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AG Zuverlässige Systeme
Dirk Nowotka, Mitja Kulczynski & Malte Skambath Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Hausaufgabe A1 6 Punkte
Ordnen Sie jeder der folgenden Sprachen alle der folgenden, zutreffenden Eigenschaften zu:
(1) Turing-entscheidbar (2) Turing-erkennbar (3) Co-Turing-erkennbar (4) aufzählbar
Eine Begründung ist nicht erforderlich.
a) H
b) t! an bn cn | n P N u ˇ )
c) w P t 0, 1, . . . , 9 u˚ ˇ floatp0.wq ď ?12
ˇ
ˇ (
d) xM y P t 0, 1 u˚ ˇˇ M ist TM mit t 0, 101, 110 u X LpM q ‰ H (
e) xM y P t 0, 1 u˚ ˇˇ M ist TM und terminiert bei Eingabe ε in 77 Schritten (
f) xM y P t 0, 1 u˚ ˇ M ist TM und es gibt ein v P t 0, 1 u˚ , sodass M bei Eingabe v in |v| Schritten terminiert
o Mit float bezeichnen wir die Konvertierung eines Wortes in seine rationale Interpretation. Es gilt z.B.
floatp0.123q “ 0, 123.
Lösung:
a) (1) (2) (3) (4)
b) (1) (2) (3) (4)
c) (1) (2) (3) (4)
d) (2) (4)
e) (1) (2) (3) (4)
f) (2) (4)
Hausaufgabe A2 ˇ ( 6 Punkte
˚
Gegeben sei die Sprache L “ w P t a, b u ˇ |w| ”2 0 . Begründen Sie, warum die folgenden Reduktions-
funktionen keine gültige Reduktion im Sinne der Vorlesung darstellen.
geführt werden.
b) Die Reduktion L ď H ALTεTM kann mittels Reduktionsfuntkion f : t a, b u˚ Ñ t 0, 1 u˚ ; f pwq “
xMw y, wobei die Turingmaschine Mw wie folgt definiert ist:
Mw “ „ Bei Eingabe x P t a, b u˚ arbeite wie folgt:
1. Lösche die Eingabe x vom Band und schreibe w auf das Band.
2. Prüfe ob |w| ”2 0 gilt.
3. Ist dies der Fall, akzeptiere die Eingabe. Sonst verwirf.“
geführt werden.
c) Die Reduktion H ALTεTM ď H ALTεTM kann mittels Reduktionsfunktion f : t 0, 1 u˚ Ñ t 0, 1 u˚ defi- Σ 30
niert durch #
xMxM y y falls w “ xM y gültige Kodierung einer TM,
f pwq “
xTy sonst.
geführt werden. Dabei ist T eine Turingmaschine, die niemals terminiert und die Turingmaschi-
ne MxM y ist wie folgt definiert:
Lösung:
a) Die Reduktionsfunktion f ist nicht berechenbar, da das Problem HaltεTM nach ö 3.25 Beispiel (Hal-
teproblem der leeren Eingabe) der Vorlesung nicht Turing-entscheidbar ist. Somit kann die Frage der
Gültigkeit von w P HaltεTM nicht beantwortet werden.
b) Die Funktion f ist wohldefiniert, stellt jedoch keine gültige Reduktionsfunktion dar. Betrachte hier-
für das Wort a P Σ˚ . Dann gilt a R L. Da die durch f induzierte Turingmaschine Ma jedoch ver-
werfend hält, gilt f paq “ xMa y P HaltεTM .
c) Die Funktion f ist nicht wohldefiniert. Ist M eine Turingmaschine mit xM y P HaltεTM , so terminiert
M nicht für das leere Wort. Da die durch f induzierte Turingmaschine MxM y die Turingmaschine M
simuliert, terminiert auch diese Simulation (in Schritt 2.) nicht. Folglich kann MxM y niemals den
„sonst“ Fall betreten und damit gilt immer xMxM y y R HaltεTM .
Hausaufgabe A3 18 Punkte
Zeigen Sie mittels Reduktion, dass die Sprachen
˚ ˇ
a) H ALTΣ
(
TM “ xM y M ist Turingmaschine, die für alle Eingaben hält
ˇ
b) C O -E MPTYTM “ t xM, N y | M und N sind TM und LpM q X LpN q ‰ H u
c) E VENTM “ t xM, wy | M ist TM, die nach einer geraden Anzahl von Schritten für w akzeptiert u
nicht Turing-entscheidbar sind.
Lösung:
˚
a) Wir zeigen, dass aus der Turing-Entscheidbarkeit der Sprache HaltΣ
TM die Turing-Entscheidbarkeit
von HaltTM folgen würde. Wir wissen jedoch, dass HaltTM nicht Turing-entscheidbar ist.
˚
Angenommen HaltΣ TM ist Turing-entscheidbar, dann gibt es eine Turingmaschine MHaltΣ˚ , welche
TM
die Sprache entscheidet. Dann lässt sich HaltTM mit der Turingmaschine MHaltTM entscheiden. Sei
x P t 0, 1 u˚ die Eingabe der Turingmaschine MHaltTM . Wir definieren die Reduktionsfunktion f :
t 0, 1 u˚ Ñ t 0, 1 u˚ durch
#
xMx1 y falls x “ xM, wy gültige Kodierung einer Turingmaschine M und eines Wortes w
f pxq “
xTy sonst.
Folglich ist HaltTM mit der obigen Turingmaschine Turing-entscheidbar, was einen Widerspruch
˚
darstellt. Somit kann auch HaltΣ
TM nicht Turing-entscheidbar sein.
b) Wir zeigen, dass aus der Turing-Entscheidbarkeit der Sprache Co-EmptyTM die Turing-Entscheidbarkeit
von ATM folgen würde. Wir wissen jedoch, dass ATM nicht Turing-entscheidbar ist.
Ist x keine gültige Kodierung einer Turingmaschine M und eines Wortes w, so gilt x R ATM . Weiter
gilt f pxq “ xT, Ty und damit LpTq X LpTq “ H X H “ H. Also auch f pxq R Co-EmptyTM
Somit gilt ATM ď Co-Empty, also ist auch Co-Empty nicht Turing-entscheidbar.
c) Wir zeigen, dass aus der Turing-Entscheidbarkeit der Sprache EvenTM die Turing-Entscheidbarkeit
von HaltεTM folgen würde. Wir wissen jedoch, dass HaltεTM nicht Turing-entscheidbar ist.
Angenommen EvenTM ist Turing-entscheidbar, dann gibt es eine Turingmaschine MEvenTM , welche
die Sprache entscheidet. Dann lässt sich HaltεTM mit der Turingmaschine MHaltεTM entscheiden. Sei
x P t 0, 1 u˚ die Eingabe der Turingmaschine MHaltεTM . Wir definieren die Reduktionsfunktion f :
t 0, 1 u˚ Ñ t 0, 1 u˚ durch
#
xNxM y , εy falls x “ xM y gültige Kodierung einer Turingmaschine
f pxq “
xTy sonst.
δpq, , Nq “ pqacc , q