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Smart Cities: kann Graz smart?

Jennifer Bortmes | László Ubul Dudás | Thomas Gollner | Timur Kabanbaev | Simon Goebel
11.05.2020
1
Bildquelle: siemens.com
Inhalt

SMART LIVING SMART SMART MOBILITY SMART ENERGY SMART


GOVERNANCE MANUFACTURING

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Smart Living
Steirische Gemütlichkeit 2.0?

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Komponenten von Smart Living
Smart Water Smart Waste Management Smart Environment

• Effiziente und widerstandsfähigere • Digitalisierung von Containern, • Überwachung der Luftqualität,


Wasser- und Mülltonnen und Abfallbehältern Luftverschmutzung und anderer
Abwasserinfrastruktur durch den Einsatz von Wetterbedingungen
• Nutzung von Daten zum Füllstandsensoren oder • Grüne Infrastruktur
Wasserdruck, Temperaturen, Lecks, Temperatursensoren
und Qualität

Wien: Santander: Santander:


• „Wiener Modell zu Versickerung • Anfahren nur voller Behälter (ab • Automatische Bewässerung der
von Straßenwässern“ einer Füllhöhe von 90%) Grünanlagen

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Komponenten von Smart Living
Smart Healthcare Smart Buildings Öffentliche Sicherheit

• eHealth und mHealth Infrastruktur zur • Integration erneuerbarer Energien


• Intelligente Sicherheitssysteme zur
Erfassung von Patientendaten über Sensoren • Intelligente Steuerungs-, Sicherheits- und
Überwachung und Identifizierung von
in Echtzeit Energiemanagementsysteme
Personen
• Bessere Diagnosen, personalisierte • Vorausschauende Wartungsarbeiten
• Krisenmanagement- und Frühwarnsysteme
Behandlungen, präventive Maßnahmen
• sichere Internetverbindung und
Wien:
Datenschutz
Wien: • Fassadenbegrünung zur Verbesserung des
• Integriertes Rettungssystem
• Elektronische Gesundheitsakte Klimas in und um das Gebäude
• 3D-Sensoren zur Sturzerkennung in der • Vorbeugung urbaner Hitzeinseln
Dubai:
Altenpflege • Regen-/Windschutz und Schall- und
• Einsatz von Polizeiroboter
Wärmedämmung

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Komponenten von Smart Living
Standortbasierte Dienste Smart Tourism

• Bereitstellung von Echtzeit- • Zugänglichkeit


Informationen über das • Nachhaltigkeit
Stadtgeschehen • Digitalisierung
• Schutz des kulturellen Erbes und
Santander: der Kreativität
• Apps für den öffentlichen
Nahverkehr Ravenna:
• Apps für Anliegen an die Stadt • Spotify Kanal als Tourguide

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Smart Living in Graz

Bestehende Projekte: Mögliche Maßnahmen:


• My City Graz • Digitalisierung der Mülltonnen
• Dachbegrünungsprojekte • Fassadenbegrünung entlang der
• Apps der Stadt Graz: Abfall, Anliegen zum Glacisstraße
Stadtbild, Heimwegtelefon, • Bewässerung der Parks durch
Unwetterwarnungen, Defibrillatoren Sensoren
Standorte

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Smart Governance
Auf dem Weg zum digitalen Staat?

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Indikatoren für Smart Governance

• bürgernahe politische Entscheidungsfindung

• Einbindung der Zivilbevölkerung

• Transparenz über das staatliche Vorgehen

• Bereitstellung städtischer Daten (Open Data) und das Angebot von e-Services

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Smart Governance Singapur

Gründung verschiedener Abteilungen


Verwaltungskapazitäten wurden Gründung der Cyber Security zur Vorantreibung der Digitalisierung:
erweitert Agency
Government Technology Agency
Skills Future Singapur und Workforce Singapore
Infocomm Media Development Authority

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Smart Governance Singapur

Government Technology Agency Skillfuture und Workforce Singapur

Verantwortlich für die IT-Infrastruktur um die Bietet allen Singapurern die Möglichkeit, sich
Infocomm-Technologien, Netzwerke und Big Data beruflich und allgemein weiterzubilden
zur Schaffung technologiefähiger Lösungen, zu
nutzen

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Smart Governance Singapur
Infocomm Media Development Authority

• SMEs Go Digital

• Digital Economy Framework for Action

• Services 4.0

• Digital Readiness

• TechSkills Accelerator (TeSA)

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Smart Governance Graz
unterschiedliche
Grundvoraussetzungen
im Vergleich zu
Singapur

Vorgabe gesetzlicher
Handysignatur und
Rahmenbedingungen
virtuelles Postfach für
von der
Behördengänge
Bundesregierung

Smart Governance in Website für


Graz Bürgerinitiativen in Graz

Durch COVID-19
erstmalige Live-
Übertragung der Grazer
Gemeinderatsitzung

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Smart Mobility
Wie fährt Graz morgen?

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Smart Mobility: Singapur
Solides und
umfang-
reiches Öffentliche
öffentliches Förderungen Verkehrsmittel
Transport- für Car- und sehr günstig
netzwerk Bikesharing

Zentrale
Steuerung Intelligent
Transport „Test-Bed“ für
aller Autonomes
Verkehrs- System
(ITS) Fahren
systeme

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Smart Mobility: Singapur ITS

Junction Electronic Parking Guidance


Eyes ("J-eyes") System

Electronic Road Green Link


Pricing ("ERP") Determining
System ("GLIDE")
Intelligent Transportation
System (ITS)
Expressway
TrafficScan Monitoring and
Advisory System
(„EMAS)

Smart Bus Stop Green Man+

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Smart Mobility: Möglichkeiten für Graz
• Förderung von Car- und Bikesharing → On-demand Verkehr
• Parking Guidance System
• Green Link Determining System ("GLIDE")
• Green Man+
Umsetzbar
• Expressway Monitoring and Advisory System ("EMAS")
• Smart Bus Stop
• Electronic Road Pricing ("ERP")

• J-Eyes
• Traffic Scan

Problematisch

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Smart Energy
Was geschieht mit dem Energieverbrauch?

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Das Smart Energy Konzept besteht aus folgenden Punkten:

1) Smart Grid - modernisierte Stromversorgungsnetze, die mithilfe von


Smart Energy Informationsnetzen, Energieerzeugung und Energieverbrauch regeln

2) Maximierung des Verbrauchs erneuerbarer Energien

3) Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe

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Ziele

DEUTLICHE VERBESSERUNG DER REDUZIERUNG DES REDUZIERUNG DES 2 BIS 2,5- 2 BIS 3-FACHE ZUNAHME DER
LUFTVERSCHMUTZUNG ENERGIEVERBRAUCHS DURCH DIE FACHEN DER NUTZUNG ÖFFENTLICHER
STÄDTISCHE INFRASTRUKTUR UM 35-
(REDUZIERUNG DER DURCHSCHNITTLICHEN ZEIT, DIE VERKEHRSMITTEL,
40% (STÄDTISCHE BELEUCHTUNG,
VERSCHMUTZUNG UM 20-25%) EINSCHLIEßLICH SIGNAL- EIN BEWOHNER AUF DEM WEG REDUZIERUNG DES VERKEHRS
BELEUCHTUNG, ENERGIEVERBRAUCH VON SEINEM WOHNORT ZUR UM 25-30%
DURCH KOMMUNALE GEBÄUDE, ARBEIT VERBRINGT
TECHNISCHE STRUKTUREN)

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1. Smart Grid – Beispiel Wellington, Neuseeland
Sinkender Elektrizitätskonsum trotz Bevölkerungswachstum
Maßnahmen der Wellingtoner Stadtverwaltung:
• Home Energy Saver Programme – im Rahmen dieses Programmes können Wellingtons Einwohner
eine kostenlose Einschätzung und Beratung durch Experten bekommen, um die Energieeffizienz
des Hauses zu verbessern. Mehr als 15 000 Häuser wurden seit der Einführung des Programmes in
2003 untersucht
• Business Energy Saver Programme – ein ähnliches Programm wurde seit 2011 für Unternehmen
eingeführt: Unternehmen in Neuseeland bekommen bis zu 30.000 NZ Dollar von der Regierung
und 1.000 von der Stadt, wenn sie Energiesparmaßnahmen durchführen
• Smarte-Zähler – in 2015 betrug der Anteil der Haushalte mit smarten Stromzählern 70%.
Eine Kombination aus smartem-Stromzähler + Solarpanels + Stromspeicher kann den Strom-
verbrauch durch „optimale Verbrauchszeiten“ senken

Maßnahmen für private Haushalte/Unternehmen in Graz auch anwendbar,


teilweise bereits smarte Zähler in Betrieb
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Smart grid – Wellington, Neuseeland
Wellington Bevölkerung und Stromverbrauch
2001 - 2013
250,000 12000

11800

200,000
11600

11400
150,000
11200

11000
100,000
10800

10600
50,000

10400

0 10200
2001 2003 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Bevölkerung Stromverbrauch MWh

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2. Maximierung des Verbrauchs erneuerbarer Energien
Reykjavik – energieeffizienteste Stadt der Welt: Erzeugung elektrischer Energie,
90% des von der Stadt verbrauchten Stroms 2017
wird in Wasserkraftwerken erzeugt

Unzureichende Ausschöpfung des Potentials 22%


erneuerbarer Energien in Graz/Steiermark: Wasserkraft
40%
Andere erneuerbare
Derzeit: nur 30 Prozent der benötigten Energie 8% Import
aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen Wärmekraft

30%

Weitere Entwicklung der Wasserkraft ist


erwünscht

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3. Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe – weniger
Energieverluste
Energiesparmaßnahmen in Songdo
(Süd-Korea):
• Objekte der öffentlichen Infrastruktur zu
Fuß erreichbar
• Verglasung der Häuser: Wärmeleitfähig-
keit erheblich niedriger
• Intelligentes Straßenlicht: Ein- und
Ausschalten abhängig von natürlichem
Licht, zeitversetzter Betrieb
• LED-Lichter für die Straßenbeleuchtung –
reduzieren Stromverbrauch um 30%

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Luftverschmutzung in Graz
Verwendung von Diesel und Benzin als
Treibstoff in mehr als 95% der Fälle in
Graz:

• Freisetzung gesundheitsschädlicher
Stickoxide
• Kessellage der Stadt Graz als Nachteil

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Elektro statt Benzin oder Diesel
Derzeit 58 889 Fahrzeuge in der
Steiermark, darunter:
• 37,8% Diesel
• 54,3% Benzin
• 3,2% Elektroautos

Elektroautos – als umweltfreundlichere/


gesundheitsschonende Alternative:
• Kein CO2-Ausstoß (auf der Straße)
• Förderung (bis zu 3.000€) & gratis Parken

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Smart Manufacturing
Wie wird die Fertigung intelligent?

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Smart Manufacturing: Definition

Smart Manufacturing ist eine aufstrebende Form der Es nutzt die Konzepte der cyber-physikalischen Systeme,
Produktion, die heutige und zukünftige allen voran das Internet der Dinge, Cloud Computing,
Produktionsanlagen mit serviceorientiertes Computing, künstliche Intelligenz und
Sensoren Datenwissenschaft (vgl. ebd.).
Computerplattformen
Kommunikationstechnologie
Steuerung
Simulation
datenintensiver Modellierung und vorausschauender Technik integriert
(vgl. Kusiak 2017).

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Fertigungstechnologie- und
Verfahren

Material

Daten

Predictive Engineering
Smart Manufacturing

Smart Manufacturing
Smart Manufacturing: 6 Säulen

Sustainability

Resource Sharing und


Networking
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Smart Manufacturing: 6 Säulen

Fertigungstechnologie Material Daten


- und Verfahren
• Additive Fertigung • Neue Typen von • Big Data
• Hybride Prozesse Materialien • Data Analytics
• Größere • Organische- und • Prognosemodelle
Prozessintegration Biowerkstoffe • Transparenz der
• Neue Sensoren- • Recycling und Closed- Prozesse
technik und low-cost Loop Supply Chains • Prozessverbesserung/
Roboter Lean Management

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Smart Manufacturing: 6 Säulen

Resource Sharing und


Predictive Engineering Sustainability
Networking
• Antizipatives statt • Nachhaltiges • Shared Resource
reaktives Produktdesign Modelle
Unternehmen • Nachhaltige • Kollaboration nur auf
• Digitale Abbildung der Fertigungsprozesse digitaler/kreativer
Realität/Modelle • Simultane Ebene
• Prognosefunktion Entwicklung • Nicht auf Ebene
• Entscheidungs- • Verschwimmen der physischer Assets
unterstützung Grenze zwischen • Transport/autonome
Fertigung und Service Fahrzeuge (intern wie
(z.B. Reconditioning) extern)

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Fertigungstechnologie- und
verfahren

Material

Daten

Predictive Engineering
Smart Manufacturing

Smart Manufacturing
Smart Manufacturing: 6 Säulen

Sustainability

Resource Sharing und


Networking
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Smart Manufacturing: Regensburg
• Problem: Automobilwerk in Regensburg – factory of the future
Modell/Früher: 1-Linige Produktion Realität/Heute: Komplexe, Mehrlinige Fahrweise
→Prozesstransparenz (Wunschprozesskette) →keine Prozesstransparenz, Fehlerquellenlokalisierung
schwer

Quelle: SAP Technologies

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Smart • Beispiel: Automobilwerk in Regensburg – factory of the future

Manufacturing:
Regensburg Problem:

• Erhebliche Menge an Daten entlang der


Wertschöpfungskette
• Große Prozessvielfalt
• Viele potentielle Fehlerquellen im Produktionsverlauf
• Soll-Abweichungen teilweise fatal für Rohkarosse bei
schlechten Spaltmaßen
• Genaue Lokalisierung von Fehlerquelle/Bottleneck-
Anlage erschwert
• Echtzeit-Nachverfolgbarkeit der Karosserie zuvor
schwierig
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Smart Manufacturing: Regensburg
Lösung: Automobilwerk in Regensburg – factory of the future
→SAP Process Mining by Celonis

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Quelle: SAP Technologies
Smart • Beispiel: Automobilwerk in Regensburg – factory of the future

Manufacturing:
Lösung: Datengestütztes Lean Management
Regensburg
Real-time Data Analytics mit SAP Process Mining by Celonis,
Kombination von Expertise der Mitarbeiter mit Smart Data Analytics:
• Effiziente Verarbeitung großer Datenmengen
• Ableitung präziser Prognosen
• Vorausschauende Prozessoptimierung (z.B. kontinuierliche
Verbesserung, Auffinden und Eliminieren von Verschwendung,
Ressourceneffizienz, visuelles Management, Null-Fehler
Prinzip)

Markierung jeder Platine mit ID im Presswerk, Vorteile:


• Platine über gesamten Wertschöpfungsprozess verfolgbar
• Nachjustierung der Pressen bei Feststellung fehlerhafter
Karosserie möglich
• Steuerbefehl, z.B. Nachjustierung der Beölung in Presse, in ID
enthalten
• Zuordnung von Informationen zu jedem Karosserieteil
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Smart Manufacturing:
Graz
Mögliches Einsatzgebiet: Magna Werk
Vorteile:
• IT-Infrastruktur vorhanden (SAP-System, Sensoren, Fördertechnik)
• Transparenz komplexer Fertigung verschiedener Fabrikate diverser
OEMs
• Erkennen von Optimierungspotentialen durch Datenanalyse
(z.B. Verschleiß, Verschwendung, Bottlenecks, Ergonomie, Takt)

Wünschenswert:
• Enge Zusammenarbeit zwischen Industrial Engineering,
Lean Management und IT
• Ausschöpfung von Verbesserungspotentialen auch
mit gemeinsamen Mensch-Roboter-Arbeitsplätzen
(z.B. zur Verbesserung der Ergonomie)
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Quelle: MagnaSteyrTV
Diskussion

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