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Marc Peter, Schmidt Protokoll Datum: 29.11.

2020

LeChatelier – Die Verschiebung des chemischen Gleichgewichts

Auftrag: Erarbeiten Sie sich mit Hilfe der Experimente die wesentlichen Aussagen zu den
Prinzipien von Le Chatelier.
1. Lesen Sie die Durchführungen, führen Sie die Experimente durch und schreiben Sie ein
ausführliches Protokoll!
2. Für die Hypothese: Stellen Sie Vermutungen für die folgenden allgemeinen Reaktionen auf.
Dabei sollen Sie noch keine Recherchen betreiben.
(a) Die Reaktion 2 A(g) + B(g) ⇌ C(g) soll durch Druck beeinflusst werden. Erklären Sie,
welches Volumen alle gasförmigen Stoffe (bezogen auf ein Mol) haben? Vermuten Sie, wie sich
ein hoher Druck bzw. ein niedriger Druck auswirken könnten?
(b) Die Hinreaktion der Gleichgewichtsreaktion A + B ⇌ C + D verläuft exotherm. Vermuten Sie,
wie man das Gleichgewicht mit Hilfe der Temperatur verschieben könnte?

Hypothese:
(a) Gasförmige Stoffe haben immer ein Volumen von 22,4L bei gleichem Druck und gleicher
Temperatur.
→ Durch eine Veränderung des Drucks verändert sich auch das Volumen.
(b) Durch die Veränderung der Temperatur könnte die Gleichgewichtsreaktion endotherm
verlaufen.

Material:
zu Exp. A)
Geräte Chemikalien
• Messbecher • 1g keine Gefahrenstoffkennzeichnung
• Spachtel Speisestärke

• Reagenzglas • 100ml H2O keine Gefahrenstoffkennzeichnung

• Heizplatte • Iodtinktur
(Iod-
Kaliumiodid-
lösung nach Achtung!

Lugol)

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Zu Exp. B)
Geräte Chemikalien
• 2 Spritzen • 10mL keine Gefahrenstoffkennzeichnung
• Nagel Wasser(H2O)

• Stempel • Universalindi keine Gefahrenstoffkennzeichnung

• Wasserflasche kator
• Kohlenstoffdi
oxid(CO2)

Achtung!

Durchführungen:
Exp. A) Verschiebung mit Hilfe der Temperatur:
Stelle eine Stärkelösung her, indem du lösliche Stärke in Wasser aufkochst (w = 1%). Lasse die
Lösung abkühlen und gib sie in ein Reagenzglas, sodass dieses halbvoll ist. Gib nun langsam
Iodtinktur solange hinzu, bis sich die blaue Farbe 1-2 Minuten anhält. Parallel dazu bereitest du
ein Glas mit heißem Wasser vor. In dieses stellst du dann das Gläschen mit der blauen
Mischung. Beobachte.
Lasse nun das Reagenzglas abkühlen, indem du es in kaltes Wasser stellst.

Exp. B) Verschiebung mit Hilfe des Drucks:


Zunächst präpariert man eine Spritze mit einem Loch im Stempel. Dazu zieht man den Stempel
maximal heraus und durchbohrt ihn mit einem erhitzten Nagel. Mit dem Nagel kann man den
Stempel später bei Unterdruck fixieren. Dann zieht man in diese Spritze 10mL Wasser mit
wenig Indikator und sprudelt Kohlenstoffdioxid durch das Wasser, bis die Farbe eben nach gelb
umschlägt (ca. 5mL). Überschüssiges Kohlenstoffdioxid wird verworfen (vorsichtig aus Spritze
drücken) und die Flüssigkeit auf zwei Spritzen verteilt und diese verschlossen. Die zweite
Spritze dient später dem Farbvergleich. Der Stempel der präparierten Spritze wird maximal
herausgezogen und fixiert. Die Lösung wird geschüttelt. Beobachten.

Exp. C) Verschiebung durch Konzentrationsänderung (nicht durchgeführt):


0,27 g Eisen(III)chlorid und 0,29 g Kaliumthiocyanat werden abgewogen und in je 300 mL

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Wasser gelöst. In die drei Bechergläser werden jeweils gleiche Mengen der beiden Lösungen
gegeben. In das eine Becherglas wird anschließend festes Eisen(III)chlorid, in ein anderes
festes Kaliumthiocyanat gegeben. Das dritte Becherglas dient als Vergleichslösung.

Beobachtung:
zu Exp. A)
Nach Hinzugabe der Iodtinktur färbt sich die Lösung dunkelblau und die Farbe bleibt stabil
erhalten. Das anschließende Versetzen des Reagenzglases in den Messbecher mit warmen
Wasser bringt keine Reaktion hervor. Auch das Abkühlen der Lösung durch kaltes Wasser hatte
keinen Effekt bei unserem Experiment.
zu Exp. B)
Zieht man zu dem Unitest in der Spritze Kohlensäure, färbt sich dieser rot.
Außerdem sieht man Blasen aufsteigen.
Erhöht man den Druck durch zusammenziehen und lässt dann CO 2 entweichen färbt sich die
Flüssigkeit wieder grün.
zu Exp. C)
- Nicht durchgeführt -

Auswertung:
Das Prinzip von LeChatelier beschäftigt sich mit im Gleichgewicht stehenden chemischen
Reaktionen, auf denen ein äußerer Zwang einwirkt, wodurch das Gleichgewicht versucht
auszuweichen. Aus diesem Grund nennt man es auch das Gesetz vom kleinsten Zwang. Dabei
kann das Gleichgewicht durch Größen wie Druck, Temperatur oder Konzentration verändert
werden.
zu Exp. A)
Das erste Experiment, welches wir durchführten, war die Verschiebung des chemischen
Gleichgewichts durch die Temperatur.
Dabei färbte sich die Lösung direkt blau und dieser Zustand veränderte sich auch nicht mehr,
obwohl sich die Iodmoleküle erst einmal gleichmäßig auf alle Stärkemoleküle hätten verteilen
müssen, wodurch die Färbung wieder abgeschwächt wäre. Auch trotz Erhitzung und
anschließender Abkühlung der Lösung blieb die Farbe stabil erhalten. Mehr dazu in der
Fehleranalyse. Im Idealfall hätte sich die Lösung nach der Erhitzung wieder entfärben müssen
und nach einer Abkühlung wieder blau werden müssen, denn das wäre der eigentliche Sinn des

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Experiments gewesen, um aufzuzeigen, dass es sich um eine reversible Reaktion handelt.


Zunächst bilden sich Polyiodidketten, welche anschließend auf reversible Art und Weise in das
Stärkepolymer eingelagert werden, sodass sich die Lösung blau färbt. Da es sich um eine
reversible Gleichgewichtsreaktion handelt, werden bei der Hin- und Rückreaktion, jeweils
genauso viele Iod-Stärke-Komplexe gebildet, wie zerfallen. Die Hinreaktion, bei der sich die Iod-
Stärke-Komplexe bilden, verläuft exotherm. Durch eine Erwärmung läuft die Rückreaktion
stärker ab, wobei das chemische Gleichgewicht versucht auszuweichen. Dadurch wird die
Reaktion endotherm, wodurch sich die Lösung entfärbt und sich das Gleichgewicht zurück in
Richtung der Ausgangsstoffe verlagert.
zu Exp. B)
Um die Veränderung des chemischen Gleichgewichts durch Druck untersuchen zu können
benötigt man zunächst einmal Kohlensäure. Diese bekommt man ganz einfach aus einer
Mineralwasserflasche, denn beim Prozess zur Herstellung von Kohlensäure, wird CO 2 zu
Wasser hinzugegeben, wobei sich nur ein Teil des Kohlenstoffdioxids in dem Wasser löst. Der
andere Teil bleibt als Gas übrig, wodurch sich ein erstes Gleichgewicht einstellt:
CO2(g) ⇌ CO2(aq)
Der Teil des Kohlenstoffdioxids, welcher sich in Wasser löst, reagiert schließlich zu
Kohlensäure.
CO2 + H2O ⇌ H2CO3
In unserem Experiment färbte sich der Universalindikator rot, als wir Kohlensäure in die Spritze
zogen. Durch weiteres Druckerzeugen wurde die Farbe noch intensiver. Das hängt damit
zusammen, dass sich die Konzentration der Kohlensäure erhöht, sobald der CO 2-Druck steigt.
Dadurch verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung Kohlensäure. Außerdem verkleinert sich
das Volumen von CO2(g), durch den Druck.
Als sich der CO2-Druck durch das Entweichen lassen des Kohlenstoffdioxids wieder verringert,
sinkt auch die Konzentration der Kohlensäure wieder. Zudem dehnte sich das Volumen des
Kohlenstoffdioxids wieder durch den verringerten Druck aus. Dabei färbte sich der
Universalindikator grün. Das liegt daran, dass die Konzentration des Wasser dadurch steigt,
welches einen neutralen pH-Wert aufzuweisen hat. Denn wie bei einer unverschlossenen
Mineralwasserflasche, entweicht das CO2 nach und nach, wodurch beinahe nur noch das
neutrale Wasser übrig bleibt.
zu Exp. C)
Das letzte Experiment, wie sich eine Konzentrationsänderung auf das chemische Gleichgewicht

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auswirkt, konnte nicht mehr im Unterricht durchgeführt werden. Aus diesem Grund wurden die
Beobachtungen recherchiert.
„Beim Zusammengeben der farblosen Kaliumthiocyanatlösung und der gelben
Eisen(III)chloridlösung entsteht eine tiefrote Lösung. Diese Lösung wird bei weiterer Zugabe
von Eisen(III)chlorid oder Kaliumthiocyanat noch dunkler.“ 1

(Abbildung 1)
Die Reaktionsgleichung sieht dabei folgendermaßen aus:
Fe3+ + 3SCN1- ⇌ Fe3+(SCN1-)3
Dabei entsteht Eisenrhodanid, was eine rote Färbung hat. Die Lösung, in die gleich viel von
beidem hinzugegeben wurde, ist im Gleichgewicht und somit auch nicht so dunkel gefärbt wie
die anderen beiden. In diese wurde zum einen mehr Eisen(III)chlorid und zum anderen mehr
Kaliumthiocyanat gegeben. Dadurch wurden die Konzentrationen verschoben. Warum die
Lösung nun aber noch dunkler wird, obwohl Eisen(III)chlorid eigentlich gelb und
Kaliumthiocyanat eigentlich farblos ist, ist mit der Hilfe des Massenwirkungsgesetzes gut zu
veranschaulichen.

(Abbildung 2)
Sobald wir in dieser Reaktion die Menge an einem Edukt erhöhen, so steigt auch Menge des
Produktes, welches in diesem Fall Eisenrhodanid ist, was durch die größere Menge, die Lösung
immer stärker zu dunkelrot verfärbt.

Greifen wir nun nochmal die Hypothesen von Beginn auf. Die erste Hypothese, dass sich das

1 http://www.unterrichtsmaterialien-chemie.uni-goettingen.de/material/11-12/V11-106.pdf (30.11.2020)

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Volumen durch den Druck verändern kann, hat sich bestätigt. Denn als der Druck in der Spritze
erhöht wurde, verkleinerte sich auch das Volumen des Kohlenstoffdioxids.
Die zweite Hypothese war zwar etwas ungenau, traf aber auch zu. Nämlich wurde nicht
genannt, ob die Temperatur steigen oder fallen muss, damit die Reaktion endotherm verläuft.
Dabei würde bei einem Temperaturanstieg die endotherme Reaktion gefördert werden, während
bei einem Temperaturabfall die exotherme Reaktion gefördert werden würde.

Fehleranalyse:
Wie zuvor schon angesprochen soll es hier nochmal darum gehen, warum sich die Lösung
beim ersten Experiment nicht mehr entfärbte. Am wahrscheinlichsten ist hierbei, dass wir
einfach zu viel Iodtinktur verwendet haben, welche direkt alle Stärkemoleküle besetzen konnten
und die Lösung somit nur noch schwer zu entfärben war. Eventuell war das Wasser in dem
Glas, welcher wir erhitzten auch nicht warm genug um diese Entfärbung zu verursachen.
Vielleicht war es auch beiden Tatsachen geschuldet.

Quellenangabe:
Abbildungsverzeichnis:
(Abbildung 1): http://www.unterrichtsmaterialien-chemie.uni-goettingen.de/material/11-12/V11-
106.pdf
(Abbildung 2): http://www.staedtisches-gymnasium-
wermelskirchen.de/sites/default/files/chemie/Das%20chemische%20Gleichgewicht.pdf

Online-Quellen:
http://www.unterrichtsmaterialien-chemie.uni-goettingen.de/material/11-12/V11-106.pdf
(30.11.2020)

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