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ARCHAEOLOGIA

IUGOSLAVICA
IX
Borislav Jovanovic Elements o f th e Early Neolithic Architecture in the
Trnn Gate Gorgc and their Functions

ZagMka Le tica St<m'.:evo and K örös cullure at Vinea

Nikola Tasic Die Vinkovci-Gruppe - eine neue Kult ur der Früh-


bronzezei l in Syrmien und Slawonien

Aleksandrina Cer ma- Late Rom a n Glass From Doclea


novic - Kuzma novic

Iva Mikl Curk Einige Charakteristiken der römischen materiellen


Kul tur im nordwesllichen Jugoslawien

Da nica Pinterovic Limcss tuclien in der Baranja u n d in Slawonien

Pclar Pctrovic The new Tabula Tra ia na in Djerdap

Miroslava Mirkovic E ine frühchristliche Inschrift aus der U mgebung


von K rupanj

SOCIETAS ARCHAEOLOGICA IUGOSLAVIAE

B E 0 G R A D - MCMLXVIII
L'ANNUAIRE DE LA SOCIETE ARCHEOLOGIQUE DE YOUGOSLA VIE· A R C H A E 0 L 0 G 1 A I U G O S L A V 1 C A
PARAIT EN LANGUES ETRANGERES ET TRAJTE DES QUESTDNS D'ARCHEOLOGIE PRElllSTORIQUE, GRECQUE. ROMAINE,
BYZANTI;xE E T SLAVE EK YOUGOSLA\'IE

COi\UTE DE REDACTION

SRECKO BRODAR 1 MIODRAG GRBIC 1


Professeur a L'Uni,·ersite i\lllUTIK GARASANI N Con•eillcr sc•cntiflque
de Ljubljana P rofc.-,~cur a L'l' nh·crsiLC de L'lnstilul archeolog1que
Je Bcograd a Bcograd

JARO SASEL
Maitre de recherches de la BRAl':Hl!R GARBICEVIC ZDENKO VI NSKI
Sectlon archetogique Consciilcr scicntifique Chef de rech~ rchcs scicnl ifiques
L'Acadcmic Slo\'ene du i\lu>cc archeologiquc a Split du 1\luscc archeologique
a Zagreb

REDACTEUR E N CHEF

MIRJANA COROVIC-LJUBINKOVIC
Chef de rechcrches scicntifiques du
J\1uscc J\ational a Bcograd

Scc rctaire de r edaction


JOVAN TODOROVIC
Maitrc de rcchcr ches du Musee
de la ville de Beograd

Redaction et administration: Societe archfologique de Yougosbvie


Beogrud, Knez Mihailova 35
Yougosla vie

Edilcur: Socicle archeologique de Yougoslavie


Imprimerie : »PROLETER« VUKOVAR, 1971
T in! cn 1000 excmplaries
ARCHAEOLOGIA
IUGOSLAVICA
IX
V Borislav Jovanovic Elements of thc Early Neolithic Ar chi t eclure in th e
Iron Gate G orge and iheir Functions 1

V Zagorka Letica Starcevo and Körös culiu re ai Vinca 11

Nikola Tasic Die Vinkovci-Gruppe - eine neue Kultur der Früh-·


bronzezeit in Syrmi en und Slawonien 19

Alcksandrina Cerma- Lale Roman Glass F rom Doclea . 31


V novic - Kuzmanovic

Iva Mikl Curk Einige Charakteristiken der römischen m ateriellen


Kultur im nord\\·esilichen Jugoslawien 49

Danica Pinterov ic Limesstudien in der Baranja und in Slawonien 55

Petar Petrovic The new Ta bula Traiana in Djerdap . . . . . 83

Miroslava Mirkovic Eine fr üh christliche Inschrift aus der Umgebung


I von Krupanj . 91

S OCIETAS ARCHAEOLOGICA IUG OS LAV I A:F.

BE 0 GRAD - MCMLXVJII
Limesstudien in der Daran ja und in Slawonien
DANICA PINTEROVIC

Obzwar der pannonische Limes in der und anderer Autoren des 20. Jahrhunderts
Baranja und in Slawonien vom Eintritt der berufen. 5
Donau in Jugoslawien bei Batina bis Ilok, Landkarten aus dem 18. J ahrhundert
\\ o <.T clc::s Gebiet der heutigen Sozialist'- liefern ebenfalls Angaben, die als wertvolle
schen Republik Kroatien verlässt, auch Richtlinien in diesen Forschungsarbeiten
in neuerer Zeit durch k eine bedeutenderen dienen können. Autoren, Reisebeschreiber,
archaeologischen Forschungsarbeiten unter- Archivalien und Karten aus dem 18. Jahr-
sucht wurde, ist man doch dank weitgehen- hundert sind für das Studium der Baranja
und Slawoniens besonders wichtig, denn
den Terrainbegehungen und intensivem das war die Zeit unmittelbar nach der
Studium der Literatur zu einer klareren Vertreibung der Türken, eine Zeit, als hier
Erkenntnis seiner Eigentümlichkt!iten und durch das neuerl iche Einschliessen diese~
der Probleme, die noch zu lösen sind, ge- Gebietes in den Kulturkreis und die Ent-
langt. ,., wicklung Mitteleuropas. eine wahre Renais-
über diesen Teil des Limes wurde sance entstand. Zu diesen Zwecken wurde
schon mehrere Male geschrieben entweder hier eine \\·eitgehende Bestandaufnahme des
in Verbindung mit dem pannonischen Limes gesamten Kulturinventars, das nach der
überhaupt oder mit dem jugoslawischen türkischen Okkupation zurückgeblieben
insb esond ere. Man muss erwähnen, dass war, unternommen . Damals wurden auch
uns schon einige Autoren des 18. Jahrhun- zahlreiche Karten des Baranja-Gebietes für
derts wertvolle Angaben über ihre Beobach- administrative und wirtschaftliche Zwecke
tungen römischer Spuren längs unseres angefertigt und auf diesen Karten sind die
Donauabschnittes hinterlassen haben Spuren römischer Überres te eingezeichnet. 6
darunter sind L. F. Marsigli 1 und M. P. Ka- Die Karte »Tractus pralorum terreni
tancic 2 h ervorzuheben . Der erstere verzei- Kopacsiensis«, \·on S. Pavai aus den Jahren
chnete seine Beobachtungen am Ende des 1798 u. 1799 weist am Ende des Dorfes
17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts, Kopacern (Kopacs) zwei parallel laufende
wührend der zweite in se inen Jugendjahren Gassen mit ei net- Befestigung m it fünf
in der zwei ten Hälfte des 18. Jahrhunderts Türm en mit d er Bezeichnung »Rudera« auf_
in diesen Gebieten weilte und seine genauen Genau an dieser Stelle sind häufige Funde
und ausführlichen Aufzeichnungen in den römischen Baumaterials und anderer klei-
Werken sei ner reiferen Jahre ausnützte. nerer Gegenstände des· römischen Privat-
Wir werden öfters auf ihre Aufzeichnungen lebens bekannt. Auf einer anderen Karte
zurückkommen müssen, da in ihrer Zeit bei dem Dorfe Branjin Vrh (Baranyavar)
viel mehr römisch e Spuren auf dem Ter- ist ein Rundbau e ingezeichnet und als »Ru-
rain erhalten waren als heute. Es gibt auch dera arcis Baranyanir« bezeichnet. Bei dem
nocb andere Autoren des l 8_ Jahrhunderts, Dorfe Popovac (Ban) ist eine rechteckige
die sich mit antiken Altertümern auf un- Befestigung eingezeichnet unter der Benen-
serem Teile des Donaugeländes befassten nung »Rudera arcis Romanae Quadri
u nd ::d ihre Angaben werden wir auch Burgi«. 7 Beide Befestigunge11 sind uns a uch
Bezug nehmen. 3 Aus dem 19. Jahrhundert heute noch bekannt, doch spricht d ie erstere
ist die wertvolle Arbeit I. Kukuljevic's über mit ihren Funden mehr für das Mittelalt-=r,
das Römische Pannonien zu erwähnen, in während d ie reichlichen Oberflächenfunde
der auch die Ortschaften längs unseres aus der zweiten Befestigung ausgesprochen
Limesabschnittes genannt werden. 4 Wir römischen Ursprungs sind. - Die Karte
werden uns auch auf die Angaben \'On A. »Delineatio Insulae Magnae Mohacsiensis«
Graf, B. Jankulov, J. Klemenc, A. M6csy aus dem Jahre 1796 weist bei Batina (Kis
56 DANICA PINTEROVIC

Köszeg) einen Hügel auf und darauf e ine und 3.) die Dr au-Donau Alluvialniedenmg,
»turris« an der Stelle, wo heute das Frei- in deren Ecke zwischen den Flüssen sich
heitsmonument steht, nordwestlich davon das grosse Bassin, Kopacer Ried genannt,
befindet sich »arx Köszeg j am solo aequa- gebildet hat.
ta«. Auf beiden Stellen ist trotz Rigolen Durch das Zusammentreffen des Bara-
der Weingärten und Ackern mit Traktoren nja-Gcbirges mit der Donau im Nordosten
auf der Oberfläche noch immer zerstörtes bei Batina, wird die Alluvialzone ebenso
röm isches Material sichtbar. Auf ein igen wie die Donau eingeengt und dadurch ist
Mappen sind römische Dämme un d Schan- hier ein natürlicher Übergang in die benach-
zen eingezeichnet und zwar auf der »Mappa barte Backa geschaffen. Die Lössterrasse
silvarum terreni Laskoviensis« : »Aggeres im Süden der Baranja dringt in d ie Al-
Romani vulgo ö r död Szantafa«, dh. ein luvialzone der Drau hinein und kommt bei
römischer Wall, der nordwestlich von Lug Bilj e der Osijeker Terrasse sehr nahe. Des-
(Lasko) beginnt; auf der Mappe Keskend halb wurde d iese günstige Stelle von jeher
( Kozarac): »Aggercs Roma n i, vulgo Teufels- zum Übergang ü ber die Drau benützt und
Schantze«; auf der Mappe Monostor (Beli man kann behaupten, dass dieser Übergang
Manastir) abermals: »Aggercs Romani die natürliche Voraussetzung für d ie Grün-
vulgo Teuffel-Schantz«. - Auf den Karten dung der Stadt Mur sa im Altertum, und
der Herrschaft Bellye und Kopacs ist d ie Eszek (Osijek) im Mittelalter bildete. Diese
römische Strasse eingezeichn et, die die alte Terrasse ist im Norden 101 m und im
Drau bei Bilje (Bellye) übertritt und gegen Süden 89 m hoch und im Durchschnitt nur
Norden, östlich von dem heutige n Ort Mece 3-6 m höher al s die Alluvialebene. Sie
weiterführt. Alle diese Obj ~kte, Türme, erstreckt sich von Kopacevo gegen B ilje ,
Befestigungen, Wälle, Schanzen und Stras- Darda, Jagodnjak, B olman und Baranjsko
sen sind heute auf dem Terrain oft noch Petrovo Sela in nordwestlicher Richtung
kaum sichtbar und können nur noch mit und von Kopacevo gegen Vardarac, Lug und
schwerer Mühe nach der Konfiguration de5 Grabovac in nördlicher R ichtung. H ier lie-
Geländes und nach eventuellen Obcr!hchen- gen überall Humu ssch ichten auf einer
f unden konstatiert werden. Lössunterlage. Westlich vom Baranja Ge-
Dank den Angaben auf diesen alten birge bei Beli Manastir berühren s ich die
Karten haben wir oft auf dem Terrain eine nördliche und südliche Lössterrasse und
Richtlinie, wo röm ische Spuren zu erwarten hier konnte sich der Verkehr vom Süden
sind, nicht nur in betreff d er Ortschaft en , nach Norden leichter abwickeln als bei Ba-
sondern auch der oft erwähnten Römer- tina. - In der südöstlichen Baranja, wo
schanzen, die mit den noch rätselh afteren sich der Kopacer See gebildet hat, ist die
Schanzen in der Backa in Verbindung ge- Alluvialcbene besonders ausgeprägt. 9
bracht werden. 8 Die häufigen und grossen V crschiebun-
gen des Flussbettes der Drau und d er Da..
GEOMORPHOLOGIE nau auf dem weichen und niedrigen Al-
luvial terra in sind auch noch zu berücksich-
Auf dem Strich Batina-Ilok stösst die tigen. Die Donau verzweigt sich häufig und
Donau dreimal auf hügeliges Gelände: in bildet Bogen und Mäander. Diese Erschei-
der Baranj a ist es das Baranja-Gebirge, nung tritt zwischen Mohac im Norden und
in Slawonien die Aljmas-Erduter Hügel, der Draumündung im Süden besonders
die die Donau in einem scharfen Bogen stark zutage . Von Mohac bis Batina ha t
umspült, und zuletzt die Frnska Gora, die sich die Donau sowohl au f die rechte, a ls
in ihrer ganzen Länge von dem Fluss beglei- auch a uf die linke Seite verschoben , von
tet wird. Auf dieser Strecke ern:iessen s ich Batina bis zur Draumü ndung bei Aljmas
die Karasica nördlich des Bar;nja-Gebir- vom Westen nach Osten und hat Seen und
ges, die Drau, die die Grenze zwisch en der Sümpfe und dazwischen Inseln und Erder-
Baranja und Slawoni en bildet, bei Aljmas hebungen zurückgelassen . 10 Ein derartiges
und die Vuka bei Vukovar in die Donau. Gelände hat von jeher, genau wie auch
(Siehe Übersichtskarte des Limesgebietes). heute noch , den Menschen gezwungen seine
Im Relief der Baranja sind drei Ein- Ansiedlungen und seine Verkehrswege auf
heiten zu unterscheiden: 1.) das Baranja - den erhöhten Lössterrassen oder auf den
Gebirge, d as aus einem Basaltkern, der mit Abhängen des Baranja-Gebirges anzulegen .
Lössformationen pleistozänen Alters be- Die Aljmas-Erduter Hügel, die von
deckt ist, b esteht und dessen höchste 1- Gip- Lössanschwemmungen gebildet sind, er-
fel 243 m erreicht; 2.) die Lössterrassen strecken sich längs der Donau von Bijelo
südlich und nördlich von1 B aranja- Gebirge Brdo bis Erdut und erreichen d ie Höhe von
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJA U ND IN SLAWONIEN 57

190 m ( C:vorkovo brdo); sie werden von dec· stor (86) und Kupusina (87 m) mehrere
Donau, bevor diese sich bei Dalj nach Kilometer vom Donaubett entfernt. Apatin
Süden wendet, in einem scharfen Knie um- ist der einzige grössere Ort , der an der
gangen. - Von Vukovar an begleitet die Donau selbst auf 86 m Seehöhe liegt.
Donau von der nördlichen Seite die cca 60 Auf der rechten Seite verzweigt sich die
km lange Fruska Gora, deren höchster Gip- Donau in Arme und Mäander gegen Süden
fel ( Crveni C:ot) 539 m erreicht. Der Kern bis zum Kopacer Ried, und die Ortschaften
der Fruska Gora besteht aus altem Gestein, liegen auf höheren Koten der Abhänge des
aus Glimmerschiefer, Phyllit, Diorit und Gebirges und der südlichen Lössterrasse
kristallinischem Kalkstein. Auf der nörd- entlang, wie folgt: Batina ( 105), Zmajevac
lichen Seite ist er mit mezozoischen und ( 90), Suza ( 97), Knezevi Vinogradi (103)
terziären Schichten bedeckt, auf der süd- und dann gegen Süden Grabovac (91) , Lug
lichen aber mit Löss. (93), Vardarac (89) und Kopacevo (87 m) .
Wegen dieser Terrainverhältnisse ist es Suza und Knezevi Vinogradi haben bisher
schwer anzunehmen, dass sich die Limes- noch keine römischen Funde aufgewiesen,
strasse mit ihren Verteidigungs-und Ver- die übrigen Ortschaften sind uns als römi-
kehrsobjekten von Batina gegen Süden bis sche Lokalitäten wohlbekannt.
Aljmas an den Lauf der Donau halten konn- Von der Mündung der Drau in die
te. Sie musste höchstwahrscheinlich wei- Donau an bis Ilok ist das rechte Donau·
ter westlich an den Rand der Lössterrasse ufer höher als das linke und so konnte
rücken und das gleiche dürfte auch nörd- hier die Limesstrasse ungehindert entlang
lich von Batina der Fall gewesen sein, wo des Flusses führen. Das zeigen auch die
die Alluvialzone die Menschen zwang, sich Seehöhen der heutigen Ortschaften Aljma5
au[ die nordwestliche Terrasse zurückzuzie- (94m), Erdut (158) und Dalj (88), die
hen. Auch die h~utige Strasse wendet sich ebenfalls als römische Orte bekannt sind.
nordwestlich über Kölked, nachdem sie bei Weiter folgt eine niedrige Uferstred:e,
Dubosevica die ungarisch-jugoslawische deren Seehöhe stellenweise nur 80 m aus-
Grenze überschritten hat und kehrt erst bei macht, aber bei Staro Borovo von »Gra-
Mohac wieder an die Donau zurück. d;;:c« (87 und 89 m) überragt wird . Vom
Von Aljmas an über Erdut, Dalj, Vu- Dorfe Borovo angefangen steigt das Ufer
kovar. Sotin, Sarengrad und Ilok konnten rnn 89 m auf 108 m bei Vukovar an, weil
die Limesstrasse und die Stationen an ihr hier schon die Ausläufer der Fruska Gora
wieder das höhere rechte Donauufer längs beginnen. Von Vukovar abwärts erhebt
der Aljmas-Erduter Hügelkette und längs sich die Terrasse steil über der Donau mit
der Fruska Gora verfolgen. den Koten 107, 103 und 112 m und führt
Die übersieht der Höhenverhältnisse bis Satin, wo sie die Seehöhe von 116
dieses Gebietes soll zur Bekräftigung un· m erreicht, das angeschwemmte Gelände zu
serer Behauptungen dienen. Vor dem Ein- beiden Seiten des Flusses bedeutend über-
tritt in Jugoslawien bildet die Donau auf ragend. In der Richtung gegen Opatovac
der rechten Seite Mäander und tote Arme steigt die Höhe der Terrasse noch etwas
und die Seehöhe des Ufers beträgt hier nur an (120 m), fällt dann aber jäh auf 85 m
83- 85 m. Diesseits der Grenze befindet ab. In der Richtung gegen Mohovo ist die
sich ebenfalls eine grosse Windung der Terrasse über der Donau noch sehr aus·
Alten Donau mit den Koten 83-86 m. geprägt, obzwar sich hier mehrere Arme
Gegen Westen, am Rande der Terrasse, lie- vorn Hauptbett abzweigen. Bei Sarengrad
gen die Dörfer Draz und Gajic auf 88 m beträgt die Höhe 86 m und ist noch
und Topolje und Dubosevica auf 89 m See- immer um 7-8 m höher als das gegenüber-
höhe. Das Ufer ist hier überall cca 85 m liegende Ufer. In der Richtung gegen Ilok
hoch, während die Alluvialniederung nur steigt die Terrasse wieder an und Ilok
unbedeutend höher, wenn nicht sogar etwas selbst liegt auf 133 m Höhe . Die Ortschaf-
niedriger liegt. Bei höherem Wasserstand ten dieser Strecke: Borovo , Satin und Ilok
tritt die Donau leicht aus ihrem Bett und sind uns als bedeutende römische Fundor-
überflutet die ganze Niederung. Es ist ganz te wohlbekannt; es wäre aber nicht ver-
natürlich, dass auch heute auf dem ange- wunderlich, fände man in dem heutigen
schwemmten Gebiet überhaupt keine grös- Vukovar und Sarengrad weitere Beweise
seren Ortschaften liegen. Dasselbe Bild römischen Lebens, weil dann die regel-
sehen wir südlich von Batina, wo die Donau mässigen Abstände von nur 5-7 km Luftli-
nach beiden Seiten ungezähmt und will- nie zwischen diesen Orten eine wahre Ket-
kürlich austritt. Auf der linken Seite sind te von Grenzwachen für die Sicherung der
die Ortschaften Bezdan ( 91), Backi Mono- Reichsgrenze ergeben könnten.
58 DANICA PINTEROVIC

Von Aljmas bis Ilok weisen die ange- doch ist bei dem letzteren die Benennung
führten Ortschaften eine einheitliche Cha- ausgelassen. Die Entfernungen der einzel-
rakteristik dieses Limesabsclmittes auf: nen Stationen sind zu beachten; sie betra-
sie haben eine erhöhte Lage auf Hügeln in gen meist 12, 13 oder 16 mp, was dafür
hübscher Flusslandschaft mit wei tem Aus- spricht, dass diese annähernd gleichmässi-
blick ins Barbaricum. gen Abstände aus praktischen Gründen der
Von Aljmas nordwärts bi s Batina gab Grenzkontrolle eingehalten wurden. In Ki-
es am rechten Donauufer keine ständigen lometer umgerechnet machen diese Ent-
Verkehrswege, sondern man musste von fernungen 17,760; 19,240; und 23,680 km
jeh er, das Aljmas-Erduter Donauknie über- aus, doch entsprechen sie nur annähernd,
gehend, von Dalj westwärts abbiegen, um wenn wir sie auf die heu tige Entfernung
den Drauübergang bei Nemetin oder bei zwisch·n Dalj, Sotin und Ilok anwenden,
Osijek zu erreichen und dann weiter auf dh. ad Lokalitäten, die man mit Sicher-
die Strasse der Lössterrasse in der Bara- heit mit Tittoburgo, Cornaco und Cuccio
nja übergehen. identifizieren kann. Dabei ist aber der Ab-
stand zwischen Cornaco und Cuccio zu
GEOGRAPHEN UND ITI NERARE korrigieren, da er kaum geringer' sein
konnte als jener zwischen Cornaco und
Seit dem Jahre 1945 und besonders Tittobu rgo. Die angeführten Stationen auf
von 1962 an, als das Museum Slawoniens der Tabula liegen auf dem rechten Do-
zu den Forschungsarbeiten am römischen nauufer und sollten gleichzeitig Stationen
Limes herangezogen wurde, bis heute sind auf der staatlichen Strasse und Grenzbe-
zahlreiche Rekognoszierungen und Ream- fesCigungen mit Militärbesatzung bedeuten.
bulierungen unseres Limesabschnittes un- Die Autoren, und ebenso auch Erfahrun-
ternomm en worden und die Resultate die- gen, erlauben es Teutoburgium mit Dalj, 12
ser Inspektion en wurden auch veröffent- Cornacum mit Sotin 13 und Cuccium mit
licht. JOa Die häufigen Geländebegehungen Ilok 14 gleichzusetzen, doch bleibt als un-
und das Stud ium der Quellen und der Li- gelöste Frage die Lozierung der Stationen
teratur haben uns cbzu angeregt, die sehr Antiana - Donatianis - Ad Labores.
reichen Spuren römischen Lebens auf dem Der Itinerar des Antoninus wird von
Terrain mit den Yerhältnismässig kargen einigen Antoninus Pius, von anderen aber
Angaben in den Quellen und in der Lite- Septimius Severus oder Caracalla zuge-
ratur zu vergleichen. Wir wollen es versu- schrieben. Seine Rezension aber stammt
chen diese Angaben darzustellen, zu ord- aus der Zeit Diocletians und es wird an-
nen und mit den R~-:ultaten der Terrain- genommen, dass er in seiner jetzigen Form
forschungen in Verb· 1dung zu liringen. zum praktischen Gebrauch am Ausgang
Die älteste Quelle, der Geograph Pto- des 3. oder am Anfang des 4. Jahrhunderts
lemäus, zählt in seiner Geographie aus der verfasst wurde. Natürlich sind die meisten
Regierungszei t des Antoninus Pius unter Objekte auf den Strassen schon viel früher
den an der Donau gelegenen Städten (po- entstanden. Die Stationen sind in der
Jeis) zwischen Lugio und Acumincum: Teu- Richtung vom Osten nach Westen einge-
tobourgion und Kornakon auf 11 • Diese b ei- tragen. Auf dem Wege »per ripam Panno-
den Ortschaften sind mit dem heutigen niae a Tauruno in Gailias ad leg.· XXX
Dalj und Sotin zu identifizieren, da sie sich usque« werden zwischen Bononia (Bano-
dur ch sehr bedeutende römische Funde star) und Altino in medio (Kölked?) die
auszeichnen. Stationen und ihre Entfernungen wie folgt
Auf der Tabula Peutingeriana, die aufgezählt: Cucci XVI - Cornaco XVI -
wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert Teutiburgio XVI - Mursa XVI - Ad No-
stammt, sieht man längs der Donau zwi- vas et Aureo Monte - Antianis XXIII! -
schen Lugione und Milatis (die Form der Altino in medio - Lugione usw. 15
geographischen Namen ist genau nach den Auch hier ist der gleichmässige Ab-
Quellen angeführt) eine Reihe Stationen stand von je XVI mp zwischen den Stati-
mit der Entfernungsbezeichnung in Tau- onen von Bononia bis Mursa auffällig. Bei
sen den römischer Sch1itte, wie folgt: Lugi- den Stationen Ad Novas et Aureo Monte
one XII - Antiana XII - Donatianis XIII fehlt die Entfernungsangabe, während die
- Ad Labores XIII - Tittoburgo XVI - Station Antianis von Altino XXIII! mp
Cornaco XIII - Cuccio XVI - Milatis weit liegt. Die Entfernungen sind meist
XVI usw. Es fällt auf, dass nur Comaco grösser als auf der Tabula, was vielleicht
auch bildlich mit zwei Türmen bezeichnet auf ungenaue Messungen zurückzuführen
ist, genau so wie das benachbarte Cibalis, ist, oder aber auf die Verlängerung der
LlMESSTUDIEN lN DER BARANJA UND lN SLAWONIEN 59

Strasse im 3. und 4. Jahrhundert infolge Cuneus equitum Dalmatarum, Teutiborgio


neuer Windungen. Cuneus equitum promotorum, Cuccis
Equiles Dalmatae, Novas
Es ist interessant, dass hier die Strasse Equites Dalmatae, Albano
»per ripam Pannoniae« beschrieben wird Equites promoti, Teutibarcio
und dass an ihr zwischen Teutiburgio und Equites Dalmatae, Cornaco
der Station Ad Novas et Aureo Monte Mur- Equites sagittarii, Cuccis
sa augeführt ist. Wenn man von Mursa Auxilia Novensia, Arsaciana sive, /Vovas
gegen Norden zieht, kann man entweder Praefectus legionis sextae H erculeae cohor-
auf der Baranjaer Lössterrasse, wie schon tis quintae partis superioris, Auren Monte 21
erwähnt, Stationen envarten, und weiter Praefectus legionis sextae H erculeae, Teutt-
nördlich auf den südlichen Abhängen des borgio
Baranja-Gebirges. Die Autoren sind der Praefectus classis Histricae, Mursae . 22
Meinung, dass Ad Novas dem heutigen Zwischen den Kastellen unter dem Kom-
Zmajevac entspricht 16 und Aureus Mons
mando des dux provinciae V aleriae finden
das Baranja-Gebirge bedeutet. i; Die nächst- wir zwar nicht das Kastell Ad Militare,
folgende Station Antianis, die hier unter aber es wird unter den Militäreinheiten
den Stationen »per ripam Pannoniae« ein- angegeben: Equites Flavianenses, Ad Mili-
getragen ist, wird im gleichen Itinerar auf
tare.. 23
der Strasse »de Pannoniis in Gallias per In dieser Quelle, in der Lis te der Ka-
mediterranea loca, id est a Sirmi per Sop:- stelle unter dem Kommando des dux Pan-
anas Treveros usque« 18 so angeführt: Ciba-
noniae Secundae, befindet sich auch der
lis XXIII! - Mursa XXII - Antianis Name des Kastells Albano, welches zu un-
XXIIII - Suppianis :XXX usw. - Wir serem Limesabschnitt gehören dürfte. Die-
wissen genau wo Cibalis, Mursa und Sup- sen Namen findet man in den anderen
pianis ( Sopianae) liegen, aber das Problem Quellen nicht, dieses Kastell aber wird von
der Station Antianis ist noch nicht gelöst. den Autoren mit dem heutigen Lug in der
Die Entfernungen geben keine Hinweise
Baranja gleichgestellt. 24 Wir könnten somit
auf die Lage von Antianis und Ad Novas die Kastelle der Notitia Dignitatum von
et Aureo Monte. Aber da Antianis auf der
Norden gegen Süden gehend, aber Mursa
Uferstrasse und auf der Binnenstrasse in auslassend, vorläufig wie folgt anreihen: Ad
der Richtung nach Sopianae (Pecs) ge-
Militare ( Pan. Val.), Novas, Aureo Monte,
nannt wird, Ad Novas et Aureo Monte aber
Albano?, Teutiborgio, Cornaco, Cuccis.
nur auf der Uferstrasse, so können wir
Wichtig ist hervorzuheben, dass man
den Autoren beistimmen, dass Ad Novas
wegen natürlicher Hindernisse auf unserem
auf den südlichen Abhängen des Baranja-
..Gebirges unweit der Donau, Antianis aber Terrain das Kastell Albano auf der süd-
auf der nördlichen Seite zu suchen ist 19 • lichen Lössterrasse lozieren muss, und dass
Funde werden zeigen, dass Ad N ovas ausser Lug auch Kopacevo in Betracht
wahrscheinlich Zmajevac ist, Antianis aber käme, von wo aus eine Querstrasse zum
Drauübergang bei Nemetin (Ad Labores)
eher Popovac als Branjin Vrh. Die Entfer-
nung zwieschen Mursa und Antianis ist geführt haben dürfte.
m it XXII mp angegeben, was 32,560 km Die Notitia dignitatum gehört nicht in
ausmacht und annähernd der Weglänge die Kategorie der geographischen Quellen
über das Gebirge entsprechen könnte. und auch nicht der Itinerarien, sie wurde
dennoch hier zum Vergleich herangezogen,
Notitia dignitatum, eine der wichtigen weil wir in ihr den Bestand der wichtig~
Quellen des 4. Jahrhunderts, führt die Ka- sten Limespunkte des 4. Jahrhunderts auf-
stelle, die dem dux Pannoniae Secundae genommen finden. Sie liefert uns auch eine
untergeordnet waren, an und darunter fin- Einsicht in die militärische Organisation,
den wir die Kastelle unseres Limesab- indem sie angibt, dass sich der Sitz des
schni ttes, wie folgt, angegeben: Cornacu praefectus legionis sextae H erculeae in
(und nochmals Cornaco), Teutiborgio (und Aureo Monte und in Teutibo rgio befunden
nochmals Teutibarcio), Cuccis (zweimal), habe u n d der Sitz des praefectus Classis
Novas, Albano 20• Die verschiedenen Na- Histricae- in Mursa. In Teutoburgiwn soll
mensformen werden als Schreibfehler der ausserdem ein cuneus equitwn Dalmatarum
Kopisten angesehen. An der Stelle, wo die und die equites promoti gestanden haben.
Militäreinheiten, die unter dem Komman- Cuccis hätte sogar zwei Reiterabteilungen,
do des dux Pannoniae Secundae stehen, Novas eine Reiterabteilung und eine Auxi-
aufgezählt werden, sind auch die Sitze liar-Truppe gehabt, und in den übrigen
dieser Einheiten angeführt und zwar: Kastellen habe es je eine Reiterabteilung
60 DAI\ICA PINTEROVIC

gegeben . Wir w'i ssen nicht, ob die Notitia sind, zusammengebrach t. Der Ravennate
uns eine gleichzeitige Situation auf dem lehnt sich an römische und gotische Schrift-
Limes schildert, oder ob wir gewisse An· steller an, wie er es selbst in seinem vier-
gaben als zeitlich getrennt betrachten müs- ten. Buche angibt, und unterscheidet das
sen . Das was für unsere Betrachtungen hier Obere und das Untere Pannonien und dazu
\'OD Wert ist, ist die Angabe der Kastelle und auch noch Pannonia Valeria. In der Valeria
der Besatzungen im Allgemeinen, wodurch zählt er die Städte von Acunum (Acumin-
Teutoburgiwn besonders und Novas und cum) bis Cardelaca (Gardellaca) auf, zwar
Cuccis einigerrnassen militärisch hervor- in ungenauer Reihenfolge und fehlerhafter
gehoben werden. Schreibung. Zwischen Malatis und Lugione
Auf der Landkarte Pannonia Romana, finden wir die Ortschaften, die uns interes-
die A. Graf seiner Geographie beigelegt hat, sieren, in folgender Anordnung: Catio (Cuc-
rückt er den Lauf der Donau in der Ba- cio), Co rnacum, Alusione, Annama, Clauti-
ranja, an der Stelle, wo er Albanum loziert, burgiwn (Teutoburgium), Livorin (Ad La-
in einem starken Bogen gegen Westen. In bores), Donatianis, Antiana. 26
der Römerzeit floss die Donau wahrschein- Abgesehen von den Stationen Alusione
lich westlicher und die Drau nördliche1 und Annama, die den Stationen Lusione und
als heute und i,ug (Albanum?) liegt auch Annamatia der Tabula entsprechen und
heute unweit des Ufers d er »Kleinen Do- hier unrichtig eingetragen sind, können
nau«. Die alluviale Ebene breitet sich zu wir feststellen, dass zur Zeit des Raven-
beiden Seiten der Donau in der Backa und natischen Geographen noch die gleichen
in der Baranja aus und so konnte der Stationen bestanden haben, die die Tabula
Fluss im Laufe fast zweier Jahrtausende anführte, wenn wir vielleicht nicht behaup-
seinen Lauf nach beiden Seiten hin geän- ten sollten, dass er sie blos, seine Vor-
dert haben. Beständig ist auf diesem Ter- bilder kopierend, aufzählt.
rain nur die Lössterrasse . Aber weder die Wenn wir von Mursa und Antiana, die
Strasse, noch das Flussbett der Donau, wie von der Donau abseits liegen, absehen, so
sie A. Graf eingezeichnet hat, können der könnten wir sagen, dass uns die antiken
Terr ainformation entsprechen. Seine Rö- Itinerarien und Quellen auf unserem Limes-
merstrasse biegt von Ad Novas scharf gegen sektor die folgende Situation angegeben
Südosten bis Albanum und von da aus haben:
scharf gegen Südwesten bis Donatianis, von Ad Militare (Not. dign.)
da aus wieder gegen Südos ten in der Rich Ad Novas et Aureo Monte (Itin. Ant„ Not.
tung zu Ad Labores an der Drau. Wenn sich dign .)
die Limesstrasse an rlie Abhänge des Ba- Albanum (Not. dign.)
ranja-Gebirges und c· :r Löss terrasse hielt, Donatiana ( Tab. Peut., Rav. Geogr.)
und das musste sie, clann führte die Linie Ad Labores (Tab. Peut., Rav. Geogr.)
von Zmajevac (Ad Novas) gegen Süd- Teutoburgium (Tab. Peut., Itin. Ant„ Not.
westen, um auf die Lössterrasse in d er dign„ Rav. Geogr.)
Nähe von Knezevi Vinogradi oder Dragojlov Cornacum (Tab. Peut„ Itin. Ant„ Not. dign„
Brijeg zu übergehen und dann am Rande Rav. Geogr.)
der Terrasse weiter gegen Süden zu führen , Cuccium (Tab. Peut„ Itin. Ant„ Not. dign„
um an die Drau gegenüber Nemetin (Ad Rav. Geogr.)
Labores) zu stossen. Es wird als erwiesen angenommen, wie
In seinem Panegyrik »De aedificiis« " schon erwähnt, dass Ad Militare das h euti-
befasst sich Procopius mit den Befestigun- ge Batina ist, Ad Novas - Zmajevac,
gen an der Donau bis Singidunum, aber un- Teutoburgium - Dalj, Cornacum - Sotin,
ser Donauabschnitt wird nicht besprochen, Cuccium - Ilok und dass sich an diesen
da er zu jener Zeit im Besitze der Ostgoten Stellen Kastelle mit kleinerer oder grösserer
stand . Demnach wissen wir nichts über Militärbesatzung befunden haben. In Dalj
das Schicksal der Stationen und Festungen soll ein Auxiliar-Lager gestanden haben. In
im LQ.ufe des 6. Jahrhunderts. Bezug auf die anderen Ortschaften b estehen
Wenn wir au ch noch den anonymen kontroverse Meinungen. So wird z. B. an-
Geographen aus Ravenna aus dem 7. Jahr- genommen, dass Aureus Mons der Berg
hundert anführen, der in seiner Kosmo- Harsanj, 2; oder aber Kamenac 28 oder Popo-
graphie im Anschluss an die Tabula Peutin- vac sei, 29 während am ehesten das Bara-
g:eriana oder ihre Vorbilder die Städte nja-Gebirge oder ein Ort in dem Gebirge
( civitates ) in Pannonien aufzählt, dann in der Nähe von Ad Novas gemeint sein
haben wir alle Lokalitäten, deren antike könnte, denn es heisst in der Notitia, dass
Benennungen bis auf unsere Tage erhalten dort ein »praefectus legionis sextae H ercu-
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLA WONIEN 61

leae cohortis quintae partis superioris, Au- lang der Donau geführt habe, weil hier im
reo Monte« war. 30 - Nach der Meinung Drau-Donau-Winkel d as grosse Kopacer
von Katancic könnte Albanum Aljmas Ried als natürliches unüberwindliches
sein, 31 nach Pichler und Tomaschek lag Verkehrsh indernis auftrat. Bei sehr gros-
Albanwn aber irgendwo zwischen der Drau sen Überschwemmungen benützte man
und d er Donau, 32 wä hrend es die meisten wahrscheinlich lieber die Strasse über
Autoren in Lug such en, was sch on erwähnt Mursa, die mit einem kleinen Umweg über
ist. - Donatianis wird ebenfalls in Lug Bilje Kopacevo er reichen konnte, und dann
\'ermutet, :rn dann au ch in Kozarac, 34 in der ging es weiter in n ördlicher Ri chtung bis
Umgebung von Branj in Vrh 35 oder Vard':l- Batina oder über das Geb irge nach Popovac.
rac. 38 - Ad Labores entsprich t nach der Für ein rasches Vonvärtskommen auf
Meinung einiger Autoren dem Orte Kopa- der Limesstrasse stellte das Donauknie bei
cevo, 37 doch ist Katancic der erste, der es Erdut auch ein Verkehrshindernis vor .
vielleicht am genauesten mit einem Orte Auch heute wird für den Festlandverkehr
an der Drau b ei Nemelin, Suvatovo ge- zwischen Dalj und Batina die Strasse, die
nannt, 38 identifiziert. Dort bestand von von Bijelo Brdo und Sarvas über Osijek
altersher ein Ubergang über die Drau, der und weiter über Bilj e, Vardarac, Lug, Gra-
kaum 5 km östlich von Osijek (Mursa) lag. bovac, Knel.evi Vinogradi und Zmajevac
Katancic hat diese seine Erkenntnis leb- nach Batina führt , benützt und a uf diese
haft beschrieb en, da er die Gegend kannte Weise wird das Donau Knie, das Kopacer
und an der Stelle selbst bedeutende Ober- Ried und das überschwernrnungsgebiet
flächenfunde machte. nördlich davon vermieden .
Alle determ inierten Ortschaften unse- Deshalb ist es gar nicht erstaunlich,
res Abschnittes, die ei ne günstige Lage auf dass man gerade auf diesem Wege, und
dem erhöhten Donauu fer mit guter Aus- nur mit geringen Ausnahmen , in diesen
sicht auf die Flussübergänge haben, sind Orten römische Lokali täten konstatieren
reich an Funden aus der Römerzei t. Die konnte. In den meisten Fällen kennen wir
noch nicht b es timmten Ortschaften, so wie ihre antiken Namen gar nicht. Besonders
Aureus Mons, Albanum, Donatianis - kön- klar deckt sich die heutige Strasse mit der
nen nur am Rande der Lössterrasse gesu cht vorausgesetzten Limesstr asse auf dem Strich
werden, wogegen Ad Labores auf dem Kopacevo, Vardarac, Lug, Grabovac ferner
kaum etwas höheren Drauufer. Alle Ort- Zmajevac, Batina. Die Verbindungslinie
schaften, die sich au f der südlichen Bara- zwisch en Grabovac und Zmajevac ist durch
nja:er Terrasse befinden und ebenfalls Spu- ar chaeologisch e Funde noch nicht klar fest-
r en römischen Leb ens aufweisen , 39 könn- gelegt, obzwar zwisch en diesen b ei den Or-
ten von einer Kette Grenzwachen und ten bei Dragojlov Brijeg eine römische Lo-
Türme stammen. kalität entdeckt wurde. Von Dragojlov Bri-
Allem Anscheine nach h aben hier, wo jeg bis Kopacevo muss man e ine Kette von
die Gewässer der Drau und der Donau kleinen Wachtposten in regelmässigen Ab-
zusammentreffen, für den Bedarf des Limes ständen von 4 bis 6 km vermuten .
zwei Strassen bestanden. Die eine, die der Eine ausführliche arch aeologische Evi-
Donau näher lag, musste das Donauknie denz dieses Sektor s in der Baranja und in
bei Erdut durchschneiden, von Teutoburgi- Slawonien hat M. Bul at in sein em Bericht
um die Richtung zum Drauübergang b ei auf dem Limes-Sympos ium (Mai 1968 in
Nemetin einschlagen und sich dann gegen Osijek) gegeben. Er teilt die Topographie
Donatianae (irgendwo zwischen Kopacevo dieses Sektors in drei Zonen: die erste er-
und Kne:Zevi Vinogradi) wenden, wie es die . streckt sich längs der Donau (so nahe als
Tabula d ars te llt. Die zweite Strasse musste, es d ie Konfiguration des Geländes erlaubt) ,
dem Itinerar des Antoninus entsprech end, die zweite bildete das nähere Hinterland
die Drau bei Mursa, wo eine steinerne und die dritte das weitere Hinterland . In
Brücke aus Hadrians Zeiten bestand, 40 d er ersten Zone längs des Limes selbst
überqueren . Bei Ad Novas oder vielleicht zä111t er 21 Lokalitäten a uf, während wir
an einer a nderen Stelle an den Abhängen aus den Itinerarien u nd den Quellen auf
des Gebirges dürfte sie über das Gebirge dieser Strecke nur 8 Orte kennen. 41
geführt h aben, um auf der anderen Seite
Antiana zu erreichen und sich weiter bis MEILENSTE INE
Lugione fortzusetzen, doch das Innundati-
onsgebiet nördlich von Batina umgehend. Diesen Betrachtungen soll auch die
Man kann nicht annehmen, dass die Strasse cpigraphische Evidenz entgegengestellt wer-
von Aljmas gegen Norden auch weiter ent- den . Es fä llt auf, dass die erhaltenen Mei-
62 DANICA PINTEROVIC

lensteine gerade auf wicht igen Punk ten un- Diese Steine bezeichn en wichtige Punk-
seres Limesabschnittes gefunden worden te unser es Limes - Cuccium, Mursa, Ad
sind. Militare - und best ätigen indir ekt , dass
Der Meilenstein aus Ba tina gibt an, die Strasse bei dem Drau-Donau-Dre ieck
dass der Imperator M. Opellius Macrinu.s von der Donau abwich und über Mursa
und der Caesar Opellius Diadumenianus die führte. Ad Militare scheint ein wichtiger
sch on abgenützten alten Strassen und Punkt auf diesem Abschnitt gewesen zu
Brücken erneuern liessen und dass der sein, denn von hier an verlief die Strasse
k aiserliche Legat Aelius Triccianus dam it bis Teutoburgium in einer gewissen Ent-
beau ftragt war. Die En tfernung von Aquin- fernu ng von der Donau.
cum ist mit 137 mp angegeben. 42 Das konn- Die Osijeker Meilensteine stammen
te zur Statthalterschaft des Aelius Tric- nicht aus der gleichen Zeit, zwei sind aus
cianus in den Jahren 217-218 gewesen der Zeit des Severus Alexander u n d einer
sein. 43 aus der Zeit des Maxi.minus, doch sind die
In Osijek wurden drei Meilensteine zwei ersten zu b eiden Sei ten der Brücke
aufgefunden: a) Der erste wurde in der gefunden worden una der dritte unweit
Unterstadt (in der heutigen Matija Gubec Mursas auf der wichtigen Strasse Aquin-·
Gasse) gefunden. Er trägt den Namen de6 cum - Mursa, wo diese mit der ebenso
Kaisers M. Aur. Severus Alexander und die wichtigen Strasse Poetovio - Mursa zusam-
Angabe seines dritten Konsulates (J . 230?). mentraf. Es hat nirgends in der Nähe eine
Da der Meilenstein besch ädigt ist, fehlt die römische steinerne Brücke gegeben und
Angabe über die Entfernung \'On Aquin- deshalb ist es sehr glaubwürdig, dass
cum. 44 b ) Der zweite ist in Podravlje Septimius Severus im Jahre 202, als er auf
gegenüber der Unterstadt gefunden worden dem Rückwege aus dem Orient mit seiner
und das ist gerade die Stelle, wo die r ömi- Familie Pannon ien besuchte, zuerst nach
sche Strasse über die Brücke gegen Nor- Syrmium kam und dann durch Mursa
den führte, jene Strasse, die aus der Lite- durchreiste. ' 8
ratur schon zur Genüge bekannt ist und Das Studium der römischen Meilen-
die heutige Osijek-Belje-Strasse schneidet. steine h at gezeigt, dass zu den Zeiten des
Nur die Vorderseite des mittleren Teiles Septimius Severus (198), Macrinus (217),
des Meilensteines ist erhalten und so fehlen Severus Alexander (230) und des Maximi-
die Angaben über den Namen des Kaisers nus (235- 237) grosse Verbesserungs-und
und der Titel seiner Würden; auch die Zahl Erneuerungsarbeiten an den Strassen längs
der Schritte ist nur teilweise erh alten, es des Limes in Unter-Pannonien im Gange
ist nur CL sichtbar, diese Stelle aber war waren. Die Arbeiten wurden nach Sekti-
von Aquincum etwas über 160 mp ent- onen, wo Militärlager standen, ausgeführt.
fernt. 45 Es ist sehr wahrscheinlich, dass Man hat beobachtet, dass Meilensteine im-
dieser Meilenstein ebenfalls aus der Zeit m er an den gleichen Plätzen errichtet wur-
des Severus Alexander stammt. c) Der drit- den und dass von diesen Stellen aus die
te Stein ist jener, der auf der Strasse nach Arbeiten geleitet wurden. Die geographische
Bilje an de r Stelle, wo sich die beiden Stras- Verteilung solcher Meilensteine erlau bt es
sen kreuzen, gefunden worden ist. Die Na- vorauszusetzen, dass sie jeweils i n der Nähe
men des Imperators C. Iuliu.s Verus Maxi- eines Lagers od er Kastells oder einer Kreu-
minus, des Caesars C. Iulius Verus Ma..xi- zung wichtiger Strassen errichtet worden
mus und die Bezeichnung CLX mp ab Aqu. waren. 49
sind darauf erhalten geblieben. Er ,.v ird mit Es sind noch drei Meilensteine aus dem
dem Jahre 236 datiert. KatanCic weiht ihm . Hinterlande unseres Sektors bekannt, die
sein archäologisches Erstlingswerk: »Dis- die gleiche Bautätigkeit in der gleichen
sertatio de columna milliaria ad Eszek-um Zeit auch für die Binnenstrassen bestätigen.
reperta«. ' 6 - Der bei Laearak gefundene Meilenstein
Obzwar der im Orte Nestin , östlich auf der Strasse Sirmium - Cibalae wurde
von Ilok, gefundene Meilenstein stark unter Severus Alexander errichtet und trägt
beschädigt ist, können wir ihn doch in die die Entfernungsangabe 225 mp ab Aqu. 60
Zeit des Severus Alexander in das J ahr Der Meilenstein von Levanjska Varos, der
230 setzen (oder 228 unter der Voraus- auch in der Regierungszeit Sev. Alexanders
setzung, dass das siebente Jahr der trib. errichtet wurde, als dieser zu m siebenten
pot. angegeben war). Wir nehmen an, dass Male die trib. pot. im Jahre 228 bekleidete,
zu dieser Zeit hier die Strasse erneuert trägt die Entfernungsbezeichnung eines Or-
wurde und dass au ch dieser Stein die Ent- tes A LEVCO [no] mit ? mp (Inschrift b e-
fcmungsangabe von Aquincum trug. 47 schädigt). Leuconum aber ist eine Station
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLA WONIEN 63

auf der Strasse Sirmium-Siscia. 51 Das bedeu- tzung Pannoniens bildeten und ihren Sitz
tet, dass eine Nebenstrasse, die nach Leu- in Aquincum (leg II Adi), in Brigetio (leg
conum führte, damals restauriert wurde. I Adi), in Vindobona (leg X Gern) und in
Zur Zeit des Kaisers Maximinus wurde 235 Carnuntum (leg XIV Gern) hatten . Es ist
die strategisch wichtige Drautal-Strasse aus- klar, dass zu Kriegszeiten auch andere
gebessert, wie das auf dem Meilenstein aus Legionen, oder Teile davon, zu vorüber-
Podravski Podgajci (zwischen Valpovo und gehendem Aufenthalt nach Mursa beordert
Donji Miholjac) zu lesen ist. Hier ist die werden konnten. - Die Analyse aller Mili-
Entfernung a Poetovione mit 137 mp ange- tärinschriften aus Mursa und Teutoburgium
geben. 52 Podravski Podgajci sollte der Sta- ergibt ein lebhaftes Bild der unrnhigen
tion Berebis entsprechen. 53 Diese Strasse Zeiten der daziischen KITi.ege unter Domitian
war schon zur Zeit der römischen Ok- und Trajan, der markomannischen Kriege
kupation und des grossen illyrischen Auf- unter Mark Aurel, als in Pannonien starke
standes strategisch wichtig, doch gewann Truppenkonzentrationen notwendig waren,
sie im Laufe des 3. und 4. Jahrhunderts für und zuletzt der bewegten Zeiten der Dyna-
den Handel und den Verkehr eine beson- stie der Severer, als häufige Truppenver-
dere Bedeutung, da sie eine rege Verbin- schiebungen vom Westen nach Osten statt-
dung zwischen Aquileia und Pannonien ver- fanden. 54
mittelte.
a) Legionsinschriften
MILITÄRINSCHRIFTEN 1) ... ntius 1 [An] toninus 1 trib (unus)
mil (itum) leg (ionis) 1 I et II Adi (utricis) 1
Die meisten Militärinschriften wurden praef(ectus) coh(ortis) I 1 Ulp(iae) Tra
in Mursa und im benachbarten Teutobur- ( ianae)? c(ampestris)? v(oluntariorum)? 1
gium gefunden, was an und für sich über V(olum) S( olvit) L(ibens) M(erito ) l 5".
die militärische Organisation und über (T. I 1)
wichtige Kriegsereignisse in diesem Gebiete Dieser Tribun musste persönlich in Mur-
einige Aufschlüsse gibt. Wir vertreten den sa geweilt haben, um hier ei n Gelübde lei-
Standpunkt, dass das Vorhandensein einer sten zu können. Die Tribuni Militum waren
Inschrift mit dem Namen einer Legion, die Vertreter der Legion dem Heerführer
einer Ala oder Kohorte nicht unbedingt gegenüber und waren ordentliche Mitglie-
bedeuten müsse, dass diese ständig an dem der des Kriegsrates. Zu ihren Pflichten ge-
Orte weilte, sondern dass sie mit einer hörte die Führnng der Verzeichnisse, die
besonderen Aufgabe dorthin hatte geschickt Entlassung ausgedienter Soldaten und die
werden können, sei es zu kriegerischen Genehmigung der Urlaube, ferner die Schu-
Zwecken, oder aber zu friedensze itlichen lung der Mannschaften. Sie mussten Ge-
Betätigungen. Wenn eine Legion auf einer richtsbarkeit im Lager ausüben und über
Inschrift auch gennant wird, so muss das die Militärdisziplin wachen. 56 Sie hatten
noch nicht heissen, dass die ganze Legion also eher grosse administrative und gericht-
sich im betreffenden Orte befunden habe, liche Pflichten als solche eines direkten
sondern vielleicht nur eine vexillatio. Ob- Kommandos. Der oben genante Tribun war
zwar wir oft nicht wissen können, um was in seiner Laufbahn wahrscheinlich rasch
für eine Mission einer Truppe es sich han- vorwärtsgekommen, als er seine Truppen
delte, sogar nicht einmal den genauen Zeit- durch Mursa führte. Der Votivstein war
punkt, wann sie stattfand, so lassen uns vielleicht einer in den Legionen belieb ten
die Angaben über Legionen oder Hilfstrup- Gottheit gewidmet z. B. Victoria, Fortuna
pen doch so manches über die häufigen oder Hercules und erlaubt die Vorausse-
Militärintenrentionen und die unruhigen tzung, dass der Tribun auf dem Marsch zu
Zeiten am Pannonischen Limes im Laufe einem Kriegsschauplatz durch Mursa durch-
des frühen oder späteren Kaisertums er- zog oder sich hier auch einige Zeit auf-
raten. gehalten hatte. Das konn te am Ende des 2.
oder Anfang des 3. Jahrh. gewesen sein,
Osijek ( Mursa) was aus dem Cognomen Antoninus zu sch! ies-
sen wäre. - Der Name der Kohorte, der
In Mursa ist die Anwesenheit der legio der Tribun als Praefekt vorstand, ist in
II Adiutrix mit (ünf Inschriften dokumen- Pannonien nicht bekannt, deshalb ist die
tiert, mit je einer der I Adiutrix, der :X Lesung dieses Teils der Inschrift unsicher.
Gemina P. F. und der XIV Gemina M. V. - Die Kohorten wechselten manchmal ihre
und das sind eben jene vier Legionen, die Namen, und so wissen w ir nicht, um welche
fast zwei Jahrhunderte hindurch die Besa- es sich handelt. Es sind in Pannonien dre i
64 DANICA PINTEROVIC

Kohorten mit der Bezeichnung I Thracum dass die leg II Adi damal s in Mursa stati-
c. R. bekannt und da man oft in den In- oniert war.
schriften den Namen Thrax ohne h geschrie- 4) T(itus) Aur(elius) Avitus 1 vet(era-
ben findet, könnte man auch an eine der nus) leg(ionis) II Adi(utricis) 1 ann(orum)
drei Kohorten denken, die den Beinamen LXXVI vivos 1 sibi et Ulpiae 1 Appianae
Thrax führten. Das wäre die coh I Thra- con 1 iugi. pientissimae lvivi sibi posue 1
cum c. R. Augusta, die zu Trajans Zeiten rnn t. Gt ( T. II 3)
in das untere Pannonien kam und hier Diese Inschrift befindet sich auf einem
blieb 57 Ob diese mit jener auf unserer In- Grabstein mit zwei Reliefporträts in einer
schrift indentisch ist, ist nicht ganz sicher. Ädikula. Die Pilaster mit korinthischen
Auf jeden Fall kann man aus der In- Kapitelen, der Architrav und der Rahmen
schrift auf eine Truppenkonzentration des Inschriftfeldes sind mit einem Relief-
schliessen und diese konnte frühestens zur ornament geschmückt und so muss man
Zeit des Kaisers Marcus Aurelius und der dieses Grabmal den Verzierungen, dem
zahlreichen Zusammenstösse der Römer Inhalt und dem Schriftcharakter nach in
mit den Markomannen und Jazygen, erfolgt das 2. Jahrhundert stellen. T. Aur. Avitus
sein. 58 ist als römischer Bürger gekleidet darge-
stellt. Mit dem rechten Zeigefinger weist
2) [D. M.] 1 [ .. . .. . . ] 1 [ ... vix(it)] er auf einen Gegenstand, den er in der
1 an (nos) [ .... m(ilitis) leg(ionis) 1 II Adi
linken Hand hält und der das Dokument
[utri] 1 cis. [ . . .. pa] 1 ren [s pos (uit) ]? 50 seiner Zivilität vorstellen könnte. An der
In Mursa ist also wahrscheinlich ein Frau sind zwei längliche und e ine runde
Soldat der leg II Adi, dessen Namen und Fibula auffallend; auch dem Kognomen
Altersangabe nicht erhalten sind, gestorben nach zu urteilen war sie einheimischer,
und den Grabstein haben höchstwahr- pannonischer Herl·unft. Ob sich T. Aur.
scheinlich die Eltern errichtet. Man könnte Avitus nach abgedienter Militärzeit in
voraussetzen, dass der Soldat gerade Mursa angesiedelt hatte, weil sich eben
während des Durchmarsches oder Aufent- zu der Zeit die Truppe seiner Legion ge-
haltes in Mursa jenes Tribuns Antoninus rade in Mursa befand, oder aber weil er
ges torben sei. Das hätte aber auch bei dort bessere Lebensbedingungen vorfand,
einer anderen Gelegenheit im Laufe des 2. oder vielleicht sogar in Mursa geboren war
Jahrhunderts gewesen sein können, als es (wenn auch aus dem Westen stammend) ,
hier an der Grenze häufig mit den Sarma- darüber kann man nichts Bestimmtes sa-
ten Zusammenstösse gab. gen 6a_
3) D. [M] 1 M(arcus) Aur(elius) D 5) Imp(erator) ] Cae [sar Divi Tra] 1
[iomedes)? 1 qui vixit an[(nos ... ] 1 mens [iani] Parthc [i. fil (ius). Divi. Nervae] 1
(es) VIII! dies [ ... ] 1 M(arcus) Aur(eli- [nepo] s. Tra [ianus. Hadrianus] 1 [Aug
us) Achilleus [ vet ( eranus) ] 1 ex cus t ( ode) (ustus)] Pon [tifex Maximus] 1 [tribunicia
armor(um) leg(ionis) II 1 Adiut(ricis) potestate] 1 [XVII cos III per] 1 [leg(io-
vivo sc Iecit fil 1 io karissimo 1 uo (T. I 2) nern) II Adi (utriccm) .. . . 6 4
Die Inschrift könnte nach dem Cha- Diese Inschrift auf einer Marmorplatte,
rakter der Schrift, dem Aurelisch en Gen- fast komplett erhalten, wurde im 18. Jahr-
tilicium und den griechischen Kognomina hundert am Drauufer auf dem Gelände
an das Ende des 2. oder den Anfang des Mursas gefunden. In dieser kompletten
3. Jahrhunderts gesetzt werden 61 . Wir Form hat die Platte noch M. P. Katancic
wissen nicht, wie alt Diomedes war, ob gesehen und aufgenommen, in der Form
er Soldat war und in welcher Einheit er ist sie auch im CIL III publiziert. Heute
diente und können uns über sein Schicksal b esteht nur ein Fragment davon im Muse-
kein Urteil schaffen. Wir können nur um Slawoniens. Es b esteht die Ansicht,
schliessen, dass der Vater des Verstorbe- dass es eine Aufschrift auf einem öffentli-
nen ausgedienter custos armorum der leg chen Gebäude, das Hadrian von der leg
II Adi war und dass er sich wahrschein- II Adi h abe errichten lassen, gewesen sein
lich nach Beendigung seiner Dienstzeit könnte. Die Inschrift wird mit dem Jahre
Mursa zum ständigen Aufenthaltsort ge- 133 datiert und dieses Jahr wird als Grün-
wählt hatte. Das hat aus verschiedenen dungsjahr der Kolonie Mursa angenom-
Gründen geschehen können, einer davon men 65 •
könnte auch der sein, dass er durch sei- Es gibt keine Beweise dafür, dass Mur-
nen Dienst an Mursa gebunden war, als sa als Veteranenkolonie entstanden ist,
er seine Jwnesta missio. erhielt. Wir kön- aber die erhaltenen epigraphischen Denk-
nen natürlich trotzdem nicht behaupten, mäler legen den Gedanken nahe.
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJ A UND lN SLA\\'01\IEN 65

6) D(is) M(anibus) 1 C(aio) fulio C(ai) Vindobona, Carrnmtum, Ad Flexum und


f(ilio) I Cl(audia) Verecund(o) I fm·a [rn] Aquincum '° und jetzt können wir au ch
rnili(ti) leg(ionis) 1 X Ge [m(inae )] p(iac J noch Mursa und Mursella (?) hinzufügen.
fid(elis) 1 (centuriae) Pae [Li 1 s tip(cndi- - Die An alyse des Gentiliciums Aurelius
orum) XX 1 H(eres) f(aciendum) c(ur avit). und der Kognomina Secundus und Maxi-
Dieser Grabstein stand au f dem Grabe mianus, die nach Mark Aurel längs dö
des C. Iulius Verecundus, der römischer Limes gebräuchlich waren, sugger iert die
Bürger war und de r tribus Claudia an- Dalienmg mit dem En de des 2. oder An-
gehör te und au s Iuvavum (Salzburg) ge- fang des 3. Jahrhunderts. Da aber der Grab-
bürtig war. Er s tarb nach 20-jähriger Dienst- stein nicht mehr b esteht, kann der Schrift-
zeit als gemeiner Soldat der leg X Gem. charakter n ich t untersucht werden, um
P. F. und der Centurie des Paetus r.H . Die festzustellen, ob die Tnschrif t sich nicht
leg X Gern war zu Trajans Zeiten aus dem auf einen späteren Zeitpunkt bezieh t. E5
Unteren Germanien nach Pannonien ge- ist daher au[ Grund des Textes einzig
kommen, zuerst nach Aquincum (nach möglich festzus tellen, dass eine Truppen-
dem Jahre 100), dann nach Vindobona abteilung dieser Legion vielleicht kürzere
(nach 107), wo sie dann ständ ig blieb. 07 Zeil in Mursa verbracht habe.
Die Analyse der Inschrift und die Angabe b) In schriften der Hilfstruppen
der Cl:nturie des Paetus Yeranlass ten J. Klc- Auch Hil[struppen haben in Mursa
menc anzunehmen, cbss Abteilungen der Spuren hinterlassen , was nur noch mehr
leg X Gern zwischen den Jahren 102 und die strategische Rolle der Stadt hervor-
107 in Mursa gestanden haben, dh. wäh- hebt, die sie b esonder s in den kritisch en
rend des zweiten dazischen Krieges, als Momenten der pannonischen Geschichte
ihre Abteilungen strategisch wichtige Punk- eben wegen ihrer Lage auf der Kreuzung
te besetz ten, in diese m Falle Mursa 68 • - \viehtiger Strassen un d der Nähe des Li-
Die Anwesenheit dieser Legion bzw. einer mes haben musste.
ihrer Abteilungen in Mursa wird noch 8) D(is ) ] M(anibus) 1 [Marti] ali d(ecu-
durch zwei hier gefundene Ziegel mit dem rioni ) cqui rC tum ) 1 qui viJ xit ann(os)
Stempel dieser Legion bekräftigt, worüber XXIJ T 1 [el Petron] ille quae vi 1 [xit
noch später die Rede sein soll. ann ( os ) ? f i] lis du leis 1 [!-.imis suis] et
7) D(is) M(anibus) 1 Aurel(io) Secuncl 1 nepo [ tibus] 71 .
o(centurioni) leg(ionis) XIIII Ge (minac ) Diesen Grabstein e iner unbekannten Per-
M(artiae) V(ictricis) II qui vix(il) ann(os) son (Martialis?) , die decurio equi tum einer
XL m( enses) VIII 1 d(ies) XV Aur(elius) unbekannten a la war und zusammen mit
Annianus (centurio) 1 et Maximianus der Schwester ( Pct ronilla ?) begraben i<; t,
sig(nifer) 1 paren(ti) bene m erilo pos(ue- möchten wir wegen der Schönheit der
runt) 69 • Schrift und des ein fachen profilierten Rah-
Dieser Grabstein wurde in Osijek im m en s, aber in Bezug au f die Grabformel
Jahre 1788 gefunden rnd von Katancic in D. M„ frühesten s mit dem Ende des 1. Jahr-
seiner Geographle beschrieben. Nach die- hunderts datieren .
ser Beschreibung ist er im CIL III aufge- 9) Vclagenus 1 Manti f(ilius ) 1 Ulattius 1
nommen nur mit einem Unterschied in der eq(ues) coh(ortis) II Alp ( inorurn) 1 ann
Lesung der Legion: leg XIIII statt leg (011Jm ) XXXVIII 1 s tip(endiorum ) XVI i
XIII wurde als richtiger angenommen. In h (ic)s(itus) c(st ) . 1 Longinu s (centurio)
Mursa starb also Aurelius Secundus, Cen- et 1 Primus c( u stos) ar(morum) b( enefici~
tur ion der leg XIV Gern. M. V. im Alter ariu s) heredes posuerunt. 72 (T. II 4 )
von 40 Jahren und wurde von seinen zwei Dieses Grabmal in Form einer .i\dikula
Söhnen, dem Centurion Annianus und dem mit Giebeldach wurde dem Reiter der coh
Signifer Ma..ximianus, beerdigt . Die leg II Alp Velagenus von dem Centurion Lon-
XIV Gern traf vielleicht schon im J ahre ginus und dem Waffenaufseher Primus er-
93 in Pannonien ein und zwar in Mur- r ichtet. Wahrscheinlich haben alle drei in
sella ( ?) an Stelle der im sarmatischen der gleichen Ala gedient. Der Grabstein wird
Kriege vollkommen vernichteten leg XXI in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts
Rapax . Während des ersten dazischen gesetzt auf Grund des Stils und der an-
Krieges befand sie sich in Vindobona, am gegebenen Kohorte, ferner auch desh alb,
Ende der dazischen Kriege in Carnuntum , weil nicht die Familienmitglieder, sondern
wo sie auch dauernd blieb. Die Schwierig- die Kameraden aus der Truppe als Erben
keit in der Rekonstruktion ihrer Bewe- genannt werden.
gungen beruht dar.in, dass sie viele Spuren 10) Niger 1 Bataro 1 nis f(ilius) Sve 1
in Pannonien hinterlassen hat u. zwar, in ltrius 1 eques 1 ala (e) Ara 1 vacorum 1 ann
E6 DANICA PJNTEROVIC

(orum) XXXVII 1 slipendio 1 rum XVII eine andere Person gleichen Namens han-
h(ic)s(itus)esl 1 Marcellus et 1 Publius con- deln soll te. 78 3.) Die coh I Alp wird hier
sob 1 rini idem here 1 des posiemnt 1 (sie!) .73 genannt . Man könnte die Inschrift so aus-
Niger Sveltrius, Batarons Sohn war Rei- legen , dass Castinus zu Ehren des Besuches
ter der Ala Aravacorum und den Grabstein des Kaisers und seiner beiden Söhne in
errichteten di e Verwandten und Erben Mar- Mursa von den Soldaten der coh I Alp
cellus und PubJius. Auch in diesem Falle eine Arbeit habe au sführen lassen. Es hätte
kann man voraussetzen, dass diese Ver- s ich um ein Gebäude handeln können. Da-
wandten mit dem Verstorbenen in der gl~ i­ mit wäre vielleicht eine vorübergehende
chen AJa gedient haben. Diesen Stein mit Anwesenheit der coh I Alp in Mursa be-
einem Rei lcroi ldnis in Relief hat .Schober zeugt.
pubJizierL a ls charakteristisches Beispiel Aus diesen letzten Inschriften geht her-
des fri.ihkaiserzeitlichen Militärs tils. 76 Man vor, dass man annehmen müsse, dass die
muss ni cht unbedingt voraussetzen, dass coh II Alp equitata, die ala II Arav, die
Mursa der Sitz dieser Ala war, weil die coh I Alp und die coh III Praetoria in Mur-
Inschrift hi er gefunden wurde, denn Niger sa geweilt haben oder d u rch Mursa gezo-
Sveltrius konnte ebenso aus irgendwelchen gen waren. - Die coh II Alp equitata war
Gründen au s dem nahen Teuloburgium sch on seit der M itte des 1. Jahrhunderts in
nach Mursa gekommen und dort gesto rben Pannonien, und seit dem Jahre 110 in Un-
sein. Seine Verwandten aus Teutoburgium, terpannonien, später in Oberpannonien ;
\\O die Ala stationiert war, kamen nach nach A. M6scy war ihre erste Garnison in
Mursa, um ihn dort zu beerdigen. Mursa, was er mit der hier gefundenen
11 ) M(anibus) Q (uinti ) Va l (eri) Severi- Inschrift beg1iindet. 7 g Die ala II Arav war
ani equ(ili) 1 coh(ortis) III pretoriae 1 qui auch sch on fiiih in Mursa, was au s der
vix(it) ann(os) XVIIII 1 me(n)s( es) VHII hier erwähnten Inschrift ersichtlich ist,
d (ies) VI11 1 Flavia Ianuaria mater 1 v[iva aber ihr Aufenthalt in Teutoburgiurn war
s i]bi et [ei]dem 1 Sever iano filio 1 carissi von längerer Dauer. Später treffen wir sie
[mo] posu il. •.; (T. III 5) in Moesicn a n . so Die Anwe senheit der bei-
Die Inschrift befindet sich auf der er- den Hilfstruppen kann mit den dazischen
haltenen Vorderseite eines Sarkophages, Kriegen Domitians in Verbindung gebracht
der zu beiden Se iten mit den Reliefdar stel- werden. - Der Aufenthal t der coh III prae-
Jungen von Mutter und Sohn geschmückt toria in Mursa legt den Gedanken n ah e,
ist. Der verstorbene Q. Val. Severianus ist dass sich e in Kaiser hier aufgehalten habe
sehr jung als Reiter der III. prätorischen und da man die Inschrift des Q. Val. Severi-
Kohors wahrscheinlich umgekommen. Dies anus auf dem Sarkophag ins 3. Jahrhundert
dürfte im Laufe des 3. Jahrhunderts gesch e- setzt, konnte dieser Aufenth alt entweder
hen sein. mit dem Besuch des Sept. Severus in Mur-
12 ) Jmp(eratori) Caes(ari) L(ucio) Sep- sa im Jahre 202 oder aber mit der Schlacht
tim(io) Severo 1 Pio Pert]in[aci aug(usto) bei J'vlursa zwischen Gallienus und Ingenuus
Arabico \ Ad]iabenic[o Parthico Ma 1 ] ximo im Jahre 260 in Verbindung gewesen sein. s 1
et Imp(eratori) [Caes(ari) M(arco) Aur Der Ka~ser Gallienus hat bei Mursa gesiegt
(elio) An 1 t]onino Pi[o Aug( usto) et P und sernen Gegner h inrichten lassen, wie
(ublio ) Sept)(imio) 1 Ge]tae nobili[ssimo es Aurclius Victor und Eutropius schildern.
Caes(ari) 1 C]astin[us praef(cctus)? co]h Wenn man Aurelius Victor Glauben schen-
(ortis) I. Alp[inorum 1 d]ev[otus num(ini) ken ~arf, war es dama ls zu einer völligen
eorwn. 7G Vermchtung des römisch en Heeres gekom-
men ( »Mursina labes«) 8 ~ und bei dieser
Diese sehr beschädigte Inschrift au f einer Gelegenheit hat auch der junge Reiter der
dicken Mannorplatte ist im CIL III rekon- III praetorianischen Kohorte ums Leben
s truiert und wird so transkribiert. Sie is t kommen können. - Was die coh I Alp
aus drei Gründen interessant. 1.) Hie r sind bdrif rt. wissen wir wegen des mangel-
Sept. Severus und seine b eiden Söhne ge- haften Textes n icht, ob es die equitata oder
nannt; der Name des Caesars Geta musste die peditata war, doch beide sind in Pan-
s päter natürlich eradiert werden. So kann nonia Inferior schon seit der zweiten H ä lfte
die Inschr ift in die Zeit zwischen 198 und des 1. Jahrhunderts erwiesen; die Garnison
211 gesetzt werden 77 , dh. von Karakallas der peditata war in Lussonium an der Do-
Ernennung zum Kaiser bis zum Tode Sept. nau und die der equitata vielleich t in Sir-
Severs. 2.) Der Name Castinus dürfte sich mium. 8~
auf den Statthalter von Unterpannonien
der letzten Regierungsjahre Severs bezie- Ausser der angeführten gibt es noch
h en w enn es sich um ihn und nicht um epigraphisch e Spuren über Soldaten oder
LTMESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLA WONlEN 67

Offiziere in Mursa, aber da die l nschri.f tcn Auch M6csy konnte au f Grund cpigraphi-
lückenhaf L sind , sind kein e Namen von schen Materials feststellen, dass im Un te-
Militäreinheiten erhalten. So wir d auf der ren Pannonien der Kult des Herakles über-
Grabinschr ift aus CIL III 3285 ein gewis- wiegend \'On Soldaten geübt wurde, ins-
ser Aur. Sibiaenus, vcx.illarius einer unbe- besondere seit der Zeit der Severer 011 •
kannten Truppe genannt. Auf der Ara CIL Deshalb sollen noch zwei Inschriften
IIT 10265, der Göttin Fortuna Casualis ge- hier ku rz erwähnt werden. Auf dem Sockel
weih t, finden wir den Namen Aelius Bal- einer unvollständigen kle inen H erkulessta-
binus, der 1esse ra r i11 s einer unbekannte n tue is t zu lesen: H erculi Aug (usto) Ael (ius)
Truppe war. Marrin( us) "0 • Auf einer Ara mit Rcliefbild-
In den weiteren zwei In::.chriften aus nissen Minen as und Herkules ist zu le-
Mursa handelt es sich wahrscheinlich um sen: Herc(uli) Aug(11s10) C (aius) Val( eri-
Offiziere: a) auf der unvollsti:indi. g~n. Jupi- us) Mucianus etc 91 • Die ers te Inschrift
ter geweih ten Ara wird C( aius) Tu!( ius) kann man an nähernd ins 2. die andere ins
Iulianus b(e11eficiarius) co(i7)S(ularis) ge- 3. Jahrhundert set7e n.
nannt 84 und b ) auf d er ziemlich gut erhal- Di0 Anwesenheit des Heer es in Mursa
tenen, ebenfalls Jupiter geweih ten Ara könnten auch Denkmä ler des Mithras-Kul-
M ( arcus) Ulp(ius) Ianuarius com ( icula- tes au s dem 2. u. 3. Jahrh ., die hier ge-
rius) proc( uratoris) Aug( ust i). 85 [undcn worden sind. bezeugen 11 ~.
Diese verhä ltnismässig geringe Anzahl
in Mursa gefundener Mililärinschrif tL.n be- Dalj (Teutoburgiwn)
kunden trotzdem ein ige historische Bege- Ausser in Mursa sind auch in Teuto-
benheiten wie die d azischen Kriege Domiti- burgium (Dalj) eine grössere Anzahl Mi-
ans und Trajans, ebenso au ch Yerschiedene litärinschr iften, auf welchen die ala I c.
Tätigkeiten der Truppen zur Zeit Hadrians, R. und die a la II Arav \'ertrclen s ind, ge-
Mark Aurels, und der Severer. Die Ge- funden worden. Nach Brunsmid s ind bei-
schichte des pannonischen Heeres und sei- de im Laufe d es 1. u. 2. Jahrh. in Dalj
ner Verschiebungen ist noch nicht genügend stationiert gewesen. Die ala I c. R. war
bekannt und desh alb können die Ursachen quingenaria u nter dem Befehl e ines Prae-
einzelner Ortswechsel nur vermutet wer- fek ten, \vährcnd an der Spitze ihrer Trup-
den. pen ( turmae) Dccurionen standen . In unse-
Hi er mu ss man au ch die grosse. den ren Inschrifl e n ist der zweite Unteroffizier
Flussgottheite n DANUVIO ET DRAVO ge- einer Turrna, ein duplicarius und der drit-
weih te Ara, auf der fast die ganze Inschrift te, ein sesquiplicar ius genann t. Aus den
eradiert ist erwähn en. Nach den übriggeblie- Militärdi plomen geht h ervor, da ss in den
benen Spuren konnte trotzdem festgestellt Jahren 80, 84 u. 85 diese ala zum pannoni-
werden, dass sie von einem leg( at11s) Aug schen Heer gehörte, dass sie anlässlich der
(usti) pr(o}pr(aetore) unter Kaiser Elaga- Trajanischen Kriege nach Da2ien gegangen
balus errietet worden war. ~r. Sie wurde im w ar, wo sie sich auch noch im J. 110
vorigen Jahrhu ndert a n der Draumündung befand, aber zur Zeit des An toninus Pius
gefunden. Dieser Votivstein h ebt symbolisch gehörte sie wieder zum un terpannonisch en
die Bedeutung der genannten Flüsse für Heer 93 . - Die ala II Arav war miliaria
die Verteidig ung der Reich sgrenze hervor und füh r te einen Bei namen ( ?) der mi L
und m an könnte vermuten, dass der Anlass MOR b eginnt. Den Diplomen nach zu ur-
zu seiner Errichtung irgend ein k.riegcri- teilen, stand diese auch wenigstens schon
sch es Ereign is sein konnte. (T. III 6) seit dem Jahre 80 in Pannonien, und in
Sehr überzeugend b etonen die Anwe- Dalj war sie noch im 2. Jahrhundert 94 •
senheit von Truppen in Mursa dem Heroen "nie ala I c. R. is t in Dalj mit drei In-
Herakles geweihte Inschriften und meh- schriften vertre ten, aus welchen wir 4
rere Bildwerke aus Stein oder Bronze . Das Namen ihrer Angehörigen kennen lernen.
hat schon Brunsmid beobachtet und ver- 12) C. Aur [elius ] 1 Marti [nus] 1 prae-
mutet, dass sie alle aus einem Tempel f (ectus) [ a lae I c( ivium) R( omanorum) _l 1
stammen , den die Bewohner Mursas die- et Iuv [ entia] 1 Zos [ime uxor] 1 eius
sem H eroen erbaut hätten. 87 In neuer er [et C(aius) Aur(elius) ] 1 Zo [simu s et .. .
Zeit wirft Fitz den Gedanken auf, dass C. Au [r(eliL1s)] 1 Atilianu [ s ] 1 et Aurelia 1
die grössere Anzahl her akleischer Skulp- Faus tiniana 1 fili [i] signum 1 Mart(is)
turen, die in Osijek gefunden wurden, der Vict(oris ) 1 alae primae c( ivium) R(oma-
Erneuerung des Heiligtums des Herakles norum) 1 Don(o) pos (uerunt) 95 •
anlässlich der Reise Sept. SeYers durch Dieser Text ist b ezei chnend, w eil d er
P annonien im J . 202 zuzuschreiben ist 88 • Praefekt der ala I c. R. C. Aurelius Marti-
(i8 DA:-!ICA Pl;{TEROVIC

nus mit seiner Gattin (Iuventia Zosime) der Namen und der Stil der Ara erlauben
und seinen Kindern (Zosimus, Atilianus eine Datierung mit der er sten Hälfte des
und Faustiniana) dem Siegesgott Mars, 2. Jahrhunderts. 99
Beschützer der ala, als Ehrengabe eine Die ala II Arav. ist in Dalj mit vier
Statue errichten liess. Wir sollten meinen, Inschriften dokumentiert.
dass Mars Victor hier einen schon erkämpf- 15) Ti(berio) Cl( audio ) Britti 1 filio 1
ten Sieg be deuten könnte, oder zumindest Valerio dccurioni 1 alac II Aravaconrm 1
die Vorbereitung auf eine K ampfaktion domo Hispano annor(um) L 1 stipendiorum
mit sicherer H offnung auf einen Sieg. Das XXX et 1 Cl(audiae) Ianuariae con iugi eius 1
erstere ist glaubwürdiger, sonst müsste die et Cl(audiae) Hispanillae filiae vivis 1 ex
Inschrift die Form eines Votums gehabt tcstamento Flaccus dec( urio) 1 frater 1 e t
h ab en. Di eses Denkmal ist nicht e rhalten, Hispanilla fil ia heredcs 1 facicnd um cura-
doch Kubitshek, der es gesehen und be- verunt. i O<J
schrieb en hat, betont, dass die Buchstaben Di eser Grabstein zu E hren des Decuri-
schön und t id gemeisselt waren. Das ge- onen der ala II Arav, Tiberius Claudius Va-
stattet uns, ausser den anderen Angaben Ierius, in dem Gattin, Tochter und Bruder
über diese ala, die Inschrift mit dem 1. des Verstorbenen genann t werden, ist in
Jah 1·hundert zu datieren und a ls Anlass Dalj aufgefunden worden, w ie es Katancic
zu r Errichtung e iner Statue dem Sieges- notierte. Aus dem kaiserlichen Gentilicium
gott, die Kämpfe gegen die Sarmaten oder geht die frühe Erwerbung d es Bürgerrechtes
['azier unter Domi tia n anzusehen. hervor und der Namen der Tochter weist
13 ) M(arcus) Ulp(ius Super dec(urio) 1 auf eine spanische Herkunft der Familie.
a lac praetoriae c( ivium) R (om anorum) 1 Wahrscheinlich ist, dass auch dieser Grab-
ex s(ingulari) c(onsularis ) alae I c( ivium) stein aus dem 1. Jahrh. s tammt.
R( omanorum) an ( norurn) XXXII stip 16) ... decurio] missicius alae 1 II Ara-
(endiorum) XVI h(ic) s( itus) e(st) 1 M vac( corum ) ann(orurn) LX 1 Ti (b erius )
(arcus) Ulp(ius) Similis scsq(uiplicarius) 1 Cl(audius) Cos ... ? 10 1
alae I c(iviurn ) R(omanorurn) frater et Auch das is t e in Gr abstein, doch mit
Ulpia 1 Siscia soror fratri pi 1 entissimo nur sehr mangelhafter Inschdft . Wir kön-
iuventuti 1 q(ue) ei us parum s ibi fru[gi ] nen nur sagen , dass uns dadurch noch ein
facie [nd] um c [u] r (averunt) g"· decurio mi ssicius in Dalj bezeugt ist, dessen
Aus dieser Grabinschrift e rhalten wir Namen wir aber n icht kennen . Er war nach
Nachricht übet· zwei Personen, die in der beendigter Dien stzeit im Die nste der Ala
ala I c . R. gedient haben. Die er ste ist geblieben und starb im Alt er von 60 Jah-
M. Ulpius Super, der in Dalj als decurio ren. Der Stein wurde in Pecs (Fünfkirchen)
der a la praetoria c. R. gestorben ist, der gefunden, doch ist es bekann t, dass er aus
früher aber Unteroffizier (singularis con- Dalj stammt. Aus einem so unvollständ igen
sularis) der ala I c. R. war. Das Grabmal Text ist eine Datierung nicht leicht möglich.
errichteten sein Bruder M. Ulpius Similis 17) .......... [de] curio mis[s]icius 1
scsq. der ala I c. R. und seine Schwester abe Ar[avacor(um )] annor [um ... h(ic)
Ulpia Siscia, <lie seine Jugend, die er wenig s(itu s) e(st) 1. Tcstam[ento fieri] ' iussit
genossen hat , betrauern. M. Ulpius Super sibi [et Com(atio) Cle] 1 menti [fr] a[tri et] 1
ist wahrsch einlich am Anfang oder im Lau- Com(atiac) Anton[iae so ] rori io2

fe des 2. J ahrh. gestorben, als sich die ala Das ist der Grab stein eines Comatius( ?)
praetoria in Pann onien b efand. 07 Der Ver- der als c.Iecurio missicius dieser ala, also
storbene dürfte sich dienstlich in Dalj auf- a ls Unteroffizier einer turma mit über-
gehallen hab en, als er dort plötzlich starb zähligen Dienstjahren gestorben ist. Testa-
oder im K ampfe fiel. mentarisch hatte er bestimmt, dass der
14) I(nvicto) d(eo) M(ithrac) [Ve] Grabstein ihm, seinem Bruder Clement und
t(urius) Du 1 [bi] tatus 1 [ Ye t(crnnus)] seiner Schwester Antonia errichtet werde.
a(lae) I c(ivium) R(omanorurn) 1 [e] x Die regelrnässigen Buch staben weisen ins
dupl(icario) 1 v(otum) s(olvit ) l(ibens) 1. Jahrh.
m(erito). os 18) Aur(elio) De ... ' equit(i) ala[e II 1
Die Inschrift ist mit schö nen , regel- Ar(Yacorum) Mor... (m iliariae) [qui) 1
mässigen Buchstaben in eine kleine schlan- vixit an[ (nis ) ? XL] 1 stip(endiorum) XX
ke Ara (einfachen Militär stils) gemeisselt [ h (ic)s(itus ) e(st ) ] 1 [h]er es e [ x t(esta-
und besagt, dass der Veteran und au sge- mento) f(aciendum) c(uravit)]. 103
diente duplicarius der ala I c . R. diesen Obzwar der Grabstein des Reiters der
Stein dem unbesiegbaren Gott Mithras ala II Arav Aurelius, der zwanzig Dienst-
\\·eihe. Der Inhalt des Textes, die Analyse jahre hatte und dessen Cognomen unbe-
LIMESSTUDIEN I:l\ DER BARANJA UND IN SLAWO:XIEN 69

kannt ist, nur teilweise erhalten ist, kann s(ubris) lcg(ionis ) 1 II Ital(icae) P(iae)
man ihn, nach d em Charakter d er Schrift F(idelis) l Sever(ianae) pro 1 se et s uis 1 v
un<l nach dem kaiserlichen Gentilicium, in (otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) 1 Im-
die zweite Hälfte des 2. Jahrh. setzt:n. Der peratore D(omino) n(ostro) Sever[o] Ale-
Beinamen MOR der ala ist unbekannt. xandra Aug(usto) II 1 et Marcello co(n)s
(ulibus). 106
i: Diese bedeutende Inschrift auf einer Vo-
t ivara die im 18. Jahrh. A. Blaskovich und
Die anderen Lokalitäten un~eres Gebietes M. P . Katancic in Aljmas gesehen und ab-
sin<l nicht in diesem Masse durch Inschrif- gesch rieben h ab en, ist bis heute nicht wie-
ten beleuchtet. Sowei t die h eutige Evidenz der gefunden worden. Wie Blaskovich an-
der Inschriften unseres Gebiete.;; reicht, führt, wurde sie mit r ömischen Münzen
zeichnet sich nur Sotin-Cornacum durch »in n.1deribus Yici Romani prope Almas-
zwei Militärinsch riften au s, die übrigen si num« gefunden, als er dor t die römisch en
Orte nur mit je e iner. Ausser Sotin si nd Mauerüberreste genau untersuchte. Das ist
folgende Loka litäten zu er wähnen: Dragoj- die einzige Inschrift aus Unterpannonien,
lov Brijeg in der Baranja; Aljmas, Vuko- die die Anwesenheit der leg II Ital, bekannt
\ ar und Ilok längs der Donau in Slawo- a us Lauriacum, beweist. Spuren ihrer Tti-
nien. tigkeit in Unterpan non ien dokumentieren
auch Ziegelstempel at.:s Aquincum. 10 • Nicht
Dragojlov Brijeg unwichtig ist es, dass die Inschrift mit dem
J ahre 226 datie rt \\'erden k ann, da das Kon-
19) Mar[ ti et] 1 Victo[riae] 1 pro sal- sulat des Kaisers Severus Alexander und
[ u te] 1 Aug( usti) 1 n[ ostri] ... 104 Marcellus angegeben ist. Somit kan n man
Dragoj lov Brijeg b ei dem Meierhof Ja- behaupten, dass zu dieser Zei t b ei Aljmas
sen ovac liegt auf dem Übergang des Gebir- a n der Mündung der Drau in die Donau.
ges zur südlich en Terrasse unweit des Do- ;1Ul einem sehr empfindlichen Punkt d ieses
n auarmes (Kleine Donau ) der m it dem Ko- Limesabschnittes, eine Beneficiarstation b e-
pacer Ried verbunden ist. Zwisch en den ~tancl. - Die den mili tärischen Funktio-
be iden Weltkriegen w urde dieser Ort, der nären zugeteilten Beneficiarier hatten ver-
für eine Grenzwache e ine gün sti~e Lage schiedene Funktionen, aber am Limes trcf-
h atte, a ls archäologische Fundstelle ent- f en wir sie in der Spätantike überall an d er
deckt, da man h ier mehrere Skelettgräber Spitze einer Art Grenzwachen, wo au ch
aus Ziegeln gebau t m it Kreuzfibeln und Zollkontrolle ausgeüb t wurde. 108 Die her-
Tonlampen als Beigaben, fand, f erncr auch vorragende Lage e iniger Hügel bei Aljmas,
eisernes Werkzeug, Wa llen, Teile ei nes Wa- wo man römische Grenzwachen envarten
gens, spä trömisch c Münzen, eine silberne kann, ist schon erwühn t \\·orden. rnn
Fibula au s der Völkerwanderungszei t
u. d. ä. 105 - Die Inschrift ist hier \Nieder-
gegeben so wie sie publiziert wurde, man Vukovar
könnte aber auch annehmen, cl~ss sie an-
der:, lautete und v ielleicht dem Mars Victor 21) Deo 1 Sancto Herculi 1 T( itus) FI
gewidmet war, was inhaltlich keinen gros- (avius) Macr[i]anus prac[f](ectus) 1 coh
se n Unterschied bedeuten würde. Die In- (ortis) I His 1 pan(orum) eq (uitum ) 1 trib
schrift wird ins 3. Jahrh. datiert und ob- (unus) coh(ortis) 1 II Aug(ustae) Dac(ic::te)
zwar man nicht weiss. zu welchen Kaisers P(iac) F(i<lelis)? (miliariae) eq(uitum) 1
Wohle s ie gewidmet wurde, zeigt die Wid- V(otum) s(olvi t) l( ibens) m( erito) 1. 11 0
mung den Go ttheiten (oder dem Gott) des Diese Ara, die Brunsmid und Kubilschek
Krieges und Sieges an, dass im 3. Jahrh. noch im vorigen Jahrhundert im Park des
hier Krieg geführt wurde und dass der De- Schlosses Elz in Vukovar gesehen haben ,
dikant ein Soldat, e in Offizier oder aber befindet sich jetzt im städtischen Museum
eine Tn1ppe gewesen sein konnte. Wenn in Vukovar. Sie ist Herkules gewidmet und
m an den Zeitabschnitt von den Scverern die Inschrift nenn t zwei berittene Auxiliar-
bi~ Diokl e tian in Betracht zieht , kann sieb truppen, wodurch sie zur Genü!:!"e als Mi li-
diese Dedikation auch au[ einen Yon den tärinschrift charakterisiert ist. Das legt den
zahlreichen Bürgerkriegen beziehen. Gedanken nahe, dass sie aus Satin sta'inm ~n
könnte. Man muss aber auch bedenken. da "
Aljmas die Römer in Vukovar selbst eine militäri-
sche Station haben konnten und zwar an
20) I(O\i) O(ptimo) M(aximo) 1 C(aius) der Stelle der Franziskanerkirche und des
Oppius 1 Bcbius 1 b(ene)f(iciarius) co(n) Gymnasiums, \\'eil sich dieser Punkt hoch
70 DANICA PlNTEROVIC

über der Donau auf einer so dominanten befand und somit wäre der Stein ein Zeuge
Lage befindet, dass die Römer sie in ihr Ver- mehr für den unter den römischen Solda
teidigungssystem einschliessen mussten. - ten so seh r verbreiteten Mithraskult. 11 G
Die coh. I. Hispan. equitata befand sich
um das Jahr 60 in Pannonien ( CIL XVI 4), V in kovci ( Cibalae)
aber der Aufenthalt in Unterpannonien ist
bisher noch nirgends bewiesen, in Ober- Im nahe gelegenen Vinkovci ist auch
pannonien nur durch Ziegelstempel. Die eine Militärinschrift gefunden worden.
coh. II. Aug. Dac. p. f. milliaria equitata 25) D(is) M(anibus) 1 C(aio) Aponio
ist nur durch diese Inschrift bezeugt. 111 Mem 1 mio Celeri tribu 1 no militum leg
Auf Grund der Buchstabenform und der (ionis) 1 primae Italicac Iulia Pia coiugi
1

Widmung dem Kriegergott Hercules kann (sie!) bcne 1 merenti Aponia 1 Gallitia fra-
die Ara ins 3. Jahrh. gesetzt werden, in die tr[i]. i11
Zeit der Severer, als der Herculeskult in Diese Grabara mit gut erhaltener In-
Unterpannonien blühte. 112 schrift ist dem t1ibunus militum der leg
I Ital Gaius Aponius Memmius Celer von
Solin (Cornacw11) seiner Gattin und Schwester errichtet wor-
den. Da es gar keine Beweise dafür gibt ,
22) M(arco) Domitio M(arci) f(ilio) dass das Municipium und später die Colo-
Viminaci(o) 1 [ . . . . . . (? .. centurioni) leg nia Aurelia Cibalae aus einem Militärlager
(ionis) (quartae)] ' F(laviae) f(elicis) sti[p entstanden ist, ist Brunsmid der Meinung,
(endiorum)] XVII qui 1 Yixit annis 1 dass der genannte tribunus rnilitum schon
[XXXVII Do]mitius ... 113 ausgedient war, als er starb.
Dieser Grabstein wurde in Sotin gefun-
den. Marcus Domitius war aus Viminacium Der VoIJständigkeit '"'' egen soll diese In-
gebürtig, hatte als Soldat oder Offizier, was schrift aus dem nächsten Hinterland un-
nicht zu entnehmen ist, in der leg IV F . f. seres Limesabschnittes nicht ausser Acht
17 Jahre hindurch gedient, als er mit 37 gelassen werden, umsoweniger a ls Vinkovci
J ahren starb. Die leg IV F. f. war im Jahre 86 ein wichtiger Strassenknotenpunkt war,
nach Moesien gekommen und war bis zum durch den sicherlich in turbulenten Zeiten
Jahre 110 in Margum stationiert, später Truppen durchzogen. Auch fand hier 314
dann ständig in Singidunum. iu Diese In- die berühmte Schlacht zwischen Konstan-
schrift wird mit dem 2. Jahrh. datiert. Es tinus und Licinius stat t.
ist nicht möglich festzustellen, zu welchem Zuletzt wollen wir hier zur übersieht
Zwecke sich M. Domi tius in Comacum be- eine Liste aller Militäreinheiten, die in
fand, doch wird es irgendeine Mission zur Tnschrif ten auf unserem Gebiete vorgekom-
Grenzverteidigung gewesen sein. men sind, aufstellen:
23) Libero Pa 1 tri Sacr(um) : G(aius)
An tonius 1 Sabinus b(ene)f(iciarius) c[o Name Zahl Fundort
(n)]s(ularis) 1 V(otum) s(olvit) l (ibens) der der der
m( erito) . m Einheit Inschriften Inschriften
Dies ist die zwei te Inschrift die in Sotin
gefunden worden ist. Sie ist sehr grob und legio II Adiutrix 5 Osijek 5
unregelm ässig gemeisselt und dürfte mit leg io I Adiutrix ( 1) Osijek 1
dem 2. oder eher noch mit dem 3. Jahrh. legioX Gemina 1 Osijek 1
datiert werden. Aus dem Text geht hervor, legio XIV Gemin a 1 Osijek 1
dass sich auch in Cornacum eine Benefici- lcgio II Italica 1 Aljmas 1
arstation b efand, und wie l3runsmi d glaub t, Jcgio I V Flavia 1 Satin 1
aus dem Grunde, weil hier von der Donau- legio I Italica l Vinkovci 1
strasse eine Nebenstrasse auf Vinkovci zu
( Cibalae) abzweigte. ala II Aravacorum 5 Dalj 4
ala T c. R. 3 Dalj 3
Ilok (Cucciwn) a la praetoria c. R. ( 1) Dalj l
aJa? 1 Osijek 1
In Ilok wurde in sekundärer Benützung coh I Alpinorurn 1 Osijek 1
auf dem orthodoxen Friedhof ein Stein mit coh II Alpinorum 1 Osijek 1
der Widmung Deo [So]li [I]nvict[o] gefun- coh III praetoria l Osi.jek 1
den. Das Wort Mithras befindet sich nicht coh [ Ulp . Tra. c. v. 1 Osijek l
auf diesem beschädigten Stein, aber man coh I Hi spanorum 1 Vukovar 1
dar[ wohl annehmen, dass es s ich dort coh II Augusta (1) Vukovar 1
LIMESSTUDIE:t\ IN DER BARANJA UND IN SLA WON!EN 71

(Die in Klammern angeführten Zahlen bezie- Stempel wurden in Sotin 1 ~ 8 und einer in
hen sich auf Einheiten, die nicht selbstän- Petrijevci gefunden. 129
dig, sondern zusammen mit anderen Ein- LEG VI HE (H und E in Ligatur);
heiten erwälrnt sind.) einer wurde in Zmajevac und einer in Ba-
tina gef-unden 130 •
MILITÄRSTEMPEL AUF ZIEGELN L VI HR C X (legio VI Herculia cohors
X) ; drei dieser Ziegelstempel befinden
Etwas mehr Kenntnisse über den Auf- sich im Osijeker Museum, doch einer da-
enthalt der Truppen, ihre Dislokationen, von ist unbekannter H erkunft, während der
oder ihre Tätigkeit in Pannonien erhalten zweite aus Dalj und der dr it te aus Moeari
wir durch das Studium der Militärstempel stammt 131 •
auf Ziegeln, weil sie manchmal den Inhalt 7) LEG I NOR (legio I Noricorum) ist
der Inschriften auf Stein einigermassen mit zwei Exemplaren verlreten. Einer wur-
ergänzen. de in Ilok, der zweite in Sotin gefunden.
Wenn wir das Gelände Mursas, seine Beide befinden sich im Arch aeologischen
näh ere und weitere Umgebung, wo die m ei- Museum in Zagreb 132 .
sten Ziegelstempel gefunden wurden, und 8) EXERC PAN I NF (exercitus Panno-
den Limesabschnitt von B a lina bis Ilok, niae Inferioris); drei solche Stempel \vurdcn
umfassen, bekommen wir nach dem heu- in Osijek gefunden i:i:i und einer in Sotin
tigen Stand der E videnz folgende übersieht (befindet sich in Zagreb) 1H.
(wir müssen aber voraussetzen, dass nicht 9) CL F P (Classis Flavia Pannonica);
alle gefundenen Ziegelstempel publiziert dieser Stempel wurde in Strbinci bei Da-
wurden oder zu unserer Kenntnis gelangt kovo gefunden 130 .
sind): B Stempel der Hilfstruppen
10) C III ALP (cohors III Alpin orum);
A Stempel der Legionen Fundorte sind Bilje, Popovac 136 und Lug 137 •
11) COH II AST ( cohors II Asturum);
sechs Stücke wurden in Batina gefunden
1) LEG X G P F ( legio X Gernina Pia
und ausserclem noch ein Ziegel mit der
Ficlelis); es si nd zwei Stempel in Osijek Bezeichnung COH II HAST i3s.
gefunden worden 11 R und zwei weitere in
12 ) CHOPTC (cohors I Thracum civium
Ceric (Fundort Plandiste) bei Nustar. Einer
[Romanorum]); Fundort Strbinci bei Da-
davon b efinde t s ich im Vukovarer Muse- kovo m.
um, 119 der andere in Privatbesitz in Vin- 13) COH VII BR ( cohor s VII Breuco-
kovci. i20
rum); im Osij eker Museum liegen fünf
2) Leg U AD P F (legio II Adiutrix Pia
solche Stempel auf, drei davon sind in
FideJis); uns sind drei solche Stempel be-
Osijek gefunden, zwei sind unbekannter
kannt. Der erste wurde in Osijek gefunden,
Herkunft; einer wurde auch in Batina ge-
doch is t er verloren gegangen, der Z\Veite,
f-unden 140 • COH VII BR AN (cohors VII
dessen Fundort unbekannt ist, befindet sich
Breu corum Antoniniana); sechs Stempel
im Osijeker Museum, m der dritte stammt
befinden sich im Os ijeker Museum (zwei
aus Ba tina und wird im Budapester Muse-
davon sind unbeka nnter Herkunft 141 ). Der
um bewahrt. 122
gleich e Stempel wurde auch in Bilj e, Popo-
3) LEG XITII GM V (legio XIV Gemina
VHC und in Batina gefunden. 142 (T. IV 7a-7e).
Martia Victrix); ein Stempel dieser Legion
wurde in Petrijevci gefunden. 12 a Ein geringerer Teil der hier angefüh r-
ten Stempel ist von J. Szilagyi, der grössere
4) L V M (legio V Macedonica); ein
von M. Bulat veröffentlicht worden. M. Bu-
Stempel dieser Legion ist in Osijek gefun- lat \'eröffentl ichte 1965 alle Ziegelstempel,
den worden. 124
die sich zu der Zeit in der Sammlung des
5) LEG VII CL (legio VII Claudia); zw~i Osi,ieker Museums befanden. Es muss be-
Stempel \vurden in Osijek gefunden, doch tont werden, dass wir auch jene Ziegel-
sind sie verloren gegagen, der dritte, der stempel aus der Museumssammlung an-
sich im Osijeker Museum befindet, ist un- führten, deren Fundort unb ekannt is t , da
bekannter Herkunft. 125 wir mit grosser Wahrscheinlichkeit voraus-
6) LEG VI H (legio VI Herculia); laut setzen müssen, dass sie vom Terrain Mur-
Katancic wurden mehrere Stücke in Osijek sas oder der nächsten Umgebung ins Muse-
gefunden. 1 ~ 0 Heute befinden sich im Osi- um gelangt sind.
jeker Museum drei solche Stempel und Wenn wir uns über den Aufenthalt, den
einer im Archaeologischcn Museum in Za- Durchgang oder die Tätigheit einer Truppe
greb, aber aus Osijek stammend. 127 Zwei an einem Ort aur Gnmd des Fundes ihres
,_
-·1 DAN1CA PINTEROVIC

Ziegelstempels, ein Urteil bilden wollen, den Oberresten eines grossen Zie:gelofens
müssen wir auch den neuen Erfahrungen eine Menge Ziegel mit dem Stempel Cl Fl
der Forscher gerecht \\·erden. Das Vorkom- Pan ( classis FlaYia Pannonica) gefunden.
men eines Ziegelstempels muss noch nicht Die Stempel sind dem Typus der Buch-
bedeuten, dass sich die betreffende Ein- staben nach und in Beziehung auf den
heit kürzere oder längere Zeit hindurch dort Text Yerschiedenartig. Dieser überra-
aufgehalten habe, denn die Militärtruppen schende Fund hat gezeigt, dass gleich-
transportierten oft ihre Erzeug'1i..::sc, vor zeitig in einer gerchlosscncn Masse> (Rkps.)
allem stromabwärts (doch gibt es auch Stempel mit schön geformten und korrekt
Fälle, wo man einen Transport stromauf- eingepressten Buchstaben auftreten neben
würts crwügcn muss) . Als Beispiel möchte solchen, auf denen die Buchstaben unge-
ich anführen, dass auf dem Fundort Pin- schickt ausgeführt sind, .ia sogar im selben
cum in Mocsicn, an der Mündung des Pek Stempel regelmässig und retrograd. Es ist
in die Donau, Ziegel mit Stempeln der leg nicht möglich in diesem Fund eine Chrono-
VII Cl (audia) und der leg IV Fl (avia) logie nach dem Typus der Stempel aufzu-
vorgekommen sind. Eine Analyse der Zie- stellen, hingegen scheint es, dass die Ver-
gel und Stempel hat zur Annahme geführt, schiedenartigkeit der Stempel mit der
dass ein Teil der Ziegel mit dem Stempel Geschicklichkeit, beziehungsweise mit der
der leg VII Cl im H:mptlager dieser Legi- Schreibfertigkeit des Meisters, der sie
on in Viminacium erzeugt worden war schnitt, in Zusammenhang steht. Diese
und dass er stromabwärts bis Pincum Ziegelbrennerei der pannonischen Flotte
transportiert wurde. soll im 4. Jahrh. in Betrieb gewesen sein 1 rn.
Die Ziegei mit dem Stempel der leg Diese sehr nützlichen neuesten Erkennt-
IIII (ohne die Bezeichnung FL oder F. F. nisse wurden während der Arbeiten am
wie d ie Ziegel aus dem Hauptlager in Sin- jugoslawischen Limessek tor gewonnen. Es
gidunum gcstempel t waren), führten zu der gibt neue Erfahrungen auch anderswo, z.
Voraussetzung, dass s ie nach den Formen B. am ractischen Limes. Es wurden nämlich
der lokalen Ziegelei erzeugt wurden, weil siimtliche. im nördlichen Raetien gefun-
sich Abteilu ngen dieser Legion aus Sin gi- dene Ziegel, und besonders jene mit dem
dunum ebenfalls kürzere Zeit ~m der Mün- Stempel der leg III, genau untersucht. Die
dung des Pek befinden konnten 143 • Ferner Ziegelei in Abbach erzeugte den grössten
beweist der Ziegelst empel, der auf der Lo- Teil der Legionsziegel , obzwar man voraus-
kalität Cuppae (h eute Golubac) gefun- setzt, dass auch in Regensburg eine Ziege-
den wurde und LEG IIII F F CUPP (leg lei bestanden habe und dass diese flussab-
IV F(lavia) F(elix) Cupp(is)) lautet, dass wärts die Ziegel bis S traubing und Kün-
sich zweifelsohne die Ziegelbrennerei selbst 7ing versandte. Aus der Analyse ging hervor.
im Orte Cuppae befunden hat. dass das Verbreitungsgebiet der Ziegel
Auf der Lokalität Pontes bei Kostol, das mit dem Stempel rler h eimischen Legion
zu gleicher Zeit entstanden ist wie die die Ortschaften an der Donau oder unweit
berühmte Trajanische Prücke, und in des- davon umfasste 147 • Abbach liegt am Anfang
sen Umgebung, wurd en Ziegel mit verschie- des Donaulimes, wo seit jeher ein Übergang
denen Stempeln gefunden und zwar der über den Fluss bestand. Dort befand sich
coh I Cretum , der II Hispanorum und der das erste Legionslager, dessen Sitz später
III Brittonum. Man ist der Ansich t, dass nach Regensburg verlegt wurde, während
sie von den Truppen stammen, die die die Ziegelei in Abbach bli eb, viellei cl1t aus
Brücke und die Befestigungen zu Trajans dem Grunde, weil der Ziegeltransport fluss-
Zeiten bau tcn. 144 Es wurde fcstgcstcll t, dass abwär ts keine Schwierigkeiten vorstellte.
am Obermoesischen Limes eine~ganze Reihe Deshalb wird auch die Annahme, dass
Mili tärziegelbrennercien bestanden haben, Abteilungen der Legion, z. B. in S traubing
deren Erzeugnisse mit den Ste mpeln der Le- stationier t waren und dort Ziegel mit dem
gionen und Hilfstruppen oder sogar d er Legionsstempel erzeugten nicht bestätigt,
Kastelle oder Kastra gekennzeichnet sind. hingegen aber dass diese Ziegel in mehrere
Ihre Erzeugnisse sind über ein ziemlich Ortsch aften flussabwärts befördert wurden
weites Gebiet verbreitet, was besonders für und dass sogar die Privatziegelei mit dem
Ziegel mit dem Stempel der leg VII Cl gilt, S tempel M. Vindel. Surini [M (arci ) Vindel
denn solch e sind an vielen Or ten Obermoe- ( ici) Surini] in Abb ach für den Bedar f der
siens und sogar ausserhalb dieser Provinz Legion gearbeitet habe 148 •
gefunden worden. 14 5 Auch die Epigraphik der Stempel-
Bei den Ausgrabungen in Progarski vi- n bdrücke ist kompliziert, weil die Stempel-
nogradi in Syrmien im J . 1966 wurde in schneider dem Material entsprechend den
LIMESSTUDIEN I N DER BARANJA UND I N SLAWONIEN 73

Stempel pos1t1v oder n egativ, normal oder Fundort


rückläufig, verkehr t oder h albverkehrt,
kursiv oder mit Grossbuch stab en schneiden ad l Os ijek 2 Cer ic 2
mussten . Dazu darf m an auch d ie Abkü r - ad 2 Osijek 2 Batina
zungen und Ligaturen, die Besonderheiten ad 3 Petrijevci 1
der Buchstabenfor m und dergleichen meh- ad 4 Osij ek
reres nich t ausser Acht lassen . Alle diese ad 5 Osij ek 3
F ormen und Eigenh eiten treten früh und ad 6a Osijek 4 So t in 2, Petrijevci 1
spä t auf und dadu rch, s o h eisst es, ist die ad 6b Zmajevac 1, Ba t ina 1
Chronologie sehr er schwert 149 • ad 6c Osijek 3 Dal j 1, Mocari 1
In Regensburg sind an mehrer en Stellen ad 7 Ilok 1, Sot in l
Ziegel m it dem S tempel der leg II I tal ad 8 Osij ek 3 So tin 1
(ica) , die ihren Si tz in Noricum hatte, ad 9 S trbin ci 1
gefunden worden. Die Möglichkeit, dass ad 10 Bilje 1, Popovac 1, Lug 1
diese Ziegel stromaufwärt s aus Noricum ad 11 Bat in a 7
nach Regensburg gebracht werden konnten, ad 12 Str binci 1
kommt nicht in Betracht, es wird dagegen ad Ba Osijek 5 Bat in a 1
angenommen, dass vielleich t wegen Zeitnot ad 13b Osijek 6 Bil je 1, Popovac 1, Batina 1
oder Mangels an Arbeitskraft eine kleinere
Abteilung der leg II Ital nach Regensburg, Von img'2samt 59 Militärziegel stempeln
oder sogar nach Abbach, kommandiert wor- sind 29 in Osijek selbst oder in der Umge-
den war, um dort die Produktion der mit bung gefunden worden , während die Fund-
dem Namen dieser Legion gestempelten orte der übrigen 30 län gs der Donau oder
Ziegel zu vergrössern. Im Lager der leg der Strassen, die nach Mursa führten, lie-
II Ital in Lauriacum wurde auch ein Stem- gen. - Zuerst wollen wir uns mit jenen
pel der leg I II Ital gefunden, was wieder Stempeln befassen, die Militäreinheiten
den Beweis für eine gegenseitige Hilfelei- nennen, die auch auf unseren epigraphi-
stung zweier Legionen ergibt 1so. schen Denkmälern vorkommen.
AlJe diese Beispiele aus der Fachlitera- In Mursa starb ein Soldat der lee: X
tur sind absichtlich herausgegriffen, um G P f aus der Centurie des Paetus, di~ in
die Mannigfaltigkeit der Kombinationen in die Zeit zwischen 102 und 107 datiert wird,
Bezug auf die Ziegelerzeugung und den dh. des. zv;eiten dazischen Krieges des
Ziegeltransport der römischen Truppen zu Kaisers Trnjan. Der Fund zweier Zie-
zeigen. gel in Osi jek und weiterer zwei
Wir wollen h ier eine übersieht aller auf dem Fundort Plandistc bei Ce-
angeführten Mil itärstempel unseres Limes- nc, dürfte vielleicht mit dem Aufenthalt
sektors geben: dieser Legion in diesen Gegenden in Ver-
bindung gebrach t werden. Es ist möglich ,
dass die Ziegel in einer lokalen Ziegel-
Name der Truppe Zahl der Stü ck e brenn erei in Mursa für den Bau m ilitäri-
scher Objekte während eiliger Kriegsvor-
1 LEG X G PF 4 bereitungen erzeugt wurden u nd dass sie
2 LEG II AD P F 3 auch für ein Bauobjekt b ei dem heut igen
3 LEG XIIII G M V 1 Ceric unweit von Cibalae (Vinkovci) ver -
4 LVM 1 wendet wurden .
5 LEG VII CL 3 Die X. Legio n h a t ein e in teressan-
te Geschichte. Sie weilte zweimal in
6 a LEG VI H 7 Hispanien . Als un ter Vespasian am
6 b LEG VI HE 2 Rhein Unruhen au sb rachen , verliess
6 c LVI HR C X 5 sie auf immer H isp anien und kam nach
7 LEG I NORIC 2 Untergermanien ins Lager Noviomagus, wo
8 EXERC PAN INF 4 sie bis zu Trajans Zeiten blieb, a ls sie zu-
9 CL FL P erst nach Aquincum u nd dann gegen Ende
1
der Regierungszei t Trajans nach Vindobon a
10 C III ALP 3 versetzt wurde. Wenn unsere Stemp el mit
11 COH II AST ( HAST) 7 dem Namen dieser Legion wirklich mit
dem Aufen th alt einer Abtei lung der Legion
12 CH O P T C 1 in Mursa in VerbindW1g stehen, kann das
13 a COH VII BR 6 nur zur Zeit ihres Aufenthaltes in Aquincum
13 b CH O VII BR AN 9 gewesen sein 151 .
74 DANICA PINTEROVIC

Was die II. Legion mit dem Beinamen s tempel tatsächlich mit einem Aufenthalt
Adiutux, die mit fünf Inschriften auf unse- der XIV. Legion in Mursella nach der Ver-
rem Gebiete dokumentiert ist, betrifft, kön- nich tung der XXI. Legion, Rapax genannt,
nen wir ihren Au fenthalt hier ebenfalls in Verbindung stehe. Beweise aber über
mit dem Vorkommen von Ziegelstem peln, d as Bestehen eines Militärlagers in Petri-
deren zwei aus Osijek und einer aas Batina jevci gibt es vorderhand keine. Die ältere
stammen, in Zusammenhang bringen. Da Literatur setzte nur voraus, dass Mur sella
sich die Inschriften der Legion auf die Zeit der Sitz der legio XXI Rapax gewesen sei,
Trajans, Hadrians und die posthadrianische weil hier der erwähnte Stempel der XIV
Epoche beziehen, neigen wir dazu die Zie- Legion, die an ihrer Stelle nach Pannonien
gelstempel dieser Legion ebenso zu datie- geschickt worden war, gefunden w urde.
ren . Die I. und II. Legion mit diesem Bei- Die XTV Legion hat viele Spuren in Pan-
namen ist schon während der Domitiani- nonien hinterlassen und es ist schwer ihre
schen Kriege in Pannonien erschienen. Die Ortswechsel zu verfolgen. Diese Möglich-
II . Legion wurde vielleicht zu Anfang, aber keit hat auch A. M6csy in seiner Hypothese
bestimmt zu Ende der Regierungszeit Tra- benützt, dass nämlich zu Domitians Zeit
jans nach Aquincum versetzt, wo sie bis in in Pannonien vier Legionslager bestanden
die Spätantike dokumentiert ist. 152 haben : in Poetovio, Carnuntum, Aquincum
Auf Grund der in Osijek und Batina und Mursella ( ?) 157 - Da Trajan den
gefundenen Stempel, können drei Möglich- gr össten Teil der pannonischen Truppen in
keiten vorausgesetzt werden; erstens , dass den dazisch en Kriegen verwendete, konn-
die Ziegel aus Aquincum auf der Donau te er vielleicht auch d ie XIV. Legion aus
nach Batina und nach Mursa transportiert dem Lager von Mursella her ausgezogen ha-
\vurden; zweitens, dass die Ziegelbrenner ben. Der Aufenthalt der genannten
der Leg:on aus Aquincum nach Mursa (oder Legion in Mursa konnte auch zu einem
Eat~na) geschickt wurden, um dort für ei- späteren Zeitpunkt stattgefunden haben,
nen bestimmten Zweck (Bau eines Objek- während der markomannischen K rie-
tes ) Ziegel zu erzeugen und dass sie diese ge von 166 bis 175 a ls die Markomannen,
Zie~el mit c!em Stempel ihrer Legion be- Quaden und Jazygen in die Donauprovinzen
zeichneten und drittens, was am wahr- eindrangen und bis Italien vor stiessen, bis
scheinlichsten ist, dass die Ziegel hier erzeugt es Marcus Aurelius nicht gelang, sie zu
wurden, während des Aufenthaltes eines unterwerfen; oder z. B. zur Zeit Caracallas,
Detachements zu Trajans, H adrians oder als in seinem orientalischen Kriege gegen
Mark Aurels Zeiten. ·Man kann also die die Parten d ie I. und II. Legion Adimrix
Anwesenheit der II. Legion Adiutrix in Mur- und die XIV. Gemina teilnahmen. 158
sa annehmen, doch für die Grösse des Der Fund der Ziegelstempel L V M und
Einsatzes oder die b esondere Aufgabe, die LEG VII CL in Osijek legt den Gedanken
sie dort zu leisten hatte, fehlt jede Unter- nahe, dass diese Legionen, die als moesische
lage. bekannt sind, einen weitverzweigten Han-
Die XIV. Legion, genannt Gemina Martia del mit Ziegeln, bis ins b enachbarte Pan-
Victrix, ist in Mursa mit der Grabinschrift nonien, b etr ieb en haben. Besonders unter
des Centurionen Aurelius Secundus doku- Domitian mussten diese Verbindungen re-
mentiert . 153 Die Analyse des Namens ergibt ger gewesen sein, weil damals der östliche
eine Datienmg zur Zeit oder nach Marcus Teil Pannoniens zu Obermoesien gehörte.
Aurelius 154 , doch erlaubt die Geschichte Die leg V Macedonica ist schon vor unserer
dieser Legion auch eine frühery Datierung. Zeitrechnung nach Moesieri gekommen
Sie kam nämlich in den Jahren 92/93 an und h at mit einer Unterbrechung unter
die Stelle der im sarmatischen Kriege ver- Nero bis zur Zeit Caracallas ständig h ier
nichteten leg XXI Rapax 155 • Während des geweilt, während die leg VII Cl unter Nero
.:-rsten dazischen Krieges war sie in Vin- aus Dalmatien hergekommen und in Ober-
dobona, zu Ende dieser Kriege in Carnun- moesien auch noch nach Diocletians Re-
tum, wo sie auch ständig blieb. Der Stem- formen 159 geblieben ist . Aus unserem Li-
pel dieser Legion auf einem in Petrijevci messektor ist keine Inschrift dieser beiden
(Mursella) gefundener> Ziegel 156 ist der Legionen bekannt. Zur Beförderung der
einzige derartige auf dem Gebiete von Un- Ziegel aus Moesien nach Unterpannonien
terpannonicn und könnte mit dem Aufent- musste wenigstens teilweise der Weg strom-
halt dieser Legion in Mursella oder Mursa aufwärts auf der Donau oder Save benützt
in Zusammenhang gebracht werden. werden.
Auch in diesem Falle sind nur Voraus- Die Stempeln der VI. Legion Herculia,
setzungen möglich, nämlich dass der Ziegel- die in drei verschiedenen Formen in un-
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLAWONIEN 75

serer Sammlung vorkommen, sind mit sie- Herculia 163 gefunden wurde. Ob er auf der
ben Stücken vertreten, für die Osijek als Donau flussaufwär ts dorthin gelangen konn-
Fundort angenommen wird . Ferner sind te, oder ob dor t Truppen unserer Legion
noch weitere sieben Stücke aus den Fund- arbeiteten und selbst Ziegel erzeuglen, bleibt
orten Batina, Zmajevac, Mocari, Dalj, eine ungelöste Frage. Man könnte auch
Sotin und Petrijevci vorhanden. Diese an gegenseitige Hilfeleistung zwischen Le-
Stempel gehören in die Zeit nach Diocleti- gionen oder an rege H andelsbeziehungen
ans Militärreformen, infolge welcher um zwischen benachbarten Provinzen in dieser
d2s Jahr 300 in den Grenzprovinzen viel- Zeit der Spätantike denken. Bei J. Szilagyi
loicht 60 Legionen stationiert waren. Für ·w ird nämlich erwähnt, da1ss in Sotin und
die Provinz Pannonia Secunda formte Dio- Ilok Ziegelstempel der leg I Noric ( orum)
c!etian zwei n eue Legionen, die V. Iovia gefunden \vurden. 164 Auch diese Legion hat
und die VI. Herculia. Der Not. Dign. nach Diocletian geschaffen und mit ihr sein Ver·-
befand sich der Sitz des Praefekten der V. teidigungssystem in Noricum Rip ensc ver-
Iovia in Bononia und Burgenae und der stärkt. Im Laufe des 4. Jahrhunderts sind
Sitz des Praefek ten der VI Herculia in Noricum Ripense und Pannonia Prima unter
Aureus Mons und Teutoburgium. Ausser- ein gemeinsames Kommando des dux Pan-
dem hatten beide ihren Sitz auch in Castel- noniae Primae et Norici Ripensis gekommen
lum Onagrinum, gegenüber Bononia. 160 und so finde t man längs der pannonischen
Grenze oft Ziegel mit dem Stempel dieser
Sei t Diocletian wird die Legionsgcschich- Legion. Aus Sotin und Ilok sind bisher nur
te ungewiss, weil nur sehr wenige In-
diese zwei bekannt, die vielleicht gerade
schriften erhalten sind. Es ist bekannt,
solche Verbindungen zwischen Legionen
dass in der ersten Hälfte des 3. J2hrhun-
benachbarter Provinzen andeuten könnten.
derts die Inschriften noch zahlreich sind,
besonders zur Zeit de, Severer, aber schon In der Museumssammlung sind drei in
in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sind Osijek gefundene Ziegel mit dem Stempel
sie viel seltener, während es aus dem 4. exer(citus) Pan(noniae) Inf( erioris) vorhan-
Jahrhundert kaum welche gibt. Das ist den, einer aus Satin, der s ich im Zagreb er
auch aus der Evidenz der Inschriften in 1\1useum befindet, ist ebefalls cviden-
Slawonien und in der Baranja klar er- tiert.165 Diese Benennung bezieht sich auf die
sichtlich. Deshalb haben wir auch keine Zentralziegeleien der Provinzlegion '2 n, auf
einzige Inschrift, die die VI. Herculia er- die der V. und VI. (Iovia und H erculia) ,
wähnen wür de. Auch die Not. dign. liefert doch treffen wir solche Stempel sogar auch
kein klares zeitgenössisches Bild über die in Oberpannonien und natürlich auch auf
Verteilung der Legionen, denn um das Jahr dem Gebiete der unteren Donau von Ilok
400, als sie entstanden ist, wurde unser weiter, an (z. 166
B . in Novi Banovci, S. Mi-
Teil Pannoniens von den Goten und Hun- trovica etc).
nen überlaufen. - Dass Ziegel mit dem Eine ziemlich rä tselhafte Erscheinung
Stempel der VI. Legion auch hier in grös- ist auch der Ziegelstempel CL. F . P. aus
serer Anzahl gefunden wurden, ist nicht Strbinci ( Certissa ?) in der Osijeker Muse-
167 Wenn dieser Ziegel in
verwunderlich, da der Sitz der Legion im umssammlung.
nahen Teutoburgium und in Aureus Mons Progarski Vinogradi erzeugt worden war, 168
war. Der Praefekt der Donauflotte hatte zu hätte er auf der Hauptstrasse Si rmium -
der Zeit seinen Sitz in Mursa, 161 und Katan- Cibalae - Certissa oder auf Wasser-und
Cic erwog sogar die Möglichkeit, dass im Landwegen transportiert werden müssen.
Laufe des 4. Jahrhunderts in Mursa das stän- Zwischen den Stempeln der Hilfstmp-
dige Lager dieser Legion gewesen sei. 162 In pen sind jene der COH VII BR und COH
diese neuen Grenzlegionen wurden meist VII BR AN am zahlreichsten. Vom ersten
Barbaren rekrutiert und so entwickelten Typus sind in Osijek fünf, in Batina einer,
sich die Verhältnisse, die zu dem vollständi- vom zweiten in Osijek sechs, 169 in Bilje,
gen Zusammenbruch des Systems, auf dem Popovac und Batina je einer gefunden wor-
die Verteidigung des römischen Reiches den. 110 Eine Analyse der Technik und der
beruhte, führten. Texte der Stempel hat erwiesen, dass es
sich um Erzeugnisse einer früheren Phase
Im Gegensatz zu der natürlichen Er- im 2. Jahrh. und einer späteren in der
scheinung, dass Ziegelstempel einer Legion ersten Hälfte des 3. Jahrh. handel t, als die
meistens auf dem Gebiete ihrer Garnison VII. Kohorte den Ehrentitel Antoniniana
vorkommen, können wir einen Fall notie- erhielt, was in ihrem Stempel mit AN be-
ren, dass im weit entfernten Noricum ein zeichnet ist. 171 Diese Kohorte bestand
Ziegel mit dem Stempel der VI. Legion schon seit dem Jahre 85 in Pannonien und
76 DANICA PINT EROVIC

der Ehrenti tel c. R. w u rde ihr von Domitian weis dienen, dass in Batina schon früh Mili-
erteilt. Ihr Sitz war in Lugio, wo sie eine tär anwesend war, denn die Soldaten längs
de r grössten Militärziegeleien dieser Pro- des Limes am Rhein und a n der Donau
vinz unterh ielt. 172 Von Lugio bi s Mursa er hielten ihre Löhnung auch in kontra-
konnten die Ziegel auf der Donau bis Alj- m arkiertcn Münzen. 177 - Die archäologi-
mas flussabwärts und dann auf der Drau sche Sammlung Dr Imre Frey im S tädti-
bis Mursa flussaufwärts befördert werden, schen Museum in Sombor enthält zahl-
wie das von altersher zwischen dem Donau·· reiche römerzeitliche Gegenstände au s Ba··
tal und Mursa-Osijek gesch ah . tina, die einen höheren Lebensstanda rd in
Der Stempel der coh ITI Alp ist von diesem Gebiete bestätigen. 118 - Wir wollen
drei Fundstellen in der Näh e von Bilje, Po · auch den Grabfund aus dem Jahre 1876,
povac und Lug bekannt. Es wird angenom- dessen _reiches InYentar i ns Budapester Na-
men, dass diese Kohorte im Lau fe des 3. tional useum geriet, enväh ncn. Er bestand
Jahrh. in Pannonicn weilte. 173 - Sieben aus Glasgegenständen, Goldschmuck m it
Stempel der coh II Ast ( u . Hast), die sämt- Smaragden und Amethysten geziert und
lich in Batina gefunden wurden, legen den einer Münze Galliens, wodurch das Grab in
Gedanken nah e, dass sich d iese Koh orte die zweite Hälfte des 3. Jahrhundert s da ti-
dort im Lager längere Zeit aufgehalten ert werden konnte. 179 - Wichtig ist eben-
habe, wah rscheinlich während der dazi- fa lls de r Fund zweier silberner Fibeln au s
schen Kriege. 174 - In Strbinci wurde ein der zweiten Hälfte des 4. oder dem Anfang
Bruchstück eines Imbrex mit dem Stempel des 5. Jah rhunderts, die den Westgoten,
CIIO P T C (cohors Prima Thracum civium eventue ll westgoti<>chen Offizieren, die hier
Romanorum) gefunden . Er bezieht sich als Militärbesatzung weilten , zugeschrieben
wahrscheinlich auf die coh I Thracum c. R . werden. 180 - Von nich t geringerer Bedeu-
mit dem Attribu t Augusta, die unter Trajan tung sind au ch viele prähistorische Funde
nach Unterpannonien kam und dort aus Batina, die in grosse eu ropäisch e Mu-
b lieb. 17:; Im Ort Novi Ban ovci (Burgenae) seen gelangt sind. 181
wurden 59 Zi~gel mit dem SL::mpel dieser Nebenbei wollen wir auch bemerken ,
Ko horte gcfundc n, doch weil dort 14 ver- dass durch neuerliche Münzfunde die Sta-
schiedene Typ en des Stempels vorgekom- tionen der Limesstrasse in der Baranja
men sind, nimmt m an an , dass diese Ko- bestätigt werden konnten. In einer Privat-
h orte längere Zeit im römischen Kastell in sammlung römischer Münzen au s der Ba-
Banovci als Besatzu ng weil te. 176 Der Stem- ranja treten Batina, Zmajevac und Kopa-
pel auf dem Imbrex aus Strbinci könnte cevo zahlenmässig neben anderen Orten be-
auf eine weitverzweigte Bautätigkeit dieser sonders h ervor. Darin ist Batina mit 94
Kohorte a us Banov, i h inweis_n, wahr- Münzen (von Claudius I. bis Valens ), Zma-
sch einlich ebenfalls wjh rend der d azischen jevac mit 85 ( Claudius I. bis Arcad ius ) und
Kriege unter Trajan oder H adrian, oder Kopacevo mit 59 (von Tiberius bis Arcad i-
;iber während der Kriege unter Ma rk Aurel. us) Stücken vertreten. Obzwar es sich hier
um zufällige Funde eines Sammler s, der
ÜBER BEDEUTENDE FUNDE sich ausschliesslich mit römischen Münzen
aus der Baranj a befasst, handelt, heb en die-
Fundorte unseres Limessektors, die sich se ger ade jene Orte h ervor , die uns als
durch charakteri s tische Funde au szeichnen, wichtige Stationen der Limesstrasse be-
sind Batina, Dalj, Sa t in und Ilok, die wir kannt sind. Ich möchte noch hinzufügen,
schon durch unsere Quellenan alyse als solche dass diese Sammlung auch Münzfunde ent-
k ennen gelernt haben. Wir wollen hier h ält, die von dem Querwege, der von Ko-
über Funde, die irgendwelche Beziehung p acevo zum Drauübergang gegenüber Ne-
zur militärischen Organisation h ab en, in metin führt, s tammen. 182
Kürze berichten . Die militärische Rolle von Dalj ist durch
Au f Grund der Militärziegelstempel aus Inschriften zweier Alcn, die h ier gefunden
Batina konnte man die Vermutung aufstel- wurden , gut beleu ch tet. Der Not. dign. zu-
len, dass das Auxiliarlager hier schon gegen folge hat Da lj auch in der Spätantike die
Ende des 1. Jahrhunderts gegründe t wurde Besatzung von zwei Reitertruppen behalten.
und dass es bis spät in die Kaiserzeit fort- Die Anwesenheit der Reitertruppen in Dalj
dauerte. Dasselbe bestätigen auch andere wird durch den Fund eines meisterhaft ge-
Funde. Hier wurden z. B. drei während arbeiteten Pferdekopfschutzes bestätigt. 183
des Principatcs des Kaisers Tiberiu s kon- (T. VII 11 ) - Auch Bronzegegenstände au s
tramarkierte augusteische Asse mit dem Zei- der römischen Epoche, worunter sich m eh-
chen AVG gefunden. Dies dürfte als Be- r ere Krüge und ein Gefö ss in Form e ines
LIMESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLAWONIEN 77

Pan-Kopfes hervorheben, bekunden einen drei Sarkophage und d rei Bruchstücke von
gewissen Wohlstand. Diese Gegenstände Granitsäulen. l!ll KatanCic sah Überreste der
könnten das Eigentum einzelner Offiziere römischen Wasserleitung in Ilok und Rui-
gewesen sein. 184 (T. V 8a, b). - Dalj ist auch nen in der Umgebung, 192 wogegen Taube
als Fundstelle der Bronzezeit 185 und der eine Wegstunde von Ilok nach Osten in
späteren Eisenzeit 186 von grosser Bedeu- einem Hain Res te römischer Bauten sah,
tung. - Die Fortdauer Teutoburgiums bis die er einem Dianatempel zuschreibt. 193 -
in die Spätantike bezeugen drei Münzen des Auch Brunsmid befasst sich mit Ilok und
gepidischen Königs Kunimund aus dem 6. zählt Funde, die er im Schlosse des Fürsten
Jahrh., die in Dalj gefunden wurden und Odescalchi gesehen hat, auf: Fragmente
mit der Herrschaft der Gepiden auf diesem eines marmorenen Grabsteines m it fünf be-
Gebiet zusammenhärnren. 187 schädigten Büsten, einen Satyrkopf auf
Sotin tritt vor vielen anderen römischen einer Marmorplatte, und eine kleine Ara,
Lokalitäten durch solche Funde hervor, die DEO SOLI INVICTO gewidmet, in sekun-
seinen militärischen Charakter besonders därer Verwendm1g auf dem orthodoxen Firicd
lebhaft betonen . Es befinden sich darunter hof. 194 - Zwei silberne Fibeln aus der
Teile eines Schuppen-u. eines Kettenpan- Völkerwanderungszeit aus dem 5. oder 6.
zers, ein eiserner Pfeil, eine Hacke, ein Mes- J ahrhundert wurden in Ilok gefunden 195
ser, eine Sense, eine eiserne Maske, ein und im benachbarten Nestin eine goldene
Umbo u. d. ä. 188 Es bestehen auch zahl- Spange mit Amaldinen verziert, wahrschein-
reiche Funde aus dem Privatleben: ein lich ostgotischen Ursprungs. 196 Alle diese
Goldschmuck, Gemmen, Bronzearmringe, Funde bieten einen Beweis für die Fort-
ein Bronzespiegel, Fibeln, Anhänger, Schlüs- dauer des Lebens auch auf diesem w ichti-
sel , Gewichte, Glasperlen, einige Bronzepla- gen strategischen Ort.
stiken und sogar eine Bronzehand mit den
Symbolen des Sabazius-Kults; auch Sigil- ÜBER DIE WICHTIGSTEN
laten und Tonlämpchen sind nennens- FORSCHUNGSPROBLEME
wert. 189 Mursa und Cibalae, in unmittelbarer
Die Bedeutung der Station Cuccium auf Nähe des Limes gelegen, sind jene Ortschaf-
der Limesstrasse und der militärische Cha- ten, die zur Zeit der Eroberung und später
rakter dieses Ortes wurde zur Genüge her- der Pazifikation und der Romanisierung
vorgehoben. Man ist allgemein der Ansicht, der Provinz die grösste Rolle spielen mus-
dass das h eutige Ilok auf dem Platze des sten. Beide sind auch später zur Zeit der
einstigen Cuccium enstanden sei. Die Ver-· Dekadenz und der vielen Bürgerkriege
strcutheit der Funde auf diesem Gelände Kampfplätze gewesen, denn gerade hier
hat aber auch zu anderen Voraussetzungen wurden die blutigen Schlachten, die über
geführt. So sucht Schoenwisner Cuccium das Schicksal des Kaisertums entschieden,
zwischen Susak und Ilok, Kukuljevic bei geschlagen: die Schlacht zwischen Licinius
Nestin und Miller zwischen Sarengrad und und Konstantin bei Cibalae 314 19 ; und die
Ilok. 190 In der Umgebung von Ilok sind Schlacht zwischen Magnentius und Kon-
nämlich stromaufwärts u nd stromabwärts stantinus bei Mursa 351. 198 Die Darstellung
Funde vorgekommen. Es handelt sich viel- der historischen Entwicklung d ieser Lokali-
leicht um Siedlungen und Wirtschaftsge- täten würde den Rahmen des gestellten
höfte neben dem Militärlager, die über ein Themas i_'.berschreiten, obzwar sie 1m
r,rösseres Gelände verstreut waren. Es wur- Hinterland des Limes bestimmt zwei
de schon erwähnt, dass im Dorfe Nestin wichtige ökonomische und wahrscheinlich
östlich von Ilok ein Meilenstein gefunde~ auch militärische Basen bildeten. Des-
worden ist, und noch weiter im Dorfe Su- halb wird auf die Fachliteratur über
sek wurde ein Grabstein des T. Fl. Severus diese Kolonien venviesen. 199
Gogaenus, der decurio col( on.iae) Sir( mi- Was Mursa betrifft, so is t seine militäri-
ensium), quaestor, duovir und prafectus sche Rolle ziemlich klar, sie geht notwen-
fabrum war, gefunden (CIL III 3685 und dig aus der Lage in der Nähe der Drau-
10249) . Diese Inschrift weist auf ein Land- mündung und der Limesstrasse h ervor und
\ gut dieses Bürgers Sirmiums hin, der sich
auf seinem Besitz auch begraben liess. -
wird, abzeschen von Militärinschrif ten und
Ziegelstempeln, auch durch zahlreiche Fun-
Marsigli, der am Anfang des 18. Jahrhun- de, die sich auf militärische Ausrüstung und
derts Ilok besuchte, war von seinen Alter- Soldatenleben beziehen könnten, bestätigt.
tl.h~.:=rn se~r beeindruckt, von denen er viel (T. VI 9. - 9c, lüa; VII lüb; VIII
mehr~en hatte als jene, die nach ihm 12; IX 13). Ob sich Mursa, noch
dorthin kamen. Unter anderem erwähnt er bevor es zur Kolonie erhoben wurde, aus
DANICA PINTEROVIC
78

einem Militärlager entwickelte, ob es als wendet wurde und dass dieses Material in
Veteranenkolonie entstanden war und ob vielen Fällen durch Jahrhunderte gänzlich
es und an welcher Stelle auch später ein verschwunden ist. Das aber was aus S tein
pro\'isorisches Lager hatte für die Truppen, oder Ziegeln gebaut war, wurde zerstört
die während der · dazischen, sarmatischen oder verschleppt und in späteren unruhigen
und markomannischen Kriege und beson- Zeiten zu neuen Befestigungen verwendet,
ders zur Zeit der Bürgerkriege unbedingt sogar noch im Laufe der 150-jährigen Tür-
durch Mursa ziehen mussten, dass alles kenherrschaft in diesem Lande. Auch die
kann man heute noch nicht beweisen. Im langdauernde Gleichgültigkeit Altertümern
Jahre 1968 hat die erste systematische Aus- gegenüber ist in grossem Masse schuld d a-
grabung in Mursa in der Nähe seiner süd- ran, dass heute die Forschung auf so
lichen Stadtmauer stattgefunden. Diese Ar- grosse Schwierigkeiten stösst. Desh alb kann
beit soll fortgesetzt werden, um durch die der Stand der Limesforschung auf unserem
Stratigrnphie und Chronologie mehr Klar- Sektor weder m it jenem a uf der Hadriani-
heit über seine Anfänge und Entwicklung sche? Mauer in England, noch mit dem ger-
zu erhalten. mamschen, raetischen, norischen und pan-
Worin die anderen Limesprobleme be- nonischen (in Ungarn) Limes verglichen
stehen, das versuchten wir mit dieser Ar- werden. An allen diesen Limessektorcn hat
beit darzustellen. Wichtig wäre mit Hilfe man mit der Lirnesforschung viel früher
archäologischer Methoden eine Antwort auf begonnen und sie fachgemäss durchgeführt.
die Frage geben zu können, ob in Mursella In Anbetracht der Vorbereitungen zu
das Lager der leg XXI Rapax und später Ausgrabungen grösseren Ausmasses auf un-
der leg XIV Gemina sein konnte. Ungelöst serem Gebiete, hoffen wir, dass diese Arbeit
ist ebenso die Frage, wo die Stationen Anti- nützliche Hinweise auf die wichtigsten Pro-
anae und Donatianae an der Binnenstrasse bleme bietet.
lagen und wie diese verlief. Es ist noch
nicht möglich gewesen festzustellen, wo
sich die Kastelle Aureus Mons und Albanum ., Für meine Studienreise im Jahr 1967 entlang
befanden, die die Not. dign. anführt. Auf des deu~schen, österreichischen und ungari-
dem TetTain heben sich Umrisse von Kastel- schen Limes stand mir ein Stipendium der
len ab, die auch durch Oberflächenfunde American Philosophical Society in Philadel·
phia zur Verfügung, wofür ich an dieser
bestätigt werden wie bei Batina, Zmajevac, Stelle meinen herzlichen Dank auszusprechen
Lug, Kopacevo, Dalj, Satin und Ilok, doch wünsche.
ist dies bei Grabovac, Vardarac, Aljmas, 1 L F. Marsilius, Danubius Pannonico-Mysi·
Erdut, Borovo, Vukovar u. Sarengrad cus, Amstelodami 1726 tom. II
schwerer festzustellen gewesen. Deshalb 2 M. P. Katancsich, Orbis antiquus ex Tabula
können wir noch kein klares Bild von der itineraria quae Theodosii Imp. et Peutingeri
audit etc., Budae 1824 Pars 1 Caput VIII
Reihe der Kastelle, Türme und Wachtposten Pan_nonia; Istri adcolarum geographia vetus,
bekommen, ebenso wie wir noch nicht wis- Budae 1826 Pars I Liber V Pannonia
sen, wo es in der Spätantike Burgen gege- 3 Fr. W. v. Taube, Historische und geographi·
ben hat. sehe Beschreibung des Königreiches Slavoni·
Wir müssen uns die Fr:age stellen, auf en und des Herzogthumes Syrmien, Leip-
zig 1777 (I. u. II. Band), 1778 (II I. Band);
welche Weise es in der Römerzeit möglich J . .Koller, Prolegomena in hist. episcopatus
war, das unübersehbare Sumpf-und Wald- Qumqueecclesiarum, Posonii, 1804
gebiet zwischen der Drau und der Donau, 4 I. Kukuljevic, Panonij a rimska, Rad JAZU
das die Limesstrasse umgehen musste, zu XXIII Za·5 reb 1873, 86 - 157
kontrollieren . Man könnte die Möglichkeit 5 A. Graf, übersieht der antiken Geographie
\\·eit vorgeschobener Patrollstationen in Be- vo11 Pannonien. Dissertationes Pannonicae Mu-
sei Nationalis Hungarici, Ser. I Fase. 5, Buda·
tracht ziehen und längs einiger Donauarme p est 1836; B. Jankulov, Utvrdenja Rimljana i
Uferfestungen und Anlägeplätze, wie es sol- varvara iz doba seobe naroda u Backoj i Ba·
che w ahrscheinlich auf der anderen Seite natu, Rad Vojvodanskih muzeja 1, Novi Sad
der Donau in der Backa gab . 200 - Auch die 1952, 7 - 37; J. Kl emenc, Limes u Donjoj Pa-
noniji I Beograd 1961, 5-34; J. Klemenc, Der
Frage des Strassennetzes, das den Limes Pannonische Limes in Jugoslawien, Quintus
mit dem Hinterlan d verband, konnte vor- Congrcssus Internationalis Limitis Romani
derhand trotz Yieler Forschungen und Ge- Studiosorum , Zagrabiae 1963, 55 - 68; A.
ländebegehungen noch nicht zufriedenstel- M6csy, Pannonia, Pauly-Wissowa-Kroll RE,
lend beantwortet werden. Suppl. IX 516-776
Es muss als Tatsache angesehen werden, 6 Diese Karten befinden sich im Historischen
Archiv in Osijek im Kartenmaterial der
dass zum Bau der Fortifikationen auf die- Herrschaft Bellye u. der Wassergenossen·
sem Gebiete viel Holz-und Erdmaterial ver- schaft Darda
LEJIESSTUDIEN IN DER BARANJA UND IN SLA WONIEN 79

7 Der Name Quadri Burgi ist irrtümlich au1 41 M. Bulat, Topografska istraZivanja Llmesa u
Grund eines dort gefundenen Ziegelstempels Slavoniji i Baranji, Osj. zb. XII 1969, 39-52
angegeben, der aber höchstwahrscheinlich mit 42 CIL III 10647
einem von zwei gleichnamigen Lokalitäten in 43 1. Fitz, Lega ti Augusti pro praetore Pannno-
Nordpannonien in Beziehung stehen könnte niae Inferioris, Acta antiqua ac. scient;
s. 1. Szi lagyi, Inscriptiones tegularum panno'. Hung. T. XI fase. 3-4, 289- 290
nicarum, Dissertationes pannonicae, Buda- 44 CIL III 6469-10650; W. Kubitschek, A. - e.
pest 1933, 104 Mitth„ Wien 1879 III 158
8 B. Jankulov, o. c. 27-32 45 V. Hoffille r. Novi rimski spom enici u Osi-
9 1. Plese, Baranja, Glasnik srpskog geograf- jeku, VHAD XII 7
skog drustva, Beograd 1966 46 Nr. 2 14:>-151 46 CIL III 3735-3736--10649; M. P. Ka tanCic,
B. Milojcic, Baranjska lesna zaravan, Geo'. Disserta tio. 41, 42-47; Geographia I 375, 69
grafs ki glasnik 1949- 50, Zagreb Nr. 11-12 47 CIL III 3703-10651; M. P . Katancic, Geogra-
39-44 ' phia 1 374, 60; Brunsmid - Kubitsch ek,
A. - e. Mitthcil. IV Wien 1880, 106
10 1. Cvijic, Geomorfologija II, Beograd 1926, 48 J . Fitz, Der Besuch des Sept. Severus in
89 Pannonien im Jahre 202 u. Z. Acta arch. ac.
lOa I. Degmedzic, Sto znaci Limes Pannoniae?, scient. Hung. 11 (1959) 248
Slav~nija - danas , 8-9 Osijek 1955, 3-4; 49 J. Fitz, Roman Road- rcp airs bctween A-
D. Pmtcrovic, 0 rekognosciranju baranjskog quincum and Mursa, Arch. Ert. 83/1956,
sektora Limesa, Limes u Jugoslaviji, Beograd 205-206
1961 , 43-45 50 CIL III 6466--10652
11 Ptol. II 15 51 E . Laszowski, Levanjska varos, Hrvatski List,
Osijek, 18. VII. 1923, 2; Itin. Ant. 122, 8
12 A. Graf, o. c. 33, 113; J. Klemenc, Limes u 52 CIL III 6465; J. Brunsmid, Kamcni spomeni-
Panoniji, 19- 20; A. M6csy, o. c. 651 c i hrv. nar. muzeja u Zagrebu, VHAD IX
13 A. Graf, o. c. 21, 113; J . Klemenc, o. c. 20; 152. Nr. 291
A. M6csy, o c. 651 53 I. Kukuljevic, o. c. 110-111; A. Graf, o. c. 66
14 A. Graf, o. c. 114; J. Klemenc, o. c. 20 54 A. M6csy, o. c. 613--Q16
15 Itin. Ant. 242-244 55 M. Bulat - D. Pinterovic, Novi rimski nat-
16 B. J ankulov, o. c. 14, 15; J . Klemenc, o. c. 17 pisi iz Osijeka , Osj. zb. XI 89/90; D. Pinte·
rovic, Mursa u svjetlu novih izvora, Os j.
17 A„ Graf, o. c. 112; W. Tomaschek, Pauly- zb. XI 40;
W1ssowa-Kroll RE II 2547; A. M6csy, o. 56 J . Marquardt, Rö mische Staatsverwaltung II
c. 526 Leipzig 1884, 363 ff„ 358-360; G. Webster,
18 Itin. Ant. 232 The Roman Imperial Army of the First and
19 A. Graf, o. c. 112; A. M6csy, o. c. 663 e Second Centuries A. D„ London 1969, 118
20 Not. dign. occ. XXXII ed. Seeck 188, 2-15 57 Für diesen Hinweis, ebenso wie für ein ige
andere, bin ich Prof. J . F. Gilliam, Prince-
21 Not. dign. occ. XXXII 189; 23, 25, 28, 29, ton USA zu h erzlichem Dank verp'flichtet;
30, 31, 32, 40; 45 A. M6csv, o. c. 624. - Als ich diese Arbeit
22 Not. dign. occ. XXXII 190, 47, 52 beendet ·hatte, erhielt ich die Studie »Panno-
23 Not. di gn. occ. XXXII 193, 45 nia-Forschung« 1964-1968, Acta arch. ac.
scient. Hung. 21, 1969, in der A. M6csy auf
24 A. Graf, o. c. 112; B. Jankulov, o. c. 15; J. Seite 353, Fussnote 127, ebenfalls die Lesung
K.lemenc, o. c. 17
Tra(cum) auf unsere r Inschrift vorschlägt
25 Procop. De aedif. IV 5,6 und annimmt, dass es sich um die coh I
26 R.av. Geogr. IV 20 Ulp Thracum in d.iese r Inschrift handle.
27 M. P. Katancic , Orb. ant. I 296; I. Kukulje- 58 H. Schiller, Gesch. der römischen Kaiserzeit ,
vic, o. c. 23, 90 I 2 Gotha 1883, 645--Q52
28 R. Fröhlich, Arch. Ert. 8, 1888, 295; B. Jan. 59 M. Bula t , Novi epigrafski spomenici iz Osi-
kulov, o. c. 15 jeka, Vi iesti muzealaca i konzervatora Hr-
29 K. Miller, Itineraria Romana, Stuttgart 1916, vatske, Zagreb 1962 XI 3, pag. 74
434 60 CIL III 10270; W. Kubitschek-E. Loewy,
30 Not. dign. occ. XXXII 189, 45 Bericht über eine Reise in Ungarn, Slavoni-
en und Croatien, A.-e. Mitth. III 155; F .
31 M. P. Katancic, Orb. ant. I 296 Maixner, Epigrafske sitnice VHAD I 1879,
32 F. Pichler, Austria Romana, Leipzig 1903, 55- 57
110; W. Tomaschek, Re I 1307 61 J. Brunsmid, Colonia Aelia Mursa, VHAD IV
33 M. P. Katancic. Orb. ant. I 320; K. Patsch, 1900, 26; D. Pinterovic, Mursa u svjetlu no-
RE V 1531-1532 ~h ~wra, Oaj. ili. XI ~µ1
34 I. Kukuljevi c, o. c. 94, 115, 117; K. Miller, 62 CIL I II 3283; J. Brunsmid, Colonia Aelia
Itin. Rom. 434 Mu rsa, VHAD IV 1900, 41-42; J. Brunsmid,
35 F. Pichler, Austria Romana, 141 Kameni spomenici, VHAD X 1909, 167-169
36 A. Graf, o. c. 113 63 D. Pinterovic, Mursa u svjctlu novih izvora,
Osj. zb. XI, 41
37 M. Fluss, RE XII 274; K. Miller, Itin. Rom.
434 64 CIL III 3280, 10261; M. P. Katancic, Geogra-
phia I 367 Nr. 19
38 M. P. Katan cic, Orb. ant. I 320; Dissertatio
de columna milliaria ad Eszekum reperta, 65 J . Brunsmid, Colonia Aclia Mursa, VHAD IV
Eszeki, 1782, 15 u . 60 1900, 23- 24; auf dem erhaltenen Fragment
fehlen fast alle Elemente für eine Datierung,
39 M. B.ulat, ~j . zb.' XII 1969, 39-52 aber Brunsmid, sowie CIL III 3280, stützten
40 D. Pmterov1c, Pnlog topografiji Murse, Osj. sich auf den kompletteren Text, der bei
zb. V, 58- 59 Katancic \\'iedergcgeben ist, dh. auf das sieb-
80 DANICA PINTEROVIC

zehnte Tribunatsamt und das dritte Konsulat 99 A. M6csy, Die Bevölkerung von Pannonien
Hadrians. bis zu den Markomannenkriegen, Ver!. d.
66 J. Klemenc, Nov rimski vojnicki natpis iz Ungar. Akademie 1959, 172, 196.
Murse, VHAD XV 1928, 271-274 100 CIL III 3271; M. P. KatanCic, Geographia I
67 A. M6csy, o. c. 615, 616 409 Nr. 261. Der Stein ist aus Dalj nach Sr.
68 J. Klemenc o. c. 274; J. Klemenc, Der Panno- Karlovci bei P_ctro~drin (Peterwardein) ge-
nische Limes in Jugoslavien, 61-62, worin bracht worden. - . . ____
der Autor die Inschrift mit dem Jahr 100 101 CIL III 14039.
datiert 102 CIL III 3273 und 10258; W. Kubitschek -
69 CIL III 3284; M. P. Katancic~, Geographia l E. Loewy, o. c. 154/ 155; J. Brunsmid, o. c.
426 Nr. 388 135, Nr. 763.
70 A. M6csy, o. c. 613 103 J . Brunsmid, Kameni spomenici VHAD X
71 CIL III 15144, pag. 2328-184; H. Lieb!, Epi- 170-171 Nr. 368.
graphisches aus Slavonien u. Süd-Un5arn, 104 M. Bulat, Dva nova rimska natpisa u Muzeju
Jahreshefte III 1900, Beiblatt 100 Slavonije, Osj. zb. VII 14.
72 V. Hoffiller, Novi rimski kameni spomenici 105 M. Bulat, Topografska istraiivanja Limesa u
u Osijeku, VHAD XII 1912, 2-3; Slavoniji i Baranji, Osj. zb. XII, 41.
73 CIL III 3286 und 10262 (jetzt im Nemzeti 106 CIL III 3270; A. Blaskovich, Dissertationum
MU.Zeum in Budapest) pars I Zagrabiae 1781, 87; M. P. Katancic,
74 A. Schober, Die römischen Grabsteine von Geographia 1 375 Nr. 65.
Noricum u. Pannonien, Wien 1923, 32 Nr. 58, 107 J. Szilagyi, o. c. 36; A. M6csy, o. c. 616.
Abb. 26 108 J. Marquardt, Römische Staatsverwaltung II
75 CIL III 3265; D. Pinterovic, Osj. zb. VI 549-550; G. Webster, The Roman Imperial
29-32, Abb. 4 Army, London 1969, 263-265.
76 CIL III 10269; J. Fitz, Der Besuch d. Sept. 109 M. Bulat, Topografska istrazivanja, Osj. zb.
Severus in Pannonien im Jahre 202 u. Z., XII 42.
Acta arch. acad. scient. Hungaricae 11, 1959, 110 CIL III 6450 und 10255; Brunsmid-Kubitschek,
248 Anm. 91; D. Pintero\'iC, Mursa za dinasti- Bericht über eine Reise in die Gegend zwi-
je Severa, Osj. zb. VII 29-30 schen Essegg u. Mitrovica, A.-e. Mitth. IV l02,
77 J. Brunsmid, Colonia Aelia Mursa, VHAD IV 103; V. Saranovic-Svetek, Raspored rim. legi-
1900, 25 ja i pomocnih t rupa na dijelu Limesa od
78 J. Fitz, Legati Augusti pro praetore Pannoni- Dalja do Petrovaradina, Godgnjak ogranka
ae Inferioris, Acta antiqua acad. scient. Hun- Mat. Hrv., Vinkovci 1966/ 67, 64-65.
garicae, XI fase. 3-4, 285-286 111 A. M6csy, o. c. 622.
79 A. M6csy o. c. 621 112 D. Pintcrovic, Mursa u svjetlu novih izvora,
80 A. M6csy, o. c. 619 Osj. zb. XI 49.
81 D. Pinterovic, Novi i neobjavljeni rimski ka- 113 CIL III 10250; J. Brunsmici, Kameni spome-
mcn i spomenici, Osj. zb. VI 1958, 32 nici, VHAD X 175-176.
82 Aur. Victor, De Caesaribus, c. XXXIII; 114 M. Mirkovic, Rimski gradovi na Dunavu u
Eutropii breviarium hist. Romanac Jib. IX Gornjoj Meziji, Beo5rad 1968, 32.
c. VIII 115 J. Brunsmid, Kameni spomenici, VHAD IX
83 A. M6csy, o. c. 620, 621 111-112.
84 M. Bulat-D. Pinterovic, Novi rimski natpisi 116 CIL III 15138 c.
iz Osijeka, Osj. zb. XI 1967, 90 117 CIL III 3268; J. Brunsmid, Colonia Aurelia
85 CIL III 3275 und 10259 Cibalae, VHAD VI 132.
86 CIL III 10263; D. Pinterovic, Mursa za di- 118 M. Bulat, Rimskc opeke i crijepovi sa peea-
nastije Severa, Osj. zb. VII 32-34 tima u Muzeju Slavonijc, Osj. zb. IX-X, 11.
87 J. Brunsmid, Colonia Aelia Mursa, VHAD IV 119 Für diese Information danke ich Herrn Di·
1900, 31-32 rektor A. Brlic.
120 Z. Virc, Plandiste - novi arhcoloski lokali-
88 J. Fitz, Der Besuch d. Sept. Severus in Pan- tet. Zbornik slavonskih muzeja 1, 2-upanja
nonien, Acta archaeol. acad. scient. Hungari·
cae 11 (1959) 248, Anm. 91 1969, 140.
121 M. Bulat, o. c. 19, 11.
89 A. M6csy, o. c. 732; 122 J. Szilagyi, o. c. 29.
90 CIL III 15140; H . Lieb!, Jahreshefte III 1900, 123. M. P. Katancic, Geographia I 427; CIL III
Beibl. 101 3755.
91 CIL III 6451 und 10266 124 M. Bula t, o. c. 13; H. Lieb!, Epigraphisches
aus Slavonien und Süd-Ungarn, Jahreshefte
92 M. Bulat, Spomenici Mitrinog kulta iz Osi- III 1900, Beiblatt 103.
jeka, Osj. zb. VII, 5-9. 125 H. Lieb!, o. c. 103; M. Bulat, o. c. 11-13.
93 J . Brunsmid, Kameni spomenici, VHAD XI 126 M. P. KatanCic, Dissertatio, 96.
1911, 121; A. M6csy, o. c. 618. 127 M. Bulat, o .c. 13.
94 J. Brunsmid, Kamcni spomenici, VHAD X 128 J. Szilagyi, o. c. 42.
1909, 171; A. M6csy, o. c. 619. 129 Historia parochiae Petrievcensis ab anno
95 CIL III 10256; W. Kubitschek - E. Loewy, 1781 ... (Handschrift im Pfarramt, Petrijevci,
Bericht über eine Reise in Ungarn, Slavonien Einleitung.)
und Croatien, A.-e-Mitth. III 154; J. Brun- 130 CIL III 10665 h, i.
smid, Kameni spomenici, VHAD XI 121. · 131 M. Bulat, o. c. 13.
96 CIL III 3272 und 10257; W. Kubitschek - 132 J. Szilagyi, o. c. 23.
E. Loewy, o. c. 155. 133 M. Bulat, o. c. 14.
134 J. Szilagyi, o. c. 85.
97 J. Brunsmid, Kameni spomenici, VHAD XI 135 M. Bulat, o. c. 17.
133-134; A. M6csy, o. c. 620. 136 CIL III 3759.
98 J. Brunsmid, Kameni spomenici, VHAD XI 137 M. Bulat, o. c. 14.
1911, 121. 138 J . Szilagyi, 0. c. 92; CIL III 10674.
Lii.\IESSTüDIEX IX DER BARA::\,JA lJXD 1::\ ~ l. A \i"O:\' IE:\' 81

139 M. Bulat, o . c. 14. 180 Z. Vmski, Arheoloski spomcnici velike seobe


140 M. Bular, o. c. 14, 16; CIL III 10668 c. naroda u Srijemu, Situla, Ljubljana 1957, 32;
141 M. Bulat, o. c. 16, 17. J. Klemenc, Der Pannonische Limes in Ju-
142 CIL IlI 3757 a, b und c. goslavien, 59 ad 25.
143 M. Mirkovic, Rimski gradovi na Dunavu u 181 K. Vinski-Gasparini, Keltski ratnicki grob iz
Gornjoj Meziji, Arheol. drustvo Jugoslavije Batine, Arheoloski radovi i rasprave, Zagreb
1968, 101-103. 1959, 281-297; P. Reinccke, Die Ori'ginalalter-
144 M. Mirkovic, o. c. 113. tümer in den Sammluncren des Röm.-Germ.
145 M. Mirkovic, o. c. 140. Ccntralmuseu ms in Maini, Mainzer Zeitschrift
146 D. Dimitrijevic, Istralivanja rimskog Limesa 2, 1907, 40-53; S. Ga llus - T. Hon·ath , Un
u Istocnom Srcmu sa posebnim osvrtom na peu ple caYalier p rescy thique en Hongrie,
p itanje koml.ll1ikacija, Osj. zb. XII 106 ff. Disser tationes pannonicae, Ser. II 9, 1939;
147 G. Spitzelberger, Die römischen Ziegelstem- S . Foltiny, über die Func.lstelle u nd Bedeu-
pel aus dem nördlichen Teil der Pro\·inz tung der angeblich a us Kisköszeg s tam-
Raetien, Saalbu1·g Jahrbuch XXV Berlin 1968, menden hallstattzeitl.ichen Bronzen des Rö-
74, 89-94, 98-99. misch-Germanischen Zentralmuseums in
148 G. Spitzelberger, o. c. 95- 96. Mainz, Jahrbuch des Römisch-Germ. Zen tral-
149 G. Spitzelberger, o. c. 111-113. museums, Mainz 8, 1961, 175-189.
150 G. Spitzelbergcr, o. c. 125-126. 182 Für diese An gaben danke ich dem Lehrer
151 J. Szilagyi, o. c. 44, 59; A. M6csy, o. c. Sandor Trost aus Kopacevo, Mitglied des
613-616; - Auf einer Votivara, CIL III 3999, Numi smatischen Vereines in Osijek.
die in Daruvar (Aquae Balissae) in Oberpan-
nonien gefund en wurde, wird als Dedikant 183 V. Hoffiller, Rimski oklop za konjsku glavu
der Centurion der X. Legion, Secundius Re· iz Dalja, Zbornik radova Filozofskog faku l-
st utus genannt, der zu seinem und d er sei· teta , Zagreb I 1951 , 93-99.
nigen Wohle Jupiter Dolichenus ein Gelübde 184 J. Brunsmid, Antikni figura lni bronsani p red-
leistete. De r Kult des Jupiter Dolichenus hatte meti u Hrv. n ar. muzeju u Zagreb u, VHAD
sich zur Zeit der Dynastie der Severer in XIII 21 0, 243, 246, 25 1, 254, 263 ; 1. Bach,
Pannonien stark \'erbreitet, und so könnte Antikni figura lni broncani predmeti, VHAD
sich diese I nschrift auf den Vindobona Auf- XVIT 172-173; D. Pinternovic, Najnoviji nala-
enthalt der X. Legion beziehen, als Secundius zi iz Dalj a, Osj. zb. IV 19-31.
Rcstutus vielleicht zu einer Kur in Aquae 185 V. Hoffiller. Idol od ilovace iz Da lj a, VHAD
Balissae weilte. XV 1928, 241-255.
152 A. M6csy, o. c. 613, 614. 186 M. Ebert, Der Goldfund von Dalj , Jahres hefte
153 CIL III 3284. Xl 1908, 259-276; .T. Brunsmid, Prethistorij-
154 D. Pi ntcrovi c, Mursa u svjctlu novih izvora, sl.:i prcdmeti iz srijemskc fopanije, VHAD X
Osj . zb. XI 41. 236-237.
155 A. Mocsy, o. c. 613-616; J. Klemenc, Limes 187 J. Brunsmid, No\·c i gepidskog kralja Kuni-
u Donjoj Panoniji, 9. munda, Strena B uliciana, Zagrcb-Split 1924,
156 CJL III 3755; M. P. Katancic, Geographia I 671-673.
427.
157 A. M6csy, o. c. 614. 188 J. Brunsmid, Arheoloske bil ic5ke, VHAD V
158 A. M6csy, o . c. 628. 1901, 141-145; V. Hoffiller, Oprema rimskog
159 M. Bulat, o. c. 11 u nd 13; A. M6csy, o. c. 617; vojn ika u prvo doba carstva, VHAD XI 218;
M. Mirkovic, Rimski gradovi 27 bis 31. und XII 39, 43, 67.
160 Not dign. Occ. XXXII 44-48; A. M6csy, o. c. 189 J. Bruns micl, Antikni figuralni bro nsani pred-
629. meti, VHAD XIII 1914, 225, 242, 244, 260,
161 Not. dign. Occ. XXXII, 52. 264, 286.
162 M. P . Katancic, Dissertatio 96, 97. 190 S. Schoenwisner, In Romanorum iter per
163 CIL III 11852. Pannoniac ripa m, Budac, 1780, 57; I. Kukulje-
164 J. Szilagyi, o. c. 23. vi6, o. c. 93, 114, 115, 122, 125; K. Miller, Itine-
165 M. Bulat, o. c. 14; J. Szilagyi, o. c. 85. rari a Romana, Stu ttgart 1916, 435.
165 A. M6csy, o. c. 631; J. Brunsmid, Arheoloske 191 L. F. Marsigli, Danubius, Tom 1 Tab XII
b iljeske iz Da lmacije i Panonije, VHAD V Tom II pag 13 u nd Tab 45 und 46.
1901, 167. 192 M. P. Ka tancic, Orbis ant. I 321.
167 M. Bulat, o. c. 17; J. Szilagyi, o. c. 84, wo 193 Fr. W. von Taube, o. c. III 70.
Osijek irrtümlich als Fundort angegeben ist. 194 J. Brun sm id. Kameni spomenici, VHAD XI
168 D. Dimitrijevic, o. c. Osj. zb. XII, 11)6 ff. 1911 , 113-114.
169 M. Bula t, o. c. 14, 16, 17. 195 J . Brunsmid, S tarine ranijcg srednjeg \'i jeka
170 CIL III 3757. iz H rv. i Slav. VHAD VIII 1905, 210-212.
171 M. Bulat, o. c. 21/ 22. 196 Z. Vinski, Arheoloski spomenici velike scobc
172 A. M6csy, o. c. 621; J. Szilagyi, o. c. 88 ff. narocla u Srijemu, Situla 2, Ljubljana 1957 ,
173 J. Szilagyi, o. c. 87; A. M6csy, o. c. 621. 31; D. Szabo, Spomenici proslos ti u Srijemu ,
Savremenik 1917, Zagreb, 13-15.
174 A. M6csy, o. c. 621. 197 H. Schiller, Geschichte der römischen Kaiser-
175 A. M6csy, o. c. 624. zeit II Gotha 1887, 196-197.
176 M. Bulat, o. c. 14; J. Brunsmid, Arheo!oske 198 H. Schiller, o. c. I 2 Go tha 1883, 833-834.
biljeske, VHAD V 1901, 167-168. 199 J. Brunsmid, Colonia Aelia Mursa, VHAD
177 D. W. Macdowall, An early imperial coun- IV 1900, 21-42; J. B runsmid, Colonia Aurelia
termark from Pannonia, Numismatic Chro- Cibalae, VHAD VI 1902, 117-166; D. Pinterc>·
n icle, Seventh Series, Vol. VI 1966, 126-133. vic, Prilog topografij i Mu rse, Osj. zb. V
55- 95; D. Pinterovic, Mursa za dinastije
178 I. Naczy - P. Nagy, Katalog Arheoloske zbir- Sevcra, Osj . zb. VII 17-42; D. Pinterovic,
ke Dr. Imre Frey-a, Sombot 1964, 20·-32. Mursa u svjetlu novih izvora i nove Jitera-
179 A.-e. Mitth. II 77; Arch. Ert . X 1876, 198. ture, Osj. zb. XI 23-65; J . Korda, Tragom
82 DA~ICA PINTEROVIC

limesa od Vukovara do Iloka s osobitim ob- Jahreshefte - Jahreshefte des österreichischen


zirom na Cibalac, Limes u Jugoslaviji I 1961, Archäologischen Institutes in Wien.
59-65; V. Saranovic-Svetek u . B. V1kic, Vin- Osj. zb. - Osjecki zbornik, Muzej Slavonije,
kovci, Cibalae - rimska graclevina, Arheo- Osijek.
loski pregled, 8, 1966, 134-136. Rad JA.ZU- - Rad Jugoslavcnske akademije zna·
200 A. M6csy, Eine spätrömische Uferfestung in nosti i umjetnosti, Zagreb.
der Batschka?, Osj. zb. XII 1969, 71-76. VHAD - Vjesnik Hrvatskog arh eoloskog
drustva, Zagreb.
ABKVRZUNGEN
Arch. Ert. - Archaeologiai Ertesitö, Budapest. Uber:::etzt i:on Marija Malbaiia
A.-e. Mitlh. - Archäologisch-epigraphisch e Mit·
thcilungen, Wien.
DANICA PINTE ROVIC

1. Vo t ivste in des Pontius? Anloninus, trib. mil. l eg. I. el. II. Adi. , Fundort Osi jek . 2. Grabinsch r ift
des M . Au1·. Diomedcs ?, Fundort Osij ek
II DANICA P!NTEROVIC

j
l
1
l
(

3. Grabden kmal d es T. Aur. Avitus, vet. l eg. II.Adi„ Fund ort Osi jek. 4. Grabdenkmal des Vela-
genu s. R eiters der coh. II. Alp„ Fundort Osi jck
DANICA PINTEROVIC: III

6
5. Sa i-kophaginsch rift des Q. Val . Sevcrianus, Heiters dre coh. III. Practoria. Fundo rt Osijek.
6. Are den Flussgottheiten Danuvjru s und Dravus gewidmet. Fundoit an der Mündung der Drau
in die Donau
IV DANICA PINTEROVIC

7a

7b

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. i.
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7c

7e

7d

7. M i!Ltäi-zicge lstcmpel, Samm l ung Osijek


DANICA PINTEROV I C V

8a. u. b Bronzegefäss in Form eines Pankopfes und B ronzekrug, Fundort Dal j


VI DA NICA PINTEROVIC

9a

9b

10a

9-9c. Brnnzekrng und K esselehen. Soldatenu tenu tensilie n. Fun dort Osijek. l Oa . Ricmenhalter aus
Bein , F undort Osijek
DL\NICA PINTEROV I C:: VII

!Ob

11

lOb . Eiserne H elmmaske. Fundort Osijek. 11. Pferde kopfschutz a us Eisen und Bronzeblech. Fun -
dort Da lj
VIII DANICA PINTEROVIC

12

12. M armorcnc H ercu lcss taiuc, Fundort Osijek


DA~ICA PINTEROV I C IX

13

13. F rngment eines Mith rnsdenkmals . Fundort Osijck


ÜBERSICHTSKARTE DES LIMES - GEBI~TFS
IN DER BARANJA UND IN SLAWONIEN
Zeichenerklärung

I!] spätantikes Legionslager

@J vermutliches Leponslager
• AuxiliarJager
D vermutliches Auxiliarlager
0 Stationen Net Siedluneen

Dra~ Brijeg (i) Kolonien


Grabovac
~ Sitz des Praefekt~n der Donau Flotte
- · festgestellter Verlauf der Limesstrasse
- - --- vermutlicher Verlauf der Limesstrasse

M 1!300.ooo
Tueakov Stevan


Nernetin ;-- J'
Sarvas •
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Dakovo


.OP-•tovac e
' Mobovo

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Station

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