1 cm. Stellenweise leicht stock- heute erhalten geblieben!
fleckig.
Bitte schicken Sie uns Ihre Schriftgebote frühzeitig zu.

Nr. 783
Das erleichtert uns die Arbeit sehr!
148
von nationalsozialistem Gedankengut geprägte

Filme (u.a. 1934 Wilhelm Tell), die aber alle kaum
die Produktionskosten einspielten. Deshalb ver-
kaufte Scotoni 1935 an die I.G. Farben, die übri-
gens auch die UFA beherrschte. Im Zuge der
Gleichschaltung des Filmwesens 1937 in die Terra-
Filmkunst GmbH umgewandelt, produziert wurde
fortan in den Tempelhofer Studios der Ufa-Film-
kunst GmbH. Die noch heute bekanntesten Terra-
Filme dieser Ära sind “Jud Süß” (1940) sowie
“Quax, der Bruchpilot” und “Die Feuerzangenbo-
wle” mit dem unvergessenen Heinz Rühmann
(1944). In der Nachkriegszeit war die Terra-Film-
kunst GmbH in West-Berlin noch bis in die 1980er
Jahre aktiv als Produzent von mehr als 100 Filmen.
Nr. 786
Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Ein sehr selte-
nes Stück, da nur zufällig übrig geblieben, nach-
dem Terra schon 1937 wieder in eine GmbH umge-
Nr. 786 Schätzpreis: 200,00 EUR wandelt worden war! Nur 17 Aktien sind bekannt:
Startpreis: 70,00 EUR 16 entwertete aus der Reichsbank und 1 nicht ent-
Tanner Hütte Eisengußwaren-AG wertetes Exemplar!
Tanne im Harz, September 1941 EF/VF
Auflage 300 (R 8). Bereits seit 1835 war die Hütte
Nr. 784
in Betrieb, 1873 Umwandlung in eine AG. Mit 140
Arbeitern Herstellung von Eisengußwaren, Ach-
Nr. 784 Schätzpreis: 350,00 EUR senfabrikation, Vernickelungsarbeiten und Email-
lierwerk. 1922 Verkauf des Werkes an die Rhei-
nisch-Westfälischen Gusswerke Eberhardt & Co. in
Süddeutschland Versicherungs-AG Köln, die für jede 150-Mark-Aktie 8.610 M zahlten.
Namens-Aktie 1.000 Mark, Nr. 2900 Zugleich übernahm Eberhardt die mit der Tanner
Nürnberg, 4.7.1921 VF Hütte in Interessengemeinschaft stehende Wieda-
er Hütte AG; beide Werke wurden in Verbindung
mit der Fabrik in Wernigerode bedeutend erwei-
in Nürnberg, Sitz ab 1924 in München. Betrieb der
tert. Anfang 1929 wegen der Weltwirtschaftskrise
Pferde- und Viehversicherung im Deutschen
Nr. 788
in Konkurs gegangen. 1930 gründeten die Mitar-
Reich, Deutsch-Österreich, Holland, Luxemburg,
beiter mit Unterstützung der öffentlichen Hand
Schweiz und Tschecho-Slowakei. 1933 in Liquida-
(Braunschweigische Staatsbank, heute NORD/LB)
tion gegangen. Maße: 35,1 x 23,7 cm. Doppelblatt,
zur Erhaltung der Arbeitsplätze im strukturschwa- Nr. 788 Schätzpreis: 200,00 EUR
inwendig Übertragungen bis 1931, ferner Einzah-
chen Oberharz eine gleichnamige Auffanggesell- Startpreis: 80,00 EUR
lungsbestätigungen bis 1932. Mit restlichem
schaft. Maße: 21 x 26,5 cm. Kleine Lochentwer-
Kuponbogen.
tung unten in der Mitte. Nur 14 Stücke sind bis
Terrain-AG Gräbschen
heute erhalten geblieben! Aktie 2.000 Mark, Nr. 628
Breslau, Juni 1900 VF+
Gründeraktie, Auflage 1.000. Die Gesellschaft
erwarb bei ihrer Gründung das über 194 ha große
Rittergut Gräbschen. Nachdem Gräbschen 1911
nach Breslau eingemeindet worden war, konnten
die Ländereien erschlossen werden und waren bis
1924 zu 85 % verkauft. 1909 erwarb man im Kon-
sortium ein etwa 150.000 m◊ großes Gelände zwi-
schen Kaiser-Wilhelm-, Menzel-, Gabitz- und
Kürassierstraße; auch dieses Geschäft wurde bis
1923 zu 90 % realisiert. Ab 1911 Durchführung
eines ähnlichen Geschäfts, das den sogenannten
Friedeberg mit Gelände bis zur Hohenzollern- und
Gabitzstraße umfaßte. 1922 Ankauf von 120 Mor-
Nr. 787
gen in Klein-Tschansch (bereits 1923 größtenteils
wieder veräußert). 1933 Erwerb von etwa 100.000
m◊ in Radwanitz (Wasserborn). Wenig später
Nr. 787 Schätzpreis: 250,00 EUR begann die Gesellschaft, selbst Wohnhäuser mit
Startpreis: 100,00 EUR Kleinwohnungen zu errichten. Ebenso wurden zur
Terra Film AG anschließenden Veräußerung nun regelmäßig Ein-
familienhäuser gebaut. Seit 1939 Interessenge-
Aktie 20 RM, Nr. 27661 meinschaft mit der Breslauer Baubank und der
Nr. 785
Berlin, April 1925 EF/VF Terrain-AG Kleinburg; im gleichen Jahr Umfirmie-
Auflage 18.750 (R 8). Eine der größten deutschen rung in “Siedlungs- und Bau-AG Gräbschen”. Der
Filmproduktionsgesellschaften der 1930er Jahre. Bericht pro 1941 schließt mit den Worten:
Nr. 785 Schätzpreis: 250,00 EUR Gründung 1919 als Terra Filmverleih GmbH, seit “Erwerb einer Beteiligung an der Stadt- und Land-
Startpreis: 50,00 EUR 1920 AG. 1922 Erwerb der Terra-Ateliers und Siedlung GmbH Breslau sowie geeigneter Grund-
Südwestdeutsche Gemeinnützige Kopiereinrichtungen der Eiko-Film GmbH in Ber- stücke in Breslau und Oberschlesien zur Bebau-
lin-Marienfelde. Die Ges. besaß sämtliche Anteile ung nach Beendigung des Krieges ... “ Wie wir
Wohnungsbau-AG der Terra Haus GmbH (2.000 qm Grundstück heute wissen, kam es anders. Breite, besonders
Namensaktie Serie B 100 RM, Nr. 756 Kochstr. 73), der Terra Filmverleih GmbH (Nieder- dekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit
Frankfurt am Main, März 1927 EF lassungen in Breslau, Danzig, Düsseldorf, Frank- Schwänen, geflügelten Drachen und Reichsadlern.
Auflage 2.115 (R 6). Gründung 1926. Bau und furt a.M., Hamburg, Leipzig, München und Königs- Lochentwertet. Maße: 27,4 x 37,2 cm.
Betreuung von Kleinwohnungen. Heute Gem- berg) sowie der Terra Glashaus GmbH (früheres
einnützige Wohnungsbau-AG Rhein-Main. Großak- Eiko-Atelier nebst Kopieranstalt). Eine Beteiligung Nr. 789 Schätzpreis: 200,00 EUR
tionäre sind die Deutsche Post und Stadt Frank- an der Vita-Film AG in Wien wurde schon 1922 mit Startpreis: 45,00 EUR
furt. Sehr schöne Art déco-Gestaltung. Eingetra- bedeutendem Buchgewinn wieder abgestoßen.
gen auf die Usinger Handwerksvereinigung, Usin- 1930 übernahm die Schweizer Familie Scotoni Terraingesellschaft Berlin-Nordost
gen/Taunus. Rückseitig Übertragung von 1935. (der mit dem Apollo in Zürich das größte Kino der Actie 1.000 Mark, Nr. 423
Maße: 29,8 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet. Schweiz gehörte) die Mehrheit an der im Berliner Berlin, 13.1.1896 VF+
Freiverkehr notierten Terra-Film, deren Aufsichts- Gründeraktie, Auflage 2.100 (R 8). Gründung 1895
Noch Fragen? rat seit Gründung auch der bekannte Verleger zur Verwertung eines 256.000 qm großen Terrains
Heinz Ullstein angehört hatte. Ralph Scotoni (der zwischen der Landsberger Allee und der Knipro-
Telefon: 0 53 31 / 97 55 24 1933 Mitglied der NSDAP wurde) produzierte 40 de-Straße in nächster Nähe des Ringbahnhofs
149
Landsberger Allee. Nach der Berliner Bauordnung lung von Collodiumplatten erweiterte. Bald wur- Schneller ein Baugeschäft für Industrie- und Was-
durfte das Terrain mit 5-stöckigen Wohnhäusern den erste Gebinde mit Chemikalien und Trocken- serbauten. 1880 beteiligt sich auch der Ingenieur
bebaut werden, darunter 41 Eckhäuser. Doch die platten für einen standardisierten Entwicklungs- Jean Stiefel und setzt sich besonders für den
Verhandlungen mit der Stadt Berlin über die prozeß mit der Aufschrift TeTe auf den Markt damals neuen Baustoff Beton ein. 1883 wird eine
Bebauung schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst gebracht. Die späteren Firmeninhaber Fritz Landé, eigene Fabrik für Betonrohre und Werksteine
1911/12 wurden die Terrains durch Grundstück- Erich Simon und Dr. Benno Brahn ließen 1910 das errichtet. 1890 baut Thosti für die Mechanische
stäusche im Norden mit der Stadtgemeinde Berlin Warenzeichen TETENAL für ein Entwicklungskon- Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA)
und im Süden mit der St. Georgen-Kirchengemein- zentrat eintragen, das nach 1925 zum Namensge- als Werk III „Proviantbach“ das als eines der
de zweckmäßig arrondiert. Bis 1922 waren die ber der Firma wurde (heute ist die Tetenal AG & bedeutendsten bayerischen Industriedenkmäler
Parzellen restlos verkauft. Klugerweise legte man Co. KG als Inbegriff fotochemischen Sachver- bis heute erhaltene „Fabrikschloß“. 1895 über-
die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, also stands in Norderstedt bei Hamburg ansässig und nimmt Jean Stiefel nach dem Tod von Thormann
fast das 5-fache des Aktienkapitals) in wertbestän- hat ein über 100 Länder umspannendes Vertriebs- und Schneller die alleinige Firmenleitung. Thosti
digen Dollar-Schatzanweisungen an und überliste- netz). Die Firma Theodor Teichgräber wurde 1914 ist Pionier im süddeutschen Eisenbetonbau. In
te damit die Inflation. Doch die Vorfreude der in eine AG umgewandelt und notierte ab 1923 an der neuen Bauweise entsteht 1910 als Werk IV
Aktionäre auf große Liquidationsausschüttungen, der Börse Berlin. Neben Fabriken in Berlin S 59 „Aumühle“ ebenfalls für die SWA der „Glaspalast“,
die sich auch in regelmäßig hohen Kursen der (Camphausenstrasse/Hasenheide) und Oranien- heute kulturelle Nutzung u.a. durch das Kunstmu-
Aktie an der Berliner Börse ausdrückte, erfüllte burg bestanden Vertriebsfilialen in Bremen, Frank- seum Walter. Als 1907 auch Stiefel stirbt, führen
sich dennoch nicht: Hohe Zahlungen für die Ruhr- furt a.M., Hamburg, Köln, Königsberg, Leipzig und die beiden Witwen Sofie Thormann und Johanna
Abgabe und irrwitzige Forderungen der Stadt Ber- Memel. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde TeTe Stiefel die Firma bis zum und durch den 1. Welt-
lin aus dem Regulierungsvertrag von 1910 führten ein kleiner Konzern mit den Tochtergesellschaften krieg, ehe sie 1917 in eine AG umgewandelt wird.
am Ende sogar zu einer Überschuldung. 1923 trat C. W. Barenthin GmbH in Berlin, C. Berndt & Co. Für die Einbringung der meisten Aktiva von Thor-
die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je GmbH in Leipzig und Plauen, Chemische Fabrik mann & Stiefel erhalten die beiden Witwen 70 %
einen Pfennig wiedergesehen hätten. 1925 im Han- Dr. Heinrich König & Co. in Leipzig, Breslau und der Aktien, die Führung übernehmen erstmals
delsregister gelöscht. Maße: 27,2 x 34,2 cm. Nicht Hamburg sowie Beteiligungen bei Grundstücks- familienfremde Manager. Ab 1922 nimmt das
entwertetes Stück! Erwerbs- und Verwertungs-Gesellschaft Berlin- Geschäft durch Ausführung von Fabrikneubauten
Tempelhof, Hasche & Co. KG in Hamburg, Germa- für die Augsburger Textil- und Papierindustrie
nia-Erdöl AG in Leipzig, Moenania AG in Darm- sowie von Wasserkraftanlagen an Lech und Iller
stadt und Trockenplattenfabrik Kranseder & Cie. weiteren großen Aufschwung. Nach der Weltwirt-
AG in München. Mit der holländischen N.V. Zwa- schaftkrise bringen die Arbeitsbeschaffungsmaß-
nenberg-Gruppe bestand eine Interessengemein- nahmen der Reichsregierung viele Aufträge im
schaft. Ende 1925 auftretende Zahlungsschwierig- Straßen-, Autobahn- und Brückenbau. Neubeginn
keiten führten 1926 zum Konkurs. Das zu dieser 1945 mit der Baustoffherstellung aus Trümmer-
Zeit bereits mehr als 400 Artikel umfassende schutt, 1946 Gründung der Niederlassung Mün-
“Tetenal-Markensortiment für den Berufs- und chen, 1947 erste Anwendung der Spannbetonbau-
Amateurfotografen”, das kurz zuvor noch um weise für eine Brücke. 1978 übernimmt der 1936 in
Röntgenplatten und -chemikalien im sich gerade Augsburg geborene Unternehmer Ignaz Walter die
entwickelnden Markt der medizinischen Radiolo- Aktienmehrheit der gerade in THOSTI Bauaktien-
gie erweitert worden war, wurde in einer Auffang- gesellschaft umfirmierten AG. 1983 anläßlich der
gesellschaft weitergeführt. 1962 brachte Tetenal Übernahme der seit 1892 bestehenden Düsseldor-
das erste Produkt für die Druckvorstufe heraus, fer Boswau & Knauer AG Umfirmierung in WTB
bis heute neben Fotografie und Medizinbild das Walter-Thosti-Boswau AG. 1988 Übernahme der
Nr. 789
dritte Geschäftsfeld. Maße: 26,5 x 33,8 cm. Nur 2 Münchener Heilit + Woerner Bau AG. 1991 Erwerb
unentwertete Stücke bekannt, im Jahre 2011 in der Chemnitzer Bau-Union (CBU) sowie der Akti-
Erbschaftsunterlagen gefunden worden. enmehrheit an der Stuttgarter Züblin AG und
erneute Umfirmierung in WALTER-BAU AG. Via
Züblin wird 1992 auch noch der Konkurrent Dywi-
dag übernommen (der zuvor 1991 mit der UNION-
BAU AG die größte ostdeutsche Baufirma über-
nommen hatte, vor der Wende VEB BMK Kohle
und Energie). Mit ca. 10.000 Beschäftigten ist Wal-
ter-Bau nach der Hochtief AG nun der zweitgrößte
deutsche Baukonzern. Aktionäre sind jetzt neben
der Familie Walter (47 %) einige Schweizer Banken
(30 %) und die Bayerische Landesbank (14 %). Als
in Deutschland der Wiedervereinigungs-Bauboom
abklingt, gerät die Firma in große Schwierigkeiten.
Die Kündigung der Avalkreditlinien durch die
Deutsche Bank besiegelt Anfang 2005 ihr Schick-
sal: Neben der Konzernmutter stellen auch 11
Tochterfirmen Insolvenzantrag. Die wirtschaftlich
Nr. 790
Nr. 791
erhaltenswerten Teile werden 2005 in der DYWI-
DAG Holding GmbH gebündelt und an die öster-
Nr. 790 Schätzpreis: 150,00 EUR reichische STRABAG SE verkauft. Maße: 21 x 29,8
Startpreis: 60,00 EUR cm. Mit Kuponbogen. Nur 6 Stücke sind bekannt!
Terraingesellschaft Frankfurter
Chaussee Nr. 793 Schätzpreis: 200,00 EUR
Berlin, 20.2.1896 EF- Thormann & Stiefel AG Thosti
Gründeraktie, Auflage 1.800 (R 6). Gründung 1896. Aktie 10.000 DM, Muster
Die Gesellschaft übernahm von dem Bankier Augsburg, August 1968 EF+
Steinthal ein Terrain von 200.000 qm in Lichten- Nullgeziffertes Muster (R 10). Maße: 21 x 29,7 cm.
berg zur Erschließung. U.a. baute sie auch die spä- Unterer Rand mit Abheftlochung. Lediglich 4
ter berüchtigte Normannenstraße aus. Börsenno- Stücke wurden im Walter-Bau-Archiv gefunden.
tiz Berlin. Maße: 25 x 32,6 cm. Stück ohne Loch-
entwertung!
Nr. 792
Startpreis: 60,00 EUR THOSTI Bau-AG
Theodor Teichgraeber AG Nr. 792 Schätzpreis: 300,00 EUR Aktie 1.000 DM, Nr. 3731
Startpreis: 150,00 EUR Augsburg, Juli 1981 UNC/EF
Auflage 1.000 (R 10). Mit Überstempelung „WTB
Berlin, 18.10.1918 VF+ Thormann & Stiefel AG “Thosti” Walter-Thosti-Boswau Bauaktiengesellschaft
Auflage 1.750 (R 11). Die Firma geht zurück auf Aktie 1.000 DM, Blankett gemäß HV vom 24.6.1983“. Maße: 21 x 29,7 cm. Als
Theodor Teichgräber, der das pharmazeutische Augsburg, 15.2.1955 UNC/EF entwertet abgestempelt. Lediglich 5 Stücke mit
Sortiment seiner Drogengroßhandlung bereits Überstempelung des neuen Firmennamens wur-
(R 9) 1876 gründen in Augsburg der Bauingenieur
1847 um fotografische Chemikalien zur Entwick- den im Walter-Bau-Archiv gefunden.
Alfred Thormann und der Maurermeister Tobias
150

Thüringische Landeselektrizitäts-
versorgungs-AG
Aktie 100.000 RM, Nr. 5701-5800
Weimar, 13.6.1925 EF+
Auflage 60 (R 7). Nach der Gründung des Freistaa-
tes Thüringen 1920 wurde 1923 das Thüringen-
werk mit Sitz in Weimar gegründet. 1943 gab es 4
Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke sowie 15
fremde Umspannwerke, die vom Thüringenwerk
beliefert wurden. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948
Nr. 796
Enteignung des Werkes. Nach der Wiedervereini-
Nr. 793 gung übernahmen die ENAG Energieversorgung
Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie
die Modernisierung und Stabilisierung der Strom-
und Erdgasversorgung in Thüringen. Lochentwer-
tet. Maße: 29,1 x 20,9 cm.
Nr. 794
Nr. 797
Nr. 799
Thüringische Glas-Instrumenten-
Fabrik Alt, Eberhardt & Jäger AG
Nr. 795
Ilmenau, 16.12.1922 EF/VF Tilsiter Actien-Brauerei
Auflage 3.800 (R 7). AG seit 1907. Herstellung von
Nr. 795 Schätzpreis: 250,00 EUR Glasinstrumenten, Thermometern und chemisch- Vorzugs-Aktie 1.000 RM, Nr. 25
Startpreis: 90,00 EUR pharmazeutischen Glaswaren. 1932 Übernahme Tilsit, Juni 1933 EF+
der Fa. P. Glaser GmbH in Ilmenau. 1937 Erwerb Auflage 40 (R 7). Gründung 1871. Jährlicher Bier-
Thüringenwerk AG eines Glashüttenwerks in Stützerbach. Tochter- absatz ca. 40.000 hl. Mit Dividenden bis zu 15 %
Sammelaktie 100 x 1.000 RM, Nr. 16601- ges. ist die Keiner, Schramm & Co GmbH in Gera- hochrentabel. 1919 noch Angliederung der Braue-
16700 berg. 1948 wurde der Betrieb verstaatlicht und in rei Louis Geiger in Tilsit. Börsennotiz Königsberg,
Weimar, Januar 1942 EF+ VEB Glaswerke Ilmenau umgewandelt. 1976 in später Berlin. Großaktionär war der Stettiner
Auflage 147 (R 6). Nach der Gründung des Frei- dem neuen Großkombinat VEB Werk für techni- Rückforth-Konzern. Lochentwertet. Maße: 29,8 x
staates Thüringen 1920 wurde 1923 das Thürin- sches Glas Ilmenau am Vogelherd in Ilmenau als 21 cm.
genwerk mit Sitz in Weimar gegründet. 1943 gab es dessen Hauptbestandteil aufgegangen. Maße: 36 x
4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke sowie 15 26 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 800 Schätzpreis: 5.000,00 EUR
fremde Umspannwerke, die vom Thüringenwerk Startpreis: 1.200,00 EUR
beliefert wurden. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948 Tönninger
Enteignung des Werkes. Nach der Wiedervereini- Dampfschifffahrtsgesellschaft
gung übernahmen die ENAG Energieversorgung
Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie Actie 100 Thaler, Nr. 2329
die Modernisierung und Stabilisierung der Strom- Tönning, 31.12.1874 VF+
und Erdgasversorgung in Thüringen. Lochentwer- Auflage 2.000 (R 10). Die Stadt Tönning an der
tet. Maße: 21 x 29,7 cm. Eidermündung hatte damals knapp 3000 Einwoh-
ner. Die starke Orientierung auf den Außenhandel
Nr. 796 Schätzpreis: 300,00 EUR unterstrich das Vorhandensein eines englischen
Startpreis: 35,00 EUR und eines niederländischen Konsulats. Insbeson-
dere der England-Handel florierte. Der Export von
Thüringer Uhrenfabrik Fettvieh und der Import englischer Kohle war der
Edmund Herrmann AG Haupterwerbszweig der Stadt. Für den Transport
Aktie 1.000 Mark, Nr. 574 dieser Güter wurde die Tönninger Dampfschiff-
Kraftsdorf in Thüringen, 1.6.1917 EF/VF fahrtsgesellschaft von den Herren D. Sammann,
Gründeraktie, Auflage 1.400 (R 8). Gründung 1917. O.B. Lorenz, J.C.J. Stamm und Jan Helms 1871
Als Zweigniederlassungen wurden die Uhrenfabri- gegründet. Ihr erstes Frachtschiff, die “Eider-
ken J. Assmann, Glashütte i.Sa., Chronos-Werk stedt”, gekauft für 6.700 englische Pfund, wurde
Schwenningen und Schwarzwälder Uhrenfabrik, im August desselben Jahres in Dienst gestellt. Als
Villingen geführt. 1920 Sitzverlegung nach Berlin. 1889 die Briten ein Einfuhrverbot für deutsches
1925 Liquidation wegen “unkaufmännischer Lei- Lebendvieh verhängten, weil die Maul- und Klau-
tung durch den Vorstand Generaldirektor Edmund enseuche in Schleswig-Holstein grassierte, war
Herrmann”. Sehr schöner, großformatiger Druck. das Ende der auf Tierfrachten nach Großbritanni-
Nr. 798
Maße: 25,3 x 38 cm. Mit beiliegendem restlichen en angewiesenen Gesellschaft vorgezeichnet. Ein
Kuponbogen. für 440.000 Mark bei den Kieler Howaldtswerken
in Auftrag gegebenes Frachtschiff konnte wegen
151
Nr. 800
152
des Ausfuhrverbots nicht eingesetzt werden. 1903

geriet das Unternehmen in Konkurs und wurde
liquidiert. Äußerst dekoratives Stück, mehrfarbi-
ger Druck, teilweise in Gold, mit Originalunter-
schriften. Doppelblatt. Maße: 34,8 x 21,5 cm.
Rarität aus Nachlaß, sehr niedrig limitiert!
Nr. 802 Nr. 804

Tüll- und Gardinen-Weberei AG Überlandkraftwerke Pulsnitz AG
Vorzugs-Aktie 800 RM, Nr. 6015 Vorzugs-Aktie Reihe A 2.000 RM, Nr. 8
Plauen i.V., 1.6.1942 EF+ Pulsnitz i. Sa., 1.6.1940 EF+
Nr. 801 Auflage 20 (R 8). Gründung 1906 unter Übernah- Auflage 20 (R 8). Gegründet 1923. Zweck: Die
me der seit 1895 bestehenden oHG Knabe & Sieler Stadtgemeinde Pulsnitz, alleinige Inhaberin des
Nr. 801 Schätzpreis: 400,00 EUR in Plauen. Herstellung von Tüllen für Stickerei, städtischen Elektrizitätswerkes, brachte dieses in
Startpreis: 120,00 EUR Konfektion und Gardinenfabrikation. Nach 1946 die Gesellschaft ein, unter Übernahme der Ver-
aufgegangen im VEB Plauener Gardine, nach der bindlichkeiten. Sie erhielt dafür nahezu das
Triumph Werke Nürnberg AG Privatisierung 1990 Plauener Gardine GmbH & Co. gesamte AK. 1932 bestand die Gesellschaft nicht
Genussschein 1.000 Mark, Nr. 1807 Maße: 30 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet. mehr. Sie wurde von der Elektra AG, Dresden über-
Nürnberg, Juli 1923 EF nommen, die ihrerseits später in der AG Sächsi-
Auflage 40.000 (R 8). Gründung 1896 durch die sche Werke, Dresden aufging. Lochentwertet.
englische “Triumph Cycle Company” in Coventry. Maße: 29,7 x 20,8 cm.
Zunächst Herstellung von Fahrrädern, ab 1903
auch von Motorrädern (Zweiradfertigung bis
1957!) Mit der Aufnahme der Schreibmaschinen-
Produktion 1909 wird der Grundstein für den spä-
ter jahrzehntelang bedeutenden Büromaschinen-
Hersteller Triumph-Adler gelegt. 1913 werden die
Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst.
1928/30 Aufnahme der Produktion von Buchungs-
maschinen. Ab 1954/55 Produktion des Contessa-
Motorrollers und des Fips-Mopeds, wodurch Ver-
kaufsrückgänge bei Fahrrädern und Motorrädern
aufgefangen werden können. 1957 verkauft die
Dresdner Bank die Aktienmehrheit an Max Grun-
Nr. 803
dig, im gleichen Jahr Einstellung der Zweiradpro-
duktion. Für die weiter auf vollen Touren laufende
Produktion von Schreib- und Buchungsmaschinen
werden Zweigwerke in Furtmühle (1959), Nürn- Nr. 803 Schätzpreis: 250,00 EUR
berg (1963) und Steinach (1964) errichtet. 1968 Startpreis: 60,00 EUR
veräußert Grundig seine Anteile an den US-Kon- Tüllfabrik Flöha AG
zern Litton Industries, 1979 übernimmt die Volks-
wagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald darauf Aktie 1.000 Mark, Nr. 561
Umfirmierung in TA Triumph-Adler AG, die Pro- Plaue bei Flöha, 8.7.1907 EF
duktion der traditionsreichen, schon 1880 gegrün- Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 7). Gründung 1907
deten Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG in unter Übernahme der seit 1898 bestehenden KG
Frankfurt/M. (an der Triumph schon lange die Carl Siems & Co. in Plaue bei Flöha. Herstellung
Aktienmehrheit hielt) wird integriert. Erweiterung und Veredlung von Tüllen und anderen Textiler-
Nr. 805
des Produktionsprogramms um elektronische zeugnissen, insbesondere Baumwolle-, Seiden-
Baugruppen sowie Büro-, Text- und Personal Com- und Kunstseidentülle sowie Zwirnerei. 1933 Ver-
puter. Für VW erweist sich das Engagement als kauf der Beteiligung an der Elektro-Schmelzwerk
Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch: Nr. 805 Schätzpreis: 300,00 EUR
Kempten AG, der Erlös wurde reinvestiert in den
1986 ist man froh, TA an den italienischen Erzkon- Ankauf des Waldbesitzes Ebnath im Fichtelgebir-
kurrenten Ing. C. Olivetti & C. SpA abgeben zu kön- ge. 1947 nach München verlagert und in Forst Überlandwerk Jagstkreis AG
nen, der aber mit der Beteiligung ebensowenig Ebnath AG umbenannt. Großaktionär der bis 7 % Teilschuldv. 10.000 Mark, Nr. 14894
glücklich wird. 2008 übernahm der japanische heute in Berlin und Frankfurt börsennotierten AG
Druckerhersteller Kyocera die Mehrheit der Tri- Ellwangen, 20.12.1922 EF
wurde mit fast 97 % die Münchener Rückversiche-
umph-Adler AG, 2011 wurde de AG in eine GmbhH Auflage 4.000 (R 11). Gründung 1913 zwecks Über-
rung. 1981 Sitzverlegung nach Ebnath. Zwi-
umgewandelt. Heute gehört Triumph-Adler GmbH nahme der 1911-13 von der Berliner Bergmann
schenzeitlich besaß die Ges. auch einige Wohnim-
100 % zu Kyocera Document Solutions. Eine der Elektrizitäts-AG erbauten Kraftstation Ellwangen.
mobilien in München (2012 alle verkauft), anson-
bemerkenswertesten Geschichten über Aufstieg Versorgt wurden 6 Städte und 562 Gemeinden.
sten Bewirtschaftung von über 3.500 ha Forst- Aktionäre waren zunächst zu je 50 % die Rheini-
und zwischenzeitlichen Niedergang eines der flächen in der nördlichen Oberpfalz, in Oberfran-
einst glanzvollsten deutschen Industrieunterneh- sche Elektrizitäts-AG, Mannheim und der Jagst-
ken und im südlichen Thüringen. Originalunter- kreis. 1976 Abschluss eines Beherrschungsvertra-
men. Maße: 29,8 x 20,8 cm. Rückseitig Beschluß schriften. Maße: 26,5 x 34,4 cm. Kleine Lochent-
der GV vom 23.6.1923 betreffend die Genußschei- ges mit dem Alleinaktionär Energie-Versorgung
wertung unten links. Schwaben AG. 1999 Fusion mit der Mittelschwäbi-
ne. Prägesiegel lochentwertet.
153
sche Überlandzentrale AG zur “EnBW Ostwürt- Inh. Grasmann KG“. 2000 an die Memminger
temberg DonauRies AG”. Für die Anleihe von 100 Brauerei AG (Bürger & Engelbräu) verkauft, die
Mio. M bürgte auch der Bezirksverband “Strom- den Ulmer Betrieb 2002 stilllegte. Das 25.000 qm
verband Jagstkreis” (bestehend aus den Amtskör- große Brauereigrundstück in Sichtweite des
perschaften Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gail- Ulmer Münsters wurde dann an die Realgrund AG
dorf, Gerabronn, Gmünd, Heidenheim, Mergent- verkauft. Lochentwertet. Maße: 29,6 x 20,9 cm.
heim, Neresheim und Welzheim). Maße: 33 x 21,7
cm. Mit Kupons. Nur zwei Exemplare wurden
2012 in einer alten Briefmarkensammlung gefun-
den!
Nr. 808
Nr. 806

üstra Hannoversche Nr. 807
Verkehrsbetriebe AG
Nr. 809
Sammelaktie über 20 Stückaktien, Startpreis: 75,00 EUR
Nr. 12000034 UNION AG
Hannover, Januar 2001 EF+ Nr. 809 Schätzpreis: 350,00 EUR
für See- und Fluß-Versicherungen Startpreis: 60,00 EUR
Gültige Aktie! Die Straßenbahn in Hannover
wurde 1872 als Pferdebahn eröffnet. Elektrischer Namensaktie 200 RM, Nr. 2240 UNION Allgemeine Versicherungs-AG
Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die 1871 Stettin, 1.4.1935 EF Namens-Actie 1.000 Thaler = 3.000 Mark,
gegründete Continental-Pferde-Eisenbahn-AG, die Auflage 500 (R 7). Abschluß von Transport- und
auch die Straßenbahn in Dresden betrieb. 1879 Rückversicherungen aller Art. Im März 1945 Sitz-
Nr. 1469
übernahm die in London gegründete The Tram- verlegung von Stettin nach Lübeck. (Der seit 1925 Berlin, 4.9.1873 EF
ways Company of Germany, Ltd. pachtweise den im Amt befindliche Vorstand wurde “mitverlegt” Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 6). Gründung 1873
Betrieb. 1892 wurde die Straßenbahn Hannover und nahm dieses Amt noch nahezu weitere 20 unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen
rechtlich selbständig, die englische Vorgängerin Jahre lang wahr!) 1961 Sitzverlegung nach Ham- Bank. Von 1919 bis 1925 Interessengemeinschaft
erhielt dafür 2699 Aktien des neuen Unterneh- burg, 1966 Eingliederung in die Nordstern Allge- mit dem “Deutschen Lloyd”. 1926 Übernahme der
mens. Weitere Daten zur Unternehmensgeschich- meine Versicherungs-AG, Köln/Berlin, die zu die- “Rhein Versicherungs-AG” in Köln und Umfirmie-
te: 1894 Kauf der vier in Hannover bestehenden sem Zeitpunkt sämtliche Aktien besaß. 1978 rung in “Union und Rhein Versicherungs-AG”. Wei-
Pferdeomnibusbetriebe. 1897 Kauf des in Hanno- Umfirmierung in UNION AG für Versicherungen, ter übernommen wurden 1931 die in Schwierigkei-
ver gelegenen Eigentums der Continental-Pferde- 1999 Sitzverlegung nach Köln, 2001 Verkauf des ten geratene “Rothenburger Feuerversicherungs-
Eisenbahn-AG. 1901 wegen allzu beschleunigten AG-Mantels an einen branchenfremden Investor. AG” in Görlitz und 1932 die “Hovad Allg. Versiche-
Baues von Außenlinien (bis nach Hildesheim Eingetragen auf Dr. Heinrich Jahn in Stettin. Maße: rungs-AG” in Berlin. Nach dem Krieg wurde der
hatte man Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig 21 x 29,6 cm. Doppelblatt, Prägesiegel lochentwer- Verwaltungssitz zunächst nach Köln, 1958 dann
geworden. Das Streckennetz war inzwischen 166 tet. nach München verlegt. 1982 auf die Alleinak-
km lang. 1921 Umfirmierung in Überlandwerke
und Straßenbahnen Hannover AG (ÜSTRA). 1929
Verkauf der Überlandwerke an die von der
PreußenElektra neu gegründete Hannover-Braun-
schweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA).
Das noch heute börsennotierte Nahverkehrsun-
ternehmen mit der Stadt Hannover als indirektem
Großaktionär unterhält aktuell 12 Stadtbahn- und
39 Omnibuslinien im Stadtgebiet der niedersäch-
sischen Landeshauptstadt und den angrenzenden
Kommunen und befördert über 150 Mio. Fahrgä-
ste im Jahr. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nicht entwertet,
mit beiliegenden restlichen Kupons ab Nr. 60.

Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Vorzugs-Aktie 1.000 RM, Nr. 614
Ulm/Donau, Februar 1936 EF
Auflage 290 (R 9). Gründung 1884 zur Übernahme
der Brauereien “Zum Roten Ochsen” und “Zum
Herrenkeller”. 1890 Übernahme der Brauerei “Zu
den Drei Königen”, danach in rascher Folge Über-
nahme weiterer kleinerer Brauereien, die sämtlich
gleich stillgelegt wurden, denn man war natürlich
nur an den Brauerei-Kontingenten interessiert.
1908 Neubau der Brauerei in der Magirusstr. 44-48,
daneben wurde im Anwesen “Zum Storchen” in
der Schwilmengasse eine Malzfabrik betrieben.
Börsennotiz Stuttgart und München. 1969
Umwandlung in die “Ulmer Münster-Brauerei Nr. 810
GmbH”, später in die „Ulmer Münster-Brauerei
154
tionärin “Magdeburger Feuerversicherungs-AG” in Nr. 814 Schätzpreis: 200,00 EUR

Hannover verschmolzen (damals zur Schweizer Startpreis: 50,00 EUR
Rück gehörig, später an die Allianz verkauft). Fak-
simile-Unterschrift des Deutsche-Bank-Vorstands
Union-Werke AG Kunstdruck-
Georg Siemens als Präsident des Aufsichtsraths. Metallwaren- und Plakatefabrik
Maße: 25,3 x 32,4 cm. Eingetragen auf die Deut- Aktie 80 RM, Nr. 11836
sche Bank in Berlin. Nicht entwertet! Radebeul bei Dresden, 31.12.1924 EF+
Auflage 13.000 (R 8). Die “Metallplakate-Fabrik
Nr. 810 Schätzpreis: 1.000,00 EUR und Prägeanstalt Saupe & Busch” wurde 1887 im
Startpreis: 150,00 EUR Radebeuler Industriegebiet (an der Grenze zu
“UNION” Fabrik chemischer Producte Dresden, Meißner Str. 1-15) gegründet. Bereits
1890 erhielt das Werk einen eigenen Bahnan-
Actie 1.200 Mark, Nr. 2315 schluß zum Bahnhof Radebeul-Ost und beschäf-
Stettin, 29.04.1889 VF tigte 60 Mitarbeiter. bis 1905 hatte sich deren Zahl
Auflage 500 (R 11). Gründung 1872 unter Über- Nr. 812 auf 300 verfünffacht. Nach dem Bankrott des Fir-
nahme der “Chemische Düngerfabrik von Kaese- meninhabers Richard Busch (1864-1944) 1907
macher & Schäfer” in Magdeburg und der Schwe- Nr. 812 Schätzpreis: 200,00 EUR Gründung der Union-Werke GmbH Metallplakate-
felsäurefabrik Glienken/Stettin. Produziert wur- Startpreis: 75,00 EUR und Blechemballagen-Fabrik, 1917 Umwandlung in
den hauptsächlich Schwefelsäure, Kali-Ammoni- UNION und RHEIN Versicherungs-AG eine AG. Neben Blechverpackungen für kosmeti-
ak-Superphosphat und Kieselfluorsalze. Hinzuer- sche und pharmazeutische Präparate, Süß- und
worben wurden 1889 die Fabrik von A. Scharffen- Namensaktie 100 DM, Nr. 118464 Tabakwaren wurden Schilder (auch Verkehrsschil-
orth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik von Berlin/München, November 1979 EF+ der), Plakate und Werbetafeln (u.a. für 35 Braue-
Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin, Auflage 3.000, weitere 57.000 in Globalaktien zu reien) hergestellt. Börsennotiert in Dresden, spä-
1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik H. Roeh in 100 x 100 DM verbrieft (R 9). Firmensignet in allen ter Leipzig. Im 2. Weltkrieg unterhielt die I. A.
Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie 1913 die vier Ecken. Maße: 21 x 29,6 cm. Nur 8 Stücke exi- Schmalbach Blechwarenwerke AG, Braunschweig,
schon seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee stieren noch! auf dem Gelände der Union-Werke einen Zweigbe-
bei Berlin (die Werke Stettin-Grabow und Heiligen- trieb, in dem Ukrainerinnen als Zwangsarbeiter
see wurden in der Weltwirtschaftskrise 1931/32 eingesetzt waren. Durch den Bau der Reichsauto-
stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein bahn wurde das Werk 1938 vom Rest Radebeuls
großes Aktienpaket der Kokswerke und Chemi- abgetrennt; die danach gebaute Brücke über die
sche Fabriken AG in Berlin (die heutige Schering Autobahn heißt bis heute Union-Brücke. Nach
AG), außerdem war sie an der Superphosphatfa- 1945 enteignet und weitgehend demontiert, dann
brik Nordenham AG mehrheitlich beteiligt. zunächst als VEB Union-Emballagen- und Email-
1935/36 verkaufte der Großaktionär, die Pommer- lierwerk und bis 1972 als VEB Emailleguß
sche landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft, Radebeul bzw. VEB Werkzeugfabrik Radebeul wei-
die Aktienmehrheit an die Westfälisch-Anhaltische tergeführt, schließlich in das VE Werkzeugkombi-
Sprengstoff-AG in Berlin (WASAG, Großaktionär nat Schmalkalden eingegliedert. 2008 erwarb ein
von Bohlen und Halbach). Ebenfalls 1935/36 Autohaus die Immobilie und ließ die 1927 erbaute
erwarb die “UNION” ein Aktienpaket der Guano- Werkhalle wunderschön in ihrer Ursprungsgestalt
werke AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im wieder herstellen. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel
Osten 1953 Sitzverlegung zunächst nach Norden- lochentwertet. Nur 18 Stücke sind bis heute erhal-
ham, 1957 nach Essen zum Großaktionär WASAG, ten geblieben!
zugleich Umwandlung in eine GmbH. Maße: 25,3 x
35,4 cm. In dieser Form (ohne Lochentwertung)
eine Rarität!
Nr. 813

Union-Grundstücks-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 182
Dresden, September 1937 EF+
Auflage 195 (R 8). Gründung 1910, bis 1921: AG Nr. 815
Dresdner Immobilien- und Darlehnsbank, bis 1935:
Nr. 811
Union-Bank AG, danach Union-Grundstücks-AG. Nr. 815 Schätzpreis: 250,00 EUR
1919 und 1920 erfolgte der Verkauf aller Grund- Startpreis: 35,00 EUR
Nr. 811 Schätzpreis: 200,00 EUR stücke bis auf den Bankgebäudekomplex Münche-
Startpreis: 60,00 EUR ner Str. 1-5. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft, Union-Werke AG Kunstdruck-
Feststellung der DM-Eröffnungsbilanz und Neu- Metallwaren- und Plakatefabrik
UNION und RHEIN Versicherungs-AG festsetzung des Grundkapitals von RM auf DM, Aktie 1.000 RM, Nr. 6459
Namensaktie 100 DM, Nr. 32850 1993-95 Umtausch der RM-Aktien. Lochentwertet. Radebeul bei Dresden, Mai 1942 EF
Berlin/München, August 1960 EF+ Originalunterschriften. Maße: 26,5 x 20 cm. Kleine
Lochentwertung unten in der Mitte. Rückseitig Auflage 100 (R 8). Die “Metallplakate-Fabrik und
Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1873 unter maß- Prägeanstalt Saupe & Busch” wurde 1887 im
geblicher Beteiligung der Deutschen Bank als Dividendenstempel für 1941-1943.
Radebeuler Industriegebiet (an der Grenze zu
“Union Allgemeine Versicherungs-AG zu Berlin”. Dresden, Meißner Str. 1-15) gegründet. Bereits
Von 1919 bis 1925 Interessengemeinschaft mit 1890 erhielt das Werk einen eigenen Bahnan-
dem “Deutschen Lloyd”. 1926 Übernahme der schluß zum Bahnhof Radebeul-Ost und beschäf-
“Rhein Versicherungs-AG” in Köln und Umfirmie- tigte 60 Mitarbeiter. bis 1905 hatte sich deren Zahl
rung in “Union und Rhein Versicherungs-AG”. Wei- auf 300 verfünffacht. Nach dem Bankrott des Fir-
ter übernommen wurden 1931 die in Schwierigkei- meninhabers Richard Busch (1864-1944) 1907
ten geratene “Rothenburger Feuerversicherungs- Gründung der Union-Werke GmbH Metallplakate-
AG” in Görlitz und 1932 die “Hovad Allg. Versiche- und Blechemballagen-Fabrik, 1917 Umwandlung in
rungs-AG” in Berlin. Nach dem Krieg wurde der eine AG. Neben Blechverpackungen für kosmeti-
Verwaltungssitz zunächst nach Köln, 1958 dann sche und pharmazeutische Präparate, Süß- und
nach München verlegt. 1982 auf die Alleinak- Tabakwaren wurden Schilder (auch Verkehrsschil-
tionärin “Magdeburger Feuerversicherungs-AG” in der), Plakate und Werbetafeln (u.a. für 35 Braue-
Hannover verschmolzen (damals zur Schweizer reien) hergestellt. Börsennotiert in Dresden, spä-
Rück gehörig, später an die Allianz verkauft). Wei- ter Leipzig. Im 2. Weltkrieg unterhielt die I. A.
tere 10.000 in Globalaktien zu 100 x 100 DM ver- Schmalbach Blechwarenwerke AG, Braunschweig,
Nr. 814
brieft, ausgestellt auf die Gewerbestudienrätin auf dem Gelände der Union-Werke einen Zweigbe-
Carola Drumm, München. Firmensignet in allen trieb, in dem Ukrainerinnen als Zwangsarbeiter
vier Ecken. Maße: 21 x 29,6 cm.
155
eingesetzt waren. Durch den Bau der Reichsauto- stration der Deutsche Filmaktiengesellschaft Nr. 819 Schätzpreis: 150,00 EUR
bahn wurde das Werk 1938 vom Rest Radebeuls (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Startpreis: 45,00 EUR
abgetrennt; die danach gebaute Brücke über die Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang
Autobahn heißt bis heute Union-Brücke. Nach Staudtes “Die Mörder sind unter uns” mit Hilde-
Vereinigte Brauereien AG
1945 enteignet und weitgehend demontiert, dann gard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Aktie 1.000 Mark, Nr. 1385
zunächst als VEB Union-Emballagen- und Email- Privatisierung von Ufa und Bavaria, wobei die Uni- Meiningen, 1.7.1911 EF
lierwerk und bis 1972 als VEB Emailleguß versum-Film AG und die Ufa-Theater AG von Auflage 650 (R 6). Brauerei-Betrieb bereits seit
Radebeul bzw. VEB Werkzeugfabrik Radebeul wei- einem Bankenkonsortium unter Führung der Deut- 1850, seit 1892 AG als “Brauerei am Kreuzberg”.
tergeführt, schließlich in das VE Werkzeugkombi- schen Bank übernommen werden. 1964 wird die 1908 Ankauf der Brauerei von G. Völler und Umfir-
nat Schmalkalden eingegliedert. 2008 erwarb ein UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 mierung in “Vereinigte Brauereien AG”. Die Gesell-
Autohaus die Immobilie und ließ die 1927 erbaute erlebt die UFA die “Wiedervereinigung” mit der schaft besaß ein gutes Dutzend Gastwirtschaften
Werkhalle wunderschön in ihrer Ursprungsgestalt DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Ber- sowie auswärtige Bierniederlagen. Nach der
wieder herstellen. Maße: 21 x 29,7 cm. 4fach telsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit über- Wende von der damals noch zur Schickedanz-
gelocht im Druckbild. nimmt. Faksimileunterschrift Emil Georg von Quelle-Gruppe gehörenden Nürnberger Patrizier-
Stauß. Maße: 21 x 29,7 cm. Kleine Lochentwertung Bräu übernommen. Sehr dekorative Umrahmung
unten neben dem Prägesiegel. aus Gerste- und Hopfenranken. Maße: 26 x 33,2
cm.

Vereinigte Brauereien AG
Meiningen, Dezember 1934 EF+
Auflage 200. Maße: 26 x 33 cm. Gleiche graphische
Gestaltung wie das Los davor. Überdurchschnitt-
lich gut erhaltenes Exemplar!
Nr. 816

Universum-Film AG Startpreis: 90,00 EUR
Namens-Aktie Serie A 1.000 RM, Nr. 31435
Vereinigte bayerische Spiegel- und
Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co.
Auflage 69, weitere 22.400 in Sammelurkunden
verbrieft (R 6), ausgestellt auf die I. G. Farbenin- Vorzugs-Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 30
dustrie AG, Berlin. Die UFA wurde am 18.12.1917 Neustadt a.d.W.N., 15.10.1921 EF
gegründet. Lassen wir dazu ein altes AG-Hand- Auflage 1.000 (R 9). Bei der Gründung 1906 brach-
buch sprechen: “Die Universum-Film AG ist eine ten böhmische und oberpfälzische Glasfabrikan-
Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendig- ten zwei Glasfabriken in Neustadt a. d. Waldnaab
keit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege und einen Betrieb in Fürth in die AG ein gegen
bestand in Deutschland eine größere Zahl wenig Gewährung von Aktien. Zeitweise bestand auch
bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil eine Niederlassung in Hoboken bei New York. 1928
dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg verzichtete die Ges. im Rahmen eines Krisenkar-
gezwungen, ihre Produktion fast ganz einzustellen tells gegen Zahlung einer Entschädigung durch
oder überhaupt aufzugeben. Nicht viel anders den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken auf die
erging es den Lichtspieltheatern. Hier kam noch weitere Herstellung von Spiegelglas. Das Werk in
hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Neustadt sollte auf Farbglas umgestellt werden.
Theater in Berlin und im Reich sich in ausländi- Das war der Anfang vom Ende der Firma, die 1931
schen Händen befand. Es war somit nicht möglich, als eines der zahllosen Opfer der Weltwirtschafts-
die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches krise in Konkurs ging. Schöner G&D-Druck. Maße:
Nr. 821
einzusetzen. Nichts lag daher näher, als daß maß- 24,8 x 34,2 cm. Doppelblatt. 2004 wurden einige
gebende Kreise der Regierung und der Obersten wenige Stücke in altem Familienbesitz gefunden.
Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft
anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das dar- Nr. 818 Schätzpreis: 350,00 EUR Nr. 821 Schätzpreis: 500,00 EUR
stellte, was die gesamte nationale Filmindustrie Startpreis: 90,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR
des jeweiligen Feindlandes schon war und was in
Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften Vereinigte bayerische Spiegel- und Vereinigte Dampfziegeleien
nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deut- Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. und Industrie AG
sche Gesellschaft musste auf den Firmen der jun- Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 3599 Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 1281
gen deutschen Filmindustrie aufgebaut werden, Neustadt a.d.W.N., 27.9.1922 EF Berlin, 2.6.1904 VF
und zwar so, daß nicht allein Produktions-, son- Auflage 600 (R 10), gültig geblieben ab 1909 als
dern auch Verleihgesellschaften, und als wichtig- Auflage 1.000 (R 10). Maße: 25 x 34,7 cm. Doppel-
blatt. Gleiche graphische Gestaltung von G&D wie Vorzugs-Aktie und ab 1911 als Vorzugs-Aktie Lit. B.
stes auch Gesellschaften mit vorhandenem Thea- Gründung 1889 als “Vereinigte Halbe’r Dampfzie-
terpark zu einem großen Ganzen zusammenge- das Los davor, nur andersfarbiger Druck.
geleien AG” zur Übernahme und Fortführung einer
schweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben großen Ziegelei in Halbe (im Herzen des heutigen
dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank Landkreises Dahme-Spreewald) direkt an der Ber-
waren die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den lin-Görlitzer Bahn, 1 Fahrstunde von Berlin ent-
Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstands- fernt. 1900 umbenannt wie oben. 1903 zusätzlich
mitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, Erwerb der “AG Meissener Thonwaren- und
dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” . Kunststeinfabriken”, die feuer- und säurefeste Pro-
Die Rolle als Propagandainstrument spielte die dukte, Steinzeugwaren und Fussbodenplatten her-
UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der stellte. Ebenfalls ab 1903 in Berlin börsennotiert,
Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagan- was 1904 und 1905 gleich zu zwei Kapitalerhöhun-
daministerium 1942 die Verschmelzung der UFA gen genutzt wurde. Dann investierte die Ges. mas-
mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa- siv in Werkserweiterungen und experimentierte in
Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Meissen mit neuartigen Wandplatten, aber in
Universum-Film AG ein kompletter Aktien-Neu- einen rückläufigen Markt hinein, was sich bitter
druck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsache, rächte: Rückläufige Preise wegen der gedrückten
daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Ausnah- Lage am Berliner Baumarkt und ein totaler Fehl-
men sämtliche UFA-Aktien noch im Reichsbank- schlag bei den Neuentwicklungen führten zu her-
schatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote
Nr. 819
ben Verlusten und machten 1909, 1911 und 1913
Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am Sanierungen erforderlich. Doch es war zu spät:
17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradmini-
156
1913 lehnten die Anleihegläubiger erneute Sanie- Nr. 823 Schätzpreis: 100,00 EUR werk Königshütte bei Beuthen (1797 vom preußi-
rungsbeschlüsse der Aktionäre ab, 1914 Liquidati- Startpreis: 30,00 EUR schen Staat gegründet, 1802 ging hier der damals
onsbeschluss, nachdem zuvor ein Konkursverfah- größte Hochofen Europas in Betrieb), die Lau-
ren mangels Masse gar nicht erst eröffnet worden
Vereinigte Hammer Herd- rahütte (1838 ging hier das erste integrierte Eisen-
war. Das Werk in Halbe erwarb 1914 für ‘nen Appel u. Ofenfabriken AG werk Oberschlesiens in Betrieb), das Steinkohlen-
und ‘nen Ei in der Zwangsversteigerung die Natio- Aktie 1.000 Mark, Nr. 386 bergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königs-
nalbank für Deutschland als einer der Hauptgläu- Hamm (Westf.), 30.9.1913 EF+ hütte, Mittel-Lagiewnik und Chorzow, die Stein-
biger und reichte es sogleich an einen Dr. Kanter Gründeraktie, Auflage 1.100 (R 8). Die Firma verei- kohlengrube Laurahütte, Eisenerzberechtigungen
weiter. Das Meissner Werk ging in der Zwangsver- nigte drei in Hamm ansässige Herd- und Ofenfa- auf rund 125 ha, die Zinkhütte Lydognia und das
steigerung 1919 an die Fa. M. Oskar Arnold in Neu- briken. Aktie nach 1945 noch auf 1.000 DM umge- Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm in Beuthen. In
stadt bei Coburg. Hochformat, schöner Druck der stellt, die Gesellschaft ging dann aber in den 50er seiner Blütezeit zählte das Unternehmen 21.000
Reichsdruckerei mit Umrahmung aus Blumen und Jahren ein. Dekorativ. Doppelblatt. Maße: 37 x 26,6 Beschäftigte. In Folge des Versailler Vertrages fan-
Weinreben. Lochentwertet. Maße: 34,7 x 26,1 cm. cm. den sich die meisten Werke auf polnischem Gebiet
Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! wieder und wurden dort ab 1925/26 von der “Gor-
noslakie Zjednoczone Huty Kroleska i Laura S.A.”
als AG polnischen Rechts weitergeführt (in den
1920er Jahren erwarb hier Friedrich Flick eine
wesentliche Beteiligung). Der deutschen AG ver-
blieben nur die Bergfreiheitgrube bei Schmie-
deberg i. Riesengebirge, das Erzbergwerk Paulze-
che bei Berggiesshübel und das Braunkohlenfeld
Herzog von Sagan bei Priebus i. Schl. 1936 ging die
früher an allen großen deutschen Börsen notierte
AG in Liquidation. Originalunterschriften, ferner
Faksimileunterschrift S. Bleichröder vom Bank-
haus S. Bleichröder als Sicherungsstelle Maße: 35
x 25 cm. Sehr dekorativ gestaltet. Doppelblatt,
inwendig Anleihebedingungen. Mit beiligendem
restlichen Kuponbogen (Kupons ab 1939). In die-
ser Form (nicht entwertet) seit 1997 nur zwei
Stücke bekannt!
Nr. 824

Startpreis: 240,00 EUR Vereinigte Harzer
Vereinigte Elbkiesbaggerei Portlandzement- und Kalkindustrie AG
Kalk- und Mörtelwerke AG Globalaktie 100.000 RM, Nr. 12
Wernigerode, 4.4.1945 EF
(R 8) Gründung 1898 als “Vereinigte Harzer Kalkin-
Magdeburg, 11.10.1903 VF+ dustrie” mit Sitz in Elbingerode. 1912 Umfirmie-
Auflage 224 (R 9). Gegründet 1891 als Magdebur- rung wie oben, 1925 Sitzverlegung nach Wernige-
ger Mörtelwerk vorm. August Hohmann AG, am rode. Betrieben wurden in der Nähe von Rübeland
12.12.1902 umbenannt wie oben. Heute Dyckerhoff
Nr. 825
(in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden
Transportbeton Elbe-Spree GmbH & Co. KG, Werk berühmten Tropfsteinhöhlen) und Elbingerode
Magdeburg. Doppelblatt, lochentwertet. Maße: die Steinbrüche und Kalkwerke Christinenklippe,
38,6 x 26,3 cm. Garkenholz, Kleiner Stein und Mühlental. In der
Nähe des Kalkwerks Kleiner Stein wurde außer-
dem ein eigenes Wasserkraftwerk betrieben, dem
Kalkwerk Christinenklippe war eine moderne
Portlandzementfabrik angeschlossen. Börsenno-
tiz Berlin und Hannover, letzter Großaktionär war
die Norddeutsche Hütte AG in Bremen. Nach der
Wende von den Fels-Werken in Goslar übernom-
men (gehörten bis 2001 zur Salzgitter-Stahl AG,
dann zu Stinnes). Die AG existiert heute noch und
versucht ihre Restitutionsansprüche geltend zu
machen. Maschinenschriftliche Ausführung, mit
Originalunterschriften. Maße: 29,6 x 20,9 cm. Klei-
ne Lochentwertung unten in der Mitte.

Vereinigte Königs- und Laurahütte AG
für Bergbau und Hüttenbetrieb
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 17703
Auflage 20.000 (R 10). Eines der bedeutendsten
Montanunternehmen in Oberschlesien, gegründet
1871 (einer der sogenannten “Fürstenkonzerne”).
Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die
Nr. 823
früher dem Grafen Hugo Henckel von Donnersm- Nr. 826
arck gehörenden Werke: Eisen- und Zinkhütten-
157
Nr. 826 Schätzpreis: 400,00 EUR “Sophienau” in Thüringen in einen VEB umgewan-
Startpreis: 75,00 EUR delt. Die Werke Duisburg und Hannover-Linden
waren stark beschädigt. Einzig das Werk Marien-
Vereinigte Schmirgel- berg bei Bensheim an der Bergstraße blieb erhal-
und Maschinen-Fabriken AG ten und wurde in den Folgejahren stark ausge-
Vorzugs-Aktie 1.000 DM, Nr. 7050 baut, 1960/63 auch Sitzverlegung dorthin. 1954-67
Hannover, Februar 1953 EF Ausgliederung des operativen Lösungsmittel- und
Auflage 60 (R 8). Gründung 1898 unter Übernah- Farben-Geschäfts in Gemeinschaftsunternehmen
me der Firmen S. Oppenheim & Co. in Hannover mit angelsächsischen Chemiefirmen und Grün-
(gegr. 1864) und Schlesinger & Co. in Harburg. Pro- dung einer US-Tochter. 1971 in eine GmbH umge-
duktion von Schleifpapieren und Schleifgeweben wandelt. Doppelblatt. Maße: 34,5 x 23,5 cm.
jeder Art. Die zuvor außerdem betriebene Maschi- Unentwertetes Stück, nicht aus der Reichsbank!
nenfabrik in Hannover-Hainholz wurde in Folge
der Weltwirtschaftskrise 1930 stillgelegt, ebenso
Nr. 829
1931 das ehemals Schlesinger’sche Werk in Har-
burg (am Bahnhof der Unterelbischen Eisenbahn
an der Blohmstraße). Maße: 29,6 x 21 cm. Rück- Nr. 829 Schätzpreis: 300,00 EUR
seitig als ungültig abgestempelt. Startpreis: 75,00 EUR
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Actie 500 Mark, Nr. 1126
Heinrichshall, 15.6.1880 VF
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 8). 1775 wurden bei
der Suche nach Torf im Bruch zwischen Stottern-
heim und Nöde bei Erfurt salzige Quellen ent-
deckt. 1783 begann Carl Leopold von Beust mit
Bohrungen, um an das Salzlager zu gelangen,
scheiterte aber an dem sumpfigen Gelände. Durch
Ableitungen der Sumpfwässer in die Schmale Gera
wurde das Bruch bis 1820 trockengelegt. 1822
erhielt der Hof- und Bergrat Glenck (geb. 1779 in
Nr. 827
Schwäbisch Hall, gest. 1845 in Gotha) die Konzes-
sion, im Herzogtum Weimar nach Salz zu bohren.
Er führte die alte Bohrung von Carl Leopold von
Nr. 827 Schätzpreis: 150,00 EUR Beust bis auf 73 m Teufe fort, stieß aber nur auf Nr. 830
schwache Sole. Ergiebig wurde die Bohrung erst,
Startpreis: 20,00 EUR nachdem man sie 1827 bis auf 337 m Teufe brach-
Vereinigte Schmirgel- te. Zu der Zeit war das die tiefste Bohrung der
und Maschinen-Fabriken AG Welt! 1827 wird das erste Siedehaus gebaut, 1829
Aktie 1.000 DM, Nr. 12428 meldet Glenck brieflich an Goethe, daß er in Stot-
ternheim den mittleren Muschelkalk durchbohrt
Hannover, September 1986 EF+ und im Salz fündig geworden ist (der bergbauin-
Auflage 500 (R 9). Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig teressierte Goethe setzte seinem Freund Glenck
als ungültig abgestempelt. übrigens im Faust II ein literarisches Denkmal).
Nur zur Unterstreichung der unternehmerischen
Aktivitäten von Glenck sei erwähnt, daß sie sich
bis in die Schweiz erstreckten, wo er 1836 bei Birs-
felden eine Steinsalzlagerstätte entdeckte und
dort die bis heute bekannte Saline Schweizerhalle
gründete. 1846 wird in Louisenhall das erste Sole-
bad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. 1880
Umwandlung in eine AG mit Sitz in Heinrichshall
zum Betrieb der Salinen Heinrichshall bei Gera,
Louisenhall und Neuhall in Stotternheim bei
Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben bei Gotha,
außerdem Fabrikation von Soda und anderen Che-
mikalien. Sitzverlegungen von Heinrichshall 1909
nach Erfurt und 1933 nach Stotternheim b. Erfurt.
Beschäftigt waren ca. 70 Mitarbeiter. In Berlin,
Nr. 828
später Leipzig bis 1936 börsennotiert, dann
Umwandlung in eine oHG (Vereinigte Thüringi-

sche Salinen Gebrüder Eberhardt). Neben den
Nr. 831
Salinen gehörten zu dem Unternehmen auch die
Startpreis: 30,00 EUR Feengrotten Saalfeld und die Schiefergruben Lehe- Nr. 831 Schätzpreis: 225,00 EUR
Vereinigte Strohstoff-Fabriken sten. 1947 Enteignung und Eingliederung in die Startpreis: 60,00 EUR
VVB Mineral und Erz Thüringen. Mangels qualifi-
Actie 1.000 Mark, Nr. 1597 zierten Personals für den Weiterbetrieb wurde die
Vereinigte Ultramarinfabriken
Dresden, 2.7.1886 EF/VF Saline 1949 stillgelegt, die Gebäude umgenutzt vormals Leverkus, Zeltner & Consorten
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 7). Gründung 1886 und nach und nach abgebrochen. Maße: 25 x 34,2 Actie 1.000 Mark, Nr. 3983
durch Zusammenschluss von 8 Strohzellstoffwer- cm. Nürnberg, 19.7.1890 EF/VF
ken. Die Erzeugung von gebleichtem Strohzellstoff
Auflage 3.000 (R 8). Kapitalerhöhung noch im
für die Papier- und Kartonherstellung in den Wer- Nr. 830 Schätzpreis: 250,00 EUR Gründungsjahr. Maße: 34,2 x 23,6 cm. Doppelblatt,
ken Coswig, Rheindürkheim und Dohna wurde Startpreis: 45,00 EUR mit beiliegenden restlichen Kupons.
parallel zur Stilllegung der fünf kleineren Fabriken
erhöht. Das Werk Dohna wurde 1937 verkauft, das Vereinigte Ultramarinfabriken
Werk Coswig 1946 auf Beschluss der Sächs. Lan- vormals Leverkus, Zeltner & Consorten Nr. 832 Schätzpreis: 200,00 EUR
desregierung enteignet. 1948 Sitzverlegung nach Startpreis: 45,00 EUR
Worms-Rheindürkheim und Umfirmierung in
Nürnberg, 31.5.1890 EF Vereinigte Ultramarinfabriken AG
“Rheinische Strohzellstoff AG”. Eine schwere vormals Leverkus, Zeltner & Consorten
Krise des Zellstoffmarktes erzwang 1963 die Still- Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 6). Gründung 1890
legung des Betriebes und die Liquidation der AG. mit Sitz in Nürnberg, 1899 Sitzverlegung nach Aktie 1.000 Mark, Nr. 5615
Börsennotiz Dresden/Leipzig sowie Frankfurt (bis Köln. Erworben wurde das Blaufarbenwerk Mari- Köln, 1.7.1911 EF
1945 amtlich, ab 1948 ungeregelter Freiverkehr). enberg, die Hannoversche Ultramarinfabrik vorm. Auflage 1.000 (R 7). 1971 in eine GmbH umgewan-
Schöner G&D-Druck, mit Originalunterschriften. Egestorff, die Schweinfurter Ultramarinfabrik delt. Maße: 34,5 x 23,5 cm. Doppelblatt. Nicht ent-
Maße: 27,6 x 36,8 cm. Nicht entwertetes Stück in sowie 1906 die Ultramarinfabrik Duisburg. Das wertetes Stück in einem überdurchschnittlich
einem sehr schönen Erhaltungszustand! Leverkuser Werk wurde 1918 an die Friedr. Bayer guten Erhaltungszustand!
& Co. verkauft. 1946/47 wurde das Werk
158
seler & Pirnaer Farbenglaswerke AG. Bis 1928 in Hauptteil der Stadt wurde 1253 von deutschen
München börsennotiert. Nach diversen Kapital- Einwanderern gegründet und hatte bis 1793 eige-
schnitten machte 1932 der Großaktionär (Jenaer ne Verwaltung nach Magdeburgischem Recht.
Glaswerke Schott & Genossen) den freien Danach (und dann wieder 1815) kam Posen an
Aktionären ein Übernahmeangebot zu 20 %. 1940 Preußen. Die Vesta, die italische Göttin des Herd-
umbenannt in Vereinigte Farbenglaswerke AG, feuers, verehrten vor allem die Handwerker, die
zugleich Sitzverlegung nach Pirna. 1945 erfolgte das Herdfeuer für ihr Gewerbe brauchten, allen
mit 41 durch die Alliierten aus Jena abgezogenen voran die Bäcker. Es liegt deshalb wegen der
Führungskräften Neubeginn in Zwiesel. 1971 über- Namensgebung und auch der Gegenseitigkeits-
nimmt das Zwiesel-Werk als Konsumgüterschwer- form die Annahme nahe, daß diese Lebensversi-
punkt der Schott Gruppe den Vertrieb von Haus- cherung als Selbsthilfeeinrichtung der Handwer-
wirtschaftsglas unter dem traditionellen Marken- kerschaft in Posen gegründet wurde. Die Gesell-
namen Jenaer Glas und trägt fortan den Namen schaft überdauerte alle politischen Veränderun-
Schott Zwiesel Glaswerke AG, 2011 übernimmt die gen und bestand auch weiter, als Posen nach dem
Table Top Alliance AG mit Sitz in Zwiesel die Mehr- 1. Weltkrieg längst zu Polen gehörte. Erst in der
heitsbeteiligung der Schott Zwiesel AG. Umge- Weltwirtschaftskrise 1929/30 ging sie unter. Deko-
stellt auf 80 RM, spätestens 1931 in 100- bzw. rative Rankwerk-Umrandung, zweisprachig
1.000-RM-Aktien umzutauschen gewesen, dabei deutsch/polnisch, mit Wappenadler des polni-
aber wohl schon vergessen worden. Maße: 37,5 x schen Königs. Maße: 25 x 37,8 cm. Kleine Fehl-
24,8 cm. Doppelblatt, lochentwertet. stelle an der linken unteren Ecke (Spitze abgebro-
chen) fachmännisch restauriert. In dieser Form
(ohne Lochentwertung) eine Rarität.
Nr. 832
Nr. 834
Nr. 835 Schätzpreis:1.500,00 EUR

Nr. 833 VESTA Lebensversicherungs-Bank a.G.
Antheil-Certifikat 100 Thaler, Nr. 835
Posen, 1.10.1873 VF
Gründer-Anteil (R 10). Die Stadt Posen ist eine
Nr. 836
Vereinigte Zünder- und Kabelwerke der ältesten Städte Polens und war bis 1296 Resi-
Aktie Lit. C 1.500 Mark, Nr. 804 denz der polnischen Herzöge. Der westliche
Meissen, 10.5.1920 EF/VF
Auflage 800 (R 10). Gründung 1872 als “Vereinigte
Fabriken englischer Sicherheitszünder, Draht- und
Kabelwerke”. 1915 Umbenennung in Vereinigte
Zünder- und Kabelwerke AG. Herstellung von
Zündschnüren, Drähten, Stark- und Schwach-
stromkabeln, Fernsprech-, Telegraphen- und Sig-
nalanlagen, Sprengkapseln und elektrischen
Minenzündern. Fabriken in Meissen, Siebenlehn
und Lage (Lippe). 1947 wurde das Unternehmen
unter Anschluss an die IKA Vereinigung volkseige-
ner Betriebe für Installation, Kabel und Apparat in
Halle enteignet. 1948 Demontage der Zündschnur-
fabrik in Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951 Sitz-
verlegung von Meissen nach Lage und 1974 nach
Hamburg. Maße: 35 x 25,2 cm. In dieser Form
(nicht entwertet) äußerst selten!

Vereinigte Zwieseler & Pirnaer
Farbenglaswerke AG
München, Januar 1923 EF
nahme der Zwieseler Farbenglashütten Gebr.
Tasche in München. 1899 Erwerb der Sächsischen
Nr. 835
Kathedral- und Farbenglaswerke Müller, Krug &
Co. in Pirna und Umbenennung in Vreinigte Zwie-
159
Nr. 836 Schätzpreis: 450,00 EUR eGmbH in Niederndodeleben. Beim 50-jährigen te die Firma Wachs & Flössner an der Kötz-
Startpreis: 45,00 EUR Bestehen 1966 hat die Bank 45 Mitarbeiter, Zweig- schenbrodaer Straße 24/26 in Dresden-Mickten
stellen in Sudenburg, Buckau, Barby und Niedern- Konserven her. 1901 Umwandlung in eine AG. 1947
Volksbade-Anstalt Neuss dodeleben und auch zu DDR-Zeiten noch 1150 Mit- als VEB Kofa Dresden (Kofa steht für Konserven-
Namens-Actie 250 Mark, Nr. 389 glieder. Erneut umbenannt 1970 in “Genossen- fabrik) in Volkseigentum überführt. In Mickten
Neuss, 16.9.1898 EF/VF schaftsbank für Handwerk und Gewerbe” und wurden Obstkonserven (täglich 22.000 Gläser)
Auflage 80 (R 10). Gründung 1893 zum Bau und 1974 in “Genossenschaftskasse für Handwerk und und Marmelade hergestellt, im Zweigwerk Bautz-
Betrieb einer Badeanstalt. 1925 Umbau und Ver- Gewerbe der Deutschen Demokratischen Repu- ner Straße in der Äußeren Neustadt Gemüsekon-
größerung der Schwimmhalle (1926 wiedereröff- blik Magdeburg”. Die Bank unterlag nun der Auf- serven, außerdem der auf Gurkenverarbeitung
net). Die Aktien kaufte nach und nach die Stadt sicht der Stadtverordnetenversammlung und des spezialisierte Betriebsteil „Rotsiegel“ in Löbau.
Neuß auf, in den 1940er Jahren besaß sie bereits Rates und war die viertgrößte ihrer Art in der Nach der Wende mit inzwischen nur noch 80 Mit-
ca. 75 % des Kapitals. Die Schwimmhalle wurde DDR. Nach der Wende zum 1.4.1990 wieder arbeitern zur Sachsenkonserve GmbH geworden.
am 1.8.1942, die Wannenbadabteilung im Mai 1943 zurückbenannt in “Volksbank Magdeburg eG”. Um 1995 wurden die Fabrikgebäude in Mickten
durch Bombentreffer total zerstört. Am 1.4.1949 Zum 1.10.1990 zieht die Bank nach umfangreichen abgerissen, nur die Fabrikanten-Villa blieb erhal-
Neueröffnung der Badeabteilung, am 1.7.1951 Modernisierungsarbeiten in ihr heutiges Domizil ten. 1941 Nennbetrag berichtigt auf 1.300 RM.
Eröffnung des neuen Hallen-Schwimmbades. Am Breiter Weg 212. 1991 Aufnahme der Raiffeisen- Lochentwertet. Maße: 37,6 x 26,3 cm.
1.2.1955 Eröffnung des neuen Heilbades mit medi- bank Magdeburg eG durch Verschmelzung. 1992
zinischen Bädern, elektrischen Lichtbädern Errichtung einer Zweigniederlassung in Wolmir-
(heute würde man Solarium dazu sagen), Unter- stedt. Originalunterschriften. Lochentwertet.
wassermassagen, Sauna, römisch-irischem Bad Maße: 29,6 x 20,9 cm.
und Dampfbad. 1959 Übertragung des Vermögens
auf die Stadt Neuß, die AG erlosch. Sehr dekorati-
ve Umrahmung, mit Originalunterschriften. Aus-
gestellt auf Dr. jur. Clemens Frhr. von Schorlemer.
Rückseitig ein Übertragungsvermerk auf die Stadt
Neuss. Maße: 37,8 x 24 cm. Seit Jahrzehnten nur
3 Stücke bekannt! Sensationell niedriger Start-
preis!
Nr. 840
Wäschefabrik Adolf Schuster AG
Nr. 838 Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 21880
Wannweil, 11.9.1923 EF
Nr. 838 Schätzpreis: 150,00 EUR Gründeraktie, Auflage 39.000 (R 9). Gründung
Startpreis: 45,00 EUR 1923 unter Einbringung der Firma Adolf Schuster,
Wäschefabrik in Wannweil mit allen Aktiva. Im
VULKAN Gummiwarenfabrik Juni 1925 bereits wieder in Liquidation getreten.
Weiss & Baessler AG Der Liquidator führte die Fabrik dann weiter als
Aktie 500 RM, Nr. 88 Einzelfirma “Wäschefabrik Adolf Schuster Nachf.
Leipzig-Lindenau, 28.12.1926 EF Karl Schirm”. Maße: 21,5 x 34 cm. Mit kompletten
Auflage 1.000 (R 10). Gegründet 1896, AG seit Kuponbogen.
27.6.1921. Herstellung und Vertrieb von Weich-
und Hartgummiwaren, speziell nahtlose und chir-
urgische Gummiwaren. Firmenmantel 1959 verla-
gert nach Köln, Betrieb ab 1949 volkseigen, pro-
duzierte Igelit (in Westdeutschland als PVC
bekannt). 1941 umgestempelt auf 1.000 RM. Maße:
Nr. 837
21 x 29,5 cm. Nicht entwertetes Stück!
Nr. 837 Schätzpreis:400,00 EUR

Volksbank Magdeburg eGmbH
Anteilschein 150 RM, Nr. 5782
(R 8) Gründung 1916 wegen der herrschenden
Finanzierungs-Notlage als “Genossenschaft Mag-
deburger Hausbesitzer zur Beschaffung und Siche-
rung von Hypotheken eGmbH” auf Initiative des
Verbandes der Hausbesitzervereine Magdeburgs
mit Unterstützung der Stadtverwaltung. Genosse
konnte nur werden, wer Mitglied in einem Haus-
besitzerverein war. 1925 umbenannt in “Bank für
Handel und Grundbesitz eGmbH”. Fortan betrieb
die Bank alle Arten von Bankgeschäften für Ihre
Nr. 841
Mitglieder sowie auch für Nichtmitglieder das
Depositengeschäft. 1929 Bezug eines neuen
Gebäudes in der Otto-von-Guericke-Str. 40 a. Seit
Mitte 1933 Mitglied im Mitteldeutschen Genossen-
schaftsverband (Schultze-Delitzsch) e.V. Ende Nr. 841 Schätzpreis: 125,00 EUR
1941 umbenannt in “Volksbank Magdeburg Startpreis: 35,00 EUR
eGmbH”. 1943 Aufnahme der “Sparer-Haus- und Walchenseewerk AG
Wohnungsgenossenschaft Magdeburg eGmbH” Nr. 839 und Mittlere Isar AG
durch Verschmelzung. Beim Bombenangriff vom
16.1.1945 wird die Bankzentrale weitgehend zer- Nr. 839 Schätzpreis: 100,00 EUR 4,5 % Schuldv. 5.000 Mark, Nr. 63224
stört, wichtige Unterlagen verbrennen. Auf der Startpreis: 40,00 EUR München, 15.12.1921 EF
Grundlage entsprechender SMAD-Befehle wird die (R 9) Die “Walchensee-Anleihen” wurden zur
Bank am 13.9.1945 in der Olvenstedter Str. 10 wie- Wachs & Flössner AG Finanzierung der Kraftwerksanlage zwischen
der eröffnet sowie 1946 umbenannt in “Bank für Aktie 1.000 Mark, Nr. 291 Walchensee und Kochelsee ausgegeben. Das
Handwerk und Gewerbe eGmbH” und in die Otto- Dresden, 19.12.1901 EF+ Kraftwerk wurde gebaut, um die Stromversor-
von-Guericke-Str. 65 umquartiert. 1965 Verschmel- Gründeraktie, Auflage 1.000, später reduziert auf gung des zur Elektrifizierung vorgesehenen
zung mit der Bank für Handel und Gewerbe 725. Gründung als oHG 1868, schon seit 1884 stell- Eisenbahnnetzes im Voralpenraum sicher zu stel-
160
len. Noch heute erzeugen drei der damals sechs Nr. 843 Schätzpreis: 200,00 EUR
installierten Generatoren Fahrstrom für die Startpreis: 90,00 EUR
Bahn. Heute zu E.ON Bayern gehörig. Teil einer
Anleihe von 500 Mio. M der Bayer. Grosswasser-
Walter Bau-AG
kraftwerke zum Ausbau ihrer Wasserkraftanla- Aktie 50 DM, Nr. 3652
gen. Sehr dekorative Art déco-Gestaltung mit Augsburg, Oktober 1991 UNC/EF
Neptun und Wasserkraftwerk. Maße: 39 x 25,8 Auflage 554.600, der überwiegende Teil davon in
cm. Mit beiliegenden Kupons und ohne Lochent- Global-Aktien verbrieft (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm.
wertung.
Walzwerk Wetzlar
Nr. 846
Wetzlar, 28.12.1882 EF
Gründeraktie, Auflage 700 (R 10). Bis auf eine Zei-
tungsnotiz 1882 über die Gründung der AG mit
einem Kapital von 700.000 Mark keine weiteren Nr. 846 Schätzpreis: 250,00 EUR
Informationen gefunden. Vermutlich schon bald Startpreis: 75,00 EUR
nach der Gründung in die Buderus’sche Eisenwer- Wasserwirtschaft im Rheinisch-
ke zu Wetzlar eingegliedert. Namenspapier, einge- Westfälischen Industriegebiet
tragen auf Frau Superintendent Becker, Mathilde (Ruhrkohlenbezirk) GmbH
geb. Vogel in Erndtebrück. Originalsignaturen.
Nr. 842
Sehr dekoratives Papier mit Umrandung im Histo-
rismusstil. Maße: 22 x 34 cm. Essen, 14.3.1928 EF
Recepis Specimen aus dem Archiv de Bussy (R 10).
Gegründet als Zweckverband, in dem der Ruhrtal-
Nr. 842 Schätzpreis: 500,00 EUR sperrenverein, die Emschergenossenschaft, der
Startpreis: 180,00 EUR Ruhrverband, der Lippeverband, die Linksrheini-
Walter Bau-AG sche Entwässerungsgenossenschaft und der
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 725 Niersverband zusammengeschlossen waren. Von
der Anleihe von insgesamt 10 Mio. US-$ wurde ein
Augsburg, Oktober 1991 UNC/EF Teilbetrag von 1,5 Mio. US-$ in Holland platziert.
Auflage 32.270, der überwiegende Teil davon in Maße: 22,6 x 30,3 cm. Perforationsentwertet. Nur
Global-Aktien verbrieft (R 10). Maße: 21 x 29,7 cm. zwei dieser Archivstücke sind bekannt!
Unentwertet, mit beiliegendem restlichen Kupon-
bogen. Nur 4 Stücke lagen im Walter-Bau-Archiv!
Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 792
auf Seite 150.
Nr. 845
Wasserwerks-Genossenschaft
München Süd-Ost E.G.m.b.H.
Anteilschein 50 Mark, Nr. 739
München, 22.5.1916 EF
Nr. 843 (R 9) Interessant, daß auch das Genossenschafts-
wesen Einzug im Wassersektor erhielt. Hübsche
Zierumrandung. Maße: 21,5 x 17 cm.
Nr. 847

Weinberg AG Schokoladen-
und Zuckerwaren-Fabriken
Herford / Hamburg, 1.9.1922 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 27.000 (R 7). Übernahme
und Fortbetrieb der “Weinberg Schokoladen-
Werke GmbH” in Hamburg mit Werken in Herford
und Altona-Bahrenfeld. Bereits 1925 wieder in
Konkurs gegangen. Das Werk in Herford wurde
1926 an Ernst Nolting (Gebrüder Nolting Schoko-
ladenfabrik in Herford) veräußert. Im Unterdruck
Werksansicht mit über die Gebäude steigendem
riesenhaften Schwarzafrikaner mit Kakaofrüchten,
Umrandung mit Vignetten. Maße: 37,2 x 26,6 cm.
Nicht entwertetes Stück!
Für meine große Auktion

am 19.11.2018 suche ich
noch Einlieferungen
von guten Einzelstücken
Nr. 844 oder kompletten Sammlungen
161
Auflage 175 (R 9). Gründung 1885 zur Herstellung Frankfurt a.M., bei Tod oder Ausscheiden des
von Gußwaren, Eisenkonstruktionen und Maschi- Inhabers aus dem städt. Dienst war er sofort
nen aller Art. Dekorativ mit Jugendstilelementen. zurückzuzahlen, sonst durch Auslosung zu tilgen.
Maße: 33,8 x 24,1 cm. Doppelblatt, inwendig Anlei- Prägesiegel des Vereins mit Frankfurter Wappen-
hebedingungen. adler. Maße: 12,2 x 20,8 cm. Linker Rand mit
Abheftlochung.

WTB Walter Thosti Boswau Bau-AG
Global-Aktie 1000 x 50 = 50.000 DM, Blankett
Augsburg, April 1984 UNC
(R 10) Maße: 21 x 29,7 cm. Lediglich 3 Blankette
wurden im Walter-Bau-Archiv gefunden. Zur Fir-
mengeschichte siehe bitte das Los Nr. 792 auf
Seite 150.
Nr. 848
Weißeritztalsperrengenossenschaft
4 % Schuldschein 1.000 Mark, Nr. 4258 Nr. 850
Hainsberg, 23.11.1909 EF
Auflage 5.000 (R 6). Die Rote Weißeritz entspringt
bei Altenberg und durchfließt Schmiedeberg, Dip-
poldiswalde und Rabenau, die Wilde Weißeritz
entspringt bei Rehefeld im Erzgebirge und berührt
Tharandt. Ab Hainsberg vereint fließt die Weiße-
ritz dann durch den Plauenschen Grund, ehe sie
nach 14 km in Dresden in die Elbe mündet. Die Tal-
sperrengenossenschaft baute, vor allen Dingen
Nr. 853
zum Zwecke des Hochwasserschutzes, die Tal-
sperren an der Wilden Weißeritz bei Malter und
Klingenberg (1914 vollendet). Teil einer Anleihe
vom 10 Mio. Mark zum Bau der Talsperren bei Nr. 853 Schätzpreis: 200,00 EUR
Nr. 851
Malter und Klingenberg. Hochdekorativer Druck Startpreis: 45,00 EUR
von G&D mit fast postkartengroßer Abb. der Stau- Württ. Holz-AG
mauer der Talsperre Klingenberg. Lochentwertet.
Nr. 851 Schätzpreis: 250,00 EUR Aktie Lit. B 10.000 Mark, Nr. 762
Maße: 34,8 x 25,7 cm.
Startpreis: 125,00 EUR Göppingen, April 1923 EF+
Wohlfahrtsverein der Beamten Auflage 8.000 (R 10). Gründung 1921 in Stuttgart
und Angestellten der Stadt als “AG für Erwerb und Verwertung von Rechten
Frankfurt am Main e.V. an Industrie- und Handelsunternehmungen”, 1923
Sitzverlegung nach Göppingen und umbenannt
Anteilschein 5 Goldmark, Nr. 2373 wie oben. Zweck: Kommissionsweiser Ein- und
Frankfurt a.M., 23.3.1925 VF+ Verkauf von Hölzern, Holzhandel, Betrieb von
(R 10) Verzinst wurde der Anteilschein mit dem Sägewerken. AR-Vorsitzender (Faksimile-Unter-
gültigen Zinsfuß der städtischen Sparkasse zu schrift auf der Aktie) war der Akkordeon-Fabri-
Nr. 849

Werdauer
Werkzeugmaschinenfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Blankett
Werdau, 22.2.1922 EF
(R 9) Die AG übernahm die Werkzeugmaschinen-
fabrik der Fabrikantenfamilie Schmelzer in der
Johannisstr. 10; sie war in Zwickau börsennotiert.
Eines der vielen Opfer der Weltwirtschaftskrise:
Seit 1930 in Liquidation. Dekorativ, mit Jugendstil-
Elementen. Maße: 24,2 x 34,1 cm. Lediglich 8
Stücke wurden Ende der 90er Jahre gefunden,
davon sechs Blanketten.

Wilhelmshütte AG
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 109
Saalfeld a.d. Saale, 1.7.1912 EF/VF Nr. 852
162
kant Jakob Hohner, Trossingen, der gleichzeitig ganten AIG. Großes Hochformat, hübsche Umrah-
auch dem AR des Mehrheitsaktionärs (Vereinigte mung aus rankenden Blättern. Doppelblatt, mit
Württ. Holzwarenfabriken AG, Göppingen) vor- beiliegendem restlichen Kuponbogen von 1943.
saß. Nach Konkurs des Großaktionärs 1928 Sitz- Maße: 37 x 25 cm.
verlegung nach Eislingen a.d.Fils. 1936 Umwand-
lung in die Einzelfirma Markus Grieser Sägewerk
und Holzhandlung. Maße: 29 x 22 cm. Mit kpl.
Kuponbogen.
Nr. 856
Nr. 858
Württembergische
Feuerversicherung AG
Namensaktie 50 DM, Nr. 35198
Nr. 854
Stuttgart, September 1970 EF+ Startpreis: 30,00 EUR
(R 8) Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwer-
tet. Wurzener Bank
Nr. 854 Schätzpreis: 300,00 EUR Aktie 100 RM, Nr. 2450
Startpreis: 90,00 EUR Wurzen, 14.7.1924 EF
Württembergische Bank Auflage 3.000. 1889 gegründete Regionalbank mit
Kassenstellen auch in Grimma, Mügeln und
Aktie 50 DM, Muster Oschatz. Das Institut hielt später enge Verbindung
Stuttgart, Mai 1974 EF zur Sächsische Bank Filiale Leipzig. Das repräsen-
(R 10) Gründung 1871 als Württembergische tative Bankgebäude nutzte dann bis 1990 die
Notenbank mit dem Privileg, Privatbanknoten in Staatsbank der DDR, nach der Wende zog hier die
Umlauf zu bringen. 1935 erlosch das Notenausga- Deutsche Bank ein. In der Umrandung oben kleine
berecht, deshalb Umfirmierung wie oben. Fortan Vignette mit Wappen der Stadt Wurzen (ein gehar-
als regionale Geschäftsbank tätig mit dem Haupt- nischter Reiter mit Krummstab). Maße: 21 x 29,8
geschäft in Stuttgart (Kleiner Schloßplatz) sowie cm. Kleine Lochentwertung unten links.
12 Niederlassungen im Land Württemberg. 1977
mit der Badischen Bank und der Handelsbank
Heilbronn AG zur noch heute börsennotierten
Baden-Württembergische Bank AG fusioniert.
Maße: 21 x 29,5 cm. Mit Kupons. Oberer Rand mit
Abheftlochung, ungültig perforiert.
Nr. 857

Württembergische Transport-
Versicherungs-Gesellschaft
Nr. 855
Namens-Aktie 100 RM, Nr. 5926
Nr. 859
Heilbronn, 19.12.1924 EF
Interimsschein, Auflage 10.000 (R 7). Gründung
Nr. 855 Schätzpreis: 150,00 EUR 1837 als “Württembergische Schiffahrts-Assecu-
Startpreis: 50,00 EUR ranz”. 1939 Fusion mit der “Badische Assecuranz- Nr. 859 Schätzpreis: 250,00 EUR
Württembergische Gesellschaft AG” und der “Schiffahrts-Assecuranz- Startpreis: 125,00 EUR
Feuerversicherung AG Gesellschaft AG” in Mannheim zur “Württembergi- Zeche Deutschland
Namensaktie 100 DM, Nr. 18720 sche und Badische Vereinigte Versicherungsge-
sellschaften AG”. 1972 umfirmiert in den heutigen Kuxschein über 1 Kux, Nr. 455
Stuttgart, September 1960 EF+ Namen: “Württembergische und Badische Versi- Hasslinghausen, 8.2.1904 EF
(R 8) Gründung bereits 1828 als “Württembergi- cherungsgesellschaft AG”. 1994 Übernahme des Auflage 1.000 (R 9). Die Gewerkschaft entstand
schen Privat- Feuerversicherungsgesellschaft auf Versicherungsgeschäfts der Elektra Versiche- 1902 aus der Konsolidierung der alten Gewerk-
Gegenseitigkeit” in Stuttgart. Übernommen wur- rungs-AG in Frankfurt/Main, 1998 Übernahme des schaft Deutschland mit der Gewerkschaft Stock
den 1914 die Ecclesia Baulast- und Feuerversiche- Versicherungsbestandes der Nord-Deutsche Versi- und Scherenberg (letztere entstand bereits um
rung a.G. in Köln und 1917 die Lübecker Feuerver- cherungs-AG in Hamburg. Ehedem in Mannheim, 1750). Zur Zeche Deutschland gehörten die
sicherung von 1826 a.G. 1923 Umwandlung vom dann in Stuttgart und Frankfurt börsennotiert. Schächte Ulenberg, Beust, Harkort und Rudolph
Versicherungsverein in eine AG. 1991 Übertragung Über 98 % der Aktien hielt bis 2004 die Wüstenrot (letztere beiden bereits 1893 bzw. 1897 zum Erlie-
des Versicherungsgeschäfts auf die Württembergi- & Württembergische AG in Stuttgart (teils über gen gekommen). Die Kuxe notierten an der Börse
sche Versicherung AG und gleichzeitig Umfirmie- die Württembergische Lebensversicherung AG), Düsseldorf. 1912 kaufte die Gewerkschaft ver. Con-
rung in “Württembergische AG Versicherungs- die ihre Beteiligung dann an den amerikanischen stantin der Große (Krupp-Konzern) die Gewerk-
Beteiligungsgesellschaft”. 1999 Verschmelzung Finanzinvestor J. C. Flowers verkaufte. Danach schaft Deutschland und legte das Bergwerk dann
mit der Wüstenrot Beteiligungs-AG zur “Wüsten- squeeze-out der Kleinaktionäre, 2007 Verkauf an 1925 wegen Unwirtschaftlichkeit still. Doch das
rot & Würtembergische AG”. Maße: 21,1 x 29,8 cm. den inzwischen als einer der Auslöser der Finanz- war nicht das Ende: Constantin der Große ver-
Prägesiegel lochentwertet. krise spektakulär implodierten Versicherungsgi- pachtete das ehemalige Grubenfeld der Zeche
Die Zuschläge erfolgen zum niedrigst möglichen Preis, auch wenn Sie schriftlich höher geboten haben. Garantiert!
163
Deutschland 1951 an die Papierfabrik Scheufelen den anderen reihte) entstand um 1909, in eine AG Gesellschaft die Existenzgrundlage entzogen hat-
KG, Oberlenningen (Württ.), die darauf in Hid- umgewandelt 1922. Hergestellt wurden Kraftwa- ten. Maße: 15,4 x 23,2 cm. Nicht entwertetes
dinghausen die Zeche Ulrich eröffnete, ein kleines gen-Aufbauten, Automobil-Anhänger sowie unter Stück, mit kpl. Kuponbogen.
Bergwerk, wo 142 Mann aus zwei tonnlägigen der Marke „Eisenfest“ spezielle Lastwagenräder,
Schächten rd. 45.000 t Kohle im Jahr förderten. die den meisten Konkurrenzerzeugnissen qualita-
Maße: 29 x 22,4 cm. Linker Rand mit Abheftlo- tiv überlegen waren. 1931 in Konkurs gegangen.
chung. Rückseitig interessante Übertragung von Großformatiges Papier, unten kleine Vignette
1912 auf die Essener Credit-Anstalt. eines Schmiedes mit großem Speichenrad „Eisen-
fest“. Maße: 37,7 x 29 cm.
Nr. 864
Nr. 860

Zehlendorf-Klein-Machnower
Terrain-AG
Nr. 862
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Die 1903
gegründete Ges. erwarb das Rittergut Klein-Mach- Nr. 865
now und erschloß die Flächen für die Bebauung
mit Villen und Einfamilienhäusern. 1914 wegen
undurchsichtiger Finanzoperationen Zwangsver-
steigerung der Grundstücke und anschließende Startpreis: 100,00 EUR
Liquidation. Lochentwertet. Maße: 26 x 36 cm. Zörbiger Bank-Verein von Schroeter,
Koerner & Comp. KGaA
Namens-Actie 1.200 Mark, Blankett
Zörbig, 1.7.1908 EF
(R 10) Gründung 1869. Neben der Hauptstelle in
Zörbig, Radegaster Str. 4 gab es Zweigniederlas-
sungen in Niemberg, Saalkreis (1924 eröffnet),
Könnern (1930 eröffnet) und Sandersdorf Kr. Bit-
terfeld (1935 eröffnet). Das Institut war stark land-
Nr. 863 wirtschaftlich geprägt, Kunden und Aktionäre
waren vor allem Bauern und Gutsbesitzer der
Nr. 863 Schätzpreis: 250,00 EUR Gegend. Im Schnitt 60 Mitarbeiter waren neben
Startpreis: 50,00 EUR dem Bankgeschäft auch im Handel mit Getreide,
Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäf-
Ziegelwerke Ludwigsburg AG tigt, die Filiale Könnern hatte dafür sogar einen
vorm. Ganzenmüller & Baumgärtner eigenen Eisenbahnanschluß. Bis 1933 in Halle
Namensaktie 100 DM, Nr. 2879 amtlich börsennotiert, danach Freiverkehr Leip-
Ludwigsburg, Oktober 1972 EF+ zig. Nach dem Krieg nicht verlagert. Dekorativer
G&D-Druck. Kleine Lochentwertung unten links.
Auflage 3.070 (R 10). Schon 1872 wurde die Zie-
Maße: 24,8 x 34,2 cm.
gelei Ganzenmüller & Baumgärtner gegründet, ab
1899 AG. Ende 1973 Stilllegung der Ziegelei und
Überbauung des Geländes mit einem großen
Gewerbepark. 1980 Umfirmierung in ZWL Grund-
besitz und Beteiligungen AG. 2000 Verschmel-
Nr. 861 zung der wichtigsten Beteiligung ElringKlinger
GmbH auf die ZWL und Umfirmierung in Elring-
Nr. 861 Schätzpreis: 125,00 EUR Klinger AG, zugleich Sitzverlegung von Ludwigs-
Startpreis: 10,00 EUR burg nach Dettingen/Ems. Heute als Hersteller
von Dichtungen, Kunststofferzeugnissen und
Zeitkontrolle AG Baugruppen hauptsächlich für die Automobilin-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 523 dustrie einer der TOP-Werte im M-DAX. Rücksei-
Berlin, 10.7.1923 EF tig eine Übertragung von 1974. Maße: 21 x 29,8
Gründeraktie, Auflage 30.000 (R 8). Gründung 1923. cm. Mit beiliegenden restlichen Kupons. Als
Herstellung von Uhren, Stechuhren und Zeiterfas- Muster perforiert!
Nr. 866
sungsapparaten. Maße: 34,3 x 24,8 cm. Mit anh.
Kupons. Nur ca. 10 Stücke wurden Mitte der 90er Nr. 864 Schätzpreis: 200,00 EUR
Jahre in einem Berliner Privathaushalt gefunden. Startpreis: 35,00 EUR Nr. 866 Schätzpreis: 175,00 EUR
Zigarettenfabrik Niwel AG Startpreis: 35,00 EUR
Nr. 862 Schätzpreis: 300,00 EUR Zörbiger Bankverein von Schröter,
Startpreis: 75,00 EUR Sammelaktie 2 x 1.000 Mark, Nr. 42535-36
Düsseldorf, Juni 1923 EF+ Körner & Comp. KGaA
Zerbster Räder- und Wagen-Fabrik AG Aktie 100 RM, Nr. 1617
Auflage 7.000 (R 8). Gründung 1918 zur Fort-
Aktie 1.000 Mark, Nr. 898 führung der “Zigarettenfabrik Niwel Moses Zörbig, Oktober 1938 EF
Zerbst, 3.9.1922 EF/VF Lewin”. 1925 Liquidation, nachdem Forderungs- Auflage 100 Stücke, ausgegeben zum Umtausch
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 7). Die Fabrik in ausfälle und anschließende Beschlagnahme von der 20-RM-Aktien von 1932 (R 10). Maße: 21 x 29,7
Zerbst, Altbuchsland Nr. 12 (einer Straße, in der Vorräten und Maschinen für Zollforderungen der cm. Nicht entwertetes Stück!
sich damals ein metallverarbeitender Betrieb an
164
Nr. 869
Nr. 867
Nr. 870
Nr. 867 Schätzpreis: 600,00 EUR Stadt Tangermünde mit Strom versorgte. Ab 1910
Startpreis: 200,00 EUR wurden hochwertige Schokoladen und Pralinen
unter der Marke Feodora erzeugt (Namensgeberin
Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg war Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein,
Actie 500 Mark, Nr. 236 jüngste Schwester von Kaiserin Auguste Victoria,
Sandhof b. Marienburg W.-Pr., 1.7.1881 VF der Frau von Kaiser Wilhelm II.) 1924/25 Bau einer
Gründeraktie, Auflage 1.020 (R 9). Gründung 1881. Würfelzuckerfabrik, 1930 Übernahme der Lobeck
Neben der ersten Fabrik im westpreußischen & Co. Schokoladenfabrik AG in Dresden. Zu
Marienburg wurde 1898 die Zuckerfabrik Marien- Beginn des 2. WK hatte die Zuckerraffinerie 3.000,
werder angekauft. 1938 Umfirmierung in “Zucker- die Schokoladenfabrik 900 und die Marmeladenfa-
fabrik Marienburg AG”. Drei Originalunterschrif- brik rd. 500 Beschäftigte. 1945 in der SBZ enteig-
ten. Links oben mit aufgeklebter und abgestem- net (die Raffinerie wurde demontiert), 1950 Sitz-
pelter Steuermarke. Maße: 26,4 x 35,8 cm. Vertika- verlegung nach Hamburg, 1950/51 Wiederaufnah-
le Knickfalte in der Papiermitte konservatorisch me der Erzeugung von Feodora-Schokolade, 1953
verstärkt. In dieser Form (ohne Lochentwer- Übernahme der Bremer Chocolade-Fabrik Hachez
tung!) eine große Rarität aus einer uralten Samm- & Co. 1961 Umwandlung in eine GmbH (heute die
lung. Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn
Holding GmbH). Die nach der Wende reprivatisier-
ten Nachfolgebetriebe auf dem Gelände in Tanger-
münde gingen 1992 in Konkurs. Die unter Denk- Nr. 871
malschutz stehende Fabrik und die Arbeiterkolo-
nien auf dem riesigen, ehemals fast 900.000 qm
großen Fabrikareal wurden unter der Regie der
Wohnungsbau- und Verwaltungsges. Tangermün- Startpreis: 60,00 EUR
de mbH saniert. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel Comptoir Financier & Industriel
lochentwertet. de Paris S.A.
Action 500 FF, Nr. 10228
Frankreich Paris, 25.8.1880 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 12.000. Herrliche, detailrei-
che Randgestaltung, zwei große Vignetten zeigen
Nr. 869 Schätzpreis: 175,00 EUR das industrialisierte Leben des 19. Jh. Maße: 30,5
Nr. 868
Startpreis: 60,00 EUR x 38,2 cm. Mit anh. Kupons.
Cie. des Cinématographes Nr. 872 Schätzpreis: 200,00 EUR
Théophile Pathé S.A. Startpreis: 45,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR Part de Fondateur, Nr. 15319 Ecole Nationale d’Aviation
Zuckerraffinerie Tangermünde Paris, 20.2.1907 EF Part de Fondateur, Nr. 1872
Auflage 16.000. Gründung 1906. Seinerzeit der
Fr. Meyers Sohn AG weltweit bekannteste Hersteller von Filmappara-
Lyon, 1.5.1911 VF
Sammelaktie 100 x 500 RM, Nr. 27001-27100 ten. Wunderschöne Zierumrandung im Historis- Die Gesellschaft betrieb eine Flugschule in Lyon,
Tangermünde, April 1943 EF musstil. Maße: 23 x 32 cm. Mit anhängenden Rue Neuve 23. Ein herrlicher Flugwert mit Abb.
(R 6) Gegründet 1826 durch Theodor Meyer mit 6 Kupons. von drei Doppeldeckern. Maße: 21,8 x 31 cm. Mit
Arbeitern an der Mündung der Tanger in die Elbe, anhängenden restlichen Kupons.
die älteste deutsche Zuckerraffinerie und bis 1945 Nr. 870 Schätzpreis: 85,00 EUR
eine der größten in ganz Europa. Die Fabrik in der Startpreis: 10,00 EUR Nr. 873 Schätzpreis: 40,00 EUR
Kirchstr. 32 ist 1839 völlig abgebrannt und 4- Startpreis: 10,00 EUR
Cie. Gén. de Boulets et Agglomérants
stöckig neu errichtet, 1876 Umzug auf das Gelände Houillères de Vendes S.A.
einer ehemaligen Stärkefabrik an der Elbe, 1881 Action 100 FF, Nr. 856
erneut völlig niedergebrannt und wiederaufge- Paris, 20.4.1912 EF+ Action 100 FF, Nr. 9687
baut. An der Wende zum 20. Jh., schon vor der Auflage 5.000. Hersteller von Eierbriketts. Hoch-
Ambrières-le-Grand, 2.3.1925 EF+
1906 erfolgten Umwandlung in eine AG, besaß die dekorativ mit üppigen Randbildern und Jugend- Kohlenbergwerk. Äußerst dekorativ, umlaufende
Raffinerie einen eigenen Industriehafen, ausge- stil-Elementen. Maße: 24 x 32 cm. Mit anh. Abbildungen mit Pferden und Arbeitern im Stol-
dehnte Arbeiterkolonien, ein Kinderheim und ein Kupons. len, Übertageanlagen und Fabrik. Maße: 22,5 x 34
Krankenhaus sowie ein Kraftwerk, das auch die cm. Mit komplett anh. Kupons.
165
Ob die Krankengymnasten oder die Patienten der Seitlich liegender Löwe als Markenzeichen von
damaligen Zeit diese Erfindungen mochten, ist Peugeot, ein äußerst selt gebrauchtes Logo. Im
nicht überliefert. Vier der eigentümlichen Maschi- Laufe der Zeit wurde das Peugeot-Logo mehrfach
nen sind in der Umrahmung detailliert dargestellt, modifiziert. Der Löwe als Markenzeichen wurde
vom Künstler signiert. Maße: 25 x 30,7 cm. Mit kpl. bereits 1858 registriert. Ab 1906 zierte der Löwe
anh. Kupons. die Kühlergrille, als Kühlerfigur wurde er bis 1958
verwendet. Auf den Peugeot-Pfeffermühlen sthet
der Löwe auf vier Beinen, auf den Peugeot-Fahrrä-
dern sitzt er aufrecht, auf den Autos steht der Peu-
geot-Löwe aufrecht auf den Hinterläufen mit geho-
benen Tatzen. Ein liegnder Löwe, wie auf diesem
Wertpapier dargestellt, fand extrem selten Ver-
wendung. Maße: 27,8 x 27 cm. Mit anhängenden
Kupons, lochentwertet. Bisher unbekannte
Nr. 872
Rarität.
Nr. 875

Nr. 877
S.A. des Automobiles Peugeot
4 % Obligation 5.000 FF, Muster
Nr. 873 Paris, 15.3.1942 EF
Bereits 1889 begann bei Peugeot die Automobil-
produktion. 1974 erfolgte der Zusammenschluß Startpreis: 40,00 EUR
mit Citroën, jedoch treten die beiden Marken nach S.A. des Eaux Minérales Naturelles
außen bis heute unabhängig voneinander auf du Vernet
(1976 Umfirmierung in P.S.A. Peugeot-Citroën).
1978 Übernahme von Simca. Einer der bedeutend-
Part de Fondateur, Nr. 1266
sten europäischen Automobilhersteller. Teil einer Paris, 10.12.1900 VF
Anleihe von insgesamt 60 Mio. F, eingeteilt in Gegründet 1900 zwecks Verwertung des Mineral-
12.000 Obligationen mit einer Laufzeit bis 1966. wassers der Quelle Vernet in der Region Auverg-
Nr. 874

P.S.A. Peugeot-Citroën S.A.
Action 70 FF, Nr. 12228821
Paris, 16.10.1978 EF
Bereits 1889 begann bei Peugeot die Automobil-
produktion. 1974 erfolgte der Zusammenschluß
mit Citroën, jedoch treten die beiden Marken nach
außen bis heute unabhängig voneinander auf
(1976 Umfirmierung in P.S.A. Peugeot-Citroën).
1978 Übernahme von Simca. Einer der bedeutend-
sten europäischen Automobilhersteller. Maße: 27
x 19,5 cm. Mit anh. zwei restlichen Kupons. Als
ungültig abgestempelt. Diese Emission wurde
zuletzt 2001 auf einer Auktion angeboten!

S.A. de Gymnastique Médicale
Mécanique (Système du Docteur
Zander)
Paris, 17.6.1880 EF
Nr. 876
Gründeraktie, Auflage 1.000. Die Firma baute mit
Transmissionen angetriebene Fitneß- und Massa-
gegeräte nach dem System des Docteur Zander.
166
ne-Rhone-Alpes. Die Quelle wurde 1874 erschlos- 8.4.1864 in Sireuil den ersten Herdstahl. Martin Auflage 7.333. Gründung der Gesellschaft für die
sen. Druck in braun/braungrau/rot. Sehr dekorati- Vater und Sohn erhielten am 28.7.1865 in England Salzgewinnung und Vertrieb am 31.7.1879. Wun-
ves Papier, im Jugendstil gestaltet, illustriert mit und Frankreich das erste Patent; Wilhelm Siemens derschön gestaltetes Papier, zeigt die Salzteiche
einer Landkarte, darüber die Quelle mit zwei Was- erfuhr erst im Herbst desselben Jahres von diesen von Cavaou (Bouches-du-Rhone), Gerätschaften
serfeen, rechts unten ein Wasserfall in dem Parc Erfolgen. Der Streit über die Bedeutung der Antei- und Werkzeuge, junges Mädchen mit Korb, jungen
Naturel Régional des Monts d’Ardèche. Maße: 22,5 le beider Familien an der Erfindung ist viele Jahre Mann mit Werkzeug und die vier Wappen von
x 32,9 cm. Mit kpl. anh. Kupons. hindurch geführt worden, obgleich 1868 eine Eini- Paris, Marseille, Lyon und Arles. Maße: 26,2 x 32,5
gung zwischen Pierre Martin und Wilhelm Sie- cm. Mit anhängenden Kupons.
mens erfolgt war. Äußerst dekorative Umrandung
mit zahlreichen Motiven aus der Montanindustrie
sowie Produkte, die hergestellt wurden wie Eisen-
bahnen, Schiffe, Werkzeuge. Maße: 28 x 37 cm. Mit
komplett anhängenden Kupons.
Nr. 878

S.A. des Eaux Minérales Naturelles
du Vernet Nr. 882
Action 100 FF, Nr. 417 Nr. 880 Nr. 882 Schätzpreis: 250,00 EUR
Paris, 10.12.1900 EF/VF Startpreis: 90,00 EUR
Gründeraktie, Auflage 2.400. Druck in blau/tür- Nr. 880 Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR Soc. Civile des Eaux Minérales
kis/rot. Sehr dekoratives Papier, im Jugendstil
Anti-Diarrrhéiques du Pestrin
gestaltet, illustriert mit einer Landkarte, darüber S.A. du Petit Journal
die Quelle mit zwei Wasserfeen, rechts unten ein Part Sociale Libérée, Nr. 3925
Wasserfall in dem Parc Naturel Régional des Le Pestrin, 20.3.1909 VF+
Monts d’Ardèche. Maße: 22,5 x 34,3 cm. Mit kpl. Paris, 1.4.1896 VF+ Auflage 3.500. Gegründet 1908 zur Erschließung
anh. Kupons. Auflage 50.000. Am 1.2.1863 brachte Polydore Mil- der Mineralwasserquellen (Source Pauline) von
laud (1813-71) die erste Ausgabe des “Le Petit Pestrin (Ardèche), insbesondere Abfüllung des
Journal” heraus. Es war das erste Massenblatt in Mineralwassers sowie Bau eines Thermalbades
Frankreich und der Vorläufer der modernen Bou- und eines Badehotels. Der Betrieb wird noch
levardpresse. Millaud brachte die Wochenzeit- heute von der „Soc. des Eaux Minerales du Pestrin
schrift für den sensationellen Preis von einem en Ardèche“ geführt. Französische Mineralwasser-
Sous (= 5 centimes) heraus, während die Konkur- Titel gibt es einige - aber einen gegen Durchfall,
renz für ihre Blätter den vierfachen Preis und das ist schon ziemlich speziell ... Sehr dekorativ,
mehr verlangte. Neben einem massenwirksamen ganzflächiger Unterdruck mit Ansicht des Kuror-
redaktionellen Konzept war deshalb für den Erfolg tes, Gebirgsbach und Mineralwasserflasche. Rück-
vor allem eine hohe Auflage nötig. In nur drei Jah- seitig Statuten. Maße: 28 x 32 cm. Mit anh.
ren gelang es Millaud, die Auflage von 6.000 Stück Kupons.
der ersten Nummern auf über 350.000 Stück zu
steigern. Wie sensationell diese Zahl ist, ermißt
man daran, daß erst ein Vierteljahrhundert später
Marinoni eine Druckmaschine konstruierte, die
12.000 Exemplare des “Petit Journal” in der Stun-
de auswerfen konnte. 1881 wurde der Verlag in
eine AG umgewandelt. Äußerst dekorativ, in der
Umrandung herrliche Darstellungen aller Themen,
über die eine Zeitung damals berichtete. Maße:
20,8 x 28 cm. Mit anhängendem restlichen Kupon-
bogen (Kupons #118 bis 180).
Nr. 879
S.A. des Forges & Aciéries du Bazacle
Action 500 FF, Nr. 470 Nr. 883
Toulouse, 28.3.1877 VF+
Gründeraktie. Gegründet 1877 zum Betrieb von Nr. 883 Schätzpreis: 250,00 EUR
Hochofen- und Schmiedewerken sowie Gießereien Startpreis: 55,00 EUR
nach dem Verfahren Martin-Siémens. Pierre Mar- Soc. Civile L’Union Propriétaire
tin (1824-1915) war zusammen mit seinem Vater
Emile in einem Stahlwerk in Sireuil (Südfrank-
du Temple Maconnique
reich) tätig, das sich besonders mit der Herstel- Action 100 FF, Nr. 411
lung von hartem Gewehrstahl befasste. Sein auf Lyon, 9.5.1865 EF+
Nr. 881
Réaumur (1722) zurückgehendes Verfahren, durch Auflage 1.000. Gegründet 1846 zum Bau des Frei-
Zusammenschmelzen von Roheisen mit Stahl- maurer-Tempels in Brotteaux (Rue Ste-Elisabeth
schrott oder Eisenoxyden oder mit beiden Flußei- 45) in der Gemeinde Guillotière (Rhone). Ausge-
sen bzw. Flußstahl zu erzeugen, konnte erst Erfolg stellt auf La Société Parfait Silence. Große Abb.
haben, als er mit dem Deutschen Wilhelm Sie- Nr. 881 Schätzpreis: 350,00 EUR
des Gebäudes im Unterdruck. Mehrere Original-
mens in Verbindung trat und einen nach dessen Startpreis: 135,00 EUR
signaturen. Maße: 27,3 x 33,9 cm.
Angaben gebauten Regenerativflammofen benutz- Salins de la Méditerranée Salins
te, der die notwendigen hohen Herdtemperaturen du Cavaou If you are thinking of consigning
zur Erhaltung des kohlenstoffarmen Bades in flüs-
sigem Zustand ermöglichte. In einem Siemensofen
5 % Obligation 300 FF, Nr. 4440 Please email me at
von 1 t Fassung erschmolz Pierre Martin am Paris, Dezember 1880 VF gutowski@mail.de
167
sische Polizei mit automatischen Pistolen Kaliber port unter dem Namen “Nieuport-Duplex” als
7,65 mm (Bernardon-Martin) aus. Hochdekorative Zulieferer für die Flugzeugmotorproduktion. 1911
Gestaltung mit Ansicht des Werkes und einer beschloß man, neben der bestehenden Produkt-
Landschaft mit Hafen, im Vordergrund zwei alle- palette die Serienproduktion von Flugzeugen auf-
gorische Gestalten. Original signiert. Rückseitig zunehmen. Der Name wurde erneut geändert in
Auszug aus den Statuten. Maße: 24 x 30,1 cm. “Nieuport et Deplante”. Im gleichen Jahr erreich-
Rückseitig Statuten, mit kpl. anh. Kupons. te ein Nieuport-Muster den neuen Geschwindig-
keitsrekord für Flugzeuge mit 133,14 km/h. Als ein
russischer Pilot im Jahre 1913 schaffte, mit einem
Eindecker des Typs Nieuport IV einen Looping zu
fliegen, erwarb die russische Fliegertruppe einige
Exemplare dieses Musters. Mit dem Eintritt von
Gustave Delage als Chefkonstrukteur im Jahre
1914 erfolgten grundlegende Änderungen, und
Nieuport schaffte es, seinen Rückstand zur Kon-
kurrenz wettzumachen. Bald wurde das Unter-
nehmen Nieuport mit seinem Chefkonstrukteur
Nr. 884 Delage zu einem der bekanntesten Hersteller fran-
zösischer Militärflugzeuge des Ersten Weltkriegs.
Nr. 884 Schätzpreis: 350,00 EUR Sehr dekorative Verzierungen im Jugendstil.
Startpreis: 160,00 EUR Maße: 23 x 32 cm. Mit kpl. anh. Kuponbogen.
Äußerst selten!
Soc. de Salines du Sud-Ouest
de la France Nr. 888 Schätzpreis: 350,00 EUR
6 % Obligation 500 FF, Nr. 256 Nr. 886 Startpreis: 200,00 EUR
Paris, 4.4.1919 EF Soc. Nationale des Expositions
Gründung des Salzwerkes bereits 1894. Wunder- Flottantes des Produits Français S.A.
schöne Gestaltung z.T. mit Jugendstilelementen:
Abb. des Salzwerkes, Bahnhof Urcuit (Region
Aquitaine, Arrondissement de Bayonne), Segel- Paris, von ca. 1920 EF
schiff, Fischen und zwei Meerjungfrauen. Maße: 26 Auflage 10.000. Die Reederei bezweckte die welt-
x 31,9 cm. Mit anh. restlichen Kupon. weite Durchführung von Handels- und Industrie-
Austellungen auf Schiffen, um französische Pro-
dukte zu bewerben. Sehr dekorative Abb. eines
Dampfers, darüber Weltkugel, links und rechts
Rettungsringe mit dem Reedereimonogram
„SNEF“, , unten links ein Hafenturm mit drei Flag-
gen, dabei auch die Reedereiflagge. In der Umran-
dung Namen alle wichtigen Häfen auf allen Konti-
nenten. Maße: 32,5 x 25,7 cm. Mit komplett anh.
Kupons.
Nr. 887 Schätzpreis: 150,00 EUR Société Générale des Automobiles
Startpreis: 35,00 EUR Porthos S.A.
Soc. Gle. d’Aéro-Locomotion S.A. Action 100 FF, Nr. 4139
Part de Fondateur, Nr. 599 Paris, 22.1.1907 EF/VF
Paris, 15.12.1908 VF Auflage 12.500. “Porthos” baute in Billancourt
Bedeutender Flugzeughersteller, gegründet 1902 1906-1914 Vier- und Sechszylinder-Automobile.
durch die Brüder Edouard und Charles de Nié- Mit einem gewaltigen Achtzylinder von 11 Liter
Nr. 885

Soc. du FIGARO S.A.
Paris, 30.4.1936 VF+
Verlagsgesellschaft der neben Le Monde wichtig-
sten meinungsbildenden Zeitung Frankreichs. Der
Figaro wurde 1825 gegründet und in Anspielung
auf den Nachrichten vermittelnden Barbier aus
Rossinis Oper “Der Barbier von Sevilla” benannt.
1922 übernahm der Industrielle Francois Coty den
Verlag und mißbrauchte die Zeitung für die Ver-
mittlung seiner Weltanschauung. Nach seinem
Tod 1934 übernahm seine Ex-Ehefrau die Führung,
wobei sie der Zeitung alle redaktionelle Freiheiten
zurückgab. Seit neuestem steht die Zeitung unter
dem Einfluß des neuen Besitzers, des Luftfahrtun-
ternehmers Serge Dassault, der gegenwärtig rund
70 französischsprachige Blätter unter seinen Fitti-
chen hat. Originalsignaturen. Maße: 29,8 x 31,6
cm. Äußerst selten angeboten!

Soc. Française d’Armes Automatiques
de St. Etienne Bernardon & Cie.
St. Etienne, 15.2.1908 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 10.000. Gründung am
30.12.1907. Bedeutender Handfeuerwaffenherstel- Nr. 889
ler, rüstete u.a. ab Ende der 20er Jahre die franzö-
168
Hubraum machte der “Porthos” beim französi- zwischen Rond-Point und dem Triumphbogen
schen Grand Prix 1907 von sich reden. Nach Aus- nunmehr zu einer von doppelten Baumreihen ein-
bruch des Ersten Weltkrieges ging die Firma in gefassten Avenue wandelten. 1907 eröffnete hier
Konkurs. Kunst auf Wertpapieren! Wunderschön das prachtvolle “Théatre des Champs-Élysées”,
im Jugendstil illustriertes Papier aus der Pionier- das bis zur deutschen Besetzung von Paris Anfang
zeit der Automobilgeschichte. Maße: 23 x 31 cm. der 40er Jahre regelmäßige Dividenden erwirt-
Kpl. Kuponbogen anhängend. schaftete und bis heute spielt. Eindrucksvolle
Gestaltung mit drei Innenansichten des riesigen
Theaters sowie ganzflächiger Außenansicht im
Unterdruck. Maße: 24,5 x 34 cm. Rückseitig Statu-
ten. Mit anh. restlichen Kupons.
Großbritannien
Nr. 892
House & Land Investment Trust Ltd.
Share à 10 £, Nr. 155
London, 16.6.1875 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 2.000, ausgestellt auf J.
Spencer Balfour, original signiert von Leonard Bal-
four Burns (J. Spencer Balfour war sein Onkel),
der 1890 seinen Posten niederlegte, als er die
Nr. 888 Machenschaften seines Onkels durchschaute.
1872 wurde ein Mann Direktor bei der ehrwürdi-
Nr. 891
Nr. 890 Schätzpreis: 1.250,00 EUR gen “Liberator Permanent Building & Investment
Startpreis: 275,00 EUR Society”, der später die Schlagzeilen füllen sollte:
Jabez Spencer Balfour (1843-1916), ein bekannter
Société Immobilière du Théatre Nr. 891 Schätzpreis: 125,00 EUR Geschäftsmann, Politiker, Wohltäter und ... Betrü-
des Champs-Élysées Startpreis: 40,00 EUR ger. Aufbauend auf der „Liberator“ schuf er ein
Action ordinaire 200 FF, Nr. 2547 Daily Mail and General Trust Ltd. undurchdringliches und in sich verschachteltes
Paris, 1.7.1922 EF 146 shares à 1 £, Nr. 1865 Finanzimperium. Diese Terraingesellschaft nutzte
Auflage 5.500. Gründung 1907. Die Champs-Ely- er für betrügerische Landspekulationen. Als sein
London, 4.9.1954 VF+ Imperium 1892 spektakulär zusammenbrach,
sées war ursprünglich ein von Maria von Medici Daily Mail and General Trust (kurz DMGT) ist
unter Ludwig XV. angepflanztes Lustwäldchen, stürzte das Großbritannien in eine schwere
eines der größten Medienunternehmen im Verei- Finanzkrise. 25.000 Anleger verloren durch Bal-
das unter dem zweiten Kaiserreich nach engli- nigten Königreich. Die Gruppe hält Beteiligungen
schem Gartengeschmack umgeändert wurde. four‘s Machenschaften ihr Vermögen. Er floh aus
an zahlreichen Tageszeitungen, Fernseh- und dem Land, doch die Detektive von Scotland Yard
1718 errichtete hier der Architekt Molet den Ely- Rundfunksendern vor allem in Großbritanien,
sée-Palast für den Grafen von Evreux; nächste spürten ihn nach dreijähriger Suche in Argentini-
aber auch weltweit. Die Unternehmensgruppe en wieder auf. Wieder nach England zurückge-
Bewohnerin war die Marquise de Pompadour, führt ihre Geschichte auf das Jahr 1896 zurück, in
1848-52 wurde der Palast die Residenz Ludwig bracht ging er für 14 Jahre in‘s „Kittchen“. Maße:
dem die Daily Mail erstmals erschien. Das Unter- 20,5 x 21,1 cm. Äußerst seltenes Stück aus der
Napoleons, seit 1871 Residenz des französischen nehmen DMGT an sich wurde 1922 gegründet. Es
Staatspräsidenten. Mitte des 19. Jh. setzte eine allerersten Zeit des Wirkens des größten
ist an der Londoner Börse notiert. Originalsigna- Schwindlers der Viktorianischen Epoche.
lebhafte Bautätigkeit mit prachtvollen Villen und turen. Maße: 25,7 x 28,8 cm. Strichentwertet.
Palästen ein, so dass sich die Elyseeischen Felder Schwer zu finden!
Imperial British East Africa Company
250 shares à 20 £, Nr. 157
London, 16.12.1889 VF
1877 bot der Sultan von Sansibar dem schotti-
schen Reedereibesitzer William MacKinnon von
der British East Africa Association eine Konzessi-
on für das Festland Ostafrika als sein Vasall an.
Das Angebot wurde abgelehnt. 1885, während der
Berliner Konferenz, an der 13 europäische Natio-
nen und die USA teilnahmen, entschied man, daß
dem Sultan nur ein 10-Meilen-Streifen entlang der
ostafrikanischen Küste zustand. Der Sultan bot
1887 der British East Africa Association das Fest-
land erneut an. William MacKinnon akzeptierte
diesmal das Angebot und seine Gesellschaft
erhielt die gesetzgebende wie die politische
Hoheit sowie das Recht, Zölle zu erheben. Die Bri-
tish East Africa Association erhielt 1888 eine Char-
ter und wurde in Imperial British East Africa Co.
umbenannt. 1890 kam es zur Unterzeichnung des
englisch-deutschen Abkommens, das das innere
Tanganyika Deutschland zusprach, Uganda und
das innere Kenia den Briten. Ab 1890 verwaltete
die Imperial British East Africa Co. für 10 Jahre
Uganda (639.209 qkm). Man schrieb Uganda ein
großes Potential zu und meinte, was noch wichti-
ger war, damit die Nilquellen kontrollieren zu kön-
nen. Ugandas östliche Gebiete umfaßten damals
noch große Teile des heutigen westlichen Kenia
Nr. 890
bis Naivasha im Rift Valley. Als die Imperial British
East Africa Co. zu scheitern begann, rief die briti-
169
sche Regierung am 1.7.1895 die Gegend von Sansi-

bar als Protektorat aus und gliederte 1902 noch
das Territorium Ugandas aus. Bereits 1888 verbat
die Imperial British East Africa Co. den Sklaven-
handel, was zum Zusammenbruch des Sklaven-
handels in Sansibar führte, obwohl die Sklaven-
haltung selbst sich noch einige Jahre hielt. 1902
gab die britische Regierung auch das fruchtbare
Bergland zur Besiedlung frei. Die Hauptstadt
wurde 1905 von Mombasa nach Nairobi verlegt
und Britisch-Ostafrika am 23.7.1920 in die Kolonie
von Kenia umgewandelt. Ausgestellt auf William
MacKinnon. Sehr dekorativ gestaltetes Papier,
links herrliche Zierleiste mit Elefant, Löwe, Lanzen
und Schildern. Originalsignaturen, Prägesiegel.
Rückseitig Einzahlungen auf die Aktie von insge-
samt 2.500 £, geleistet in 6 Raten bis 1892. Maße:
26,6 x 30,1 cm. Äußerst seltenes Papier des Ver-
walters von Britisch-Ostafrika. Die Gesellschaft
brachte ganz Kenia unter ihre Kontrolle, sicherte
sich den Zugriff auf die Bodenschätze des Landes
und den Zugang nach Uganda. Museale Rarität.
Nr. 893
Nr. 894
bau fehlten. In dieser Situation wurde der “East
and West Coast and Nelson Railway Act” erlassen,
um einen Weiterbau des Streckennetzes mit Pri-
Startpreis: 80,00 EUR vatkapital zu ermöglichen. Eine Delegation neu-
Metropolitan Saloon Omnibus Co. seeländischer Abgeordneter reiste nach London,
Share 1 £, Nr. 1299 um dort Investoren für das Projekt zu interessie-
London, 4.3.1857 EF ren, was im Juli 1885 zur Gründung der New Zea-
land Midland Railway Company (NZMR) führte.
Die Geburtsstunde des Londoner Transportsy- Die Gesellschaft verpflichtete sich gegenüber der
stems schlug 1829 mit der Einführung eines von neuseeländischen Regierung, binnen 10 Jahren
drei Pferden gezogenen Omnibusses nach Pariser die 376 km lange Eisenbahn Christchurch-Brun-
Muster. 1856 wurde in England die Metropolitan nerton-Nelson zu erbauen. Zu knappe Eigenmittel
Saloon Omnibus Co. registriert, aus der später die der NZMR und die Unkenntnis der Besonderheiten
London General Omnibus Co. wurde, die Betrei-
Nr. 896
des Eisenbahnbaus am anderen Ende der Welt
bergesellschaft der berühmten roten doppel- führten 1895 zur Insolvenz und zur Einstellung des
stöckigen Autobusse. Bereits 1857 nahm die Bahnbaus. Schon zuvor 1894 hatte die Regierung
Gesellschaft den Linienverkehr mit ihren Gros- mit dem Argument der Nichterfüllung des Vertra- Nr. 896 Schätzpreis: 125,00 EUR
sraumkutschen auf. Sie betrieb drei Viertel aller ges alle neuseeländischen Vermögenswerte der Startpreis: 45,00 EUR
Omnibusse von London. Lukrativ war das
Geschäft aber nur bedingt, den der Unterhalt der
NZMR beschlagnahmt. Erst 1898 konnte nach Rolls-Royce, Limited
langjährigen gerichtlichen Auseinandersetzungen 100 depositary shares à 1 £, Nr. 319832
Pferde verschlang den Grossteil der Einnahmen. das Public Works Department die halbfertige
Die Lösung des Problems kam aus Amerika: 1861 Bahn tatsächlich übernehmen und fertig bauen. London, 26.3.1971 EF
nahm eine von nur zwei Pferden gezogene Stras- Originalsignaturen. Mit kpl. anhängenden Kupons. Einer der größten Namen der Automobilgeschich-
senbahn ihren Betrieb auf. Die viel leichtere Gän- Rückseitig mehrere Memorandum-Stempel mit te überhaupt. Das ehemals größte europäische
gigkeit von Metallrädern auf schmalen Schienen bestätigten Zahlungsleistungen. Maße: 35 x 31,5 Unternehmen zur Herstellung von Flugzeugtrieb-
bewirkte zudem eine Erhöhung der Transportka- cm. Mit komplett anhängenden Kupons. Nicht ent- werken und Luxusautomobilen wurde 1906 von
pazität pro Wagen auf 50 Passagiere (vorher konn- wertet. Charles Stewart Rolls und Frederick Henry Royce
ten nur bis zu 20 Passagiere befördert werden). gegründet. Ende 1970 geriet die Firma in erste
1901 Umstellung auf elektrischen Betrieb. 1952 finanzielle Schwierigkeiten, die im Januar 1971 zur
verdrängten die Omnibusse die Strassenbahnen Konkursanmeldung führten. Die Triebwerksferti-
vollständig. Gründeremission einer der bedeu- gung wurde danach auf die von der britischen
tendsten kommunalen Verkehrsgesellschaften der Regierung neu gegründete Rolls Royce Ltd. über-
Welt, wunderschön illustriert mit äußerst fein tragen. Der berühmteste Teil des Unternehmens,
gestochener Abb. eines Pferde-Omnibus, Prägesie- die Autoproduktion, gehört seit 2000 als Rolls-
gel mit gleichem Omnibus-Motiv wie in der Vig- Royce Motor Cars Ltd. zum BMW-Konzern. Akti-
nette, nur nach rechts gerichtet. Mehrere Ori- enausgabe für den US-Markt. Maße: 20,4 x 30,6 cm.
ginalsignaturen. Maße: 17,5 x 24 cm. Sehr selte-
nes, hochdekoratives Papier! Nr. 897 Schätzpreis: 500,00 EUR
Sidmouth Harbour Company
New Zealand Midland Railway Co. 1 share, Nr. 360
5.12.1836 EF/VF
5 % first mortgage debenture 12.10 £, Die Stadt Sidmouth an der englischen Kanal-Küste
Nr. 3236 in Devon, 24 km südöstlich von Exeter, entwickel-
London, 20.9.1895 EF/VF te sich von einem kleinen Fischerdorf zu einem
Auflage 3.810. In den 1880er Jahren steckte Neu- “Watering place” für die Royals. 1819 kamen Geor-
Nr. 895
seeland in einer Depression, und weitere Mittel für g’s III Sohn Edward, der Duke of Kent, seine Frau
den bis dahin vom Staat betriebenen Eisenbahn- und ihre Tochter (die spätere Queen Victoria)
170
hierher um einige Wochen im Woolbrook Glen zu

verbringen. Es wurde zwar kein Hafen gebaut,
aber es gab detaillierte Pläne. 1836 wurde die
Gesellschaft Sidmouth Harbour Company mit
einem Kapital von 18.000 £ gegründet. Am
24.5.1837 wurden in einer großen Zeremonie zwei
Grundsteine gelegt, einer für jede Pier. Den Grund-
stein für die westliche Pier, benannt nach der
Groß-Herzogin Helena von Russland, legte der rus-
sische Botschafter in London. Den Grundstein für
die östliche Pier, benannt nach der Prinzessin
(später Königin) Victoria legte die örtliche Frei-
maurerloge. William Cubitt leitete das Projekt,
Henry Habberley Price war der leitende Ingenieur.
Die Grundsteine wurden noch durch eine Schute
transportiert, doch zum Transport weiteren Bau-
materials hielt Price eine Eisenbahn für erforder-
lich. Eine Menge Geld wurde hier hineingesteckt,
aber der Winter 1837 und ein Sturm beschädigten
die Eisenbahn. Im Feb. 1839 wurde beschlossen,
die Eisenbahn zu reparieren, die Aktieninhaber
wurden zum Nachschuss aufgerufen. Aber das
Kapital reichte nicht: Zwar wurde die Eisenbahn
fast fertig, aber der Hafen wurde tatsächlich nie
gebaut. Gedruckt auf Kalbspergament, papierge-
decktes Wachssiegel am Bande. Maße: 24,7 x 34,8
cm. Frühe eisenbahngeschichtliche Rarität.
Nr. 897

k.u.k. + Österreich Startpreis: 120,00 EUR
“COSULICH”
Soc. Triestina di Navigazione
Azione 200 Lit., Nr. 454069
Triest, 12.6.1924 EF
Gegründet 1895 von dem österreichischen Spedi-
teur und Gründer der Schenker-Spedition, Gott-
fried Schenker um eine Frachtlinie zwischen
Österreich und Nordamerika zu betreiben. In
Folge der Wirtschaftskrise 1901 bis 1902 mußten
einige Schiffe verkauft werden. 1903 wurde die
Nr. 898
Gesellschaft nach Übernahme von 14 Schiffen der
Reederei Cosulich umorganisiert und in “Vereinig-
te Österreichische Schiffahrts-AG vormals Austro-
Nr. 899
Nr. 898 Schätzpreis: 500,00 EUR Americana & Fratelli Cosulich” umbenannt, 1919
Startpreis: 200,00 EUR in “COSULICH” Soc. Triestina di Navigazione. Die
Wimborne Minster Gas & Coal Co. Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche
Nr. 899 Schätzpreis: 150,00 EUR Lloyd erwarben 1904 7 Mio. Kr. Aktien, welche für
Share 10 £, Nr. 113 Startpreis: 40,00 EUR 10 Jahre gesperrt wurden und sicherten sich auf
12.4.1837 VF Austro-Orientalische Handels-AG 4,65 Mio. Kr. Aktien aus dem Besitz der Reederei
Gaswerke der Marktstadt Wimborne Minster, in Aktie 200 Kronen, Nr. 5306 Cosulich ein Optionsrecht. 1914 kam zwischen
der Grafschaft Dorset in Südwest-England gele- den deutschen Schifffahrtsunternehmungen und
gen. Druck auf feiner Tierhaut, mehrere Original-
Wien, 15.4.1908 EF
der österreichischen Regierung ein Übereinkom-
signaturen. Maße: 27,7 x 21,6 cm. Angestaubt. Gründeraktie, Auflage 15.000. Tätig vor allem im
men zustande, dem zufolge die dt. Ges. auf ihr
Rarität. Handel mit dem ottomanischen Reich. Ausgespro-
Optionsrecht verzichteten und ihren Aktienbesitz
chen dekorativer, mehrfarbiger Druck mit Abb.
einem unter Führung des Wiener Bankvereins ste-
Stephansdom, Hagia Sofia. Maße: 23 x 37,4 cm.
henden Konsortium übertrugen (Schutz vor Über-
Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen Kupon-
bogen. fremdung). Durch den Zerfall der Monarchie
wurde dieser Vertrag gegenstandslos. 1919 erwar-
ben die Banca Commerciale und die Banca Italia-
na di Sconto die Majorität der Aktien. Reguläre
Linien der Ges.: Passagierlinie Triest - New York,
Eildampfer “Presidente Wilson” und “Martha Was-
hington”, Frachtlinien nach New York, nach New
Orleans, Passagierlinie Triest - Rio de Janeiro -
Santos - Bueno Aires, Frachtlinie Triest - Brasilien
- Argentinien. Von 1932 bis 1936 hieß die Ges. Ita-
lia-Flotte Riunite, Cosulich-Lloyd Sabaudo. 1937
wurde die Cosulich-Linie von der “Italia” über-
nommen. Sehr dekorative Gestaltung mit Darstel-
Bonn, Schloß Kommende Ramersdorf, 1987 lung des Dampfers “Kaiser Franz Joseph I.” (das
größte und schnellste je fertig gestellte öster-
Auktionshaus Vladimir Gutowski reichische Handelsschiff) eingerahmt von zwei
Fischen, Hermes und Fortuna, Zierumrandung mit
seit 1986 ununterbrochen symbolischen Abb. Signatur des kroatischen Ree-
im Dienste des Sammlers ! Nr. 900 dereibesitzers Cosulich. Maße: 24 x 31 cm. Mit
anh. restlichen Kupons.
171
gebaut! (Es war das dritte Wellenbad der Welt, Nr. 905 Schätzpreis: 750,00 EUR
nach dem 1905 entstandenen Undosa-Wellenbad Startpreis: 350,00 EUR
am Starnberger See und dem bis heute als techni-
schem Denkmal erhaltenen 1912 in Betrieb gegan-
Garantierte Österreichische
genen Bilzbad in Kötzschenbroda Oberdorf.) Die Staatsanleihe (Austrian Government
andere Schwimmhalle hatte auch für sportliche Guaranteed Loan) 1923-1943
Großveranstaltungen genügende Ausmaße. 1938 7 % Bond 100 $, Nr. 21697
wurde der Dianabad-AG zudem der Betrieb des Wien, 1.6.1923 EF
(noch heute bestehenden) Arbeiterstrandbades
Österreichische Teilausgabe, Auflage 24.250. Als
an der Donau übertragen. 1941 Erwerb des Hotels
sogenannte “Völkerbundanleihe” die allererste
“Berliner Hof” in Königswinter am Rhein. Das
internationale Wiederaufbauanleihe für die unter
Hotel in Wien wurde 1945 durch Kriegseinwirkung
dem verlorenen 1. Weltkrieg und der Hyperinflati-
zerstört. Das Badegebäude wurde, da sich eine
on leidende österreichische Wirtschaft. Die Anlei-
Modernisierung als unrentabel erwies, 1965 abge-
heemission unter Führung des Völkerbundes in 10
rissen. Danach Umwandlung in die “Dianazentrum
verschiedenen Währungen im Gegenwert von 650
Realitätengesellschaft mbH”, Geschäftszweck ist
Mio. Goldkronen arrangierte J. P. Morgan in New
seither Schaffung von Wohnungseigentum und
York. Angesichts der damals fehlenden internatio-
Realitätengeschäfte. Großformatig und außerge-
nalen Kreditwürdigkeit Österreichs waren die ein-
wöhnlich dekorativ, große Außenansicht des
zelnen Tranchen mit Zahlungsgarantien der Regie-
1911-16 entstandenen Neubaus im II. Bezirk im
rungen von Großbritannien, der Tschechoslowa-
Unterdruck, außerdem Abb. der Kassen-Halle mit
kei, Frankreich, Italien, Belgien, Schweden, Däne-
prächtiger Lichtkuppel und des Dampfbad-Warm-
mark und Holland versehen. Um in den Genuß des
bassins. Maße: 26,7 x 35,3 cm. Doppelblatt, kleine
nach der Weltwirtschaftskrise viel niedrigeren
Lochentwertung unten in der Mitte.
Nr. 901
Zinsniveaus zu kommen wurde die Anleihe 1934
konvertiert (zu dem Zeitpunkt war noch ein
Nr. 903 Schätzpreis: 500,00 EUR Gegenwert von 580 Mio. Schilling ausstehend).
Nr. 901 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Auch diese neue Konversionsanleihe 1934-1959
Dianabad-AG genoß weiterhin die Garantien der obigen Regie-
Deutscher Gebirgsverein Aktie 25 x 200 Kronen, Nr. 42926-50 rungen. Text deutsch/englisch, Vignette mit Bun-
für das Jeschken- und Isergebirge Wien, 27.5.1921 EF
deswappen. Lochentwertet. Rückseitig Bedingun-
3 % Schuldschein 100 Kronen, Nr. 464 gen. Maße: 38,3 x 25 cm. Mit komplett anhängen-
Großformatig und außergewöhnlich dekorativ, den Kupons. Kleine Lochenwrwertung unten in
Reichenberg, 1.10.1906 EF große Außenansicht des 1911-16 entstandenen der Mitte. Bereits 1934 vorzeitig zur Rückzahlung
Der Gebirgsverein entstand durch Zusammen- Neubaus im II. Bezirk im Unterdruck, außerdem gekündigt und in die Konversionsanleihe umge-
schluss von Wanderern. Sein Wirkungskreis Abb. der Kassen-Halle mit prächtiger Lichtkuppel schuldet worden, deshalb eine absolute Rarität,
erstreckte sich über das in den West-Sudeten gele- und des Dampfbad-Warmbassins. Maße: 27,2 x bisher vollkommen unbekannt gewesen, lediglich
gene Isergebirge und das in Nord-Böhmen gelege- 35,2 cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben - eine
ne Jeschkengebirge. Die durch jährliche Auslo- unten in der Mitte. finanzgeschichtliche Kostbarkeit.
sung zu tilgende Anleihe zur Erbauung eines
Jeschkenhauses wickelte die Reichenberger Bank, Nr. 904 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 906 Schätzpreis: 250,00 EUR
Filiale der k.k.priv. Böhm. Union-Bank sowie die Startpreis: 90,00 EUR
Reichenberger Filiale der k.k.priv. Österr. Credit-
Anstalt für Handel und Gewerbe ab. Das imposan- Elektrische Lokalbahn Wien- Hohenfurther Elektrische Lokalbahn
te Jeschkenhaus ist im Unterdruck auch groß Landesgrenze nächst Hainburg Aktie 10.000 Kronen, Nr. 44
abgebildet. Außerdem kleine Vignetten mit Bur- Aktie 200 Kronen, Nr. 48 Hohenfurth, 28.10.1913 EF-
gruinen in der Zapfen-Umrandung. Originalunter- Wien, 14.11.1913 EF+
schriften. Maße: 35,5 x 25 cm. Doppelblatt, mit Gründeraktie, Auflage nur 87 Stücke, ursprünglich
Gründeraktie, Auflage 4.500, D/H OE L 2512. Kon- 101, jedoch wurden 1915 die 14 unbegebenen Akti-
beiliegenden Kupons.
zessioniert 1912, bekannt als die “Pressburger en vernichtet. Gegründet 1913 zum Bau der 25 km
Bahn”. Normalspurige Bahn Wien-Wolfsthal (62 langen Nebenbahn Zartlesdorf-Hohenfurth-Kien-
km), heute Teil des ÖBB-Streckennetzes. Großes berg-Lippen in Südböhmen entlang der oberen
Flügelrad im Unterdruck. Maße: 25 x 34 cm. Dop- Moldau. Die Strecke Rybnik-Vyssí Brod-Loucovice-
pelblatt, mit beiliegendem kpl. Kuponbogen. Lipno wird noch heute von der tschechischen CSD
Nr. 902

Dianabad-AG
Aktie 200 Kronen, Nr. 2172
Wien, 1.1.1918 EF
Eines der traditionsreichsten Unternehmen der
Monarchie: Gegründet bereits 1804, AG seit 1841!
Ansässig in Wien, Obere Donaustr. 93. Vorhanden
waren, neben dem Betrieb einer Schwimm-
Anstalt, Wannenbäder im (prunkvollen) Dianabad
und im (einfacheren) Volksbad, Fuhrbäder,
Dampf- und Douchebäder, außerdem wurde eine
Wasserheilanstalt betrieben. Umsatzrenditen von
bis zu 30 % waren für dieses höchst erfolgreiche
Unternehmen keine Seltenheit. 1911 wurden für
einen großen, 1916 fertiggestellten Neubau mit
Bade- und Kuranstalt sowie Hotel mehrere Nach-
Nr. 903
bargrundstücke erworben. Dabei wurde eine der
beiden Schwimmhallen schon als Wellenbad
172
betrieben. 1885 hatte Ernst Porak in Kienberg eine

Zellstofffabrik eröffnet, dazu kam eine Kartona-
genfabrik in St. Prokop und eine Papierfabrik. Um
die Industrie besser an die östlich verlaufende
Hauptbahn St. Valentin-Ceské Budejowice anzu-
binden, forderte die Industrie eine Bahnstrecke,
für die sich auch Bruno Pammer, Abt des Klosters
Hohenfurth, einsetzte. Ein erster Versuch 1902
scheiterte am Geld, doch 1911 erhielten in einer
seltenen Allianz der Papierfabrikant und der Abt
eine neue Konzession zum Bau der Bahn. Enthal-
ten war die Verpflichtung, mit dem Bau sofort zu
beginnen und die Bahn binnen 2 Jahren fertigzu-
stellen. Das wurde locker unterboten: Schon 5
Wochen nach Konzessionserteilung fuhr auf der
Strecke Zartlesdorf-Kienberg der erste Güterzug,
und 2 Monate später wurde auch der Personen-
verkehr aufgenommen. Mitte 1912 übernahm die
Staatsbahndirektion Linz der k.k. Staatsbahnen
die Betriebsführung. Nach dem 1. Weltkrieg bean-
spruchten sowohl Österreich wie auch die Tsche-
choslowakei das Gebiet, das dann im Vertrag von
St. Germain der Tschechoslowakei zugesprochen
wurde. Damit übernahm die CSD und der tsche-
choslowakische Staat wurde Mehrheitsaktionär.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes im
Herbst 1938 wurde die Bahn zusammen mit acht
weiteren Lokalbahnen des Sudetenlandes vom
Deutschen Reich verstaatlicht und der Reichs-
bahndirektion Linz zugeschlagen. 1942 wurden
von der Lokalbahn Berchtesgaden-Königsee vier
dort entbehrliche Triebwagen und zwei Personen-
wagen übernommen. Nach dem 2. Weltkrieg ging
die Strecke wieder an die CSD und verzeichnete
mit dem Bau der Talsperre Lipno ab 1951 ein
sprunghaft steigendes Verkehrsaufkommen. Bis in
die 1990er Jahre verkehrten täglich 5 Zugpaare
sowie zusätzliche Arbeiterzüge für die Papierfa-
brik in Loucovice. Originalunterschriften. Maße:
36 x 23,7 cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung
unten in der Mitte.
Nr. 906
Nr. 905
Nr. 907 Schätzpreis: 250,00 EUR „Zum Glücksrad“ 1897 abgerissen und Josef
Startpreis: 150,00 EUR Krantz errichtete ein prachtvolles Hotel im Stile
der italienischen Renaissance mit 105 Zimmern.
Hohenfurther Elektrische Lokalbahn Als eines der ersten Häuser am Platz diente es
Aktie 200 Kronen, Nr. 116 zahllosen gekrönten Häuptern und auch US-Präsi-
Hohenfurth, 28.10.1913 EF dent Theodore Roosevelt als Herberge. 1919
Gründeraktie, Auflage nur 35 Stücke, ursprünglich wurde es in eine neu gegründete AG eingebracht.
258, jedoch wurden 1915 die 223 unbegebenen Die Aktienmehrheit der ab 1922 an der Wiener
Aktien vernichtet. Originalunterschriften. Maße: Börse notierten AG wechselte mehrfach die Hand
36 x 23,7 cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung und lag zuletzt beim Stadtbaumeister Alois Rous.
unten in der Mitte. Am 12.3.1945 zerstörten zwei Bombentreffer die
Hälfte des Hotels, das aber bald, nur als „Hotel
Nr. 908 Schätzpreis: 300,00 EUR Ambassador“, wieder eröffnet werden konnte.
Prominentester Gast war später Kaiser Haile Sel-
lasie von Äthiopien. Maße: 21,7 x 31 cm. Doppel-
Hotel Krantz AG blatt, kleine Lochentwertung unten links. Unikat!
Aktie 25 x 40 Schilling, Nr. 13126-50
Wien, 12.1.1929 EF/VF Einlieferungen für die
(R 12) Auf dem Eckgrundstück Neuer
nächsten Auktionen
Nr. 907
Markt/Kärntner Straße wurden die hier seit dem
14. Jh. stehenden Häuser „Zur Mehlgrube“ und werden ständig angenommen!
173

Localbahn Fürstenfeld-Hartberg
(-Neudau)
Prior.-Actie Lit. A 200 Gulden Nr. 2487
Graz, 15.10.1891 EF
zum Bau und Betrieb der normalspurigen Bahn
Friedberg-Hartberg in der Steiermark (28 km)
sowie der 59 km langen Verlängerung nach Neu-
dau. Noch heute als Teil der Aspangbahn im
Betrieb der ÖBB. Originalunterschriften. Maße:
27,2 x 37,2 cm. Doppelblatt, kleine Lochentwer-
tung unten in der Mitte. Zuvor vollkommen unbe-
kannt gewesen, nur 15 Stücke wurden in der
Reichsbank gefunden.

Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf
4,5 % Schuldv. 200 Kronen, Nr. 1/376
Gmunden, 26.7.1912 VF+
Auflage 750, OEL 1000a. Strecke Vorchdorf-Eggen-
berg-Gmunden-Traundorf, 14,6 km in 1000-mm-
Spur. Großes Hochformat. Maße: 40 x 23,3 cm.
Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen.

Startpreis: 40,00 EUR Mittenwaldbahn
K.k.priv. Graz-Köflacher Eisenbahn- 4 % Schuldv. 200 Kronen, Nr. 10/161
und Bergbau-Gesellschaft Innsbruck, 15.4.1912 EF
Auflage 9.245, D/H OEL 2215a. 1910 konzessioniert
4 % Schuldv. 400 Kronen, Nr. 1573 für die “Karwendelbahn”. Normalspurige Strecken
Wien, September 1902 EF Griesen-Lermoos-Reutte (32 km) und Innsbruck-
Auflage 10.000, D/H OEL 2064a. Gründung 1855 Seefeld-Scharnitz (35 km). Von den 12,1 Mio. K Akti-
durch die Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Gewerk- enkapital bei der Gründung übernahmen der
schaft. Bis 1900 wurden eine große Zahl Kohlen- österr. Staat 75,2 %, das Land Tirol 8,3 % und die
bergwerke erworben, außerdem ein Kalkwerk und Stadtgemeinde Innsbruck 14,5 %, lediglich gut 2 %
eine Glasfabrik. Der Kohlenabbau erfolgte gingen an private Interessenten. 1921 wurden die
zunächst vorwiegend unter Tage, erst ab Mitte Bahnlinien der Mittenwaldbahn pachtweise von
des 20 Jh. Verlagerung zum Tagebau. 1988 wurde der Staatsbahndirektion Innsbruck übernommen.
die letzte Grube gschlossen. An Eisenbahnen 1927 Umstellung des Aktiennennwertes von 200 K
besaß die Gesellschaft die Strecken Graz-Köflach auf 5 S. Teil der bis heute von Füssen/Allgäu über
(40 km), Lieboch-Wies (51 km) sowie 23 kleine Reutte in Österreich bis nach Garmisch-Partenkir-
Industriebahnen. Die Betriebsführung auf den chen gemeinsam von DB und ÖBB betriebenen
Hauptstrecken hatte die Südbahn. Später von der Strecke. Teil einer Anleihe zur teilweisen Deckung
ÖBB übernommen. Mit großem Doppeladler und der Kosten für die Lokalbahnen von Innsbruck (Wil-
zweiteiliger Vignette mit Bergarbeitern unter Tage ten) zur Reichsgrenze bei Scharnitz und von Reutte
und aus einem Tunnel fahrender Dampflok. Dop- zur Reichsgrenze bei Griesen. Sehr dekorativ, zwei
pelblatt. Maße: 36,1 x 25,2 cm. Vignetten mit Marktplatz von Innsbruck und den
Nr. 909
Nr. 911 Nr. 910
174
Alpen im Hintergrund sowie einem großen Eisen- Nr. 914 Schätzpreis: 100,00 EUR pe. Ganzflächiger Unterdruck mit Schwebebahn-
bahn-Viadukt im Gebirge. Umrahmung mit schönen Startpreis: 35,00 EUR Mast und Gondel. Maße: 38,2 x 26 cm. Doppelblatt,
Jugendstil-Elementen. Doppelblatt, mit beiliegen- kleine Lochentwertung unten in der Mitte.
dem Talon. Maße: 36,7 x 25,4 cm.
Mittenwaldbahn
4 % Schuldv. 2.000 Kronen, Nr. 3/870
Nr. 912
Innsbruck, 15.4.1912 EF
Auflage 2.500, D/H OEL 2215c. Sehr dekorativ,
zwei Vignetten mit Marktplatz von Innsbruck und
den Alpen im Hintergrund sowie einem großen
Eisenbahn-Viadukt im Gebirge. Umrahmung mit
schönen Jugendstil-Elementen. Doppelblatt.
Maße: 36,6 x 25,3 cm.

Mittenwaldbahn
4 % Schuldv. 10.000 Kronen, Nr. 1/1240
Innsbruck, 15.4.1912 EF
Auflage 600, D/H OEL 2215d. Sehr dekorativ, zwei
Vignetten mit Marktplatz von Innsbruck und den
Alpen im Hintergrund sowie einem großen Eisen-
bahn-Viadukt im Gebirge. Umrahmung mit schö-
nen Jugendstil-Elementen. Doppelblatt, mit beilie-
gendem restlichen Kuponbogen (Kupons für 1927-
1930). Maße: 37 x 25,3 cm.
Nr. 917
Nr. 913
Nr. 916
Mittenwaldbahn
4 % Schuldv. 1.000 Kronen, Nr. 3/260 Nr. 916 Schätzpreis: 200,00 EUR
Innsbruck, 15.4.1912 EF Startpreis: 75,00 EUR
Auflage 5.000, D/H OEL 2215b. Sehr dekorativ, Niederösterreichische Waldviertelbahn
zwei Vignetten mit Marktplatz von Innsbruck und Actie II. Emission 200 Kronen, Nr. 3226 Nr. 918
den Alpen im Hintergrund sowie einem großen Wien, 14.10.1902 EF
Eisenbahn-Viadukt im Gebirge. Umrahmung mit Auflage 5.000, D/H OEL 2286. Bereits in den 1870er
schönen Jugendstil-Elementen. Doppelblatt, mit
Jahren erhielt das Waldviertel mit der Franz- Startpreis: 150,00 EUR
beiliegendem Talon. Maße: 36,9 x 25,2 cm. Josefs-Bahn von Prag nach Wien Anschluß an das
europäische Eisenbahnnetz. 1899 wurde die “Nie-
Oesterreichische Hypothekar-
Nr. 914
derösterreichische Waldviertalbahn AG” gegrün- Credit-und Vorschuss-Bank

det und mit dem Bau der nördlichen Strecken Actie 200 Gulden, Nr. 4039
nach Litschau und Heidenreichstein begonnen. Wien, 20.11.1868 VF
1921 übernahmen die Österreichischen Bundes- Gründung 1868. Die Bank ging im sogenannten
bahnen die Betriebsführung. Nach deren Einglie- “Gründerkrach” 1873/74 unter. Übergroßes For-
derung in die Deutsche Reichsbahn wurde die mat. Sehr dekorativ mit fünf schönen Vignetten.
“Niederösterreichische Waldviertelbahn AG” 1940 Maße: 30,4 x 43,2 cm. Doppelblatt. Die Spitze der
aufgelöst. Nach Einstellung der Steyrtalbahn 1982 rechten unteren Ecke abgebrochen.
waren die Waldviertler Schmalspurbahnen der
letzte österreichische Bahnbetrieb mit fahrplan-
mäßigem Dampfbetrieb. 1992-2001 schrittweise Nr. 919 Schätzpreis: 150,00 EUR
Einstellung des Personen- und Güterverkehrs. Startpreis: 40,00 EUR
Nostalgiezüge des Waldviertler Schmalspurbahn- Salzkammergut-Localbahn-AG
vereins WSV verkehren auf den Strecken aber bis Prior.-Actie 200 Gulden, Nr. 2852
heute. Maße: 25,2 x 34,2 cm. Doppelblatt, mit bei-
liegendem kompletten Kuponbogen.
Salzburg, 9.10.1890 EF
Gründeraktie, Auflage 5.000, D/H OEL 2351. Grün-
dung 1890. Betrieben wurde die 60 km lange
Nr. 917 Schätzpreis: 250,00 EUR Schmalspurbahn von Salzburg über Strobl und St.
Startpreis: 125,00 EUR Lorenz nach Bad Ischl, die 4 km lange Zweigbahn
Oesterreichische Bergbahnen AG St. Lorenz-Mondsee sowie die 5,7 km lange Zahn-
Aktie 10 x 100 Schilling, Nr. 22551-60 radbahn von St. Wolfgang auf den Schafberg,
außerdem die Wolfgangseeschifffahrt. Auch Kai-
Wien, 11.2.1927 EF ser Franz Josef I. benutzte diese Bahn für die Som-
Gründeraktie, Auflage 2.500, 1939 umgestellt auf 10 merfrische - natürlich in dem immer für ihn bereit-
x 50 RM. Gegründet zum Bau einer Seilbahn von stehenden eigenen Hofwagen. Die Kurzbezeich-
Hirschwang in Niederösterreich auf die Raxalpe, in nung SKGLB wurde in der Bevölkerung schnell
Betrieb seit Juni 1926. Dies war die erste Seilbahn umgedeutet: “Sie Kommt Ganz Langsam und
in ganz Österreich! Schon in den ersten Jahren Bedächtig.” Mit Faksimile-Unterschrift des Mün-
beförderte sie jedes Jahr etwa 150.000 Personen. chener Lokomotivfabrikanten Krauß (die von
Heute bringt die Rax-Seilbahn mit ihren 2002 Krauß mitbegründete Lokalbahn-AG in München
erneuerten Kabinen ihre Fahrgäste in nur 8 Minu-
Nr. 915
war Großaktionär der SKGLB). Doppelblatt. Maße:

ten von der auf 528 m Höhe liegenden Talstation 26,2 x 38 cm. Dabei Umschlag der Direktion der
auf das 1.546 m hoch gelegene Plateau der Raxal- Salzkammergut-Lokalbahn.
175
Nr. 921 Schätzpreis: 200,00 EUR stammt aus der am 17.11.1923 beschlossenen
Startpreis: 35,00 EUR Kapitalerhöhung von 48 Mio. auf 144 Mio. Kr.
Kunstvolle Aktiengestaltung, Vignette mit Ansicht
Telefonfabrik-AG des Tiroler Sägewerkes mit zur Bearbeitung vor-
Aktie 200 Kronen, Nr. 679 bereiteten Baustämmen, umrahmt von Tannen-
Budapest, Juli 1911 VF+ zapfen. Maße: 34,5 x 24,9 cm. Mit komplett anhän-
Gründeraktie, Auflage 7.500. Gründung 1911 unter genden Kupons.
Mitwirkung des Wiener Bankvereins. In dem
Unternehmen ging die Budapester Filiale der
“Telefonfabriks-AG vormals J. Berliner” und die Nr. 923 Schätzpreis: 250,00 EUR
Fabrik für Eisenbahnsicherungs-Einrichtungen Startpreis: 50,00 EUR
der “Telefonfabriks-AG J. Székely & Co.” auf. Ungarisch-Französische
Außerdem Herstellung von Radio-Apparaten. Ab
Versicherungs-AG
Nr. 919
1925 Zusammenarbeit mit der Knorrbremse AG.
Zweisprachig ungarisch/deutsch. Schöner Druck. Actie 200 Gulden = 500 FF, Nr. 15542
Maße: 25,1 x 35 cm. Doppelblatt, mit Kupons. Budapest, 1.10.1884 EF
Auflage 20.000. Gründung 1879 durch die “Union-
Generale” in Paris. Die Ges. erwarb sämtliche Akti-
en des Österreichischen Phönix. Fast alle Zweige
des Versicherungsgeschäfts wurden betrieben:
Feuer-, Transport-, Hagel-, Unfall- und Lebensver-
sicherung. 1889 wurde das Transport-Versiche-
rungsgeschäft an die Düsseldorfer Transport-Ver-
sicherungs-Ges. übertragen. 1921 ging das
neurumänische Geschäft der Ges. an die neuge-
gründete Franco-Romana Allg. Versicherungs AG,
das jugoslavische an die Jugoslavija Allg. Versi-
cherung in Belgrad und 1923 das cechoslovaki-
sche an die Merkur cechoslov.-französische Versi-
cherung in Prag über. 1937 Fusion mit der Foncie-
Nr. 920
re Allg. Versicherungs-Anstalt, Budapest. Drei-
sprachig französisch/ungarisch/deutsch, Wappen
Nr. 920 Schätzpreis: 300,00 EUR im Unterdruck, Originalunterschriften. Maße: 23 x
Startpreis: 120,00 EUR 35,6 cm. Rückseitig Statuten. Mit anh. restlichen
Kupons.
“SOLO”
Zündwaren- und Wichsefabriken AG
Wien, 1.5.1904 EF
Nr. 922
Gründeraktie, Auflage 26.700. Gründung 1903 als
das jahrzehntelang maßgebliche Unternehmen
seiner Branche in der Donaumonarchie. Als Folge
des 1. Weltkrieges wurden die Fabriken auf dem
Gebiet der Tschechoslovakei 1921 in die von Solo Startpreis: 45,00 EUR
kontrollierten Zündwarenfabriken AG “Helios” in Thurwieser Holzindustrie AG
Prag eingebracht. Die Fabriken Görz, Graz und Aktie 25 x 400 Kronen, Nr. 122126-50
Györ wurden stillgelegt. Es verblieben die Zünd-
warenfabriken Deutschlandsberg, Stainz (Steier-
Kramsach, 2.1.1924 EF
mark) und Linz (Oberösterreich). Über Beteiligun- Gegründet am 8.10.1921. Die Fabriksanlagen der
gen an der “”Drava” AG, in Osijek, der I. Bosnisch- Gesellschaft befanden sich in Kramsach (Tirol)
Herzogowinische Zündholzfabrik in Dolac, der und in Kirchdorf bei St. Johann. Hergestellt wur-
Nr. 924
Leda AG im Temesvar und der Szikra AG in Buda- den Kisten und Fässer. Am 15.1.1929 wurde die
pest wurde auch der Zündholzmarkt in Ungarn Gesellschaft liquidiert. Die hier angebotene Aktie
und auf dem Balkan beherrscht. 1925 umbenannt
in “SOLO” Zündwaren- und Chemische Fabriken
AG. Das Werk Linz (wohin auch der Hauptsitz der
Ges. verlegt worden war) wurde 1945 bei Bom-
benangriffen völlig zerstört, konnte nach dem
Wiederaufbau aber schon 1947 wieder in Betrieb
gehen. 1961 wurde die AG erneut umbenannt in
“Solo Industrien AG”, nachdem inzwischen mit
insgesamt knapp 500 Beschäftigten auch Reißver-
schlüsse, Druck- und Spritzgußerzeugnisse,
Mikropräzisionsteile für die elektronische Indu-
strie sowie Christbaum- und Wirtschaftskerzen
und Fliegenfänger hergestellt wurden. Sehr deko-
rative Gestaltung mit Jugendstil-Elementen. Maße:
26 x 35,5 cm. Doppelblatt. Rechte obere Ecke
etwas fingerfleckig, sonst tadellos.
Nr. 921 Nr. 925
176
Nr. 924 Schätzpreis: 300,00 EUR schaft in Höhe von 900.000 Rubel auf 1.944.000
Startpreis: 150,00 EUR Rußland poln. Mk. umgestellt, wobei die Aktien neu
gedruckt wurden. Text russisch und deutsch,
Wiener Automobilfabrik AG rückseitig Statuten. Siegel mit Windmühle. Maße:
vorm. Gräf & Stift 35 x 26,4 cm. Mit komplett anhängenden Kupons.
Wien, Juli 1907 EF
Gründeraktie, Auflage 5.000. Gründung 1907 durch
die Unionbank zwecks Übernahme der Motorfahr-
zeugfabrik der Firma Gräf & Stift. Die Fachliteratur
sagt kurz und bündig: “Der Rolls-Royce aus Öster-
reich.” Randnotiz aus der Geschichte: In einem
“Gräf & Stift”-Automobil des Grafen Harrach
waren der österreichische Thronfolger Franz Fer-
dinand und seine Gattin Sophie in Sarajewo unter-
wegs, als sie am 28.6.1914 dem Attentat zum Opfer
fielen, das letztlich der Auslöser für den 1. Welt-
krieg war. 1902 hatte Willy Stift die Fabrik begrün-
det, um große Automobile in höchster Qualität
ohne Rücksicht auf die Kosten zu bauen. Die Brü-
der Karl, Franz und Heinrich Gräf waren die tech-
nischen Experten. Die besten Karosseriewerkstät-
ten ihrer Zeit arbeiteten mit Gräf & Stift zusam-
men. In den 20er Jahren kamen interessante Renn-
Nr. 929
wagen heraus, das letzte bis Ende der 30er Jahre
Nr. 927
gebaute Modell war der großartige SP8. Zusätzlich
zu den Eigenmarken baute die Fabrik in Wien zeit-
weise auch Ford, Citroen und Minor in Lizenz. Spä- Nr. 929 Schätzpreis: 85,00 EUR
ter Konzentration allein auf den Nutzfahrzeugbau. Nr. 927 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 20,00 EUR
Noch heute ein bedeutender Bus-Hersteller. Aus-
gesprochen dekorativ, mit großem Oldtimer im
Startpreis: 60,00 EUR Cie. Française des Mines d’Akhtala
Unterdruck. Maße: 25,8 x 35 cm. Doppelblatt, klei- Aciéries Comte L. Broel-Plater à Blizyn (Caucase)
ne Lochentwertung unten links. (Akcyjne Towarzystwo Fabryki Stali Part de Fondateur, Nr. 1177
“Hrabia L. Broel-Plater w Blizynie”) Paris, 30.7.1887 EF+
Nr. 925 Schätzpreis: 500,00 EUR Aktie 125 Rubel, Nr. 7046 Die mit französischem Kapital gegründete Gesell-
Startpreis: 250,00 EUR Warschau, von 1898 EF schaft betrieb Kupferminen in Armenien, Kaukau-
Wiener Automobilfabrik AG sus. Großformatiges Papier mit Darstellung des
Goryanov 2.45.1. Gegründet 1897 von dem Fürsten
bekannten, östlich von Alaverdi gelegenen Klo-
vorm. Gräf & Stift Ludwik Kazimierz Aloizy Stanislaw Broel-Plater
sters Akhtala. In der Druckplatte von dem Künst-
Aktie 200 Kronen, Nr. 11823 (1844-1919). Die modernen Stahlwerke, genannt
ler E. Morieu signiert. Maße: 30 x 33,4 cm. Mit
“Hütte Ludwik” beschäftigten 1100 Arbeiter. Aus
Wien, Januar 1921 EF komplett anh. Kupons.
den für uns nicht ersichtlichen Gründen wurden
Auflage 10.000. Ausgesprochen dekorativ, mit die Werke 1902 geschlossen, die Fabrikanlagen
großem Oldtimer im Unterdruck. Maße: 25,5 x 34 dem Verfall überlassen. Dekorativ gestaltetes
cm. Doppelblatt, kleine Lochentwertung unten Papier, dreisprachig russisch/polnisch/franzö-
links. Nur 3 Stücke aus dieser Emission sind sisch. Mit kpl. anhängendem Kuponbogen. Maße:
bekannt! 34,1 x 25,2 cm. Mit komplett anhängenden
Kupons.
Nr. 926
Nr. 930
Ybbsthalbahn
Prior.-Actie 100 Gulden, Nr. 754 Nr. 930 Schätzpreis: 150,00 EUR
Wien, 31.12.1896 EF
Gründeraktie, Auflage 2.000, D/H OEL 2540. Hüttenwerke Kramatorskaja AG
Nr. 928
Bereits um 1870 gab es Pläne für eine Bahnlinie Actie 500 Rubel = 1.080 Mark = 1.333,33 FF,
durch das Tal der Ybbs, die aber der Wiener Bör- Nr. 6670
senkrach 1873 zunichte machte. Erst 1895 wurde St.-Petersburg, von 1899 EF/VF
mit dem Bau der Bahn 71 km langen 760-mm- Nr. 928 Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR Gründeraktie, Auflage 9.000. Goryanov 2.88.1.
Schmalspurbahn (Bosnische Spurweite) in Waidh-
Gegründet zwecks Übernahme und Fortführung
ofen begonnen, 1898 war die Bahn bis Kienberg- AG der Kalischer der “Gesellschaft der Kessel- und mechanischen
Gaming durchgängig befahrbar (außerdem 6 km
lange Zweigbahn Gstadt-Ybbsitz). Durch den
Plüsch- und Sammet-Manufaktur Werkstätten W. Fitzner und K. Gamper”. Sitz der
Aktie 250 Rubel, Nr. 2261 Verwaltung der neuen Gesellschaft war Warschau,
Bahnbau blühte die Industrie auf, allen voran die
die Hochöfen, Walz- und Stahlwerk sowie Maschi-
Böhlerstahlwerke. Bis Lunz am See bis heute im Kalisch, von 1913 EF/VF
nenbaufabrik befanden sich in Kramatorskaja,
Betrieb der ÖBB. Die technisch anspruchsvolle Gründeraktie, Auflage 3.600. Gründung 1912 von Gouvernement Charkow, an der Station der Kursk-
Bergstrecke von Lunz am See nach Kienberg- deutschen Industriellen. Stellt man sich auf der Charkow-Sewastopoler Eisenbahn. Die Steinkoh-
Gaming wurde 1988 eingestellt, aber 1990 von Landkarte ein Städtedreieck Posen-Breslau-Lodz lengruben lagen im Bachmuter Bezirk des Gouver-
einem Verein als Museumsbahn übernommen, die vor, so läge Kalisch, die Heimatstadt dieses Textil- nements Jekaterinoslaw. Anfang 1911 sind neue
mit ihren Dampfbummelzügen jetzt zahllose Tou- betriebes, ganz genau im Mittelpunkt des Drei- Eisenhütten und Stahlwerke in Betrieb genommen
risten anlockt. Doppelblatt, mit beiliegendem rest- ecks. Nach der Proklamation des Königreichs worden. Die Gesellschaft gehörte Prodameta an,
lichen Kuponbogen. Maße: 23,3 x 32,8 cm. Polen 1916 wurde das Grundkapital der Gesell- dem beherrschenden Verkaufssyndikat der
177
südrussischen Eisenindustrie. Die Hüttenwerke gegründeten AG’s. Aktientext und die rückseitigen
Kramatorskaja AG stand seit ihrer Gründung Statuten zweisprachig russisch/norwegisch.
unter dem unmittelbaren Einfluß der deutschen Dekorative Verzierungen. Grossformatig. Maße:
Firmen Borsig (Berlin), Duisburger Maschinen- 37,2 x 27,5 cm. Mit komplett anhängenden
baufabrik vorm. Bechem & Keetman (Duisburg), Kupons.
AG Ludwig Stuckenholz (Wetter a.d.Ruhr) und
Schuchtermann & Kremer (Dortmund). Als einer
der Direktoren der Gesellschaft unterschrieb die
Aktie E. von Borsig (Faksimile), der laut einem
Börsenhandbuch von 1913 den Posten des Präsi-
denten der Verwaltung bekleidete. Aktientext und
die rückseitigen Statuten russisch/französisch/
deutsch. Maße: 35,5 x 26,3 cm. Mit anh. Talon.
Nr. 934
Soc. des Fabriques de Soieries
C. Giraud Fils
Nr. 933
Action 25 x 200 Rubel, Nr. 30301-25
Moskau, von 1912 EF
Nr. 933 Schätzpreis: 750,00 EUR Gründeraktie. Goryanov 1.57.3. Die Statuten der
Startpreis: 250,00 EUR Gesellschaft wurden genehmigt mit dem Erlass
vom 22.11.1911, die Gründung fand am 1.1.1912
S.A. “VISCOSE” mit einem Kapital von 8 Mio. Rubel statt. Gründer
Action 5 x 100 Rubel, Nr. 18951-55 waren die französischen Staatsbürger Victor, Paul
St.-Petersburg, von 1912 EF/VF und André Giraud, Söhne von Claude Marie
Goryanov 1.11.3. Rußlands erste Kunstseidefabrik! Giraud, der bereits 1875 eine Seidenweberei in
Die Fabrik ist eine Gründung eines der größten Moskau errichtete. Giraud’s Manufaktur, im
Moskauer Weberviertel “Chamowniki” unterhalb
Nr. 931
und einflußreichsten deutschstämmigen Industri-
ellen und Bankers von Sankt Petersburg: Konstan- der bunten Nikolai-Kirche gelegen, wurde zur
tin Wachter (1837-1917). Der in St. Petersburg größten Seidenfabrik Moskaus, die auch die edel-
Nr. 931 Schätzpreis: 300,00 EUR geborene Wachter hatte einen guten Blick dafür, in sten Stoffe lieferte. Um sich von seinem Lands-
Startpreis: 85,00 EUR welchen Branchen zukunftsträchtige Geschäfte mann, dem Moskauer Färber Jules Watremé unab-
winkten. So investierte er im Eisenbahnbau, er för- hängig zu machen, gründete Giraud eine eigene
Imperial Russian Government Färberei. Als im Zarenreich auf Seidengarne Zoll
derte Kupfer und Manganerz im Kaukasus, er grün-
5,5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 20460 dete eine Zündholzfabrik. Durch sein Engagement erhoben wurde, gründete Giraud eine eigene Sei-
New York, 18.11./1.12.1916 VF im Eisenhüttenwesen kam er auf die Idee, auf der denspinnerei. Nach der Revolution wurde die
Fundstätte eines entsprechenden Tonerdegebietes Manufaktur von Giraud von den Sowjets unter der
Hochwertige ABNC-Stahlstichvignette mit zwei
in Borowitschi, nahe St. Petersburg, eine Fabrik für Bezeichnung “Rote Rosa” (nach Rosa Luxemburg
weiblichen Allegorien und ihren Attributen, im
feuerfestes Material zu bauen. Das wurde für die genannt) weiter geführt. Im 2. WK wurden dort die
Vordergrund kreisrunde Vignette mit Wappen des
Ausmauerung von Hochöfen gebraucht. In dieser seidenen Fallschirme für die Sowjetarmee produ-
zaristischen Russlands. Mehrere Originalsignatu-
Branche wurde Wachter zum Monopolisten für ziert. Faksimilesignaturen der drei Giraud-Brüder.
ren. Maße: 30,6 x 18,8 cm. Nicht entwertet und mit
ganz Rußland. In die Kunstseideproduktion stieg Zweisprachig russisch/französisch, rückseitig
anh. restlichen Kupons ab 1919.
Wachter 1909 ein. Erst 9 Jahre zuvor war die erste Auszug aus den Statuten. Maße: 32,7 x 26,8 cm.
verwertbare Kunstseide auf der Pariser Weltaus- Mit anh. restlichen Kuponbogen. Nennwerte von
stellung präsentiert worden. Für sein Vorhaben 5.000 Rubel aus dieser Zeit sind sonst nicht anzu-
gewann Wachter den Erfinder des russischen treffen.
Kunstseideprozesses, Tsch. F. Kross. Die Produkti-
onsstätte seiner Fabrik “Viskosa” baute er in der
Moskauer Industrievorstadt Myktischtschi. Nicht
zu Unrecht sah er diesen Industriezweig als
zukunftsträchtig an. Die Erfolge gaben ihn Recht.
Die Fabrik wurde zur Wiege der russischen und -
später - der Schlüsselbetrieb der sowjetischen
Kunstfaserindustrie. Während der kommunisti-
schen Periode waren dem Werk sowohl ein wis-
senschaftliches Forschungsinstitut, als auch ein
Projektierungsinstitut für den Bau weiterer Kunst-
faserfabriken angeschlossen. Um die notwendigen
Investitionen in den Bau der Kunstseideherstel-
lung zu finanzieren, gründete Wachter 1909 die AG
“VISKOSA” mit einem Kapital von 2,6 Mio. Rubel
Die Verwaltung der Fabrik befand sich sowohl in
Nr. 935
der Moskauer Mjasnitzkaja Straße 18, als auch in
Nr. 932
St. Petersburg, Morskaja Straße 24. Apropos, als
Agent der deutschen Firma Krupp verkaufte Wach-
ter dem Zaren Krupp’sche Kanonen. So nimmt es Nr. 935 Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR nicht Wunder, daß Konstantin Wachter für seine
Russisk-Norsk Skogindustrie AS
Verdienste vom Zaren 1890 mit dem Titel des “Ech- Soc. Gen. de l’Industrie
ten Geheimrats” bedacht und 1894 sogar in den Minière & Metallurgique en Russie
(Russisch-Norwegische Adelsstand erhoben wurde. Die Fabrik Viskosa
Forstindustrie AG) besteht und produziert noch heute. Sie hat seit Action priv. 500 Frs., Nr. 10317
ihrer Gründung den ursprünglichen Namen “Vis- Brüssel, Februar 1897 EF/VF
Aktie 1.000 Rubel, Nr. 1344
kosa” beibehalten. (Quelle Erik Meyer, 2008). Zwei- Gründeraktie. Russ. Bergbauges. finanziert mit bel-
Petrograd, von 1917 EF sprachig russisch/französisch, rückseitig Statuten. gischem Kapital. Tolle Abb. aus dem Bergbau
Gründeraktie, Auflage 3.000. Eine der letzten vor Maße: 33,2 x 25,2 cm. Mit beiliegendem kompletten (Minenarbeiter, Grubenlicht,...) sowie florale
der russischen Revolution überhaupt noch Kuponbogen. Umrandung. Mit anh. Kupons. Maße: 23,2 x 31,5 cm.
178
wurde die Gesellschaft mit einem Kapital von

750.000 Gold Rubel ausgestattet, welches 1899,
1907 und 1910 um jeweils 375.000 Rubel bzw. 1912
um 562.500 Rubel erhöht wurde. Die Gesellschaft
arbeitete mit Gewinn und konnte bis 1914 jährlich
eine Dividende zwischen 4 und 15 % ausschütten.
Faksimilesignaturen von A. Grube (Präsident) und
von Baron J. J. von Dellinghausen (Vizepräsident),
ferner von F. Vial. Aktientext russisch/französisch,
rückseitig Statuten. Maße: 35 x 26 cm. Mit anhän-
gendem restlichen Kuponbogen.
Nr. 936
Soc. Minière Joltaia-Rieka
(Krivoi-Rog) S.A.
Action 100 Frs., Nr. 53062
Brüssel, 10.11.1899 EF
Gründeraktie, Auflage 60.000. Die mit belgischem
Kapital betriebene Gesellschaft beutete die rei-
Nr. 940
chen Eisenerzvorkommen von Kriwoi-Rog aus,
einer Stadt im russischen Gouvernement Cherson.
Äußerst dekorativ mit drei Vignetten. Rückseitig
Auszug aus den Statuten. Maße: 23 x 31,5 cm. Mit Nr. 940 Schätzpreis: 180,00 EUR
anh. Kupons. Startpreis: 50,00 EUR
St. Petersburg Land and Mortgage
Company, Ltd
5 % Debenture 100 £, Nr. 2458
Nr. 938
10.9.1912 EF/VF
Zwecks Bebauung mit Villen erwarb die Gesell-
schaft ein großes Grundstück auf der Insel Wassi-
lewski-Ostrov vor St. Petersburg. Wenige Jahre
vor der Oktober-Revolution kein besonders gutes
Geschäft, wie wir heute wissen. Großformatiges
Papier. Hochwertiger Stahlstich von Waterlow &
Sons mit herrlicher Vignette. Maße: 44,5 x 28,5 cm.
Mit anhängenden restlichen Kupons ab 1914.
Nicht entwertet.
Nr. 937

Société de l’Usine Mécanique
de Débaltzévo
Aktie 250 Rubel, Nr. 721 Nr. 939
St. Petersburg, von 1905 EF
Auflage 480, Goryanov 3.68.2. Gegründet am Nr. 939 Schätzpreis: 250,00 EUR
17.12.1895. Betrieben wurden eine Maschinen-, Startpreis: 75,00 EUR
Kessel- und Gußfabrik im Bachmuter Bezirk, Gouv.
Société “T. D. Gourlande”
Nr. 941
Jekaterinoslaw. Die Aktien wurden an den Börsen
von St. Petersburg und Charkow gehandelt. Bis Aktie 1.000 Rubel, Nr. 1027
1899 regelmäßige Dividendenzahlungen zwischen Moskau, von 1911 EF
8 und 11%, ab dann 0%. Zweisprachig russisch/ Auflage 500. Gründung am 4.1.1908 vom Tobias Nr. 941 Schätzpreis: 150,00 EUR
französisch. Maße: 32,1 x 25,2 cm. Mit kpl. anh. Davidowicz Gurland zwecks Manufakturwaren- Startpreis: 75,00 EUR
Kupons. handel en gros. In Moskau wurde ein Kaufhaus St. Petersburger Gesellschaft
betrieben, das Haus Gurland (Adresse: Miasnits- zur Produktion des Gluchoozersker
Nr. 938 Schätzpreis: 200,00 EUR kaja worota). Niederlassungen bestanden in Odes- Portlandzementes und anderer
Startpreis: 90,00 EUR sa, Cherson, Nikolajew und Wilna. Die weit ver-
zweigte jüdische Familie Gurland, deren Wurzeln Baumaterialien
Société Sud-Russe pour la Fabrication wohl in Litauen liegen, brachte einige bekannte Aktie 100 Rubel, Nr. 73276
et la Vente de la Soude et d’autres Persönlichkeiten hervor, darunter auch große St. Petersburg, von 1914 EF
Produits Chimiques Rabbiner, Schriftsteller und Wissenschaftler. Die Goryanov 2.165.2. Gründung 1879 mit einem Kapi-
Action 187,50 Rubel = 500 FF, Nr. 8791 Aktie stammt aus der Kapitalerhöhung von 1 auf tal von 6 Mio. Rubel Firmensitz in St. Petersburg,
St.-Petersburg, von 1907 VF 1,5 Mio. Rubel Faksimilesignaturen von T. D. und Fabriken in Wolsk (Gouv. Saratow) und Peters-
D. T. Gurland. Das auf der Aktie angegebene Grün- burg. Börsennotierung in St. Petersburg. Aktien-
3. Emission, Auflage 2.000. Goryanov 1.179.3. Die
dungsdatum 23.12.1907 entspricht dem gregoria- text nur russisch. Für den Verwaltungsrat unter-
Südrussische Gesellschaft für Produktion und Ver-
nischen Kalender. Zweisprachig russisch/franzö- schrieb die Aktie Prof. K. D. Dementjew (Faksimi-
kauf von Soda und anderen chemischen Produk-
sisch. Maße: 33,4 x 25,8 cm. Mit anhängenden rest- le). Maße: 32,5 x 24,2 cm. Mit kpl. anh. Kupons.
ten wurde gegründet 1897. Bei ihrer Gründung
lichen Kupons.
179
der bedeutende Industrielle Edward Natanson europäischen Ländern, auch in Deutschland,

(1861-1940) an, der zusammen mit dem Bankier L. angemeldet wurden. Großforatig und ausgespro-
Kronenberg an zahlreichen Firmengründungen chen dekorativ, zwei Abb. symbolisieren Handel
beteiligt war, ferner der dänische Konsul Boleslaw und Industrie. Künstlersignaturen P. Schürch/Leis-
Eiger und Bronislaw Eiger (technischer Direktor). siger in der Druckplatte. Originalsignaturen des
1912 bekam die Gesellschaft zusammen mit der Verwaltungsrates. Maße: 36,4 x 29,1 cm. Mit kpl.
“AG der Portlandzementfabrik WOLYN” einen anh. Kupons.
Großauftrag des polnischen Heeres, was die
Erweiterung der Produktionsanlagen erforderte.
Im Ersten Weltkrieg wurden die meisten polni-
schen Zementfabrik zerstört oder demontiert und
nach Russland abtransportiert. Der “Wysoka” ist
dieses Schicksal erspart geblieben. Die Fabrik
wurde weiter ausgebaut. Mit dem 1928 in Betrieb
genommenen Ofen mit einer Tagesleistung von
320 t wurde damals ein Weltrekord gebrochen. Die
Gesellschaft bestand bis zum Ausbruch des Zwei-
ten Weltkrieges. Faksimilesignaturen u.a. Edw.
Natanson und Bronislaw Eiger. Zweisprachig rus-
sisch/polnisch, rückseitig Statuten. Maße: 33,8 x
26 cm. Mit anh. Talon.
Nr. 942 Schweiz

Süd-Ost Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 125 Rubel, Nr. 9350
Nr. 945
St. Petersburg, von 1893 VF
Auflage 163.379. Gegründet 1893 durch Fusion der
Griazy-Zarizyn-Eisenbahn und der Koslow-Woro-
nesh-Rostow-Eisenbahn, zugleich Übernahme der Nr. 946 Schätzpreis: 125,00 EUR
Betriebsführung auf der Orel-Griazy und der Startpreis: 75,00 EUR
Liwny-Staatseisenbahn. Ferner war die neue Ges. Centra Handels- & Industrie-AG
zum Bau folgender neuer Linien verpflichtet: Bala-
schow-Charkow nebst Anschluß an die Donetz-
Aktie 100 SFr., Nr. 912
Eisenbahn, Balaschow-Kalatsch, Zweigbahn von Chur, 12.12.1924 EF
der Station Schachtnaja zu den Wlassowschen Originalunterschriften. Maße: 36,4 x 29,8 cm. Mit
Kohlegruben. Da konzessionsgemäß alle russi- anh. Kupons. Gleiche hochdekorative Gestaltung
schen Bahnen in den 1950er Jahren an den russi- wie das Los davor, nur andersfarbiger Druck.
schen Staat zurückfielen, wurden die Aktien all-
Nr. 944
mählich ausgelost und die ausgelosten Stücke
durch sog. “Dividenden-Actien” ersetzt, die nur
noch den Charakter von Genußrechten hatten.
Aktientext viersprachig russisch/englisch/franzö- Nr. 944 Schätzpreis: 300,00 EUR
sisch/ deutsch. Maße: 39,3 x 29,5 cm.
Berninabahn AG
Aktie Serie A. 250 SFr., Nr. 2107
Poschiavo, 20.12.1933 EF
Gegründet 1905 im Kanton Graubünden ein Jahr
nach Eröffnung der nach St. Moritz führenden
Albulalinie der Rhätischen Bahn. Die eingleisige
meterspurige Berninabahn ist die einzige Schwei-
zer Bahn, die offen ohne Scheiteltunnel über die
Alpen führt. Sie verbindet den Kurort St. Moritz
über Pontresina und den Berninapass mit der ita-
Nr. 947
lienischen Stadt Tirano. Die Bahn ist ein Meister-
werk der Ingenieurskunst: Auf nur 22 km Luftlinie
überwindet sie 1.824 m Höhenunterschied und
bewältigt dabei als reine Adhäsionsbahn Steigun-
gen bis zu 70 %. In atemberaubenden Serpentinen Startpreis: 75,00 EUR
führt die Strecke Täler und Berghänge hinauf, und Cie. du Chemin de Fer Régional
wo die Topographie zu widerborstig war, halfen de Tramelan à Tavannes S.A.
die Ingenieure nach: Nahe des Scheitelpunktes
wurde ein Kehrtunnel in den Fels gehauen, und
Action 200 SFr., Nr. 506
das Kreisviadukt bei Brusio, wo der Zug wie eine Tramelan, 15.5.1885 EF
Modelleisenbahn seine Schleifen zieht, ist welt- Die 1883 gegründete Ges. betrieb die älteste
Strecke der Chemin de Fer du Jura, entlang des
Nr. 943
berühmt. Die bis dahin eigenständige, aber am
Ende hochdefizitäre Berninabahn wurde 1944 von Flusses La Trame gelegen. Die meterspurige
der Rhätischen Bahn übernommen. Noch heute Strecke wurde 1913 elektrifiziert. 1927 verschmol-
Nr. 943 Schätzpreis: 350,00 EUR zählt eine Fahrt mit der Berninabahn für jeden zen auf die 1907 gegründete Chemin de Fer Tra-
Startpreis: 75,00 EUR Eisenbahnfan zum höchsten, was man erleben melan-Breuleux-Noirmont. Originalsignaturen.
kann. Alpenlandschaft im Unterdruck. Maße: 21,9 Maße: 18,2 x 23 cm. Mit anh. restlichen Kupons.
Tow. Akc. Fabryki Portland-Cementu x 26 cm. Mit anhängendem kompletten Kuponbo-
WYSOKA (AG der Portlandcement- gen. Weniger als 10 Stücke bekannt. Nr. 948 Schätzpreis: 450,00 EUR
fabrik WYSOKA) Startpreis: 200,00 EUR
Aktie 250 Rubel, Nr. 2717 Nr. 945 Schätzpreis: 125,00 EUR Cie. du Chemin de Fer Régional
Warschau, von 1909 EF/VF Startpreis: 40,00 EUR Saignelégier-Glovelier
Gründeraktie, Auflage 4.800. Goryanov 2.48.1. Tra- Centra Handels- & Industrie-AG Action 200 SFr., Nr. 11892
ditionsreiche Zementfabrik, errichtet 1884 von Aktie 10 x 100 SFr., Nr. 3241-3250
Jakub Eiger in dem Dorf Wysoka bei Lazy, unweit Delémont, 10.7.1903 EF/VF
von Zawiercie. 1908 umgewandelt in eine AG und Chur, 12.12.1924 EF Gründung 1899 zum Bau einer schmalspurigen
angeschlossen an die Warschau-Wiener Eisen- Die Gesellschaft besaß mehrere Patente aus dem Eisenbahn von Saignelégier nach Glovelier, eröff-
bahn. Dem Verwaltungsrat der AG gehörten u.a. Automobil-Bereich, die ab 1920 in verschiedenen net 1904. Eine Besonderheit der Bahn war die
180
Spitzkehre in Combe-Tabeillon für die Überwin- Nr. 951 Schätzpreis: 400,00 EUR
dung des Höhenunterschieds von knapp 500 m Startpreis: 125,00 EUR
zwischen den Endpunkten. 1945 Fusion mit drei
anderen Jurabahnen zu Cie. des Chemins de Fer
S.A. della Ferrovia Elettrica
du Jura à Saignelégier. Bis 1953 Dampfbetrieb, Bellinzona-Mesocco
dann elektrifiziert. Dekorativ mit sieben Wappen- Azione priv. 100 SFr., Nr. 7288
Vignetten. Originalsignaturen. Maße: 45,7 x 26,8 Mesocco, 29.6.1912 EF
cm. Mit komplett anhängenden Kupons. Nicht ent- Auflage 7.410. Dekorativ mit Jugendstilelementen.
wertet. Äußerst selten! Maße: 43,7 x 29 cm. Mit komplett anhängenden
Kupons. Lochentwerter. Sehr seltenes Stück aus
einer uralten Sammlung.

Schweizerische Dampfbootgesellschaft
für den Untersee & Rhein AG
Namen-Aktie 100 SFr., Nr. 1487
Schaffhausen, 1.6.1922 EF/VF
Gegründet am 19.5.1864 in Diessenhofen. Bereits
im Gründungsjahr wurden die Dampfboote Arena-
berg und Rheinfall betrieben. Dazu kamen die
Dampfer Escher Wyss & Cie. und Zürich. 1899
wurde die Wilhelm von Württemberg angemietet
(1901 gegen die Hohenklingen ausgetauscht). Ab
1913 wurde die Schaffhausen betrieben. 1936
wurde die Reederei in Schweiz. Schifffahrtsgesell-
schaft Untersee und Rhein umbenannt. 2005 über-
nahmen die Schaffhausener Verkehrsbetriebe die
operative Führung der Ges., deren Flotte heute
aus 6 Dampfern besteht. Der Bodensee teilt sich in
Nr. 950
Obersee (der große Hauptteil), Überlinger See
(der Ast im Nordwesten ab Meerseburg) und
Nr. 950 Schätzpreis: 450,00 EUR Untersee, der Teil im Südwesten, getrennt vom
Startpreis: 180,00 EUR Obersee durch den etwa 3 km langen sog. Seer-
hein. Untersee und Rhein (wie die Ges. genannt
S.A. della Ferrovia Elettrica wird) bedient die Strecke Kreuzlingen/Konstanz-
Bellinzona-Mesocco Stein am Rhein (Untersee) und ab dort dann den
Azione 200 SFr., Nr. 7983 sog. Hochrhein bis Schaffhausen. Dort ist wegen
Nr. 948 Mesocco, 15.10.1905 EF/VF des bekannten Rheinfall Ende. Eingetragen auf Dr.
A. Guhl in Zürich. Stadtansicht im Unterdruck.
Gründeremission, Auflage 8.550. Gegründet am
Maße: 19,8 x 25 cm. Mit komplett anhängenden
26.7.1903. Schmalspurige Bahn in den Kantonen
Kupons. Lochentwertet. Seit 40 Jahren in der
Tessin und Graubünden, 31,3 km lang. Die Teil-
Sammlung, nur ein weiteres Exemplar in dieser
strecke Bellinzona-Lostalla wurde am 6.5.1907
Zeit bekannt geworden (im April 2010 auf einer
eröffnet, die Reststrecke bis Mesocco am
Schweizer Auktion mit 2000 Fr. zugeschlagen).
31.7.1907. Die sog. Misoxerbahn gehörte zwischen
Foto der Aktie auf Seite 182.
1942 und 2003 zur Rhätischen Bahn. Heute wird
auf dem verbliebenen 13 km langen Reststück von
der Ferrovia Mesolcinese (FM) ein Bahnbetrieb
aufrecht erhalten. Hochdekorative Gestaltung mit
Jugendstilumrandung und einer Darstellung der
Burg von Mesocco (dt. Misox) mitten in der alpi-
nen Landschaft. Rückseitig eine Landkarte der
Region. Maße: 34,8 x 22,3 cm. Mit komplett anhän-
genden Kupons. Lochentwertet. Sehr seltenes
Stück aus einer uralten Sammlung.
Nr. 953

Nr. 949 Schätzpreis: 600,00 EUR Soc. de Navigation sur les Lacs
Startpreis: 225,00 EUR de Neuchatel et Morat S.A.
Cie. du Chemin de Fer Régional Action priv. 100 SFr., Nr. 17371
Saignelégier-Glovelier Neuchatel, 15.2.1940 EF/VF
Action 5 x 200 SFr. Nr. 11276-80 Gründung am 19.12.1885 als S.A. de Navigation a
Delémont, 10.7.1903 EF/VF Vapeur des Lacs de Neuchatel et Morat. Die
Dekorativ mit sieben Wappen-Vignetten. Original- Gesellschaft betrieb Binnenschiffahrt auf dem Lac
signaturen. Maße: 45,7 x 26,8 cm. Mit komplett de Neuchatel (Neuenburgersee) und dem Lac de
Nr. 951
anhängenden Kupons. Nicht entwertet. Äußerst Morat (Murtensee). Der Neuenburgersee ist mit
selten! einer Fläche von knapp 218 qkm und mit einer
181
Tiefe von bis zu 152 m der größte See, der voll-

ständig in der Schweiz liegt. Er berührt die Kanto-
ne Neuenburg, Freiburg, Waadt und Bern. Der
Murtensee ist neben dem Neuenburgersee und
dem Bielersee mit einer Fläche von knapp 23 km
der kleinste der Schweizer Jurarandseen. Er liegt
in den Kantonen Freiburg und Waadt. Schon früh
boten die drei nah beieinander liegenden Seen ein
lohnenswertes Ziel für Touristen. Die Gesellschaft
bot mit kleinen Ausflugsdampfern Linien- und
Charter-Fahrten an. Heute firmiert die Gesell-
schaft unter fast gleichem Namen: Société de
Navigation sur les Lacs de Neuchatel et Morat SA,
mit Sitz in Neuchatel. Hübsche Ornamentik-
Umrandung. Maße: 37 x 26,4 cm. Mit anhängenden
restlichen Kupons, keine Entwertung. Knickfalten,
sonst tadellos.
Nr. 952
chen Expertisen, wurden auch an das Schweizer Gesellschaft die Riegos y Fuerza del Ebro (mit
Militär ausgeliefert. Laut zeitgenössischer Beur- großen Wasserkraftwerken am Ebro), die Cia. Bar-
teilung “...für die Fälle, wo oft weder Fleisch noch celonesa de Electricidad und die Ferrocarriles de
Brot zur richtigen Zeit bei den Truppenkörpern Cataluna. Bereits 1915 wurden die Anleihen nicht
anlangen, können diese Produkte, weil sie so mehr pünktlich bedient. Wie in den folgenden
ergiebig, im Gepäckwagen nachgeführt werden... Jahrzehnten das Management und offizielle spani-
Den Truppen wäre es nur zu gönnen, wenn sie sche Stellen in seltener Eintracht die ausländi-
statt der meist verpönten Konserven diese kräfti- schen Gläubiger und Aktionäre betrogen und fröh-
Nr. 954
gen Suppen erhalten würden...” Dekorativ, männli- lich in die eigenen Taschen wirtschafteten, ist ein
che Allegorie mit Getreideähren im Unterdruck. echter Wirtschafts-Krimi. Herrlicher Stahlstich
Maße: 18,6 x 24,8 cm. Mit komplett anhängenden mit dreigeteilter Straßenbahn-Vignette. Zweispra-
Nr. 954 Schätzpreis: 150,00 EUR Kupons, keine Entwertung. Extrem selten! chig englisch, französisch. Ein Stück aus dem
Startpreis: 40,00 EUR Kapital in Höhe von 45 Mio. $. Maße: 38,2 x 27 cm.
Mit anh. restlichen Kupons, keine Entwertung.
Teppichweberei Steinenbach AG Spanien
Aktie 100 SFr., Nr. 211
Steinen-Wyla, 3.9.1906 VF/F
Auflage 1.200. Gegründet 1906 mit einem Kapital
von 120.000 Franken nach Übernahme der Firma
Ernst Ruegg, spezialisiert auf die Baumwoll-
deckenweberei. Maße: 36,9 x 23,4 cm. Mit anhän-
genden restlichen Kupons ab 191/12. Oben und
unten verfärbt, wohl wasserfleckig. Extrem sel-
ten!
Nr. 957
Cia. de los Ferrocarriles Andaluces
3 % Obligation 500 FF, Nr. 24759
Madrid, 1.6.1907 VF
Auflage 100.000. Eisenbahn-Gesellschaft aus
Andalusien, gegründet 1877. Zweisprachig spa-
nisch/französisch. Sehr dekorativ. Mit Originalsig-
Nr. 955
naturen. Maße: 24,3 x 35,2 cm. Linke untere Ecke
Nr. 956
mit Papierverlust. Mit anh. Talon.
Nr. 955 Schätzpreis: 180,00 EUR Nr. 956 Schätzpreis: 40,00 EUR Nr. 958 Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR Startpreis: 10,00 EUR Startpreis: 10,00 EUR
Witschi AG für Herstellung Barcelona Traction, Compania de las Hulleras
entfeuchteter Nahrungsmittel Light and Power Company de Ujo-Mieres S.A.
Aktie 1.000 SFr. Nr. 249 1 share à 50 $, Nr. 278137 5 Acciones à 25 Peseten, Nr. 59932
Zürich, 1.10.1905 EF/VF 20.1.1930 EF/VF Madrid, 3.12.1904 EF
Die von Herrn Witchi und seiner AG hergestellten Gründung 1911 mit juristischem Sitz in Kanada. Gründung 1904 zum Betrieb der Steinkohlengru-
Lebensmitteln, abgesichert mit wissenschaftli- Über spanische Tochterfirmen kontrollierte die ben von Ujo-Mieres und Riosa in Asturien. Groß-
182
formatiges Papier mit zwei künstlerisch wertvol- durch Don Carlos VI. Don Carlos Luis de Borbón, Nr. 961 Schätzpreis: 180,00 EUR
len, monumental und durchaus sozialkritisch wir- Graf von Montemollin (1818-1861), Sohn von dem Startpreis: 60,00 EUR
kenden Bergbauszenen: neben muskulösen Berg- Thronprätentenden Don Carlos Maria Isidoro de
männern sind auch Frauen und Kindern zu sehen, Borbón, der als Karl V. von den Karlisten unter-
Metalurgica de Vitoria Cia. Anonima
die die harte Arbeit verrichten. In den Gruben und stützt wurde und die erfolglosen Karlistenkriege Accion 500 Peseten, Nr. 2273
Fabriken Asturiens wurde übrigens die spanische entfachte, erbte 1845 die Thronrechte von seinem Vitoria, von 1900 EF/VF
Arbeiterbewegung geboren. Im Spanischen Bür- Vater. Die geplante Eheschliessung mit Isabella II., Gründeraktie, Auflage 4.000. Gründung im Mai
gerkrieg war Asturien ein Zentrum des republika- der Königin von Spanien 1833-1868, kam nicht 1900 als metallverarbeitende Firma in der baski-
nischen Widerstandes. Der Aktie hängen die zustande, weil Carlos VI. auf der Anerkennung sei- schen Stadt Vitoria. In Vitoria (baskisch Gasteiz),
Kupons komplett an. Maße: 42,2 x 23,4 cm. Mit ner Thronrechte bestand. 1850 heiratete er Caroli- heute Hauptstadt der spanischen Autonomieregi-
komplett anh. Kupons. ne of Sicily und regierte über das Königreich von on Baskenland, dient noch heute als Industrie-
Neapel-Sizilien. 1860, nachdem er von Garibaldi standort zahlreicher Firmen, u.a. DaimlerChrysler
aus Sizilien verjagt wurde, unternahm er einen (Fahrzeugmodell “Vito” und Viano”), Michelin
Aufstandsversuch in Spanien um seinen Thronan- (Autoreifen), Gamesa Aeronáutica (Flugzeugteile),
spruch durchzusetzen, wurde aber gefangenge- Fournier (Spielkarten). Großformatiges Papier,
nommen und erst freigelassen, als er seinen Thro- bezaubernd schön im Jugendstil gestaltet mit ein-
nansprüchen entsagt hatte. Seinen Verzicht hatte deutig homoerotischer Darstellung der Allegorie
er übrigens kurze Zeit später widerrufen und ver- der Industrie. Originalsignaturen. Maße: 33,5 x 34
erbte den Thronanspruch seinem Sohn Karl VII. cm. Mit kpl. anh. Kupons.
Nach der Abdankung des Königs Amadeus 1873
erschien Karl VII. in Spanien und konnte in einigen
baskischen Provinzen festen Fuß fassen. Nach
mehreren Siegen unterlag er und floh nach Frank-
reich. Hochinteressantes Dokument zur Geschich-
te der Karlisten, die dem Land mehrere blutige
Bürgerkriege aufgezwungen haben. Die Karlisten,
besonders zahlreich in Navarra, schlossen sich
1936 der Erhebung des Generals Franco an und
stellten einen eigenen Wehrverband, die
Requetés, auf. Im April 1937 vereinigte Franco die
Karlisten mit der Falange. Die hier angebotene
Anleihe trägt die eigenhändige Signatur des könig-
lichen Kommissars Juan F. de Lara. Maße: 31 x
21,5 cm. Rarität.
Nr. 958
Nr. 962

S.A. Bodegas Bilbainas
Accion 500 Peseten, Nr. 104256
Bilbao, 5.7.1969 EF-
Die 1901 gegründete Weinkellerei vermarktete den
Rioja-Wein. Aus Rioja, der Landschaft am oberen
Ebrobecken, kommen bekannte Weine von höch-
ster Qualität, besonders aus der Umgebung von
Nr. 959
Bilbao. Ein Stück aus der Kapitalerhöhung auf 54
Mio. ptas. Die Weinfirma verwandelte ihre Aktien
Nr. 960
in einen Werbeträger für ihre Produkte. De junge
Nr. 959 Schätzpreis: 150,00 EUR Dame mit Weinflasche und Weinglas in ihren Hän-
Startpreis: 25,00 EUR den symbolisiert die Jugend und die Vitalität, die
Compania de las Minas de Hierro gesundheitsspendende Kraft der unter der Sonne
gereiften Weintrauben. Als Stilmittel setzte hier
de Arditurri der Künstler Art Nouveau in seiner Hochform ein,
Accion 250 Peseten, Nr. 12382 ein Paradebeispiel für avantgardistische
28.11.1905 EF Gebrauchsgraphik. Unterer Rand hinterklebt mit
Gründeraktie. Die Gesellschaft betrieb Eisenerz- Filmstreifen auf einer Länge von 6,5 cm (unnöti-
bergwerke im Westteil der Pyrenäen im spani- gerweise, da keine Verletzung). Maße: 39,6 x 22,8
schen Baskenland. Herrliche Jugendstilgestal- cm. Mit anh. restlichen Kupons.
tung, drei große Abb. mit Bergwerk, Hochöfen und
Erzverladeanlagen im Hafen von San Sebastian. Nr. 963 Schätzpreis: 450,00 EUR
Maße: 32,3 x 26,9 cm. Mit komplett anh. Kupons. Startpreis: 175,00 EUR
Soc. Minera La Carbonera de Cordoba
1/2 Accion 1.000 reales, Nr. 113
Madrid, 1.10.1855 EF+
Königreich Spanien (Don Carlos VI.) Gründeraktie, Auflage 450. Die Gesellschaft war an
5 % Staatsschatzschein 5.000 $ = 1.080 £, 11 Kohlebergwerken im Bezirk Fuente obejuna
Nr. 156 (nordwestlich von Cordoba) beteiligt. Ihr Kapital
London, 15.9.1852 EF/VF bestand aus 450 einzuzahlenden Aktien (“de
pago”) und 150 Schutzaktien (“amparadas”),
Nr. 961
Königliche Staatsanleihe eines Königs in spe,
zahlbar ein Jahr nach der Thronbesteigung wobei letztere offensichtlich den Gründern vorbe-
halten blieben. Herrliche Gestaltung mit barocker
183
Umrahmung mit Engeln, Bergleuten und Berg-

werks-Szenen, Originalunterschriften. Die Aktie
ist ganz in Gold gedruckt. Maße: 32,4 x 22,5 cm.
Doppelblatt. Äußerst selten.
Nr. 965
Nr. 963
USA
Nr. 966 Nr. 968
American Telegraph-Typewriter Co. Arizona Telephone and Telegraph Co.
100 shares à 10 $, Nr. 4119 100 shares à 100 $, Nr. 214
Delaware, 15.11.1916 EF Tucson, Arizona, 17.11.1911 EF/VF
Epes Randolph (1856-1921), geboren in Virginia,
Nr. 964
Gründung 1907. Die Gesellschaft stellte die ersten
arbeitete zunächst für die Eisenbahnen, sein Weg
Telex-Geräte her, die zuerst bei den Eisenbahnen
nach Tucson, Arizona (wohin er wegen seiner
zwecks Verbindung der einzelnen Stationen zum
Nr. 964 Schätzpreis: 200,00 EUR kranken Lunge ging) führte ihn über Florida. Seine
Einsatz kamen. Vignetten mit Abb. des “telegraph-
Startpreis: 75,00 EUR erste Beschäftigung fand er bei der Alabama Great
typewriter” und morsendem Götterboten Hermes
Southern Ry. Den Rest seines Lebens aber blieb er
Alaska United Gold Mining Company mit Blitzen. Maße: 20,9 x 30,3 cm. Äußerst selten!
dann in Tucson und arbeitete für die Southern
20 shares à 5 $, Nr. 6427 Pacific Ry. (zuletzt als rechte Hand des Eisenbahn-
San Francisco, 1.11.1895 EF Chefs Harriman und als Regionalpräsident der
Die ersten Prospektoren kamen um 1870 in das Bahn), abgesehen von den Jahren 1901-04, wo er
Territorium Yukon. In den 1890er Jahren waren es in San Francisco die frühe Metro mit ihren
schon etwa 2500 Miners in der Klondyke-Region, berühmten „Red Cars“ konzipierte. Er galt als
die nach Gold suchten und auch immer wieder einer der begnadetsten Ingenieure der USA, und
Funde machten. 1897 sind dort sagenhafte Gold- als 1905 der Colorado River plötzlich seinen Lauf
funde gemacht worden, die bald Zehntausende änderte und das kalifornische Imperial Valley zu
Menschen anzogen und zur Entstehung mancher überfluten drohte, war es Randolph, den Präsi-
großer Vermögen beitrugen. Schöner Stahlstich, dent Roosevelt zu Hilfe rief. Es gelang ihm tatsäch-
Vignette mit Goldschürfern im Gebirge. Englischer lich, den mächtigen Colorado in sein altes Bett
Börsensteuerstempel. Maße: 18,5 x 27 cm. zurückzuverweisen. Seiner neuen Heimat war er
sehr verbunden, diente in vielen öffentlichen
Ämtern und war bis zu seinem Tod Kanzler des
Nr. 967
Board of Regents der University of Arizona. Dane-
Startpreis: 160,00 EUR ben engagierte er sich mit großen Summen aus
American Salvage Company seinem Privatvermögen bei der Entwicklung des
Nr. 967 Schätzpreis: 180,00 EUR Telefonnetzes seiner neuen Heimat. Auch war er
100 shares à 1 $, Nr. 2829 Startpreis: 75,00 EUR
Paterson, N. J., 21.3.1917 VF+ Vizepräsident der Consolidated National Bank.
Die Firma plante die Bergung von gesunkenen
Amie Consolidated Mining Company Vier Jahre nach seinem Tod, also 1925, wurde zu
100 shares à 10 $, Nr. 6937 seinen Ehren in Tucson der große Epes-Randolph-
Schiffen mittels einer speziell dafür konstruierten
Park eröffnet, der noch heute besteht und u.a. den
Vorrichtung: an den Wracks wurden zylindrische New York, 28.10.1880 VF städtischen Zoo beherbergt. Als Präsident origi-
Behälter angebracht, anschließend eingeblasene Herrlicher grün/schwarzer Stahlstich der ABNC, nal unterschrieben von Epes Randolph. Herrli-
Druckluft sollte für genügend Auftrieb zur Hebung Vignetten mit Allegorien der Schönen Künste und che feine mehrteilige Stahlstich-Vignette: Telefo-
des Schiffes sorgen. Sehr dekorativ mit großer Vig- der Wissenschaft, Goldschürfern. Maße: 18 x 26,1 nierend links ein junger Mann am Schreibtisch,
nette mit Schiffswrack und Bergungsschiff, gold- cm. rechts eine junge Dame am Schminktisch, in der
gedecktes Prägesiegel. Maße: 21 x 29,5 cm.
184
Mitte Arbeiter oben auf einem Mast Leitungen Schlacht in der Wilderness Generalmajor, 1880
installierend, unten eine Telefonvermittlung mit zum Senator von Virginia gewählt. Maße: 29 x 40,7
den „Fräuleins vom Amt“. Maße: 20,3 x 31,2 cm. cm. Mit anh. restlichen Kupons.
Nr. 974
Nr. 969 Baltimore, Chesapeake & Atlantic
Nr. 971 Railway Company
Nr. 969 Schätzpreis: 350,00 EUR 2 shares à 50 $, Nr. 94
Startpreis: 150,00 EUR Maryland, 31.1.1927 EF/VF
Asheville & Spartanburg Railroad Meisterhafter Stahlstich mit drei Vignetten: Oze-
1 share à 100 $, Nr. 32 anriese, allegorische Hafen-Szene, Streckenarbei-
ter mit herannahendem Zug. Maße: 17,7 x 26,8 cm.
South Carolina, 30.8.1895 VF
Äußerst selten!
Gründung 1881, Nachfolger einer gleichnamigen
Vorgängerbahn. Strecke Baltimore, N.C. nach
Alston, S.C. (134 Meilen). 1895 wurde die Spartan-
burg, Union & Columbia RR gekauft. 1900 gehörte
der Southern Ry. 1.047.982 $ des Kapitals.
Schwarz/weißer Druck. Zug mit Gepäck- und drei
Personenwagen. Iim Hintergrund Fabrikgebäude,
Fluß mit Schaufelraddampfer. Maße: 18,1 x 27,4
cm. Nur 10 Exemplare wurden vor Jahren im
Nr. 972
Archiv der Southern Railway gefunden.

Nr. 975
Atlantic, Mississippi & Ohio Railroad
100 Shares o.N., Nr. 498
Virginia, 26.3.1872 VF
Große, eindrucksvolle Vignette eines Personenzu-
ges vor Gebirgskulisse, rückseitig eine weitere
feine große Vignette mit einer gewaltigen Eisen- Bank of Gettysburg
bahnbrücke über den Ohio River. Mit Originalun- 5 shares à 50 $, Nr. 22
terschrift General Wm. Mahone. Maße: 18,5 x 27 Pennsylvania, 4.12.1857 VF
cm.
Uralte, bereits 1814 gegründete Regionalbank. Zu
Nr. 970
den ersten Direktoren gehörten Colonel Alexan-
der Cobean (ein Held im Krieg von 1812), James
Gettys (Gründer von Gettysburg) und Thaddeus
Nr. 970 Schätzpreis: 200,00 EUR Stevens (1849-68 Mitglied des Repräsentantenhau-
Startpreis: 75,00 EUR ses). Den amerikanischen Sezessionskrieg und die
Atlanta, Birmingham & Atlantic Schlacht von Gettysburg im Juli 1863 überstand
Railway die Bank bestens, indem sie einfach für eine Weile
ihre Schalter schloß und Wertsachen und Bargeld
60 shares à 100 $, Nr. 7222
in entsprechende Safes auslagerte. 1864 umbe-
Georgia, 17.3.1926 EF/VF nannt in Gettysburg National Bank. 1986 mit den
Gründung 1914 als Auffanggesellschaft für den in zu dieser Zeit sieben Niederlassungen übernom-
Konkurs gegangenen gleichnamigen Vorläufer. men worden durch CCNB (Cumberland County
Hauptstrecke Brunswick, Ga. nach Birmingham, National Bank, hauptsächlich in Zentral-Pennsyl-
Ala. (454 Meilen). Die Gesellschaft übernahm sich
Nr. 973
vania aktiv), diese wiederum wurde 1991 durch
mit einer geplanten Expansion nach Jacksonville, PNC übernommen (Pittsburg National Corporati-
Florida und ging 1921 erneut pleite, nachdem sie on, gegründet 1852 als Pittsburg Trust and
wegen des 1. Weltkrieges 1918-20 unter staatlicher Savings Co., heute eine der größten Regionalban-
Kontrolle gestanden hatte. Hochwertiger Stahl- Nr. 973 Schätzpreis: 250,00 EUR ken der USA). Offensichtlich erfolgte 1857 ein Neu-
stich mit ganz ungewöhnlicher allegorischer Startpreis: 120,00 EUR druck der Aktien-Urkunden. Schöner Kupferstich
Lokomotiv-Vignette. Maße: 21,3 x 31 cm. Baltimore, Chesapeake & Atlantic mit vier Vignetten, mittig ein Porträt des jungen
Railway Company James Gettys, flankiert von Allegorien des Fleißes
Nr. 971 Schätzpreis: 250,00 EUR 10 pref. shares à 50 $, Nr. 1093 und der Justitia. Maße: 16,8 x 26,2 cm. Knickfalten,
Startpreis: 90,00 EUR linker Rand knapp geschnitten, sonst tadellos
Maryland, 11.4.1910 EF erhaltenes Stück.
Atlantic, Mississippi & Ohio Railroad Gegründet 1894 durch Fusion der Baltimore &
7 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 9909 Eastern Shore RR mit drei Fährschiffsgesellschaf- Nr. 976 Schätzpreis: 245,00 EUR
Petersburg, Virginia, 9.9.1871 EF/VF ten. Neben der 87 Meilen langen Bahn Claiborne-
Hauptstrecke Norfolk, Va. nach Bristol, Tenn. (408 Ocean City, Md. wurden im Gebiet der Chesapea-
Meilen). Gründung 1870 durch Verschmelzung ke Bay 8 Fährschiffslinien von zusammen 1.134 Bank of Orange County
von vier Vorgängerbahnen (gegr. 1846-51), die Meilen Länge betrieben. Von der Stadt Baltimore 23 shares à 25 $, Nr. 12
sämtlich mehrheitlich dem Staat Virginia gehör- wurde 1908 der Westteil vom Pier No. 1 an der Goshen, N.Y., 2.1.1862 VF+
ten. Bereits 1876 wegen Nichtbedienung der Anlei- Pratt Street und 1909 ein Werftgelände an der
Sehr alte, bereits 1821 gegründete Bank in Gos-
hen unter Zwangsverwaltung gestellt. Großes Light Street gepachtet. Die Bahn arbeitete mit der
hen, einer Stadt im Orange County, Staat New
Querformat, vier herrliche Vignetten, mit imprin- Pennsylvania RR zusammen. Hochwertiger ABNC-
York. Die Stadt und das County war mit Molkerei-
ted revenue und (lochentwerteter) Originalunter- Stahlstich mit drei Vignetten: Ozeanriese, allegori-
produkten zu großem Wohlstand gekommen und
schrift General Wm. Mahone (1826-95), Eisen- sche Hafen-Szene, Streckenarbeiter mit heranna-
stand zeitweise für 1/3 der Gesamtproduktion in
bahnpionier, wurde im Sezessionskrieg nach der hendem Zug. Maße: 17,9 x 27 cm.
den USA. „Goshen Butter“ war eine der ersten
185
bekannten Marken der USA überhaupt, nachdem Recht bedeutende Bahn mit einer Streckenlänge
sich die Produzenten zu einer gemeinsamen Ver- von zuletzt 149 Meilen (Black Mountain, Va. nach Nr. 980 Schätzpreis: 350,00 EUR
marktung entschlossen hatten und die Butter alle Mountain City, Tenn.). 1908 mit den vormaligen Startpreis: 150,00 EUR
an einem einzigen Tag des Jahres nach New York South Atlantic & Ohio Ry. und Bristol, Eliza-
transportierten. Die „Goshen Butter“ war so
Boston & Montana Gold Mining Co.
bethton & North Carolina Ry. Co’s. fusioniert zur
bekannt, daß sogar diese Bank (zu der Zeit eine Virginia & Southwestern Ry. Alleinaktionär war die 100 shares à 10 $, Nr. 2136
der ertragsreichsten Regionalbanken der ganzen Southern Ry. Maße: 20,5 x 28 cm. Äußerst selten, New York, 10.12.1886 EF/VF
USA) ihre Banknoten auf gelbem Papier druckte, da das gesamte Aktienkapital bei der Southern Ry. Die 1880 gegründete Minengesellschaft betrieb
was ihnen zu dem Spitznamen „butter money“ verlag und es nur wenige einzelne sog. “directors sha- Goldgruben in dem Silver Creek Mining District in
half. Zu ihrem 100-jährigen Jubiläum 1921 gab die res” (wie das vorliegende Stück) gab. Unentwer- Montana. Abb. einer idyllischen Bergbauland-
Bank das Buch „A History of Orange County“ her- tet. schaft mit Arbeitern, rauchenden Schornsteinen
aus. Ganz in königsblau gedruckt mit zwei schönen und Loren. Es ist die Gloster Mine im Silver Creek
Vignetten. Maße: 13,9 x 21,8 cm. Sehr selten! Mining District in Montana dargestellt. Maße: 17,4
x 28,1 cm. Äußerst selten!
Nr. 976
Nr. 979

Bloomsburg & Sullivan Railroad Nr. 981 Schätzpreis: 250,00 EUR
Company
Brainerd & Northern Minnesota
5 % Bond 100 $, Nr. 172
Railway Company
Bloomsburg, Pa., 24.6.1898 EF/VF
Auflage 250. Konzessioniert 1883 zum Bau der 36
850 share à 100 $, Nr. 45
Meilen langen Bahn von Bloomsburg über Oran- Minneapolis, Minn., 29.6.1897 EF/VF
geville und Benton nach Jamison City, Pa. im Gegründet 1892 zum Bau der 59 Meilen langen
Columbia County im Tal des Susquehanna River. Bahn von Brainerd nach Walker, Minn. Anders als
1886 begannen 50 italienische Arbeiter mit den die weiter westlich im Niemandsland neu angeleg-
Gleisbauarbeiten, 1887 ging die Strecke mit fünf ten Bahnen erschloß diese Strecke (was durch
Lokomotiven und sieben Waggons in Betrieb. Anschlußbahnen von weiteren 46 Meilen unter-
Nr. 977
Neben drei Personenzugpaaren täglich wurde strichen wird) bereits entwickeltes Land, und die
vor allem Kohle, Eisenerz und Holz befördert. Mit Getreideproduzenten und -verarbeiter sowie die
der Schließung des Sägewerks in Jamison City Holzwerke nördlich von Brainerd engagierten sich
1912 begann ein wirtschaftlicher Niedergang. als Großaktionäre. So wurde 1897 C. A. Pillsbury
Nr. 977 Schätzpreis: 300,00 EUR (“Knack und Back”) zum Präsident gewählt. 1900
Startpreis: 100,00 EUR 1925 wurde der Betrieb nördlich von Benton ein-
gestellt, die Gleise nach Jamison City wurden kam die inzwischen bis Granfalls verlängerte Bahn
Billings & Central Montana Railway abgebaut. Der fahrplanmäßige Personenverkehr mit der St. Paul & Duluth Ry. zur Northern Pacific.
1 share à 100 $, Nr. 8 endete 1930. Benton wurde 1969 vom Frachtver- Eine Verlängerung bis Big Falls stellte 1905 die Big
Fork & Northern Ry. fertig, weitere Verlängerung
5.1.1913 EF/VF kehr abgekoppelt, nachdem eine Springflut
bis zur kanadischen Grenze bei International Falls
Die 1913 gegründete und gleich nach der Grün- große Teile der Gleisanlagen zerstört hatte. Dem
Restverkehr auf dem Abschnitt Bloomsburg- besorgte 1906/07 die Big Fork & International Ry.
dung von der Northern Pacific übernommene Vignette mit Weißkopf-Seeadler, goldgedecktes
Eisenbahngesellschaft betrieb die nur 12 Meilen Lightstreet machte 1972 Hurrikan Agnes ein
Ende. Sehr dekorative Eisenbahn-Vignette. Maße: Prägesiegel. Maße: 20,2 x 26 cm. Aus dem vor Jah-
lange Strecke von Billings nach Sheppard in Mon- ren aufgelösten Northern Pacific-Archiv!
tana. Ausgestellt auf und als Präsident original 26,2 x 35,6 cm.
unterschrieben von R. E. Sheppard, den Namens-
geber des Zielortes dieser Bahnstrecke. Maße:
21,5 x 27,5 cm. Links mit angeklebtem “stub” aus
dem Aktienbuch. Äußerst seltenes Stück aus dem
aufgelösten Archiv der Northern Pacific.
Nr. 978

Black Mountain Railway Company
Nr. 980
1 share à 100 $, Nr. 14
Virginia, 3.10.1905 EF/VF
186
Nr. 982
British Petroleum Company
American Shares 100 x 1 £, Nr. 47247
New York, 3.4.1970 EF
Gegründet 1906, heute eine der mächtigsten Ölge-
sellschaften der Welt. Dekoratives Papier mit Abb.
eines Ingenieurs vor Ölfeldkulisse. Mit BP-Logo.
Maße: 20,5 x 30,5 cm. Lochentwertet. Diese Emis-
sion haben wir noch nie gesehen!
Nr. 985
Kalifornien, um als Goldwäscher an den Ufern des Streckenlänge war sie die zweitkleinste Tochter-
Sacramento River zu Reichtum zu kommen. Dies gesellschaft der Northern Pacific. Dekorative
war die Zeit der großen, in der California Bay Gestaltung mit goldenen Unterdruckvignette
beheimateten Binnenschiffahrtslinien. Es war und Goldsiegel. Maße: 21,1 x 27,8 cm. Nur 16
auch die große Zeit der Delta King und der Delta Stücke waren im NP-Archiv. Ausgestellt auf und
Queen. Marktbeherrschend war zu der Zeit die im Original als Präsident unterschrieben von F.
California Transportation Company, deren zwei H. Ketcham, der auch zusammen mit seinem
Dampfer Capital City und Fort Sutter den Sacra- Bruder als Bankier der Firma W. B. Ketcham &
mento River zwischen San Francisco und der Co. (später reorganisiert zur First National
Stadt Sacramento befuhren. Beide Schiffe sollten Bank) tätig war.
Anfang der 1920er Jahre durch zwei große und
Nr. 983
luxuriöse Neubauten ersetzt werden, eben die
Delta King und die Delta Queen, deren Baukosten
von jeweils fast 1 Mio. $ selbst in den an Superla-
Nr. 983 Schätzpreis: 450,00 EUR tive gewöhnten „roaring twenties“ für Aufsehen
Startpreis: 240,00 EUR sorgten. Mit dem Bau wurde die „California Navi-
Buffalo, Corning & New York Railroad gation & Improvement Co.“ beauftragt, die dafür
extra ihre Werft am San Joaquin River bei Stock-
10 shares à 100 $, Nr. 839 ton vergrößern musste. Der Börsenkrach vom
New York, 5.6.1855 VF+ 29.10.1929 machte die Situation völlig aussichts-
Die 1853 gegründete Bahn sollte eine Streckenlän- los: 1930 stellte die Southern Pacific RR ihre
ge von 60 Meilen haben. Fertig wurde aber nur das Schiffsverbindungen auf dem Sacramento River
Teilstück Corning-Batavia, weiter nach Westen ein, 1932 vereinten sich die verbliebenen Wettbe-
wurden lediglich noch Trassierungsarbeiten werber als „The River Lines“, 1935 ging die Cali-
durchgeführt, ehe die Arbeiten schon 1854 wegen fornia Transportation Co. bankrott. Herrliche,
Zahlungsschwierigkeiten ganz eingestellt wurden. große Vignette mit Raddampfern und Segelschif-
Nr. 986
Später, im Jahr 1861, wurden die Anlagen in der fen, im Hintergrund die Stadt San Francisco, zwei-
Konkursversteigerung von der New York, Lake te Vignette mit Raddampfer. Maße: 23 x 30,2 cm.
Erie & Western RR übernommen. Sehr dekorative Mit aufgeklebter Steuermarke (sonst fehlt sie mei-
Eisenbahnvignette. Maße: 16,3 x 27,4 cm. Äußerst stens).
selten!
Cape Fear & Yadkin Valley Railway
1/2 share à 100 $, Nr. 81
Fayetteville, North Carolina, 4.4.1879 EF
Gründung 1879 als Nachfolger der Western RR of
North Carolina, der nach Bau des Teilstücks Fay-
etteville - Egypt die Puste ausging. Hauptstrecke
Wilmington - Mount Airy, N.C. (248 Meilen), außer-
dem Zweigbahn von Fayetteville zur South Caroli- Nr. 987
na Staatsgrenze (46 Meilen). Ausgesprochen schö-
ne Gestaltung mit detailreicher Eisenbahn-Vignet-
te. Maße: 17,4 x 27,8 cm. Eine der größten Raritä- Nr. 987 Schätzpreis: 350,00 EUR
ten aus den Southern-RR-Archiv: nur 8 Stück Startpreis: 85,00 EUR
bekannt! Chattanooga, Rome & Southern
Nr. 984 Railroad Company
Nr. 986 Schätzpreis: 250,00 EUR 1 pref. share à 100 $, Nr. 1114
Startpreis: 75,00 EUR Rome, Georgia, 3.2.1900 EF/VF
Startpreis: 75,00 EUR Centralia Eastern Railroad Company Gründung 1897 als Nachfolger der Chattanooga,
California Navigation 1 share à 100 $, Nr. 13 Rome & Columbus RR. Strecke Carrollton, Ga.
Washington, 27.6.1911 EF/VF nach Chattanooga, Tenn. (138 Meilen). 1901 von
and Improvement Company der Central of Georgia Ry. übernommen. Schöner
Gründung 1907. Die Ges. betrieb die 1908 erbau-
1 share à 100 $, Nr. 529 te 9 Meilen lange Strecke Wabash-Mendota, olivgrün/schwarzer Stahlstich mit kreisrunder
Stockton, California, 24.5.1909 VF+ Wash. südlich von Olympia bei Centralia, einem Eisenbahn-Vignette. Maße: 18 x 29,3 cm. Nur 18
In den Zeiten des Goldrauschs gegründete Schiffs- der letzten großen NP-Bahnhöfe vor Erreichen Stücke wurden vor Jahren in dem aufgelösten Sou-
werft. Zehntausende strömten zu der Zeit nach des unteren westlichen Terminus. Auf Basis der thern-Railway-Archiv gefunden!
187
Nr. 990 Schätzpreis: 300,00 EUR punkt in den 1970er Jahren operierte die
Startpreis: 120,00 EUR C.&N.W.Ry. auf einem 19.000 km langen Strecken-
netz in 7 Bundesstaaten. Auf Initiative ihres seit
Chesapeake & Western Railroad 1956 amtierenden Präsidenten Benjamin W. Heine-
5 pref. shares à 100 $, Nr. 52 man wurde die C.&N.W.Ry. 1972 an die Mitarbeiter
Virginia, 1.8.1896 EF/VF des Unternehmens verkauft und als „Chicago &
Gründung 1892 als Chesapeake, Shendum & North Western Transportation Co.“ weitergeführt.
Western RR, seit 1895 Name wie oben. 1896 Eröff- Der Hinweis „Employee Owned“ erschien seitdem
nung der 27 Meilen langen Strecke Elkton Junction im Firmenlogo. Erst 1995 mit dem Verkauf an die
nach Bridgewater, Va. Königsblau/schwarzer Union Pacific endete die eigenständige Geschich-
Stahlstich, schöne Vignette mit Dampflok im te dieser in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichsten
Bahnhof vor Gebirgskulisse. Maße: 18,8 x 29 cm. In Eisenbahn der USA. Ein wegen seiner außerge-
sammelwürdiger Erhaltung lagen nur 29 Stücke im wöhnlichen und hochdekorativen Gestaltung
Southern-Railway-Archiv. schon immer stark gesuchtes Stück. “Geadelt”
wurde die Aktie schließlich, indem sie als Vorlage
für den Schutzumschlag des berühmten, von Hans
Braun verfaßten Bildbandes über US-amerikani-
sche Wertpapiere diente. Maße: 20,5 x 30,3 cm.
Unentwertet. Die mit weitem Abstand drittälteste
Aktie der C.&N.W. Railway mit diesem Design, die
wir je gesehen haben (nur ein einziges noch frühe-
res Stück von 1910 sowie zwei Stücke von 1917
sind uns ansonsten bekannt). In dem Nachlaß
eines George Henry Warren wurden vor einigen
Jahren lediglich zwei Exemplare gefunden.
Nr. 988
Nr. 991
Chattanooga Union Railway
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 271 Nr. 991 Schätzpreis: 200,00 EUR
Chattanooga, Tennessee, 30.6.1888 EF/VF Startpreis: 75,00 EUR
Auflage 600. Gründung 1884 für Bau und Betrieb Chicago, Indiana & Eastern Railway
der 41 Meilen langen Ringeisenbahn, die alle in
Chattanooga zusammenlaufenden Bahnlinien ver-
100 shares à 100 $, Nr. 48
band. Meisterhafter Stahlstich mit Löwen, Putti, Indiana, 6.12.1902 EF/VF
Eisenbahn sowie Sphinx. Maße: 34,5 x 24,3 cm. Mit Konzessioniert 1893. Strecke Converse-Muncie,
anh. restlichen Kupons, nicht entwertet. Ind. (43 Meilen), seit 1904 in Konkurs. Später von
Nr. 993
der Pennsylvania RR übernommen. Eindrucksvol-
le, große Stahlstich-Vignette mit Dampfloks,
Güterwagen. Maße: 19,8 x 29 cm.
Chicago & Northwestern Railway
6 shares à 100 $, Nr. 247820
14.7.1933 EF/VF
Maße: 20,4 x 30,3 cm. Ein herrliches Papier!
Nr. 989
Chattanooga Union Railway Startpreis: 175,00 EUR
100 shares à 100 $, Nr. 542
Chicago & Northwestern Railway
Nr. 994
Chattanooga, Tenn., 20.10.1889 VF+
Gründung 1884 für Bau und Betrieb der 41 Meilen
50 shares à 100 $, Nr. 158691
langen Ringeisenbahn, die alle in Chattanooga 13.12.1923 EF/VF
Eine der erstaunlichsten US-Eisenbahnen über- Nr. 994 Schätzpreis: 200,00 EUR
zusammenlaufenden Bahnlinien verband. Meister-
hafter Stahlstich mit Dampflok-Vignette. Maße: haupt: Bei ihrer Gründung 1859 übernahm die Startpreis: 60,00 EUR
19,4 x 27,7 cm. Links mit angeklebtem „stub“ aus C.&N.W.Ry. die Aktiva der pleite gegangenen Chi- Chicago & Ohio River Railroad
dem Aktienbuch. Eine Rarität: In sammelwürdiger cago, St. Paul & Fond du Lac RR (die 1855 in 39 shares à 100 $, Nr. 139
Erhaltung kamen nur 7 Exemplare aus dem Sou- Betrieb gegangen war). 1865 verschmolz sie mit
der bereits 1836 konzessionierten Galena & Chica-
1.5.1886 EF/VF
thern-RR-Archiv.
go Union RR (eröffnet 1848). 1867 wurde auch die Ursprünglich konzessioniert als “Danville, Olney
Winona & St. Peter RR übernommen. 1882 kaufte & Ohio River RR” mit der Strecke Sidell-Olney, Ill.
die C.&N.W.Ry. die Aktienmehrheit der Chicago, (86 Meilen), 1886 reorganisiert. 1898 wurde die
St. Paul, Minneapolis & Omaha Ry. (1957 wurde Linie an die Cincinnati, Indianapolis & Western RR
diese Bahn gepachtet und 1972 schließlich kom- verkauft (1927 aufgekauft durch die Baltimore &
plett „geschluckt“). Schon an der Wende zum 20. Ohio RR). Herrlicher ABNC-Stahlstich, Vignette
Jh. betrieb die C.&N.W.Ry. ein 5.000 Meilen (8.000 mit Dampflok im belebtem Bahnhof. Maße: 17,8 x
km) umfassendes Streckennetz in 11 Staaten des 27,4 cm.
mittleren Westens der USA. Und die Expansion
ging noch jahrzehntelang weiter, wobei das mit Nr. 995 Schätzpreis: 200,00 EUR
bemerkenswerteste an dieser Bahn ist, daß sie in Startpreis: 90,00 EUR
den 1 1/2 Jahrhunderten ihres Bestehens nicht Chicago & Rock Island Railroad
ein einziges Mal reorganisiert werden musste.
1960 übernahm die C.&N.W.Ry. die Minneapolis & 10 shares à 100 $, Nr. 111
New York, 10.2.1858 VF
Nr. 990
St. Louis Ry. mit ihrem 1.500 Meilen langen
Streckennetz und 1968 die Chicago Great Western Konzessioniert 1847 als Rock Island & La Salle RR,
Ry. mit ebenfalls 1.500 Meilen. Auf ihrem Höhe- 1851 umbenannt. Strecke Chicago-Rock Island
188
(182 Meilen). 1866 Fusion mit der früheren Missis- für die Eisenbahn gerade an dieser von allem
sippi & Missouri RR zur “Chicago, Rock Island & Nachschub hunderte von Meilen entfernten Stelle
Pacific RR”, die später mit einem System von fast natürlich ein riesiges Glück. Maße: 15,5 x 21,8 cm.
8.000 Meilen Gesamtlänge eine der mächtigsten Links mit aufgeklebtem „stub“ aus dem Aktien-
Bahngesellschaften der USA war. Kleine Vignette buch. Sehr seltenes Stück aus dem Northern Paci-
mit Personenzug. Mit Originalunterschrift von fic-Archiv!
Henry Farnam (1803-1883) als Präsident. Farnam,
ein Autodidakt, begann seine Karriere als Land-
vermesser bei verschiedenen Kanalbau-Gesell-
schaften. Ab 1844 wandte er sich, zusammen mit
Joseph E. Sheffield, dem Eisenbahnbau zu. Ihre
Firma baute Strecken für die Michigan Southern
RR, die Mississippi & Missouri RR und die Chicago
Nr. 997
& Rock Island RR, deren President er später wurde
und bis 1863 blieb. Farnam baute 1855 bei Rock
Island die erste Eisenbahnbrücke über den Mis- Nr. 997 Schätzpreis: 350,00 EUR
sissippi. Maße: 12,2 x 20,4 cm. Startpreis: 90,00 EUR
Chicago, Wisconsin & Minnesota
Railroad Company
Trustees Certificate for 100 common shares,
Nr. 102 Nr. 998
New York, 11.7.1895 EF
Gegründet 1885 in Wisconsin durch die New York
Central RR über ihre Zwischenholding Wisconsin
Central. Geplant wurde der Bau einer 119 Meilen
langen Bahn von Schlesingerville, Wis. nach Chi-
cago, Ill. Die Gründung dieser Bahn und der Bau
der Strecke im Interesse der New York Central
hatte zur Ursache eine bis auf‘s Blut ausgetragene
Nr. 995
Fehde mit der Chicago, Milwaukee & St. Paul RR.
Bis 1883 war (nach ähnlichen Auseinandersetzun-
gen mit weiteren Konkurrenten) die N.Y. Central
bereits 370 Meilen auf eigenen Gleisen Richtung
Chicago vorangekommen, und zwar bis Milwau-
kee. Für einen (für die damalige Zeit) excellenten
Nr. 999
D-Zug-Verkehr nach Chicago kaufte die N.Y.Central
12 luxuriöse Schlafwagen, die in Milwaukee an
Züge der C.M.&St.P.RR angehängt wurden. Doch
die C.M.&St.P.RR entschloß sich bald darauf, die Nr. 999 Schätzpreis: 250,00 EUR
Konkurrenz auszuhungern, und verweigerte in Startpreis: 90,00 EUR
Milwaukee die weitere Abfertigung der New York-
Central-Schlafwagen. Zwischenzeitliche Waffen- Cleveland, Canton & Southern
stillstände hielten stets nur kurze Zeit, und da Railroad Company
Gerichtsverfahren zu Gunsten der C.M.&St.P.RR 100 first pref. shares à 100 $, Nr. 511
ausgingen, entschloß sich die New York Central Ohio / Boston, Mass., 21.6.1898 VF+
Nr. 996
schließlich, das Problem endgültig zu lösen durch
Vorläufer ist die 1872 gegründete Ohio & Toledo
den Bau einer eigenen Strecke bis in‘s Zentrum
RR, die 1879 in Connotton Valley RR umbenannt
von Chicago. Sie verlor keine Zeit, sicherte sich
wurde. Die Bahn wurde, teils durch schwieriges
Nr. 996 Schätzpreis: 200,00 EUR das „right of way“ von Schlesingerville, Wis. bis
sumpfiges Gelände, über die Jahre Stück für Stück
Startpreis: 90,00 EUR Altenheim (heute Forest Park) 10 Meilen vor Chi-
ausgebaut. Durch Fusion mit drei weiteren Bah-
cago und begann eilig mit dem Bau. Die Crews
Chicago, Saginaw & Canada bauten von beiden Seiten, und trotz eines stren-
nen entstand dann 1892 die C.C.&S.RR mit der 144
Railroad Company Meilen langen Hauptstrecke Cleveland-Zanesville,
gen Winters war die 114 Meilen lange Strecke nach
O. Schon 1881 war die Strecke nach Bedford, O.
7 % Gold Bond 1.000 US-$ = 200 £ stg., weniger als 6 Monaten im Februar 1886 fertig.
fertig geworden, wo Anschluß an die Cleveland &
Nr. 1911 Doch die C.M.&St.P.RR schlief nicht: Ihr politi-
Pittsburgh bestand. Mit 26 Lokomotiven, 29 Per-
scher Einfluß war groß genug, dafür zu sorgen,
Michigan, 21.5.1873 EF/VF daß die N.Y.C. in Altenheim vor den Toren von Chi-
sonenwagen und fast 1.000 Güterwagen (vor allem
Auflager 5.500. Gründung 1873 zum Bau der Eisen- für die nach Norden gehende Kohle der Region)
cago steckenblieb, wo sie gezwungermaßen unge-
bahn von St. Louis nach Lake View, Mich. (38 Mei- war dies eine der verkehrsstärksten Schmalspur-
plant einen gewaltigen Bahnhof bauen mußte. Die
len, schrittweise eröffnet 1875-79). Die stark defi- bahnen der USA, deren Züge in der Geschwindig-
Zeitungen vermuteten schon, die N.Y.C. werde die
zitäre Bahn ging 1883 in Konkurs. Die Bahnanlagen keit keinem Regelspurzug nachstanden. Unter der
restlichen 9 Meilen Prairie bis Chicago nie über-
ersteigerten dann für 400.000 $ (weniger als 2/3 Last ihrer Schulden brach die C.C.&S.RR schon ein
winden. Erst fünf Monate später und nachdem sie
der ursprünglichen Baukosten) Nathaniel Thayer Jahr nach ihrer Gründung 1893 zusammen. Die
viele Millionen Dollar zusätzlich aufgewandt hatte
und Charles Merriam (Präsident bzw. Direktor der Bahn wurde nicht reorganisiert, sondern die
fuhr der erste N.Y.C.-Zug am 19.7.1886 vom provi-
Detroit, Lansing & Northern RR), die die Bahn als gesamten Bahnanlagen wurden 1899 an die neu
sorischen Bahnhof in Chicago Richtung Wiscon-
Saginaw & Western RR reorganisierten und auf 30 gegründete Wheeling & Lake Erie RR verkauft. Die
sin. Erst im Dezember 1888 konnte die N.Y.C. dann
Jahre an die D.L.&N.RR verpachteten. Meisterhaf- bis heute in Betrieb befindliche Strecke wurde
ihre prachtvolle Grand Central Station an der Har-
ter Stahlstich, Vignette mit Flößern und Unmen- dann auf Normalspur umgebaut, wurde 1949 Teil
rison und Fifth Street einweihen. Eindrucksvolle
gen von Baumstämmen. Maße: 27 x 41,8 cm. der berühmten „Nickel Plate Road“ und kam 1964
Stahlstich-Vignette mit riesigem Lagerhaus,
Früher ein ganz normaler Eisenbahn-Bond, zur Norfolk & Western. Braun/schwarzer Stahl-
Frachtschiffen am Kai und Gützerzug. Maße: 20 x
1996/97 gab es dann in den USA eine gigantische stich der ABNC, kleine Vignette mit Putti. Maße:
31,2 cm.
Spekulation um Entschädigungen für diese unent- 18,4 x 27,2 cm.
werteten Bonds. In der Spitze wurden die Stücke
im grauen Kapitalmarkt mit 10.000 US-$ bezahlt. Nr. 1000 Schätzpreis: 120,00 EUR
Die Blase ist, wie viele andere an der richtigen Startpreis: 40,00 EUR
Börse auch, geplatzt: Die wenigen damals nicht Clealum Railroad Company Colgate-Palmolive Company
vom grauen Kapitalmarkt absorbierten Stücke 1 share à 100 $, Nr. 20
sind heute wieder zu zivilen Preisen erhältlich. 100 Shares o.N., Specimen
Tacoma, W.T., 12.10.1892 EF New York, um 1960 EF+
Nicht entwertet und mit komplett anhängenden
Kupons. Zur Erschließung der Roslyn Mines wurde abzwei-
Gegründet 1806 von dem Kerzenmacher William
gend von der Hauptstrecke 1887 diese nur 5,3 Mei-
Colgate. Ab 1872 Verkauf von parfümierten Seifen,
len lange Zweigbahn in Betrieb genommen. Hier
ab 1908 Zahnpastas. Die Ursprünge von Palmolive
folgt die Northern Pacific vor dem westlichen Ziel
For questions please email me datieren 1864 mit der Gründung der B.J. Johnson
Seattle/Olympia von Pasco aus zunächst dem Tal
Soap Company. 1928 fusionierten beide Firmen,
des Yakima River. Kurz vor Erreichen des Haupt-
at gutowski@mail.de kamms der Cascade Mountains stieß man nur 5
1953 Firmenname geändert wie oben. Wunder-
schöne ABNC-Vignette mit weiblicher Allegorie
Meilen nördlich der Bahntrasse auf Steinkohle -
der Wissenschaft und des Handels. Maße: 20,4 x
189
30,5 cm. Äußerst seltenes Musterstück aus dem Pacific Ry. Strecke Coalmont, Colo. nach Laramie, reorganisiert zu District Telephone & Automatic
vor Jahren aufgelösten ABNC-Archiv. Unterschrif- Wyo. (111 Meilen). Dekorativer Druck mit Perso- Signal Co., schließlich 1880 umbenannt in Connec-
ten lochentwertet. nenzug-Vignette. Maße: 40 x 25,6 cm. Mit komplett ticut Telephone Co., später aufgegangen in der
anh. Kupons, nicht entwertet. American Telephone & Telegraph Co. Mit Abb.
eines alten Fernsprechers. Original signiert von
Marshall Jewell (1825-1883) als Präsident und
von Morris F. Tyler (1848-1907) als Sekretär.
Maße: 14,3 x 23,1 cm. Links mit angeklebtem
„stub“ aus dem Aktienbuch. Hochinteressantes
Papier zu der frühesten Geschichte des Telefons
(Alexander Graham Bell erhielt 1876 das Patent
für sein Telefon).
Nr. 1000
Nr. 1005
Nr. 1003
Nr. 1001

Colorado Midland Railroad Company
1 share à 100 $, Nr. 22
Colorado, 15.9.1894 EF/VF
Nr. 1006
Gründung im November 1883, Baubeginn im April
1886, auf 100 Meilen westwärts von Colorado
Springs wurde bereits am 1.7.1887 der Betrieb auf-
genommen. 1897 reorganisiert. Projektiert war die Nr. 1006 Schätzpreis: 285,00 EUR
Nr. 1004
235 Meilen lange Bahn Colorado Springs-Elk Startpreis: 75,00 EUR
Creek, dazu die 62 Meilen lange Anschlußbahn Consolidated Ice Manufacturing,
von Rifle Creek zur Rio Grande Junction RR. Holz-
stich-Vignette mit Güterzug, Name der Bahn ein- Nr. 1004 Schätzpreis: 185,00 EUR Refrigerating and Fish Company
gestempelt. Maße: 17 x 25,5 cm. Originalsignatu- Startpreis: 40,00 EUR 100 shares à 50 $, Nr. 264
ren lochentwertet. Links mit aufgeklebtem „stub“ Commercial Cable Company Philadelphia, Pa., 10.3.1902 EF/VF
aus dem Aktienbuch. Extrem selten, da die ATSF 4 % Gold Interim Bond 2.500 $, Nr. 393 Gegründet 1899. Bevor die Eismaschinen eines
Alleinaktionär war und darüber hinaus nur wenige Carl von Linde die Kühlkette revolutionierten, war
sog. “directors shares” ausgegeben waren. New York, 13.2.1897 EF/VF
Natureis die einzige Möglichkeit der Kühlung von
Gegründet 1884 durch John William Mackay und Lebensmitteln. Beim Fisch z.B. bis heute aus kei-
Jame Gordon Bennett (Namensgeber der berühm- ner Fischtheke wegzudenken. In jeder Stadt gab es
ten, zuerst in Frankreich ausgetragenen Wett- deshalb damals auf der ganzen Welt Eishäuser
kämpfe “Gordon Bennett Race” in den Sparten und Eisfabriken. Kunst-Lithografie, tolle Vignette
Flugzeuge, Ballons und Rennwagen, wobei aus mit einem in einen Eisblock eingefrorenen Zacken-
letzterem in Frankreich sogar der “Grand Prix” barsch. Maße: 23 x 33,8 cm.
hervorging). Die Gesellschaft wollte das bis dahin
faktisch bestehende Monopol der Western Union
brechen und legte die Atlantik-Kabel des “Mackay-
Bennett System” zwischen dem Knotenpunkt Hali-
fax im kanadischen Nova Scotia (mit Anbindung
an New York) und Waterville an der irischen Süd-
Nr. 1002 westküste (mit Anbindung an Weston-super-Mare
in England und Le Havre in Frankreich). Wie alle
Nr. 1002 Schätzpreis: 200,00 EUR Mitbewerber am Ende von der mächtigen Interna-
Startpreis: 100,00 EUR tional Telephone & Telegraph Cp. (ITT)
geschluckt worden. Von dieser wurde das Kabel
Colorado Powder Company der alten Commercial Cable Co. noch bis 1962 wei-
2 shares à 100 $, Nr. 65 ter betrieben. Die Anleihe ging an die vormaligen
Denver, 20.6.1882 EF/VF Aktionäre der durch Fusion übernommenen
Nr. 1007
Die Firma stellte Sprengstoff für die zahlreichen “Postal Telegraph-Cable Co.” Bedeutender, sehr
Bergwerke der Umgebung her. Vignette mit flie- seltener Telekommunikationswert. Maße: 18,7 x
genden Adlern, Goldschürfern. Maße: 12,3 x 23,2 27 cm. Nr. 1007 Schätzpreis: 480,00 EUR
cm. Äußerst selten. Startpreis: 175,00 EUR
Consolidated Railroad Company
Nr. 1003 Schätzpreis: 200,00 EUR of Vermont
Startpreis: 90,00 EUR Connecticut Telephone Company
1 pref. shares à 100 $, Nr. 617
Colorado, Wyoming & Eastern Railway 10 shares à 25 $, Nr. 73 Albans, Vermont, 26.4.1888 EF
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 477 New Haven, Conn., 12.8.1881 VF+ Kaum ein anderer US-Bundesstaat sah so viele auf-
Colorado, 1.7.1914 EF/VF Gegründet am 15.1.1878 als District Telephone Co. einanderfolgende Pleiten seiner Eisenbahnen wie
Konzessioniert 1914 in Colorado für 50 Jahre of New Haven, am 28.5.1878 umbenannt in der Staat Vermont. Aus unzähligen vorherigen
unter Übernahme der Laramie, Hahn’s Peak & Connecticut District Telephone Co., am 12.10.1878 Fusionen, Konkursen und Reorganisationen gin-
190
gen schließlich die Vermont Central RR und die

Vermont & Canada RR hervor. Auch diese beiden
gingen 1884 Konkurs, Nachfolger wurde die “Con-
solidated Railroad Co. of Vermont”. Neben der
Hauptstrecke Windsor-Burlington, Vt. (100 Mei-
len) waren noch 12 weitere Bahnen gepachtet, ins-
gesamt war das Streckennetz 728 Meilen lang.
Sehr dekorative kreisrunde Dampflok-Stahlstich-
vignette wird von geflügelten Löwen flankiert.
Maße: 18,2 x 27,5 cm. Unentwertet. Äußerst sel-
ten!
Nr. 1013
Nr. 1010
Startpreis: 60,00 EUR Denver & Rio Grande Railroad Co.
Cumberland Telephone 100 common shares à 100 $, Nr. 2924
and Telegraph Company Denver, Colorado, 4.2.1896 EF
1 share à 100 $, Nr. 848 Die 1870 gegründete Gesellschaft unterhielt in den
Henderson, 6.8.1884 VF+ Rocky Mountains ein großartiges, 2.600 Meilen
Gründung 1883. Die Gesellschaft erhielt die Kon- langes Netz von Normal- und Schmalspurbahnen
zession von der American Bell Telephone Co. und mit Endpunkten in Denver, Trinidad, Santa Fe und
Nr. 1008
war in 22 Städten in Indiana, Illinois, Kentucky, Salt Lake City. Die Übernahme der Denver & Rio
Tennessee, Mississippi und Louisiana vertreten. Grande Western Ry. 1901 sowie der spätere
Herrlich gestalteter Telekommunikationswert, Erwerb der Western Pacific Ry. überstieg die
Nr. 1008 Schätzpreis: 450,00 EUR Abbildung von Telegrafenmasten und altem Fern- Finanzkraft der Denver & Rio Grande, im 1. Welt-
sprecher im Unterdruck. Originalunterschrift von krieg unterfiel sie der United States Railroad
E. S. Babcock jr. als Präsident. Maße: 21,1 x 29,4 Administration und ging 1918 bankrott. 1920
Consolidated Telephone Company cm. wurde sie als Denver & Rio Grande Western RR
100 shares à 10 $, Nr. 470 (neu) reorganisiert und 1988 vom Mehrheitsak-
Newark, N.J., 7.2.1885 VF+ tionär (Anschutz-Konzern) mit der Southern Paci-
fic RR zusammengelegt. Die noch in Betrieb
Frühe Telefongesellschaft aus der Zeit, als
befindlichen Strecken gehören heute zur Union
zunächst lokale Netze entstanden. Diese regiona-
Pacific RR, einige der attraktivsten Gebirgs-
len Telefongesellschaften gaben sehr oft (wie
strecken (allen voran Durango-Silverton) werden
auch im vorliegenden Fall) statt Geld Aktien beim
jetzt als Museumsbahnen betrieben. Herrlicher
Erwerb des nötigen Grund und Bodens für die
ABNC-Stahlstich, Vignette mit Ansicht von Denver
Telefonleitungen. Später sah die Branche einen
vor großartiger Gebirgskulisse. Rückseitig mit auf-
gigantischen Konzentrationsprozess, in dem alle
geklebten 2 Steuermarken. Maße: 18 x 27 cm.
kleinen regionalen Gesellschaften von den Großen
Lochentwertet. Diese Emission ist äußerst selten!
aufgesogen wurden. Hochwertiger Stahlstich mit
großem Weißkopf-Seeadler, der Telephondrähte
in seinen Klauen hält. Eingetragen auf Henry Selig-
Nr. 1011
man. Maße: 20,8 x 29,2 cm. Nur 4 Stücke sind seit
vielen Jahren bekannt.

Cumberland Telephone
and Telegraph Company
3 shares à 100 $, Nr. 4848
Nashville, 2.10.1903 EF/VF
Hochwertiger Stahlstich, allegorische Vignette mit
Generatoren, Telegraphenmasten. Maße: 17,8 x
Nr. 1014
28,1 cm. Rarität!

Detroit Aircraft Corporation
Nr. 1009
20 shares à 1 $, Nr. 1145
Detroit, Michigan, 30.7.1934 EF/VF
Gegründet 1929 als Auffanggesellschaft für mehre-
Nr. 1009 Schätzpreis: 300,00 EUR re in der Weltwirtschaftskrise gescheiterte Firmen
Startpreis: 75,00 EUR im Luftfahrzeugbau. Die deutschen Zeppeline, die
Cumberland Railroad Company auch über den Atlantik in die USA flogen, waren
5 shares à 100 $, Nr. 21 bei Gründung dieser Gesellschaft die Könige der
zivilen Luftfahrt. Zuvor hatten sie, vor allem
Kentucky, 31.9.1922 EF während des 1. Weltkriegs, hauptsächlich militäri-
Gegründet 1902. Kleine, nur 11,5 Meilen lange
Nr. 1012
sche Aufgaben erfüllt und waren u.a. für Bombar-
Nebenbahn Artemus-Anchor im Staat Kentucky an dements eingesetzt worden. Anfang der 1930er
der von Cincinatti über Lexington nach Süden Jahre interessierte sich die US-Regierung für die
führenden, von der Louisville & Nashville RR Zeppelin-Technik und beauftragte die Detroit
betriebenen Southern-Railway-Hauptstrecke. Vig- Nr. 1012 Schätzpreis: 180,00 EUR
Aircraft Corp. mit dem Bau eines Prototypen. Das
nette mit aus Tunnel ausfahrendem Personenzug, Startpreis: 80,00 EUR lenkbare Luftschiff mit Aluminium-Hülle, gefüllt
Goldsiegel. Maße: 20,7 x 25,8 cm. Nur 13 Stücke Denver City Consolidated Silver mit Helium anstelle von Wasserstoff, versah jahre-
wurden in dem Southern-Railway-Archiv gefunden. Mining Company lang ohne jede Probleme seinen Dienst. Doch die
100 shares à 10 $, Nr. 3426 Katastrophe von Lakehurst, bei der 1937 der deut-
sche Zeppelin “Hindenburg” Feuer fing, markierte
The prices in this catalogue Philadelphia, 28.10.1881 VF+ das Ende der Ära der Luftschiffe. Herrlicher Stahl-
Silberminen bei Leadville in Colorado, gegründet
are starting prices. 1880. Sehr schöne Umrandung. Maße: 19,5 x 29
stich, Vignette mit Flugzeugen und Luftschiff über
einer Großstadt. Maße: 19,8 x 29 cm. Nicht ent-
No bids below will be accepted cm. wertet.
191

Drummond & Philipsburg Railroad
1 share à 100 $, Nr. 22
Helena, Montana, 29.11.1889 EF/VF
Nach Süden von der Northern-Pacific-Haupt-
strecke durch die Rocky Mountains abzweigend
führt die 35 Meilen lange Bahn von Drummond
nach Rumsey, Mont. (am Fuße des Bitterroot-
Gebirges, auf der anderen Seite liegt der berühm-
te Bergbauort Butte). 1887-88 wurde die Bahn
durch das Hauser-Syndikat gebaut und ansch-
ließend an die Northern Pacific & Montana RR ver-
kauft. Maße: 15 x 21,5 cm. Links mit aufgeklebtem
„stub“ aus dem Aktienbuch. Sehr seltenes Stück
aus dem Northern Pacific-Archiv!
Nr. 1015
Detroit, Toledo & Ironton Railway Startpreis: 175,00 EUR
4,5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 5291 Dixie Motor Car Company
Michigan, 2.5.1905 EF/VF 6 % Gold Bond 250 $, Nr. 12
Auflage 22.500. Gegründet 1905 zwecks Reorgani- Oklahoma, 11.12.1911 EF/VF
sation der Detroit Southern RR, zugleich Erwerb Gründung 1910 in Frederick, Oklahoma mit dem
der Ann Arbor RR, womit sich das bestehende Vorhaben, ein gasbetriebenes Automobil für 1.050
Nr. 1019
Streckennetz der früheren Detroit Southern prak- $ zu bauen. Die Roadster-Version mit Reibradge-
tisch verdoppelte. Streckennetz von insgesamt triebe wurde unter der Modellbezeichnung “Flyer”
400 Meilen Länge mit den drei Hauptstrecken Del- angeboten. 1916 bis 1923 gab es den “Dixie Flyer”,
ray-Dundee, Mich. (40 Meilen), Napoleon-Jackson, Nr. 1019 Schätzpreis: 250,00 EUR
hergestellt von der Kentucky Wagon Manufactu-
Ohio (229 Meilen) und Bloom-Ironton, Ohio (31 ring Co. Die Dixie Motor Car Co. wurde 1936 von R.
Meilen). Bereits 1908 wurde auch die D.T.&I.Ry. C. Tway Sr. aufgekauft und in Kentucky Manufac- Edison Pulverized Limestone Co.
zahlungsunfähig, konnte ihren Betrieb aber auf- turing Co. umbenannt, die bis heute Wohnwagen 1 share à 100 $, Nr. 4
recht erhalten, bis sie schließlich 1920 von HENRY herstellt. Original signiert von C. H. Hubbard, der
FORD gekauft wurde. Die Bahn hatte für Ford stra-
New Jersey, 19.5.1914 VF+
1918-1920 Bürgermeister von Tulsa, Oklahoma
tegische Bedeutung, da sie seine Fabriken in Dear- Die 1914 gegründete Firma vermarktete die Neben-
war. Maße: 36,2 x 25,1 cm. Mit anh. restlichen
born, Mich. mit sämtlichen großen in Ost-West- produkte von Edison‘s Portlandzementfabrik. Ein
Kupons, nicht entwertet. Äußerst selten!
Richtungen verlaufenden Hauptbahnen im Mittle- Teil der Lieferungen ging an die Edison-Chemiefa-
ren Westen verband. Damit erlangte Ford die brik in Silver Lake. Ausgestellt auf und rückseitig
unmittelbare Kontrolle über Materiallieferungen original unterschrieben von William H. Shelmer-
an seine Fabriken und den Abtransport fertiger dine (Geschäftsmann aus Philadelphia, in den
Automobile. Entnervt von ständigen Eingriffen der Anfangsjahren Präsident der 1899 gegründeten
Interstate Commerce Commission (einer Art Kar- Edison Portland Cement, ehe Thomas A. Edison
tellbehörde) warf Ford 1929 das Handtuch und 1907 dieses Amt selbst übernahm).
verkaufte die Bahn an die Pennsylvania RR. Dort Braun/schwarzer Druck, Vignette mit Göttin auf
war sie jahrzehntelang eine eigenständige Toch- Steinthron, riesige Fabrik im Hintergrund. Mit vor-
terfirma, zuletzt der Penn Central. Nach dem derseitiger Originalsignatur von H. J. Miller als
Treasurer, Vertrauter und Privatsekretär von Tho-
Nr. 1018
Penn-Central-Konkurs 1970 ging die D.T.&I.RR.
erst an private Investoren und 1980 schließlich an mas A. Edison. Maße: 21 x 27,1 cm. Kleinster Einriß
die Grand Trunk Western RR. Einzelne Strecken- am oberen Rand links hinterklebt. Äußerst selten!
teile sind bis heute in Betrieb. Herrliche Vignette
mit einer barbusigen Schönheit im wallenden
Gewand an der Kaimauer. Maße: 36,5 x 25,6 cm.
Mit anhängenden restlichen Kupons, keine Ent-
wertung.

Direct-Drive Motor Company
Delaware, 5.9.1918 VF
Gründung 1917. Die Direct Drive Motor Co. baute
Automobile unter der Marke Champion (zwischen
1908 und 1923 gab es in den USA gleich drei Auto-
marken mit diesem Namen). Die Fahrzeuge waren
als Vier- oder Sechszylinder zu bekommen und
galten als langlebige Gebrauchsfahrzeuge. Schon
einmal zu Beginn des 20. Jh. wurde hier mit einem
Spezialmotor das Prinzip des Direktantriebs vom
Motor auf das Rad angewandt, ohne störende Lei-
stungsverluste durch zwischengeschaltete Aggre-
gate wie z.B. Getriebe. Interessanter Weise findet
sich die Idee ein Jahrhundert später heute wieder
in Antriebskonzepten für Elektroautos.
Braun/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette: Oldti-
mer-Cabrio mit feinen Herrschaften bei einer
Landpartie, mit Ausblick auf eine Stadt. Maße: 20
x 31 cm. Knickfalten, sonst tadellos. Hochdekora- Nr. 1016
tiv und extrem selten!
192
Nr. 1020
Emmittsburg Railroad Company
6 % Gold Bond 500 $, Nr. 260
Emmittsburg, Md., 1.1.1874 VF
Auflage 150. Gegründet 1868. Die 7 Meilen lange
Stichbahn verband den Ort Emmitsburg im Frede-
rick County im US-Bundesstaat Maryland mit der
Station Rocky Ridge der Western Maryland RR.
Bahnbetrieb ab 1875. Die Ges. besaß eine Loko-
Nr. 1024
motive, einen Passagier- und einen Frachtwaggon.
1897 zahlungsunfähig, die gesamten Bahnanlagen
wurden später für lächerliche 29.500 $ zwangsver-
steigert. Runde Vignette mit Wappen zwischen Nr. 1024 Schätzpreis: 750,00 EUR Nr. 1025 Schätzpreis: 350,00 EUR
Bergmann und Fischer. Maße: 29,8 x 47.5 cm. Mit Startpreis: 300,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR
Kupons. Farmers Bank of Virginia Franco-Texan Land Company
5 shares, Nr. 13723 1 share à 100 $, Nr. 26663
Nr. 1021 Schätzpreis: 200,00 EUR Richmond, Va., 8.11.1860 VF Dallas, Texas, 1.9.1876 VF
Startpreis: 100,00 EUR Die erste Bank im Staat Virginia war die „Bank of Hauptbüro war in Dallas, Niederlassungen gab es
Emmittsburg Railroad Company Virginia“, gegründet 1804. Als die Konzession der in New York und Paris. Großformatig, herrlicher
6 % Gold Bond 50 $, Nr. 181 „First Bank of the United States“ 1811 auslief und Stahlstich mit drei Vignetten. Dreisprachig eng-
Emmitsburg, Md., 1.9.1886 EF/VF der Staat bankmäßig unterversorgt zu werden lisch/französisch/deutsch. Rückseitig Dividenden-
drohte, gründete das Parlament von Virginia mit zahlungen bis 1890. Maße: 22,5 x 32,6 cm. Von die-
Auflage 700. Sehr dekorativ lithographiertes
der „Farmers Bank“ das zweite große Institut des ser ungewöhnlichen Aktie wurden 1997 weniger
Papier, Vignette mit Personenzug an einer Halte-
Staates, das Filialen in Petersburg, Fredericks- als 10 Exemplare gefunden.
stelle, daneben Wärterhäuschen mit technisch
hochinteressantem Signal. Maße: 35 x 26,7 cm. burg, Lynchburg, Norfolk, Winchester, Danville,
Restkupons ab 1889 anhängend, keine Entwertung. Farmville, Wytheville und Charlottesville besaß
und auch über das Notenausgaberecht verfügte.
Wegen ihrer überwiegenden Tätigkeit für die Plan-
tagenbesitzer erhielt sie später den Beinamen
„slave bank“. Herrlicher feiner Kupferstich, Zen-
tralvignette mit einem mit gemischtem Gespann
(Pferd und zwei Ochsen) pflügendem Farmer, vier
Nebenvignetten mit Wappenadler, George Was-
hington, Segelschiff und Heuwagen. Maße: 16,1 x
25,7 cm. Vor Jahrzehnten nur 10 Stücke aufge-
taucht!
Nr. 1022 Nr. 1026

Enron Corp.
Gales Creek & Wilson River
1 share o. N., Nr. 248796 Railroad Company
Oregon, 24.7.2002 EF+
1 share à 100 $, Nr. 3
Einige Jahre lang sah es so aus, als ob dieser New-
Nr. 1023
comer im Energiegeschäft alle Gesetze der Portland, Oregon, 6.4.1917 EF/VF
Betriebswirtschaft außer Kraft setzen könne: Gründung 1917. Strecke Wilkesboro - Glenwood,
Enron war eine der Galionsfiguren der berühmt- Ore. (13 Meilen). Vignette mit Weißkopf-Seeadler,
berüchtigten New-Economy-Spekulationsblase. Goldprägesiegel. Maße: 21,3 x 26,5 cm. Oben
Am Ende aber blieb 2002 nach der krachenden rechts mit aufgeklebter Steuermarke.
Pleite nur: Der größte Bilanzbetrug der Weltge-
schichte. Große Vignette mit Ölarbeiter vor Welt- Nr. 1027 Schätzpreis: 250,00 EUR
kugel, Fördertürmen, Öltanks und Pipelines. Startpreis: 75,00 EUR
Maße: 20,4 x 30,4 cm. Unentwertet. Georgia & Florida Railway Company
Nr. 1023 Schätzpreis: 265,00 EUR 4 pref. shares à 100 $, Nr. 631
Startpreis: 120,00 EUR Georgia, 6.2.1911 EF/VF
Die Gesellschaft wurde 1906 als Georgia & Florida
Ensley Southern Railway Company Railway konzessioniert, 1907 mit 6 anderen Bah-
4 % Gold Bond 25.000 $, Nr. 29 nen verschmolzen. Hauptstrecken: Keysville -
Alabama, 4.10.1900 EF Swainsboro (48 Meilen), Millen - Vidalia (53 Mei-
Kontrolliert von der Southern RR. Dekoratives len) und Hazlehurst - Madison (122 Meilen). 1926
nach Konkurs reorganisiert zur Georgia & Florida
Nr. 1025
Querformat mit Dampflok-Vignette. Maße: 23,4 x
35,2 cm. Lediglich 14 dieser Bonds kamen vor Jah- Railroad. Hochwertiger Stahlstich der ABNC mit
ren aus dem aufgelösten Southern-Railway-Archiv. drei tollen Vignetten. Maße: 20,7 x 30,1 cm.
193
Europa, um Einwanderer nach USA anzulocken Nr. 1031 Schätzpreis: 345,00 EUR
und ihnen dort Land zu verkaufen. Zu den Grün- Startpreis: 125,00 EUR
dern der Gesellschaft gehörte der US-Politiker und
Diplomat Caleb Cushing, der ausgedehnte Lände-
Great Western Oil Company
reien in Polk County, Wisconsin, besaß. Cushing 110 shares à 10 $, Nr. 79
unterteilte sein Land in 80 acres-Parzellen und Philadelphia, Pa., 26.9.1864 VF
verkaufte diese an die Neuankömmlinge für Gründung 1864. Schöne große Vignette: Arbeiter
jeweils 1000 $. Der deutschbaltische Graf Henning laden Ölfässer in einen Güterwagen, linker Rand
A. Taube fungierte als Generalvertreter der Firma mit Adler, Wappen von Pennsylvania und zwei
in Schweden mit eigenem Auswanderungsbüro in Jagdhunden. Maße: 18,3 x 27,9 cm. Hochinteres-
Stockholm. Die erste Gruppe der von ihm ange- santer Ölwert aus dem berühmten Venango Coun-
worbenen Schweden, 125 Frauen und Männer, ty in Pennsylvania, damals Zentrum der Ölindu-
kam im Sommer 1869 im gelobten Land an und strie.
wurde nach St. Croix Valley gebracht. Wie es sich
herausstellte, waren die Grundstücke in St. Croix
entgegen der Zusicherungen des Grafen Taube
noch nicht erschlossen. Die verbitterten Koloni-
sten wandten sich an Cushing, der sie auszahlte.
Aus Enttäuschung über die Machenschaften des
Grafen Taube, verließ Cushing die Firma, die ab
1871 konkursreif war. Hochdekorativ gestalteter
Titel mit idyllischer Landleben-Vignette, zweifar-
big in grün/altrosa gedruckt, mit Goldsiegel, aus-
Nr. 1032
gestellt auf und rückseitig original signiert von
dem Grafen Henning A. Taube. Als Präsident
unterschrieb die Aktie der US-Politiker und Diplo-
Nr. 1028 mat Caleb Cushing (1800-1879). Cushing ging 1843 Nr. 1032 Schätzpreis: 250,00 EUR
nach China, wo ihm 1844 der Abschluss des Startpreis: 120,00 EUR
Nr. 1028 Schätzpreis: 450,00 EUR ersten nordamerikanischen Vertrages mit China Green River & Northern Railroad
Startpreis: 180,00 EUR gelang. 1847 rüstete er zum Krieg mit Mexiko ein
Regiment selbst aus, wurde 1852 Oberrichter für 1 share à 100 $, Nr. 9
Georgia Pacific Railway Company Massachusetts und war 1853-1857 als Justizmini- Washington, 11.12.1893 EF
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 5729 ster und Generalstaatsanwalt Mitglied der Zen- Betrieb der beiden Nebenbahnen Palmer-Niblocks
Birmingham, Ala., 6.5.1882 EF tralregierung. 1871 vertrat er die Vereinigten Staa- und Durham-Kangley (zus. 12 Meilen) südöstlich
Gegründet 1881 durch Fusion der Georgia Western ten in der Kommission über die Alabamafragen, von Seattle im Staat Washington. Alleinaktionär
RR (konzessioniert 1854 zum Bau einer Bahn von die in Genf den Vertrag von Washington vorberei- war die Northern Pacific. Eingetragen auf H.C.
Atlanta Richtung Jacksonville oder Tuscaloosa) tete. 1874 wurde Cushing zum bevollmächtigten Payne und mit seiner rückseitigen Originalsigna-
und der Georgia Pacific RR of Alabama. Sehr Minister seiner Heimat in Spanien ernannt. Seine tur als Aktieninhaber. Henry Clay Payne (1843-
bedeutende Bahn von Atlanta, Ga. nach Greenvil- Originalsignatur auf dem hier angebotenem 1904) war ein Politiker der Republikanischen Par-
le, Miss. (459 Meilen). 1888 an die Richmond & Papier ist unentwertet. Maße: 18,5 x 33,6 cm. Kul- tei. Er gehörte dem Kabinett von Theodore Roo-
Danville RR verpachtet (gehörte also zum System turhistorisch bedeutendes Papier zur Dokumenta- sevelt als Postminister an. Er bekleidete leitende
der Southern Railway) und 1894 endgültig in diese tion der Einwanderungsgeschichte der Vereinig- Funktionen in einer Vielzahl von großen Gesell-
integriert. Prachtvoller ABNC-Stahlstich, dreige- ten Staaten von Amerika. Nur zwei Stücke wurden schaften, u.a. war er Direktor der First National
teilte Vignette mit Baumwollpflückern, Bergarbei- im Nachlass eines Nachkommen des Grafen Taube Bank von Milwaukee, Präsident der Milwaukee &
tern und Hafenszene mit Schiffen und Eisenbahn. in Stockholm gefunden. Northern RR, der Milwaukee Electric Railway &
Maße: 33 x 23,5 cm. Mit anhängenden restlichen Light Co., der Milwaukee & Cream City Traction
Kupons ab 1890, keine Entwertung. Co. 1893 wurde er zum Präsidenten der American
Street Railway Association gewählt, später amtier-
te als Konkursverwalter der Northern Pacific Rail-
road. Links mit angeklebtem “stub” aus dem Akti-
enbuch. Maße: 15,8 x 21,9 cm. Äußerst seltenes
Stück aus dem aufgelösten Northern Pacific-
Archiv.

Gulf, Florida & Alabama Railway
100 shares à 100 $, Nr. 168
Nr. 1031
Florida, 12.1.1914 EF+
Gründung 1911 unter Übernahme der Werkseisen-
Nr. 1029
bahn der Southern States Lumber Co. Haupt-

Great Eastern Gold Mining Company
of New York
100 shares à 1 $, Nr. 4472
18.8.1880 VF+
1873 konzessioniert zum Betrieb von Goldberg-
werken in den Black Hills, Lawrence County, Dako-
ta. Sehr schöner ABNC-Stahlstich, große Zentral-
vignette mit Bergleuten an einer Förderhaspel, im
Hintergrund Verhüttungsanlagen. Maße: 20 x 30,2
cm. Nicht entwertet!

Great European American
Emigration Land Company
50 shares à 25 $, Nr. 20941-90
New York, 24.10.1868 VF
Nr. 1030
Bedeutende Besiedlungsgesellschaft, gegründet
1867, betrieb groß angelegte Werbekampagnen in
194
strecke Kimbrough, Ala. nach Pensacola, Fla. (142 gelegt wurden. Im Jahr darauf baute man noch mal
Meilen). 1917 insolvent. Große Stahlstich-Vignette 56 Meilen und übernahm 1873 noch die Houston,
mit Güterzug und Dockanlagen. Maße: 19,4 x 28,8 Tap & Brazoria Ry., ehe das jetzt 253 Meilen
cm. umfassende Netz 1873 durch Fusion mit der Inter-
national RR in der “International & Great Northern
RR” aufging. Die I-GN, die über seine Missouri
Pacific zum Spielball der Interessen des Eisen-
bahnspekulanten Jay Gould wurde, besaß in ihren
Glanzzeiten ein Streckennetz von 1.106 Meilen.
1956 schließlich wurde die bis dahin eigenständig
gebliebene I-GN in die Missouri Pacific hineinfu-
sioniert, die ihrerseits 1997 in der Union Pacific
aufging. Originalunterschrift von Galusha Grow
Nr. 1036
(1822-1907), der von 1871 bis 1875 Präsident der
Houston & Great Northern RR und auch sonst in
verschiedenen Geschäftsbereichen (Holz, Öl,
Nr. 1036 Schätzpreis: 200,00 EUR Eisenbahnen) tätig war. Politisch war er ebenfalls
Startpreis: 75,00 EUR sehr engagiert, so war er jüngstes Mitglied des
Nr. 1033
Harley-Davidson, Inc. Kongresses, 1864, 1884 und 1892 Delegierter to
1 share à 0,01 $, Nr. 248205 the Republican National Convention. Maße: 19,1 x
26,6 cm. Links mit angeklebtem “stub”.
Wisconsin, 14.7.2000 EF+
Gültige Aktie! Seit 1905 stellt Harley-Davidson
Motorräder her und ist damit die älteste noch
heute bestehende Motorradfabrik der Welt. Ihre
ersten Motorräder bauten Arthur Davidson und
William Harley nach Feierabend zusammen. Als
sie 50 Maschinen verkauft hatten, gaben sie ihre
Jobs auf, gründeten eine Firma und zogen in eine
größere Werkstatt um. In den folgenden Jahrzehn-
ten stiegen die Produktionszahlen rasant an und
die ehemalige Feierabend-Werkstatt mauserte
Nr. 1034
sich zur heute weltweit bekanntesten Motorrad-
Schmiede mit Kultstatus. Seit 1985 börsennotiert.
Wegen der großen Sammler-Nachfrage verlangt
Nr. 1034 Schätzpreis: 375,00 EUR Harley-Davidson nunmehr sündhaft hohe
Nr. 1038
Startpreis: 125,00 EUR Gebühren für die Ausstellung einzelner Aktienur-
kunden bzw. verweigert diese ganz. Allegorische
Hamakua and South Kohala Stahlstich-Vignette mit muskelbepacktem
Telephone and Telegraph Company Schmied. Eingetragen auf den Düsseldorfer Samm-
2 shares à 25 $, Nr. 58 ler der ersten Stunde und Auktionsveranstalter
Honokaa, H.I., 15.8.1912 EF/VF Klaus Schiefer. Maße: 20,4 x 30,5 cm.
Gründung 1889 in Kohala auf Hawai. Telefon- und
Telegrafen-Gesellschaft mit einem Kapital von
15.000 $, eingeteilt in 600 shares. Ausgestellt auf
und als secretary original unterschrieben von
Joseph Pritchard. Maße: 15 x 28 cm. Links mit
angeklebtem “stub” aus dem Aktienbuch.
Nr. 1037

Hilo and Hawaii Nr. 1039 Schätzpreis: 300,00 EUR
Telephone & Telegraph Company Startpreis: 90,00 EUR
15 shares à 25 $, Nr. 294 Humeston & Shenandoah Railroad
Hilo, H.I., 22.4.1912 EF/VF 7 % Bond 1.000 $, Nr. 566
Gründung 1882. 1861 gelang es Ph. Reis erstmals, Iowa, 1.3.1881 VF+
die menschliche Sprache elektrisch zu übertra-
Nr. 1035
Auflage 3.000. Ein Gemeinschaftsunternehmen der
gen. Mit der Erfindung des elektromagnetischen Chicago, Burlington & Quincy und der Wabash, St.
Telefons durch G. Bell (1876) und des Kohlemikro- Louis & Pacific RR’s zum Bau und Betrieb der 113
Nr. 1035 Schätzpreis: 350,00 EUR fons durch Th. A. Edison (1877) und D.E. Hughes Meilen langen Bahn Humeston-Shenandoah, Ia.
Startpreis: 120,00 EUR (1878) erfuhr die Fernsprechtechnik einen enor- (eröffnet 1882). Riesenformat mit feiner Eisen-
men Aufschwung. Von großem Nutzen für die Ent- bahn-Vignette. Maße: 35 x 42,8 cm. Mit anh.
Hamlin Motor Company wicklung war das bereits bestehende Netz von Kupons.
20 shares à 1 $, Nr. 94 Telegrafenleitungen, auf das sich die neue Technik
Delawar, 8.3.1927 EF/VF stützen konnte. Bald hatte das Telefon die Tele-
graphie sowohl in der Zahl der Nachrichten als Nr. 1040 Schätzpreis: 400,00 EUR
Gegründet 1919 als Hamlin-Holmes Motor Co. mit Startpreis: 160,00 EUR
auch in der Länge des Leitungsnetzes überflügelt.
Produktionswerk in Chicago. Der als Frontan-
triebswagen mit Vierzylindermotor von Lycoming
Maße: 18 x 28,5 cm. Links mit angeklebtem „stub“. Huntsville, New Orleans & Western
gebaute Hamlin-Holmes tauchte zwar in diversen Texas Railway Company
Rennen auf, auch bei den 500 Meilen von Indiana- Nr. 1038 Schätzpreis: 300,00 EUR 6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 100
polis 1925, doch die angekündigte Serienfertigung Startpreis: 100,00 EUR Texas, 1.7.1882 EF/VF
wurde nicht realisiert. Nachdem das Werk in Chi- Houston & Great Northern Railroad Die Strecke von Huntsville, Texas (ca. 50 Meilen
cago geschlossen wurde, gründete F.B. Hamlin eine
neue Gesellschaft, die Hamlin Motor Co. mit Pro-
50 shares à 100 $, Nr. 475 nördlich von Houston) bis New Orleans wäre fast
Houston, Tx., 21.3.1873 VF 400 Meilen lang gewesen. Über diese Bahn, die
duktionsstätte in Harvey, Ill. Dort wurde in Zusam-
Konzessioniert 1866 zum Bau einer 350 Meilen ihren Anleihegläubigern gewaltige Landschenkun-
menarbeit mit Chevrolet ein Hamlin/Frontenac-
lange Hauptstrecke von Houston, Texas nach Red gen des Staates Texas als Sicherheit in Aussicht
Modell entwickelt, ein Rennwagen mit 16 Ventilen-
River (indian border) und weiter Richtung kanadi- stellte, sind aber keinerlei Angaben zu finden.
Motor. 1930 Konkurs und Werksschließung. Adler-
sche Grenze. Fünf Jahre lang tat sich dann erst Milde ausgedrückt spricht das Vorhandensein
Vignette. Original signiert von F.B. Hamlin als Prä-
mal nix, bis 1871 die ersten 55 Meilen Schienen aller Kupons dafür, dass sie über das Projektstadi-
sident. Maße: 21,2 x 27,3 cm. Nicht entwertet.
195
um nie hinauskam - daß der Bond im Text aber gestellt auf den Großaktionär Virginia Coal & Iron Buchanan, im Botetourt County. Da der Transport
nicht einmal das Volumen der hier ausgegebenen Co. Hochdekoraties Papier mit Dampflok-Vignette. mit der Eisenbahn immer mehr zunahm und
Anleihe nennt, macht einen dreisten Betrug ziem- Maße: 20,8 x 28,6 cm. Aus dem vor Jahren aufge- zunehmend günstiger wurde als der Kanalbau,
lich wahrscheinlich. Tatsächlich gab es später nur lösten Southern-Railway-Archiv, sehr selten! wurde dieser nicht fertiggestellt. Der Kanal war
eine ca. 10 Meilen lange Zweigbahn von Phelps an ein teures Projekt, oft gab es finanzielle Probleme
der Strecke Houston-Palestine der “International und er wurde des öfteren beschädigt durch Über-
& Great Northern” nach Huntsville. Dekorativer flutungen. Größtenteil wurde er finanziert durch
braun/schwarzer Stahlstich, schöne Vignette mit den Staat von Virginia. Nach dem Amerikanischen
aus einem Tunnel fahrender Dampflok, im Hinter- Bürgerkrieg, als keine finanziellen Hilfen mehr
grund ein See mit Segelschiff. Maße: 36,6 x 26,6 kamen, wurde er in den 1870er Jahren von einer
cm. Mit komplett anhängenden Kupons, keine Ent- Eisenbahn gekauft und demontiert. Schöne Vig-
wertung. nette eines Segelschiffes in voller Fahrt. Rücksei-
tig diverse Zinszahlungen bis 1877. Maße: 22,9 x
28,3 cm.

Jamesville and Washington
Railroad and Lumber Company
Nr. 1042 8 % Loan 1.000 $, Nr. 257
Philadelphia, Pa., 1.1.1873 VF
Auflage 300. Gegründet 1869 zur Erschließung der
riesigen, dieser Gesellschaft gehörenden Waldge-
biete südlich und östlich von Jamesville, N.C. 1870
wurde der erste Abschnitt der Schmalspurbahn
fertig. Wegen ihrer krumm und schief verlegten
Gleise erhielt die J.&W.RR. bald den Spitznamen
„Jolt and Wiggle“. Im bisher unerschlossenen Hin-
terland wurde damit im großen Stil die Forstwirt-
schaft und in kleinem Stil die Farmwirtschaft mög-
lich. 1877 wurden weitere Wegerechte zur Erwei-
terung der Bahn erworben, die dann 1885 endgül-
tig fertig war. Auf der 20 Meilen langen Strecke von
Washington am Pamlico River nach Jamesville am
Roanoke River am Fuße der „Blue Mountains“ ver-
kehrte ein Zugpaar täglich. 1894 von der Norfolk &
Southern Ry. übernommen worden und kurz dar-
Nr. 1043
auf stillgelegt. Drei sehr schöne feine Vignetten:
Allegorien der Fortuna vor einer Faßfabrik und
Nr. 1040 einer Sägemühle; einem im Wald vorbeifahrenden
Nr. 1043 Schätzpreis: 300,00 EUR Personenzug winkt eine Menschengruppe zu;
Startpreis: 175,00 EUR Waldarbeiter beim Bäumefällen. Maße: 24 x 42 cm.
James River & Kanawha Company Mit anhängenden restlichen Kupons ab 1876
anhängend. Ein hochdekoratives und sehr selte-
8 % Bond 500 $, Nr. 171 nes Stück!
26.3.1860 VF
Der James River & Kanawha Kanal war ein Kanal
in Virginia, gebaut um Passagiere und Fracht per Nr. 1045 Schätzpreis: 350,00 EUR
Wasserweg zwischen den westlichen Ländern in Startpreis: 165,00 EUR
Virginia und der Küste zu transportieren. 1785 Jersey Well Oil Company
wurde die James River Company gegründet, mit
George Washington (der 1789 zum ersten Präsi- 200 shares à 2 $, Nr. 561
denten der Vereinigten Staaten gewählt wurde) als Philadelphia, 22.3.1866 VF+
Honorar Präsident. Der Kanal wurde von George Gründung 1865. Schöne Vignette mit Bohrtürmen
Washington selbst vermessen und geplant, begon- und Öltanks in hügeliger Waldlandschaft. Maße:
nen 1785 und halb fertiggestellt 1851, stoppte er in 23 x 33,8 cm.
Nr. 1041
Indiana Coal & Railway Company
6 % First Mortgage Bond 500 $ = 100 £,
Nr. 1833
Indiana, 2.4.1881 VF+
Großes Querformat, schöner schwarz/grüner
Druck, große Vignette mit Personenzug und pfer-
debespannter Kohlenbahn vor dem Bergwerksein-
gang. Maße: 31,7 x 43 cm. Mit anh. restlichen
Kupons, keine Entwertung.

Interstate Railroad Company
40 shares à 100 $, Nr. 8
Virginia, 8.12.1924 EF
Gründung und Eröffnung 1896. Die Hauptstrecke
Stonega - Norton, Va. (14 Meilen) sowie neun
Zufuhrbahnen schlossen diverse Kohlenminen an
die großen Linien der Louisville & Nashville RR,
der Virginia & Southwestern Ry., der Norfolk &
Western Ry. und der Virginia & Kentucky Ry. an.
Fast ausschließlich von Kohlenzügen des Großak-
tionärs befahren: 1.039 der 1.090 Güterwagen Nr. 1044
dienten dem Kohletransport. Diese Aktie ist aus-
196
keller sowie eine Malzdarre wurden erbaut, außer- dung wurde die Firma Berdell, Witherell & Co., die
dem eine große unterirdische Verschwelungsanla- eine konzessionierte Gold- und Silberr-Scheide-
ge zur Gewinnung von Holzkohle, die zur Filtrati- Anstalt in Leadville, Colorado betrieb. 1886 erfolg-
on des Bieres benötigt wurde. Die Brauerei war zu te die Reorganisation der Ges. unter dem Namen
einem der größten Wirtschaftsbetriebe der New La Platta Mining and Smelting Co., wobei der
Gegend gewachsen, als die Prohibition 1920 eine große Eisenbahn- und Bergbauspekulant David H.
Zäsur brachte. Der Betrieb lief aber weiter und Moffat Jr. seine Finger im Spiel hatte. Sehr schöner
wurde auf die Produktion von Erfrischungsgeträn- Stahlstich der ABNC, Vignette mit Hüttenwerken,
ken und gereinigtem Trinkwasser umgestellt. Als davor schwere Planwagen. Maße: 18 x 28,2 cm.
die Prohibition 1933 endete, war Kamm und Schel- Rarität!
linger als erste Brauerei im Staat Indiana wieder
mit Bier auf dem Markt. 1950 wurde der Betrieb
nach einem verheerenden Schadenfeuer geschlos-
Nr. 1045
sen. Ende der 1960er Jahre entstand auf dem ehe-
maligen Brauereigelände ein Shopping-Center.
Ausgestellt auf und als Präsident original unter-
schrieben von Adolph Kamm (sr.) Maße: 16,8 x
22,8 cm. Links mit angeklebtem “stub” aus dem
Aktienbuch. Nur dieses eine Stück ist bekannt!
Nr. 1050
Nr. 1046 Nr. 1048
Junction Railroad Company Kellogg Company
936 shares à 50 $, Nr. 2476 Share 0,25 $, Nr. 233302
Nr. 1051
Connersville, Ind., 27.9.1870 VF Battle Creek, Michigan, 13.1.2004 EF
Gründung 1848. Strecke Hamilton, O. nach Indi- Eines der weltweit größten Nahrungsmittelher-
anapolis, Ind. (98 Meilen) mit Abzweig Connersvil- stellern, gegründet 1906. Zu den bekanntesten
le-New Castle, Ind. (25 Meilen). Vornehmlich Produkten der Firma gehören Cornflakes, die 1894 Nr. 1051 Schätzpreis: 200,00 EUR
Güterverkehr. 1872 zahlungsunfähig und als Cin- von den Kelloggs-Brüdern bei Lebensmittelexperi- Startpreis: 90,00 EUR
cinnati, Hamilton & Indianapolis RR reorganisiert. menten zufällig erfunden wurden. Hochwertige Locomotive Pulverized Fuel Co.
1902 Fusion mit der Indiana, Decatur & Western ABNC-Stahlstich-Vignette mit weiblicher Allegorie
der Landwirtschaft mit einem nackten Knaben. 50 shares à 100 $, Nr. 220
Ry., die Gesamtstreckenlänge betrug nun 347 Mei-
len. 1915 erneut reorganisiert, 1927 in der mächti- Maße: 20,4 x 30,5 cm. Nicht entwertete Aktie! Delaware, 18.1.1922 EF/VF
gen B&O aufgegangen. Dekorative Aktie mit zwei Die 1915 gegründete Gesellschaft erfand und
feinen Vignetten: oben drei weibliche Allegorien, patentierte das Verfahren zur Kohlenstaubfeue-
im Hintergrund ein Segelschiff, unten eine Uraltlo- rung in Dampflokomotiven, genannt “lopulco”. An
komotive. Maße: 18,2 x 20,3 cm. die “lopulco”-Lokomotiven waren Tender mit Koh-
lenstaubtank angehängt. Über Verbindungs-
schläuche wurde mittels Druckluft der Kohlen-
staub zu den Brennern der Loks transportiert. Die
Lopulco-Loks kamen zuerst auf den Strecken der
New York Central RR, ab 1917 setzte die Atchison,
Topeka & Santa Fe RR sowie die Delaware & Hud-
son RR jeweils eine dieser Loks an. In Deutschland
experimentierte die AEG ab 1918 mit dem Bau von
Kesseln für Lopulco-Lokomotiven, die ab 1913
zum Einsatz kamen. Die Locomotive Pulverized
Nr. 1049
Fuel Co. schloss mit mehreren Staatsbahnen Ver-
träge zur Lieferung von Ausrüstungen für Lopul-
co-Lokomotiven, u.a. 1922 mit Brasilien, danach
Nr. 1049 Schätzpreis: 250,00 EUR mit der chilenischen Staatsbahn und schließlich
Startpreis: 90,00 EUR mit der Imperial Government Railway in Japan.
Kinzua Valley Railroad Co. Sehr dekorative Darstellung einer Lopulco-Loko-
Nr. 1047
motive. Originalsignaturen, keine Entwertung.
1 share à 100 $, Nr. 55 Maße: 21,1 x 29,8 cm. Zwei vertikale Knickfalten,
Bradford, Pa., 29.1.1909 EF sonst tadellos. Äußerst selten!
Startpreis: 100,00 EUR Konzessioniert 1889 für die 10 Meilen lange
Strecke von Morrisons’ nach West Line, Pa. (eröff- Nr. 1052 Schätzpreis: 350,00 EUR
Kamm and Schellinger Brewing Co. net im Juni 1891). Kleine Bahn mit nur 1 Lokomo- Startpreis: 90,00 EUR
5 shares à 50 $, Nr. 791-795 tive und 10 flachen Güterwagen. Kreisrunde Vig-
Manufacturers & Traders Bank
Mishawaka, Indiana, 21.8.1895 VF+ nette mit Güterzug im Hafen. Maße: 17,4 x 25 cm.
Als AG gegründet 1887 durch den deutschen Ein-
100 shares à 50 $, Nr. 1532
wanderer Adolph Kamm und seinen Schwager Nr. 1050 Schätzpreis: 350,00 EUR Buffalo, N.Y., 24.6.1901 EF/VF
Nicholas Schellinger. Die Brauerei selbst hatte Startpreis: 200,00 EUR Gegründet 1856 durch Bronson Case Rumsey und
Adolph Kamm bereits 1870 von einem John Wag- La Plata Mining and Smelting Co. Pascal Paoli Pratt, letzterer wurde auch Präsident
ner gekauft, der den Betrieb 1853 als Whiskey- der Bank. Zu der Zeit war Buffalo mit 10 Getrei-
Brennerei eröffnet hatte. Die AG-Gründung war
50 shares à 10 $, Nr. 646 deelevatoren der größte Getreideumschlaghafen
der Startschuß zu einer bedeutenden Betriebser- New York, 6.3.1882 VF der Welt. 1910 - P. P. Pratt war immer noch Präsi-
weiterung, die größtenteils mit eigenen Mitarbei- Gegründet am 11.6.1879 in New York mit Fir- dent der M&T! - bezog die Bank ein eigenes Gebäu-
tern bewerkstelligt wurde. Ein Eishaus, ein Kühl- mensitz in London, Großbritannien. Bei der Grün- de an der Kreuzung Main Street und Swan Street.
197
Bereits 1913 wurde auf einem Nachbargrundstück gründete der von den Republikanern kontrollierte Beneficial Mutual Bancorp in Philadelphia. Dreige-
(wo 1865 Abraham Lincoln nach seiner Ermor- US-Kongress das Büro der Freigelassenen Sklaven teilte Vignette mit Porträt von William Penn, flan-
dung aufgebahrt gelegen hatte) erneut ein neues, und gründete die Freedman's Saving and Trust kiert von Weißkopf-Seeadlern auf Wappenschil-
größeres Bankgebäude errichtet. Dieses Gebäude Company. Diese Gründung wurde am 3. März 1865 den. William Penn (1644-1718) wurde als Sohn
wurde nach der Fusion von M&T mit der Fidelity von dem Präsidenten Abraham Lincoln bestätigt. eines Admirals geboren, der zu den reichsten und
Trust Bank der Sitz der Federal Reserve Bank, erst Freedmen’s Savings and Trust Company, genannt einflussreichsten Männern Englands gehörte. In
1959 wurde es abgerissen. Heute die One M&T Freedmen's Bank, wurde 1865 von dem Büro der den 1670er Jahren entwickelte William Penn ein
Plaza. Herrliche Gestaltung mit sechs feinen Vig- Freigelassenen mit dem Zweck gegründet, den Modell für eine neue Siedlung in Nordamerika.
netten, die verschiedene Berufszweige zeigen, die afroamerikanischen Veteranen und ehemaligen Hierzu reiste er 1671 und 1677 u.a. nach Deutsch-
besonders große und detailreiche Zentralvignette Sklaven zu ermöglichen, ein Vermögen aufzubau- land und warb für die Ansiedlung deutscher Kolo-
zeigt Eisengießer bei der Arbeit. Maße: 15,4 x 24,7 en. Die Geschichte der Maryland Freestone nisten in Nordamerika. Nach dem Tod von Penns
cm. Ein herrliches Papier! Mining and Manufacturing Company steht im eng- Vater beglich König Karl II. 1681 eine größere
sten Zusammenhang mit der Sklavenbefreiung in Geldschuld, indem er Penn ein riesiges Gebiet in
USA. Die Steinbruch-Gesellschaft, genannt "Sene- der nordamerikanischen Wildnis vermachte und
ca Sandstone Company" wurde gegründet 1867 ihn zum dortigen Gouverneur ernannte. Das
mit Hilfe der Freedmen's Bank von H.H. Dodge, Gebiet nannte er Pennsylvania. Noch im selben
H.D. Cooke und John L. Kidwell mit einem Kapital Jahr gründete Penn die Hauptstadt Philadelphia.
von 500.000 $. Die Grundstücke der Gesellschaft Penn versuchte das “heilige Experiment”, wie er
lagen an dem Chesapeake & Ohio Canal, knapp 20 es nannte, und richtete ein Regierungssystem ein,
Meilen von Washington entfernt. In den Stein- das auf Brüderlichkeit und persönlicher Freiheit
brüchen der Gesellschaft wurde Sandstein der der Siedler und eingeborener Indianer beruhte.
Sorte Senecka abgebaut. Henry D. Cooke war lei- Maße: 16,8 x 24,6 cm. Knickfalten, oberer Rand mit
tender Direktor sowohl in der Freedmen's Bank zwei leichten Spuren von angerosteten Büroklam-
als auch in der Maryland Freestone Mining and mern. Äußerst selten!
Manufacturing Company. Henry D. Cooke begann
Nr. 1052
1868 eine Spekulation mit den Wertpapieren der
Steinbruchgesellschaft. Die Börsenpanik von 1873
brach der Steinbruchgesellschaft das Genick da
sie ihre Schulden nicht zurückzahlen konnte, was
schließlich zum Zusammenbruch der Freedmen's
Bank führte. Beide Institutionen gingen bankrott,
und die Bank schloss ihre Türen 1874. In den USA
werden diese Bonds mit 495 US-$ gehandelt bzw.
verbilligt 395 US-$. Maße: 30 x 36 cm. Mit anh. rest-
lichen Kupons, keine Entwertung. Knickfalten,
sonst tadellos erhalten.
Nr. 1056

Nr. 1053 Schätzpreis: 250,00 EUR Memphis & Charleston Railway
Startpreis: 80,00 EUR 1 share à 100 $, Nr. 11
Marietta & North Georgia Railway Tennessee, 20.9.1900 EF/VF
6 % Consolidated Bond 1.000 $, Nr. 735 Gegründet 1898 als Nachfolger der pleite gegange-
nen Memphis & Charleston Railroad. Streckenlän-
Nr. 1054
New York, 24.5.1892 EF+ ge 34 Meilen. Zuletzt besaß die Southern Railway
Entstanden 1887 durch Fusion der Marietta & sämtliche Aktien und Bonds. Maße: 21 x 23,8 cm.
North Georgia RR und der Georgia & North Caroli- Links mit angeklebtem „stub“. Insgesamt nur 20
na RR. Hauptstrecke Marietta, Ga. - Knoxville, Exemplare bekannt (davon nur ganz wenige alte,
Tenn. (205 Meilen) plus 20 Meilen Streckenrechte die übrigen datierend bis 1963!).
zwischen Atlanta und Marietta. 1890 außerdem
Übernahme der Knoxville Southern RR. 1891 insol-
vent, 1896 als Atlanta, Knoxville & Northern RR
reorganisiert. Adlervignette. Maße: 20,3 x 25,2 cm.

Maryland Freestone Mining
and Manufacturing Company
6 % Gold Bond 500 $, Nr. 188
1.1.1870 VF
Die freigelassenen Sklaven gründen eine eigene Nr. 1055
Firma! Auflage 200. Hochwertiger Druck mit herr-
licher Vignette des Steinbruchs, Steinquader wird
auf Pferdefuhrwerk abtransportiert. Original sig-
niert von dem Präsidenten John L. Kidwell und
von den Trustees Wm. S. Huntington, Benjamin B. Mechanics Bank of Burlington, N.J.
French (Commissioner of Public Buildings) und 7 shares à 50 $, Nr. 438
Joseph T. Brown. Am Ende des amerikanischen Burlington, N.J., 28.3.1895 VF
Bürgerkriegs wurden die schlechten wirtschaftli-
chen Bedingungen der ehemals versklavten Frei- Schon 1839 von Handwerkern gegründete Bank in
gelassenen durch die wirtschaftliche Zerstörung dem wegen seiner günstigen Lage sehr früh zu
der Südstaaten noch verschärft. Die neu freigelas- wirtschaftlicher Blüte gelangten Landstrich zwi-
senen Afroamerikaner verfügten über wenig wirt- schen den Metropolen New York und Philadel-
schaftliche Ressourcen oder Kapital und noch phia. 1865 reorganisiert, 1871 in eine „National
weniger über eigene Firmen. Viele wandten sich Bank“ (mit dem Recht auf Ausgabe von Privatban-
knoten) umgewandelt. Später zur „Farmers &
Nr. 1057
bald der Teilpacht und Zwangsarbeit im Süden zu.
Um ihre ökonomischen Bedingungen zu lindern, Mechanics Bank“ in Burlington fusioniert, 1999
umfirmiert in „FMS Financial“, 2007 Fusion mit der
198
Nr. 1057 Schätzpreis: 300,00 EUR Meilen und 120.000 Beschäftigte. Gleichzeitig
Startpreis: 100,00 EUR waren die Schulden in nur einem Jahrzehnt von 14
Mio. auf 242 Mio. $ gestiegen, und ein Anti-Trust-
Memphis & Gulf Railroad Company Verfahren der Bundesregierung hatte 1913 den
5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 752 Verlust des gesamten Trolley-Netzes zur Folge. Als
Mississippi, 1.1.1907 EF/VF Opfer der Weltwirtschaftskrise ging die
Auflage 3.375. Gegründet 1903 zum Bau einer 366 N.Y.N.H.&H. 1935 in Konkurs, wurde verkleinert
Meilen langen Bahn von Memphis, Tenn. nach Pen- reorganisiert, ging 1961 erneut pleite und wurde
sacola, Fla. Im 1. Weltkrieg konnte die Ges. die 1969 mit der PennCentral verschmolzen. Herrli-
Anleihezinsen nicht mehr bezahlen und ging pleite. cher ABNC-Stahlstich, dreigeteilte Vignette über
Kleine Vignette mit Columbia-Büste, rückseitig drei die ganze Breite der Aktie mit Überland-Straßen-
hochwertige Stahlstiche mit allegorischen Darstel- bahn, N.Y.N.H.&H.-Personenzug auf einer vierglei-
Nr. 1060
lungen von Recht, Arbeit, Frieden und Zivilisation. sigen Strecke sowie Fährschiff der New England
Maße: 35,5 x 24,9 cm. Originalsignaturen. Mit Navigation Co. Maße: 20,4 x 31 cm. Knickfalten,
anhängenden restlichen Kupons, nicht entwertet. sonst tadellos. Äußerst seltenes Stück dieser
Nr. 1060 Schätzpreis: 265,00 EUR hochbedeutenden Bahn.
New Mexico Mining Company
10 shares à 100 $, Nr. 109
Washington City, 9.9.1857 VF
Silbermine, gegründet 1856 von William C. Ral-
ston, dem Gründer der „Bank of California“. Die
Mine befand sich im County Hidalgo, New Mexico
Territory. D Vignette mit Ansicht der Siedlung Ral-
ston (genannt nach dem Firmengründer) am Fluss
und Dorfkirche auf einem Hügel. Die Silbermine
befand sich in der Nähe. Die Ortschaft heißt heute
Virden und wird von 143 Einwohnern bewohnt
(Stand 2000). Maße: 16 x 25,2 cm. Knickfalten. Stri-
Nr. 1058
Nr. 1062
chentwertet. Äußerst selten.

Minneapolis, St. Paul & Sault
Ste. Marie Railway Company
100 pref. shares à 100 $, Nr. 6432
30.1.1930 EF
Gegründet 1888 in Minnesota und North Dakota.
Die 1.041 Meilen lange Hauptstrecke führte von
Sault Ste. Marie, Mich. über Minneapolis, Minn.
nach Portal, N.D. (dort Anschluß an die Canadian
Pacific). 1909 Übernahme von 51 % der Wisconsin
Nr. 1061
Central Ry., deren 1.126 Meilen lange Strecken
anschließend gepachtet wurden. 1912 Gründung
Nr. 1063
der Central Terminal Railway als 100 %ige Tochter
für den Bau eines völlig neuen Bahnhofs in Chica-
go. Insgesamt verfügte diese von der Canadian
Pacific Ry. mehrheitlich kontrollierte Ges. über ein
Streckennetz von 4.295 Meilen Länge! 1937 in Kon- New York & Boston Railroad Co. Startpreis: 100,00 EUR
kurs gegangen und anschließend als “Railroad” 1 share à 100 $, Nr. 728 New York, Ontario & Western
reorganisiert. Hochwertiger ABNC-Stahlstich mit Boston, Mass., 1.12.1863 VF Railway Company
kreisrunder Dampflok-Vignette. Maße: 20,4 x 29,8 1 pref. share à 100 $, Nr. 629
Mit der Idee, eine nahezu schnurgerade Verbin-
cm. Eine der mächtigsten Bahnen der USA!
dung zwischen den beiden Wirtschaftszentren New York, N.Y., 19.2.1883 VF+
New York und Boston herzustellen, erhielt die Gründung 1880 als Nachfolger der New York &
Ges. schon 1846 von den Staaten Massachusetts, Oswego Midland RR. Hauptstrecke Cornwall -
Rhode Island und Connecticut die Konzession für Oswego, N.Y. (271 Meilen) mit Flügelbahnen nach
eine Eisenbahn von New Haven nach Willimantic, New Berlin (22 Meilen) und Delhi (17 Meilen).
Ct. (50 Meilen). 1867 Neugründung als New Haven, Neun weitere Bahnen (darunter als wichtigste die
Middletown & Willimantic RR. 1873 wurde der Ontario, Carbondale & Scranton Ry.) waren
Betrieb dann endlich eröffnet. Zwischenzeitlich gepachtet. Insgesamt wurde ein 569 Meilen langes
als Boston & New York Air Line RR operierend. Streckennetz befahren. 1904 übernahm die New
Seit 1879 Betriebsführung durch die New York, York, New Haven & Hartford RR die Kapitalmehr-
New Haven & Hartford RR. Herrlicher Stahlstich heit. 1911 scheiterte zunächst der Versuch, dieses
mit zwei besonders feinen Vignetten: Personenzug Paket an die allgewaltige New York Central & Hud-
in einer betriebsamen Flußlandschaft, Farmer son River RR weiterzugeben. 1918-20 wurde die
beim Schärfen seiner Sense. Maße: 16,7 x 25,2 cm. Bahn unter Staatsverwaltung der U.S. Railroad
Administration gestellt. Herrlicher Stahlstich der
Nr. 1062 Schätzpreis: 250,00 EUR ABNC, dreigeteilte Vignette über die ganze Breite
Nr. 1059 Startpreis: 135,00 EUR der Aktie mit Eisenbahn, genauem Streckenplan,
New York, New Haven & Hartford Segelschiff. Maße: 17,5 x 26,6 cm. Äußerst selten!
Nr. 1059 Schätzpreis: 450,00 EUR Railroad Company
16 shares à 100 $, Nr. 70579 Startpreis: 80,00 EUR
National Airlines, Incorporated Connecticut, 26.8.1920 VF
1 share à 1 $, Nr. 7297 New York, Woodhaven & Rockaway
Die Bahn betrieb ab 1872 ein später extrem dich-
Jacksonville, Fla., 21.7.1944 EF/VF tes Eisenbahn-Netz in den Neu-England-Staaten
Railroad Company
Ein Pionier der Linien-Luftfahrt, startete 1934 mit zwischen New York City und Boston. Ab der Jahr- 20 shares à 100 $, Nr. 164
zwei Ryan monoplanes. National Airlines war die hundertwende monopolisierte der Banquier J. P. New York, 28.5.1880 VF
erste inneramerikanische Luftfahrtgesellschaft, Morgan über die N.Y.N.H.&H. das Transportwesen Konzessioniert 1877 für die 26 Meilen lange Bahn
die (ab 1958) Düsenflugzeuge einsetzte und von zwischen New York und Boston, indem er die von von Glendale Junc. nach Rockaway Beach im heu-
Küste zu Küste nonstop von Miami nach Los Ange- ihm kontrollierte Bahn 50 weitere Eisenbahnen tigen Stadtteil Queens auf Long Island (eröffnet
les und nach New York flog. Tolle Vignette mit und Fährschiffslinien aufkaufen ließ und ein eng- 1880). Die Bahn hatte fast ausschließlich Perso-
Flugzeugen und Zeppelin. Maße: 21 x 27,8 cm. Nur maschiges Netz von Überland-Straßenbahnen um nenverkehr. Auf über der Hälfte der Strecke wur-
12 Stücke wurden 1997 in den USA gefunden. die Großstädte zog. Bei Ausgabe dieser Aktie den die Gleise der Long Island RR mitbenutzt.
hatte die Bahn ein Streckennetz von über 2.000
199
Tolle ABNC-Vignette mit einer langgezogenen Nr. 1069 Schätzpreis: 225,00 EUR
Brücke über die Jamaica Bay und zwei sich kreu- Startpreis: 60,00 EUR
zenden Personenzügen. Maße: 16,3 x 26,7 cm.
Northern Alabama Coal,
Iron & Railway Company
5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 640
New Jersey, 1.1.1900 EF/VF
Gründung am 16.6.1899 unter dem Namen Alaba-
ma, Coal, Iron & Railway Co., im Juli 1899 umbe-
nannt wie oben. Die Gesellschaft übernahm die
Konkursmasse der Talladega Iron & Steel Co.
Hochwertige ABNC-Vignette mit zwei Eisenbahn-
darstellungen, mittig Bergmann mit Spitzhacke.
Maße: 35 x 24,2 cm. Mit anhängenden restlichen
Kupons, nicht entwertet.
Nr. 1067
Nr. 1064
Norfolk & Petersburg Railroad Co.
2 shares à 100 $, Nr. 28
Norfolk, Virginia, 23.6.1857 VF
Eine der ältesten Südstaaten-Bahnen, konzessio-
niert bereits 1851. Die 81 Meilen lange Strecke nur
wenig südlich der späteren Konföderierten-Haupt-
stadt Richmond wurde 1854-57 fertiggestellt. 1870
Nr. 1070
Fusion mit der South Side RR und der Virginia &
Tennessee RR zur “Atlantic, Mississippi & Ohio
RR”. Später im mächtigen System der Southern
Railway aufgegangen. Mit separatem aufgrund der
Nr. 1065
Fusion ausgestelltem Übertragungszertifikat der
Atlantic, Mississippi & Ohio Rail Road Company. Northern Express Company
Ursprungsaktie in s/w Druck mit Zugvignette, das 30 shares à 100 $, Nr. 18
Nr. 1065 Schätzpreis: 120,00 EUR Übertragungszertifikat in rosa/schwarzem Druck 2.10.1918 EF/VF
Startpreis: 75,00 EUR ohne Abb. Maße: 19 x 24,9 cm. Linker Rand knapp
Gegründet 1906. Die Express-Gesellschaften
geschnitten (wie bei den meisten US-Aktien vor
NIKE, Inc. 1900), Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung.
waren ein wichtiges Instrument der Bahngesell-
1 Share Class B, Nr. 91249 schaften des Westens, um durch Anschluß- und
Zubringer-Linien per Kutsche das Fracht- und Pas-
Oregon, 24.1.2011 EF+ sagieraufkommen zu steigern. Maße: 15,1 x 26 cm.
Gegründet 1964 als Blue Ribbon Sports durch Bill Überhaupt nur 9 ausgestellte Stücke wurden im
Bowerman und Phil Knight. Ab 1971 wurde der Northern-Pacific-Archiv gefunden!
Name Nike angenommen, nach der griechischen
Göttin des Sieges. Heute eine multinationale
Gesellschaft, tätig in Design, Entwicklung, Herstel-
lung und weltweiter Vermarktung von Schuhwa-
ren, Ausrüstungen, vor allem Laufschuhen. Mit
dem bekannten NIKE-Logo, Stahlstich mit Allego-
rie zwischen zwei Weltkugeln. Maße: 20,4 x 30,5
cm.
Nr. 1068
Nr. 1071
Norfolk & Petersburg Railroad Co.
5 shares à 100 $, Nr. 90
Norfolk, Virginia, 7.9.1858 VF Nr. 1071 Schätzpreis: 200,00 EUR
Dekorative Personenzug-Vignette. Maße: 19 x 25,1 cm.
Northern Pacific & Cascade Railroad
Nr. 1066
1 share à 100 $, Nr. 20
Tacoma, W.T., 8.5.1896 EF/VF
Erbaut 1880-90, zur Zeit der Fertigstellung der
Nr. 1066 Schätzpreis: 120,00 EUR Northern Pacific (1883), zum Bau einer 20 Meilen
Startpreis: 60,00 EUR langen Stichbahn nach Wilkeson, die sich dort in
Nokia Corp. den Westausläufern des Mt. Rainier (mit 4.400 m
American Depositary Share à 0,06 EUR, der höchste Berg der Cascade Mountains) weiter
nach Burnett und Crocker verzweigte. Eingetragen
Nr. 20222 auf Frank G. Bigelow, Präsident der First National
New York, 13.9.2000 EF+ Bank in Milwaukee, Nachlaßverwalter der Nort-
Weltgrößter Mobiltelefon-Hersteller mit Sitz im hern Pacific RR und von ihm eigenhändig unter-
finnischen Espoo. Gründung des Telekommunika- schrieben auf dem rückseitig abgebrachten Trans-
tionskonzerns erfolgte bereits 1865 von dem Inge- ferzertifikat. Als Präsident unterschrieb die Aktie
nieur Fredrik Idestam in Tampere als Papierher- eigenhändig Henry C. Rouse, Konkursverwalter
steller, seit Beginn des XX. Jh. Produktion von der Northern Pacific RR. Maße: 15,5 x 21,7 cm.
Gummistiefeln und Radmäntel. Die heutige Nokia Links mit angeklebtem „stub“ aus dem Aktien-
Corp. entstand 1967 durch Zusammenschluß der buch. Nur 22 Stücke wurden vor Jahren im NP-
Nokia Company - der ursprünglichen Papierfabrik Archiv gefunden.
- mit den Finnish Rubber Works und den Finnish
Cable Works. Sehr dekorative Vignette mit zwei
Schätzpreis = estimate
Nr. 1069
mit Mobiltelefonen um die ganze kommunizieren-
den Personen. Maße: 20,4 x 30,5 cm. Nicht ent- Startpreis = starting price
wertet!
200
Central. Schon nach zwei Jahren war diese Ges.

insolvent und wurde später von der B&O über-
nommen. Holzstich-Vignette mit Personenzug.
Ausgestellt auf Edward M. Morgan, Sekretär der
Eisenbahngesellschaft. Vorder- und rückseitig mit
aufgeklebter Steuermarke. Maße: 18,9 x 30,3 cm.
Nr. 1072
Nr. 1076
Nr. 1072 Schätzpreis: 375,00 EUR Bismarck. 1883 Eröffnung der Strecke Ashland,
Startpreis: 125,00 EUR Wisconsin nach Portland, Oregon. 1896 Reorgani- Nr. 1076 Schätzpreis: 250,00 EUR
sation der bankrotten Northern Pacific Railroad
Northern Pacific Coal Company durch J. P. Morgan und die Deutsche Bank und
1000 shares à 100 $, Nr. 17 anschliessende Umbenennung in Northern Pacific Northern & Southern West Virginia
Minnesota, 21.9.1894 EF/VF Railway. 1957 kontrollierte die Gesellschaft ein Railroad Company
Die mit Abstand größte und ertragsreichste Berg- Streckennetz von über 6.800 Meilen, das sich vor- 7 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 338
werksgesellschaft der Northern Pacific Railroad. rangig über die Staaten Minnesota, North Dakota,
West Virginia, 1.11.1872 VF
Kleine Vignette von Pflanzen und einem Teich mit Montana, Idaho, Washington und Wisconsin
erstreckte. Herrlicher braun/schwarzer ABNC- Auflage 5.000. Konzessioniert 1872 zum Bau einer
Enten. Original signiert von John William Ken-
Stahlstich, oben große Vignette mit NP-Signet, 156 Meilen langen Bahn von Charleston, W.Va.
drick (1853-1924) als Präsident. Kendrick war
flankiert von Allegorien des Gewerbefleißes und durch den „Great Coal Belt“ nach Clarksburg
auch Hauptingenieur der Northern Pacific Rail-
der Landwirtschaft, unten Frontalansicht einer (dort Anschluß an die Parkersburg Branch der
way, 1893-1899 General Manager bei ihrer Reorga-
Dampflok. Maße: 20,2 x 29,6 cm. Baltimore & Ohio RR) mit zwei Verlängerungen
nisation und Vizepräsident. Das komplette Kapital
nach Fairmont (18 Meilen, an der Hauptstrecke
dieser Gesellschaft auf einer Aktie! Ausgestellt auf
Thomas F. Oakes, Henry C. Payne und Henry C. der Baltimore & Ohio RR) sowie von dort an die
Rouse als Konkursverwalter der Northern Pacific Pennsylvania Staatsgrenze (27 Meilen, dort
RR. Thomas Fletcher Oakes (1843-1919) leitete die Anschluß an die Pennsylvania Central RR). Somit
Northern Pacific von 1888 bis 1893 als Präsident. war diese Bahn ein Verbindungsglied für die drei
Links mit aufgeklebtem „stub“ aus dem Aktien- „Grand Trunk Railways“ Baltimore & Ohio, Ches-
buch. Maße: 15 x 19,4 cm. Rarität! apeake & Ohio und Penssylvania Central. Schon
nach zwei Jahren war diese Ges. insolvent und
wurde später von der B&O übernommen. Großes
Querformat, vier feine Vignetten mit Eisenbah-
nen, Weißkopf-Seeadler, Prospektor und Farmer.
Maße: 30,7 x 43 cm. Mit anh. restlichen Kupons.
Originalsignaturen von der feiner Lochentwer-
tung kaum berührt.
Nr. 1074
Nr. 1073

Northern Pacific & Montana Railroad
1 share à 100 $, Nr. 33
Montana, 19.12.1896 EF/VF
Endlos folgt die Northern Pacific Railroad dem Tal
des Yellowstone River und erreicht schließlich
Logan am Fuße der Rocky Mountains. Dort wen-
Nr. 1077
det sich die NP-Hauptstrecke scharf nach Norden.
Diese zweitgrößte NP-Tochter baute 1889-91 die Nr. 1075
überaus wichtige, 72 Meilen von Logan aus weiter
nach Westen führende Flügelbahn über den Nr. 1077 Schätzpreis: 250,00 EUR
Homestake-Pass zur berühmten Silberbergbau- Nr. 1075 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR
stadt Butte, außerdem die ersten 110 Meilen der Startpreis: 160,00 EUR Oakland & Ottawa Rail Road Co.
später ab DeSmet angelegten südlichen NP-Paral- Northern & Southern West Virginia
lel-Trasse über die Bitter Root Mountains sowie 5 shares à 100 $, Nr. 272
vier weitere Stichbahnen im Butte-Bergbaubezirk.
Railroad Company Detroit, 10.4.1855 VF
Maße: 15,3 x 21,6 cm. Links mit aufgeklebtem 40 shares à 100 $, Nr. 6 Konzessioniert 1848. Mit der (bereits 1834
„stub“ aus dem Aktienbuch, rückseitig Transfer- New York, 26.1.1872 VF gegründeten) Detroit & Pontiac RR 1855 fusio-
zertifikat. Sehr seltenes Stück aus dem Northern Konzessioniert 1872 zum Bau einer 156 Meilen lan- niert zur Detroit & Milwaukee Ry., so daß sich
Pacific-Archiv! gen Bahn von Charleston, W.Va. durch den „Great nun eine durchgehende 189 Meilen lange Strecke
Coal Belt“ nach Clarksburg (dort Anschluß an die Detroit-Grand Haven, Mich. ergab (1858 in Betrieb
Nr. 1074 Schätzpreis: 200,00 EUR Parkersburg Branch der Baltimore & Ohio RR) mit genommen). 1860 Zwangsversteigerung, als
Startpreis: 75,00 EUR zwei Verlängerungen nach Fairmont (18 Meilen, an Detroit & Milwaukee RR reorganisiert. 1873
der Hauptstrecke der Baltimore & Ohio RR) sowie erneut zahlungsunfähig, danach 1878 durch die
Northern Pacific Railway Company von dort an die Pennsylvania Staatsgrenze (27 Anleihegläubiger als Detroit, Grand Haven & Mil-
6 shares à 100 $, Nr. 82075 Meilen, dort Anschluß an die Pennsylvania Cen- waukee Ry. weitergeführt. Mehrheitsaktionär war
New York, 16.6.1914 EF/VF tral RR). Somit war diese Bahn ein Verbindungs- zuletzt die Great Western Railway of Canada.
Gründung 1864. 1870 als Superior and St. Croix RR glied für die drei „Grand Trunk Railways“ Baltimo- Wappen mit zwei Hirschen, unten Lok-Vignette.
reorganisiert und Baubeginn der Strecke Duluth- re & Ohio, Chesapeake & Ohio und Penssylvania Maße: 17,2 x 23,8 cm.
201
Pazifikküste des Staates Oregon nach Osten zu

bauen. 1872 gründete er die Corvallis & Yaquina
Bay RR, die bald darauf als Willamette Valley &
Coast RR reorganisiert wurde, 1877 mit den Bau-
arbeiten begann und 1880 durch erneute Reorga-
nisation zur Oregon Pacific RR wurde. Hogg kaufte
den Dampfer „Yaquina City“, der eine Schiffsver-
bindung zwischen San Francisco und dem Aus-
gangspunkt der Bahn schuf, aber 1887 auf Grund
lief. Das traf Hogg in einer Phase, wo das Geld
sowieso knapp war: Die Bahn sollte über 600 Mei-
len von Yaquina Bay nach Boise City in Idaho
führen, doch 15 Meilen vor dem Santiam Pass in
Nr. 1078
den Cascade Mountains war wegen Geldmangels
erst mal Schluß. In dem verzweifelten Bemühen,
die gewaltigen Landschenkungen des Staates
Nr. 1081
Startpreis: 80,00 EUR nach Überschreiten der Cascade Mountains zu
bekommen, ließ Hogg die Gleise noch über den
Ohio Valley Railway Company Santiam Pass legen, und auch einige Schienen im Nr. 1081 Schätzpreis: 350,00 EUR
3 shares à 100 $, Nr. 358 Malheur River Canyon. Um die Streckenrechte Startpreis: 120,00 EUR
New York, 21.2.1887 VF nicht zu verlieren, ließ er gelegentlich von Maul- Pan Motor Company
Gründung 1871 als South Kentucky RR, 1886 tieren gezogene Waggon hin- und herbewegen.
1888 kaufte Hogg von der Red D Line den Ozean- 10 shares à 5 $, Nr. 51786
umbenannt wie oben. Projektiert war eine 200
Meilen lange Hauptbahn von Evansville, Ind. nach dampfer „Caracas“, um die havarierte „Yaquina St. Cloud, Minn., 2.10.1919 VF+
Jackson, Tenn. Tatsächlich gebaut wurde dann als City“ zu ersetzen. Doch auch dieses Schiff lief Samuel Connor Pandolfo gründete 1917 am Ufer
Hauptstrecke die 89 Meilen lange Bahn Hender- nach nur wenigen Wochen nahe dem Wrack der des Mississippi die Stadt “Pan Town” (heute St.
son-Princeton, Ky., die Ende 1887 in Betrieb ging. Yaquina City auf Grund (es gab Gerüchte, in bei- Cloud) mit allem was dazugehörte, einschließlich
1889 kam die 15 Meilen lange Abzweigung von den Fällen habe Hoggs‘ Konkurrenz für die Havari- dem ersten Motel der Welt und einer Automobilfa-
Henderson, Ky. nach Evansville, Ind. dazu, denn: en gesorgt). Daß dieser Verlust nicht versichert brik. Die Fabrik wurde mit modernsten Maschinen
Ein Zugang nach Evansville war für diese Bahn war, brach Hogg endgültig das Genick. 1890 ging ausgestattet. Der Werbekatalog für den “Pan” war
lebensnotwendig, aber die Louisville & Nashville die Oregon Pacific RR in Konkurs. Andere Interes- das aufwendigste Druckwerk der Automobilge-
RR verweigerte dem potentiellen Konkurrenten sengruppen reorganisierten sie 1894 als Oregon schichte. Bei so viel Reklame ließen sich die Akti-
die Mitbenutzung ihrer 1885 fertiggestellten Central & Eastern Ry. und erneut 1897 als Corval- en der Firma wie warme Semmeln verkaufen. Das
Brücke über den Ohio River. Notgedrungen nahm lis & Eastern RR, 1907 wurde sie an die Southern Geschäft mit den Autos ging aber gar nicht gut: In
die O.V.Ry. deshalb 1888 eine Eisenbahnfähre über Pacific verkauft. Beim Bau des Detroit Dam ver- 5 Jahren verließen gerade einmal 737 Autos die
den Ohio River bei Green River Island in Betrieb, 5 sanken 1950 Teile der Strecke im Detroit Lake. Die Fabrik, die sich als grandioses Potemkinsches
Meilen stromaufwärts von Evansville. Um die Teilstrecke von Idanha zur Paßhöhe in den Casca- Dorf herausstellte: Samuel C. Pandolfo beschäftig-
Jahrhundertwende wurde die O.V.Ry. vom Illinois- de Mountains wurde 1999 unter Denkmalschutz te u.a. einige Heizer, deren einzige Aufgabe war,
Central-System geschluckt, und danach durfte sie, gestellt. Mit Originalunterschrift von Thomas E. ordentlich qualmende Feuer zu unterhalten, auf
nun nicht länger ein Konkurrent, doch die Ohio- Hogg als Präsident. Ungemein feiner ABNC-Stahl- daß aus den Fabrikschornsteinen große Geschäf-
Brücke der Louisville & Nashville RR mitbenutzen. stich mit großer dreigeteilter Vignette über die tigkeit vortäuschender schwarzer Rauch quoll.
In den 1920er Jahren stillgelegt. Wunderbarer ganze Breite: Getreide-Elevator im Hafen, Güter- Nachdem der Schwindel aufgeflogen war atmete
ABNC-Stahlstich mit drei Vignetten: Frauenkopf, zug, Kaianlagen. Maße: 35,2 x 23,5 cm. Mit anh. Pandolfo für einige Jahre gesiebte Luft. Dekorativ,
Eisenbahn und Untertageszene im Bergwerk. restlichen Kupons, nicht entwertet. mit Cabriolet-Vignette und zwei Firmenlogos. Ori-
Maße: 17,8 x 27,4 cm. ginalunterschrift von Samuel Conner Pandolfo
als Präsident, dem größten Aktienschwindler in
der Geschichte des Automobils. Maße: 21,8 x 28
cm. Anbei ein Schreiben der Ges. an den Inhaber
dieser Aktie.
Nr. 1079
Nr. 1082
Oil Belt Terminal Railway
1 share à 100 $, Nr. 11 Nr. 1082 Schätzpreis: 250,00 EUR
Oklahoma, 27.1.1915 EF Startpreis: 60,00 EUR
Diese Bahn, die die Kesselwagen von den Ölquel- Pan Motor Company
lem abholte, war klein (das Kapital betrug ledig- 10 pref. shares à 10 $, Nr. 3747
lich 10.000 $) aber hochprofitabel. Sie gehörte
zuletzt zum mächtigen System der Atchison, Delaware, 4.1.1921 EF/VF
Topeka & Santa Fè Ry. Firmenname handschrift- Maße: 21,3 x 27,9 cm.
lich eingetragen. Maße: 21,6 x 27,5 cm. Links oben Nr. 1080
mit zwei aufgeklebten Steuermarken. Mit nicht Nr. 1083 Schätzpreis: 250,00 EUR
abgeschnittenem “stub”. Startpreis: 75,00 EUR
Peekskill Hydro-Aeroplane Co.
Nr. 1080 Schätzpreis: 450,00 EUR The buyer shall pay the hammer Shares à 25 $, Teilblankett, Nr. 116
price, together with a premium South Dakota, ca. 1912 EF
Oregon Pacific Railroad Diese frühe Flugzeugbau-Firma wurde im Juli 1912
6 % Land Grant Gold Bond 1.000 $, Nr. 4928 thereon per lot of 21% plus VAT
in Peekskill im Bundesstaat New York gegründet,
1.10.1880 VF+ (19%) on the premium plus costs das Kapital betrug 200.000 $. Noch Anfang 1913
Thomas Egenton Hogg hatte die Vision, eine neue beschäftigt sich die örtliche Presseh mit dieser
of shipping and handling Firmengründung, doch die Gesellschaft schaffte
Transkontinantaleisenbahn von Corvallis an der
202
es noch nicht einmal mehr bis zum Produktions- wollten, ohne daß diese davon etwas mitbekam.
beginn. Dekoratives Papier mit altem Propeller- Maße: 17,3 x 26 cm. Unentwertet, Einzelstück aus
flugzeug in den Wolken. Maße: 19,6 x 29,3 cm. einer uralten Sammlung
Nummeriert, aber nicht unterschrieben. Nur ca.
10 Stücke wurden Ende der 90er Jahre in den USA
gefunden.
Nr. 1086
Nr. 1083
Nr. 1085
Pennsylvania, Poughkeepsie
& Boston Railroad Company
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 70
1.1.1890 VF
Auflage 500. Was 1895 (in einer der häufigen Kon-
kursversteigerungen in der Geschichte dieser
Bahn) die Lehigh & New England RR wurde,
Nr. 1084 begann 1873 als South Mountain & Boston RR.
Diese Bahn sollte von Portland, Pa. entlang der
Grenze zum Staat New Jersey nach Boston Cor-
Nr. 1084 Schätzpreis: 185,00 EUR ners, N.Y. führen. Einschließlich weiterführender
Startpreis: 80,00 EUR Strecken an beiden Enden sollte so eine Verbin-
Pennsylvania Canal Company
Nr. 1087
dung von Harrisburg, Pa. im Westen bis Boston im
6 % Bond 1.000 $, Nr. 712 Nordosten geschaffen werden. Doch die Auswir-
kungen des Gründerkrachs machten 1873 wenige
1.7.1870 VF Nr. 1087 Schätzpreis: 200,00 EUR
Monate nach Gründung der Bahn alle Pläne
Auflage 5.000. Gründung 1866 als Betreibergesell- zunichte. Gebaut wurde schließlich nur eine 78 Startpreis: 75,00 EUR
schaft für die vormals staatlichen Kanäle Holli- Meilen lange Bahn von Slatington, Pa. nach Pine
daysburg-Columbia (173 Meilen), Juniata Jct.-Far- Philadelphia, Reading
Island, N.Y. Ab 1879 ging die Bahn fast jedes Jahr
randsville (123 Meilen) und Northumberland-Wil- einmal pleite - unter dem obigen Namen erlebte
& New England Railroad Company
kesbarre (64 Meilen). Die Ära der Kanäle begann sie 1887-95 ihre längste Lebensdauer an einem 4 % Bond 1.000 $, Nr. 1590
im Staat Pennsylvania bereits 1797 mit dem Cone- Stück. Das hatte vor allem mit der Eröffnung der Philadelphia, Pa., 1.8.1892 EF/VF
wago Canal, der die Conewago Falls des Susque- Poughkeepsie Bridge im Jahr 1889 zu tun, die viel Gründung 1892 durch Fusion der Poughkeepsie
hanna River bei York Haven umfuhr. Einige Kanäle Verkehr auch auf die Gleise der P.P.&B.R.R. brach- Bridge Co. mit der Central New England & Western
wurden mit Privatkapital gebaut, doch mit dem te. Nach einer weiteren Reorganisation 1895 als RR. Strecke Campbell Hall - Silver Nails, N.Y. (57
„Main Line of Public Works“ Act von 1824 begann Lehigh & New England RR profitierte die Bahn von Meilen), zusätzlich war die 109 Meilen lange Hart-
die Vorherrschaft des Staates bei der Schaffung den reichen Anthrazitkohle-Vorkommen um Allen- ford & Connecticut Western RR gepachtet. Hoch-
der Infrastruktur, vornehmlich einer Verbindung town und Bethlehem im östlichen Pennsylvania, wertiger Stahlstich mit großen Vignetten der
von Philadelphia nach Pittsburgh. 1840 waren die die in den Ballungszentren der Ostküste als ver- Poughkeepsie Bridge und der imposanten Rea-
wesentlichen Kanäle vollendet. Sie behaupteten hältnismäßig sauberes Heizmaterial begehrt ding Station in Philadelphia. Maße: 36,7 x 26,1 cm.
sich lange gegen die neu aufkommende Konkur- waren. Langsam wuchs das Streckennetz auf 200 Mit anhängenden restlichen Kupons, unentwertet.
renz der Eisenbahn und stellten erst 1900 ihren Meilen. Angesichts inzwischen ständig rückläufi-
Betrieb ein. Die Anleihegläubiger mussten ansch- ger Kohletransporte entschloß sich die Ges. Ende
ließend erst vor Gericht ziehen, ehe sie wenig- der 1950er ungewöhnlicher Weise zur freiwilligen
stens den überwiegenden Teil ihrer Ansprüche Liquidation. Sehr schöner Stahlstich der New York
bezahlt bekamen. Vignette mit Ansicht des Bank Note Co., Vignetten mit Güterzug, Segel-
Kanals, gequert von einer Eisenbahnbrücke mit schiff, Lagerhaus. Goldgedecktes Siegel. Maße: 36
Personenzug. Original signiert von Isaac Jones x 25 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons,
Wistar als Präsident. Der im Bürgerkrieg verdien- nicht entwertet. Äußerst selten!
te Brigadegeneral Wistar wurde nach dem Krieg
zuerst Vizepräsident der mächtigen Pennsylvania
Railroad Company. Als Präsident der Pennsylva- Nr. 1086 Schätzpreis: 250,00 EUR
nia Canal Company baute er ein Riesenvermögen Startpreis: 90,00 EUR
auf. 1892 gründete er in Philadelphia mit einer Mil- Pennsylvania Standard Telephone Co.
lionenspende das Wistar Institut der Anatomie 100 shares à 100 $, Nr. 150
und Biologie. 1891-1895 war Wistar Präsident der
Nr. 1088
Akademie der Naturwissenschaften in Philadel-
Philadelphia, Pa., 9.11.1896 EF/VF
phia, 1902-1903 Präsident der American Philoso- Gegründet 1894 nach dem laxen Aktiengesetz des
phical Society. Maße: 32,6 x 48 cm. Vorder- und Staates Arizona. Dies war Teil einer verborgenen
rückseitig mit je einer aufgeklebter Steuermarke. Operation, mit der Investoren ein Konkurrenz- Nr. 1088 Schätzpreis: 150,00 EUR
Ein herrliches, nicht entwertetes Stück! Netz zur übermächtigen Bell Telephone aufbauen Startpreis: 35,00 EUR
Pittsburgh, Virginia & Charleston
Railway Company
Images of all items offered are stored in our imaging database archive. 35 shares à 50 $, Nr. 325
Images given in this catalogue may come from this archive and may therefor Pittsburgh, Penna., 11.5.1883 VF
bear a serial number different from the piece actually offered. Gründung 1867 als Monongahela Valley RR, 1870
umbenannt wie oben. Strecke von Pittsburg, Pa.
203
zur Nordgrenze von West Virginia (85 Meilen). Nr. 1093 Schätzpreis: 1.250,00 EUR
Bahnbetrieb ab 1873. 1881 Übernahme der Bro- Startpreis: 480,00 EUR
wnsville RR, 1894 Übernahme der McKeesport &
Bessemer RR. Monongahela River & Streets Run
Rail Road Accommodation Wharves
RR und der Brownsville & State Line RR. Schöne 1/2 share à 1.000 $, Nr. 46
Vignette eines großen Stahlwerks mit dutzenden Charleston, S.C., 20.8.1861 VF
von rauchenden Schloten, drei kleine Neben-Vig- Die Gesellschaft betrieb Rangier- und Abstellglei-
netten. Maße: 18,2 x 27,8 cm. se auf den Kaianlagen im Hafen von Charleston,
der Hauptstadt von South Carolina (das sich vor
allen anderen Südstaaten als erster Bundesstaat
der USA bereits Ende 1860 von der Union los-
sagte). Kleine Holzstich-Vignette mit Segelschiffen
in der Bucht vor Charleston, im Hintergrund das
Nr. 1091 im Sezessionskrieg berühmt gewordene Fort Sum-
ter: Mit dem Beschuß des von Unionssoldaten
Nr. 1091 Schätzpreis: 500,00 EUR gehaltenen Forts durch konföderierte Truppen
Startpreis: 150,00 EUR begann am 12.4.1861 der Krieg zwischen Süd- und
Nordstaaten. Die schon vorher angefertigte Vig-
Postal Telegraph Company nette zeigt die dreigeschossigen Kasematten von
Nr. 1089
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 2526 Fort Sumpter noch komplett erhalten, tatsächlich
New York, 26.1.1882 EF/VF lagen sie aber bei Ausgabe dieser Aktie schon seit
Ab 1866 wurde die noch heute bekannte und vier Monaten in Schutt und Asche. Maße: 17 x 25,3
Nr. 1089 Schätzpreis: 350,00 EUR cm. Äußerst seltenes und hochinteressantes
Startpreis: 100,00 EUR anfänglich von den Vanderbilts kontrollierte
“Western Union” groß, die die Zahl ihrer Tele- Stück aus den ersten Monaten des Sezessions-
Pneumatic Gun-Carriage & Power Co. gramme bis 1900 auf 63 Mio. Stück mehr als ver- kriegs.
50 shares à 10 $, Nr. 1575 zehnfachen konnte. Dabei erwirtschaftete sie
Washington, D.C., 15.2.1897 EF/VF eine Umsatzrendite von rd. 40 %. Das lockte Jay
Die 1884 gegründete Gesellschaft entwickelte eine Gould an, der 1874 die “Atlantic & Pacific Tele-
neue Kanone für die US-Navy. Als Besonderheit graph Co.” gründete. Die Fusion 1881 mit der
hatte die Kanone ein teleskopartig ausfahrbares Western Union war eine Vernunftentscheidung,
Geschützrohr. Als Antrieb für die ganze Mechanik bei der die Vanderbilts zugleich die alleinige Kon-
diente ein Druckluftsystem, zu dessen Betrieb trolle verloren und fortan mit Gould teilen mus-
unter der Kanone ein Kompressor eingebaut war. sten. Gleichzeitig, ebenfalls 1881, trat mit der
Das Geschütz mit 8-inch-Kaliber wurde erstmals “Postal Telegraph Co.” ein neuer Konkurrent auf
1889 von der Navy getestet, allerdings mit dem den Plan, gegründet von John Mackay, der als
Ergebnis, daß das Waffensystem nicht besser war Minenbesitzer in der Comstock Lode bereits ein
als Konkurrenzprodukte. Daraufhin wurde eine riesiges Vermögen gemacht hatte. Er kaufte pleite
Weiterentwicklung angestrengt, bei der das Kano- gegangene Telegraphengesellschaften auf und
nenrohr eine gewisse Luftdurchlässigkeit bekom- formte daraus ein neues Netzwerk. Postal Tele-
men sollte, um den beim Abfeuern auftretenden graph vermochte nie mit der Western Union Nr. 1094
hohen Druck im Inneren zu mindern. Ein weiterer gleichzuziehen, besaß aber zeitweise Marktantei-
Test im Jahr 1890 verlief ebenfalls unbefriedigend. le um die 20 %. 1945 schließlich fusionierten Nr. 1094 Schätzpreis: 200,00 EUR
Dennoch war es Politik des US-Marinebeschaf- Western Union und Postal. Es war die letzte große Startpreis: 80,00 EUR
fungsamtes, Neuentwicklungen und ihre Erfinder Fusion in einem bereits dramatisch schrumpfen-
zu fördern, und so wurde die Kanone vom Vertei- den Markt. Ein bedeutendes Papier zur
Raleigh & Gaston Railroad Company
digungsministerium am Ende doch abgenommen Geschichte der Nachrichtentechnik. Die Zins- 28 shares à 100 $, Nr. 50
und bezahlt. Dekorativer rotbrauner Druck mit zahlungen auf diesen Bond wurden 1885 einge- North Carolina, 1.11.1861 VF
großer Abbildung einer nach links zielenden stellt, mehrere gerichtlich angeordnete Teilzah- Konzessioniert wurde diese Bahn im US-Bundes-
Kanone. Maße: 15,6 x 30 cm. lungen sind vermerkt. Sehr schöner Stahlstich staat North Carolina bereits 1839. Mit der
mit Adler-Vignette, Firmenname von Blitzen Betriebseröffnung Raleigh-Gaston (am Roanoke
umzuckt. Maße: 24,5 x 37,1 cm. Mit anhängenden River) im April 1840 war dies die zweite Eisenbahn
restlichen Kupons. Seit über 10 Jahren sind uns im Staat North Carolina (nur die Wilmington &
nur zwei Stücke (#2526 und #2591) bekannt. Raleigh RR war gerade mal einen Monat schnel-
ler). 1851 reorganisiert, 1852 Verlängerung bis
Weldon (Gesamtlänge nun 97 Meilen). 1900 Fusion
mit der Seaboard Air Line RR, damit am Ende Teil
des Southern-Railway-Systems geworden (heute
CSX Transportation). Die alte Raleigh-Gaston-
Strecke ist heute die „Norlina Subdivision“ von
CSX. Zwei tolle Vignetten: Personenzug in liebli-
cher Siedlungslandschaft, George Washington
hoch zu Roß. Links Überdruck in rot: „Capital
Stock increased to $ 1,500,000“. Maße: 16 x 24,2
cm. Originalsignaturen einschnittentwertet. Rän-
der knapp geschnitten (wie so oft bei den US-Akti-
Nr. 1090 Nr. 1092
en vor 1900).
Port Angeles & Peninsular Railway Reader’s Digest Association
Puget Sound & Cascade Railway
1 share à 100 $, Nr. 13 1 share à 0,01 $, Nr. 11123
1 share à 100 $, Nr. 16 Delaware, 9.6.1997 EF+
Washington, 14.6.1906 VF Seattle, Wash., 31.1.1929 EF/VF Gültiges Wertpapier! Gründung 1922 in Pleasant-
Gegründet 1905 zur Erschließung der im äußer- Gegründet 1912. Die 27 Meilen lange Bahn vom ville bei New York zwecks Herausgabe einer Zei-
sten Nordwesten des Staates Washington unter- Mt. Vernon, Wash. bis westlich vom Finney tung. In der Anfangszeit wurde die Zeitschrift auf
halb von Vancouver Island liegenden Halbinsel, an Creek diente fast ausschließlich dem Holz- dem Postweg für 10 Cent pro Stück verschickt.
deren Nordende Port Angeles liegt. Vordruck mit transport des Alleinaktionärs Clear Lake Lum- 1935 erreichte sie erstmals eine Auflage von 1 Mio.
handschriftlichen Vervollständigungen und golde- ber Co. Später erst an die Skagit Valley Lumber Exemplaren. Die erste ausländische Ausgabe
nem Prägesiegel. Maße: 20,7 x 28 cm. Links mit Co. und 1929 dann an die Puget Sound Pulp & erschien 1938 in Großbritannien. 1948 erschienen
angeklebtem „stub“ aus dem Aktienbuch. Nur 18 Timber Co. verkauft. Vignette mit Weißkopf- die ersten Ausgabe in Deutschland. 1951 inkorpo-
Stücke wurden im NP-Archiv gefunden. Seeadler auf einer Klippe an der Küste, goldge- riert. Heute erscheinen unter der Marke Reader’s
decktes Prägesiegel, goldfarbener Unterdruck. Digest neben der Zeitschrift auch Bücher, Hör-
For questions please email me Maße: 14,1 x 25 cm. Links mit angeklebtem bücher, Musik-CD’s und DVDs. Pegasus als Fir-
“stub”, rückseitig mit zwei aufgeklebten Steu- menlogo, rechts oben eine Familie bei gemeinsa-
at gutowski@mail.de ermarken. men Lesen eines Buches. Maße: 20,5 x 30,5 cm.
204

Richmond & Danville Railroad Co.
5 % Gold Bond 1000 $, Nr. 592
Virginia, 1.10.1886 VF+
Auflage 11.220. Konzessioniert bereits 1847 als
überhaupt erste Eisenbahn im Staat Virginia für
die 140 Meilen lange Hauptstrecke Richmond-Dan-
ville, Va., die 1856 fertiggestellt war. Im amerikani-
schen Bürgerkrieg war die Bahn eine lebenswich-
tige Verbindung zwischen der Konföderierten-
Hauptstadt Richmond und den übrigen Gebieten
der Konföderation. In den Jahrzehnten darauf
wuchs das System der R.&D.RR. auf beachtliche
3.300 Meilen an. 1892 insolvent, 1894 zwangsver-
kauft und wenig später in das Southern-Railway-
System eingegliedert. Meisterhafter ABNC-Stahl-
stich, unten Vignette eines Personenzuges in wei-
ter Landschaft vor der Stadt. Maße: 35 x 24,2 cm.
Mit anh. restlichen Kupons. Nicht entwertet!

Richmond, Fredericksburg
& Potomac Railroad Company
8 shares 100 $, Nr. 1594
Nr. 1093 Virginia, 2.1.1878 VF
Eine uralte und eminent wichtige Bahn! Konzes-
sioniert 1834, die zunächst 75 Meilen lange
Strecke von Richmond nach Acquia Creek in Virgi-
nia ging schon Anfang 1837 in Betrieb. In Rich-
mond wurde gemeinsam mit der Richmond &
Petersburg RR (später: Atlantic Coast Line RR)
das im Sezessionskrieg dann völlig zerstörte
Union Depot betrieben. 1872 wurde, zeitgleich mit
der Fertigstellung der Potomac RR, die Strecke um
wenige Meilen bis Quantico, Va. verlängert. Durch
die fusionsweise Übernahme der Washington Sou-
thern Ry. befand sich ab 1920 die gesamte 109 Mei-
len lange Eisenbahn von Washington, D.C. nach
Richmond, Va. im Besitz der R.F.&P.RR. Es war und
Nr. 1095 Nr. 1097

ist dies eine der wichtigsten und am häufigsten
befahrenen Eisenbahnen der USA. Über 150 Jahre
lang existierte die R.F.&P.RR. eigenständig; ihre
Nr. 1097 Schätzpreis: 285,00 EUR Mitbenutzung war für mehrere große Bahngesell-
Startpreis: 100,00 EUR schaften lebenswichtig, so daß nie eines der
Rhode Island & Massachusetts großen Systeme die alleinige Kontrolle bekam. Die
Railroad Company Aktienmehrheit lag später bei der 1901 gegründe-
ten Zwischenholding Richmond-Washinton
5 share à 100 $, Nr. 91 CoHeute gehört die Bahn Washington-Richmond
Franklin, 18.12.1880 EF/VF der CSX Transportation Co. (die ein über 43.000
Gründung 1856. Strecke von Franklin, Mass. zur km langes Streckennetz kontrolliert). Schöne Vig-
R.I. Staatsgrenze (7 Meilen), eröffnet im Septem- nette mit Schaufelraddampfer und Segelboot auf
ber 1877. An die New York & New England RR ver- dem Potomac River, abfahrender Personenzug am
pachtet. Tolle Vignette mit Eisenbahn, Raddamp- Kai. Maße: 14,6 x 22,7 cm. Bei COX gar nicht kata-
fer und rauchendem Fabrikschlot, Lithographie. logisiert, nur ein einziges weiteres Stück ist uns
Maße: 19,3 x 29 cm. Knickfalten, linker Rand bekannt. Foto der Aktie auf Seite 206.
knapp geschnitten, sonst tadellose Erhaltung.
Nr. 1096

Reliance Gold and Silver Mining
Company of Colorado
7 % Gold Bond 100 $, Nr. 202
New York, 1.8.1867 VF+
Auflage 500. 1867 konzessionierte Gold- und Sil- Nr. 1100
bermine in Colorado. Ausgegeben im Jahr der
Gründung der Gesellschaft, die Anleihe war ding- Nr. 1100 Schätzpreis: 275,00 EUR
lich gesichert auf dem Goldbergwerkseigentum Startpreis: 120,00 EUR
in Colorado. Großes Querformat, Vignette mit Rio Grande Junction Railway Co.
Stollenmundloch, Erzfuhrwerk und Übertagean- 90 shares à 100 $, Nr. 23
lagen und dem Wahlspruch “all for our country”,
und damit mussten sich die Gläubiger auch trö-
Denver, 24.3.1890 VF+
sten, denn die Initiatoren handelten wohl mehr Gründung 1889. Die 62 Meilen lange Strecke Rifle -
nach “all for our eigene Tasche”: Schon nach Grand Junc., Col. wurde 1897 nach der Fertigstel-
zwei Jahren wurden keine Zinsen mehr bezahlt. lung an die Denver & Rio Grande RR und die Colo-
Maße: 33,6 x 41 cm. Mit anhängenden restlichen rado Midland RR verpachtet. Maße: 18 x 27,5 cm.
Nr. 1098
Kupons. Mit vollständigem, links aufgeleimten “stub”. Stahl-
stich-Vignette mit aus Tunnel fahrendem Zug.
205
abzweigend) nach Phoenix, Ariz. Außerdem

wurde als weitere Zweigbahn die Prescott &
Eastern RR (24 Meilen nach Mayer, Ariz.) im
Pachtbetrieb befahren. 1911 in der California, Ari-
zona & Santa Fe Ry. aufgegangen. Unterdruck in
grün (es gibt auch eine Variante in gelborange).
Maße: 20,3 x 26,3 cm. Links mit angeklebtem Kon-
trollabschnitt aus dem Aktienbuch.
Nr. 1104

Schweitzer Patent Bolt Company
Nr. 1099 22 shares à 100 $, Nr. 15
waltungsgebäude neu erbaut (das später von der New York, 16.11.1867 EF/VF
Metropolitan District Commission benutzt Gegründet 1867 zwecks Verwertung der von Fran-
wurde). Nach dem “schwarzen Freitag” 1929 zur zis Schweizer erfundenen Maschine für das
Verlustabdeckung Herabsetzung des Aktiennenn- Schneiden von Gewinde an Schrauben. Dekorative
wertes von 10 $ auf 5 $. Im März 1939 umbenannt Vign. mit Adler auf Wappenschild, dahinter Eisen-
in “Northeastern Insurance Co. of Hartford”, nach- bahn auf Brücke. Maße: 16,4 x 26,5 cm. Einzel-
dem bereits 1933 im “Litvinov Assignment” die stück aus uralter Sammlung. Nicht entwertet.
Sowjets auf alle Forderungen aus ehemals russi-
schem Besitz in den USA verzichtet hatten. Ende
der 1940er Jahre verlegte die Ges. ihren Sitz nach
Iowa und schied erst 1994 aus dem Versiche-
rungsmarkt aus. ABNC-Sicherheitsdruck in oran-
ge, tolle 9 cm breite Vignette eines Weißkopf-See-
adlers. Maße: 17,9 x 27,9 cm.
Nr. 1101
Roseland Railway Company
4 shares à 100 $, Nr. 10
New Jersey, 6.12.1892 EF/VF
Gründeraktie. Untergesellschaft der New York &
Nr. 1105
Greenwood Lake Railway Co., eingebunden in das
Erie RR-System, betrieb ab 1892 eine Strecke von
0,95 Meilen Länge von Caldwell nach Essex Falls.
Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug bei der Nr. 1105 Schätzpreis: 250,00 EUR
Nr. 1102
Gründung lediglich 2.000 $. Vignette mit Weis- Startpreis: 150,00 EUR
skopf-Seeadler und Flagge. Ein Einzelstück aus
einer uralten Sammlung. Maße: 17,3 x 25 cm. Sea Island Company
100 shares à 100 $, Nr. 28
Nr. 1102 Schätzpreis: 150,00 EUR New York, 20.12.1865 VF
Startpreis: 35,00 EUR „Sea Island“ ist eine 70 km südwestlich von Char-
Rossia Insurance Co. of America leston, S.C. der Küste vorgelagerte Inselgruppe. In
Charleston hatten rd. 10 Reedereien ihren Sitz, die
100 shares à 5 $, Nr. 4468 von hier aus weitere Ostküsten-Häfen, die Westkü-
Connecticut, 29.3.1937 EF/VF ste und selbst Europa anfuhren. Die kleinste von
Die Rossia-Versicherung startete ihr US-Geschäft ihnen, die „Sea Island Steamboat Co.“ fuhr von
1904 (als dritte russische Versicherung, nach der Charleston über Edisto Island nach Beaufort auf
Salamander-Versicherung 1899 und der Moskowi- Port Royal Island. Edisto Island war früher von
schen Feuer-Assekuranz 1900). Bei Ausbruch der großen Baumwollplantagen beherrscht und für
Oktober-Revolution war sie eine der 9 auch in den seine besonders langfasrige Baumwolle berühmt -
USA tätigen russischen Versicherungsgesellschaf- noch heute gilt in der Textilbranche die jetzt nur
ten und von diesen mit einem Anteil von 1/3 am noch auf Barbados angebaute „Sea-Island Cotton“
US-Geschäft aller russischen Versicherungen die als hochwertigste Baumwolle der ganzen Welt.
Nr. 1103
größte (ihr Geschäftsvolumen war fas 3 mal so Größter Plantagenbetreiber in Sea Island war
groß wie das der zweitgrößten Salamander-Versi- die „Sea Island Company“. Gegen Ende des 19. Jh.
cherung). in den USA wurde speziell die Feuerver- verlor der Baumwollanbau immer stärker an
sicherung und die Schifffahrtsrückversicherung Bedeutung (ist aber mit einigen Plantagen auf Edi-
Nr. 1103 Schätzpreis: 245,00 EUR sto Island immer noch präsent), statt dessen ent-
betrieben. Bereits 1915 gliederte die Rossia ihr US-
Geschäft in eine eigene Tochtergesellschaft mit
Startpreis: 90,00 EUR wickelte sich der Tourismus. Die „Sea Island Com-
Sitz im US-Bundesstaat Connecticut aus, weshalb Santa Fè, Prescott & Phoenix pany“ entschied sich 1928, vom Baumwollanbau
sie in den USA unbeeinträchtigt von den Revoluti- Railway Company Abschied zu nehmen und statt dessen in den Tou-
onsfolgen weiterarbeiten und im April 1925 sogar rismus zu investieren. Im Laufe der Zeit baute sie
500 shares à 100 $, Nr. 3
noch die insolvent gewordene “First Insurance Co. vier Luxus-Resorts (The Cloister, The Lodge und
of Hartford” übernehmen konnte. Schon 1914 Prescott, Arizona, 15.4.1893 EF The Spa auf Edisto Island sowie The Inn auf St.
hatte man in Hartford an der Farmington Avenue Gegründet 1891 zum Bau der 198 Meilen langen Simons Island), die bis heute zu den besten der
Ecke Broad Street, gekrönt von einer großen Sta- Bahn von Ash Fork (von der transkontinentalen ganzen Welt zählen und nicht nur drei Weltklasse-
tue von Katharina der Großen, ein prächtiges Ver- Hauptstrecke der Atchison, Topeka & Santa Fè RR Golfplätze bieten, sondern 2004 sogar Schauplatz
206
eines G8-Gipfels waren. Ausgestellt auf Aristar- 150.000 $ auf den ersten Blick sehr hoch: Die
chus Champion. Ausgesprochen dekorativer Strecke führte nämlich auf einer Brücke über den
Druck, Hauptvignette mit großem Weißkopf-See- mächtigen Delaware River. Gehörte zum Einfluß-
adler, flankiert von Segelschiffen und Eisenbahn, bereich der Lehigh Coal & Navigation Co. Ausge-
zwei Nebenvignetten mit schwarzen Arbeitern bei stellt auf und als Präsident original unterschrie-
der Baumwollernte und bei der Feldbestellung. ben von Joseph S. Harris, zugleich Präsident der
Maße: 19,4 x 26 cm. Mit abgestempelter Steuer- Lehigh Coal & Navigation Co. (strichentwertet).
marke. Knickfalten, sonst tadellos. Rarität. Ganz in karminrot gedruckt, allegorische Vignet-
te mit Pferden, Wappenschild und Adler. Maße:
17,6 x 23,4 cm.

Southern Minnesota Rail Road
7 % First Mortgage Bond 1.000 $, Nr. 1587 Nr. 1109
1.10.1858 VF
Auflage 2.000. Gegründet 1855 als „Root River Val-
ley & Southern Minnesota Land Co.“ mit Land-
schenkungen des Staates 6 Meilen links und
rechts der Trasse, 1857 umbenannt in Southern
Minnesota RR. Die Börsenpanik von 1859 hemmte
fast alle Eisenbahnprojekte in den USA, und so
konnte mit der Strecke St. Paul- St. Anthony (heute
Nr. 1106
Minneapolis) erst 1862 überhaupt die erste Bahn
im Staat Minnesota eröffnet werden. Die Southern
Minnesota RR erlebte noch größere Verzögerun-
Nr. 1106 Schätzpreis: 350,00 EUR gen: Sie sollte eine Bahn von St. Paul über Manka-
Startpreis: 120,00 EUR to an die Südgrenze des Staates (in der Nähe des
Sievern & Knoxville Railroad heutigen Sioux City) bauen. Das Projekt wurde
1864 (unter Erweiterung der Landschenkungen
Nr. 1110
200 shares à 100 $, Nr. 6 um weitere 4 Meilen beiderseits der Strecke) der
South Carolina, 2.5.1898 EF/VF Minnesota Valley RR übertragen, und die 167 Mei-
Entstanden in den 1880er Jahren auf Initiative der len lange Strecke von Grand Crossing nach Winne- Nr. 1110 Schätzpreis: 200,00 EUR
Kaufsmannsfamilie Wagener aus Charleston, bago City in Minnesota ging erst 1870 in Betrieb. Startpreis: 80,00 EUR
anfangs als “Blackville, Alston & Newberry RR“ für Später in der St. Paul & Sioux City RR aufgegangen.
die Kaolin-Tagebaue im östlichen Aiken County. Großes Querformat, sehr dekorativ lithogra- Southern Railway (Memphis Division)
Anfangs endete die Bahn im neu gegründeten Sie- phiert, oben große Eisenbahnvignette mit Perso- 5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 24
vern, von der Familie Wagener benannt nach nenzug in der weiten Flußlandschaft des Root Richmond, Va., 5.3.1902 EF
ihrem Heimatort in Sachsen. In Blackville bestand River mit Raddampfer, unten Porträt von George Konzessioniert 1894 als Nachfolgerin der Rich-
Anschluß an die Charleston-Augusta-Strecke der Washington. Maße: 29,4 x 48,4 cm. Mit anhängen- mond & Danville RR. Diese hatte über die Rich-
South Carolina & Georgia RR. Kurz nach Fertig- den restlichen Kupons ab 1860. Nicht entwertet! mond & West Point Terminal Ry. and Warehouse
stellung der Bahn 1888 gerieten die Kaolinminen Äußerst selten! Co. schon ein ziemlich weitgespanntes Netz
in Schwierigkeiten, statt dessen transportierte die
besessen und legte 1894 mitsamt fast allen Töch-
Bahn nun Holz, Wassermelonen und Spargel. 1896 Nr. 1109 Schätzpreis: 300,00 EUR tern eine der spektakulärsten Pleiten hin. Die Sou-
kurzzeitig als Greenwood, Anderson & Western RR Startpreis: 90,00 EUR thern Ry. machte in der Folge durch Aufkäufe
reorganisiert, 1897 schon wieder insolvent,
Southern Motor Manufacturing Ass. anderer Eisenbahnen gewaltig Tempo: Keine 30
danach kaufte ein Investor die 17 Meilen lange
Jahre nach ihrer Gründung verfügte sie mit 7.000
Strecke Perry-Sievern und reorganisierte sie unter 1/5 share à 100 $, Nr. 33034 Meilen Gleislänge über das mächtigste Eisenbahn-
obigem Namen. Die Betriebsführung hatte die Houston, Texas, 31.8.1920 VF+ System im Südosten der USA. Die Welt endete für
Carolina Midland Ry. inne; beide Bahnen kamen Die Firma produzierte zwischen 1920 und 1922 die Southern Ry. im Westen jeweils am Ostufer des
um 1900 unter die Kontrolle der Southern RR. 1933 den “Ranger”, ein Auto, das direkt an die texani- Mississippi in St. Louis, Memphis und New Orle-
wurde der Betrieb auf der Strecke, deren Züge lie- schen klimatischen Bedingungen angepaßt war. ans, im Norden fuhr sie bis Cincinnati und Was-
bevoll „swamp rabbit“ (Sumpfkaninchen) genannt 1924 wurde die Firma ein Teil von National Motors hington, D.C., im Süden reichten die Gleise bis
wurden, eingestellt. Brauner Druck mit großer Corp. Vign. mit geflügeltem Speichenrad (Trade nach Florida hinein. Die “Memphis Division” war
Personenzug-Abbildung. Maße: 20,6 x 26,2 cm. Mark). Maße: 22,5 x 31 cm. im wesentlichen die ungemein wichtige Ost-West-
Links mit angeklebter Quittung aus dem Aktien-
buch. Nur 13 Stücke wurden vor Jahren im Archiv
der Southern RR gefunden.
Nr. 1107

South Easton & Phillipsburg RR
100 shares à 50 $, Nr. 13
Philadelphia, 27.9.1890 EF/VF
Gegründet am 25.7.1889 zum Bau der Bahn von
Nr. 1108
South Easton, Pa. nach Phillipsburg, N.J. Die
Bahn war kaum mehr als 1 km lang, aber der Bau
war teuer und das Aktienkapital deshalb mit
207
Magistrale von Stevenson, Ala. nach Memphis,

Tenn. (272 Meilen). Meisterhafter Stahlstich mit
zwei weibl. Porträts und Dampflok-Vignette.
Maße: 24,2 x 33,2 cm. Ein herrliches, sehr seltenes
Stück aus dem Southern-Railway-Archiv.
Nr. 1113
Nr. 1116
State of Indiana, County of Marion
9 % Mortgage Bond 1.000 $, Nr. 3
Indianapolis, 15.9.1875 VF+
Auflage nur 15 Stücke! Zwei sehr dekorative Vig-
Nr. 1114
netten mit Ansichten aus Marion, als Lithographi-
en ausgeführt. Recht hohe Verzinsung, zumal
Nr. 1111
augenscheinlich eine solide Absicherung der
Nr. 1114 Schätzpreis: 250,00 EUR Anleihe vorgelegen hatte. Tatsächlich ab 1878
Startpreis: 125,00 EUR konnte die Anleihe nicht mehr bedient werden.
Nr. 1111 Schätzpreis: 350,00 EUR St. Louis Oak Hill & Carondelet Maße: 35,8 x 35,3 cm. Mit anh. Kupons, nicht ent-
Startpreis: 200,00 EUR wertet. Extrem selten!
Railway Company
Southern Railway (Memphis Division) 1 share 500 $, Nr. 34
4-5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 4967 St. Louis, Missouri, 11.4.1914 EF/VF
Memphis, Tenn., 4.3.1898 EF/VF Gegründet 1886 zum Bau der 6,3 Meilen langen
Ein hochwertiger ABNC-Stahlstich, herrliche Bahn von Tower Grove nach Carondelet, Missouri.
große Vignette einer Dampflok im Rangierbahn- Alleiniger Aktionär war die Missouri Pacific Ry.
hof. Maße: 37,4 x 25,6 cm. Frontalansicht einer Dampflok, mehrere Passagie-
re steigen in den Zug. Maße: 18,5 x 24,8 cm. Außer
einer Urkunde für 3.995 shares der Missouri Paci-
fic waren nur 5 einzelne “directors shares” aus-
gegeben.
Nr. 1117
Nr. 1112
Stevens Duryea, Inc.
Nr. 1112 Schätzpreis: 200,00 EUR 1 pref. share à 100 $, Nr. 10782
Startpreis: 40,00 EUR Chicopee, Massachusetts, 4.10.1920 VF+
Southwestern Railroad Company Gründung 1919, 1923 bereits Konkurs und als Ste-
52 shares à 100 $, Nr. 362 vens Duryea Motors, Inc. weitergeführt. Frank und
Nr. 1115
Savannah, 12.11.1897 VF Charles Duryea waren wohl die ersten amerikani-
schen Konstrukteure, die von Anfang an, d.h. seit
Eine besonders alte Bahn: Entstanden 1868 durch 1895, ihre Automobilproduktion nach kommerziel-
Fusion der Southwestern (konzessioniert 1845) Nr. 1115 Schätzpreis: 40,00 EUR len Zielen ausgerichtet hatten. Aufgrund tiefge-
mit der Muscogee RR (konzessioniert 1847). Aus- Startpreis: 10,00 EUR hender Meinungsverschiedenheiten trennten sich
dehnung insgesamt 332 Meilen, Hauptstrecke die Brüder jedoch bald. Frank Duryea nahm eine
Macon, Ga. nach Eufaula, Ala. (143 Meilen). 1895 Stanley Black & Decker Inc.
Stelle in der Waffenfabrik Stevens Arms & Tools in
an die Central of Georgia RR verpachtet. Meister- Share 2,50 $, Nr. 926404 Cicopee Falls als Vizepräsident und Chefkonstruk-
hafter Stahlstich mit träumender Schönheit (die New Britain, Connecticut, 23.9.2010 EF+ teur an. Als Einstieg in die Automobilindustrie
gleiche Vignettenvorlage wurde auch von der kaufte Stevens das Unternehmen Overman, das
Werkzeughersteller mit Sitz in New Britain in
Coca-Cola für ihre Aktien gewählt). Maße: 16,9 x bis zu diesem Zeitpunkt Fahrräder und Dampf-
Connecticut, gegründet bereits 1852. 1958 wurde
26,6 cm. Ränder knapp geschnitten. fahrzeuge gebaut hatte. 1902 begann Stevens die
die deutsche Tochter Black & Decker GmbH in
Düsseldorf gegründet. 1967 entstand das Werk in Produktion des Victoria Stanhope. Neben diesem
Nr. 1113 Schätzpreis: 200,00 EUR Idstein, wo Black & Decker seine Elektrowerkzeu- technisch eher rückständigem Automobil wurde
Startpreis: 75,00 EUR ge produziert. Maße: 21 x 27,8 cm. Rückseitig als ab 1905 der Stevens-Duryea, ein wesentlich fort-
Southwestern Railroad Company entwertet abgestempelt. schrittlicher 4-Zylinder, gebaut. Es folgten weitere
6-Zylinder-Modelle, bis Frank Duryea seine Akti-
20 shares à 100 $, Nr. 761 enanteile verkaufte und die Produktion 1920 ein-
Savannah, 16.12.1897 VF Your collection could be here! gestellt wurde. Im selben Jahr wurde die Produkti-
Als Präsident original signiert von Brantley A. If you are thinking of consigning on nach einem Besitzerwechsel wieder aufgenom-
Denmark (1850-1901), Rechtsanwalt, Präsident men, doch waren die Automobile im Preis-Lei-
der Citizens Bank of Savannah, einer der angese- Please email me at stungs-Verhältnis nicht konkurrenzfähig, so daß
hensten Bürger dieser Stadt. Maße: 17,7 x 26,8 cm. gutowski@mail.de das Unternehmen 1927 endgültig seine Tätigkeit
Linke obere Ecke mit kleinem Papierverlust. einstellte. Originalsignaturen. Maße: 21,8 x 28 cm.
208
Nr. 1120 Schätzpreis: 250,00 EUR ganisation die Tennessee Railroad. Maße: 37,8 x 25
Startpreis: 60,00 EUR cm. Mit anh. restlichen Kupons (dekorativ mit
Lok-Abb.), keine Entwertung. Nur 14 Stücke wur-
Sunset Mining & Reduction Co. den 2005 in England gefunden.
33 shares à 100 $, Nr. 68
Deadwood, 8.11.1899 EF/VF
Gründung dieser Minengesellschaft aus Dead-
wood, South Dakota im Jahr 1898. Herrliche feine
Vignette mit Bergleuten unter Tage. Maße: 21,3 x
28,8 cm.

Startpreis: 45,00 EUR Tacoma, Orting & Southeastern
Stissing National Bank of Pine Plains Railroad Company
1 share à 100 $, Nr. 13
22 shares à 75 $, Nr. 70
Tacoma, W.T., 8.5.1896 EF
New York, 27.11.1876 VF+
Die Northern-Pacific-Strecke begann in Tacoma
Alte, bereits 1839 gegründete Regionalbank im
(am südöstlichen Ende des Puget Sound), vom
Dutchess County im Staat New York. Erst 2010 mit
landeinwärts gelegenen Orting aus baute diese
der Bank of Millbrook verschmolzen. Holzstich-
1886 gegründete Ges. dann eine 11 Meilen lange
Vignette eines Knaben mit schlüsselhaltendem
Strecke Richtung Südosten das Tal des Puyallup
Hund und Schatztruhe. Maße: 13,6 x 25,7 cm. Am
River hinauf. Die Gegend um Orting wurde von der
linkem Rand mit angeklebtem “stub”.
Northern Pacific RR durch insgesamt drei kleine,
in alle Himmelsrichtungen führende Zweigbahnen
erschlossen. Ausgestellt auf und rückseitig origi-
nal signiert von E. H. McHenry, dem leitenden
Ingenieur der Northern Pacific Railway. Edwin
Harrison McHenry (1859-1931) bekleidete etliche
hochgestellte Positionen, u.a. war er Vizepräsi-
Nr. 1123
dent der New York, New Haven & Hartford RR,
Konkursverwalter der Northern Pacific Railway,
danach leitender Ingenieur der Canadian Pacific
Railway. Original signiert von Henry C. Rouse als
Präsident, einer der Konkursverwalter der Nort-
hern Pacific. Maße: 15,8 x 21,8 cm. Links mit ange-
klebtem “stub” aus dem Aktienbuch.
Nr. 1119

Street-Car Roller Bearing Company
300 shares à 100 $, Nr. 23 Nr. 1124
Philadelphia, 20.2.1890 VF
Hersteller von Lagern für Eisen- und Straßenbah- Nr. 1124 Schätzpreis: 345,00 EUR
nen. Schöne Vignette mit Lok und Waggons vor Startpreis: 135,00 EUR
Bahnhofsgebäude. Maße: 22 x 28,7 cm.
Nr. 1122
Territory of Montana
12 % Bond 500 $, Nr. 14
Nr. 1122 Schätzpreis: 200,00 EUR 1.6.1872 VF
Startpreis: 100,00 EUR Auflage 240. Montana kam 1803 als Teil von Loui-
Taylors Falls & Lake Superior siana an die Vereinigten Staaten und gehörte ab
Railroad Company 1861 zum Dakota-Territorium. Ab 1864, nach der
Entdeckung von Gold und dem Einströmen von
1 share à 100 $, Nr. 42 Goldsuchern und Siedlern, wurde Montana als
Minnesota, 6.9.1900 EF selbständiges Territorium organisiert. Nach der
Gegründet 1875 zum Bau einer von der Lake Entdeckung weiterer Bodenschätze (1875 Silber,
Superior & Mississippi RR (St. Paul & Duluth RR) Kupfer u.a.) und schweren Indianerkämpfen (1876
abzweigenden 22 Meilen langen Bahn zum St. Vernichtung der Truppen unter Gen. G.A. Custer
Croix River bei Taylor’s Falls an der Grenze zum bei Little Bighorn durch die Sioux) wurde Monta-
Staat Wisconsin. Später mit der St. Paul & Duluth na als 41. Staat in die Union aufgenommen. Deko-
RR von der Northern Pacific Railroad übernom- ratives, großformatiges Querformat in
Nr. 1120
men worden. Kleine Personenzug-Vignette. Maße: rot/schwarz, drei Vignetten mit Dampflok und
20,3 x 28,3 cm. Rechts unten mit kleinem Tinten- Indianern, Bergarbeiter im Stollen sowie Weiß-
fleck. Äußerst seltenes Stück aus dem bereits vor kopfseeadler mit Wappenschild. Original signiert
Jahren aufgelösten Nothern Pacific-Archiv. von dem Politiker James Edmund Callaway
(1834-1905) als Secretary for Montana Territory.
Nr. 1123 Schätzpreis: 250,00 EUR Maße: 25,2 x 38,4 cm. Mit anhängenden restlichen
Startpreis: 120,00 EUR Kupons.
Tennessee Railway Company
5 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 131 Condition terminology for items:
Tennessee, 1.3.1907 EF UNC = Uncirculated
Auflage 900. Der Name ist etwas großspurig: Die
bei der Gründung 1904 übernommene von Onei- EF = Extremely Fine, minor folds
da, Tenn. ausgehende Privatbahn war gerade ein- VF = Very Fine, circulated item with folds,
mal 6 Meilen lang. Sie wurde dann kontinuierlich pin holes or/and signs of wear & tear
verlängert und erreichte 1908 das 35 Meilen ent-
fernte Straight Fork, Tenn. 1918, inzwischen waren
F = Fine, an even more heavilly circulated
Nr. 1121
weitere 25 Meilen bis Charley’s Branch in Betrieb, item, very creased and worn
ging die Bahn pleite. An ihre Stelle trat nach Reor-
209
Nr. 1129
Nr. 1125 Nr. 1127
Nr. 1125 Schätzpreis: 160,00 EUR Nr. 1127 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Tupperware Corporation
Texas Iron and Steel Company Toledo, Peoria & Western Railroad Share o.N., Nr. 29285
40 shares à 100 $, Nr. 108 7% First Pref. Income Bond 1.000 $, Nr. 674 New York, 10.2.2004 EF+
Delaware, 21.5.1917 VF 2.5.1880 VF Gegründet 1938 zwecks Herstellung und Vertrieb
Gründung 1916. Sehr dekorative Vignette mit Alle- Auflage 2.900. Gründung 1863 als Toledo, Peoria & von aus Kunststoff bestehenden Küchen- und
gorien der Industrie. Maße: 21,3 x 29,7 cm. Warsaw RR. Die 1868 eröffnete 220 Meilen lange Haushaltsartikeln sowie von Kosmetik- und Kör-
Äußerst selten! Bahn führte von der Indiana Staatsgrenze quer perpflegprodukten. Herrliche Tupper-Aktie mit
durch den Staat Illinois zum Mississippi River bei ABNC-Vignette mit Darstellung des Firmensitzes
Warshaw, Ill. Konkurs 1880 und erneut 1887, dann in Orlando, Florida, links mit Abb. einiger Produk-
als Toledo, Peoria & Western Ry. reorganisiert. te der Firma, rechts eine Verkäuferin auf Tupper-
1893 übernahmen die Pennsylvania Co. und die St. party, einem raffinierten Vertriebskonzept von
Louis, Keokuk & Northwestern RR große Aktien- Tupper. Maße: 20,4 x 30,5 cm. Extrem selten ange-
pakete, ließen aber ihre Anteile von Treuhändern boten, nicht entwertet.
verwalten. Vor allem mit der Pennsylvania RR
ergab sich eine intensive Zusammenarbeit, doch
die Eigenständigkeit der T.P.&W.R.R. blieb noch
Jahrzehnte unberührt. Anfang 1960 wurde die
T.P.&W.R.R. dann hälftig von der Pennsylvania RR
und der Atchison, Topeka & Santa Fe RR kontrol-
liert. 1979 übernahm die ATSF auch den PRR-
Anteil und „schluckte“ die Bahn 1983 nach fast
einem Jahrhundert Eigenständigkeit per Vollfusi-
on. Bereits 1989 verkaufte ATSF die Hauptstrecke
Lomax-Peoria-Logansport an Privatinvestoren, die
Nr. 1126
zum Weiterbetrieb den alten Namen „Toledo, Peo-
ria & Western“ reaktivierten. 1999 wurde die noch
heute in Betrieb befindliche Bahn von RailAmeri-
Nr. 1130
Nr. 1126 Schätzpreis: 350,00 EUR ca übernommen. Hochwertiger ABNC-Stahlstich
Startpreis: 125,00 EUR mit herrlicher feiner Eisenbahnvignette. Maße:
28,2 x 38,9 cm. Rückseitig abgestempelte Zinszah-
Toledo, Delphos & Burlington Railroad lungen bis 1884 und zwei Übertragungsvermerke; Nr. 1130 Schätzpreis: 200,00 EUR
7 % Equipment Trust Bond 1.000 $, Nr. 81 vorliegendes Stück zirkulierte demnach in Startpreis: 75,00 EUR
Toledo, 1.4.1881 VF+ Holland. Nicht entwertet!
United States Automotive Corp.
1879 entstand diese Bahn durch Fusion dreier Vor-
gänger, deren ältester, die normalspurige Iron RR, 1 pref. share à 100 $, Nr. 9200
bereits 1848 entstanden war. Hauptstrecke war die Delaware, 11.3.1921 VF+
Schmalspurbahn Delphos-Dayton, O (95 Meilen). Ab 1909 Automobilbau in Lexington, Ky.; im Jahr
Durch Fusion mit der Southeastern Division der darauf Verlegung der Firma nach Indiana. Ihren
vormaligen Southeastern RR kam 1881 die 177 Höhepunkt erreichte die Produktion 1920 mit
Meilen lange Strecke Dayton-Ironton, O. hinzu. Die 6.000 Fahrzeugen im Jahr. Mit dem Minute Man Six
Normalspurbahn der früheren Iron RR wurde lehnte sich die Firma an die Bürgerkriegslegende
dann um ein drittes Gleis erweitert, so daß sie der Schlacht von Lexington-Concord an, das
auch von Schmalspurzügen befahren werden strahlte sogar bis in die Gestaltung der Aktie aus!
konnte. 1883 Fusion mit der Toledo, Cincinnati & 1923 Konkurs. Dekorativer Stahlstich mit Abb. des
St. Louis RR (deren Name dabei angenommen “Minute Man”. Originalsignaturen. Maße: 20,2 x
wurde; gegründet 1881 durch Fusion der „alten“ 30,5 cm. Wichtiger Automobilwert!
Toledo, Cincinnati & St. Louis RR mit der Frankfort
Nr. 1128
& Kokomo RR, der Vermillion & State Line RR Nr. 1131 Schätzpreis: 200,00 EUR
sowie der Charleston, Neoga & St. Louis RR und Startpreis: 85,00 EUR
der Tuscola, Charleston & Vincennes RR. So ent-
stand die immerhin drei Staaten (Ohio, Indiana Nr. 1128 Schätzpreis: 60,00 EUR United States Steel Company
und Illinois) bis zu den Großen Seen komplett Startpreis: 25,00 EUR 200 shares à 5 $, Nr. 2654
durchquerende 450 Meilen lange Schmalspurbahn Toys “R” US, Inc. Boston/Everett, Mass., 14.5.1901 VF+
Toledo, O. nach East St. Louis, Ill.) Ein insgesamt Gegründet 1899. Schöne Vignette mit Herkules auf
sehr beachtliches System in Schmalspur, das aber Share à 0,10 $, Nr. 292422
der wolkenumkränzten Weltkugel, goldgedecktes
nur ganz kurze Zeit Bestand hatte: Noch im Jahr State of Delaware, 29.9.2001 EF+ Prägesiegel. Maße: 20,4 x 28,7 cm. Äußerst selten!
des letzten Zusammenschlusses 1883 schon wie- Einzelhandelskette von Spielwarengeschäften mit
der in Konkurs gegangen, anschließend 1884/85 über 1500 Filialen weltweit, gegründet 1948. 2005
Aufspaltung in sechs Nachfolgegesellschaften. Nr. 1132 Schätzpreis: 200,00 EUR
wurde der Konzern für 7,5 Mrd. Dollar verkauft.
Schöne Vignette eines Personenzuges im Bahnhof Die Schulden aus dieser Transaktion wurden auf
einer lebhaften Stadt. Maße: 34,3 x 43 cm. Mit den Konzern übertragen, was 2017 zu Insolvenz United States Worsted Company
anhängenden restlichen Kupons ab 1883, keine führte. Hochdekoratives Papier, Vignette mit weib- 50 shares à 10 $, Nr. 1447
Entwertung. licher Allegorie der Künste, neben ihr ein Spiegel Massachusetts, 7.6.1920 VF
mit dem Firmenmaskottchen, der Giraffe „Geoff-
rey“, allerdings mit verbundenen Augen in der Bedeutende Kammgarnspinnerei mit eigenen
Pose der Justitia mit einer Waage in der Hand Baumwollplantagen und Merinoschaf-Zuchtbetrie-
For questions please email me ben. Sehr große, herrlich gestaltete ABNC-Vignet-
(keine Ahnung welche Botschaft hier übermittelt
te mit Schafherde. Maße: 21,5 x 30,8 cm. Knickfal-
at gutowski@mail.de werden sollte). Maße: 20,4 x 30,5 cm. Nicht ent-
ten, sonst tadellos. Äußerst selten!
wertet!
210
Die Vodafone Group Plc ist ein international täti-

ges britischen Mobilfunkunternehmen. Die Zen-
trale ist in London, der registrierte Hauptsitz aber
noch in Newbury (Berkshire). Die britische Racal
Radio Group beteiligte sich 1982 erfolgreich an
einer Auktion für eine Mobilfunklizenz und starte-
te das Netz 1985 unter dem Namen Vodafone
(Akronym aus voice, data und fone). 1988 erfolgte
der erstmalige Börsengang, es wurden 20 % der
Aktien von Racal Mobilfunksparte ausgegeben.
1991 erfolgte dann die gänzliche Trennung von
Racal. Die Aktie von Vodafone ist an der Londoner
Börse notiert. Meisterhafte ABNC-Vignette mit
Schreiber auf Papierrolle, Weltkugel mit Satelliten.
Nr. 1131 Nr. 1134

Maße: 20,4 x 30,4 cm. Rarität aus dem vor Jahren
aufgelösten ABNC-Archiv!
Nr. 1135 Nr. 1137

Nr. 1132
Vicksburg & Meridian Railroad
Mississippi, 23.12.1885 VF
Entstanden 1856 durch Fusion der 1835 bzw. 1837
konzessionierten Vicksburg & Jackson RR und der
Southern Mississippi RR, 1867 ein erstes Mal reor-
ganisiert. Die 132 Meilen lange Strecke Vicksburg -
Meridian verlief fast ganz gerade exakt in Ost-
West-Richtung. 1889 ein weitere Mal reorganisiert,
nunmehr als Alabama & Vicksburg RR. Hochwerti-
ger ABNC-Stahlstich, eindrucksvolle Vignette
eines von zwei ungestümen Pferden gezogenen
Nr. 1133 mit Baumwolle beladenen Karrens. Maße: 19,8 x
Nr. 1138
28,4 cm. Unentwertet.
Valentine Iron Company
Wabash Railroad Company
103 shares à 50 $, Nr. 29
10 pref. shares à 100 $, Nr. 33198
Bellefonte, Pa., 12.5.1891 EF/VF
Gegründet als Centre Iron Co., 1890 reorganisiert
17.1.1910 EF
von John Wesley Gephart zu Valentine Iron Com- Keimzelle ist die schon 1837 gegründete Northern
pany. Die Gesellschaft kontrollierte die für die Cross RR, die die Stadt Jacksonville, Ill. mit dem
Stahlindustrie von Pennsylvania überaus bedeu- Illinois River verband und aus der später die
tende Nittany Valley Railroad. Die Central Railroad Great Western RR hervorging. Letztere fusionier-
of Pennsylvania (gegr. 1889) und die Valentine Iron te 1865 mit der Quincy & Toledo RR, der Toledo &
Co., beide befanden sich unter der Kontrolle von Wabash RR, der Illinois & Southern Iowa RR und
John Wesley Gephart, dem großen Widersacher der Wabash & Western Ry. zur Toledo, Wabash &
Nr. 1136
des Monopolisten Pennsylvania RR. Abb. von zwei Western Ry. Die Strecken durchquerten die Staa-
Pferden mit Wappenschild. Original signiert als ten Michigan, Ohio, Indiana, Illinois, Missouri und
Präsident von dem Industriellen aus Bellefonte Iowa. Es war die erste Bahngesellschaft mit einer
John Wesley Gephart. Maße: 18,2 x 27 cm. Nr. 1136 Schätzpreis: 200,00 EUR durchgehenden Verbindung vom Eriesee zum
Startpreis: 60,00 EUR Mississippi, weshalb die Bahn mit ihrem schließ-
Nr. 1134 Schätzpreis: 350,00 EUR Virginia-Carolina & Southern lich über 4.000 km langen Streckennetz zum Bin-
Startpreis: 125,00 EUR Railway Company deglied zwischen den Bahngesellschaften des
Ostens und des Westens wurde. 1875 in Konkurs
Vermont Central Railroad Company 1 share à 100 $, Nr. 16 gegangen, 1877 als Wabash Ry. reorganisiert.
150 shares à 100 $, Nr. 15271 Virginia, 3.10.1912 EF/VF Danach geriet die Gesellschaft in die Fänge übler
16.5.1854 VF Gründung 1906, kleine Bahn von Taylors Valley Eisenbahnspekulanten, allen voran Jay Gould,
Gegründet 1841, Strecke Windsor-Burlington, Vt. nach Konnarock, Va. (5 Meilen). 1913 auf die Virgi- wurde aufgespalten und kam erst 1889 mit der
(117 Meilen). 1849 pachtete die Ges. die Vermont nia-Carolina Ry. verschmolzen. Gedruckt auf gel- erneuten Fusion zur Wabash RR einigermaßen
& Canada RR, mit der sie 1872 zur Central Ver- bem Papier. Maße: 20,6 x 29,8 cm. Nur 18 Stücke zur Ruhe. 1911 erneuter Bankrott, 1915 zum drit-
mont RR fusionierte. 1884 Konkurs, Nachfolger wurden im Southern-Railway-Archiv gefunden. ten Mal unter dem Namen Wabash Railway reor-
wurde die “Consolidated Railroad Co. of Vermont” ganisiert, nach einer weiteren Pleite 1937 ein
mit einem Streckennetz von 728 Meilen. Diese Nr. 1137 Schätzpreis: 350,00 EUR zweites Mal unter dem Namen Wabash Railroad
wurde 1896 von der kanadischen Grand Trunk Ry. Startpreis: 150,00 EUR reorganisiert. 1964 an die Norfolk & Western RR
geschluckt, die dann 1923 in der Canadian Natio- verpachtet. Mit deren Rechtsnachfolger Norfolk
Vodafone Group Public Ltd. Co. Southern Ry. schließlich 1991 komplett fusio-
nal Railway aufging. Vier Vignetten: Personenzug
in weiter Landschaft, Farmer mit Schaf, Dampfse- American Depositary Receipt shares à 5 p, niert. Meisterhafter Stahlstich mit zwei kreisrun-
gelschiff, Wappen. Maße: 16,2 x 22,8 cm. Äußerst Specimen den Vignetten: Adler und Pferdeköpfe. Maße: 20,5
selten! New York, von 1988 (undatiert) EF+ x 29,9 cm.
211

Watsonville Transportation Company
5% Gold Bond 1.000 $, Nr. 12
California, 15.9.1904 EF/VF
Gebaut wurde die Überlandbahn 1904, ging aber
bereits 1905 in Konkurs. 1911 reorganisiert, ver-
pachtet an die Pajaro Valley Consolidated Rail-
road. Sehr dekoratives Papier mit zwei tollen
Vignetten mit E-Zug und kleinem Passagier-
dampfer. Maße: 23,7 x 36,5 cm. Mit anhängenden
Nr. 1137
restlichen Kupons, keine Entwertung. Äußerst
Nr. 1142
selten!
Nr. 1142 Schätzpreis: 350,00 EUR den zwei Jahrzehnte gab es unzählige Wechsel
Startpreis: 150,00 EUR von Betriebsführern und Pächtern der Strecke, bis
Washington Central Railway Western North Carolina Railroad die Bennington & Rutland Ry. den Betrieb 1877
1 share à 100 $, Nr. 34 wieder in Eigenregie übernahm. 1901 fusionierte
8 % Bond 100 $, Nr. 2891
Washington, 18.6.1914 EF/VF sie mit weiteren Bahnen zur Rutland Ry. (und
Salisburg, N.C., 1.3.1870 EF gehörte damit dann zum New-York-Central-
Gegründet 1888 als Central Washington RR zum
Gegründet 1855 zum Bau einer 140 Meilen langen System). Der im Staat New York liegende Strecken-
Bau einer 108 Meilen langen Gebirgsbahn von
Bahn von Salisbury nach Ashville, N.C. Im Herbst teil war inzwischen erst auf die Fitchburg RR und
Cheney (südwestlich von Spokane, die Northern-
1858 konnte das 81 Meilen lange Teilstück Salis- dann auf die Boston & Maine übergegangen. Im
Pacific-Strecke Spokane-Cheney wurde mitbe-
bury-Morgantown eröffnet werden, einen Weiter- Betriebsablauf war die Verbindung von Rutland
nutzt) westnordwestlich nach Coulee am Colum-
bau verhinderte dann eine ganze Generation lang
bia River. Der Bau der Bahn, deren Betriebs- nach Troy und Albany jedoch stets eine geschlos-
der Sezessionskrieg zwischen Nord- und Südstaa-
führung die Northern Pacific innehatte, ging sene Einheit mit durchgehenden Zügen. Nach
ten. Erst im Herbst 1880 wurde die Bahn durch-
äußerst schleppend voran. 1893 in Konkurs einem Streik der Rutland-Arbeiter wurde der Per-
gehend bis Ashville fertig. Bereits im April 1882
gegangen, anschließend reorganisiert und dann sonenverkehr erst 1953 eingestellt, nach einem
ging die Verlängerung bis Paint Rock in Betrieb,
von der Northern Pacific übernommen worden. weiteren Streik 1961 auch der Güterverkehr. Die
1890 hatte sich die Gesamtlänge dann auf 309
Schöne Girlanden-Umrahmung, Text mit Kapitäl- 1962 genehmigte Stilllegung wendete der Staat
Meilen erweitert. 1892 eingegliedert in die Rich-
chen. Links mit angeklebtem “stub” aus dem Akti- Vermont durch Kauf der auf seinem Staatsgebiet
mond & Danville RR, 1894 verschmolzen auf die
enbuch. Maße: 17,4 x 27 cm. Nur 19 zwischen liegenden Trasse ab, die dann an die neu gegrün-
mächtige Southern Railway. Schöner
1900 und 1919 ausgegebene Stücke wurden im dete Vermont Railway verpachtet wurde. Diese
braun/schwarzer Stahlstich, ungemein feine
Northern Pacific-Archiv gefunden. pachtete außerdem auch den in New York liegen-
Hauptvignette mit Farmern, Kindern und Pferden,
Nebenvignette mit Kuh unter einem Baum. Maße: den Streckenteil, nahm den Güterverkehr 1964
25 x 36,6 cm. Unentwertet, mit anh. kpl. Kupon- wieder auf und betreibt ihn bis heute. Mit quer
bogen. angeordneter Personenzug-Vignette, drei weitere
kleine Nebenvignetten mit Dreimaster, Farmer
und Staatswappen. Maße: 14 x 22,2 cm. 2 shares
Nr. 1143 Schätzpreis: 400,00 EUR 2.5.1853. Unentwertet. Ein äußerst interessantes
Startpreis: 250,00 EUR Papier, das die wechselvolle Geschichte der ame-
Western Vermont Railroad Co. rikanischen Eisenbahnen dokumentiert.
2 shares, Nr. 804
2.5.1853 EF Nr. 1144 Schätzpreis: 350,00 EUR
Gründung 1845 mit der Konzession zum Bau der Startpreis: 150,00 EUR
ca. 100 km langen Bahn von Rutland, Vt. über Ben- Wildwood & Delaware
nington bis zur Grenze zum Staat New York. Die
Weiterführung bis zum Anschluß an die Strecke
Bay Short Line Railroad Company
der Troy & Boston auf dem Gebiet des Staates 100 shares à 50 $, Nr. 60
New Jersey, 4.1.1913 EF
Nr. 1140
New York baute die separate Troy & Bennington
RR. 1850 begannen die Bauarbeiten, 1852 ging die Gegründet 1910. Die kleine Bahn von Wildwood
Gesamtstrecke in Betrieb. Unter der Last ihrer nach Green Creek, N.J. (11 Meilen) zweigte an der
Nr. 1140 Schätzpreis: 300,00 EUR Anleihen brach die Western Vermont schon 1857 Wildwood Junc. von der Atlantic City RR ab. Schö-
Startpreis: 135,00 EUR zusammen und wurde schließlich als Bennington ne Vignette: Eisenbahn verlässt einen Tunnel.
& Rutland Ry. reorganisiert. Im Laufe der folgen- Goldsiegel. Maße: 21 x 28 cm.
Washington & Western Railroad
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 1284
Virginia, 1.7.1882 EF/VF
Auflage 2.500. Ursprünglich gegründet 1853 als
Alexandria, Loudon & Hampshire Railroad. Pro-
jektiert war im Staat Virginia die 325 Meilen
Strecke von Alexandria nach Mount Pleasant.
Doch auch Jahrzehnte später war erst ein 50 Mei-
len langes Teilstück bis Round Hill in Betrieb. Die
Bahn ging 1883 in Konkurs. Großes Stück mit herr-
licher Vignette einer Dampflock auf einer Dreh-
scheibe vor dem Lokschuppen. Maße: 28,5 x 38
cm. Mit komplett anhängenden Kupons, keine Ent-
wertung.
Nr. 1141 Nr. 1143
212
Nr. 1146 Schätzpreis: 200,00 EUR Yellowstone-See, Schauplatz zahlreicher Karl-May-

Startpreis: 75,00 EUR Geschichten. Berühmt ist der Park durch seine
Geysire, allen voran der auch auf der Aktie abge-
Winner Oil & Gas Company bildete “Old Faithful”, dessen heißes Wasser alle
1.000 shares à 1 $, Nr. 186 65 Minuten 35-45 Meter hoch springt. Seit dem
Denver, Col., 14.3.1905 EF/VF Erdbeben von 1959 änderte sich der Rhytmus der
Umrahmung und Fläche ganz in Gold gedruckt, im Geysirtätigkeit, nur die Geysire im Upper Basin
Unterdruck ebenfalls goldene große Ansicht eines sind noch aktiv. Die Ges. stand in enger Verbin-
Ölfeldes mit vielen Bohrtürmen und Tanks. Maße: dung zur Northern Pacific Railroad, die einige Par-
17,5 x 27,5 cm. keingänge mit Bahnanschlüssen versah und selbst
eine Schachtelbeteiligung hielt. Starken Einfluß
auf die touristische Erschließung des Parks durch
die Yellowstone Park Association nahm auch die
Familie Gibson, deren Originalunterschriften sich
auf einigen der Aktien finden. Paris Gibson (1830-
Nr. 1144
1920), Gründer der Stadt Great Falls, Montana,
war einer der einflußreichsten Industriellen,
Demokrat und Mitglied der verfassunggebenden
Versammlung des Staates Montana, 1901 wurde er
Senator. Ein grandioses Wertpapier: Herrliche Vig-
nette mit Ansicht des Nationalparks und dem
gerade springenden Geysir “Old Faithful” am Yel-
lowstone Lake. Eingetragen auf und rückseitig ori-
ginal signiert von John D. Perry, Präsident der
Nr. 1147
„Union Paficic Railway“ (Eastern Division). Linker
Rand uneben geschnitten. Maße: 21,7 x 29 cm. Von
dieser Aktie wurden Anfang 2001 nur ca. 30 ausge-
Nr. 1147 Schätzpreis: 200,00 EUR stellte Stücke in den Akten einer Rechtsanwalts-
Startpreis: 125,00 EUR kanzlei gefunden.
Woolworth Corporation
pref. shares à 2.20 $, Specimen
New York, von 1989 EF+
versch. Länder
Nr. 1145 Gründung 1911 als Konzerngesellschaft für meh-
rere Stores in den USA, England und Kanada.
Nr. 1145 Schätzpreis: 200,00 EUR Begonnen wurde das “5 and 10 cent”-Geschäft
Startpreis: 90,00 EUR 1879 in Lancaster, Pa. 1909 wurde das erste briti-
sche Geschäft in Liverpool eröffnet. Die Geschäfte
Wilmington & Northern Railroad wuchsen sehr schnell und im Jahr 1926 gab es
13 shares à 50 $, Nr. 1058 1.480 Stores in den USA und Kanada und 230 in
Delaware, 26.2.1889 VF+ England. Kurz vor dem 100-jährigen Firmenju-
Gründung 1866 als Wilmington & Reading RR zum biläum fiel Woolworth der Finanzkrise zum Opfer.
Bau der 64 Meilen langen Bahn von Wilmington, Am 26. November 2008 berichteten britische
Del. nach Birdsboro, Pa. An dieser Bahngesell- Medien unter Berufung auf Unternehmenskreise
schaft, deren Strecke an ihrer Pulvermühle vor- über die angemeldete Insolvenz des Unterneh-
beiführte, war auch die Chemie- und Pulverfabri- mens, nachdem ein letzter Rettungsversuch
kantenfamilie duPont maßgeblich beteiligt. Bei gescheitert war. Hochwertiger ABNC-Stahlstich
der Reorganisation 1876 als „Wilmington & Nort- mit Portät des Namensgebers Frank Winfield
hern RR“ übernahmen die duPont‘s schließlich Woolworth. Maße: 20,4 x 30,5 cm. Als ABNC-Speci-
die Aktienmehrheit. Als W.&N.RR. existierte die men perforiert. Rarität aus dem vor Jahren auf-
Ges. dann ein ganzes Jahrhundert lang (später mit gelösten ABNC-Archiv!
der Reading Co. als Großaktionär), ehe sie 1976 in
der ConRail aufging. Heute nicht mehr in Betrieb.
Mit Originalunterschrift von Henry A. DuPont
als Präsident. Henry A. DuPont (1838-1926), Enkel
des aus Frankreich stammenden E. I. DuPont de
Nemours, dem Schießpulverfabrikanten und
Nr. 1149
Begründer des heutigen Chemiegiganten. Er trat
1875 in die Firma ein. 1879 wurde er zum Präsi-
denten der familieneigenen Bahngesellschaft
ernannt. Dieses Amt behielt er bis 1902 inne, Nr. 1149 Schätzpreis: 350,00 EUR
danach ging er in die Politik. 1906-1917 Mitglied Startpreis: 90,00 EUR
des Senats, zeitweise auch Vorsitzender des
Militärausschusses. Sehr schöner Druck mit drei AB Stockholms Handelsbank
Vignetten, u.a. detailreiche Abb. eines geschäfti- Aktie 500 skr, Specimen
gen Hafens mit Schiffswerft. Maße: 21,9 x 29,2 cm. Stockholm, 2.1.1898 EF
Nr. 1148
Nullgeziffertes Specimen. Die bedeutendste
schwedische Großbank wurde 1871 gegründet.
Das Anfangskapital betrug 1 Mio. skr. 1914 wurde
Nr. 1148 Schätzpreis: 750,00 EUR die Bank AB Norra Sverige (Nordschwedische
Startpreis: 375,00 EUR Bank AG) durch Fusion aufgenommen, wodurch
Yellowstone Park Association die bis dahin hauptsächlich nur in der Hauptstadt
100 shares à 100 $, Nr. 45 tätige Bank in die Provinz vordrang. 1917 folgte
Fusion mit einer zweiten Bank in Nordschweden,
St. Paul, Minnesota, 8.10.1886 VF+ der AB Norrlandsbanken. 1919 fasste die Bank
Durch Kongreßbeschluß von 1872 wurde der Yel- auch in Südschweden Fuß, indem sie die Bank-AB,
lowstone-Nationalpark “als öffentlicher Park zum Södra Sverige absorbierte. Im gleichen Jahr Umbe-
Vergnügen und zur Wohltat des Volks für alle Zei- nennung in (bis heute unverändert) AB Svenska
ten gewidmet”. Er war der erste Nationalpark der Handelsbanken. 1926 Übernahme der AB Mäla-
Nr. 1146
Welt. In der Mitte des aus vulkanischem Gestein rebanken, wodurch die Bank zur ersten in ganz
(Rhyolith-Ergüsse) aufgebauten Beckens liegt der Schweden tätigen Großbank wurde. Heute auch
mit starken Auslandsaktivitäten, besonders in
China und USA. Hochwertiger Stahlstich von Brad-
You can see pictures of every lot in this auction catalogue on the internet: bury, Wilkinson & Co., oben Hermes mit weibli-
www.gutowski.de/Katalog-67/Katalogbilder/number.jpg cher Allegorie, unten Portrait des Königs Karl XV.
Bei der hier angebotenen Aktie handelt es sich
For example lot #1143: www.gutowski.de/Katalog-67/Katalogbilder/1143.jpg nachweislich um ein offizielles Specimen aus dem
213
Archiv von Bradbury, Wilkinson & Co. Maße: 33 x hafen Rom-Fiumicino. Am 11. Februar 1946 grün- die Gesellschaft die einzige transkontinentale
22,8 cm. Doppeblatt, mit Kupons. Rarität von gros- dete die italienische Regierung zusammen mit der Eisenbahn in Kanada. Toller Stahlstich mit Eisen-
ser finanzhistorischer Bedeutung, nur ein weite- amerikanischen TWA die Linee Aeree Italiane. Mit bahnvignette, mit eingedruckten orangen hollän-
res Stück ist bekannt. großem Hermeskopf. Maße: 33 x 22,8 cm. Rücksei- dischen Steuerstempeln. Maße: 18,8 x 27,9 cm.
tig 3 Übertragungen bis 1969. Mit anhängenden Äußerst selten!
restlichen Kupons, nicht entwertet.
Nr. 1152

Canadian North Pacific Fisheries Ltd.
Nr. 1150
10 shares à 5 $, Nr. 103
Toronto, 8.5.1911 EF
Nr. 1154
Nr. 1150 Schätzpreis: 75,00 EUR Die Gründung der Pacific Whaling Company (der
späteren Canadian North Pacific Fisheries) im
Jahr 1905 markiert den Beginn des kommerziellen
AGFA N.V. Nr. 1154 Schätzpreis: 120,00 EUR
Walfangs im Nordpazifik. Zuvor hatten die Initiato-
ren Captain Sprott Balcom und Captain William
Aandeel o.N., Nr. 10164124
Antwerpen, 7.5.1999 EF+ Grant mit ihren Schiffen Pelzrobben gejagt. Nach- Cia. de Cabinda S.A.
dem diese fast ausgerottet waren, wandte man Accoes 10 x 45$00 Esc., Nr. 336651-60
Die AG für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow
sich dem Walfang zu. Auf Inselgruppen vor der Lissabon, 9.11.1918 EF
(aus den Anfangsbuchstaben wurde die Marke
Küste von British Columbia wurden fünf feste Wal-
AGFA) entstand 1873 durch Fusion der “Gesell- Die Kolonialgesellschaft, am 8.7.1903 in Lissabon
fangstationen errichtet. Ein drastischer Rückgang
schaft für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius und gegründet, hatte sehr breit gestreuten wirtschaft-
der Fänge im Jahr 1914 führte 1915 zum Konkurs
Dr. Mendelssohn-Bartholdy” in Rummelsburg mit lichen Interessen in Cabinda, u.a. Landwirtschaft
dieser Gesellschaft. Die Fangstationen und Wal-
der “Farbenfabrik von Dr. Jordan” in Treptow. Das und Holzgewinnung, Berg- und Eisenbahnbau
fangschiffe kaufte der Amerikaner William P.
große Werk in Wolfen bei Bitterfeld wurde nach sowie Kolonialhandel. Cabinda ist ein 7000 qkm
Schupp, dem bereits zwei Walfangstationen vor
1945 enteignet und war dann der größte Filmher- großer Distrikt an der zentralafrikanischen Atlan-
der Küste von Alaska und eine im Staat Washing-
steller der DDR, im Westen machte AGFA als tikküste. Sein tropisch, sommerfeuchtes Klima
ton gehörten. Schupp formte daraus die “Consoli-
Bayer-Tochter weiter. 1964 Gründung der belgi- bietet günstige Voraussetzungen für den planta-
dated Whaling Corporations Ltd.” Vor der Küste
schen Tochtergesellschaft AGFA N.V. Dekoratives genmässigen Anbau von Kaffee und Kakao. Die
von British Columbia wurden bis zur Einstellung
Papier mit Unterdruck-Abb. des Firmengebäudes. Cabinda-Gesellschaft bestand wohl bis zum Ende
des Walfangs im Jahr 1967 insgesamt 24.427 Wale
Maße: 32 x 21,7 cm. Nicht entwertet und mit anh. der portugiesischen Kolonialherrschaft in Cabin-
erlegt. Herrlicher Stahlstich von Waterlow & Sons
restlichem Kuponbogen (Kupons #11 bis #30). da im Jahre 1975. Dritte Emission, gleiche wun-
mit großer Walfangszene. Maße: 21,7 x 28,2 cm.
derschöne Aktiengestaltung wie die Gründeraktie,
nur andersfarbig gedruckt. Grosse Abbildung
eines schwarzen Plantagenarbeiters, einen Korb
mit Früchten tragend, ferner Verzierungen mit Ele-
menten der traditionellen afrikanischen Kunst,
eingewebt in eine Jugendstilumrandung. Maße:
44,1 x 28 cm. Seit über 10 Jahren nicht mehr
angebotenes Papier!
Nr. 1153

Canadian Pacific Railway
4 % Debenture Stock 100 £, Nr. 215341
Montreal, 27.9.1937 EF
Ausgestellt auf die Maatschappy tot Beheer van
Nr. 1151
het Administratiekantoor van Amerikaansche
Spoorwegwaarden opgericht door Wertheim &
Gompertz Westendorp & Co. en F. W. Oewel N.V.
Nr. 1151 Schätzpreis: 240,00 EUR Gegründet 1881, Eröffnung der transkontinentalen
Startpreis: 170,00 EUR Hauptstrecke von Montreal zur Pazifikküste 1886.
Das weitverzweigte System von Halifax an der Ost-
ALITALIA Linee Aeree Italiane küste bis Vancouver/Victoria an der Westküste hat
Azione B 10.000 Lire, Nr. 100267 eine Gesamtlänge von über 18.000 Meilen! Noch
Rom, Januar 1968 EF weiter westlich geht es per Frachtschiff weiter
Nr. 1155
Alitalia ist die größte italienische Fluggesellschaft nach Alaska, Europa, Japan und China (die Toch-
mit Sitz in Fiumicino und Drehkreuz auf dem Flug- ter CP Ships wurde erst 2006 an Hapag-Lloyd ver-
kauft). Neben der Canadian National Railway ist
214

Cia. do Mercado Geral de Gados
Accao 100$000 Rs., Nr. 15
Lissabon, 12.9.1895 EF/VF
Auflage 1.800. Die Gesellschaft betrieb den Handel
mit landwirtschaftlichem Nutzvieh. Erst 1963 in
Liquidation gegangen. Grossformatig, herrliche
Gestaltung mit mehreren Rindern auf einem
großen umzäunten Platz und einer großen, als
Oktagon mit Kuppel ausgebildeten Viehmarkthal-
le. Maße: 45 x 28,5 cm. Doppelblatt.
Nr. 1156

Cia. Real Promotora da Agricultura
Portugueza
Titulo de Fundador, Nr. 89
Lissabon, 1.12.1887 EF/VF
Sehr dekorativer Wert aus der portugiesischen
Landwirtschaft. Übergroßes Format mit Zeichnun-
gen über die ganze Breite der Aktie: Bauer beim
Säen, Getreidernte, zwei Dampftrecker und Acker-
gerät auf einem großen Feld vor Fabrik. Maße:
36,4 x 32,2 cm.

Cie. Générale d’Éditions
Lyon-Claesen S.A.
Action ordinaire o.N., Nr. 1385
Brüssel, im Mai 1899 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 6.000. Die Verlagsanstalt
wurde 1899 mit Sitz in Brüssel von Herrn Lyon-Cla-
esen gegründet. Eine 50%-ige Beteiligung an dem
Nr. 1157
Unternehmen übernahm die Verlagsgesellschaft
“Soc. d’Etudes et d’Editions Geographiques Elisee
Reclus”. Im Gegenzug erhielt Editions Lyon-Clae-
sen das alleinige Recht zur Veröffentlichung der mit der Hafenstadt Cobourg am Ontariosee ver- sellschaft insolvent. Während des 1. Weltkrieges
bisher von der Soc. d’Etudes et d’Editions Geo- binden sollte. Durch politische und ökonomi- wurden die Bahnanlagen schließlich komplett
graphiques Elisee Reclus herausgegebenen karto- sche Widrigkeiten fand der Bau der 28 Meilen abgebaut. Maße: 31,5 x 38,6 cm. Mit anhängen-
graphischen Werke. Darüber hinaus wurden langen Bahn erst ab 1852 statt, 1853/54 wurde den restlichen Kupons, keine Entwertung.
Bücher verlegt und eine Kunstdruckerei für die sie eröffnet. Nur wenige Jahre später wurde die
Reproduktion von Graphiken und Zeichnungen Bahn an einige Hauptaktionäre der benachbar-
betrieben. Herausragende Jugendstil-Gestaltung ten “Hope, Lindsay & Beaverton Ry.” verpach-
durch den damals 26-jährigen Pariser Illustrator tet, die nur ein Ziel hatten: Die lästige Konkur-
Edmond André Rocher (in der Platte signiert). renz zu beseitigen. Sie “entführten” die Loko-
Maße: 38,6 x 25,8 cm. Mit komplett anh. Kupons. motiven in ihr eigenes Depot und machten die
Ein herrliches Papier! Strecke durch Beschädigung der wichtigsten
Brücke unbenutzbar. In diese nun todgeweihte
Bahn hatte die Stadt Cobourg mehr als 1 Mio. $
Nr. 1158 Schätzpreis: 175,00 EUR an Subventionen gesteckt; mit der Abzahlung
Startpreis: 60,00 EUR der Schulden hatte die Stadt bis 1937 zu tun! Die
Cobourg, Northumberland 1889 gegründete Nachfolgegesellschaft
Cobourg, Northumberland and Pacific Railway
and Pacific Railway Company unternahm den (nicht erfolgreichen) Versuch,
5 % Debenture 100 £, Nr. 81 unter Nutzung der bestehenden Geleise eine
Cobourg (Province of Ontario), 1.8.1898 EF Bahn von Cobourg zur Hauptstrecke der Cana-
Auflage 1.512. Schon in den 1830er Jahren dian Pacific zwischen Perth und Peterborough
Nr. 1158
wurde die “Cobourg & Peterborough Railway” zu bauen. Als die GTR die alte Strecke 1898 end-
projektiert, die die Gegend um den Rice Lake gültig stilllegte, wurde auch die Nachfolgege-
215

Crédit Foncier Agricole du Maroc S.A.
Action 100 Francs, Nr. 7994
Paris, 17.3.1920 EF
Gründeraktie, Auflage 10.000. Gründung 1920.
Wunderschöne orientalische Gestaltung mit Säu-
len, Palmen, Dromedaren, Marokkanern. Maße:
31,3 x 24,3 cm. Mit anhängenden restlichen
Kupons.
Nr. 1159
Nr. 1161
Colgate-Palmolive-Peet Company Nr. 1161 Schätzpreis: 250,00 EUR
Certificaat 10 Aandeelen, Specimen Startpreis: 75,00 EUR
Amsterdam, 4.8.1932 EF+ Consolidated Diamond Mines
Colgate wurde gegründet 1806 von dem Kerzen- of South-West Africa Ltd.
macher William Colgate. Die Ursprünge von Pal- 10 7,5 % Cumulative Pref. shares à 10 s,
molive datieren 1864 mit der Gründung der B.J. Nr. 14731
Johnson Soap Company. 1926 wurde die Palmolive
Kimberley / London, 3.10.1946 VF+
Co. mit dem Seifenhersteller Peet Brothers zu Pal-
molive Peet Co. zusammengeschlossen. 1928 Im Mai 1908 entdeckte der einheimische Bahnar-
fusionierten Palmolive Peet Co. und Colgate Co. zu beiter Zacharias einen Diamanten nahe Lüderitz-
Colgate-Palmolive-Peet Co., umbenannt in Colga- bucht in Deutsch-Südwestafrika und meldete das
te-Palmolive Co. Maße: 18,6 x 26 cm. Mit anh. seinem Bahnmeister August Stauch von der Deut-
Kupons. Perforiert. Rarität aus dem vor Jahren schen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-
aufgelösten De Bussy-Archiv. Gesellschaft. Stauch quittierte sofort den Dienst,
steckte eine große Zahl claims ab und wurde
durch Diamanten zunächst ein unglaublich rei-
cher Mann, ehe er sich in der Weltwirtschaftskrise
ruinierte und bettelarm in seiner Heimat Thürin-
gen starb. Niemand hatte bis dahin in Deutsch-
Südwest Diamantenfunde für möglich gehalten,
und so setzte sofort ein ungeheurer Boom ein,
jeder wollte reich werden. Dem “großen Nach-
barn” De Beers in Südafrika war die plötzliche
Nr. 1163
Konkurrenz vor der eigenen Haustür ein Dorn im
Auge und der Oppenheimer-Clan setzte alles
daran, auch die Vorkommen in Deutsch-Südwest
unter seine Kontrolle zu bringen. Der Ausgang des
1. Weltkriegs spielte De Beers die Beute dann im Nr. 1163 Schätzpreis: 300,00 EUR
Schlaf zu: Nach der Besetzung von Deutsch-Süd- Startpreis: 90,00 EUR
west durch südafrikanische Truppen konnte sich Emprunt Royal de Portugal
De Beers die Fundgebiete bei Lüderitzbucht unter 5 % Obligation 1.000 FF, Nr. 38017
den Nagel reißen und gründete hierfür Anfang
1920 als Tochtergesellschaft die “Consolidated
Lissabon, 5.10.1832 VF+
Diamond Mines of South-West Africa”, die im Auflage 40.000. Eine besonders frühe portugiesi-
wesentlichen die Aktivitäten der 1908 von den sche Auslandsanleihe (Volumen 40 Mio. Francs,
Deutschen in Lüderitzbucht gegründeten “Verei- Zahlstellen waren Privatbankhäuser in Paris und
nigte Diamantminen AG” weiterführte. Die oberir- London). Ausgegeben in einer überaus bewegten
dischen Vorkommen waren bald ausgebeutet: Zeit der portugiesischen Geschichte, in der das
1932 wurde der Betrieb eingestellt und nur 1935- Beispiel Spaniens mit seinen Umstürzen und
Militärrevolutionen Nachahmung fand. Es regierte
Nr. 1160
38 noch einmal kurz wieder aufgenommen. Die
Ges. existierte aber weiter, denn sie besaß außer- gerade die Königin Maria auf Basis der Verfassung
dem eine 20 %ige Beteiligung an der “Diamonds Dom Pedros vom April 1826. Doch die Opposition
Nr. 1160 Schätzpreis: 150,00 EUR Corp.”, der zentralen Verkaufsgesellschaft des De- bestand auf der älteren Verfassung vom Septem-
Beers-Konzerns. Maße: 27,5 x 35,2 cm. ber 1822 (wonach sie auch “Septembristen”
genannt wurden). Am 9.9.1836 kamen dann die
Compania Docks de Transito Septembristen durch einen Staatsstreich an die
del Puerto de La Plata Macht. Text in französisch, mit Originalunter-
Accion 100 x 100 Pesos, Nr. 1448 schrift, verzierter Umrahmung und königlich por-
tugiesischem Wappen. Maße: 30,3 x 16 cm. Mit
Buenos Aires, 1.9.1889 EF anhängenden Kupons ab 1834, keine Entwertung.
Gründeraktie, Auflage 3.000. Der Hafen von La
Plata, ein großes Bassin, steht mit dem Rio de la
Plata durch einen Kanal in Verbindung (der Rio de
la Plata ist der gemeinsame seichte Mündungs-
trichter der Flüsse Paraná und Uruguay). Die Stadt
La Plata, erst 1882 gegründet, liegt 50 km südöst-
lich von Buenos Aires und wurde sogleich die
Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, aus
dem die vorherige Hauptstadt Buenos AIres 1880
ausgeschieden war. Großformatiges Papier. Herrli-
che Gestaltung in königsblau mit großer, beson-
ders detaillierter Ansicht der Hafen- und Kaianla-
gen aus der Vogelperspektive. Maße: 43 x 32,8 cm.
Wegen Großformat einmal in der Mitte gefaltet,
sonst tadellose Erhaltung.
Gerne nehme ich auch
Nr. 1162
Ihre Einlieferung zur Auktion
entgegen! Nr. 1164 (Ausschnitt)
216
Nr. 1164 Schätzpreis: 175,00 EUR Ostsee. Begonnen wurde der Bau jedoch erst viel Nr. 1167 Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR später unter König Carl XII. Die Gesellschaft Startpreis: 90,00 EUR
wurde gegründet dank den unermüdlichen
État d’Alagoas Emprunt 5 % Or 1906 Anstrengungen des Ministers Baltzar Bogislaus
Hvalfangerselskapet Grenada A/S
5 % Obligation 500 FF, Nr. 15591 von Platen (1766-1829). Von Platen stellte den Aktie 1.000 nkr, Nr. 205
10.8.1906 EF/VF Kanalbauer Daniel Thunberg sowie den britischen Kristiania, 29.11.1924 EF+
Auflage 25.000. Alagoas ist ein Küstenstaat in NO- Spezialisten Thomas Telford (1757-1834) ein. Tel- Gründeraktie, Auflage 750. Walfanggesellschaft,
Brasilien, einer der dichtesbevölkerten Staaten ford gilt heute als der erste moderne Bauinge- gegründet am 26.7.1924. Originalsignaturen, u.a.
Brasiliens. Maße: 49,8 x 27,5 cm. Nicht entwertet, nieur, der Begründer des Bauens unter Anwen- des Kapitäns Otto Sverdrup. Ob es sich dabei um
aber ohne Kupons. dung wissenschaftlichen Methoden. Noch im den berühmten norwegischen Seefahrer und
Gründungsjahr wurden die Kanalarbeiten in Polarforscher Otto Sverdrup (1854-1930) handelt,
Motala begonnen. Von 191 km Kanalstrecke (mit konnten wir leider noch nicht klären. Maße: 37,1 x
Seestrecken 387 km) sind 87 km künstlich ange- 23,6 cm. Doppelblatt, inwendig Statuten. Mit bei-
legt worden. 58 handgetrieben Schleusen wurden liegenden Kupons.
gebaut. Im Oktober 1834 befuhr mit dem Dampf-
schiff “Admiral von Platen” das erste Linienschiff Nr. 1168 Schätzpreis: 450,00 EUR
die Strecke von Stockholm nach Göteborg. Der
ehemals bedeutendste schwedische Binnenschiff-
fahrtsweg ist noch heute eine große Touristen- Industrial Building Co. of Egypt
Attraktion. Die herrliche Aktienvignette zeigt sym- Action 4 £, Nr. 1072
bolisch die Vollendung des Kanalbaus: Gott des Alexandria, 1.1.1912 EF/VF
Vänersee und Gott der Ostsee reichen sich die
Führende Hausbaufirma in Ägypten, gegründet
Hände, dahinter ist eine Kanalschleuse mit Mast-
mit dem Erlaß des Khediven vom 3.7.1908. Die
spitzen zu sehen. Maße: 36,2 x 23,5 cm. Doppel-
Gesellschaft beschäftige bedeutende italienische
blatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.
Architekten, u.a. den Ingenieur, Dichter und Musi-
ker Antonio Lasciac (1856-1946). Lasciac wurde
vor allem von der Khedive-Familie gefördert.
Unter Abbas Hilmi Pascha wurde Lasciac zum
amtlichen Palast-Architekten ernannt. Die italieni-
schen Baumeister der Industrial Building Co. of
Egypt haben u.a. die Staatliche Schule Moharrem
Bey in Alexandria gebaut. Sehr dekorativ illu-
striertes Jugendstilpapier mit sehr frivoler Dar-
stellung der weiblichen Allegorie der Industrie,
links eine blühende Pflanze mit arbeitsamen Bie-
Nr. 1165 nen. Farblithographie. Maße: 27,1 x 35,5 cm. Mit
komplett anhängenden Kupons. Ein herrliches
Nr. 1165 Schätzpreis: 200,00 EUR Papier, sehr niedrig limitiert!
Etat de Maranhao Emprunt Extérieur Nr. 1169 Schätzpreis: 450,00 EUR
5 % Or 1910
Kingdom of Bulgaria
5 % Obligation 20 £ = 500 FF, Nr. 16297
Paris, 1.1.1911 VF 7,5 % Bond 500 £, Nr. 466
Auflage 40.000. Teil einer in Europa aufgelegten 20.12.1926 EF/VF
Goldanleihe von 8 Mio. £ oder 20 Mio. FF. Küsten- Auflage 847. Teil des “Stabilisation Loan 1928” im
staat Nord-Brasiliens mit der Hauptstadt Sao Luis. Gesamtvolumen von 1,8 Mio. £. Großformatiger
Haupterzeugnisse sind Baumwolle und Zucker, Stahlstich von Bradbury, Wilkinson & Co., schöne
Kaffee, im Binnenland Viehzucht. Maße: 49,4 x Vignette mit Göttin der Fruchtbarkeit auf steiner-
33,5 cm. Mit anhängenden Kupons 1926-1941, nem Thron inmitten von Feldern. Maße: 46 x 28,5
Nr. 1167
keine Entwertung. cm. Nicht entwertet und mit anhängenden restli-
chen Kupons ab 1940.
Nr. 1166
Götha-Kanal-Bolag
Aktie Serie D. 100 Riksdaler, Nr. 409
Stockholm, 1.3.1833 (ausg. 1888) EF/VF
Nr. 1168
Bereits im 16. Jahrhundert gab es Pläne zum Bau
eines Kanals zwischen dem Vänernsee und der
217
wurde die Gesellschaft liquidiert. Dreisprachig

dänisch/deutsch/französisch. Doppelblatt, inwen-
dig Übertragungen bis 1987. Maße: 36,5 x 23,5 cm.
Oberer Rand gelocht.
Nr. 1173

Örebro Bryggeri AB
Aktie 100 skr, Nr. 53
Örebro, 7.3.1902 EF
Nr. 1169 Nr. 1171
Brauerei in der schwedischen Provinz Örebro Iän,
der historischen Provinz Närke. Schöne Umran-
dung aus Hopfen und Malz, Weinfaß mit Wappen
von Örebro. Maße: 15,4 x 28,8 cm. Doppelblatt,
mit beiliegenden Kupons.
Nr. 1174

Pakistan International Airlines Corp.
100 shares à 10 Rs., Nr. 3494
Nr. 1170
Air Port Karachi, 1.8.1962 VF
Die in ihrer heutigen Form 1955 gegründete PIA ist
Nr. 1170 Schätzpreis: 150,00 EUR die größte pakistanische Fluggesellschaft. Bereits
Startpreis: 45,00 EUR 1946 erkannte Muhammed Ali Jinnah, der als
Gründer Pakistans gilt, die Notwendigkeit einer
Nr. 1172
La Minière S.A. Ottomane de Mines Airline. Mit Hilfe erfahrener Industrieller gründete
Aktie 5 x 1 £ tq., Nr. 8886-8890 er 1946 die Orient Airways, die zunächst mit drei
Constantinopel, 14.7.1914 EF/VF Nr. 1172 Schätzpreis: 500,00 EUR DC-3 von Kalkutta aus nach Akyab und Rangun
Gründeraktie. Die 1914 gegründete Gesellschaft Startpreis: 300,00 EUR flog. Kurz darauf wurde der Staat Pakistan gegrün-
betrieb das Tchaj-Damar-Bergwerk bei Zonguldak det und die Orient Airways verlegte ihren Sitz in
Nordsjællands Elektricitets- dessen Hauptstadt Karatschi. 1951 gründete die
(im Nordwesten der Türkei am Schwarzen Meer).
Noch heute beruht die Wirtschaft der Stadt Zon- og Sporvejs-A/S (Nordseelands pakistanische Regierung die Pakistan Internatio-
guldak (zugleich Hauptstadt der gleichnamigen Elektricitäts- und Strassenbahn-AG) nal Airlines, die jedoch nur in Ostpakistan (dem
Provinz in Anatolien) hauptsächlich auf dem Aktie Lit. C 200 dkr = 225 Mark = 280 FF, heutigen Bangladesh) operierte. Mit der Vereini-
Steinkohle-Bergbau, und die entsprechende Erfah- gung von Orient Airways und PIA wurde 1955
Nr. 142
rung ist auch der Grund, warum heute etwa 30 % auch der internationale Flugverkehr nach London
Kopenhagen, 30.9.1911 EF (über Kairo und Rom) aufgenommen. 1960 erhielt
der ursprünglichen Einwohner dieser Region im
Ruhrgebiet leben. Sehr dekorativ, mit Abb. des Gründeraktie. 1898 fand eine Vereinigung von 5 die PIA als erste asiatische Fluglinie überhaupt die
Bergwerks. Text ottomanisch/französisch. Maße: privaten Straßenbahnbetreibern in Kopenhagen Boeing 707, mit der ab 1961 regelmäßig auch New
41,4 x 24 cm. Mit komplett anhängenden Kupons. unter der Firma De kjøbenhavnske Sporveje (DKS) York angeflogen wurde. Ab 1964 flog die PIA als
statt. 1902 eröffnete die Tuborg Klampenborg erste Airline eines nicht-kommunistischen Landes
Elektriske Sporvej (TKES), eine Tochterfirma der auch China an. Heute besteht die Flotte aus 40
Nr. 1171 Schätzpreis: 250,00 EUR DKS eine elektrische Linie, die auf einer Länge von
Startpreis: 90,00 EUR Flugzeugen, mit denen in Europa, Amerika und
5.5 km die bisherige Dampfbahn-Strassenbahn Asien 34 internationale Destinationen sowie 21
National Mortgage Bank of Greece ersetzte. 1911 wurde die TKES zu Nordsjællands innerpakistanische Städte bedient werden. Maße:
7 % Bond 500 £, Specimen Elektricitets- og Sporvejs-A/S (NESAG) umorgani- 25,4 x 33 cm.
siert. Das Energieunternehmen mit eigenem Kraft-
1.12.1927 EF/VF werk versorgte außer der eigenen auch Straßen-
Gründung 1927 zur Übernahme der Hypotheken- bahnen anderer Gesellschaften mit Strom. 1953
geschäfte der National Bank of Greece. Schöner
großformatiger Druck von Bradbury, Wilkinson &
stellte NESAG ihren Betrieb von Straßenbahnen For questions please email me
auf Omnibusse um, 1974 zog sie sich aus dem
Co. in braun/schwarz, Vignetten mit weibl. Statute Fahrgastbeförderungsgeschäft ganz zurück. 2004 at gutowski@mail.de
und antiken Münzen. Text englisch/griechisch. wurde die NESAG beschuldigt, in betrügerischer-
Maße: 48,2 x 32,1 cm. Mit anh. Kupons. Rarität. weise ihren Strom zu teurer zu verkaufen. 2006
218
Nr. 1176 Schätzpreis: 175,00 EUR duktion von Viertaktmotoren. Neben Volvo hat
Startpreis: 60,00 EUR auch die Marke SAAB bis heute als Inbegriff des
soliden Automobils schon fast Kultstatus.1970
S.A. du Charbonnage Fusion mit “Scania-Vabis” zu “Saab-Scania”. Mit
de Longterne-Ferrand gedruckter Unterschrift von Marcus Wallenberg.
Action Privilégiée 500 Frs., Nr. 1532 Doppelblatt. Maße: 29,7 x 21 cm. Extrem selten
Élouges, 1.7.1863 VF angeboten!
Auflage 5.000. Konstituiert 1856, autorisiert durch
königliches Dekret von 1863. Bergbau im Arron-
dissement de Mons. Mehrere Originalsignaturen.
Maße: 30,6 x 22,4 cm. Mit anh. restlichen Kupons
ab 1874.
Nr. 1175 Nr. 1179

S.A. des Bains de Mer Startpreis: 125,00 EUR Soc. des Mines de Marcure
& du Cercle des Étrangers a Monaco S.A. par Actions “Fabriques de Tabacs de Tarhit S.A.
Action 15 x 500 FF, Nr. 648 Reunies” (Vereinigte Tabakfabriken) Action 100 FF, Nr. 1974
Monaco, 4.8.1947 VF+ Action 100 Goldleva, Nr. 46669 Alger, 4.4.1907 EF+
Glanz und Glamour der Fürstenfamilie sind noch
Plovdiv, 14.3.1912 VF+ Gründeraktie, Auflage 6.000. Die Gesellschaft
heute willkommener Stoff für die Regenbogen- betrieb eine Quecksilber-Mine in Algerien. Sehr
presse. Genauso bekannt und schillernd wie die Gründung 1909. Das größte Unternehmen der bul-
garischen Tabakindustrie mit einem Produktions- dekorativ mit Abbildung des Werksgelände in
Grimaldis ist das Casino von Monte-Carlo. 1863 einer kargen bergigen Landschaft. Originalsig-
erwarb der Franzose Francois Blanc die erste Kon- anteil von 34 %. Erzeugt wurden Zigaretten und
geschnittener Tabak für Zigaretten und Pfeife, fer- naturen. Mit kpl. anh. Kupons. Maße: 28 x 32,3
zession zum Betrieb der Spielbank. 1898 wurde cm.
die inzwischen dieser Aktiengesellschaft übertra- ner Ausfuhr von Rohtabak. Fabriken in Plovdiv,
gene Konzession um weitere 50 Jahre verlängert Rustschuk, Varna, Choumen, Sofia, Sliven und Bur-
(was sich die Fürstenfamilie selbstverständlich gas. Die Aktien notierten bis 1945 an der Sofioter
auch “fürstlich” bezahlen ließ). Zu dieser Zeit Börse, Großaktionär war die Banque Franco-Belge
kommt nicht einmal der Brockhaus um eine de Bulgarie. Außergwöhnlich dekorativ im slavi-
Erwähnung umhin: “Monte-Carlo, kleiner Ort 2 km schen Jugendstil mit Tabakpflanzen im Unter-
östlich von Monaco, an herrlicher Lage am Meer, druck und Schutzpatronin gestaltet. Zweisprachig
ist berüchtigt durch das von Spielern aller Länder bulgarisch/französisch. Maße: 29,6 x 46,2 cm. Mit
aufgesuchte, glänzend ausgestattete Kasino, wo anh. restlichen Kupons.
Roulette und Trente-et-quarante zu Einsätzen von
5 - 12.000 Frs. gespielt werden.” Könige und Für-
sten aller Länder, vor allem aus Rußland, aber
auch die amerikanischen Eisenbahnbarone dräng-
ten sich um die Spieltische. In unseren Tagen ver-
leiht das Kasino von Monte-Carlo nicht nur der
Nr. 1180
High Society, sondern als Kulisse auch vielen
Spielfilmen bis hin zum James Bond seinen Glanz.
Mit Ansicht des prachtvollen Spielkasinos von Nr. 1180 Schätzpreis: 75,00 EUR
Monte-Carlo über die ganze Breite der Aktie.
Maße: 39,3 x 27,4 cm.
Soc. des Tramways du Tonkin S.A.
Paris, 9.3.1929 EF
Auflage 50.000. Gründung der Kolonialgesell-
schaft 1901 als Soc. des Tramways du Tonkin
S.A. Sie betrieb das Straßenbahnnetz von Hanoi.
1951 umbenannt in Soc. des Transports en Com-
mun de la Région de Hanoi S.A. Maße: 21,3 x
30,8 cm.
Nr. 1178
SAAB-SCANIA AB
Aktie Serie A 1.000 skr, Nr. 4880731-40
Linköping, 15.6.1973 EF
Bekanntes Unternehmen der schwedischen Kraft-
fahrzeug- und Luftfahrtindustrie. Die ersten Flug-
zeuge der Ges. wurden im Mai 1940 vorgestellt.
Nr. 1176 Nr. 1181

1944/45 gab es die ersten Konstruktionspläne für
Personenwagen. 1946 Prototyp einer Limousine
mit Frontantrieb und Zweitaktmotor, ab 1960 Pro-
219
Soc. des Transports en Commun Soc. en Commandite des Etablissements
de la Région de Hanoi S.A. de Bains de Mer a L’usage des Familles
Action 500 FF, Nr. 86477 Action 100 Frs., Nr. 764
Paris, von 1951 EF/VF Brüssel, 7.5.1864 VF+
Auflage 91.800. Maße: 21,5 x 31,1 cm. Gründeraktie. Gegründet 1864 zum Bau und
Betrieb von Kur- und Badeeinrichtungen als Nach-
folgegesellschaft der vorherigen Familiengesell-
schaft William Smith & Cie. Mit Abb. des imposan-
ten Kurhauses. Originalunterschriften, u.a. von
William Smith. Rückseitig Statuten. Maße: 43,5 x
30,1 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons.
Nr. 1186
Société Ottomane du Chemin de Fer
de Damas-Hamah et Prolongements
4 % Obligation 500 F = 22 £ tq., Nr. 49240
Konstantinopel, 10.6.1901 VF
Auflage 90.000, D/H TR 2.400. Die 1892 aufgrund
einer ottomanischen Konzession gegründete
D.H.P. ging aus der Fusion der Société des Che-
mins de fer Ottomans economiques de Beyrouth-
Damas-Hauran et Biredjik sur l’Euphrate mit einer
belgischen Ges. hervor. Sie übernahm von ihrer
Vorgängerin die von Damaskus ausgehende Hau-
ranbahn und die Libanonbahn. Die Libanonbahn
Nr. 1182 überquert das Libanongebirge und den Anti-Liba-
Nr. 1184
non. Sie ist 143 km lang. Als das Osmanische Reich
Nr. 1182 Schätzpreis: 120,00 EUR die Hedschasbahn projektierte, versuchte es, die
Startpreis: 10,00 EUR Hauranbahn aufzukaufen, was aber an den zu
Nr. 1184 Schätzpreis: 90,00 EUR hohen Forderungen der D.H.P. scheiterte. So
Soc. du C.d.F. Ottoman d’Anatolie S.A. Startpreis: 25,00 EUR wurde die Hedschasbahn parallel verlegt und es
(Gesellschaft der Ottomanischen gab zwischen Damaskus und Muzeirib bis zum 1.
Bahn in Anatolien AG) Soc. Gle. de Pressage & de Dépôts WK zwei Bahnen, die sich Konkurrenz machten.
S.A. Eg. Die Hauranbahn wurde zu Beginn des 1. WK
4,5 % Obligation Serie III 408 Mark = 500 F demontiert, um das Material für den Vortrieb der
= 22 £ tq., Nr. 127504 Action 25 x 2 £ Egypt., Nr. 169676-700
Alexandria, 1.5.1957 EF Eisenbahn in Palästina, in Richtung des anzugrei-
Konstantinopel, Februar 1912 VF fenden Suezkanals, zweitzuverwenden. Die für die
1889 gegründete Handelsgesellschaft. Großforma-
D/H TR 2620a. Gründung 1889 zum Bau einer D.H.P. namensgebende Strecke von Damaskus
tiges Papier, hochdekorativ illustriert mit Szenen
Eisenbahn von Ismidt nach Angora im Namen und nach Hama gab es in dieser Form gar nicht. Die
aus den Bereichen Handel, Schifffahrt, Industrie
auf Rechnung der Deutschen Bank. Die Bank ließ durchgehende Verbindung Rayak-Aleppo konnte
und Eisenbahn. Zweisprachig französisch/ara-
sich hier, durchaus nicht ungern, vor den Karren ab 1906 befahren werden. In Aleppo bestand ab
bisch. Maße: 37,5 x 38,4 cm. Mit anh. restlichen
der Machtpolitik des deutschen Kaiserreichs 1915 Anschluss an die Bagdadbahn. 1911 errichte-
Kupons. Zwei Knickfalten, da Riesenformat.
spannen (wie es in Ländern wie England und te die D.H.P eine Strecke von Tripoli nach Homs.
Frankreich noch selbstverständlicher üblich war). Deren östlicher Teil wird heute noch teilweise von
1918 besetzten Engländer und Franzosen die Ana- der Verbindung Homs - Tartus der Syrischen
tolische Bahn; aufgrund des Versailler Vertrages Eisenbahn genutzt. Die Abzweigung in Richtung
wurden die in deutschem Besitz befindlichen Akti- Libanon erfolgte im Bahnhof Aakkar. Zu Beginn
en meistbietend versteigert. 1924 wurde die über des Ersten Weltkriegs wurden alle ausländischen
1.000 km lange Bahn vom türkischen Staat erwor- Bahnen im Eigentum von Gesellschaften, die ihren
ben. Dreisprachig deutsch/französisch/ottoma- Sitz im nun feindlichen Ausland hatten, beschla-
nisch. Maße: 48,5 x 30,8 cm. gnahmt, also auch die Bahnen der D.H.P. 1956 ver-
staatlichte Syrien seine Eisenbahnen. Die D.H.P.
ging in der Chemins de Fer Syriens (CFS) auf. Ver-
wendung der Anleihe: Betrieb und Ausbau der
Strecke Rayak - Hamah. Text französisch/ottoma-
nisch. Für diese Ergänzungsanleihe garantierte
die kaiserlich ottomanische Regierung eine Brut-
to-Einnahme von 11.000 F pro Jahr und Kilometer.
Maße: 26,6 x 30,8 cm. Mit anh. restlichen Kupons.
Nr. 1185

Soc. Gle. de Pressage & de Dépôts
S.A.Eg.
Action 5 x 2 £ Egypt., Nr. 318821-25
Alexandria, 1.5.1957 EF
Gleiche hochdekorative Gestaltung wie das Los
davor, nur andersfarbiger Druck. Zweisprachig fran-
Nr. 1183 Nr. 1187
zösisch/arabisch. Maße: 37,5 x 38,4 cm. Mit anh.
Restkupons. Zwei Knickfalten, da Riesenformat.
220
Nr. 1187 Schätzpreis: 120,00 EUR kommunikationsgesellschaft, die den ganzen Ost- Nr. 1191 Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR seeraum umspannte. Den anfänglichen großen Startpreis: 150,00 EUR
Erfolgen des Unternehmens setzte 1917 die Okto-
Standard Oil Company of Mexico berrevolution in Rußland ein jähes Ende. Faksimi-
United States of Brazil Government
1200 shares à 1 sh, Nr. 1953 le-Unterschriften von Knut A. und Marcus Wallen- 7,5 % (Coffee Security) Loan of 1922
London, 20.5.1913 VF berg (die Wallenberg-Dynastie kontrolliert noch 7,5 % Bond 500 £, Specimen
Die 1909 in London gegründete Gesellschaft besaß heute weite Teile der schwedischen Wirtschaft). 2.5.1922 EF
eine 50-jährige Förderlizenzen für das Ölfeld El Prachtvolle Umrahmung mit Lorbeerblätern und Anleihe von 9 Mio. £ zur Finanzierung der Kaffee-
Gallo in Tomatoco, Provinz Vera Cruz, Mexiko. den Wappen von Schweden, Rußland und Däne- Interventionsbestände der brasilianischen Zen-
1922 wurde die Gesellschaft reorganisiert und in mark. Maße: 20,5 x 28,4 cm. Doppelblatt, mit bei- tralregierung von 4,535 Mio. Sack, arrangiert in
“Standard Oil Co. of Mexico (1922)” umbenannt. liegendem restlichen Kuponbogen. Gelegentlich London von N. M. Rothschild & Sons, Baring Bro-
Maße: 20,2 x 25,1 cm. Äußerst selten! angeboten waren bisher lediglich die Ausgaben thers und J. Henry Schroder & Co. Als Sicherheit
1910 und 1915, die Gründeraktie dagegen ist für die Anleihe wurden die Kaffeebestände siche-
äußerst selten! rungsübereignet. Schöner Stahlstich von Brad-
bury Wilkinson, Vignette mit arbeitern bei der Kaf-
feeernte. Maße: 40,6 x 28,5 cm. Mit anh. dekorati-
ven Kupons. Rarität aus dem aufgelösten Archiv
von Bradbury, Wilkinson & Co.
Nachtrag
Nr. 1190
Tramways Électriques de Gand S.A.
Action 100 Frs., Nr. 12285
Brüssel, 20.1.1898 VF
Gründeraktie, Auflage 35.000. Die Geschichte der
Nr. 1192
Straßenbahn in Gent, der Hauptstadt von Ostflan-
Nr. 1188
dern, begann 1875 mit der Eröffnung einer Pferde-
bahn. 1897 ging die Konzession für den Straßen- Nr. 1192 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
bahnbetrieb an zwei Gesellschaften über, die im Startpreis: 450,00 EUR
Nr. 1188 Schätzpreis: 350,00 EUR Januar 1898 die Tramways Électriques de Gand
Startpreis: 90,00 EUR S.A. (TEG) gemeinsam gründeten um das Stadt- American Guano Company
State of Para netz vom Pferdebahn- auf Elektrobetrieb mittels 1 share à 100 $, Nr. 2018
5 % Sterling Loan of 1907 Akkumulatoren umzustellen. Die Akkustraßen- New York, 15.5.1856 EF/VF
bahnwagen waren dank ihren 25 PS-starken Moto- „Der Guano wirkt Wunder, obgleich er kein Heili-
5 % Bond 200 £, Specimen ren 12 km/h schnell. 1904 wurde der Akkubetrieb
2.7.1907 EF/VF ger ist“ - Peruanisches Sprichwort. Der Begriff
auf Oberleitungsbetrieb umgerüstet. Die TEG Guano bzw. „Huanu“ entstammt der Inka-Sprache
Nullgeziffertes Specimen. Bundesstaat im Norden betrieb das Straßenbahnnetz von Gent bis 1961. Quechua und wurde erstmals für Seevögelexkre-
Brasiliens im Amazonasgebiet mit der Hauptstadt Sehr dekoratives Papier mit Stadtwappen und drei mente benutzt, die man auf Inseln der peruani-
Belém. In London von Seligman Brothers arran- Stadtansichten in der Zierumrandung. Rückseite schen Küste fand. Die Verwendung von Vogelex-
gierte Anleihe von 0,65 Mio. £ für Fertigstellung mit Auszug aus den Statuten, mit einer Stadtan- krementen als Düngemittel war schon frühzeitig
der Braganza Railway, Reparaturen an vorhande- sicht mit Straßenbahnwagen im Vordergrund bei den Arabern bekannt. Die Idee der minerali-
nen Strecken, Bahnhofsbauten und Kauf von Roll- dekoriert. Maße: 29,3 x 40 cm. Mit restlichem schen Düngung wurde 1840 von Justus von Liebig
material. Grossformatiges Stahlstich von Brad- Kuponbogen (Kupons ab 1944). (1803-1873) entwickelt. Liebig vertrat die Auffas-
bury, Wilkinson mit herrlicher weiblichen Allego- sung, daß Pflanzen lediglich zehn Elemente
rie der Wissenschaft und des Fortschritts. Maße: benötigten, um ausreichend ernährt zu werden,
49,8 x 30,4 cm. Mit anh. Kupons. Rarität aus dem wobei Stickstoff, Phosphor und Kalisalze als
aufgelösten Archiv von Bradbury, Wilkinson & Co. essentielle Nährstoffe galten. Die Spurenelemente
entdeckte man erst Anfang des 20. Jahrhunderts.
Liebigs Lehren beinflußten die europäische Land-
wirtschaft in starkem Maße, was zu einem fort-
während steigenden Bedarf an mineralischen Dün-
gemitteln führte. Die Gründung einer modernen
Düngemittelindustrie geht somit auf Liebig
zurück. Zunächst jedoch besann man sich auf den
Guano, von dem man wußte, daß er ein ausge-
zeichneter Stickstoff- und Phosphordünger war.
Es entwickelte sich ein lebhafter Handel. Der erste
Versuch, Guano als Düngemittel nach Europa ein-
zuführen, wurde im Jahr 1832 unternommen, war
jedoch zunächst von geringem Erfolg. Erst acht
Jahre später sandte das peruanische Handelshaus
Quiros, Allier & Co., Lima, eine Ladung nach Liver-
Nr. 1189 pool, die dort im Auftrag der Britischen Gesell-
schaft für Ackerbau untersucht wurde. Die Dünge-
versuche verliefen diesmal überaus erfolgreich.
Nr. 1189 Schätzpreis: 300,00 EUR Im März 1841 begann bereits der Export von
Startpreis: 120,00 EUR peruanischem Guano nach England und in die See-
Svensk-Dansk-Ryska häfen Hamburg, Antwerpen und Bordeaux. Auf-
Telefonaktiebolaget grund dieser Entwicklung erteilte nun die perua-
nische Regierung verschiedenen Handelshäusern
Aktie 360 skr, Nr. 10815 Kontrakte, die dadurch ermächtigt wurden, auf
Nr. 1191
Stockholm, 14.11.1901 EF Rechnung der Regierung und gegen Kommissions-
Gründeraktie. Die 1901 unter Führung der Wallen- gebühren Guano-Handel zu treiben. Den europäi-
berg-Dynastie gegründete AG war die erste Tele-
221
schen Handel übertrug man zunächst der Firma

Anthony Gibbs & Sons in London. Im Jahr 1861
wurden J. D. Mutzenbecher & Söhne in Hamburg
und August Jos. Schön & Comp. alleinige Impor-
teure des Peru-Guanos für Deutschland, Däne-
mark, Schweden, Norwegen und Rußland. Auf den
Chincha-Inseln (Peru) wurde das ganze Jahr hin-
durch Guano abgebaut und auf die Schiffe, die vor
den Inseln lagen, verladen. Hauptverlader waren
englische und nordamerikanische Schiffseigner.
Im Jahr 1861 wurden beispielsweise 376.667 t (RT)
verladen, was der Regierung einen Reingewinn
von knapp 17 Millionen US-Dollar einbrachte. In
Europa waren die Engländer Hauptabnehmer für
den Guano, gefolgt von Frankreich, Deutschland
und Belgien. Allein im Jahr 1870 wurden 520.000 t
Peru-Guano nach Deutschland eingeführt. Die
phosphorsauren Guano-Salze fanden in England
bei der Fabrikation von Zündhölzern Verwendung.
Erträge schnellen in die Höhe, und der Vogeldün-
ger erweist sich dem Mist aus dem Stall weit über-
legen. Importeur William Myers meldet nach Peru:
Davon kann ich mehr verkaufen. Neben den engli-
schen Häfen entwickeln sich Antwerpen, Borde-
aux und Hamburg zu Drehscheiben des Dünger-
handels. Die Nachfrage ist groß, das Angebot
knapp, also liegen die Preise konstant hoch. Auch
in den Vereinigten Staaten, wo man den Segen der
Vogelexkremente anfangs komplett verschlafen
hat, reißen sich die Farmer jetzt um die Vogel-
phosphate. Vergeblich versuchen die Nordameri-
kaner mit Peru eine exklusive Sonderbehandlung
zu vereinbaren, aber die britischen Handelshäu-
ser sitzen fest im Sattel: keine Rabatte für Kunden
aus den USA. 1856 verabschiedet der US-Kongress
den Guano Act: Wo immer ein Bürger der Verei- Nr. 1193
nigten Staaten ein Vorkommen von Guano ent-
deckt, sei es auf unbewohnten Inseln oder den Nr. 1193 Schätzpreis: 2.500,00 EUR empfahlen. Die Cia. Rio Claro wurde in der Folge
ihnen vorgelagerten Felsen, darf er diese im Startpreis: 1.500,00 EUR an eine The Rio Claro Sao Paulo Railway verkauft,
Namen des amerikanischen Präsidenten in Besitz die ihren Sitz in London hatte. Als Gerüchte auf-
nehmen. Das Gesetz löst eine Welle von Unterneh-
Companhia Paulista kamen, die Rio Claro würde mit der Cia. Mogiana
mensgründungen aus, American Guano und US Acção 200.000 Reis, Nr. 14254 fusionieren, entschloss sich die Cia. Paulista unter
Guano Company werden aus der Taufe gehoben, von 1868 VF+ Antônio da Silva Prado 1892 dann doch zum Kauf,
Phoenix Guano, die Atlantic & Pacific Guano Com- Gründeraktie, Auflage 25.000. Druck auf Büttenpa- wofür in London eine Anleihe von 2,75 Mio. £ auf-
pany und viele andere. Die Logbücher von Ent- pier mit aufwändigem Wasserzeichen. Original sig- genommen wurde. Zur gleichen Zeit wurden drei
deckern und Walfängern werden hervorgeholt und niert von Dr. Clemente Falcao de Sousa Filho, dem weitere kleine Eisenbahngesellschaften übernom-
auf Hinweise durchforstet, Expeditionen ausgerü- Präsidenten der Gesellschaft. Hochdekorative gra- men: die Cia. Itatibense de Estradas de Ferro, die
stet, Schiffe in alle Himmelsrichtungen losge- phische Gestaltung mit vier Vignetten und floralen Estrada de Ferro de Santa Rita und die Cia. Des-
schickt. Die Guanokundschafter arbeiten schnell Ornamenten, als Lithographie durchgeführt. Die calvadense. Diese Übernahmen machten der Cia.
und gründlich, binnen kurzem machen sie 94 Gesellschaft baute zwischen 1868 und 1971 im Paulista den weiteren Weg ins Landesinnere frei,
Inseln aus, auf denen profitable Vorkommen Hinterland von São Paulo eine Hauptbahn in Breit- schließlich reichte sie bis an die Grenze des Staa-
lagern. 66 davon erklärt das State Department spur (1600 mm) und zahlreiche Nebenbahnen (in tes Mato Grosso do Sul (Region Alta Paulista und
umgehend zu amerikanischem Besitz, auf 24 Eilan- Spurweite 1000 mm). Der Plan für diese Bahn ent- Panorama, die durch Eisenbahnanbindung erst
den beginnt das große Graben. Jetzt weisen die stand in den frühen 1860er Jahren, als Grundbe- kolonisiert wurde) und bis an die Grenze von
Karten des 19. Jahrhunderts zwar noch den einen sitzer, Händler und Kapitalisten nach einer Mög- Minas Gerais (Colômbia). Auf dieser Neben-
oder anderen weißen Fleck auf, aber die von den lichkeit suchten, den Kaffee, der im Landesinne- strecke besaß die Cia. Paulista sogar ein Kühlhaus
USA beanspruchten Inseln gehören nicht in jedem ren des Staates São Paulo angebaut wurde, zu in Barretos. 1922 wurde als erste Bahn Brasiliens
Fall dazu. Sombrero Island beispielsweise. Die transportieren. Sie strebten ursprünglich an, dass der größte Teil der Hauptstrecke elektrifiziert.
Prospektoren der New Yorker Firma Wood & Grant die São Paulo Railway, auch Inglesa (die engli- Weitere Expansionsschritte wa die Übernahme
hissen 1856 das Sternenbanner und beginnen mit sche) genannt, die bereits die Strecke Santos-Jun- der Cia. Estrada de Ferro do Dourado (1949) und
der Arbeit. Wen stört es, dass die Antilleninsel diaí gebaut hatte, ihre Bahn nach São João do Rio der Estrada de Ferro Barra Bonita (1951). Die Per-
eigentlich zu Großbritannien gehört? Bis die Claro (das heutige Rio Claro) verlängerte, zumal sonenzüge der Bahn waren für hohen Komfort
Diplomaten alle politischen Verwicklungen sor- sie dafür auch schon die Konzession hatte. Doch und größte Pünktlichkeit im ganzen Land
tiert haben, sind 55000 Tonnen Phosphat gehauen die „Inglesa“ lehnte ab. Selbst eine Verlängerung berühmt, speziell der Zug R (Rapido) oder Trem
und verschifft. Oder Navassa, 36 Seemeilen süd- nur bis Campinas war unmöglich und die Strecke Azul (Blauer Zug), der aus Waggons der drei Klas-
westlich von Haiti gelegen, Guanovorkommen von der São Paulo Railway reichte so nur bis nach Jun- sen Pullman, Erste und Zweite Klasse bestand und
geschätzten 4,5 Millionen Tonnen. Die eigens diaí, wo dann die Strecke der 1868 gegründeten mit Speisewagen ausgestattet war. Die Cia. Pauli-
gegründete Navassa Phosphate Company gräbt Cia. Paulista begann. 1872 wurde der erste sta unterhielt zur Reparatur von Lokomotiven und
los, obwohl die Haitianer nachweisen können, Streckenabschnitt in Breitspur (1600 mm) von Waggons vier eigene Werkstätten in Jundiaí, Cam-
dass schon Kolumbus die Insel entdeckt hat; sie Jundiaí nach Campinas eingeweiht, Rio Claro pinas, Rio Claro und Sao Carlos. Die übermäßige
gehörte erst zu Spanien, dann zu Frankreich und wurde 1875 erreicht und Descalvado 1876. Danach Förderung des Straßenverkehrs durch die brasi-
seit 1825 eben zum unabhängigen Haiti. Die Ame- stockte der Ausbau, weil sich die Bahn politi- lianische Regierung unter Präsident Juscelino
rikaner geben sich pragmatisch: Man sei ja gar schem Druck einflussreicher Fazendeiros nicht Kubitschek zwang die Cia. Paulista, eine der her-
nicht an einem dauerhaften Besitz interessiert - beugen wollte, die forderten, dass die Verlänge- ausragendsten Bahnen Brasiliens und über ein
nur bis zum Abbau der Guanovorkommen. Sehr rung nach São Carlos über Morro Pelado (das heu- Jahrhundert lang als niemals verstaatlichte Pri-
dekorative Vignette mit Segelschiffen. Maße: 19,5 tige Analândia) führen sollte. Obwohl es die logi- vatbahn betrieben, 1971 zur Betriebseinstellung.
x 26,6 cm. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. sche Richtung gewesen wäre, wurde der Cia. Pau- Maße: 26,8 x 32 cm. Museale Rarität.
Äußerst selten! lista von der Provinzverwaltung nicht erlaubt, die
Stammstrecke in Richtung Ribeirão Preto zu ver-
längern. Die Konzession dafür erhielt statt dessen
Die Besichtigung der Auktionsware die Cia. Mogiana. Eine neue Cia. Rio Claro erhielt
ist vom 16.4. bis zum 20.4. in den die Konzession für die Verlängerung nach São Car-
Räumen der Bürogemeinschaft los und Araraquara, mit Nebenstrecken nach Jaú
Salzbergstrasse 2 in Wolfenbüttel und Bauru, ausgehend von Itirapina. Eine später
von der Cia. Rio Claro der Cia. Paulista vorge-
möglich. Bitte vereinbaren Sie einen schlagene Fusion lehnte diese unter ihrem dama-
Besichtigungstermin mit mir! ligen Präsidenten Fidêncio Nepomuceno Prates
ab, obgleich seine Techniker ihm die Zustimmung
222
Index nach Regionen (Deutschland)
Ostpreußen/Memelland: 43, 141, 484, 505, 24 Kiel, Flensburg: 283, 316-317, 487, 645 603, 657, 780, 782, 785, 851
598-600, 748, 799 25 Elmshorn, Itzehoe, Husum: 800 61 Bad Homburg: 127, 145, 177-181, 234-
Schlesien: 29, 110, 147, 170-171, 182, 187, 26 Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden: 24, 241, 743
189-190, 227, 408-409, 437, 445, 454-455, 457, 52, 265, 596, 632, 641-643 63 Offenbach am Main: 42, 458, 474, 728,
493, 512, 554, 581, 637, 646, 664, 722, 724, 27 Bremerhaven: 507-508 751
734, 768, 788, 825 64 Darmstadt: 318, 388, 830-832
28 Bremen: 59, 147, 169, 244, 329, 337, 410,
Danzig/Westpreußen: 220-221, 535, 867 412 65 Wiesbaden, Limburg, Rüsselsheim: 355,
Pommern: 621, 630, 771-774, 808, 810 29 Celle, Soltau, Uelzen, Salzwedel, 368-370, 485-486, 585, 610, 623, 695, 749
Böhmen und Mähren (1939-45): 373, 901 Dannenberg: 379, 414 66 Saarbrücken: 296, 358, 655, 692-693, 706
Sudetenland (1938-45): 778, 901 294 Salzwedel: 716 67 Ludwigshafen, Kaiserslautern: 95, 146,
Posen (1815-1919): 835 30 Hannover: 11, 13-14, 188, 196, 289, 379- 174, 288, 325, 456, 477, 489, 677, 752, 754,
Elsaß und Lothringen: 22, 28, 104, 131, 141, 380, 403-407, 424, 445, 472-473, 509, 529, 555- 828
295, 337, 340 556, 567, 569, 573, 577, 670, 806, 826-827, 68 Mannheim: 91, 142, 194, 217, 416, 485-
830-832 486, 521, 575, 677, 691, 781, 783
Nach Postleitzahlen 31 Hildesheim: 12, 278, 639, 715 69 Heidelberg: 161, 427, 479, 485-486, 662
32 Herford, Detmold, Minden: 65-66, 644, 70 Stuttgart: 77-78, 162, 217, 267, 629, 717,
01 Dresden: 23, 30, 33, 37, 55, 63, 96-98, 193, 707, 833, 847 777, 781, 854-856
197, 269-271, 273, 287, 299-300, 303, 305, 449- 33 Bielefeld, Paderborn, Gütersloh: 154, 71 Böblingen, Waiblingen, Ludwigsburg:
452, 470, 475, 482, 503, 528, 546-548, 615, 394, 476, 501, 649, 744 601-602, 610, 863
673, 697, 747, 796, 813-815, 821, 828, 833-834, 34 Kassel: 45, 263-264, 291-292, 579, 715, 745 72 Reutlingen, Tübingen: 582, 610, 840, 863
839, 848 35 Marburg, Gießen, Wetzlar: 163, 165-167, 73 Göppingen, Schwäbisch Gmünd, Aalen:
02 Bautzen, Görlitz, Zittau, Hoyerswerda: 206-216, 286, 429-430, 467-468, 671, 844 461, 510-511, 610, 805, 853
17, 30, 45, 113, 449-452, 506, 636, 647-648, 36 Fulda, Bad Hersfeld: 150-151, 567, 569 74 Heilbronn: 159-160, 343, 717, 857
723
37 Göttingen: 278, 380, 424, 658 75 Pforzheim: 40, 76, 610, 698-701
03 Cottbus: 184, 294, 449-452, 669
38 Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg: 76 Karlsruhe: 40, 91, 93, 199, 435, 480, 530,
04 Leipzig: 3, 27, 31, 34, 73, 79, 99, 141, 222, 10, 70, 152, 168, 172, 251, 301, 356, 385, 415, 584
245, 251, 261, 272, 284, 297, 304, 311, 331, 436, 439, 471, 500, 567, 624-625, 652, 703, 77 Offenburg: 92, 94, 295
372, 392, 438, 444, 460, 483, 538-550, 580, 715, 786, 824
608-609, 611, 616, 626, 696, 704, 714, 753, 78 Villingen-Schwenningen, Konstanz: 193,
39 Magdeburg: 15, 85, 152, 195, 285, 336, 293, 756, 796
780, 804, 838, 858
359, 362, 373, 413, 425, 492, 494-497, 565-572, 79 Freiburg im Breisgau: 29, 56-57, 500,
06 Halle (Saale): 64, 68-69, 80-84, 164, 222- 576, 583, 614, 708-713, 731, 750, 769-770, 822,
223, 262, 290, 294, 310, 356, 378, 395-396, 514, 517, 520, 718, 742
837, 862, 868
398, 417-420, 422-423, 464, 490, 498-499, 527, 80 München: 3, 38, 44, 58, 78, 114-117, 120-
40 Düsseldorf: 32, 95, 113, 153, 191, 193, 122, 124, 194, 197, 281-282, 349, 411, 454-455,
581, 612-613, 678-679, 735, 739, 865-866
219, 298, 312, 368-370, 523, 551, 574, 653, 464, 522, 604-606, 620, 634, 680-682, 779-780,
07 Jena, Gera, Saalfeld: 183, 341, 462, 796, 687, 760, 780, 864
829, 850 784, 803, 809, 811-812, 834, 841, 845
41 Mönchengladbach, Neuss: 20, 274, 350, 82 Garmisch Partenkirchen, Weilheim,
08 Zwickau, Plauen: 8, 304, 324, 371, 482, 381, 518, 583, 650, 661, 688, 836
676, 740, 802, 849 Fürstenfeldbruck, Starnberg: 634, 761-763,
42 Wuppertal, Solingen, Remscheid: 67, 841
09 Chemnitz, Freiberg, Mittweida, Flöha, 106-108, 144, 158, 298, 515, 534, 683, 687, 735
Annaberg: 18, 62, 100, 112, 198, 304, 328, 83 Rosenheim, Traunreut: 115, 123, 282,
44 Dortmund, Herne, Bochum: 95, 133, 604-606, 634
335, 367, 442, 597, 624-625, 654, 659, 725,
266, 279, 366, 433, 443, 559, 730, 765 84 Landshut: 119, 531
733, 746, 803
45 Essen, Mülheim, Gelsenkirchen, 85 Ingolstadt: 119
10 Berlin: 5-6, 9, 19, 26, 30, 39, 41, 44, 73-75,
Recklinghausen: 7, 54, 132, 308, 319, 347,
78, 81-84, 97-98, 101-102, 134-141, 143, 147, 86 Augsburg: 58, 88-89, 153, 588-589, 741,
374, 383, 445, 537, 619, 686, 689, 764, 846
150-151, 153, 155-156, 172, 192, 200-201, 217, 792-794, 842-843, 852
225-226, 228-230, 242-243, 246-249, 252-260, 46 Oberhausen, Bottrop: 46, 148-149, 203,
87 Kempten, Memmingen: 72, 591-592
268, 270, 276, 290-292, 294, 299-300, 322, 333- 229-230, 389-390, 635
88 Friedrichshafen, Ravensburg, Wangen,
334, 342, 344, 365, 376, 382, 386, 426, 431, 47 Duisburg, Krefeld, Moers: 1, 21, 130,
Biberach: 610
440, 443, 448, 453-455, 459, 465, 469, 476, 275, 338, 463, 759, 830-832
89 Ulm, Heidenheim: 192, 807
488, 519, 521, 524-526, 533, 536, 557-558, 576- 48 Münster: 298, 354
90 Nürnberg, Fürth: 88-89, 123, 202, 332,
577, 586, 607, 615, 617-618, 622, 624-625, 627, 49 Osnabrück: 2, 354, 654
387, 389-390, 604-606, 633, 672, 755, 776, 784,
638, 645, 651, 660, 663-664, 667-668, 674, 684- 50 Köln: 7, 71, 101, 113, 225, 250, 263-264, 801, 830-832
685, 715, 719, 727, 730, 737, 775, 780, 787, 271, 314-315, 320-321, 345-346, 364, 397, 421,
789-791, 796, 809, 811-812, 816, 821, 825, 860- 91 Erlangen: 111, 313, 393, 561, 656
432, 449-452, 502, 551, 665-666, 683-685, 690,
861 694, 808-809, 830-832 92 Amberg, Neumarkt, Weiden: 50-51, 123,
14 Potsdam, Brandenburg: 155-156, 458, 817-818
51 Leverkusen: 767, 830-832
519, 727, 860 93 Regensburg: 47
52 Aachen: 3-4, 25, 27, 32, 86, 306-307, 348,
15 Frankfurt/Oder: 218, 524-526, 729, 775, 363 94 Passau, Straubing: 516
821 53 Bonn: 61, 105, 175-176, 364, 384, 732 95 Hof/Saale, Bayreuth: 50-51, 53, 67, 129,
17 Neubrandenburg, Greifswald, Usedom: 173, 303, 590, 604-606, 675, 803
54 Trier: 732
533 96 Bamberg: 36, 434
55 Mainz: 351-352
18 Rostock, Stralsund, Rügen: 465, 551, 97 Würzburg, Schweinfurt: 118, 553, 830-
56 Koblenz: 33, 60, 504
593, 610, 702 832
57 Siegen: 128, 360-361, 375, 377, 736
19 Schwerin: 323, 594-596, 757 98 Suhl, Meiningen: 103, 157, 379, 573, 797,
58 Hagen, Witten, Iserlohn: 5, 298, 391, 819-820
20 Hamburg: 44, 71, 90, 141, 185-186, 204-
564, 628, 766, 859
205, 224, 277, 283, 287, 330, 399-401, 426, 99 Erfurt, Weimar, Gotha, Mühlhausen,
439, 448, 720, 738, 758, 766, 780, 808, 833, 59 Hamm: 128, 823 Nordhausen: 30, 48-49, 280, 302, 339, 360-
847, 868 60 Frankfurt/M.: 35, 73-75, 97-98, 109, 139, 361, 373-374, 376, 378, 440, 481, 491, 532,
21 Lüneburg: 439, 458 141, 163, 165-167, 192, 206-216, 226, 231-233, 560, 563, 631, 721, 726, 795, 798, 829
270, 286, 326-327, 357, 428, 441, 578, 587,
23 Lübeck, Wismar: 30, 309, 562, 719, 808
223
Index nach Sammelgebieten • Index on themes
Apotheken, Drogerien - pharmacy, chemist’s 299-300, 311-312, 362, 394, 404, 425, 481, 528, 586, Getränke (sonstige) - beverages (others)
shop 603, 656, 672, 677, 686, 694, 708-713, 715, 728, 779, 64, 183
193, 197, 672 791, 810, 829-832, 838, 920, 938
Glas - glass
Apparate- und Armaturenbau - appliance and Computer, Elektronik - computer, electronics 33, 45, 79, 132, 417-418, 444, 479, 484, 642-643, 646,
fittings construction 225, 387, 737, 801 673, 797, 817-818, 834, 909
188, 305, 489, 577-578, 607, 658, 921
DEKO-Papiere - decorative papers Gold-, Silber- und Diamantenminen - gold-, sil-
Art Deko - art-deco 6, 9-10, 12, 14, 91-92, 104, 114, 130, 184, 218, 258, ver- and diamondmining
114, 204, 528, 620, 743, 750, 755, 841 275, 295, 297, 330, 419, 501, 559, 654, 684-685, 695, 129, 377, 964, 980, 1012, 1029, 1096, 1161
704, 740, 743, 750, 753, 755-756, 765, 781, 848-849,
Ausstellungen, Weltausstellungen - exhibitions, 871, 873, 879-881, 884, 902-903, 909, 912-915, 924- Gründeraktie - founder shares
World Fair 925, 929, 956-959, 961-963, 965, 993, 1157, 1160, 2, 8, 10, 12, 19, 21, 23, 28, 33, 40-41, 48, 50, 53, 91,
327, 523, 542-545, 888 1162, 1168, 1177, 1190 96, 104, 106, 109, 128, 130, 135, 148-149, 157, 164,
169-170, 194, 199, 201, 205, 258, 262, 269, 276, 290,
Autographen - autographed items DM-Wertpapiere - DM-securities 296, 322, 332, 337-338, 348, 350, 356, 362, 385, 401,
228, 282, 362, 374, 764, 971-972, 1030, 1038, 1081, 38, 95, 97-98, 140, 144, 153, 158, 168, 177-181, 203, 405, 420, 422, 431, 443, 449, 456, 465, 473, 485, 493-
1145 224, 229-241, 266, 278, 303, 308, 330, 349, 355, 383, 494, 496, 502, 534, 536-537, 550, 559, 580, 592, 630,
387, 435, 487, 529, 585, 587-588, 590, 601-602, 610, 632, 637, 642, 653, 660, 688, 692, 694, 699, 704, 720,
Automobile, Motoren - automobile, engine 644, 675, 686, 719, 728, 746, 777, 792-794, 806, 811- 723, 726, 753, 761-763, 773, 775, 788-790, 796, 803,
46, 72, 90, 120-122, 158, 217, 228, 245, 320-321, 391, 812, 826-827, 842-843, 852, 854-856, 863 809, 823, 828-829, 831, 835-836, 839, 860, 867, 871,
407, 410, 515, 578, 584, 624-625, 659, 729, 740, 761- 886, 892, 899, 910, 919, 921, 924, 926, 930, 934, 936,
763, 862, 874, 876, 889, 896, 924-925, 1016-1017, Draht- und Kabelwerke - wire and cable works 943, 961, 1045, 1097, 1160, 1167
1035, 1081-1082, 1109, 1117, 1130, 1178 298, 314-315, 446-447, 466-468, 628, 783, 833
gültige Wertpapiere - valid securities
Bäckereien, Backwaren, Kekse - baker’s shop, Druckerei, Verlage, Werbung - printing, publis- 308, 330, 777, 806, 1022, 1036
bread, cakes and pastries hing, advertising
345-346, 626, 641 37, 221, 297, 342, 412, 552, 651, 658, 706, 814-815, Gummiindustrie und -verarbeitung - rubber
880, 885, 891, 1095, 1157 industry and processing
Banken (nur Aktien!) - banking (just shares) 404, 540, 838
28, 61, 73, 91, 96-105, 110, 113, 116-117, 136-137, Eisenbahnen - railroads
139, 198, 223-224, 226, 228, 244, 246-247, 270, 306, 23-24, 47, 52, 93, 155-156, 182, 222, 231-236, 242, Handel allgemein (sonst nicht zuzuordnen) -
325, 359, 399-400, 408-409, 453, 475, 518, 520, 530, 281-283, 290, 309, 356, 398, 438, 457, 485-486, 490- general merchandise
533, 541, 565-566, 571-572, 596, 603, 618, 635, 647- 497, 503, 506, 527, 538, 570, 576, 593-595, 623, 627, 185-186, 677, 683, 899, 939, 945-946, 1128
649, 684-685, 690, 719, 781-782, 837, 854, 858, 865- 660, 716, 718, 721, 769-770, 772, 775, 895, 897, 904,
866, 871, 918, 975-976, 1024, 1052, 1055, 1118, 1149, 906-907, 909-916, 919, 926, 942, 944, 947-951, 957, Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär - heating
1162 969-974, 977-979, 981, 983, 985-999, 1001, 1003, system, air condition, sanitary facilities
1007, 1009, 1013, 1015, 1018, 1020-1021, 1023, 1026- 188, 287, 305, 620, 677, 823
Banken (Pfandbriefe, Schuldv. etc.) - banking 1028, 1032-1033, 1038-1044, 1046, 1049, 1053, 1056-
(bonds, debentures etc.) 1058, 1061-1064, 1067-1080, 1085, 1087-1088, 1090, Historismus-Stil - historism style
248, 252-254, 353, 667-668, 1171 1092-1094, 1097-1101, 1103, 1106-1108, 1110-1114, 3, 27, 35, 45, 362, 570, 687, 698-701, 783, 788
1119, 1121-1123, 1126-1127, 1134-1136, 1138-1145,
1153-1154, 1158, 1182, 1186, 1188
Bau (Hoch-, Tief- und Straßenbau) - construc- Holz, Möbel, Forstwirtschaft - woods, furniture,
tion (structural-, civil engeneering, road con- forestry
struction) Elektroindustrie, Elektromaschinenbau - electri- 17, 29, 36, 140, 146, 187, 305, 324, 440, 458, 654,
113, 141, 147, 153, 281, 284, 445, 454-455, 483, 566, cal industry, electrical engeneering 658, 697, 722, 803, 853, 920, 922, 932, 1044
630, 686, 792-794, 842-843, 852, 1168 5, 23, 33, 74-75, 291-293, 314-315, 421, 444, 737,
1115
Hotel- und Gaststättengewerbe - hotels, catering
Baustoffe - building materials trade
48-49, 56-57, 80, 206-216, 263-264, 304, 322, 385, Fahrräder - bicycles 19-20, 24, 96, 272, 384, 441-442, 459, 470, 650, 653,
397, 414, 438, 474, 482, 550, 587, 630, 678, 687, 723, 144, 154, 621, 652, 735, 776, 801, 1117 882, 902-903, 908, 1105, 1175, 1183
732, 765, 822, 824, 909, 941
Feinmechanik - precision mechanics Judaika - Judaica
Bekannte Namen USA - well-known names USA 737, 797 348
1022, 1036, 1065, 1095, 1128-1129
Fernsehen, Rundfunk - television, broadcasting Jugendstil - art nouveau
Bergbau (ohne Gold, Silber, Kali, Salz) - general 387 22, 48, 99, 202, 328, 374, 378, 401, 413, 430, 510,
mining 563, 576, 704, 766, 849, 870, 877-878, 889, 913, 920,
21, 25-27, 41, 54-55, 81-84, 86-87, 127-133, 145, 148- Film, Kinos, Fotografie, Filmapparate - film, 950, 959, 961, 1157, 1177
149, 163-167, 203, 206-216, 243, 262-264, 281, 286, cinema, photography, film instruments
294, 304, 307, 347, 360-361, 363-375, 378, 382, 389- 96, 143, 342, 614, 706, 780, 787, 791, 816, 869, 1150 Kaffee, Tee, Kakao - coffee, tea, cocoa
390, 401, 415, 433, 449-452, 482, 506, 524-526, 554, 265, 469, 1191
573-574, 619, 634, 637-639, 664, 669, 686, 689, 764- Finanzunternehmen, sonstige - finance compa-
768, 825, 859, 870, 873, 879, 898, 909, 929, 935-936, nies (other) Kanäle - canal
958-959, 963, 967, 1042, 1050, 1054, 1060, 1072, 587 680-682, 848, 1084, 1166
1120, 1154, 1170, 1176, 1179
Fischerei, Fischverarbeitung - fishing, fish-pro- Kasino - casino
Brauereien, Mälzereien - breweries, malthouses cessing industry 1175, 1183
7, 53, 62-66, 97-98, 142, 157-162, 170, 174-176, 265- 507-508, 1006, 1152, 1167
266, 278, 303, 308, 332, 354-355, 383, 393, 422-423,
Kaufhaus - department stores
432, 434-437, 439, 480, 504, 529, 539, 555-559, 598- Fremdwährungsanleihen - foreign currency 551, 939, 1147
599, 675, 696, 725-726, 730, 736, 753, 777, 799, 807, loans
819-820, 1047, 1173 55, 74, 134, 248, 252-254, 259-260, 294, 329, 353,
Kolonie - colonies
403, 458, 670, 682, 747, 846, 905, 931, 940, 960,
224, 255-257, 401, 645, 683, 738, 893, 895, 1154,
Büro-, Schreib-, Rechen-, und Nähmaschinen - 1163-1165, 1169, 1182, 1186, 1188, 1191
1180-1181
office machines, typewriters, calculators,
sewing machines Friedhöfe - cemetery
251, 501, 621, 801 Krankenhäuser, Gesundheitswesen - hospital,
31
Public Health Service
32, 85, 199, 419, 610, 875, 882, 902-903
Chemie, Kunststoff, Gummi - chemical, plastics, Gaswirtschaft - gasworks
rubber 38, 58, 337-341, 388, 428, 553, 757, 898, 1022
2, 29, 39, 76, 115, 123, 133, 191-197, 201, 203, 276, Kunststoffindustrie und -verarbeitung - rubber
224
Index nach Sammelgebieten
industry and processing Optionsscheine - option certificates Stromwirtschaft - power supply
2 603 22-23, 38, 48-49, 54-55, 72, 81-84, 131, 133, 290-292,
294, 307, 337, 385, 388, 421, 449-452, 512, 514, 516-
Lacke und Farben - varnish paint and color optische Industrie, Fotografie - optical industry, 517, 553, 640, 680-682, 686, 691, 756-757, 795, 798,
paint photography 804-806, 841, 956, 1022, 1172
276, 311-312, 528, 728, 830-832 297
Tabak, Zigaretten, Zigarren - tabac, cigarettes,
Landwirtschaft - agriculture Papier, Papierverarbeitung - paper, paper mill cigars
189-190, 401, 564, 636, 645, 703, 707, 731, 1105, 30, 37, 42-43, 201, 221, 269, 297, 328, 343, 431, 513, 94, 200, 295, 458, 631, 864, 1177
1154, 1156 552, 604-606, 654, 828
Telekommunikation - telecommunications
Leder, Schuhe, Lederwaren - leather, shoes, lea- Pharmazeutika - pharmaceutics 25, 225, 237-241, 268, 314-315, 421, 574, 617, 737,
ther goods 39, 193, 197, 357, 708-713, 791 833, 891, 921, 966, 968, 1004-1005, 1008, 1010-1011,
460-461, 534, 536-537, 560, 563, 629, 655, 692-693, 1034, 1037, 1066, 1086, 1091, 1137, 1189
733 Porzellan, Keramik, Ton - porcelain, ceramics,
clay Terraingesellschaften, Immobilien - land com-
Logen (Freimaurer), Odd Fellows - lodge, odd 33, 50-51, 56-57, 60, 80, 280, 360, 373, 417-418, 678, panies, real estate
fellows 727, 732, 821, 863 6, 19, 34, 96, 109-110, 113, 132, 135, 158, 173, 199,
883 203, 220, 223, 242, 245, 265, 267, 272, 276, 282, 331,
Salz- und Kalibergbau, Salinen - salt and potash 334, 348-350, 381, 394, 405, 411, 431, 453, 459, 462,
Luft- und Standseilbahnen - cable railway mining, saltworks 485-486, 488, 498-499, 522, 550, 563, 600, 604-607,
125-126, 718, 917 101, 150-152, 243, 259, 362, 366, 376, 379-380, 471- 630, 663, 734, 785, 788-790, 803, 813, 860, 863, 892,
473, 639, 715, 717, 829, 881, 884 902-903, 940, 1025, 1030
Luftfahrt, Luftfahrzeugbau, Flugplätze - aviati-
on, airplanes, airfield Schiffahrt, Schiffbau, Fähren - shipping, ship- Textil, Bekleidung (ohne Leder) - textile, clothes
24, 120-122, 318, 464, 729, 872, 887, 896, 1014, 1059, building, ferries (without leather)
1083, 1151, 1174, 1178 16, 24, 52, 59, 218-219, 242, 395-396, 398, 487, 562, 18, 67, 72, 88-89, 102, 106-107, 111-112, 169, 184,
612-613, 632, 665-666, 679-682, 720, 739, 758, 800, 227, 274, 335, 344, 402, 446-447, 463, 465, 477-478,
884, 888, 897, 900, 952-953, 965, 973-974, 984, 1093, 510-511, 513, 588-592, 597, 661, 694, 741-742, 802-
Maschinenbau (ohne Elektromaschinen) -
1160 803, 840, 928, 933-934, 954, 1132
mechanical engineering (without electrical
engineering)
69, 95, 106-107, 189-190, 229-230, 275, 285, 288-289, Schmuck, Uhren - jewels, clocks, watches Theater und Oper - theatres and opera houses
298, 302, 310, 319, 323, 336, 389-390, 397, 415, 420, 76, 698-701, 796, 861 413, 633, 890
430, 433, 456, 489, 532, 562, 574, 577-584, 659, 686,
691, 720, 826-827, 849-850, 937, 1104 Schokolade, Süßigkeiten - chocolate, sweets Transport, Spedition, Lagerei - transportation,
345-346, 424, 847, 868 forwarding, storekeeping
Mautstraßen, -brücken und -tunnel - turnpike 31, 44, 237-241, 395-396, 505, 550, 612-613, 739, 773-
road, bridge, tunnel 774, 1070, 1148, 1184-1185
Schulen, Universitäten, Ausbildung - school,
291-292 university, training
32, 658 Versicherungen - insurances
Metallbau und -verarbeitung - metalworking, 3-4, 71, 77-78, 168, 271, 277, 326, 333, 359, 426, 448,
metal processing 502, 521, 535, 549, 567, 569, 575, 616, 688, 704, 724,
Seife, Kosmetika - soap, cosmetic
40, 68, 201, 204, 279, 287, 296, 412, 446-447, 476, 771, 784, 808-809, 811-812, 835, 855-857, 923, 1102
611, 656, 1000, 1159
601-602, 628, 676-677, 714, 783, 814-815, 862, 935,
961 Vieh- und Fleischwirtschaft - livestock farming
sonstige Vereine - other clubs
571-572, 731, 1155
20, 124, 173, 202, 258, 327, 413, 851
Milch und Käse - milk and cheese
273, 608-609 Waffen, Rüstungswirtschaft - weapons, defence
Spielzeug, Spielwaren, Spielkarten - toys, play-
industry
ing cards
Mineralwasser - mineral water 258, 581, 735, 833, 886, 1089, 1117
36, 1128
172, 265, 610-611, 877-878, 882
Waggons, Lokomotiven, Eisenbahn-Zubehör,
Spirituosen - spirits
Motorräder - motorcycles Signalanlagen - railway carriage, goods wag-
1, 265, 500, 598-599, 641, 705, 773-774
120-122, 144, 652, 735, 801, 1036 gon, engine, railway fittings, signal facilities
23, 398, 407, 578, 581, 1051, 1119
Sportvereine, -artikel, Sportstätten - sports
Mühlen - flour mills club, sports article, sports ground
17, 138, 316-317, 427, 522, 531, 568, 618 Wasserwirtschaft - water supply, water power
8, 108, 171, 836, 875, 901-903, 1065
147, 337, 385, 516, 670, 756, 841, 845-846, 848
Musik (Instrumente, Studios, Schallplatten) - Sprengstoff - explosive
music (musical instruments, studio, records) Wein, Sekt, Champagner - wine, sparkling wine,
123, 833, 1002
245, 392, 546-548, 657, 760 champagne
20, 35, 183, 351-352, 384, 424, 459, 500, 585, 598-
Staatsanleihen (inkl. Länder/Bundesstaaten) - 599, 650, 695, 705, 962
Nahrungsmittel (ohne Genußmittel) - foodstoff government loans (federal states, counties
(without semiluxury food) included)
17, 92, 185-186, 250, 267, 469, 505, 608-609, 626, Zementfabriken - cement factory
177-181, 255-257, 260, 313, 503, 561, 905, 931, 960,
644, 839, 955, 1006, 1048 48-49, 406, 474, 662, 687, 824, 941, 943, 1019
1116, 1124, 1164-1165, 1169, 1188, 1191
Nichteisenmetalle (ohne Bergbau) - nonironme- Vergnügungsparks - amusement park

Stadtanleihen - municipal loans
tals (without mining) 1148
114, 118, 134, 329-330, 403, 416, 519, 671, 743-752,
25, 76, 119, 205, 443-444, 603-606, 714, 825 754-756
Zoo - zoo
Northern Pacific Archiv 9
Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien - steel, iron,
977, 981, 986, 998, 1018, 1032, 1070-1073, 1090, metallurgical plants, foundry
1121-1122, 1139 46, 128, 188, 285, 287-289, 298, 307, 347, 389-391, Zucker - sugar
415, 429-430, 433, 456, 476, 574, 581, 615, 674, 735, 10-15, 70, 636, 702, 708-713, 778, 847, 867-868
Öl und Benzin - oil and petrol 759, 786, 825, 844, 850, 879, 927, 930, 936, 1125,
27, 243, 249, 262, 299-301, 365, 386, 420, 577, 622, 1131, 1133 Zündhölzer, Zündwaren - match, inflammable
639, 686, 982, 1022, 1031, 1045, 1146, 1187 matter
Straßenbahnen - street railways 920
Omnibus, Autobus, Taxi - bus, taxi 261, 290-292, 358, 487, 538, 570, 772, 806, 956, 1172,
487, 894 1180-1181, 1190
225
en
tiz
No
re
Ih
r
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67th Auction • April 23rd 2018

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All written bids should be made in EUR. The buyer shall pay the hammer price, together with a premium
thereon per lot of 21% (+ VAT) on the premium plus costs of shipping and handling. Your bids will be
taken into consideration independently and carefully. If, for example, you bid EUR 150 while the next
highest bid is EUR 100 you would obtain the item for EUR 105. In this way there is no risk for you, should
you give bids above„Startpreis" (= starting price). International bidders can transfer the money to my
bank account.
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All prices in my auction catalog are minimum prices in EUR.

No bids below starting price (= Startpreis) will be accepted (Schätzpreis = estimate)
228
Versteigerungsbedingungen
Versteigerungsbedingungen, die durch die Teilnahme an der 67. Auktion am 23. April 2018
schriftlich (auch per Telefax), elektronisch (Email) oder fernmündlich ausschließlich zur Anwendung kommen:
1. Die Versteigerung erfolgt in fremdem Namen für fremde Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen.
2. Die Versteigerung erfolgt freiwillig. Sie wird durchgeführt vom Auktionshaus Gutowski, Leiferder Weg 19, 38304 Wolfenbüttel
(eine Marke der Deutsche Wertpapierauktionen GmbH in Wolfenbüttel).
3. Die Versteigerungsbedingungen werden durch die Abgabe eines Gebotes anerkannt. Der Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn
er für Dritte steigert und deren Namen angibt.
4. Der Ausruf erfolgt zu den im Katalog angegebenen Preisen. Gebote unter den Ausrufpreisen werden nicht angenommen.
5. Der Versteigerer hat das Recht bei Neu- bzw. ihm unbekannten Kunden eine Depositzahlung vor dem Auktionstermin in Höhe von 25% des
gebotenen Betrages zu verlangen oder die Bonität durch Referenz zu bestätigen.
6. Die Versteigerungsraten werden vom Versteigerer festgesetzt. Gesteigert wird in der Regel um 5-10%, die aufgerundet werden können. Die
Abgabe eines Gebotes bedeutet eine verbindliche Kaufofferte. Den Zuschlag erhält der Meistbietende. Bei mehreren gleichhohen Geboten
erhält das zuerst eingegangene den Vorzug. Wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes Gebot übersehen wurde, ist der Versteigerer befugt
den Zuschlag zurückzunehmen und den Gegenstand erneut auszurufen. Dies gilt auch für alle Zweifelsfälle und Beanstandungen unmittelbar
nach dem Zuschlag.
7. Der Zuschlag verpflichtet den Bieter in jedem Falle zur Abnahme und Zahlung. Unmittelbar mit dem Zuschlag gehen alle Risiken,
insbesondere die Gefahr des zufälligen Untergangs und der zufälligen Verschlechterung des versteigerten Gegenstandes auf den Erwerber
über. Besitz und Eigentum gehen jedoch erst nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises auf den Erwerber über. Der Erwerber ist
verpflichtet, die ersteigerten Gegenstände sofort nach der Versteigerung in Empfang zu nehmen.
8. Der Käufer hat auf den Zuschlag eine Provision von 21% zu entrichten. Auf diese Provision und auf die Versandkosten (Inland 8,50 EUR bzw.
Ausland 15,00 EUR) wird die gesetzliche Mehrwertsteuer von 19 % berechnet.
9. Der Versteigerer Auktionshaus Gutowski ist ermächtigt alle Rechte des Einlieferers aus dessen Aufträgen und aus dem Zuschlag im Namen
des Einlieferers und auf dessen Kosten wahrzunehmen. Der Ersteigerer kann nach Abschluß der Versteigerung uneingeschränkt den Namen
und die Anschrift des Einliefereres des vermittelten Gegenstandes erfahren. Der Einlieferer kann nach Abschluß der Versteigerung
uneingeschränkt den Namen und die Anschrift des Ersteigerers erfahren.
10. Die Versteigerung erfolgt gegen sofortige Barzahlung des Kaufpreises in EUR-Währung. Fern- und Schriftbieter verpflichten sich, eine
Zahlungsfrist von 10 Tagen (im Ausland 20 Tage) einzuhalten, sofern nicht andere Kreditvereinbarungen schriftlich getroffen wurden. Für alle
Beträge, die nicht innerhalb von 10 Tagen nach der Versteigerung eingegangen sind, werden Verzugszinsen in Höhe von 1% per angefangenem
Monat berechnet. Zusätzlich werden alle Kosten, die durch die Einschaltung eines Rechtsberaters und/oder Inkassobüros entstehen, dem
Schuldner weiterbelastet.
11. Ist der Käufer mit seiner Zahlung im Verzug oder verweigert er die Abnahme der ersteigerten Ware, so können die entsprechenden Lose ohne
weitere Benachrichtigung in seinem Namen und für seine Rechnung freihändig verkauft oder nochmals versteigert werden. Der Schuldner
haftet in diesem Falle nach Wahl des Versteigerers für eventuellen Mindererlös oder auf Schadenersatz in Höhe von 30% des Zuschlags-
preises; auf eventuellen Mehrerlös hat er keinen Anspruch und er wird zu einem neuen Gebot nicht zugelassen.
12. Die ersteigerte Auktionsware wird erst nach vollständiger Bezahlung des Rechnungsbetrages ausgeliefert. Erfolgt die Auslieferung bereits zu
einem früheren Zeitpunkt, so bleibt das Eigentum bis zur vollen Zahlung des Kaufpreises vorbehalten. Die Versendung der ersteigerten
Auktionsware erfolgt auf Kosten und Gefahr des Käufers. Mit der Postabfertigung hat der Absender alles zur Zusendung erforderliche getan.
13. Die auf die Auktionsprovision erhobene Mehrwertsteuer ist bei Auslieferungen in Drittländer nicht erstattungsfähig, da eine Inlandsleistung
vorliegt. Bei Ausfuhrlieferungen in einen Mitgliedsstaat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hat der Käufer die Voraussetzung der
Steuerbefreiung durch rechtzeitige Angabe seiner Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nachzuweisen.
14. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände sind gebraucht und können vor Beginn der Versteigerung nach Vereinbarung
besichtigt und geprüft werden. Der Versteigerer übernimmt keine Haftung für Mängel. Die Katalogbeschreibungen erfolgen nach bestem
Wissen und Gewissen, sie stellen jedoch keine zugesicherten Eigenschaften im Sinne der §§459 ff BGB dar und können nicht Grundlage für
Reklamationen oder Ansprüche irgendwelcher Art bilden. Gebrauchsspuren oder kleine Beschädigungen sind bei der Beschreibung im
Katalog nicht unbedingt aufgeführt. Die Abbildungen der Auktionsobjekte im Katalog können aus technischen Gründen abweichend von den
Originalvorlagen dargestellt werden. Berechtigte Reklamationen müssen spätestens 7 Tage nach Empfang der ersteigerten Gegenstände
gemeldet werden. Jede Reklamation ist ausgeschlossen, wenn an den beanstandeten Losen irgendwelche Veränderungen vorgenommen
wurden. Nach dem Zuschlag können gegen den Versteigerer gerichtete Beanstandungen nicht mehr berücksichtigt werden.
15. Mit der Abgabe von Geboten für Gegenstände, die mit Emblemen des Dritten Reiches versehen sind, verpflichtet sich der Bieter dazu, diese
Objekte nur für historisch-wissenschaftliche Zwecke zu erwerben und sie in keiner Weise propagandistisch, insbesondere im Sinne des § 86a
StGB zu benutzen.
16. Der Versteigerer hat das Recht die festgesetzte Reihenfolge zu ändern, Nummern zu trennen, zusammenzufassen oder zurückzuziehen, den
Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen oder zurückzuweisen.
17. Wird ein Zuschlag trotz ordnungsgemäßen Gebotes nicht erteilt, haftet der Versteigerer nur, wenn ihm Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur
Last fallen. Eine Haftung des Versteigerers ist stets auf die Höhe des Kaufpreises beschränkt.
18. Die vorgenannten Versteigerungsbedingungen gelten sinngemäß auch für alle Geschäfte, welche außerhalb der Versteigerung mit
Auktionslosen abgeschlossen werden, insbesondere im Nachverkauf.
19. Teile der Versteigerungsbedingungen können vom Versteigerer aus triftigen Gründen jederzeit ausgesetzt werden; die übrigen bleiben in
diesem Fall gleichwohl wirksam.
20. Erfüllungsort und Gerichtsstand für beide Teile ist Wolfenbüttel.
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Auktionshaus
Auktionshaus Gutowski • 67. Fernauktion • Historische Wertpapiere • 23.4.2018

Vladimir Gutowski
67. Fernauktion
Historische Wertpapiere
23. April 2018

Gutowski

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Auktionshaus Gutowski • 67. Fernauktion • Historische Wertpapiere • 23.4.2018

Veranstalter: Seltenheits-Schlüssel Deutschland

R 10 = 3-5 Stücke bekannt

R9 = 6-10 Stücke bekannt

R8 = 11-25 Stücke bekannt

R7 = 26-50 Stücke bekannt

Türmchen und Giebeln, 127 m lang, 8 m breit und

Nr. 8 Schätzpreis: 400,00 EUR

Nr. 9 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Schöppenstedt. Mit Originalunterschriften. Einge-

Nr. 13 Schätzpreis: 250,00 EUR

Nr. 14 Schätzpreis: 1.000,00 EUR

Nr. 15 Schätzpreis: 300,00 EUR

Nr. 17 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 19 Schätzpreis: 1.000,00 EUR

Nr. 20 Schätzpreis: 500,00 EUR

Nr. 21 Schätzpreis: 500,00 EUR

Hanauer Blechwarenfabrik Eduard Weiß. 1925

der gesamten Bevölkerung in der Korbmacherei

Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen.

Nr. 39 Schätzpreis: 250,00 EUR

Nr. 49 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 53

Teil einer Anleihe von 15 Mio. $. Im Jahr 1972 im

Nr. 59 Schätzpreis: 15.000,00 EUR Nr. 62 Schätzpreis: 300,00 EUR

Nr. 67 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 70 Schätzpreis: 500,00 EUR

Nr. 74 Schätzpreis: 200,00 EUR

dern und dem Schwager die Glasfabrik W. Rönsch,

Nr. 77 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 91 Schätzpreis: 90,00 EUR

Nr. 94 Nr. 96 Schätzpreis: 250,00 EUR

Nr. 101 Nr. 104

Nr. 101 Schätzpreis: 250,00 EUR

Nr. 106 Schätzpreis: 400,00 EUR Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinne-

Nr. 107 Schätzpreis: 400,00 EUR

Nr. 114 Schätzpreis: 100,00 EUR

Nr. 117 Schätzpreis: 275,00 EUR

Nr. 121 Nr. 122

steingrube San Fernando im Siegerland, Hoch-

Nr. 125 Schätzpreis: 250,00 EUR Nr. 127

Nr. 132 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 138 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 141 Schätzpreis: 150,00 EUR

Nr. 150 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 154 Schätzpreis: 300,00 EUR

schen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwi-

unterschriften. Umschreibungen bis 1911 Mit und Schullehrer-Wittweninstitut” (1823 überführt

Nr. 164 Schätzpreis: 125,00 EUR

Nr. 166 Nr. 168

Nr. 169 Schätzpreis: 600,00 EUR

ner gingen sämtliche GmbH-Anteile der Brunnen-

Nr. 173 Schätzpreis: 2.000,00 EUR

Nr. 171 Schätzpreis: 200,00 EUR

Nr. 172 Schätzpreis: 100,00 EUR

Nr. 176 Schätzpreis: 100,00 EUR

Nr. 181 Schätzpreis: 100,00 EUR

Nr. 179 Schätzpreis: 120,00 EUR

lange Bahn in Niederschlesien östlich von Görlitz.

Max Hübner die Leitung und verlegte die Fabrik,

Nr. 193 Schätzpreis: 125,00 EUR

Nr. 198 Nr. 200

Nr. 203 Schätzpreis: 20,00 EUR

hielt Mitte des letzten Jahrhunderts sogar eine