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Herausgeber:
Prof. Dr.h.c. Dr.-Ing. Peter Dietz
Anschrift:
Institut für Maschinenwesen
Technische Universität Clausthal
Robert-Koch-Str. 32
D-38678 Clausthal-Zellerfeld
Tel: (0 53 23) 72-22 70
Fax: (0 53 23) 72-35 01
E-Mail: info@imw.tu-clausthal.de
http//:www.imw.tu-clausthal.de
ISSN 0947-2274
Titelbild:
Das technische Denkmal des Instituts, das Schlagwerk eines Durchlaufhammerbrechers, repräsentriert die
bergbau- und verfahrenstechnische Ausrichtung des Clausthaler Maschinenbaus, welche in der deutschen
Hochschullandschaft einzigartig ist.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) I
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................................ 1
Dietz, P.:
Akkreditierung – und kein Ende ? .................................................................................................................... 3
Institutsbetrieb
Trenke, D.:
Erneut Informationsveranstaltung zum Thema Rapid Prototyping und Rapid Tooling .................................. 95
Sover, A.:
Dehnungsmessstreifen - Messtechnik Praktikum am IMW............................................................................ 97
Turan, H.-C.:
CATIA-Einführung am IMW ............................................................................................................................ 99
Backhaus, S.:
Vorstellung der Arbeit des Instituts für Maschinenwesen auf dem Gebiet der
Maschinenakustik auf der Hannover Messe Industrie 2003 ........................................................................ 101
Wächter, M.:
Kompetenzen, Lernziele, Wissenstiefe und Workload - Bausteine im Leistungspunktesystem
der Hochschulen?......................................................................................................................................... 103
Schäfer, G.:
Pressespiegel 2003 ...................................................................................................................................... 109
Ausstattung etc.
Technische Ausrüstung, Kooperationsangebote und Forschungsschwerpunkte des Institutes.................. 141
Veröffentlichungen des Institutes seit dem 1.1.1999.................................................................................... 145
Autoren ......................................................................................................................................................... 149
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 1
Vorwort
Eigentlich hatte ich mir gedacht, dass ich bei dieser niversität Clausthal kommen, denn das Land Nie-
und eventuell der nächsten Ausgabe der Institut- dersachsen, das uns bisher aufgrund seiner Ver-
mitteilungen schon mit leicht altersverklärtem Blick antwortung für das Bildungswesen mit Mitteln zur
ein gewisses Resüme ziehen könnte über meine Durchführung der Aufgaben in Lehre und For-
Tätigkeiten am Institut – die gegenwärtige Situation schung versah, lässt uns verhungern. Abgesehen
in Niedersachsen und an unserer Universität von den Auswirkungen dieser erbärmlichen Lan-
scheint aber darauf hinzudeuten, dass gerade jetzt despleite verabschiedet sich das Land mit dem
eine Zeit des Überlebenstrainings kommt, in der neuen Hochschulgesetz auch aus seiner Sorgfalts-
das IMW sich beweisen muss. Also muss die Ver- pflicht bezüglich der Qualitätssicherung der Lehre.
greisung halt noch ein bißchen warten! Frau Kurz Bundesweit ist man der zwar unflexiblen, aber
wird das Institut weiter so führen wie bisher, so staatlich überwachten Prüfungsrichtlinien überdrüs-
dass man vielleicht gar nichts merkt. sig und ersetzt sie mit Schlagworten wie „Stärkung
Dem Land geht es nicht gut und das bekommen der Wettbewerbsfähigkeit“ oder „mehr Autonomie
auch die Universitäten zu spüren. Dass aber die an die Hochschulen“ durch ein System der Akkredi-
Technische Universität Clausthal rund 10% der ge- tierung – ich lasse mich hierüber in einem Artikel
samten Einsparmassnahmen im Universitätsbe- noch näher aus.
reich des Landes erbringen muss, ist gegenüber Umso mehr sind Einzelaktionen gefragt – und da
Hochschule und Region unverantwortlich. Aus den hat das Institut für Maschinenwesen wieder einiges
vielen mit dem Minister diskutierten Fragen möchte zu bieten. Bereichert durch das auf dem Um-
ich nur zwei Aspekte anmerken: schlagbild schon dargestellte Denkmal, das wir der
Hochschulen müssen sich strukturell erneuern Aktivität von Steffen Otto zu verdanken haben,
und dem Bedarf der Industrie als Abnehmer wenden wir uns auch wieder einigen Themen aus
unserer Alsolventen anpassen. Ich stelle ja gar dem Bereich der verfahrenstechnischen Maschinen
nicht in Abrede, dass wir auf engem Raum in zu. So soll eine neue Schneidmühle die Initialzün-
Südniedersachsen drei Hochschulen haben, dung für eine völlig neue Konzeption der Abfallent-
die gewisse Überlappungen haben und die sich sorgung sein (wir berichten erst später darüber,
auch in der Vergangenheit nicht genügend ab- weil wir noch nichts verraten wollen), und mit Ivon
geglichen haben. Aber ein derartiger Entzug Mupende versuchen wir seit letztem Jahr ein Pro-
von Mitteln unter dem gegebenen Zeitdruck jekt an Land zu ziehern, das sich mit der Aufberei-
führt zu Maßnahmen, die Neustrukturierungen tung von Maniok im Kongo befasst. Auch die Seil-
verhindern. trommeln warten mit Problemen, die eine erhebli-
che Vergrößerung des Einsatzbereichs erhoffen
Das Einsparpotential des nächsten Jahres
lassen.
kann durch Strukturmaßnahmen nicht aufge-
bracht werden, weil ein schneller Personalab- Natürlich haben die klassischen Themenstellungen
bau aus personalrechtlichen Gründen nicht darunter nicht zu leiden. Weiterhin sind mit Günter
möglich ist. Das heißt, auch die Gebiete, die Schäfer und Quinsong Hua die Zahnwellenverbin-
eigentlich nach dem Beschluss der Landesre- dungen einer der Schwerpunkte unserer For-
gierung gestärkt werden sollen – und da gehört schung, aber auch die neuen, die Stiftverbindung
der Maschinenbau dazu - , werden durch Ein- von Hagen Birkholz und die innenhochdruckgefüg-
stellungssperren, Hinauszögern von Investitio- ten Verbindungen von Torsten Grünendick, haben
nen, Berufungsmitteln oder normalen Haus- jetzt einen Forschungsstand erreicht, der eine si-
haltsmitteln so geschwächt, dass sie an die chere Auslegung zulässt. Und die Befassung mit
Grenze ihrer Arbeitsfähigkeit geraten. Wir ver- dem eigentlich alten Maschinenelement „Druck-
kaufen im nächsten Jahr unser gesamtes „Ta- kamm“ durch Ivon Mupende hat uns auf Möglich-
felsilber“ – und was dann? keiten der Anwendung solcher Ringe geführt, die
beim Lagerproblem nicht Halt macht.
Kreativität in der Führung dieser Universität ist an-
gesagt, wir müssen zu völlig neuen Methoden bei Ein Gebiet hat sich mit Hilfe von EU-Mitteln enorm
der Führung und dem Angebot der Technischen U- erweitert – Carsten Düsing, Dieter Müller und
2 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Günter Schäfer habe es in ihren Artikeln, z.B. Detlef Trenke lässt sich beim Rapid Tooling immer
„Konstruktionsmethodik als Exportschlager“ be- neue Tricks einfallen.
schrieben. Mittlerweile sind wir mit Hochschul- und Und schließlich wurde die Abteilung Maschinen-
Trainingsprogrammen zu diesem Thema weltweit akustik durch neue Einrichtungen und Vorhaben
vertreten, zum Teil laufen sogar gleichzeitig Semi- erheblich gestärkt. Stefan Backhaus stellt in einem
nare in Amerika und Asien. Artikel ein neues Großgerät zur Schallmessung vor,
Da wären wir natürlich wieder bei einem Lieblings- das wir in diesem Jahr eingeworben haben, seine
thema: Die Darstellung des Institutes in heißen und Arbeit ist zur Zeit geprägt von einem riesigen Prüf-
alkoholreichen Ländern! Nachdem unser Koopera- stand zur Ermittlung des Körperschalls durch Wälz-
tionsprojekt in Mexiko sich dem Ende zuneigte, und Gleitlager – zusammen mit Eli Nsenga. Die
wurden wir von der Ingenieurvereinigung VDI-Richtlinie 3720 ist jetzt druckreif, ihr wird als
CONACYT angesprochen, ob wir nicht ein neues wesentlicher Bestandteil das noch mit Frank Gum-
Studienprogramm für Maschinenbauer installieren mersbach entwickelte Buch zum Konstruieren
wollen, das nach deutschem Vorbild die abge- lärmarmer Produkte als CD beiliegen. Und im
stimmte Lehre von Werkstoffkunde, Fertigungs- nächsten Jahr wird es einen Kongress hierzu ge-
technik und Konstruktionselemente enthält. Auch ben, zu dem ich Sie bereits jetzt einlade.
unsere Kubaner, die uns jetzt in größeren Mengen Die diesjährige Exkursion in den Süden Deutsch-
besuchen , profitieren von unseren Lehrmethoden – lands kann durch ihre Reichhaltigkeit als voller Er-
hier gibt es aber noch viel im Sinne einer effektiven folg verbucht werden, der Flug mit dem Zeppelin
Studiengestaltung zu tun. Und schließlich haben wir wird noch lange in Erinnerung bleiben.
unsere freundschaftlichen Beziehung zu Tbilisi mit
Und dann gab´s da noch das Highlight des Jahres:
einem erneuten Besuch in diesem Jahr einschließ-
Die WGMK-Tagung fand in diesem Jahr in Claus-
lich der Einfuhr erheblicher Mengen von Tschat-
thal statt. 72 würdige Herrschaften wurden von un-
scha vertiefen können - Herr Kollege Betaneli ist
seren frisch gestylten Damen aus dem Sekretariat
mit fast 80 Jahren immer noch munter wie ein Fisch
freudig begrüßt, in Männlein und Weiblein aufgeteilt
im Borjomi-Wasser und hat zwei Artikel beigesteu-
und ihren speziellen Programmen zugeführt. Marti-
ert.
na Wächter und Carsten Düsing bespaßten die
Die Internationalisierung prägt unsere Studiengän- Damenriege und entdeckten neue Golf-Talente,
ge und das Institutsleben immer mehr. Durch die während die anderen sich vorwiegend wissen-
auf Spanien, Polen und – demnächst – Mexikound schaftlich gaben. Alles in allem ein toller Erfolg,
Ägypten erweiterten Doppeldiplom-Studiengänge auch an den Abenden im Salzbergwerk in Son-
begrüßt unser Sekretariat hereinkommende Studie- dershausen bei Jazzmusik und im Glückauf beim
rende vorsichtshalber schon mal dreisprachig um Tschärpern, wo es dann nicht mehr so würdig – a-
verstanden zu werden (am Georgischen üben sie ber viel lustiger – zuging.
aber noch ein bißchen). Und wir sind begeistert von
Wie immer möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre
unseren ausländischen Studierenden, die nicht nur
zum Jahresende eine kleine Freude machen und
mit voller Kraft ihr Studium vorantreiben, sondern
unsere gegenwärtigen Arbeiten vorstellen. Ich wür-
sich auch sehr schnell in Clausthal integrieren und
de mich freuen, wenn Sie uns in diesen für unsere
untereinander und mit ihren deutschen Freunden
Universität nicht ganz einfachen Zeiten gewogen
wunderbare Feste feiern – Globalisierung ist doch
bleiben und wünsche Ihnen ein schönes Fest.
was Feines.
Die Konstruktionsmethodik als Forschungsthema
war in letzter Zeit etwas außer Mode gekommen, Clausthal, im November 2003
mit einigen neuen Projekten zur Integration von
Werkstoff und Gestalt, von der Verbindung von
Bauteilen aus Werkstoffen, die miteinander nicht
kompatibel sind und mit dem konstruktiven Gedan-
ken einer Nutzung von Körperschallsignalen zur
Maschinensteuerung greifen wir dies aber wieder
verstärkt auf. Michael Goltz schließt seine Gedan-
ken zum Engineering Workflow in Kürze ab und
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Dietz, P.
Allmählich grassiert die Akkreditierung in den Me- Systeme entstanden sind, die zumindestens bei der
dien und in der Politik wie eine Krankheit – sind die Ingenieurausbildung weit an sachlichen Zielen vor-
Hochschulen überhaupt darauf vorbereitet? Und ist beigehen – zumal dieser unselige Krieg zwischen
das, was da entsteht, überhaupt ein wirksames Fachhochschulen und Universitäten dabei eine
Medium zur Qualitätssicherung in der Ausbildung? nicht unwesentliche Rolle spielt. Das Rad zurück-
Der Artikel enthält ausser Zweifeln auch Ratschlä- drehen können wir nicht – und sollten es meiner
ge, wie eine gute Technische Universtät sich ver- Meinung nach auch nicht. Aber wir sollten – und
halten sollte, um bei diesen neuen Methoden zwi- hier spreche ich besonders unsere Leser aus dem
schen Gleichmacherei und Ranking überleben zu Industriekreis an – diese Chance einer „Runder-
können. neuerung“ unseres Erziehungssystems nutzen, um
Accreditation in higher education is raising like a die Qualität unserer universitären Ingenieurausbil-
desease, at least in public discussions and the dung zu verbessern und den Erfordernissen der In-
press. The questions are: Are the higher education dustrie weiter anzupassen.
institutions well prepared, are these industrial in- Art der Einrichtung Zahl der Studenten
struments of quality assurance portable to educati- Universitäten 1.388.812
on systems? Beside a lot of doubts in the effectivity Fachhochschulen 487.286
this article contents some advice to manage the Hochschulen für Kunst und Musik 32,813
Total 1.908.911
problems in technical universities.
Institutionelle Aufsicht Zahl der Studenten
Staat 1.849.585
Nicht dass jemand gaubt, ich befasse mich jetzt nur Privat, staatlich anerkannt 34.838
noch mit diesen erziehungswissenschaftlichen Kirchlich, staatlich anerkannt 24.388
Themenstellungen und kümmere mich um die For- Total 1.908.911
schungsarbeit am Institut überhaupt nicht mehr! A-
Bild 1: Hochschultypen und Studentenzahlen in
ber gerade in diesem Jahr ist es so, dass durch
Deutschland (Quelle: www.higher-
viele Kongresse und vor allem durch die Tagung
education-compass.de)
der WGMK die allgemeinen Themen des Instituts
bereits hervorragend durch die Mitarbeiter aufbe- Abschluss (graduate) Anzahl Programme [%]
reitet wurden – was wir natürlich in unseren Mittei- Bachelor 749 8,0
standen und genutzt wird und nicht zu einem Zeit- Staatsexamen 119 7,6
Andere 105 6,9
punkt bekämpft wird, zu dem die politischen Ent-
Total 1.545 100
scheidungen bereits gefallen sind (vergl. Goethe:
Der Zauberlehrling). In vielen Gesprächen mit Kol- Bild 2: Hochschulabschlüsse und Studenten-
legen und in der Industrie habe ich nämlich den zahlen in Deutschland (Quelle s. Bild 1)
Eindruck, dass hier aufgrund politischer Aktivitäten
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Bild 1 gibt eine Übersicht über die Hochschulland- • Harmonisierung der Ausbildung durch Vergleichbarkeit
schaft in Deutschland; Bild 2 zeigt eine Übersicht und Einführung des "Diploma-Supplement"
über die Abschlüsse (wobei hier schon nach gradu- • Einführung des zweizügigen Studiums (Bache-
ate und postgraduate unterschieden ist). Im we- lor/Master) mit jeweils berufsqualifizierenden Abschlüs-
sen
sentlichen ist daraus zu entnehmen, dass
• Einführung eines Creditsystems zur Bewertung der
die Zahl der Universitäten und die Zahl der uni- Studienleistungen, das hochschul- und länderübergrei-
fend aufgebaut ist.
versitären Abschlüsse bei weitem überwiegt,
• Mobilität der Studierenden
Deutschland praktisch nur über staatlich finan-
zierte und gelenkte Ausbildungsstätten verfügt, Bild 3: Grundzüge der Bologna-Erklärung
die Zahl der privaten und kirchlichen Hoch- sich europaweit für einen zweizügigen Studiengang
schulen ist verschwindend gering (Die Einfüh- (Bachelor und Master) entschieden hat. Das be-
rung von Qualitätssicherungsmaßnahmen im deutet für unsere Studiengänge eine vollständige
Hinblick auf private Hochschulen – wie in ande- Änderung, denn beide Studiengänge sollen berufs-
ren Ländern – lohnt also nicht) qualifizierend enden. Hierüber habe ich im letzten
die Zahl der Abschlüsse, die für den Staats- Jahr einige Ausführungen gemacht, mit dem darin
dienst qualifizieren, relativ klein, aber deutlich versteckten Problem der Modularisierung befassen
mit speziellen Forderungen versehen sind wir uns im Rahmen der Institutsmitteilungen auch
(Staatsexamen, Referendariat usw.). Im Be- schon einige Jahre (vergl. Aufsätze von Frau
reich der Diplomabschlüsse gibt es klare Re- Wächter).
gelungen für den Eintritt in den Staatsdienst, Dieser Wandel ist unumkehrbar und eine euro-
die mit der Besoldungsregelung der Innenmi- päische Entscheidung in der Bildungspolitik,
nisterien zusammenhängen (ich erwähne dies, die wir anerkennen müssen. Alles Sträuben un-
weil es ein besonderer „Juckepunkt“ in den williger Hochschulen wird nichts nutzen, die Minis-
Verhandlungen der Kultusministerkonferenz terien genehmigen keinen neuen Studiengang und
war und zu einer Lösung geführt hat, die mei- haben die Umstellung auf die zweizügigen Studien-
lenweit nach politischem Kompromiss riecht). gänge bis 2007 beschlossen.
die Studiengänge „einzügig“ sind, d.h. dass Das bedeutet:
z.B. beim Diplomstudiengang des Ingenieurs Dass die Industrie in Ihrer Einstellungs- und
es sich nach ca 5 bis 6 Jahren Studium erweist, Beschäftigungspolitik sich auf dieses System
ob man den Abschluss schafft. Ist dies nicht einstellen muss. Es gibt keine Unterscheidung
der Fall, sind diese Studienjahre im Sinne der mehr zwischen Fachhochschul- und Universi-
Erlangung eines Grades verloren. tätsingenieur, sondern die Unterscheidung in
Die Qualitätssicherung in diesem System leistet der den dreijährigen Bachelor-Studiengang und ei-
Staat durch die in der Kultusministerkonferenz der nen eventuell darüber hinausgehenden zu-
Länder ausgehandelten Rahmenprüfungsordnun- sätzlichen Masterstudiengang, die beide von
gen und die durch die Gesetzgebung der Länder beiden Institutionen angeboten werden können.
hieraus umgesetzten Prüfungsordnungen, denen Allein von der Studiendauer her ist der Master
sich jeder Studiengang durch Genehmigungspflicht damit dem Universitätsabschluss gleichzuset-
unterwerfen muss. Da bei diesem System die Fa- zen, der Bachelor studiert ein Jahr weniger als
kultätentage eine beratende Rolle spielen, ist die- der jetzige Fachhochschulingenieur (von Aus-
ses System in der Vergangenheit erprobt und führte nahmen eines vierjährigen Bachelorstudien-
zu einer international hohen Anerkennung des ganges abgesehen). Die große Aufgabe, an
deutschen Universitätsdiploms im Ingenieurwesen. der sich – bitte – auch die Industrie beteiligen
Warum – um Himmelswillen – soll von diesem möge, ist die Organisation eines Studiums, das
System, auf das wir ja alle so stolz sind, künftig ab- den Anforderungen der Industrie genügt (das
gewichen werden. Der erste und auch einsehbare Lieblingswort der Politiker ist „employability“).
Grund ist die Erklärung von Bologna, die mittler- Ich sehe zur Zeit mit Erschrecken, wie sich alle
weile von über 40 Staaten unterschrieben ist und möglichen Funktionäre (Industrieverbände,
deren Grundlagen in Stichworten in Bild 3 darge- Gewerkschaften, Vertreter der Innenministerien
stellt sind. Das Wesentliche ist dabei, dass man und sonstige Politiker, VDI, Studentenvertre-
tungen ...) mit diesem Thema befassen und
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
2. Es ist nicht empfehlenswert, Masterstudien- 6. Zur Exzellenz einer Hochschule gehört auch
gänge ohne die dazugehörigen Bachelorstu- die Forschungskompetenz, die sich besonders
diengänge anzubieten – höchstens, wenn man durch die Einwerbung von Drittmitteln aus-
„nur“ einen ganz bestimmten Weiterbildungsbe- drückt. Hier unterscheiden wir uns auch deut-
reich abdecken möchte. Beide Abgänge müs- lich von ausländischen Hochschulen, die das
sen „ehrlich“ berufsqualifizierend sein und nicht Prinzip der Einheit von Lehre und Forschung
einen verkappten Diplomstudiengang darstel- nicht so verinnerlichen wie die deutschen Uni-
len. Aber – im Sinne einer Stärkung des Profils versitäten. Auch hier besitzt die Technische U-
– nicht jeder Bachelorstudiengang muss zum niversität Clausthal aus der Vergangenheit ei-
Master führen. nen hervorragenden Ruf. Aktive Forschung
3. Der Masterstudiengang muss sowohl für die ei- kommt auch der Lehre zugute, weil sie meist
genen Bachelor als konsekutiver Studiengang gut ausgestattete laborative Einrichtungen und
zugänglich sein als auch für Absolventen ande- entsprechend ausgebildetes Personal im Mit-
rer Hochschulen des gleichen Studiengangs telbau eines Institutes mit sich bringt. Nicht zu-
(ebenfalls konsekutiv) oder Absolventen ande- letzt beeinflusst die Forschung entscheidend
rer Studiengänge (nicht konsekutiv) oder als die Rekrutierung der Hochschullehrer.
Weiterbildungsangebot (konsekutiv oder nicht 7. Die Aufstellung der Curricula bedarf einer be-
konsekutiv). Hierzu ist eine Ordnung für die sonderen Berücksichtigung der Belange der In-
Zulassung zum Masterstudiengang zu schaf- dustrie und muss durch ein Beratungsgremium
fen, die durchaus auch Brückenkurse oder Zu- abgestimmt werden, bei denen die Kuratorien
lassungsprüfungen enthalten kann und die mit der Hochschulen Hilfe leisten können. Hieraus
akkreditiert wird. entwickeln sich dann die Kriterien für die Dar-
4. Die Akkreditierung allein genügt nicht, eine stellung bei der Akkreditierung.
Hochschule muss darüber hinaus Exzellenz 8. Meiner Meinung nach sollte man auf typische
zeigen, die zu einer öffentlichen Anerkennung deutsche Merkmale der akademischen Ausbil-
(Rankings, veröffentlichte Drittmitteleinwer- dung nicht verzichten, obwohl der Trend zur
bung, Nobelpreisträger o.ä.) führt, damit der „Europäisierung“ stark in Richtung Verschulung
Studierende nach Verlassen der Hochschule zeigt. Dies sind:
mit Stolz „den Namen seiner Hochschule auf Das Prinzip der Eigengestaltung des Studi-
der Visitenkarte mitführt“. Mit dem Tod der ums durch Pflicht-, Wahl- und Schwer-
Gremienuniversität dürfen Worte wie „Exzel- punktsfächer
lenz“ oder „Elite“ auch wieder zur Beschreibung
Auch bei der – von mir positiv bewerteten –
der eigenen Angebote benutzt werden.
Einführung von studienbegleitenden Prü-
5. Exzellenz beweisen kann man durch eine aus- fungen die Entflechtung der Prüfungsleis-
gezeichnete Lehre, die besonders auf den Stu- tung vom Studienfortschritt. Die Prüfung
dierenden eingeht. Dies bedeutet gegenüber darf keinen „Versetzungscharakter“ haben
heute mehr Betreuungsaufwand, mehr Experi-
Das Studium generale als Bestandteil der
mente bei der Vermittlung des Wissens, die
Ausbildung
Nutzung der technisch zur Verfügung stehen-
den Möglichkeiten und vor allem die persönli- Die Freiheit des Studierenden zum Wech-
che Nähe von Lehrendem zu Lernendem. Dies seln des Studienortes oder zum internatio-
ist an kleineren Lehreinheiten leichter zu errei- nalen Austausch mit Anerkennung der er-
chen als an großen, die Technische Universität brachten Leistungen (ERASMUS-Prinzip)
hat auch in der Vergangenheit besonders im Ich persönlich glaube, dass die Technische Univer-
Maschinenbau einen ausgezeichneten Ruf. sität Clausthal die besten Voraussetzungen hat, um
Man darf dabei aber nicht verkennen, dass der sich in dem künftigen Konkurrenzkampf der Hoch-
dafür notwendige Personalaufwand gewähr- schulen durchzusetzen – dies erfordert aber neben
leistet sein muss, sei es durch staatliche Förde- den nicht zu unterschätzenden administrativen An-
rung, durch Einwerbung zusätzlicher Mittel oder strengungen ein besonderes Engagement bei
durch Beteiligung der Studierenden an diesen Hochschulleitung, Lehrenden und Studierenden.
Aufwendungen. Glückauf!
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 7
Längsstiftverbindungen
Birkholz, H.
• QS = 0,125
Für den Festigkeitsnachweis spielbehafteter • QA = 0,65
Längsstift-Verbindungen existieren zurzeit keine • lf/DaI = 0,625 und lf/DaI = 1.
erweiterten Dimensionierungsgrundlagen, in der
Wellenwerkstoff: 42CrMo4
Fachliteratur werden lediglich einfachste Berech-
nungsgleichungen zur Auslegung gegen Flächen- Rm = 1100 N/mm2
pressung und Abscheren des Stiftes angegeben. Re = 900 N/mm2
Der Einfluss verschiedener Geometrieparameter
Nabenwerkstoff: CK45
bleibt dabei unberücksichtigt. Am Institut für Ma-
schinenwesen wurden umfangreiche Untersuchun- Rm = 850 N/mm2
gen zum Beanspruchungsverhalten drehmoment- Re = 450 N/mm2
belasteter Längsstiftverbindungen durchgeführt. Stiftwerkstoff: 115CrV5 Silberstahl
For the check of longitudinal pin connections with HC = 55
clearance no extended sizing bases are existing, in
Die Variation der Fügelänge wurde trotz identischer
the technical literature only simplest calculation
Probenkörper durch Ausmessen und nachfolgen-
equations are indicated. The influence of different
des Verschieben der Nabe auf der Welle auf das
geometry parameters remains unconsidered. At the
notwendige Maß realisiert. Es wurden sowohl für
Institut für Maschinenwesen extensive investigati-
nS=3 als auch für nS=4 Versuche für die Verhältnis-
ons were executed to find out the behavior of tor-
se lf/DaI = 0,625 und lf/DaI = 1 gefahren. Die Daten
que-loaded longitudinal pin connections.
für Verdrehwinkel und Lastmoment wurden elektro-
1 Stand der Technik nisch aufgezeichnet. Nach dem Start der Aufzeich-
Längsstiftverbindungen bestehen aus axial am nung erfolgte die Lastaufgabe. Das Drehmoment
Umfang angeordneten Stiften als Mitnehmerele- wurde bis zum Versagen der Verbindung durch
mente. Die Stifte können dabei nach Anzahl und Nachführung gesteigert, das Abschalten erfolgte
Anordnung variieren. Unterlagen zur Auslegung automatisch bei Überschreiten des Grenzdrehwin-
spielbehafteter Längsstiftverbindungen existieren kels. Bild 1 bis Bild 4 zeigen exemplarisch die
nicht. Es erscheint aber zulässig, die Angaben für durchgeführten Untersuchungen.
spielfreie Verbindungen als Anhaltspunkte zu ver-
wenden. Auch diese Auslegungshinweise fallen
aber sehr kurz aus. Am Institut für Maschinenwe-
sen wurden im Rahmen eines von der DFG geför-
derten Forschungsprojektes erste Dimensionie-
rungsgrundlagen für spielbehaftete Längsstiftver-
bindungen erarbeitet. Zur Absicherung der numeri-
schen Rechnungen wurden experimentelle Unter-
suchungen durchgeführt.
2 Experimentelle Untersuchungen
Zu Durchführung statischer Verdrehversuche wur-
den Verbindungen mit folgender Geometrie ausge- Bild 1: Abscheren der Stifte in der Verbindung
3W1_N15. nS = 3, lf/DaI = 0,625
wählt:
• DaI = 20mm
• nS = 3 und nS = 4
8 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
10
Drehmoment [Nm]
700
8 600
500
6
400
4
300 lf/DaI=0,625 lf/DaI=1
2
200
0 100
0 200 400 600 800 1000 1200
0
Drehmoment [Nm]
nS=3, elastisch nS=3, maximal
Bild 2: Drehmoment-Drehwinkel-Verlauf des Prüf-
lings 3W1_N15. nS=3, lf/DaI = 0,625 Bild 5: gemittelte Drehmomente aus den Ver-
16 suchen für nS = 3
14
elastischer Bereich
damit liegt die Auslegung gegen die Wellenstreck-
12
grenze auf der sicheren Seite. Zu Berücksichtigen
Drehwinkel [°]
10
ist jedoch die Festigkeit der Stifte, bei zu geringer
8
Festigkeit kann es vor Erreichen der Wellenstreck-
6 grenze zu einem Versagen der Verbindung kom-
4 men.
2
Die Erfassung der am realen Bauteil auftretenden
0 Spannungen kann u.a. durch Dehnungsmessstrei-
0 200 400 600 800 1000 1200
Drehmoment [Nm] fen erfolgen. Zur Überprüfung der Ergebnisse der
FE-Rechnungen wurden zwei Verbindungen im
Bild 3: Drehmoment-Drehwinkel-Verlauf des Prüf-
lings 3W6_N3. nS=3, lf/DaI = 1 Prüfstand durch Drehmoment statisch belastet und
die Beanspruchungen ermittelt. Die Dehnungs-
messtreifen wurden u.a. im Bereich der Nabennut
auf die Stirnseite der Nabe am Verbindungsbeginn
an der Stelle der geringsten Nabenwandstärke
appliziert.
Im Gegensatz zu den in den numerischen Untersu-
chungen eingesetzten abweichungsfreien Geomet-
rien sind real ausgeführte Verbindungen immer mit
Abweichungen behaftet. Diese Tatsache ist bei der
Auswertung der Messungen zu berücksichtigen.
Die abweichungsbehaftete Verbindung wurde mit
einem Drehmoment T = 350 Nm belastet und die
Messwerte aufgezeichnet. Dies wurde für jede
Bild 4: Verbindung 3W6_N3. nS = 3, lf/DaI = 1 mögliche Einbaustellung durchgeführt, die Ergeb-
Allen getesten Verbindungen gemein war ein Setz- nisse sind in Bild 6 a-d für die einzelnen Einbau-
effekt im unteren Drehmomentbereich bis ca. 100 stellungen dargestellt.
Nm, der den Ausgleich der Abweichungen (Setzen Die Auswirkungen der Teilungsabweichungen las-
der Verbindung) darstellt. Ein komplettes Versagen sen sich durch Mittelwertbildung unterdrücken.
der Nabe (Aufreißen) konnte in keinem Fall beo- Gemittelt wurden die Umfangsspannungen auf der
bachtet werden. Bild 5 zeigt die aus den Versu- Stirnseite der Nabe für jede Einbaustellung. Dieser
chen gemittelten Werte für die elastische Grenze Wert stellt den mit "abweichungsfrei" bezeichneten
und das Maximalmoment. Grafen dar und symbolisiert einen für alle Einbau-
Die Rückrechnung der Wellenbeanspruchung für stellungen identischen Traganteil.
das elastische Grenzmoment unter Berücksichti-
gung der aus den Parameteruntersuchungen ge-
wonnenen Erkenntnisse überschreitet die Elastizi-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 9
1
2 "Gemessen" bezeichnet den real auftretenden
Spannungswert. Dieser Wert wurde auf den Wert
1,5
der abweichungsfreien Verbindung bezogen und
1
bildet den Traganteil Ta:
a
0,5
gemessener Wert
4 0 2 Ta = .
abweichungsfrei
Damit lassen sich Aussagen zur optimalen Einbau-
stellung treffen. Mit einem auf den abweichungs-
freien Zustand bezogenen maximalen Traganteil-
3 faktor Ta = 2 stellen Bild 6 a und Bild 6 c die un-
1 günstigste Einbaustellung dar. Die beste Einbau-
2
stellung ergibt sich nach Bild 6 b mit einem Wert
1,5
Ta ≈ 1,5.
1
b Die Ergebnisse der FE-Analysen konnten durch die
0,5 experimentellen Untersuchungen bestätigt werden.
4 0 2 Die ermittelten Einflussfaktoren liegen auf der si-
cheren Seite.
3 Weitere Untersuchungen
3.1 Wahl der geeigneten Passung
Die Frage nach einer Empfehlung für eine einzu-
3
haltende Passung für spielbehaftete Längsstift-
1
2 Verbindungen erfordert einige grundsätzliche Ü-
1,5
berlegungen. Anhaltswerte sind in der Literatur
lediglich für übermaßbehaftete Verbindungen zu
c
1
finden.
0,5
Zylinderstifte ungehärtet nach DIN EN ISO 2338, Stiftanzahl, wenngleich in deutlich geringerem Ma-
1998-02 bzw. gehärtet nach DIN EN ISO 8734, ße, beeinflusst. Je größer QS, desto höher die Ab-
1998-03 werden in den Passungen DSm6, DSh8 weichung von der Kreisform und damit die Beein-
und DSh11 gefertigt. Dies entspricht den genormten flussung des Spannungsverlaufs.
Toleranzfeldern für Zylinderstifte nach DIN 7. Bild 7 zeigt den Schubspannungsverlauf in Abhän-
Nach DIN 7157 wird eine Passung H7m6 als Treib- gigkeit vom Radius einer Längsstift-Welle.
sitz bezeichnet, der mittels Presse oder (schwer)
mit Handhammer zu fügen ist. Als Einsatzgebiet
werden einmalig aufzubringende Riemenscheiben,
DiI, max/2
Zahnräder sowie Kupplungsnaben angegeben.
Eine Passung H7m6 kommt für einen Einsatz im
Bereich spielbehafteter Längsstift-Verbindungen
demnach nicht in Frage.
Eine Kombination H7/h6 mit einem maximalen
Spiel von 22µm, bezogen auf den untersuchten Radius r
Wellendurchmesser mit DaI = 32mm sowie eine
Kombination H8/h9 mit einem maximalen Spiel
58µm wird nach DIN 7157 als Gleitsitz bezeichnet.
Die Teile sind von Hand verschiebbar. Passungen
H6/h8, H7/h8 sowie H8/h8 liegen innerhalb dieses
Schubspannung τ
Festigkeit wenig, zum Gewicht aber viel beitragen, ren" Bereich dar, oberhalb der Kurve erfolgt ein
ausgespart. Versieht man also die Welle mit einer Ansteigen der Beanspruchungen in der Welle.
zentrischen Bohrung, deren Durchmesser die Be- 0.35
QS
ginnende nicht mehr konzentrische Verlauf der 0.20
Beanspruchungen
Schubspannungen in der Welle zu erkennen. unbeeinflusst
0.15
0.10
0.3 0.32 0.34 0.36 0.38 0.4 0.42
QI
1.1
Vergleiche der Beanspruchung an Längsstiftverbin-
dungen mit Voll- und Hohlewelle zeigen, dass die 1
Welle sind, wenn die die Bedingung DiI < DiI, max QS=0.125 QS=0.1875 QS=0.25 QS=0.3125
1,6
QI Durchmesserverhältnis des Innenteils
(= DiI/DaI) [-]
1,4
QS Durchmesserverhältnis Stiftdurchmes-
YQA,A
1,2
QA = 0.5
ser/Außendurchmesser des Innenteils
1
(= DS/DaI) [-]
0,8
YQA,A Einflussfaktor Nabenaußendurchmesser [-]
0,6
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9
σV Vergleichsspannung nach GEH [N/mm2]
QA
σV,I Vergleichsspannung nach GEH in der
Bild 12: Einfluss des Nabenaußendurchmessers Wellennut [N/mm2]
auf die Vergleichsspannung in der Naben-
τn,I Torsionsnennspannung der ungeschwächten
nut
Welle [N/mm2]
• Stiftüberstand: Ein Stiftüberstand am Verbin-
dungsbeginn führt zu einer leicht verminderten
Wellenbeanspruchung, jedoch steigt die Na-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 13
Schäfer, G. et al.
2 Zahnwellen-Verbindungen
Zur Übertragung von Drehmomenten bei gleichzei-
tiger axialer Verschiebbarkeit von Welle und Nabe
werden häufig Zahnwellen-Verbindungen mit Profi-
len nach DIN 5480 eingesetzt. Die große Anzahl im
Eingriff befindlicher Formelemente (Zahnpaare)
ermöglicht die Übertragung hoher Drehmomente
bei geringen Nabenaußendurchmessern. Kosten-
günstige Anwendungen erschließen sich insbeson-
dere bei Herstellung großer Stückzahlen mittels
spanender und vor allem spanloser Herstellungs-
verfahren.
Bisherige – z.T. stark vereinfachte – Berechnungs- Bild 1: Verschleiß- und Torsionsdauerbruch-Schaden an
ansätze für Mitnehmerverzahnungen wie die Be- Zahnwellen-Verbindungen
rechnung auf Basis einer zulässigen Flankenpres-
14 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
ten. 20
0
-150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300
mm
Lastflanke Freiflanke
Bild 4: Vergleich der Zahnfußspannung in der Welle ü- • Nabe: Verhältnis von Nabenaußendurchmes-
ber der Verbindungsbreite für verschiedene Brei- ser zu Wellendurchmesser DaA/DaI bei ver-
ten/Bezugsdurchmesserverhältnisse b/dB schiedenen DS/DaI; Anzahl der Mitnehmerele-
mente
Zur Klärung der Einspann- und Lastbedingungen
3 Längsstift-Verbindungen
wurde zunächst für jeweils eine ungeschwächte
Längsstiftverbindungen bestehen aus axial am Geometrie analytisch und mittels FEM die Bean-
Umfang angeordneten Stiften als Mitnehmerele- spruchung ermittelt. Die gewählten Randbedingun-
mente, vgl Bild 1. Die Stifte können dabei nach An- gen in Anlehnung an hatten maximale Abweichun-
zahl und Anordnung variieren. gen zur analytischen Rechnung von < 1% zur Fol-
ge, d.h. es wurde eine ausreichend hohe Genauig-
keit sicher gestellt. Die Lage der Stifte wurde so
angesetzt, dass der Fugenradius zwischen Welle
und Nabe durch den Stiftmittelpunkt verläuft. An-
schließend erfolgten die Parameterrechnungen
unter Anwendung dieser Randbedingungen. Bild 6
zeigt das Formzahldiagramm der Welle für Torsion.
Bild 5: Längsstift als Mitnehmerelement in einer Welle- 3.6
Nabe-Verbindung 3.4
3.2
3
2.6
stiftverbindungen existieren nicht. Es erscheint aber 2.4
lf/DaI=1.25
lf/DaI=1.4 6
Verbindungsbreite
6 lf/DaI=1.5
5
4
4
σV,I / σV,n,I
2
3
0
0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 2
z/lW
1
Bild 7 Verlauf der Vergleichsspannung im Nutgrund
der Welle für nS = 1 und verschiedene Verhältnisse lf/DaI; 0
0.35 0.45 0.55 0.65 0.75 0.85 0.95
QS = 0,125, QAI = 0,5 = const. z / lW
nS=1 nS=2 nS=3 nS=4 nS=5 nS=6
Man erkennt einen übereinstimmenden Vergleichs-
spannungsverlauf für alle Verhältnisse lf/DaI im un- Bild 8: Einfluss der Stiftanzahl auf die Wellenbeanspru-
gestörten Bereich der Welle, also vor dem Verbin- chung. QS = 0,125, lf/DaI = 0,625; QA = 0,5
dungsbeginn. Mit Verbindungsbeginn schließt sich Die Überhöhung nimmt mit zunehmender Stiftan-
ein Bereich deutlicher Spannungsüberhöhung an. zahl sichtbar ab, bis sich bei nS=6 nahezu ein
Mit Verlängerung der Verbindungsbreite kommt es Gleichgewicht zwischen dem Bereich ungestörter
zu einer deutlichen Reduzierung der Spannungs- Torsion und dem Verbindungsbeginn einstellt. Dies
überhöhung. Für Stiftanzahlen nS = 1 bis nS = 3 deutet auf eine gleichmäßige Beanspruchung der
konnte ein erheblich größerer Einfluss auf die Ver- Welle hin, was bei der Auswahl der Stiftanzahl be-
gleichsspannungsüberhöhung festgestellt werden rücksichtigt werden sollte. Zusätzlich ist in diesem
als für darüber hinaus gehende Stiftanzahlen. Mit Zusammenhang der Stiftdurchmesser zu berück-
steigender Stiftanzahl sinkt auch das optimale sichtigen, wie im Folgenden noch gezeigt wird.
Breitenverhältnis immer weiter ab, bis es bei ca.
lf/DaI = 0,625 einen konstanten Wert annimmt. Als
Konstruktionshinweis kann ein Bereich für die Ver-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 17
QS
größerung des Stiftdurchmessers bewirkt ebenfalls 0.2
1.5
0.5
4 Geschwächte Pressverbindungen
0
0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1
z / lf
Die zweite große Gruppe der Welle-Nabe-Verbin-
QS=0.125 QS=0.1875 QS=0.25 QS=0.3125 dungen sind die reibschlüssigen Verbindungen, zu
Bild 9: Einfluss des Stiftdurchmessers auf die Wellen- denen auch die noch nachfolgend behandelten
beanspruchung. nS = 4, lf/DaI = 0,625; QA = 0,5 IHF-Verbindungen und Druckkämme gehören. Das
erste Beispiel nach dem Prinzip des Reibschlusses
Durch die Erhöhung des Stiftdurchmessers wird auf
ist der Schrumpfverband der häufig durch konstruk-
der einen Seite die Spannungsspitze am Verbin-
tiv bedingte Diskontinuitäten, wie Radialbohrungen
dungsanfang abgebaut, gleichzeitig wird aber auch
(z.B. bei Pressölverbänden) oder exzentrische Axi-
der Querschnitt der Welle geschwächt, so dass die
albohrungen in Welle und Nabe (z.B. für Schmier-
Spannungen vor dem Kontakt deutlich steigen. Bei
und Druckmittelzufuhr bei Kupplungen, Flansch-
einem Verhältnis QS = 0,1875 kommt es bei einer
bohrungen, Schraubenbefestigungen bei Spann-
Verbindung mit 4 Stiften dazu, dass die Spannun-
ringverbindungen usw.), gestört ist. Diese Störun-
gen vor und im Kontakt nahezu gleich sind.
gen bedingen einerseits eine örtliche Spannungs-
3.5 Zusammenfassung zunahme und damit eine Begrenzung der übertrag-
Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse baren Lasten infolge Kerbwirkung, andererseits ver-
der Parameteruntersuchungen zum Drehmoment- ursachen diese Störungen eine Änderung des ela-
übertragungsverhalten Ein- und mehrstiftiger Ver- stischen Verhaltens beim Schrumpfverband - der
bindungen zusammengefasst. effektive Paßfugendruck sinkt gegenüber einer ro-
tationssymmetrischen Verbindung mit gleichem Ü-
• Stiftdurchmesser/Stiftanzahl: Mit zunehmender
bermaß und die Umstände, die zur Reibkorrosions-
Stiftanzahl steigt die Vergleichsspannung im
schädigung führen, werden ungünstig beeinflusst.
Bereich reiner Torsion (vor Verbindungsbeginn)
ebenso wie bei konstanter Stiftanzahl mit Zu-
nahme des Stiftdurchmessers. Beide Parame-
ter beeinflussen ebenfalls die Vergleichsspan-
18 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
randspannungen der durch Axialbohrungen ge- Drehmoment T unabhängig von der Montagebedin-
schwächten Nabe liegen immer an dem zur Füge- gung sind.
fläche nächstliegenden Punkt des Bohrungsrandes. Erfolgt die Anwendung als Pressölverband, wird
Bei Vergrößerung des Bohrungsdurchmessers DbA durch das zugeführte Pressöl eine Druckbelastung
nimmt die Formzahl αk zu. in der Radialbohrung hervorgerufen, die mit einer
4.1.3 Nabe mit Radialbohrungen Aufweitung und einer ungünstigen Belastungswir-
Die maximalen Bohrungsrandspannungen liegen kung auf die Nabe verbunden ist. Die entsprechen-
immer bei dem zur Stirnfläche am nächsten liegen- de Festigkeitsberechnung muss daher den Bela-
den Punkt des Bohrungsrandes an der Fügefläche stungsfall der Nabe in gefügtem Zustand mit Öl-
(Bild 13, Punkt A). Ebenso wie bei Naben und Wel- druck in der Ölbohrung erfassen.
len mit Axialbohrungen spielt die minimale
Wandstärke tbs die entscheidende Rolle. Bohrun-
4.2 Teilplastische Auslegung geschwächter
gen nahe der Stirnfläche verursachen starke Span-
Pressverbindungen
nungserhöhungen am Bohrungsrand.
Zur Steigerung der Übertragungsfähigkeit werden
in vielen Fällen teilplastische Verformungen an Ma-
schinenelementen zugelassen, ohne dass durch
das Überschreiten der Elastizitätsgrenze mit einem
sofortigem Ausfall der Verbindung gerechnet wer-
den muss.
Da teilplastische Probleme nichtlinear sind, sind die
eingangs vorausgesetzten Bedingungen für eine di-
mensionslose Darstellung der Ergebnisse nicht
mehr gegeben. Für die teilplastische Auslegung
kann jedoch näherungsweise eine dimensionslose
Darstellung erreicht werden, wenn bei ausreichen-
der Stützwirkung der verbleibenden elastischen Ge-
biete die Verschiebungen und Verzerrungen der
plastischen Zone die gleiche Größenordnung wie
Bild 13: Geometrische Bezeichnungen an Naben mit
in der elastischen Zone aufweisen, die Untersu-
Radialbohrungen
chungen beschränken sich daher auf kleine plasti-
Bei der Übertragungsfähigkeit ist zu beachten, dass sche Verformungen.
die auf der Fügefläche auftreffenden Bohrungen
„Leerstellen" darstellen, die bei der Berechnung der
Übertragungsfähigkeitskennzahl η durch den Fu-
genleergrad λF berücksichtigt werden müssen.
Für das in Bild 15 abgebildete Beispiel zeigt Bild 16 bleiben fast unverändert im Vergleich zur rein ela-
den auf die Streckgrenze bezogenen durchschnittli- stisch beanspruchten Welle.
chen Fugendruckp in Abhängigkeit vom auf die e-
lastische Grenzdehnung εf bezogenen Übermaß ü.
5 Innenhochdruckgefügte-Verbindungen
Das Innenhochdruckfügen (IHF) im Apparatebau
bekannt unter dem Begriff des „hydraulischen Auf-
weitens“, ist eine Befestigungsmethode, um in
Wärmetauschern die Rohre (Welle) mit den Rohr-
scheiben (Nabe) zu verbinden. Mit der erfolgrei-
chen Anwendung des hydraulischen Aufweitens im
Apparatebau und seinen vielen Vorteilen, wie z.B.
die hohe Qualität und gute Reproduzierbarkeit der
Bild 16: Fugendruck-Übermaß-Verhältnis einer Welle mit
Verbindungen, ist ein Innovationstransfer auch auf
zwei Axialbohrungen ohne Montagereibung; rb/rf=0,2;
andere Gebiete der Technik erfolgt. So wird seit
e/rf=0,625; QN=rf/ra=0,5
wenigen Jahren dieses Verfahren zur Fertigung von
Hieraus kann folgendes abgeleitet werden: Pressverbindungen verwendet, die vorrangig zur
• Solange die maximale Bohrungsrandspannung Herstellung gebauter Nockenwellen für Verbren-
σvmax kleiner als die Streckgrenze Re ist, wird nungsmotoren dienen.
die Welle rein elastisch beansprucht (Bereich I, Dieses fertigungstechnisch neu hergestellte Ma-
Bild 16). schinenelement benötigt im Gegensatz zu den her-
• Mit σvmax wird die Welle teilplastisch bean- kömmlichen Pressverbindungen, bei denen ein Ü-
sprucht. Solange die dünnste Stelle der Boh- bermaß der Fügepartner die spielfreie Übertragung
rungswand zwischen Bohrung und Fügefläche hoher statischer und dynamischer Lasten gewähr-
oder zwischen Nachbarbohrungen nicht vollpla- leistet, keine speziell abgestimmten Toleranzen.
stisch beansprucht ist, weicht der durchschnittli- Damit sind die Geometrieanforderungen der Kon-
che Fugendruck p nur „geringfügig" von der Li- taktflächen durch ein zulässiges Fügespiel deutlich
nearität zum Übermaß ü ab (Bereich II). Durch geringer. Dies führt zu einer erheblichen Kosten-
die Stützwirkung der verbleibenden elastischen einsparung durch Verminderung des Fertigungs-
Zone behält die plastische Dehnung εpl am Boh- aufwandes und ermöglicht eine Verkürzung der
rungsrand die gleiche Größenordnung wie die Fertigungszeiten durch bessere Montage.
Dehnung an der Streckgrenze εf. Im Vergleich
zur rein elastischen Auslegung kann sich die Ü-
5.1 Prinzip des Innenhochdruckfügens
bertragungsfähigkeit in diesem Beispiel mit zu-
lässigen plastischen Verformungen um 40% ver- Das Prinzip des Innenhochdruckfügens ist erstaun-
größern. lich einfach. Die Hohlwelle wird in der Nabe ausge-
richtet. Das hydraulische Aufweitewerkzeug wird in
• Mit Erreichen der vollplastischen Durchverfor-
die Welle geführt und so positioniert, dass die auf
mung krümmen sich die Fugendruck-Übermaß-
der Sonde befindlichen Dichtungen mit den Naben-
Linien stärker mit abnehmendem Verfestigungs-
rändern abschließen. Dieser im Rohr abgedichtete
ersatzmodul Epl (Bereich III).
Ringspalt unterhalb der Nabe und zwischen den
Ingenieurmäßig von wichtiger Bedeutung ist der Sondendichtungen wird anschließend mit Druck
teilplastische Bereich zwischen der rein elasti- beaufschlagt, Bild 17-b.
schen Grenzbelastung und dem merklichen Ab-
weichen von der linearen Fugendruck-Übermaß-
Linie (Bereich II). Durch die ausreichende Stüt-
zwirkung der elastischen Zone wird die Ausnut-
zung der geschwächten Pressverbindung bedeu-
tend erhöht. Die Deformationen in den plastischen
Zonen haben etwa die gleiche Größenordnung
wie in den elastischen Gebieten; die Steifigkeiten
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 21
Grenze wird hier durch den starken Anstieg des Bild 23 illustriert ein aktuelles Einsatzbeispiel in der
Dichtungsverschleißes am Aufweitewerkzeug defi- Großsereienfertigung. Die gebaute Nockenwelle
niert. erlaubt die Realisierung sehr kleiner Schleifauf-
masse, da die Positionierung der einzelnen Nocken
sehr genau erfolgen kann. Die Fügezeit ist neben
der Zeit für die Nachbearbeitung eines der wesent-
lichen wirtschaftlichen Argumente für diese junge
Welle-Nabe-Verbindung.
Druckkamm
Aufgrund seiner Vorteile (z.B. kurze Kraftleitungs- eingesetzte Prüfstand wird im Folgenden kurz vor-
wege, Reduzierung der Gehäusewandstärke) er- gestellt.
weitert sich der Anwendungsbereich dieses Ma- Der am Institut für Maschinenwesen konstruierte
schinenelementes zur Axialkraftaufnahme kontinu- und gefertigt Prüfstand ermöglicht die Beobachtung
ierlich auch auf Anwendungen in Fahrzeuggetrie- des Beanspruchungsverhaltens eines Druckkam-
ben. mes unter statischer und umlaufender exzentri-
Der kritische Punkt an diesem Maschinenelement scher Axialkraft bzw. Biegemoment. Der Prüfstand
ist die Welle-Nabe-Verbindung, die durch umlau- erlaubt die Messung der Belastungen im Klaffpunkt.
fende Stülpmomente belastet ist. Als Folge davon Die Eckdaten des Prüfstandes sind: Axialkraft von
wandert der Druckkamm bei Überlastung in axialer 0 bis 500 kN; Wellendurchmesser DF bis 90 mm;
Richtung entlang einer Schraubenlinie. Die Ursache Nabendurchmesser DaA bis 200 mm; Antriebsleis-
dafür ist die im Eingriffsbereich lokal reduzierte Fu- tung 15 kW; Variable Drehzahl von 0 bis 39 U/min
genpressung, vgl. Bild 25.
F 1
3
4
5
Experimentelle Untersuchungen an
innenhochdruckgefügten Pressverbindungen
Grünendick. T.
Der Beitrag zeigt Verfahrensanwendungen aus Mit der erfolgreichen Anwendung des hydrauli-
dem Apparatebau und beschreibt sowohl die Fü- schen Aufweitens im Apparatebau und seinen vie-
getechnik als auch Ergebnisse experimenteller len Vorteilen, wie z.B. die hohe Qualität und gute
Untersuchungen an dieser innovativen Welle-Nabe- Reproduzierbarkeit der Verbindungen, ist eine Wie-
Verbindung. derentdeckung auch auf andere Gebiete der Tech-
The contribution shows a process application from nik erfolgt. Obwohl eine Patentierung bereits 1973
apparatus construction and describes the joint erfolgte, wird erst seit wenigen Jahren dieses Ver-
technology as well as the results of experimental fahren zur Herstellung gebauter Nockenwellen für
investigation on these innovative shaft-hub connec- Verbrennungsmotoren verwendet. Weitere Anwen-
tions. dungen aus dem Automobilbau sind innenhoch-
druckgefügte Lenksäulen, Kettenräder und Aus-
gleichswellen.
1 Einleitung
Dieses fertigungstechnisch neu hergestellte Ma-
Das Innenhochdruckfügen (IHF), im Apparatebau schinenelement benötigt im Gegensatz zu den her-
bekannt unter dem Begriff des „hydraulischen Auf- kömmlichen Pressverbindungen, bei denen ein Ü-
weitens“, ist eine Befestigungsmethode, um Rohre bermaß der Fügepartner die spielfreie Übertragung
(Welle) mit Rohrplatten (Nabe) zu verbinden. Die hoher statischer und dynamischer Lasten gewähr-
Verbindung zwischen Rohren und Rohrplatten ist leistet, keine speziell abgestimmten Toleranzen.
im Apparatebau ein Fertigungsprozess von großer Damit sind die Geometrieanforderungen der Kon-
sicherheitstechnischer und verfahrenstechnischer taktflächen durch ein zulässiges Fügespiel deutlich
Bedeutung. Insbesondere für die Herstellung von geringer. Dies führt zu einer erheblichen Kosten-
Wärmetauschern (Bild 1) in konventionellen und einsparung durch Verminderung des Fertigungs-
kerntechnischen Kraftwerken wird diese Verbin- aufwandes und ermöglicht eine Verkürzung der
dungsart verwendet. Fertigungszeiten durch bessere Montage.
Nabe
a b c
Welle pFluid
Fügespiel Dichtung
Keine Aufweitung
d
Rückfederung der Welle und Nabe gleich
• pFluid = pGrenz
abschließen. Dieser im Rohr genau abgedichtete Nabe elastisch oder teilplastisch verformt, Bild 3-3.
Ringspalt unterhalb der Nabe und zwischen den Nach dem Erreichen des max. Fügedrucks und
Sondendichtungen wird anschließend durch ein Halten des Drucks für einen bestimmten Zeitraum
Hydromedium mit Druck beaufschlagt. Dieses Me- erfolgt die vollständige Druckrücknahme. Welle und
dium gelangt durch eine Sondenbohrung in den Nabe federn gemeinsam zurück, Bild 3-4.
Ringspalt. Durch die unterschiedlichen Nachgiebigkeiten und
Bei Drucksteigerung weitet sich die Welle lokal un- aufgrund der Festigkeitsunterschiede der Füge-
terhalb der Nabe elastisch und/oder plastisch auf, partner ergibt sich ein unterschiedliches Rückfede-
Bild 3-1. Nachdem das Fügespiel überwunden ist, rungspotential, das dazu führt, dass sich die Nabe
legt sich die Welle an die Nabe an und beide Bau- auf die Welle „schrumpft“. Die Rückfederungsbe-
teile expandieren, Bild 3-2. Bei weiterer Druckstei- hinderung, verursacht durch die plastifizierte Welle,
gerung und durch gezielte Materialkombination der sorgt für einen festen Presssitz der Welle-Nabe-
beiden Fügepartner wird die Welle plastisch, die Verbindung, Bild 4-c. Es ergibt sich ein Eigen-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 3
lF
Hydro-
medium
lü,0 lü,1
x
lF
Bild 6: Verwendete Aufweitesonden im Apparatebau und Prinzipskizze der Ringspaltabdichtung, /5/, /6/
fährt die Scanning-Linien im positiven Umlaufsinn Die von Hölzl theoretisch mittels der FEM ermittel-
nacheinander ab und speichert die Koordinaten mit ten Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse über
entsprechendem Antastvektor. Die Schrittweite der die Auswirkung der Dichtung und damit hilfreiche
Antastungen beträgt 0,2 mm. Neben den Innen- Grundlagen für die Simulation des Fügeprozesses.
und Außendurchmessern wird die radiale Verfor- Um diese numerischen Ergebnisse mit den in der
mung der Innenkontur der Welle in Längsrichtung Praxis durchgeführten Fügeprozesse zu verifizie-
aufgenommen und die Rechtwinkligkeit der Welle- ren, wird mit der 3-D-Koordinatenmessanlage die
Nabe-Verbindung bestimmt. Verformung des Aufweitebereichs der Welle nach
3.2 Simulation der Abdichtung des Füge- dem Fügevorgang aufgenommen. Im Gegensatz zu
bereiches Hölzl wird nun nicht die Dichtung unter bestimmten
Annahmen simuliert, sondern durch systematische
Im Apparatebau werden zum Fügen von Rohr-
Änderung des Drucküberstands (Aufweitebereich)
Rohrplatten-Verbindungen O-Ringdichtungen ver-
im FEM-Modell die aus der Simulation ermittelte
wendet. Bei einem größeren zu überbrückenden
Verformung variiert bis sie mit der gemessenen
Fügespalt werden zusätzlich Stahlfederringe zur
Verformung übereinstimmt. Das Ergebnis ist ein
Unterstützung des O-Ringes in die Sonde einge-
wirksamer Aufweitebereich, der das Verhalten der
baut. Zum Fügen beispielsweise von Nockenwellen
Dichtung während des Fügeprozesses berücksich-
verwendet die Automobilindustrie spezielle Kunst-
tigt. Die genaue Abbildung der Drucküberstands-
stoffdichtringe. Bild 6 zeigt verschiedene Aufweite-
länge ermöglicht eine effektive numerische Simula-
sonden zur Ringspaltabdichtung.
tion. Die Abweichungen infolge fehlerhafter Son-
Hölzl hat in seinen Arbeiten den Einfluss der Dich- denpositionierung werden ebenfalls im Mittel er-
tungen während des Fügeprozesses untersucht. sichtlich.
Dabei konnte er die vermuteten Lastspitzen nach-
Zur vergleichenden Untersuchung des Abdichtver-
weisen, die durch das Hineindrücken der Dichtung
haltens wird das rotationssymmetrische FEM-
zwischen Aufweitesonde und Rohr infolge des In-
Modell mit Flansch verwendet. Die geometrischen
nendrucks entstehen. Die daraus resultierende
Abmessungen sind identisch mit den experimen-
Spannungsüberhöhung im Bereich des Dichtungs-
tellen Versuchsproben. Die Eckdaten des FEM-
kontaktes lässt sich durch eine Hyperbelfunktion in
Modells und der Versuchproben sind Tab. 1 zu
Abhängigkeit des Fügedrucks gut beschreiben. Für
entnehmen.
hohe Fügedrücke nähert sich die Funktion aller-
dings asymptotisch an eins an, so dass für mehrere Es zeigt sich, dass der im Versuch und in der FEM-
hundert bar Fügedruck eine Vernachlässigung die- Simulation verwendete Fügedruck und die im Zug-
ser überhöhten Kontaktspannungen zulässig ist, versuch ermittelten Werkstoffeigenschaften eine
/7/. Der axiale Druckanlagebereich vergrößert sich gute Übereinstimmung in Bezug auf das Verfor-
entsprechend um die von der Dichtung eingenom- mungsverhalten haben. Damit ist die Variation des
mene Fläche.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 5
wirksamen Aufweitebereichs als Parameter ausrei- tert sich, um die von der verformten Dichtung ein-
chend. genommene Fläche. Diese einnehmende Fläche
Drucküber- Drucküber- der Dichtung muss in der Simulation entsprechend
stand stand aus berücksichtigt werden. Aus Bild 7 ist weiterhin er-
Versuch FEM sichtlich, das eine unsymmetrische Verteilung der
pFluid lü,0/lü,1 lü,0 lu,1 Drucküberstandslänge eine axial unsymmetrische
Probe QA
[bar] [mm] [mm] [mm]
1 0,64 2813 1,5/1,5 2,8 3,2 Steifigkeit, verursacht durch eine Flanschanbin-
2 0,64 2813 1,5/1,5 2,5 2,5 dung, ausgleicht. Damit lässt sich eine gleichförmi-
3 0,73 2819 1,5/1,5 2,7 3,0 ge radiale Wellenaufweitung genauso wie eine
4 0,73 2816 1,5/1,5 2,0 3,2 gleichförmige Passfugendruckverteilung durch ge-
5 0,56 2819 1,5/1,5 1,7 3,3 zieltes Einstellen der jeweiligen Drucküberstands-
6 0,56 2819 1,5/1,5 2,5 2,0 länge erzielen.
Tab.1: Eckdaten der Geometrie der untersuchten
Proben, QI = 0,75 Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Pro-
ben mit einem um ∆(lü,0 + lü,1) = +1 bis +3 mm grö-
ßeren wirksamen Aufweitebereich gefügt wurden.
Bild 7 zeigt exemplarisch für alle untersuchten Der Stellfehler der Sonde lag hier bei ∆lü,i = ±0,5
Proben die Auswirkung der Variation der Druck- mm. Die ermittelten Lösemomente Tl und die Ver-
überstandslänge auf die Radialaufweitung der suche zur Ermittlung des Klaffmoments bestätigen
Welle. Der Vergleich der Verformungsmessung mit ebenfalls diesen stark erweiterten Aufweitebereich.
den numerischen Ergebnissen belegt, dass der Das Verhalten der Werkstoffe, der Deformationen
wirksame Anlagebereich des Fluiddrucks über den
und der Fließvorgänge aufgrund des Fügevorgangs
eingestellten Abstand der Dichtung zur Nabenkante
sowie Steifigkeitsunterschiede durch den Flansch
hinausgeht. Die Dichtung wandert radial nach au- werden indirekt mit berücksichtigt. Diese Faktoren
ßen und presst sich an die Welleninnenseite. Die
haben sicherlich einen Einfluss, dennoch zeigt der
Umfangsspannungen behindern zwar die radiale
Wechsel der Dichtung bei gleichbleibenden Rohr-
Ausdehnung, die axiale Verschiebung kann jedoch werkstoff (gleiches Los) einen markanten Unter-
ungehindert bis zur Begrenzung (Stahlring oder
schied im Verformungsverhalten der IHF-PV.
Kunststoffverstärkung) erfolgen. Durch Füllen mit
Grundlegend kann also als Ergebnis festgehalten
dem Hydromedium und der Druckbeaufschlagung werden, das die Fläche, die die Dichtung berührt
presst sich die Dichtung in den Spalt zwischen der
sowie die Positionierungsgenauigkeit durch Wan-
axiale Begrenzung (Stahlring/Kunststoff) - die e-
dern oder Stellfehler berücksichtigt werden müs-
benfalls ein gewisses Maß nachgibt - und der Wel- sen. Werden andere Dichtungen verwendet, ist ihr
le. Damit wird der axiale Druckanlagebereich ver- Verhalten genau zu prüfen.
größert, d.h. die belastete Rohrinnenfläche erwei-
0.16
0.14
0.12
Wellenverformung in mm
0.10
0.08 3-D-Messkurve
lü,0 lü,1
0.06 FEM: 4 mm 5 mm
FEM: 2 mm 3.2 mm
0.02
FEM: 3 mm 3 mm
0.00
-45.0 -40.0 -35.0 -30.0 -25.0 -20.0 -15.0 -10.0 FEM: 2 mm 2 mm
axiale Laufvariable in mm
Bild 7: Radiale Verformung der Innenkontur der Welle bei unterschiedlichen Drucküberstandslängen
6 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Rutschen
Torsionsmoment
Lösen
Schlupflose
Übertragung
Tl1
Tr1
Tsl
Verdrehwinkel 15°
Bild 8: Drehmoment-Verdrehwinkel-Verlauf einer trocken gefügten Stahl/Al IHF-PV mit deutlicher Ver-
festigung
gendruck. Das FEM-Modell entspricht geometrisch anteile am Besten eine geschliffene Pressfläche
und werkstofftechnisch den Prüflingen. Das Ver- anzustreben. Werden starke Drehriefen bei der
formungsverhalten der Dichtung wird bei den Un- spanabhebenden Bearbeitung der Nabenbohrung
tersuchungen mit berücksichtigt. vermieden, so ist kein direkter Zusammenhang der
Die Drehmomentübertragbarkeit der Pressverbin- Übertragungsfähigkeit und der Oberflächenrauhig-
dungen mit starken Drehriefen (Tiefe bis 500 µm) in keit der Fügepartner zu erkennen. Andere Einflüs-
der Nabenbohrung ist im Vergleich zu den ohne se, wie der kraftgesteuerte Aufweiteprozess, ver-
wesentlichen Riefen deutlich geringer. Die Riefen zerren diesen Zusammenhang, wobei eine leichte
führen während des Fügeprozesses zu starken Tendenz zwischen der Übertragungsfähigkeit und
plastischen Deformationen. Die Spitzen bohren sich der Rauhigkeit vorliegt. Dieses tolerante Verhalten
in den Fügepartner ein. Mit zunehmender Aufwei- der Oberflächencharakteristik der IHF-PV wurde
tung wird der Riefenspalt infolge der Querkontrakti- von Garzke und Hölzl ebenfalls festgestellt, /6/, /7/.
on schmaler. Nach Entlastung öffnet sich der Spalt Eine beeindruckende Übertragungsfähigkeit stellte
geringfügig und sorgt dadurch für eine Verminde- Garzke an IHF-PV mit kugelgestrahlten Nabenboh-
rung des Traganteils. Die übertragbaren Schub- rungen fest. Diese Steigerung begründet er mit ei-
spannungen sinken etwas und führen zu einer nem gekoppelten Mechanismus von Form- und
niedrigeren Drehmomentübertragung. Dies wird Kraftschluss, wobei der Einfluss der muldenförmi-
dann im geringeren Haftreibbeiwert deutlich. Au- gen Topografie mit höheren Passfugendrücken
ßerdem haben Nabenbohrungen mit starken Dreh- stärker zur Geltung kommt.
riefen größere Abweichungen in der Kreisform und IHF-Pressverbindungen mit galvanisch verzinkten
der Parallelität. Aus diesem Grund ist es empfeh- Wellen verfügen über eine höhere Übertragungsfä-
lenswert, gedrehte Pressflächen mit starken Dreh- higkeit als Verbindungen ohne Zwischenschicht.
riefen zu vermeiden und zur Erhöhung der Trag- Infolge der statischen Verdrehung kommt es zur
Relativbewegung, die eine Oberflä-
IHF-PV
Passfläche µlu µru chenaktivierung der Pressflächen
Welle/Nabe
St-52/42CrMoS4 gedreht 0,19 ... 0,25 0,15 ... 0,20 bewirkt. In der Pressfuge bilden sich
starke Dreh- lokale stoffschlüssige Verbindungen
St-52/42CrMoS4 0,15 ... 0,18 0,12 ... 0,14
riefen aus. Dadurch wird der übliche kraft-
St-52/42CrMoS4 verzinkt 0,28 ... 0,31 0,21 ... 0,23 schlüssige Übertragungsmechanis-
kugelge-
St-52/42CrMoS4 0,45 ... 0,53 0,43 ... 0,48 mus durch lokale Kaltpresslötungen,
strahlt
St-52/AlZnMgCu gedreht 0,19 ... 0,22 0,32 ... 0,38 Kaltpressschweißungen oder adhä-
V2A/42CrMoS4 gedreht 0,18 ... 0,20 0,31 ... 0,40 sive Bindekräfte unterstützt, /8/.
Tab. 3: Haftreibbeiwerte der IHF-PV
8 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Zusammenfassend ist in Bild 9 eine Auswahl von /2/ Jantscha, R.: Über das Einwalzen und Ein-
Versuchsergebnissen mit unterschiedlichen Press- pressen von Kessel-und Überhitzerrohren bei
flächeneigenschaften dargestellt. Die Stahl/Al IHF- Verwendung verschiedener Werkstoffe. Dis-
Pressverbindungen zeigen, dass entsprechend den sertation, TH Darmstadt, 1929
theoretischen Folgerungen durch kleinere Naben- /3/ Podhorsky, M.; Krips, H.: Hydraulisches Auf-
durchmesserverhältnisse eine Verringerung des weiten – ein neues Verfahren zur Befesti-
Fluiddrucks bei einem annähernd gleichen Passfu- gung von Rohren. VGB Kraftwerkstechnik,
gendruck möglich ist. Eine Reduzierung des Pass- 56, 1976, H. 7, S. 456-464
fugendrucks erhöht die Standzeit der Dichtung und /4/ N., N.: Die gebaute Nockenwelle - eine inno-
damit die Wirtschaftlichkeit. vative Systemlösung aus dem DaimlerCh-
rysler Werk Hamburg. Firmenprospekt, 2001
/5/ Podhorsky, M.; Krips, H.: New Design Possi-
5 Zusammenfassung
bilities for Heat Transfer Equipment using
Die Herstellung und Nutzung kraftschlüssiger Wel- Hydraulic Expansion. VGB Kraftwerkstech-
le-Nabe-Verbindungen mittels dem „Innenhoch- nik, 1984, S. 435-441
druckfügen“ hat bedingt durch seine geringere Ab- /6/ Garzke, M: Auslegung innenhochdruckge-
maßempfindlichkeit gegenüber den klassischen fügter Pressverbindungen unter Drehmo-
Fügetechniken (z.B. thermisches Querfügen oder mentbelastung. VDI 1 Nr. 350, Düsseldorf,
Längspressen) entscheidende Vorteile. Für einen 2001
technologisch-wirtschaftlichen Einsatz bietet die /7/ Hölzl, R.: Beanspruchungssimulation an hyd-
IHF-PV großes Entwicklungspotential, insbesonde- raulisch gefügten Rohr-Rohrplattenver-
re wenn unterschiedliche Werkstoffe zur Anwen- bindungen. VDI 20 Nr. 277, Düsseldorf, 1998
dung kommen oder die Passflächen durch Kugel- /8/ Gropp, H.: Das Übertragungsverhalten dy-
strahlen sowie Beschichtungen modifiziert werden. namisch belasteter Pressverbindungen und
die Entwicklung einer neuen Generation von
Pressverbindungen. Habilitationsschrift
6 Literatur
Technische Universität Chemnitz, Fakultät
/1/ Titze, H.; Wilke, H.-P.: Elemente des Appa- für Maschinenbau und Verfahrenstechnik,
ratebaues. 3. Auflage, Springer Verlag, Ber- 1997
lin, 1992
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 33
Zahnwellen-Verbindungen sind typische Maschi- sortes wird in der Praxis üblicherweise an der Last-
nenelemente für Übertragung von Drehmoment einleitungsseite der Welle dicht bei der Nabenkante
zwischen Welle und Nabe. Wegen der großen An- oder am Verzahnungsauslauf beobachtet, Bild 1.
zahl von Formschlusselementen (Zähne) hat die Die Ursache dafür kann aus einer Kerbbetrachtung
Zahnwellen-Verbindung eine höhere Tragfähigkeit erklärt werden. Zahnwellen-Verbindung unter gro-
als andere Verbindungen mit gleichem Durchmes- ßen Querkräften oder anderweitig verursachten ra-
ser. Anderseits verursachen die Zähne Kerbwir- dialen Achsverlagerungen zwischen Welle und Na-
kungen im Zahnfuß sowohl im Kontaktbereich als be haben den Verschleiß als maßgebende
auch im Bereich des Zahnlückenauslaufs. Die Versagensarten. Im Rahmen dieses Aufsatzes
durch die Kerbwirkung verstärkte Materialermüdung werden Zahnwellen-Verbindungen mit Schiebesitz
ist maßgebend die Ursache von Dauerbrüchen an betrachtet, die im wesentlichen mit reinem Dreh-
Zahnwellen. Zur theoretischen Abschätzung der moment belastet werden. Der Fall hoher Querkräfte
Dauerfestigkeit von Zahnwellen müssen die Ver- und der damit verbundene Verschleißschaden soll
zahnungsgeometrie, Oberfläche, Verzahnungsqua- hier nicht näher behandelt werden.
lität, Materialpaarung, und andere Faktoren be-
trachtet werden.
Connections with involute splines are one of the
most improtant machine elements for the transmis-
sion of torqure. Such connections have a higher
carrying capacity than other connections according
to the number of load leading geometry elements
(teeth). On the other side such a connection has a
stress concentration in the tooth feet due to notch
effect. For the theoretical estimation of fatigue re-
sistance ist necessary to regard the geometry, sur-
face, quality, material matching and other factors. Bild 1: Typischer Anriß (links) und Bruch (rechts)
im Auslauf an Zahnwellen
Die wichtigsten Maßnahmen zur Erhöhung der Le-
1 Einleitung
bensdauer von Zahnwellen-Verbindungen sind die
Für die Übertragung höchster Drehmomente findet geometrische Verbesserung der Verzahnung, z.B.
man im gesamten Maschinen- und Anlagenbau be- Form der Nabe und Welle speziell in den ange-
vorzugt Zahnwellen-Verbindungen, welche sich sprochenen Bereichen der Zahnfußausrundung
durch die größere Anzahl von Kraftleitungsele- und des Zahnlückenauslauf. Alle diese Maßnah-
menten gegenüber den anderen formschlüssigen men zielen auf eine Kerbspannungsreduzierung.
Verbindungen auszeichnen. Ihre herausragende
Bedeutung erklärt sich daraus, dass sie form-
schlüssig, lösbar, verschieblich und mit modernen 2 Kerbspannung im Bereich des Verzah-
Verfahren der Massenfertigung (Spanen, Kaltum- nungsauslaufs
formen) herstellbar sind.
Dauer- oder Gewaltbrüche und Verschleiß sind die 2.1 Dreidimensionale Beanspruchung
hauptsächlichen Versagensarten dieser Welle- Die Steifigkeiten von Welle und Nabe und insbe-
Nabe-Verbindungen. Mehrdimensionale Span- sondere der Steifigkeitssprung am Verbindungs-
nungskonzentrationen führen meist im Wellen- rand bewirken eine ungleichförmige Belastungs-
zahnfuß zur Materialermüdung und als Folge davon und Beanspruchungsverteilung über der Verbin-
zu Anrissen im Zahnfuß. Die axiale Lage des Anris- dungsbreite mit einer scharfen Lastüberhöhung am
34 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Verbindungsanfang. Bei kleinen Zähnezahlen tritt Die Flankenpressung kann für diesen Fall über der
das Spannungsmaximum schon kurz vor der Na- Flankenhöhe zu einer resultierenden Kraft zusam-
benkante außerhalb der eigentlichen Verbindung mengefasst werden. Durch die Anbindung des frei-
auf. Mit Steigender Zähnezahl wird ein ausgepräg- en Wellenverzahnungsbereiches sind auch dort
tes Spannungsmaximum am Verbindungsanfang Beanspruchungen wirksam. Die Biege- und Druck-
innerhalb des Nabenbereiches erkennbar (Bild 2), anteile sind sogar größer als im Nabenbereich. Für
wobei der Spannungsgradient auf der Zugseite das Berechnungsmodell werden daraus ein Er-
deutlich größer ausfällt als auf der Druckseite. In satzmoment und eine Ersatzkraft abgeleitet, Bild 4.
diesen Bereichen hoher Spannungskonzentratio-
nen kommt es unter dynamischen Lasten zur scha-
densrelevanten Werkstoffermüdung.
z=21
Kontaktbereich (Nabe)
2=24
z=16
Nabe
140 Nabe
120
100
80
Bild 6: Forme der Zahnlückenauslaüfe, gebunder
60
Zahnlückenauslauf (oben) und freier Zahn-
lückenauslauf (unten) 40
20
Für die Zahnwelle mit gebundem Verlauf ist die
maximale Vergleichsspannung im Auslauf von dem 0
0 10 20 30 40 50 60
Radius R abhängig. Erste entsprechende numeri-
sche Simulationen müssen noch weiter ausgewer- Bild 8: Verläufe der Vergleichsspannungen im
tet werden. Zahnfuß der Zugseite, Nabe mit/ohne
Die Verteilung der max. Vergleichsspannungen in Flansch, Verzahnungsgeometrie nach DIN
Abhängigkeit von den Radien der freien Ausläufe 5480 45X2X21, T=560 Nm
wird im Bild 7 dargestellt. Die maximale Ver-
gleichsspannung σxy = 384,62 N/mm² wieder vor
2.4 Lastaufteilung in der Umfangsrichtung
dem Nabenbereich ergibt sich für die minimale Ver-
rundung mit einem Radius r = 2mm . Oberhalb von Um die maximale Zahnnormalkraft unter Drehmo-
einem Radius r = 5 * m ist keine reduzierende Wir- mentbelastung zu berechnen, muss das Lastauf-
kung mehr zu erwarten. teilungsverhalten in der Umfangs- und Axialrichtung
450
bewertet werden. Die Lastverteilung über dem Ver-
400
max. Vergleichsspannung
350
bindungsumfang wird beeinflußt durch Flanken-
300 spiel, Teilungs- und Zahndickenabweichungen, e-
250
lastisches Nachgeben der Zähne unter Last sowie
200
150
den Flankenverschleiß. Durch Vereinfachung des
100 von Schäfer [4] entwickelten Ansatzes ergibt sich
50
die Gleichung zur Berechnung des Umfangsfaktors
0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 kϕ für Zahnwellen-Verbindungen unter reinem
Verrundung des Auslaufs Drehmoment zu:
Bild 7: Maximale Vergleichsspannung im Auslauf
in Abhängigkeit vom Radius r, freier Aus-
2200Fp
lauf, T=560 Nm, dB=45mm, m=2, DIN 5480 k ϕ = 1 + (1)
7500 ⋅ T
p ⋅ 1 +
E ⋅ z ⋅ hw ⋅ b ⋅ rw
Mit den Größen:
Fp Teilungs-Gesamtabweichung
36 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
6 Literatur
Bild 3 zeigt beispielhaft das Ergebnis einer experi- 3.1 Einfluss des Wickelradienunterschiedes
mentellen Beanspruchungsanalyse an einer Seil- zwischen den Rillungsbereichen
trommel mit einem LeBus-Rillungssystem. Die Das Bewickeln der ersten Seillage erfolgt sowohl im
Messpunkte (KB1, PB1, KB2, PB2) waren bei die- Parallel- als auch im Kreuzungsbereich über dem
sem Versuch auf drei axial versetzten Schnittebe- gesamten Umfang mit einem konstanten Wickelra-
nen – jeweils mittig in den Rillungsbereichen – an- dius (rpb,1 = rkb,1). Ab der zweiten Seillage ändert
geordnet. Die Kurvenverläufe stellen den Anstieg sich der Wickelradius über dem Umfang des
der Tangentialspannungen bei konstanter Zugkraft Trommelmantels infolge des Überrollens der unte-
FS und zunehmender Lagenanzahl dar. Entgegen ren Windungen innerhalb des Kreuzungsbereiches.
der Erwartung eines nahezu gleichmäßigen Bean- Zwischen beiden Rillungsbereichen entsteht dem-
spruchungsverlaufes über dem Umfang des Man- nach ein Wickelradienunterschied ∆rl (Bild 4). Für
tels treten ab der zweiten Seillage deutliche Unter- den gesamten Umfang lässt sich unter Annahme
schiede in den Tangentialspannungswerten auf, die geometrisch idealer Verhältnisse, d.h. bei Ver-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 41
nachlässigung von Seilquerschnitts- und Mantel- geringer Streubreite stets unterhalb von 5%. Es
verformungen, durch Erweiterung der von Dietz [1] wird deutlich, dass der Seildurchmesser dS im Ver-
angegebenen Formel, nachfolgender Zusammen- gleich zur Lagenanzahl l einen zu vernachlässigen-
hang für den Wickelradius rl(φ) herleiten (Gl. 1). den Einfluss besitzt, weil die Relation zur Seilstei-
gung e für verschiedene Trommelgeometrien nahe-
h 1 e2 2 zu konstant ist. Die Seilsteigung e wird im Allge-
rl (φ) = a + + d 1 + (l − 1) 4 − F (1)
2 2 2 φ meinen, je nach der zu erwartenden Seiltoleranz,
S
d
S
durch einen prozentualen Zuschlag zum Seil-
mit: Fφ = 1 im Parallelbereich und durchmesser (ca. 5% bis 6% des Seildurchmes-
φ kb − 2φ sers) ermittelt. Aus Gl. 3 geht hervor, dass für ge-
Fφ = im Kreuzungsbereich ringe Seiltoleranzen mit entsprechend kleinen Seil-
φ kb
steigungen der Unterschied zwischen den Wickel-
radien Kr,l abnimmt. Der Einfluss ist aufgrund der
geringen Variationsbreite der Seilsteigung generell
aber sehr klein.
Trommelkonstruktion
1 2 3
dS 14 15 17
e 14,7 15.75 17,85
a 159,0 181,75 190,5
Bild 4: Unterschied ∆rl zwischen dem Wickelra- h 18,0 21,5 22,0
dius rpb,l im PB und rkb,l im KB
L 338,0 489,0 482,0
Mit der Voraussetzung, dass Beginn und Ende der φkb 54,0 55,0 55,0
Seilkreuzungen in jeder Lage mit den Vorgaben der
Rillungsgeometrie übereinstimmen, ergibt sich der Kr,1 1,000 1,000 1,000
maximale Unterschied zwischen den Wickelradien Kr,2 1,011 1,011 1,011
in der Mitte des Kreuzungsbereiches bei einer Win- Kr,3 1,021 1,020 1,021
kelposition von φkb/2. Mit der zusätzlichen Annah-
Kr,4 1,030 1,028 1,030
me, dass die Seilkreuzungen einer jeden Seillage
übereinander liegen, beträgt der maximale Radius Kr,5 1,037 1,036 1,038
rkb,l einer Seillage in der Mitte des Kreuzungsberei-
ches ausgehend von Gl. 1: Tab. 1: Übersicht ausgewählter Trommelkonstruk-
tionen mit den zugehörigen Kr,l -Werten für
h 1 unverformte Seilquerschnitte
rkb,l = a + + d S l − (2)
2 2 Die Änderung des Wickelradius rl(φ) bewirkt eine
umgekehrt proportionale Änderung des radialen
Unter Verwendung von Gl. 1 und Gl. 2 kann somit
Wickeldruckes innerhalb einer jeden Lage (Gl. 4).
für das unverformte Seilpaket der maximale ver-
Mit den vorgenannten Erkenntnissen ist demnach
hältnismäßige Unterschied zwischen den Wickelra-
festzustellen, dass der Wickeldruck im Kreuzungs-
dien im Parallel- und Kreuzungsbereich mit Gl. 3
bereich – aufgrund des größeren Wickelradius –
ausgedrückt werden.
kleiner als der Wickeldruck im Parallelbereich ist.
h 1 p max,l ⋅ rl
rkb,l (φ) a + 2 + d S l − 2 σ φ,S =
K r ,l = = (3) s
rpb,l (φ) h 1 e2
a + + d 1 + (l − 1) 4 −
2 2 rl = f (φ)
S
dS2 mit: und
FS,l
σ φ,S = folgt:
Der maximale prozentuale Unterschied der Wickel- s2
radien wurde für eine Auswahl verschiedener
Trommelgeometrien (Tab. 1) untersucht. Die Ma- FS,l 1
p max,l = ⋅ (4)
ximalwerte liegen für eine fünflagige Bewicklung mit s rl (φ )
42 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
3.2 Einfluss des Seilpaketsteifigkeitsunter- Die Abschätzung des Entlastungsanteils ∆pkb,l kann
schiedes zwischen den Rillungsbereichen unter Verwendung der Berechnungsmethode von
Dietz vorgenommen werden, womit eine Übertra-
Die Druckentwicklung auf den Trommelmantel re-
gung des von ihm angenommenen rotationssym-
sultiert aus einer Last-Verformungs-Kopplung, in
metrischen Belastungsmodells auf die Verhältnisse
der Belastungs- und Entlastungsmechanismen pa-
im Parallel- und Kreuzungsbereich verbunden ist.
rallel ablaufen. Wesentliche Einflussparameter bil-
Die gegenseitige Beeinflussung beider Bereiche,
den dabei die Seilpaketsteifigkeit und die Mantel-
welche Druckverlagerungen über dem Umfang des
verformungen. Beide Einflussgrößen ändern sich
Trommelmantels hervorruft, bleibt außer Acht. Das
nicht nur während des Wickelprozesses kontinuier-
von Dietz verwendete Säulenmodell der aufeinan-
lich, sie besitzen außerdem eine unterschiedlich
dergestapelten Seilwindungen (Bild 5) beschreibt
hohe Ausprägung im Parallel- und Kreuzungsbe-
die Kontaktverhältnisse und damit den Entlas-
reich. Aus experimentellen Untersuchungen ist bei-
tungsmechanismus im Kreuzungsbereich sehr gut.
spielsweise bekannt, dass der Querelastizitätsmo-
dul der pyramidalen Seilwindungsanordnung im Pa-
rallelbereich ca. 70% des Wertes für die Säulenan-
ordnung im Kreuzungsbereich beträgt [2]. Aufgrund
der daraus resultierenden unterschiedlichen Seilla-
genverformung ergeben sich im Parallel- und Kreu-
zungsbereich verschiedene Wickeldrücke. Im Fall
der nicht-rotationssymmetrischen Mantelverfor-
mung wird die Lastverteilung zudem durch das zu
erwartende beliebig gekrümmte Verformungsbild
des Mantels bestimmt, welches partielle Druckver-
lagerungen über dem Umfang hervorrufen kann.
Die Lösung dieser Last-Verformungs-Beziehung ist
allerdings noch offen. Im Folgenden wird deshalb
ein Belastungsmodell zur Einordnung des Wickel-
druckunterschiedes zwischen dem Parallel- und
Kreuzungsbereich entwickelt. Darin werden sowohl Bild 5: Abstraktion des Seilpaketes nach Dietz [1]
die unterschiedlichen Wickelradien als auch die va- Für den Entlastungsanteil im Kreuzungsbereich
riierende Seilpaketsteifigkeit in beiden Rillungsbe- ∆pkb,l gilt somit:
reichen berücksichtigt.
∆p kb,l = p kb,max,l − p dietz,l
Das Druckverhältnis KP,l zwischen dem Druck ppb
im Parallelbereich und pkb im Kreuzungsbereich ei-
∆p kb,l p dietz,l
ner jeden Lage l lässt sich allgemein mit Gl. 5 aus- = 1− = 1 − K e ,l (7)
p kb,max,l p kb,max,l
drücken. Darin erfolgte eine bereichsweise Auftei-
lung des Wickeldruckes in den Druck ohne Entlas-
Die unterschiedliche Anordnung der Seilwindungen
tung und den Entlastungsanteil selbst.
im Parallel- und Kreuzungsbereich mit den daraus
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 43
5. Die Normalspannung senkrecht zur Schalen- Krätzig [14] gibt einen umfassenden Vergleich und
mittenfläche nimmt Werte zwischen der Belas- zudem Bewertungsmaßstäbe für die verschiedenen
tung pn und Null an, sie kann im Vergleich zu Methoden an. Zur Ermittlung der Trommelmantel-
allen anderen Normalspannungen vernachläs- beanspruchungen unter der im Kap. 2 erläuterten
sigt werden. nicht-rotationssymmetrischen Druckverteilungsfunk-
tion wurde die FLÜGGEsche Theorie verwendet. Die
6. Die Schalendicke ändert sich bei der Belastung
Lösung des inhomogenen Systems partieller Diffe-
nicht. Somit kann die Dehnung senkrecht zur
rentialgleichungen nach FLÜGGE, welche hier nicht
Schalenmittenfläche zu Null angenommen wer-
explizit angegeben ist, erfolgte mit Hilfe von Rei-
den. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass die
henansätzen für die Last- und Verschiebungskom-
Wanddicke über dem Umfang und der Länge
ponenten.
näherungsweise konstant ist.
Die Verbindung von Mantel und Bordscheiben ver-
Der Trommelmantel erfährt neben der radialen körpert für beide Elemente eine elastische Lage-
Druckbelastung pn(x,φ) eine Axialbiegung durch die rung der Berandungskurven. Die Steifigkeit der
Seilzugkraft und ein Torsionsmoment infolge des Mantel-Bordscheiben-Verbindung wird durch die
Antriebes. Diese beiden Lastkomponenten besit- Dicke der Bordscheibe und des Mantels sowie
zen, wie Dietz nachgewiesen hat, gegenüber dem durch die Kopplungsgeometrie selbst (z.B. Dicke
radialen Wickeldruck einen zu vernachlässigenden der Stützscheibe oder des Getriebeflansches) be-
Effekt auf die Beanspruchungen des Trommel- stimmt. Des Weiteren beeinflussen Stütz- und Zwi-
mantels. Die Beschreibung des nicht-rotations- schenscheiben häufig das Beanspruchungsverhal-
symmetrisch wirkenden radialen Wickeldrucks ten des Trommelmantels, indem die aktive Mantel-
pn(x,φ) basiert auf der in Kap. 2 hergeleiteten Stu- länge verkürzt wird. Für die Ermittlung spezieller
fenfunktion, welche über der Trommellänge als Lösungen des Differentialgleichungssystems wur-
konstant angesehen wird. Damit ist die Annahme den idealisierte Randbedingungen verwendet, wel-
verbunden, dass jede Seilwindung den gleichen che eine Fest-Los-Lagerung des Mantels mit einer
Druck auf den Mantel ausübt, also keine Zugkraft- ideal verdrehweichen (Bild 8, links) bzw. ideal ver-
änderung innerhalb einer Lage stattfindet. Bild 7 drehsteifen Mantel-Bordscheiben-Verbindung wi-
veranschaulicht die dreidimensionale Stufenfunk- derspiegeln (Bild 8, rechts). Im Vergleich zur Praxis
tion für die Druckbelastung des Trommelmantels in werden damit potentielle Grenzfälle beschrieben.
einer qualitativen Darstellung.
Seiltrommeln unter elastischem und teilplasti- Fi, Fj Axiale Linienkraft auf die Bord-
schem Werkstoffverhalten, TU Clausthal, Dis- scheiben N/mm
sertation, 2001 Fr Radiale Linienkraft auf den
[3] Neugebauer, H.-J: Berechnungsverfahren für Trommelmantel N/mm
ein- und mehrlagig bewickelte Seiltrommeln, FS Seilzugkraft N
TU Dresden, Dissertation, 1979
h Wanddicke der Zylinderschale/ mm
[4] Flügge, W.: Statik und Dynamik der Schalen. des Trommelmantels
3. Auflage. Berlin u. a.: Springer-Verlag, 1962
Kb Bereichsfaktor -
[5] Flügge, W.: Stresses in Shells. 2. Auflage.
Ke Entlastungsfaktor -
Berlin u. a.: Springer-Verlag, 1973
KP Wickeldruckverhältnis -
[6] Biezeno, C. B.; Grammel, R.: Technische Dy-
namik. Bd. 1: Grundlagen und einzelne Ma- Kr Wickelradiusverhältnis -
schinenteile. 2. Auflage. Berlin u. a.: Springer L Länge des Trommelmantels mm
Verlag, 1953
l Anzahl der Seillagen -
[7] Girkmann, K.: Flächentragwerke – Einführung
pmax auf den Trommelmantel wirken-
in die Elastostatik der Scheiben, Platten,
der maximaler Wickeldruck N/mm2
Schalen und Faltwerke. 6. Auflage. Wien:
Springer-Verlag, 1963 pdietz Seilpaketdruck nach Dietz N/mm2
7 Symbolverzeichnis
Für die Erfüllung der enorm gestiegenen Anforde- Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Laufver-
rungen an moderne Getriebekonstruktionen hin- zahnung erfolgt unter den beiden Aspekten „Re-
sichtlich der Erhöhung von Lebensdauer, Betriebs- duktion der Geräuschemission“ und „Steigerung der
sicherheit und Leistungsdichte bei gleichzeitiger Belastbarkeit“.
Reduzierung der Geräuschemissionen, des Bau- Nicht nur in der mobilen Antriebstechnik haben Ge-
raumes und des Gewichtes stellt die Schrägver- triebe durch ihre Aufgabe der Wandlung und An-
zahnung seit jeher eine Standardlösung dar. Der passung der benötigen Antriebsenergie ein breites
Einsatz der Schrägverzahnung erfordert jedoch ge- Einsatzfeld im Maschinen- und Anlagenbau gefun-
eignete konstruktive Maßnahmen für die Aufnahme den. Heute erstreckt sich ihr Anwendungsbereich
der ihr inhärenten Axiallasten. Außer den üblicher- von einigen Mikrowatt bis zu mehreren Megawatt,
weise verwendeten Axiallagern stellt der Druck- für den grundsätzlich die gleichen Anforderungen
kamm hier für eine weitere Lösungsvariante dar. bezüglich Leistungssteigerung und Geräuschver-
Der Artikel präsentiert einen Auszug der Ergebnis- halten gelten wie im Automobilbau. Bild 1 gibt ei-
se, die im Rahmen der Untersuchung des Bean- nen Überblick über den Einsatzbereich von Getrie-
spruchungsverhaltens dieses Maschinenelementes ben.
erarbeitet wurden.
Thrust collars are used in helical gear transmissi-
ons to support axial forces exerted by helical
gears. The investigation was aimed at the analysis
of the collars stress and deformation under axial
thrust and at the development of a comprehensive
calculation methods for determining the load-
carrying capacity of various thrust collar designs.
The article gives a short summary of investigation
results.
1 Einleitung
Im Zusammenhang mit den gestiegenen Anforde-
rungen an Getriebekonstruktionen bezüglich Le-
bensdauer, Betriebssicherheit, Geräuschemission,
Bauraum, Gewicht und Leistungsdichte stellt die Bild 1: Übliche Einsatzbereiche von Getrieben im
Schrägverzahnung eine Standardlösung für Getrie- Maschinenbau
be hoher Leistungsfähigkeit bei geringer Geräusch- Die Anwendung der Schrägverzahnung in Kombi-
entwicklung dar. Die Steigerung von Lebensdauer nation mit der Gewichtsreduzierung bei steigender
und Leistungsdichte der Getriebe hat ihre Ursachen Leistungsdichte verlangt geeignete Maßnahmen für
in der ständigen Weiterentwicklung von die Aufnahme der Axiallasten, weil das Gehäuse
• Werkstoffen höherer Festigkeit, nicht in der Lage ist, so hohe Belastungen zu über-
nehmen. Dieses Aufnahmeproblem der Axiallast
• Verfahren zur Oberflächenveredelung hinsicht-
hat sich in der Vergangenheit zunächst bei Hoch-
lich Verschleißreduzierung,
leistungsgetrieben (z.B. Schiffs- oder Turbogetrie-
• Fertigungsverfahren mit höherer Präzision, be) gestellt, zumal diese Getriebe oft einen zusätz-
• Schmierstoffe mit erhöhter Temperatur- und lichen (externen) Axialschub aufzunehmen haben.
Alterungsbeständigkeit sowie verbesserter In diesem Einsatzfeld wurden die ersten konstrukti-
Tragfähigkeit. ven Lösungen für dieses Problem geschaffen. So
ist das methodische Prinzip des Lastausgleichs ü-
48 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
ber Doppelschrägverzahnung oder Einfachschräg- 4. Äußere Axialkräfte werden durch den Druck-
verzahnung mit entsprechenden speziellen Axialla- kamm auf das Führungslager bzw. Schublager
gerungen aus dem Bereich der stationären Hoch- der langsamlaufenden Welle übertragen.
leistungsgetriebe bekannt. Für Getriebe mit kleinen 5. Es ist die Möglichkeit gegeben, Schrägungs-
und mittleren Leistungen haben sich diese Lösun- winkel über 15 Grad zu realisieren, sofern die
gen aufgrund der notwendigen Fertigungsgenauig- zulässige Pressung am Druckkamm eingehal-
keiten und den damit verbundenen Kosten bisher ten wird. Dadurch erhält man große Profil- und
nicht durchsetzen können. Sprungüberdeckungen (εα > 2; εβ > 4).
Der Hauptvorteil des Druckkammes liegt aber darin,
2 Druckkamm als Axiallastaufnahmeele- dass keine Axiallager an den schnelllaufenden
ment in der Getriebekonstruktion Wellen erforderlich sind. Dies ergibt geringere Ge-
Der Druckkamm wurde erstmals von der Firma triebeverluste und damit einen besseren Gesamt-
BBC im Jahr 1922 in einem stationären wirkungsgrad, insbesondere bei Getrieben mit ho-
Turbogetriebe für die Aufnahme des Axialschubes hen Leistungen (z.B. im Turbogetrieben). Gleich-
eingesetzt und patentiert /2/. Bild 2 stellt diese zeitig ist der Einsatz kleinerer Ölversorgungsanla-
konstruktive Lösung dar, welche bis heute gen möglich.
prinzipiell erhalten geblieben ist, obgleich Aufgrund der genannten Vorteile vergrößert sich
verschiedene konstruktive detailgestaltungen der Einsatzbereich des Druckkammes. Neben der
unterschieden werden können. ursprünglichen Anwendung in Turbogetrieben findet
er zunehmende Akzeptanz im Fahrzeuggetriebe-
bau.
Verschiedene konstruktive Ausführungen des
Druckkammes, wurden im Lauf der Zeit entwickelt
und den Betriebsbedingungen angepasst. Diese
unterscheiden sich hauptsächlich in der Befesti-
gungsart des Druckkammes auf der Welle.
Bild 3 stellt hinzu exemplarisch den Einsatz eines
Druckkamms in einem Verdichtergetriebe der Fa.
BHS dar. Aufgrund eines möglichen Drehrich-
tungswechsels werden stets beidseitig der Verzah-
nung Druckkämme angebracht.
Bild 5: Kraftfluss bei der Grundgestaltung G0 Bild 9: Kraftfluss bei der geschweißten Gestal-
(Schrumpfsitz) tungsvariante G4
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 51
2.2 Druckkammtechnik im Fahrzeuggetriebe- methode, die neben der Erbringung des Tragfähig-
bau keitsnachweises auch eine Methode zur optimalen
Mit dem Ziel der Geräuschreduktion wurde im Jahr Gestaltung des Druckkammes für den jeweiligen
1996 erstmals von ZF Friedrichshafen die Druck- Einsatzfall anbietet. Die Berechnungsmethode
kammtechnik in schweren Nutzfahrzeuggetrieben muss ferner eine Abschätzung der Verformungen
eingesetzt. Der Druckkamm hat hier die Umstellung unter Last und Temperatur enthalten, weil zur Ge-
des ursprünglich geradverzahnten Planetengetrie- währleistung einer einwandfreien Kraftübertragung
bes auf Schrägverzahnung ermöglicht, damit in der Verzahnung, die Axialverformung des Druck-
konnte eine Geräuschreduktion im Mittel von 10 – kammes an der Kontaktstelle (je nach Verzah-
15 dB(A) erreicht werden. nungsqualität und maximalem Axialspiel) auf einen
minimal zulässigen Wert begrenzt werden muss.
Da der Kegelwinkel der Anlauffläche zwischen 0,5
und 2,5° liegen sollte, kann (aufgrund der üblicher-
weise hohen Drehzahlen, welche Umfangsge-
schwindigkeiten bis 200 m/s entsprechen) eine un-
zulässige axiale Verformung bereits zu Schwingun-
gen oder zu einem Zusammenbrechen des Dru-
ckes im tragenden Ölfilm führen. Als Orientierungs-
größen werden für die Auslegung minimale
Schmierspalte h0 von 5 bis 20 µm genannt und Ge-
samtspiele von ca. 10h0 bis 20h0 je nach Getriebe-
größe.
Die Tragfähigkeit und das Betriebsverhalten des
Druckkammes selbst wurde bisher wenig erforscht.
Trotz Untersuchungen von Peppler, Lundberg,
Bild 10: Druckkammeinsatz im Planetengetriebe Smetana und anderen Autoren bleibt die Bestim-
mit Schrägverzahnung; 1) Hauptwelle; mung der Klaffkraft wegen vieler vereinfachenden
2) Sonnenrad; 3) Druckkämme bzw. Axi- Annahmen noch fraglich. Das Ergebnis von Smeta-
alkraftaufnahme mittels Anlaufringen; 4) na repräsentiert das bisher beste mechanische Er-
Planetenrad; 5) Hohlrad /5/ satzmodell, es besitzt jedoch keine Allgemeingül-
tigkeit, da es sich auf die Lundberg-Theorie bezieht,
welche die Verformbarkeit von Nabe und Welle
3 Untersuchung am Grundmodell des
nicht eindeutig berücksichtigt.
Druckkammes
3.1 Stand der Technik
3.2 Analytische Untersuchung des Druck-
Der Druckkamm erfährt einen Axialschub durch die
kammverhaltens unter axialer Einzellast
Verzahnungskräfte bzw. zusätzliche, fremde Axial-
kräfte. Weiterhin tritt eine Belastung des Druck- Unter äußeren Belastungen findet jedes Volumen-
kammes durch Fliehkraftwirkung und durch Rei- element des Druckkammes nach entsprechender
bungswärme an der Kontaktstelle mit dem Rad auf. Verformung und Verdrehung einen neuen Gleich-
Diese bilden eine sehr komplexe Belastungssituati- gewichtszustand. Solange die Verbindung hält,
on, für welche bis heute keine allgemeingültige Be- müssen die bekannten Gleichgewichtsbedingungen
rechnungsmethode angeboten wird. Die Auslegung der Kontinuumsmechanik am Druckkamm, an der
erfolgt in der Regel nach internen Firmenrichtlinien Fügestelle und in der Welle erfüllt werden. Auf
aufgrund empirischer Erfahrungen an stationären jedes Volumenelement des Druckkammes sind die
Großgetrieben. Die Herausforderung besteht für Gleichgewichtsbedingungen nach der
den Konstrukteur darin, diese pauschalen und zur Kirchhoff´schen Theorie erfüllt. (Gl. 3-1)
Überdimensionierung führenden Auslegungsrichtli-
∇∇w( r ,ϑ ) = 0 (3-1)
nien zu ersetzen durch eine – die gegebenen Be-
Wobei w( r ,ϑ ) die Durchbiegung des Druckkam-
triebsbedingungen, die Geometrie, den Werkstoff
mes in Axialrichtung ist. Die an sich singuläre Ein-
und die Befestigungsart des Druckkammes berück-
zelkraft wird in Angleichung an den Beanspru-
sichtigende –mechanisch gestützte Berechnungs-
chungsansatz des Druckrings in eine Linienlast
52 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
transformiert. Diese Transformation erfolgt anhand Weiterhin ergibt die analytische Untersuchung,
einer Fourier-Entwicklung, welche zum zum Ergeb- dass das Biegemoment auf einem Winkel von ca.
nis in Gl. (3-2) führt: 115° wirkt und die Schubkraft qrz(r = rF) auf einem
Winkel von ca. 69°.
Fa 1 ∞
p( rL ,ϑ ) = + ∑ Cos (n ⋅ ϑ ) (3-2)
π ⋅ rL 2 n =1
3.3 Numerische Untersuchungen
Bild 11 stellt die Verteilung des Radialbiegemo- Anhand der FE Methode wurde das Verhalten des
mentes dar und das Bild 12 die Verteilung des Tor- Grundmodells unter axialer Belastung untersucht.
sionsmomentes im Druckkamm dar.
-0.2
-0.4
[Sr/pF]
-0.6
-0.8
-1
-1.2
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8
Bezogene Axialkraft [Fa/FR]
hängig. Ihr Verhältnis zur axialen Rutschkraft (Bild Die Zunahme der Verformung nach dem Klaffen ist
15) nimmt mit der Erhöhung des Übermaßes ab. auf eine Änderung der Randbedingungen von einer
Festeinspannung zur Loslagerung zurückzuführen.
0.4
Das Verhältnis des Biegemomentes an der Fü-
0.35 gestelle zur Axialkraft beim Klaffen liegt zwischen
0,32 und 0,5.
0.3
Eine Änderung der Verbindungsbreite ändert das
0.25 Verhältnis der Klaffkraft zur axialen Rutschkraft
(Fk/FR) maximal um max. 15%. Dies bedeutet, dass
[Fk/FR]
0.2
in erster Annäherung das Verhältnis Fk/FR unab-
hängig von der Breite für lF/DF bis 0,5 ist.
0.15
Die Klaffkraft ändert sich stark mit der Position der
0.1 Krafteinleitung. Eine Reduzierung der Position auf
25% der Nabenhöhe führt zu einer Erhöhung der
0.05
Klaffkraft bis zu 50% der axialen Rutschkraft.
0
0.4 0.8 1.2 1.6 2 2.4 2.8 3.2
Bezogenes Übermaß[U/DF in %0 ] 3.4 Experimentelle Untersuchungen
QA = 0,4 QA = 0,45 QA = 0,5 QA = 0,6
Es wurde ein universeller Prüfstand entwickelt und
in der Institutswerkstatt komplett gefertigt. Der Prüf-
Bild 15: Einfluss des Übermaßes U auf die Klaff-
stand ist universell, weil statische und dynamische
kraft Fk; (DF = 73 mm; lF/DF = 0,3; µ = 0,2)
Versuche ohne aufwendige Umstellungen durch-
geführt werden können – er ist also auch für die
Die Verformung der Nabe verläuft nicht linear mit Durchführung weiterer Untersuchungen zum Be-
der Axialkraft über den gesamten Belastungsbe- triebsverhalten des Druckkammes geeignet. Er
reich. Sobald die Nabe klafft, nimmt die Verformung wurde so entwickelt, dass die Axialkraft Fa, die
zu. Bei Einsetzen des Klaffens liegt die bezogene Durchbiegung der Nabe in axialer Richtung und die
Verformung wr/w0 bei ca. 1. Bei der analytischen Klaffkraft online gemessen werden können.
Untersuchung lag sie bei ca. 0,8 bei Ansatz einer
unendlich steifen Welle.
1.6 0.8
1.4
1.2 0.6
Bezogene Verformung [w r/w 0]
1
Verformung w r [mm]
0.8 0.4
0.6
0.4 0.2
0.2
0 0
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7
Bezogene Axialkraft [Fa/FR]
-0.3
-0.4
[mr/Fa]
-0.5
-0.6
-0.7
-0.8
-0.9
0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0.3 0.35 0.4
Bezogene Axialkraft [Fa/FR]
suchung.
G0 G1 G2 G3 G4
auch eine Möglichkeit der Erhöhung der Klaffkraft
durch die Gestaltung des Druckkammes. Die vier Bild 21: Einfluss der Gestaltung auf die Klaffkraft;
Gestaltungsvarianten G1, G2, G3, G4 wurden nu- G0 = Grundgestaltung; G1 = Gestal-
merisch und experimentell untersucht. Bild 19 und tungsvariante mit Absatz; G2 = Gestal-
Bild 20 zeigen die Beanspruchungsverteilung zwei tungsvariante mit geteiltem Sicherungs-
exemplarisch ausgewählten Verbindungen an. Die ring; G3 = Gestaltungsvariante mit geteil-
Gestaltung mit einem geteilten Sicherungsring führt ter untenliegender Hülse; G4 = ge-
nahezu zu einer Verdopplung der Klaffkraft. schweißte Gestaltungsvariante
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 55
k Q = −0 ,86 ⋅ (Q A − 1 )
kung berücksichtigt werden, welcher bei hohen Öl-
filmtemperatur (ca. 100°C) ca. 0,2‰ des Füge-
Der Vergleich der so abgeschätzten Klaffkraft ergibt durchmessers betragen kann.
innerhalb des Untersuchungsraumes dieser Arbeit Die Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Un-
eine Abweichung von 0,8% zu den Messwerten und tersuchungen in den abgeschätzten Formeln
eine Abweichung von 2,6% zu den FE-Werten. (Gl. 4.1 und Gl. 4.2) ermöglicht es dem Konstruk-
teur, die Belastungen an der Fügestelle besser zu
bestimmen und damit eine beanspruchungsge-
5 Zusammenfassung rechte Dimensionierung des Druckkammes vorzu-
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes haben nehmen.
gezeigt, dass die Klaffkraft Fk eines Axialkraft-
belasteten Druckkammes ebenso wie die axiale
6 Literatur
Rutschkraft FR eines klassischen Pressverbandes
von seiner Radial- bzw. Biegesteifigkeit abhängig /1/ Dietz, P.; Mupende, I.: Druckkämme unter
ist. Aufbauend auf diesem Sachverhalt kann die instationärer Axialkraftbelastung, Abschluß-
Klaffkraft üblicher Druckkämme im Verhältnis zur bericht zum Forschungsprojekt DFG, Di
zugehörigen Rutschkraft FR angegeben werden. 289/24-1, Juli 2003
Für gängige geometrische Abmessungen, wie sie in /2/ AG Brown, Boveri & Cie in Baden, Schweiz:
den Untersuchungen betrachtet wurden, ergibt sich Stirnrädergetriebe mit einseitiger Schrauben-
eine Klaffkraft von ca. 0,17FR bis 0,35FR. Die zuge- verzehnung, P: 401652, 1922
hörigen Radialbiegemomente an der Fügestelle lie- /3/ BHS Werk Sonthofen.; Technische Informa-
gen zwischen 0,3Fa und 0,5Fa, wobei Fa die Axial- tion: BHS – Turbo – Stirnradgetriebe mit
kraft repräsentiert. Druckkamm
/4/ Theissen, J.; Tenbrock, S.: Rechnereinsatz
Im Moment des Klaffens ergibt sich an der auflie-
bei Konstruktion von Turbogetrieben; An-
genden Nabenkante einer Erhöhung der Beanspru-
triebstechnisches Kolloquium, 1987
chung (Erhöhung der Vergleichsspannung) bis zum
/5/ ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen: Fü-
ca. 2,3fachen der Spannungen durch die Montage.
her, G.; Osterloff, K.; Schreiner, F.: Plane-
Eine Gestaltung der Nabe mit zusätzlicher Hülse
tengetriebe, P: DE 42 16 397 A1, 1993
kann zu einem Abbau dieser Spitzenbeanspru-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 55
Die zunehmende Veränderung von Unternehmens- Modell einer Unternehmensstruktur. Es stellte die
strukturen verändert den Umgang mit Unterneh- hierarchische Struktur, eine klare Aufgabenteilung
mensressourcen. In der Zukunft wird das Wissens- sowie klar definierte Regeln und Prozesse vor. In
potenzial der Firma zunehmend auch als das Un- seinem Ansatz verknüpfte Weber die Stärke des
ternehmenskapital betrachtet werden. Dieser Artikel Managers mit dem Wissen, welches dieser innehat,
gibt einen Überblick über die Historie und den aktu- die so genannte „imperative Kontrolle“.
ellen Stand des Einsatzes von Wissensmanage- In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts
ment in der Industrie und einen Ausblick über zu- führte die enorme Expansion und die Entwicklung
künftiges Nutzungspotenzial. von Großkonzernen zu einem extensiven For-
The change of organisational structures deploys the schungsbedarf in den Bereichen Führung, Mana-
interaction with companies resources. In future the gement, Organisationstheorien und Kapitalismus
knowledge of a company will be in equivalence with /2/. Zahlreiche Modelle sprossen aus dem Boden
the capital of the Enterprise. This article illustrates der wissenschaftlichen Grundforschung in diesen
the history and actual status of applied knowledge Bereichen. Allen jedoch war gemeinsam, dass die
management and gives an outlook on the emerging Unternehmensstrukturen zunehmend dehnbarer
potential of usage. und arbeitnehmerfreundlicher definiert wurden.
Heutzutage werden die Wege immer kürzer, die
1 Historie von Unternehmensstrukturen und Unternehmen expandieren auch in horizontaler
Wissensmanagement Richtung, die Informations- und Kommunikations-
möglichkeiten überrennen uns und die Abhängig-
Der Erfolg der menschlichen Rasse in ihrer zehn-
keiten aller dieser und weiterer Faktoren nehmen
tausendjährigen Entwicklung ist im Wesentlichen
immer weiter zu. Erfolg und Misserfolg von Unter-
durch zwei Faktoren bestimmt: Die Effektivität ihrer
nehmen stehen auf den (tönernen?) Füßen von
Organisationsstrukturen und die Erfassung,
jahrzehntelang gewachsenen Strukturen. Um mit-
Verbreitung und der Einsatz von Wissen. Lange
einander in diesem hart umkämpften Umfeld kon-
Zeit wurden diese Faktoren unabhängig voneinan-
kurrieren und überleben zu können, muss das zu-
der betrachtet. Organisationssysteme und deren
meist technologische Potenzial der Firmen effizient
interne Strukturen und zugeordnete Rollen ermögli-
mit dem Potenzial des Wissens ihrer Mitarbeiter
chen eine effiziente Interaktion mit der Umgebung
verknüpft werden.
und eine optimierte Erreichung bestimmter Ziele.
Seitdem der Mensch als Jäger und Sammler auf Dieser Gedanke war der Anstoß eines Spiels na-
der Erde ist, kann er sich durch die Effizienz sol- mens Wissensmanagement, welches in den frühen
cher Organisationsstrukturen behaupten. Die zu- neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts Einzug
nächst sehr vage definierten Organisationssysteme hielt. Jedoch steckt diese Disziplin und insbesonde-
nahmen, abgesehen von religiösen Gemeinschaf- re ihre Anwendung, sowie der konsequent ersichtli-
ten, erst mit Beginn der industriellen Revolution che Nutzen für die Unternehmen immer noch in ih-
deutlich konkretere und genauer definierte Struktu- ren Kinderschuhen. In der Regel fehlt aber auch in
ren an. Die Entstehung großer Firmen in den Bran- vielen Unternehmen jegliches Verständnis für Wis-
chen Öl, Eisenbahn, Stahl und Automobile erfor- sensmanagement. Allzu oft wird dies mit dem fest-
derten die ersten genaueren Auseinandersetzun- stehenden Begriff des Knowledge Engineering ver-
gen mit den Strukturen der Organisationen und de- wechselt, in der Bedeutung ist meist jedoch nichts
ren Abbildung. anderes gemeint als ein Dokumentenmanagement
mit wenig erweiterten Funktionalitäten.
Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde
von Max Weber das so genannte „Bürokratische Wissensmanagement bedeutet im ursprünglichen
Modell“ entwickelt /1/. Dieses war das erste formale Sinne jedoch weit mehr. Es ist zum einen eine Phi-
losophie, die vom Unternehmen, insbesondere sei-
56 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
ner Führung, gelebt werden muss, um erfolgreich doch nach /4/ auch schon 85 % der Kosten eines
zu sein. Dies nennen wir das Wissensmanage- Produktes determiniert (Bild 1).
ment-Paradigma. Zum anderen bedingt es jedoch
auch durch seinen integrativen, aber allumfassen-
den Charakter eine Veränderung der unterneh- 100 %
Bild 2 stellt den Zusammenhang zwischen ver- Bild 3 wird ein Beispiel für eine Festlegung der
schiedenen Einflussfaktoren und deren Abhängig- strategischen Unternehmensziele nach /8/ darge-
keiten zur Wertschöpfung aus dem Wissenskapital stellt. Der Einsatz und die Anwendung von Wis-
dar. Das Wissenskapital ist eine Kombination der sensmanagement hat sich entsprechend dieser
oben dargestellten Einflussfaktoren und kann somit Prioritisierung zu orientieren.
auch nicht explizit und sofort als monetäres Äqui- Die eigentlichen Probleme bei der Umsetzung ei-
valent angegeben werden. Entscheidend ist jedoch nes Wissensmanagementkonzepts in Unternehmen
zunächst, dass der Einsatz von Wissensmanage- liegen jedoch nicht im technischen Bereich.
ment in fertigenden Unternehmen diesen auf Grund
58 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Weitere Positionen wie zum Beispiel die des Wis- • Unterstützung des Produktlebenszyklus (Das
sensingenieurs werden benötigt, um die eigentli- Wissen soll nicht auf eine Phase beschränkt
chen administrativen Aufgaben des Wissensmana- sein, sondern den gesamten Lebenszyklus
gement durchzuführen. Sie kooperieren mit allen umfassen)
Abteilungen des erweiterten Unternehmens und
stehen den Mitarbeitern als Ansprechpartner zur
5 Ziele und Anforderungen
Verfügung. Sie stellen in Zusammenarbeit mit den
technischen Abteilungen die Infrastruktur zur Ver- In Anbetracht des letzten Kapitels scheint sich der
fügung. Leser die Frage zu stellen, ob eine Umsetzung von
Wissensmanagement in Unternehmen überhaupt
„Think big – start small“ – Die Einführung eines sol-
rentabel, praktikabel und durchführbar ist und ob es
chen Konzepts sollte immer in kleinen, dedizierten
überhaupt hält, was es einem verspricht?
Bereichen beginnen, ohne jedoch die Übersicht ü-
ber das Gesamtkonzept zu verlieren. Diese Einfüh- Diesbezüglich sollte die zukünftige Aufgabenstel-
rungsbereiche können entsprechend der Ausrich- lung klar definiert werden als: "Die Erstellung eines
tung des Unternehmens industriell anwendbaren, produktlebenszyklusüber-
( greifenden Produktwissensmanagementkonzepts
für erweiterte Unternehmen“.
Bild 3) ausgewählt werden. Dementsprechend ist Die Umsetzung eines solchen Systems erzwingt
aber auch die Einführung und Umsetzung von Wis- dann jedoch folgende Hauptaufgaben, welche als
sensmanagement in Unternehmen stets als lang- Kernanforderungsliste für die Systemspezifikation
fristiger Prozess zu betrachten. Dies gilt insbeson- zu verstehen sind:
dere in Bezug auf das Return on Investment. Es ist
• Definition der Grenzen des Wissensmanage-
nicht sofort nach der Einführung eine direkte Aus-
mentsystems als eine industriell praktikable
zahlung zu erwarten. Jedoch sollte bereits nach ei-
Anwendung
nigen Monaten bis Jahren eine Steigerung der
Qualität und somit in Konsequenz auch eine Re- Ziel dieser Aufgabe ist es, die Bereiche des zu
duktion der Kosten zu erkennen sein. entwickelnden Wissensmanagementsystems
exakt zu definieren. Der Kompromiss zwischen
Was aber ist mit den über Jahre gewachsenen und
übergreifender Abdeckung des Produktwissens
optimierten Geschäftsprozessen der Firma? Die
und genügend genauem Detaillierungsgrad
Devise ist: Unterstützen, nicht verhindern! Ein
muss hier gefunden werden. Nur so ist es mög-
Kernpunkt der Umsetzung ist somit immer eine
lich, bei einer großen Funktionalität die An-
Eingliederung in die Geschäftsprozesse derart,
wendbarkeit durch den Benutzer beizubehal-
dass diese durch die Benutzung von Wissensma-
ten.
nagement gezielt gefördert werden können.
• Definition der Kernbegriffe und Aussagen
Das wesentliche Problem bei der Umsetzung von
Wissensmanagement in Unternehmen ist aber der Die zur Zeit oftmals mangelhafte Umsetzung
Mangel an Möglichkeiten das Wissen innerhalb der eines Wissensmanagementkonzepts ist bedingt
Struktur eines erweiterten Unternehmens zu erfas- durch die Mehrdeutigkeit und Fehlinterpretatio-
sen und gezielt zu verbreiten. Gründe dafür sind: nen von Kernbegriffen. Somit ist es nur möglich
ein solch komplexes Konzept auf die Füße ei-
• kulturelle Aspekte
ner exakten Begriffsdefinition zu stellen, wel-
• Aspekte der Sicherung von Wissen als Unter- ches bindend ist für das gesamte erweiterte
nehmenskapital (IPR, engl.: Intellectual Pro- Unternehmen, und dessen Beachtung explizit
perty Rights) bestimmt werden muss, um Erfolg gewährleis-
• Zugänglichkeit von Wissen (einfache Speiche- ten zu können.
rung und Bereitstellung) • Definition der Rollen des Konzepts
• Verwaltung des Wissens (Erfassung, Siche- In großen Betrieben sind Workflow- und Pro-
rung, Archivierung, etc.) zessmanagementsysteme weit verbreitet. Auf
• Möglichkeiten der Verknüpfung des Wissens der bereits bekannten Systematik der Verwen-
mit unternehmesinternen Systemen und Pro- dung von Rollen seien für das Wissensmana-
zessen gementkonzept Rollen von Akteuren definiert,
welchen die verschiedensten Aufgaben des
60 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Im Rahmen des von der Europäischen Union ge- strasse mit Hilfe einer virtuellen Robotersimu-
förderten Netzwerkprojektes APoST kooperiert das lation durchgeführt. In Malaysia wurde ein
IMW mit der University of Wales (UWC), Cardiff praktischer Anwendungsfall der Lasersinter-
und der University of Patras (UP), um asiatische methode Rapid Prototyping in Zusammenar-
Staaten im Bereich der Konstruktionsmethodik zu beit mit der UWC und dem IMW durchgeführt.
unterstützen. Dieser Bericht beschreibt die Zu- • Anhand dieser Beispielanwendungen konnte
sammenarbeit im Projekt sowie die Durchführung das Bewusstsein asiatischer KMU´s für die
eines Abschlussworkshops in Thailand und Malay- Möglichkeiten dieser Methoden und deren
sia. praktische Anwendbarkeit gesteigert und de-
The Institute for mechanical Engineering, Clausthal, monstriert werden. Ebenso kann dadurch das
(IMW) is collaborating with the University of Wales Potenzial dieser Methoden explizit illustriert
(UWC), Cardiff and the University of Patras (UP) werden.
within the context of the EC funded network project Das Projekt wird gegen Ende des Jahres 2003 en-
APoST in order to support Asian countries in design den und schließt mit jeweils zwei Workshops in
methodology. This article describes briefly the col- Thailand und Malaysia, auf denen die Ergebnisse
laboration within the project and the performance of vorgestellt und Wissen in der Konstruktionsmetho-
one of the final project workshops held in Thailand dik verbreitet werden soll. Im September wurden
and Malaysia. die ersten beiden dieser Workshops, je einer in
Thailand und Malaysia durchgeführt. Der folgende
1 Einleitung Absatz soll kurz darüber berichten.
Mit diesem Vorsatz, flog die Delegation des IMW, werden. Ein solches, eher passives Verhalten der
Dr. Günter Schäfer und Carsten Düsing, nach Teilnehmer, veranlasst die Vortragenden, ihre bis-
Bangkok, um den Partnern in Thailand und Malay- herige Definition von Workshop als eine interaktive
sia die Grundzüge des methodischen Konstruierens Lehrveranstaltung mit praktischen Übungen der
näher zu bringen. Mit einer großen Anzahl an Fo- Teilnehmer, nochmals zu überdenken. Spannend
lien zu diesem Thema sollten die beiden wird es insbesondere, wenn man geplant hat, dy-
Workshops bereichert werden. Es wurden jeweils namische Gruppenübungen, wie zum Beispiel
zwei parallele Sessions durchgeführt: Die eine Brainstorming, oder ähnliches durchzuführen. Dies
Session beschäftigte sich mit Virtual Manufacturing scheint besonders schwierig, wenn man keinen der
und Rapid Prototyping, in der parallelen Session Teilnehmer dazu bewegen kann, ein Wort zu sa-
wurde über die Konstruktionsmethodik referiert. gen, geschweige denn eine Idee öffentlich Kund zu
Durch die Aufteilung der Workshops in Technolo- tun. Es scheint somit, dass man, falls man plant
gie- und Grundlagensessions wurde jedem der an- solche Veranstaltungen des Öfteren durchzuführen,
wesenden Teilnehmer die Möglichkeit gegeben sich den Charakter des Vortrages dementsprechend zu
entsprechend zu entscheiden. ändern, dass dieser an die kulturelle Mentalität der
Schon während der Vortragsreihen ist ein klarer Teilnehmer angepasst wird. Wie schön die Idee der
Unterschied zwischen Thailand und Malaysia fest- interaktiven Lehre von unserer Position auch zu
zustellen. Ob dieser kulturell bedingt ist, oder sich sein mag, so inpraktikabel scheint sie auf einmal in
nur zufällig so darstellt, sei dahin gestellt. Zunächst Thailand zu werden. Hier bietet es sich definitiv an,
einmal kann man bei den ca. 60 Teilnehmern der bei den klassischen Methoden der Lehre zu blei-
Konstruktionsmethodiksession in Thailand nur noch ben, einem richtigen Vortrag und eventuell einer
von einer Art Vorlesung klassischer Art sprechen. anschließenden (vielleicht schriftlichen) Überprü-
Die wichtige eigene Aktivität der Teilnehmer, die ei- fung des Erfolges und der Wissenserfassung in
nen Workshop charakterisiert, kam dabei zu kurz. Folge des Vortrages. In jedem Falle ist eine solche
Bild 1 zeigt eine Übersicht über die Vortragenden Veranstaltung ein Schritt in die richtige Richtung,
des Thailand Workshops. und mit jedem dieser Schritte kommen wir der tat-
sächlichen Zusammenarbeit ein wenig näher, mehr
jedoch durch gegenseitiges Verständnis der ande-
ren Kulturen als durch die Lehre in hochtechni-
schen Gebieten.
Diese hier gemachte Erfahrung erstaunt einen je-
doch umso mehr, wenn man es mit dem entspre-
chenden Workshop in Malaysia vergleicht. Länder,
die so nah beieinander liegen und von der westeu-
ropäischen Perspektive zunächst auch kulturell ei-
nem sehr ähnlich erscheinen, weisen doch erhebli-
che kulturelle und soziale Unterschiede auf, die
somit auch eine andere Strategie der Lehre bedin-
gen. Zunächst einmal fand die Veranstaltung in ei-
nem deutlich kleineren Rahmen von ungefähr 15
Bild 1: Vortragende des Thailand-Workshops Teilnehmern statt. Fast alle dieser Teilnehmer wa-
ren graduiert. Einige waren Vertreter der lokalen
Industrie Kuala Lumpurs, andere Absolventen oder
Alle Teilnehmer des Workshops sitzen in Reih und
Professoren der lokalen Hochschulen. Der Ablauf
Glied und lauschen den, zum Teil simultanüber-
dieses Workshops lief tatsächlich wie erwartet ab,
setzten, Worten der Vortragenden. Den Gesichtern
das heißt ähnlich einer solchen Veranstaltung in
ist nicht eine Regung zu entnehmen, ebenso wenig
Deutschland. Die Teilnehmer sind ebenfalls sehr
erfüllt gelegentlich ein Räuspern den Raum, es sei
aufmerksam und fallen früh durch Zwischenfragen
denn von den Vortragenden selber. Somit ist es
auf, sollten sie etwas nicht verstanden haben. Die
schier unmöglich, einen solchen Vortrag auf ein di-
Arbeit in Gruppen erfolgt recht ruhig und koordiniert
rektes Feedback aufzubauen. Es konnte nur im
und mit respektablen Ergebnissen. Insbesondere
Nachhinein ein Feedback von den teilnehmenden
gegen Ende der Veranstaltung kommen immer öf-
Universitätsprofessoren in Diskussionen erreicht
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 63
ter Anforderungen, den bearbeiteten Stoff mit prak- klein wenig ist der Aufenthalt immer mit dem Begriff
tischen Beispielen aus der Industrie zu erläutern. In des Sightseeing verbunden, dem Erfahren und Er-
Summe kann man sagen, dass es gelungen ist, die leben eines Landes, von dem hier nur in aller Kürze
Grundlagen des methodischen Konstruierens, be- berichtet werden soll.
ginnend mit der Anforderungsliste, über Funktions- Zunächst einmal rebellieren die Atemorgane des
strukturen und –hierarchien bis hin zu ersten Me- Mitteleuropäers bei der Landung in Bangkok, denn
thoden der systematischen Lösungsfindung, durch- die gefühlten 35°C und 100% Luftfeuchtigkeit in
aus positiv zu vermitteln. Kombination mit einem dauernden Smog und dem
Auf dieser Grundlage wird in den folgenden Jetlag machen die Bewegung an der freien Luft
Workshops, die im Dezember 2003 in Thailand und nicht zur Freude. So ist es einem umso mehr ver-
Malaysia statt finden werden, aufgebaut werden. ständlich, dass sich viele Thailänder in der Haupt-
Dabei wird zu beachten sein, diese Vorträge und stadt, wenn möglich in klimatisierten Gebäuden
Beispiele länderspezifisch, entsprechend der loka- aufhalten. Sollte man jedoch einmal die Gelegen-
len Lernkultur aufzubereiten und vorzutragen. heit finden, sich für einen oder zwei Tage aus der
Hauptstadt Thailands zu entfernen, und sich in das
Hinterland zu wagen, so kann dieses Land mit aus-
3 Landschaft, Klima, Sehenswürdigkeiten
sergewöhnlichen Reizen aufwarten. Der Besuch
und Kulinaria
der alten Stadt mit Ihren unzähligen Tempeln und
Buddhastatuen (Bild 2) übt einen ungewöhnlichen
Reiz aus. Auch der Umgang mit Kirche und Religi-
on ist deutlich anders als bei uns. Man kann in den
Tempeln sich vielfach aktiv betätigen, und auch ei-
nem Ausländer und Nichtgläubigen ist es erlaubt,
sein Schicksal mit Glücksstäbchen zu erlosen, den
Gong zu schlagen, ein paar Worte mit seinem per-
sönlichen Buddha zu wechseln („ ..meiner ist der
liegende Buddha.“), Goldblättchen auf 40 m langen
Buddhastatuen zu verteilen, oder einfach nur zu
relaxen und den anderen Leuten zuzusehen. Man
kann sich hier aber auch Tiere ansehen, deren
Nutzen in Deutschland daraus besteht, demonstra-
tiv in zoologischen Gärten zu posieren, in Thailand
werden sie jedoch als Nutztiere angesehen. So
kann man seine knappe Zeit damit verbringen, ei-
nen Ritt auf einem Elefanten zu wagen, oder sich
aber in einem Krokodilpark über die Aufzucht dieser
Lebensmittel zu informieren und eventuell auch ei-
nen Bissen zu wagen. Natürlich hat Thailand noch
viel mehr zu bieten als diese kleine Auswahl und
sicherlich kann man sich in Bangkok monatelang
aufhalten und jeden Tag etwas neues besichtigen,
doch dafür reicht die Zeit meist nicht.
Eine andere Attraktion Thailands, die jedoch ge-
nauso auch für Malaysia zutrifft, sind die kulinari-
schen Genüsse, denen man sich nur allzu gern und
Bild 2: In einem Tempel der alten Stadt oft hingibt. Insbesondere die Lage der Länder zwi-
schen Indischem Ozean und südchinesischem
Meer lässt auf der Tafel niemals frische Früchte
Es liegt jedem Leser wohl nahe, dass diese Länder,
aus dem Meer vermissen. Es ist sicherlich sehr er-
mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Einwoh-
strebenswert alle möglichen Gerichte auszuprobie-
nern sowie ihren exponierten Lagen auf dem Erd-
ren, aber eines soll hier besondere Erwähnung fin-
ball deutlich mehr zu bieten haben, als die Möglich-
den: Tom Yam Kung, oder zu deutsch Riesengar-
keit des Exports von Konstruktionsmethodik. Ein
64 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
nelensuppe ist wohl eins der bekanntesten Gerichte in diesem Park können die Vögel frei fliegen unter
Thailands und viele der Einheimischen verschlin- einem riesigen Netz und der Besucher kann zwi-
gen diese gerade zu höllisch scharfe Suppe mit schen diesen spazieren, während er genüsslich ei-
Genuss. Die mitteleuropäische Zunge wird dabei ne Kokosnuss ausschlürft. Ansonsten ist in Kuala
extrem gereizt und ist in der Regel jedoch mit viel Lumpur nicht der Bär los und nach einem Tag hat
Reis und seichten (nicht so extrem gewürzten) man schon nahezu alle Sehenswürdigkeiten hinter
Beilagen wieder sehr schnell zu beruhigen. Gene- sich. Es empfiehlt sich jedoch Kuala Lumpur als
rell gilt: Training ist alles. Wer schon morgens mit zentralen Luftverkehrsknotenpunkt anzusehen und
einem Hühnercurry beginnt, der ist abends garan- sich zum Beispiel einen Tag Shopping in Singapur
tiert nicht mehr aus seiner kulinarischen Fassung anzutun oder sich für eine Woche auf einer der
zu bringen. Vor einem sei jedoch gewarnt, dem Es- zahlreichen Inseln Malaysias, von den Langkawi
sen an den zahlreichen kleinen Fressbuden am wohl die bekannteste und Tioman die empfehlens-
Straßenrand. Die hygienischen Verhältnisse kön- werteste ist, zu relaxen.
nen dafür sorgen, dass sie mit einem gewissen
Herrn Montezuma sehr schnell auf „Du und Du“
4 Zusammenfassung
sind.
Im Dezember diesen Jahres wird in Bangkok und
Die Sehenswürdigkeiten Kuala Lumpurs sind deut-
Kuala Lumpur je ein finaler Workshop mit Beteili-
lich weniger zahlreich als beeindruckend. Insbe-
gung der entsprechenden Wissenschaftsministerien
sondere die Petronas Twin Towers, die auf der
und Repräsentanten der Europäischen Union statt
Welt größten Zwillingstürme, können vom Fern-
finden. Dieser wird aufbauend auf den bislang ge-
sehturm der Stadt, ebenfalls schon eine beeindru-
machten Erfahrungen weiter die Konstruktionsme-
ckende Höhe, bestaunt werden (Bild 3).
thodik nach Südostasien transferieren. Das Projekt
endet mit Ablauf des Jahres, jedoch ist mit dem
Anschlussprojekt EAPSTRA, über welches Dirk
Müller in dieser Institutsmitteilung referiert /3/, unter
leicht veränderter Ausrichtung für ein Fortbestehen
der Kooperation zwischen Asien und Mitteleuropa
gesorgt. So können wir gespannt sein, ob den Kol-
legen aus Thailand und Malaysia der Oberharzer
Winter im Januar genauso behagt, wie uns die tro-
pischen Temperaturen dort.
5 Literatur
Wissenschaftlern der TU Clausthal und der Univer- nen (bis zu über 50 %), die Gesamtintegrität der
sität von West-Australien ist es gelungen, aus ein- Struktur aber erhalten bleibt /1/.
zelnen Elementen zusammengesetzte Strukturen
zu entwickeln, die sich ohne Verbindungselemente
oder Bindemittel selbst tragen. Realisiert werden
diese Strukturen, in dem die Geometrie der einzel-
nen Elemente ihre Selbstverzahnung untereinan-
der und damit der Gesamtstrukturen bewirkt. Er-
setzt werden können hierdurch z. B. mittels Füge-
technik zusammengesetzte Strukturen.
Scientists from Clausthal University of Technology
and the University of Western Australia succeeded
in developing composed structures which are able
to support themselves without connectors or a
binder. These structures are produced by inter-
locking the individual elements of special geometry
which results in the coherence of the entire struc- Bild 1: aus Würfelelementen bestehende Struktur
ture. Hereby it is possible to replace the conven-
tional joining techniques.
2 Fertigung der Strukturen
Zur Herstellung der komplexen Geometrien eignet
1 Prinzip der selbsttragenden Strukturen sich insbesondere (und teilweise ausschließlich)
In Zusammenarbeit des Instituts für Werkstoffkunde das Fertigungsverfahren des Rapid Toolings, wel-
und Werkstofftechnik mit dem Institut für Maschi- ches am Institut für Maschinenwesen angewendet
nenwesen wurden an der TU Clausthal aus einzel- und weiterentwickelt wird.
nen Elementen zusammengesetzte Strukturen ent- Durch das schichtweise, generierende Lasersintern
wickelt, bei denen die Geometrie der Elemente ihre der Strukturelemente ist es möglich, die am Com-
topologische Selbstverzahnung in der Gesamt- puter entwickelten und konstruierten Bauteile un-
struktur bewirkt. mittelbar in reale Elemente umzusetzen. Hierdurch
Diese selbsttragenden Strukturen können daher lassen sich kostengünstig und innerhalb kürzester
ohne Verbindungselemente oder Bindemittel auf- Zeit die verschiedensten Geometrien fertigen.
gebaut werden. Äußeren Halt erfahren die lose an- Durch die Wahl der Sinterparameter und Sinter-
einander anliegenden Elemente durch einen Rah- werkstoffe werden die Eigenschaften der selbstra-
men, der die Gesamtstruktur umschließt. Durch die genden Strukturen ebenfalls gezielt beeinflusst.
Vorspannkraft des Rahmens kann die Biegeelasti- Hierzu zählen z. B. die Porosität, Oberflächenrau-
zität der Struktur gezielt beeinflusst werden (siehe higkeit, Festigkeit und Elastizität der einzelnen
Bild 1). Bausteine.
Des Weiteren können die Eigenschaften der Als Sinterwerkstoffe werden am Institut für Maschi-
Strukturen durch das Einsetzen von geometrisch i- nenwesen verschiedenste Metallpulver wie z.B.
dentischen aber aus verschiedenen Materialien be- Bronze, Stahl, Kupfer, usw. aber auch Keramiken
stehenden Elementen gezielt variiert werden. Die eingesetzt.
Geometrie der Elemente kann z. B. rohrförmig, po-
Zudem ist es möglich, die Strukturelemente als
lyederförmig oder osteomorph sein.
Verbundstrukturen aus unterschiedlichen Material-
Eine weitere Besonderheit dieser Strukturen ist, kombinationen (z.B. Metall/Keramik) durch das La-
dass bei bestimmten Elementgeometrien einzelne sersintern herzustellen /1/.
Elemente aus dem Verbund entfernt werden kön-
66 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
In Bild 2 sind beispielhaft lasergesinterte Struktur- handelt, ist die Anwendung zunächst ohne die An-
elemente dargestellt, deren Geometrie aus einer schaffung von neuen Geräten oder Fertigungsanla-
„verdrehten“ Rohrform bestehen. gen möglich. Im Vordergrund steht die Übertragung
und Implementierung der Technologie in bereits
vorhandene Industriezweige (z. B. Fügetechnik).
Weitere Einsatzbereiche ergeben sich, wenn es
möglich ist, die auf der makroskopischen Ebene
vorliegenden Strukturen auf die mikroskopische o-
der sogar molekulare Ebene zu übertragen.
Die bei der Herstellung der Strukturelemente ge-
wonnenen Erkenntnisse auf dem Gebiet des Rapid
Toolings (Beeinflussung von Bauteileigenschaften
durch modifizierte Sinterstrategien und Sinterwerk-
stoffe) lassen sich ebenfalls auf verschiedene An-
wendungen transferieren. Hierzu gehören der For-
menbau (verschleißbeständigere Kavitäten) oder
aber die Automobilindustrie (Herstellung von hoch-
festen Funktionsprototypen).
Durch das Fertigen von porösen Elementen ist
auch eine Anwendung im Anlagenbau (z. B. Filter-
Bild 2) lasergesinterte Strukturelemente
technik) und im Akustikbereich (Schwingungs-
Die einzelnen Elemente können unterschiedliche dämpfung, Schallabsorption) denkbar /1/.
Wandstärken besitzen, wobei eine dünnwandige
Ausbildung zur Schaffung einer großen Oberfläche
bei geringer Masse von Vorteil ist. Des Weiteren 4 Zusammenfassung
können die Elemente eine beliebige Gestaltung ih- Das von der TU Clausthal patentierte Verfahren /2/
rer inneren Oberfläche aufweisen und mit verschie- einer selbstragenden Struktur ermöglicht es, kon-
densten Wirkstoffen befüllt werden. ventionelle Füge- und Verbindungstechniken zu er-
Durch das beschriebene Verfahren des Rapid Too- setzen und erschließt gleichzeitig zahlreiche neue
lings lässt sich die Porosität der Elementwandun- Anwendungsgebiete. Dies gilt insbesondere bei der
gen gezielt einstellen und bei Bedarf eine hohe Herstellung der Strukturelemente durch das Rapid
Permeabilität erzielen. Tooling, da hierdurch Geometrien und Bauteilei-
genschaften möglich sind, die durch kein anderes
Durch Elemente unterschiedlicher Länge können
Verfahren gefertigt werden können.
auch gekrümmte Strukturen bzw. eine Verankerung
von übereinander liegender Strukturebenen erzeugt Das Prinzip der selbstragenden Strukturen und
werden /2/. Anwendungsbeispiele werden vom IMW und dem
IWW auf der Hannover Messe Industrie (2004) vor-
gestellt.
3 Anwendungsgebiete der Strukturen
Aufgrund des Wirkprinzips der sich selbsttragenden
5 Literatur
Strukturen kann diese Technologie die verschie-
densten Anwendung finden: das Spektrum reicht /1/ Trenke, D.; Estrin, J.: Exponatbeschreibung
dabei von der Bauindustrie (Fundamente, Gehweg- Hannover Messe 2004, Selbsttragende
platten, Tunnelbau usw.), über die Sicherheitstech- Strukturen aus selbstverzahnten Bausteinen
nik (Sicherheitstüren- und Wände) und der chemi- und deren Herstellung durch Rapid Tooling,
schen Industrie (Katalysatoren, Ölabscheider, usw.) IMW, IWW Clausthal 2003
bis hin zum Maschinenbau (Torsionselemente) und /2/ Patentschrift DE-10223796C1 „Aus Elemen-
der Luft- und Raumfahrt (Kachelbefestigung von ten zusammengesetzte Struktur und Verfah-
Raumfähren). ren zu seiner Herstellung“, TU Clausthal
2003
Da es sich bei den selbsttragenden Strukturen um
ein neu entwickeltes bzw. neu aufgestelltes Prinzip
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 67
Müller, D.
EAPSTRA, das bevorstehende Eurasische Projekt structure to cover additionally the domain of ad-
und Netzwerk zielt ab auf die Demonstration der vanced methods for the support and maintenance
Vorzüge, die mit dem Einsatz von hochentwickelten of a product throughout its life additionally to the
Technologien und intelligenter Fertigung zur Unter- APoST domain of Virtual Manufacturing and Rapid
stützung des Produkt-Lebenszyklus verbunden Prototyping technologies.
sind, wie z. B. Künstliche Intelligenz, Multimedia, The project consortium (Figure 1) consists of two
Computer-basiertes Training, Produkt-Lebenszyk- Asian partners from Malaysia (Universiti Teknologi
lus Management sowie weitere verwandte fort- Malaysia, Johor Baru) and Thailand (School of In-
schrittliche Konstruktionsmethodiken. Dadurch soll formation Technology, King Mongkut’s University of
besonders das Bewusstsein für moderne Methoden Technology Thonburi, Bangkok), as well as three
zur Unterstützung und Wartung eines Produkts European partners from Greece (University of Pa-
während seines Bestehens bei klein- und mittel- tras), United Kingdom (University of Wales, Cardiff)
ständischen Unternehmen, sowie Lehr- und For- and Germany (Institute of Mechanical Engineering,
schungsinstitutionen im asiatischen Raum (speziell Clausthal University of Technology). The IMW as
in Thailand und Malaysia) gesteigert werden. co-ordinator expects again a fruitful and successful
EAPSTRA, the forthcoming Eurasian project and collaboration during the project duration of 24
network aims to demonstrate the benefits associ- months, also as the composition of the consortium
ated with advanced technologies and intelligent is unchanged.
manufacturing for Product Lifecycle Support such
as Artificial Intelligence Tools, Multimedia, Com-
2 Objectives
puter Based Training, Product Lifecycle Manage-
ment and related progressive design methodolo- The main objective of this initiative is to provide
gies. Thereby increasing the awareness amongst support, know-how and training for the adoption of
Small and Medium Enterprises (SMEs) and re- advanced product lifecycle support technologies
search institutions in Asia (Thailand, Malaysia in within Asian SMEs, and to conduct pilot applica-
particular) of advanced methods for the support and tions to show how they may benefit from the utilisa-
maintenance of a product throughout its life. tion of advanced product lifecycle support and
training systems. As target regions for the imple-
mentation of the objectives, the project aims at the
1 Introduction countries of the involved Asian partners Thailand,
Based on the success of the Asia IT&C project and Malaysia, called Asian partners in the following.
APoST – Advanced Product Support Technologies The individual objectives are given below:
Network (ASI/B7-301/97/0126-15), it has been • To continue the successful co-operation of the
achieved to get the support of the European Com- Asia IT&C project APoST, that focused on Rapid
mission for a continuation of the co-operation of the Prototyping and Virtual Manufacturing, to cover
partners from Asia and Europe within the Asia IT&C also the different domain of advanced product
programme component. /1/ Currently under con- lifecycle support and training including AIT, MM,
tract preparation, EAPSTRA - EurAsian Network for CBT and PLM technologies; to create a new
Product Lifecycle Support & Training (ASI/B7- separated network of excellence. The predeces-
301/3152-94/71548) aims to introduce advanced sor APoST provides basic infrastructure, basic
technologies and intelligent manufacturing method- contacts and basic experiences to make sure
ologies for the Product Lifecycle Support such as that the additional target domain will be con-
Artificial Intelligence Tools (AIT), Multimedia (MM), veyed successful to the Asian partners’ aca-
Computer Based Training (CBT), Product Lifecycle demic and industrial community.
Management (PLM) and related progressive design
• To extend the Technology Demonstration Cen-
methodologies to the academic and industrial insti-
tres (TDCs) in Malaysia and Thailand; to do fea-
tutions of the Asian partner countries. The forth-
sibility study of advanced product lifecycle sup-
coming project will build up on the existing infra-
68 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
ties. The advanced support and training systems However, SMEs in the Asian partners’ countries
once implemented will be used to assist the face difficulties in relation to the adoption of these
maintenance and training for the use of the advanced PLCS methods and technologies. Prob-
products. The two pilot studies will specify pro- lems are often caused by the initial outlay in terms
cedures for compiling the content of the sys- of manpower and money required to implement
tems. Additionally, the content and media cre- these technologies and also a lack of knowledge
ated for the systems may be reused to create regarding their capabilities and benefits. Therefore,
publicity information for the products. The time these SMEs need to be able to obtain guidance
and cost savings achieved by applying these and assistance in implementing these technologies
technologies will be evaluated. The awareness in an efficient manner. Additionally, SMEs in the
of advanced technologies and creation of the target areas would benefit from being able to attend
network enables connections and contacts to trainings, seminars or workshops where they would
related current research activities, Networks of be able to learn about and estimate the benefits,
Excellence and Integrated Projects conducted in uses and implementation of these technologies.
Europe. Manpower related problems, in particular finding
suitably qualified personnel, will be assisted by the
transfer of knowledge to the universities who will
3 Fundamentals
then be able to utilise it in the teaching of students
During the last few years industrial companies in thereby producing a technologically aware
the local areas of the Asian partners Thailand and workforce.
Malaysia, especially SMEs, are being put under
So, EAPSTRA offers the possibility to the local
increasing pressure to meet customer demands
Asian SMEs to benefit directly by this co-operation
and compete successfully in global markets. The
from the technical/ knowledge transfer by the Euro-
current market trends are: increasing international
pean partners. The participating educational institu-
competition, reduced time of design and production,
tions will also benefit enormously, as the trainings
shorter product lifecycle, improved product lifecycle
and seminars that will be organised, and the estab-
support (training and maintenance), higher quality
lishment of a network of foreign and local experts
requirements and higher delivery reliability. In
will put them in a first class position of the academic
addition to these market trends, new technological
standards. These factors will provide academic staff
developments also play an important role offering
in Asian countries with up to date knowledge.
new opportunities for applying advanced IT
solutions, i-Manufacturing and innovative
methodologies for the advanced product lifecycle 4 Intended Implementation
support and user training. EAPSTRA is the continuation of the good experi-
The ability of Asian SMEs to adapt these advanced ences and approved relationships made within
technologies and methodologies for the improved APoST. The APoST project /2/ has shown that the
support of their products throughout its life and im- methods applied are successful. So, the EAPSTRA
proved user training facilities is vital in today’s dy- project will build on similar structures and activities.
namic global market. The application of IT tools and The already established infrastructure in Malaysia
i-Manufacturing for the PLCS and training increases and Thailand will be supplemented and extended,
the efficiency and competitiveness of the Asian as it is necessary for the new applied domain. The
SMEs. The integration of up to date technologies centres’ scope will expand to advanced product
and methodologies can give SMEs a major oppor- lifecycle support and training. To accelerate the
tunity to improve the quality of their products, re- creation of a separated, new network, a corre-
duce the costs throughout the products’ life and re- sponding circle of the target audience can be
duce support times and costs for their customers gained out of and with the support of this existing
resulting in a better maintenance and utilisation. APoST network.
Their customers will also benefit from the reduction Throughout the project, introductory seminars on
in time required to train a person to use the product. the technologies of the target domain will be held
The introduction of these new technologies can on site in Asia for industrial companies, especially
also help to improve the performance, reliability and SMEs, and educational establishments, like univer-
serviceability of a product. sities, by lecturers and researchers from the EU
70 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
and Asian partner institutions involved in the proj- covered fundamental sections of the PLCS. KARE
ect. Together with selected SMEs interested in aimed at the development of a knowledge based
adopting advanced technologies, two pilot applica- requirement engineering approach to support the
tions will be developed: one based in Malaysia, one highly knowledge intensive requirements engineer-
in Thailand. Upon completion of the pilot applica- ing process of complex products. Among others, a
tions, complementary seminars and workshops will prototype implementation has been realised within
be held to disseminate the results to a wider range a PDM-System as approach for SMEs. Sedres-2
of local Asian SMEs. The pilot projects will be man- concentrated on the development of a standardised
aged by the Asian partners and it will be their re- monolithic data model for the Systems Engineering
sponsibility during the setting up of the TDCs to find domain, that resulted in PAS 20542 of ISO 10303 -
suitable SME partners with whom to carry out the STEP AP233. SIMNET featured an approach of a
pilot project work. The concentration on single Parameter based Engineering Workflow for an im-
TDCs on site in Asia will offer the best possibilities proved and controlled product development. This
to transfer the necessary know-how and practice. has been implemented as demonstrator in a PDM-
Well-educated trainers who are familiar with the in- System.
novative technology and the customary practices The domain of AI has been dealt with i.e. in the
and languages have the best possibility to convince projects REHAROB - Supporting rehabilitation of
and to produce a new generation of local trainers disabled using industrial robots for upper limb mo-
that will further disseminate the related knowledge. tion therapy (IST-1999-13109), and SYNERAGH -
In addition, a network of interested parties will be Systems Neuroscience and Engineering Research
established, a regularly newsletter will be available for Anthropomorphic Grasping and Handling
for information about the progress of the project (BRITE-EURAM PROJECT BRPR980797). The
and current developments and applications related REHAROB project focussed on developing a sys-
to the EAPSTRA domain. The network will be open tem for upper limb motion therapy methodology for
to establishments taking part in EU (and nationally) the disabled, driven by industrial robots utilising in-
funded research projects whose results may be telligent identification of the required physiotherapy
relevant to EAPSTRA, and establishments and motions. This has been achieved by a robotic reha-
SMEs that have an interest in advanced product bilitation system called REHAROB. The aim of the
lifecycle support and training technologies. Espe- SYNERAGH project has been to create and control
th
cially the new instrument within the 6 framework, a robot arm which may be attached to a wheelchair
the Network of Excellence (NoE), wherein the EU and used by disabled people to automatically grasp
partners intend to be involved (i.e. I*Proms, Con- objects.
cordance – currently in evaluation phase), offer a
new and improved possibility to promote a network
of high-quality. Additionally, an information portal 5 Conclusion
will be installed. Such a portal makes only sense if EAPSTRA represents the ongoing university-co-
there is the possibility for interaction. Therefore, a operation with Asian institutions. EAPSTRA will
central database is necessary to enable the possi- mainly cover the domain of advanced product life-
bility to get in touch with innovative know-how and cycle support technologies and training. The inten-
to enable to exchange of information or to liaise for tion is to demonstrate/ train how i-Manufacturing for
new partnerships an advanced PLCS can be applied within advanced
The European project partners represent a high- technologies/ tools such as AIT, MM, CBT and PLM
grade of excellence in the applied area of systems to SMEs and educational institutions in
i-Manufacturing. In particular, as relevant for this Thailand and Malaysia. This should increase the
project could be mentioned the projects KARE – awareness on site of the capabilities of using these
Knowledge Acquisition and sharing for Require- techniques to improve their marketability.
ments Engineering (EP28916), SEDRES-2 – Sys-
tems Engineering Data Representation and Ex- 6 Literature
change Standardisation (EP20496), and SIMNET –
/1/ http://www.asia-itc.org; EU Asia IT&C pro-
Workflow Management for Simultaneous Engi-
gramme web-site
neering (EP26780), which had a major impact
/2/ http://www.apost-project.org; the project web-
within the IST programme component ESPRIT and
site
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 71
PRIME
A Knowledge Management approach for the Extended Enterprise
Die Notwendigkeit für eine leistungsfähige Zusam- The European research project PRIME – Product
menarbeit im Rahmen eines Erweiterten Unter- Integrated Knowledge Management for the Ex-
nehmens (Extended Enterprise), die nicht nur auf tended Enterprise (Growth - GRD1-2001-40408) /1/
einen Hersteller beschränkt ist, sondern auch in intends to provide “a practicable product knowledge
den Produkt-Lebenszyklus involvierte Unternehmen management solution for the Extended Enterprise,
und Einzelpersonen mit einbezieht, bedingt eine which satisfies industrial requirements and meets
wesentliche Lösung des Problems der Aufnahme acceptability of all persons involved in the product
und Zuteilung von Produktwissen. Dieser Artikel life cycle”. The main objective of PRIME is to focus
beschreibt einen Lösungsansatz für ein „praktikab- on product related knowledge existing within the
les Produkt-Wissensmanagement für das Erwei- Extended Enterprise (EE), which can be used or
terte Unternehmen, unter Beachtung industrieller applied during the complete product life cycle (PLC)
Anforderungen und dem Begegnen der Akzeptanz from planning over product development to mainte-
aller am Produkt-Lebenszyklus beteiligten Perso- nance and disposal. Product knowledge is the core
nen“ auf Basis der PRIME Arbeitsbeschreibung. of an enterprise, as it is used for their actual activi-
The need for an efficient collaboration within the ties and developments. Such knowledge enables a
Extended Enterprise that is not limited only to the company to be able to realise product or process
manufacturer but also comprises all companies and innovations or further developments in a limited
individuals involved all along the product life cycle timeframe with an assured quality. In times where
leads to significant demands of resolving the prob- innovation is recognised as a central focus for
lems of product knowledge capturing and sharing. value-creation, and where the innovation cycles are
This article describes an approach to the desired becoming shorter, time becomes a determining
“practicable product knowledge management solu- factor. And the development, manufacture and
tion for the Extended Enterprise, which satisfies in- support for complex products is not restricted to
dustrial requirements and meets acceptability of all only one manufacturer, and it is also vital for im-
persons involved in the life cycle of a product” provements to include the customer of a product
based on the PRIME workbook. with all his experiences and suggestions into these
processes. In this context, it is indispensable for
enterprises to ideally manage the knowledge within
1 Introduction the EE. The aim is to make the product related
Knowledge management is based on knowledge. It knowledge generated throughout the PLC available
is important to differentiate between knowledge, as a common source of knowledge and enable it to
information, and data. A general classification of be shared, reused etc. by all actors in the EE, e.g.
these terms can be typified: Data becomes infor- suppliers, manufacturers, maintenance and service
mation when it is organised, information becomes personal.
knowledge when it is placed in actionable context. These requirements represent the defaults for the
Regarding knowledge, the grouping into the sub- PRIME system. The objective is to find a practical
classes explicit knowledge and tacit knowledge solution for the capturing of such product related
should be taken into account. In broadest terms, knowledge (both explicit and tacit), to structure
that classifies the knowledge that can be written captured information systematically according to
down (explicit) and the knowledge that cannot the life cycle of the product and to make knowledge
(tacit). Explicit knowledge can be processed by IT available and applicable to the users of the PRIME
systems, codified, recorded, archived and protected system to support efficiently their field of activity.
by the organisation. Tacit knowledge exists in peo- The pre-defined PLC within the PRIME context in-
ple’s heads. Tacit knowledge is extremely difficult to cludes six key phases common to the engineering
transfer, explicit easier. products as a whole i.e. feasibility, concept, defini-
tion, development, production and support.
72 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
PRIME System
Product Knowledge
The PRIME methodology is designed to cover the To integrate all these components and the product
entire PLC. It is necessary to model business con- related knowledge effectively to the product devel-
cepts throughout the whole PLC so that different opment process, mature knowledge management
work teams can act in a compatible and exchange- processes organised and administered by knowl-
able way. The outcome of this is a common PLC edge management workflows are necessary. An
(Figure 3). The common PLC defines six life cycle appropriate approach has been developed within
phases. These are classified in two separated life PRIME methodology. The following section will de-
cycle stages: upstream and downstream life cycle. scribe the important vertices in detail.
The upstream life cycle contains the operational
procedures: 3 Knowledge Engineering Workflows
• Requirement investigation, The PRIME system approach intends to represent
• R&D, Planning, Detailed product design, and a flexible framework mainly having the function of
• Production organisation: Production Process an information system, from which a community of
Planning (P3), Production Resource Planning. actors belonging to the EE can extract information
and will also be able to add new knowledge.
Whereas the downstream life cycle comprises:
Thereby, the system framework is characterised by
• Material acquisition, transport, inventory and flexibility and interaction. The framework is de-
supply; signed by three basic functionalities: Knowledge
• Production preparation: equipment, devices, extraction, Knowledge replenishment, System Ad-
machines, tools; ministration. Figure 4 offers an overview of the
functional workflow components of the proposed
• Production: manufacturing, assembling, integra-
PRIME system.
tion:
As one main component, the System Administration
• Test, change, dispatch, stocking, installation;
represents the basic instrument to establish, or-
• Service/ maintenance. ganise and control a product knowledge related
project. The administra-
tion defines the complex-
ity, classification and allo-
PRIME Administration
cation of a project in re-
spect to the involvement
of partners. Generally, a
PRIME PRIME
Knowledge PRIME PRIME Evaluation mature concept and ad-
Elicitation & Formalisation Knowledge & ministration of a product
Capturing Browser Reporting related project is very im-
portant for the successful
Knowledge replenishment Knowledge extraction accomplishment.
The knowledge inside the
Figure 4: General workflow components covered by the PRIME system PRIME system is not
74 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
static, but will be added and updated during the and concept design, the system design, the deter-
complete PLC. Therefore, the component Knowl- mination and the strategy update or enhancement.
edge replenishment depicts a significant require- The administration tasks are only performed by the
ment of the overall system. This component in- Knowledge Management Officer (KO) and the
cludes two separate workflows: Knowledge Elicita- Knowledge Engineer (KE).
tion & Capturing, Formalisation. The Knowledge According to the guidelines of the PRIME system,
Elicitation & Capturing workflow covers the entry of the KO has to design the framework for the planned
knowledge in its original format (informal/ quasi- project, taking into account the schematic re-
formal) to the PRIME system. The entered knowl- sources culture, infrastructure, purpose, and strat-
edge can be new, complementary or corrective. egy. The global task of ‘Strategy & concept design’
The opportunity to feed the system with knowledge in the knowledge and EE context includes the sub-
is given within PRIME to the assigned actors of the tasks:
EE, this means also that this covers the complete
• Definition of the PLC
PLC. To support and improve the systematically
processing and reuse of knowledge, the entered • Definition of the roles of actors
information has to be converted into an explicit, • Definition of KM methods to be executed by KEs
model-based representation. This task is covered
• Definition of the KM plan
by the Formalisation workflow. Depending on in-
formal or quasi-formal knowledge, the formalisation By defining the framework, the KO generates a
procedure maps in detail the contained information productive system. In the following, the KE takes
components of the natural language based repre- over the design of the system. The sub-tasks that
sentation onto the related entities of an underlying are related to the system design are:
information model. • User and authentication management
The main power and benefit of a knowledge man- • Definition of product knowledge classes
agement system lies in the efficient (re-)use of the • Controlling user inputs
knowledge available within the system. For the
• Assisting users
Knowledge extraction, one can identify two sepa-
rate workflow components: Knowledge Browser, • Instantiating internal information model to en-
Evaluation & Reporting. The browsing workflow de- able creating the knowledge repository
scribes the proceeding of the knowledge search, The system design is not restricted to one certain
that is not only restricted to a simple free text stage during the PLC. In contrast, the administra-
search. It offers also the possibility to perform an tion of a running product related project within the
advanced search to improve the quality of the re- EE is a continuous procedure. It is necessary to
sults. Additionally, enhanced navigation, help and update on changes (user, partner, software, secu-
feedback features complete the basic functional rity etc.) or bugs, to monitor and control the system
range. The component Evaluation & Reporting cov- maintenance, react on a change within the lifecycle,
ers the report generation based on the system in- and to offer support to the users of the system. The
ternal knowledge and additional evaluation. Not instantiation of the internal information model of the
only the pure information facts are important to the PRIME system is one central aspect for the effi-
user, but to get also support from the system to ciency of the system, as this model represents the
gain knowledge, incorporating complete processes, common basis for the knowledge tasks.
structures, products etc. over the PLC. In the fol-
3.2 Knowledge Capturing & Elicitation
lowing, the single workflows will be described in
detail. It is obvious that a product knowledge related sys-
tem is only useful, when the system contains suffi-
3.1 System Administration
cient knowledge on the related area of expertise.
It is vital for the success of a project that its basic An empty or obsolete system makes no sense.
strategic, operational and conceptual orientation is Therefore, it is very important that the system offers
precise, elaborate and feasible. Within PRIME, ba- the facilities for the efficient and precise acquisition
sic tasks are pretended that are necessary for the of knowledge. Which method will be applied is not
implementation of the system within the EE, in- limited by PRIME. In a broader sense, the acquisi-
cluding the assignment of roles. The overall tion of knowledge can be divided into the tasks
workflow includes the components for the strategy Capturing and Elicitation.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 75
To acquire expert knowledge, it is first of all neces- malisation of explicit or tacit knowledge follows two
sary to identify the appropriate information and the main objectives:
sources for gaining relevant know-how. The knowl- • Transformation of natural language based
edge sources can be external (documents, manu- knowledge into an explicit description
als, catalogues etc.) or internal (expertise, know-
• Extraction of implicit knowledge
how). The type of the information is also not defi-
nite. Computer-accessible knowledge can be found The formalisation analyses the single conceptual
from a formal, quasi-formal to a very informal for- components of language, as there are i.e. func-
mat. The identification and entry of useful and nec- tions, properties, behaviour, physical and system
essary knowledge and its sources, including the architecture. The identified components will be
valuing and filtering, will be performed by experts. mapped onto the relevant instances of the underly-
Supported knowledge items are i.e. text, audio, ing information model, based on the “ISO/WD PAS
video (informal) or CAx, generic model-based files 20542 Industrial automation systems and integra-
(quasi-formal). The capturing of knowledge from tion – Product data representation and exchange:
outside that has been identified as useful and suffi- Systems engineering data representation” stan-
ciently valid should be accomplished carefully to not dard. Such a neutral representation permits a sys-
feed the system needlessly and to keep it concise. tematic processing, and the integration of a stan-
Beside the entries from the knowledge expert, there dard enables a possible greater compatibility with
exist methods to elicit know-how through different other tools. This finally offers the possibility for the
techniques (i.e. interviewing). Which techniques will adoption of PRIME in a larger domain.
be applied can be selected independently. This task To avoid extra effort and ambiguity, first the KE has
has to be performed by the KE. Also the organisa- to analyse the existing knowledge on possible re-
tion and management of the entered knowledge use. Double entries must be avoided to keep the
belongs to the KE. It is necessary to check the user repository consistent and explicit. Identified new,
inputs on consistency, quality, completeness and additional or corrective knowledge has to be proc-
adaptability and group the information for later re- essed by the KE. Starting from a natural language
lieved knowledge retrieval. Sub-tasks that has to be based representation, the formalisation leads to a
carry out are i.e. distilling, refining, orienting, pack- rigorous formalised information model representa-
aging and assembling. tion. The result can be checked on consistency to
The EE approach enables also users of the product ensure to have a qualitative, high-value knowledge
(i.e. maintenance or operative staff) to incorporate repository. The formalisation procedure of quasi-
product related knowledge. They can enter feed- formal knowledge is restricted to the incorporation
back on their experiences with the product and its of the respective files including a software refer-
installation/ operation. These information are in- ence. Audio-/video information as informal knowl-
tended to support and improve the re-design of edge will be handled similar. As “self-descriptive”
similar products. Also the expert will add, improve knowledge, the respective files will be just incorpo-
or correct his knowledge of the product and its re- rated and referenced.
lated processes based on his personal develop- 3.4 Knowledge Browser
ment process by experience and learning. Espe- A knowledge based system makes only sense,
cially here it is important to control, group and allo-
when the system offers mature facilities for the ex-
cate the information in respect to the related prod- traction or (re-)use of the contained knowledge. It is
uct. absolute necessary to find and access that knowl-
3.3 Formalisation edge that is required and requested. The PRIME
The knowledge that has been captured and organ- Knowledge Browser is designed to support the user
ised will be in a model or language dependent rep- and not complicate work.
resentation. Such formats are often tool dependent The browser supports two ways of searching. The
and will not be interpreted in the same way by dif- free text search belongs to the simplest way of
ferent users/ experts. To enable the independent searching, but delivers just direct connections. Input
processing of the acquired knowledge, and to from a set of identifying words associated with logi-
achieve an explicit, unambiguous, common inter- cal operators invokes a word-based search of the
pretation/ understanding of the information, it is repository and delivers as search result the in-
necessary to formalise the knowledge. The For- stances that contain the given words. As this
76 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
search method is limited, there exists the possibility port generation will be initiated by the user. He can
to carry out an advanced search. The indexing of specify/ select out of relevant knowledge mining
the knowledge instances by tags offers the possi- queries for evaluation, related to the repository
bility to enhance the search request. The input of structure. Based on the structured product informa-
free text in combination with tags promises a more tion of the knowledge repository, the system scans
accurate and advanced search result, as it is possi- and analyses the repository on matching knowl-
ble with this methodology to gain not just the direct edge items and references. The query result will be
link but also the referenced items of the product, controlled, grouped and organised by the system.
function, property, PLC etc. The user can specify By selecting a report structure, the system will gen-
several search criteria for one query within the ad- erate the report. If available, the query results of the
vanced search. The visual navigation of the knowl- evaluation will be graphically illustrated. Additional
edge repository and the search results is also fea- information will be textual-based. Before finalisa-
tured. A kind of knowledge index based on the tion, the user can check the outcome of his query.
categorising and grouping of the content of the re- The final report can be exported in supported for-
pository enables this. Starting from a basic search, mats.
the user can navigate following the knowledge type,
support information, or PLC state. These areas cor-
4 Methodology workbook
respond to the specific expertise of the EE. This
sort of visual navigation complies with the natural The PRIME workbook /2/ constitutes an informal
habits of humans. specification document on the PRIME methodology,
and aims at guiding the PRIME user, step by step,
The browser is not limited to a one-directional
to the PRIME solution. It comprises an introduction
communication to benefit from the knowledge con-
to KM, followed by EE methodologies, the knowl-
tained in the EE. A web-based forum for discussion
edge engineering workflows applied, the roles and
and troubleshooting enables the users to resolve
tasks assigned to the various actors, detailed de-
certain topics within an expert group. Very impor-
scription of the KM processes, and the proposed
tant is the establishment of the feedback area. The
product knowledge models that represent the
users will have the possibility to rank the specific
knowledge structure within the PRIME system.
knowledge instances and related documents/ files
on their usability and helpfulness and to comment
on the quality of the information. This enables the 5 Summary
possibility to correct wrong, out-of-date or insuffi-
The PRIME methodology provides an approach for
cient entries and references within the repository.
the management of product related knowledge
An inter-active ‘Request for Help’ service for the
generated throughout the entire life cycle of the
solution of operational, methodical or textual prob-
product. This knowledge will be shared within the
lems is available for the users. The internet-based
Extended Enterprise and therefore available to all
inquiry will be based on email or chat facilities, that
actors of a networked enterprise. It is expected, that
support the inter-active dialog for the solving of the
the adoption of this approach leads to an improve-
problem.
ment of the quality of a product and reduction of
3.5 Evaluation and report generation time spent on the development of a new product.
Besides the direct extraction of knowledge via the
browser, sophisticated functionalities for the user-
6 Literature
directed generation of reports based on the evalua-
tion of knowledge are offered. The purpose of the /1/ PRIME consortium: The PRIME Homepage,
report document is to illustrate a certain part of the http://www.prime-project.org
EE product knowledge (like technical specifications, /2/ PRIME consortium: The PRIME Homepage
work plan, guidelines,...). The reports and evalua- download area, http://www.prime-project.org/
tions can cover an enhanced domain during the deliverables.html, 2003
PLC. In the PRIME context, the evaluation of prod-
uct knowledge aims at the comparison, judgement
and trade-off of product related know-how taking
into account the three axes knowledge type, PLC
state or support information. The evaluation and re-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 77
Goltz, M.
zusätzliche Kosten. Im schlimmsten Fall treten die- versucht, dieses durch eine möglichst umfassende
se Fehler erst beim Kunden auf, wodurch ein zu- Prozessbibliothek zu erreichen. Dazu wurden für
sätzlicher Imageschaden entsteht. Aus diesem verschiedene Gruppen von Produktkomponenten
Grund muss eine effiziente Koordination des Ent- Referenzprozesse festgelegt, die danach zu einem
wicklungsprozesses darauf abzielen, notwendige Gesamtprozess kombiniert werden können. Aller-
Kommunikation zwischen parallelen Entwicklungs- dings hat sich gezeigt, dass entweder die Refe-
abläufen zu erkennen und gezielt anzustoßen. renzprozesse zu allgemein gehalten sind, um die
Die meisten der in den letzen Jahren auf dem Ge- tägliche Arbeit zu koordinieren, oder der Aufwand
biet des Prozessmanagements für die Produktent- zur Erfassung aller denkbaren Möglichkeiten in kei-
wicklung durchgeführten Forschungsprojekte haben nem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen steht.
Beispiel „Getriebeentwicklung“
Zahnradwerkstoff
Zähnezahlen Wellenwerkstoff Lagertyp Fertigungsart
Modul Absätze, Kerben Tragzahl Teilungsebene
Leistung
Drehzahl
Übersetzung Dokumentation
Zahnräder
Zahnrad-
berechnung
Hüllfläche
Drehzahlen LxBxH
A11 Breite
Aussendurchm.
Dokumentation
Nabenwerkstoff Lager
Zahnradbreite Lager-
Innendurchmesser
berechnung
A15
Geometrische Lagerkräfte
Dokumentation
Restriktionen Wellen
Wellen-
berechnung
Absatzlänge
A13 Wellendurchmesser
Werkstoff Welle Passfedertyp
Äussere
Kräfte und
Momente Wellendurchmesser
am Zahnrad
Nuttiefe Welle
Passfederlänge
Wellendurchmesser,
Dokumentation
Länge Passfeder Passfeder- Passfeder
Nuttiefe Nabe berechnung
A14
Das obige Diagramm zeigt eine mög- der Lagerberechnung sowie zwischen Eine deutliche Verkürzung der Ent-
liche Beschreibung für eine Getriebe- der Wellen- und Passfederberech- wicklungszeit ließe sich durch eine
entwicklung mit den wesentlichen nung notwendig. Parallelisierung der Entwicklungs-
Konstruktionsschritten sowie den not- Eine sequenzielle Bearbeitung der schritte erreichen. Um jedoch Fehl-
wendigen Informationsflüssen. Dieses einzelnen Teile würde zu erheblichen entwicklungen zu vermeiden, bedarf
vergleichsweise einfache Beispiel soll Verzögerungen führen, da eine Ab- es dazu eines wesentlich früheren
die Schwierigkeiten bei der Modellie- stimmung der Ergebnisse erst erfol- Informationsaustauschs.
rung eines Gesamtprozesses für die gen würde, wenn bspw. der Festig- So wäre es z. B. möglich, durch einen
Produktentwicklung illustrieren. keitsnachweis der Ritzelwelle ergibt, Vergleich des in der Zahnradentwick-
Betrachtet man dazu die Informati- dass diese den Belastungen nicht lung abgeschätzten Wellendurchmes-
onsflüsse zwischen der Zahnrad- und standhält. Zur Lösung des Konflikts sers mit dem aus der Vordimensionie-
der Wellenberechnung, fällt auf, dass wäre es denkbar, entweder einen rung der Welle erhaltenen Durchmes-
einige Größen, wie z. B. der Wellen- besseren Werkstoff einzusetzen oder ser frühzeitig einen Konsens zu er-
durchmesser, sowohl als Eingangs- den Wellendurchmesser anzupassen. zielen, der spätere Iteration aufgrund
als auch als Ausgangsgrößen auftre- Beide Varianten würden zu einer von Inkompatibilitäten überflüssig
ten. Dieses weist auf eine notwendige Überarbeitung der Verzahnung bzw. macht oder zumindest minimiert. Da-
Iteration hin, da der Wellendurchmes- der Passfeder führen. Eine Entschei- bei muss nicht jeder Entwicklungs-
ser einerseits Einfluss auf die Festig- dung, wie das Problem zu lösen ist, schritt bereits in allen Details bear-
keit der Welle hat, andererseits aber muss sich am konkreten Anwen- beitet werden. Eine Abschätzung ist
auch durch die Geometrie des Ritzels dungsfall orientieren und sollte nicht häufig ausreichend, um frühzeitig über
festgelegt wird. Weitere Abstimmun- starr durch einen Prozess vorgegeben eventuelle Alternativlösungen nach-
gen sind zwischen der Wellen- und werden. zudenken.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 79
Die Schwierigkeiten rühren im Wesentlichen daher, nehmen neuartige Formen der Zusammenarbeit
dass sich zwar für einzelne Konstruktionsschritte und dynamische Organisationsformen.“
Regeln zu deren Bearbeitung angeben lassen (Be- Die Bezeichnung einer Entwicklungskooperation als
rechnung eines Zahnrads, einer Passfeder, etc.). virtuelles Unternehmen betont die notwendige enge
Ob diese überhaupt benötigt werden, und wenn ja Verzahnung realer Unternehmen. Diese bezieht
in welcher Reihenfolge diese auf ein konstruktives sich sowohl auf übergreifende Geschäftsprozesse
Problem anzuwenden sind, kann nicht im Voraus als auch auf die Verknüpfung vorhandener eigener
bestimmt werden. Dies ergibt sich häufig erst im und im Rahmen eines Projekts neu entstehender
konkreten Anwendungsfall in Abhängigkeit der Datenbestände. Problematisch dabei ist die weiter-
verfügbaren Informationen (und deren Qualität1) hin bestehende Eigenständigkeit der Unternehmen,
sowie der zu verwirklichenden Optimierungskrite- d. h. jeder Projektpartner verfügt über eigene Da-
rien. tenmanagement- und CAX-Tools und definiert sei-
Ein weiterer Aspekt ist die bereits oben erwähnte ne Prozesse so, dass diese seinen Anforderungen
Komplexität. Gerade die Vielzahl der Abhängigkei- genügen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese
ten innerhalb des Produktmodells ist mit den Tech- Eigenständigkeit das spezielle Wissen und die
niken der Geschäftsprozessmodellierung nur unzu- Wertschöpfung des Partners ausmacht. Eine Ver-
reichend erfassbar. Bislang gibt es keine Möglich- einheitlichung der zu verwendenden Werkzeuge
keit, das Beziehungsgeflecht in der notwendigen und Abläufe wäre daher eher kontraproduktiv.
Gesamtheit in einer handhabbaren Weise zu do- Die bereits oben allgemein für den Entwicklungs-
kumentieren. Ob vorhandene Abhängigkeiten er- prozess skizzierten Probleme werden im virtuellen
kannt und bei notwendigen Entscheidungen hinrei- Unternehmen noch verschärft. Verträge zwischen
chend berücksichtigt werden, ist damit zu einem den Partnern können zwar die Ausgangsbedingun-
Großteil vom Wissen und der Erfahrung der Kon- gen und die erwarteten Ergebnisse erfassen, über-
strukteure abhängig. Zwar sind einige der Bezie- lassen aber die eigentliche Durchführung dem
hungen in den verschiedenen CAx-Systemen ent- Projektmanagement. Damit beschränkt sich die
halten (Geometrie/Topologie im CAD, Funktionen Kommunikation häufig auf einige Projekttreffen und
im FEM, usw.). Diese stehen jedoch nicht für eine den Austausch von Dokumentationen auf Anforde-
externe umfassende Analyse zur Verfügung. rung oder beim Erreichen bestimmter Projektmei-
lensteine. Häufig werden dadurch Informationen
1.2 Unternehmensübergreifende Produktent- über Änderungen gar nicht oder viel zu spät an den
wicklung im „Virtuellen Unternehmen“ Zulieferer weitergeleitet. Zudem klagen Zulieferer
oft darüber, viel zu spät in den Entwicklungspro-
Im Zusammenhang mit unternehmensübergreifen-
zess eingebunden zu werden, sodass ihr Spielraum
der Produktentwicklung wird häufig der Begriff „vir-
zur Entwicklung innovativer Lösungen bereits von
tuelles Unternehmen“ verwandt. Nach /3/ stellt „ein
vornherein sehr eingeschränkt ist.
virtuelles Unternehmen [...] ein dynamisches Netz-
werk von rechtlich selbstständigen Unternehmen Zusammenfassend erfordert ein effizientes Mana-
oder Teilen von Unternehmen dar, das auf Zeit für gement der unternehmensübergreifenden Produkt-
eine konkrete Aufgabenstellung, d. h. zur Ausnut- entwicklung
zung einer durch die einzelnen Unternehmen allein - das Erkennen des Kommunikationsbedarfs zwi-
nicht erreichbaren Marktchance, gebildet wird, um schen den Partnern unter Berücksichtigung aller
so vor allem die Kernkompetenzen der beteiligten wesentlichen Abhängigkeiten innerhalb des
Partner zu bündeln. Reale Unternehmen sind dann Produktmodells;
in der Regel zu einem bestimmten Zeitpunkt an - die klare Definition von Zuständigkeiten und An-
mehreren virtuellen Unternehmen beteiligt. Dieses sprechpartnern;
erfordert natürlich auch innerhalb der realen Unter-
- die Abstimmung/Synchronisation lokaler Pro-
zesse;
- das Zusammenführen lokaler Datenbestände
1
Qualität bedeute in diesem Zusammenhang, ob es sich zur Erhöhung der Transparenz bezüglich vor-
bei der Information um eine erste grobe Abschätzung handener Informationen und zur Vereinfachung
handelt, oder ob es bereits verifizierte Ergebnisse sind,
die in anderen Entwicklungsschritten weiterverwendet des Zugriffs auf diese.
werden.
80 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
det ist, und die frei gewordenen Ressourcen bereits definierte Referenz dem Entwicklungsnetzwerk be-
für neue Projekte eingesetzt werden sollen. Zurzeit kannt gemacht. Der Verweis auf die lokalen Daten
werden in Bezug auf das Datenmanagement in der erfolgt durch die Angabe eines Links, der die Iden-
unternehmensübergreifenden Produktentwicklung tifikation und den Speicherort der Information bein-
zwei Ansätze verfolgt: haltet. Auf diese Weise verbleiben die Daten unter
- dezentrale Verwaltung in den lokalen PDM3- der direkten Kontrolle des Eigentümers. Bei Bedarf
Systemen, wobei bei Bedarf jedem Partner ein können diese von autorisierten Partnern über die
Zugriff eingerichtet wird; Kooperationsplattform direkt aus dem lokalen Sys-
tem abgerufen werden. Ein wesentlicher Vorteil
- zentrale Verwaltung aller Produktdaten in einem
dieser Lösung für den einzelnen Partner ist die
vom OEM installierten PDM-System oder so ge-
Möglichkeit, jederzeit den Zugang zu seinen Daten
nannten Projectplaces4.
nach seinen jeweils festgelegten Vorschriften kon-
Die folgende Übersicht zeigt die Vor- und Nachteile trollieren zu können. Bei Sicherheitsproblemen
der beiden Ansätze in Bezug auf die oben aufge- kann ein Partner selbst Zugangsberechtigungen
führten Anforderungen an die Datenverwaltung. entziehen oder sogar den gesamten Server vom
Netz nehmen, bis die Probleme geklärt sind.
Dezentrale Datenverwaltung Jeder Knoten enthält einen Verweis auf den lokalen
+ Wiederverwendbarkeit der Daten, da bereits lokal Speicherort der zugehörigen Daten. Kann eine In-
verfügbar formation von mehreren Partnern lokal verändert
- Inkosistenzen möglich, da Daten in unterschiedli- werden, so spiegelt sich dieses in mehreren Ver-
chen Systemen gespeichert sind
weisen auf lokale Systeme wieder.
- keine Transparenz, da auf mehrere Systeme verteilt
Beziehungen zwischen den Knoten dienen der
- Benutzer müssen sich in unterschiedlichen Syste-
men einarbeiten, um auf Informationen bei Partnern Strukturierung der veröffentlichten Informationen.
zugreifen zu können Die Knotenstruktur ist von jedem Projektpartner na-
- komplizierte Sicherung der Daten gegen unbefugten vigierbar. Damit ist es Anwendern möglich, gezielt
Zugriff (Owner/Group/World-Konzept, Zugriff nur ü-
nach Informationen zu suchen, auch wenn ihnen
ber Projekt)
nicht bekannt ist, wer diese erzeugt hat bzw. wo
Zentrale Datenverwaltung sich der aktuelle Stand befindet. Abhängig von den,
+ Konsistenz der Daten gewährleistet, da nur einmal durch den Besitzer definierten, Zugriffsrechten kön-
an zentraler Stelle gespeichert
nen dann die Daten über den zugeordneten Ver-
+ Transparenz vorhanden, da alle Daten in einem
System abgelegt werden weis vom lokalen System des Partners abgerufen
- Daten befinden sich nicht mehr unter direkter Kon- und in das eigene PDM-System übertragen wer-
trolle der Ersteller den. Diese Übernahme erfolgt bedarfsnah während
- Probleme bei Wiederverwendbarkeit durch Informa- der Projektlaufzeit und erfordert keinen zusätzli-
tionsverlust beim Export/Import chen Aufwand nach Projektende. Da der Zugriff auf
- hohe Netzwerkbelastung durch zahlreiche Online- lokale Daten nur über den Verweis auf der Koope-
zugriffe, hohe Bandbreite der Internetanbindung
notwendig rationsplattform erfolgen kann, ist von vornherein
ein Zugriff auf nicht veröffentlichte Daten ausge-
schlossen. Der Link ist für den Anwender nicht les-
3.2 Architektur der Kooperationsplattform bar, sodass es nicht möglich ist, durch gezielte Ma-
Der Grundgedanke der Kooperationsplattform ba- nipulation nicht öffentliche Daten abzufragen.
siert auf einer gezielten Veröffentlichung der Infor- Bild 4 zeigt die Architektur der Kooperationsplatt-
mationen, die für mehrere Partner von Interesse form. Informationen über Knoten und die zugehöri-
sind. Im Gegensatz zum zentralisierten Ansatz gen Verweise werden in einer zentralen Datenbank
werden dabei Daten nicht in ein zentrales System abgelegt. Der Zugriff erfolgt über ein Web-Interface.
kopiert, sondern nur durch eine als Knotenobjekt Die Kommunikation zwischen den lokalen Syste-
men und der Plattform erfolgt über CORBA-
Services. Der zentrale CORBA-Server dient dazu,
3
PDM - Produktdatenmanagement Veröffentlichungen, die in einem lokalen System
4
Diese werden von Serviceprovidern zur zentralen Ver- definiert werden, als Link in der zentralen Daten-
waltung von projektspezifischen Daten angeboten. Al- bank zu speichern. Nach der Speicherung wird die
lerdings reicht der Funktionsumfang nicht an den der
derzeit verfügbaren PDM-Systeme heran. Identifikationsnummer des Links dem lokalen Ob-
84 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Backhaus, S.
Aufgrund seines konstruktionsmethodischen Hin- Der Konstrukteur steht heute nicht mehr nur vor der
tergrunds beschäftigt sich das IMW vorwiegend mit Aufgabe eine Lösung für ein technisches Problem
der Erforschung von Konstruktionssystematiken zur zu finden, sondern muss zudem auch Randbedin-
Entwicklung lärmarmer Produkte, aber auch inten- gungen verschiedenster Art berücksichtigen. Er
siv mit der Untersuchung der Körperschallausbrei- muss sich um die ganzheitliche Beachtung aller
tung in Maschinenstrukturen. Forderungen bemühen.
The IMW is mostly active in the development of
methods for the low noise design of machines and
in the area of the propagation of structure-borne- 8% fundiert
noise.
1 Maschinenakustik am IMW 32% sehr gering
Geräuschmechanismus konstruktive
Maschinenstruktur
Beeinflußungsmöglichkeiten
gungsdynamischer Untersuchungen
zur Verfügung.
Dazu zählen unter anderem:
- ein schallarmer Messraum
- Oros Signalanalysatoren mit 4
und 32 Kanälen mit bis zu 102
kHz Bandbreite pro Kanal
- 3 Modalshaker (1kN, 200N, 10N)
- ein Laservibrometer zur
Erfassung rotatorischer und
translatorischer Schwingungen
- Intensitätsmesssonde
- Diverse akustische Sensoren
- Oros Signalanalyse Software
- Vibrant Me´Scope Modalanalyse
Software
- Matlab Software für Sonderfunk-
tionen
Bild 5 Zuordnung von Geräuschmechanismen zu Maschinen- - eine digitale Hochleistugstele-
strukturen metrie mit bis zu 20kHz Band-
breite pro Kanal
nenakustisches Informationssystem (MAKUSIS) mit Aktuelle Forschungsprojekte am IMW beschäftigen
Grundlagen der Akustik entwickelt sowie ein sich neben der Lärmmin-
Schallflussmodellierer, um dem Konstrukteur die derung von Maschinen mit der Erforschung der
Erstellung von Schallflussmodellen zu vereinfa- Körperschallausbreitung in Maschinenelementen.
chen.
Aktuelle Projekte untersuchen die Körperschallei-
tung durch und die Schall- und Schwingungs-
1.2 Messtechnische Grundlagenforschung dämpfung in Fügestellen dünner Stahlbleche. Ziel
Neben der theoretischen konstruktionsmethodi- ist die schall- und schwingungstechnische Optimie-
schen Forschung steht dem IMW eine hervorra- rung beispielsweise von Automobilkarosserien, um
gende messtechnische Ausstattung zur Durchfüh- den akustischen Fahrkomfort von modernen Auto-
rung verschiedenster akustischer und schwin- mobilen zu verbessern (Bild 7).
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das
IMW eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der
konstruktionssystematischen Maschinenakustik und
der praktischen Körperschallforschung leistet.
Literatur
/1/ Pahl, G.; Beitz, W.: Konstruktionslehre: -
Methoden und Anwendung -; 4. Auflage;
Springer; Berlin 1997
/2/ Gummersbach, F.: Lärmarm konstruieren
XIX - Schalltechnische Informationen unter
konstruktiven Gesichtspunkten - Ein Beitrag
Bild 7 Querschnitt durch verschiedene Fügestellen zum systematischen Zugriff auf konstruktive
Lärmminderungsmöglichkeiten, Bremerha-
ven, Wirtschaftsverlag NW, 2001,
Darüber hinaus wird aktuell ein Prüfstand zur Be- /3/ Haje, D.; Gummersbach, F.; Schmidt, A.: In-
stimmung der Körperschallübertragung durch Lager quiry Results about Low Noise Design; un-
(Wälz- und Gleitlager) im akustisch relevanten Fre- veröffentlicht, Clausthal; 1994;
quenzbereich aufgebaut. Ziel ist es die Vierpolpa- /4/ VDI 3720 Blatt 7 Lärmarm konstruieren Hrsg.
rameter von Lagern zu bestimmen, um eine Über- Verein Deutscher Ingenieure. Ausg., Nov.
tragungsfunktion für die Leitung der beispielsweise 1980.
durch die Verzahnung eines Getriebes erzeugten /5/ DIN EN ISO 11688-1; Akustik - Richtlinien für
Körperschallschwingungen von der Welle in das die Gestaltung lärmarmer Maschinen und
Gehäuse besser simulieren zu können (Bild 8). Geräte
/6/ Dietz, P.; Gummersbach, F.: Lärmarm kon-
struieren XVIII - Systematische Zusammen-
stellung maschinenakustischer Konstrukti-
onsbeispiele, Bremerhaven, Wirtschaftsver-
lag NW, 2001
ÜÜ
Lager haben einen ÜQ ÜA
dB
entscheidenden dB
+ +
dB
A
Ü
Backhaus, S.
Nach langwierigen Verhandlungen innerhalb der räts ist ein OR38 Signalanalysator der Firma Oros.
Hochschule und dem Ministerium für Wissenschaft Er ist mit 32 hochabtastbaren (bis 102kHz pro Ka-
und Kultur in Niedersachen, einem Regierungs- nal, Summenabtastrate 3,2 Megasamples/s) Si-
wechsel in Niedersachen und einer damit verbun- gnalkanälen sowie zwei Tachokanälen ausgestat-
denen Auszahlungszurückhaltung zugesagter Mittel tet. Betrieben wird der Signalanalysator mit der ent-
ist es endlich geschafft. Zur Verbesserung der sprechenden Software NVGate der Firma Oros, die
Grundausstattung konnte das IMW im Rahmen ei- alle notwendigen Filterstufen (digital) zur Vorverar-
nes HBFG Großgeräteverfahrens ein Schall- und beitung der Signale und alle gängigen Analysever-
Schwingungsmessgerät auf dem neuesten Stand fahren wie beispielsweise:
der Technik beschaffen. · FFT
After long winded negotiations within the university · Oktav-Analyse
and the ministry for sience and culture, and linked · Synchrones Order Tracking
with the change of the government in Niedersach- · Constant Band Tracking
sen a stopped payment, it is done, the IMW has · Farbwasserfall- und Farbspektro-
been enabled to buy a new state of the art sound grammdarstellungen
and vibration measurement system.
zur Auswertung akustischer Signale zur Verfügung
stellt. Darüber hinaus kann der Analysator als
1 Ausstattung Standalone-Recorder oder über ein TCP/IP Netz-
werk betrieben werden. Alle Analysen können so-
Kernstück des Schall- und Schwingungsmessge-
Bild 1: Schematischer Aufbau für den Einsatz des Schall- und Schwingungsmessgeräts am Beispiel eines
schnell drehenden Prüfstands
90 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
wohl online als auch offline durchgeführt werden. HBFG erstattet der Bund dem Land 50% der durch
Die Auswerteeinheit unterstützt Modalanalysen mit ein Großgerät entstandenen Kosten. Die restlichen
Hammer oder Shaker, kann als Signalgenerator für 50% der Gesamtkosten muss das Land tragen. Im
Rauschen, Sinus, Swept Sinus usw. eingesetzt Fall des Schall- und Schwingungsmessgerätes ha-
werden und exportiert aufgenommene Analysen ben sich bei den Landesmitteln jeweils zu etwa
oder Zeitsignale in alle gängigen Formate. gleichen Teilen das Ministerium für Wissenschaft
und Kultur, die Technische Universität Clausthal
Komplettiert wird die Analyse-Software durch Vi- und das IMW selbst mit Eigenmittel an der Finan-
brant ME´scope, eines der derzeit leistungsfähig- zierung beteiligt. Das Gesamtvolumen des Schall-
sten Modalanalyse-Softwarepakete und VSI Rotate, und Schwingungsmessgerätes beträgt ca. 310.000
das besonders auf die Analyse von Drehschwin- EUR. An dieser Stelle sei allen an der Beantragung
gungsproblemen abgestimmt ist. und Finanzierung des Großgerätes Beteiligten für
ihren Einsatz gedankt.
Da das Schall- und Schwingungsmessgerät unter
anderem an schnell drehenden Prüfständen einge- 3 Anwendung
setzt werden soll, gehört eine acht-kanalige volldi- Der erste Einsatz für das Schall- und Schwin-
gitale Hochleistungstelemetrie mit bis zu 200kHz gungsmessgerät ist ein hochaktuelles Forschungs-
Übertragungsbandbreite pro Kanal der Firma Man- vorhaben der Forschungsvereinigung Antriebstech-
ner ebenso zu der Ausstattung, wie ein Rotations- nik e.V. (FVA), finanziert durch die Arbeitsgemein-
laservibrometer der Firma Polytec, das besonders schaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto
zur Erfassung von Rotationsschwingungen aber von Guericke" e.V. (AiF). Innerhalb des For-
ebenso als Einpunktlaservibrometer zur Messung schungsvorhabens soll die Körperschallübertra-
von translatorischen Schwingungen eingesetzt gung durch Wälz- und Gleitlager erforscht werden.
werden kann. Zur präzisen Erfassung von Drehwin- Dazu sollen als Übertragungsfunktion die Vierpol-
kel und Drehzahl werden hochpräzise Drehwinkel- parameter der Lager im akustisch relevanten Fre-
und Drehgeber der Firma Heidenhain eingesetzt. quenzbereich unter verschiedenen Randbedingun-
gen bestimmt werden. Um jedoch die Vierpolpara-
Zur gezielten Erregung von Modalschwingungen
meter eines Lagers bestimmen zu können, müssen
können ein Modalshaker der Firma RMS mit einer
Kräfte und Schnellen am Innen- und Außenring ei-
maximalen Amplitude bis zu 200N und bis zu 9kHz
nes Lagers mit einer Vielzahl von Sensoren erfasst,
Anregungsbandbreite oder Modalhämmer ver-
aufgezeichnet und analysiert werden, wozu das
schiedener Anregungsklassen eingesetzt werden.
neue Schall- und Schwingungsmessgerät hervorra-
Komplettiert wird die Ausstattung des Schall- und gend geeignet ist.
Schwingungsmessgerätes durch: 4 Zusammenfassung
Nsenga, E. B
Wie in der Literatur nachgewiesen wurde ist das häuse betrachtet. Als Beispiel werden Lager unter-
Gleitlager ein Körperschallübertrager. Die Übertra- schiedlicher Arten (Kreiszylinder, Taschen-, Zwei-
gung des Körperschalls durch Gleitlager wird durch keil- und Dreikeillager) unter festgelegten Betriebs-
Analyse des dynamischen Verhaltens der beteilig- bedingungen betrachtet, die eine bestimmte dyna-
ten Komponenten (Wellenzapfen, Ölfilm und Lager- mische Lagersteifigkeit und Dämpfung bestimmen
struktur) des Systems ermittelt. lassen /1/. Der Lagerdurchmesser D und das Brei-
Dazu wird mit Hilfe der FEM das dynamische Ver- tenverhälnis B/D wurden 120mm bzw. 0,5 genom-
halten von Getriebenlager unter verschiedenen Be- men. Die statische Last Fstat beträgt 9kN und 36
triebsbedingungen simuliert und ihre Einflüsse auf KN und die Ölviskosität bei 50°C ist 29. 10-3 NS/m.
das Schwingverhalten untersucht. Der Drehzahlbereich liegt bei 1000 min-1 bis 10000
min-1.
The journal bearing is a vibration transfer element
as proved in the literature. The vibration transmissi-
on through the bearing is determined by the analy-
sis of the dynamic behavior of its components
(journal, Oil film and bearing structure) involved in
the system. The dynamic behavior of gear bearing
is simulated by means of the FEM and its influence
on the vibrational behavior is investigated.
1 Einleitung
Es ist bekannt, dass der durch den Zahneingriff ei-
nes Getriebes entstehende Körperschall sich vom
Zahnradkörper über die Welle, Lager (hier Gleitla-
ger) in das Gehäuse verbreitet. Die Übertragung
des Körperschalls vom Wellenzapfen über den Öl-
Gleitlager
film in die Lagerstruktur, d.h das Körperschallü-
betragungsverhalten des Lagers, wird durch die A-
nalyse des dynamischen Verhalten der beteiligten
Komponenten des Systems ermittelt. Das Wellen-
Bild 1: Getriebentyp mit gleitgelagerten Wel-
zapfen als Anteil der Gesamtwelle, die Ölfilmeigen-
len und kastenförmigen Gehäuse
schaften im Betriebszustand und die Lagerstruktur
als Lagerschale- Gehäuseanteil gehören zu diesen
Komponenten. Die Simulation dieses Systems mit- 2.2 Modellbildung
tels eines Rechenmodells auf Basis der Finiten E- Das zu analysierende System, bestehend aus
lemente Methode ist hilfsreich zur Beurteilung der Wellenzapfen, Lagerölfilm, Lagerstruktur als Ge-
Einflüsse von Parametern wie Lagerstruktursteifig- samtheit aus Lagerschale und Gehäuseanteil, wird
keit und Betriebsbedingungen auf das dynamische durch Finite Elemente modelliert, Bild 2. Dabei
Verhalten. kann als FE-Modelle folgende verwendet werden :
- für das Wellenzapfen: ein 3D-FE-Modell oder
2 Vorgehensweise bei der Simulation ein FE-Massen-Modell. Der aus der Welle be-
teiligte Anteil wird als doppel der Lagerbreite
2.1 Betrachter Fall
genommen;
Es wird hier, wie im Bild 1, ein Zahnradgetriebetyp
- für die Lagerstruktur: ein Schalen- oder 3D-FE-
mit gleitgelagerten Wellen und kastenförmige Ge-
Modell, wobei der beteiligte Anteil des Gehäu-
92 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
ses als eine rechteckige Platte konstanter Den verschiedenen Betriebsbedingungen (statische
Breite und Höhe vorgenommen wird und deren Last, Drehzahl,...) werden für das Gleitlager die
Dicke als Parameter variiert wird. Diese Platte Sommerfeldzahl ermittelt und daraus die dynami-
wird an ihren Ränder festgehalten. Es wird eine sche Steifigkeits- und Dämpfungskoeffizienten be-
unendliche Steifigkeit zwischen Lagerschale stimmt /1/.
und Gehäuse angenommen, so dass beide Das dynamische Verhalten des Systems wird durch
Strukturen als eine Einheit abgebildet sind. eine Frequenzganganalyse ermittelt, wobei die An-
- für das Lager: lineare isotrope Feder- und regungskraft radial auf die Welle erfolgt und deren
Dämpferelemente, deren Anordnung wie in Amplitude für eine Betriebsbedingung konstante
Bild 3 erfolgt. gehalten wurde. Es wird hier für die Rechnung das
FE-Programm „Ansys“ verwendet.
Betrachteter
Y
Knote
Welle
3 Einige Ergebnisse
In den folgender Bilder sieht man die an einem
Bild 2: FE-Modelle der Wellenzapfen und Anteil Knote in der Lagerstruktur und an der Welle beo-
der Gehäusestruktur bachtende Amplitude der Schwinggrößen (Ver-
schiebungs- und /oder Beschleunigungsverläufe)
2.3 FEM-Rechnung über der Anregungsfrequenz für verschiedene Pa-
Um einen Überblick von Parametereinflussen wie rametervariationen, wobei keine Axialanregungs-
beispielsweise die Gehäusemasse bzw. Steifigkeit kraft betrachtet wird.
und die dynamische Lagersteifigkeit auf das In den Bildern 3 und 5 erkennt man den Einfluß
Schwingungsverhalten des Systemes erhalten zu der Lagersteifigkeit auf das dynamische Verhalten.
können, wird zunächst eine Parametervariation Besonders zu beachten ist die Tatsache, dass die
durchgeführt. Hierbei werden die Plattendicke Schwingungsamplitude in gewisser Grenze mit der
(15mm, 30 mm, 60 mm) und die auf die Bezugs- wachsender Lagersteifigkeit ansteigt.
struktursteifigkeit bezogene Lagersteifigkeit variiert. Im Bild 6 und 7 sieht man den Einfluß der Lager-
Die Lagersteifigkeit wird auf 1/100, 1/10, 1/1, 10, struktursteifigkeit, die hier durch Plattendickenvari-
100 mal variiert. Der Bezugswert der Steifigkeit ation geändert wird. Für eine sehr steife Kopplung
(Kstr) wird eine Plattendicke von 30 mm angenom- (K/Kstr von 100/1) zwischen der Struktur und dem
men, deren mittlerer Wert von 30.108 N/m durch ei- Wellenzapfen bewirkt die Änderung der Lagerstei-
ne statische FE-Rechnung ermittelt wird. figkeit fast kein Einfluß auf das dynamischen Ver-
halten des betrachteten System. Für eine steife
(1) Br.15 (2) Br.30 (3) Br.60
1E+05
93
Y-Beschleunigung (mm/s²)
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
1E+04
ßer. 1E+00
1E-01
Die Bilder 8, 9, 10 und 11 zeigen die Gegenüber-
0
0
0
0
0
0
0
10
50
80
10
40
70
00
30
60
stellung der Verläufe für verschiedenen Lagerarten
14
27
40
53
66
79
92
10
11
13
14
15
17
18
19
zu dem des Kreiszylinderlagers für den Fall einer Frequenz (Hz) K= Kstr
1E-03
1E-04
1E-05
1E-06 Bild 7: Amplitude der Schwingbeschleunigung des
1E-07
1E-08 betrachteten Knotens für verschiedene Plattendicke
1E-09
1E-10 von 15, 30, 60 mm und für das Verhältnis K/Kstr von
1E-11
1/100, Fdyn von 3,6 kN.
10
0
0
0
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0
0
0
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10
10
10
10
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15
16
17
18
19
Frequenz (Hz)
1E+00
0
0
0
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0
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10
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16
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18
19
Y-Beschleunigung (mm/s²)
1E+02
1E+01
1E+00
0
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0
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10
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10
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11
21
31
41
51
61
71
81
91
Frequenz (Hz)
10000 min-1
Bild 5: Y-Beschleunigung des betrachteten Kno-
(1) KZL (2) Taschenlager
tens für verschiedene Verhältnisse K/Kstr von 1/100,
1E+03
1/10, 1/1, 10/1, 100/1 und für eine Plattendicke von
Y-Beschleunigung (mm/s²)
1E+01
(1) Br.15 (2) Br.30 (3) Br.60
1,00E+03
1E+00
1,00E+02
Beschleunigung (mm/s²)
10
0
0
0
0
0
0
0
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14
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16
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18
19
1,00E+01
Frequenz (Hz)
1,00E+00
1,00E-01
1,00E-02
1,00E-03
10
110
210
310
410
510
610
710
810
910
1010
1110
1210
1310
1410
1510
1610
1710
1810
1910
Bild 9: Vergleich der Schwingbeschleunigungen der Rechnungen verglichen werden, damit der Mo-
des betrachteten Knotens für das Kreiszylinderlager dellierungsgrad der Finiten Elemente ermittelt wer-
und Taschenlager; Fst: 9kN; Fdyn: 1 kN; Drehzahl den kann.
n: 10000 min-1
5 Literatur
/1/ Glienicke, J.: Feder- und Dämpfungskon-
1E+03
(1) KZL (2) Zweikeillager
tante von Gleitlagern für Turbomaschinen
und deren Einfluß auf das Schwingungs-
Y-Beschleunigung (mm/s²)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
Frequenz (Hz)
die Interaktion Kurbelwelle und Motorblock-
Bild 10: Vergleich der Schwingbeschleunigungen struktur. Diss. TH Aachen 1995
des betrachteten Knotens für das Kreiszylinderlager /4/ Gasch, R .; Knothe, K : Strukturdynamik.
und Dreikeillager, Fst von 9kN, Fdyn von 1kN und Springerverlag, 1987
Drehzahl n = 10.000 min-1
/5/ Stelzmann, U.; Groth, C.; Müller, G.: FEM
für Praktiker- Band 2: Strukturdynamik. 2.
(1) KZL (2) Dreikeillager Auflage, 2001
1,00E+03
Y-Beschleunigung (mm/s²)
1,00E+02
1,00E+01
1,00E+00
10
110
210
310
410
510
610
710
810
910
1010
1110
1210
1310
1410
1510
1610
1710
1810
1910
4 Ausblick
Eine Simulation des gekoppelten Wellenzapfen-
Lagerstruktur-System mittels der Finiten Elemente
Methode wird im Frequenzbereich bis 2kHz durch-
geführt, um eine Orientierungsaussage über die
Einflußparameter wie Lagersteifigkeit und Lager-
struktursteifigkeit auf das Schwingverhalten des
Systems treffen zu können. Die Ergebnisse zeigt
die Tendenz der Beeinflussungen, wobei die dyna-
mische Lagereigenschaften eine bedeutende Rolle
spielen. Zur Abdeckung des akustischen Fre-
quenzbereiches soll eine experimentelle Modal-
analyse durchgeführt und die Ergebnisse mit denen
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 95
Trenke, D.
Im Juli 2003 fand am Institut für Maschinenwesen Teilnehmer der Veranstaltung und stellte das IMW
erneut eine Informationsveranstaltung zum Thema im Allgemeinen und speziell dessen Forschungs-
Rapid Prototyping und Rapid Tooling statt, an der und Entwicklungstätigkeiten im Bereich des Rapid
zahlreiche Vertreter aus der Industrie teilnahmen. Prototypings und Rapid Toolings vor. Hierzu zählt
Im Anschluss an verschiedenste Fachvorträge z. B. die Optimierung von Sinterparametern und
stellte das IMW seine Forschungs- und Entwick- Sinterstrategien, der Einsatz neuer Sinterwerkstof-
lungstätigkeiten auf dem Gebiet des Lasersinterns fen sowie das Erschließen neuer Anwendungsbe-
vor und gab Gelegenheit für Diskussionen in kleine- reiche (siehe Bild 1).
rem Rahmen.
Once more in July 2003 another information event
about Rapid Tooling and Rapid Prototyping took
place at the IMW, where numerous representatives
of different branches participated. Following diffe-
rent lectures the IMW introduced its research and
development activities in the field of laser sintering
and offered opportunities for further discussions.
Zum Abschluss der Vorträge wurde die Rapid Too- Hierzu zählt das Aufstellen von Konstruktionsrichtli-
ling Software „Magics RP“ von Dipl.-Betriebswirt M. nien für den Sinterbauprozess, der Aufbau von
Lebert (Materialise Software) vorgestellt. Stahl/Keramik-Verbundstrukturen, das Sintern von
Nach einer Mittagspause, in der die Teilnehmer und Elektroden für das funkenerosive Abtragen, und die
Referenten angeregt über die einzelnen Beiträge Optimierung der Rapid Prototyping bzw. Rapid
diskutierten (siehe Bild 2), wurde die Informations- Tooling Verfahrenskette (einschließlich der Pro-
veranstaltung in der Maschinenhalle des IMW fort- zessparameter und möglicher Nachbearbeitungs-
gesetzt. verfahren).
Der Hersteller von Lasersinteranlagen EOS (Ver-
treten durch Herrn Büse) stellte im Rahmen der
Ausstellung seine neuesten Entwicklungen auf dem
Gebiet der Sinteranlagen und Sinterwerkstoffen vor
und präsentierte verschiedene Sinterprodukte aus
Kunststoff, Metall und Formbausand.
Des Weiteren informierte die Firma Materialise die
Teilnehmer der Informationsveranstaltung über die
vielfältigen Möglichkeiten zur Datenaufbereitung
durch die Software „Magics RP“, welche auch vom
IMW eingesetzt wird.
Das Formbauunternehmen Eisenhuth (Vertreten
durch Herrn Dr. Hickmann) zeigte auf seinem Stand
Bild 2: Teilnehmer beim Erfahrungsaustausch verschiedene lasergesinterte Kavitäten und darin
gefertigte Gummi- und Kunststoffspritzgussteile.
1.2 Präsentation der Technologie
Im Rahmen der praktischen Präsentationen zum 2 Zusammenfassung
Thema Rapid Prototyping und Rapid Tooling (siehe Die hohe Anzahl an Teilnehmern aus Industrie und
Bild 3) erläuterte das IMW die Charakteristiken des Wirtschaft hat gezeigt, dass ein beträchtliches Inte-
Lasersinterprozesses auf der institutseigenen Sin- resse an der Rapid Tooling und Rapid Prototyping
teranlage „EOSINT M 250“ und stellte deren er- Technologie vorhanden ist. Dies gilt für kleine und
weiterten Möglichkeiten durch das im Jahr 2002 mittelständische Unternehmen, aber auch für grö-
durchgeführte Maschinenupgrade vor. Zudem wur- ßere Industriebetriebe.
de die industrielle Serienreife der Technologie an-
Angesichts der raschen Entwicklungen auf dem La-
hand von Bauteilen aus unterschiedlichen Sinter-
sersintersektor, der zunehmender Bedeutung der
werkstoffen (Bronze- und Stahlpulver) demonstriert.
Technologie für die Wettbewerbsfähigkeit von Un-
ternehmen und der positiven Resonanz auf diese
Tagung ist geplant, eine vergleichbare Veranstal-
tung in absehbarer Zeit erneut durchzuführen, um
über Fortschritte und neue Möglichkeiten zu be-
richten und Anwendern und Interessierten die Ge-
legenheit zum Wissens- und Erfahrungsaustausch
zu bieten.
Zudem bietet das IMW auf Anfrage Seminare und
Workshops an, in denen das Lasersintern ausführ-
lich behandelt wird.
3 Literatur
Bild 3: Präsentationen in der IMW-Maschinenhalle
/1/ Müller. N.; Trenke, D.: Rapid Prototyping und
Einen weiteren Schwerpunkt nahm die Vorstellung Rapid Tooling am Institut für Maschinenwe-
der Forschungstätigkeiten des IMW auf dem Rapid sen, Begleitband zur Informationsveranstal-
Prototyping/Rapid Tooling Sektor ein. tung, IMW Clausthal 2003
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 97
Söver, A.
3.1 Vorbereitung der Messstelle Alle Schritte der Vorbereitung und Installation wur-
Alle erforderlichen Hilfsmittel, die vor den Installati- de in einer Multimedia-Präsentation vorgestellt, so
onsarbeiten vorbereitet werden müssen, wurden dass die Studenten sie anschließend selbst durch-
präsentiert. Für präzise Messergebnisse ist führen konnten.
höchste Sauberkeit bei der Installation der DMS 3.4 Signalverarbeitung mit Messverstärker
erforderlich. Mit Hilfe eines Messverstärkers wurde die Dehnung
Die Stelle an die der DMS geklebt wird, muss von des vorbereiteten Messobjekts bei einer bestimm-
Lack, Rost, Walzhaut usw. durch Schleifen oder ten Belastung ermittelt und anschließend die Span-
Bürsten gesäubert werden. Die Messfläche muss nung berechnet. Danach wurden die Ergebnisse
mit Hilfe einer chemischen Lösung fettfrei gemacht der Studenten untereinander verglichen.
werden.
5 Literatur
/1/ Keil, S.; Experimentelle Beanspruchungsermitt-
lung (mit Dehnungsmessstreifen), Manuskript zur
Vorlesung; Cuneus 2003
/2/ http://www.hbm.de/de/Products/ ProductDa-
Bild 3 Kleben mit X 60 Zweikomponentenkleber taSheet.asp/
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 99
CATIA-Einführung am IMW
Turan, H.-C.
Seit Anfang dieses Jahres steht die neueste Versi- aus Tools fürs Optimieren der Planlayouts,
on des feature-basierten High-End CAx-Systems Erstellen der Schaltplatten und Konstruieren von
CATIA V5 am Institut für Maschinenwesen zur strukturellen Produkten, z.B. Brennstoff- oder
Verfügung. CATIA zeichnet sich durch eine benut- Bremssysteme in der Automobilindustrie, Klima-
zerfreundliche Oberfläche und eine steile Lernkurve tisierungs- und Rohrleitungssystemen in Verfah-
aus. renstechnischen Anlagen und Schiffen (Bild 1).
Since begin of this year the latest version of CATIA
High-End CAx System is available at the Institut for
Mechanical Engineering (IMW). CATIA stands out
with its user-friendly interface and steep learning
curve.
1 Überblick
CATIA V5 ist ein integriertes Softwarepaket aus
CAD- (Computer Aided Design), CAE- (Computer
Aided Engineering) und CAM-Anwendungen (Com-
puter Aided Manufacturing) für die digitale Produkt-
definition und -simulation.
Die zur Verfügung stehenden Tools ermöglichen
die Integration von Methoden, Ressourcen und Mit- Bild 1 Equipment and Systems Engineering
arbeitern. Somit stellt CATIA eine unternehmens- /1/
übergreifende Plattform zur Erarbeitung 3D- Analysis: Diese Tools ermöglichen bequeme
basierter Lösungen dar. Anwendungsbereiche bzw. und schnelle strukturelle Analyse unterschied-
Komponenten des CATIA sind /1/: lichster Baugruppentypen. Wegen des wissens-
Mechanical Design: Im Bereich der Konstruktion basierten, integrierten Aufbaus von CATIA, ist
beschleunigen die CATIA-Tools die Kernaktivi- es möglich, die Optimierung des Produktes an-
täten der Entwicklung, vom Entwerfen bis zur hand dieser Ergebnisse voranzutreiben.
Detaillierung und Zeichnungserstellung. Diese Numerical Control (NC) Manufacturing Produkte
Produkte erfüllen auch die Anforderungen der bilden ein breites Spektrum von Tools zur NC-
Bereiche von Blechmetall- und Werkzeugher- Programmierung der modellierten Teile. Die
stellern. Dreh- und Fräsarbeiten können dadurch bis zu
Shape Design & Styling: Diese Disziplin liefert 5-Achsen CNC-gesteuert werden. Es stehen
die Tools zum Erzeugen und Bearbeiten von auch Tools zur Verfügung, welche zum Generie-
komplexen Funktions- und Freiformflächen. Die ren und Reparieren der STL-Dateien dienen.
Anwendungsgebiete variieren von Industriede- Infrastructure: Infrastructure beinhaltet alle Pro-
sign bis Luft- und Raumfahrt. dukte, die zusammen eine skalierbare Plattform
Product Synthesis Tools ermöglichen die Auto- für die unternehmensübergreifende Produktent-
matisierung und Validierung der Konstruktions- wicklung und Produktdatenverwaltung bilden.
und Fertigungsdaten und das Erfassen und Sie erleichtern beispielsweise den Datenaus-
Wiederverwenden des Unternehmenswissens. tausch zwischen verschiedenen Programmen
Equipment and Systems Engineering: Diese oder aber verschiedenen Abteilungen bzw. Fir-
Produktgruppe erlaubt ein gleichzeitiges Kon- men.
struieren bzw. Integrieren von mechanischen, Webbasierte Schulungslösung: Dieses webba-
elektrischen und strömungstechnischen Syste- sierte Lernmaterial ("Companion") ermöglicht
men in einer 3D-Mock-Up-Umgebung, um die zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Der Kon-
räumliche Verteilung zu optimieren. Sie besteht strukteur kann sich anhand dieser Online-Hilfe
100 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
über die ihm unbekannten Befehle und Begriffe Die Rückmeldung von den Studenten waren zum
konstruktionsprozessbegleitend informieren. großen Teil positiv; die Studenten mit
Anwendungsentwicklung (CAA RADE) stellt Pro/ENGINEER-Erfahrung fanden das Program viel
Tools zur Verfügung, die zur Entwicklung eige- intuitiver als Pro/E. Unterstützt mit dem Companion,
ner Tools dienen. Dadurch ist eine höhere Ein- der Online-Hilfe von CATIA, konnten die fortge-
bindung zu vorhandenen Prozessen und Sys- schrittenen Studenten sich vertieft über Parametri-
temen möglich. sierung, Verrundungsmethodik, Katalogerstellung
usw. informieren. Die Studenten ohne jegliche Mo-
2 Das CATIA-Praktikum
dellierungskennnisse haben trotz der Anfangs-
Das Praktikum fand im SS 2003 mit insgesamt 47 schwierigkeiten das Praktikum erfolgreich absol-
Student|inn|en statt. Das Praktikum gliedert sich in viert.
folgende Hauptthemen:
CATIA wird auch im Rahmen eines PDM-Prak-
parametrische Volumenmodelierung tikums als eingesetzt.
parametrische Flächenmodellierung Wegen der positiven Rückmeldung wird im Vorle-
Baugruppenerstellung sungsfreien Raum mit den interessierten Studenten
ein Versuch gestartet, in dem ein direkter Einstieg
Digital-Mock-Up-Erstellung
in technische Zeichnung mit CATIA möglich ist.
Zeichnungserstellung
3 Zusammenfassung
Es wurden zuerst die Grundbegriffe der 3D-
CATIA ist ein vielseitiges Konstruktionssystem mit
Modellierung erläutert, CATIA-Bedienung und
einfacher und sicherer Bedienung. Die leistungsfä-
-Oberfläche vorgestellt. Nach vorbereitenden Ü-
higen Tools wie CATScript und die diversen Er-
bungsbeispielen wurden aus technischen Zeich-
weiterungsmöglichkeiten ermöglichen es, CATIA in
nungen zuerst die Bauteile einer Zitruspresse /2/ ,
die vorhandenen Prozesse einzubinden.
danach die Zusammenbauzeichnung erzeugt
(Bild 2). Die von IMW angebotenen Praktika verleihen den
Studenten die Grundlagen dieses wertvollen Werk-
zeugs.
4 Literatur
/1/ IBM Deustchland, http://www-5.ibm.com/
de/catia/produkte/catiav5.html
Anwendungsbereiche/Komponenten
/2/ Fachgebiet Datenverarbeitung in der Kon-
struktion: Webseite des CAD-Praktikums,
TU-Darmstadt
Vorstellung der Arbeit des Instituts für Maschinenwesen auf dem Ge-
biet der Maschinenakustik auf der Hannover Messe Industrie 2003
Backhaus, S.
Im April diesen Jahres stellte das IMW auf dem und kostenintensive Nachbesserungen sind die
Gemeinschaftsstand „Innovationsland Niedersach- Folge.
sen“ im Rahmen der Hannover Messe Industrie die Diese Kosten lassen sich vermeiden oder zumin-
Arbeit des Institutes auf dem Gebiet der Maschi- dest vermindern, wenn schon bei der Entwicklung
nenakustik vor. Hierzu wurden eine vom Institut im des Produktes auf gewisse maschinenakustische
Rahmen einer Forschungsarbeit erstellte Beispiel- Grundregeln geachtet wird. Somit ist gerade für den
sammlung in Buch- und CD-Form sowie Beispiel- maschinenakustisch unerfahrenen Ingenieur eine
exponate zur Darstellung der praktischen Umset- gezielte und einfache Bereitstellung von maschi-
zung von Lärmminderungsmaßnahmen präsentiert. nenakustischem Grundwissen notwendig.
This year in April the IMW displayed the present re- Das Institut für Maschinenwesen entwickelt und
saerch work of the institute in the area of machine forscht seit vielen Jahren intensiv an der allgemei-
acoustics. The exposed examples were a book with nen Lärmminderung von Maschinen und Körper-
cd about a methodical compilation of machine schallübertragung innerhalb von Maschinenstruktu-
acoustic design examples. Additionally we pre- ren im Besonderen. Ergebnisse dieser Forschung
sented different design examples for the realisation sind unter anderem in Form von Konstruktionsme-
of low noise design of machines. thodiken in die aktuelle Fassung der ISO 11688
1 Einleitung eingeflossen.
Unter dem Begriff Maschinenakustik versteht man 2 Ausgestellte Exponate
im allgemeinen die Entwicklung und Konstruktion Zu den aufgeführten Forschungs- und Entwick-
lärmarmer Maschinen, wobei die gesamte Schall- lungstätigkeiten des IMW wurden auf der Hanno-
entstehungskette von der Schallquelle über den vermesse Exponate ausgestellt (siehe Bild 1), die
Schallübertragungspfand bis zum Schallabstrahler einen beispielhaften Einblick in die industrielle Um-
erfasst wird. setzung von angewandter Lärmminderung zeigen.
Aufgrund ständig steigender Kundenwünsche und
immer schärferer gesetzlicher Anforderungen und
Bestimmungen gewinnen maschinenakustische
Produktanforderungen für immer mehr Industrie-
unternehmern der Konsum- und Investititonsgüte-
rindustrie an Bedeutung.
Daraus ergeben sich direkt erhöhte Anforderungen
an die Konstruktionsabteilungen der Firmen, denn
der Konstrukteur legt während der Konstruktion die
Wirkprinzipien und damit die maschinenakustischen
Eigenschaften eines Produktes fest. Da die Ma-
schinenakustik in der klassischen Ingenieursausbil-
dung jedoch nur eine sehr untergeordnete Rolle
spielt werden aufgrund dieser maschinenakusti-
schen Unerfahrenheit bei der Konstruktion häufig
akustisch ungünstige Verfahren gewählt oder tech-
nisch günstige Verfahren akustisch ungünstig aus-
gelegt.
Die Folge davon ist, dass eine mögliche Lärm- Bild 1: Der Messestand des IMW
problematik meist erst in der Prototypenphase oder
gar erst bei der Markteinführung erkannt wird, zeit-
102 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Wächter, M.
Die Hochschulen befinden sich zur Zeit in einer 1 Kompetenz- und Lernzielbetrachtungen
tiefgreifenden Umstrukturierung, die in der Modul- Die Anerkennung von Studienleistungen auf natio-
arisierung des Studienangebotes und der flächen- naler und internationaler Hochschulebene ist eine
deckenden Einführung eines Kredit- bzw. Leis- unabdingbare Voraussetzung zur Steigerung und
tungspunktesystems mit Transfer- und Akkumulie- Realisierbarkeit der allgemein geforderten Studie-
rungskomponente begründet liegt. Diese Verände- rendenmobilität in einem globalen Umfeld. Ein vor-
rungen gehen in den Ingenieurwissenschaften ein- stellbares Werkzeug ist ein allgemein anerkanntes
her mit der Abkehr von einzügigen Diplomstudien- Leistungspunktesystem, das nicht nur den Umfang
gängen und Neuorientierung auf eine gestufte Stu- der jeweiligen Studienleistung in Abhängigkeit von
dienstruktur mit Bachelor- und Masterabschluss. den Semesterwochenstunden aufzeigt, sondern
Neben der beruflichen Erstausbildung spielt die den Arbeitsaufwand bis zum erfolgreichen Ab-
Weiterqualifikation oder Umorientierung in Form schluss der Studienleistung und die erworbene
des lebenslangen Lernens eine entscheidende Kompetenz sowie die entsprechende Wissenstiefe
Rolle. Die Anwendung eines Kredit- oder Leis- berücksichtigt.
tungspunktesystems auf Basis der Arbeitsbelastung
Die aus Fachvertretern der relevanten Hochschulen
der Studierenden ist dabei Voraussetzung zur Rea-
gebildete Expertengruppe ist mit studiengangsspe-
lisierung dieser Umstrukturierungen innerhalb der
zifischen Fragestellungen zur Erarbeitung einer
Hochschullandschaft. Die TU Clausthal beschäftigt
Anerkennungspraxis und Qualitätssicherung im
sich gemeinsam mit sieben Hochschulen im Rah-
Rahmen des Leistungspunktesystems betraut /1/.
men des Bund-Länder-Projektes "Entwicklung und
Diese Fachvertreter für den Studiengang Maschi-
Erprobung eines integrierten Leistungspunktesys-
nenbau haben auf ihrer letzten Arbeitssitzung die
tems in der Weiterentwicklung modularisierter Stu-
unterschiedlichen Auswertungsergebnisse zu den
diengänge am Beispiel der Ingenieurwissenschaf-
vorliegenden Modulbeschreibungen im Studien-
ten" mit dieser Problematik.
gang Maschinenbau diskutiert.
Die Einschätzung des jeweiligen Kompetenzer-
Universities are actually in a process of re- werbs in den einzelnen Modulen wurde für jede
engineering their structures. This is based upon a Hochschule zu einem Gesamtprofil zusammenge-
modularization of the studies and the introduction of tragen /2/. Die Auswertung basierte hochschulab-
a credit-point-system including transfer- and accu- hängig auf einer Datenmenge von 41% bis 100 %
mulationcomponents. Partially in engineering these der Pflicht- und Wahlpflichtmodule in der konstruk-
changes are accompanied by removing Diplom- tiven Studienrichtung des Studiengangs Maschi-
studies, which shall be substituted by Bachelor- and nenbau. Die Ausbildung der Fachkompetenz sollte
Masterqualifications. Apart of a first qualifying edu- 60 % des Wissenserwerbs abdecken /3/, für die
cation; the live-long-learning plays a significant role. Projekthochschulen schwankt dieser Kompetenzbe-
The application of a credit-point system based on reich zwischen 47% und 61%. Die Methodenkom-
the workload of the students is the basis for petenz (22% bis 35%) zeigt eine größere Abwei-
reengineering the universities structures. The chung vom Wunschwert mit 15%. Die Systemkom-
Clausthal University of Technology is participating petenz sollte 10% des Studiums ausmachen und
together with seven other German universities in a lässt sich in den Projekthochschulen mit Werten
national project focussing on this problems in engi- zwischen 11% und 17% ausmachen. Die Sozial-
neering. kompetenz (15%) weist mit 3% bis 13% durchweg
einen zu geringen Anteil am Ausbildungsprofil auf.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass
die Methoden- und Systemkompetenz einen zu ho-
hen Prozentsatz am Ausbildungsprofil erkennen
104 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
lassen, die Fach- (mit einer Ausnahme) und die als diejenige, die an 50 % der Hochschulen als
Sozialkompetenz dagegen unterrepräsentiert sind. Kenntnistiefe des Lernziels gefordert wurde.
Eine weitere Auswertung der Kompetenzzuordnung Eine Problematik, die sich bei dieser Vorgehens-
erfolgte nach Hochschultyp, dabei wurden die ent- weise ergab, lag in dem teilweise unvollständigen
sprechenden Kompetenzanteile jeweils für die drei Rücklauf der Modulbeschreibungen oder dem
Universitäten und Fachhochschulen gemittelt. Die Fehlen der Lernzielangaben begründet, so dass es
Systemkompetenz umfasst in beiden Studienprofi- möglich sein kann, dass Lernziele nicht bei den
len 14% des Kompetenzerwerbs, die Sozialkom- Mindestlernzielen aufgeführt sind oder die Kennt-
petenz ist mit 6% an den Universitäten geringer nistiefe von den erachteten Erfordernissen ab-
vertreten als an den Fachhochschulen. Die Metho- weicht. Es liegt ebenso eine Fehlerquelle bei der
denkompetenz liegt bei 24% zu 29% und die Fach- Umsetzung der verbalen Lernziele in die Lernziel-
kompetenz ist mit durchschnittlich 56% an den Uni- matrix vor, da nicht in jedem Fall eine eindeutige
versitäten und 49% an den Fachhochschulen ver- und aussagekräftige Lernzielbeschreibung zur
treten. Auswertung herangezogen werden konnte.
Ein zweites Standbein innerhalb des zu entwickeln- Diese Vorgehensweise zur Ermittlung der Mindest-
den Leistungspunktesystems wird in den Lernzielen lernziele mit der dazugehörigen Wissenstiefe wurde
der Module gesehen, dazu wurde der verbale Text während der Arbeitssitzung der Expertengruppe
zur Beschreibung der Lernziele jeder Hochschule in ausgiebig diskutiert und auf die oben angeführten
eine Matrix mit den Spalten "Kennen", "Verstehen", Fehlerquellen hingewiesen.
"Anwenden", "Analysieren" und "Bewerten" über- Der erwünschte Effekt, eine Diskussion zum Profil
führt, hierbei handelt es sich um eine Abwandlung des Studiengangs Maschinenbau mit dem Diplom-
der Lernzielkategorien nach /4/. abschluss zu initiieren, stellte sich zunächst in die-
ser Arbeitsgruppe und, wie Reaktionen zeigten,
Mathematische Methoden und Lösungsverfahren auch in den jeweiligen Projekthochschulen ein /2/.
verstehen und anwenden, systematisches Denken In der Expertengruppe herrscht Einvernehmen,
vermitteln, in der Lage sein Sachverhalte systema- dass zur gegenseitigen Anerkennung von Studien-
tisch zu analysieren und zu bewerten leistungen die Lernziele, Kompetenzen und die
Workload Berücksichtigung finden sollen. Die Er-
gebnisse zur Workload Erhebung standen zum
Zeitpunkt der Sitzung noch aus.
Kennen Verste- Anwen- Analy- Bewer-
Für die diskutierte Matrix mit den Mindestlernzielen
hen den sieren ten
wird eine Überarbeitung angeregt. Die Begriffe
Mathe- "Kennen" und "Verstehen" werden zu einer Spalte
matische X X X X zusammengefasst, die zweite Spalte wird durch
Metho- den Begriff "Anwenden" gebildet, die dritte Spalte
den wird durch "Analysieren" und "Bewerten" definiert
und als vierte Spalte soll der Begriff "Synthetisie-
Bild 1: Gegenüberstellung verbales Lernziel- ren" aufgenommen werden. Diese überarbeitete
Lernzielmatrix Matrix mit den Mindestlernzielen wird in den jewei-
ligen Hochschulen bewertet und um gegebenenfalls
weitere Mindestanforderungen für den Maschinen-
Diese Vorgehensweise wurde konsequent für jedes
bauingenieur ergänzt. Des weiteren überprüft jede
vorliegende Lernziel der Modulbeschreibungen an-
Hochschule die Umsetzung ihrer verbalen Lernziele
gewandt und anschließend wurden diese Auswer-
in die Matrix und kontrolliert, ob die angegebenen
tungen aller Projekthochschulen anonymisiert und
Lernziele das Profil des Studienganges an der je-
zu einzelnen Kernthemen zusammengetragen.
weiligen Hochschule widerspiegelt, dazu wurden
Ausgehend von dieser Matrix wurden Mindestlern-
den Vertretern der Hochschulen jeweils die hoch-
ziele herausgearbeitet. Als Mindestlernziel wurde
schuleigenen Daten ausgehändigt.
die Kernthematik aufgenommen, die an mindestens
drei der sechs beteiligten Hochschulen als Pflicht- In einem zukünftigen Schritt werden die Ergebnisse
bzw. Wahlpflichtmodul aufgeführt wurde. Die der einzelnen Hochschulen zu den Mindestanforde-
Kenntnistiefe des Mindestlernziels wurde festgelegt rungen zusammengetragen, ausgewertet und mit
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 105
den Ergebnissen der parallellaufenden Workload Die prozentualen Anteile der vier Kompetenzen,
Erfassung verknüpft. wie sie sich im Studiengang an der AGH Krakau
An der TU Clausthal erfolgte die Zuordnung, wel- widerspiegeln, decken sich im Wesentlichen mit
cher Kompetenzgewinn durch welche Lehrveran- denen der TU Clausthal. Auswertungsbasis waren
staltungen im Studium Maschinenbau erreicht wird, alle Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen.
zum Einen durch die Lehrenden und zum Anderen Die Auswertung der Lernziele zeigte geringfügige
durch die Studierenden. Es zeigte sich, dass für Abweichungen bei der Wissenstiefe in einzelnen
den Anteil an Fachkompetenz identische Angaben Themenschwerpunkten, die sowohl in einer höhe-
vorlagen, bei der Bewertung, ob ein Modul die Me- ren als auch niedrigeren Wissenstiefe vorzufinden
thoden- oder Systemkompetenz fördert, herrschen waren. Die Themenschwerpunkte variierten in ein-
unterschiedliche Meinungen, die Summe dieser zelnen Bereichen, dies ist aufgrund des unter-
Kompetenzen ist aber annähernd deckungsgleich. schiedlichen Profils der Hochschulen zu erwarten
Der Anteil an Sozialkompetenz im Studium wird mit gewesen.
einer Abweichung von zwei Prozentpunkten einge- Die Escuela Politécnica de Ingeniería de Gijón
schätzt. Für die TU Clausthal lässt sich somit ein wurde als zweite europäische Referenzhochschule
Profil ableiten, das sowohl von Professoren als in die Betrachtungen einbezogen. Für die Auswer-
auch Studierenden gleichwertig eingeschätzt wird. tung der Kompetenzeinschätzung ergibt sich ein
Die Beurteilung, welche Mindestlernziele mit wel- erheblich höherer Anteil an Fachkompetenz als an
cher Wissenstiefe für den Diplomstudiengang Ma- den bisher betrachteten Hochschulen und damit
schinenbau an der TU Clausthal gefordert werden, einhergehend eine erheblich geringere Ausbildung
sollte durch Studiengangsverantwortliche wie in den Bereichen der Methoden- und Systemkom-
Fachbereichsdekan, Vorsitzender der Studien- petenz, wogegen die Sozialkompetenz kaum ab-
kommission, sowie Fachvertretern bestehend aus weicht.
Professoren und akademischen Mittelbau erfolgen. Dieses Ergebnis konnte auf Grund der umfangrei-
Die gestellte Aufgabe initiierte angeregte Diskussi- chen Grundlagenausbildung an der spanischen
onen um die Frage Hochschule erwarten werden und wurde durch die-
Was soll ein Absolvent des Diplomstudien- se Auswertung bestätigt. Aussagen zum Studien-
gangs Maschinenbau der TU Clausthal umfang sind jeweils in vorangegangenen Untersu-
nach Beendigung des Studiums in wel- chungen /3/ nachzulesen.
chem Maße können? Unumgänglich ist die Einführung des Diploma
Es herrschte innerhalb dieser hochschulinternen Supplement um ausreichende Informationen zu Ni-
Gruppe Einigkeit darüber, dass eine Auflistung der veau und Zweck einer Qualifikation in den sich
Mindestlernziele nur anhand einer Verknüpfung von weltweit ändernden Qualifikationssystemen und
Wissenstiefe und Inhalt möglich ist. Bildungsstrukturen zu erhalten. Originalzeugnisse
Für die Studienrichtung "Konstruktion, Fertigung, allein können diese notwendigen, detaillierten Er-
Betrieb" wurde für alle Pflicht- und Wahlpflichtmo- läuterungen zur Anerkennung einer Qualifikation
dule eine Untergliederung mit Schwerpunktsinhal- nicht geben.
ten erstellt. In einer erneuten Sitzung der hoch-
schuleigenen Fachvertreter erfolgte eine Zuord-
2 Workload Erhebung an der TU Clausthal
nung der geforderten Wissenstiefe zu den The-
menschwerpunkten, die anschließend zu den Min- Inwieweit die reale studentische Arbeitsbelastung
destanforderungen an einen Maschinenbauingeni- mit den Vorgaben der Kultusministerkonferenz /5/
eur aus Sicht der TU Clausthal zusammengefasst bzw. des Stifterverbands für die Deutsche Wissen-
wurden /2/. schaft /6/ im Einklang stehen, soll durch die
Workload Erhebung ermittelt werden.
Unter einem internationalen Gesichtspunkt wurden
die Informationen zu den Lehrveranstaltungen im In der Pilotphase wurde an verschiedenen Projekt-
Studiengang Maschinenbau an der AGH Krakau hochschulen im SS 02 eine Erhebung der Workload
(Polen) im Modulbeschreibungsvordruck des Pro- mit Fragebogen durchgeführt. Der Fragebogen zur
jektes erfasst und ausgewertet. Besonderes Au- Workload Erhebung war von der FH Aachen im
genmerk wurde dabei auf die Kompetenzeinschät- Rahmen des Tuning-Projektes erarbeitet /7/ und so
zung und die Lernziele gelegt. aufgebaut, dass zwischen studiumsbezogenen und
106 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
900
700 140
250
600
115 250
500
400 196
184
633
300
506
200
291
248
100
0
Studierender A Grundstudium Studierender B Grundstudium Studierender C Hauptstudium Studierender D Hauptstudium
dagegen fast ausschließlich im Bereich des nicht renden die Priorität zur Mitwirkung an solch einer
unterstütztem Lernens. Maßnahme sehr gering ist. Zum Anderen drängt
Für die einzelnen Lehrveranstaltungen erfolgte eine sich die Annahme auf, dass das Werkzeug zur e-
Normierung des Arbeitsaufwandes in Stunden be- lektronischen Datenerfassung zu komplex und zu
zogen auf den Umfang in Semesterwochenstun- aufwendig ist.
den. Für das Grundstudium lassen sich Verhältnis-
se von 19 bis 42 h/SWS ermitteln, im Hauptstudium
liegt eine Schwankung zwischen 5 bis 40h/SWS
vor.
Einer Lehrveranstaltung mit dem Umfang einer
Semesterwochenstunde werden an der TU Claus-
thal gegenwärtig Kreditpunkte im Wert von 1,5
ECTS zugeordnet, dies entspricht bei einer Vorga-
be von 1800 Stunden pro Jahr und 60 ECTS pro
Jahr einer Arbeitsbelastung von 45 Stunden. Die
Auswertung zeigt, selbst wenn es sich um keine
statistisch abgesicherte Untersuchung handelt,
dass eine Vergabe der Leistungspunkte in Abhän-
gigkeit von den Semesterwochenstunden in keinem Bild 3: Einflussfaktoren auf Leistungspunkte
Fall gerechtfertigt ist.
Die Workload Erhebung mit dem Programm IWIS
wird auch im WS 03/04 fortgeführt, um aussage- Das hochgesteckte Ziel, eine Verknüpfung von
kräftige Ergebnisse zu erzielen. Eine Variation der Kompetenz, Workload, Lernziel und Anspruchsni-
Arbeitsbelastung zwischen Winter- und Sommer- veau bzw. Wissenstiefe innerhalb des Leistungs-
semester ist durchaus vorstellbar. punktesystems zu erreichen, ist nach wie vor gege-
ben und die bisherigen Ergebnisse sprechen für die
Die Teilnehmerquote an der Erhebung lässt zum
Notwendigkeit.
einen den Schluss zu, dass von Seiten der Studie-
108 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
Pressespiegel 2003
Schäfer, G.
Das Hochschulbildungssystem ist nicht zur Zemen- wortlich für den Studiengang und vergibt am Ende
tierung des Elfenbeinturms bestimmt, sondern ist das Abschlusszeugnis. Mehr oder weniger große
verantwortlich für die Ausbildung von Fachkräften Anteile des Studiums, genauer Module, können da-
die einen volkswirtschaftlichen Beitrag leisten. Die bei aber an anderen Hochschulen absolviert wer-
Randbedingung zunehmender Internationalisierung den. Module stellen dabei Lerneinheiten von 8 ± 2
darf dabei nicht übersehen werden. Semesterwochenstunden dar, die sich maximal ü-
The higher eduction system is in charge of the edu- ber zwei Semester erstrecken sollen. Diese Modul-
cation of specialists supporting the strength of nati- arisierung ist auch zwingend für die neuen Bache-
onal economics incorporating internationalisation. lor/Masterstudiengänge. Das Ziel ist es, den Studie-
renden die Möglichkeit einer eigenen Profilbildung
im Studium zu ermöglichen und dies in Kombinati-
1 Einleitung on mit dem Angebot ausländischer Hochschulen.
Die Internationalisierung des Studiums ist die logi- Mit diesem System wird eine eigenverantwortliche
sche Konsequenz der Entwicklung des Ingenieur- Internationalisierungstiefe im Studium möglich.
Arbeitsfeldes. Dieser Einsicht folgend, gibt es ver-
schiedene Ansätze zur Internationalisierung des
Studiums.
An erster Stelle stehen die schon seit vielen Jahren
an der TU Clausthal besonders intensiv gepflegten
Hochschulkooperationen und Austauschprogram-
me auf der Basis der europäischen Förderpro-
gramme SOKRATES und ERASMUS. Die TU
Clausthal liegt als Ergebnis dieser Aktivitäten mit
gut ¼ ausländischen Studierenden an einer der
Spitzenpositionen in Deutschland.
An zweiter Stelle der Internationalisierungsstrate-
gien steht die Einführung international vergleichba-
rer Studienabschlüsse nach dem Bachelor/Master- Bild 1: Institut für Maschinenwesen, TU Clausthal
System. Dieser spätestens im Jahre 2007 abge-
An vierter Stelle, ohne damit eine Reihung vorneh-
schlossene Umbau der Studiengänge führt einen
men zu wollen, sind die vom DAAD (Deutscher A-
vorgelagerten berufsqualifizierenden Abschluss
kademischer Austauschdienst) initiierten Doppel-
(Bachelor) ein und steigert mit dem Masterstudium
diplom-Studiengänge zu sehen. Die TU Clausthal
die Attraktivität der deutschen Hochschulen für
verfügt derzeit über drei aktiv laufende Doppeldip-
ausländische Studierende. Ebenso wird es natürlich
lom-Kooperationen, in der Werkstoffkunde mit der
auch den deutschen Studierenden erleichtert nach
Université de Metz (Frankreich) und im Maschinen-
dem Bachelor ein Masterstudium im Ausland zu
bau mit der AGH Krakau (Polen) (Bild 2) und der
absolvieren.
Universidad de Oviedo (Spanien). Diese Art der
An dritter Stelle ist die grundsätzliche Modularisie- Internationalisierung basiert zunächst auf den klas-
rung des Studiums, egal ob Diplom- oder Bache- sischen Diplomstudiengängen und ist auf das Stu-
lor/Master-Studium, derzeit im Rahmen eines BLK dium an zwei kooperierenden Hochschulen be-
(Bund-Länder-Kommission) Projektes in der Eva- grenzt. Für die Studierenden existiert ein festge-
luierung. An diesem Projekt ist das Institut für Ma- legter Studienplan, vergleichbar mit den Studien-
schinenwesen (Bild 1) stellvertretend für die TU plänen der nationalen Diplomstudiengänge. Nach
Clausthal beteiligt. Der Grundgedanke dabei ist, dem sechsten Semester ist der Wechsel von der
dass die Studierenden sich an einer Heimathoch- Heimathochschule an die Gasthochschule vorge-
schule einschreiben, diese Hochschule ist verant- sehen. Die folgenden vier Semester bis zur Regel-
114 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
studienzeit werden an der aufnehmenden Hoch- dienabschlusses und wird international schon häu-
schule mit der Diplomarbeit abgeschlossen, die je- fig angewendet. Das Studienprogramm für das
weils von einem Hochschullehrer der Heimathoch- Fach Maschinenbau ist in Bild 3 dargestellt. Das
schule und einem der Gasthochschule betreut wird. Doppeldiplomstudium kann an beiden Hochschulen
begonnen werden, sodass die Entscheidung für
dieses Studienangebot, abgesehen von den
sprachlichen Vorbereitungskursen erst im fünften
oder sechsten Semester getroffen werden muss.
Abschluß Abschluß
Diplom-Ingenieur Diplom-Ingenieur
TU Clausthal / TU Krakau TU Krakau / TU Clausthal
Diplomarbeit Diplomarbeit
(30 ECTS) (30 ECTS)
Betreuung und Bewertung durch Betreuung und Bewertung durch
Professo ren beider Hoch schulen Professo ren beider Hoch schulen
1 Semester 1 Semester
(30 ECTS) (30 ECTS)
Seminar Seminar
6 Wahlfächer (18 SWS) 6 Wahlfächer (18 SWS)
chen Struktur der beiden beteiligten Hochschulen Von den zehn in Wroclaw vorhandenen Faculties
mit geringem Aufwand möglich sein. Dabei ist die werden zunächst die drei „Faculty of Mechanical
Komponente der besonderen fachlichen Vertiefung, and Power Engineering“, „Faculty of Mechanical
so wie sie der Modularisierungsansatz (s. o.) ver- Engineering“ und „Faculty of Electrical Engineering“
folgt, durch die differenzierten Lehrangebote im in die Vorbereitung der Doppeldiplom-Angebote
Hauptstudium an den beiden Hochschulen gege- eingebunden.
ben. Als wesentlicher Modul des bisherigen Dop-
peldiplom-Ansatzes im Maschinenbau ist neben
den universitären Studienleistungen das charakte-
ristisch umfangreiche Industriepraktikum in
Deutschland zu nennen. Speziell dieses Anwen-
dungspraktikum soll bei den zusätzlichen Studien-
richtungen unbedingt beibehalten werden. Die Stu-
dierenden haben dadurch einen sehr intensiven
Kontakt zu den Arbeitsverhältnissen im Gastland.
In dieser Abhandlung werden die Analyse des Ein- Sg, Sd: Kraft, die das obere und das untere Zug-
flusses von den die Konstruktion des Schachtför- band dehnt.
dergefäßes dehnenden Kräften sowie die Analyse
der Wechselwirkungen des Schachtfördergefäßes
und des Einstrichs auf den Wert der inneren Kräfte
durchgeführt. Außerdem werden die auf experi-
mentellem Wege mit Hilfe von tensometrischen
Messungen am realen Objekt ermittelten Kräfte mit
den Werten, die analytisch für das in der Abhand-
lung vorgeschlagene Berechnungsmodell ermittelt
werden, verglichen.
In the paper is presented the analysis of the effect
of forces tensioning the hoist stricture and the influ-
ence of mutual reaction between the hoist and the
shaft structure on the values of internal forces in
tension members. The values of forces determined
in experiment by strain gauge measurement in the
real object were compared with analytical values
resulting from the calculation model proposed in the
paper.
1 Analyse der Wechselwirkungen zwischen Bild 1: Schema der analysierten Konstruktion des
Schachtfördergefäß und Einstrich Schachtfördergefäßes
Bild 1 zeigt das Modell des analysierten Schach-
Hingegen beträgt die durch Seitenbelastung bei der
fördergefäßes, welches die die Konstruktion deh-
Berücksichtigung der Steifigkeit des Korbs gleich
nende Kraft berücksichtigt. Diese Kraft resultiert
EJs = αEJ (Bild 2) hervorgerufene Durchbiegung
aus dem Gewicht der Ausgleichsseile, welches um
im Inneren der Konstruktion des Schachtförderge-
das Gewicht des unteren Rahmens für Schnitt I-I
fäßes:
und um das Gewicht des Korbes des Schachtför-
dergefäßes und der Zugbänder für Schnitt II-II ver- pH 3 5 1
yp = − (2)
größert wird. Der Wert der Durchbiegung im Inne- 192 4 4α
ren dieser Konstruktion bei der Berücksichtigung
der Seitenbelastung und der erwähnten Dehnungs-
kraft beträgt [2]:
yp
ys = (1)
SH 2
+1
2 EJπ 2
mit: yp Durchbiegung aus der Seitenbelastung
des dargestellten Berechnungsmodells,
Bild 2: Schema der Konstruktion des Schachtför-
H Abstand zwischen Führungsschuhen ( Hx, dergefäßes, das die Steifigkeit der Lage-
Hy – entsprechend in die Richtung einer
rung berücksichtigt. EJ – Biegesteifigkeit
geringeren und größeren Steifigkeit),
der Zugbänder, αEJ – Biegesteifigkeit des
EJ Biegefestigkeit der Zugbänder ( EJx, EJy – Korbs des Schachtfördergefäßes.
entsprechend der Achse x und y ),
118 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
4 96S 192 EJ 1
P = ys 2 + (7)
5 π H H 1 +
3
768 EJ
3
5H K
4 96 S 192 EJ
P = ys + (8)
5 π 2 H H 3
annehmen.
I-I
p.7-7`x–x 26 42 34,4 34,4
Bild. 5 Innere Kräfte im Schnitt des Zugbands des p.8-8` 18 26
Schachtfördergefäßes mit einer Tragkraft p.6-6`y–y 16 22 5,6 5,6
von Q = 30 Mg II II
Hingegen wurden die Werte der Kräfte für das frü- x–x 16 32 20,2 27,9
her genannte Schachtfördergefäß mit Tragkraft von p.1
Q = 30 Mg in der Tabelle 3 zusammengestellt. y–y - - 2,2 2,4
Tabelle 4: Werte der Berechnungs- und Mess-
Schnitt Innere Kraft Einfahrt Ausfahrt
spannungen von der Biegung der
(Anfang) (Ende) Zugbänder
S [kN] 615 615 Die Analyse der Spannungen, die mittels der theo-
retischen Überlegungen und des Experiments am
Tx [kN] 0,83 0,83 realen Objekt ermittelt wurden, zeigt, dass sie in
I–I Ty [kN] 0,84 0,81 den meisten Fällen miteinander übereinstimmen.
Die wesentlichen Unterschiede – in den anderen
hd = 4,5 Mx [kNm] 1,86 1,86 Fällen – sind eine Folge der Vereinfachung, die in
die Struktur des Modells eingeführt wurde.
My [kNm] 1,82 1,82
Um diese Ungenauigkeiten zu beseitigen, müsste
S [kN] 775 1075 man eine theoretische Analyse durchführen, die die
Tx [kN] 0,87 1,20 vernachlässigten Elemente des Einstrichs berück-
sichtigt.
II – II Ty [kN] 0,79 0,86
5 Zusammenfassung
hg = 3,5 m Mx [kNm] 1,51 2,09 Die oben dargestellten Überlegungen lassen fest-
My [kNm] 1,38 1,50 stellen, dass das vorgeschlagene Berechnungsmo-
dell der Konstruktion des Schachtfördergefäßes ei-
Tabelle 3: Innere Kräfte in den Zugbändern des ne gute Annäherung des realen Objekts ist, der für
Schachtfördergefäßes mit einer Trag- praktische Zwecke mit einer guten Genauigkeit die
kraft von Q = 30 Mg Werte der inneren Kräfte in den Zugbändern ermit-
teln lässt. Die Unterschiede zwischen den mittels
4 Berechnungswerte der Spannungen in der theoretischen Analyse ermittelten Werten der
den Zugbändern im Lichte des durchge- Kräfte und den Ergebnissen des Experiments in
führten Experiments. den dargestellten Schnitten der Konstruktion (Ta-
Während der Messungen, die am realen Objekt [1, belle 4) sind auf die Vereinfachungen in der Mo-
5] durchgeführt wurden, wurden tensometrische dellstruktur zurückzuführen. Dieses Problem bildet
Messungen der Verformungen in den Zugbändern zur Zeit den Gegenstand der Untersuchungen der
durchgeführt. Die Sensoren wurden in so befestigt, Autoren.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 121
Literatur
Trennungen des Luftstromes beim Vorgang der kustische Energie beschreibt, für die Quellen
Windschlüpfigkeit und zusätzlich die Erzeugung der der Arten von Monopol, Dipol und Quadrupol zu
starken, nichtstationären Turbulenzwirbel hervor, M, M3 und M5 entsprechend proportional. Für
die seinerseits die Quellen des intensiven Lärmes die Ströme der Überschallgeschwindigkeit
sind. Es sei angemerkt, dass die Biegung der (M>1) und der schallnahen Geschwindigkeit
Stromlinien bei der Wechselwirkung des Turbu- (M ≈ 1), wenn die Länge der ausgestrahlten
lenzstromes mit der Oberfläche des Flugzeugs er- Welle von gleichem Maß oder mehr als das
folgt (sowohl in den ununterbrochenen als auch in Maß der Turbulenzwirbel (λ ≈ L oder λ>L) ist,
den unterbrochenen Fällen), was die nichtstationä- verringert sich das Verhältnis der akustischen
ren aerodynamischen Kräfte zusätzlich begünstigt. Leistung (W) bedeutend.
Dies gibt Grund zur Annahme, dass die Dipolaus- 3. Die größtes Quelle des Lärmes ist der aerody-
strahlung den Lärm von Flugzeugen dominiert. namische Lärm bei der Landung des Flugzeugs.
Die durch die Windschlüpfigkeit des Flugzeugs her- Der Biegungsgrad des Stromes vergrößert sich
vorgerufene Lärmhöhe kann durch die empirische unter dem Einfluss der Vorflügel, dem ausgefah-
Formel: renem Fahrwerk und der Klappe. Oft erfolgt die
[ ]
L = 10 lg (sin θ / R) 2 (v 6 S / λ4 ) + K , (1)
Trennung des Stromes hinter den herausgezo-
genen Bestandteilen. Dies ruft zusätzlich die
nichtstationären, aerodynamischen Kräfte her-
ausgedrückt werden. Wo θ ein Winkel ist, der
vor und vergrößert bedeutend die Höhe des a-
zwischen dem Vektor der Flugzeuggeschwindigkeit
erodynamischen Lärmes. Die Berechnungen
und jenem Vektor liegt, der die Entfernung vom
haben ergeben, dass die Lärmhöhe, die durch
Flugzeug bis zum Punkt der Beobachtung umfasst;
die Windschlüpfigkeit der Zelle der modernen
R- die Entfernung vom Flugzeug bis zum Punkt der
Flugzeuge hervorgerufen werden, durchschnitt-
Beobachtung; v - die Fluggeschwindigkeit; S- die
lich um 3-7 EPN dB weniger ist, als die zulässi-
Fläche des Flugzeuges; λ - die Flügelstreckung;
ge Grenzhöhe nach den Normativakten, in Ein-
K - experimentale Konstante, deren Bedeutung
zelfällen ist sie sogar höher.
von der Art des Flugzeugs abhängt.
4. Die Dipolausstrahlung dominiert in den Schall-
Die Experimente haben ergeben: K beträgt für die
wellen.
reaktiven Flugzeuge beim Vorgang des Kreuzer-
flugs 44 dB, aber für die Flugzeuge die Schrau- 5. Die Bedeutungen der empirischen Konstante K ,
benmotoren haben 49 dB. Die Lärmhöhen für Flug- die Formel (1) enthält, beträgt 43-44 dB beim
zeuge verschiedener Art sind bei der Landung un- Vorgang des Kreuzerfluges für die reaktiven
gefähr um 3-6 dB höher, als im Kreuzerflug. Flugzeuge, aber für die Flugzeuge, die Luft-
schraubenantrieb haben 48-49 dB.
4 Zusammenfassung und Ausblick
5 Literatur
1. Es wurde der Mechanismus der aerodynami-
schen Lärmerzeugung des Flugzeugs analy- /1/ P. Dietz, F, Gummersbach, Lärmarm Kon-
siert. Es wurde der Einfluss der Zellkonstruktion struieren XVIII: Systematische Zusammen-
und der Einfluss seiner Bestandteile auf den stellung maschinenakustischer Konstrukti-
Vorgang der Turbulenzwirbel im umströmten onsbeispiele, Dortmund/Berlin 2000;
Strom erklärt, die seinerseits die Erregung der /2/ Die Methoden der aerophysikalischen For-
Schallwellen im Medium hervorrufen. Es wurden schungen beim Flug, Moskau „Maschi-
die Gesetzmäßigkeiten, die den Übergang von nostroenie“, 1985,108 s;
der kinetischen Energie auf die akustische E- /3/ Lamli Dsh, Panowski G. A. Die Struktur der
nergie verdeutlicht, und die Eigentümlichkeiten Atmosphärenturbulenz. Moskau „Mir“, 1966,
der Quellen, die Schallschwingungen erregen, 64 s;
dargestellt. /4/ Apchaidse A.A, Iwanow A.A. Die Funk-
strahlforschung der Zone der vertikalen
2. Es wurde das Verhältnis der akustischen Leis-
Überbelastung der Flugzeuge in den Schicht-
tung der im Turbulenzstrom erregten Schallwel-
Regenwolken. „Gidrometeoisdat“ , 1989,
len zu den Parametern des Stromes festge-
Seiten 112-115.
stellt. Für die Unterschallgeschwindigkeiten des
Stromes (M<1) ist die Effektivität, die den Über-
gang von der mechanischen Energie auf die a-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 127
Durch die technischen Möglichkeiten moderner 2 Quellen und begünstigende Vorgänge bei
Flugzeuge und die große Anzahl von Fliegern ho- der Elektrisierung von Flugzeugen
her Güte wird der Flug in Wolken und Niederschlä- Für die Elektrisierung von Flugzeugen gibt es drei
gen zum alltäglichen Ereignis. Es lag daher nahe, Ursachen:
die Wechselwirkungen zwischen Oberfläche des
1) Triboelektrische- bzw. Friktionsladungen, die
Flugkörpers und dem Strom der Hydrometeore
sich auf dem Rumpf durch Reibung und Zu-
(Wassertropfen, Schnee, Eiskristalle) weiter zu er-
sammenstößen von Teilchen aus Niederschlä-
forschen.
gen und Wolken, ansammeln.
2) Induktionsladungen, welche in den Forderteilen
1 Einleitung des Flugzeuges beim Flug im elektrischen Feld
entstanden sind, und
Durch die technischen Möglichkeiten moderner
Flugzeuge und die große Anzahl von Fliegern ho- 3) mit der Funktion der Motoren zusammen-
hängende Ladungen ( Bild 1).
her Güte wird der Flug in Wolken und Niederschlä-
gen zum alltäglichen Ereignis. Es lag daher nahe, 2
die Wechselwirkungen zwischen Oberfläche des
Flugkörpers und dem Strom der Hydrometeore
(Wassertropfen, Schnee, Eiskristalle) weiter zu er-
forschen. Diese Wechselwirkungen können, abge-
sehen von direkten mechanischen Einflüssen, wei-
tere gefährliche Folgen haben, wie z.B. das Einfrie- 3
ren von Flugzeugen. Dabei bildet sich eine dicke
Schicht von Eis auf den Vorderteilen des Rumpfes,
welche die aerodynamischen Parameter drastisch 1
verschlechtert und somit auch die hebende Kraft
des Flugzeuges verringert. Weit gefährlicher ist je-
3
doch die Elektrisierung von Flugzeugen. Die Wahr-
scheinlichkeit eines Blitzeinschlages, in elektrisch
aktiven Zonen, steigt durch die Elektrisierung deut-
lich und verschärft auch die Konsequenzen. Es sei
angemerkt, dass das infolge der Elektrisierung des
Flugzeuges gebildete eigene elektrische Feld oft
selbst die Entladung beim Aufeintreffen auf das 2
3
2.1 Zusammenhang zwischen gewöhnlicher 3
5
(Auf-)Ladung von Flugzeugen und den
4
Parametern der Bewölkung
Wie aus Formel (2) hervorgeht, wird die Intensität I
der Ladung bzw. der Elektrisierung des Flugzeuges 0 0,25 0,5 0,75 1,0 Q Millikulon
durch die Bedeutung der Potentialdifferenz Vk be-
stimmt und diese hängt vom Phasenzustand und
von der Form der Wolke ab. Diese theoretische Bild 2: Wahrscheinlichkeit der Gewinnung von La-
Meinung wurde durch die Experimente, die von uns dung zu Form der Wolke, für den Flugzeugtyp Yak
in den Jahren 1992-2000 in der Region des Tbilis- 40 angegeben 1 – Cu Cong; 2 – Cb mit Gewitter; 3
ser Flughafen durchgeführt wurden, bestätigt. Mit – Cb ohne Gewitter; 4 – Ns; 5. – St, Sc, As, Ac
Hilfe von speziellen Messgeräten am Boden von Die durchgeführten Experimente haben auch erge-
Reiseflugzeugen, wurden die maximalen Ladungen ben, daß der Strom (Ii) der Bilanzladung zur Ge-
bestimmt. Aus der Wetter- und Radarstation wur- schwindigkeit des Flugzeuges und zur durch-
den die Wolken zur Bestimmung ihrer Form, Pha- schnittlichen Fläche, auf welche die Hydrometeore
senzustands, Wässerigkeits- und Raumparameter wechselseitig wirken und die von der Konzentration
beobachtet. Die Analyse der experimentellen Daten dieser in den vorhergegangenen Wolken abhängig
hat ergeben, dass mit Zunahme der Wolkendicke ist, gerade proportional ist. Die Resultate der Beo-
auch die Ladung des Flugzeuges steigt. In Einzel- bachtungen sind in Tabelle 1 für verschiedene
fällen gewinnt das Flugzeug beim Flug in großen Flugzeugtypen, beim Flug in den verschiedenen
dichten Wolken, eine 10-12 mal höhere Ladung als atmosphärischen Verhältnissen, angegeben.
in dünneren Wolken gleicher Form.
Auf dem Bild 2 ist das Verhalten, für den Flug-
zeugtyp Yak 40, von Ladungsgröße zu Wolkenform
und Wolkenzustand angegeben. Die einzelne Form
der Wolken wird statistisch mit der normalen loga-
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 129
Flugzeugart Yak 40 Tu-134 Tu-154 4.Der Ladungsstrom eines Flugzeuges ist linear
Form der Wolken
proportional zur Geschwindigkeit des Fluges, zur
durchschnittlichen Fläche, auf welche die Hydro-
Flügel Wolken 350 - 420 400 - 480 450 - 500
meteore wechselseitig wirken und zu ihrer Konzent-
Schicht Wolken 500 - 700 550 - 900 650 - 950 ration in den Wolken. Deshalb hängt seine Größe
Schicht Regen Wol- 3000 3800 4000 im allgemeinen von den geometrischen Parametern
ken der Flugzeuge und von der Beschaffenheit der
Wolken ab.
Tabelle 1: Charakterisierende Bedeutungen (Ikenn-
zeichnung) der Ladungsströme des Flugzeuges in Mik- 5.Beruhend auf der operativen Radiolokations-
roampere beim Flug in den Wolken verschiedener Beobachtung der Bewölkung und der Resultate von
Form. Messungen, kann man das Flugrisiko für die kon-
Auf der Tafel ist angegeben, dass sich die cha- kreten Flugzeuge in den Zonen der angegebenen
rakterisierende Bedeutung des Ladungsstromes ei- elektrischen Aktivität schätzen und entsprechend
nes Flugzeuges in den Wolken mit ihrer Größe und ihre Sicherheit erhöhen.
Zunahme der Wässerigkeit erhöht. Zum Beispiel
beträgt die durchschnittliche Größe von I kenn-
4 Literatur
zeichnung beim Flugzeugtyp Tu-154 in den Flügelwol-
ken 475 Mikroampere, in den Schichtwolken 800 /1/ Tepnadse S, Apchaidse A. Eigentümlichkei-
Mikroampere, aber in der Schicht von Regenwolken ten der Wechselwirkung von Flugzeugen und
4000 Mikroampere. Analoges gilt für die Flugzeuge Atmosphäre beim Flug in den Zonen der ho-
vom Typ Yak-40 und Tu-134. hen elektrischen Aktivität. Werke der Georgi-
schen Technischen Universität, 1997, № 3
(414) Seiten 332-336.
3 Zusammenfassung und Ausblick
/2/ Imjanitow.I.M. Elektrisierung von Flugzeugen
Hervorgehend aus den Resultaten der durchge- in den Wolken und Niederschlägen. L:
führten Arbeiten können folgende Schlüsse gezo- „Gidrometeoisdat“ 1970, Seite 210.
gen werden: /3/ Apchaidse A.A, Amiranaschwili A.G, Bala-
1.Es gibt drei Ursachen für die Elektrisierung von wadse A.Sch. Gewisse Gesetzmäßigkeiten
Flugzeugen: Triboelektrisierung, die Ansammlung der Verteilung von Ozon, der natürlichen ra-
der Ladung auf dem Flugzeugrumpf infolge des Zu- dioaktiven und nicht radioaktiven Aerosole
sammenstoßens und der Reibung mit den Hydro- und des intensiven elektrischen Feldes in der
meteoren. Induktive Elektrisierung, beim Flug im unteren Troposphäre. Werke Allunionsbera-
elektrischen Feld und das mit der Funktion der tung über Ozon. M. ”Gidrometeoisdat“. 1980,
Motoren zusammenhängende (Auf)Laden. Der Seiten 181-189.
Vorgang der triboelektrischen Ladung, ist der vor- /4/ Apchaidse A.A, Balawadse A.Sch, Doreuli
herrschende Effekt. P.I. Gewisse Resultate radioaktiver For-
schung der Konvektionswolken im Rayon
2.Die empirischen Formeln für das Bestimmen der
des südgeorgischen Hochlandes. Werke der
Grenzpotentiale von Flugzeugen und der Bedeu-
Akademie für Wissenschaften von GSSrR
tungen der oberflächlichen Ladung wurden bestä-
T.44. Tbilissi “Mezniereba”, 1978, Seiten 38-
tigt. Die realen Größenordnungen des Grenzpoten-
46.
tials moderner Flugzeuge können 10 bis 100 Kilo-
watt betragen.
3.Die Intensität der Ladung (der Elektrisierung) des
Flugzeuges wird mit der Differenz der Kontaktpo-
tentiale bestimmt, die wiederum vom Phasenzu-
stand, von der Wässerigkeit und von den geometri-
schen Kennzeichen der Wolken abhängig ist. Der
Betrag der oberflächlichen Ladung eines Flugzeu-
ges ist in den vertikal entwickelten dichten Wolken
höher (≈10-12 mal), als in den dünneren Wolken
jener Formen.
130 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 131
Cs − Cs Csl1 0 0
− C Cs + C f + Cr − Csl1 − C f l2 + Cr l3 − C f − Cr
s
[C] = Csl1 − Csl1 − C f l2 + Crl3 Csl12 + C f l22 + Crl32 C f l2 − Crl3
0 − Cf C f l2 Cf 0
0 − Cr − Cr l3 0 Cr
[K ] -stiffness matrix
Ks − Ks l1Ks − Kf 0
− K K + K + K − K l − K l + K l K f l2 − Kr
s s f r s 1 f 2 r 3
where: where:
X -state variables
Z-output vector
Z = zs[ zb zp zf zr ]
T
X = [x1 x2 x3 x4 x5 x6 x7 x8 x9 x10 ]
T
[M ] -matrix of mass
M s 0 0 0 0
2.3 Simulation of Road Roughness
0 Mb 0 0 0
[M ] = 0 0 Mp 0 0 In general case, the power spectral density (PSD)
0 0 0 Mf 0 of rough road in frequency domain can be ex-
0 0 0 0 M r pressed as:
[C] -damping matrix
S q (ω ) = S q (Ω 0 )v /(ω 2 + ω 0 )
2
(3)
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 133
where, Sq (Ω0 ) is the coefficient of road roughness, of seat and vehicle body, relative displacement and
According to the classification of road, the values of pitch acceleration are all random processes. When
S q (Ω 0 ) can be obtained from some references. Ω 0 the braking time is at about t=6s, i.e., the velocity of
is the reference value of spatial angular frequency, vehicle is equal to zero, All the responses of vehicle
Ω0 = 1(rad / m) , v is traveling speed of vehicle, become free vibration, which can clearly reflects the
natural frequencies of response of vehicle.
and ω 0 is the lowest cut-off angular frequency.
Eq.(3) can be considered as a response of a first 0.01
Grade C
order linear system to white noise excitation. Based Ro a=-3.0m/s
V0=60m/s
2
ug
on the theory of random vibration, following rela- hn 0.005
ess
tionship is obtained OF
roa
d( 0
2
S q (ω ) = H (ω ) S w (4) m)
Grade C
a=-3m/s 2
-6
10 V0=60m/s
While a car is running with variable speed, despite
road roughness is stationary random process in 10
-8
ω = 2πnv(t ) (7)
Frequec y(Hz)
2 1
rough road and its PSD respectively. From Figure 1 0.5
2, it is concluded that with inreasing of time, the 0 0
1 20
0.5 10
-0.5 -10
0.02 2000
Dynamic load of tire(N)
-0.01 -1000
freedom are shown in Table 1. Figure 4 represents
-0.02 -2000
the responses of vehicle system to non-stationary 0 5
Time(s)
10 0 5
Time(s)
10
3 Maximum Entropy Spectral Analysis Substituting Eq.(13) into Eq.(12), the following
Maximum entropy spectral analysis was first propo- equations are obtained.
sed by Burg in 1967, which has developed in the
p
past twenty years. It is also called modern spectrum R
x
( m ) + ∑ ak Rx (m − k ) = 0(m > 0)
compared with classical FFT method. Although the- k =1 (14)
p
re were much more successful applications of FFT R (0) + a R ( −k ) = σ 2 (m = 0)
to processing stationary signals, the frequency re- x ∑k =0
k x w
k =1
sampled data. Define x(n) as the evaluated val-
ues. Therefore, the forward error of data model with
where w(n) is white noise with zero mean and p orders is expressed as:
σ 2 w variance, p is the number of model orders,
~ p
and a k is model parameters, k = 1, 2, 3 p . Ac- e ( p)
fn = x(n) − x(n) = x(n) + ∑ ak( p ) x(n − k ) (16)
k =1
cording to the definition of autocorrelation
Similarly, the backward error of data model with p
Rx (m) = E[ x (n) x (n + m)] (10)
orders is written by
and considering Eq.(9), the following equation is
~ p
obtained ( p)
ebn = x(n) − x(n − p) = x(n) + ∑ ak( p ) x(n + k − p) (17)
k =1
p
Rx (m) = E x(n)− ∑ ak x(n − k + m) + w(n + m) (11) The relationship between high order error and low
k =1
order error can be expressed as
Simplifying Eq. (11), and it can be expressed as
p
e (fnp ) = e (fnp−1) + ρ p ebn
( p −1)
−1 (18)
Rx (m) = −∑ ak Rx (m − k ) + E [x(n) w((n + m)] (12)
k =1 ( p)
ebn ( p −1)
= ebn + ρ p ebn
( p −1)
(19)
when m ≥ 1 x(n) is irrelevant to w( n + m)
where ρp is the reflecting coefficient. Define ES
Hence
as the sum of error square.
0(m > 0)
E [x( n) w(n + m)] = 2 (13) Hence
σ w (m = 0)
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 135
∑ {[e ] + [e ] }
N −1
( p) 2 ( p) 2 three dimensional transient maximum entropy
ES = fn bn
(20)
n= p spectrums of vehicle body acceleration, axle accel-
eration and pitch angular acceleration in braking,
∂E p
Let ( ) =0 (21) respectively. From Figure 9, it is concluded that
∂ρ p with the increasing of time i.e. the decreasing of
hence velocity, the amplitude of MES of vehicle body ac-
ρp = −
[
2 E e (fnp−1) ebn
( n −1)
−1 ] (22)
celeration has the tendency of reduction, and has
some fluctuations which reflect the wave shape of
Ee [ ( p −1) 2
fn ] + E [e ] ( p −1) 2
bn−1 rough road. Figure 10 illustrates the amplitude of
transient MES of axle acceleration decreases with
The relationship between model parameters and
increasing of time. Figure. 11 shows that transient
reflecting coefficients can be expressed as:
MES of pitch acceleration has two main peaks in
a (pp ) = ρ p (23) both low and high frequency. The peaks in in low
frequency reduces with the increasing of time, but
ak( p ) = ak( p−1) + ρ p a (pp−−k1) k=1,2,3...p (24) does not always reduce. The peak in high fre-
According to Eq.(22) and Eq.(24), the recursive cal- quency decreases with the increasing of time.
culation can be accomplished.
0.9
0.8
0.5
crete transfer function is expressed as
0.4
X (z) 1 1 (25)
H ( z) = = = p 0.3
W ( z ) A( z )
1 + ∑ ak z −k 0.2
k =1
0.1
hence the PSD of the signal can be obtained 0
0 5 10 15 20
Frequency (Hz)
2 σw 2
(26)
Px (ω ) = H (e − jω ) σ w =
2
2 Fig. 5 MES of vehicle body acceleration
p
1 + ∑ ak e − jwk
1.4
k =1
PSD of acceleration of vehicle body(m/s2)
1.2
In Figure 5 is the processing result of vehicle body
acceleration by using maximum entropy method 1
1 1 1
∆f = = = = 6.25Hz 500
MES of acceleration of axle(m/s2 )
T N∆t 32 × 0.005
400
do. Figure 9, Figure 10 and Figure 11 are the Fig.7 MES of axle acceleration
136 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
700
500 0.6
400 0.4
300 0.2
0
200
30
20 25
100 20
15
10 10
5
0 Time(s) 0 0
Frequency(Hz)
0 5 10 15 20 25
Frequency (Hz)
Fig. 11 Transient MES of pitch acceleration
Fig. 8 PSD of axle acceleration
5 REFERENCES
4 CONCLUSIONS
/1/ Brigham, E.O. (1988). The Fast Fourier
This paper first performs numerical simulation of
nonstationary response of vehicle in time domain Transform and Its Applications, Prentice-
by using nonstationary excitation model of road and Hall, Englewood Cliffs,New Jersey
vehicle model with 5DOF. To obtain frequency /2/ Burg, J.P.(1967). Maximum Entropy Spectral
characteristics, maximum entropy method is used
Analysis, 37th Ann. Intern. Meet., Soc. Extlor.
to process nonstationary response in frequency
domain. The results show that maximum entropy Geophys., Oct.
method has more advantage than traditional FFT /3/ Dokainish, M.A. and Elmadany, M.M.(1980).
method in processing less data. The frequency Random Response of Tractor-semitrailer
resolution is successive. The MES method is suit-
System. Veh. Sys. Dyn. 9:87-112.
able for processing short time data, therefore the
instantaneous spectral characteristics can be ob- /4/ Fang, T., Sun, M.N. and Song, C.Q.(1997).
tain, which clearly reflects nonstationary charac- Non-Stationary Response to the Evolutionary
teristics of vehicle in braking. Random Excitation From A Same Source.
Chinese Journal of Applied Mechanics.
Vol.14.No.2: 7-13.
MES of accleration of body(m2 /s 4 /Hz)
2.5
500
ric Press.
400
/8/ Nigam, N.C. and Yadav, D.(1974).Dynamic
300
Response of Accelerating vehicles to Ground
200
Roughness. Proc. Noise, Shock and Vibrati-
100
on Conference, Monash University:280-285.
0
30 /9/ Welch, (1967). The use of FFT for The Esti-
25
20
15
20 mation of Power Spectral-A method Based
10 10
0
5 on Time Averaging Over Short Modified peri-
Time(s) 0
Frequency(Hz)
odograms, IEEE Trans, AV-15.
Fig. 10 Transient MES of axle acceleration
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 137
Bild 3: Fachgespräche während des Rundganges durch das Institut für Maschinenwesen an der Koordi-
natenmessmaschine,
Die Rechnerausstattung umfasst mehrere Server, • Konstruktion und Herstellung von metallischen
welche die insgesamt ca. 130 Rechner des Institu- Formen, Funktionsteilen und Prototypen durch
tes vernetzen. Diese umfassen u.a. verschiedene direktes Lasersintern (Rapid Tooling).
Internetserver (WWW/FTP), einen Windows Do- • Spritzgießen kleinerer Kunststoffteile (PE, PP) in
mänencontroller, einen Server für Datenbank- geringen Stückzahlen mit Hilfe einer Spritz-
dienste und einen Abteilungsserver SUN Enterprise gusspistole.
450 zum Betrieb der 60 SUN Workstations. Als
Standardsoftware stehen eine Vielzahl von Pro- Versuche, Messungen und Berechnungen
grammen zur Verfügung, u. a. die CAD-Pakete • Durchführung von komplexen Festigkeitsbe-
ProEngineer und CATIA V5 sowie die FEM- rechnungen und -nachweisen mit Hilfe der FEM
Programme MARC/MSC.PATRAN, ANSYS und (2D/3D),
ProMechanica.
• Erarbeitung von Berechnungsansätzen für Ma-
Das Institut für Maschinenwesen verfügt über eine schinenelemente
vollständige Rapid Prototyping bzw. Rapid Tooling
• Schadensfallanalysen
Verfahrenskette zum Lassersintern von metalli-
schen Bauteilen. Hierzu gehören im Einzelnen eine • Vermessung und Qualitätskontrolle auf der Ko-
Rapid Tooling Anlage EOSINT M 250 der Firma ordinatenmessmaschine,
EOS, zum Generieren von Prototypen, Funktions- • DMS-Messungen unter Betriebsbedingungen an
teilen und Werkzeugen (Formen und Elektroden), Maschinenteilen,
verschiedene Konstruktionsarbeitsplätze (ProE,
• Durchführung von maschinenakustischen Un-
CATIA V5), Software zur Rapid Tooling gerechten
tersuchungen und Optimierungen,
Aufbereiten der CAD-Daten (Magics RP), Appara-
turen und Geräte zum Infiltrieren und Beschichten • Durchführung von Verschleiß- und Festigkeits-
der Sinterbauteile mit Harzen und niedrig schmel- untersuchungen auf den Prüfständen.
zenden Metallen, eine Sandstrahlkabine für ver-
Beratung und Gutachten
schiedene Strahlmedien (Stahlkugeln, Keramikpul-
ver, Nussgranulat usw.) sowie Arbeitsplätze zur • Beratung, Untersuchung und Erstellung von
manuellen Nachbearbeitung der Rapid Tooling Er- Gutachten zur Bauteilfestigkeit,
zeugnisse. • Beratung, Untersuchung und Gutachten zur
Im Bereich der multimedialen Lehre verfügt das Konstruktion lärmarmer Maschinen,
IMW über mehrere Kamerasysteme zur Aufnahme • Beratung zu Konstruktions- und Patentfragen,
und Übertragung von Lehrveranstaltungen und • Beratung und Hilfestellung bei der Beantragung
praktischen Experimenten.In einem eigens errich- und Durchführung von nationalen und internati-
teteten Multimediaraum können Multimedialehrver- onalen Forschungsprojekten.
anstaltungen mit unter anderem einer 100“ Rück-
Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung wer-
projektionswand durchgeführt werden.
den im Institut auch Entwicklungsprojekte für kom-
Kooperationsangebote plette Maschinen und Steuerungen durchgeführt.
Das IMW arbeitet in einer Vielzahl von Projekten in Die Zusammenarbeit kann auch über Praktika,
enger Kooperation mit namhaften Industrieunter- Studien- und Diplomarbeiten erfolgen.
nehmen in allen Tätigkeitsbereichen zusammen: Neben den oben aufgeführten Angeboten bietet
das Institut für Maschinenwesen interessierten For-
Entwicklung, Konstruktion und Fertigung
schungseinrichtungen und Industrieunternehmen,
• Entwicklung neuer Konstruktionen (z.B. Prüf- insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen,
stände und Mühlen), Beratungen zu den europäischen Förderungsmaß-
• Gestaltung von Maschinenelementen und Ma- nahmen an. Dies beinhaltet neben der Beratung
schinenteilen, zur Einwerbung von Fördermitteln auch Hilfestel-
• Fertigungsmöglichkeiten für Prüfkörper und lung bei der Vorbereitung, der Durchführung und
Nullserien, der Partnersuche bei europäischen Forschungs-
projekten.
• Softwareentwicklung zur Simulation und Opti-
mierung von Fertigungsverfahren und zur Un-
terstützung des Konstruktionsprozesses.
IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 143
Schmidt, A.: Untersuchungen zur konstruktiven Birkholz, H.; Dietz, P.; Dehner, E.; Garzke, M.:
Einflußnahme auf die Körperschalleitung in ebenen TWINTORS-Diaphragm couplings for turbo machi-
Strukturen. Konstruktion 51 (1999), Heft 7/8. nes. 6th International Design Conference DESIGN
2000, 23.-26.5.2000, Cavtat/Dubrovnik, Kroatien.
Dietz, P.: Tragfähigkeitssteigerungen von Maschi-
nenelementen durch teilplastische Verformungen. Garzke, M.; Dietz, P.: Torque transmission capabi-
Konstruktion 51 (1999), Heft 10. lity oh internal high pressure assembled press fits.
6th International Design Conference DESIGN 2000,
Dietz P.; Grünendick T.: Reaktives Mahlen mit
23.-26.5.2000, Cavtat/Dubrovnik, Kroatien.
Hochleistungs-Schwingmühlen. Workshop Tribo-
chemie/Reaktives Mahlen, 26.6.1999, DECHEMA Otto, S.; Dietz, P.; Garzke, M.: Development of cal-
e.V., Frankfurt culation basis for dimensioning axial pin connecti-
ons with clearance. 6th International Design Confe-
Dietz, P.; Käferstein, B.; Schmidt, A.: Optische
rence DESIGN 2000, 23.-26.5.2000, Cav-
Ganzfeldmeßmethoden und Analogiebildung zur
tat/Dubrovnik, Kroatien.
Simulation der Körperschallausbreitung. VDI-
Tagung "Maschinenakustik", 9./10.9.1999 Wies- Ort, A.: Entwicklungsbegleitende Kalkulation mit
loch, VDI Berichte 1491 Teilebibliotheken. Dissertation, TU Clausthal 1998.
Dietz, P.; Gummersbach, F.; Haje, D.: Entwicklung Dietz, P.; Garzke, M.; Schellbach, J.: FEM-Analyse
lärmarmer Produkte - Rechnergestützte Bera- innenhochdruckgefügter Welle-Nabe-Verbindun-
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schinenakustik", 9./10.9.1999 Wiesloch, VDI Be- Bad Kissingen.
richte 1491 Rouibah, K.; Schmitt, R.; Caskey, K.; Goltz, M.: The
Klemp, E.; Hickmann, T.: Rapid Tooling für Serien- SIMNET Parameter Based Approach Eases Inter-
werkzeuge? - Ein Test im Vergleich zu herkömmli- Company Engineering Change Management. Inter-
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Knowledge Acquisition Workshop for knowledge- Future Implications of the Emerging ISO Standard
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Goltz, M.; Schmitt, R.: Product Data Controlled
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Workflow in the Supply Chain. ProSTEP Science
Schäfer, G.; Birkholz, H.; Garzke, M.: Numerische Days 2000.
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Goltz, M.; Schmitt, R.; Vanden Bossche, M.: Mana-
keitsverhalten von Membrankupplungen. AiF-
ging the Development and Engineering Changes of
Abschlussbericht, Institut für Maschinenwesen, TU
Complex Products in a Distributed Engineering En-
Clausthal, April 2000
vironment. eBusiness and eWork 2000. 18.-20.
Henschel, J.: Dimensionierung von Windentrom- 10.2000, Madrid.
meln. Dissertation, TU Clausthal 1999.
Dietz, P.; Tan, L.; Schäfer, G.; Garzke, M.: Elas-
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Process Engineering Machines under special me-
146 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
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Bildungswerk, 23./24.10.2001, Chemnitz Birkholz, H.: Design of Axial Pin Connections for
Gummersbach, F.: Lärmarm konstruieren XIX. Torque Transmission, 7th International Design
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Beisheim, N.: Entwicklung eines wissensbasierten International Design Conference, Dubrovnik, 2002
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Sicherheitsanalysen am Beispiel der Konstruktion hoisting drum winding system on the end plate
verfahrenstechnischer Anlagen und Maschinen, loads, 7th International Design Conference, Dub-
Dissertation, TU Clausthal, VDI Verlag 2001 rovnik, 2002
Heimannsfeld, K.: Modellbasierte Anforderungen in Birkholz, H.: Längsstift-Verbindungen als Alternati-
der Produkt- und Systementwicklung, Dissertation, ve zur Passfeder? Seminar „Zahnwellenverbindun-
TU Clausthal, Shaker Verlag Aachen 2001 gen und Pressverbindungen“, VDI Bildungswerk,
Dietz, P.; Grünendick, T.: Bauteilkonstruktion mit 27./28.03.2002, Chemnitz
kombinierten Werkstoffen - Möglichkeiten und Schäfer, G.: Schadenskunde von Zahnwellen-
Grenzen am Beispiel verfahrenstechnischer Ma- Verbindungen, Seminar „Zahnwellenverbindungen
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(2001) Seite 121-148 (28 Seiten, 21Bilder, 15
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greifende Entwicklung und Erprobung integrierter dungswerk, 27./28.03.2002, Chemnitz
modularer Studienangebote unter Einbeziehung
Schäfer, G.; Grünendick, T.: Preßverbindungen
informations- und kommunikationstechnischer Me-
durch Innenhochdruckfügen, Seminar „Preßverbin-
dien am Beispiel der Ingenieurwissenschaften,
dungen für höchste dynamische Belastungen“, VDI
Abschlußbericht AP4 Internationalisierung, 2001
Bildungswerk, 24./25.09.2002, Chemnitz
Dietz, P.; Gummersbach, F.: Systematische Zu-
Schäfer, G.: Elastisch-plastische Auslegung ge-
sammenstellung maschinenakustischer Konstrukti-
schwächter Preßverbindungen, Seminar „Preßver-
onsbeispiele. Bremerhaven : Wirtschaftsverl. NW,
bindungen für höchste dynamische Belastungen“,
Verl. f. Neue Wiss., 2001
VDI Bildungswerk, 24./25.09.2002, Chemnitz
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Veröffentlichungen 2002 findung - Wie findet man neue Ideen? Veranstal-
Grünendick, T.: Fester Presssitz durch "hydrauli- tungsreihe Innovationstraining für kleinere und
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28.-19. Jan. 2004, Clausthal
rovnik, 2002
148 IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003)
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DFG-Forschungsprojekt, Di 289 / 24-1; Institut für berg, 19./20.11.2003
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IMW - Institutsmitteilung Nr. 28 (2003) 149
Autoren
Backhaus, Stefan: Jahrgang 1975, studierte allge- senschaftler am IMW von Oktober 1996 bis Okto-
meinen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit ber 2000, seit November 2000 wissenschaftlicher
1.6.2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW. Mitarbeiter am IMW, Promotion im Januar 2001 ü-
backhaus@imw.tu-clausthal.de ber das Beanspruchungs- und Verformungsver-
Betaneli, Archil: Jahrgang 1925, Professur für Flug- haltendes Systems Seiltrommel unter elastischem
zeugbau an der Georgischen technischen Univer- und teilplastischem Werkstoffverhalten.
sität Tblissi (Georgien), im Rahmen der Kooperati- mupende@imw.tu-clausthal.de
on mehrfacher Gast am IMW. Nsenga Biansompa, Elie: Jahrgang 1967, studierte
Birkholz, Hagen: Jahrgang 1967, studierte allge- allgemeinen Maschinenbau an der Universität von
meinen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, seit
1.9.1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW. 01.04.2001 Gastwissenschaftler am IMW.
birkholz@imw.tu-clausthal.de Nsenga@ imw.tu-clausthal.de
Dietz, Peter: Jahrgang 1939, studierte Maschinen- Otto, Steffen: Jahrgang 1971, studierte allgemeinen
bau an der TH Darmstadt, wissenschaftlicher Assi- Maschinenbau an der TU Clausthal, seit 1.8.1998
stent am Lehrstuhl für Maschinenelemente und Ge- wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW, Promotion
triebe der TH Darmstadt, Promotion 1971 über die im Juli 2003 über das Beanspruchungsverhalten
Berechnung von Seiltrommeln, seit 1974 Leiter der mehrlagig bewickelter Seiltrommeln unter nicht-
Stabstelle Konstruktionssysteme der Pittler Maschi- rotationssymmetrischer Belastung.
nenfabrik AG, Langen, seit 1977 dort Leiter der otto@imw.tu-clausthal.de
Entwicklungsabteilung, seit 1.10.1980 Universitäts- Qingsong, Hua: Jahrgang 1975, studierte allgemei-
professor und Institutsdirektor des IMW. nen Maschinenbau an der TU Liaoning, VR China,
dietz@imw.tu-clausthal.de seit 01.04.01 Gastwissenschaftler am IMW.
Düsing, Carsten: Jahrgang 1972, studierte Geo- mwqh@imw.tu-clausthal.de
physik an der TU Clausthal, seit 1.2.1999 wissen- Schäfer, Günter: Jahrgang 1963, studierte allge-
schaftlicher Mitarbeiter am IMW. meinen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit
duesing@imw.tu-clausthal.de 1.11.89 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW, seit
Goltz, Michael: Jahrgang 1973, studierte allgemei- 1991 akademischer Rat, seit 2002 akademischer
nen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit Oberrat, Promotion im November 1995 über Ver-
1.4.1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW. schleiß und Berechnung von Zahnwellen-Verbin-
goltz@imw.tu-clausthal.de dungen.
schaefer@imw.tu-clausthal.de
Grünendick, Torsten: Jahrgang 1967, studierte
Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Siemieniec, Adam: Jahrgang 1929, Professor am
Bundeswehr München, von 1993 bis 1996 Fach- Lehrstuhl für Technische Mechanik der Bergaka-
gruppenleiter bei einem Luftfahrzeugtriebwerks - demie Krakau.
Instandsetzer in Erding, ab 1996 dort Leiter Quali- ad_siem@uci.agh.edu.pl
tätssicherung, seit 1.8.1997 wissenschaftlicher Mit- Sover, Alexandru: Jahrgang 1975, studierte Ma-
arbeiter am IMW. gruenen@imw.tu-clausthal.de schinenbau an der Nord-Universität BaiaMa-
Kamel, Nadia.: VDMA European Office. re/Rumänien, seit 18.08.2002 wissenschaftlicher
nadia.kamel@mcm.be Mitarbeiter am IMW. sover@imw.tu-clausthal.de
Müller, Dirk: Jahrgang 1969, studierte Technoma- Trenke, Detlef: Jahrgang 1969, studierte allgemei-
thematik an der TU Clausthal, seit 1.1.2000 wis- nen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit
senschaftlicher Mitarbeiter am IMW. 1.10.2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMW.
dmueller@imw.tu-clausthal.de trenke@imw.tu-clausthal.de
Mupende, Ilaka: Jahrgang 1964, studierte allge- Wächter, Martina: Jahrgang 1959, studierte allge-
meinen Maschinenbau an der Universität von Kin- meinen Maschinenbau an der TU Clausthal, seit
shasa, Demokratische Republik Kongo, Gastwis- 1.4.1985 wissenschaftlicher Mitarbeiterin am IMW.
waechter@imw.tu-clausthal.de
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