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1 Lehrplan 21+ |

Einführung in den Lehrplan 21+


Lehrplan 21+
für Schweizerschulen im
Ausland
Projektleitung Inhalt:
Claudio Nodari Prof. Dr.

für die stufen- und


fächerübergreifende Sprachförderung (Deutsch)
an Schweizerschulen im Ausland

© educationsuisse Bern

LP21+_korr_5.indd 1 28.05.21 13:58

Inhalt

1. Notwendigkeit und Ziele des Lehrplans 21+


2. Deutsch als Lern- und Zweitsprache
3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+
4. Austauschplattform für Schweizerschulen im Ausland

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1. Notwendigkeit und Ziele des Lehrplans 21+

1.1 Voraussetzungen des D-EDK-Lehrplans 21 und der kantonalen Versionen

Der Lehrplan 21 geht davon aus,

Ø dass die Lernenden in allen Zyklen altersgemässe


erstsprachliche Deutschkompetenzen haben,

Ø dass die Lehrpersonen über eine auf die Zielgruppe


ausgerichtete didaktische Ausbildung verfügen

Ø und dass lehrplankonforme Lehrmittel vorhanden sind.

Diese Voraussetzungen entsprechen nicht denjenigen der Schweizerschulen im Ausland.

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1. Notwendigkeit und Ziele des Lehrplans 21+


1.2 Die Anpassung an die Gegebenheiten der Schweizerschulen im Ausland

Erweiterung der Zyklen


keine Angabe der Minimalkompetenzen
Lehrplan 21, Fachbereich Deutsch Lehrplan 21 +, Deutsch fächerübergreifend
3.1 Hören
A Grundfertigkeiten
B Verstehen in monologischen Hörsituationen
C Verstehen in dialogischen Hörsituationen
D Reflexion / Strategien
3.2 Lesen
A Grundfertigkeiten
B Verstehen von Sachtexten
C Verstehen literarischer Texte
D Reflexion / Strategien
3.3 Sprechen
A Grundfertigkeiten
B Monologisches Sprechen
C Dialogisches Sprechen
D Reflexion / Strategien
E Sprachmittlung
3.4 Schreiben
A Grundfertigkeiten
B Schreibprodukte
C Schreibprozesse
D Reflexion / Strategien
E Sprachmittlung

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1. Notwendigkeit und Ziele des Lehrplans 21+

1.3 Die Funktionen des Lehrplans 21+

1. Orientierung für die Kompetenzentwicklung im Deutschen

2. Fokussierung auf die Förderung der Schulsprache

3. Grundlage für die Entwicklung von Sprachfördermaterialien

4. Kein Ersatz für die GER-Niveaubeschreibungen und -prüfungen

(Lehrplan 21+ , S. 6-7)

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1. Notwendigkeit und Ziele des Lehrplans 21+

1.4 Chancen

Vergleichbarkeit der Sprachniveaus

Definierung der Sprachkompetenzen bei den Stufenübertritten

Professionalisierung der Lehrpersonen

Stärkung der Sprachförderung in allen Fächern

Vertiefung der Sprachkompetenzen bei den Schülerinnen und Schüler

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2. Deutsch als Lern- und Zweitsprache

2.1 Alltagssprache – Bildungssprache – Fachsprache


Academic Word List:
- Analyse – analysieren
Grundwortschatz: - Bericht – berichten
- anschauen - Zusammenfassung –
- erzählen zusammenfassen
- kurz sagen - Annahme – annehmen
- kommen - usw.
- Ankunft
- usw.
Fachvokabular:
- Photosynthese
- Wasserzirkulation
- Emulsion
(Lehrplan 21+ , S. 48) - Multiplikation
- Plattentektonik
- usw.
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2. Deutsch als Lern- und Zweitsprache
2.2 Die sprachlichen Herausforderungen im bilingualen Unterricht

Deutsch vs. Deutsch


- als Erstsprache - als Lernsprache
- als Fremdsprache
- als Zweitsprache

«Der Kontakt mit Deutsch beschränkt sich hauptsächlich auf die


Unterrichtszeit in den auf Deutsch unterrichteten Fächern. Die
Schulsprache Deutsch ist dadurch eine Sprache, die als neue Sprache
gelernt wird, in der gleichzeitig aber auch neues Wissen und Können
erworben werden.
Deutsch ist somit in doppelter Hinsicht eine Lernsprache: Eine Sprache,
die gelernt werden muss und eine Sprache, in der der Schulstoff gelernt
wird.» (Lehrplan 21+ , S. 5)

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Beispiel aus dem Chemieunterricht


Mündliche Zusammenfassung einer Lektion oder einer Lektionsreihe

8. Schuljahr Hilfe zum Strukturieren der Sprachliche Mittel


Zusammenfassung
1. Sag in der Einleitung, Heute / In den vergangenen Lektionen haben wir uns mit
worum es heute oder in dem Thema … befasst.
den vergangenen Lektionen
gegangen ist. Dabei geht es hauptsächlich darum, …
a) … wie … heissen/funktionieren/entstehen
b) … wieso … heissen/funktionieren/entstehen
c) … welche … verwendet werden/notwendig sind
d) … woraus … bestehen/ entstehen/entstanden sind
2. Sag, welche wichtigen Einige wichtige Begriffe, die wir in diesem Zusammenhang
Begriffe ihr kennengelernt kennengelernt haben, sind …, …, …, … .
habt.

3. Erkläre einen Begriff Ich habe einen Begriff ausgewählt, den ich jetzt erklären
genauer. werde. Der Begriff heisst … .
a) … bedeutet …
b) ... benutzt man um …
c) … ist/sind nötig, damit …

4. Sag zum Schluss etwas Abschliessend möchte ich noch etwas Persönliches sagen:
Persönliches.
a) Besonders interessant/spannend fand ich …
b) Es hat mich überrascht, dass …
c) Ich habe noch nicht verstanden, was/wieso/womit …
Zusammenfassung eines Schülers, der seit 2 Jahren Deutsch lernt.

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3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+


1. Die Einteilung

Einleitung

Vier Kompetenzbereiche

Sprachwissenschaftliche Grundlagen

Sprachdidaktische Grundlagen
3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+
3.2 Aufbau der Kompetenzbereiche

Rezeptive Kompetenzen
3.1 Hören
A Grundfertigkeiten
B Verstehen in monologischen Hörsituationen
C Verstehen in dialogischen Hörsituationen
D Reflexion / Strategien

3.2 Lesen
A Grundfertigkeiten
B Verstehen von Sachtexten
C Verstehen literarischer Texte
D Reflexion / Strategie

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11 Lehrplan 21+ | Kompetenzbereiche für Deutsch als Zweit- und Lernsprache | Kompetenzbereich Hören

3.1 Hören
B Verstehen in monologischen Hörsituationen

1. Die Schülerinnen und Schüler können wichtige Informationen aus Hörtexten Querverweise
EZ – Zusammenhänge
entnehmen. und Gesetzmässigkei-
ten (5)

Die Schülerinnen und Schüler ...


Eingangsstufe » können einfache Aufträge in Alltagssituationen verstehen und ausführen. Querverweise

» können der Handlung von kurzen und einfachen Bildergeschichten folgen.


» können einfache Erklärungen in Alltagssituationen verstehen und befolgen.
» können Bilder zu einer bekannten einfachen Geschichte ordnen.
» können sich in eine Geschichte hineinversetzen und zu einem bekannten
Hörtext etwas Einfaches darstellen (Bild zeichnen, etwas formen, Passagen
spielerisch darstellen, tanzen).
Zyklus 1 » können Mitteilungen und Erklärungen im Schulalltag verstehen.
» können einem kurzen Hörtext (Erzählung) bis zum Ende folgen und die für
sie wichtigen Inhalte wiedergeben.
» können mithilfe einer Vorentlastung unterschiedliche einfache Hörtexte
verstehen (Erzählung, Gedicht, Sachtext).
» können die Bedeutung einfacher unbekannter Wörter aus dem Kontext
verstehen.
Zyklus 2 » können mit Unterstützung eine Hörerwartung aufbauen (Titel genau
verstehen, Vorwissen aktivieren, Inhalt erraten).
» können einfachen Hörtexten folgen und naheliegende Informationen
erschliessen.
» können Szenen aus einer Hörgeschichte nachspielen.
» können unter Anleitung wichtige Informationen eines Hörtexts verstehen (Lehrplan 21+ , S. 11)
und wiedergeben (Bericht, Vortrag, Hörspiel).
» können Kernaussagen von Erklärungen und Berichten verstehen, notieren
und darstellen (Skizze, Tabelle, Diagramm).
» können die Bedeutung von unbekannten Wörtern und Formulierungen aus
dem Kontext erschliessen, erfragen oder mit Unterstützung mit geeigneten
Hilfsmitteln (Wörterbuch, Sachbuch, Internet) nachschlagen und damit
3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+
3.2 Aufbau der Kompetenzbereiche

Produktive Kompetenzen
3.3 Sprechen
A Grundfertigkeiten
B Monologisches Sprechen
C Dialogisches Sprechen
D Reflexion / Strategien
E Sprachmittlung

3.4 Schreiben
A Grundfertigkeiten
B Schreibprodukte
C Schreibprozesse
D Reflexion / Strategien
E Sprachmittlung

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29 Lehrplan 21+ | Kompetenzbereiche für Deutsch als Zweit- und Lernsprache | Kompetenzbereich Sprechen

3.3 Sprechen
E Sprachmittlung

1. Die Schülerinnen und Schüler können Inhalte aus anderssprachigen Querverweise

Gesprächen oder Texten sinngemäss ins Deutsche übertragen.

Die Schülerinnen und Schüler ...


Eingangsstufe Querverweise

Zyklus 1 » können alltägliche Formulierungen in der Erstsprache auf Deutsch


wiedergeben (Begrüssung, Verabschiedung, Glückwunsch, Befindlichkeit).
» können einfache Wörter und kurze Sätze aus der Erstsprache auf Deutsch
wiedergeben.
Zyklus 2 » können die Hauptaussagen aus kurzen, einfachen schriftlichen Mitteilungen
in der Erstsprache auf Deutsch wiedergeben (Plakat, SMS, Kurznachricht).
» können einfache Informationen aus einem erstsprachlichen Gespräch auf
Deutsch wiedergeben.
» können alltägliche erstsprachliche Nachrichten oder Mitteilungen auf
Deutsch wiedergeben (Wetterbericht, Informationen der Eltern, Programm
einer Veranstaltung).
Zyklus 3 » können alltägliche erstsprachliche (Sach-)Informationen mündlich auf
Deutsch wiedergeben.
» können eine erstsprachliche Geschichte auf Deutsch erzählen.
» können zentrale Fachbegriffe in der Erstsprache und in der Zweitsprache
Deutsch benützen.
Sekundarstufe II » können komplexe erstsprachliche (Sach-)Informationen auf Deutsch
mündlich wiedergeben.

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3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+
3.3 Die Grundlagen zum Spracherwerb

Das Konzept der Interimssprachen

Siehe Lehrplan 21+, Seite 39ff

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Siehe Lehrplan 21+, Seite 42ff

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Das Konzept der Textkompetenz

Erwerb der Bildungssprache Deutsch Entwicklung der Kompetenz,


rezeptiv und produktiv Texte zu verstehen und zu produzieren

• Aus: Claudia Neugebauer; Claudio Nodari (2014): Förderung der Schulsprache in allen Fächern. Praxisvorschläge für Schulen in
einem mehrsprachigen Umfeld. Bern: Schulverlag plus / Luxembourg: Education Nationale. S. 20

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3. Struktur und Inhalte des Lehrplans 21+

3.4 Sprachdidaktische Grundlagen

Rezeptive Kompetenzen
1 Hörverstehen 2 Leseverstehen
A gezieltes Hörverstehen A gezieltes Leseverstehen
B globales Hörverstehen B globales Leseverstehen
C detailliertes Hörverstehen C detailliertes Leseverstehen

Didaktisches Prinzip: Aufgaben statt Fragen

Didaktische Phasen: Vorentlastung – Inhaltserfassung – Inhaltsvertiefung

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Produktive Kompetenzen
3 Sprechen 4 Schreiben
(mit Aussprache) (mit Rechtschreibung)
A reproduktives Sprechen A reproduktives Schreiben
B gelenktes Sprechen B gelenktes Schreiben
C freies Sprechen C freies Schreiben

Didaktisches Prinzip: Scaffolding


Didaktische Phasen: Mustertext – Paralleltext – freier Text

Implizites und explizites Wissen


5 Wortschatzerwerb 6 Grammatikerwerb
A Wortschatz verstehen A Grammatikalisches erkennen
B Wortschatz reproduzieren B reproduktive Grammatikübungen
C Wortschatz benützen C gelenkte Grammatikübungen
D über Wörter reflektieren D Grammatikalische Formen und
E Benützen eines Wörterbuches Strukturen benützen
E über Grammatik reflektieren
F Benützen eines Grammatikbuches
Didaktisches Prinzip: Sprechendes Lernen
Didaktische Phasen: verstehen – reproduzieren – brauchen
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4. Austauschplattform zur Sprachförderung

Ziele auf den 3 Ebenen: Schulentwicklung, Unterrichtsentwicklung und Weiterbildung

Ø Informationsaustausch zwischen den Schulen

Ø Austausch von bewährten Unterrichtsmaterialien für alle Fächern


Ø Angebot von online-Weiterbildungsmodulen
Ø Austausch von Good-Practice mittels Unterrichtsskizzen und Unterrichtsvideos
Ø Professionalisierung in Hinblick auf einen sprachsensiblen Unterricht

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https://asoschweiz.sharepoint.com/sites/DateiablageEducationsuisse/Freigegebene%20Dokumente/Forms/AllItems.aspx

Name: lehrpersonen@educationsuisse.ch
Passwort: Bern_1291

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Plattform zur
Sprachförderung

Unterrichts-
Grundlagen materialien Weiterbildung

Einstiegsstufe Grundlagen der


Lehrplan 21+ Sprachförderung

Zyklus 1
Einstiegsstufe
Artikel zur Sprach-
förderung in allen
Fächern Zyklus 2
Zyklus 1

Zyklus 3
Schuleigene
Zyklus 2
Konzepte zur Schul-
entwicklung
Sekundarstufe II
Zyklus 3

Sekundarstufe II

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