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WEARSCANNER®

Installation und Betrieb


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In diesem Handbuch erwähnte Warenzeichen und eingetragene Warenzeichen sind i.a. entspre-
chend gekennzeichnet und Eigentum ihrer Besitzer. Das Fehlen einer Kennzeichnung bedeutet
jedoch nicht, dass Namen nicht geschützt sind.
WEARSCANNER ist durch folgende U.S. Patente geschützt: U.S 7,956,601; 7,423,424
©  PRÜFTECHNIK Condition Monitoring; Alle Rechte vorbehalten
WEARSCANNER®
Online-Partikelgrößen-
verteilungszähler

Installation und Betrieb

Baureihe VIB 6.411


Firmware-Version 1.15 und höher

Ausgabe: Juni 2014


Artikelnummer: VIB 9.840.D
Originalanleitung
3
Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Einleitung........................................................... 5
1.1 Erste Schritte.................................................................... 5
1.2 Service-Adressen.............................................................. 5
1.3 Hinweise zu dieser Anleitung........................................... 6
Konformitätserklärung .................................................................... 7
1.4 Externe Schnittstellen....................................................... 8

Kapitel 2: Sicherheit............................................................ 9
2.1 Sicherheitskennzeichnung ............................................... 9
2.2 Informationen für den Betreiber..................................... 11
2.3 Informationen für das Bedienungspersonal.................... 12
2.4 Bestimmungsgemäßer Gebrauch................................... 13
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Umgebungsbedingungen.............................................................. 13
Betriebsbedingungen..................................................................... 13
Vorhersehbare Fehlanwendung...................................................... 13
2.5 Restgefahren und Schutzmaßnahmen............................ 14
Verhalten im Notfall....................................................................... 17
Sicherheitsvorkehrungen bei Montage und Demontage................. 17

Kapitel 3: Technische Daten............................................. 19


Abmessungen................................................................................ 21

Kapitel 4: Beschreibung.................................................... 23
4.1 Eigenschaften................................................................ 23
4.2 Arbeitsweise.................................................................. 24
Wirbelstrom-Messverfahren........................................................... 24
Signalverarbeitung......................................................................... 24
Daten speichern und übertragen................................................... 25
Öltemperatur überwachen............................................................. 26
Digital-Schaltausgang zur Alarmierung.......................................... 26
Alive-Schaltausgang zur Systemüberwachung................................ 26

Kapitel 5: Installation........................................................ 27
5.1 Lokale Anforderungen................................................... 27
Qualifikation des Personals............................................................ 27
Installationsort............................................................................... 27
5.2 Installationsart............................................................... 29
5.3 Auspacken..................................................................... 30
5.4 Elektrischer Anschluss ................................................... 31
Anschluss Netzwerk und Stromversorgung.................................... 31
Anschluss Erdung / Potenzialausgleich........................................... 32
Anschluss Schaltausgang (5-polig)................................................. 32
4
Inhalt

5.5 Funktionstest................................................................. 33
LED-Statuscodes............................................................................ 33
5.6 Anpassung der IP-Adresse.............................................. 34
5.7 Einbau........................................................................... 34

Kapitel 6: Inbetriebnahme................................................ 35
6.1 Netzwerkverbindung herstellen...................................... 35
6.2 Werkseinstellungen und Begriffsdefinitionen.................. 35

Kapitel 7: Wartung und Fehlersuche .............................. 39


7.1 Pflege und Wartung....................................................... 39
7.2 Fehlersuche.................................................................... 39

Kapitel 8: WEARSCANNER utility..................................... 41

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8.1 Installation und Erstinbetriebnahme............................... 42
8.2 Weitere Einstellmöglichkeiten........................................ 46

Kapitel 9: Nach dem Gebrauch......................................... 51

Kapitel 10: Anhang .......................................................... 53


Modbus-Leseregister............................................................ 53
Index................................................................................... 58
5
Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 1: Einleitung

1.1 Erste Schritte


Lieferumfang prüfen
Prüfen Sie bei Lieferung die Ware auf beschädigte oder fehlende
Teile. Kennzeichnen Sie gegebenenfalls die zu beanstandenden
Teile auf den Frachtpapieren und reklamieren Sie diese bei der
Spedition oder dem PRÜFTECHNIK-Vertriebspartner vor Ort.

Verantwortlichkeiten
Der Betreiber hat sicherzustellen, dass
• alle geltenden nationalen Regelungen, alle Sicherheits-, Unfall-
verhütungs- und Umwelt­schutz­vorschriften sowie die anerkann-
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ten fachtechnischen Regeln für sicherheits- und fachgerechtes


Arbeiten beachtet werden.
• die zur Installation des Sensors erforderlichen Maßnahmen ord-
nungsgemäß durchgeführt werden:
> Bereitstellung einer qualifizierten Fachkraft für die Installation
des Sensors.
> Bereitstellung der zur Installation erforderlichen Bauteile und
Werkzeuge (s. dazu Kapitel ‘Installation’).
> Bereitstellung einer 24V-Gleichstromversorgung sowie eines
Netzwerkanschlusses gemäß Spezifikation.
> Bereitstellung eines Potenzialausgleichs.

1.2 Service-Adressen
So erreichen Sie uns bei Fragen:
Hotline: +49 89 99616-0
eMail: info@pruftechnik.com
Fax: +49 89 99616-300
PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH
Oskar-Messterstr. 19-21,
85737 Ismaning, Deutschland

Hinweis
Halten Sie für das Gespräch mit der Hotline bitte Typ und Serien-
nummer des Sensors bereit.
6
Einleitung

1.3 Hinweise zu dieser Anleitung


Diese Anleitung ist Teil des Produktes und als solches während
der Produktlebensdauer zu bewahren und zu aktualisieren. Diese
Anleitung ist an jeden nachfolgenden Besitzer oder Benutzer des
Produktes weiterzugeben.

Haftungsausschluss
Die Angaben und Daten in dieser Anleitung dienen ausschließlich
zu Informationszwecken und gelten unter Vorbehalt. Obwohl die
vorliegende Anleitung mit größter Sorgfalt erstellt wurde, werden
Fehler nicht ausgeschlossen.
PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH übernimmt keine Ver-
antwortung für Folgeschäden aus Fehlern oder Ungenauigkeiten,
die in dieser Anleitung enthalten sein können.

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PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH haftet nicht für Schä-
den, die daraus resultieren, dass die Betriebsanleitung nicht oder
nur teilweise beachtet wurde.

Aufbau
Diese Anleitung enthält Informationen zur Installation, Inbetrieb-
nahme, Fehlersuche, Wartung, Demontage und Entsorgung des
Sensors. Diese Anleitung ist erstellt in Anlehnung an die deutsche
Norm DIN EN 62079:2001.

Konventionen
In dieser Anleitung sind die Texte nach ihrer Funktion wie folgt
ausgezeichnet:
Erklärend: Fließtext ohne Einzüge
Anleitend / Aufzählend: Liste mit • als Aufzählungszeichen
Hinweisend: Fließtext mit oberer und unterer Trennlinie sowie dem
Signalwort Hinweis.

Hinweis
Sicherheitszeichen finden Sie im Kapitel Sicherheit.

Begriffsdefinitionen
In dieser Anleitung wird der Online-Partikelgrößenverteilungszäh-
ler WEARSCANNER auch bezeichnet mit ‘WEARSCANNER’ oder
‘Sensor’. Als Bedienungspersonal sind gemeint die ‘Person bzw.
die Personen, die für Installation, Betrieb, Einrichten, Wartung, Rei-
nigung, Reparatur oder Transport von Maschinen zuständig sind’.
7

Konformitätserklärung
entsprechend EN ISO/IEC 17050-1

PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH,


Oskar-Messter Str. 19-21, 85737 Ismaning, Deutschland
erklärt in alleiniger Verantwortung, dass das Produkt
Bezeichnung: WEARSCANNER
Artikel-Nr.: VIB 6.410 / VIB 6.411
Beschreibung: Sensor zur Erkennung und Erfassung
elektrisch leitender Partikel in Schmieröl
konform ist mit den zutreffenden Europäischen Richtlinien. Die in den Richtlinien
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festgelegten wesentlichen Schutzanforderungen werden eingehalten.

Richtlinie
EMV-Richtlinie 2004/108/EG

Angewandte Normen
DIN EN 61000-6-1:2007
Störfestigkeit für Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe
DIN EN 61000-6-2:2006
Störfestigkeit für Industriebereiche
DIN EN 61000-6-3:2007
Störaussendung für Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe
DIN EN 60204-1:2006
Sicherheit v. Maschinen, Elektrische Ausrüstung von Maschinen: Allg. Anforderungen

Die CE-Kennzeichnung wurde angebracht im Jahr 2009.

Ismaning, 03. Februar 2010


Ort, Datum der Ausstellung Johann Lösl – Geschäftsführer

QM-System zertifiziert
nach EN ISO 9001: 2008
8
Einleitung

1.4 Externe Schnittstellen


Der Sensor wird in den Schmierölkreislauf einer Maschine einge-
baut. Die Schnittstellen zu externen Bereichen ergeben sich aus
folgender Aufstellung:
1. Versorgung, Datennetzwerk
2. Erdungsanschluss, Potenzialausgleich
3. Anschluss für Ölkreislauf
4. Schaltausgänge

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3 3

1
4
9
Sicherheit

Kapitel 2: Sicherheit

WEARSCANNER wurde nach sorgfältiger Auswahl der einzuhal-


tenden harmonisierten Normen sowie weiterer technischer Spezifi-
kationen konstruiert und gebaut. Der Sensor entspricht damit dem
Stand der Technik und gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit.
Dennoch bestehen bei Installation und im Betrieb Gefahren, die zu
vermeiden sind.
Beachten Sie die allgemeinen Sicherheitshinweise in diesem
Abschnitt sowie die eingebetteten Sicherheitshinweise in der
gesamten Anleitung. Sicherheitshinweise erklären Ihnen, wie Sie
sich verhalten müssen, damit Sie sich selbst, andere Personen und
Gegenstände vor Schäden schützen.
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Für Schäden und Verletzungen, deren Ursachen im Nichtbeachten


dieser Anleitung liegen, trägt der Betreiber der Anlage die Verant-
wortung.

2.1 Sicherheitskennzeichnung
In dieser Anleitung

VORSICHT
Hinweise zur Vermeidung von Verletzungen.
Ihre Nichtbeachtung kann zu leichten, mittleren oder schweren
Verletzungen führen.

Hinweis
Allgemeine Hinweise
zur Vermeidung von Sachschäden.
10
Sicherheit

Am Sensor
Die Sicherheitskennzeichen am Sensor entnehmen Sie folgender
Abbildung. Die Sicherheitskennzeichen am Sensor müssen beach-
tet werden und dürfen nicht abgedeckt oder entfernt werden.

c*

* dieser Sicherheitshinweis
a
ist ggf. vom Betreiber
anzubringen.

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b

a. System LED 1
Diese Betriebsanzeige leuchtet bei Funktionsstörungen rot auf.
b. CE-Kennzeichen
c. VORSICHT! - Verbrennungsgefahr
Gehäuse kann sehr heiß werden (> 40°C)*
11
Sicherheit

2.2 Informationen für den Betreiber


Pflichten des Betreibers
Maximale Sicherheit kann in der betrieblichen Praxis nur dann er-
reicht werden, wenn alle dafür erforderlichen Maßnahmen getrof-
fen werden. Es unterliegt Ihrer Sorgfaltspflicht als Betreiber, diese
Maßnahmen zu planen und ihre Ausführung zu kontrollieren.
Stellen Sie insbesondere sicher, dass
- der Sensor nur bestimmungsgemäß verwendet wird.
- der Sensor nur in einwandfreiem, funktionstüchtigem Zustand
betrieben wird.
- nur ausreichend qualifiziertes und autorisiertes Personal den
Sensor installiert und bedient.
- das Bedienungspersonal regelmäßig in allen zutreffenden Fra-
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gen von Arbeitssicherheit und Umweltschutz unterwiesen wird,


sowie die Betriebsanleitung und insbesondere die darin enthal-
tenen Sicherheitshinweise kennt.
- die Zuständigkeiten für Installation, Inbetriebnahme, Bedienung
verbindlich festgelegt sind.
- alle am Sensor angebrachten Sicherheits- und Warnhinweise
nicht entfernt werden und leserlich bleiben.
Beachtung der Betriebsanleitung
Stellen Sie sicher, dass diese Betriebsanleitung
- vom Bedienungspersonal gelesen, verstanden und bei allen an-
fallenden Arbeiten beachtet wird.
- in der Nähe des Sensors aufbewahrt wird und dem Bedienungs-
personal jederzeit zur Verfügung steht.
- an nachfolgende Besitzer des Sensors weitergegeben wird.

Schulung
Unterrichten Sie das Bedienungspersonal laufend über die Anwen-
dung aller Sicherheitsvorschriften in Sicherheitsunterweisungen.
Stellen Sie sicher, dass sie eingehalten werden.
Die allgemeingültigen gesetzlichen und sonstigen verbindlichen
Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften sowie die allgemei-
nen Sicherheitshinweise und konkreten Warnhinweise müssen
unbedingt eingehalten und befolgt werden.
Stellen Sie sicher, dass das Bedienungspersonal sicherheitsbewusst
arbeitet.
12
Sicherheit

2.3 Informationen für das Bedienungspersonal


Qualifikation
Inbetriebnahme und Bedienung darf nur von eingewiesenem und
befugtem Personal durchgeführt werden.
Installation und Demontage darf nur von qualifiziertem Fachper-
sonal für Elektro- und Hydraulikinstallation durchgeführt werden.
Das Bedienungspersonal muss die Betriebsanleitung kennen und
danach handeln.

Persönliche Schutzausrüstung
Bei Installation, Inbetriebnahme und Demontage des Sensors sind
erforderlich:
- Arbeitshandschuhe,

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- Sicherheitsschuhe,
- Schutzhelm,
- Schutzbrille.
Im Normalbetrieb ist keine Schutzausrüstung erforderlich.

Regeln für den Normalbetrieb


Der Betriebszustand wird über die System LED 1 angezeigt (vgl.
Abschnitt ‚5.5 Funktionstest‘, Seite 33). Im Normalbetrieb
leuchtet sie grün, bei Funktionsstörungen leuchtet sie rot.
• Kontrollieren Sie regelmäßig folgende Punkte:
- Sind am Sensor Schäden erkennbar?
- Sind alle Ölleitungen dicht und korrekt angeschlossen?
- Gibt es Quetschungen oder Beschädigungen an den Kabeln?
• Beseitigen Sie festgestellte Mängel sofort oder melden Sie diese
dem Betreiber. Der Sensor darf nur in einwandfreiem Zustand
betrieben werden!
• Trennen Sie bei Funktionsstörungen den Sensor von der Versor-
gung.
Der Schmierölkreislauf wird nicht beeinträchtigt, wenn der Sen-
sor außer Betrieb ist. Die Maschine kann daher weiter betrieben
werden.
13
Sicherheit

2.4 Bestimmungsgemäßer Gebrauch


WEARSCANNER wird eingesetzt zur kontinuierlichen Erfassung
von Größe und Anzahl elektrisch leitender Partikel im Schmieröl-
kreislauf einer druckumlaufgeschmierten Maschine.
WEAR­SCANNER wird in die Rücklaufleitung vor dem Filter einge-
baut.
WEARSCANNER darf nur betrieben werden innerhalb der in dieser
Betriebsanleitung angegebenen Spezifikationen.
Umgebungsbedingungen
Temperaturbereich: -20°C bis + 80°C, durchströmt
-20°C bis +60°C ohne Durchfluss
Luftfeuchte: 90%, Betauung zulässig
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Verwendung im Freien: ja, tropentauglich, meerwasserbeständig


Betriebsbedingungen
Betriebsdruck: maximal 16 bar
Berstgrenze: 30 bar
Ölsorte: mineralisch, synthetisch, biologisch ab-
baubar
Temperaturbereich: -20°C bis + 80°C

Vorhersehbare Fehlanwendung
Der Betrieb mit nicht spezifizierten Medien ist unzulässig.
- Es dürfen keine aggressiven, säurehaltige Medien durch den
Sensor geleitet werden. Diese Medien können das Gehäuse
oder die Dichtungen zerstören, sie können austreten, Verätzun-
gen bei Personen hervorrufen, die den Sensor ein- oder ausbau-
en und sie können den Sensor beschädigen.
- Andere, nicht aggressive Betriebsmittel beeinträchtigen die
Funktion des Sensors nicht. Sie stellen keine Gefährdung dar,
solange das Betriebsmittel nicht heißer als 80°C ist und die
Berstgrenze von 30 bar nicht übersteigt.
Bei hohen Umgebungstemperaturen (Tu > 65°C) muss ein konti-
nuierlicher Ölfluß gewährleistet sein, damit die Wärme im Sensor
stetig abgeführt wird.
PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH haftet nicht für even-
tuelle Schäden, die durch Fehlanwendungen entstehen.
14
Sicherheit

2.5 Restgefahren und Schutzmaßnahmen


WEARSCANNER ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nach-
weislich sicher. Bei Fehlbedienung oder unsachgemäßen Gebrauch
können folgende Personen- oder Sachschäden eintreten:
- Personenschäden
- Schäden am Sensor oder an der angeschlossenen Maschine
- Beeinträchtigung der Sensorleistung
- Schäden an der Umwelt

VORSICHT
Verbrühungsgefahr durch das Austreten heißer Flüssigkeit
Der Sensor darf von bis zu 80°C heißen Medien durchströmt wer-
den. Beim Ausbau kann heiße Flüssigkeit austreten, an der man

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sich verbrühen kann.
• Sensor bei der Nutzung im hohen Temperaturbereich (ab 40°C)
vor dem Einbau entsprechend kennzeichnen.
• Geeignete Schutzkleidung tragen.
• Austretende Flüssigkeit in einem dafür geeigneten Behälter
auffangen.

VORSICHT
Verbrennungsgefahr durch Berühren!
Der Sensor nimmt die Temperatur des Mediums an, das ihn durch-
fließt und kann bis zu 80°C heiß werden. Bei Berührung ohne
Schutzkleidung kann man sich verbrennen.
• Sensor bei der Nutzung im hohen Temperaturbereich (ab 40°C)
vor dem Einbau entsprechend kennzeichnen.
• Geeignete Schutzkleidung tragen.
• Vor Ausbau des Sensors, Maschine abschalten und Sensor ab-
kühlen lassen.
15
Sicherheit

VORSICHT
Gefahr durch berstende Ölleitung!
Bei einer undichten Leitung kann Öl unter hohem Druck austreten
und zu Verletzungen an den Augen oder auf der Haut führen.
• Spritzschutz an den Ölleitungen nicht entfernen wenn der Öl-
kreislauf unter Druck steht.
• Arbeiten am Ölkreislauf dürfen nur von einer qualifizierten
Fachkraft durchgeführt werden.
• Schutzbrille und Arbeitshandschuhe tragen.

VORSICHT
Verletzungsgefahr durch hohes Gewicht!
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WEARSCANNER ist klein, dafür aber unerwartet schwer (Gewicht:


ca. 3,5 kg). Beim Anheben mit nur einer Hand kann der Sensor aus
der Hand rutschen, herunterfallen und zu Verletzungen führen.
• Sensor stets mit beiden Händen anheben.
• Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe tragen beim Auspa-
cken, Transport und bei der Montage.

VORSICHT
Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten!
Montageplatte und Gehäuse haben scharfe Kanten und Ecken.
• Arbeitshandschuhe tragen und Sensor stets mit beiden Händen
anheben.
16
Sicherheit

Hinweis
Gehäuse nicht öffnen!
Das WEARSCANNER-Gehäuse darf - außer von autorisierten
PRÜFTECHNIK-Mitarbeitern - während der gesamten Lebensdauer
nicht geöffnet werden. Die Schrauben der Gewindeflansche dür-
fen keinesfalls - auch nicht kurzzeitig - gelöst werden!
• Bei Störungen, die nicht vor Ort zu beheben sind, schicken Sie
den Sensor an PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH.
Wird das Gehäuse dennoch geöffnet, erlöschen jegliche Ansprü-
che gegenüber PRÜFTECHNIK Condition Monitoring GmbH.

Hinweis

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EMV
• Hochfrequente Strahlung im Umfeld des Sensors kann Fehlmes-
sungen verursachen.
• Elektrostatische Entladungen (ESD) im Umfeld des Sensors kön-
nen zu Fehlmessungen führen.
• Leitungen für den Sensor dürfen nicht in Starkstromkabel-
schächten verlegt werden.

Hinweis
Betriebsanzeige sichtbar halten
Bei Funktionsstörungen während des Betriebes leuchtet die LED 1
rot auf (vgl. Abschnitt ‚5.5 Funktionstest‘, Seite 33).
• Installieren Sie den Sensor so, dass die LED für das Bedienungs-
personal sichtbar ist und nicht verschmutzt wird.
• Bei starker Verschmutzung der LED muss diese regelmäßig ge-
reinigt werden.
17
Sicherheit

Verhalten im Notfall
Durch unsachgemäßen Anschluss der Ölleitung kann diese sich im
Betrieb lösen und Öl kann unter hohem Druck austreten.
• Schalten Sie in diesem Fall sofort die Maschine ab. Infor­ma­
tionen zur Notabschaltung der Maschine finden Sie in der zuge-
hörigen Betriebsanleitung.
• Schalten Sie anschließend die Versorgung für den Sensor ab,
und beheben Sie die Ursache der Störung.

Sicherheitsvorkehrungen bei Montage und Demontage


• Persönliche Schutzausrüstung tragen (vgl. Abschnitt ‚2.3 Infor-
mationen für das Bedienungspersonal‘, Seite 12).
• Geeignete Hilfsmittel zu Öl-Eindämmung und Reinigung bereit-
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stellen (Auffangbehälter, Lappen, etc.).


Vor dem Öffnen der Ölleitung:
• Maschine abschalten, Ölleitung drucklos schalten, geeignete
Auffangbehälter unterstellen.
Nach den Arbeiten an der Ölleitung:
• Leckagetest für alle installierten Bauteile durchführen.
• Ölreste entfernen (Brand- und Rutschgefahr)
• Sicherheitsvorrichtungen prüfen, bevor Sie die Maschine zum
Betrieb freigeben.
18
leere Seite

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19
Technische Daten

Kapitel 3: Technische Daten

Messverfahren
Wirbelstrom, Differenzspulenprinzip
Partikel
ferritisch oder nichtferritisch
Partikelgröße
Drei Größenklassen sind ab Werk standardmäßig vorkonfigu-
riert; bis zu 8 Klassen einstellbar
Signalverarbeitung
Partikelverteilungszähler mit gleitender Mittelwertbildung und
Klassierung
Mittlere Fließgeschwindigkeit / Durchflussrate
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0,01 m/s ... 5 m/s bzw.


0,08 l/min. ... 39 l/min.
Ölsorte
mineralisch, synthetisch oder biologisch abbaubar
Öldruck
max. 16 bar Betriebsdruck, 30 bar Berstdruck
Temperaturbereich
- Umgebung: -20°C ... +80°C, durchströmt
-20°C ... +60°C ohne Durchfluss
- Medium (Öl): -20°C ... +80°C
Schnittstellen / Protokoll
Ethernet, 100 Mbit /s Modbus-TCP
Stromversorgung
- Spannung 24VDC (21 V ... 30 V)
- Stromaufnahme ca. 400 mA bei 24 V
- Leistungsaufnahme ca. 9,6 W
Schaltleistung
- Digital-Schaltausgang:
potenzialfreier Power-MOSFET-Schalter;
24 VDC (max. 30 V) / 0,2 A (max., dauernd)
- Alive-Schaltausgang:
potenzialfreier Power-MOSFET-Schalter;
24 VDC (max. 30 V) / 0,2 A (max., dauernd)
Interner Speicher
64 MB; für Daten-Speicherzeitraum ca. 150 Tage bis ca. 10
Jahre, abhängig vom Datenlogger-Zeitintervall
20
Technische Daten

Anzeige
- System-LED 1 grün: betriebsbereit, rot: Systemfehler
- Betriebs-LED 2 orange: Partikeldurchgang, rot: Overload
(zu große/ zu viele Partikel, Fehlspannung
zu groß)
Selbstüberwachung
integriert
Überspannungsschutz
integriert
Elektrischer Anschluss
- Versorgung / LAN:
Flanschstecker (male) M12; 8-polig
- Schalt- und Alive-Ausgang:

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Flanschstecker (male) M12; 5-polig
Zulässige Gleichtaktspannung
max. 50 V (gegen Gehäuse / Masse)
Anschlüsse Ölkreislauf
2x G 1/2“ (Witworth Rohrgewinde DIN ISO 228)
Innendurchmesser der Messsonde
ca. 13 mm
Gehäusematerial
Edelstahl, Werkstoff-Nr. 1.4308 (meerwasserbeständig)
Gewicht
ca. 3,5 kg
Abmessungen
- Sensor ca. 170 x 86 x 102 mm³ (L x B x H)
- Befestigungsplatte ca. 137 x 110 x 3 mm³ (L x B x H)
Die Befestigungsplatte ist bei Auslieferung am Sensor montiert
Schutzgrad
IP 65
Wartung
wartungsfrei, keine beweglichen Teile
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G 1/2“
alle Maße in mm
Abmessungen

Alive-Schaltausgang
Versorgung / LAN

Fließrichtung Ölkreislauf
G 1/2“
Technische Daten
21
22
leere Seite

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23
Beschreibung

Kapitel 4: Beschreibung

4.1 Eigenschaften
WEARSCANNER ist ein Sensor, der elektrisch leitende Partikel in
einem Medium erkennt, das ihn durchströmt. WEARSCANNER
zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
• Größenabhängige Zählung und Klassierung der Partikel
• Größenklassen einstellbar in Anlehnung an ISO 16232
• Kontinuierliche Überwachung mit integrierter Signalverarbei-
tung
• Geeignet für Schmieröle
• Temperatur des Öls wird mit erfasst
• Temperaturbereich -20°C bis +80 °C (+60°C ohne Durchfluss)
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• Großer zulässiger Fließgeschwindigkeitsbereich


• Zahlreiche Messfunktionen anpassbar an Maschine und Appli-
kation, wie z.B.:
- Schwellwert
- Messzeitfenster
- Elektronische Filter
- Mittelwertbildung
- Verstärkung usw.
• Interner Ringspeicher zur Messdaten-Aufzeichnung
• Persistentes Logfile zur Dokumentation von Einstellungsände-
rungen
• Kommunikation via Modbus TCP
• Netzwerkfähigkeit durch eigene IP-Adresse
• Schaltausgang zur Signalisierung von Partikel-Mengenüber-
schreitungen
• Alive-Schaltausgang zur Signalisierung von Systemstörungen
• Selbstüberwachung
• Überspannungsschutz
• Wartungsfrei

Partikelgrößenklassen
(ISO 16232)

Klasse
B C D E* F* G* H I J K
Größe 5µm- 15µm- 25µm- 50µm- 100µm- 150µm- 200µm- 400µm- 600µm- 1000µm
15µm 25µm 50µm 100µm 150µm 200µm 400µm 600µm 1000µm oder größer

Von WEARSCANNER abgedeckte Größenklassen


* Klassen E - G nur mit geeigneter Konfiguration
24
Beschreibung

4.2 Arbeitsweise
Zur Detektion der Partikel kommt ein patentiertes Verfahren
zum Einsatz, das nach dem Wirbelstrom-Messverfahren arbeitet.
WEARSCANNER ist damit weitgehend unabhängig von Tempe-
ratur, Durchflussmenge, Viskosität, Luft- und Wassergehalt oder
Färbung (Verdunkelung) des zu überwachenden Mediums.

Wirbelstrom-Messverfahren
WEARSCANNER enthält eine Erregerspule und zwei gegenläufig
gewickelte Empfängerspulen. Die Erregerspule erzeugt ein ma-
gnetisches Wechselfeld, das Wirbelströme im durch die Mess-
sonde fließenden Öl induziert. Diese Wirbelströme werden von
den beiden Empfängerspulen erfasst. Elektrisch leitende Partikel
verändern beim Passieren der Spulenkombination Amplitude und

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Phasenlage der induzierten Spannung. Aufgrund des Differenz-
spulensystems ist das Verfahren sehr reaktionsschnell und kann
kleinste Teilchen auch noch bei hohen Durchflussgeschwindigkei-
ten detektieren.
Erregerspule

Partikel
Empfängerspulen

Magnetfeld

Medium (Öl) Wirbelstrom

Signalverarbeitung
Die Amplitude der von den Empfängerspulen abgegebenen
Spannung ist ein Maß für die Partikelgröße. Die Partikelgrößen-
klassen nach ISO 16232 (vgl. Abschnitt ‚Partikelgrößenklassen‘,
Seite 23) lassen sich somit den entsprechend eingestellten Span-
nungsschwellen zuordnen.
Im eingestellten Messzeitfenster* erfasst der Sensor die Partikel
und ordnet sie den aktivierten Größenklassen zu. Über das ein-
gestellte Zeitintervall (gleitende Zählung)* kann somit ermittelt
werden, welche gemittelte Partikelzahl pro Klasse und Zeiteinheit
periodisch erfasst wurde. Zähler mit auf 0% gesetzten Schwellen
sind deaktiviert. Veränderungen in Anzahl und Größe der detek-
25
Beschreibung

tierten Partikel zeigen im Trendverlauf frühzeitig sich entwickelnde


Oberflächenschäden an Verzahnung oder Lagerung an.
Neben der gleitenden Zählung werden die nach Größenklassen
erfassten Partikel auch noch in kumulierenden Zählern* summiert.
Bei Überschreitung der eingestellten Schwellen* werden über den
digitalen Schaltausgang Meldungen ausgegeben und der / die
Zähler* wieder auf Null zurück gesetzt.
Durch den Einsatz moderner Elektronik mit schnellem DSP ist eine
flexible Anpassung des WEARSCANNERs an die jeweilige Überwa-
chungsaufgabe und die Randbedingung möglich. Spulen-Sende-
leistung, Verstärkungen, Messzeitfenster, Zeitlintervalle, Filter und
andere Parameter* lassen sich per Software voreinstellen.
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Jeder Peak entspricht einem Partikel,


das durch das Sensorrohr ‘fließt’.
Aus der Amplitudenhöhe lässt sich die Klasse J+K
Partikelgröße ableiten.

Klasse I

Klasse H

Beispiel: WEARSCANNER konfiguriert für 3 Größenklassen

Daten speichern und übertragen


WEARSCANNER verfügt über einen Ringspeicher, in dem die wich-
tigsten Mess- und Einstelldaten in periodischen Zeitabständen ab-
gelegt werden. Die Kapazität dieses Speichers reicht für etwa 150
Tage Betrieb, wenn das ‚Datenlogger-Zeitintervall‘ auf die niedrigs-
te Speicherfolge von 1 Minute eingestellt ist. Bei höher eingestell-
ten Datenlogger-Zeitintervallen* ist der Aufzeichungs-Zeitbereich
entsprechend größer. Bei Überschreitung des Speichervolumens
wird nach dem FiFo-Prinzip roulierend überschrieben.
Bei Anbindung an ein Datennetzwerk überträgt WEARSCANNER
die Messdaten per Modbus TCP in die Anlagensteuerung bzw.
online über ein Condition-Monitoring-System direkt zum Betreiber
oder Service-Center.
*siehe auch Auslieferungszertifikat, Abschnitt ‚Werkseinstellungen‘.
26
Beschreibung

Öltemperatur überwachen
Die Messsonde (Rohr) des WEARSCANNERs nimmt die Temperatur
des durchströmenden Mediums an. Messsondentemperatur und
Systemtemperatur werden gemessen und zusammen mit den an-
deren Messdaten aufgezeichnet.

Digital-Schaltausgang zur Alarmierung


Über einen potenzialfreien Power-MOSFET-Schalter werden Signa-
le mit einer bestimmten Impulsdauer ausgegeben, wenn eine defi-
nierte Anzahl von Partikeln innerhalb einer Klasse erreicht ist. Die
Schwellwerte dieser kumulierenden Zähler sind für die jeweiligen
Klassen unabhängig voneinander einstellbar. Nach der Überschrei-
tung eines Schwellwertes werden - je nach Voreinstellung - alle
kumulierenden Zähler oder nur der auslösende Zähler zurück auf

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‚0‘ gesetzt.

Hinweis
Die bei Auslieferung voreingestellten Werte entnehmen Sie den
Tabellen ‚Kumulierende Zählung‘ und ‚Digitaler Schaltausgang‘ im
Auslieferungszertifikat.

Alive-Schaltausgang zur Systemüberwachung


Über einen potenzialfreien Power-MOSFET-Schalter kann die
Grundfunktion des WEARSCANNERs fernüberwacht werden. So-
lange das System beim permanenten Selbsttest eine einwandfreie
Arbeitsweise des Wirbelstrom-Messkreises erkennt ist der Alive-
Schaltausgang niederohmig (Ruhestromprinzip; NC ‚normally
closed‘).
27
Installation

Kapitel 5: Installation

5.1 Lokale Anforderungen


Für eine ordnungsgemäße Installation sind vom Betreiber vor Ort
folgende Voraussetzungen zu erfüllen und Vorbereitungen zu
treffen.

Qualifikation des Personals


Die Installation darf nur eine qualifizierte Fachkraft für hydrauli-
sche und elektrische Einrichtungen durchführen.

Installationsort
Der Sensor wird in die Schmieröl-Rücklaufleitung der Maschine vor
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dem Filter eingebaut. Die Maschine muss während der Installation


des Sensors ausgeschaltet und der Ölkreislauf unterbrochen sein.
Für die Installation des Sensors ist ausreichend Platz vorzusehen,
so dass keine Störungen mit vorhandenen Bauteilen an der Ma-
schine auftreten. Die Mindesteinbaumaße entnehmen Sie den
Maßzeichnungen im Kapitel ‘Technischen Daten’ (vgl. Abschnitt
‚Abmessungen‘, Seite 21). Berücksichtigen Sie auch die Größe
der Anschlussstecker inkl. der Leitungsführung.

Zulässige Umgebungsbedingungen
Temperatur: -20°C bis +80°C (vom Medium durchströmt)
-20°C bis +60°C (ohne Durchfluss)
Relative Feuchte: max. 90%
Vibrationen: max. 5g (12 Hz bis 75 Hz)
Im näheren Umfeld des Sensors dürfen keine starken elektroma-
gnetischen Felder auftreten, wie z.B. von Generatoren, Elektroan-
trieben, Hochspannungskabeln, usw.

Erforderliche Anschlüsse
Ölkreislauf: je eine Verschraubung G1/2“ (Withworth
DIN ISO 228) am Ein- und Auslass des Sen-
sors
Versorgung: 21 - 30 V DC,
400 mA ±10% @ 24 V DC
Netzwerk: Ethernet mit TCP/IP, 100Mbit/s
Schaltausgänge: Anschlussleitung zum PLS / zur SPS usw.
(Dig. Schaltausg.+
Alive-Schaltausg.)
28
Installation

Werkzeug und Verbrauchsmaterial


- Anschlussstutzen, Größe G1/2“, 2 Stück
- Maulschlüssel für G1/2“-Anschlussstutzen
- Vorräte zur Öl-Eindämmung und Reinigung (Eimer, Lappen, Kle-
beband, Plastiktüten)
- Schrauben (Ø: 5 mm ), passende Unterleg- und Sicherungs-
scheiben, ggf. Muttern zur Befestigung mittels Montageplatte,
je 4 Stück
- Schlüssel in passender Größe für Befestigungsschrauben
- Erdungsleitung, ausreichend dimensioniert
- Standardwerkzeug für elektrische Verbindung (Drahtschneider,
Abisolierzange, Schraubendreher usw.)
- Geeignete Zugentlastungen zur Kabelsicherung
- Industrial Ethernetkabel* (CAT 5) als Versorgungs- und Daten-

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* z.B. VIB 90030, als Zube-
hör erhältlich
leitung sowie für den Anschluss der Schaltausgänge in ausrei-
chenden Längen.
- Aderendhülsen in ausreichender Anzahl:
0,25 mm² x 5 mm und 1 mm² x 6 mm für Schirmleitung.

Hinweis
** VIB 6.420-L bzw. VIB Wenn Sie die sensorseitig konfektionierten Anschlusskabel** ein-
6.426-L, als Zubehör
erhältlich
setzen, benötigen Sie nur Aderendhülsen für den Anschluss am
Leitsystem.

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29
Installation

5.2 Installationsart
Lage und Fließrichtung
Der Sensor kann in jeder beliebigen Lage installiert werden. Beim
Einbau in den Ölkreislauf ist die auf dem Sensor angegebene Fließ-
richtung zu beachten.

Fließrichtung
(Darstellung auf dem Gehäuse)
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Starre Anbringung
Der Sensor wird mit Hilfe der vorinstallierten Montageplatte starr
auf der Maschine oder einer geeigneten baulichen Verankerung
an der Maschine befestigt.

Montageplatte

Freie Aufhängung
Der Sensor kann frei hängend an den Ölleitungen befestigt wer-
den, sofern diese in der Nähe des Sensors fixiert sind und gewähr-
leistet ist, dass keine Biegekräfte auf den Sensor einwirken.
30
Installation

5.3 Auspacken
• Nehmen Sie den Sensor aus der Verpackung.

VORSICHT
Verletzungsgefahr durch hohes Gewicht!
WEARSCANNER ist klein, dafür aber unerwartet schwer (Gewicht:
ca. 3,5 kg). Beim Anheben mit nur einer Hand kann der Sensor aus
der Hand rutschen, herunterfallen und zu Verletzungen führen.
• Sensor stets mit beiden Händen anheben.
• Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe tragen.

• Entsorgen Sie das Verpackungsmaterial vorschriftsmäßig (vgl.

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Abschnitt ‚Kapitel 9: Nach dem Gebrauch‘, Seite 51).
31
Installation

5.4 Elektrischer Anschluss

Hinweise
• Kennzeichnen Sie die Kabelenden, um ein Vertauschen der An-
schlüsse zu vermeiden.
• Führen Sie die Erdung bzw. den Potenzialausgleich an der
WEARSCANNER-Montageplatte niederohmig aus (Leitungs-
querschnitt, Länge), um die Entstehung von elektromagneti-
schen Interferenzen im Sensorbereich zu unterbinden.
• Vermeiden Sie die Bildung von ‚Erdschleifen‘, damit über den
Sensor keine störenden Ausgleichsströme fließen. Beim Auf-
treten derartiger Probleme können Sie ggf. Abhilfe schaffen,
indem Sie den Ölanschluss über elektrisch nicht leitende Rohr-
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verbindungen ausführen.
• Legen Sie den Kabelschirm nur an einer Seite auf, um die Bil-
dung von Erdschleifen auch an diesen Stellen zu verhindern.
• Beachten Sie die maximal zulässigen Kabellängen. Bei Verwen-
dung des Industrial Ethernetkabels VIB 90030 beträgt die maxi-
male Kabellänge 20 Meter.

Anschluss Netzwerk und Stromversorgung


• Verbinden Sie das Industrial Ethernetkabel* (CAT 5) mit der mit-
* z.B. VIB 90030, als Zube-
gelieferten 8-poligen Kabelbuchse M12 (VIB 6.421). hör erhältlich

1 Tx+ or / wh

X 2 Tx- or Netzwerk
TCP/IP
3 Rx+ gn / wh
X
Strom­­ 4 24V+ bn
versorgung 5 24VGND bn / wh
6 Rx- gn
Kabelanschlussseite or = orange
7 nicht beschalten wh= weiß
gn = grün
8 nicht beschalten bn = braun

Hinweis
Die Anschlussbelegung / Farbfolge entspricht den konfektionier-
ten Kabeln VIB 6.420-L.
32
Installation

Anschluss Erdung / Potenzialausgleich


• Verbinden Sie den Erdungs- / Potenzialausgleichsanschluss am
WEARSCANNER und den Maschi­nen­rahmen mit einer Erdungs-
leitung, falls durch die Montageverschraubung noch keine
ausreichend niederohmige und sichere elektrische Verbindung
gewährleistet ist.
Erdungsanschluss

* z.B. VIB 90030, als Zube-

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hör erhältlich

Anschluss Schaltausgang (5-polig)


• Verbinden Sie das Industrial Ethernetkabel* (CAT 5) mit der mit-
gelieferten 5-poligen Kabelbuchse M12 (VIB 6.425).

1 4 1 KAO+ gn/wh Höheres Potenzial


5 2 KAO- gn Niederes Potenzial
3 PCO- bn Niederes Potenzial
2 3 4 PCO+ bn/wh Höheres Potenzial gn = grün
wh= weiß
5 Shield bn = braun
Kabelanschlussseite
KAO: Alive-Schaltausgang
PCO: Digital-Schaltausgang

Hinweis
Die Anschlussbelegung / Farbfolge entspricht den konfektionier-
ten Kabeln VIB 6.426-L.

Hinweise
Pin 5 ist sensorintern mit dem Sensorgehäuse verbunden und kann
zum Anschluss eines Kabelschirms verwendet werden.
Bezüglich Schaltleistung beachten Sie die technischen Daten
WEARSCANNER ‚Schaltleistung‘ und auch die Spezifikation des
des verwendeten Kabels.
33
Installation

5.5 Funktionstest
Vor der Auslieferung wurden die Größenklassen eingestellt und
der Sensor einer Qualitätsprüfung unterzogen.
z.B.: Größenklasse H, I, J-K (siehe Auslieferungszertifikat).
Prüfen Sie ggf. vor dem Einbau in die Ölleitung, ob der Sensor
ordnungsgemäß funktioniert und Partikel zählt:
• Schließen Sie den Sensor an die Stromversorgung an. Die
System-LED 1 leuchtet grün, wenn der Sensor betriebsbereit ist
(ca. 15 Sekunden).
• Bringen Sie ein elektrisch leitendes Partikel (z.B. Eisenspan) auf
einem Kunststoffstab an.
• Führen Sie den Kunststoffstab zügig in die Sensoröffnung ein.
Die Betriebs-LED 2 leuchtet orange, wenn der Sensor das Parti-
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kel gezählt hat.

Hinweis
Leuchtet die Betriebs-LED 2 rot, dann ist das Partikel zu groß
(‘Overload’). Die Funktionsfähigkeit des Sensors ist aber nachge-
wiesen.

Betriebs-LED 2

System- LED 1

System- und Betriebsanzeigen am WEARSCANNER

LED-Statuscodes

Farbe LED 1 LED 2 LED 1 & 2

, leuchtet in Betrieb --- ---


, leuchtet Abgleichvorgang Partikel erkannt ---
, leuchtet Fehler im System Overload ---
, blinkt --- --- Messdatentransfer,
Software-Update
34
Installation

5.6 Anpassung der IP-Adresse


Alle WEARSCANNER werden mit einer voreingestellten, einheitli-
chen IP-Adresse ausgeliefert (siehe Auslieferungszertifikat).
In vielen Fällen kann es zweckmäßig sein, die IP-Adresse des
WEARSCANNERs bereits vor Einbindung in das Netzwerk auf
die lokal zugewiesene Adresse einzustellen. Verwenden Sie dazu
das Programm ‚WEARSCANNER utility‘ (vgl. Abschnitt ‚Kapitel 8:
WEARSCANNER utility‘, Seite 41).

Hinweis
Bevor Sie die IP-Adresse ändern, dokumentieren Sie die alte und
die neue IP-Adresse.

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5.7 Einbau
Nach erfolgreichem Funktionstest bauen Sie den Sensor in die
Ölleitung ein.
• Beachten Sie die lokalen Anforderungen sowie die Angaben zur
Art der Installation (vgl. Abschnitt ‚5.1 Lokale Anforderungen‘,
Seite 27), (vgl. Abschnitt ‚5.2 Installationsart‘, Seite 29).
• Führen Sie nach dem Einbau einen Leckagetest für alle instal-
lierten Bauteile durch (Sensor, Schläuche, Anschluss­stutzen, ...)

VORSICHT
Verbrennungsgefahr durch Berühren!
Der Sensor nimmt die Temperatur des Mediums an, das ihn durch-
fließt und kann bis zu 80°C heiß werden. Bei Berührung ohne
Schutzkleidung kann man sich verbrennen.
• Sensor bei der Nutzung im hohen Temperaturbereich (ab 40°C)
vor dem Einbau entsprechend kennzeichnen.
• Geeignete Schutzkleidung tragen.

VORSICHT
Gefahr durch berstende Ölleitung!
Bei einer undichten Leitung kann Öl unter hohem Druck austreten
und zu Verletzungen an den Augen oder auf der Haut führen.
• Spritzschutz an den Ölleitungen nicht entfernen, wenn der Öl-
kreislauf unter Druck steht.
• Schutzbrille und Arbeitshandschuhe tragen.
35
Inbetriebnahme

Kapitel 6: Inbetriebnahme

Nach dem Einbau des Sensors in die Anlage nehmen Sie diese
wieder in Betrieb und schließen WEARSCANNER an die Stromver-
sorgung an. WEARSCANNER ist in Betrieb, sobald die System-LED
1 (vgl. Abschnitt ‚LED-Statuscodes‘, Seite 33) dauerhaft grün
aufleuchtet.

Hinweis
Der Betrieb und die Datenaufzeichnung im WEARSCANNER sind
nicht vom Bestehen einer Datenverbindung (Netzwerk, LAN) ab-
hängig.
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6.1 Netzwerkverbindung herstellen

Hinweis
Die Netzwerkverbindung darf nur durch fachkundiges und autori-
siertes IT-Personal vorgenommen werden.

Die Daten werden in der Standardanwendung über Modbus TCP


in die Anlagensteuerung oder einen Rechner übertragen. Zur
Kommunikation muss in diesen Geräten der Port 502 freigeschal-
tet sein.
Mit dem Programm WEARSCANNER utility ist eine vereinfachte
Datenabfrage möglich (vgl. Abschnitt ‚Kapitel 8: WEARSCANNER
utility‘, Seite 41).

6.2 Werkseinstellungen und Begriffsdefinitionen

Hinweis
Änderungen an den voreingestellten Parametern sind mit Bedacht
durchzuführen und lückenlos zu dokumentieren! Ein falsch ge-
setzter Wert kann Fehlfunktionen oder Fehlmessungen zur Folge
haben.

Die Werkseinstellungen für jeden WEARSCANNER sind im mitge-


lieferten Auslieferungszertifikat aufgeführt. Kontrollieren Sie die
richtige Zuordnung von Zertifikat und WEARSCANNER anhand
von Typenbezeichnung und Seriennummer!
36
Inbetriebnahme

Die im Tabellenbereich „Gleitende Zählung“ angegebenen


Schwellwerte entsprechen folgenden Partikelklassen (vgl. Ab-
schnitt ‚Partikelgrößenklassen‘, Seite 23) :
5%: Klasse H; 40%: Klasse I; 80%: Klassen J - K

Im Auslieferungszertifikat verwendete Begriffe


• Konfigurationsbezeichnung:
Unter diesem Namen ist der entsprechende Parametersatz der
Werkseinstellungen festgelegt.
• Spulen-Sendeleistung:
Ist eine prozentuale Maßzahl für die Stärke des Erregerfeldes in
der Messsonde (Erregerspannung).
• Zusatzverstärkung (HW):

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Anteil der einstellbaren (= variablen) Verstärkung an der Ge-
samtverstärkung.
(Gesamtverstärkung = Grundverstärkung (fix 40dB) + variable
Verstärkung. Beispiel: sind als Verstärkung 31dB angegeben,
liegt die Gesamtverstärkung bei 71dB).
• Zusatzverstärkung (SW):
Keine Funktion! Nur für interne Zwecke. Wert auf 0dB gesetzt
lassen!
• Bandfiltereinstellung, empfohlen für Durchflussraten …:
Mit den Filtern (Tiefpass und Hochpass) sollen Störungen un-
terdrückt werden. Andererseits darf durch zu schmale Bandfil-
terbreiten das Nutzsignal nicht zu sehr beeinflusst werden. Die
Filtergrenzwerte sind deshalb für einen weiten Bereich gewählt
und von der zu erwartenden Partikelgeschwindigkeit abhängig,
die in engem Zusammenhang mit der Öl-Durchflussrate steht.
• Messzeitfenster:
Dieses Fenster gibt den Zeitbereich an, in welchem neue Parti-
kel erfasst werden. Pro Fenster wird immer nur das jeweils größ-
te Partikel registriert. Partikelgeschwindigkeit (Durchflussrate),
zusammen mit Filtereinstellung und Messzeitfenster wirken auf
die Erfassungsgenauigkeit.
• Zeitintervall, gleitende Zählung:
Dieser Wert gibt den Zeitraum an, in welchem die Menge an
Partikeln einer bestimmten Größenklasse gezählt wird. Diese
Mengen pro Zeiteinheit werden vor der Weiterverarbeitung und
Abspeicherung noch gleitend gemittelt.
37
Inbetriebnahme

• Zeitintervall, Datalogger:
Die Erfassung der Partikel erfolgt kontinuierlich. Die Speiche-
rung von ausgewerteten Daten (Data-Logging) aber wird nur in
periodischen Abständen durchgeführt, um den zur Verfügung
stehenden internen Speicherplatz (Internal Memory) für einen
längeren Aufzeichnungszeitraum nutzen zu können.
• Auslöseschwelle:
Partikelgrößen unterhalb dieser Triggerschwelle können nicht
sicher erfasst werden und sind, wie auch kleine Störsignale, von
der Zählung ausgeschlossen.
• Gleitende Zählung:
In dieser Tabelle sind die nummerierten Zähler aufgeführt, die
nach Größenklassen (Schwellwerte in %) eingeteilt sind. Ein
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Partikel wird immer nur in der für ihn gültigen, höchsten Klas-
se gezählt; unterhalb liegende und somit auch überschrittene
Schwellen werden in diesen Fällen nicht berücksichtigt.
Zähler mit Einstellung der Schwelle auf 0% sind inaktiv!
• Kumulierende Zählung:
Die über die gleitende Zählung erfassten, größenabhängigen
Partikelmengen werden zusätzlich in diesen separaten Zählern
summiert. Bei Überschreitung der in der Tabelle festgelegten
Werte wird über den digitalen Schaltausgang ein Warnsignal
ausgegeben.
• Rücksetzmodus:
In diesem Feld wird dargestellt, ob nur der betroffene Zähler,
dessen Schwelle überschritten wurde, zurück auf „0“ gesetzt
wird oder, ob alle Zähler bei Überschreitung nur eines Schwell-
wertes zurückgesetzt werden.
• Digitaler Schaltausgang; Schaltverhalten:
In diesem Feld wird beschrieben, ob der Digital-Schaltausgang
nach dem Ruhestromprinzip („normally closed“) oder dem Ar-
beitsstromprinzip („normally open“) arbeitet.
• Digitaler Schaltausgang; Pulsdauer:
Gibt die Impulslänge des Warnsignals in Sekunden an. Nach
Ablauf dieser Zeit kehrt das Signal wieder in den Ausgangs-
zustand zurück.
38
leere Seite

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39
Wartung und Fehlersuche

Kapitel 7: Wartung und Fehlersuche

7.1 Pflege und Wartung


Wie jedes elektronische Messgerät sollte auch WEARSCANNER
sorgsam behandelt werden.
Im Bedarfsfall ist das Gehäuse mit einem angefeuchteten Putztuch
zu reinigen, um die beiden Zustandsanzeigen und die Sicher-
heitskennzeichen sichtbar zu halten. Beschädigte Kabel und An-
schlussstecker sind sofort auszutauschen.
WEARSCANNER ist wartungsfrei.
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7.2 Fehlersuche
Symptom: Die System-LED 1 leuchtet rot auf (vgl. Abschnitt ‚LED-
Statuscodes‘, Seite 33).
Mögliche Ursachen: Systemabsturz, Spannungsversorgung nicht
einwandfrei.
Behebung:
• Schalten Sie die Stromversorgung aus und wieder ein.
• Überprüfen Sie die Stromquelle, die Verkabelung und den elek-
trischen Anschluss.

Symptom: WEARSCANNER zählt nicht.


Mögliche Ursachen: Wird der Sensor mit Energie versorgt? Ist
ein Durchfluss vorhanden? Ist der Sensor ordnungsgemäß vor den
Filtereinrichtungen installiert? Funktioniert der Sensor noch?
Behebung:
• Überprüfen Sie die Stromquelle, die Verkabelung und den elek-
trischen Anschluss.
• Wird ein Fehlerzustand angezeigt, schalten Sie den Sensor aus
und wieder ein.
• Bauen Sie den Sensor aus, und führen Sie einen Funktionstest
mit einem Partikel durch (vgl. Abschnitt ‚5.5 Funktionstest‘, Sei-
te 33).
40
Wartung und Fehlersuche

Symptom: WEARSCANNER zählt auch ohne Durchfluss.


Mögliche Ursachen: Externe Störquellen, elektrische Installation.
Behebung:
• Überprüfen Sie die Verkabelung und die elektrischen Anschlüs-
se, auch den Potenzialausgleich.
• Stellen Sie sicher, dass der Sensor keinen starken mechanischen
Vibrationen oder elektromagnetischen Quellen ausgesetzt ist.

Hotline
Sollten die beschriebenen Maßnahmen den Fehler nicht beheben,
wenden Sie sich bitte an unseren technischen Support:
Telefon: +49 89 99616-0

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Fax: +49 89 99616-300
eMail: info@pruftechnik.com

Hinweis
Halten Sie für das Gespräch mit der Hotline bitte Typ und Serien-
nummer des Sensors sowie die Informationen aus der Datei ‚start_
log.txt‘ bereit. Diese Datei können Sie mithilfe des Programms
‚WEARSCANNER utility‘ vom Sensor herunter laden.
41
WEARSCANNER utility

Kapitel 8: WEARSCANNER utility

WEARSCANNER utility ist ein Dienstprogramm zur Inbetriebnahme


und Systempflege des WEARSCANNERs, mit dem sich folgende
Aufgaben durchführen lassen:
• IP-Konfiguration ändern
• Systemzeit einstellen
• Messwerte übertragen und speichern (zusammen mit einem
Netzwerk-Dienstprogramm, wie z. B. Netcat)
• Aktuelle Systemeinstellungen auslesen
• Reboot-Vorgang manuell auslösen
Die meisten der genannten Aufgaben werden im Normalbetrieb
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von der angeschlossenen Leitwarte aus über ModBus TCP ausge-


führt. Dieses Hilfsprogramm kommt daher nur in besonderen Fäl-
len sowie zur IP-Konfiguration im Rahmen der Erstinbetriebnahme
zum Einsatz.
WEARSCANNER utility wird durch PRÜFTECHNIK Condition Moni-
toring zum Herunterladen auf der PRÜFTECHNIK-Homepage zur
Verfügung gestellt.

Hinweise
Änderungen an den WEARSCANNER-Einstellungen sind mit Be-
dacht durchzuführen und sorgfältig zu dokumentieren! Falsch
gesetzte Werte können Fehlfunktionen und Fehlmessungen zur
Folge haben.

Bevor Sie Einstellungen ändern, sichern Sie die eingestellten


Parameter und vorhandene Messdaten (z.B. mittels der WEAR-
SCANNER utility Funktionen „Get Settings“ und „Get Internal
Memory“)!
Beachten Sie die für Ihren Bereich gültigen Richtlinien zur Daten-
sicherung.
42
WEARSCANNER utility

8.1 Installation und Erstinbetriebnahme


Voraussetzung: WEARSCANNER ist in Betrieb und über eine Netz-
werkverbindung erreichbar.

1. WEARSCANNER utility installieren


• Laden Sie das WEARSCANNER utility Programmpaket von der
PRÜFTECHNIK-Homepage herunter:
http://www.pruftechnik.com/wearscanner-utility.zip
• Legen Sie auf Ihrem PC ein Installationsverzeichnis an, und ent-
packen Sie darin die heruntergeladene ZIP-Datei (Inhalt: wear-
scanner.exe, readme.txt).

Hinweise
Aktuelle Informationen über Neuerungen in der Software und

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Anforderungen an die Systemumgebung finden Sie in der zuge-
hörigen README-Datei.

Dateien, die Sie mit WEARSCANNER utility herunter laden, werden


automatisch im Installationsverzeichnis abgelegt. Der verfügbare
Speicherplatz sollte mindestens 200 MB betragen. Der tatsächliche
benötigte Platz ist abhängig von der Zahl der verwalteten WEAR-
SCANNER und den herunter geladenen Messwertdateien.
Um den Inhalt des Messwertspeichers (Internal Memory) herunter
zu laden, benötigen Sie ein Netzwerk-Dienstprogramm, wie z.B.
Hyperterminal, PuTTY usw.. Die Verbindung erfolgt über die gülti-
ge IP-Adresse sowie Port-Nr.: 2000.
Um die Messwertdateien mit WEARSCANNER utility auszulesen,
benötigen Sie NETCAT - ein kostenloses Netzwerk-Dienstpro-
gramm, erhältlich z.B. unter http://netcat.sourceforge.net.

Beachten Sie bei der Verwendung solcher Dienstprogramme die


Nutzungsbedingungen, länderspezifischen Vorschriften und ggf.
Einschränkungen durch Ihre IT-Administration!
43
WEARSCANNER utility

2. NETCAT installieren
• Laden Sie die NETCAT-Programmdatei (netcat.exe) in das unter
Punkt 1. angelegte Installationsverzeichnis.

3. WEARSCANNER utility starten


• Doppelklicken Sie auf die Datei „wearscanner.exe“. Es erscheint
der Startbildschirm:
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Das Feld ‚IP Address‘ enthält die IP-Adresse des zuletzt kontaktier-
ten WEARSCANNERs. Beim ersten Programmstart ist das Feld leer.

4. WEARSCANNER kontaktieren
• Tragen Sie die IP-Adresse des WEARSCANNERs ein. Bei Neuge-
räten finden Sie diese im beigefügten Auslieferungszertifikat.

Hinweis
Nur bei Erstinbetriebnahme: Unterscheidet sich der Adressbereich
in Ihrem Firmennetzwerk von dem Bereich der WEARSCANNER-
Adresse, müssen Sie WEARSCANNER direkt mit Ihrem PC verbin-
den und dem PC temporär eine geeignete IP-Adresse (siehe Aus-
lieferungszertifikat) zuweisen, damit die Verbindung hergestellt
werden kann.

• Klicken Sie auf „Connect“; bei erfolgreicher Verbindung er-


scheint das Hauptmenü:
44
WEARSCANNER utility

WEARSCANNER utility Hauptmenü

Am unteren Bildschirmrand erscheinen die Daten des aufgerufe-

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nen WEARSCANNERs.
Beispiel-Gerät:
TYPE: VIB 6.411; Seriennummer S/N: 253; Firmware-Version: 1.15
Version 3.0: WEARSCANNER utility Version
Diese Angaben müssen mit der Gerätebeschriftung und den Lie-
ferpapieren übereinstimmen.

5. IP-Konfiguration für WEARSCANNER ändern

Hinweis
Bevor Sie die Änderung durchführen, dokumentieren Sie die neue
und die alte IP-Adresse sowie die Seriennummer des betreffenden
WEARSCANNERs.

• Klicken Sie im Hauptmenü auf „IP Config“.


• Tragen Sie die neue IP-Adresse, die Subnetmask und ggf. das
Gateway ein.
• Klicken Sie auf OK.
45
WEARSCANNER utility

• Es folgt eine Sicherheitsabfrage. Bestätigen Sie diese mit YES,


wenn die Angaben darin korrekt sind.
• Bestätigen Sie den darauf folgenden Hinweis zur Wartezeit mit
OK.

Hinweis
WEARSCANNER führt nach einer IP-Konfiguration automatisch
einen Neustart aus (‚Reboot‘). Dieser Vorgang dauert ca. 1 Minute.
Eine erneute Verbindungsaufnahme kann erst nach dieser Warte-
zeit durchgeführt werden.
Wenn Sie vor Abschluss des Reboot-Vorgangs im Startbildschirm
auf ‚Connect‘ klicken, dann erscheint die Meldung ‚IP address not
available‘. Bestätigen Sie diese mit OK.
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• Warten Sie bis der Neustart abschlossen ist.


• Bestätigen Sie den Hinweis zum Abschluss der IP-Konfiguration
mit OK. Im Installationsverzeichnis ist nun zusätzlich ein Geräte-
Verzeichnis und eine Text-Datei enthalten:

Das Geräte-Verzeichnis (Verzeichnisname = Seriennummer) hat


WEARSCANNER utility automatisch angelegt. In ihm werden die
Gerätekonfigurationen und die herunter geladenen Messdaten
gespeichert. In der Text-Datei ist die IP-Konfiguration des zuletzt
aufgerufenen WEARSCANNERs gespeichert.
• Klicken Sie im Startbildschirm auf „Connect“, um die Verbin-
dung erneut aufzubauen, und gegebenenfalls weitere Einstel-
lungen vorzunehmen.
46
WEARSCANNER utility

8.2 Weitere Einstellmöglichkeiten


1. Uhrzeit und Datum ändern
Die Geräte werden bei der Herstellung mit der am Produktions-
standort gültigen Zeit eingestellt. Es wird empfohlen, Neugeräte
auf die aktuelle Zeit am Einsatzort umzustellen.
• Klicken Sie im Hauptmenü auf ‚Adjust Time‘.
• Im darauf folgenden Dialog wird die Systemzeit Ihres Rechners
angezeigt. Klicken Sie auf OK, wenn Sie diese Einstellung für
WEARSCANNER übernehmen wollen.
Andere Werte stellen Sie mit den jeweiligen Pfeil-Schaltfächen
ein.
• Klicken Sie auf OK.

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Der Fortschrittsbalken läuft, dann erscheint das Bestätigungsfens-
ter.
• Klicken Sie abschließend auf OK.

Hinweise
Die Zeiteinstellung wird automatisch im Installationsverzeichnis
dokumentiert (Datei: „time.txt“)
Eine automatische Umstellung Winterzeit / Sommerzeit erfolgt
nicht!
47
WEARSCANNER utility

2. WEARSCANNER manuell neu starten (reboot)


WEARSCANNER führt, ausgehend vom letzten Neustart, auto-
matisch alle 24 Stunden einen Neustart durch. Dieser Vorgang
kann bis zu einer Minute dauern. Einstellungen, Parameter und
Messdaten werden dabei nicht verändert. Die Parameter werden
somit auch nicht auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt! Bei
einem Neustart schreibt WEARSCANNER die aktuellen Parameter /
Einstellungen in eine Datei (start_log.txt), die Sie mit dem WEAR-
SCANNER utility herunter laden können („Get Settings“, siehe
weiter unten). Bevor Sie diese Datei herunterladen, sollten Sie
daher stets einen Neustart auslösen.
• Klicken Sie im Hauptmenü auf ‚Reboot‘, und bestätigen Sie die
darauf folgende Abfrage mit „Yes“.
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• Bestätigen Sie den Hinweis zur Wartezeit mit OK.

3. Aktuelle Einstellungen herunterladen


Die aktuellen Einstellungen sind im WEARSCANNER in der Datei
‚start_log.txt‘ abgelegt. Bevor Sie diese Datei herunterladen, soll-
ten Sie einen Neustart auslösen, weil diese Datei nur bei diesem
Vorgang aktualisiert wird (vgl. Abschnitt vorher).
• Klicken Sie im Hauptmenü auf ‚Get settings‘.
• Bestätigen Sie die darauf folgende Abfrage mit „Yes“, wenn Sie
den Neustart bereits ausgeführt haben.
Andernfalls brechen Sie die Datenübertragung mit ‚No‘ ab, und
lösen den Neustart aus.

Nach der Datenübertragung erscheint folgendes Fenster:

Der Verzeichnisname enthält die Seriennummer und das Datum.


48
WEARSCANNER utility

Hinweis
In der Datei „start_log.txt“ sind die Einstellungen und Parameter
gespeichert, wie sie zum Zeitpunkt des letzten Neustarts gültig
waren. Ein Neustart wird u.a. periodisch alle 24 Stunden automa-
tisch gestartet, nach Unterbrechung der Stromversorgung oder
manuell durch den Anwender (siehe weiter oben). Änderungen
von Einstellungen können mit Hilfe dieser Datei im WEARSCAN-
NER nicht vorgenommen werden.

4. Messdaten herunterladen

Hinweis
Zur Übertragung der Messdaten benötigt WEARSCANNER utility

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das Netzwerk-Dienstprogramm NETCAT. Die entsprechende Pro-
grammdatei (netcat.exe) muss im Installationsverzeichnis abgelegt
sein.

• Klicken Sie im Hauptmenü auf ‚Get Internal Memory‘.


Es erscheint ein Auswahldialog, in dem das Messdaten-Ver-
zeichnis vorgegeben ist. Standardmäßig wird es im entspre-
chenden Geräte-Verzeichnis angelegt.

• Klicken Sie auf ‚Open‘, um die Angaben zu bestätigen und die


Datenübertragung zu starten.
Die Übertragung kann - je nach Dateigröße - lange Zeit in An-
spruch nehmen!
49
WEARSCANNER utility

Während der Übertragung erscheint ein Kommandozeilen-


Fenster:

• Nach Abschluss der Übertragung bestätigen Sie die entspre-


chende Meldung mit OK:
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Nach der Messdaten-Übertragung sind im Installationsverzeichnis


z.B. folgende Unterverzeichnisse und Dateien enthalten:

Das Geräte-Verzeichnis (hier „253“) enthält die Messdaten-Ver-


zeichnisse. Im Messdaten-Verzeichnis sind die Messdaten (*.csv)
und die relevanten Einstellungen und Parameter (_start_log.txt)
sowie IP-Konfigurationsdaten (_config.txt) enthalten.

Hinweise
Die Messdaten werden im CSV-Format gespeichert und können in
andere Formate (z.B. Tabellenkalkulationsprogramme) umgewan-
delt werden. Beachten Sie aufgrund der möglichen Dateigröße
eventuelle Einschränkungen bezüglich der Zeilenzahl. Gegebenen-
falls müssen Sie die CSV-Datei vor Umwandlung aufteilen.
Die Messdaten bleiben nach der Übertragung im WEARSCANNER
erhalten. Sorgen Sie trotzdem für regelmäßige und zuverlässige
Sicherung der Daten nach den für das Projekt gültigen Richtlinien!
50
leere Seite

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51
Außerbetriebnahme, Demontage und Entsorgung

Kapitel 9: Nach dem Gebrauch

Außerbetriebnahme
• Trennen Sie WEARSCANNER von der Stromversorgung und den
Signalleitungen.

Demontage

VORSICHT
Verbrühungsgefahr durch Berühren und durch das Austre-
ten heißer Flüssigkeit
Der Sensor kann bis zu 80°C heiß werden. Beim Ausbau können
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heiße Flüssigkeiten austreten, an denen man sich verbrühen kann.


• Geeignete Schutzkleidung tragen.
• Maschine abschalten und Sensor abkühlen lassen.
• Austretende Flüssigkeit in einem dafür geeigneten Behälter
auffangen.

• Bauen Sie den Sensor aus der Ölleitung aus.


• Schließen Sie die Ölleitung wieder mit einem geeigneten Verbin-
dungsstück.
• Führen Sie abschließend einen Leckagetest durch.

Entsorgung

Hinweis
WEARSCANNER enthält eine Lithium-Metall-Batterie (Lithium <
1g).

Die Systemkomponenten entsorgen Sie am Ende ihrer Laufzeit


gemäß den geltenden Umweltvorschriften Ihres Landes.
In Ländern der Europäischen Union, in denen die EU-Richtlinie
2002/96/EG „Waste Electrical and Electronic Equipment“ (WEEE)
in nationales Recht umgesetzt ist, gelten folgende Regelungen:
Die Rücknahme und fachgerechte Entsorgung von elektrischen
und elektronischen Geräten nach ihrem Gebrauch erfolgt durch
den Hersteller.
52
Außerbetriebnahme, Demontage und Entsorgung

Das bedeutet für Sie als Endkunde:


• Alle elektrischen und elektronischen PRÜFTECHNIK-Produkte,
sowie elektrisches und elektronisches Zubehör (z.B. Kabel,
Sensoren, etc.) müssen Sie über PRÜFTECHNIK oder deren be-
auftragte Entsorgungspartner entsorgen. Diese Produkte dürfen
keinesfalls in den privaten Hausmüll oder Siedlungsabfall gelan-
gen.
• Informationen über den für Sie zum Zeitpunkt der Entsorgung
zuständigen Entsorgungspartner erhalten Sie:
- über Ihre PRÜFTECHNIK-Vertriebsniederlassung
- über Ihren PRÜFTECHNIK-Vertragshändler

PRÜFTECHNIK Condition Monitoring


WEEE-Reg.-Nr.: DE 72273578

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53
Anhang: Modbus-Leseregister

Kapitel 10: Anhang

Modbus-Leseregister
Die Kontrolle der Einstellwerte (Betriebsparameter) ist über den
Aufruf "Get Settings" im WEARSCANNER utility möglich (vgl. Ab-
schnitt ‚Aktuelle Einstellungen herunterladen‘, Seite 47).
Über das Modbus-Protokoll (TCP) können in einer entsprechend
ausgerüsteten Anlagensteuerung oder mit einem Online-Condi-
tion-Monitoring-System die Daten (aktuelle Messwerte) ausgele-
sen werden.
In den folgenden Tabellen sind die wichtigsten Modbus-Register
aufgeführt, die zum Auslesen von Daten verwendet werden kön-
nen.
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Hinweis
Der Modbus-Code zum Lesen von Registerinhalten lautet:
16-Bit access; Read Holding Registers; Function Code: 3

1. Datum und Zeit


Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
Year Jahr 0 2008 … 2099
Month Monat 1 1 … 12
Date Tag 2 1 … 31
Hours Stunde 3 0 … 23
Minutes Minute 4 0 … 59
Seconds Sekunde 5 0 … 59

2. Zählerwerte aus "Gleitende Zählung"


Ein Registerpaar (Low-Word W0 zusammen mit zugehörendem
High-Word W1 = Wert * 65536) ergibt - addiert - die Partikelzahl
pro Zeitintervall.
Beispiel: Counter 1; W1 (High-Word) liefert Wert 3
Counter 1; W0 (Low-Word) liefert Zahlenwert 2300
ergibt: 3 * 65536 + 2300 = 198908
das bedeutet:
Counter 1 hat in einem Zeitintervall 198908 Partikel registriert.
54
Anhang: Modbus-Leseregister

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
Cnt1_W0 Low-Word 7 0 … 65535
Cnt1_W1 High-Word 8 0 … 65535
Cnt2_W0 Low-Word 9 0 … 65535
Cnt2_W1 High-Word 10 0 … 65535
Cnt3_W0 Low-Word 11 0 … 65535
Cnt3_W1 High-Word 12 0 … 65535
Cnt4_W0 Low-Word 13 0 … 65535
Cnt4_W1 High-Word 14 0 … 65535
Cnt5_W0 Low-Word 15 0 … 65535
Cnt5_W1 High-Word 16 0 … 65535

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Cnt6_W0 Low-Word 17 0 … 65535
Cnt6_W1 High-Word 18 0 … 65535
Cnt7_W0 Low-Word 19 0 … 65535
Cnt7_W1 High-Word 20 0 … 65535
Cnt8_W0 Low-Word 21 0 … 65535
Cnt8_W1 High-Word 22 0 … 65535

3. Zählerwerte aus "Kumulierende Zählung"


Ein Registerpaar (Low-Word W0 zusammen mit zugehörendem
High-Word W1 = Wert * 65536) ergibt - addiert - die kumulierte
Partikelzahl seit dem letzten Rücksetzvorgang (Reset).
Die Ermittlung der Partikelzahl entspricht der Vorgehensweise bei
"Gleitende Zählung", siehe oben.

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
SPS_CNT1_VALUE_W0 Low-Word 244 0 … 65535
SPS_CNT1_VALUE_W1 High-Word 245 0 … 65535
SPS_CNT2_VALUE_W0 Low-Word 246 0 … 65535
SPS_CNT2_VALUE_W1 High-Word 247 0 … 65535
SPS_CNT3_VALUE_W0 Low-Word 248 0 … 65535
SPS_CNT3_VALUE_W1 High-Word 249 0 … 65535
SPS_CNT4_VALUE_W0 Low-Word 250 0 … 65535
SPS_CNT4_VALUE_W1 High-Word 251 0 … 65535
55
Anhang: Modbus-Leseregister

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
SPS_CNT5_VALUE_W0 Low-Word 252 0 … 65535
SPS_CNT5_VALUE_W1 High-Word 253 0 … 65535
SPS_CNT6_VALUE_W0 Low-Word 254 0 … 65535
SPS_CNT6_VALUE_W1 High-Word 255 0 … 65535
SPS_CNT7_VALUE_W0 Low-Word 256 0 … 65535
SPS_CNT7_VALUE_W1 High-Word 257 0 … 65535
SPS_CNT8_VALUE_W0 Low-Word 258 0 … 65535
SPS_CNT8_VALUE_W1 High-Word 259 0 … 65535
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4. Temperaturen
Die Systemtemperatur gibt die Temperatur der Elektronik im
Gehäuseinneren an. Die Coil-Temperatur ist die Temperatur der
Messsonde und entspricht somit etwa der Temperatur des durch-
strömenden Mediums.

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
System-Temperature °C 49 [-20]*… 85
Coil-Temperature °C 50 [-20]*… 120

Hinweis
* Die Darstellung negativer Temperaturwerte ist aus der Bildung
vom 16-Bit-Zweier-Komplement abgeleitet!
Beispiel: -1 °C > 65535

5. Signalwerte
Das Register ‚Noise-Abs.-Value‘ stellt einen gleitenden Mittelwert
des Messsignals inklusive der Rauschanteile zur Verfügung. Im
Register ‚Max.-Noise-Abs.-Value‘ wird der größte Signalamplitu-
den-Wert gespeichert, der seit der letzten Abfrage des Modbus-
registers aufgetreten ist.

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
Noise-Abs.-Value mV 69 0 … 1000
Max-Noise-Abs.-V. mV 70 0 … 1000
56
Anhang: Modbus-Leseregister

6. Systemmeldungen
Der ausgelesene Wert muss dekodiert und ausmaskiert werden,
um die entsprechenden Zustandsinformationen zu erhalten.
Beispiel:
Ausgelesener Dezimalwert: 12d > Binärwert: … 00001100b
daraus ergibt sich die Zustandsinfo:
System in Betrieb; ein Partikel detektiert (Bit 2 und Bit 3 = 1)

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
Systemmeldung 0 oder 1b 25 0 … 65535

Bit 0 System-Error = 1 System-Error ist aufgetreten

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Bit 1 Overload = 1 Overload im System
Bit 2 Particle = 1 ein Partikel wurde detektiert
Bit 3 Running = 1 das System ist in Betrieb
Bit 4 Busy = 1 ein automatischer Abgleichvorgang findet statt

7. WEARSCANNER - Seriennummer
Ein Registerpaar (Low-Word W0 zusammen mit zugehörendem
High-Word W1 = Wert * 65536) ergibt - addiert - die Serien-
nummer (Serial number).
Beispiel: W1 (High-Word) liefert Wert 0
W0 (Low-Word) liefert Wert 253
ergibt: 0 * 65536 + 253 = 253
das bedeutet: WEARSCANNER führt die Seriennummer 00253

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
Serial number Product W0 Low-Word 72 0 … 65535
Serial number Product W1 High-Word 73 0 … 65535
57
Anhang: Modbus-Leseregister

8. Softwareversion (Firmware):
Der ausgelesene Wert muss dekodiert (dez > hex) werden, um die
entsprechende Version zu ermitteln. Die höherwertigen Bits (Bit 8
bis Bit 15) stehen für die Nummer vor dem Punkt, die niederwer-
tigen Bits (Bit 0 bis Bit 7) stellen die Nummer nach dem Punkt dar.

Beispiel:
Aus Register 46 wird der Dezimalwert 271d ausgelesen
> ergibt in hexadezimaler Darstellung: 010Fh
> die ermittelte Firmware-Version ist: 1.15

Register-
Bezeichnung Info Wertebereich
Adresse
SW-Release X.XX 46 (0.0) … (255.255)
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Hinweis
Die Seriennummer und die Softwareversion können Sie auch mit
dem Dienstprogramm WEARSCANNER utility auslesen (vgl. Ab-
schnitt ‚WEARSCANNER kontaktieren‘, Seite 43).
58
Anhang: Index

Index
A M
Abmessungen 21 Messdaten 48
Alive-Schaltausgang 26 Modbus 53
Anschlüsse 27
Arbeitsweise 24 N
Auslieferungszertifikat 36
NETCAT 43
Außerbetriebnahme 51
Netzwerk 31
D Netzwerkverbindung 35
Neustart 47
Datum 46
Demontage 51 O

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E Öltemperatur 26

Einstellungen 47 P
Elektrischer Anschluss 31
Partikelgrößenklassen 23
Empfängerspulen 24
Potenzialausgleich 32
Entsorgung 51
Erdung 32
S
Erregerspule 24
Schaltausgang 26
F Schnittstellen 8
Service-Adressen 5
Fehlersuche 39
Sicherheit 9
Funktionstest 33
Signalverarbeitung 24
I Stromversorgung 31

Inbetriebnahme 35 T
Installation 27
Technische Daten 19
Installationsort 27
IP-Adresse 34
U
K Uhrzeit 46
Umgebungsbedingungen 27
Konformitätserklärung 7

L W
Wartung 39
LED-Statuscodes 33
WEARSCANNER utility 41
Leseregister 53
Werkseinstellungen 35
Werkzeug 28
Für messbare Erfolge
in der Instandhaltung

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Condition Monitoring
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Gedruckt in Deutschland VIB 9.840.06.2014.0D
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der PRÜFTECHNIK AG. Irrtümer und Kon­ struktions­
änderungen, insbesondere im Sinne technischer
Weiter­
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auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der
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