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Magmatismus
3.2.3 Vulkanismus
Querschnitt und Oberflächenmorphologie eines Schildvulkanfeldes vom Typ Snake River (Idaho)
(nach GREELY, 1982).
Heiße Auswürflinge vom Paricutin in Mexiko bauen allmählich einen Schlackenkegel auf.
Die Eruptionssäule besteht aus dem unteren Gasschubteil (G), dem konvektiven Hauptteil (K) und der
pinienförmigen Dachregion, die – häufig durch Winde in der Tropopause (TP) – lateral verdriftet wird.
Die aus der absteigenden Glutlawine aufsteigenden Aschewolken werden ebenfalls lateral verfrachtet.
Aschen- (und Lapilli-) Fallout bildet relativ gut sortierte Ablagerungen gleicher
Mächtigkeit über unregelmäßigem Relief. Lateral transportierte
Aschestromablagerungen sind schlecht sortiert und auf Täler beschränkt oder
bilden Plateaus, können aber mit ihrer lateralen Fazies allmählich seitlich
ausdünnen. Lahars (vulkanische Schutt-/Schlammstromablagerungen) sind
schlecht sortiert und auf Täler beschränkt. Nach SCHMINCKE (1981)
Je nach Verfügbarkeit von externem Wasser unterscheidet man zwischen gemäßigt phreatomagmatischen, sog.
vulkanianischen, und extrem phreatomagmatischen, sog. Surtseyanischen und phreatoplinianischen Eruptionen. D = Fläche,
die von der 1 %- Tmax – Isopache eingeschlossen wird; Tmax = Maximalmächtigkeit der Ablagerung; F = Gewichtsprozent
der Fraktion < 1 mm einer Probe, welche an dem Schnittpunkt der 10 %-Tmax-Isopache mit der Ausbreitungsachse (der
Ablagerung) genommen wurde (verändert nach CAS & WRIGHT, 1987).
Dieser Block- und Asche-Strom entstand durch die Explosion eines Lavadoms, dessen Reste
am rechten Bildrand noch zu sehen sind (gestrichelte Linie). Der pyroklastische Strom ist
komplett von einer Aschewolke eingehüllt.
Der pyroklastische Strom (2) ist in eine Aschewolke (3) eingehüllt, die aus aufgeheizter Luft, vermischt mit aus dem Strom
entweichenden feinen Partikeln und heißem Gas, besteht. An der Stromfront können ebenfalls Gas und Asche
herausschießen und eine z. T. schräggeschichtete basale Lage bilden (1, Ground-surge-Ablagerung). Auf der massigen
Stromablagerung (2) sedimentiert nach und nach die Aschewolke als feine Fallablagerung (3b). Durch seitliche „Böen“ an
der Basis der Aschewolke können sog. Ash-cloud-surge-Ablagerungen entstehen (3a) (nach CAS & WRIGHT, 1987).
Pyroklastische Kegel sind überwiegend basaltischer, Lavadome und größere Vulkanbauten (oben) intermediärer bis
hochdifferenzierter Zusammensetzung. Nach Simkin (1981).
Ein Schildvulkan besteht aus der Ablagerung von vielen tausend dünnen basaltischen Lavaströmen, die
großräumig ausfließen und als flach geneigte Decken abkühlen. Jede der hier dargestellten Schichten
entspricht einer Ansammlung von vielen hundert geringmächtigen Lavaströmen. Als Vorbild dieser
Schemazeichnung der Mauna Loa, Hawaii.
Schaubild des Vesuv. Der alte Sommakrater ist nur noch zur Hälfte erhalten (nach A. Rittmann).
Quell- oder Staukuppen sind kugelförmige Massen aus saurer Lava, die so viskos ist, dass die sich über dem Schlot
auftürmt, statt auszufließen. Dargestellt ist hier eine entstehende Staukuppe im Krater des Mount St. Helens.
Im oberen Teil einer oberkrustalen Magmenkammer haben sich SiO2- und volatilreiche Magmen angesammelt. Durch Überdruck oder durch Erdbeben
ausgelöst, verliert der „Deckel“ der Magmenkammer seine Dichtungsfunktion und es kommt zu einem initialen plinianischen Ausbruch (a), bei dem
i.w. Fallablagerungen entstehen. Durch den Volumenverlust in der Magmenkammer beginnt der „Deckel“ sich zu senken. Dabei werden präexistente
Schwächezonen aktiviert oder neue Störungen gebildet, die in ihrer Position ungefähr den Umfang der Magmenkammer nachzeichnen. Entlang dieser
Ringstörungen dringen während der anschließenden Hauptphase (b, klimakische Eruption) große Magmamengen auf und werden fragmentiert. Für
einige Caldera-Eruptionen geht man davon aus, daß sich eine vermutlich mehrere 1000 m mächtige Eruptionswolke bildet, und an deren Basis aus
dichten pyroklastischen Strömen Ignimbrite entstehen. Bei anderen Caldera-Eruptionen dürften die pyroklastischen Ströme vom Vulkan ausgehend
weite Strecken über die Landoberfläche geflossen sein. Die klimakische Eruption endet, wenn tiefere Stockwerke der Magmenkammer mit zähen aber
voliatilarmen Schmelzen angezapft werden. Die Caldera-Entwicklung kann hiermit enden und die entstandene Hohlform füllt sich mit Sedimenten und
Wasser (c). Nachträgliches Aufdringen von Magmen kann zu einer Aufwölbung des Calderabodens führen („Resurgent dome“). Dabei dringen auch
kleine Volumina an zähen, volatilarmen Schmelzen entlang der Ringstörungszone auf und bilden Lavadome und andere kleine Vulkanformen (d, z.B.
Valles-Caldera in New Mexico, USA; verändert nach FRANCIS, 1988).
Zunächst füllt frisches Magma in einigen Kilometern Tiefe unter der Erdoberfläche eine Magmenkammer, wobei die
Erdoberfläche aufgewölbt wird (a). Um die Aufwölbung bildet sich ein Ring aus senkrechten Spalten (b), und das
gasgesättigte Magma am Dach der Magmenkammer (hellrot) führt zu einem explosiven Ausbruch. Dabei werden
Eruptionssäulen von weißglühendem Bims und Asche in die Atmosphäre hinausgeschleudert. Nachdem nun die
Magmenkammer leer ist, bricht ihr Dach an den Spalten ein, und es kommt zur Förderung von pyroklastischen Strömen
(c). Die Caldera und ihre Umgebung sind schließlich mit einer Schicht von pyroklastischem Material bedeckt (d). Die
Wände der Caldera werden allmählich erodiert, in der Vertiefung entsteht oftmals ein See (e). Einige hundert oder
tausend Jahre später dringt abermals Magma in die Magmenkammer ein, der Boden der Caldera beginnt sich erneut
aufzuwölben (f). An den ringförmigen Spalten kann eine geringe vulkanische Aktivität noch über viele Millionen Jahre
fortdauern.
Anhand der chemischen Zusammensetzung im TAS-Diagramm (TAS = Total Alkali-Silica): SiO2 versus K2O
+ Na2O (in Gew. %) (verändert nach LE BAS et al., 1986; Unterscheidung in alkalin und subalkalin nach
IRVINE & BARAGAR, 1971).
Die Tiefe der Schmelzbildung und der Grad der Aufschmelzung sind aus SEE-Verteilungsmustern von MOR-
Basalten und sibirischen Flutbasalten abgeleitet worden; die Punktlinien geben die vermuteten
Schmelztemperaturen an; oben sind Stabilitätsbereiche von Mantelmineralen aufgetragen; die bei der
Schmelzbildung im Restit von Bedeutung sind (verändert nach WHITE & McKENZIE, 1995).
Nach dem MOR-Magmatismus dürfte der an Manteldiapire gebundene LIP-Magmatismus die höchste
Produktionsrate mafischer Magmen aufweisen. Dazu sind auch die Dipping reflector sequences zu
rechnen, die beim Auseinanderbrechen von Kontinenten entstehen (nach COFFIN & ELDHOLM, 1994).
Konvergierende Plattengrenzen (Subduktionszonen) sind blau, divergierende (MOR) orange dargestellt. Die
schwarzen Linien sind Transformstörungen. Aktive Vulkane sind durch rote Punkte markiert. Die Pfeile zeigen die
Richtung der Plattenbewegung an.
Divergierende
(Mittelozeanische
Rücken und
Transform-
verwerfungen) und
konvergierende
(Subduktionszone,
Wadati-Benioff-
Zone) Plattenränder.
Jährliche
Magmaproduktions-
raten nach
verschiedenen
Quellen.
Modell der Plattendynamik und Magmenentstehung. Vulkane, die an MOR eruptieren, werden von Magmen aus der
Asthenosphäre gespeist, Subduktionszonenvulkane von Magmen, die an der Grenzfläche der abtauchenden Platte entstehen,
und Magmen ozeanischer und kontinentaler Intraplattenvulkane aus Mantelmaterie (Plumes), die z. T. aus alter, rezyklierter
Lithosphäre gespeist wird, die bis zum oberen Mantel ober bis zur Kern-Mantel-Grenze subduziert und wieder partiell
aufgeschmolzen wird.