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WWU Münster

OC-Schulversuche
SS 2002
Prof. Aumann, OStR Steffen
Referenten: Winfried Goßmann, Arne Hüls, Jan Mönter

Chemische Zaubertricks
Protokolle
1. Blaues Blinklicht
2. Wechselfarben
3. Die Verkehrsampel
4. Bärlappsporen
5. Feuer durch Wasser
6. Feuerwerk mit Eis
7. Geldschein in Flammen
8. Pharaoschlangen
9. Tod eines Gummibärchens
10. Cola
11. Bier
12. Starker Kaffee
13. Die Carbid-Dose

Versuch 1: Blaues Blinklicht

Geräte:
Magnetrührer mit Rührfisch, 500ml-Becherglas, 3x 200ml Bechergläser

Chemikalien:
Kaliumiodat 4,3 g KIO3 O, Xn R:7-22-36/37/38;
S:17-26-36/37/39
Malonsäure 1,5 g C3H4O4 Xi, Xn R: 22-36/37;
S: 26-36/37/39
Mangan-(II)-sulfat 0,5 g MnSO4 Xn R: 48/20/22; S: 22
Wasserstoffperoxid (10%) 130 ml H2O2 O, C R: 8-34; S: 3-28-36/39-45
Schwefelsäure (1mol/l) 20 ml H2SO4 -
Stärke 0,3 g (C 6H10O5)n -
Wasser 200 ml H2O -

Versuchsdurchführung:
Für den Versuch bereitet man in den drei kleineren Bechergläsern die folgenden
Lösungen A, B und C vor:
A: Kaliumiodat in verdünnter Schwefelsäure lösen und mit Wasser auf ein
Gesamtvolumen von 100 ml bringen.
B: Malonsäure, Mangansulfat und Stärke in wenig Wasser lösen, eventuell erwärmen
und auf 100 ml mit Wasser auffüllen.
C: 130 ml Wasserstoffperoxid (10%)
Die drei farblosen Flüssigkeiten werden bei der Vorführung in das große Becherglas
gegeben und mit dem Magnetrührer gut vermischt. Nach wenigen Sekunden stellt
sich ein periodischer Farbwechsel von blau nach farblos ein, der einige Zeit anhält.

Anmerkungen:
Bei der Reaktion entsteht zwischenzeitlich elementares Jod, welches mit der Stärke
den charakteristischen, tiefblauen Jod-Stärke-Komplex eingeht.

Entsorgung:
Das Reaktionsgemisch wird mit einer Calciumhydroxid-Lösung verrührt. Dann
dekantiert man den Rückstand ab und gibt ihn zu den Schwermetallabfällen, die
Lösung mit annähernd neutralem pH-Wert ins Abwasser.

Versuch 2: Wechselfarben

Geräte:
8 große Reagenzgläser oder Standzylinder, Pasteurpipetten, Pinzette

Chemikalien:
Natronlauge (30%) 2-3 Tropfen NaOH C R: 35; S: 26-37/39-45
Phenolphthalein-Lösung 2-3 Tropfen C20H14O4 S: 22-24/25
Schwefelsäure (98%) 2-3 Tropfen H2SO4 C R: 35;
S: 26-30-36/37/39-45
Eisen-(II)-sulfat 8-10 Tr. FeSO4 Xn R: 22; S: 36/37
Kaliumpermanganat 2-3 Kristalle KMnO4 O, Xn R: 8-22
Kaliumthiocyanat 2-3 Tropfen KSCN Xn R: 20/21/22-32; S: 13
Kaliumhexacyanoferrat(II) 2-3 Tropfen K4[Fe(CN)6] R: 32; S: 22-24/25

Versuchsdurchführung:
In der Versuchsvorbereitung werden die acht Reagenzgläser A-H in folgender Weise
vorbereitet:
in A: 2-3 Tropfen 30%-ige Natronlauge
in B: 2-3 Tropfen Phenolphthalein-Lösung
in C: 2-3 Tropfen konzentrierte Schwefelsäure
in D: 2-3 Kristalle Kaliumpermanganat
in E: 9-10 Tropfen frisch angesetzte (!), wässrige Lösung von Eisen-(II)-sulfat
in F: 2-3 Tropfen Kaliumthiocyanat-Lösung oder wenige feste Kristalle
in G: 2-3 Tropfen einer Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung (gelbes Blutlaugensalz)
in H: 1 ml 30%-ige Natronlauge
Bei der Vorführung wird Reagenzglas A demonstrativ mit Wasser oder
Leitungswasser gefüllt und sein farbloser Inhalt anschließend in Reagenzglas B
geschüttet. Die Lösung von B schüttet man danach in C usw. Bei jedem Umschütten
ändert sich die Farbe der Flüssigkeit in den Reagenzgläsern.
Folgende Farbübergänge sind dabei zu beobachten:
A: farblos; B: rosa; C: farblos; D: violett; E: farblos; F: dunkelrot; G: blau; H: rot

Entsorgung:
Die Lösung wird stark verdünnt und ins Abwasser gegeben.
Versuch 3: Die Verkehrsampel

Geräte:
2x 1000 ml Bechergläser, 200 ml Becherglas, Spatel, (evt.) OH-Projektor und Pappe

Chemikalien:
Natriumhydroxid 6,0 g NaOH C R: 35; S: 26-37/39-45
Indigocarmin 0,05 g C16H8N2Na2O8S2 Xn R: 22; S: 22-36/37
Glucose (Dextrose) 14,0 g C6H12O6 -
Wasser 800 ml H2O -

Versuchsdurchführung:
In ein 1000ml Becherglas füllt man etwa 600 ml lauwarmes Wasser (T<40°C) und
löst darin 14 g Glucose. Die Natriumhydroxid-Perlen werden mit wenig Wasser in
einem 200 ml Becherglas gelöst und anschließend auf etwa 200 ml mit Wasser
aufgefüllt. Danach löst man eine Spatelspitze Indigocarmin in der warmen
Zuckerlösung und gibt die Natronlauge hinzu.
Dabei lässt sich ein Farbwechsel von blau nach grün beobachten. Nach einigen
Sekunden verfärbt sich die Lösung selbsttätig nach rot, weiter über orange nach
gelb. Nach dem Erreichen der gelben Färbung kann die Reaktion erneut gestartet
werden. Dazu gießt man die Lösung aus großer Höhe (mindestens 60 cm) in das
zweite, große Becherglas.

Anmerkungen:
Die Spatelspitze Indigocarmin kann sowohl in der Natronlauge (sofort grün) oder in
der Glucose-Lösung (blau) gelöst werden, je nach dem welche Farben man haben
möchte.
Besondere Atmosphäre schafft man, indem man den Tageslichtschreiber benutzt.
Man demontiert den Spiegel und dunkelt die leuchtende Fläche mit einer Pappe ab,
die eine Öffnung für das große Becherglas besitzt. Der Raum taucht so in das
wechselnde Farblicht.

Entsorgung:
Die Lösung kann gefahrlos ins Abwassersystem gegeben werden.

Versuch 4: Bärlappsporen

Geräte:
Ein Bogen Papier, Tesafilm, Brenner

Chemikalien:
Bärlappsporen (Hexenmehl, Semen Lycopodii) 1-2 g -

Versuchsdurchführung:
Für die Verbrennungsreaktion von Bärlappsporen bastelt man sich zunächst aus dem
Papier und etwas Tesafilm einen Trichter. Darein füllt man nun durch die größere
Öffnung etwas von den Bärlappsporen. Zur Vorführung entzündet man den Brenner
und bläst kräftig durch die kleinere Öffnung des Trichters die Sporen in die
leuchtende Brennerflamme. (Schutzbrille!)
Anmerkungen:
Die Bärlappsporen enthalten ein fettes Öl, das leicht brennbar ist. Die bei dem
Versuch gelegentlich vorkommende orale Aufnahme der Bärlappsporen ist entgegen
der vielfach zu lesenden Aussage in kleinen Mengen mit Sicherheit unbedenklich.
Problematischer sind dagegen eher die Stäube der Sporen, denn das Pulver ist so
fein, das jede Bewegung der Sporen sofort Stäube produziert. Erhältlich sind die
Bärlappsporen in jeder Apotheke. (Es sei denn, der aufmerksame Apotheker ist der
Meinung, man würde Schabernack damit treiben und verkauft sie deshalb nicht!)
Eine Bemerkung noch zu den Apothekenpreisen:
Während im Jahr 2000 für 40 g der Sporen noch 10 DM bezahlt werden mussten,
sind es 2002 für nur 25 g schon 5,70 EUR gewesen!
Ein weiterer eindrucksvoller Versuch mit Bärlappsporen ist die Staubexplosion in
einer Metalldose. Genaueres hierzu von den Referenten oder in der Chemiedidaktik
von Professor Barke.

Versuch 5: Feuer durch Wasser

Geräte:
große Porzellanschale, Papier oder Zellstofftuch oder Holzwolle, Spritzflasche
Sprühflasche

Chemikalien:
Natriumperoxid 3g Na2O2 O,C R: 8-35; S: 17-26-36
Aktivkohle 3g C - -
Wasser 10 ml H2O - -

Versuchsdurchführung:
In der Vorbereitung überschichtet man das zu verbrennende Material in einer
Porzellanschale mit Natriumperoxid und Aktivkohle. Zur Vorführung wird der
Papierhaufen mit wenig Wasser benetzt. Die bei der Reaktion entstehende Wärme
reicht aus, um das Brennmaterial zu entzünden. Die Sauerstoffentwicklung bei der
Reaktion sorgt für eine rasche Verbrennung.
2 Na 2O2 (s) + 2 H2O (l) --> 4 NaOH (aq) + O2 (g)

Anmerkungen:
Das genaue Ausbalancieren der richtigen Mengen an Papier, Holzspäne, Zellstoff
und Peroxid ist nicht ganz einfach und ist auch abhängig von der Dicht und Art der
Packung.

Versuch 6: Feuerwerk mit Eis


Geräte:
2 kleine Bechergläser, Spatel, feuerfeste Unterlage (z.B. Drahtnetz auf einem
Dreifuß), kleiner Eiswürfel (max. 1 cm3), Tiegelzange

Chemikalien:
Zinkstaub 4,0 g Zn F R: 15-17; S: 7/8-43
Ammoniumnitrat 4,0 g NH4NO3 O R: 8-9; S: 15-16-41
Ammoniumchlorid 1,5 g NH4Cl Xn, Xi R: 22-36; S: 22
Bariumnitrat 1,0 g Ba(NO3)2 Xn R: 20/22; S: 28.1

Versuchsdurchführung:
Im Vorfeld des Versuchs werden 4 g Zinkstaub in einem Becherglas abgewogen, in
einem anderen Becherglas zusammen 4 g Ammoniumnitrat, 1,5 g Ammoniumchlorid
und 1 g Bariumnitrat. Danach vermischt man vorsichtig die Inhalte beider
Bechergläser mit einem Spatel oder auf einem Blatt Papier unter Vermeidung großer
Drücke.Anschließend schichtet man das Gemisch auf einer Feuerfesten Unterlage zu
einem Kegel auf. Bei der Vorführung wird ein kleines Stückchen Eis mit der
Tiegelzange auf den Kegel platziert. Augenblicke später entzündet der sofort
geschmolzene Eiswürfel die Reaktionsmischung, die mit leuchtender, grünlicher
Flamme abbrennt.

Anmerkungen:
Bei der Reaktion entstehen größere Mengen gasförmigen Ammoniaks, sodass dieser
Versuch besser im Abzug durchgeführt wird.
Um andere Flammenfärbungen zu bekommen, kann das sehr schwach färbende
Bariumnitrat auch gegen andere Alkali- oder Erdalkalinitrate ausgetauscht werden.
So sorgt Natriumnitrat für eine leuchtend gelbe Flamme, Calcium- und Strontiumnitrat
für rote Flammen. Generell ist jedoch darauf zu achten, dass die Nitrate, sowie die
Edukte nach Möglichkeit kein Kristallwasser enthalten.

Entsorgung:
Der Verbrennungsrückstand wird zu den festen Schwermetallabfällen gegeben.

Versuch 7: Pharaoschlangen

Geräte:
100 ml Becherglas, Pinzette, Sand, feuerfeste Unterlage (z.B. Experimentiertisch)

Chemikalien:
Ethanol 50 ml C2H5OH F R: 11; S: 7-16
Emser-Pastillen 4-5 - - -

Versuchsdurchführung:
Etwa 20-30 Minuten vor dem Versuch werden in einem Becherglas vier bis fünf
Emser-Pastillen in etwa 50 ml Ethanol eingelegt. Danach schichtet man auf einem
Experimentiertisch einen kleinen Sandhaufen auf und steckt oder legt die getränkten
Patillen auf den Sand. Mit dem restlichen Ethanol aus dem Becherglas wird der Sand
getränkt und entzündet. Nach kurzer Zeit ‚kriechen‘ die schwarzen Pharaoschlangen
langsam aus dem Sand und wachsen und wachsen…

Anmerkungen:
Emser-Pastillen sind recht abenteuerliche Hustendrops, die es in jeder Apotheke zu
gleichnamigen Preisen gibt. Theoretisch könnte für den Versuch auch jede andere,
gepresste Süßware verwendet werden, die hauptsächlich aus Zucker und Carbonat
oder Hydrogencarbonat besteht. Die benötigte Wärme liefert die Verbrennung von
EtOH, wobei der Versuch auch mit Aceton funktioniert. Das Heranwachsen der
Pharaoschlangen kann aber einige Zeit dauern, bis die Reaktion zum Stillstand
gekommen ist.
Entsorgung:
Alle festen Rückstände können im Restmüll entsorgt werden.

Versuch 8: Geldschein in Flammen

Geräte:
200 ml Becherglas (weit), Glasstab, Tiegelzange, feuerfeste Unterlage (z.B.
Experimentiertisch), Euro-Banknote mit möglichst hohem Nennwert

Chemikalien:
Ethanol 50 ml C2H5OH F R: 11; S: 7-16
Wasser 50 ml H2O - -
Natriumchlorid 0,5 g NaCl Xi R: 36/37/38; S: 26-36

Versuchsdurchführung:
In einem Becherglas werden 50 ml Wasser mit 50 ml Ethanol und 0.5 g Kochsalz
vermischt. In diese 50:50-Mischung wird die Banknote mit möglichst hohem
Nennwert kurz eingelegt, mit der Tiegelzange gut getränkt herausgenommen und
über dem Fußboden oder dem Experimentiertisch noch tropfnass angezündet.

Anmerkungen:
Geldscheine saugen sich nicht mit der brennbaren Flüssigkeit voll und brennen
daher nur kurz, im Gegensatz zu Tüchern oder Ähnlichem. Der hohe Wasseranteil in
der Mischung schützt die Objekte vor dem verbrennen, während die zugesetzten
Natriumionen für eine leuchtende Flamme sorgen.

Entsorgung:
Die 50:50-Mischung kann ohne Weiteres ins Abwasser gegeben werden.

Versuch 9: Tod eines Gummibärchens

Geräte:
Stativ mit Klemme und Muffe, ein großes Reagenzglas, Brenner, Tiegelzange, ein
kleines Gummibärchen

Chemikalien:
Kaliumchlorat 10 g KClO3 O, Xn R: 9-20/22; S: 13-16-27

Versuchsdurchführung:
In einem großen Reagenzglas werden 10 g Kaliumchlorat über der Brennerflamme
aufgeschmolzen. In das Reagenzglas mit der Schmelze gibt man vorsichtig mit der
Tiegelzange ein Gummibärchen.

Anmerkungen:
Vorsicht, die Reaktion verläuft sofort sehr heftig, wobei das Gummibärchen unter
greller Lichterscheinung geräuschvoll verbrennt. Neben große Mengen entstehender
Gase (hauptsächlich nur CO2 und H2O) kann auch Chlorat-Schmelze aus dem
Reagenzglas geschleudert werden. Auch vor Schäden durch das mögliche Platzen
des Reagenzglases muss Vorsorge getroffen werden, so ist eine Schutzscheibe
unerlässlich, besser jedoch die Durchführung im Abzug.

Entsorgung:
Die Reaktionsprodukte werden mit wenig verdünnter Salzsäure aufgekocht und nach
Neuralisierung mit Carbonat oder verdünnter Natronlauge ins Abwasser gegeben.

Versuch 10: Cola

Geräte:
3x 100 ml Bechergläser, Spatel oder Glasstab, eine Cola-Getränkeflasche (mit
ebenem Flaschenboden), Magnetrührer und Rührfisch, Trichter

Chemikalien:
Natriumiodat 4g NaIO3 O, Xn, R: 7-22-36/37/38
Xi S: 17-26-36/37/39
Natriumsulfit 3g NaSO3 Xi R: 31-36/37/38; S: 26-36
Schwefelsäure (98%) 2 ml H2SO4 C R: 35;
S: 26-30-36/37/39-45
Schwefelsäure (1mol/l) 20 ml H2SO4 - -
Stärke 1,0 g (C 6H10O5)n - -

Versuchsdurchführung:
In den drei Bechergläsern A-C werden folgende, farblose Lösungen angesetzt:
A: Etwa 1 g Stärke wird in 100 ml Wasser gelöst, eventuell erwärmen oder
aufkochen.
B: Etwa 4 g Natriumiodat werden in etwa 20 ml verdünnter Schwefelsäure unter
Zugabe konzentrierter Schwefelsäure gelöst und anschließend auf 50 ml mit Wasser
aufgefüllt.
C: Etwa 3 g Natriumsulfit werden in 50 ml Wasser gelöst.

Zur Versuchsvorführung füllt man eine leere Getränkeflasche (0,5l) nicht ganz voll mit
Leitungswasser, gibt einen Rührfisch hinzu, stellt sie auf den Magnetrührer und
steckt einen Trichter auf die Öffnung. Unter Rühren werden dann von der Lösung A
10 ml und von der Lösung C 20 ml hinzu gegeben. Zuletzt gibt man von Lösung B
15 ml dazu. Nach kurzer Zeit verfärbt sich die Lösung dunkelbraun.

Anmerkungen:
Obwohl die „chemische Cola“ sehr echt aussieht, darf sie nicht getrunken werden!
Falls die Färbung zu schwach sein sollte, kann man eine größere Konzentration an
Iodat versuchen.

Entsorgung:
Die Cola kann wie ihr echtes Pendent ins Abwasser gespült werden.

Versuch 11: Bier

Geräte:
ein Bier- oder Pilsglas (hier: 0,4 l), 2x 250 ml Bechergläser, Spülmittel
Chemikalien:
Natriumiodat 0,8 g NaIO3 O, Xn, R: 7-22-36/37/38
Xi S: 17-26-36/37/39
Natriumsulfit 1,0 g NaSO3 Xi R: 31-36/37/38; S: 26-36
Schwefelsäure (98%) 1 ml H2SO4 C R: 35;
S: 26-30-36/37/39-45
Ethanol 2 ml C2H5OH F R: 11; S: 7-16

Versuchsdurchführung:
In den zwei Bechergläsern A und B werden folgende Lösungen angesetzt:
A: 0,8 g Natriumiodat werden in 2 ml Ethanol und 1 ml konzentrierter Schwefelsäure
gelöst und auf 200 ml mit Wasser aufgefüllt.
B: 1,0 g Natriumsulfit wird in insgesamt 200 ml Wasser gelöst.

Für den Versuch können so zwei Biere je 0,4 l hergestellt werden: Jeweils 100 ml
von A und B versetzt man nochmals mit der gleichen Menge an Wasser und schüttet
diese anschließend sprudelnd in das Bierglas, das einige tropfen Geschirrspülmittel
enthält. Dabei bildet sich etwas „Bierschaum“; die Bierfarbe folgt in einigen
Sekunden.

Anmerkung:
Auch bei diesem Versuch ist das Bier nicht zum Verzehr geeignet. Die Referenten
verweisen an dieser Stelle auf Krombacher et al.

Entsorgung:
Alle Flüssigkeiten können über das Abwassersystem entsorgt werden.

Versuch 12: Starker Kaffee

Geräte:
Kaffeemaschine mit Filtertüte und Kaffeemehl, Tassen, Teelöffel, Zuckerspender

Chemikalien:
Superabsorber (Stockosorb®) 1,5 g -

Versuchsdurchführung:
Nach dem üblichen Kochen eines offensichtlich dünnen Kaffees wird der Kaffee in
den Tassen mit Superabsorber aus dem Zuckerspender „gesüßt“.
Nach wenigen Augenblicken und eventuellem Umrühren wird der dünne Kaffee so
stark, dass ein Löffel darin stecken bleibt!

Anmerkungen:
Der Superabsorber der Firma Stockhausen (einer Degussa-Tocher) ist zu beziehen
über den Degussa-Standort in Krefeld. Die Referenten möchten an dieser Stelle die
schnelle und überaus freundliche Hilfe der Stockhausen-Mitrabeiter lobend
erwähnen. Adresse:
Stockhausen GmbH
Geschäftsbereich Superaborber
Bäkerpfad 25
47805 Krefeld
oder unter www.stockhausen.com

Versuch 11: Die Carbid-Dose

Geräte:
Blechdose, Hammer und Nagel, Sand oder Kieselsteine, Brenner, Wasser

Chemikalien:
Calciumcarbid 2g CaC2 F R: 7-14/15; S: 7/8-30

Versuchsdurchführung:
In eine Blechdose mit nicht zu locker sitzendem Deckel wird mit einem Nagel seitlich
ein kleines Loch geschlagen (Durchmesser etwa 4-5 mm).
In die Dose gibt man ein paar kleine Steine zusammen mit ein paar Bröckchen
Calciumcarbid oder bei pulverförmigem Carbid eine Mischung mit Sand und
übergießt es mit reichlich Wasser. Sofort stellt sich eine Gasentwicklung (Ethin) ein,
worauf die Dose dicht geschlossen wird. Anschließend hält man die Brennerflamme
an das seitliche Loch in der Dose, worauf der Deckel in einer Explosion geräuschvoll
hochgeschleudert wird.

Anmerkung:
Je fester der Deckel auf der Dose sitzt, desto eindrucksvoller ist der Versuch. Es
eignet sich besonders eine kleine Teedose, die einen Decke ähnlich einer Farbdose
hat.

Entsorgung:
Nach der Explosion lässt man die Reste unterm Abzug weiter mit Wasser reagieren,
sortiert die Steine heraus, bzw. dekantiert den Sand ab und gibt die wässrige Phase
ins Abwasser.

Literatur:

[1] Falbe, Regitz; CD-Römpp Chemie Lexikon; 9. Auflage; Thieme, Stuttgart 1995
[2] Merck-Katalog; Darmstadt 1994
[3] Lancaster, der Katalog 2000/2001; Mühlheim am Main
[4] Barke, Struck, Pastille; Chemische Schulversuche; Schrödel, Hannover 1988
[5] Häusler; Experimente für den Chemieunterricht; Oldenbourg, München 1991
[6] Roesky, Möckel; Chemische Kabinettstücke; VCH, Weinheim 1996

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