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-Scharffenstein 1
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Scelus audet, morte piandum. ^
Hermann von Lehnin. Jä ®-
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I.
Die Juden in Frankfurt am Main

Zürich.
Verlags -Magazin.
1871.

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entlarvte Zu-enthum
der

Neuzeit.
Von

Kermann von -Scharffenstein.


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Llorlo : Israel iLkaaclulL i
Leslns auNet, raorts xiarrNul».
Hermann von Lehnin.

i.

Dir Juden in Frankfurt am Maiu.

Zürich.
Verlags - Magazin.
1871.

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ii
6
§n Deutschland gibt es neben dem ursprünglichen
Volksstamme , den Deutschen , einen eingedrungenen , die
Juden , welcher in neuester Zeit mit größter Keckheit gleiche
Rechte mit dem Urvolke verlangt hat . Ob die deutsche
Nation sich dies gefallen
lassen könne , hängt von der Be¬
antwortung der Frage
ab , ob ein gesunder Organismus
fremde , unverdauliche Elemente in sich aufzunehmen wagen
darf , ohne das Aeußerste zu gefährden . Wir wollen uns
hier nur einfach damit begnügen , die Schliche und Ränke,
die Listen und Kniffe der Juden zu beleuchten und unser
Vaterland vor Unheil warnen . Wir wollen daran erinnern,
daß nicht Christ und Jude in Betracht zu ziehen find,
sondern daß vor Allem der Unterschied zwischen D e utsch en
und Hebräer in Obacht genommen werden muß . und
daß die „ Stammesverschiedenheit " - dieses Volkes mit dem
unsrigen die Emancipation ( Gleichstellung ) illusorisch und
unmöglich macht , da es ja nicht in unserer Gewalt liegt,
die Schranken , welche dieselben von allen übrigen Völkern
scheiden und schon von den Tagen des Christenthums
Ausnahmsgesetze von Seiten anderer Völker gegen sie
hervorgerufen haben , niederzureißen.
Die Hauptzüge des Nationalcharakters der Deutschen
sind : Gemüthstiefe , Biederkeit und Treue : die alte
4

Geschichte bezeichnet aber den Charakter der Juden als


„böswillig , hartnäckig, treulos und undankbar."*) Es ist
also nicht die lange Knechtschaft , die sie hinterlistig und
treulos gemacht hat. Nein, sie waren es vor Jahrtausenden,
damals als sie noch einen selbständigen Staat bildeten.
Schon der Prophet Jesaias sagt Cap. 59. V. 2—8
von ihnen: „ Eure Untugenden scheiden euch und euren
Gott von einander, und eure Sünden verbergen das An¬
gesicht vor euch, daß ihr nicht gehöret werdet. Denn
eure Hände sind mit Blut befleckt , und eure Finger mit
Untugend, eure Lippen reden Falsches und eure Zunge
richtet Unrechtes . Es ist Niemand , der von Gerechtigkeit
predige, oder treulich richte. Man vertraut auf's Eitele
und redet nichts Tüchtiges; mit Unglück sind sie schwanger
und gebären Mühe. Sie brüten Basiliskeneier und wir¬
ken Spinnweb. Iss et man von ihren Eiern, so muß man
sterben; zertritt man's aber, so wird -eine Otter daraus.
Ihr SpinnweL taugt nicht zu Kleidern und ihr Gewirke
nicht zur Decke : denn ihr Werk ist Mühe, und in ihren
Händen ist Frevel. Ihre Füße lausen zum Bösen und
sind schnell, unschuldig Blut zu vergießen ; ihre Gedanken
sind Mühe, ihr Weg ist eitel Verderben und Schaden.
Sie kennen den Weg des Friedens nicht und ist kein
Recht in ihren Gängen; sie sind verkehrt auf ihren
Straßen , wer darauf gehet, der hat nimmer Frieden."
Betrug um Betrug, Verbrechen gegen Ehre und Leben
der nächsten Verwandten gehen durch die ganze jüdische
Geschichte hindurch.
*) Stenographische Berichte der bayr . Kammerverhandlungen.
Jahrg . 1849 , Nr . 38 —42.
5
Lot's Töchter betrogen ihren eigenen Vater, daß er
Blutschande mit ihnen trieb. Rebekka betrog ihren Sohn
Esau um den heiligen Vatersegen . Jakob ward von
seinem Schwiegervater Laban aus schmutziger Gewinn¬
sucht um die Rahel betrogen . Jakobs Söhne verkauften
ihren Bruder Joseph*). Onan betrog seinen Vater und
die Thamar aus schnöder Selbstsucht . Amnon betrog
seinen Bruder Absalon und schändete seine Schwester.
Absalon betrog seinen Vater David und schändete dessen
Weiber und so geht es fort bis auf den scheußlichsten
aller Betrüger und Verräther, bis auf Judas , dessen
30 Silberlinge das erste wahrhaft „schlechte Geschäft"
sind, das diese Nation gemacht hat, weil sie sich dafür
für alle Zeiten mit Recht die Verachtung und den Haß
der Welt eingekauft hat.
Wir könnten noch viele andere Beispiele von gemeiner
Schlauheit uud Feigheit aus der älteren Geschichte der
Juden anführen, doch wir begnügen uns, indem wir noch
bemerken , daß die neuere Geschichte sie als „habsüchtig,
anmaßend, feig und grausam" bezeichnet.
Auch sind sie vor allen Völkern so stolz und dünkel¬
haft, daß sie, nachdem der bessere Kern des Volkes in
den Schooß des Christenthums ausgenommen , die Spreu
aber in Folge der Zerstörung Jerusalems nach allen
Winden zerstreut wurde, sich noch immer die Herrschaft
über die Welt bestimmt glauben und daß sie, wie dies
*) Abraham wollte seinen Sohn Isaak opfern , verstieß die
Hagar und seinen Sohn Jsmael . Die „Kinder Israels " stahlen in
Egypten die goldenen und silbernen Gefäße, metzelten die Kanaaniter
meuchlings nieder n . s. w. A. d. V.
6

aus ihrem Talmud , den sie für ein göttliches bindendes


Gesetz *) erkennen , hervorgeht , sich, obwohl sie ihrer Be¬
stimmung untreu geworden , allein für das auserwählte
Volk des Herrn halten . Beseelt von diesem hoffärtigen
Wahne , bilden sie, durch Unglück nicht gewitzigt , in jedem
Staate einen eigenen Staat , statt sich gleich anderen Völ¬
kern , sei es in Palästina , Amerika , oder wo immer , wie
ein Volk zusammen zu halten.
Getrieben von dem Glauben , an die Spitze aller
Völker dereinst berufen zu werden , suchen sie, obgleich nur
als Gäste ausgenommen , Jeden , mit dem sie in Be¬
rührung kommen , sich stets so viel als möglich zum Sclaven
zu machen und so, für ihre übermüthigen Plane arbeitend,
zertreten sie schonungslos auf ihrem Wege Alles , was sich
ihnen entgegenstellt.
Das aber bildet eben den Grundcharakter dieser Nation,
daß ihre Angehörigen allem eigenen und fremden Staats¬
leben sich feindlich entgegenstellen und wie Parasiten an
alle Völker sich anklammern , ohne diesen anders zu lohnen,
als indem sie dieselben zu Grunde richten.
Von andern Reichen abzusehen , ist ihnen das stolze,
mächtige Polen zuerst erlegen.
Seit jener unglücklichen Periode , wo König Kasimir
(im Jahre 1264 ) , der (sogenannte ) Große , die schöne
Esther zur Geliebten erkor und auf ihre Bitte hin eine
große Anzahl Juden in Polen aufnahm und ihnen
Freiheiten verlieh , begann die Macht dieses Reiches zu
schwinden.

*) Dr . Messens Zeitschrift: Der Jude. Altona 1832 . S . 72.


7

König Kasimir vermeinte , durch sie den Bürgerstand


zu ersetzen, weil es in Polen nur Adel und Bauem gab.
Sie haben aber ihre Stellung so benützt , daß gar kein
Bürgerstand aufkam . Sie trieben kein Gewerbe , sondern
handelten mit fremden Waaren , fackelten den Adel auf
der einen , das Volk auf der andern Seite aus . Sie
warfen sich zu Pächtern der Zölle und Steuereinkünste
auf und höchstens einträgliche Gewerke , wie die der Gold¬
schmiede und der Fleischer , wurden und werden von ihnen
betrieben . Daneben unterhielten sie überall Branntwein¬
buden , wodurch sie nur verderblich auf das Volk wirkten.
So brachten sie durch überlegene Schlauheit die guten
Polen bald in eine Abhängigkeit , daß nicht nur das
Vermögen des Volkes größtenteils in ihre Hand kam,
sondern daß selbst christliche Kirchen ihnen verpfändet
waren , und wenn man ein Kind zur Taufe bringen
wollte , so mußte man erst beim Juden den Kirchen¬
schlüssel mit schweren Thalern auslösen . Sie hatten
eine durchgebildete Organisation nach Provinzen und
schickten auch Deputirte aus ihrer Mitte auf den
Reichstag.
Sie hatten und haben dort das Recht , Grundbesitz
nach Möglichkeit zu erwerben , aber sie bauen ihn nur
durch die Hände der Christen an , wie dies bei uns und
im Elsaß und überall der Fall ist , wo es den Juden
nie einfällt , selbst Hand anzulegen . Ja es ist ganz charak¬
teristisch , daß ein Theil der in Polen immer zahlreicher
anwachsenden hebräischen Bevölkerung sich schon im Jahre
1656 an den Kurfürsten von Brandenburg um Auf¬
nahme in seine Lande wandte , weil sie in Polen in ihren
8

Verhältnissen so herabgekommen wären , daß sie selbst den


Acker bauen müßten.
Jndeffen sind sie alldort seitdem fort und fort immer
mehr die Herren geworden . Der Edelmann und der
Bauer ist ihr Sclave und „ Pan Jud " (Herr Jude)
klingt es aus Beider Munde . Und sie haben sich ge-
mehret wie die Heuschrecken und der Sand am Meere.

Aber auch in Deutschland wollen sie die Herren


werden und waren schon nahe daran im Jahre 1848.

„Juden und Judengenossen haben die Revolution


gemacht " , sagte der ehrwürdige alte Arndt auf der Redner¬
bühne der Nationalversammlung . Und so ist es ; denn
sie haben dieselbe heraufbeschworen , um auf diesem Wege
schon jetzt zur Herrschaft zu gelangen , oder doch wenigstens
so viel als möglich von „ ihren Leuten " an die Spitze
der Regierung zu bringen , damit , diese dem übrigen Volke
Israel den Weg offen halten könnten.
Der 18 . September in Franffurt ist Judenwerk.
Als intellektuellen Urheber des Meuchelmords an dem
- Fürsten Lichnowsky und dem Grafen von Auerswald be¬
trachtet man einen Juden , Namens Buxweiler *) , der
am Morgen des verhüngnißvollen Tages auf offener
Straße blutdürstige Ansprachen an den Pöbel hielt . —

Wie die Juden es überdies damals und später in


Frankfurt am Main , — wo schon zu Anfang Oktober
1TNk "°^ er 'Vle §märkt durch einen polizeilichen Erlaß wegen

*) Der Jude Deutz verrieth seiner Zeit I . K . H . die Frau


Heerzogin von Berry und der Jude Rosenau in Wien bereitete
die Ermordung des Kriegsministers von Latour vor.
9

efyfalleirder ^ üdischen --ffeieMgs ^ om -- Memtag ^ s ^ den


chrWML ^ ZWLtaELLMÄL ' ^ getrieben und wie
sie endlich die Ursache geworden , daß Preußen die sogenannte
freie Stadt einsäckelte , wollen wir in diesem Büchlein
darlegen.
Schon vor achtzehn Jahren schrieb ich als Verfasser einer
kleinen 1852 bei Anton Herzog in Augsburg erschienenen
Schrift : „ Blicke in das gefährliche Treiben der Juden¬
sippschaft " das Nachstehende:
„Dort in Frankfurt am Main , der alten Kaiserstadt
des deutschen Reichs , wo der getaufte Jude Reinganum
und sein reicher Anhang die christliche Bürgerschaft förm¬
lich terrorisiren , gibt es eine Gasse , „ Judengaffe " ge¬
heißen . Sie war zu jener Zeit , wo das übermüthige
Volk der Hebräer wohl schon von der Weltherrschaft
träumte , aber noch nicht fortwährend daran dachte , sie zu
erschleichen , nur von Juden bewohnt . Jetzt wohnen dort
viele arme Christen, Söhne und Nachkommen jener
alten Bürgerfamilien , welche Judenkniffe und Schliche zu
Grunde gerichtet haben . Die freie Stadt Frankfurt
selbst, welche im Jahre 1848 nahe daran war , von den
Juden und Judengenossen unterdrückt und ein „neues
Jerusalem " zu werden , leidet , wie ganz Deutschland , ja
wie ganz Europa furchtbar unter dem Miasma . Ganze
Straßen sind von ihnen förmlich in Besitz genommen
worden . Die ehemaligen ehrbaren Bürgerhäuser in der
Schnur - und Döngesgasse , ja ganze Stadtviertel haben
fast nur jüdische Bewohner . Viele Kinder und Nach¬
kommen der früheren Besitzer sind im Waisenhause oder
leben von der Gnade milder Stiftungen ." —
10

Der größere Grundbesitz , was man so eigentlich


„Grund und Boden um Frankfurt herum," nennt, ist
größtentheils in Judenhänden . Die Rothschild haben das
fast Alles an sich zu bringen gewußt. Die Familie
Rothschild ist es, welche, wie es in der früher schon
angeführten„Judensippschaft " heißt:
„durch ihr Geld alle Königreiche von sich abhängig
macht, über Krieg und Frieden, Bau von Eisenbahnen
und was immer geschehen mag, mit entscheidet , und unter
dem Namen von Zinsen und Provisionen das Mark ganzer
Länder aussaugt."
Vehse bringt im fünften Theile seiner Geschichte der
deutschen Höfe nachfolgende Notiz über das zuweilen
eigenthümliche Vorgehen dieses Bankgeschäftes . „Das
Haus Rothschild bewahrte für das Haus Hessen, die
Quelle seines Glücks, eine stete, treue Anhänglichkeit;
auch seine Diener wurden auf die feinste Weise bedacht:
es war wichtig , sich an den Geldkoffern des reichen Kur¬
fürsten einen soliden Rückhalt zu erhalten. Im Jahre
1829 erhielt der alte Minister Carl Wilhelm von Mayer
ganz unerwartet einen angenehmen Brief mit der Nach¬
richt, daß das Haus Rothschild gewisse Fonds für seine
Rechnung angekauft habe; weil inzwischen der Cours ge¬
stiegen, habe man sie wieder verkauft und übersende
hiemit die Gewinnsumme ; eines gegebenen Auftrages
wußte sich der Minister nicht , nahm aber
zu entsinnen
das so fein angebotene ansehnliche Geschenk an."*)

*) Wenn es gilt , öffentliche Volksfeste zu unterstützen, so scheint


der jetzige Chef des Hauses Rothschild auch nicht so sehr mit Thaten
11
Und weiter im neunten Bande führt Dr. Vehse aus:
„daß Rothschild behaupte , der sogenannte Flotten-
Fischer sei ein Narr gewesen, weil er ein von ihm an¬
gebotenes Geschenk von 10,000 Gulden nicht angenommen
habe."
Es ist wahr, leider wahr, was der Jude Saphir
sagte: „Einst hatten alle Juden einen König; jetzt haben
olle Könige einen Juden."
Man sollte glauben , bei diesem enormen Vermögen
werden die Juden auch verhältnißmäßig zu den Staats¬
lasten beitragen ; aber weit entfernt! Wer kann ihnen,
die selbst nicht arbeiten
, die Controle ihres Vermögens in
* Baarem und in Wechseln oder Banknoten Herstellen ?*)
Lei der Hand zu sein, wie früher die „ Geschäftsleute" seines Herrn
Oheims mit Worten . Man ersieht nämlich aus einer Mittheilung
des Frankfurter Journals vom 14. Dezbr. 1862 , daß der Baron
Carl Mayer von Rothschild dem Comite des deutschen Schützen¬
festes abgeschlagen hat , seine Rechnung von 3200 Gulden fiir Be¬
nutzung des Festplatzes, der größtentheils „Rothschildscher Grund
mnd Boden" war , zu erlassen. A. d. V.
*) Das Frankfurter Journal theilt unterm 9. October 1863
Folgendes mit : „Die Rothschilds hielten dieser Tage einen Familien-
eongreß in Paris , da Herr Adolph Rothschild, bisher Chef des
.Hauses in Neapel, sich aus den Geschäften zurückzieht. Der Geschäfts-
antheil dieses einen Rothschild betrug (nach Angaben von Wiener
Blättern ) die Kleinigkeit von 150 Millionen Francs ."
Wie generös man mit so immensem Reichthume ist , dürfte
jedenfalls die nachfolgende Notiz beweisen, welche der Rheinische
Beobachter, ein in Monheim a. R . erscheinendes Localblatt, unterm
-5. April 1863 aus Frankfurt a. M . sich mittheilen ließ:
„Frankfurt , 5. April . Eine der sieben Töchter des Barons
Mayer von Rothschild ist Liebhaberin einer derjenigen noblen
12

Wie weit der Eigennutz der Juden im Privatleben


Oberpostamtszeitung im
geht , davon hat die Frankfurter
erzählen gewußt:
Jahre 1851 ein ergötzliches Beispiel zu
„Der Besitzer der Mainlust daselbst , Herr Ried,
Harmoniemusik für Herren und Damen hält,
der öfter
wobei nur die ersteren Entree zu bezahlen haben , machte
die Erfahrung , daß immer ein Jude für zwölf
nämlich
ein Dutzend Jüdinnen mitschleppte und so ihre
Kreuzer
Sippschaft den halben Saal und besetzte , ohne
Garten
mehr als einige Butterkuchen zu verzehren . Welch ein
Abends alle Herren und zu¬
Spektakel , als eines schönen
zur Erlegung des Entrees verur-
gleich alle Jüdinnen
theilt wurden . Bei Constatirung
der der orientalischem

Abkunft lächerlichsten
ist es zu den Auftritten gekommen,
die artige Geschichte zu
so daß selbst die dortige Zeitung
erzählen nicht umhin konnte . "
Wir wollen jedoch jetzt wiederum ernstere Dinge in
Frankfurt a . M . in Betracht ziehen und kommen natür¬
lich zuerst auf den hohen Senat der fteien Stadt , in

auch unter
Passionen (reiten, fahren, rauchen) , welche heut zu Tage
Geschlecht grassiren. In einem eleganten Phaeton
dem schönen
Zügel der
sitzend, lenkt sie mit ihren eigenen zarten Händchen die
absoluter
schnaubenden Rosse, während hinter ihr der Bediente zu
ist. Vor einigen Tagen ereignete sich nun
Unthätigkeit verdammt
ihres allzuraschen Fahrens — sie fuhr en pleine carriere —
in Folge
überfuhr , welcher
ein Unfall, indem sie einen taris ' schen Postbriefträger
die Dame
unter ihre Räder gerieth. Wie wir vernehmen, übersandte
Verletzten gestern eine Gratification von 10 Gulden:
dem blutig
anstatt
eine Geldsumme , für welche sich der Arme dann vielleicht
Rothschild ' schen Räder zerrissen , ein
des Beinkleides , das ihm die
neues kaufen kann !"
13

dem bekanntermaßen in letzter Zeit auch Judensprossen


entscheidenden Einfluß gehabt haben . Der sehr witzige
Di ', juris Neuburg , welcher mehrfach älterer regierender
Bürgermeister war und Unter dessen „ Regierung " viele
Juden von außerhalb als Bürger ausgenommen wurden,
war der Sohn des getauften Juden Di . med . Simon
Neuburg aus dessen Ehe mit einer Jungfer Goll von der
noch bestehenden reichen und angesehenen , aus der Schweiz
stammenden christlichen Familie dieses Namens.
Auch der kurz vor dem Ende der freien Stadt in den
Adelstand erhobene Senator und Schöff Dr . H . . . . , von
dessen Verwandtschaften und über deren Ursprung die
Augsburger Allgemeine Zeitung seit Jahren stets sehr
viel Rühmendes zu sagen wußte , stammt von Cassel , wo
seine Voreltern Banquiers in der Judengasse gewesen sind.
Er war mit dem bekannten Pfarrer Kirchner , welcher,
wie wir später darthun werden , ebenfalls aus Juden¬
stamm , sehr befreundet und ging mit dem Herrn 'Senator
Himburg im Senate stets Hand in Hand . Das Testa¬
ment seiner Schwiegermutter , der Frau Lind . . . . soll auch
des alttestamentarischen Witzes voll gewesen sein , obwohl
die gute Dame aus altem Christenstamme . Der getaufte
Jude , Reichsminister Heckscher war sein Busenfreund.
Auch der frühere Rathschreiber Dr . Kellner , welcher in
seiner Stellung , die er trotz mancherlei Offerten nicht
aufgeben mochte , im Senate der fteien Stadt immer
einigen Einfluß hatte , und namentlich bei Bürgerauf¬
nahmen und dergleichen wohl zu verwenden war , stand
mit mehreren getauften und ungetauften Juden in näherer
Beziehung und ging namentlich mit dem getauften Juden
14

Dr . Löwenthal , der sich seltsamerweise Löning heißen


läßt , oft in tiefstem Gespräche in den Anlagen von Franko
furt spazieren . Uebrigens hat seine Familie mit der alten
ausgestorbenen Patrizierfamilie von Kellner nur den Na¬
men ohne den Adel gemein . Es müßte denn sein , daß
sie von der Linken ihre Abstammung hätten ! Wir könnten
bezüglich des Senates der freien Stadt Frankfurt hier
noch mancherlei erzählen ; aber wir begnügen uns und-
wollen gerne anerkennen , daß derselbe sich in seiner letzten
Zeit nur aus alten christlichen Bürgerfamilien neurekrutirt
hatte . Wahrscheinlich waren ihm selbst die Augen doch
ein wenig aufgegangen!
Wie es in Frankfurt a . M . aber überhaupt in den
sogenannten höheren Kreisen jüdelt , erkennt man , wenn
man die Stammbäume oder Geschlechtsregister mancher
Familien in Betracht zieht . Die Familie Gontard soll
nächst den obenerwähnten Goll die erste der eingewan-
LeMn Familien gewesen sein , welche sich mit den Juden
alliirte . Ein Gontard heirathete nämlich gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts eine getaufte Jüdin aus Leipzig,
mit Namen D ., welche ihm ein sehr bedeutendes Ver¬
mögen mitbrachte . Aus dieser Ehe gingen sowohl die
sehr bekannte Frau Lu . als auch die spätere
Frau Alexander G . , welche wiederum ihren Vetter hei¬
rathete , rc. hervor . Frau Lu . . . . . . . wußte sich — ihre
Abstammung nicht verläugnend — so einflußreich zu
machen , daß sie ein mehrbändiges Werk des bekannten
Frankfurters Friedrich : „ Noch fünfzehn Jahre aus dem
Leben eines Todten " , welches uns artige Dinge von ihr
erzählte , gänzlich unterdrücken zu lassen im Stande war.
15

Ihre Tochter , Frau M . . , verläugnete ihre orienta¬


lische Herkunft gleichfalls durchaus nicht . Frau
Alexander
G . , die Schwester der Lu . trug in ihrein Ge¬
sicht den Judentypus im höchsten Grade . Die im Jahre
1690 eingewanderte und noch jüngst in der Person des
Herrn Senators Bernus von Oesterreich in den Freiherren¬
stand erhobene Familie Bernus hat sich vor einigen Jahren
durch Hergabe einer Tochter an den Sohn des getauften
Juden Erlanger dem Judenthum alliirt . Dieses junge
Ehepaar hat
sich jedoch einige Jahre nach der Hochzeit
wieder freiwillig von einander getrennt . Man erzählt
eine ganz charakteristische Anekdote über ein „ Auwaih !"
dieses Herrn von Erlanger , als er von der Kirche in die
Hochzeitskutsche stieg . Auch die ursprünglich italienische
Käsehändlerfamilie von Quaita , aus welcher einzelne Mit¬
glieder sich nicht geringe Verdienste um den kleinen Frei¬
staat erworben hatten , ist durch die Schwester des
früheren
Theater - Vorstandes vr . zur . von Quaita dem Juden¬
thum verwandt worden . Dieselbe hatte den gewesenen
Reichsminister I ) r , Det mold zum Ehemann genommen,
welcher ein getaufter Jude war .*)
Es ist ^ Woch leicht zu denken , welchen großen Ein-

*J Cäcilie Jeanrenaud, aus alter französischer Predigerfamilie,


heirathete 1837 den aus Judenstamm geborenen Componisten
Mendelsohn. Wie gut gesinnt dieser berühmte Musiker war, ersieht
man aus einer von ihm verfaßten, nach seinem Tode erst
ver¬
öffentlichten„Reise nach Rom", welche von Jnvektiven gegen die
katholische Kirche strotzt
. Sein hoffnungsvoller Erstgeborener soll
Buchhändler geworden sein und schon manches im Interesse des
Judenthums geschriebene Buch verlegt haben.
16

siuß diese Judensprossen, die mit Juden alliirten


Familien und ihr Anhang noch kurz vor 1866 im Senate
hatten. Das- geheime Judenthum, welches weiland
in Spanien*) in höchster Blüte stand, gipfelte sich in
Frankfurt immer höher empor.

*) lieber dasgeheime Judenthum in Spanien , dessen Vor¬


handensein und Vorhandengewesensein die deutschen Juden bis vor
ganz kurzer Zeit stets abläugneten , brachte ein Herr Ullmann in
Frankfurt am Main in einer Sitzung des' dortigen Vereins für
Geschichte und Alterthum im Februar 1868 folgende pikante Mit¬
teilung , als er über die Entstehung des Frankfurter jüdischen
Familiennamens „Spanier " sich ausließ . Er referirte wörtlich wie
folgt : „Nach einer auf einer mündlichen Tradition beruhenden Er¬
zählung ergriff im Jahre 1519 , da König Karl I . die deutsche
Kaiserkrone als Karl V . erhielt , die Juden im Reiche bange Be-
sorgniß , da sie befürchteten , daß in ähnlicher Weise gegen sie , wie
in Spanien gegen ihre Glaubensgenossen , vorgegangen werde , das
zu damaliger Zeit den Juden bei Todesstrafe zu betreten verboten
war . Trotzdem gab es in Spanien viele Juden , welche äußerlich
sich zwar von ihrer angestammten Religion schieden, im innersten
Herzen aber um des Zwangs willen ihr um so inniger zugethan
blieben und auf die Zeit hofften , da sie sich dieses Zwangs ent¬
ledigen konnten. Diese Besorgniß nun , daß man auch gegen die
Juden im Reiche so Vorgehen möchte, wie in Spanien , bewog die
Judengemeinde in Frankfurt , nicht müßig zuzuwarten , sondern eine
Botschaft nach Spanien zu schicken. Zwei Brüder fanden sich bereit
die Reise zu unternehmen , sie kleideten sich nach Landessitte und
begaben sich, begleitet von den Segenswünschen der Gemeinde , von
dannen . Sie kamen glücklich nach der spanischen Hauptstadt ; aber
jetzt erst dachten sie an die Lösung der Frage , welche sie wohl auf
ihrem Wege bekümmert hatte : Wie zu dem Kaiser zu gelangen?
Ihr gutes Geschick ließ sie auf dem Markt zu Madrid in einem
Käufer an verschiedenen Gewohnheiten einen heim¬

lichen Juden erkennen, dem sie folgten , sich entdeckten und


17

Was nun aber den »gesetzgebenden Körper" der


freien Stadt Frankfurt betrifft
, welcher unter Anführung
des getauften Juden Dr. Reinganum in vorletzter Zeit
(1848 bis 1853) dem Senate sogar Gesetze gab, so ist
es bekannt , daß die getauften Juden Friedleben , Braun¬
fels u. s. w. und die gegenwärtig noch im Judenthum
stehenden : Neukirch, Rütten, Hohenemser , Stern, Ham¬
burger , Fuld rc. dort den Ton augaben und Manches
vorbrachten, was den Gang einer wohlgeordneten Regie¬
rung erschweren mußte . Wirklich komisch war es, diese
* jüdischen Herren und namentlich die Doktoren Friedleben*)
und Braunfels ihre Reden— die ihnen selbst immer am
besten zu gefallen schienen, vortragen zu hören . Das
Stottern des'Eineu, Dr. juris Friedleben , und das Jüdeln

von dem, der kaiserlicher Narr war , sie heimlich zu dem Kaiser ge¬
bracht wurden , der ihren Bitten geneigtes Ohr zeigte und einen
Schutzbrief für alle Juden im Reich Unterzeichnete . Damit langten
sie denn nach mancherlei Beschwerden in Frankfurt an , wo sie am
Thor der Judengasse alsbald erkannt und mit den Worten : „Die
Spanier sind angekommen! Die Spanier sind da !" von Alt und
Jung begrüßt wurden. Den Namen „Spanier " behielten sie denn
auch für alle Zeit , während sie bis dahin Cohen geheißen hatten."
*) Welche Verbindungen diese Friedleben in der alten Reichs¬
stadt besaßen, gewahrte man klar , als sie der dritten Frau ihres
Vaters , die, gleich wie Hagar dem Abraham , seine Magd gewesen,
unverzüglich nach dessen Tode eine sogenannte „Klosterstelle" (Pension
von 600 fl. jährlich aus ehemaligen katholischen Klosterfonds) zu¬
zuwenden wußten . Eigenthümlich ist auch , daß ihr Vater diese
Söhne im protestantischen Waisenhaus erziehen ließ, während er zu
Hause eine zweite Frau hatte und außer seinem Lehrergehalte auch
Vermögen besaß. A. d. V.
2
18

des Andern , des Dr. jur. Braunfels , erschien höchst amü¬


sant. Das Preßgesetz vom 16. Septbr . 1856 war diesen
Juden namentlich ein Dorn im Auge und veranlaßte
noch am 18. Januar 1863 langwierige Debatten , an
welchen sich sehr komischer Weise hauptsächlich nur Juden
und Judensprossen betheiligten , so daß der alte Saal im
hochadeligen Hause Limpurg — wo dieser Körper seine
Sitzungen hielt — förmlich zu einer Judenschule geworden
.*)
zu sein schien
Der vorher oft genannte Dr. jur. Friedleben , Mit¬
glied des „Körpers ", ist der Bruder eines Doctor medi-
, welcher bereits seit Jahren
cinae Friedleben der Vorstand

*) Als der Senat der freien Stadt Frankfurt a . M . zu An¬


fang Oktober 1865 die bekannten Mahnnoten von Preußen erhielt,
waren es wieder die Juden Reinganum , Braunfels u . s. w., welche
sich an den Laden legten und „Au Waih !" schrieen, obwohl sie
dieselben durch ihr Treiben provozirt hatten . Das „Frankfurter
Journal " berichtet darüber , wie folgt : „Frankfurt a . M ., 19. Okt. 1865.
Im gesetzgebenden Körper , der sich sofort nach dem Bekanntwerden
der Drohnoten versammelte , ging es lebhaft zu. Dr . Reinganum
bemerkt, die Noten seien grob ; sie seien auch an alle deutschen
Regierungen gesandt worden , um ihnen zu sagen : „Heute mir,
morgen dir, " zuerst die Schwachen , dann die Stärkeren . Es sei
eine neue Vergewaltigung beabsichtigt. Dr . Braunfels äußerte , die
Noten beschweren sich gegen die mittelstaatliche Presse, weil man
dort die Frechheit habe , sich gegen die preußische Annexions -
wuth noch seiner Haut zu wehren. Derselbe rief unter der Zu¬
stimmung der Vertretung der Bürgerschaft : „Die Ehre unseres
Staates , die eigene Stellmlg , die Bürgerpflicht erheischen, daß wir
ungerechte Angriffe abwehren. Ich rufe dem Senat das Motto zu,
das er auf die Minzen setzen läßt : „Stark im Recht!" Der gesetz¬
gebende Körper beschloß die schon gemeldete Anfrage an den Senat ."
19

des Sachsenhäuser - Bürgervereins ist. Beide Herren sind


die Söhne des durch den „ Magister Kirchner " protegirten
jüdischen Lehrers an der lutherischen Katherinenschule.
Dieser Kirchner aber , welcher später als Stadtpfarrer die
hohe Stelle eines Oberconsistorialrathes bekleidete, war
der Enkel des getauften Juden Paul Kirchner, der schon
1717 ein Buch über die „ jüdischen Gebräuche " heraus¬
gegeben hat . Der Herr Consistorialrath schrieb eine ver¬
meintliche Geschichte von Frankfurt a . M ., die gegen die
katholische Kirche ganz auffällige Jnvectiven enthält und
dieselbe lächerlich zu machen suchte. Er war , wie alle
»Juden und Judensproffen , ein abnormer Esser und
Schlemmer , konnte vor Dickleibigkeit kaum noch gehen und
starb an der Fettsucht . Einer seiner Söhne , Kaufmann
in Sidney und Consul der fteien Stadt , machte „zur
rechten Zeit daselbst Bankerott, " soll aber jetzt wieder in
ganz guten Verhältnissen sein. Die Hellsehenden erkannten
in diesem „ Kirchner " , einen würdigen Sohn des Herrn
Oberconsistorialrathes , eines geheimen Juden . Sein
Bruder , der Herr Stadtgerichtsrath Di', zur . Kirchner
(Standesbuchführer ) schrieb 1852 am 5 . Oktober einen
fulminanten Artikel gegen den katholischen Stadtpfarrer
Beda Weber , worin er denselben in Betreff seiner kirch¬
lichen Funktionen zurechtzuweisen versuchte.
Was das ärztliche Wirken des Di ', med . Friedleben
betrifft , so ist es uns auffällig gewesen, daß die ägyp¬
tische Augenkrankheit in Sachsenhausen , wo er „Leib¬
doktor" war , auf so erschreckende Weise überhand ge¬
nommen hatte , daß sich die Regierung der freien Stadt
Frankfurt im Jahre 1862 genöthigt sah , eine eigene
20

ärztliche Commission dorthin zu ernennen . Ein, wirklich


guter Arzt hätte diese Krankheit doch wohl im Keime mehr
ersticken oder doch wenigstens begrenzen können? Das poli¬
tische Wirken des vr . weä. Friedleben im „Sachsenhäuser-
Bürgervereine " war seit Jahren ein sehr destruktives
gewesen und hatte namentlich dahin geführt, einen großen
Theil der Bevölkerung in einer beständigen Art von Auf¬
regung zu erhalten. Dazu trat noch, daß er in seiner
Reden stets nur von „Jesus von Nazareth" sprach , dem¬
selben großmüthig ließ, „daß er ein begabter Mensch ge-
ivesen", und schließlich meinte, „daß unsere Zeit auch
ähnliche große Männer hervorgebracht habe." Wer mit
diesen großen Männern gemeint ist, wird leicht zu er-
rathen sein. Es sind eben die Juden, welche überall
Unkraut säen und gern den Glauben an die Gottheit
Christi aus dem Herzen des deutschen Volkes verdrängen
möchten.
Weiter wäre über diese Friedleben noch zu berichten,
daß beide im Frankfurter protestantischen Waisenhause
erzogen worden sind, aber ihren Dank für diese christliche
Erziehung dadurch bethätigen , daß sie den Staat und die
christliche Religion in jeder Weise zu untergraben ver¬
suchten . Sie hängen mit dem offenen und geheimen
Judenthum und mit dessen niederträchtigem Treiben auf
das Innigste zusammen . — Wahrhaft mahnend war in-
deffen ein Begebniß , welches zeigt, wie selbst der größere
Theil von Sachsenhausen allmälig zur Besinnung kam.
Die „Spartaner", eine dortige Karnevalsgesellschaft , ver¬
theilte nämlich bei ihrem Fastnachtszuge 1863 das folgende
charakteristische Gedicht:
21
Nach der Melodie : „Ich bin der Doctor Eisenbart ."
Ich bin der Doktor Lebenstreit, rc.
Zum disputiren stets bereit, rc.
Vor mir erzittert Jedermann , rc.
Der mich nicht gleich bezahlen kann. rc.
Die Pillen , die ich oft verschreib,
Verderben zwar den Unterleib,
Mein was liegt denn mir daran,
Wenn man mich nur bezahlen kann.
Und ist der Magen ruinirt,
So wird er grade so kurirt,
Daß man bald wieder nach mir schreit,
Ich bin sodann auch gleich bereit.
Die Rechnung wächst zwar gräulich an,
Doch, wer mich nicht bezahlen kann,
Der tanzt nach meiner Pfeif ' gewiß,
Drum komm' ich auch nicht in Verschiß.
Wer aber sich noch störrig zeigt,
Und sich zu den Spartanern neigt,
Ja , den blamir ich vor der Welt
Und fordre öffentlich mein Geld.
Die Augenkrankheit heile ich,
Nur mit Purgiren sicherlich,
Und wird auch einer blind daran,
So liegt im Grund mir gar nichts dran.
Ich halt ' mich doch beim Publikum,
Denn ich bin wahrlich nicht so dumm,
Und wer sich über mich beschwert,
Der wird von mir sogleich bekehrt.
Die Menschen sind wie's liebe Vieh,
Sie glauben an Philanthropie,
Und manche beten mich fast an,
Die Narren sind doch übel dran.

/
22
Die Hund und Katzen schlachte ich,
Dies schickt zwar nur für Schinder sich,
Doch ich studir' mit Gründlichkeit
Dabei die Menschenähnlichkeit.

Vor einem Jahr da wars noch gut,


Da hatt ' ich viele unter 'm Hut;
Doch nach und nach da sah'n sie klar,
Daß Alles nur ein Schwindel war.

Der Schwindel half mir oft gar sehr,


Doch jetzt traut mir bald Keiner mehr;
Und die verdammt ' Spartanerschaar,
Die läßt an mir kein gutes Haar.

Die Kerls , sie unterstehen sich,


Und lachen immer über mich,
Und meine Manipulation
Verachten sie mit Spott und Hohn.

Wär nur der Karneval vorbei,


Es ist mir gar nicht einerlei,
Sie machen mich zum Kinderspott;
Ihr Schuldner , helft mir aus der Noch!

Um diesen Spott und Hohn vergessen zu machen,


brachte der Sachsenhäuser Bürgerverein seinem Präsiden¬
ten vr . med. Friedleben bald darauf ein solennes Ständ¬
chen. Im Herbste hieß es schon wieder im Frankfurter
Journal von ihm unter dem 21. September 1863:
„Gestern Abend beging der Bürgerverein von Sachsen¬
hausen sein 15 jähriges Stiftungsfest . Zur Erhöhung
der Feier wirkte sowohl der Sachsenhäuser Turnverein
als auch verschiedene Gesangvereine mit. Herr Dr. Fried¬
leben, welcher schon seit Gründung des Bürgervereins die
— 23

Stelle eines Präsidenten inne hat , wurde durch Ueber-


reichung eines silbernen Besteckes überrascht . Die Feier
verlief in der schönsten Weise und war ein Familienfest
im wahren Sinne des Wortes . "
Bald darauf wurde der Doktor der Medizin Fried-
leLen auch noch von „ seinen Leuten " in den gesetzgebenden
Körper gewählt , in welchem bis dahin nur sein Bruder
war und wo er dann natürlich zu Allem stand , was
irgendwie als „ freisinnig " gelten und in diesem Sinne
ausgebeutet werden konnte . Als man im November 1863
viel von der sogenannten Trichinenkrankheit sprechen hörte,
konnte Dr . med . Friedleben sich nicht enthalten , auch
darüber wieder zu reden . Dies sollte ihm jedoch übel
bekommen ; denn der „ Volksfreund für das mittlere Deutsch¬
land " brachte unterm 16 . Dezember folgenden ergötzlichen
Artikel:
„Die Trichinen.
Ob Herr Di ', med . Friedleben in seinen angekün¬
digten Vorlesung über alle Sorten von Trichinen Vor¬
trag gehalten hat , lieber Leser , das vermögen wir Dir
nicht zu verrathen : denn wir hören die Vorlesungen dieses
Doktors ein für allemal nicht ; wir haben einen Ekel
davor . Du mußt aber wissen , daß es der Trichinen
zweierlei gibt : Solche , die im Schweinefleisch zu Hause
sind , und andere , die im öffentlichen Leben vegetiren.
Jedenfalls wird der Herr Doktor etwas über die
Schweinefleisch - Trichinen heruntergedonnert haben ; denn
Schweinefleisch ist bekanntlich eine seiner Hauptpassionen,
namentlich in noch etwas unreifem Zustande , in der Ge¬
stalt eines Spanferkels . Vernimui aber für alle Fälle
24
Einiges von der zeit gefährlicheren anderen
auch einstweilen
Spezies; denn während sich die Schweinefleisch -Trichine
mit dem Ruin des einzelnen Individuums begnügt , zer¬
stört die Trichiua publica Völker, Staaten und Ge¬
meinden.
Alle Leute, mein lieber Leser, die sich bei jeder Ge¬
legenheit„ an den Laden" legen, die überall„dabei" sind,
die, wie man so zu sagen Pflegt, „in jedem Taig" die
Hände haben, das sind Trichinen, vor welchen Du Dich,
auf mein Wort, hüten, die Du meiden mußt! In der
Regel, und der Mehrheit nach, sind es Doktoren aller
Fakultäten, aber es gibt auch Leute profanerer Natur
darunter, z. B. Rentiers, Kaufleute , Buchdrucker u. s. w.
Es läßt sich da nichts Bestimmtes sagen. Wohl aber
kann ich Dir in anderer Beziehung ein sicheres Merk¬
mal geben.
Den menschlichen Trichinen geht es entweder sehr gut
oder sehr schlecht . Entweder haben sie viel Geld und
sind Trichinen aus Eitelkeit, Hochmuth oder Großmanns¬
sucht, oder sie sind Lumpen und deßwegen Trichinen aus
Schmutz , Eigennutz und Rachgier.
„Schurken oder Esel", das sind die Trichinen des
öffentlichen Lebens , lieber Leser!" —
Die größte Blamage aber sollten die Gebrüder Fried¬
leben im Jahre 1865 erfahren. Ihr jüngerer Bruder
wurde nämlich wegen Diebstahls bestraft. Darüber be¬
richteten die Frankfurter Blätter unterm 26. Januar
desselben Jahres Folgendes:
„Frankfurt, 26. Januar . Der Zuhörerraum des
hiesigen Zuchtpolizeigerichtes war heute von 9 bis 2 Uhr
25

überfüllt . Zwei Fälle waren es hauptsächlich , welche die


Neugierde hiesiger Bewohner in hohem Grade erregen
mußten , — die Anklage gegen einen jungen Kaufmann
aus guter Familie wegen Gelddiebstahls und jene gegen
den jugendlichen Brandstifter des hiesigen Waisenhauses
am 2 . d . Mts . Nachdem über zwei minder erhebliche
Gerichtsfälle wegen Diebstahls und Betrug abgeurtheilt
war , wurde über den Diebstahl des jungen Kaufmanns,
Sohn des verstorbenen und in hoher Achtung stehenden
Lehrers Friedleben , sowie Bruder der Herren Doktoren
Friedleben , Mitglieder des „ gesetzgebenden Körpers " , ge¬
richtlich verhandelt . Derselbe hatte vor etwa zwei Jahren
einige Sackuhren dahier entwendet ; der Senat aber hatte
den deßfalligen Prozeß niedergeschlagen und die Familien¬
angehörigen waren besorgt , den auf Irrwege gerathenen
jungen Menschen zur Auswanderung nach Amerika zu
veranlassen . Amerika ist nun freilich nicht das Land,
allwo moralische Besserung zu erzielen wäre , und so begab
sich Friedleben nach unstätem liederlichem Lebenswandel
wieder im Oktober v . Jahres zu Schiff und traf am
5 . November in Bremen ein . Hier stahl er nun einem
seiner Mitreisenden und Mitgenossen eines und desselben
Gastzimmers eine bedeutende Geldsumme in amerikanischen
Goldstücken . Er leugnete zwar diese That , konnte aber
keinen Beweis bringen , wie er — in der Regel sonst
des Geldes entblößt — zu den goldenen Dollars gekommen
und er wurde daher trotz der aufgewendeten dialektischen
Gewandtheit des Anwaltes zu 1 Vs Jahre Correctionshaus-
strafe verurtheilt . "
Diese beiden Judensprossen Friedleben waren früher
26
bekanntermaßen eifrige Mitglieder des sogenannten„Mon¬
tagskränzchen", jener sauberen Gesellschaft worüber ein
Münchner Blatt unter dem 14. Januar 1852 schreibt:
„In Frankfurt sind die Häupter des rothen Montags¬
kränzchens drei hauptverschmitzte Hebräer gewesen , und
eben erfährt man auch, daß der vertraute Geschäftsmann
des Gold- und Judenkönigs Rothschild einer der Leiter
dieser rothen Sippschaft gewesen ist. Will man es jetzt
noch abläugnen, wie die Großjuden in „Demokratie
machen? "
Sie sind überhaupt seit der Revolution des Jahres
1848 (ja schon früher) bei allen demokratischen und son¬
stigen Vereinen thätig gewesen und führten stets das große
Wort. Auch in den Sitzungen des überall durch eine
Menge Juden vertretenen Nationalvereins spielen sie stets
eine Rolle. Unter dem 17. Februar 1861 schreibt man
dem Frankfurter Journal aus Offenbach:
„Zu Ehren des Besuches des Freiherrn(!) von Bennigsen
war gestern Abend dahier ein Bankett veranstaltet , bei
welchem die Herren vr . Friedleben , Dr. Braunfels, Herr
Günzburg und Herr Metz*) Toaste ausbrachten ." Herr
Günzburg ist ebenfalls Jude!
Am Komischsten muß jedoch eine Sitzung des Natio¬
nalvereins zu Anfang Oktober 1861 gewesen sein, bei

*) Dieser „Hofgerichtsadvocat" Metz , der Hauptreisende im


Nationalverein , soll der Sohn eines Juden aus dem darmstädtischen
Orte Dreieichenhain sein, der bei der Beschneidung den Vornamen
Aaron erhalten hätte. In seinem siebzehnten Jahre habe er sich
umtaufen und in die katholische Religion einführen lasfen. A. d. V.
welcher notorischer Weise nachstehende Herren gesprochen
haben: Reinganum, Braunfels, Friedleben, Hohenemfer,
Peiser, Stern und Sonnemann*). Sämmtliche hier ge¬
nannte sind Juden. Im Nationalverein , dem Eldorado
der Gebrüder Friedleben, weil sie sich dort stets hören
lassen und selbst hören konnten, waren natürlich überall
die Juden stets als „Sprecher" thätig und beuteten den¬
selben stets zu ihren Zwecken aus.
Jüdische Doktoren der Rechte und Medizin bildeten
überhaupt mit den Zeitungsjuden , mit dem Rabbiner
Stein und mit einer Anzahl jüdischer Schreier aus dem
Kaufmannsstande den Kern der revolutionären Hetzer in
Frankfurt. Was dergleichen Leute im Stande sind, zu
leisten, ersieht man z. B. aus einer kleinen Schrift „Ge¬
walt und Nothrvehr " , welche„Ansprache " der ältere
Dr. med. Stiebel unter dem 5. März 1848 vom Stapel
ließ. Mit dieser schönen Ansprache standen die Reden
der Juden und geheimen Juden, sowie die „offene Hand"
der jüdischen GeschäftsleuteS .— und R.— rc. im besten
Einklang. Dies zusammen brachte in Frankfurt die char¬
manten Durcheinander vor und während des Vorparla¬
mentes und später hervor, führte zu dem Meuchelmord
des Fürsten Felix Lichnowsky und ermittelte eine Zeit,
deren Wellenschläge uns fort und fort nicht zur Rühe
kommen ließen.
Wie es in Folge solcher jahrelang andauernder Um-

*) Dieser Sonnemann ist ebenfalls ein Jude aus dem Darm-


städtischen, der sich den Vornamen Leopold selbst beigelegt hat , bei
der Beschneidung jedoch „Lob" genannt worden ist. A. d. V.
28

triebe mehrfach mit dem Christenthume aussah , erkennt


man , wie die „ Neue Preußische Zeitung " bereits im Jahre
1852 vorstellte , aus den „ Frankfurter Volksblättern " ,
deren eines zu eben der Zeit unter der Ueberschrift „der
Kampf auf kirchlichem Gebiete " das Folgende wörtlich
aussprach:
„Wie es ein Fehler von dem antediluvianischen Con-
stitutionalismus gewesen ist , den religiösen Liberalismus
zu begünstigen oder wenigstens zu dulden , so war es ein
ungeheurer Fehler der neueren Demokratie , die kurze Zeit,
die ihr zu Schöpfungen gestattet war , nicht zu Organi¬
sationen auf dem kirchlichen Gebiete zu benutzen , sondern
sich in dieser Beziehung völlig indifferent zu verhalten.
Nichts beurkundet die politische Unreife der Demokratie
von 1848 mehr als dieser Umstand ; nichts wäre trau¬
riger , als wenn sie diesen Fehler wirklich nicht zu erkennen
gelernt hätte . Fast ist man genöthigt , Letzteres anzu¬
nehmen ; denn sie kümmert sich um den religiösen Kampf
im Ganzen sehr wenig , anstatt daß sie ihn mit der
größten Energie ausgenommen haben sollte . Es ist na¬
türlich hier nicht
die Rede von dem Kampfe des Pro¬
testantismus gegen den Katholizismus , sondern allein von
dem Kampfe der religiösen Freiheit und Gleichberechtigung
gegen die Orthodoxie beider Kirchen : nur dieser Kampf
kann das Heil bringen und an ihm soll der wahre De¬
mokrat sich betheiligen . Die nächste Revolution muß eine
religiöse werden . Wenn sie das wieder nicht wird , muß
sie wieder
mißlingen . Seht ihr denn nicht , daß die Re¬
aktion
auch hier vorarbeitet ? Sie sucht religiöse Formen
— das Dogma ist es auch hier nicht — zurückzuführen,
29

an die man längst nichst mehr gedacht hat , die den


Menschen mit dem freieren Bewußtsein unerträglich werden
müssen . Sie steuern darauf los , als ob sie nicht erwar¬
ten könnten , bis — nun , bis das Schifflein seine Bahn
vollendet hat ! " Wenn auch die Schlußlogik des Artikel¬
schreibers mit den behaupteten Vordersätzen zusammen¬
stimmt und überhaupt Styl und Grammatik nicht seine
Sache ist , so schreibt der Mann doch ziemlich klar . Aber
solche Sprache unter den Augen der Staats - , der katho¬
lischen und evangelischen Kirchenbehörden und der obersten
Bundesbehörde !!
Noch mehr Einsicht gewinnt man in das Judenge¬
triebe , wenn man einen Bericht des „ Münchner Volks¬
boten " vom November 1852 liest , wo er in seiner ori¬
ginalen Schreibweise also sich ausläßt:
»In Frankfurt hat am 30 . Oktober ein hebräischer
Medizindoktor — Schiff schreibt sich das Subjekt — im
sogenannten physikalischen Verein vor mehr als hundert
lauter christlichen Zuhörern einen Vortrag über Klopf¬
geister gehalten , wobei er sich erfrecht hat , in der empö¬
rendsten Weise über unfern Erlöser zu spotten . Unter
anderm hat dieses Gewürm mit den schmählichsten Ge¬
berden sich über Christus , den Herrn , der Worte bedient:
„Der jüdische Demagog, welcher vor achtzehnhundert
Jahren lebte und sich berufen glaubte , zu den vielen
vorhandenen Religionen noch eine hinzuzufügen . " In
ähnlicher Weise hat er über die christliche Religion ge¬
höhnt.
Dieser jüdische Doktor Schiff wendete sich einige Zeit
später von Frankfurt a . Main nach Bern , wo er sodann.
30

theoretisch und praktisch seine Wissenschaft kund gab . Vor


Kurzem aber gelang es ihm — wahrscheinlich mit Bei¬
hülfe der Juden des Pallastes Pitti — nach Florenz
berufen zu werden, und dort am Llusso äi üsiou eine
einträgliche Staatsanstellung zu erlangen . Daselbst sitzt
denn Herr Moritz Schiff wohl geborgen — so lange es
dauert *) . —

*) Ueber diesen Professor Schiff brachte das Frankfurter Journal


in einer Correspondenz: Florenz, den 25 . Mai 1870 , nachfolgenden
sein-lobhudelnden Bericht aus einer Judenfeder : „ProfessorSchiff
aus Frankfurt , bei dessen Anblick allen Katzen und Hunden unserer
Hauptstadt das Haar zu Berge steht — so wenig sicher sind diese
unschuldigen Thierchen vor seinem weltberühmten Secirmesser—
hielt vor kurzer Zeit einen Vortag in dem dazu bestimmten Saale
des nahe am Pittipalaste gelegenen Museums . Im Programme,
das in allen Zeitungen erschien, war angezeigt , daß der Herr-
Professor nach Beendigung seines Vortrages in Gegenwart seiner
stets zahlreichen Zuhörer ein Experiment machen würde, auf das auch
Alles gespannt wartete. Als der Augenblick herangekommen war und
aller Augen auf den berühmten Professor gerichtet waren , ging er
gelassen an einen Seitentisch, nahm einige Fläschchen von demselben
und trat mit diesen vor seine Zuhörer , denen er erklärte, er sei ganz
bereit, sein Experiment zu machen, besitze jedoch nicht die nöthigen
Mittel dazu , denn , und hier schüttelte er emphatisch die Fläschchen,
„was diese Gläser enthalten , ist nichts nutz; das Museum ist so
reich ausgestattet , daß nicht einmal die einfachsten Gegenstände in
demselben vorhanden sind. So ist's aber stets gewesen und wird
immer so bleiben , so lange eine Gesellschaft von Eseln und Un¬
wissenden als Directoren dieser Anstalt functioniren ." Hr . Prof.
Schiff gerieth in großen Eifer, indem er^erzählte, wie die Directoren
das vorhandene Geld für Blumentöpfe und dergleichen vergeudeten,
während die Wissenschaft darben müsse, indem man ihr die un¬
entbehrlichsten Hülfsmittel verweigere. Als die Directoren diese
31

Ebenso überrnüthig , ja fast noch dünkelhafter benahm


sich der als Schriftsteller vorhin schon genannte Rabbiner
L . Stein , besten . Machwerk „die Hasmonäer " wir später
einmal eingehend besprechen werden. Derselbe schrieb'
nämlich 1852 eine Schrift : „Was ist das Wesen des
christlichen Staates ? " deren Inhalt für jeden Christen
empörend ist. Das „Mainzer Journal " brachte denn
auch darüber unter dem 28 . Juli 1852 folgenden Bericht:
„Frankfurt , 28 . Juli . Alle Welt weiß , daß schon
vor der glorreichen Märzrevolution die deutsche Presse sich
zum großen Theil in den Händen Jungisraels befand
und daß es seitdem „unseren Leuten " gelungen , den
literarischen Markt Deutschlands fast ausschließlich in Be¬
sitz zu nehmen und auf diese Weise sich einen unberechen-

übrigens durch und durch gerechten Beschuldigungen vernahmen,


geriethen sie in großen Zorn und eine Polemik entstand , die so
hitzig und so reich an gewürzten Epitheten wurde , daß sich das
Ministerium dazwischen gelegt hätte , wäre nicht eine Versöhnung,
die jedoch nur ein Waffenstillstand sein dürste, eiligst erfolgt. Hier
ist Hr . Prof . Schiff eine Celebrität, und die guten Forentiner gehen
gerne in das Kaffeehaus am Signoriaplatz , wo der Professor all¬
abendlich mit seinen Freunden eine Bowle leert und über Wissen¬
schaft laut disputirt wird . Vorgestern Abend war die Bowle größer
als gewöhnlich und schwammen in derselben mehr Orangenscheiben
als sonst umher. Die Discussiouen waren auch weniger eifrig und
die Lebehochs häufiger . Deßhalb stugen wir einen Nachbarn : Was
feiern denn die guten Leute mit solchem Enthusiasmus ? „Possi-
bilmente Sadowa et la confederazione !“ war die lakonische
Antwort . Wir glauben jedoch, es sei eher der Triumph des Pro¬
fessors Schiff gewesen; denn er bildete den Mittelpunkt der Ver¬
sammlung und wurde öfters stünnisch umarnrt und ans Herz der
Freunde gedrückt."
32

baren Einfluß zu verschaffen . Wenn die jüdischen Lite¬


raten sich nur mit deni beschäftigten , worauf sie zunächst
angewiesen sind , also etwa über den Pentateuch oder den
Talmud Commentare schrieben oder anstatt politischer
Zeitungen Coursblätter redigirten rc. , so würde gewiß
Niemand etwas gegen die neujüdische Schreibseligkeit ein¬
zuwenden haben . Nun aber mischen sich die Glaubens¬
genossen eines Heine und Börne in Angelegenheiten und
Dinge , die sie gar nichts angehen und von denen sie
gerade so viel verstehen , wie der Blinde von der Farbe
— ein Treiben , das jede christliche Regierung , schon um
der Folgen willen , auf das Schärfste und Empfindlichste
verpönen sollte : wir meinen die Besprechung und Be-
urtheilung christlicher Zustände und Institutionen durch
Juden , wie es z. B . in der von dem Juden Leopold
Stein , Rabbiner der hiesigen
israelitischen Gemeinde,
herausgegeben , und in der literarischen Anstalt Hierselbst
erschienenen Broschüre , betitelt : „ Was ist das Wesen des
christlichen Staates ? " der Fall ist . Sie erlassen mir,
auf den Inhalt dieser Broschüre , welche von unfern licht¬
freundlichen Neuheiden und Neujuden auf das Wärmste
empfohlen und eifrig verbreitet wird , näher einzugehen;
derselbe ist ganz geeignet , Ekel und Widerwillen bei jedem
christlichen Leser zu erregen , und es wird genügen , auf
die unverkennbare Verwandtschaft dieses jüdischen Mach¬
werks mit unserm löblichen „ Franffurter Journal " , das
ja den Gebrauch derselben Küche auch nicht verläugnen
kann , aufmerksam zu machen . Wenn hier aber aus den
Inhalt gedachter Broschüre nicht näher eingegangen wird,
so soll doch keineswegs die Frage unterlassen werden , wie
33

lange noch die herrschende geistige Verkommenheit und


Verkehrtheit den Juden es erlauben wird , das deutsche
Christenvolk darüber aufklären zu wollen , was ein christ-
licher Staat sei und was das Christenthum lehre ? ! Man
muß bei Betrachtung derartiger Vorkommniffe , wirklich
im Zweifel sein , was größer sei , die Ironie auf unsere
Zeit , oder die Keckheit mancher Söhne des Orients,
nagelneuen Ideen über Christenthum und den germanisch¬
christlichen Staat selbst bei den Christen Eingang ver¬
schaffen zu wollen , wozu ihnen das Mandat wahrscheinlich
von der „ anbrechenden Morgenröthe " verliehen worden.
Möchten doch die christlich - deutschen Stämme sich einmal
wieder ermannen und sich ihre alten Heiligthümer und
Rechte durch schlaue Orientalen nicht länger mehr be¬
schneiden lassen ; möchten aber auch unsere Regierungen
namentlich jetzt wieder ganz dessen eingedenk sein , daß sie
vor Allem christlich sein müssen ! "
In Folge solchen Gebahrens , wie das der Juden
Schiff , Stein und anderer schon Genannter , war denn
auch in Frankfurt am Main in den letzten zehn Jahren
der Abfall vom Christenthum mehrfach vorgekommen.
Diese Abschwörungen des christlichen Glaubens sind zwar
sehr verheimlicht worden . Der „ Volksbote " in München
schrieb jedoch über eine derselben , im November 1852,
wie folgt:
„Aus Frankfurt , 24 . Oktober , wird berichtet : „ Heute
Vormittag wurde im hiesigen israelitischen „ Tempel " durch
den Oberrabbiner Stein eine Katholikin aus Mannheim
in das Judenthum eingeführt und unmittelbar darauf
einem reichen Juden von hier angetraut , mit dem sie —
3
34

schon seit mehr als zehn Jahren in Verbindung gestanden


haben soll ! Was das füreine „ Katholikin " gewesen sein
mag , braucht man nicht erst zu rathen . "
Daß der Stifterdes sogenannten Deutschkatholizismus,
Johannes Ronge , mit Juden und Judensproffen in naher
verwandtschaftlicher Beziehung steht , ist ebenfalls bekannt
geworden . Die von ihm gestiftete Sekte ist weiter nichts,
als eine Art Reformjudenthum , welches unserm Herrn
Jesus Christus einstweilen noch ein
kleines Plätzchen in
der offenen Ausübung seiner Religionsformen belassen hat.
Daß bei der Ronge ' schen Sekte über die Hälfte Juden
waren , ist erwiesen und schrieb hierauf bezüglich das Frank¬
furter Conversationsblatt schon unter dem 30 . Mai 1849:
„In Fürth hat Ronge eine Gemeinde aus Christen und
Juden gebildet und zur Vorsteherin des daselbst von ihm
gestifteten Frauenvereins eine Jüdin gewählt, " u . s. w.
Welche traurigen Folgen
die Abfälle vom Christen¬
thum in Frankfurt am Main
für den moralischen Zustand
der Stadt haben , ersieht man aus einem Berichte , den
süddeutsche Blätter gegen Ende des Jahres 1853 mit¬
theilten :
»In Frankfurt ist 's seit fast zwanzig Monaten mit
den Heirathen und Kindstaufen beinahe so zugegangen,
wie in Berlin mit den Begräbnissen . Seit selbiger Zeit
haben ' s dort nämlich auch die säubern „ Civilehen " , wo¬
bei die kirchliche Trauung vom Ueberfluß sein soll . In
Folge davon sollen nun schon sechs Mischehen zwischen
Juden und Christen geschloffen worden sein , wobei halt
jedes geblieben ist , was es zuvor war und auch nichts
darüber festgesetzt worden ist , in welcher Religion die
35 -

Kinder erzogen werden sollen . Etwa ein dutzend Paare


haben ihre Ehe ohne kirchliche Einsegnung geschloffen,
aber eine ungleich größere Zahl von Eltern hat ihre
Kinder auch von der heiligen Taufe weggehalten , so daß
sie dieselben also gerad aus als Heiden aufziehen . "

Der auffallendste bekannte Fall von einem Uebertritt


zum Judenthum ist jedoch erst vor ein paar Jahren ge¬
schehen. Die Tochter des Turnlehrers Ravenstein , des
bekannten Jugenderziehers ( !) ,
trat in der großen
Frankfurter Synagoge öffentlich (d . h . vor Zeugen ) zum
Judenthum über und heirathete darauf nach jüdischem
Ritus den Juden Halle . Sie soll , wie die Juden sagen,
eine sehr eifrige Jüdin geworden und jeden Sabbath in
der Synagoge zu finden sein!

Ob dies Alles nicht Judaisiren heißt und ob wir


nicht wirklich in noch schlimmerer Lage sind , als Spanien
vor der Zeit des Cardinal Nrnenes , das müffen die
Leser nach Einsicht erwägen . Es genügt uns , zu wissen,
daß es in Frankfurt am M . Juden , geheime Juden und
Judensproffen gibt , welche in engster Verbindung unter¬
einander Alles aufgeboten haben , um diese Stadt immer
mehr zu entsittlichen und zu entchristlichen und ihren
„Molochthron " dort aufzupflanzen.

Einen auffälligen Beleg , wie weit es mit der Ver-


jüdelung in Frankfurt bereits gekommen ist , findet man
in der „ Art und Weise " , wie die Direktion der Senken-
berg ' schen naturforschenden Gesellschaft , deren zweiter Di¬
rektor der mit Recht berühmte Dr . meä . Rüppell war , sich
über eine am 30 . Mai 1858 gehaltene Rede dieses
36

einsichtsvollen Mannes ausgesprochen hat , indem sie Nach¬


stehendes zu Protokoll gab:
„Die Versammlung spricht ihr tiefes Bedauern und
Mißfallen darüber aus , daß der zeitige zweite Direktor,
'Herr Dr . Rüppell , als Berichterstatter über die Wirksam¬
keit der Gesellschaft bei der letzten Jahresfeier seine amt¬
liche Stellung zu den unpassendsten Ausbrüchen persön¬
licher Gehässigkeit mißbraucht hat . " —
Herr Dr . Rüppell hatte in seiner Rede das große
Verbrechen begangen , „ des Aktienschwindels als Haupt¬
liebhaberei der gegenwärtigen Generation , besonders bei
einer gewissen Glaubensgesellschaft " zu gedenken und über¬
dies ausgeführt , „ daß bei dem großen Reichthum der hier
wohnenden Israeliten die pekuniäre Unterstützung , welche
sie gegenüber unserm , die allgemeine wissenschaftliche Bil¬
dung so uneigennützig fördernden naturhistorischen Museum
bethätigen , so gering ist . "
Diese und andere kleine geistreich vorgebrachte Streif¬
lichter auf die Juden veranlaßten das Direktorium der
Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft , den be¬
rühmten Reisenden Dr . Rüppell , dem sie den größten
Theil der Schätze ihres Museums verdankt , der un¬
passendsten Ausbrüche persönlicher Gehässigkeit zu zeihen.
Aber selbst dies Gebühren , auf welches Herr Dr.
Rüppell in ruhiger , jedoch energischer Weise antwortete,
schien wahrscheinlich den sechzig jüdischen Mitgliedern der
naturforschenden Gesellschaft und ihren geheimen Brüdern
vom Stamme Juda noch nicht ausreichend . Der Rabbiner
Leopold Stein , der Verfasser der „ Hasmonäer ", des
„Knabenraub zu Carpentras ", das „ Wesen des christ-
37

lichen Staates " und anderer judaisirender Schriften,


mußte in dem Judenblatte : „ der israelitische Volkslehrer"
contra Rüppell einen Artikel voll Hohn und Galle los¬
lassen . Derselbe schloß mit einem schlechten Judenwitz:
einer Verdrehung des der Rede Rüppells vorangesetzten
Motto ' s , und wurde als Broschüre (Besonderer Abdruck
aus dem Judenblatte ) weit und breit versendet , um zu,
zeigen , wie man den „ Judenfresser " und „ verfluchten
Goi " untergekriegt hatte.
Wie sehr die Juden zusammenhalten , wenn es gilt,
einen ihre Schliche und Ränke durchschauenden Christen
oder christliche Genossenschaften unterzukriegen , erkennt man
aus folgendem Berichte , welchen die süddeutschen Blätter
unter dem 17 . Dezember 1853 (?) abdrucken . „ Frankfurt
a. M . Vor einigen Monaten richtete eine große Zähl
hiesiger Handwerker eine Vorstellung an den Senat
unserer freien Stadt wegen Wiederaufnahme der Grund-
bestimmnngen der Constitutionsergünzungsakte , um da¬
durch die den hiesigen Israeliten zugestandene Rechts¬
gleichheit wieder zu den von der erwähnten Ergänzungs¬
akte vorgeschriebenen Schranken zurückzuführen . Eine
ähnliche Vorstellung wurde auch an die Bundesversammlung
gerichtet . Die hiesigen Israeliten haben sich nun , dem
Vernehmen nach auf diplomatischem Wege (?) , ein voll¬
ständiges Verzeichniß von allen Unterzeichnern dieser Vor¬
stellungen zu verschaffen gewußt und unter sich das Ueber-
einkommen getroffen , mit denselben jeglichen Verkehr aus¬
zuheben . Eine von dem bekannten früheren Redakteur
des „ Volksboten " , G . Herold , an seine Mitbürger ge¬
richtete Ansprache , weist auf das Bedrohliche einer solchen
- 38 —

Verrufserklärung hin , die überall mit schwerer Strafe be¬


droht fei . "
Die Juden sahen indeß bald ein , daß ihnen ein
solches Gebühren den Haß der Zünfte aufladen könnte.
Die ehrsame Metzgerzunft , von der sie einzelne Mitglieder
förmlich in Verruf erklärt hatten , dachte daran , ihnen
zu zeigen , daß sie nicht nach ihrer Pfeife tanzen werde .*)
Da lenkten die Herren Juden denn (ohne Zweifel vom
rabbinischen Obern dazu bedeutet ) rasch ein und erklärten,
daß sie gesonnen seien , sich gegen Jedermann wie früher
zu verhalten . Aber sie haben noch immer den Groll im
Herzen , und sowohl Juden , wie Judensprossen , als auch
die ihnen Affiliirten strebten dahin , den „ übermüthigen
Handwerkern " bei Gelegenheit zu zeigen , daß „ sie Ihrer
unvergessen sind . " —
Daß die Juden ein ihnen in den Weg gelegtes
Hinderniß oder einen ihnen angethanen Spott und Schimpf,
nie vergessen und sich dafür oft noch nach Jahren in
auffälliger Weise rächen , davon hat die Stadt Frankfurt
einen traurigen Beweis gehabt , in Folge deffen nicht
allein eines der geachtetsten christlichen Banquiers -Häuser
daselbst allmälig zu Grund gegangen ist, sondern die
Nachkommen desselben auch von Juden und Judensprossen
ganz eingefädelt worden sind . Wir wollen hier die That-
sache einfach erzählen und von den dabei betheiligten Per¬
sonen nur die Anfangsbuchstaben ihrer Namen anführen.

*) Daher die maßlosen Jntriguen des Frankfurter Judenthums,


um, die Aushebung der Zünfte zu veranlassen; daher die beabsichtigte
Erhöhung des Prozentsatzes! A. d. V.
39

Vor etwa vierzig Jahren war das christliche Banquier-


haus G . und H . eines der angesehensten Handelshäuser
in Frankfurt a. M . Damals stand demselben der vielen
Einwohnern noch wohl erinnerliche alte Herr H . vor.
Dieser Mann von respektablem Aeußern und einnehmen¬
den Manieren war wegen seiner Redlichkeit , aber auch
wegen der Abgeneigtheit , die er den Juden bezeigte,
überall bekannt . Man sagte , daß er den späteren jüdischen
Consul B . G . H . einmal als jungen Menschen , als der¬
selbe Werthpapiere vermakeln wollte , mit den Worten:
„Hinaus Maschores ! " zu seinem Cabinete hinausgewiesen
habe . begab sich nun einmal , daß Herr H . einen
Es
Wechsel von sehr geringem Betrage auf das Haus Ge¬
brüder R . , welches damals noch nicht zu jener Höhe
heraufgestiegen der es sich jetzt befinden will,
war , auf
eingesendet es aus Scherz oder wegen eines
erhielt . Sei
älteren Grolles , oder nur um den Juden zu ärgern und
zu demüthigen , genug , Herr H . ließ dem alten AR . bei
Präsentirung des Wechsels sagen : „ Gebrüder R . sollen
mir das Geld für den Wechsel in ' s Haus schicken. " Er
nahm damit nur Bezug auf ein uraltes , längst außer
Gebrauch gekommenes Gesetz in Frankfurt , welches be¬
sagt : „ daß der Jüd das Geld für einen Wechsel deni
Christen ins zu bringen hat . " "
Haus
Da Gesetz
dieses damals noch rechtskräftig bestand,
das heißt , nie aufgehoben worden war , so sah sich das
Haus Gebrüder R . genöthigt , dem Herrn H . zu will¬
fahren . dies nun zum großen Gaudium
Nachdem der
damals noch zahlreichen und die Juden wenig ftirchtenden
Banquiers geschehen , begann die Rache der Juden : Der
— 40 —

alte R . ließ als


Chef des Hauses an alle seine Ge¬
schäftsfreunde schreiben , daß die Gebrüder R . keine Wechsel
mehr auf das Haus G . und H . nehmen würden und daß
man ihm solche daher durchaus nicht mehr endossiren
möge . Natürlich glaubten sämmtliche Häuser , an welche
das Circular gerichtet war , nicht anders , als daß H.
nicht mehr so solvent sei oder mindestens schwanke.
Obwohl das christliche Haus G . und H . nun diesen
gewaltigen Schlag zu pariren suchte, so sank dasselbe doch
alsobald in Folge dieses
Manövers der Judenrache von
der Höhe eines ersten
Banquiershauses zu dem Range
kleinerer Häuser herab und konnte sich nie mehr erholen.
Der alte würdige H . wurde vor Kummer über diese An¬
gelegenheit krank und starb , nachdem er noch manches —
ihm wahrscheinlich durch Judenintriguen bereitete — Unglück
in geschäftlicher Hinsichterfahren hatte . Sein Sohn , ein
ohnehin unfähiger
Mensch , brachte das Geschäft nicht mehr
in besseren Gang , sondern setzte sich nach mancherlei
Ver¬
suchen endlich beim Verkauf seines vom Vater ererbten
Besitzthums , ein schönes Haus mit großem Hofraum und
Nebengebäuden , zur Ruhe und die einst so gerühmte hoch¬
stehende Firma G . und H . erlosch.
Der Sohn dieses Herrn aber , also der Enkel des
alten H . , wurde nicht allein schon früh von Juden und
Judensprossen auf die schlaueste Weise in ihre Kreise ge¬
zogen , sondern man vermittelte auch dessen Eintritt als
Commis in das Judenhaus E . nach Paris . Dort lernte
er die Niace des Hauses und Tochter des Frankfurter
ge¬
tauften und reichen Juden E . R . kennen , wurde mit ihr
eingefädelt , reiste ihr nach Aachen ins Bad nach , verlobte
41

sich mit ihr und heirathete sie. Als dies geschehen war,
sagten die Frankfurter Juden : „ Sein Großvater war
unser größter Feind — er aber (der Enkel ) hat dran
glauben,müssen ! " das heißt : er ist zum Judenthum hin¬
übergezogen worden . Derselbe ist denn auch in Sprache
und Haltung schon vollkommen verjüdelt . Von den An¬
verwandten seiner Frau haben die meisten sich wiederum
nur mit Judensprossen verheirathet . Deren Bruder soll
jedoch jetzt eine von S . aus dem Badischen geheirathet
haben . Es ist gut , daß man weiß , daß diese von S.
ursprünglich von nichts weniger als ritterlicher Herkunft
sind , sondern auch nur mit der Elle , statt mit dem Schwerte
gemessen haben . Daß Herr R . damit der Absicht der
Juden , „ wir müssen alle adelig werden " , näher gerückt
ist, wollen wir nicht anzweifeln ; denn Geld , schlaue Worte
und Verbindungen öffnen ja in unserer Zeit jede Thür . —
Was nun die Preßverhältnisse in Frankfurt betrifft,
so ist es bekannt , daß das Frankfurter Journal vor 1866
längere Zeit fast nur von Juden bedient wurde . Die
Begründer und Aktionäre der neuen Süddeutschen Zei¬
tung waren theilweise Juden oder Judensprossen . Die
Frankfurter Zeitung ist Eigenthum des getauften Juden
Braunfels , der auch die selig entschlafene „ Volkszeitung"
— welche durchaus nur im Judeninteresse wirkte , mit¬
begründen geholfen haben soll . Der „ Aktionär " , ein
Blättchen , welches in allen möglichen Dingen aushalf,
hatte den Juden Scherer zum Redakteur . Zu gleicher
Zeit war noch der bekannte Judensproffe Peyser , welcher
„viel im Nationalverein macht " , demselben attachirt . Die
von dem talentvollen Schriftsteller F. Stolze heraus-
42

gegebene Frankfurter Laterne wurde , nachdem sie im Jahre


1861 einen die Juden vortrefflich persiflirenden Artikel:
Die Gebrüder Lärmenschläger gebracht hatte , in
eilender Weise durch den früher angezogenen Dr . Löwen¬
thal , welcher sich seltsamer Weise Löning nennt , zum
dritten Theil in Judenhand gebracht ; das heißt : Herr
Löning *) trat als dritter Theilhaber gegen Bezahlung einer
gewiffen Geldsumme in die Redaktion des Blattes . Auch
die vormals von der Thurn und Taxis 'schen Oberpost¬
behörde subventionirte Post -Zeitung that den Juden sehr
viel zu Gefallen . Der letzte Redakteur derselben, ein ge-
wiffer Sattler , that namentlich aber auch den Musikjuden
gar viel zu Liebe. Seine Berichte über die Leistungen
des Hiller , des Eliason , Hecht und Wallerstein , welcher
sich jetzt Wallenstein heißen läßt , des Offenbach, Halevy"
und wie alle diese Juden heißen , brachten oft das Un¬
glaublichste an Lobhudelei.
Nur der Frankfurter Volksfreund , ein besonders um
städtische Angelegenheiten verdientes Blatt , wagte es zuweilen^
bei seiner anerkennungswerthen Aufdeckung des Spiel-

*) Wenn Juden sich einen andern Namen beilegen oder bei¬


legen lassen , haben sie , um die Petschafte oder Stempel , deren sie
sich bis dahin bedienten , nicht neu ansertigen lassen zu müssen , stets
Vorsorge , den früheren Anfangsbuchstaben ihres Namens bei¬
zubehalten . Wir erinnern ( außer an den obigen Löning ) an den
Direktor der Versicherungsgesellschaft Phönix , der sich Löwengard
nannte und im Judenthum Levi geheißen hatte, ferner an den vr.
Rinbskopf , welcher sich Robert umtaufte , sowie an die Gebrüder
Dublin , die ftüher Oppenheimer geheißen hatten ; an den Stiebei,
welcher sich Stephan getauft hat, u . s. w . A . b. 33.
43

Höllentreibens in Homburg an Juden und Judensprossen


heranzugehen , muß aber , wie aus dem nachfolgenden
Referate ersichtlich , zuweilen schwer dafür büßen.
„Sitzung des Appellationsgerichts am 12 . Dezember
1862 . In der heutigen Sitzung des Appellhofes sollten
2 Fälle zur Verhandlung kommen . Der eine Fall be¬
traf die Ehrenkränkungsklage des hiesigen Bürgers und
Banquiers Raphael von Erlanger gegen Nikolaus Hader¬
mann , Redakteur des Volksfreundes . Wie bekannt , er¬
klärte seiner Zeit das Zuchtpolizeigericht , indem es Hader¬
mann von der erhobenen Beschuldigung der Verleumdung
freisprach , der in Nr . 91 des „ Volksfreundes für das
mittlere Deutschümd " vom 30 . Juli 1861 in dem Auf¬
sätze : „ Die Homburger Spielhölle " verübten Ehrenkrän¬
kung für schuldig und verurtheilte den Beklagten hiefür
in eine Gefängnißstrafe von 2 Monaten , sowie zur Tragung
der Kosten rc. Der Beklagte legte gegen dieses Urtheil
Appellation ein . Es war eine Anzahl von Zeugen vor-
geladen worden , um mit ihnen den Beweis der Wahr¬
heit zu führen . Der erste Zeuge , der Direktor der Hom¬
burger Landesbank , Herr Schüler , wußte auf eine , ihm
von der Verteidigung gestellte Frage , ob er sich nicht
erinnere , daß im Aufträge des Landgrafen bei der Landes¬
bank Papiere mit Beschlag belegt worden seien , aus welchen
hervorgegangen , daß verschiedene Bestechungen durch die
Landesbank geschehen und in Folge dessen Regierungsrath
W . seiner Stelle verlustig erklärt worden sei, nur so viel
zu deponiren , daß ihm davon nichts bekannt Hjäre ; er
wisse nur , daß Regierungsrath Lommel bei ihm gewesen
und die monatliche Revision vorgenommen habe . Die
44

Verteidigung fragte hierauf , ob der Zeuge nicht früher


den Titel Finanzrath geführt , und ob ihm nicht von die¬
sem Tage an der fragliche Titel entzogen worden sei?
Die Thatsache wird zwar zugegeben , doch hat nach Ver¬
sicherung des Herrn Schüler diese Angelegenheit mit der
in Frage stehenden nichts zu thun . Zeuge Brenner,
Rentier aus Homburg , deponirt , daß die im Volkssreund
vorgeführten Verhältnisse zum größten Theile auf Wahr¬
heit beruhten , und namentlich verschiedene Gerüchte , die
in diesem Blatte erwähnt seien , s. Z . allerdings kursirten.
Zeuge Steffeus bezeugt , daß eine eigentliche Direktion der
Landesbank nicht existire , Herr v . Erlanger verwalte die
Sache , die andern Personen seien nur Maschinen und in
seiner Stellung als Revisor habe Zeuge die Gewißheit
erhalten , daß von E . namhafte Geschäfte mit der Spiel¬
bank mache . Zeuge Karsch aus Düsseldorf erklärt,
soweit ihm die Verhältnisse bekannt , gebe es in Homburg
nur die eine Meinung , daß die Institute des Leihhauses,
der Landesbank und von Erlanger eins seien . Man sage,
daß Blank , wie von Erlanger , das , was sie sind , beide
durch die Verhältnisse der Hamburger Regierung zur Lan¬
desbank geworden seien ; ob Herr von Erlanger dabei
wirklich betheiligt , könne er mit Bestimmtheit nicht sagen.
Bekannt sei es ebenfalls , daß die Hamburger Justiz viele
Sachen , die sonst in der gebildeten Welt nicht geschützt
wären , schütze; daß im Hamburger Pfandhaus Betrüge¬
reien vorgegangen , die zwar der dortigen Justiz angezeigt,
jedoch niedergeschlagen worden seien . Zeuge wisse , daß
v . Erlanger häufig mit der Bank Geschäfte mache ; die
Lage des neuen Pfandhauses sei derart , daß die Spiel-
45

bank ganz von demselben umgarnt würde . Zeuge geht


hiebei auf die Lage des Gebäudes ein und erzählt ferner
die Geschichte eines Vorfalles im Pfandhause , wo die
echten Steine eines Schmuckes durch falsche ersetzt worden
sein sollten , die Hamburger Justiz habe jedoch erklärt,
daß eine landgräfliche Pfandhausverwaltung solche Be¬
trügereien nicht machen könne ; es sei auch ferner wahr,
daß man in Homburg sage : „ In dem Leihhaus wird
eine Morgue errichtet rc. " Da mehrere Zeugen aus¬
geblieben waren , namentlich Herr Lommel , an welchen die
obenangeführte an Herrn Schüler gestellte Frage gerichtet
werden sollte , zumal dieser die fraglichen Papiere mit
Beschlag belegt haben soll , so stellte der Vertheidiger
Hadermanns , Herr vr . Sauerländer , bei der Wichtigkeit
der Sache den Antrag auf Vertagung und Vernehmung
der ausgebliebenen Zeugen zu Homburg in Beisein der
beiderseitigen Anwälte . Der Gerichtshof verwarf diesen
Antrag . Herr Dr . Sauerländer wies in der Begründung
der Appellation zuerst den in dem erstinstanzlichen Urtheil
gebrauchten Ausdruck „ Cynismus " zurück, und suchte nach¬
zuweisen , daß der fragliche Volksfreundartikel nur eine
sittliche Entrüstung athme ; in anderen Fällen wegen Ehren¬
kränkung habe das Zuchtpolizeigericht statt Freiheits - nur
eine Geldstrafe ausgesprochen , hier aber habe man Hader¬
mann zwei Monate Gefängniß diktirt und es scheine ihm,
als ob hier die subjektive Ansicht des Richters dessen
objektive überwogen habe . Hadermann habe , wie aus
den Zeugenaussagen hervorgehe , nur Gerüchte , die in Hom¬
burg in Umlauf seien , referirt , und mit den Waffen der
Ironie gegen eine schlimme Sache gekämpft . Die sittliche
46

Auffassung der Sachlage in Betreff des Verhältnisses der


Landesbank zur Spielbank müsse bei der Urtheilssprechung
mit berücksichtigt werden; geschehe dies, so müffe eine Frei¬
sprechung des Beklagten erfolgen . Der Vertreter des
Klägers, Herr vr . Fester sucht darzuthun, daß man den
„Volkssreund " nicht dazu brauche, seine sittliche Entrüstung
auszudrücken über eine Anstalt, welche von der öffentlichen
Meinung bereits gebrandmarkt und verdammt sei; der
„Volksfreund " habe nur darnach getrachtet , die Person
des Herrn R. Erlanger*) in der Oeffentlichkeit herabzu¬
ziehen; die Haltung des „Volksfreundes " früher und jetzt
sei bekannt , und es liege kein Grund vor, den Cynismus,
wie der Herr Gegenanwalt denselben für frühere Zeiten
zugegeben , nicht auch heute anzunehmen . Das Urtheil
des Gerichtshofes refvrmirte das Urtheil des Zuchtpolizei¬
gerichts
. soweit es sich um das Strafmaß handelte, dahin,
daß es N. Hadermann wegen Ehrenkränkung in eine Ge-
fängnißstrafe von 14 Tagen und in die Kosten ver-
urtheilte."
Bekanntermaßen ist der „von Erlanger" jüdischer Her¬
kunft.
Der vorstehende Bericht über die stattgehabte Ver¬
handlung gegen Herrn Hadermann läßt einen tiefen Blick
in die Versunkenheit gewisser Zustände thun.
*) Eine Jüdin mit Namen Sarchen Erlanger aus Hedernheim,
von der wir übrigens nicht wissen , ob sie mit dem Herrn von
Erlanger in entfernt verwandtschaftlicher Beziehung steht, wurde vor
einigen Jahren vom Zuchtpolizeigericht in Frankfurt wegen Dieb¬
stahl und Hehlerei mit längerem Gefängniß bestraft. Zu Jchen-
hausen in Bayern erhängte sich i . 1 . 1866 der israelitische Handels¬
mann Isaak Erlanger.
47

Daß die Juden auf Kosten der Christen in Frank¬


furt am Main und der Umgegend reich und überreich
geworden sind , ist eine Thatsache . Wie sie es aber ge¬
worden sind , das ist uns aus tausendfachen Beispielen
bekannt geworden . wollen hier noch beifügen , was
Wir
die Neue preußische Zeitung vor einiger Zeit in Betreff der
alten Reichsstadt ausführte , indem sie wörtlich also schrieb:
„Wenn ein Fremder die Straßen Frankfurts beschauend
durchwandert und in den schönsten Stadtquartieren nach
den Namen der Eigentümer der großartigsten Häuser
fragt , so muß er billig darüber erstaunen , daß diese Häuser
meistenteils im Besitze von Juden sind . Sie sind aus
ihrer früheren Judengasse herausgezogen , deren ruinen¬
artige Häuser jetzt von Christen bewohnt werden , haben
die Haupthandelsstraßen mit Verdrängung der Christen
occupirt , die schönsten Häuser der Stadt und die reichsten
Villen der Umgegend in ihre Hand bekommen , und werden
bald bewirkt haben , daß die Christen in die kleinen Straßen
der alten Stadt ziehen , den Juden den größeren Theil
Frankfurts überlassen , und da Handel und Wandel schon
jetzt in den Händen derselben sind , in einem besonderen
Christenviertel von der Gnade der nichtchristlichen Mit¬
bürger leben müssen . Hieher müssen die Emanzipations¬
helden kommen , um zu sehen , wie sich diese „ gedrückte
Nation " , diese „ Heloten " und „ Parias " so ungemein be¬
haglich befinden , und wie diese Behaglichkeit sich in ihrem
Auftreten bei jeder Gelegenheit zeigt . Hier kann man
aber auch sehen , welche Folgen es nach sich zieht , wenn
man die Juden ganz unbeschränkt schalten und walten
läßt . " —
48

Auf welche Weise manchmal die Frankfurter Juden


zu Geld gekommen sind , ersieht man aus einem vom pein¬
lichen Verhöramte daselbst unter dem 10 . Juni 1852
erlaffenen Steckbriefe . Dieser Steckbrief verfolgte den
dortigen Bürger und Handelsmann Jakob Rindskopf,
Inhaber einer Handlung für Commission und Spedition,
der ein sogenanntes Promesiengeschäst betrieben , dabei be-
trüglicher Weise zweideutige und dem unkundigen Publi¬
kum unverständlich abgefaßte Pläne und Promessen auf
großherzoglich badische , kurfürstlich hessische und andere
Anlehenloose , sowohl zu Serienziehungen als zu Gewinn¬
ziehungen verkauft
hat , ohne die erforderliche Anzahl von
Loosen zu besitzen , liefern oder hinterlegen zu können , und-
zu der am 31 . März 1851 stattgehabten Gewinnziehung
des großherzoglich badischen Anlehens vom Jahre 1845-
über das in seinen Händen befindliche Serienloos Nr . 217,413
an drei verschiedene Personen gleichlautende Promesien
auszugeben , den darauf gefallenen , dreimal von ihm pro-
mittirten Gewinn von fl . 50,000 aber für sich discontirl
hat und mitdiesem Betrage flüchtig geworden ist.
Was
aber unter diesen Frankfurter Juden sich zuweilen
für Schwindler breit machten , davon gibt der Jude Joseph
Gerothwohl ein auffälliges Beispiel . Unter dem 19 . Februar
1856 schrieb die Augsburger Allgemeine Zeitung über
diesen Franffurter Juden Folgendes:
„Großherzogthum Hessen . In Gießen ist wegen Ver¬
dachts der Wechselfälschung und verschiedener Schwindeleien
ein Individuum verhaftet worden , welches den bescheidenen
Titel führt : Graf de Croy - Chanel von Ungarn , erblicher
Malteserritter , Kommandeur und Ritter mehrerer anderer
49

Orden . Ueber die Persönlichkeit dieses Mannes waltet


kein Zweifel mehr ob . Derselbe ist ein
Jude aus Frank¬
furt a . M . , Namens Joseph Gerothwohl , Sohn des
Handelsmannes Menke Simon Gerothwohl daselbst und
dessen Ehefrau Jetta , geb . Falk . Es
kommt nur noch
darauf an , die vielfachen Verbrechen zu ermitteln ,
welche
dieser Mensch theils durch Wechselfälschungen ,
theils durch
eine unerhörte Wechselreiterei verübt hat , indem er durch
allerlei schlaue Machinationen mit vielen Kaufleuten und
Handlungshäusern in den preußischen Rheinprovinzen in
Belgien und im südlichen Frankreich
Geschäftsverbindungen
angeknüpft hat . Ueber das Treiben dieses Menschen ist
bis jetzt Folgendes festgestellt : Als junger
Mann ging er
nach Frankreich und soll sich dort wirklich
mit einer ver¬
armten Adeligen de Croy - Chanel verheirathet
haben , deren
Bruder 1830 bei einer politischen Verschwörung eine
Rolle
gespielt haben soll . Nach seiner Angabe will er
fabelhafter
Weise von Ludwig Philipp die Erlaubniß erhalten haben,
den Namen seiner Ehefrau führen zu
dürfen , und seit
jener Zeit nennt er sich Graf de Croy -
Chanel . So weit
festgestellt werden konnte , hat er wegen bedeutender
Schwin¬
deleien und Betrügereien Paris heimlich verlaffen . Im
Jahre 1836 kam Gerothwohl , nachdem er
bereits in Offen¬
bach und Siederrath gewohnt hatte , nach ' Höchst , wohnte
. dort lange mit seiner obengenannten
Frau , ließ sich kost¬
bare Meubel mit gräflichen Wappen machen ,
und bezahlte
auch anfangs . Ein Jahr später starb in Frankreich ein
; Graf de Croy - Chanel , welcher der
Ehefrau des Geroth¬
wohl ein Legat ausgesetzt hatte . Die
letztere reiste des¬
halb nach Frankreich , ihren Mann und ein Kind zurück-
4
50 —

der Wwesenheit der Frau verbrachte


lassend . Während
affe
Gerothwohl das vorhandene Vermögen , und verkaufte
er
Mobilien . Nach der Zurückkunst seiner Frau kaufte
aus , machte
ein Haus in Wiesbaden , führte große Bauten
nicht . Nach kurzer
bedeutenden Aufwand , bezahlte aber
brach aus und die
Zeit entfernte er sich , der Concurs
. 28 kr.
Gläubiger fielen nnt einer Summe von 27,133 fl
hat sich Gerothwohl in Boppard auf¬
aus . Späterhin
betrieben . Zunächst
gehalten ' und dort verschiedene Geschäfte
er eine Lokaldampfschifffahrt zwischen Coblenz
vermittelte
ankaufte,
und Boppard , indem er ein kleines Dampfboot
der Gläubiger ver¬
welches aber bald wieder zum Besten
erwarb er einen Antheik
steigert werden mußte . Dann
im Kreis St . Goar . Auch
an einem Kupferbergwerk
der Gläu¬
dieses Geschäft verunglückte bald zum Nachtheile
Schwin¬
biger . Einen eigenthümlichen höchst umfangreichen
von einem werthlosen Sauer¬
del übte er aus , indem er
und solche als
brunnen große Massen in Krüge füllen
versenden ließ . Zur Zeit der Industrie-
Selterswaffer
pomp¬
Ausstellung in London suchte er dort unter höchst
eine Generalagentur für Werke der
haften Ankündigungen
die Firma : Ungar
Industrie zu etabliren . Er führte dort
Cuncliffe und Comp . Natürlich lief das ganze Geschäft

wieder auf reine Schwindeleien hinaus . Von London

wendete er sich im Herbste 1854 nach Holland und etab-

lirte eine Kaltwafferheilanstalt in Vaals . Er kaufte große

Lokalitäten , unternahm erhebliche Bauten ; das ganze


zusammen
Unternehmen stürzte aber noch vor der Eröffnung
als eine große Schwindelei . Er
und ergab sich wieder
geflüchteten französischen
spielte in Holland die Rolle eines
- 51

Legitimisten und geheimen Abgesandten der königlichen


Familie von Orleans . Er trug viele Ordensbänder und
führte prunkende Titel . Nachdem Gerothwohl längere
Zeit hindurch verschwunden, auch eine Zeit lang in Frank¬
reich verhaftet war , tauchte er in Homburg und Gießen
wieder auf , wo endlich seine Verhaftung erfolgte, und wo
man sich mit Verfolgung und Feststellung seiner vielen
Schwindeleien beschäftigt. "
Dieser Bericht stimmt im Wesentlichen mit den Unter¬
suchungen überein , welche der verdienstvolle Polizeirath
Norer in Gießen über die Schwindeleien des Joseph Ge¬
rothwohl erhob und in dem in Mainz erscheinenden
Polizei -Telegraph , Jahrgang II , unter dem 20 . Septem¬
ber 1857 mittheilte . Man ersieht daraus , daß Geroth¬
wohl endlich unter dem 6 . Juni 1856 zu zwei Monaten
Gefängniß verurtheilt und dieses Urtheil in allen Instanzen
bestätigt wurde.
Jntereffant ist es auch, aus demselben weitere polizei¬
liche Mittheilungen über die Familie Croy -Chanel schöpfen
zu können, welche ebenfalls nur aus Schwindlern zu be¬
stehenscheint und — wahrscheinlich auch jüdischen Ursprunges
— sich Namen und Wappen der uralten Familie de Croy
angemaßt hat . Es heißt darin wörtlich so:
„Es gibt ein altes gräfliches Geschlecht des Namens
welches seine Abstammung von dem ungarischen Könige
Andreas III . herleitet , woher es kommt, daß es das Prä¬
dikat „de Hongrie " und den Mittelschild des ungarischen
Königswappens , das von der ungarischen Krone bedeckt
ist , führt . Gerothwohls Schwiegervater , Forstinspektor
in Laon in Frankreich, und die Söhne desselben gehören
52

diesem Geschlechte aber nicht an , und sind nicht befugt,


den Grafentitel zu führen , sie haben denselben sich von
jener altgräflichen Familie widerrechtlich angemaßt , wes¬
halb ein Prozeß gegen sie geführt wurde ."
In dieser Beziehung hat der kaiserliche Herr Staats¬
prokurator in Laon in seinem Antwortschreiben vom
23 . Juni 1857 wörtlich gesagt : »Gerothwohl est
appele sonvent Coxnte de Croy - Chanel , 110m qu ’il
n ’avait pas plus le droit de porter que son beau-
pere lui -meme , qui l’avait usurpe d ’une des plus
illustres familles de France .« *)
Ueberdies geht aus vorstehendem Bericht im Polizei-
Telegraph hervor , daß der älteste Sohn des Forst¬
inspektors mit Vornamen Heinrich heißt und seit 1844
zu Peczel bei Pest in Ungarn wohnhaft war , ferner , daß
dessen zweiter Sohn August heißt und in Paris , rue
Montholon Nr . 24 , wohnte . Endlich ersahen wir daraus,
daß deffen Tochter, Emerentia Franziska Paulina , welche
an einen sich „Marquis " nennenden Herrn Ferneres
Sauveboeuf verheirathet war , im Jahre 1855 wegen Be¬
trugs und Schwindeleien vom Gerichtshöfe zu Laon zu
fünf Jahren Gefängniß verurtheilt worden ist und im
Gefängnisse zu St . Lazare in Paris starb . Dem ältesten
Bruder dieser Familie gelang es , man weiß nicht durch
welche Mittel , in Ungarn als Magnat Anerkennung

* ) Demnach hätte diese Familie in dem Gothaer genea¬


logischen Taschenbuch der gräflichen Häuser keinen Platz finden
können.
Notiz des Herrn Polizeirath Norer zu obenerwähntem Artikel.
53

zu erlangen . Der andere Bruder , August , wollte noch


höher hinauf , denn er und der in letzter Zeit mehrfach
genannte Abenteurer , welcher -sich Prinz von Crouy -Chanel
nennt , sind ein und dieselbe Person . Wir behalten uns
vor , dieses großartigen Schwindlers , der die Frechheit
hatte , sich als Abkömmling des erlauchten Hauses Este
zu geriren und der jetzt in Frankreich eine Gefängniß-
strafe von 3 Jahren absitzt , unter den „ Jüdischen
Schwindlern " eingehend zu gedenken . Es erübrigt noch,
zu erwähnen , wo dieser Juden Stammschloß „ Chanel"
gelegen sein mag . Der linke Hauptthurm der Davids¬
burg in Jerusalem wurde Cha (na )nel genannt.
Die Söhne des Juden Gerothwohl , welche in einem
kleinen Orte bei Friedberg in Hessen unter dem Namen
de Crouy katholisch getauft sind, waren in Rollduc
in Belgien , also benannt , in einem Pensionats und spielen
jetzt wohl schon unter demselben Namen irgendwo ihre
Rolle . In Frankfurt giebt es überdies noch eine Menge
Judensamilien , welche mit oder ohne Erlaubniß der
Obrigkeit die Judennamen abgelegt und sich mit den
schönsten Namen geschmückt haben.
Daß die Juden , und namentlich die Frankfurter
Juden , den größten Theil der Hamburger und Wies¬
badener und anderer Spielaktien in Händen haben und
daß sie die Hauptbegründer dieser Societäten zur Aus¬
breitung des Spieles
sind , und daß endlich von ihren
Leuten überall
welche im Geschäftsbetriebe dieser sauberen
Genossenschaften sind , ist eine bekannte Thatsache . Ben-
azet (Ben Azet , d . h. der Sohn des Azet ) gehörte
einer ursprünglich jüdischen Familie in Südsrankreich
54

an . *) Der sogenannte Baron Viktor Herz, welcher Spiel¬


pächter in Wildungen ist , ist ein getaufter Jude aus
Frankfurt a . M . Dessen Schwester war die Gattin des
Baron Karl von Rothschild. Die Direktoren und Unter¬
direktoren der verschiedenen Spielbanken sind entweder
Juden oder Judensprossen , so der bekannte Direktor
Hartlieb u. s. w. in Homburg . Ueberdieß sind die Rechts¬
beistände der deutschen Spielbanken fast überall getaufte
Juden ; der bekannte L. Braunfels in Frankfurt a. M .,
der , abgesehen von seinen schönen Reden im weiland
gesetzgebenden Körper in Frankfurt a. M . sich auch als
Vers - und Broschürenjude einen Namen machen wollte,
ist Rechtsconsulent der Nauheimer Spielbank . Ueber dieses
Wirken des getauften Juden Braunfels brachte der Frank¬
furter Volksfteund unterm 20 . Oktober 1861 folgenden
heiteren Bericht:
„Nachträgliches zu dem Artikel in Nr . 112 d. Bl .,
die Nauheimer Spielbank betreffend. (Eingesandt .) Sie

*) Der früher viel in Schriststellerei und für einen gewissen


hohen Herrn auch sonst in Allerlei machende August Lewald,
Anverwandter der Fanny Lewald und anderer norddeutscher Juden,
schrieb i. I . 1850 unter dem Titel : „Gräber , Schilderungen aus
Baden -Baden ", sehr breite Artikel ins Frankfurter Conversations-
blatt , worin er beklagt, „daß keine Musik mehr erschalle, die Läden
geschlossen seien und keine Jokeys und Grooms mehr schwatzten in
allen Sprachen der Welt !" Wohl um sich zu entschädigen für den
geschlossenen Spielsaal , wallfahrtete er zum Grabe des Benazet,
„welcher sich selbst In proviäenes äs
Bade nannte , welcher die
Sänger Lutzer einlud , ein von ihm veranstaltetes Musikfest zu ver¬
herrlichen und sie wahrhaft fürstlich honorirte ", u . s. w . Ein solches
Geschreibe bedarf keines Kommentars . A . d> V . '
55

irrten in der That nicht, als Sie Ihren Lesern mit¬


theilten, daß Herr Dr. Ludwig Braunfels Rechtsconsulent
der ersten Nauheimer Spielaktiengesellschaft gewesen ist;
Er unterstützte dieses Unternehmen chon dessen Gründung
an durch sein Talent auf's eifrigste , unbeschadet seines
Patriotismus und seiner Respektabilität , versteht sich.
Den verunglückten Aktionären jener ersten Gesellschaft kann
daher kein besserer Rath ertheilt werden , als sich an ihn
zu wenden, um nähere Aufschlüsse darüber zu erhalten,
unter welchem Gesichtspunkte das Gebühren der Direktion
und des Aufsichtsrathes aufzufassen sein möchte . Vielleicht
entschließt sich derselbe sogar, zum allgemeinen Besten, die
Zahl seiner literarischen Werke mit einer Geschichte des
Ursprungs und Untergangs jener industriellen Speculation
zu vermehren , mit dem Motto etwa: „Speculation ist
erlaubt; es kommt nur darauf an, ob ihr Objekt ein
rechtliches sei", (gesetzlich nicht verpöntes ?) was ganz dem
Grundsatz entspräche , welchen er ganz kürzlich erst als in¬
direkt erwählter Vertreter löblicher hiesiger Bürgerschaft
in öffentlicher Sitzung der Versammlung bei Gelegenheit
der Debatte über Artikel 18 ä. des Gesetzentwurfes , die
Gründung einer Staatsdiener-Wittwen- und Waisenkasse
betreffend, geltend zu machen versuchte . Jedoch ist mög¬
lich, daß ihm seine bekannte Bescheidenheit die Schreibung

einer Geschichte verbietet, in welcher er selbst keine un¬


wichtige Rolle gespielt hat. —
„Wie sich doch die Zeiten ändern und die Menschen
mit ihnen!
„Das ist nun an sich keine abnorme, sondern eine
ganz natürliche Erscheinung : denn der Mensch soll an
56
1
Erkenntniß und an innerem und moralischem Werth
fortschreiten, nicht stehen bleiben oder. gar rückwärts
gehen. Es ist also allerdings möglich , daß Jemands
der in seinen jüngeren Jahren ein Spieler gewesen ist,
im reiferen Alter dagegen durch Erfahrungen, welche er
an sich oder Anderen gemacht hat, don dieser Leidenschaft
curirt ist und gegen die Spielbanken eifert und arbeitete
Gibt es doch sogar alte Betschwestern , welche in ihrer
Jugend Freudenmädchen gewesen sind. Eine solche Lauf¬
bahn ist auch nicht gerade eine hübsche und erfreuliche
zu nennen, aber sie hat doch nichts Naturwidriges;
die entgegengesetzte jedoch ist eine ekelerregende Er¬
scheinung.
„Herr Di'. Ludwig Braunfels tritt seit dem Jahre
1853 als Rechtskonsulent einer Spielbankaktiengesellschaft
auf, folglich zu Gunsten einer Spielbank , Er ist
thätig und hilfreich gewesen eine solche zu gründen. Im
Jahre 1848 aber hat er einen Antrag gegen die Spiel¬
banken gestellt . Hatte er sich unterdessen von dem mo¬
ralischen Werthe dieser, von der öffentlichen Meinung
gebrandmarkten Anstalten überzeugt ? Hat er ihren volks-
wirthschaftlichen Werth kennen gelernt?
„Warum aber das Alles und gerade heute? werden
manche vielleicht fragen. Ei warum? Darum! Bei
Leuten, die sich auf dem Felde öffentlicher Thätigkeit
überall vordrängen; die überall, wo es sich angeblich um
das Wohl des Volkes handelt, mitrathen und mit . . . —
Gott bewahre! beinahe hätten wir mitthaten gesagt, so¬
weit sind wir aber noch lange nicht, — mitschwatzen,
müssen wir sagen, mitschmußen— bei solchen Lepten
57

kann es nicht schaden , ihnen und Andern von Zeit zu


Zeit den Spiegel ihrer eigenen Geschichte vorzuhalten.
„Herr Dr . Braunfels also hat in der ersten geschäft¬
lichen Sitzung , welche die constituirende Versammlung
dieses Freistaates am 22 . November 1848 hielt , den An - ,
trag angekündigt und als dringlich bezeichnet : Daß durch
den Senat erwirkt werden möchte , daß dem Spielpächter
in Wilhelmsbad nicht gestattet werde , im Winter Spiel
zu halten . "
„Am 25 . November desselben Jahres schon kam dieser
Antrag zur Berathung und wurde von Dr . Reinganum
dahin erweitert , ihn „ auf Homburg und überhaupt auf
alle Winterspiele , ja selbst auf alle Spielbanken in Deutsch¬
land " auszudehnen.
„Dr . Braunfels schließt sich diesem Erweiterungs-
antrage an und macht zu seinem Anträge den Zusatz:
„Zugleich möge hoher Senat dahin wirken , daß
von der Reichsgewalt die baldige Beseitigung aller
Hazardspielbanken herbeigeführt werde . "
„Diese Anträge , wurden damals von der Versamm¬
lung ohne allen Widerspruch zu Beschlüssen erhoben und
diese Beschlüsse von der gesammten Bürgerschaft mit Be¬
friedigung ausgenommen . Und heute?
„Heute sitzt derselbe Dr . Braunfels , der unterdessen
seine Ansichten , was dieselben Spielbanken betrifft , in
xojn8 reformirt hat , der unterdessen für die Errichtung
einer Spielbank gewirkt hat , als angeblicher Ver¬
treter der Frankfurter Bürgerschaft in einer ähnlichen Ver¬
sammlung , wie im Jahre 1848 . Hat ihn die Frankfurter
Bürgerschaft selbst dahin gesendet ? Gott bewahre ! Nur
58

durch das Cliquenwesen einer indirekten Wahl ist er


hineingekommen. " —
Das Vorstehende zeigt einstweilen genugsam die Be¬
theiligung der Frankfurter Juden an dem Spielbanktreiben.
Wie sie es mit dem medizinischen Schwindel gemacht haben,
wollen wir jetzt auch mit einigen Worten anzeigen. Die
sogenannte Revalenta arabica , welche, wie der Apotheker
Frickhinger in Nördlingen seiner Zeit dargethan hat , fast
ausschließlich aus Bohnenmehl besteht , wurde in Frank¬
furt a . M . (in Sachsenhausen vor dem Affenthor ) fabri-
zirt , d. h . diejenige Revalenta , welche für Deutschland
bestimmt war . Sie hatte zum Verfertiger einen von
Abstammung Frankfurter Juden , welcher sich Barry du
Barry nennt und in London die Hauptfabrikation dieses
angeblichen Wundermittels begründet hatte . Diese Reva¬
lenta wurde durch die Frankfurter Agentur massenhaft in
ganz Deutschland verbreitet .*)
Ebenso verbreitete man von da aus alle die Wunder¬
mittel , welche ein gewiffer Jude Goldberger bald unter
den Namen Di'. Suin de Boutemard , Dr . Koch und
Dr . Borchhardt in den Handel brachte. Auch die »pastiU .es
fortifiantes «, „ein vieljährig erprobtes Mittel bei zerstör¬
tem Sexualsystem ", das „ Gehöröl des Dr . Robinson"
und endlich die „Morrison 'schen Pillen " sind hebräischen

*) Eine der stereotypen Reclamen ist die , daß dieses Mittel


den Pabst Pius IX . geheilt habe . Ob dieser „Maskat " den
„bejammernswerthen " Juden , an welche er eine Mocution ge¬
richtet, darüber Schein ausgestellt hat , konnten wir nicht ergründen.
Anmerkung des Setzers.
59

Ursprunges . Ueber letztere erzählt man , daß der Jude


Morrison einmal von England aus nach Frankfurt a . M.
zum Besuch von Verwandten gekommen sei und dort in
wäre,
einem Gasthause mit einem Herrn zusammengetroffen
welcher ihn über seine berühmten Pillen bekomplimentirt

habe . Morrison habe dann mit schlauer Miene die Frage


so gut
gestellt : „ Also meine Pillen haben Ihnen wirklich
Tone
gethan ? " worauf der Andere ihm in spöttischem
geantwortet habe : „ Nicht mir , sondern meiner Groß-
Tante , Herr Doktor , denn sie ist schon nach zweimonat¬
lichem Gebrauche daran gestorben und hat mir all ihr
Vermögen hinterlassen . " —
In Frankfurt wimmelt es bekanntermaßen von Juden¬

doktoren der Medizin . Einem derselben war es im Jahre


1848 gelungen , sich zum Stadtphysikus machen zu laffen.

Die christlichen Aerzte sahen mit gutmüthiger Mene zu,


gerade
glaubten indeß , daß in dieser Stelle ein Jude nicht
schädlich sein würde . So lange der energische Arzt Mappes
an der Spitze des medizinischen Collegiums stand , und
Aus¬
mit umsichtiger Hand die Leitung des medizinischen
Juden nicht
schusses leitete , konnte sich der Einfluß der
sich
sehr geltend machen . Nach dem Tode desselben zeigte
jedoch der aufgeblasene Jude in seiner grenzenlosen Herrsch¬

sucht und es gelang ihm bei der Schlaffheit und theilweise


Unbedeutendheit seiner Collegen gar bald , einen über¬
ärzt¬
wiegenden Einfluß zu erringen und war der ganze
liche Stand in Frankfurt so zu sagen bald der Laune
dieser dünkelhaften Juden anheim gegeben . Es war dies
um so mehr zu beklagen , als in der Befugniß des Frank¬
furter Sanitätsamtes eine nicht unbedeutende Disciplinar-
60
Strafgewalt lag. In Folge seiner Stellung wurde dieser
Jude später auch noch Direktor des Entbindungshauses.
Die unglücklichen christlichen Frauen aber, welche in dieser
Anstalt eine Zufluchtsstätte suchen mußten, sollen schwer
unter der Rohheit und dem barschen Benehmen des Juden
zu leiden gehabt haben. Nach diesem ist es kein Wunder,
daß in Frankfurt a. M. ein von einem Judensprossen
geleitetes Institut für sogenannte elektrische Kuren bestehen
durste, dessen Hauptverdienst in maßlosen Rechnungen zu
suchen sein soll. Es ist uns beispielsweise eine Rechnung
zu Gesicht gekommen , mit welcher der Judensprößling für
zweimonatliche Kur die Summe von fünfhundert Gulden
berechnete . Auch haben wir von dem Dasein elektro¬
magnetischer Vorrichtungen gehört, welche in der Nähe
des Börnheimer Weges in einem bekannten Hause befind¬
lich einem Judensprossen dazu gedient hätten, bei beab¬
sichtigten Abortirungen gebraucht zu werden. Doch ist
natürlich weder dem Medizinalkollegium noch der damals
freistädtischen Polizei diese Sache klar geworden.
Daß in Frankfurt die seiner Zeit viel von den jüdi¬
schen Blättern gerühmten Aztekenkinder so ungemein großes
Aufsehen erregt, das haben sie zunächst ihrer Aehnlich-
keit mit den dortigen Juden zu verdanken , bei denen die
abstehenden Ohren, die vorspringende Höckernase , das
Schwammige des ganzen Körpers und die Plattfüße ein
charakteristisches Merkmal sind. Die angeblichen Azteken¬
kinder, welche von einem Juden in ganz Europa gezeigt^
wurden, waren bekanntermaßennichts als die Sprößlinge
einer Judenfamilie, welche sich zu Anfang dieses Jahr¬
hunderts in Mexiko angesiedelt hatte.
61

Welchen angenehmen Eindruck das charmante Treiben


der Juden in Frankfurt am Main seit dem Jahre 1848
auf die monarchischen Regierungen Deutschlands gemacht
haben mag, kann man sich denken . In Oesterreich war
die Macht des Judenthums indeß eben so groß, wie in
Frankfurta. M.; namentlich trugen die finanziellen Wirren
sehr dazu bei, die Regierung von einem energischen Vor¬
gehen gegen das Frankfurter und überhaupt gegen das
Judenthum aLzuhalten . Preußen allein konnte es als
Großmacht mit seinen wohlgeordneten Finanzen wagen,
dem Judenthum einmal recht zu Leibe zu gehen. Diese
Absicht lag ihm sehr nahe und als im Jahre 1866 der
Krieg zwischen Norddeutschland und Süddeutschland zu
entbrennen drohte, dachte das preußische Kabinet nur allzu¬
bald daran, daß sie bei dieser Gelegenheit dem Geschrei
und dem eklen Getriebe der Juden in Frankfurt a. M.
wohl ein Ende machen könnten . Als nun das vorwitzige
Judenthum, welches eine Masse österreichischer Papiere
besaß, bei dem Näherrücken kriegerischer Aussichten sich sowohl
in allen öffentlichen Blättern, wie in den sogenannten
Volksversammlungen gegen Preußen aussprach , da richtete
diese Großmacht ihr kriegerisches Vorgehen zuerst gegen
die sogenannte freie Stadt.
Kurz vorher hatte der Senat derselben , von den ge¬
heimen Juden, Judengenossen und noch im Judenthum
Stehenden gedrängt , sich veranlaßt gesehen Oesterreich
, zu
Zu stehen.
Wenn man das Treiben der Juden in Frankfurt
am Main kurz vor dem Kriege beobachtete , so konnte
man nicht genug über die Verwegenheit und Keckheit dieser
Rare erstaunen . Ueberall schrieen sie gegen Preußen , im
gesetzgebenden Körper , in den sogenannten Volksversamm¬
lungen , an öffentlichen Orten , in den Wirthshäusern,
überall , wo auch immer , hörte man nur Juden gegen
Preußen schwadroniren . Es war daher ganz natürlich,
daß das siegreiche Preußen der fteien Stadt Frankfurt
eine große Contribution auferlegte und schließlich mit Sack
und Pack , d . h . mit dem überreichen Juden - Pack sich ein¬
verleibte . Dem Großstaate müssen sie nun tüchtig den
Säckel füllen , ihre Jüngelchen müssen „ Soldatches spielen " ,
der Schwindel mit den Lotterieloosen , Promessen , und
dergleichen sauberen Geschäftches sind sorgsamst überwacht,
und ihre Schreier im gesetzgebenden Körper , beim National¬
verein u . s. w . müssen ein für allemal das Maul halten.
Schade ist es immerhin , daß die vormalige freie
Reichsstadt Frankfurt so tief gesunken war , daß die Juden
dort das große Wort führten und förmlich regierten --- Aber
die Freistädter hatten es sich allein zuzuschreiben ; denn
seit sie die Juden aus der Gaffe herausgelassen , hatten
sie dieselben — statt sie mit christlichem Sinn und deut¬
scher Kraft niederzuhalten — gehätschelt und emporgehoben,
überall sich einnisten und eindringen lassen , und so ihre
schöne Vaterstadt zu einem ekligen Wanzen - und Juden¬
neste gemacht . Dieselbe wird denn auch nicht wieder zu
neuem Leben erwachen , bis einst die Juden etwa gänzlich
ausgeschieden werden . Dazu besitzen aber die Frankfurter
eben keine Energie und Kraft mehr , denn sie sind total
in Judenhänden und tanzen nach der Judenpfeife.
Literarische Anzeige.
Demnächst wird erscheinen und kann durch alle
Buchhandlungen bezogen werden:
Das

entlarvte -er Neuzeit.


Zu-enthuw
Bon
Hermann von Scharff «. '
-Scharffenstei
II.
Die Juden in Bayern.
Wie die vorliegende ist auch diese Schrift für sich
selbständig und bildet ein abgeschlossenes Ganzes , obschon
das Gesammtwerk das Resultat 25 -jähriger Studien über
das Gebühren und Treibender Juden in ganz Europa
aus etwa dreißig sich einander ergänzenden Broschüren
besteht, welche der Verfasser in nachstehender Reihenfolge
erscheinen zu lassen beabsichtigt:
1. Die Juden in Frankfurt a . M.
2. ,/ f/ lf Bechern.
3. „ „ „ Oesterreich.
4. „ „ „ Böhmen und Mähren.
5. „ „ „ Ungarn und den angrenzenden Ländern.
6. „ „ „ Preußen.
7. „ „ im norddeutschen Bunde.
8. „ „ in Württemberg u. Baden.
9. „ „ „ Holland und Belgien.
10 . „ „ „ Frankreich.
11 . Die Juden in Spanien.

13. „„
12. n

14. „
u „ Italien.
„ Serbien u. Rumänien.
„ „ Polen und Rußland.
15. tf „ „ Schweden und Norwegen.
16. tr tr „ England.
17. tt ,/ „ Amerika.
18. n n „ Türkei und Griechenland.
19. „ „ ,, Kleinasien und Persien.
20. „ „ „ Tunis und Tripolis.
21 . Die Juden in Afrika und Aegypten.
22. „ Zeitungsjuden.
23. „ Theaterjuden.
24. „ Sittlichkeit der
Juden.
25. „ Juden als
Musikanten.
26. tt tf „ Banknotenfälscher.
27. H II „ Diebshehler.
28. II » „ Stifter von Spielbanken.
29. „ „ unter den Jesuiten.
30. im Freimaurerorden.
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;\ J* > .vk- ,\ > -t •ii.vr v .^' V
, "-^ -erEÄ^ ^.•. s-ilf L« "."•^ ,‘^rv- .' -iJ.- r-:
Das Werk „Das entlarvte Judenthuu » der Neuzeit"

ist daß Resultat 25 -jähriger Studien über das Gebühren

und Treiben der Juden in ganz Europa und soll aus

etwa 30 für sich selbständigen und dennoch einander er¬

gänzenden Broschüren bestehen , von denen der ' vorliegenden

ersten demnächst die zweite folgen soll unter dem Titel:

Kie IMn m Kxern.


Alle Buchhandlungen nehmen jetzt schon Bestellungen

hierauf an , die sogleich nach Erscheinen ausgeführt werden.


V

/ J ^ $*

t m
f

entlarvte Zudenthum
der

Neuzeit.
Von

-Scharffenstein,
Kermann von Scharff
Maximilian II . von Bauern,
vormaligem Nnterlieutenani ü. la »uits S . M . des Königs
Edelmanne , Inhaber der
und Reichsarchiv-Praktikanten , immarrikulirtem Bayerischem cf
goldenen
von König Friedrich Wilhelm IV . von Preußen ihm verliehenen
Huldigungsmedaille und der Medaille für Kunst und Wissenschaft Ätz»
S . H. des Herzogs Adolf zu Nassau.

II.
Die Inden in Bayern.

Zürich.
Im Selbstverlag des Verfassers und in Commission
beim Verlags -Magazin.
K, 1871 .
$■
■& M' 4
entlarvte Iu-enthum
der

Neuzeit.
Von

Kermamr -Sch arffenstein,


vonSch arff
vormaligem Unterlieutenant L In suite S . M. des Königs Maximilian II . von Bayern,
und Reichsarchiv-Praktikanten , immarrikulirtem Bayerischem Edelmanne , Inhaber der
von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ihm verliehenen goldenen
Huldigungsmedaille und der Medaille für Kunst und Wissenschaft
S . H. des Herzogs Adolf zu Nassau.

II.
Die Juden in Bayern.

Zürich.
Im Selbstverlag des Verfassers und in Commission
beim Verlags -Magazin.
1871 .
Motto:
Israel infandum
Scelus audet, morte piandum.
Hermann v. Lehnin.
■ An dem lieben und getreuen Königreich Bayern
haben die Juden schon seit lange sich eingenistet und überall
ja selbst in Altbayern , das biedere Volk von München
aus / wo sie sich schon zu Anfang unsres Jahrhunderts
festgesetzt hatten , so recht ausgesogen . Auch hier haben
sie sich gleichwie in Frankfurt am Main vielfach taufen
lassen , um unter dem Deckmantel des Christenthums sich
selbst und ihren Leuten zu nützen . Mehrern derselben
ist es sogar gelungen , sich bis in die unmittelbare Nähe
der Bayerkönige zu drängen , welche sich in der - großen
Herzensgüte , die dem erlauchtesten Stamme der Wittels¬
bacher zu eigen ist, huldvoll und ohne Arg zu ihnen herab¬
neigten . Ein auffälliges Beispiel des Emporkommens
eines Judensproffen gewährte der einst allmächtige Chef
des Geheimen Kabinetes , Staatsrath Grandauer . Der¬
selbe entstammte einer von Würzburg nach München
übersiedelten Judenfamilie . Ihm verdankt man zum
größten Theil den Münchener Judenadel der Eichthal,
Kerstorf , Kraft , Weling u . s. w ., welche im Judenthum
Seligmann , Pappenheimer , Pollak , Binzgauer und der¬
gleichen schöne Namen geführt haben . Ms damals ein
4

solcher Jude , welcher das alte Schloß Andechs — einen


der Stammsitze der Scheyern — gekauft hatte , sich durch
Beihülfe des Staatsraths Grandauer zum Herrn „ von
Andechs " adeln lassen wollte , schrieb König Ludwig I . eigen¬
händig auf die ihm von seinem Kabinetschef unterbreitete
Bittschrift:
Von Andechs ? das laß er bleiben!
Doch von Poder mag er sich schreiben!

Wie dieser Grandauer unter dem Schein eines treuen


und sparsamen Dieners gegen das dynastische Interesse
der Wittelsbacher und für das Judenthum gewirkt hat,
erkennt man aus folgender Anekdote , welche das Frank¬
furter Konversationsblatt unter dem 31 . Oktober 1841
mittheilte und zu welchem wir den Kommentar liefern
wollen:
„Wozu die Knauserei hoher Staatsbeamten zuweilen
führt , davon gibt nachstehendes in der Geschichte der
Diplomatie interessante Histörchen ein Beispiel . Als vor
noch nicht so gar vielen Jahren zwei deutsche Staaten
sich in einem mehr als lebhaften Streit befanden , wurde
aus dem Einen , von M . . . . e im aus , ein Paket mit
höchst wichtigen Dokumenten für den andern nach der
Hauptstadt des Letzteren an den nun verstorbenen Staats¬
rath — r gesandt , kam aber bald darauf wieder zurück,
mit der Bewertung „ wird unfrankirt nicht angenommen " .
Um den Absender zu erfahren , öffneten die Postbeamten
in M . . . . e im reglementsmäßig das Paket und erstaun¬
ten nicht wenig über den wichtigen Fund , der für ihr
eigenes Gouvernement von höchster Bedeutung war . Das
„unftankirt nicht angenommene " Paket wurde eiligst nach
5

... he spedirt, wo man es freudig annahm und


zugleich gehörig über das qui pro quo lachte."
Die beiden damals in Streit befindlichen Staaten
waren Bayern und Baden. Die höchst wichtigen Doku¬
mente, welche die unumstößlichen Beweise enthielten , daß
die Rheinische Pfalz, Heidelberg und die Grafschaft Spon¬
heim alleiniges Eigenthum der Wittelsbacher und nicht
der neuen Grafen von Hochberg seien, waren von einem
Beamten, einem getreuen Anhänger des bayerischen
Königshauses im Archiv zu Mannheim entdeckt worden.
Derselbe hatte einem Juden Mittheilung davon gemacht;
dieser hatte den Grandauer davon unterrichtet . Die
Mannheimer Juden wollten lieber unter dem protestanti¬
schen Fürsten, als unter den katholischen Bayerfürsten
stehen . Daher die Rücksendung des Paketes von Seiten
des Grandauer*) nach Karlsruhe unter vem Vorwände , daß
es nicht frankirt sei. — Der Archivbeamte wurde augen¬
blicklich verhaftet und ohne Verurtheilung bis zu
seinem Lebensende in Verwahrung gehalten . Die Mann¬
heimer Juden gaben selbst Anlaß, daß man ihrem und
Grandauers Einverständniß auf die Spur kam, indem sie
sich rühmten, durch ihre und ihrer Leute Schlauheit im
Jahre 1830 der bayerischen Pfaffenherrschaft entgangen
zu sein.
Nicht genug aber, daß die Juden auf solche Weise
dem Bayerreiche einen großen und schönen Landestheil

*) Es ist uns unbekannt , ob der K. Grandauer , Controleur


bei der Centralkasse der bayerischen Verkehrsanstalten, ein Sohn dieses
Staatsrathes ist.
abgewendet hatten , sie dachten und sannen auch daran,
wie sie dessen großen König Ludwig I . in den Augen ..
Deutschlands herabwürdigen und ihn bei etwaigen Um - i
Wandlungen in Deutschland um seine Anrechte auf die 1
deutsche Kaiserkrone bringen könnten . Sie fanden es r
ihren Zwecken entsprechend Lola Monte ; , diese öffentliche j
Dirne , in deren Adern spanisches Judenblut floß , in die
Schweiz zu dem damals in Bern als englischem Geschäfts¬
träger sich aufhaltenden Sohne des berühmten Sir Robert
Peel zu senden . Dieser verschaffte ihr daselbst eine Em¬
pfehlung nach München an einen dortigen Banquier aus
jüdischem Stamme . Es war Ende September 1847 . j
Im Oktober desselben Jahres sah man einen SShn dieses
Banquiers , den Chevauxlegers - Lieutenant , auf welchen wir
später zurückkommen werden , bei den Festlichkeiten auf der
Theresienwiese , die Tänzerin Lola täglich dort spazieren ,
fahren . Auffälliger Weise drängte er sich stets da mit
ihr hin , wo König Ludwig gerade verweilte . Endlich ward
Seine Majestät auf die Monte ; aufmerksam . Als der
Judenjunge gesehen , daß der König seine Dame scharf
beobachtet hatte , lenkte er um und fuhr nach der Stadt
zurück . Ein Freund des alten Banquiers , welcher auch
die arme L . aus Aschaffenburg näher gekannt hatte , ver¬
mittelte das Weitere.
In Folge der für Bayern so unheilvollen Lola-
Geschichte , wandte sich die Volksgunst mehr oder minder
von König Ludwig ab und die Wahl als Reichsober¬
haupt fiel im Jahre 1848 auf den Erzherzog Johann
von Oesterreich . Die Juden hatten es durchgesetzt , daß
kein zweiter Ludwig der Bayer den deutschen Kaiserthron
7

besteigen konnte . Ein jüdischer Mann (der Reichsminister


Heckscher) brachte die Krone später einem Hohenzoller , der
sie natürlich , als aus solchen Händen dargeboten , ver¬
schmähte.
Welchen unheilvollen Einfluß die Juden (zu jener
Zeit und auch schon lange vorher ) unter dem vortreff¬
lichen , allzuvertrauensvollen König Max I . ausübten , davon
wissen Leute , welche Gelegenheit hatten in so Etwas hinein¬
zuschauen , noch gar Mancherlei zu erzählen . Die seiner
Zeit unter dem König Max I . aus Mannheim nach
München gekommenen Juden sollen das artige Liedchen:

Von Mannheim sein mer gange,


Sunscht hät mer uns gehange:
Au waih ! geschrien, au waih!
In München sei mer Frei-
Herren und hoben's Geld:
Juhei!

gesungen haben . Einer der schlauesten dieser Juden , die


sich in München einnisteten , war jedenfalls der alte
W .. Derselbe , den man schon bei seinem Auszuge
aus der Rheinpfalz für sehr reich hielt , hatte eine Jüdin
M . aus B . . . am L . . . , Schwester der Frau S . , späteren
Baronin von E . , zur Gattin . Sie sowohl wie er selbst
hatten nichts Eiligeres zu thun , als in München katho¬
lisch zu werden und dann die royalistisch Gesinnten zu»
spielen . Er trat durch seinen Schwager bald in aus¬
gebreitete Geschäfts - und sonstige Verbindungen und man
vertraute dem W . schon große Summen an . Um aber
die Welt so recht aus dem FF zu beschwindeln , erbot
sich dieser schlaue Jude nach einiger Zeit öffentlich in den
8

Zeitungen , die große Summe von 100,000 Gulden zu


einem beabsichtigten Kanalbau unverzinslich herzugeben.
Die guten Münchener Bürger , erstaunt über diese patrio¬
tische Offerte , hielten ihn natürlich für sehr reich und
brachten ihm bald ihren letzten Sparpfennig ; der alte
reiche Adel aber vertraute ihm sein ganzes Hab und Gut.
Als er Beides in seinem Sack hatte , erklärte er plötzlich
seine Zahlungsunfähigkeit und bot 15 % an . Die unglück¬
lichen Gläubiger mußten in den Akkord willigen . Herr
von W . behielt nach diesem Akkord noch so viel übrig,
daß er ein schönes eigenes Haus bewohnen , Gesellschaften
geben und seinen Kindern eine Gouvernante halten konnte.
Seiner Frau aber , einer großen stattlichen Person , welche
jedoch das Jüdeln nicht oblegen konnte , hielt er vor wie
nach einen Theaterplatz . Dieselbe glaubte später durch
schlaue Ränke und Machinationen einer ihrer Töchter
einen Platz ä la Bayersdorff *) erringen zu können . Der
Hof und namentlich eine hohe edle Fürstin bekamen jedoch
noch frühzeitig Wind davon und waren im Stande , den,
dem die Netze galten , zu warnen . Eine „ Estherwirth-
schaft " wäre in Bayern auch übel am Platz gewesen und
hätte wahrscheinlich für die Juden schlimmer geendet , wie
die „ Lolawirthschaft ".
Die betreffende junge Person wurde leider einige Zeit
^nachher mit einem Edelmanne von gutem Hause einge-

*) Marie Sophie Pstin , welche dem Feldmarschall Prinzen


Karl von Bayern in morganatischer Ehe angetraut war , wurde von
König Ludwig I . im Jahre 1823 zur Freifrau von Bayersdorff
erhoben . Von ihren drei Töchtern , seiner Zeit die Erisäpfel der
hoffähigen Männerwelt , werden meine Denkwürdigkeiten eingehend
berichten . A . d . V.
9

fädelt ; derselbe erkannte zu spät , in welche Judenküche er


gerathen war . Der Sohn des W . sitzt weich und warm
in einem nicht unbedeutenden Staatsposten und arbeitet
zweifelsohne — wenn er sich nicht beobachtet glaubt —
den Juden und Judensprossen in die Hände.
Doch das sind uralte Geschichten , wird man mir zu-
rufen ! Es ist wahr , daß diese Vorkömmnisse eigentlich
unserer rasch dahinfliehenden Zeit schon etwas fern liegen.
Sie charakterisiren aber das Treiben der Juden in München
vor dem Jahre 1848 und nachher . Wir könnten noch
eine Menge solcher artigen Histörchen erzählen und nament¬
lich en detail darthun , wie viele brave alte bayerische
Edelmanns - und Bürgersamilien man allmälig zu Grunde
gerichtet hat . Wir könnten Nachweisen , wie man so
manchen jungen Edelmann mit Judentöchtern eingefädelt
hat , die dann gleichwie Graf L . , die Freiherrn von G.
und von H . u . s. w . vor und nach , im Aeußeren und
im Inneren gräulich verjüdelt sind . Sogar der Juden¬
schnabel (die jüdische lange Nase ) ist ihnen gewachsen,
diesen noblen Grafen und Freiherren ! Die Gräfinnen
aber und Baronessen , ihre Töchter und Söhne , tragen
wiederum in die christlichen Familien , denen sie sich auf¬
drängen , ihre Judengesichter und ihren Judenschmutz . So
wäre es unlängst ( 1869 ) auch dem edlen Hause der Gra¬
fen von D . fast ergangen , wenn eine energische Mutter
nicht den hochgesinnten Sohn von solchem unbedachtsamen
Schritte zurückgehalten hätte.
Auch wollen wir jetzt der sogenannten Freiherrn von
Eichthal gedenken , welche große Reichthümer besitzen und
auch zuweilen , wenn es gerade recht in den Kram paßt.
10

ziemlich offene Hand haben. Dieselben sind die Nach¬


kommen des Juden Aron Elias Seligmann aus dem
Dorse Laim in der Rheinpfalz
. Dieser Ahnherr der
noblen Familie wurde laut Lang's Adelsbuch des König¬
reichs Bayern am 22. September 1814 mit dem Frei¬
herrntitel und dem. schönen Namen Eichthal, sowie mit
dem Wappen des alten Augsburger Patriziergeschlechtes
von Thalmann begnadigt . Sie besitzen fast allerorts in
Bayern liegende Gründe, besonders vormaliges Kloster¬
gut, wozu auch Planeg und der frühere Wallfahrtsort
Maria-Eich bei München zu rechnen ist. Alles dies ist
von gutem bayerischen Gelde erkauft worden. In den
im Jahre 1836 erschienenen „Denkwürdigkeiten aus der
neuern Geschichte des bayerischen Staates" heißt es über
den Ahnherrn dieser Judenfamilie , wie folgt:
„Seit Jahren schon waren die Anleihen an der
Tagesordnung , aber ganz natürlich mit großen Auf¬
opferungen , und die öffentliche Meinung klagte deßhalb
vorzüglich den jüdischen Banquier Seligmann an, bei dem
die meisten derselben negocirt worden waren.
„Dieser reiche Mann, später zum Freiherrn von Eich¬
thal erhoben, hatte den König schon als Herzog von
Zweibrücken aus mancher dringenden Geldverlegenheit
gerissen. Auch jetzt wußte er sich noch den Einfluß zu
bewahren , welchen seine geleisteten Dienste und sein großes
Vermögen ihm verschafft hatten, bis man später einsah,
daß die nämliche Hülfe auf viel billigere Weise bei
der Nation selbst gesucht werden könne ."
Der Jude Seligmann, vulgo Eichthal, hatte seine
„Profitches" vielfach dazu benutzt, um Klostergüter an
11

sich zu kaufen . Sein ältester Sohn wollte höher hinaus:


er wollte Herrschaftsgüter bilden und arrondiren. Er
spielte überhaupt als langjähriger Kammerjunker den vor¬
nehmen Herrn und heirathete vor etwa zwanzig Jahren
eine Gräfin aus dem großen Tyroler Geschlechte der
Khuon-Bellagi. Aber ihm und ihr, der Hochgebornen,
passirte vor ganz kurzer Zeit auf einer ihrer Besitzungen
in Oberbayern eine sehr üble Geschichte . Es wurde ihnen
nämlich„Haberfeld getrieben ". Herr von Eichthal hatte
einem alten Bauern, der für kindisch galt, aber einen
sehr schönen Güterkomplex im Werthe von circa 55,000
Gulden besaß, denselben theilweise , d. h. die schöne Wal¬
dung, um 4000 Gülden abgekauft , ohne dabei im min¬
desten dessen Söhne, deren nicht weniger wie sieben vor¬
handen sind, zu befragen . Der Kontrakt war eines Mor¬
gens unterzeichnet gewesen, ohne daß die Aermsten irgend
eine Ahnung von dem klugen Kauf gehabt hatten. Darüber
aber ergrimmte„das dumme Volk im Gebirge" und übte
sein seit Jahrhunderten beibehaltenes uraltes Haberfeld¬
treiben. In einer dunkeln , stürmischen Nacht kamen viele
Hunderte von „Wissenden" von nah und fern bei dem
Schlosse Hohenburg bei Lengries in Oberbayern zusam¬
men und machten wie gewöhnlich mit Bratpfannen, alten
Kesselnu. s. w. einen solchen Höllenlärm unter den Fen¬
stern des Herrn Barons und der Frau Baronin, daß
dieselben alsbald erwachten . Man zwang sie dann unter
dem beständigen Rufen: „Es Judenpack geht's aussi,
geht's aussi!" auf dem Balkon des Schlosses zu erschei¬
nen, wo sie mit Trommeln, Flintenschüssen , Hurrah und
Gejohl empfangen wurden. Darauf nöthigte man das
12

scharmante Ehepaar noch, ihren (wie gewöhnlich beim


Haberfeldtreiben
) eigens in Knittelversen abgefaßten Lebens¬
wandel anzuhören . Darin hieß es:
Der dicke Rittrnoaster
Macht goar z'gern d'Kinder.
Den i moan is a Jud,
Und a e Menschenschinder.
Sei Broader , der Lieutnaut,
Hat 'n Polandi erschossen;
Sei Geld hot er durchputzt
Und nun mehr koan Groschen.
Die . . . . . bagagi,
Die wird hier gericht't,
Mit ihrem confiscirten
Judengesicht!
Wer der dicke Rittmeister ist, weiß in München Jeder¬
mann. Der Bruder Lieutenant war ein jüngerer Sohn
des alten Juden Seligmann. Mit dem Ausdruck Polandi
bezeichnete man in der bayerischen Armee den Offiziers¬
bedienten.
Dieser Lieutenant soll derjenige gewesen sein, welcher
, wie
wir schon früher erzählten , die Lola so lange herumge¬
fahren, bis der König Ludwig auf dieselbe aufmerksam
wurde. Er ward später veranlaßt, seinen Abschied aus
der bayerischen Armee zu nehmen . Als der Krieg Deutsch¬
lands gegen Frankreich im Juli 1870 begann, bot der¬
selbe komischer Weise dem schweizerischen Bundesrathe seine
Dienste als Generalstabsofsizier an. Da die klugen
Schweizer sich jedoch nach seinen Antecedentien erkun¬
digten, erfuhren sie, wie es mit ihm in wissenschaftlicher
und moralischer Hinsicht beschaffen sei und dankten ihm
höflich für seine Offerte.
13

Doch wir lehren zu seinem nobeln Bruder zurück :


Als die Haberfeldtreiber ihm und seiner lieben Ehehälfte
genugsam in Knittelversen - die Wahrheit gesagt hatten,
zogen sie unter Flintenschüssen wieder von dannen, indem
sie ein Haberfeldlied sangen, dessen Schluß also lautet:
Uns Haberfeldtreibi
Thut gar nir schinir'n,
Wir fürchten d'Soldaten not
Und 's Ercommunicir 'n.
Wir frag n nir nach Pfaffen,
Nach Schandarm und Schirg 'n
Und 's Haberfeldtreib 'n
Ist unser Vergnüg 'n.

Die Gendarmen von Lengries hatten wie gewöhnlich


von weitem außerhalb der Vorpostenkette zuhören und zu-
sehen dürfen, es jedoch nicht unternommen , „die hohe
Wacht" zu stören. -
Der Herr von Eichthal hat bald darauf die Wege
gefundenS . H. dem Herzoge zu Nassau seinen ganzen
Güterkomplex mit dem Schlosse Hohenburg bei Lengries
zu verkaufen und soll nicht weniger als 500,000 Gulden
für diese auf in wie oben mitgetheilter bekannter Weise
zusammengebrachte Herrschaft bezahlt bekommen haben.
Sein blonder Sohn studirte vor einiger Zeit in Ge¬
meinschaft mit einem Vetter aus Aschaffenburg , einem
Judensprossen von Weling in Würzburg und München
die Staatswissenschaften und beide hoffen mit der Zeit
mindestens Staatsräthe, ja gar Minister zu werden . —
Die noch im Judenthum stehenden Mitglieder dev
Familie' von Hirsch in München sind erweislicher Maaßen
die Nachkommen des HandelsjudenI . Hirsch von Gau-
14

tönigshofen . Sie haben — ihr Vater, der Hofjude—


das ungeheure Vermögen der Freiherren von Greifenklau
auf eigenthümliche Weise in ihren Sack gebracht . Auf
solche Weise haben sie sich bei den Enkeln für das be¬
dankt, was der Urgroßonkel der Greifenklau , welcher die
Juden als regierender Fürstbischoff von Würzburg nach
ihrer Austreibung wieder in die Stadt hineinließ , für sie
Methan hatte.
Ueber diese Freiherren von Hirsch existirte ein kleines
Schriftchen, welches jedoch sehr selten geworden , weil es
eigenthümlicher Weise überall aufgekauft worden. ist.
Dasselbe heißt: „Promemoria über die Vermögensver¬
hältnisse der freiherrlichen Familie von Greisenklau auf
Vollraths, von E. Beisler, Doktor der Rechte und Ad¬
vokat zu Wiesbaden . " Diese Schrift umfaßt außer dem
Vorwort nur zehn Seiten, ist aber vollständig belegt durch
eine Beilage: „ Contokurrent des vormaligen Handelsjuden
I . Hirsch von Gaukönigshofen , nunmehrigen Hofbanquier
von Hirsch , Herrn-auf Gereuth rc." über seine Geschäfte
mit dem verstorbenen Freiherrn von Greifenklau , mit dem
ausdrücklichen Bemerken„von dem Hofbanquier von Hirsch
selbst aufgestellt und gerichtlich anerkannt." Dieses ist
ein warnendes Beispiel für den deutschen Adel, der schon
fast überall von den Juden so ausgesogen und betrogen
worden ist, daß er bald keinen Platz mehr finden wird,
wo er sein Haupt hinlegen kann.
Im Jahre 1848 glaubten auch die Münchener Juden
und Judensprossen , daß ihr Tag des Heils gekommen sei
und geberdeten sich ganz unsinnig vor lauter Lust und
Uebermuth . Sie hatten wie überall auch in ganz Bayern
15

und namentlich in der Residenzstadt „ihre Leute" in den


Zeitungen, Ministerien und sonstigen Stellen. Sogar
auf der Kommandantschaft in München waren zwei im
königlichen Militärdienst stehende Juden mit Namen
Löwenheim *) und Neudorfer täglich verwendet . War es
ein Wunder, daß die Münchener Juden demnach von
Allem unterrichtet wurden, was sich Neues ereignete und
was in Vorlage kam. Gewiß nicht! Die Juden be¬
nutzten diese Wissenschaft denn auch genugsam und sprachen
durch die ihnen verfallenen Zeitungen , welche die Juden
Gotthelf, Feust, Feldmann, Ullmann rc. leiteten oder
doch mit Correspondenzen versorgten , offen aus, daß jetzt
„auch ihre Zeit" gekommen sei. In ihrer Verwegenheit
gingen die Münchener Hebräer so weit, bei einem Ban¬
kette, welches sie sich und den Judengenoffen gaben, einen
Toast auf den „Tod des Adels" auszubringen . Freilich
wäre die Vernichtung des bayerischen Adels ihnen sehr
bequem gewesen . Sie hätten sich dann (gleichwie schön
viele getaufte und geheime Juden) alsobald an die va¬
kanten Stellen setzen können , und der Spruch, den Pius
Alexander Wolf in seinem Lustspiele„der Kammerdiener"
ihnen so treffend in den Mund legt:- „Wir müssen alle
adelig werden!" wäre dann leichter zu erreichen gewesen,
wie jetzt, wo der eigentliche Kern des bayerischen Wels
noch volle Lebenskraft besitzt und mit Verachtung auf das

*) Dieser Löwenheim war wiederum , gleichwie der auch aus


, Würzburg stammende Staatsanwalt Löweuheim , ein naher Ver¬
wandter des Judensprossen Minister Ringelmann , welcher am 13.
Januar 1870 in München verstarb und , wie die Einladung lautete,
„mit Flambeaur " begraben wurde . D . V.
16

. Ein einfacher Münchener Bürger


Judengesindel herabblickt
antwortete übrigens damals im Jahre 1848 auf dies
Gebühren mit dem nachfolgenden , bald in vielen Hun¬
derten von Exemplaren abschriftlich cirkulirenden ganz vor¬
trefflichen Gedichte:

Aufruf
an die Inden in Bayern.
Melodie : Knoblauch, Knoblauch, meine Lust rc.
Auf ihr Juden allzumal,
Orthodox und radikal,
Wollt ihr euch Courage fassen
Und nicht länger drücken lassen,
Dann ergreift Gelegenheit,
Nützt die aufgeregte Zeit.
Greift zusammen, rasch, geschwind,
Greift nach Säbel , greift nach Flint ' ,
Lärmt und kreischt und heult und auert,
Daß die Menschheit euch bedauert,
Daß man euch vom Joch befreit,
Nützt die aufgeregte Zeit.
Auf ihr Juden , macht euch frei,
Frei vom Joch der Tyrannei,
Deutschlünd sollt ihr ferner zieren,
Lasset euch emanzipiren.
Auf ! die Rettung ist nicht weit,
Nützt die aufgeregte Zeit.
Schekets,?Schicksel, Mann und Frau,
Alle seid ihr klug und schlau;
Unterhandelt , schmust und zappelt,
Tobt und lärmt und ras't und zappelt,
Kinder Moses seid gescheit,
Nützt die aufgeregte Zeit.
17

Mar und Brager , Assermann


Riedberg, Ränkel, Aenle, dann
Ertheim , Hullmann , Tern und Majr,
Uerzburg, Eldmann , Rey und Peyer*),
Wer und was und wie ihr seid,
Nützt die aufgeregte Zeit.

Euer Stamm wird ftisch und grün


Bald im deutschen Reich dann blüh 'n;
Große Aemter, große Ehren,
Wird die Zukunft euch bescheeren!
D 'rum Hebräer seid gescheit,
Nützt die aufgeregte Zeit.

Bürgermeister, Magistrat,
Seid ihr bald im ganzen Staats-
Adel, Orden , Rang und Titel
Gibt mau euch nebst Geld und Mittel.
Das ist keine Kleinigkeit;.
Nützt die aufgeregte Zeit.

Bald wird Schlome, Feist und Schmul


Sitzen auf dem Herrscherstuhl;
Israel wird Macht bekommen,
Die den Fürsten abgenommen.
Darum auert , kr'eischt und schreit,
Nützt die aufgeregte Zeit.

Deputirter , Präsident,
Reichsverweser gar am End ' ,
Alles Große könnt auf Erden
Ihr und eure Kinder werden.
Auf ! Hebräer, darum schreit:
Vivat hoch! die gold'ne Zeit!

*) Es ist selbstverständlich, daß diese Namen Aehnlichkeitmit


Münchener Judennamen haben ! — A. d. V.
2
18

Dieses Gedicht machte natürlich ungeheures Aufsehen


in München und erschreckte die Juden in nicht geringem
Maße . Sie waren indeß durch ihre Verbindungen des
Gelingens ihrer Sache einstweilen zu gewiß . Bald ge¬
wahrte man wieder in den bayerischen Zeitungen und in
den meisten Wirthshäusern die Agitation der Juden . Be¬
sonders aber war es bei dem Weinwirthe Schimon in
der Kaufingergasse , welcher der Sohn eines getauften
ungarischen Juden und mit Beihülfe des aus Judenstamm
herkommenden Weinwirth Michel *) als Bürger von Mün¬
chen ausgenommen worden war , wo die jüdische Demo¬
kratie ihren Redetempel aufgeschlagen hatte . Dieser Schi¬
mon baute später mit einem Kapital , welches er von dem
von Juden und Judensprossen umgebenen König Max II.
unverzinslich geliehen bekommen hatte , in München den
Gasthof „ zu den vier Jahreszeiten ". Derselbe brannte,
kaum errichtet , alsbald stark an und brachte eine gute
Versicherungssumme ein . Später trieb dieser Schimon
großartige Wechselreiterei und stürzte sich dann , als er
bankerott wurde , in die Isar und ertrank . Wir wer¬
den in der Folge auf diesen Juden zurückkommen , keh¬
ren aber vorerst zum Jahre 1848 zurück . — Als diese

*) Dieser Weinwirth Michel soll der erste Jude gewesen sein


welcher sich zu Anfang unseres Jahrhunderts in München ein¬
geschlichen hat. Er wohnte in der Rosengasse und hielt daselbst
in seinem Schenklokale stets ein Zimmer für hohes Spiel offen, zu
welchem nur die Mitglieder des Klubs und der Wirth Zutritt hatten
und einführen konnten. Der geniale Maler M ., ein geborner Düs¬
seldorfer, soll daselbst stets einen Theil seines Erwerbs verloren
haben. A. d. V.
19

jüdische Demokratie auf ihrer Höhe stand , zeigte sich in


der Ständekammer eine so große Sympathie für die
Juden , daß das Märzministerium dem Juden Neustädter
in Bayreuth zur Errichtung einer Fabrik von Kirchen¬
stoffen (!) die Summe von 30,000 Gulden darleihen
durfte , mit welcher Summe der Jude Neustädter
alsobald
sehr industriös nach Amerika
durchgebrannt ist . *) Kurz
darauf kündigte der alte reiche Jude M . . . in
München
seine Zahlungsunfähigkeit an und accordirte mit neun
Prozent . Viele Edelleute und , was besonders traurig
war , viele adelige Wittwen und Waisen , so wie auch
mancher redliche Bürger verloren bei diesem nichtswürdigen
Judenbankerott ihr ganzes Vermögen . Der Sohn dieses
Juden M ., von dem wir später eingehend sprechen werden,
ist trotzdem als Erbe seines Vaters ein so vermöglicher
Mann geworden , daß er seinen Kindern einen
Hofmeister
halten , in eigener Equipage spazieren fahren und voll¬
auf leben , auch den Offizier bei der Bürger -
Landwehr
spielen konnte . Nicht lange vorher oder zur selben
Zeit

*) Unter dem 27 . April 1856 schrieb dembezüglichdie


Frank¬
furter Didaskalia : In einem Prozesse, den die bayerische
Regierung
gegen den nach New-Aork geflüchteten Fabrikanten Neustädter
aus
Bayreuth , wegen Wiedererhaltung einer in: Jahre 1848 aus der
Staatskasse zu seinem Fabrikunternehmen erhaltenen Geldsumme
(circa 30,000 Gulden) anhängig machte, wird diese wohl mit
leeren
Händen ausgehen , indem derselbe, wie im freien Amerika
üblich,
solche Disposition über sein Eigenthum getroffen hat ,
daß er besitz¬
los erscheint und ihm nichts genommen werden kann. Es ist
sogar
wahrscheinlich, daß die Kosten des Prozesses der bayerischen Staats¬
regierung zufallen werden. A. d. V.
20

der jüdische Rechtsconcipient Hänle , welcher bei den


hatte
es ge¬
Volksversammlungen stets das große Wort führte ,
„ Schatzkammerkrawalles"
wagt , in Folge des bekannten
Oberstkämmerer Grafen Pocci
an den hochehrenwerthen
rothen Blättern abgedruckten
einen offenen , in sümmtlichen
Die Zeitungsjuden Gotthelf,
Drobrief zu schreiben . *)
in ihren Blättern
Feust u . s. w . schrien und verdächtigten
Uni¬
nach Herzenslust und der getaufte , früher jüdische
Dr . Neumann erschien an der Spitze
versitätsprofessor
Freiheit schrien und „num-
der Schusterbuben , die nach
. " **) —
merirte die Fürsten wie Fiaker
im Religionswechsel
Wie es sich die bayrischen Juden
brachte der „ Münchener
oftmals bequem machen , darüber

, welche in
*) Dieser Hänle stammt aus einer Judenfamilie
hat ." Er selbst ist Jude ; einer
allen möglichen „Religionen gemacht
Protestant . Ein zweiter Bruder in
seiner Brüder in München ist —
dritter in Petersburg griechisch
Mainz wurde katholisch und ein
sich später in Wien verheirathen
unirt . Als dieser Jude Hänle
ein gutes Leumundszeugniß verweigerte,
wollte und die Polizei ihm
die Regierung , woranf die Polizei ihm
wandte er sich deßhalb an Ober¬
„Auf Befehl der Regierung von
folgendes Zeugniß ausstellte :
, daß er einen guten Leumund
bayern wird dem )c. Hänle bescheinigt
wohl noch auf ihn zürück!
besitzt !" — Wir kommen später A . d . B.

Werkes : Ludwig
**) Der bekannte Verfasser des geistreichen
, Herr vr . Sepp , erzählt Seite 376
Augustus , König von Bayern
Juden : Die Fischer von Tutzing hätten ein¬
Folgendes über diesen Ein¬
diesem Badegaste nicht ferner den
mal gerichtliche Klage gestellt , seinen
zu gestatten , weil er durch
tritt in den See in ihrer Nähe
vertriebe.
starken Knoblauchgeruch alle Fische A . d. V.
21

Volksbote " unter dem 9. Mai 1852 folgende ergötzliche


Geschichte:
,,— — Die Juden reisen auf alle mögliche Handel-
schaften : denn vom Handel und Schacher lebt der Hebräer
und füllt sich den Beutel. Das alles ist grad nichts Neues,
denn so haben sie's seit Alters getrieben ; aber jetzt reist
einer sogar auf den Religionsschacher und „macht im
Christenthum ". Vor ein paar Jahren ist so ein Kind
Israels, gebürtig aus Wangen, nach München gekommen
und hat nach dem Christenthum verlangt. Ein hiesiger
Geistlicher hat ihn unterrichtet und ein angesehener Mann
ist so gütig gewesen , die Pathenstelle bei ihm zu über¬
nehmen , kurz das Kind Israels ist öffentlich getauft wor¬
den. „Nun" , wird der Leser sagen, „das ist halt auch
nichts Neues, denn es lassen sich ja manche Israeliten
taufen und unser Herr Kultusminister Ringelmann selber
stammt vom Judenthum." Ganz recht, sagt der Volks¬
bot', aber das. Beste kommt erst. Nicht lang darnach ist
selbiger getaufte Jud' nach Wien gereist und hat dort
abermals Christ zu werden verlangt, hat wieder als Jud'
christlichen Religionsunterricht erhalten, ist abermals ge¬
tauft und hinterher dann auch noch gestrmt worden. Jetzt
möcht ' vielleicht einer sagen, das zweite Mal würd' doch
die Taufe bei ihm gefruchtet haben; aber nein, nichts
dergleichen , sondern selbiger Schacherer ist ganz kürzlich
wieder in München gewesen mit einem frischen badischen
Paß, worin er neuerdings als „Israelit" bezeichnet steht.
Hiernach scheint 's, daß, weil die Spekulation ihm bisher
allerlei „Profitche" abgeworfen hat, er auf den Gedanken
gekommen ist, „ aller guten Dinge seien drei. " Sollt' der
0

— 22 —

Judenbursch sich also irgendwo wieder anmelden , so hofft


der Volksbot ' , daß ihm statt der heiligen Tauf ' eine
andere Tauf ' verabreicht wird , die heilsamen Eindruck,
wenn auch nicht auf seinen Schachergeist , doch auf seinen
Körper macht . Die ganze Geschicht ' kann der Volksbot
übrigens vollkommen verbürgen und will nur noch hinzu¬
setzen , daß selbiges zweimal getaufte und doch als Jud'
hcrumvagabundirende Subjekt von hier wieder nach Wien
gewollt hat , vermuthlich um unterwegs wieder ein „ Ge-
schäftche im Christenthum " zu machen . "
Ueber einen andern Juden , welcher ebenfalls Geschäfte
in Religionswechsel gemacht , schreibt dasselbe Blatt unterm
23 . März 1855 Folgendes:
„— — Von unferm obersten Gerichtshof ist so eben
die Nichtigkeitsbeschwerde eines säubern Individuums ver¬
worfen worden , das Land auf Land ab sich berüchtigt
gemacht hat . Selbiges Subjekt schreibt sich Heinrich Mon-
heimer und ist von Geburt ein Jud ' , aber weil ihm seine
jüdische Gemeinde ein Stipendium nicht verabreicht hat,
ist er protestantisch geworden . Da jedoch auch seine neuen
Glaubensgenossen ihn nicht nach Wunsch unterstützt haben,
so hat er durch allerhand Kniffe und Pfiffe die Gunst von
katholischen Geistlichen zu erschleichen gewußt , ist dann auch
eine zeitlang katholisch geworden , wobei er indeß abermcn
nicht sein „ Profitche " gefunden hat , so daß er ' s nun bei«
den Wiedertäufern eine Weil ' probiert hat , bis er von
diesen endlich wieder zum Protestantismus übergetreten ist.
Während der Zeit hat er sich doch ausgegeben für einen
Schriftsteller und hat gesucht zu machen seine Massematten
dadurch , daß er hat gesammelt Subscriptionen und Voraus-
23

Bezahlung auf Bücher , die vor dem St . Nimmerstag nicht


gedruckt werden , wobei er besonders Geistliche geprellt und
namhafte Summen zusammengegaunert hat . Eine Zeit¬
lang hat er sich auch für einen „ Professor aus Posen"
ausgegeben , der wegen seiner religiösen Ueberzeugung ab¬
gesetzt worden sei , wofür abermals die Geistlichen mit
Batzen haben herhalten müssen . Im Jubeljahr 1849 ist
er Schriftführer bei einem demokratischen Verein gewesen,
hinterher aber hat er die Mitglieder desselbigen Vereins
Lei der Regierung von Mittelfranken denunzirt . Mit dem
Zwangsarbeitshaus hat er auch schon Bekanntschaft ge¬
macht , und der Volksbot ' müßt ' sehr irren , wenn er die¬
sen Vogel nicht schon vor ein paar Jahren in seinem
Blättl ausgeschrieben und besonders die geistlichen Herren
vor ihm gewarnt hätt ' . In letzterer Zeit hat er „ Ge-
schäftches " damit gemacht , daß er den Leuten durch Vor¬
spiegelung von Erbschaften Geld aus dem Sack gelockt
hat , zuletzt noch einem Bauern 50 fl ., womit er nach der
„schönen freien Schweiz " durchgebrannt ist , von wo man
den ehrlichen Schelm jedoch als Vagabunden retour gelie¬
fert hat , so daß er endlich wegen 13 Verbrechen und
8 Vergehen des Betrugs vom Appellgericht von Mittel¬
sranken vor die öffentliche Sitzung des Stadtgerichts zu
Ansbach verwiesen worden ist, wogegen Monheimerche
nun umsonst die Nichtigkeitsbeschwerde ergriffen hat , so
daß ihm also demnächst von den Ansbacher Gerichtsherren
eine anständige Versorgung ohne Zweifel zugesprochen
werden wird . "
Gleichwie die Ständekammer geduldet hatte , daß dem
Juden Neustädter die später veruntreuten 30,000 Gulden
24

vom Ministerium dargeliehen wurden, gab sie auch als¬


bald ihre Bewilligung zu einem neuen Subscriptions-
anlehen. Mit Bezug auf dieses Anlehen des Finanz-
Ministers(Lerchenfeld d) schrieben damals die Münchener
Blätter Nachstehendes:
„Es ist auf Grund dieses von den Ständen bewil¬
ligten Subscriptions-Anlehens bei dem Bankhaus Roth¬
schild ein Vorschuß von einer Million in zwei Raten zu
500,000 Gulden entnommen worden, die alsbald in 4
Terminen zu 200,000 fl. und 2 Terminen zu 100,000 fl.
wieder zurückbezahlt worden sind. Dafür hat aber selbiges
jüdische Haus nicht nur die guten Zinsen, von 34,527 fl.
48 kr. , sondern obendrein für seine MühwaltUng(Pro¬
vision) noch extra 10,000 fl. gekriegt . Man muß wohl
gestehen , daß das Haus Rothschild dabei nicht zu kurz
gekommen ist. "
Man sieht aus diesem abermals, welche bedeutenden
Provisionen diese Anlehen den Juden, stets abwerfen.
Aber alle diese Anlehen bringen doch nur geringe Pro¬
visionen und Zinsen gegen das, was der Jude am Stei¬
gen und Fallen der Staatspapiere, so wie am wechselnden
Cours des Papiergeldes verdient. Seit langer Zeit ist
es daher das eifrigste Trachten der bayerischen Juden, die
Regierung dahin zu bringen, Papiergeld zu schaffen.
Dieselbe hatte sich bis jetzt durchaus davon fern gehalten
und nur die bayerische Hypotheken - und Wechselbank hat
Papiergeld in ganz geringem Betrage ausgegeben . Der
Jude Fischel-Arnheim aus Bayreuth — eine Stadt, wo,
beiläufig gesagt, die ehemals silbernen Knöpfe an den
Jacken der umwohnenden Landleute von den Juden längst
25

in Blei verwandelt worden sind , brachte „ die Notwendig¬


keit Papiergeld zu schaffen " mehrere Mal in der Stände-
kammer in Vorschlag . Ueber eine deßhalb geführte Sitzung
berichtete man der „ Augsburger Postzeitung " im Jahre
1851 wie folgt:
„München , 21 . Febr . Ausgaben und Einnahmen
find festgestellt , das ist nunmehr abgemacht ; aber die
Deckung ist die Streitfrage , die noch jetzt die Sache be¬
wegt . Das Defizit ist da , die Nothwendigkeil der Deckung
gleichfalls , aber der Gang ist zweifelhaft . Der Grund¬
besitz soll besteuert werden , nach andern Meinungen alle
Steuerfähigen . Die Sache hat in der That ein doppel¬
tes Gesicht . Hr . Arnheim -Fischel schlug als Mittel der
Deckung Papiergeld vor . Er hatte zu diesem Zwecke
neunzehn verschiedene Sorten Papiergeld mitgebracht und
folgte dem Schluffe der Analogie bei Begründung der
Sache . Während seiner mit Wärme gehaltenen Fürsprache
hielt er ein papiernes Portefeuille in die Höhe . Hr.
Römmich nahm ihm dasselbe ab , Hr . Lang breitete es
auf seinem Tische aus und betrachtete die so gebildete
Charte . Es war auf dem Wege des Zaubers oder des
Wechsels wieder in die Hände Hrn . Arnheims gelangt,
ohne daß ich den Augenblick der Rückkehr in die frühere
Hand hätte bemerken können — absit omen . Hr . Arn¬
heim empfahl auch sein Papier dem Hrn . Finanzminister,
und bemühte sich deßhalb an den Ministertisch , allein
Hr . Aschenbrenner , Excellenz , wehrte mit beiden Händen
ab ; auf Eindringen seines Gegners gab er nach , legte
jedoch sofort das Papier Hrn . Arnheims auf den Tisch
des Hauses und hier wehrte Hr . Präsident der Kammer
26

ebenfalls ab. Kein Mitglied der Kammer berührte das


Bedenkliche diesesMittels und doch hatte Hr. Arnheim
es selbst angedeutet: Wer Papiergeld braucht, muß Agio
bezahlen; und wer solches umwechselt, muß Agio bezah¬
len. Wer wechselt ?"
Mit Bezug auf diesen Fischel -Arnheim brachte der
„Nürnberger Correspondent " gegen Ende September 1863
folgende Nachricht:
„München, 29 . Sept. Hr. Landtags-Abgeordneter
Dr. Arnheim aus Bayreuth ist von der Stadtgemeinde
Hof zu ihrem Ehrenbürger ernannt worden und zwar
„zur Würdigung seiner ausgezeichneten Verdienste , welche
er sich seit einer Reihe von Jahren um das Wohl der
Gemeinde erworben hat." Der deßfallsige Beschluß der
beiden Gemeindecollegien hat die allerh. Bestätigung er¬
halten. Dr. Arnheim ist der erste Israelit in Bayern,
dem von einer unserer Städte das Ehrenbürgerrecht ver¬
liehen wird; er ist seit fünfzehn Jahren Vertreter des
Wahlbezirks Hof in der Kammer der Abgeordneten und
seitdem auch immer Mitglied und Secretär des ersten
Ausschusses , zur Zeit auch Mitglied des Gesetzgebungs-
Ausschuffes der Kammer ."
Es ist kein Zweifel, daß der Jude Fischel -Arnheim
sich seit einer Reihe von Jahren um die Stadt Hof viel
Verdienst erworben hat. Ihm verdankte die Gemeinde
auch wahrscheinlich die Ernennung-des getauften Juden
Hellmann zum Rath an ihr Bezirksgericht . Dieser Hell¬
mann war bis wenige Jahre zuvor Advokat in Weismain,
wo man über seine Art Geld zu machen , allerlei artige
Geschichten erzählte. Urplötzlich wurde er (1859?) zum
27

Rath in Hof gemacht , obwohl er bis dahin nie im


königlichen Staatsdienste gestanden hatte . Ein paar
Jahre später berief man ihn sogar als Bezirksgerichtsrath
nach Lohr in Unterfranken . Er brachte dorthin ein Ver¬
mögen von nahezu 100,000 fl . mit , welche er in Weis¬
main und Hof „verdient " hatte , denn , wenn gleich im
königlichen Staatsdienste stehend , trieb er fort und fort
allerlei Geldspekulationen.
Obwohl er zum Katholizismus übergetreten war und
äußerlich dessen Formen beobachtete , stand er doch nament¬
lich, als er noch in Hof war , mit seinen früheren Glaubens¬
genossen stets auf dem besten Fuße . Dieselben arbeiteten
ihm fortwährend in die Hand , während er sie selbst in
jeder Weise ebenfalls beschützte. Bald bemerkten auch die
Schreiber und selbst die übrigen Räthe beim Gericht in
Lohr , daß der getaufte Jude stets die Juden mit beson¬
derer Artigkeit behandelte und sie oft in sein Cabinet
einlud , wo sie dann mit einander „ mauschelten " . Gegen
Protestanten und Katholiken zeigte sich der Herr Rath
stets -kalt und hoffährtig , wenn dieselben nicht etwa sehr
vermögend waren oder eine Stellung hatten , worin sie
ihm nützlich sein konnten.
Die Räthe des Collegiums erkannten , „ daß es mit
dem Katholizismus des Herrn Rath Hellmann nicht weit
her sei . " Den Beweis dafür fand man auch bald
in Folgendem:
Als nämlich einmal eine Bezirksgerichtssitzung in Hof
angesagt war , ließ sich der getaufte Jude unter dem Vor¬
wände abmelden , „daß heute ein Feiertag sei. " Da
aber an diesem Tage weder ein protestantischer noch ein
28

katholischer Festtag war , so sahen sich die übrige « Räthe


und die Schreiber befremdet an , suchten endlich im Sulz-
bacher Kalender nach und fanden , daß dieser Tag ein
„Judenfeiertag " war . Der katholisch gewordene Jude
hielt also im Geheimen noch zmw jüdischen Glauben ! In
Lohr sollen dem Herrn Rath noch mehrere ganz ähnliche
Geschichten passirt sein . — Als er am 1 . August 1868
daselbst verstarb , hatte er kurz vorher noch einige Zeit
mit einem Rabbiner conferirt *) . Ob sein Freund Fischel,
der jetzt schon längst todt ist, äußerlich auch im Christen¬
thum stand , wissen wir nicht und in das Innere schaut
halt Niemand.
Welchen scheußlichen Wucher die Juden in ganz Bayern
mit Getreide , Vieh rc. treiben , wie sie überall als Fälscher
des Branntweines , des Weines und sonstiger Getränke
bekannt sind , wie sie sich als Hypothekengläubiger und
Güterzertrümmerer nach den Revolutionsjahren gebahrten,

*) Von dem geheimen Judenthum in Spanien zur Zeit Kaiser


Karls V . habe ich in meiner Schrift „Die Juden in Frankfurt a . M ."
einen auffälligen Beweis gegeben . Der in Mainz erscheinende „Is¬
raelit " brachte vor einiger Zeit auch unter der Rubrik Spanien
Folgendes:
„Noch bis vor wenigen
Jahrzehenten haben in Spanien
heimliche Judengelebt , die sich öffentlich zum Christenthum
bekannten ; ein deutscher Glaubensgenosse , welcher unter Napoleon
den deutschen Feldzug mitgemacht hatte , erzählte uns einst folgende
merkwürdige Geschichte: „Ich war, " erzählte er, „einst in einem
Hause einquartirt , in welchem das Haupt der Familie todtkrank
darniederlag . Während ich mein Abendessen zu mir nahm , erschien
ein Geistlicher, um dem Kranken die letzte Oelung zu verabreichen.
29

darüber brachte der „ Volksbote " in München vielfach Be¬


richte , von denen wir einige ausziehen und folgen lassen:
„Von der Rhön wird geschrieben , daß hier allent¬
halben viel Schnaps getrunken werde ; da aber das Korn
zu theuer und die Kartoffeln zu rar sind , so bereiten die
Juden aus Spiritus einen Schnaps , der Brust und Magen
frißt und für die Gesundheit höchst schädlich ist . Es ist
beinah ' kein Wirth , der nicht dies Höllenwaffer aus¬
schenkt."
Und ferner heißt es in einer Correspondenz deffelben
Blattes:
„Von der Alz : " „Lieber Volksbot ' , du hast unlängst
in deinem Blättl gefragt , wie es sich mit einem in Trost¬
berg eingekäfigten Juden verhalte ? Es soll wirklich so
etwas Passirt sein und wir hoffen , dir noch sichere Nach¬
richt darüber geben zu können . So viel aber ist gewiß,
daß der Jude Bauer gegenwärtig zwischen Trostberg
und Tittmoning Geschäfte macht und eben jetzt in Freits-

Dieser aber stieß mit letzter Kraftanstrengungden Geistlichen zurück


und rief: „Schema Israel !" Da ließ der Geistliche das hochgehobene
Kreuz zur Erde niederfallen und rief: „Haschem Elohenu !" Ich
aber legte Messer und Gabel nieder, erhob mich und sprach mit
lauter Stimme : „Haschem Echad!" War das eine Erkennungs¬
scene! Kranker und Geistlicher waren beide heimliche Juden, die in
dem fremden Soldaten ihren Bruder erkannten! Der kranke Haus¬
herr erholte sich wieder und lebte noch einige Tage; er hatte, als
er dann starb, den Trost, daß Glaubensgenossenihm die Angen zu¬
drückten."
Der Verfasser des Buches: „The Bible in Spain “ gibt noch
mehr darüber, dessen wir bei den „Juden in Spanien " eingehend
gedenken werden! A. d. V.
30

moos im Namen eines Hauptmanns zu München ein


Bauerngut zertrümmert . Auch an andern Orten zwischen
Alz und Salzach macht er seine Geschäfte . Jndeß werden
die anderwärts beklagten Folgen der Güterzertrümmerung
auch in dieser bisher ziemlich verschont gebliebenen Gegend
nicht lange auf sich warten lassen . "
Sodann schreibt dem gleichen Blatte einige Wochen
später warnend und ermahnend „ Aus dem Gericht
Rothenfels " ein Landmann:
„Lieber Volksbot ' , der verderbliche Judenwucher ist bei
uns gar nicht zu beschreiben ; nicht die Juden werden
hier von den Christen gedrückt , sondern umgekehrt , die
Juden erdrücken die Christen . Aber der Krebsschaden
bleibt unheilbar , wenn nicht bei den Gerichten anders als
wie bisher mit den Juden wegen ihres Wuchers verfahren
wird . Wer gescheidt ist , bleibt freilich von den Juden
weg , aber die Thörichten und Einfältigen sollten denn
doch auch einen Schutz von der Obrigkeit haben . Wenn
ein Christ z. B . bloß 50 fl . von einem Juden gekriegt
hat , aber 85 dafür hat schreiben müssen , und dies hin¬
terher vor Gericht angibt , warum wird der Jud ' nicht
gestraft '? (Der Volksbot ' kennt schon Landrichter , die eine
gute Mixtur für solche Hebräer haben , und bei jeder
Verschreibung erst ein scharfes Examen halten : aber frei¬
lich gibt ' s auch Bauern , die zu ihrem eigenen Schaden
bei Gericht nicht die Wahrheit sagen , sondern angeben , daß
sie wirklich erhalten hätten , was sie nicht erhalten haben .) "
Unter dem 30 . April 1852 schreibt dann dasselbe
Blatt , welches damals allein wagte , gegen die Betrüge¬
reien der Jüden vorzugehen , das Folgende:
31

„In . Frankenthal haben die Verhandlungen des


Zuchtpolizeigerichts gegen den Hebräer Isaak Kuhn von
Bissersheim wegen Wucher und Prellerei, nachdem sie am
29. März begonnen , am 4. April Abends 8 Uhr ihr
Ende erreicht . Weil Kuhn ein gewaltig„graußer Ko¬
chern" ist, so hat man geglaubt, daß bei diesem Wucher¬
prozeß nicht viel herausspringen würd' ; das End vom
Lied hat aber die Leut' eines ganz Andern belehrt. Im
Vergleich zu den zahllosen„Massematten ", die dieser
Haupt-„Bekrimpler " seit vielen Jahren gemacht hat,
sind die 63 Anklagefälle freilich eine geringe Zahl, aber
viele davon sind sehr bedeutend und gravirender selbst,
als die in den Prozessen der zweibeinigen Pfälzer Wölfe.
Kuhn, wie gesagt, kochem, ein schlauer Fuchs, daher
verschmitzter als die Wölfe, ist Anfangs nach Judenmanier
ganz frech vor Gericht aufgetreten , bis das Gewicht der
Ueberführungen und die einschneidenden Mahnungen des
Präsidenten Mohl ihn so herunterstimmten , daß er zuletzt
ein ganz erbärmliches Auwaigesicht schnitt . Nahezu an
zweihundert Zeugen wurden vernommen und ihren Aus¬
sagen nach wurde die Schändlichkeit des wucherischen
Treibens und der Prellerei namentlich in zwei Fällen ge¬
nugsam an den Tag gelegt. Ein Zuhörer der ganzen
Verhandlung schreibt : „Wahrhaft empörend aber war es
zu hören, wie durch Mittelspersonen Versuche zur Be¬
stechung einzelner Zeugen gemacht und wie nicht weniger
als viermal wirklich falsches Zeugniß abgelegt worden.
Bis zur Ausnahme des Protokolls ließen es diese Menschen
kommen , und erst die Furcht vor der bevorstehenden Strafe
hielt sie von der Unterschrift zurück und brachte sie zum
32

Geständnis ; , daß sie gelogen . Sie wurden mit Schande


aus dem Gerichts !aal gejagt , eine Strafe , die freilich für
solche Menschen noch immer zu gering ist , so riesengroß
sie auch einem ehrlichen Manne erscheinen muß . " Unter
diesen Strolchen befanden sich auch 2 „ Meschofsem " des
Juden Kuhn , der Mackler Leppel von Obersulzen und
der Handelsjud ' Joseph Simon von Neuleiningen . Als
sie zu Protokoll genommen werden sollten , gaben sie unter
Zittern und Beben die Erklärung ab : „Herr Präsi¬
dent , wir haben gelogen und wir nehmen Alles
zurück ; unser Gedächtniß ist schwach . " Als sie aus
dem Gerichtssaal hinausgegangen wurden , äußerte der
Gerichtspräsident : „ Das ist doch gräflich " , worauf , gleich¬
sam als Erwiderung , Simon bemerkte : „ jo is es grä߬
lich " , während Leppel mit . einem demüthigen „ ich em-
pfehl ' mick Ihne " den Saal verließ . Die beiden „ Me-
schossem" sind wahrscheinlich der Meinung gewesen : „ As
is Purim kein Jontef und Gedaches keine Krenk " , so ist
falsches Zeugniß auch kein Meineid . — Die Staatsbe¬
hörde beantragte gegen Kuhn eine Geldstrafe von
15,700 fl ., als Hälfte des Wucherkapitals , und zwei
Jahre Gefängniß wegen Prellerei . "
Bei Gelegenheit der am 18 . Oktober 1852 stattge¬
habten Versteigerung von Diamanten und Juwelen aus
dem Münchener Pfandhause , deren Werth sich auf mehr
als zwei Mal hunderttausend Gulden belaufen haben soll,
deckt der „ Volksbote " wieder einmal die Machinationen der
Münchener und auswärtiger Juden in derber Weise also auf:
„ - Bei der Kostbarkeitenversteigerung auf dem
Rathhaus haben hiesige und auswärtige Geschäftchesmacher,
33

größtentheils Hebräer , gute „ Massematten " gemacht und


einen großen „ Rebach " gezogen . Israeliten und „ Gojim"
haben uämlich „ Mottches " gemacht bei der AuWon und
später die erstandenen Gegenstände im „ Bayerischen Hof"
wieder unter sich versteigert . Der Hauptjud ' , von dem
dieser profitable Vorschlag ausgegangen , soll ein bekannter
Geschäftchesmacher von hier sein . Der Magistrat soll für
die erstandenen Pretiosen 120,000 fl . eingenommen haben;
um was er aber bei diesem Manöver „ bekrimpelt " wor¬
den , ist nicht
bekannt . ( Auffallend scheint 's , daß der
Magistrat von diesem verabredeten Getriebe der Geschästs-
macher nichts verspürt und demselben keinen Riegel vorge¬
schoben hat .) "
Als der Judenwucher in München gegen Ende des
Jahres 1852 gar zu arg geworden war , vernahm man
mit Bezug auf das Vorgehen der Regierung gegen den¬
selben das Nachstehende:
„München , 14 . Dezember . Die Leser werden sich
wohl noch erinnern , daß der Jud ' Joseph Neuburger
— das Hauptindividuum , bei dem Ende Septembers
nach Wucherpapieren gehaussucht wurd ' — die Keck¬
heit gehabt hat , von wegen der Bemerkungen über seine
von der Polizei abgefaßten „ Papierches " dem Volksboten
eine sogenannte „ Berichtigung " zu schicken, womit er sich
pfiffig weißwaschen wollt ' .
Der Volksbot ' wußt ' zur Zeit
ganz wohl , daß es mit selbiger „ Berichtigung " nichts war,
als faule Fisch ' , allein nach dem Art . 47 des Preß-
gesetzes mußt ' er sie in seinem Blättl vom 3 . Okt . ab-
drucken , gab aber im Uebrigen gar keine Antwort drauf,
weil er im Voraus überzeugt war , daß selbiger Hebräer
O
34

ganz anderswoher schon eine Antwort kriegen würd ' .


Um die gleiche .Zeit hatt ' jener Neuburger auch noch eine
Erklärung in d« „ Volksbötin " aufgetischt / worin dem
Volksboten gar eine ' „ Eh renkränkungsklag " angekündigt
wurd ' , deren Ergebniß selbiger Hebräer seiner Zeit dem
Publikum mitzutheilen versprach , die aber bis heute wohl¬
weislich gar nicht gestellt worden ist . In seiner so¬
genannten „ Berichtigung " (in Nummer 293 des Volks¬
boten ) war selbiger Joseph Neuburger keck genug , schlie߬
lich zu sagen : „ Was das Resultat der Durchsicht meiner
„Papiere betrifft , so kann ich dasselbe mit ruhigem Ge¬
wissen abwarten und werde es seiner Zeit bekannt
„geben . " Wie „ ruhig " aber das „ Gewissen " desselbigen
Hebräers war , ergibt sich am Besten daraus , daß er seit¬
dem durchgebrannt ist ; eine Antwort auf seine „ Berichti¬
gung " ist jetzt auch erfolgt und lautet:
Steckbrief : Der hiesige israelitische Kaufmann
Joseph Neuburger , welcher mehrerer Betrügereien
im Verbrechensgrade dringend verdächtig ist , hat sich
von hier entfernt , und . konnte dessen Aufenthalt bisher
nicht ermittelt werden . Ich . ersuche daher sämmtliche Ge¬
richts -, Polizei - und Militärbehörden des In - und Aus¬
landes , auf den Kaufmann Joseph Neuburger Spähe zu
verfügen und denselben im Falle Betretens in die dies-
gerichtliche Frohnveste einliefernzu lassen . — Personal¬
beschreibung des Neuburger . Derselbe ist 37 Jahre alt,
etwas unter mittlerer Größe , untersetzter Statur , breit¬
schulterig und dickleibig , hat eine lebhafte Gesichtsfarbe,
schwarze Haare , keinen Bart , ist stets elegant gekleidet und
pflegt rasch mit kurzen Schritten zu gehen . Den 10 . Dez.
85

1852 . Der I . Untersuchungsrichter am k. Kreisr¬


und Stadtgericht München . Weichster , Rath . Seibold . "
Außer diesem scheußlichen Wucherjlwen , welcher , wie
man sieht , das Weite gesucht - hat , ließ die Regierung von
Oberbayern damals noch siebzehn Juden und Juden-
genofsen wegen Gewohnheitswucher gerichtliche prozessiren.
Zn der bayerischen Pfalz ging sie zu gleicher Zeit auf
das schmähliche Treiben der Juden los . Die Gebrüder
Wolf in Dürckheim , welche fast die ganze Umgegend )/ be¬
trügerisch brandschatzten , wurden nach rheinischem Rechte
belang ! entzogen sich aber der Verfolgung theilweise durch
die Flucht . Ueber der gegen dieselben ^ geführte Wucher¬
prozeß wurde damals das Folgende unter .dem 8 . April
1852 in süddeutschen Blättern berichtet : ;; 1
„Aus Dürkheim in der Pfalz hat man uns schon
unter dem 29 . Januar gemeldet , daß dort plötzlich eine
Untersuchungs -Kommission von Frankenthal angekommen
wäre und die Wohnung der jüdischen Handelsleute Jakob
Wolf und der vier Söhne desselben durchsucht und zu¬
gleich alle vorhandenen Bücher und Papiere dieser Wölfe
in Beschlag genommen hätte , weil Anzeigen wegen argen
Wuchers gegen sie gemacht waren . Die abgefaßten Schuld¬
urkunden dieser Juden sollen , wie damals berichtet wurde,
über eine Viertelmillion Gulden betragen . Hinterher hat
einer selbiger Wölfe in den Zeitungen gewaltig aufbegehrt,
daß man solchen gutherzigen Leuten , wie sie seien , Wucher
und Hartherzigkeit nachsagen wollte . Seitdem ist aber
der nach Dürkheim gesandte Untersuchungsrichter die ganze
Zeit dort beschäftigt gewesen . Hunderte von Zeugen find
bereits abgehört und noch ist - gar kein Ende abzuseheu.
36

Der Gerichtssaal ist unausgesetzt mit Zuhörern von Stadt


und Land angefüllt , die nun mit Staunen nnd Schauder
Hüten , auf welch ' , abgefeimte und gewissenlose Weise eine
große Anzahl von Familien und Einzelnen ganz plan¬
mäßig um ihre Habe und zum Theil an den Bettelstab
gebracht , zum Theil zur Auswanderung genöthigt worden
sind . Der wackere Gerichtspräsident Dr . Mühl hat sich
bei dieser Gelegenheit auf das Nachdrücklichste gegen die
Schändlichkeit des Wuchers ausgesprochen ; das Schlimmste
aber - ist , daß solche Blutsauger nach pfälzischen Gesetzen
nur um Geld gestraft werden können , da sie sonst über
und über das Zuchthaus verdienten . Waih ! mer sind
doch ehrliche Leut !"
Einige Tage später hieß es in einem andern Blatte:
„In der Pfalz unter der Oberaufsicht des wackern
Präsidenten Herrn von Hohe gehen die Gerichte den
Wucherern stark auf den Leib . Zu Dürkheim z . B.
hatten jüdische Handelsleute , Namens Jakob Wolf seo .,
und dessen Söhne Jakob , Joseph und Karl Wolf in Ge¬
wohnheitswucher gute Geschäfte gemacht und in der ge¬
wohnten Judenmanier christlichen Nachbarn nach bestem
Können das Blut abgezapft ; nun aber kam ihnen der
kgl . Bezirksrichter Metzner auf die Spur , und hat gegen
sie wegen Gewohnheitswucher einen Prozeß angefangen . "
Unter dem 31 . März 1852 ließ sich die „ Frankst
Postzeitung " darüber Folgendes aus Dürkheim schreiben:
„Die große Untersuchung gegen hiesige Wucherer ist nach
immer im vollen Gange . Der von Frankenthal hieher
committirte Untersuchungsrichter ist ununterbrochen ab¬
wesend und beschäftigt . Hunderte von Zeugen sind bereits
37

angehört und noch -ist das Ende der Untersuchung nicht


abzusehen. Mittlerweile wurden zwei andere bedeutende
Wucherprozesse vor dem Bezirksgerichte zu Frankenthal
verhandelt . Das Feld dieser Wucherer war der benach¬
barte Kanton Grünstadt . Die letzte Verhandlung hat
das Gericht drei volle Tage in Anspruch genommen,
und noch ist nicht einmal das Urtheil gesprochen. Der
Gerichtssaal war unausgesetzt mit Zuhörem von Stadt
und Land angefüllt , die mit Staunen und Schauder hör-?
ten , auf welche abgefeimte und gewissenlose Weise eine
große Anzahl von Familien und einzelne Personen syste¬
matisch um ihre Habe , nicht selten an den Bettelstab ge¬
bracht und zur Auswanderung genöthigt wurden . Der
königl. Bezirksgerichtspräsident , Herr Dr . Möhl , hat bei
dieser Gelegenheit sehr ernst und eindringlich gegen die
Schändlichkeit des Wuchers gesprochen. Zu bedauern ist,
daß nach unserer Gesetzgebung solche Gewohnheitswucheret
und Blutsauger nur in Geldstrafen verfällt werden können,
während sie außer diesen gewiß das Zuchthaus ver¬
dienten . "
Fast zu gleicher Zeit berichtete der „ Münchener Volks¬
bote " : „ Aus Frankenthal drüben schreibt die Pfälzer
Zeitung , daß vor mehreren Tagen der jüdische Doktör
Wolf der( Erzschelm, wie er sich in der Beilage zu
Nr . 28 der Speyerer Zeitung vom 1 . Februar d. I.
selber betitelt hat ) seinen Bruder , den berüchtigten Wucherer
Jakob Wolf im Bezirksgefängniß besucht und dabei
gezeigt hat, daß er noch was mehr als Medizin studiert
hat . Er hat nämlich bei selbigem Besuch seinem würdi¬
gen Bruder den Rath gegeben : „Laß dich verhungern.
38

oder wenn du kannst in den GefäNgnißhof , schluck Kie-


selstain , ich will dann doch sorgen für daine Kintter ! " -
Man sieht , der Doktor kalkulirt nicht übel ; durch dm
Hungertod soll der Wucherprozeß petichirt und damit den
Kindern des Wucherers das schöne Sümmchen von etwa

35,000 fl . gesichert werden , die er aus ' dem Blut seiner-

Opfer herausgesogen hat . Jndeß wird das Gericht schon

dafür sorgen , daß der Gerechtigkeit keine Nase gedreht


wird . "

Endlich erfolgte denn auch das Urtheil in dieser Sache


und berichtete die „ Augsb . Postzeitung " darüber Nach¬

stehendes:

„Frankenthal , 3 . Nov . Heute Abend ist das Urtheil


in dem bekannten Wucherproceffe gegen den Israeliten
Wolf von Dürkheim gesprochen worden . Die -Sitzung
dauerte vier Stunden ; das Urtheil selbst umfaßt nicht

weniger als 60 geschriebene Bogen und lautet dahin:

daß Wolf 1) wegen Gewohnheitswucher mit einem Kapi¬


tal von 68,000 fl . zu einer Geldbuße von 30,000 fl.

und 2 ) wegen Prellerei zu einer Gefängnißstrafe von

zwei Jahren verurtheilt worden ist , außerdem auf die


Dauer von zehn Jahren , der Ausübung aller bürgerlichen
Rechte -verlustig geht und endlich sämmtliche Kosten des

Prozesses tragen wird , die in Betracht der sechsmonat¬


lichen Voruntersuchung und der dabei stattgehabten Zeu¬

genverhöre , sowie der fünfhundert Zeugen , welche bei den


dreiwöchentlichen Verhandlungen im Monat September

abgehört wurden , sich gleichfalls auf eine enorme Summe


belaufen müssen . "
39

Zu guter Letzt brachte die „ Pfälzer Zeitung " noch


folgende für die Gläubiger betrübende charakteristische
Nachricht:
„Der über das Vermögen des durch den großen
Wucherprozeß berüchtigt gewordenen Jakob Wolf d . j . von
Dürkheim aufgestellte Status hat dem Vernehmen nach
ein Defizit von mehreren tausend Gulden ergeben , so daß
nicht einmal alle Gläubiger , als welche auch ein Theil
seiner bewucherten Schuldner aufgetreten , vollständig be¬
friedigt werden können . Ob es dabei mit ganz natür¬
lichen Dingen zugegangen oder ob vielleicht Scheinverkäufe
u . dgl . stattgefunden , vermag ich indeffen nicht anzugeben;
nur sollte man denken , daß der Wucher sich kaum der
Mühe lohnte , wenn nichts dabei herauskäme . "

Während der Prozeß gegen diese Juden im Gange


war , sah sich die Regierung der Pfalz (an deren Spitze
der sehr verdienstvolle Herr von Hohe stand ) veranlaßt,
noch gegen mehrere andere Wucherjuden energisch vorzu¬
gehen . Man berichtete unter Anderem über diese Sache
der „ Augsburger Postzeitung " wie folgt:
„Aus den Vogesen, 3 . Mai . Vor kurzem wurde
der Grünstadter Wucherer Levi zu schwerer Geldstrafe
verurtheilt , die große Gerichtsuntersuchung gegen die
Dürkheimer Geldjuden ist noch nicht geschlossen und zum
Spruche reif , — und schon ist wieder bei einem andern
Glaubens - und Geldgenossen , dem Israeliten Wolf in
Maikammer , eine gerichtliche Untersuchung wegen desielben
Vergehens eingeleitet worden . Es ist ganz recht und im
höchsten Grade anerkennenswerth : unsere Gerichte gehen
40

dem nagenden Krebsschaden unserer Landbevölkeruug mit


Wasser und Feuer zu Leib. Es ist aber auch Zeit, wenn
unser Mittelstand nicht in Kürze von Haus und Gut ge¬
jagt und unverschuldet verarmt am Hungertuche nagen
soll. Unsere gedrückten Zeit- und Geldverhältnisse , das
ganz entschwundene Zutrauen, der gefallene Credit ge¬
statten oft einem Bauer, der noch mehrere tausend Gulden
freies Vermögen besitzt, nicht die Möglichkeit
, einige hun¬
dert Gulden bei einem Christen erborgt zu erhalten. Die
spekulativen Juden, die oft etwas Kleines wagen, um
Großes zu gewinnen , sind dann sehr zuvorkommend , geben
ihm das Verlangte mit Vergnügen , machen^iber solche
Bedingungen , daß, wenn er sie später erfüllen soll, er
z. B. für 3—400 fl. erborgtes Geld seiner 1500—
2000 fl. veranschlagten Liegenschaften verlustig geht. Nur
durch ein solch einträgliches Wuchergeschäft war es mög¬
lich, daß heute die Juden unsere reichsten Capitalisten
sind. Wir kennen welche , die vor 50 Jahren noch den
Bettelsack von Ort zu Ort getragen , heute aber durch
ihre speculative Betriebsamkeit im Besitze eines Vermögens
von 100- 150,000 fl. sind."
Ueber den in vorstehendem Artikel gedachten Juden
Levi in Grünstadt erfuhr man gegen Ende des Jahres,
daß derselbe trotz eingelegter Appellation zu 5000 Gulden
Geldbuße wegen Gewohnheitswucher verurtheilt worden
sei. Die Untersuchung gegen den Juden Wolf in Mai¬
kammer hatte fast dasselbe Resultat. Aehnliche Prozesse
gegen Pfälzer Juden lieferten noch mehr den Beweis, wie
sehr das Volk in diesem schönen bayerischen Landestheile
in Judenhand gekommen ist. Ueber einen dieser Wucher-
41

jubelt berichtete der „ Münchener Volksbote " unterm 10.


November 1852 schließlich noch Nachstehendes:
,, — — Au Waih ! jetzt gibt 's Auszug der Kinder
Israels aus Aegypten-Pfalz und das zusammengeschmuste
Gold und Silber muß da mit , wie einst beim Auszug
aus Aegypten ; dazu kommen sie gerad ' so glücklich jetzt
über 's atlantische Meer , wie einst ihre Väter mit den
entlehnten goldenen und silbernen Gefäßen durch's rothe.
Kaum sind die Brüder des Wucherjuden aus Dürkheim
mit Aufpackung von Geld und Geldeswerth , aber mit
Hinterlaffung des gegen sie eingeleiteten Prozeßes nach
Amerika durchgebrannt , damit man sie nicht beim Kragen
fassen , in den Käfig sperren und ihnen das erwucherte
Sündengeld abnehmen könnt' , so sind auch schon zwei
andere Juden aus der Pfalz gleichfalls nach Amerika ab¬
geschoben, nämlich das saubere Brüderpaar Samuel und
Ludwig Wormser von Landau , die auch zu der raffi-
nirten Sippschaft gehören , die „unsere Leit " „grauße
jüdische Köpf " nennen . Dies ist das nämliche Paar,
welches wegen ihres Treibens bei Militär -Ersatzmanns¬
verträgen durch das Pfälzer Appellationsgericht zu Geld¬
strafen von 1676 fl. zum Besten des Jnvalidenfonds ver-
urtheilt wurden . Jetzt sind auch diese Maffemattenmacher
auf und davon , das Geld , um das sie die „ Gojim " „be-
krimpelt " haben , ist in Sicherheit gebracht und die Ge¬
richte haben 's Nachschauen, weil man nicht bei Zeiten hat
auf sie Beschlag legen können. "
Seitdem hat , trotz der Verurtheilungen , der Wucher
der Juden in der Pfalz von Jahr zu Jahr zugenommen.
Nur sind dieselben — durch die Prozeße gegen die Juden
42

Wolf , Levi , Wormser rc. gewitzigt — noch viel vorsich¬


tiger in ihrem Treiben geworden . Seit die Juden aber
in Bayern ihre vollkommene Emanzipation durchgesetzt
haben , namentlich seit 1862 , haben ,sie sich auch schaaren-
weise nach den alten Landestheilen , nach der Oberpfalz,
nach Altbayern rc. gezogen und treiben dort den Wucher
auf die scheußlichste Weise.
Der Herzog Wolfgang von . Zweibrücken und Neuburg,
direkter Ahnherr des bayerischen Königshauses , dessen am
17 . August 1568 zu Meisenheim errichtetes Testament bei
den erlauchtesten Wittelsbachern stets als Haus - und Suc-
cessionsgesetz gegolten , *) bestimmte unter Anderm im Para¬
graph 25 deffelben : „daß die Juden — wider die er von
Jugend auf eine unumwunden ausgesprochene Antipathie
hegte , — aus seinen Gebieten und denen seiner Erben für
ewige Zeiten ausgeschlossen werden sollten . "
Auf dieses Hausgesetz fußend , konnte und kann des
Königs von Bayern Majestät , trotz der Ständekammer,
die Emanzipation des Judenvolkes in seinen Erb -Landen
jederzeit rückgängig machen . Die schwachmütige Herzens¬
güte des Königs Max II . ließ jedoch Gnade für Recht
ergehen und gewährte den Juden Alles , was sie ertrotzen
wollten — selbst einstweilen den Einzug in die uralten
Stammeslande , welche bis dahin noch keinen ansässigen
Juden gesehen hatten . Sonderbarer Weise befand sich
gerade damals in der unmittelbarsten Mhe des Königs
ein bekannter Judensproste . Dies war Niimand anders.

*) Siehe : Döllinger . Verordnungssammlung vom Jahre 1835.


Band 1 , Seite 12 und 17.
43

als der nur durch mittelmäßige literarische Produktionen


bekannte Poet Paul Heyse . Die Mutter dieses Juden¬
sprossen war eine' geborene Jüdin mit Namen Saling,
eine Niece des bekannten Kriminal-Direktors Hitzig (im
Judenthume Jtzig geheißen ) in Berlin. Heyse ist dadurch
mit den Rothschild und auch mit der ganzen vornehmen
und vielfach geadelten Judenklique in Berlin, wovon wir
später berichten werden , auf das Nächste verwandt.
Man sah diesen Judensprossen Paul Heyse im Herbste,
1860, als des Königs Maximilian II. Majestät in Dürk¬
heim in der Rheinpfalz zur Traubenkur verweilte , stets
mit dem literaturfreundlichenKönige ausfahren und be¬
merkte ihn fast überall auch sonst in seiner Gesellschaft.
Später scheint eine kleine Bombe in das kühne Mauer¬
werk hineingefallen zu sein, welches Herr Heyse und Com¬
pagnie aufgeführt hatten, denn derselbe stand schon einige
Zeit vor König Max II . Tode außer allen Beziehungen
zum Hofe. Trotzdem hatte er in München Verbindungen
' genug, um die Aufführung fast aller seiner schwächlichen
Machwerke durchzusetzen . Das Publikum fand indessen
trotz der meist sehr vorzüglichen Ausstattungen, welche der
sehr verstandesbegrenzte , dünkelhafte Jntendanturrath
.Schmidt und später der höchst unbedeutende Hostheater-
intendant von Perfall seinen Stücken verlieh, wenig Ge¬
schmack daran. Sein Schauspiel „Elisabeth Charlotte"
wurde nur durch die Juden vom vollkommenen Fiasko
gerettet. Das Frankfurter Conversationsblatt brachte über
dieses Theaterstück folgenden ergötzlichen Witz:
„Aus Weimar erfahren wir durch die Nationalzeitung,
daß Paul Heyse 's „Elisabeth Charlotte" „ein echt dent-
— 44

sches Schauspiel " genannt werden kann . „Auch eine An¬


sicht, " sagte der Teufel , als er sah , daß sein Schweif
sich in ein Mühlrad verwickelte." —
Das am 2 . Febr . 1867 auf dem Münchener Hof¬
theater dargestellte morgenländische Märchen , frei nach
Gozzi von Paul Heyse, hatte gleichfalls nur bei Juden
Erfolg , weil darin der jüdische Renegat , „Ben Abbas ",
so recht als ein Muster von Edelmuth und Hochsinn hin¬
gestellt wurde . Es gehört in die Reihe der Theatermach¬
werke, welche wie Deborah von Mosenthal , Uriel Akosta
von Gutzkow, das Stammschloß von May und das von
jüdischem Edelmuth strotzende Lustspiel : „ Einer von unsere
Leut " u . s. w. nur geschrieben worden sind , um das
Judenthum „von's Theater " aus einzulieben und mund¬
gerecht zu machen und den elenden Christen zu zeigen,
wieviel „ Graußmuth , Hauchsinn und Raffinement der
jüdischen Race eigen ist." —
Auch das sogenannte historische Schauspiel „Hans
Lange " von Heyse zeigte wiederum einen höchst. edlen
Juden „Henoch" , welcher am 15 . Januar 1865 von der
halben Münchener Judenschaft in dem Hof- und National¬
theater daselbst bewundert werden konnte.
Bald darauf schrieben bayerische Blätter unter dein
8 . Mai 1866 :
„Professor Dr . Paul Heyse wird nach dem rühm¬
lichen Vorgänge anderer Städte Deutschlands demnächst
auch hier mit uiehreren hervorragenden Männern der
Kunst und Literatur einen Aufruf zu einer Sammlung
für Ferdinand Freiligrath erlassen, um dem edlen Dichter,
der nach fast zwanzigjährigen Mühen und Sorgen , auf
45 —

fremder Erde am Abend seines Lebens stehend , in eine


ungewisse , unsichere Zukunft schaut , die Lebenssorgen zu
erleichtern . Das betreffende Gesuch um die Erlaubniß
hierzu ist bereits eingereicht und wird außer Zweifel die
allerhöchste Genehmigung finden . "
Indessen hatte der Aufruf für Freiligrath gar keinen,
oder doch nur einen sehr geringen Erfolg . Besser hin¬
gegen ging es mit der Verwendung Heyse ' s für seinen
Stammesgenossen Gutzkow , als derselbe von Wahnsinns¬
anfällen heimgesucht , sich in Friedberg in der Wetterau
den Hals hatte abschneiden wollen . Es kamen für
diesen Judensprossen, , dessen Lebensweg und jüdisches
Treiben wir später in dem Hefte : „ Theater - und Zei¬
tungsjuden " eingehend beleuchten werden , einige hundert
Gulden zusammen.
Zum Schluffe wollen wir einstweilen noch in Betreff
des Hrn . Heyse berichten , daß derselbe einmal in Rom
war , um in der Bibliothek des Vatikans umherzuschnüf-
felm Aber man kannte ihn dort schon aus Berliner
Berichten und gab ihm eben nur das heraus , was er
sehen sollte , nicht was er sehen — wollte.
Die Norddeutsche Zeitung lamentirte im Mai 1853
über diese „ Rücksichtslosigkeit in Rom " , welche dem Paul
Heyse nicht hatte erlauben wollen , „ Sämmtliches in der
Vatikanischen Bibliothek auszubeuten . "
Was hätten da bei Wilhelm Hertz in Berlin , einem
bekannten jüdischen Stammhalter daselbst , der die sämmt-
lichen Werke von Heyse , Schack u . s. w . verlegt , nicht
Alles für hübsche Geschichten über „ Rom und die Päpste"
erscheinen können!
46

Der Herr Doktor lind Professor Paul Heyse sitzt noch


immer , trotz seines Freundes Geibel „ Ruf über den Main"
mit guter bayerischer Pension in München ; um ihn herum
die ganze Judenklique , vom Herr Dönniges an , bis zum
Minister von der Pfordten herab , welcher ^ wie das „ Vater¬
land " 1869 nachgewiesen hat , von den holländischen
Juden van der Paarten abstammt und mit einer Juden-
tochter , Frl . Marx aus Leipzig , verheirathet sein soll.
Der in München durch seine eigenthümliche Karriere
wohlbekannte Günstling König Max II . , Dönniges , ein
ehemaliger Schulmeister , hat ebenfalls eine Jüdin aus
Berlin zur Frau , welche Wolf hieß und deren Brüder

daselbst „ noch Bankiers" sind . Das „ Vaterland " von


Dr . Sigl brachte im vorigen Jahre 1869 eingehende
Berichte über diesen Herrn , welche aus uns wohlbekann¬
ter Feder geflossen sind . Es ist darin ausgeführt worden,
wie das holde Fräulein Dönniges in Genf ihre zwei
Anbeter Lasalle und Rakowitz zum Zweikampfe getrieben,
wie Lasalle unterlegen und ihr alsbaldiger Gemahl Ra¬

kowitz kurze Zeit nachher zu einem bessern Jenseits ab¬


berufen worden . Ferner erfuhr man , daß die junge
Dame bald nach dessen Tod „ zu ' s Theater " zu gehen

beabsichtigt hatte , aber in Berlin zur Probeleistung nicht

zugelassen worden war ; endlich hörte man , daß Herr


Dönniges in Bern , wo er bayerischer Geschäftsträger war,

die Repräsentationsgelder gespart und sich ein schönes


Vermögen Schließlich vernahm man , daß
gemacht habe .
Fürst Hohenlohe , der ihm und den Judengenoffen Man¬

ches zu danken hatte » den Hrn . Dönniges noch wenige

Tage vor seinem Fall zum bayerischen Gesandten in Flo-


47

renz avanciren ließ , wo denn der Judengenosse jetzt warm


und weich sitzt und mit den Juden des Pallast Pitti in
-den intimsten Beziehungen steht . Der hochehrenwerthe
Graf von Paumgarten hat ihm als bayerischer Gesandter
daselbst weichen müssen und ist nach Dresden versetzt
worden.
Der bekannte frühere mecklenb . Legationsrath Adolph
v . Schack in München , dessen Mutter eine Hamburgerin
von jüdischer Familie gewesen sein soll , und der auch eine
echte Judenphystognomie hat , ist mit all diesen Judenspros¬
sen sehr liirt , woher es auch kommen mag , daß seine Werke
stets von der Judenpresse ganz entsetzlich gelobt werden.
Sein letztes Buch „ Durch alle Wetter " ist auch beim
Verleger der Paul Heyse ' schen Machwerke , bei dem Juden-
abkömmling Paul Hertz in Berlin , erschienen . In seiner
Jugendzeit hatte sich sein Genius einmal so weit verirrt,
ein Schauspiel „ Julian , der Apostat " zu fertigen , worin
das Christenthum gar übel wegkam ; ob dieses Werk das
Licht der Welt erblickt hat , wissen wir nicht . Wohl aber
haben wir seiner Zeit , etwa um 1858 , einmal eine von
ihm gefertigte Uebersetzung der Cenci zu Gesicht bekom¬
men , welche den englischen Judensprossen Shelley zum
Verfasser hat . Dieses üppige Büchlein , in welchem der
Vater die eigene Tochter schändet , ist bekanntermaßen
das non plus ultra aller modernen Schauerkomödien.
Herr von Schack , mit welchem die andern edlen Frei¬
herren von Schack in Mecklenburg nur den Namen gemein
haben wollen , war schon als Student in Berlin ( 1842)
mit einem gewissen Juden Ullmann , der sich Doktor nannte,
gut befreundet . Herr Ullmann hat sich seiner Zeit da-
48

durch ausgezeichnet , daß er von Frankfurt am Main , wo


er sein Hauptquartier aufgeschlagen , die fulminantesten
Artikel gegen den seligen Bundestag geschrieben . Da¬
durch aber hat er eifrigst mit dafür gesorgt , daß die „freie
Stadt " den Preußen in die Hände gefallen ist und die
Juden dort nun nach der „ Hohenzollern Pfeife tanzen"
müffen.
Wir könnten noch viel von den in München ansässiger^
aus Judenfamilien stammenden und mit dem Judenthum
eng verbündeten Literaten erzählen , aber wir begnügen uns.
Die meisten Judensprossen und Judengenossen streben ja
viel höher , wie ein „ graußer Dichter " zu werden.
Sie wollen Minister , Staatsräthe , Offiziere u . s. w.
werden . Außer den Ministern Ringelman (f - am 13.
Januar 1870 ) , von der Pfordten , den Staatsräthen
von Grandauer u . s. w . sehen wir als Offiziere den
Juden Hähnle *) und den aus Judenstamm entsprossenen

*) Diesem jüdischen Hauptmann Hähnle ( einer der vier Brüder ) ,


welcher als Junker das Zeichen des christlichen Heerbannes , die
Fahne , immer schief auf seinem Buckel getragen hat , wollte es stets
gelingen , sich mit Beihülfe der geheimen Juden im Kriegsministe¬
rium wieder ins Leibregiment rückversetzen zu lassen . Dort sieht er
gerade aus wie ein krummbeiniger Habicht unter den Adlern , denn
er hat keine 5 Schuh in der Höhe und seine Beine , gleich wie sein
Rücken , müssen schief gewickelt gewesen sein . Die 1867 gegen die
Assentirung in Traunstein opponirenden Bauern wollten ihn daselbst,
weil er sie übermüthig angefahren , zum Fenster Hinauswersen In¬
dessen soll er sich sehr gewandt auf den Abtritt zurückgezogen und
die königliche Uniform später noch nach mehr als Knoblauch ge¬
rochen haben . Die armen Bauern wurden natürlich „wegen Auf¬
ruhr " zu Gefängniß verurtheilt . A . d. V.
49

sogenannten Herrn von Kraft . Ueber diese Münchener


Bankierfamilie „von Kraft " kann ich mich nicht enthalten
folgende Anekdote mitzutheilen , deren Wahrheit noch gegen¬
wärtig leicht zu erproben fein wird:
Als ich zu Anfang der fünfziger Jahre aus alter
Anhänglichkeit an die Familie von Königseck-Anlendorf,
deren Sprosse der Kurfürst von Köln , Maximilian Fried¬
rich Graf von Königseck, meinen Urgroßvater Gvttfried
Scharst im Jahre 1741 zu seinem Residenten bei der
Reichsstadt Frankfurt a. M . begnadigt hatte , das freund¬
liche Jmmenstadt im Allgäu , welches vormals die Haupt¬
stadt der Grafschaft Rothenfels -Königseck gewesen, besuchte,
führte mich auch ein günstiger Zufall in das uralte Her¬
renhaus der Freiherren Papus von Tratzberg zu Rauhen¬
zell. In der . liebenswürdigen Familie derselben mit
Güte ausgenommen , durfte ich der Dame des Hauses viel
von der freien Stadt Frankfurt erzählen, wo meine Vor¬
eltern zu Hause waren . Ich erfuhr von ihr , der geist¬
vollen, liebenswürdigen und lebhaften , damals schon be¬
jahrten Dame , daß sie eine geborene von Kraft sei und
wagte dann in unbedachter Weise die Frage , ob sie etwa
mit den Münchener „ von Kraft " verwandt sei?
da trat die Dame plötzlich einen Schritt zurück, sah
mich durchdringend an und antworte : „ Diese Kraft , sind
keine von Kraft , sondern sie heißen „Binzgauer " und
sind getaufte Juden . Sie haben , unfern Namen nsurpirt
und König Maximilian der Erste hat ihn auf ihr An¬
dringen bestätigt und ihnen Adel und Wappen nur in
Folge einer hohen Geldzahlung an das Heroldamt wider¬
rechtlicher Weise verliehen. Ich bin aus dem uralten
4
- 5Ö —

Patriziergeschlechte der Freiherren 'von Kraft , welches der


-vormaligen Reichsstadt Rlm viele Jahrhunderte hindurch
regierende Bürgermeister , Räthsherren und sonstige höhe
Staatsbeamte gegeben hat . Aber ich bin die letzte Frau
des ältesten Zweiges meiner Familie und danke Gott !*) "
Die Juden wollen , wie gesagt , alle adelig werden,
in hohe Stellen gelangen und herrschen — die Welt rea¬
gieren . Außer in München wimmelt es besonders in
Würz bürg , wo Herr Ringelmann und Herr Grandauet
her waren von getauften , heimlichen und offenen Juden.
Der sonst , bis zum letzten Landtage sich äußerst konser¬
vativ geberdende Herr Professor Edel ist ein Juden¬
sprosse , der Advokat Warmuth daselbst , dem nicht alle
Prozesse gelingen , ebenfalls ; die Kil . . . . sind aus Juden¬
blut , haben indeß den schönen alten Namen schon längst

*) Diese vornehme und hochgebildete Edeldame , eine Frau aus


der alten Zeit , lebte ganz vor kurzer Zeit noch im hohen Greifen-
alter in München . Ihre Söhne sind sämmtlich brave und ausge¬
zeichnete Offiziere . Ueber eine andere „von Kraft" schrieben die
Würzburger Zeitungen 1867:
„Würzbu rg, 13 . Januar . Heute Nachmittag wurde die Leiche
der Frau Sophie Rosalie von Hartmann , geb . v . Kraft , Gattin des
Generallieutenants und Generalcommandanten Jakob Ritter von
Hartmann , in feierlicher Weise und unter sehr großer Theilnahrne
zu Grabe geleitet . Dieselbe war geboren am 18 . April 1805 , ver¬
lebte 42 Jahre in der Ehe , der ein Sohn , der Chevaurlegers -Ober-
lieutenant Hermann Ritter von Hartmann , und drei Töchter ent¬
sprossen , und starb am 10 . Januar 1867 , nach kurzer Krankheit an
einer Lungenlähmung im 62 . Lebensjahre ."
Diese Frau Generaliu Hartmann war aus der Münchener
Judenfamilie . Von ihren drei Töchtern hat sich die Gräfin Hypolit
51

rtsürpirt
. Von dieser Familie gibt es bereits Maatsan¬
wälte, Stabsoffiziere , Advokaten rc. und man hat es be¬
reits vergessen , daß der eigentliche Name dieser Leute
Rosenbaum " gewesen ist, ehe sie den Namen der ur¬
alten fränkischen Bürgerfamilie annähmen . Sie sind auch
geadelt und man erzählt , daß ihr Großvater einen Fuß-
fall vor der:8oIa gethan habe, um dies zu erlangen^
Die .jetzigen Freiherren von Fuchs in Würzburg haben
zur Großmutter eine „Ehrenfest " gehabt , was unmöglich
von irgend Jemand verkannt werden kann . Ein bayerisches
Blatt brachte während des letzten Juristentages aus
München folgende ganz harmlos scheinende Notiz:
„Aus Bayern. Zum ( Juristentag
.) Von befreun¬
deter Hand kommt uns soeben eine Mittheilung zu, welche
wir unfern Lesern nicht vorenthalten wollen . Es wird
vortragen:

Bodmer ganz besonders durch häufige Ausflüge in die Schweiz und


nach Paris bekannt gemacht. Sie lebt schon sehr lange von ihrem
Gemahl getrennt ! Eine Stieftochter der Generalin war die Frau
von W. in Darmstadt , welche ihr als junger Mensch sehr schöner
Gemahl der Prinzessin Therese von T . beigebracht hatte.
Ein Neffe dieser Generalin , Sohn des Münchener Banquiers
von Kraft , war 1869 Rittmeister in einem Chevauxlegers-Regiment
und tauschte 1870 diese Stelle mit einem gewissen von Beulwitz
aus dem Voigtlande bei Hof (der sein Ähnenschlötz daselbst längst
an die Juden verkauft und die Tochter eines Pfandhausbesitzers ge-
heirathet hatte) gegen dessen Rittmeisterstelle im elften Kuirassier-
regimente Prinz -Karl voll Bayern ^ indem er ihm angeblich ein
Aufgeld von 7000 Gulden zählte. So sitzt nun der Judensprosse
mitten unter den hochadeligen bayerischen Offizieren dieses Elite¬
regiments , den vormaligen Garde du Corps , welchem als Cadet
anzugehören ich auch einst die Ehre hatte. A. d. V.
52

Herr Bezirksgerichtsassor Baron Otto v . Fuchs : Die


ganzen und halben Judengesichter , eine kriminalpsycholo¬
gische Skizze . "
Ueber das Wappen dieser Freiherren , unter welchen
sich namentlich der Herr Oberlieutenant im 2 . Artillerie-
Regiment durch seine orientalische Physiogeomie auszeichnet,
auch auf „ antiquirte Stammbäume nichts hält " , werde ich
später eine Anekdote , welche man König Ludwig I . zu¬
schreibt , noch mittheilen . Der Herr Bezirksgerichtsassessor
von Fuchs , der so hübsche kriminalpsychologische Skizzen
schreibt , kann weder im Gesicht noch in seiner Haltung
und Dickleibigkeit den Judensprossen verläugnen . —
Auch in die katholische Geistlichkeit haben , wie in
Spanien , sich viele Judensprossen hineingeschlichen . Der
Herr Dompfarrer Himmelstein *) in Würzburg und der
Herr Dom -Bikar Zimmern in Speyer sind ersterer ein
Judensprosse , letzterer ein Judensohn.
Und wie viele dieser Sorte werden wohl noch in
Bayern sein!
Weder der edle Bischoff Stahl in Würzburg , noch
der verstorbene Bischoff Weiß in Speyer wußten dies,
und man erkennet doch „ den Juden an seinen Werken ! "
Bei anderer Gelegenheit hatte indessen der erst 1870
verstorbene Bischof Dr . Stahl , ein frommer Bürgers-

*) Man sehe nur nach, was der Herr Dompfarrer Himmel¬


stein seiner Zeit über die Austreibung der Juden aus Würzburg in
die vom Alterthums- oder archäologischen Verein daselbst, dessen Vor¬
stand ein sehr ehrenwerther Edelmann ist, veröffentlichten Monatshefte
hineingeschrieben hatte. Doch muß man dabei ein wenig zwischen
den Zellen lesen. A. d. V.
58

sohn aus Stadtprozelten in Unterfranken , offenere Augen.


Wir meinen beim Besuche des falschen Cardinal Wien,
eines Juden mit Namen Meirowitsch.
Doch hören wir die Geschichte , wie uns solche von
einem nun verstorbenen , höchst würdigen Augustinermönch
in Würzburg seiner Zeit erzählt worden ist:
In dem Jahre 1841 tauchte in Innsbruck ein pol¬
nischer Rabbi , ein angehender Dreißiger , auf , welcher sich
bei dortigen Geistlichen auswies , daß er Meirowitsch heiße
und in Krakau zum Katholizismus bekehrt worden sei.
Er bat um Empfehlungen nach Rom , wohin er sich be¬
hufs weiterer Studien und Vorbereitungen zum katholischen
Priesterthum begeben wolle . Man vertraute ihm indeß
keine Empfehlungen , ließ ihn aber die Reise nach Rom
mit zwei würdigen katholischen Geistlichen unternehmen.
In Rom angekommen , versuchte er es sich daselbst bei den
Jesuiten einzuschleichen : dieselben wiesen ihm jedoch mit
gewohnter Feinheit in der höflichsten Weise die Thür.
Dadurch ward er indessen in seinen Planen wenig beirrt:
er drängte sich an andere Ordensgeistliche und hatte in
Folge dessen einige Zeit Zutritt zu den Vorlesungen im
Collegium Bomanum.
Er war bis dahin stets im polnischen Judenanzuge
und sehr demüthig umhergegangen . Plötzlich verschwand
er , tauchte aber nach zwei Jahren ( 1843 ) wiederum in
ganz modernem Anzuge , im Frack und Glacehandschuhen,
in Rom aus und bewegte sich sodann daselbst einige Zeit
in nichts weniger als geistlicher Gesellschaft.
Einige Jahre später (etwa 1853 — 54 ) brachten die
Wiener Judenzeitungen die harmlose Notiz , daß der päpst-
ST

lichy- Nuntius : in . Wim > Kardinal : MH Wie » , eine M»


geW Reise (nach Bayern ) angetreten habe. Acht Lage
darauf fuhr bei dem Bischöfe von Würzüurg ein Herr in
der Equipage eines der ersten dortigen Gasthäuser vor
ynd ließ sich, als: „Fürst Altieri " anmelden . Er war
mittlerer Gestalt , wohlbeleibt und trug : die Tonsur und
das ! 'einfache Kleid des kathol. Geistlichem Den Bischof
redete er in italienischer Sprache an , thatz als üb er mit
dem hohem geistlichen Würdenträgern in Wien sehr bekannt
sei und wurde schließlich: vom Herrn Bischof für den fol?
genden Tag zu. Tische geladen:
Er erschien denn auch in der kleinen tenue der Kar¬
dinale und geberdete sich mit der größten Unbefangenheit.
Plötzlich aber , als vom. Papste die Rede war , konnte
er sich nicht enthalten , dem Herrn Bischöfe mit einer ge¬
wissen Hast die neuen Goldstücke zu zeigen, welche er von
Rom mitgebracht und die das Bikdniß seiner Heiligkeit
zeigten. Diese Goldstücke waren indeß die Berräther des
Juden , indem der sehr geistreiche Bischof Dr . Stahl ganz
ftappirt über dessen Prahlerei und von einer gewissen
Ahnung durchdrungen , dem angeblichen Fürsten plötzlich
die Worte zurief : „Dies ist wahrlich das Bildniß Seiner
Heiligkeit ; Sie aber sind nicht der, der Sie scheinen wol¬
len , sondern ein Betrüger !"
Der vorgebliche. Altieri zog, sich nach diesem Ausfälle
schleunigst in sein. Gasthaus zurück und hatte Würzburg
binnen einer halben Stunde verlassen. Die bayerische
Polizei brachte es alsbald heraus , daß der Betrüger ein
Jude gewesen sei, der Meirowitsch hieß . Später
55

wurde er in -Oesterreich gefänglich eingezogen - jedoch bald-


— wohl in Folge jüdischer Beihülfe — wieder entlassen.
Es besteht die Vermuthung , daß dieser Betrüger von
Indem vorgeschoben und unterstützt war , um in der Eigen¬
schaft , als Kardingl Fürst Altieri wichtige Staatsgeheim¬
nisse zu erforschen , welche dem bayerischen Episkopate
Heilweise bekannt sind und die zu ergründen die Juden
sich bisher vergebliche Mühe gegeben haben . —
Einer der einflußreichern Juden Wmzburgs war auch
der noch in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhun¬
derts vom Fürstbischof Franz Ludwig zum Geheimen Hof¬
rath , Leibarzt und Vorstand des Juliusspitals ernannte
Jude Markus . Derselbe wurde sehr alt und wußte noch
im Jahre 1836 die Berufung der barmherzigen Schwe¬
stern als .Pflegerinnen im Juliusspital geschickt zu hinter¬
treiben.
In der Neuzeit hat von getauften Juden sich ein
gewisser Franz Ehrenburg einigermaßen durch geschicktes
Jntriguiren hervorgethan . Er ist , wie dies in Spanien
sehr häufig war und noch jetzt ist , in einen katholischen
Orden getreten und hat es wirklich bis zum Provinzial
der Franziskaner -Provinz , sowie zum geistlichen Vorstand
des Jungfernvereins und der Besserungsanstalt für Büßer¬
innen zu Oberzell bei Würzburg gebracht . Indessen pas-
sirte ihm 1867 eine Geschichte, welche nicht eben geeignet
war ' seinen Ruf zu erhöhen , sondern ihn , dm gewichtigen
Judensprossen , arg blosstellte ! Hören wir , was darüber
in den Zeitungen berichtet wurde:
„Würzburg, 5 . Aug . Großes Aufsehen erregt da¬
hier eine bei Gericht anhängige Klage wegen Erbschleicherei,
56

welche bereits zu gerichtlichen Schritten gegen den Guar¬


dian des hiesigen Franziskanerklosters P . Dominikus Gram¬
me ! und den P . Franz Ehrenburg Veranlassung gegeben.
Frau Sabina Bauer , eine geborne König von hier , die
geschiedene Ehefrau eines Gutsbesitzers zu Jphofen , wurde
von ihren : Beichtvater P . Franz beredet , in den sogenann¬
ten dritten Franziskanerorden einzutreten ; sie trägt nun
Nonnenkleider und wurde von dem Franziskaner - Guar¬
dian als Nonne , die doch alle „ Jungfrauen " zu sein
pflegen , in der Besserungsanstalt für Büßerinnen , die aus
den Strafanstalten entlassen wurden , untergebracht - nach¬
dem sie ihr Vermögen von 16,000 fl . dem Kloster testa¬
mentarisch vermachte . Die Verwandten derselben , welche
das erwähnte Testament für erschlichen erklärten , da die
setzt im Nonnengewande steckende Frau Bauer geistig lei¬
dend ist , daher nicht beliebig über ihr Vermögen dispo-
niren konnte , bestreiten die Giltigkeit dieses Testaments.
Man ist auf den Ausgang dieser Sache sehr gespannt . "
Auf diese Mittheilung antworteten die judenfreund¬
lichen Blätter zur Vertuschung der Sache vorerst folgender¬
maßen:
„Aus Würzburg läßt sich der „ Courier für Nieder¬
bayern " schreiben von einer bei Gericht anhängigen Klage
wegen Erbschleicherei , welche bereits zu gerichtlichen Schrit¬
ten gegen den Guardian des dortigen Franziskanerklosters
P . Dominikus Grammer und P . Franz Ehrenburg Ver¬
anlassung gegeben habe . Von welcher Qualität diese
Mittheilung ist , mögen unsere Leser aus der Thatsache
beurtheilen , daß nicht nur in Würzburg ein Franziskaner¬
guardian überhaupt nicht ist, , sondern daß in der gan-
57

zen bayerischen Franziskaner - Provinz laut


dem uns vorliegenden Schematismus weder ein P.
Grammer noch ein P . Ehrenburg existiren.
Die Nachricht des C . f. Niederbayern ist daher nichts als
eine zum Nachthell eines ehrwürdigen Ordens ausgeson-
nene und ausgesprengte Lüge . "
Aber „Au waih geschrie'n !" der Nürnberger Courier,
sonst ein höchst liberales Blatt , machte darauf plötzlich
folgende Mitthellung:
„Würzbürg, 10 . Aug . Sie brachten in Ihrem
Blatte vom 8 . d. M . die Mittheilung , daß gegen den
Pater Franz Ehrenburg im hiesigen Franziskanerkloster
bei dem diesseitigen Gerichte eine Klage angestrengt wor¬
den sei. Der Bayr . Courier gibt nun mit Bezug auf
eine ähnliche Korrespondenz, welche der Courier für Nieder¬
bayern enthielt , bestimmt an : „daß in der ganzen bayeri¬
schen Franziskanerprovinz kein Pater Ehrenburg existire. "
Dies ist eine grobe Umgehung der Wahrheit . Der Pater
Ehrenburg existirt allerdings im hiesigen Franziskaner¬
kloster; doch könnte es möglich sein , daß derselbe noch
auf den frühern Namen seines Vaters im Ordens¬
register eingetragen wäre . Dessen längst verstorbener Vater
war nämlich ein Israelit , welcher erst in den zwanziger
Jahren unseres Jahrhunderts den Namen „ Ehrenburg"
annahm . Es sind noch drei Brüder da , welche mit jenem
von derselben Mutter und von demselben Vater abstam¬
men und zwar von einer alten hiesigen israelitischen Fa¬
milie, welche ursprünglich „ Hetzfelder" geheißen haben soll. "
Wohl in Folge dieses Beweises des Vorhandenseins
des Pater Ehrenburg erfolgte dann auch von den Be-
58

zichtigten alsbald die nachstehende Erklärung , welche be¬


stimmt war die Sache noch mehr zu verwirren , damit
man gar nicht recht klar hineinsehe:
„Die Unterzeichneten Mitglieder des hiesigen Franzis-
kaner - Minoriten -Conventes erklären den aus dem Kurier
für Niederbayern entlehnten Artikel der Frank . Zeit.
Kr . 188 vom 9 . Aug . 1867 , der bereits auch in andere
Blätter übergegangen ist , als im höchsten Grade unwahr
und ihre Ehre auf schamlose Weise angreifend . Nicht nur
ist ihnen Nichts bekannt von einer bei : Gericht gegen sie
anhängig gemachten Klage wegen Erbschleicherei , sondern
fie wissen auch gar nicht , mit welchem Scheine von Recht
man eine solche Klage gegen sie auch nur geltend machen
könnte . Denn erstens ist weder der Eine noch der Andere
jemals der Beichtvater der im Artikel genannten ' Frau
Sabina Bauer gewesen ; ferner hat weder der Eine noch
der Andere ihr jemals gerathen , in den sogenannten
dritten Orden zu treten , oder sie in einer Besserungs¬
anstalt untergebracht ; endlich wissen sie auch nicht : das
Geringste davon , dag sie ihrem Kloster irgend eine Summe
Geldes , geschweige erst ihr ganzes Vermögen vermacht
habe . Nur so viel ist ihnen bekannt :, daß Frau Sab.
Bäuerin den „ katholischen Jungfrauen -Verein der hi Kind¬
heit Jesu " in Oberzell , der sich mit Besserung gefallener
oder überhaupt verwahrloster Mädchen besaßt , eingetreten
ist . Die Statuten dieses Vereins sind von der k. Regie¬
rung genehmigt , und besteht nach 8 6 derselben das Ber-
einsvermögen unter Anderem auch aus : dm ? Vermögens ?:'
Heilen der einzelnen Vereinsmitglieder :. Schon hieraus
geht das Unwahre der Behauptung hervor , als habe
Fmu Sab . Bauer W Vermögen dem Kloster: der Untere
zeichneten testamentarisch! vermacht. - - Ebenso unwahx
erweiset sich. die. letzte Bemerkung , als sei mehrgenannte
Frau S . B . geistig leidend, und deßhalb nicht im Stande,
Aber ihr Vermögen , zu - disponiren , wenn man bedenkt,
daß ein gerichtlich gestellter Antrag , dieselbe unter Euratel
zu stellen, abgewiesen und einer ihrer Brüder , welcher ihre
Werthpapiere in Händen hatte und unter Vorschützung
des- eben genannten Grundes ihr nicht aushändigen wollte,
durch die bei: Gericht gestellte Klage des kgl. Advokaten
Di>. Hartmann : dahier veranlaßt wurde , derselben ihr
ganzes Vermögen herauszugeben.
Soviel , zur Steuer der Wahrheit und Wahrung un¬
serer-Ehre .. Auch bitten wir alle verehrlichen Redaktionen,
welche genanntem , auf . gänzlicher Unwahrheit beruhendem
Artikel die Spalten ihrer Blätter eröffnet , auch gegen¬
wärtige Erklärung in dieselben aufnehmen.
. Würzburg , Minori ten - Convent, 11 . August 1867.
Pater Franz Ehrenburg, Provinzial undgeist-
licher Vorstand des katholischen Jungfrauen-
Vereins und der Besserungs -Anstalt für Büße¬
rinnen zu Oberzell.
P . Dominicus Grammer, Guardian ."
Aber ach ! ein Bruder der Unglückseligen, welche durch
des Judensohnes Schlauheit im Kloster „Trost und Frie¬
den " finden sollte, lebte ja in Würzburg und erließ als¬
bald folgende Entgegnung:
„Auf die Erklärung der Herren PP . Ehrenburg und
Grammer im Franziskanerkloster dahier auf einen Artikel
im „ Fränk . Kur . " Nr . 114 und „ Fränk . Ztg ." Nr . 188
60

,muß ich bemerken , daß meine Schwester , Sabina 'Bauer,


geschiedene Ehefrau , von Jphofen , wirklich geistig leidend
ist und daß nicht mein Bruder Johann Baptist den An¬
trag auf Curatel stellte , sondern mein Bruder vom Land¬
gericht ihres Bezirkes , sowie vom Magistrate von Jphofen
angehalten wurde , das in Händen habende Vermögen von
ihr zurückzuhalten , indem er dafür hasten müsse , wenn sie
in ihrer Geistesbeschränktheit um dasselbe käme , wie sie
z. B . mit . 500 fl . von hier nach Frankfurt , Darmstadt,
Aschaffenburg rc. reiste und 8 Tage darnach wieder hier¬
her kam , ohne einen Heller ; weiter ein Haus kaufte , wel¬
ches nicht die Hälfte Werth hatte , sowie hier ein Logis
miethete , worin sie nicht einen Tag logirte und wieder
durchging , welches Logis natürlich ebenfalls bezahlt werden
mußte ; ferner meinem Bruder heimlich von ihrem Ver¬
mögen aus dem Comptoir 6000 fl . in Papier entnahm
und man nach 14 Tagen erst in Erfahrung brachte , daß
sie im Zeller Kloster sei . Als er dahin beschieden wurde,
so nahm sie dieses Geld wieder in Beisein
der Oberin
dieses Klosters , welche dieses Geld schon unter Verschluß
hatte , aus dem Behälter und übergab es meinem Bruder
(ein Zeichen , daß sie nicht gesonnen war , im Kloster zu
bleiben ) wieder , welcher dasselbe mitnahm . Hunderte von
Beweisen könnte ich liefern . Ich überlasse dem Publikum
das Urtheil über den vollen Verstand meiner Schwester,
sowie über die ganze Sache.
F . Karl König , Schriftsetzer . "
Herr Ehrenburg ließ auf dieses hin den bekannten
Advokaten Hartmann in Würzburg eine abermalige
B erichtigun g fertigen , womit die Sache einschlief . Eigen-

S
61

thümlicher Weise brachten die Zeitungen in Unterftanken


schon ein paar Monate später folgende überraschende
Mittheilung:
„Würzburg, 3 . Nov. Das bisherige Franziskaner-
Reformatenkloster Schwarzenberg in Unterftanken(Erz¬
diözese Bamberg ) ist nunmehr, nachdem jener Orden die
dortigen Lasten des Baues und sonstige Bedürfnisse nicht
mehr zu tragen vermochte , in die Hände der Franzis-
kaner - Minoriten übergegangen. Da die landesherr¬
liche Genehmigung hiezu bereits ertheilt ist, so wird das
Kloster Schwarzenberg aus dem hiesigen Kloster besetzt
werden."
Die im Laufe des Jahres und etwa früher schon ein¬
gegangenen Gelder waren also baldigst zu guter Verwen¬
dung gelangt, indem sie Herr Provinzial Pater Ehren¬
burg zum Ankäufe des verschuldeten Klosters Schwarzen¬
berg verwendete . „Nur immer Geschäfiches " , hatte ihm
der Ette (Vater) in seiner Jugend vorgejüdelt.
Mir fiel dabei eine harmlose Frage ein, welche ich
als Jüngling einst an einen ehrwürdigen Lehrer in Düs¬
seldorf, einen Benediktiner, richtete: „Warum sollen denn
nach des großen Loyola und des edlen Lainez Tode die
Jesuiten gar so schlecht geworden sein?"
„Höchst wahrscheinlich deßhalb, weil sie so viele ge¬
taufte Juden und geheime Anhänger des Judenthums
in sich ausgenommen hatten und diese ihre Bosheit, ihren
Haß und ihr Gift gegen die Menschheit in den ursprüng¬
lich mit hohem Sinne begründeten Orden trugen." Also
antwortete mir mein ehrwürdiger Lehrer, ein ftommer
katholischer Priester." —
Wir wissen nicht genau, ob der sogenannte vr . von
Sigmund, welcher ursprünglich Privatddzent in Würzburg
war und jetzt als Gesandter Bayerns im Haag fungirt,
auch ein Zudensprosse ist. Die Gattin des DichtM-Her-
wegh ist eine getaufte Jüdin Mit Namen Sigmund.
Minister von der Pfordten (van der Paarten) brachte
den Sigmund in die diplomatische Karriere, Worin der¬
selbe, ein armer Schlucker , der gleich als Eleve im
Ministerium des Aeußeren 500 fl. Handschuhgelder erhielt,
weil er sonst gar keine Einnahme gehabt hätte, sich ein
schönes Vermögen gemacht haben soll. Ueber diesen
Sigmund, der 1866 von demv. d. Pforten als Ministerial-
rath dem bayerischen Hauptquartier zugetheilt war, schrieb
man nach dem traurigen Ansgange des Feldzuges-
wie folgt:
„Aus Würz bürg wird dem „C. f. N.-B." geschrie¬
ben: Also der als offizieller Berichterstatter-für die
„Bayer. Zeitung" vom Ministerium des W-Ußern dem
Hauptquartier beigegebene Ministerialrath Dr . v. Sig¬
mund ist mit dem Comthurkreuze des Militärverdienst-
ordens dekorirt worden!! Das müssen für uns Laien in
der Strategik unbekannte Verdienste sein; denn die Be¬
richte dieses Herrn, der als Privatdocent der Rechte an
der Würzburger Universität in hiesiger Stadt Noch im
Andenken lebt, auch seine Flucht von hier im Jahre 1849
noch nicht ganz vergessen ist, haben weder seinem Könige,
noch seinem Vaterlande, noch dem Hauptquartiere - Noch
der Armee genützt , so daß öfters das Hauptquartier dritte
Federn als Vertheidiger in dex„Allg. Zeitung" requiriren
mußte. Dreißig Gulden Tagesdiäten bezog er dennoch.
63.

Auf solche Weise lohnt dir Journalistik auch den Unbe¬


rufnen !"
Das »Materland " brachte zu Anfänge des Jahres
1870 ganz kuriose Enthüllungen über diesen Sigmund,
auf welche der Herr Gesandte nicht zu antworten für gut
fand , auch nicht die Courage hätte , einen Preßprozeß
anzustrengen.
Die Würzburger Juden und Judensproffen bekamen
1866 einen gewaltigen Schrecken , als Plötzlich am 10.
Juni heftige Ruhestörungen gegen sie ausbrachen . Sie
hätten dieselben nur durch den scheußlichen Wucher , den
sie seit Jahren getrieben , selbst hervorgerufen . Nament¬
lich chatte ein gewisser Blümlein einen Fabrikbesitzer um
sein ganzes Vermögen gebracht und andere Leute vielfach
betrogen . Ueber diese Ruhestörungen brachten die Würz¬
burger Zeitungen nachstehenden Bericht :
„Würzburg, 12 . Juni . (Ruhestörungen in hie¬
siger Stadt .) Nachdem die Tumultuanten vorgestern
Nachts von dem in Angriff genommenen Judenhause an
der Schneiderei vertrieben waren , ist die Ruhe im I . Stadt¬
distrikte nicht weiter gestört worden , nur im II . und III.
Stadtdistrikte wurden noch an einigen Juden - und andern
Häusern von .Excedenten Fenster eingeworfen , weitere
Beschädigungen jedoch durch das alsbald herbeigeeilttz
Militär abgewendet , welches auch einige zwanzig Ruhe¬
störer verhaftet hat . — Die nächste Veranlassung zum
Exzeß in verschiedenen Brauhäusern war der hohe Preis
des Bieres , der durchaus in keinem richtigen Verhältnisse
mit den Fabrikationskosten steht . Zudem verdient die
Flüssigkeit in manchem Brauhause weit eher den Namen
64

-, Schwedentrank " als Bier . Beim Bierkrawall am ersten


Tage sind Civilisten und Soldaten gemeinschaftlich an ' s
Zerstörungswerk gegangen , es scheint aber , daß die Sol¬
daten der verführte Theil wären , die man , entweder das
Militär auch für fernere Exzesse gewinnen , oder doch
wenigstens für die im Voraus beschlossene Judenhetze lahm
legen wollte , weil man recht gut weiß , daß die Soldaten
nach irgend einem Exzeß zu den Kasernen einberufen
werden . Für diese Ansicht spricht auch der Umstand,
daß gestern in aller Frühe weitere Zerstörungen in zwei
Brauereien verübt wurden , ohne daß ein Soldat hiebei
betheiligt gewesen wäre ; durch rasches energisches Ein¬
schreiten des Militärs wurden sogleich weitere Ausschrei¬
tungen abgewendet . Ueberhaupt hört man allgemein die
große Disziplin und besonnene humane Führung der HH.
Offiziere nur anerkennend rühmen , wie auch der Land¬
wehr , die sich angeschlossen hat , so daß größere Excesse,
welche immer größere Dimensionen anzunehmen drohten
und großen Schrecken verursachten , unmöglich wurden.
Bei den Angriffen auf die Häuser des Silbermann und
Blümlein war an der umstehenden Menge nicht sowohl
sträfliche Gleichgültigkeit als vielmehr boshafte Schaden¬
freude wahrzunehmen , und die Annahme , ist keine unbe¬
rechtigte , daß , wäre es den Tummultuanten gelungen,
eines der beiden Häuser vor dem Eintreffen des militäri¬
schen Schutzes aufzusprengen und einen Juden heraus¬
zubringen , derselbe auf ' s Aergste mißhandelt worden wäre,
ohne daß sich eine Hand zur Rettung erhoben hätte.
Der Haß gegen die Juden ist nämlich unter dem gemei¬
nen Volke ziemlich allgemein , aber offenbar absichtlich und
65
künstlicherzeugt
, indem in allen Schenken die blödsinnig¬
sten Behauptungen gegen dieselben ausgesprengt und auch
geglaubt werden: bald soll einer von shnen gesagt haben,
daß sie den Dom noch kaufen wollten, von andern soll
die Aeußerung gemacht worden sein, daß ste noch mit
Ehristenköpfen Kegel schieben würden, und dergleichen
Albernheiten mehr, die der vernünftige Mann für baaren^
Unsinn nimmt, was er auch ist und der von einer offen¬
bar unlauteren Quelle ausgeht, an den aber viele eben
so wie an die Richtigkeit des Evangeliums glauben; und
alle Belehrungen vernünftiger Männer bleiben erfolglos.
Traurig, aber wahr! Bei Blümlein und Silbermann
kam noch der Umstand hinzu, daß sie allgemein groß?
artiger betrügerischer Handlungen beschuldigt worden, wo¬
durch mehrere Familien an den Bettelstab gebracht wur¬
den; übrigens ist zwischen einem jüdischen und einem christ¬
lichen Wucherer sicher kein Unterschied . Auch das mit¬
unter höchst arrogante Auftreten einzelner Israeliten hat
ihnen keine besondere Zuneigung erworben und es wäre
ihnen allerdings mehr Bescheidenheit zu empfehlen . Uebri-
gens dürfen sie für jetzt ruhig sein, indem die umfassend¬
sten Sicherheitsmaßregeln getroffen , wodurch- der Erneue¬
rung ähnlicher Tumulte vorgebeugt ist-"
Fast zu gleicher Zeit, ja noch eher, waren in den
kleinen Marktflecken und Dörfern um die Stadt ebenfalls
Unruhen ausgebrochen . Darüber schrieb man schon unter
dem 13- Mai:
„Am verflossenen - Dienstage sollen im Orte Schwan¬
feld bei Werneck von einem Haufen Volks grobe Exzesse
gegen die dortigen Israeliten verübt, insbesondere viele
5
66

Fenster eingeworfen und die Juden, deren man habhaft


werden konnte , arg mißhandelt worden sein."
■ Und weiter: „Aus Bayern , 20. Mai. „Nürnb.
Anz." und „Neue Würzb. Ztg." bringen Mittheilungen
über bedauerliche Exzeffe , welche in verschiedenen Orten
von Unterfranken gegen Juden begangen wurden- und sich
Glicht bloß auf Beschädigung des Eigenthums , sondern auf
persönliche Mißhandlung der Angegriffenen richteten. So
in Schwanfeld , Heßdorf, Thüngen, Laudenbach und Ur-
springen. Im letzteren Ort wurden fünf Häuser jüdi¬
scher Familien arg verwüstet ."
Und ferner: „Würzburg, 2 . Juni 1866. Es
scheint, daß in Folge der gestörten allgemeinen Weltlage
neben den großen Geschwüren des europäischen Staaten¬
systems auch die kleinen lokalen Geschwüre aufbrechen
wollen. So kommt in jüngster Zeit an mehreren Orten
Unterftankens der alte Haß gegen die israelitischen Glau¬
bensgenossen wieder in lebhafteste Bewegung und Gewalt-
thätigkeiten an der Person wie dem Eigenthum, sowie
Bedrohungen der öffentlichen Ordnung bilden die natur¬
gemäße Folge."
Der Krieg, die Siege der Preußen und das Nahen
derselben leiteten jedoch das Volk bald wieder auf andere
Gedanken . Auch hatte man einige der Tumultuanten
eingefangen und auf unbestimmte Zeit eingesperrt . Als
der Krieg von 1866 beendet, wurden dieselben vor das
Schwurgericht gestellt. Aber man hatte theilweise die
Unrechten gepackt , theilweise waren die Anstifter der gan¬
zen Exzeffe im Dunkeln geblieben . Darüber schrieben die
Herren Juden in ihrer Wuth nach Rache Folgendes:
67

„Würzburg , 19 . Dez . 1866 . Die mangelhafte


Einrichtung unserer hiesigen städtischen Polizei wurde durch
die letzte Schwurgerichtsverhandlung wieder einmal amt¬
lich in ihrer ganzen Blöße aufgedeckt . Aw 3 . Juni kün¬
digen zu Amtshanden gekommene Straßenplakate einen
Judenkrawall für Sonntag den 10 . an ; am 5 . bringt
der Banquier David Hirsch zwei erhaltene Drohbriefe zu
Amtshanden , acht Tage lang hört man überall in der
Stadt Gerüchte von Ausbruch eines Krawalls gegen die
Juden ; es erscheinen die zwei Vorstände der israelitischen
Gemeinde und bitten um Vorsichtsmaßregeln und gesetz¬
lichen Schutz auf Grund der kursirenden Gerüchte . Aber
die hochweisen Herren Magistratsräthe und Gemeinde¬
bevollmächtigten berathen sich darüber in gemeinschaftlicher
Sitzung und geben den Bescheid : man solle nur unbesorgt
sein , diese Briefe , Plakate und Gerüchte seien nur grund¬
lose Ausstreuungen und schlechte Witze böser Zungen . Die
hochweisen Herren hielten einen Judenkrawall in Würz¬
burg für unmöglich , trotzdem in verschiedenen anderen
Städten dergleichen bereits zum Ausbruche gekommen
waren . Drei Tage lang hört man auf allen Straßen,
so daß es so zu sagen die Spatzen auf den Dächern
pfiffen , von Ausbruch eines Bierkrawalls gleichfalls auf
Sonntag den 10 . Juni . Aber der 10 . Juni kommt und
man trifft nicht die geringste Vorsichtsmaßregel . Der
Bierkrawall bricht aus , der sich später in den Juden¬
krawall umgestaltet . Die wilden vandalischen Rotten
durchziehen mehrere Stunden lang die Stadt von einem
Ende zum andern und hausen fürchterlich ; aber die Po¬
lizeimannschaft ist so tapfer , daß sie erst nach vollendetem
68

Krawall unter Militärschutz ausrückt und statt der Tu¬


multuanten verhaftet sie blos Schreier und Betrunkene.
Der Verfasser der Plakate , der zweite Sekretär der unter¬
fränkischen Judenverschwörung und der Anführer des
Krawalls bleiben der Polizei ein Räthsel der Sphinx.
Vor die Schranken des Schwurgerichts stellt man 6 Per¬
sonen , von denen 4 freigesprochen wurden . Warum war
denn die Polizei nicht zu sehen ? Sie getraute sich nicht
auszurücken . Die Bürger werden wegen geringer Ver¬
sehen in Strafen gebracht , bei gefährlichen Krawallen aber
schutzlos gelassen . "
Das Ergebniß der ganzen Verhandlung gegen die
Ruhestörer war folgendes:
„Wegen Betheiligung an den Exzessen sind 6 Perso¬
nen in Anklagestand versetzt worden . Die allen Ange¬
klagten gemeinsame Verteidigung besteht in der Behaup¬
tung , daß sie sich blos „ als Zuschauer bei . den Exzessen
des 10 . Juni betheiligten und als solche den Zügen der
Exzedenten gefolgt seien . " Außerdem machten Hübner
und . Franz Nöll starke Trunkenheit geltend . Gegenüber
der Anklage - welche bezüglich der Mehrzahl der Ange¬
klagten aufrecht erhalten wurde , plädirte die Verteidi¬
gung auf Freisprechung - event . Annahme eines Vergehens
der Störung des öffentlichen Friedens -, bezüglich des . Lang
insbesondere auf Annahme der Uebertretung einer Eigen-
thumsheschädigWg und bei Hübner und Franz Nöll auf
Annahme geminderter Zurechnungsfähigkeit . Die Ge-
schwornen erhielten 6 Fragen , deren Beantwortung nach
2Mndiger Beratung bezüglich des Erhard und Franz
Nöll im Sinne der Anklage , bezüglich der übrigen Ange-
69

klagten dem primären Anträge der Vertheidigung ent¬


sprechend erfolgte . Demnach wurden Erhard und Franz
Nöll wegen Verbrechens der Störung des öffentlichen
Friedens ersterer in eine 4 */ 2= , letzterer in eine 4jährige
Zuchthausstrafe verurtheilt , Kaiser , Hübner , Joh . Nöll
und Joh . Lang fteigesprochen und sofort auf freien Fuß
gesetzt . "
Eines komischen Vorfalles müssen wir bei dieser Mit¬
theilung der damaligen Exzesse noch gedenken . Als das
Volk vor dem Hause eines aus Judenstamm geborenen
und mit der Tochter einer Jüdin verheiratheten , durch
seinen Wucher sehr verhaßten Advokaten anlangte und
daselbst die Fenster einwerfen wollte , steckte die alte Jüdin
F . . die Schwiegermutter des Wucherers,
ihren Kopf zum Fenster heraus , indem sie laut rief:
„Mir sein jo getäuft , mir sein jo getauft !" Das gut-
müthige Volk zog lachend weiter , nachdem es nur ein
Paar Fenster zertrümmert und dem „ Judenweib ein Bravo
gebracht hatte . "
Der Judenwucher hatte aber auch vor 1866 in Würz¬
burg und in ganz Unterfranken einen entsetzlichen Grad
erreicht gehabt . Dazu überall , wo man hinblickte , nur
betrügerische Bankerotte von Juden und spurloses Ver¬
schwinden derselben . Dies dauerte noch nach dem un¬
glückseligen Kriege mit Preußen fort . So hieß es z. B.
gleich darauf im Jahr 1867 in einem Blatt:
„Würzburg, 8 . Januar ., Großes Aufsehen macht
die vor drei Tagen erfolgte Zahlungseinstellung des in
bestem Renommee stehenden Handlungshauses Fritz Strauß
u . Comp ., welches große Geschäfte , namentlich im Getreide-
70

Handel machte . Man spricht von 100,000 fl . Passiven.


Man glaubt , es werde ein Arrangement mit den Gläu¬
bigern zu Stande kommen und das Concursverfahren
ohne Anwendung bleiben ."
Und bald nachher vernahm man von Aschaffenburg:
„Nach einem heute verkündeten
bezirksgerichtlichen
Erkenntnisse wurden die Kaufleute Leopold und Baruch
Adler von hier wegen Vergehens des Betrugs zum Nach¬
theile des Jakob und Balthasar Englert von Rothenbuch
in eine Gefängnißstrafe von zwei Monaten und zu einer
Geldstrafe von 150 fl . verurtheilt . Vertheidiger war der
Advokat Frankenburger von Nürnberg . "
Diese beiden „ Herren Juden " hatten nicht schnell
genug mit dem erschwindelten Gelde durchbrennen können
und es gelang also sie einzusperren . Hingegen vernahm
man etwa um dieselbe Zeit von Schweinfurt durch das
dortige Tagblatt:
„Der seit längererZeit in der Frohnveste in Wechsel¬
haft befindliche israelitische Kaufmann Klau von Theilheim,
der die Erlaubniß erhalten hatte , unter Begleitung hie
und da auszugehen , ist am Montag bei einem solchen
Spaziergange nebst dem ihn begleitenden Gehilfen Jäger
verschwunden . ( Der Gehilfe ist bereits wieder in die
Frohnveste zurückgekehrt .) "
Auch durch den Zacharias Simon 'schen Bankerott in
Suhl wurden viele christliche Leute ( 1867 ) ins Unglück
gestürzt.
Das scheußlichste Vorkommniß um diese Zeit war
aber jedenfalls der betrügerische Bankerott des Juden
Lebermann in Untermerzbach . Der Würzburger Stadt-
71

und Landbote brachte darüber Folgendes im Monat Sep¬


tember 1867 : „ Die Verhandlung betrifft die Anklage
gegen den 28 Jahre alten , ledigen Handlungscommis
Ad . Lebermann aus Untermerzbach wegen Theilnahme am
Verbrechen des betrügerischen Bankerotts . Der That-
bestand ist folgender : Maier Lebermann , Kaufmann und
Fabrikant in Untermerzbach , seine Ehefrau Fanny Leber¬
mann und seine beiden Söhne Adolph und Ludwig Leber¬
mann , welche alle , mit alleiniger Ausnahme von Adolph
Lebermann , entwichen sind , hat unter Betheiligung seiner
Angehörigen durch ein Rundschreiben äs äuts 30 . Sept.
1866 seinen Gläubigern seine Ueberschuldung angezeigt und
in diesem Schreiben seine Passiva auf 128,170 fl . und
seine Aktiva auf 124,641 fl . angegeben und den Gläu¬
bigern gleichzeitig ein Arrangement mit einer Abfindung
von 250/0 offerirt . Das gegen ihn eingeleitete Konkurs¬
verfahren ergab aber 128,262 an Passiven und höchstens
81 — 84,000 an Aktiven , inclusive der zweifelhaften Aus¬
stände . Unterm 6 . Aug . 1866 hat nun Maier , obwohl
seiner Ueberschuldung sich bewußt , in Uebereinstimmung
und unter Betheiligung seiner mit ihm in Gütergemein¬
schaft lebenden Eheftau einen notariell beglaubigten Ver¬
trag mit seinen beiden Söhnen Adolf und Ludwig , wo¬
von der erstere als Procurist , letzterer als Commis im
väterlichen Geschäft fungirten , abgeschlossen , welchem ge¬
mäß Maier Lebermann und dessen Frau ihr ganzes Ver¬
mögen mit der gesammten Geschäftseinrichtung und den
vorhandenen Vorräthen an Waaren und Früchten sowie
mit sämmtlichen Geschäftsaußenstünden , die sich auf mehr
als 75,000 fl . bezifferten , an ihre beiden Söhne für die
72

Summe von 30,000 fl. abtraten , welche Summe sofort


als getilgt erklärt wurde , wogegen Maier und Fanny
'Hebermann es sich vorbehielten , die Passiven des Geschäfts
selbst zu bereinigen . Kaum war aber dieser Vertrag ab¬
geschlossen und hatten die beiden Söhne das Geschäft
übernommen , so wurden auch schon bedeutende Forderun¬
gen gegen Maier Lebermann eingeklagt und es lag die
Vermuthung nahe , daß der mehrerwähnte Vertrag nur
zur Benachtheiligung der Lebermann ' schen Gläubiger ab¬
geschlossen worden . "
Nachdem die Verhandlungen um etwas weiter wie
bisher gediehen waren , ergab sich, daß ein Hauptzeuge,
S . Schwabacher aus Bayreuth , Krankheitshalber zu
erscheinen verhindert war . ' Hiemit endigte vorläufig die
'Schwurgerichtssitzung und wurde um einige Monate
vertagt.
Am 13 . Dezember 1867 wurde dieselbe wieder aus¬
genommen und das Referat darüber lautete folgender
Maßen:
„Adolf Lebermann stellt jede betrügerische Absicht in
Abrede . Es sind 19 Zeugen geladen . Ueber den That-
bestand entnehmen wir der Anklageschrift Folgendes:
Der Kaufmann Maier Lebermann betrieb seit einer Reihe
von Jahren unter der Firma „ M . Lebermann " ein Gro߬
handels - und Fabriksgeschäft zu Untermerzbach , welches
nach Einführung des allgemeinen deutschen Handelsgesetz¬
buches mit Beibehaltung der früheren Firma unterm 30.
August 1862 in das Firmenregister des königl . Handels¬
gerichts Schweinfurt mit dem Beifügen eingetragen wurde,
daß dem Sohne des Geschäftsinhabers Adolf Lebermann
73

ertheilt sei . Ein jüngerer Sohn Ludwig Leber¬


Prokura
war als Handlungsgehilfe gleichfalls in dem Ge¬
mann
schäfte seines Vaters thätig . Dieses Handlungshaus,

dessen Geschäftsbetrieb sehr war , und sich


umfangreich
erstreckte , genoß allgemeine
namentlich nach Norddeutschland
redlichen und
Achtung , da ihm der Ruf einer durchaus
soliden Geschäftsführung zur Seite ging . Wie allgemein
angenommen wurde , war M . Lebermann im Besitze eines
er sich eines
bedeutenden geordneten Vermögens , weßhalb
zwar , daß viele Leute,
unbeschränkten Kredits erfteute , so
namentlich aus dem wohlhabenden Jtzgrunde , ihre dis¬
demselben
poniblen Gelder ohne irgendwelche Versicherung
übergaben . Maier Lebermann,
gegen mäßige Verzinsung
welcher zugleich Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde
als ein
zu Untermerzbach war , galt auch im Privatleben
die öffentliche
durchaus biederer Charakter , während sich
bezüglich seines Sohnes Adolph weniger günstig
Meinung
er immerhin im kauf¬
aussprach , indem derselbe , wenn
, keineswegs gleiches
männischen Fache tüchtig sein mochte
wie sein Vater bei dem Publikum genoß , ja
Vertrauen
sogar allgemein war . Unter den so gelagerten
unbeliebt
Verhältnissen erschien es Niemand in der Umgegend auf¬
fallend , als Maier Lebermann , welcher seit vielen Jahren
6 . Angust
unermüdliche Thätigkeit entwickelt hatte , unterm
Adolph
1866 sein ganzes Geschäft an seine beiden Söhne
und Ludwig Lebermann abtrat , um so weniger , da die
Gesundheit des bisherigen Handlungschefs , wie es den
war.
Anschein hatte , in letzterer Zeit wankend geworden
Doch mußten bei näherer Betrachtung die Bestimmungen
Vertrages auffällig sein . Hienach hatten nämlich
dieses
74
die Eltern an ihre vorgenannten Söhne ihr gesammtes
bewegliches und unbewegliches Vermögen um 30,000 -fl.
.mit dem Beisatze verkauft , daß unter
der beweglichen Habe
nicht blos die vollständige
Geschäftseinrichtung nebst den
Maschinen , die vorhandenen
Waarenvorräthe und Bau¬
materialien , als Hausmobilien und Moventien , die Bau¬
mannsfahrniß , die Vorräthe an Früchten
und Holz u . s. w -,
sondern auch sämmtliche
Geschäftsaktivaußenstände ohne
Ausnahme und jeder Art inbegriffen sein
sollten , während
die Verkäufer sich die
Bereinigung der Geschäftspassiven
zur persönlichen und alleinigen
Austragung ausdrücklich
.vorbehielten . Das verkaufte unbewegliche
Vermögen , in der
.Steuergemeinde Untermerzbach gelegen , umfaßte 3 Wohn¬
häuser , die Fabrikräume , Scheune
und eine Anzahl Aecker.
Nach der weiteren Bestimmung
des Vertrages wurde der
Kaufschilling zu 30,000 fl . als baar bereits
berichtigt
aufgeflihrt , und zwar in folgender
Weise , daß die Käufer
a ) ein auf dem Grundbesitze
für die bayerische Hypotheken-
und Wechselbank zu München
eingetragenes Hypotheken¬
kapital zu 6000 fl ., b ) ein
Darlehensguthaben eines ge¬
wissen L . F . Lebermann in
Philadelphia zu 10,000 fl .,
c ) einen an den
Gutsbesitzer Ferdinand Prieger von
Gereuth schuldigen Gutskaufschilling
von 8000 fl ., d) end¬
lich eine Waarenforderung der Spinnerei Kulmbach zu
3000 fl . zur Bezahlung als Selbstschulden übernahmen,
während der Kaufschillingsrest zu 3000 fl . laut der im
Vertrage enthaltenen Quittung von Seite der Verkäufer
an diese bereits bezahlt sein
sollte . Den Bestimmungen
des Vertrages zufolge traten auch Adolph und Ludwig
Lebermann am 6 . August v. I . in den
Besitz und Ge-
75

nuß des erkauften und sofort überwiesenen Vermögens


ein und betrieben das Geschäft ihres Vaters auf gemein¬

schaftliche Rechnung fort . Maier Lebermann zeigte in

Folge dessen durch Circulaire die durch länger andauern¬


des Unwohlsein motivirte Uebertragung seines Geschäftes
mit sämmtlichen Aktiven an seine Söhne der mit ihm in
Verbindung stehenden Handelswelt unter dem Beifügen
an , daß er die Regulirung von Passiven sich selbst Vor¬

behalte , während gleichzeitig die neuen . Geschäftsinhaber,


auf das Circulair ihres Vaters Bezug nehmend , ihren
Geschäftsfreunden die Durchführung des Geschäftes unter
der Firma „ M . Lebermann ' s Söhne " und wie üblich,
ihre Unterschrift kundgaben . Allein kaum waren 14 Tage
verstrichen , als in Untermerzbach und Umgegend die gleich¬
zeitige Einklagung bedeutender Forderungen gegen die

Firma M . Lebermann bekannt wurde , und es tauchte

nunmehr der Verdacht zum ersten Male auf , es möchte


der Kaufvertrag zu dem Zwecke errichtet worden fein,
nur
um die Gläubigerschaft des Maier Lebermann in betrüg-
licher Weise zu verkürzen . Letzterem nämlich konnte so
wenig wie seinen Familienangehörigen beim Abschluffe dieses
Vertrages ihr hoher Schuldenstand unbekannt gewesen sein,
da bereits im Laufe des Sommers gegen die Firma M.
Lebermann beim Handelsgerichte Schweinfurt eine Reihe

von Handelsklagen anhängig gemacht worden war , die


am 27 . September , abgesehen von Zinsen und Kosten,
nahezu 49,000 fl . auswiesen , indem bereits viele Klagen
vorhanden waren , welche bald auf 82 stiegen . Banquier
Amson Schwabacher von Bayreuth einen Wechsel
klagte
zu 1484 fl . von der Firma Maier Lebermann ein , und
76

wurde auf dessen Antrag die Wechselsperre angeordnet.


Da traten die Söhne Adolph und Ludwig
Lebermann
auf und machten , gestützt auf den
Abtretungsvertrag vom
3 . August , ihr Eigenthumsrecht auf das mit Beschlag
belegte Vermögen geltend . Nachdem das
Handelsgericht
Schweinfurt den
fraglichen Vertrag für ungiltig und
aufgelöst erklärt
hatte , und Adolph Lebermann ihm ge¬
schrieben hatte , die alte Firma Lebermann sei erloschen,
und er werde nichts erhalten , stellte
Schwabacher den
Antrag auf Einleitung strafrechtlicher Untersuchung wegen
betrügerischen Bankerotts , welchem Anträge auch statt¬
gegeben wurde . Adolph Lebermann wurde am 2 . Okt.
1866 verhaftet . Die Mutter Fanny Lebermann wurde,
da sie wegen angeblicher Erkrankung nicht
verhaftet werden
konnte , in ihrer Wohnung bewacht ; es gelang ihr aber,
ihre Wächter zu täuschen und zu entfliehen .
Der Vater
Maier Lebermann und der Bruder Ludwig Lebermann
waren damals vom Hause abwesend , und es
gelang den¬
selben , nach Amerika zu entfliehen . Nun wurde
aber das
allgemeine Concursverfahren eingeleitet , wobei die Gläu¬
biger bedeutende Verluste erlitten . — Aus der
öffentlichen
Verhandlung hat sich Folgendes ergeben : Die Familie
Lebermann war stets sehr wohlthätig gegen die Armen
und gab zu jeder wohlthätigen Sammlung ansehnliche
Spenden . Auch während des Krieges von 1866
wurde
von Maier Lebermann keiner der Arbeiter entlassen.
Wie Banquier Gutmann von Bamberg deponirt , ging
das Geschäft des Maier Lebermann bis 1859 gut und
sehr schwunghaft , so daß es unbegränzten
Credit genoß.
Seit 1862 , nachdem der Angeklagte Adolph
Lebxrmann als
77

Prokurist das Geschäft leitete , war der Geschäftsbetrieb


nicht mehr Es
solid . wurden zahlreiche Wechsel , nicht
mehr wie früherauf die Abnehmer , sondern auf Agenten
gezogen , welche zum Theil dieselben protestirten oder unter
allerlei Ausflüchten mit der Zahlung hinhielten . Im
April 1866 begann das Geschäft zu wanken . Daß , wie

die Anklageschrift annahm , Maaren an den Schwieger¬

sohn des Maier Lebermann in Hanau spedirt wurden,

sowie daß ein angeblicher Bruder des Maier Lebermann,


Lazarus Lebermann , in Philadelphia gar nicht existire

und dessen Wechselforderung zu 10,000 fl . eine fingirte

sei, vermochte nicht nachgewiesen zu werden . Fast alle

Bücher der alten Firma M . Lebermann waren beseitigt

worden , so daß weder der ganze Schuldenstand , noch der

ganze Vermögensstand sich konstatiren ließ.

Eigenthümlich mußte es erscheinen ^ daß der Ban-

quier Schwabacher , während er Wechselsperre verhängen

ließ und strafrechtliche Untersuchung wegen betrügerischen


Bankerotts beantragte , dem Lebermann brieflich anrieth,
gegen die Erkennung des Universalconcurses zu appelliren,

da es ihm vortheilhaft sein würde . "

Schließlich wurde der Jude Adolph Lebermann , den


der Wische Advokat Frqnckenburger von Nürnberg ver-

theidigt hatte , nur zu einem Jahre und neun Monaten

Gefängniß , in einer Festung zu erstehen , verurtheilt.

Diese Strafzeit ist längst abgesessen und der „ anfopferungs-


fähige Sohn " , wie die Nürnberger Juden ihn genannt
haben sollen, , ist schon längst bei seiner liebwerthen Familie

in Amerika , welche alldort von dem von den „ dummen


78
Christen im Würzburgischen " erschwindelten Geld flott
von den Renten leben soll.

Während dieser Juden - Betrugsprozeß in vollem Gange


war , begab es sich, daß zwei englische Juden ,
welche
wahrscheinlich in Frankfurt oder selbst in Würzburg auf
die Leichtgläubigkeit dortiger Banquiers aufmerksam ge¬
macht waren , daselbst einen großartigen
Schwindel aus¬
führten . Wir geben hier die betreffenden
Nachrichten,
wie sie in den Zeitungen auftauchten ;
die erste ist von
Augsburg den 5 . November 1867 , wo es also
heißt:
„Augsburg, 5 . Nov . In der jüngsten Zeit wur¬
den von zwei sehr noblen Herren , welche
sich für Reisende
aus Berlin ausgaben und HH . Löwenberg und Oskar
Freiberg nannten , in Frankfurt a . M ., Mainz , Würz¬
burg , Nürnberg und Fürth Pfandbriefe und Coupons
verkauft , die von dem im Jahr 1863 zu
Warschau ver¬
übten großen Diebstahle im Betrage von 3 */a
Mill . Rubel
herrühren , übrigens schon längst als völlig
werthlos erklärt
und durch Duplikate mit dem Siegel der
Generaldirektion
des landwirthschaftlichen Kreditvereins im Königreich Polen
ersetzt sind . In Folge dieser
Papierverkäufe traten die
Behörden der oben genannten Städte und die hiesige
Polizeidirektion in regen telegraphischen Verkehr , der sich
von hier aus auch auf das
Gouvernement in Warschau
und auf die Behörden aller größern Städte in Bayern
ausdehnte , und zu dem glücklichen Resultate
führten , daß
die beiden Schwindler auf ihrer Reise nach München am
30 . Oktober in Augsburg zur Haft gebracht
werden
konnten . "
79

In den Schwurgerichtsverhandlungen in Würzburg,


welche am 21 . Juni 1868 gegen die obengenannten
Schwindler Löwenberg und den sogenannten Freiberg , der
sich sonst meist Davenport nannte , abgehandelt wurden,
ergab sich Folgendes.
Davenport hatte in Baden - Baden schon im Septem¬
ber 1867 versucht , verrufene Werthpapiere zu verkaufen
und sonstigen Schwindel zu treiben . Da aber zu jener
Zeit Gerichte noch keine weiteren Anhalts¬
dem badischen
punkte zur Einleitung einer strafrechtlichen Untersuchung
Vorlagen , so mußte Davenport wieder freigelaffen werden,
worau / er alsbald Baden verließ . Während Davenport
in der angegebenen Weise thätig war , gleichsam um im
Fluge durch Deutschland polnische Pfandbriefe , deren
Unwerth sich jedesmal nach ihrer Veräußerung heraus¬
stellte , abzusetzen , erschien am 12 . Okt . bei dem Banquier
Wilhelm Goldner zu Mainz ein fremder Herr , welcher
sich als Kaufmann Hermann Löwenberg aus Berlin ein¬
führte und demselben einen polnischen Pfandbrief über
750 Rubel zum Kaufe anbot und um 638 fl . verkaufte.
Goldner mußte aber alsbald auf Anfrage in Berlin er¬
fahren , daß dieser Pfandbrief zu den 1863 in Warschau
entwendeten Effekten gehöre und werthlos sei . Vor Em¬
pfang dieser Nachricht hat übrigens Löwenberg , welcher
nach seiner bei Goldner abgegebenen Erklärung Paris
als nächstes Reiseziel im Auge hatte , am 15 . Oktober
von Frankfurt a . M . aus dem Goldner 150 Thaler vor¬
läufig mit dem Bemerken zurückgesendet , daß sich bei
Aushändigung des fraglichen Pfandbriefes beide Theile
im Jrrthume befunden hätten , und daß er sich jedenfalls
80

bei seiner Rückkehr in den letzten Tagen des Oktober


oder den ersten Tagen des November denfraglichen
Pfandbrief zurückerbitten müsse , wogegen er für die Rück¬
zahlung der
Restsumme Sorge tragen werde . Diesen
Brief und die theilweise Rückzahlung mußte Löwenberg
aus Furcht vor zu stühzeitiger Entdeckung und Vereite¬
lung seiner Operationen abgefertigt haben . Von Mainz
kam Löwenberg nach Bad Homburg , wo er mit dem von
Berlin aus bekannten Louis Nordheim , angeblichen Rentier,
der aber in der That ein mehrfach bestrafter mittelloser
Schwindler ist , auch mit einem angeblichen Majoratsherrn
Oskar von Raschkarw auf Vorberg bei Calau in der
Mederlausitz zusammentraf , dessen Vermögensverhältniffe
ziemlich zerrüttet waren . Am 18 . Oktober fuhren Löwen¬
berg , Nordheim und Raschkarw von Homburg nach Frank¬
furt a. M . Hier händigte Löwenberg
dem Raschkarw
2 polnische Pfandbriefe über 750 und 150 Rubel mit
dem Austrage ein , diese Papiere für ihn zu verwerthen
oder sich etwa 300 Thaler darauf leihen zu lasten . Zu¬
gleich versprach Löwenberg , dem Raschkarw , der sich in
großer Geldverlegenheit befand , 100 fl . für den Fall der
Verwerthung der Pfandbriefe zu leihen . Raschkarw bot
die beiden Pfandbriefe zu 750 und 150 Rubel beiBan-
quier Gumperz an ; dieser hätte dieselben auch gekauft,
wenn er nicht auf der Börse vom Banquier Goldner vom
Mairy gewarnt wordm wäre . Auf Antrag des - CommÄ>
Adler von dem Schutzmann
Waltenspiol Mgchalten,
ergab Raschkarw diesem
den Pfandbrief zu 150 Rubel,
erklärte , er habe solchen in einem Frankfurter Geschäfts-
Hause erhalten , und nannte sich fälschlich Oskar von Frei-
81

berg. Dupirt durch das Auftreten des Fremden, gab


Waltenspiel die weitere Verfolgung auf und übergab den
Pfandbrief der Behörde. Mittlerweile wurde, auf Veran¬
lassung des Goldner, Löwenberg mit seinen Genoffen
Nordheim und Raschkarw am 19. Oktober in Homburg
verhaftet und an den Untersuchungsrichter in Frankfurt
a. M. ausgeliefert . In der Brieftasche des Löwenberg
fand man 2 Pfandbriefeä 750 Rubel nebst Coupons,
die zu den 1863 in Warschau entwendeten Papieren
gehörten . Nachdem Löwenberg die 2 Pfandbriefe von
einem Bankgeschäfte mit dem Hause M. H. Moses in
London erhalten zu haben erklärte und eine angebliche
Faktura des Hauses M. H. Moses, 14 Union Conrt,
Old Broad Street E. G. London präsentirte und ex
gleich seinen beiden Genossen jede Wissenschaft von dem
1863 in Warschau erfolgten Pfandbriefdiebstahle und von
der Amortisation dieser Pfandbriefe hartnäckig in Abrede
stellte, wurden dieselben am 26. Oktober aus der Hast
entlassen, die Vorgefundenen Pfandbriefe jedoch in gericht¬
lichem Gewahrsam belassen . Am 27. Oktober traf Lö¬
wenberg in Homburg mit E. Davenport zusammen , von
wo aus die beiden über Frankfurt gemeinschaftlich nach
Würzburg reisten, wo sie am 28. Oktober Vormittags
^/zll Uhr ankamen und im Hotel zum russischen Hofe
abstiegen . Hier erkundigten sich Beide alsbald bei dem
Portier Lorenz Siebert nach den Namen einiger Banquiers.
Gegen 1/«s12 Uhr verließen dieselben den russischen Hof.
Löwenberg begab sich gegen 12 Uhr Vormittags zu Ban-
quier Oehninger, bot demselben zunächst einen russisch¬
polnischen Coupon zum Kaufe an und erklärte , als Oeh-
6
82

ninger die Auszahlung des Geldes erst von der Umwechs¬


lung in Berlin abhängig machen wollte , unter solchen
Umständen wäre es besser , die Obligation selbst zu ver¬
kaufen , worauf sich Oehninger erbot , auch dieses Geschäft
in Berlin zu besorgen , während Löwenberg bemerkte , daß
die Veräußerung der Obligation auf der Börse zu Paris
wohl zweckmäßiger sei. Löwenberg entfernte sich hierauf
aus dem Comptoir des Oehninger und überbrachte am
Nachmittag kurz nach 2 Uhr 2 Pfandbriefe jeder zu 750 Ru¬
beln nebst den Coupons . Oehninger zahlte ihm einen
Vorschuß von 1000 fl. aus . Löwenberg versprach , sich am
2 . November zur vollständigen Abwicklung des Geschäftes
wieder bei Oehninger eizufinden . Oehninger schickte noch
am 28 . Oktober die beiden Pfandbriefe nach Berlin , er¬
hielt aber umgehend auf telegraphischem Wege die Nach¬
richt , daß solche in Warschau gestohlen und unverkäuflich
seien . Davenport kam am 28 . Oktober Vormittags zu
Banquier Renlinger , nannte sich E - Bernard und ver¬
kaufte 6 Coupons ä 60 Rubel und 7 ü 15 Rubel um
720 fl . 45 kr . Schon am 28 . Oktober Nachmittags
hatte Renlinger auf dem Stadtmagistrate zu Würzburg
zwar die Aufklärung erhalten , daß die ihm verkauften
Coupons zufolge Ausschreibens der kgl. sächsischen Regie¬
rung vom 1 . Juli 1864 werthlos seien — allein zu
spät , denn bereits gegen 3 Uhr waren Davenport und
Löwenberg von Würzburg abgereist . Aus der Droschke
rief Löwenberg dem Portier Siebert noch zu : „ Wenn
Jemand nach ihm fragen sollte , so solle er sagen , daß er
am Mittwoch Abends oder am Donnerstag ( 30 . oder
31 . Oktober ) wieder zurückkomme ; die fragliche Person solle
83

nur an der Table d' hote zu Mittag speisen, da treffe er


sie sicher. " Vor ihrer Abreise hatte Davenport bei Ään-
quier Sigmund Edenfeld einen Pfandbrief über 750 Ru¬
bel, dann bei Banqmer Peter Vornberger einen rusfisch-
polnischen Coupon , wovon er 20 bis 30 Stück sehen ließ,
und bei Banquier Heim 2 Coupons zum Kaufe angebo--
ten . Von Würzburg reisten die beiden Angeklagten am
28 . Oktober nach Nürnberg , wo sie sich im Gasthofe zum
bayerischen Hofe einlogirten . Am 29 . Oktober verkaufte
Davenport an den Banquier David Jchenhäuser 10 Cou¬
pons ä 60 Rubel und 7 Coupons ä 15 Rubel um
1081 fl. Bei Banquier Amson Feuchtwanger bot einer
der Angeklagten russische Banknoten , bei Banquier Max
Hirschmann russische Coupons , Davenport bei Ban¬
quier Dinkelsbühler , Löwenberg bei Banquier Leonhard-
Kalb russisch-polnische Coupons , Löwenberg bei Banquier
Fels und Gölz russisch-polnische Coupons und Löwmberg
bei Banquier Meyer Kohn einen Pfandbrief zu 3000 Ru¬
bel zum Kaufe an . Um den letzten Verkauf zu realisiren,
sollte Löwenberg einen Bürgen stellen , kam aber nicht
wieder . Am 29 . Oktober reisten die beiden Angeklagten
nach Augsburg , gaben aber Regensburg , um auf falsche
Führte zu leiten , als Reiseziel an . — Mit dem Aufenthalte
der- beiden Angeklagten in Nürnberg hängt auch eine¬
charakteristische ZusamMenkMft des Davenport mil der'
Leihh'ausoffiziantentochter Oktavka Wolf - aus - Nürnberg
zusammen . Diese war früher als Büffetdame des Caf6
Lorenz zu München bedienstet , wo sie den Angeklagten
Davenport öfter sah, der sich Edmund Bernard nannte,
und sich für einen amerikanischen Kapitän , manchmal auch
84

für einen amerikanischen Consul ausgab . Davenport


knüpfte mit dee 21jährigen Oktavia Wolf ein Liebes-
verhältniß an und versprach sie zu ehelichen. In Folge
dessen verließ Oktavia Wolf ihren Dienst und reiste mit
ihrem Geliebten nach London . Dort wurde sie von dem¬
selben' bei einer Arbeiterfamilie Röder untergebracht . Da¬
venport ließ sie daselbst in ärmlichen Verhältnissen und
erklärte ihr , er könne sie nicht bei seiner Familie unter¬
bringen , da dieses gegen die englische Sitte sei. Er stellte
ihr später einmal einen alten Mann als seinen angebli¬
chen Vater vor, mit dem aber die Oktavia Wolf sich nicht
verständigen konnte , da sie der englischen Sprache gänz¬
lich unkundig ist. Da Davenport mit der Hochzeit nicht
vorwärts schritt und dieselbe erst noch von gewissen Ge¬
schäften abhängig gemacht wissen wollte, reiste die Okta¬
via Wolf wieder in ihre Heimat zurück. Sie hatte von
Davenport bloß Kleinigkeiten als Geschenke erhalten und
mußte vor ihrer Abreise ein Taffetkleid in London ver¬
setzen, da ihr Geliebter nicht so viel Geld zur Disposi¬
tion zu haben erklärte, um die Kostens ihrer Heimreise
bestreiten zu können. Davenport geleitete sie zur Eisen¬
bahn . Trotzdem setzte Oktavia Wolf ihr Liebesverhältniß
durch Korrespondenz mit Davenport fort . Bei seiner
letzten Anwesenheit zu Nürnberg besuchte Davenport seine
Geliebte in ihrer Wohnung und überbrachte ihr 100 fl.
in Gold , damit sie sich ein Kleid dafür kaufe, da er ihren
Geschmack nicht zu treffen fürchte. Als die beiden Ange¬
klagten bereits in Augsburg verweilten , kam die Oktavia
Wolf zu dem Portier des Gasthofes zu den drei Mohren
Md fragte nach Edmund Bern 'ard . Da man von einem
88

solchen Nichts wußte und sie denselben genau beschrieb,


fand man , daß diese Beschreibung auf den Herrn paßte,
der sich als Eduard Davenport in das Fremdenbuch ein¬
geschrieben hatte . Oktavia Wolf erschrack bei dieser Ent¬
deckung . — Als Banquier Jchenhäuser zu Nürnberg durch
ein Telegramm vom Bankhause Mendelssohn in Berlin
auf seine Anfrage die Nachricht erhielt , daß die von Da¬
venport gekauften russisch -polnischen Coupons zu den in
Warschau im Jahre 1863 gestohlenen gehörten und werth¬
los seien , ließ er den Davenport telegraphisch nach
allen Richtungen verfolgen . Zufällig kam am 30.
Oktober ein Schwager des Jchenhäuser , der von dem
Kaufe der werthlosen Coupons Kenntniß hatte , in das
Gasthaus zu den drei Mohren in Augsburg , traf daselbst
an der Table d' hote die beiden Angeklagten und veran-
laßte deren Verhaftung . Unter den denselben abgenom¬
menen Effekten befanden sich 46 fl . baar im Besitze des
Davenport , ferner im Besitze des Löwenberg 241 fl.
43 kr. baar , ein preußischer Coupon zu 11 Thalern
6 Pfennigen , 1 Friedrichsdor , 1 Ordensstern , eine Börse
mit 11 fl ., ein preußischer Zehn -Thalerschein und ein
Frankfurter Zehn -Guldenschein , ferner eine Börse mit
11 fl . baar . Ferner wurde auf der Post ein von Da¬
venport in Nürnberg nach Augsburg unter seiner Adresse
xosts rastants aufgegebenes Packet mit der Werthangabe
von 3000 Thalern mit Beschlag belegt und zu Gerichts-
Händen gebracht . In diesem Pakete befand sich eine be¬
deutende Anzahl der fraglichen russisch - polnischen Pfand¬
briefe und Coupons, ' welche sämmtlich zu den im Jahre
1863 in Warschau gestohlenen und von der russischen
Regierung amortisirten gehörten.
86

lieber die Persönlichkeit und die Antecedentien des


Angeklagten Davenport schwebte bis zur öffentlichen Ver¬
handlung ein Dunkel . Die englischen Behörden ver¬
weigerten nach den englischen Gesetzen den bayerischen
Behörden jede Auskunft . Als aber der Kriminalkommis-
sarius Weber von Berlin als Zeuge auftrat und densel¬
ben als den im Jahre 1863 in Berlin mehrere Wochen
wegen Wechselfälschung in strafrechtlicher Untersuchung
gewesenen Edmund Bernard von London bezeichnet ^ mußte
er zugeben , daß er dieser Bernard sei und sich wegen
seiner Verurtheilung zu Wien den Namen
Eduard Daven¬
port beilegte ; Weber bezeichnete denselben als einen Schwind-
1er , der auch zeitweise die Namen Fernandez und Frei¬
berg sich beigelegt habe . Die Mutter des Bernard , nun
verehelichte Fernandez , habe in London eine Winkelkneipe,
in welcher er (Weber ) selbst schon gewesen , da er 8 — 9mal
in dienstlicher Eigenschaft in London gewesen . Vom
1 . Juli bis 23 . Juli 1863 sei Bernard in Berlin we¬
gen Wechselfälschung verhaftet
gewesen und sei die Unter¬
suchung eingestellt worden , da es sich um lauter Sola¬
wechsel handelte , deren Giro und Honorirung bei Nie¬
manden realisirt worden war . Bernard sei mosaischen
Glaubens (derselbe behauptet aber getauft und Protestant
zu sein ) . Der vielerwähnte Banquier Moses habe in
Berlin einen Kleiderladen gehabt und sei vor 12 Jahren,
wegen mehrfacher Betrügereien und Wcchselschulden ver¬
folgt , nach London flüchtig gegangen . In einem Berichte
des bayerischen Gesandten in London wird das Bankhaus
M . H . Moses und Comp , in London als Agentur schwind¬
lerischer Unternehmungen bezeichnet . Fast alle an Deutschen
87

in England verübten Betrügereien wurden durch Moses und


seine Agenten ausgeführt . Zur Verwerthuug der frag-
lichen gestohlenen polnischen Pfandbriefe sendete Moses
seine Agenten aus , zu denen auch die beiden Angeklagten
gehörten . Durch Moses und seine Agenten wurde seit
längerer Zeit der ganze europäische Continent unsicher
gemacht . Als Interpreten wurden zur Verhandlung bei¬
gezogen Hr . stud . med . Joseph Peszke aus Kalisch , wel¬
cher einen der fraglichen Pfandbriefe und einen Coupon
aus dem Russischen , und Hr . Professor am Realgymna¬
sium Hermann Erkelenz , welcher verschiedene Schriftstücke
aus .dem Englischen übersetzte . Bernard wurde durch
Erkenntniß des kaiserl . kgl . Landesgerichts in Wien vom
2 . April 1864 , welches auf eingelegte Berufung vom
Oberlandesgericht am 3 . Mai bestätigt wurde , wegen
Verbrechens des theils vollendeten , theils versuchten Be¬
trugs zu 3 Jahren schweren Kerkers verurtheilt . Er hatte
nämlich durch falsche Wechsel in Ischl mehrfache Betrü¬
gereien theils ausgeführt , theils versucht , Wechsel ohne
Accepte verkauft , auf unbekannte oder verschollene Namen
bezogen , wobei er sich für einen Kaufmann aus Newyork
ausgegeben . Charakteristisch ist es , daß Bernard in Ber¬
lin aus dem Gefängnisse , mittelst Bestechung des Gefüng-
nißwärters , mit mehreren Personen korrespondirte . Das¬
selbe that er zu Wien , woselbst er auch mit Adele Vita¬
lis in Krakau , mit der er ein Liebesverhältniß damals
wechselte . So bewirkte er auf Schleich¬
unterhielt , Briefe
wegen , daß sich Mehrere als seine Geschäftsfreunde aus-
gaben und dieß sogar eidlich bekräftigten . In einem aus
dem Wiener Gefängnisse an Fernande ; geschriebenen Briefe
88

ertheilt er seinem Onkel Fernande ; den Auftrag , eine


'goldene Uhr zu beseitigen und dieselbe zu verpfänden.
Das Geld solle zu seiner Vertheidigung aufgewendet wer¬
den ; doch sollte der Vertheidiger durch leere Versprechun¬
gen zu täuschen gesucht werden . Auch aus der Würz¬
burger Frohnveste verkehrte sowohl Bernard als Löwenberg
durch den bestochenen , nunmehr entlassenen Gefängniß-
wärtergehilfen Andreas
Bauerbach nach Außen . Löwenberg
korrespondirte mit seiner Geliebten Johanna Nitz in Ber¬
lin , welche von demselben zwei außereheliche Kinder hat
und bereits wegen Landstreicherei , Betrugs und gewalt¬
samen Diebstahls bestraft wurde . Die auswärtigen Briefe
kamen nach Würzburg an die Adresse des Bauerbach im
Hause des Wagenfabrikanten A . Hofmann in der Ebra-
-cher Gasse . Durch die Recherchen der Berliner Poli¬
zei wurde dieser heimliche Briefwechsel entdeckt . Zwei¬
mal wurde durch Erkenntniß des Bezirksgerichts und
zweimal auf ergriffene Berufung vom kgl . Appellations¬
gerichte , der Antrag des Bernard auf Freilassung gegen
Kautionsleistung abgewiesen . Eine gewisse
Fer¬ Anna
nande ; , angeblichdie Schwester , wahrscheinlicher aber die
Mutter des Bernard , war von London nach Würzburg
gereist und bot Cautionsstellung für denselben an , wurde
aber abgewiesen . — Der Angeklagte Löwenberg betrieb in
Tilsit früher einen Kleiderhandel
, fallirte aber , siedelte
später nach Berlin
über , wo er ein Kommissionsgeschäft,
Cichorienhandel und Börsengeschäft betrieb und , von Wech¬
selschulden gedrängt , aus Berlin flüchtig ging . — Das
Benehmen des Bernard ( Davenport ) in der öffentlichen
Verhandlung war ein ungemein freches ; durch seine Lügen
89

und Oppositionen gegen Zeugen und verlesene Aktenstücke


verlängerte er die Verhandlung ; er beschwerte sich über
das Lächeln eines der Geschwornen , über das allgemeine
Lachen über seine Definitionen von „ unverkäuflich " und
„werthlos ", wollte vom Präsidenten ein Verbot des
Schließens auf dem Transporte durch die Gendarmen
und bedrohte sogar beim Vorüberführen den Herrn Staats¬
anwalt . Doch zeigte er sich als zungengewandt und von
geistiger Begabung . Löwenberg trat bescheidener auf und
zeigte das Bild eines Niedergedrückten.
Schließlich wurde der N . S . Bernard ( Davenport)
am 22 . Juni vom Schwurgericht in Würzburg zu 7
Jahren Zuchthaus , Löwenberg zu 4 Jahren 6 Monaten
Zuchthaus , in einer Festung zu erstehen , und beide zur
Landesverweisung nach erstandener Strafe verurtheilt . "
Einige Tage später hieß es in der Aschaffenburger
Zeitung : .
„Würzbürg, 26 . Juni . Die jüngst vom Schwur¬
gerichte verurtheilten Schwindler Edmund Bernard aus
London und Herrmann Löwenberg aus Tilsit sind von
der preußischen Justizbehörde zu Magdeburg zur Aus¬
lieferung reklamirt worden , da nach Ablauf ihrer Straf¬
zeit in Bayern gegen dieselben in Preußen wegen Ver¬
jährung keine strafrechtliche Einschreitung mehr zulässig
wäre . Ueber diese ' Auslieferungsfrage ist höhere Ent¬
scheidung abzuwarten . Die zu Gerichtshanden gekom¬
menen Gelder und Effekten wurden vom Bezirksgerichte
Würzburg als Civilgericht beschlagnahmt , da die beschä¬
digten Banquiers Oehninger und Renlinger dahier und
Jchenhausen in Nürnberg darauf Anspruch machen . " —
90

In den leider von Bayern durch den Friedensschluß


von 1866 abgetrennten bayerischen Gebietstheilen um die
.Stadt Orb und in derselben hatten die Juden schon lange
im engsten Zusammenhalte großen Wucher getrieben.
Als die Stadt preußisch wurde , meinten dieselben nun
ganz die Herren spielen zu können und schimpften auf
das frühere „ bayerische Beamtenvolk " . Aber dies sollte
ihnen übel bekommen , denn man sang bald in den
Wirthshäusern arge Spottlieder auf die Herren Juden.
Dembezüglich brachten die kleinen Provinzial - Blätter in
Unterfranken bald mehrfache Einsendungen von Seiten
der Juden . Unter andern befand sich folgende:
„Orb, 18 . Dezbr . 1867 . Wenn ungebildete Leute
sich eines ungeziemenden Betragens schuldigmachen , so
ist das nicht zu verwundern ; wenn es aber Leute thun,
wie es hier der Fall war , die Bildung genossen haben,
so verdient dies die strengste Rüge . Am 17 . dies führ¬
ten nämlich hiesige und dem Amtsbezirke angehörige Per¬
sonen der genannten Kategorie (den Stand
wollen wir
vorläufig verschweigen ) auf der öffentlichen Bierbank Spott¬
lieder gegen die Juden auf , von denen eines dem andern
folgte . Diese Herren sollten doch etwas humaner denken,
oder sehnen sie sich gar zu den Zeiten der Judenverfol¬
gung zurück ? Zum Schluffe muß den Herren noch be¬
merkt werden , daß von ihren früher hier angestellt ge¬
wesenen bayerischen Kollegen sich kein Einziger eines
solchen Benehmens schuldig gemacht haben würde : Juden¬
spottlieder im Wirthshause herabzuorgeln ."
Einige Tage darauf brachte eine Würzburger Zeitung
nachstehende
91

. „ Entgegnung.
Seit mehreren Tagen machen hiesige Juden bekannt,
es werde demnächst in diesen Blättern ein großartiger
Artikel gegen uns erscheinen , dergleichen noch nicht da¬
gewesen sei . Wir erwarteten das seltsame Thier mtb
endlich heute in Nro . 303 speit das geöffnete Thor nur
ein kleines Mäuschen hervor : ein so erbärmliches Schrift¬
stück, daß man darauf nichts erwidern sollte . Doch wir
wollen einige Worte entgegnen . Wenn man zwischen
ungebildeten und gebildeten Leuten unterscheiden will , so
muß man doch selbst zu letzteren gehören ; die Einsender
obigen Artikels scheinen sich dazu zu rechnen , haben jedoch
durch 'diese mißrathene Stylprobe geradezu das Gegen-
theil bewiesen . Es sind an dem ftaglichen Abende gesell¬
schaftliche und humoristische Lieder gesungen worden , in
denen Wucher , gemeiner Schacher rc. gegeißelt werden,
aber wer hat denn gesagt , daß damit die Juden gemeint
sind ? Freilich sagt ein Sprichwort : „ Wenn man unter
die Hunde wirft , so heult der Getroffene . " Diese Lieder
sind schon von gebildeten und ungebildeten , von humanen
und inhumanen Leuten gesungen worden und werden noch
ferner gesungen werden . Es wäre darum Blödsinn , dar¬
nach den Grad von Bildung und Humanität der Sänger
beurtheilen zu wollen . Halten sich^die Einsender vielleicht
für Pächter der Bildung und Humanität , pder besteht die¬
selbe etwa darin , mit den Juden zu liebäugeln ? Ob wir
uns „ zu den Zeiten der Judenverfolgung zurücksehnen ? "
Das nicht ; aber die Einsender sollten recht oft daran
denken und froh sein , diese Zeiten weit hinter sich zu
haben , statt das Ruder in die Hand nehmen und
92

in Allem dominiren zu wollen . Traurig genug,


wenn Letzteres in einem Staate oder einer Gemeinde der
Fall ist . Wenn Aegypten einst Anstand nahm , diesem
Volke seinen Auszug zu gewähren , so kann man nicht
umhin , in der Thatsache einen großen Umschwung zu
-erblicken , daß heut zu Tage ein derartiger Auszug mit
Freude und Jubel begrüßt werden würde . Schließlich wer¬
den uns von den Einsendern unsere bayerischen Kollegen als
Muster vorgestellt , obgleich sie uns dieselben früher als
Schwindler , Säufer und Schuldenmacher bezeichnet haben.
Pfui ! welche Gemeinheit , Verläumdung und Zweizüngig-
keit ! — Orb , den 24 . Dez . 1867 . "
Etwa um dieselbe Zeit kam es in der aufgeklärten
Stadt Würzburg vor , daß der dortige Rabbiner sich bei¬
gehen ließ , vom Stadtmagistrate die Erlaubniß zur Legung
eines sogenannten Sabbathdrahtes zu verlangen . Was
es mit diesem Drathe für eine Bewandtniß hat , ersah
man aus dem nachfolgenden Artikel , welcher im Februar
1868 in mehreren fränkischen Zeitungen erschien:
„Würzburg. Die N . W . Z . theilt folgendes Stück¬
chen des hiesigen ultratalmudischen Rabbiners Bamberger
mit . Nach einem altjüdischen Brauch soll am Sabbath
Niemand Etwas , sei es ein Buch , ein Schirm , ein Stock
oder sonst ein Gegenstand , über die Straße tragen , wenn
nicht die Stadt oder der Ort allenthalben umschlossen ist.
Dieses Umschlossensein kann in Flüssen , Wällen , Mauern,
Zäunen rc. bestehen , und es schadet hiebei nicht , wenn
die in den Mauern rc . befindlichen Thore und Thüren
immer offen sind ; die Thürflügel dürfen sogar an den
Seiten festgenagelt sein . Auch kann , wo die Ummauerung
98

durch eine Oeffnung ohne Thüre unterbrochen ist, dadurch


geholfen werden , daß über der Oeffnung ein auf Stan¬
gen oder an den angrenzenden Häusern befestigter Draht,
sog . Sabbath -Draht , gezogen wird . Da nun in Folge
des Baues der Straße zum neuen Bahnhöf eine Unter-
-brechung des Stadtwalles und der Stadtmauer eingetreten
ist , so hat der erwähnte Rabbiner beim Stadtmagistrat
darum nachgesucht , an Stelle der Stadtmauer über die
Straße einen solchen Sabbath - Draht oder an deren bei¬
den Seiten Thürflügel anbringen zu dürfen . Der Stadt¬
magistrat hat dieses Gesuch abgelehnt , weil sich die beab¬
sichtigte Vorrichtung mit den Anschauungen unserer Zeit
nicht in Uebereinstimmung befinde ; das Distriktsrabbinat
hat sich deshalb mit einer Beschwerde an die k. Kreis¬
regierung gewendet , und man ist auf die dortige Ent¬
scheidung gespannt . "

Da aber die ersehnte und erbetene Erlaubniß zu die¬


sen Possen von Seiten der k. Kreisregierung nicht ein¬
lief , so erzählte man , daß die Herren Juden in einer stür¬
mischen Winternacht die Legung des Drathes eigenmächtig
vorgenommen hätten . Dabei sei es vorgekommen , daß
der jüdische Or . O . , welcher sonst den höchst Liberalen
spielt , über seinen eigenen Spazierstock auf den Drath
gefallen sei, welcher , als dadurch verunreinigt , sofort wie¬
der ausgehoben und durch einen andern frischen ersetzt
worden sei.

(Um aber zu zeigen , daß nicht allein in Würzburg


die Juden an den •albernen Vorschriften des Talmud
sesthalten , sondern auch anderwärts dies vorkommt , brach-
94

len befteundete Judenfedem im Monat März nach¬


folgendes :
„Aus Posen , 10 . April , berichtet die „ Prov .-Ztg.
f . Schl . " Folgendes : Heute sollte hier die eheliche Ver¬
bindung einer jungen , kinderlosen jüdischen Wittwe mit
einem Manne aus dem Stamme Cohn stattfinden , und
schon seit Wochen wurden die Anstalten zum Hochzeits¬
feste betrieben . Doch man
denke sich die Bestürzung der
Verlobten , als dieselben wenige Stunden vor ihrer Trauung
Seitens des Rabbiners die Mittheilung erhalten , daß ihre
Verbindung nicht erfolgen könne , weil nach einer soeben
aufgefundenen Ritual - Bestimmung Glieder des Stammes
Cohn sich niemals mit kinderlosen Wittwen verbinden
dürfen . ")
Schließlich vemahm man noch , daß eine Anzahl
schalkhafter Gäste aus einem
benachbarten Wirthshause
sich erlaubt hatten , den Sabbathdraht an der neuen Bahn¬
hofstraße nach einigen Tagen wieder auszuheben , so daß
sämmtliche Juden in Würzburg seitdem in Pönitenz ver¬
fallen sind und nach talmudischem Gesetz jetzt jeder Buße
thun müßte.
Was die „ Vorurtheile " der Christen betrifft , so
mäkeln und spotten die Juden darüber beständig , und
wagten sogar , bei der Gründung des Commis -Vereins in
nachfolgender giftiger Weise ihren Spott in öffentlichen
Blättern über diese Vereinigung braver , strebsamer , christ¬
lich gesinnter Männer kund zu geben:
„ Würzburg, 11 . Dez . 1867 . Ms sehr interessant
und fast unglaublich theile ich Ihnen mit , daß der hier be¬
stehende oder vielmehr vegetirende Commis -Verein sich bei
>
95

der Gründung einen Paragraph gesetzt hat : „ Jüdische


Commis werden nicht ausgenommen . " Es ist allerdings
richtig , der israelitische Commis , der sich durch Streb¬
samkeit und Fleiß gar oft von seinen christlichen Collegen
unterscheidet , ist nicht würdig genug , mit jenen Herren
in einer Gesellschaft zu leben ; beileibe , dies würde ja
schrecklich gegen den hiesigen guten Ton verstoßen. Auf
anderen Plätzen benennt man zwar junge angehende Kauf¬
leute, die , anstatt nach einer freien gesunden Bildung zu
streben , nicht einmal ein altes , dummes Vorurtheil ob¬
legen können, mit dem undelikaten Namen „ Käskrämer " ,
allein in Würzburg — wie die Alten sungen , so zwit¬
schern die Jungen " .
Aber die christlichen Commis hatten sehr gut gethan,
keine Juden unter sich aufzunehmen ; denn bald darauf
sah sich das Schwurgericht zu Würzburg veranlaßt , gegen
einen Judenbuben , der dem Commisstande angehörte,
nachfolgenden Steckbrief zu erlassen:
„Im Namen S . Majestät des Königs von Bayern.
Das königl. Appellationsgericht von Unterfranken und
Aschaffenburg hat am 27 . Juni d. I . gegen Seligmann
Roman , 16 Jahre alt , geboren und wohnhaft zu Hei-
dingsfeld , ledigen Handlungslehrling , wegen Verbrechens
des Mißbrauchs zur widernatürlichen Wollust , verübt am
13 . Mai 1867 Nachmittags in der Behausung des Kauf¬
manns Jakob Rosenheim zu Heidingsfeld an Marie Kro¬
nenberger , Tochter des Krämers Nikolaus Kronenberger
allda , auf Anklage erkannt , denselben zur Aburtheilung
vor das Schwurgericht von Unterfranken und Aschaffen-
burg verwiesen und dessen Ediktalladung verordnet.
96

Demzufolge wird benannter Seligmann Roman hiemit


aufgefordert , binnen drei Monaten bei dem k. Bezirks¬
gerichte Würzburg , woselbst das Schwurgericht gehalten,
wird , zu erscheinen und sich wegen des ihm angeschuldig-
ten Verbrechens zu verantworten , widrigenfalls gegen ihn
als einen Ungehorsamen dem Gesetze gemäß verfahren
und die Aburtheilung in seiner Abwesenheit erfolgen wird.
Würzburg , den 20 .- August 1867.
Der Präsident des Schwurgerichts von Unterfranken
und Aschaffenburg.
Hocheder.
von Crailsheim ."
Das Mädchen , welches der Bube verführt und mit
Gewalt genothzüchtigt hatte , war erst vier Jahre alt.
Die Verhandlung gegen ihn fand bei beschränkter Oeffent-
lichkeit statt . Der Jude hatte dem armen christlichen
Kinde die Geschlechtstheile vollkommen zerrissen ! Er.
wurde wegen Verbrechens des Mißbrauchs zur wider¬
natürlichen Wollust (in Contumaciam ) zu vier Jahren
Zuchthaus verurtheilt . —
Hiermit wollen wir unsere Notizen über die Juden
in Würzburg einstweilen schließen.
Wie es in Nürnberg , der alten Reichsstadt , gegen¬
wärtig mit dem Judenthum aussieht , darüber brachten
die bayerischen Zeitungen im zweiten Halbjahr 1863 fol¬
gende Mittheilung:
„Von der Regnitz, 21 . Juli . Im Mai 1850 wurde .
der erste Israelit in Mrnberg in den Gemeindever¬
band ausgenommen , nachdem „ die kaiserlichen Kammer¬
knechte " gegen Ende des 14 . Jahrhunderts ganz aus der
97 —

Reichsstadt vertrieben worden waren . . Sie siedelten sich


zwar im benachbarten Fürth an , fanden aber dort nicht
den gehörigen Spielraum , weßhalb sie immer wieder, trotz
aller Plackereien, mit Nürnberg in geschäftlichen Verkehr
traten . Nach einem Rathserlaß von 1773 erhielt ein
Jude Einlaß in die Stadt Nürnberg nur an zwei Thoren,
und mußte für einen Tag Aufenthalt 45 kr. an den
Stadtpfänder und 15 kr. für ein ihn auf allen Gängen
begleitendes altes Weib bezahlen. Kein Jude durfte in
Nürnberg übernachten , in keinem Hause eines Christen
ein Gewölbe zu Geschäften benutzen, auf dem Markte sich
nicht sehen lasten, und eben so gehässig waren die Be¬
stimmungen über den Landesproduktenhandel rc. Im
Oktober 1800 wurde der Judenzoll zwar aufgehoben , aber
dagegen der Thorzoll auf 7 kr., der Legitimationsschein
auf 30 kr., die Erlaubniß zum Uebernachten auf 1 fl.
Gebühr festgesetzt. Gegenwärtig wohnen in Mrnberg
153 jüdische Familien *) , die eine Schule und ein Gebet¬
haus einrichteten ; man ist daran , einen Friedhof zu er¬
werben, zu welchem Zwecke der Bankier Cahn soeben
1000 fl. offerirt hat , mit dem Versprechen weiterer Ga¬
ben, wenn die Mittel nicht reichten. Zwei Privatgesell¬
schaften verweigern die Aufnahme von Juden ; im Mu-

*) Der erste ( getaufte ) Jude , welcher sich in Mrnberg zu


Anfänge unseres Jahrhunderts einschmuggelte , war ein gewisser
Pikert , welcher säst neunzigjährig erst vor Kurzem starb. Seine
Söhne , auch Antiquitätenhändler gleichwie ihr Vater , können in
Gesicht und Haltung die Judensprossen nicht oerläugnen , haben auch,
obwohl der Form nach protestantisch, wieder Jüdinnen zu Frauen
genommen . — A . d. V.
7
98

seum , wo die Elite Nürnbergs sich versammelt , fanden


bis jetzt 15 solche statt ; unter den jüdischen Bewohnern
Nürnbergs befinden sich zwei Advokaten und zwei Aerzte.
Seitdem , seit 1863 , haben sich die Juden wiederum
in Nürnberg durch eine ganz außerordentliche Fruchtbar¬
keit und durch Hineinziehen von Landjuden sehr gemehrt.
Die Errichtung eines besonderen Rabbinates ist 1866 er¬
folgt . In dem daselbst bestehenden Volksverein führen
Juden das große Wort . Der Dr . Morgenstern , der vr.
Landmann und der jüdische Advokat vr . Frankenburger
halten daselbst , sowie auch früher in den Versammlungen
der Fortschrittspartei , beständig „ ausgezeichnete " Reden.
Letzterer sagte schon 1865 : „ Einige Ultramontane , Ade¬
lige und Aristokraten geben sich für das Volk aus !" und
meint , die Herren Juden seien das Volk und zum Herr¬
schen allein berechtigt . Im Jahre 1867 wühlte dieses
jüdische Kleeblatt außer in Nürnberg auch besonders in
dem benachbarten Fürth , wo fast sämmtliche Christen
nur Arbeiter und die Juden nur Herren sind . Ueber
die Versammlungen dieser bethörten Arbeiter erfuhr man
damals das Nachstehende:
„Nürnberg, 8 . Nov . Wie in Nürnberg besteht
auch in Fürth ein Volksverein , und wie im hiesigen
spiegelt sich auch im dortigen die große , gegenwärtig durch
Deutschland gehende Scheidung der Parteien . Das zeigte
sich, wenn auch nicht in so scharfen Umrissen wie hier
vor acht Tagen , in der gestrigen Versammlung des Fürther
Vereines . Während vr . Land mann der( eine Art
Spitzbubencomplott zwischen Preußen und Oesterreich an¬
nahm , wonach Preußen die deutschen Länder , Oesterreich
eine Ablösung in Geld erhielte ) aus den von ihm in
sechs Klassen eingetheilten Parteien sich für diejenige ent¬
schied, welche an der Reichsverfassung von 1849 mit der
Oberherrschaft Preußens festhält , — stellte sich Dr.
Morgenstern auf den rein demokratischen Standpunkt
und befürwortete den in das Programm des Fürther
Volksvereines aufgenommenen , auch mit monarchischer Ein¬
richtung möglichen , unter Gleichberechtigung seiner Glieder
errichteten Bundesstaat , wie er in der Schweiz und den
Vereinigten Staaten besteht . Durch Freiheit zur Einheit
sei das richtige Losungswort , nicht : Durch Einheit zur
Freiheit , wie es preußische Annexionisten um jeden Preis
predigten . Uebrigens seien die Mittel und Wege zum
Bundesstaat noch nicht zu bestimmen , da man nicht in
die Zukunft blicken könne . " —
Der Vorsitzende des Volksvereins in Fürth ist der
Dr . Landmann , der Rechtsanwalt dieser Genossenschaft
Herr Dr . Kronacher . Der Arbeiterverein in Fürth hatte
1867 den Juden Gabriel Löwenstein als Schriftführer,
welcher im selben Sinne , wie Landmann und Kronacher
wirkte-
Bankerotte , wie der der jüdischen Gebrüder Holländer
in Fürth , welcher 1865 eine Menge christlicher Familien
in der Umgegend dieser Stadt zu Bettlern machte , waren
dort seit zwanzig Jahren unter den Juden an der Tages¬
ordnung . Auch in Nürnberg soll der Judenschwindel
schon eine ansehnliche Höhe erreicht haben , obwohl sie sich,
wenn sie in eine Stadt erst wieder eingezogen sind , sehr
zusammen nehmen , damit man vorerst von ihrem engen
Zusammenhalten und ihrem jüdischen Treiben nichts merkt.
— 100 —

Hingegen werden Juden aus der Umgegend , welche minder


schlau zu Werke gehen , als die Städter , doch zuweilen in
Nürnberg bei betrügerischem Vorgehen ertappt . Also
ging es 1866 daselbst und man schrieb darüber dem
fränkischen Kurier:
„Nürnberg, 11 . Januar . Als der Betheiligung
der Fälschung der bayerischen 5 -fl .-Noten verdächtig wurde
der Hopfenhändler Meyer jgr . von Plech und em ge¬
wisser Preu von dort gefänglich eingezogen und gegen
den Vater des ersteren ein Verhaftsbefehl erlassen . —
Auch cher Unterhändler Heinr . Wölfel von Plech ist , als
der Theilnahme an der Fälschung der Noten verdächtig,
in Untersuchungshaft gezogen worden . "
Welche hochtrabenden Berichte von den Juden dieser
beiden Städte fort und fort bei passenden Gelegenheiten
in die Welt gesandt werden , davon kann man sich einen
Begriff machen , wenn man das nachfolgende beim Be¬
suche S . M . des Königs Ludwig II . im Herbste 1866
vom Stapel gelassene blumenreiche Referat liest , wo es
wörtlich also heißt:
„Bei dem königl . Besuch des Königs in Fürth be¬
suchten Seine Majestät auch die dortige Synagoge . Die¬
selbe war auf ' s Prachtvollste geschmückt und beleuchtet
worden . Herr Rabbiner vr . Löwy harrte bereits des
Königs , und Se . Majestät nahm eine Ansprache und
den priest erlichen Segen desselben entgegen . Ueber
eine halbe Stunde verweilte der Monarch im Tempel , mit
dem lebhaftesten Interesse die Einrichtungen der Syna¬
goge betrachtend . Die Persönlichkeit und das Auftreten
des Herrn Rabbiners hatten auf den König einen so
101

wohlthuenden Eindruck hervorgebracht , daß er zu seiner


Begleitung wörtlich äußerte: Welch eine angenehme , wür¬
dige Persönlichkeit ist dieser Greis! Von der Synagoge
verfügten sich Se . Majestät in das Etablissement von
Ullmann u. Engelmann, um in jenem Manufaktur-
Waaren-Lager, das seines Gleichen sucht, den Totalein¬
druck der Fürther Industrie zu genießen . Die Reichhaltig¬
keit und prachtvolle Ausstattung jenes Lagers überraschten
den König, der sich namentlich um die Tuche und um
jene Maaren interesstrte , die zum überseeischen Transport
bestimmt sind. Von da verfügte sich der König in die
Holzgalanterie-Fabrik von Ziegele, hier wie dort die
gleiche Anerkennung über die hohe Vollkommenheit der
Fürther Industrie aussprechend . Nach mehreren Stunden
Aufenthalt, in welcher Zeit die Stadt plötzlich, wie mit
einem Zauberschlag , prachtvoll illuminirt erschien
, kehrte
der Monarch unter endlosem Jubel und Begeisterung der
Bewohner Fürths nach Nürnberg zurück ."
Daß die Nürnberger und Fürther Juden in Inseraten
und Reclamen für ihre Industrie auch wahrhaft Großes
leisten
, dafür zeugt folgendes „Eingesandt" der dor¬
tigen Zeitungen:
„Dem bekannten französischen Champagner ist durch
einen deutschen Schaumweinfabrikanten eine gefährliche
Concurrenz erwachsen , die möglicherweise den gewöhnlichen
Champagner , resp. moussirenden Wein, vollkommen vom
Markte verdrängen kann. Die Champagnersabrik des
Herrn C. F. Crailsheim in Fürth liefert nämlich seit
der Neuzeit ein Fabrikat, das, „Punsch-Champagner " ge¬
nannt, alle bekannten feineren Weine an Wohlgeschmack
102

und Güte weit übertrifft/ und sind wir im Zweifel, ob


wir mehr die Kraft und Fülle des Weines oder die
äußerste Feinheit des Punsches— dies scheint die Zu¬
sammensetzung des Fabrikats — zu bewundern haben.
Wir machen Feinschmecker in ihrem eigenen Interesse auf
diesen Wein aufmerksam ."
Christliche Dummköpfe und Narren sind denn auch
gleich so einfältig gewesen , diesen Punsch- Champagner
zu bestellen, sollen aber davon die Kolik bekommen haben.

Trotz alledem hätte es Herr Frankenburger , der


jüdische Advokat , bald dahin gebracht , schon 1867 von
Leutershausen im Landgericht Hofheim als Candidat für
das Zollparlament aufgestellt zu werden. Es gab jedoch
Leute, welche den dortigen redlichen Bauern mittheilten,
daß dieser Frankenburger ein Jude sei.
Was den obenangeführten Rabbiner Dr. Löwy in
Fürth betrifft, so erfuhr man darüber, daß dieser„würdige
Greis", Trauungen in der Umgegend in Wirthshäusern
vornehme . Es hieß nämlich darüber in einem:
„(Eingesandt .) Gunzenhausen, 27 . Dez. Nach
der für die Synagogen und Rabbiner Mittelfrankens be¬
stehenden allerhöchsten Anordnung sollen die Trauungen
jüdischer Paare in der Synagoge vorgenommen werden,
was von unserm zuständigeu Rabbiner Hrn. Grünbaum
aus Ansbach auch immer geschieht ; wie kommt es aber,
daß Trauungen, die auswärtige Rabbiner dahier vor¬
nehmen , nicht in den Synagogen, sondern in Wirths¬
häusern vollzogen werden? Es geschah dieses erst von
dem Rabbiner Hrn. vr . Löwy aus Fürth, und wir hatten
103

uns vergebens gefreut, diesen berühmten Kanzelredner


hier zu hören. Ein Jude."
Man ersieht daraus, daß derselbe jüdische Rabbi, wel¬
cher in Fürth dem jungen Könige„den Segen ertheilte"
und ihm in der zudringlichsten Weise schmeichelte , in
Gunzenhausen ganz gegen dessen Anordnungen und Ge¬
setze zu handeln wagt.
Aber so ist es durchaus im ganzen Bayerlande! In
allen und namentlich auch in religiösen Dingen, dieselben
mögen, wie wir bei dem Sabatdraht in Würzburg ge¬
sehen, noch so talmudisch -albern sein, handeln die Juden
ganz nach ihrem Willen und wissen sehr gut zu ermessen,
wie weit sie gehen dürfen, um von dem bayerischen Straf¬
gesetz nicht erreicht werden zu können . Als Verhöhner
und Beschimpfer der *)
Geistlichkeit haben sie auch in Bayern
seit 1848 viel geleistet. Ein letztes Faktum dieser Art
ist uns von einem gewissen Seckendorfer von Heiligen¬
stadt bei Forchheim bekannt geworden . Man schrieb dar¬
über unter dem 15. November 1869 :
„In Heiligenstadt ist also der Jude Jos. Seckendorfer,
dessen Vater bekanntlich wegen seiner Bauernschindereien
trotz landgerichtlicher Protektion im Zuchthause starb,
unter dem Drucke des Kapitals zum Wahlmann gewählt.
Die meisten kleinen Leute hängen nämlich durch die be-

*) Der Herr Bischof Kettler von Main ; wurde , nachdem


er eben seinen Sitz daselbst eingenommen , auf offener Straße
von einem jungen Menschen verhöhnt und „angespien" , von dem
sich bei dem Polizeivcrhör herausstellte, daß er ein Jude war.
A. d. B.
104

kannten Darlehen von ihm. ab und wehe Dem, der ihn


nicht gewählt , denn der Jude ist nicht blos geld-, sondern
auch ehrgeizig und will als Vertrauensmann gelten. Er
hat am Wahltag im Beisein eines katholischen Pfarrers
eine heisere kreischende Rede gegen die Kutten, d. h. die
kathol. „Pfaffen" losgelassen , „ die das Volk verdummen ."
Bekannt ist bereits seine Aeußerung , daß ihm ein kathyl.
Pfarrer so viel wie ein Gänsejunge gilt und wenn er
einem solchen , namentlich dem Pfarrer Mahr, begegne,
er ihm ins Gesicht speien würde. Dieses Zusammen¬
treffen wird aber in Forchheim stattfinden— also ihr Bür¬
ger und Bauern des Wahlbezirks Forchheim seid auf dem
Posten, wenn der Jude kommt und dem Geistlichen ins
Gesicht speit! Die k. Staatsregierung mit ihren gestick¬
ten Kragen und blauen Röcken scheint aber diesen Ueber-
muth der jüdischen— Ehrenmänner noch zu hätscheln;
denn sie läßt patriotische Bürger Nachts aus den Betten
holen, in Ketten schlagen und unter dem Hohne der Juden¬
buben durch zwei Städte schleppen , um sie später wieder
als völlig schuldlos zu entlassen : aber gegen den Hohn
der Juden hat der Bürger keinen Schuß. Also wird
möglicher Weise der Akt der Nothwehr und Selbsthülfe
eintreten müssen . Auch die Freunde Seckendorsers , der
protestantische Pfarrer Hereth und der Advokat Rupp, der
Meister der Wahlkreiszerreißung , haben wieder neue Reden
gegen die „patriotischen Stockfische
" einstudirt und so wer¬
den wir interessante Scenen zu gewärtigen haben."
Und weiter heißt es in einem Inserate gegen ihn:
„Zur Notiz! Am 2. Nov. hat der Jude Joseph
Seckendorfer von Heiligenstadt
, dessen Benehmen bei der
105 —

letzten Wahl nocfTtn frischem Andenken steht, die Frech¬


heit gehabt, im hiesigen kgl. Landgericht öffentlich über
die katholischen Pfarrer oder Pfaffen, wie er sie hieß, zu
schmähen und namentlich zu äußern: „einen solchen Pfaf¬
fen achte er so viel wie einen Gänsejungen ." Es scheint,
daß das Aufmerksammachen des hiesigen Herrn Pfarrers
auf das wucherische Treiben der Juden demselben sehr
unangenehm ist. Wir wollen nur von jenem frechen
Benehmen den andern Bürgern und Bauern hiemit einst¬
weilen Nachricht geben. Den Juden Seckendorfer aber,
der sich auf die Gunst des Herrn Landrichters Dennerlein
zu verlassen scheint , wollen wir hiemit erinnern, daß sein
weit und breit seiner Zeit be—rühmter Vater, der Männ¬
lein Seckendorfer , der mit brennender Tabakspfeife ins
k. Landgericht ging und sich die Akten selbst zur Einsicht
nahm, doch trotz der Freundschaft mit dem Herrn Land¬
richter wegen seiner Bauernschindereien und anderer im
fluchwürdigen Andenken stehenden Vorfälle im Zuchthaus
sterben mußte. Da nun vor dem Tode Niemand glücklich
zu preisen ist, so weiß auch der Herr Joseph Seckendorfer
nicht, wo er stirbt. Uebrigens sollen die Juden nur so
fort machen , ihr Maß wird um so eher voll. Ebermann¬
stadt, 3. Nov. 1869. Einige Bürger."
Trotz dieser wohlgemeinten Warnung wirkt der Jude
Seckendorfer vor wie nach in eben demselben Sinne.
„Ich fürchte mer nicht vor de Pfaffen!" soll er noch zu
Anfang dieses Jahres zu dem antikirchlich gesinnten
Kaufmann G. in E. gesagt und hohnlachend hinzu gefügt
haben: „In Rom tanzen sie auch schon nach unserer
Pfeife; sie müssen alle capores!"
106

Wie es in dem rheinischen Pfalz-Bayern mit den Be¬


, davon haben wir im Ver¬
trügereien der Juden aussieht
laufe der Jahre , außer dem zu Anfang dieser Schrift
bereits Mitgetheilten , noch Manches in Erfahrung ge¬
bracht. In den Sechsziger Jahren sind indessen wieder
so viele Spitzbübereien und Betrügereien von Juden da¬
selbst vorgekommen , daß wir nicht umhin können , einige
davon zu verzeichnen . Im Jahre 1865 machte das Haus
I . G. Cullmann in Neustadt plötzlich Bankerott und der
Ehef desselben trat, ohne seinen vielen Gläubigern davon
etwas zu wissen zu thun, eine Reise nach Amerika an.
Ueber ihn hieß es dann in pfälzischen Zeitungen am
25. April:
„Von dem flüchtigen Chef des Cullmann ' schen
Hauses sind in der letzten Zeit fortwährend neue Schwin¬
deleien, verübt an reichen und armen Privaten, aufge¬
taucht. Dadurch ist manche Familie in tiefste Betrübniß
versetzt worden. In Anbetracht dessen und der großarti¬
gen Betrügereien überhaupt, sprach sich die öffentliche
Meinung nicht mit Unrecht dahin aus, daß von Staats¬
wegen energische Schritte zur Habhaftwerdung des Ge¬
nannten und zur Sühne des schwer beleidigten Gesekes
hätten geschehen sollen. Jetzt wird dies zu spät sein."
Und weiter vernahm man:
„Aus der Pfalz, 19 . Sept. Bei den Schwur¬
gerichtsverhandlungendes dritten Quartals wurde auch
das großartige Falliment des Cullmann ' schen
Handlungshauses in Neustadt verhandelt und Cull¬
mann wegen betrügerischen Bankerotts, einfachen Banke-
rotts und Unterschlagung im Verbrechensgrade zu acht
107

Jahren Zuchthaus verurtheilt . Wie die schwurgerichtlichen


Verhandlungen ergaben, beziffert sich die Gesammtpassiv-
masse auf 105,000 fl. Außerdem werden ihm eine
ganze Reihe von Unterschlagungen und Betrügereien zur
Last gelegt. Der Verbrecher ist zwar flüchtig nach Amerika,
wo ihn die Strafe der Gerechtigkeit nicht so leicht ereilen
wird, aber der Fluch und die Verwünschung von Wittwen>
Waisen und von so manchen Andern, welche er um ihr
Geld beschwindelt , folgen ihm über die Wogen des atlan¬
tischen Oceans. Man muß die Anmaßung und Groß-
thuerei des Cullmann aus der Nähe wahrgenommen haben,
um die allgemeine Erbitterung und Entrüstung, welche
dieses Falliment s. Z. hervorgerufen hat, zu ermeffen.
Unbegreiflich , fast räthselhaft bleibt es, wie der Verbrecher
nach Amerika hat entweichen können , ohne daß man seiner
noch rechtzeitig habhast geworden ist."
Schließlich aber hieß es:
„Landau, 1 . Dez. Der Kaufmann Johann Gott¬
fried Cullmann aus Neustadt , welcher am 15. September
l. I . vom Schwurgerichtshof in eontumLeiarn zu 8 Jah¬
ren Zuchthaus wegen betrügerischen Bankerotts verurtheilt
worden ist, befindet sich auf dem Transporte in die Hei-
math. In Folge eines seit 2 Jahren zwischen Bayern
und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Staatsver¬
trages wurde Cullmann auf Requisition der bayerischen
Staatsbehörde in Amerika verhaftet und wird nach Ein¬
treffen zur nochmaligen Aburtheilung vor das Geschwornen-
gericht in Zweibrücken gestellt werden . Die Kosten einer
solchen Verhaftung und Rücklieferung betragen mehr als
1000 fl."
108

: Indessen soll Cullmann trotz dieser Zeitungsnachrich¬


ten nie in die Rheinpfalz zurückgebracht worden sein.
Er habe, so sagt man, in Liverpool Gelegenheit gefunden
zu entwischen und befinde sich jetzt in Südamerika, mit
welchem Bayern keinen Auslieferungsvertrag hat.
Etwa ein Jahr später hörte man wieder von einem
andern jüdischen Spitzbuben in der Pfalz Folgendes:
„Edenkoben, 21 . Novbr. Der hiesige Banquier
Wolf Jsa ak hat am 19. d. M. seinen neuen Wohnort ver¬
lassen und wird wegen betrügerischen Bankerotts steckbrief¬
lich verfolgt. Die Verluste
, welche Bewohner unserer Stadt
dadurch erleiden , betragen, so weit bis jetzt bekannt, über
190,000 fl. Da auch mehrere Unbemittelte ihre sauer
erworbenen Ersparnisse bei Wolf Isaak angelegt hatten,
so verlieren dieselben Alles, was sie besaßen . Die Spur
des Flüchtigen konnte bis jetzt nicht weiter als Mann¬
heim verfolgt werden ."
Eine großartige Weinfälschung in Ungstein hatte schon
zu Anfang desselben Jahres viel Aufsehen erregt- Bei
der Versteigerung der mit Beschlag belegten Weine kam,
wie man aus nachfolgendem Berichte ersieht, das Meiste
an die jüdischen HäuserM. Weil und Haas, welche das¬
selbe angeblich zur Essigbereitung ankauften:
„Dürkheim, 20 . März. Die auf heute angekün¬
digte Versteigerung der bei sieben der Weinfälschung be¬
schuldigten Bewohnern Ungsteins confiscirt gewesenen Weine
ist unter großem Zudrange Kauf- und Probelustiger heute
Vormittag vor sich gegangen; es kamen circa 45 Fuder
Wein zum Ausgebot und wurden die Preise von 63 bis
140 fl. per Fuder erzielt; der Durchschnittspreis mag sich
109

auf etwa 100 fl. belaufen. Der größere Theil der zur
Essigbereitung versteigerten Weine wurde durch die Herren
M. Weil von Astweiler und Haas aus Mannheim acqui-
rirt, doch kommt auch ein Theil derselben hierher. Die
angelegt gewesenen Gerichtssiegel wurden unverletzt gefun¬
den, doch sollen, wie wir hören, mehrere Fässer theilweise
und zwei bis auf eine Kleinigkeit leer gelaufen sein."
Der großartigste Judenschwindel war indeffen schon
1863 in den kleinen Marnheim und ' Bubenheim bei
Alzey vorgekommen . Darüber berichtete die sonst stets
judenfreundliche „Didaskalia" unter dem 13. September
1863 unter dem Titel „Erbauliche Folgen des Lotterie¬
spiels" wie folgt:
„In Zweibrücken ward nach zweitägiger Verhandlung
am 3. Sept. Gottschalk Strauß , Makler in Kirchheim,
wegen eines großartigen Betruges, in Gemeinschaft mit
Isaak Metzger von Gauersheim und Daniel Baum von
Alzey, verübt an zwei Bewohnern von Marnheim und
Bubenheim, zu einer Gefängnißstrafe von drei Jahren
verurtheilt. Metzger ist flüchtig gegangen und Baum
bereits von den hessischen Gerichten zu einer Gesängniß-
strase von vier Jahren verurtheilt worden. Aus der Ver¬
handlung hat sich ergeben, daß der Angeklagte Strauß
von dem Obercollecteur in Frankfurt zwei Achtel Loose
der Frankfurter Stadt-Lotterie bezogen und solche an
Mttner in Marnheim und Setzer in Bubenheim durch
Vermittelung des Metzger abgesetzt hat. — Am 11. Oft.
1862 kam das betreffende Loos Nro. 2723 mit einem
Gesammt- Gewinnst von 115,000 fl. heraus. Strauß
erhielt hiervon sofort Nachricht auf telegraphischem Wege,
110

setzteungesäumt dm genannten Metzger und seinen Schwa¬


ger Baum in Alzey in Kenntniß und es begannen nun¬
mehr die Operationen , um den Gewinnern die Loose oder
doch einen großen Theil des Gewinnstes abzuschwindeln.
Metzger begab sich zuerst zu Jakob Wittner in Marn¬
heim, dem Besitzer des einen Achtel-Looses, und veran-
laßte denselben , ihm das Loos auszuhändigen , iudem er
sälschlich angab, dasselbe sei nur mit dem Einsatz heraus¬
gekommen , und ihm diesen Einsatz zurückbezahlte . Erst
nachdem Metzger das Loos in seine Brieftasche gesteckt
hatte, schöpfte Wittner Verdacht und verlangte sein Loos
zurück, indem er .ihm förmlich erklärte, daß er glaube,
von ihm betrogen worden zu sein.
Auf die energische Zurückforderung hin gestand Metz¬
ger endlich den Gewinn ein, erklärte aber zugleich , daß
Wittner ihm 3000 fl. von dem Gewinn Zusagen müsse,
sonst würde er das Loos zerreißen.
Nach einigem Weigern stellte ihm Wittner, in der
Furcht zuletzt seinen ganzen Gewinnst zu verlieren , einen
Schuldschein über 3000 fl. aus , worauf Metzger ihm
das Loos zurückgab mit der Erklärung , daß Strauß bereits
nach Frankfurt sei, um das Geld zu erheben , und am
Abend kommen werde, um ihm seinen Gewinn auszu¬
zahlen. Es war dieß am Morgen des 13. Oktober und
Metzger hatte hierbei nur von einem Gewinn von
100,000 fl. gesprochen.
Unmittelbar nach Empfang des Telegrammes war
Strauß mit seinem Schwager Baum von Alzey nach
Kaiserslautem geeilt, woselbst sie einen Creditbrief auf
das Haus Ladenburg in Mannheim bei einem ihnen
111

befreundeten Rentner erwirkt haben ; sofort eilten sie von


Kaiserslautern nach Mannheim , erhoben dortselbst die
25,000 fl . und reisten mit denselben über Worms nach
Marnheim . .
Schon unterwegs in dem Dorfe Harxheim wurden sie
von Metzger erwartet , welcher sich auch sofort zu ihnen
in die Chaise setzte. Gegen 9 Uhr kamen sie in Marn¬
heim an ; Strauß blieb in der Chaise vor dem Dorfe
sitzen und stellte dort den Baum als den Obercollecteur
Höchberg von Frankfurt vor . Dieser ergriff auch sofort
das Wort , gratulirte zu dem Gewinn von 100,000 fl.
und erklärte , er sei extra von Frankfurt nach Marnheim
gereist , um ihnen die freudige Nachricht und das Geld
selbst zu überbringen . Zugleich brachte Metzger das Geld
in einigen Säcken herbei und der angebliche Obercollec¬
teur sing an , das Geld auf den Tisch zu zählen.
Wittner aber hatte sich während des Tages wegen
seines Gewinnstes umgesehen und in dem „Frankfurter
Journal " gelesen , daß sein Loos 115,000 fl . gewonnen
hatte , und auf diese seine Bemerkung erwiederte Baum -:
die 15,000 fl . gehörten der Direktion . Wittner aber
verlangte seinen ganzen Gewinn mit,12,500 fl . , indem
er bemerkte , er wisse den Weg nach Frankfurt selbst, wor¬
auf Metzger erwiderte : „ Schwätz ' doch kein Blech , der Herr
Obercollecteur ist einer der ersten Männer , Du wirst doch
nicht glauben , daß der Dich betrügen will . Du hast keinen
größeren Gewinnst in Anspruch zu nehmen . "
Schließlich wurden ihm 9650 fl. ausbezahlt , und zwar
von Baum , ohne daß von dem durch Metzger Morgens dem
Wittner abgepreßten Schuldschein von 3000 fl . im Zimmer
112

die Sprache war, so daß hieraus hcrvorgeht , daß vorher


zwischen Metzger und Baum über diesen Schuldschein
gesprochen und ausgemacht gewesen ist, diesen Betrag so¬
fort von dem Gewinnst in Abzug zu bringen, wie denn
auch'der Umstand , daß Metzger schon Morgens dem Witt¬
ner von seiner Ankunft mit Strauß und mit dem Gelde
des Abends Kenntniß gegeben und seine Gesellschafter in
Harxheim erwartet hatte, keinen Zweifel darüber läßt,
daß zwischen Strauß , Metzger und Baum der Feldzug
gegen die Inhaber des Gewinn -Looses verabredet gewesen ist.
Nach Entfernung des Metzger und Baum zählte Witt-
ner die von Baum auf den Tisch gelegten 9650 fl. nach
und überzeugte sich, daß eine Summe von 457 fl. in
Kölner Bankschemen fehlte. Wittner hatte dem angeb¬
lichen Obercollecteur 20 fl. für seine Reife von Frankfurt
gegeben.
Bon Marnheim fuhren die drei Alliirten nach Buben¬
heim zur Wittwe Setzer, der Inhaberin des zweiten Achtel-
Looses; es war bereits 11 Uhr, als sie dort ankamen,
und die Bewohner des Hauses lagen in tiefem Schsaf.
Metzger klopfte sie heraus und rief ihnen die Nachricht
zu: „ihr Loos habe 100,000 fl. gewonnen ." Darauf ist
die Chaise in den Hof gefahren , das Geld in den oberen
Stock gebracht und dort von Metzger und Baum dasselbe
Manöver wie bei Wittner aufgeführt worden. Metzger
verlangte zuerst 3000 fl. Trinkgeld, zuletzt begnügte er
sich mit 200. Der angebliche Obercollecteur sagte der
Wittwe Setzer, sie hätte 10,000 fl. zu beanspruchen ; ein
unterdessen herbeigerufener Verwandter der Wittwe Setzer
aber hatte von demselben die Ziehungsliste verlangt und
113

sich daraus überzeugt , daß auf das Achtel -Loos der Wittwe
Setzer 12,500 fl . gefallen waren , und auf dessen bezüg¬
liche Reklamationen erwiderten nunmehr Metzger und
Baum : „ nach Abzug der Kosten betrage der Gewinn des
Achtel -Looses nur 10,000 fl . — seitdem nämlich das
bayerische Lotto aufgehoben worden , seien mehrere Tau¬
send Nummern mehr in die Frankfurter Lotterie gekom¬
men und es würden zwanzig Prozent vom großen Loose
abgezogen . " — Nach vielem Hin - und Herreden nahm
die Wittwe Setzer die 10,000 fl . an , nachdem Baum
einen Schein geschrieben hatte , worin er für den etwai¬
gen Mehrbetrag des Gewinnstes garantirte . Diesen
Schein unterschrieb Baum mit dem Namen Karl Hirschberg.
Der Angeklagte Strauß hatte sich während dieser
Verhandlung in einem Zimmer des untern Stockes auf¬
gehalten , woselbst auch ein Theil des Geldes lag . Dem
Sohne und dem Bruder der Wittwe Setzer , welche in
dieses Zimmer kamen und mit Indignation über die
Verhandlung im obern Stocke sprachen , bemerkte Strauß:
„da sie das Geld im Hause hätten , sollten sie' s so gut
als möglich abmachen . "
Nach einigen Tagen verfügte sich der Sohn Setzer
nach Frankfurt , um den Ober - Collecteur Karl Hirschberg,
welcher sich auf dem Garantieschein unterzeichnet hatte,
aufzusuchen . Er vernahm dort , daß ein solcher nicht exi-
stire , er hörte auch , daß der angebliche Ober - Collecteur
der Makler Baum von Alzey gewesen , worauf er sich zu
einem dortigen Advokaten begab , welcher dem Baum auch
sofort schrieb : „ Daß , wenn Karl Hirschberg die Sache
mit der Wittwe Setzer nicht ohne Verzug ordne , so werde
8
114

sofort gegen ihn eingeschritten werden." Es wurde auch


mit ungesäumter Anzeige bei der Staatsbehörde gedroht.
Dies war nicht ohne Wirkung . Schon am folgenden
Tag hielten die drei Alliirten eine nächtliche Zusammen¬
kunft bei dem Handelsmann Jakobi in Kindenheim und
veranlaßten diesen , als Parlamentär sich zu der Wittwe
Setzer zu begeben und einen Vergleich in Bezug auf die
noch fehlenden 2500 fl. abzuschließen. Am andern Mor¬
gen fand auch der Vergleich statt um die Summe von
2500 fl. Das Geld hierzu war in der Nacht vorher
aus dem Hause des Strauß in Kirchheim in geheimer
Weise herbeigeschleppt worden und die drei Betheiligten
blieben in Klein-Bockenheim über Nacht, bis der Vergleich
abgeschloffen und der von Baum mit dem Namen Karl
Hirschberg Unterzeichnete Schein wieder in seinen Hän¬
den war.
Auch Wittner war sowohl wegen der ihm abgepreßten
3000 fl. , als auch wegen der ihm entwendeten 457 fl.
beschwerend aufgetreten . Metzger suchte ihn zu einem
Vergleich zu überreden , indem er dem Wittner , welcher
seines Geschäftes ein Metzger ist, sagte : „ Du weißt doch,
eine halbe Wurst ist besser, als ein leerer Darm, " wo¬
gegen aber Wittner erwiderte : „ Ein Vergleich ist mir
schon recht, aber ich will dem Thiere doch zuerst in den
Bauch sehen."
Nach verschiedenen Präliminarien und nachdem ein
Advokat in Alzey angerusen , dann mit der Anzeige bei
der k. Staatsbehörde gedroht und ein Unterhändler hin-
und hergeschickt war , wurde ein Vergleich dahin ge¬
schlossen, daß Wittner auf die verschwundenen 457 fl.
115

verzichtete und statt der 3000 fl. 2200 fl. erhalten solle,
nämlich 1400 fl. baar und 800 fl. in einem Wechsel
i aus Baum. Später zeigte sich aber, daß der Wechsel
nur auf 700 fl. lautete. Auch während der Vergleichs¬
verhandlungen mit Wittner waren Strauß , Baum und
Metzger stets unterwegs und in Gesellschaft . Strauß
war auch Derjenige, welcher am meisten darauf bedacht
war, die Sache möglichst auszubeuten , er sprach sich nur
für eine Vergleichssumme von 1500 fl. für die Wittwe
Setzer aus, während Baum den Vergleich um jeden
Preis abgeschlossen wissen wollte, in der Voraussicht
, daß
Gefahr auf dem Verzüge sei.
Die Sache war im Hessischen ruchbar und zur An¬
zeige gekommen und Baum wurde daselbst zu einer vier¬
jährigen Gefängnißstrafe verurtheilt. Daraufhin ging
Metzger flüchtig und Strauß erklärte nach seiner Verhaf¬
tung, er habe bloß aus Freundschaft für Metzger gehan¬
delt; was Metzger und Baum miteinander zum Nachtheil
der Loosinhaber getrieben, das sei ihm unbekannt, er
habe auch keine Lotterie-Geschäfte mit Höchberg gemacht,
Metzger habe die Loose direkt von demselben bezogen
und an ihn sei auch ein Telegramm nicht angekom¬
men. Im Allgemeinen blieb auch dies seine Vertheidigung
vor den Geschworenen ; nur konnte er der Erklärung des
Ober-Collecteurs Höchberg in Frankfurt gegenüber nicht
ferner in Abrede stellen, daß nicht Metzger, sondern er,
der Angeklagte Strauß , die zwei Achtel
-Loose von Höch¬
berg bezogen hatte. Ebenso konnte er nicht läugnen, daß
er bereits am 19. Oktober den Gesammt -Gewinnst mit
25,000 fl. bei Höchberg in Frankfurt am Main einkas-
116

sirt und die bei Ladenburg contrahirte Schuld ge¬


tilgt hatte.
Bei dem Zusammenhalt aller dieser zu der Belastung
der Strauß führenden Beweismomente konnte für Nie¬
mand zweifelhaft sein, daß Strauß in Gemeinschaft mit
Baum und Metzger die oben geschilderte Ausbeutung der
Leichtgläubigkeit und freudigen Ueberraschung der Loos-
Besitzer vorgenommen hat.
Strauß wurde von den Geschwornen der Theilnahme
an der Erpressung des Schuldscheines von 3000 fl. zum
Nachtheil des Wittner für nichtschuldig , dagegen des Be¬
trugsversuchs zum Nachtheil desselben um mehr als
1000 fl., dann der Theilnahme an dem Betrug zum
Nachtheil der Wittwe Setzer um 2500 fl. schuldig
erkannt."
Die judenfreundliche „Didaskalia" -sagt in dem vor¬
stehenden Berichte mit keinem Worte, daß sämmtliche in
diesem Prozesse auftretende Schwindler : Gottschalk Strauß,
Isaak Metzger . Daniel Baum, so wie auch der Handels¬
mann Jakobi in Kindenheim — Juden sind , welche
die Gewinner des großen Looses, lauter ehrliche , leicht¬
gläubige Christen und Deutsche , auf die infamste Weise
betrogen hatten.
Im Gegentheil bedauert das Frankfurter Journal in
einem Berichte aus der Rheinpfalz vom 4. Juni 1866,
daß die angebliche„erste Anstellung eines Israeliten in
der pfälzischen Magistratur" sich leider als ein Mißver-
ständniß erwiesen hat. Es ist den Juden nicht genug,
daß sie im diesseitigen und überrheinischen Bayern schon
eine Menge von „ihren Leuten" als Advokaten und No-
— 117 —

tare u. s. w. untergebracht haben; man will, daß, gleiche


wie in München , jüdische Magistratsräthe überall intri-
guiren möchten und Juden im Haushalt der pfälzischen
Städte allerorts angestellt würden. Das Franks. Journal
bedenkt nicht, was die Juden im Senate und gesetzgeben¬
den Körper der weiland freien Stadt Frankfurt und in
der Administration derselben vor 1866 zu Stand gebracht
haben. Es begnügt sich nicht mit den eigenen Errungen¬
schaften und arbeitet fort und fort für das Judenthum.
Wie in der Pfalz, so geht es seit der Judenemanci-
pation fast in allen größeren bayerischen Städten. Die
junge Brut der Juden zieht mit den von den Vätern
auf dem Lande erwucherten Geldern in die größern Städte
und treibt Staatspapier- und Häuserspekulation , Frucht¬
handel en gros und sonstige einträgliche Geschäfte
. Um sich
mehr und mehr einzulieben , werfen die Reichen zuweilen
den Christen als Angel auch gar irgend eine „ansehnliche
gemeinnützige Stiftung" por , werden dafür mit Orden
begnadigt und glänzen nun in den Augen der „einfälti¬
gen Gojims" in noch höherem Lichte . Man behauptet,
daß solche Stiftungen gewöhnlich nicht einmal von dem
Gelde des Einzelnen, der sie macht, ausgehen , sondern,
daß die ganze Gemeinde dazu im Geheimen beiträgt,
weil so Etwas für dieselbe von großem Nutzen ist. *) —

*) Im Juli 1863 brachten die bayerischen Zeitungen folgende


Mittheilung : „Dem vr . SB. Königswarter in München, welcher
kürzlich eine ansehnliche gemeinnützigeStiftung gemacht hat , ist das
Ritterkreuz 2. Klasse des Michaelsordens verliehen worden ; der erste
Fall der Verleihung eines Ordens an einen Israeliten in Bayern ."
Und wieder hieß es am 8. Januar 1868 : „Die von dem Bankier
118

Wie es dem Juden gelingt sich überall festzuhacken,


ersiehtman aus der Anstellung eines gewissen Bernau,
früheren bayerischen Consuls in Athen, dem es vor Kur¬
zem gelang, „mit entsprechendem Gehalt und pragmati¬
schen Rechten" zum bayerischen Generalconsul in Triest
ernannt zu werden. Herr Bernau war bekanntermaßen
mit dem Grafen Ferdinand Hompesch , dem bayerischen
Gesandten in Athen, sehr befreundet gewesen . Dieser
* Graf Hompesch *) aber hat sich bei der letzten griechi¬
schen Revolution dadurch ausgezeichnet, daß er auch nicht
eine Ahnung von der Conspiration hatte, welche unter
seinen Augen angelegt war. Er gab damals dem edlen
und hochgesinnten Könige Otto den Rath , „nicht nach
Athen zurückzukehren," was dieser hohe Herr, um Blut¬
vergießen zu vermeiden . Als Graf Hom¬
, leider befolgte
pesch einige Zeit nachher von Athen abging, übernahm
der Consul Bernau natürlich„die Geschäfte ". Dieselben
wurden sonderbarer Weise den Griechen bekannt und eine

Joseph Kohn in Nürnberg mit einem Fundationskapitale von


10,000 fl. für ein in Nürnberg zu errichtendes Polytechnikum ge¬
gründete Stiftung hat unter dem Titel „Saphir Kohn 'sche polytech¬
nische Stiftung " die landesherrliche Bestätigung erhalten ."
*) Derselbe ist der Großneffe des letzten Ordensgroßmeisters
von Malta, - des Grafen Ferdinand von Hompesch, welcher die Insel
an Napoleon I . übergab und sich 100,000 Franken für sein
Silbergeräth zahlen ließ . Als sein Großneffe in die
Diplomatie trat , sagte ein bekannter, viel von harten Schicksals-
fchlägen geprüfter und dem erlauchtesten Hause der Wittelsbacher
sehr anhänglicher Herr : „Dieser einfältige Mensch ist nicht äs par
1a graes äu Roi , sondern de par la grace du cotillon ins Mini¬
sterium des Aeußern hereingekommen !"
119

bedeutende Summe , Eigenthum des Königs Otto , wurde


mit Beschlag belegt. Was ferner daraus geworden , ist
uns nicht zu wissen gekommen. Der Consul Bernau —
von dem die deutschen Judenblätter das Ausgezeichnetste
berichteten — kam bald darauf nach München , bewarb
sich um die Stelle eines Generalconsuls in Triest und
erhielt dieselbe.
Welche Sorte von Individuen es in Bayern unter
den scheinbar royalistischen Juden gibt , davon ist der
gewesene Hofrath von Dessauer noch ein abschreckendes
Beispiel . Diesem von Aschaffenburg stammenden Juden
war es schon vor vielen Jahren gelungen, sich mit Hülfe
der getauften Juden in München einzulieben. Nachdem
er sich ebenfalls hatte taufen lassen, erhielt er vor und
nach den Hofrathstitel , den Adel und noch andere Aus¬
zeichnungen. Er bewohnte in München ein großes ihm
eigenthümliches Haus am englischen Garten , welches sein
Freund Kaulbach , der berühmte jetzige Akademie-Direk¬
tor , ihm mit Fresco -Gemälden schmückte. Er gab bril¬
lante Gesellschaften, wozu die Creme der Münchener ge¬
tauften Juden , Judensprossen und Judengenossen geladen
war . Der bekannte „Agitator in Zollvereinssachen ",
Herr von Kerstorff, welcher ebenfalls von väterlicher und
mütterlicher Seite aus Judenstamm ist, *) ging als junger

*) Der Vater des rc. Kerstorff hatte ursprünglich, wie der be¬
kannte bayerische Reichsarchivar Lang mittheilden üblen Namen
Sigmund Heimann Pappenheimer . Indessen wurde er am 20. April
1817 mit dem Namen „von Kerstorff" geadelt. (Der Jude Gran¬
dauer war damals schon im geheimen Kabinet des Königs in nie¬
derer Stellung verwendet.) Die „Gemahlin " des besagten Pappen-
120

Mann bei ihm ein und aus. Alle getauften Juden und
Judensprossen priesen den edlen kunstgesinnten Herrn von
Dessauer , welcher„sehr reich, sehr liebenswürdig und sehr
gescheidt" sein sollte und sich noch besonders dadurch her-
vorthat, daß er auf seinem Landgut — denn derselbe
hatte auch ein bedeutendes Landgut— Esel züchtete . Aber
siehe da: obwohl er in München als ein kreuzbraver
Mann verschrieen war und man von seinem dortigen
Eselzüchten jahrelang nichts merkte , passirte es ihm im
Jahre 1860, daß er urplötzlich bei einer Unterschlagung
von Pupillcngeldern erwischt wurde. Dies brachte ihn
wegen Betrugs auf die Anklagebank und wurde er trotz
aller Versuche „ seiner Freunde " zum Verlust des Adels
und des Hofrathstitels , sowie zu mehrjähriger Zuchthaus¬
strafe verurtheilt.
Was nun den oben schon berührten Herrn von Ker-
storff in Augsburg betrifft, welcher Präsident des „Vereins
für deutsche Industrie " daselbst war, von dem glau¬
benseifrigen Oesterreich jüngst das Commandeurkreuz des
Franz Joseph-Ordens erhielt, und vor einigen Jahren
den Hauptschreier gegen Preußen in Zollvereinsangelegen¬
heiten abgab, so ist es gut , daß man weiß, daß der¬
selbe nicht immer wie in den letzten Jahren vor dem
Kriege von 1870 gesprochen hat. Es existirt nämlich

heimer war eine Seligmann , vulgo Eichthal von Berg am Laim


in der Rheinpfal ; , aus reinem jüdischen Geblüt . Wir sahen sie
noch im Jahre 1836 aus dem Balkon ihres Hauses in der Ludwigs¬
straße, kurz und dick mit geschwollenem Halse , funkelnden Augen und
einer abfallenden Judennase und »hörten sie herabrufen : „Gott der
Gerechte, welche Hitz !" —
121

eine im Jahre 1851 von diesem Kerstorff verfaßte Bro¬


schüre , welche den Titel führt : „ Denkschrift über die
Fortsetzung des deutschen Zoll - und Handelsvereins,"
in welcher derselbe gerade das vertheidigte , was er
letztlich verwarf : die Notwendigkeit des preußischen Ueber-
gewichts in Zollvereinsfragen . Darin heißt es unter
Anderem:

„Es ist nicht an der Zeit , von süddeutscher Seite


dem Handelsverträge mit beliebigen Bedingungen , oder
gar mit der Drohung der ohnehin von Preußen schon
vorher gesehenen Alternative des Austrittes zu begegnen
Einem so entschiedenen Gegner kann man nur mit Freund¬
lichkeit und Ergebung billige Conditionen abgewinnen,
aber bellen , wo man nicht beißen kann , das ist und war
zu allen Zeiten ungeschickt.

„Für Leute , die nicht gänzlich blind und taub sind,


bedarf es keiner Argumentation darüber , daß wir im
Süden von Deutschland uns in der Unmöglichkeit einer
Lostrennnng vom Zollverein befinden . "

Damals ging eben ein anderer Wind und die Hetze¬


reien gegen Preußen wären wie jetzt wiederum gar nicht
angebracht gewesen.
Das katholische Oesterreich , welches in vielen Dingen
so zu sagen ganz verjüdelt ist , erkannte nicht die weit¬
gehenden Manöver des Judengenossen und schmückte den
rc . Kerstorff mit seinem Franz Joseph -Orden . Daß dieser
Hofrath übrigens in keiner Beziehung seine hebräische
Herkunft verleugnen kann , beweist ein Artikel des Frank-
lurter Journals vom 27 . Sept . 1863 , wo es also hieß:
122

„Wie die „ Schles . Ztg . " hört , wäre der bayerische


Hofrath Herr von Kerstorff , der vielgenannte unverdroffene
Agitator gegen den Handelsvertrag mit Frankreich , nicht
mehr sehr zu fürchten . Dieser Schutzzollreisende soll näm¬
lich mit seinen Mandataren zerfallen sein , nachdem er
denselben für seine Rundreise nicht weniger als 6000 fl.
in Rechnung gesetzt hat . "
Man ersieht aus diesem Artikel , daß die „ Profitches " ,
welche der edle Pappenheimer sich durch seine Schutzzoll¬
reisen zugewendet hatte , nicht gering waren . Ob der¬
selbe mit seinen „ Mandataren " später wieder in Ordnung
gekommen ist, davon hat das Frankfurter Journal ferner
nicht berichtet . Auffällig ist es , daß Kerstorff -Pappen-
heimer seit jenem Berichte etwas kleinlaut geworden ist
und sich einstweilen vom Reden und von andern Demon¬
strationen ziemlich fern hielt.
Die Münchener Blätter meldeten jedoch im Juni
1865 wiederum etwa Folgendes:
„München, 5 . Juni . Diesen Mittag hatte Herr
v . Kerstorf von Augsburg eine längere Audienz bei dem
König , die sich wohl auf den dermaligen kritischen Stand
der Zollvereinsfrage bezogen haben dürfte . "
Am 16 . März desselben Jahres war einer der besten
Freunde des rc. Kerstorff in Augsburg verstorben . Es
war dies der ursprünglich aus Stuttgart stammende lang¬
jährige Redaktor der Allgemeinen Zeitung , Dr . Gustav
Kolb . Derselbe hatte den Juden , und namentlich den
Münchener und Augsburger Juden , sehr viel zu Gefallen
gethan und vor Allem den Kerstorf -Pappenheimer stets
emporgehoben . Ob dieser Kolb , wie so viele Frankfurter
123

Kolb, Kilb, Kalb, Kahn, Kuhn, Kohn u. s. w. ursprüng¬


lich auch aus dem Judenstamme war, konnten wir nicht
ergründen, mußten es aber nach seiner ganzen Richtung !
und nach seinen Verbindungen fast annehmen, denn in |
der Allgemeinen Zeitung jüdelte es von 1840 bis 1865-
ganz gewaltig.
In dem alieh(würdigen Augsburg haben die Juden !
und Judensprossen schon vor etwa fünfzehn Jahren einen
so großen Einfluß erlangt, daß sie von ihren Leuten mehr- :
fach zu Offizieren der Landwehr .
machten Im Jahre j:
, 1863 (?) aber gelang es ihnen, den jüdischen Banquier. j
Obermeyer daselbst zu ihrem Landwehr -Obersten zu er-
heben. ' lieber diesen Herrn brachten die Münch. Blätter jj
unter dem 11. Sept. 1864 folgende Notiz:
„Vom Ministerium des Innern wurde dem Landwehr-
Oberst Herrn Obermeyer, Commandanten des Land- ■
Wehr -Regiments Augsburg, der Auftrag ertheilt, in eini- 1
gen deutschen Staaten, dann in Belgien und Frankreich , |
die dortigen Landwehr - , beziehungsweise -
Nationalgarden ?
Institute in Augenschein zu nehmen und über die gemach - j
ten Wahrnehmungen eingehenden Bericht zu erstatten. [
Herr Obermayer wird in Begleitung eines Oberlieutenants
der Linie als Adjutanten in den nächsten Tagen seine 1
Mission ontreten." !
Als der „grauße jüdische Mann" sich in Belgien,
Frankreich und einigen deutschen Staaten Alles angesehen, !
ging ex nach Berlin. Unter dem 27. Februar 1865 (?) j
empfing unser König Ludwig II . den Herrn Oberst Ober- ij
mayer und entnahm von ihm, dem Obermayer , kurzen j

i
i
— 124 —

Bericht über dessen Aufenthalt in der norddeutschen Metro¬


pole . Die Juden aber meinten : „ Der Obermayer hat
gehalten Vortrag an den König über die militärischen
Verhältnisse in Preußen . "
* Der Verfasser dieser Schrift glaubt auch vor längeren
Jahren einmal gehört zu haben, , daß eine jüdische Jung¬
fer O . sich in den allerkleinsten Lieutenant der bayeri¬
schen Armee , mit Namen S . verliebt habe , mit ihm
durchgebrannt sei und ihn geheirathet habe . Ob derselbe
— der Sohn eines würdigen bayer . Stabsoffiziers —
dabei jüdisch , oder sie lutherisch geworden sei , ist uns
nicht bekannt geworden . Gewiß ist indessen , daß der Herr
Gemahl später — als Hauptmann in Neu -Ulm — seine
Charge quittiren niußte , weil er einen württembergischen
Lieutenant v. B . aus alter Nürnberger Patrizierfamilie,
der ausnehmend hübsch , groß gewachsen und stark war,
zum Hausfreunde gehabt und die böse Welt viel über
das Verhältniß zu seiner Frau gesprochen hatte . Er lebt
jetzt von seiner „ Gemahlin " Geld in Stuttgart und schrift-
stellert , wie wir vernahmen , wie früher im lichtfreund¬
lichen Sinne . Ob ihm unterdessen ein Licht über das
Judenthum aufgegangen , wissen wir nicht , denn seit
unserer Jugendtagen , wo wir ihn einst selbst vor Juden¬
ränken warnten , ist gar viel Zeit verflossen . —
Gleichwie in Augsburg , so hatten auch in München
die Juden nach dem Jahre 1848 gewußt , mehrere von
„ihren Leuten " zu Landwehroffizieren zu erheben . Nament¬
lich brachten sie auch einen gewissen Marx , wahrscheinlich
den ältesten Sohn des in den Vierziger Jahren bankrottirt
habenden , früher schon erwähnten jüdischen Banquiers
— 125 —

Marx *) vor und nach bis zum Oberst der gesammten


Münchener Landwehr . Von ihm hieß es gegen Ende !
Dezember 1865:
„ Im hiesigen Landwehr -Regimente wurde der Major und
Kommandant des 1 . Füsilier -Bataillons , Hr . Ludwig
Marx , zum Oberstlieutenant und der Oberlieutenant und 1
Regimentsadjutant , Hr . August Friedberg , zum Major
und Commandanten des 2 . Füsilier -Bataillons ernannt ." ;
Der zu gleicher Zeit mit dem rc. Marx zum Major
erhobene Herr August Friedberg ist gleichfalls Jude . Also '
ging es gemüthlich fort in Betreff der Juden , die alle
„Lieutenants und Kavaliers " , „Ordensritter " und „ adelich"
werden wollen . Im April 1866 wurde denn der Herr
Oberstlieutenant Marx auch wirklich schon zum Obersten
und Kommandanten des ganzen Münchener Landwehr-
Regimentes ernannt . Am 8 . April schrieben die Mün - 1
chener Judenblätter : „Heute Vormittag hatte von unserer '|
Landwehr zu Ehren des neu ernannten Obersten und Com-
Mandanten Herrn Marx im Glaspalaste eine Propre-
täts -Parade stattgefunden . "

*) Dieser listige Jude , „der alte Marr ", hatte es vor Mem
auf den Adel abgesehen gehabt . Die Grafen von H ., die Freiherrn
von P . , die Familien von C. und B , welche ihm ihre Vermögen
anvertraut hatten , sind durch seinen Bankrott vollkommen ruinirt
worden . Viele ehrsame Münchener Bürgerfamilien gingen ebenfalls s
dabei zu Grunde . Trotzdem hielt sein Sohn Ludwig bald nachher
seinen Kindern einen Hofmeister und seinem Eheweibe , einer Jüdin , \
Equipage . Ein zweiter . Sohn , der bei dem Bankett der Juden im s
Jahre 1848 gewesen w >r , wo man „Tod dem Adel " gemfen hatte,
begab sich 1850 nach England , soll aber jetzt von dort wieder zurück
sein und in München wohnen . A . d. V . :
126

Am 25 . April hieß es in dem nachfolgenden salbungs¬


vollen Berichte eines Juden , wie folgt:
„München , 25 . April . Der vortreffliche Geist , der
die Landwehr Münchens beseelt , hat sich in der jüngsten
Zeit bei mehrfachen Anlässen wieder kund gegeben . Gestern
Abend hatten die Unteroffiziere und Wehrmänner des
Landwehr -Regimentes dem neuernannten Obersten und
Commandanten desselben , Herrn Marx , in den äußerst
geschmackvoll verzierten Localitäten der Westend -Halle ein
glänzendes Fest veranstaltet , bei welchem in patriotischen
Reden den Gesinnungen unerschütterlicher Treue und Hin¬
gebung für König und Vaterland , Gesetz und Ordnung
lebhaftester Ausdruck gegeben wurde . Toaste auf Seine
Majestät den König als obersten Kriegsherrn , Se . k. Hoh.
den Prinzen Adalbert als Kreis - Commandanten , Hrn.
Generalmajor Stöber als Commandanten der Landwehr-
Brigade München und Hrn . Obersten Marx, dessen Er¬
nennung mit so allgemeiner Freude vom ganzen Regiment
begrüßt wurde , dann auf das Regiment selbst , erhöhten
die herrschende patriotische Stimmung . Das ganze Offi¬
zierkorps des Regiments wohnte dem herrlichen Feste bei,
das durch meisterhaft ausgeführte Vorträge einer Reihe
ausgewählter Tonstücke von Seite des Musikkorps des
Regiments unter der trefflichen Leitung seines Kapell¬
meisters Herrn Hager , dem dafür auch der rauschendste
Beifall und ungeteilte Anerkennung zu Theil wurde,
verschönert ward und bis zu später Stunde dauerte . Aehn-
liche Feste hatten kürzlich zuerst das Ofsizierkorps des
II . Füsilier -Bataillons , dann die Unteroffiziere und Wehr¬
männer der VIII . Kompagnie desselben zu Ehren des
127

nach ehrenvoll zurückgelegten 26 Dienstjahren aus dem


activen Landwehrdienste und vom Commando der genannten
Compagnie scheidenden Herrn Hauptmann Würzburger
veranstaltet
, dem dabei geschmackvoll ausgestattete Urkunden
überreicht wurden, in denen die Gefühle der Hochachtung
und Liebe, welche seine sämmtlichen Kameraden und Unter¬
gebenen auch stets ihm bewähren werden ^ ausgedrückt
waren."
Der zuletzt angezogene Herr Würzburger, ebenfalls
ein Jude, war bereits 1841 als Landwehrmann einge¬
treten, nach Verlauf eines Vierteljahres schon Corpora!
und 1848 natürlich Lieutenant geworden , hatte es auch
bald zum Hauptmann gebracht und ruht jetzt auf seinen
Lorbeern.
Auch der Herr Landwehr- Oberst Ludwig Marx ist
seitdem vom Schauplatze abgetreten . Im Jahre 1867
hieß es von ihm:
„Herr Landwehr -Oberst Marx, welcher vorläufig einen
mehrwöchentlichen Urlaub genommen , gedenkt , wie man
uns mittheilt, ganz aus dem Landwehrdienste auszutreten.
(Ordensschmerzen <?)"
An seiner Stelle sind aber schon wieder eine Menge
anderer jüdischer Agenten , sowohl bei der neuen Organi¬
sation der Landwehr, als auch in der Armee überhaupt
eingeschmuggelt worden , welche dem Volke Israel die Thür
offen halten und sich bald breit machen werden.
Der großartigste Bankrott eines Judensprofien, welcher
in letzter Zeit in .München vorkam, war jedoch derjenige
des Weinwirthes und Gasthofbesitzers Schimon daselbst,
dessen wir in diesem Hefte schon früher gedachten . Dieser
128

Schimon war Anfangs der Vierzigerjahre aus Ungarn


nach München gekommen und stammte , obwohl er alle
Papiere als „ evangelisch " mitgebracht hatte , von einem
Juden aus Temeswar . Der alte Jude Michel , welcher
damals noch lebte und Weinwirth in der Rosengasse war,
ermittelte ihm , wie schon gesagt , das Bürgerrechte Die
ganze Judenschaft rannte natürlich hin und die Wein-
wirthschaft vom Schimon ward 1848 eine berüchtigte
Demokratenkneipe . Die Juden und Demokraten erhielten
auch „ loschern " Wein und Champagner zu trinken,
während der christliche Bürgersmann , der Offizier und
Edelmann stets — eigenthümlicher Weise — auf den bei
Schimon getrunkenen Wein und Champagner die scheu߬
lichste Kolik bekam ! —
Sobald das Sturmjahr 4848 vorüber war , wechselte
der Schimon , der bis -dahin selbst sehr demokratisch ge-
than , die Farbe und wurde ein Anhänger und Lobredner
des Königs Maximilian II . von Bayern , wie es keinen
großem gab . Es gelang ihm denn auch, wie man sagt,
von König Max selbst einen Bauplatz in der Maximilians¬
straße geschenkt und ein unverzinsliches Kapital zum Bau
eines großen Gasthofes geliehen zu erhalten . Das Hotel
„zu den vier Jahreszeiten " wurde gebaut und auf Pump
reich möblirt . Aber schon ganz kurze Zeit nach Vollen¬
dung des Ausbaues und der Einrichtung brannte sonder¬
barer Weise der Dachstuhl und der obere Stock theilweise
ab . Da er indessen gut versichert war , so wurde er bald
wieder aufgebaut . Die ganze Judenschast Deutschlands,
ja Europa ' s nahm dort ihre Einkehr , wenn sie nach
München kam . Auch viele einfältige Christen bezahlten
129

dort die enormen Preise oder verspielten und vergeudeten


ihr Geld und ihr Vermögen daselbst . Leise sprach man
zuerst im Jahre 1865 davon, daß Herr Schimon nicht mehr
gut stehe. Eine Unmasse von Wechseln waren von ihm
in Umlauf. Wenn er einlösen sollte, zeigten sich zuwei¬
len Schwierigkeiten und mußten neue Wechsel gemacht,
refp. Wechselreiterei getrieben werden. Plötzlich hieß es
unter dem 25. Februar 1866 aus einer Judenfeder:
„Wiederum ist der unsinnigsten Spekulationswuth ein
Opfer gefallen
. Wer nach München kam, besuchte jeden¬
falls auch den schönsten Gasthof der Stadt , die „vier
Jahreszeiten" , und Jeder fand die herzlichste , comfor-
tabelste Aufnahme bei dem Besitzer desselben . Und dieser,
Herr Schimon, nun hat sich heute Nachmittag in der Isar
ertränkt. Den Grund zu dieser unseligen That bot die
plötzlich eingetretene Gant eines Lederfabrikanten
, für den
Hr. Sch. seinen eigenen Credit in Bewegung gesetzt hatte."
Und weiter hieß es: „Der Schwindel, der sich in
tollkühnen Spekulationen kund thut und dem München
die Entstehung ganzer Stadttheile verdankt, steigert sich
hier mit jedem Tag in bedenklichster Weise: Die Gant
des Lederfabrikanten Streicher, der Selbstmord Schimons,
der durch die Furcht vor der Einlösung eines großen
Wechsels verursacht wurde, die Gant des Wechselsensals
Dorn , des Hotelbesitzers Sauer u. A. sind traurige Be¬
weise für die leichtsinnige Verwaltungsweise
, die man hier
in Geldangelegenheitenantrifft. "
Und ferner erfuhr man am 28. März aus dem Nürn¬
berger Korrespondent:
9
130

„Die Folgen des Selbstmordes des Gasthofbesitzers


Schimon gestalten sich leider immer trauriger. Nachdem
sich die Fabrikbesitzer Kaltenecker , Vater und Sohn , Gi¬
ranten vieler Schimon'schen Wechsel , vor einigen Wochen
von hier entfernt und nach der Schweiz begeben haben,
ist nun auch das Handlungshaus Pichler's sel. Erben,
das gleichfalls viele Schimon'sche Wechsel girirt hatte, in
die Nothwendigkeit gekommen , seine Zahlungen einzustel-
lcn, ein Fall , der um so mehr das größte Bedauern in
allen Kreisen erregt, als dieses Haus eines der ältesten
und geachtetsten war und sich in den weitesten Kreisen
des besten Namens erfreut."
Das hochangesehene Geschäftshaus Pichler's Erben, die
Nachkommen eines redlichen herzoglich bayerischen Dieners
(Salzfaktors?) , ein uraltes Münchener Bürgergeschlecht,
deffen Urahnherr im Costüm des Mittelalters, in meister-
haftem Holzbildniß im Comptoir desselben thronte, war
also auch durch Judenränke zu Grunde gerichtet worden!
— Die Passiva des rc. Schimon sollen sich nach einer
unterm 13. Mai publizirten Notiz aus 1,200,000 Gul¬
den belaufen haben, während die Aktiva nicht 180,000
Gulden erreichten. Einige Wochen später erfuhr man
„In der Schimon'schen Gantsache (Gasthof zu den
„vier Jahreszeiten") ist ein Vergleich in der Art zu Stand
gekommen , daß die Gläubiger sofort 17 Prozent erhalten,
während das ganze Mobiliar - und Immobiliar¬
vermögen in das Eigenthum der Schimon'schen Relikten
übergeht und diese sich verpflichten , den Gläubigern 15
Jahre hindurch jährlich ein Procent, also noch weitere
15 Prozent ihrer Forderungen zu bezahlen ."
131

Der Schwiegersohn des rc. Schimon führt den Gast¬


hof fort . Sehr eigenthümlich dürfte es bei diesem Ban¬
kerott doch wohl sein , daß nur christliche Handelshäuser
und christliche Familien dadurch zu Grunde gerichtet wur¬
den , .während kein einziger Jude dabei den mindesten
Schaden nahm . —
Wie die Herren Juden es zuweilen mit dem Zoll
machen und ihn umgehen , indem sie Christen veranlassen,
die Waare über die Grenze zu schmuggeln , davon wissen
wir auch folgendes artige Beispiel aus dem Jahre 1866 :
„München , 1 . Mai . Gestern fand eine Verhand¬
lung seltener Art vor dem hiesigen Bezirksgerichte statt,
nämlich wegen Zolldefraudation . Etwa 14 Tage
vor
Jakobi v. I . nämlich war der Pferdehändler Jak . Mair
von München in Salzburg und kaufte dortselbst ein so¬
genanntes Salzburgerwägerl nebst zwei Ponys sammt
Geschirr , und ersuchte den ebenfalls dort anwesenden Pferde¬
händler Xav . Grand ! von Thann in Niederbayern , ihm
dieses Fuhrwerk nach München herauszuführen . Grand!
ging hierauf ein , und brachte Roß und Wagen hieher,
ohne aber an der bayerischen Uebergangsstation Freilassing
den Zoll , — welcher für den Wagen 87 x/ 2 fl . , für ein
Pferd 2 fl . 20 kr . und für
ein Pferdegeschirr 1 fl . 42 kr.
beträgt — zu bezahlen . Die Sache wurde dadurch zur
Kognition der Gerichte gebracht , daß ein Zollbeamter,
ein gewisser I . B . Oberstatter , beim Augustinerbräu da¬
hier ein auf diesen Vorgang bezügliches Gespräch anhörte
und dann durch Verwendung zweiter Personen den Sach¬
verhalt zu ermitteln wußte und dann Anzeige machte.
Das Gericht fand die beiden Angeklagten der Zolldefrau-
132

dation bez. der Theilnahme hieran schuldig und verur-


theilte sie zur Nachbezahlung des Zolles , zur Zahlung der
vierfachen Zolltaxe als Strafe und in die Kosten . "
Der Xaver Grandl ist ein katholischer Bauer und
kein eigentlicher Pferdehändler , sondern nur , wie so. viele
herabgekommene Landleute , ein Mittelsmann und unter-
thäniger Diener der Juden . Der Jakob Mair hingegen
ist ein reicher Jud ! Der vorsichtig angelegte Plan des
Juden war ganz und gar gelungen , bis Grandl beim
Augustinerbräu darüber plauderte und der Zollbeamte B.
Oberstätter es zu Gericht brachte.

Fast ein ähnlicher Fall , wo zwei Juden mit in den


Bankerott eines Christen verflochten waren , kam in München
1866 vor . Man schrieb darüber unter dem 8 . Februar:

„Angeklagt sind Albert Bichelmaier , Kaufmann von


hier , wegen des Verbrechens des betrügerischen Bankerotts,
dann Heinrich Schwarz , Schnittwaarenhändler , 31 Jahre
alt , von hier , und Adolph Schüllein , 23 Jahre alt,
Handlungskommis von Thalmässing , wegen Theilnahme
am Verbrechen des betrügerischen Bankerotts . Staats¬
anwalt : Hr . Barth ; Vertheid . : die HH . vr . Gott¬
helf und Dr . Frankenburger von Nürnberg ; Sach¬
verständige : die HH . Daxenberger und Sontheimer,
Kaufl . ; Geschw . : die HH . Edel , Schwarz , Birzer,
Altinger , Stindt , Paur , Heftetz, Röckl, Lehmann,
Schweykart , Huber und Dr . Königswarter . Die heu¬
tige Anklage ist nur gegen Schwarz und Schüllein ge¬
richtet , weil Bichelmaier in der Schweiz flüchtig ist . Das
ehemals in der Maximiliansstraße befindliche Geschäft des
133
Bichelmaier ging schlecht, so daß er von seinen Gläubi¬
gern gedrängt wurde und mehrmals einen Ausverkauf
annoncirte. Schwarz und Schüllein begaben sich am 6.
Juli 1863 dahin, um eine große Parthie Maaren billig
einzukaufen, als bereits die Gant vor der Thür stund.
Sie kauften die später um 5212 fl. 12. kr. gerichtlich
gewertheten Maaren um 2800 fl. und ließen sie zur
Verpackung in das Speditionshaus von Pichler's Erben
dahier bringen. Mit dem Erlös ging Bichelmaier nach
Zürich flüchtig, nachdem er vorher noch einige Schulden
bezahlt hatte, da er fürchtete
, in den Wechselarrest abge¬
führt zu werden. Bichelmaier sagte früher aus, daß
Schwarz und Schüllein ihn zum Verkauf animirt hätten.
Ersterer habe gesagt: „Sie sind von Ihren Großhändlern
betrogen worden; wie können Sie sich ein Gewissen da¬
raus machen , sie wieder zu betrügen; verkaufen Sie Ihre
Maaren, ehe Sie in Wechselarrest kommen ." Der An¬
geklagte läugnet diese Aeußerung ; eben so wenig sei es
wahr, daß Bichelmaier während des Handels die Lad¬
nerin entfernte, und daß die Maaren in der Dämmerung
zu Pichler gebracht worden. Dagegen hat Bichelmaier
die Flucht ergriffen, während die beiden Angeklagten sich
freiwillig stellten
. Die Staatsbehörde trug auf ein Nicht¬
schuldig an, welches durch den Obmann der Geschwornen,
Hrn. Edel, auch verkündet wurde. Die beiden Freige¬
sprochenen verließen frei den Saal . Gegen Bichelmaier
wird vom Schwurgerichtshof ein Urtheil in contumaciam-
gefällt werden."
Die Mitangeklagten Heinrich Schwarz und Adolph
Schüllein waren Juden. Auch die Vertheidiger Or. Gott-
— 134 —
helf*) und Dr. Frankenburger waren Juden. Einer der
beiden Sachverständigen , der rc. Sontheimer, ist ein Jude.
Von den Geschworenen ist Di-. Königswarter gewiß ein
Jude. Ob der Geschworene Edel ein Jude ist, wissen
wir nicht bestimmt . Im Fall derselbe''bcm Würzburg
stammt, wird er wohl auch Jude sein, denn der bekannte
Professor Edel daselbst , welcher so oft die Farbe gewechselt
hat,, ist aus Judenstamm . Der Geschworene Lehmann
war ebenfalls Jude. Was bei dieser Schwurgerichtssitzung
noch ferner aus dem Stamme „Nimm" war, konnten
wir nicht genau erfahren; und müssen es Andern über¬
lasten zu erforschen , ob der Geschworene Schwarz ein
jüdischer Schwarz , gleichwie der Angeklagte rc. —
Einer der niederträchtigsten jüdischen Schwindler war
wohl der Jude Isaak Neustätter in München, wel¬
cher eine Menge armer Diener und Comptoiristen auf
das Keckste betrog und dann das Weite suchte . Der
bayerische Kurier berichtete darüber unter dem2.Aug. 1867:

„Den Gegenstand der letzten Verhandlung der 2.


außerordentlichen Schwurgerichtssitzung bildete die Anklage
gegen Isaak Neustätter, 37 Jahre alt, verh. Schneider¬
meister und Agent von München , wegen Betrugs. Staats¬
anwalt: Hr. v. Reichert; Vertheidiger: Hr. vr . Diet-
herr; Geschworene sind keine zugegen , weil der Angeklagte

*) Der jüdische Doktor, Advokat und Literat ist wohl derselbe


Macher und Acher , der früher den linkischen „Eilboten " in
München redigirte, sich aber, sobald demselben auf die Finger ge¬
klopft wurde, dieses Wirkens wieder begab?
(Frage des Verfassers.)
135

flüchtig ist, daher das Contumacialverfahren zur Anwen¬


dung zu kommen hat . •*— In der Zeit vom Frühjahre
1865 bis dahin 1866 erschien mehrmals in den hiesigen
Neuesten Nachrichten ein Inserat des Inhalts , daß ein
Ausgeher gesucht werde und daranf Reflektirende erfuhren
auf Nachfrage , daß der Kaufmann Isaak Neustätter diese
Annonce habe einrücken lassen . Es erschienen in dem
genannten Zeiträume eine Reihe von Personen bei Neu-
stütter ; er eröffnete ihnen , er bedürfe in seiner Eigenschaft
als Agent einer Berliner Feuerversicherungs - Gesellschaft
eines Reisenden , der ihm Theilnehmer an genannter Ge¬
sellschaft gewinne , dann wieder , er brauche als Banquier
und zur Betreibung seines Mantillengeschäftes einen Aus¬
geher , der Geld zu besorgen und einzukassiren habe . Neu¬
stätter nahm jeden , der kam , in seinen Dienst gegen Ver¬
sprechen eines monatlichen Honorars von 17 — 45 fl .,
verlangte aber stets Leistung einer Kaution in Baarem
oder in Werthpapieren von 100 — 1000 fl . Zur Siche¬
rung die getroffenen Bestimmungen
wurden schriftlich , mit¬
unter notariell , beurkundet , oder Neustätter
sogar stellte
Wechsel über die erhaltenen Einlagen aus , verschwieg je¬
doch dabei , daß er gleichzeitig eine ganze Anzahl von
sogenannten Ausgehern angenommen habe und ließ jeden
auf dem Glauben , er sei der einzige . Zugleich wußte er
es so einzurichten , daß die in seinem Dienste stehenden
Personen , die nicht bei ihm wohnten , nicht mit einander
zusammentrafen und so seine Manipulationen nicht bald
entdeckten . Da mehrere der Ausgeher (es waren deren
24 , denen er im Ganzen 7890 fl . abgeschwindelt hatte)
bald wieder austraten und die Zurückerstattung ihrer
136

Kautionen und das meistens rückständige Honorar ver¬


langten, verschwand Neustätter Ende Mai v. I ."
Das Schwurgericht verurtheilte ihn in contumaciam
zu achtjähriger Zuchthausstrafe.
Am 20. August desselben Jahres wurde der alte
und in gutem Renommee stehende Gasthof„zur blauen
Traube" in München zwangsweise öffentlich versteigert.
Jüdische Geldmacher hatten dem etwas leichtfertigen Be¬
sitzer so lange geliehen , bis sie die Hand darauf thun
konnten . Der Gasthof fiel an die beiden Hauptgläubiger,
den jüdischen Privatier Sigmund Friedmann aus Mün¬
chen und den jüdischen Kaufmann Ulrich von Harburg.
Welchen Einfluß die Münchener Juden in direkter
Weise auf die T hea t er zustände ausübten, ist auch be¬
kannt. Sie wußten, indem sie ihre Kapitalien beim
Aktientheater und ihre Verbindungen beim Hoftheater
spielen ließen, fast all die elenden Machwerke von Juden
und Judensprossen dort eher als bei andern Theatern
heranzubringen . Sie bewerkstelligten die baldigste erste
Aufführung der scandalösen Operette des Kölner Juden
Jakob Offenbach„Orpheus in der Unterwelt" und der
andern Machwerke desselben , die sämmtlich nur darauf
angelegt sind, von der deutschen Schaubühne herab unser
Volk zu demoralisiren . Ja , sie hatten sogar Lust, uns
die niederträchtige Metze und Pariser Straßensängerin
Theresa zu importiren. Ein Münchener Blatt ließ sich
am 6. März 1866 folgendes Judenartikelchen darüber
schreiben:
„Auch unsere Königsstadt wird recht bald einen
Jmpressarius, wie Ulmann ist, erhalten. Ein schon
137

etwas betagter Mann , mit einem Vermögen von circa


2000 fl . , welcher schöne Sprachkenntnisse besitzt und so
recht den Schliff hat , sich nobel und taktfest in großen
Zirkeln und Salons zu bewegen , beabsichtigt eine Reise
nach Paris zu unternehmen , um wo möglich die dortige
Straßensängerin Theresa , die in der Seinestadt jetzt so
enormes Furore macht , welche sogar vor dem mächtigen-
Imperator mit größtem Beifall gesungen hat , nach
Deutschland zu verführen . "
Aber siehe : im Jahre 1867 ermannte sich am 2 . März
einmal das bessere Publikum einer bayerischen Stadt,
um dem jüdischen Treiben und Komödienspiel auf dem
deutschen Theater einmal ein „ Merk ' s " zu geben . Von
Ingolstadt schrieb man am folgenden Tage:
„Die ganze hiesige Stadt ist in Aufregung über einen
Vorfall , der gestern Veranlassung zu einem der ärgsten
Theaterskandale gab . Ein früher bei hiesiger Bühne enga-
girter Gesangskomiker , Herr Hirsch , Jude , trat einige Male
als Gast hier wieder auf , und wurde in einer Theater¬
kritik des hiesigen Tagblattes ziemlich hart angelassen ob
seines unpassenden und unwürdigen Spiels . Darüber
erbost , inserirte derselbe andern Tags eine von gewöhn¬
lichen Schmähungen strotzende Erwiderung , worin er sich
unter anderm auch erlaubte , den Namen eines hiesigen
Offiziers , den er Anfangs für den Verfasser hielt , der
ihm aber von der Redaktion des Tagblattes auf ' s Be¬
stimmteste als Nichtverfasser bezeichnet worden war , dessen
ungeachtet mit Koth zu bewerfen . Als er nun die Bühne
betrat , schallte ihm von allen Seiten der Ruf : „ Hinaus !"
entgegen , dem Pfeifen und Getöse folgte , während andrer-
seits Gegenrufe laut wurden . Das Getöse dauerte fort,
bis der Vorhang fiel und ein zweites angesetztes Lustspiel,
in dem Herr Hirsch nicht beschäftigt war , begonnen wurde,
worauf erneute Rufe nach Herrn Hirsch die Fortsetzung
auch dieses Stückes hinderten , und der anwesende Herr
Bürgermeister Doll im Namen des Gesetzes die Vorstellung
einstellte und die Anwesenden aufforderte , sich zu entfer¬
nen , was auch ruhig geschah . "
Leider geschah es bald darauf , daß der schwache
Sprosse eines edlen deutschen Fürstengeschlechtes , Fürst
Paul von Thurn und Taxis , von einer jüdischen Comö-
diantin , einer Mamsell Kreutzer , eingefädelt wurde , und
sie heirathete . Darüber berichteten 1867 die bayerischen
Blätter Folgendes aus München:
„Bei Hofe und in den Kreisen unserer Aristokratie
und distinguirten Welt zirkulirt eine Geschichte , welche
durch die sie begleitenden Umstände Aufsehen erregt . Fürst
Paul von Thurn und Taxis , der Adjutant des Königs,
ist mit der Schauspielerin Frl . Kreutzer in die Schweiz
geeilt , um sich dort zu vermählen . Die Vermahlung ist
aber ' noch nicht erfolgt/da die Geliebte des Fürsten eine
Jüdin ist , und sich erst der Taufe unterziehen wird.
Nun verlautet aber — und diese Version geht in unfern
höchsten Zirkeln von Mund zu Mund — daß Fürst Maxi¬
milian von Thurn und Taxis sich selbst in die Schweiz
begeben habe , um seinen Sohn , wenn möglich , noch auf
die alte Bahn zurückzubringen . Ein Theaterzettel , wel¬
chen der Fürst sogleich bei seiner Ankunft in Luzern
vorfand , und der den Namen des Fräuleins Kreutzer
als Mitwirkende in einem Stücke anführte , soll den
Vater auf die Fährte des Sohnes geführt haben . In ¬
der Meinung , den an Liebeswahn leidenden Prinzen
im Zuschauerraume in Bewunderung seiner Angebeteten
zu finden , eilte der Fürst in das Theater , und soll zu
seiner , einem Donnerschlage ähnlichen Ueberraschung —
hier endet das Geschichtchen , welches in unserer hohen Welt
die verhängnißvolle Runde macht — den Prinzen und
Sohn als Akteur auf den Brettern , die die Welt be¬
deuten , wiedergesehen haben . Man erzählte sich aller¬
dings von dem Fürsten , daß er — noch als Adjutant
des Königs — in Hohenschwangau seinen erlauchten
Gönner und Herrn damit überraschte , daß er plötzlich als
Lohengrin kostümirt in das Gemach des Königs trat
und Sr . Majestät die holperigen Wagner ' schen Verse mit
möglichst angebrachter Weichheit vordeklamirte . Man sprach
in allen Gasthäusern davon , daß Fürst Paul Taxis , als
der König einmal die Musik des 1 . Infanterie -Regiments
nach Hohenschwangau berief , bei romantischem Mondschein
als Lohengrin auf einem Kahne den Schwansee langsam
durchfuhr , als der König auf der Altane den Wagner-
schen Weisen lauschte , welche die Musik auf der Zinne
der Burg vortrug . Ob aber der junge Fürst nicht der¬
einst mit Schiller 's „ Ferdinand " ausrufen rvird : „ Dieses
unglückselige Flötenspiel ! Ich hätte es nie lernen sollen ! "
wollen wir der Alles ausgleichenden Zukunft überlassen . "
Der junge Fürst wurde Schauspieler ; er , der sonst
auf der Bühne des Hofes spielte . Im Oktober 1867
trat das Ehepaar als Herr und Frau von Thurn am
Stadttheater in Aachen auf . Aber der alte Fürst Maxi¬
milian Lamoral von Thurn und Taxis untersagte ihnen
140

diesen Namen . Sie wendeten sich nach Zürich , wo Fürst


Paul — ohne jeden Erfolg — debütirte . Der Vater
hatte endlich Mitleid mit dem Sohne und bat den König
Ludwig II ., seinen verunglückten Sohn zum „ Herrn von
Fels " zu machen . Dies geschah ; der Fürst setzte ihm
eine Rente aus und das Ehepaar lebt jetzt — er höchst
unglücklich , wie man sagt — so ziemlich in der Verbor¬
genheit und — vergessen . —
Die erste Jüdin , welche vor fünfzig und mehr Jahren
nach München hineinheirathete und somit den Nachkom¬
men der Weling , Kerstorf , Seligmann , Pappenheimer
u . s. w . den Rang ablief , war Sarchen D. Dieselbe,
ein Elsässer Judenmädchen , lernte nach den Kriegsjahren
1813 und 14 den Lieutenant Frhrn . von D ., aus uraltem
Münchener Patriziergeschlechte , kennen und begleitete ihn,
wie jüngst Mamsell Kreutzer , nach der Beendigung de?
Feldzuges bis nach München , wo derselbe sie dann auch
heirathete . Sarchen D . war ein kurzbeiniges , rundliches
Judenweibchen . Sie hatte schon vor ihrer Ehe einen
äußerst decrepiden , uralten Emigranten , einen Baron
von Möntmorency , zum „ Freunde " gehabt , welcher,
wie man sagte , als absonderlicher Feinschmecker von ihrem
rundlichen Judenmäulchen den eigenthümlichsten und aus-
gebreitetsten Gebrauch gemacht hatte . Kaum war Sar¬
chen denn auch Frau von D . geworden , so beeilte sich
der alte Herr , ihr in die bayerische Residenz nachzureisen
und daselbst bei ihr abzusteigen . Man sah ihn dann
regelmäßig an jedem Theaterabend zur Linken neben seiner
„Dame " auf der gallerie noble , während der Gemahl
sich stets bescheidentlich mit einem Rückplatze begnügen
— 141 —

mußte. Sarchen war schon als junge Frau stets mit


den buntesten Blumen und Bändern „aufgedonnert " und.
schminkte sich, als sie kaum 25 Jahre alt war, schon roch
und weiß, um ihren asiatischen Teint zu verbergen.
Mit der ganzen getauften Judenschaft , mit Westheimers,
Straßburgers, Welings, Pappenheimersu. s. w. auf dem
besten Fuße stehend , grüßte sie, nachdem man schon vom
Corridor ihre gellende Stimme gehört hatte, bei ihrem
Eintritt in's Theater auf das Vertrauteste und verneigte
sich dann oft gegen ihr fast gar nicht näher bekannte,
hoch über ihr stehende Personen , an welche sie sich unauf¬
hörlich heran zu schmeicheln bemüht war. Alsbald lorg-
nettirte sie dann das ganze Haus auf das Unverschämteste
und jüdelte darauf in ftanzösischer Sprache während deS
Stückes mit dem Baron von Montmorency so laut, daß
das Parterre- Publikum ihr nicht selten durch lautes
Zischen Schweigen gebot.
Nachdem der Baron gegen Ende der Dreißigerjahre
in hohem Greisenalter vom Leben abgeschieden , hinterließ
er „der ganse kleine niedliker Mund" eine Anzahl Staats¬
papiere und seinen Familienschmuck , welcher in einer Un¬
masse von Juwelen: Diamanten, Rubine, Saphire und
Smaragde von jeder Form und Fassung, bestand . Als
die Sängerin R. die Jüdin fragte, was Sarchen damit
anfangen wollte, sagte sie einfach: „Das ist für die Zu¬
künftigen!"
. Ihr Gemahl, ein hoher, stattlicher Herr, welcher den
Baron von Montmorency zwar duldete, aber nicht nach¬
ahmte, sondern seinen gewöhnlichen Weg geradeaus und
auch zuweilen links ging, starb einige Jahre nach ihrem
Freunde . Weder von ihm , aber noch weit weniger von
dem Franzosen , hatte Sarchen Kinder erlangt . Als
Wittwe wendete sie sich an die „ Zukünftigen " , mußte
aber , wie man sagt , um der in Ringe gefaßten Diaman¬
ten willen , manchmal bis zum Aeußersten , d . h . bis zu
der hochlöblichen Münchener Polizei , gehen ; ihre denn
jungen , schönen , aber mittellosen Anbeter ergriffenzuwei¬
len Gelegenheit , aus dem Montmorency ' schen Diaman - .
tenkasten ihr kostbare Stücke auszuführen.
Sarchen D . lebt nahe den Achtzigen noch immer in
München und erscheint auch noch immer im Hoftheater
auf der Gallerie nodlo . Sie ist wie in ihrer Jugendzeit
stark geschminkt , trägt eine schwarze Perrüke mit Schmacht¬
locken, ihr uraltes Haupt ist wie vordem mit Blumen und
Bändern bedeckt undihre schwarzen Augen , deren Ränder
stark geröthet , suchen begehrlich nach — Zukünftigen . König
Ludwig I . nannte die Dame : den Prototyp der Juden-
schicksel. —
Doch wir wenden uns von diesem häßlichen Bilde
abseits und ziehen jetzt einige Ernennungen und Be¬
rufungen von Juden und Judensprossen , welche in den
letzten Jahren im Staatsdienste und anderwärts vor¬
kamen , in Betracht.
Nachdem , wie wir schon mitgetheilt
haben , König
Ludwig der zweite den in die Abdankung seines Oheims,
des Königs Otto von Griechenland , stark verwickelten
Juden Bernau zum bayerischen Consul in Triest ernannt
hatte , wurde derselbe ganz kurze Zeit nachher zum General¬
konsul für Italien „ mit pragmatischen Rechten und ent¬
sprechendem Gehalt " erhoben . Im Februar 1866 wurde
143

dann der Judensprofse und Karl Deffauer aus


Accessist
Aschaffenburg zum Assessor in Laufen ernannt . Der
Aschaffenburger Dessauer , der Vater des Herrn Assessors
in Laufen war Kaufmann und hatte in Aschaffenburg
eine Buntpapierfabrik gegründet . Er machte aber zu An¬
fang der fünfziger Jahre Bankrott und siedelte nach Ame¬
rika über , wo er „von seinen Mitteln" ganz gut lebte.
Die Gläubiger desselben , zum größeren Theile Juden,
setzten es durch , daß die Buntpapierfabrik als Aktienge¬
sellschaft fortgesetzt wurde und beließen eigentümlicher
Weise den ältesten Sohn des bankerotten Dessauer als
Direktor derselben .*) Dieser Dessauer , der Form nach
ein Christ , wurde zudem durch eigentümliche Verbin-

*) Im Sommer des Jahres 1867 berichtete man aus Aschaffen-


Lurg, daß alldort der rothwangige , jugendlich-kräftige Sohn eines
christlichen Aufsehers in der Dessauer' schen Buntpapierfabrik plötzlich
spurlos verschwunden sei. Unter dem 24 . Oktober desselben Jahres
meldete die Aschaffenburger Zeitung mit Bezug auf diesen geheimnis¬
vollen Vorfall wörtlich Folgendes:
„Wir haben vor einigen Monaten die Mttheilung gebracht,
daß der Sohn des Leimwerkmeisters in der hiesigen Buntpapier-
Aktiengesellschaft vermißt werde. Es wurM damals alle möglichen
Recherchen gepflogen und unter Anderem auch die Möglichkeit, daß
der Knabe in eine der tiefen Kalkgruben , worin das Leimleder prä-
parirt wird , gefallen sein könne, in's Auge gefaßt uud darin nach¬
gesucht. Heute nun bei zufälligem gänzlichem Entleeren einer solchen
Grube fand sich ganz am Boden der Leichnam des unglücklichen
Knaben."
Diejenigen Bewohner Aschaffenburgs, welche der Aushebung des
Knaben aus der Kalkgrube beiwohnten, behaupteten, daß dessen Hals
ganz „zusammengeschnurrt" und sein Gesicht ganz aufgedunsen ge¬
wesen sei. A. d. V.
144

düngen alsbald Consul in Spanien. Ms der edle und


hochsinnige Lieutenant Frei aus Bamberg , um die Ver¬
hältnisse in Betreff der Ermordung des Profeffors Hof¬
mann und dessen Göttin aufzudecken , nach Spanien ge¬
reist war und über die erkundeten scheußlichen Fakta ein¬
gehend berichtet hatte, suchte Consul Dessauer dessen Aus¬
sagen in jeder Weise abzuschwächen . Dieses Vorgehen des
Judensproffen führte den unglücklichen Offizier in eine
Art von Tiefsinn, aus welchem derselbe nicht mehr er¬
standen ist. Der Herr Assessor in Laufen lebte daselbst
besser
, als dies im Allgemeinen von einem Assesiorgehalt
geschehen kann.
Unter dem 20. April 1866 folgte dann wieder di«
Ernennung eines Juden zum Assessor und berichteten die
Münchener Blätter darüber wie folgt:
„Mitten in diesen kriegerischen Lärmen tönt eine
angenehme Nachricht , die im ganzen Lande als ein Zei¬
chen fortschreitender Humanität mit großer Befriedigung
ausgenommen werden wird: der Accessist Rosenthal wurde
zum Assessor am hiesigen Stadtgericht ernannt. Somit
ist ein Jude zu einem Staatsbeamten gemacht worden.
Diese Ernennung ist der erste Fall in Bayern."
Der Jude Kohnstamm war schon längst, der Rechts-
concipient Isaak Horwitz wurde 1865 zum königlichen
Advokaten in Schweinfurt ernannt. Also ging es dann
ganz gemüthlich fort, und eine Menge Advokaten , Accessisten,
Assessorenu. s. w. aus Judenstamm wurden durch das
Geheime Kabinet des Königs in Stellungen erhoben . Der
Jude Berolzheimer beim königlichen Handelsgerichte Fürth
wurde zum Ergänzungsrichter gemacht . Die Herren Kaula,
145

Mayeru. s. w. wurden Geschworene . Der Architekt Hitzig


in Berlin, Sohn des bekannten jüdischen Kriminaldirektors
Jtzig daselbst, wurde auf Kaulbachs Vorschlag zum Ehren¬
mitglied der Münchener Akademie der bildenden Künste
ernannt.
Als 1868 die städtische Handelsschule in München
begründet wurde, erfuhr man aus dem Mrnb . Courier
sogar Folgendes:
„München, 24. Juni . Die beiden Gemeindekolle¬
gien unserer Residenzstadt haben gestern zum Direktor für
unsere neugegründete städtische Handelsschule denk. Rektor
der Handels- und Gewerbeschule in Fürth, Herrn Dr. Bren¬
tano, gewählt. Die Wahl hätte kaum auf eine geeig¬
netere Persönlichkeit fallen können, da Di'. Brentano zu
den ersten Männern seines Faches gehört. Daß die beiden
Gemeindekollegien der bayerischen Haupt- und Residenz¬
stadt einen Israeliten an die Spitze der neuen Lehranstalt
berufen haben— und zwar das Kollegium der Gemeinde¬
bevollmächtigten mit beinahe allen Stimmen und der
Magistrat mit Einstimmigkeit— ist ein erfreuliches Zei¬
chen aufgeklärter Gesinnung ."
Die Stadt Erlangen hatte schon am 8. April 1867
dem jüdischen Universitätsprofessor Di'. Herz daselbst das
Ehrenbürgerrecht verliehen.
In Paris fungirte als Commissär bei der Industrie-
Ausstellung der jüdische Consul Schwab. Der ebenfalls
jüdische Consul in Wien, Leopold von Wertheimstein,
erhielt das Ritterkreuz des Verdienstordens vom heiligen
Michael. Viele andere Juden erhielten Orden, oder wur¬
den zu Konsuln ernannt. Also ging es in Einem fort,
10
146

so lange der Chef des Geheimen Kabinets König Ludwigs II.


der Ministerialrath Lutz *) war . Kaum war dieser , den
Juden einerseits und den Ultramontanen anderseits viel
zu Gefallen thuende , Staatsbeamte zum Justizminister
avancirt , als es plötzlich hieß:
„München , 21 . April . Nach einer Ministerial¬
entschließung vom 25 . d . Mts . können israelitische Notare
und Advokaten zu Landwehr - Auditoren ernannt werden . "
Nebenher wirkten die jüdischen Advokaten Kronacher,
Kohnstamm , Hähnle , Gotthelf u . s. w . nur überall in
aufregendster Weise und suchten nur die Juden überall
vorwärts zu bringen . Der jüdische Dr . Frankenburger
in Nürnberg , welcher durch seine Reden in den Ver¬
sammlungen der Fortschrittspartei daselbst berüchtigt ist,
wirkte offen für das Judenthum und ward der Verthei-
diger fast jedes jüdischen Verbrechers .**) Der aus einer
Judenfamilie abstammende Advokat Dr . von Schauß wirkte

*) Dieser Staatsminifler der Justiz , welcher jüngst in Versailles


den traurigen Vertrag mit Preußen Unterzeichnete , ist der Sohn
eines Schullehrers in Würzburg . Er war lange Zeit Chef des
Kabinets König Ludwigs des Zweiten nnd versuchte als solcher dem¬
selben die dem königlichen Hause der Wittelsbacher nicht vollständig
ebenbürtige Prinzessin Sophie Charlotte in Bayern zur Gemahlin
zu geben . Indessen fanden wahrhaftige Royalisten den Weg , um
dieses Plänchen zu Nichte zu machen . Wir werden später in unserm
Werke „Bayerische Denkwürdigkeiten von 1825 — 1875 " eingehend
auf diese Sache zurückkommen.
**) Im Arbeiterverein in Fürth , der bekanntermaßen von jüdi¬
schen Leuten wimmelt , war ein Gabriel Löwenstein 1867 Vorsteher.
Im Volksverein ebendaselbst wirkten Rechtsanwalt Kronacher und der
I )r . Landmann im jüdischen Plane . A . d. V.
147

im antibayerischen und durchaus preußischen Interesse.


Mit ihm stimmten bei Volksversammlungen der Juden¬
arzt Dr. Strauß, der Advokat Gotthelf, die Herren Rub-
ner, Hähnle u. s. w.
lieber den jüdischen Dr. Aub in München berichteten
die bayerischen Judenblätter im Januar 1870 Folgendes:
-Ausschuß
„Der ,-Geschäftsrepartitions " hatte gegen das
Streben des Hrn. Bürgermeisters v . Steinsdorf , die Ver-
waltungsthätigkeit der bürgerlichen Räthe immer mehr zu
beschränken , einen sehr einmüthigen und energischen Protest
erhoben und Dr. Aub ein erschöpfendes und vortrefflich
motivirtes, die bürgermeisterlichen Maßregeln scharf ver-
urtheilendes , welches sich eines allgemeinen
, Referat geliefert
. Das Kollegium schloß sich den betreffenden
Beifalls erfreute
Anträgen, auf welche wir gelegentlich zurückkommen wer¬
den, einstimmig an und wahrte in der darüber gepflogenen
Debatte energisch den Grundsatz der Autonomie, wie
er aus dem Geiste der neuen Gemeindeordnung unwider¬
leglich hervorgeht."
Es gelang bald darauf den Juden und Judenfreunden,
diesen sehr ehrenwerthen Herrn zum Rücktritte zu veran¬
lassen.
Unterdessen schoben auch die Handelsjuden *) überall
ihre Posten vor. Im September 1869 hieß es:

*) Der größere Handel befindet sich in München jetzt fast voll¬


kommen nur in jüdischen Händen . Bis zum Jahre 1826 , wo in
München die erste Synagoge eingeweiht wurde, befanden sich daselbst
nur vierzig Judenfamilien . Seitdem haben sie sich so auffallend
gemehrt, daß man deren jetzt fast vierhundert zählt. Sie beabsich-
148

„In der vor einigen Tagen stattgefundenen ersten


ordentlichen Generalversammlung des Münchener Handels¬
vereins wurde der Jahresbericht erstattet und die Vor-
standschaft neu gewählt . Aus Elfterem erfuhr man mit
Vergnügen , daß der Verein die Börse nur als einen ein¬
zelnen, bereits erreichten Zweck betrachtet , seine volle Auf¬
merksamkeit aber unausgesetzt den Interessen des Handels¬
standes im Allgemeinen , sowie insbesondere denen eines
jedes einzelnen seiner Mitglieder , widmet. Der Bericht,
welcher auch für Nichtmitglieder auf dem Vereinssekreta¬
riate zu haben ist, wird ohne Zweifel Viele veranlaffen,
dem Vereine beizutreten . Die Vorstandschast besteht wie
bisher aus den Herren: I . M. Gerbeißen(1. Vorsitzen¬
der), Moritz Guggenheimer(2. Vorsitzender ), B. Limann
(1. Schriftführer ) , F. I . Ruederer (2. Schriftführer ),
Felix Breuninger, H. Kaula, F. Rau, I . C. Weibert.
An Stelle des Hrn. Max Schulze, welcher die Wieder¬
wahl ablehnte , tritt Hr. S . Neustätter(Kassier ) ein."
Von den neun Vorstehern waren Guggenheimer , Kaula,
Rau und Neustätter Juden. Indessen geschah es, daß
zwei Juden, welche in „gar vielerlei Dingen" gemacht,
urplötzlich aus München mit Hinterlassung vieler Schulden
entwichen . Darüber hieß es dann am 20. Okt. 1869:
„Der Laden des Kaufmanns Mendel in der Maxi¬
miliansstraße ist dieser Tage mit gerichtlicher Sperre be¬

ugten 1869 den Bau einer zweiten Synagoge und begehrten dafür
aus das Ungestümste den herrlichen, mit hohen Ulmen besetzten Platz
nächst dem Dultplatz . Der Stadtrath lehnte zwar dies kecke Begeh¬
ren ab , gewährte ihnen aber die bedeutende Baarsumme von 10,090
Gulden zum anderweitigen Aufbau ihres neuen Tempels . A. d. V.
149 —

legt worden . Mendel betrieb außer seinem ConfectionS-


gefchäft noch ein sogenanntes Börsenkomptoir , dessen Seele
eigentlich sein Schwager , der bekannte Literat und Buch¬
händler Siegfried Neuburger , war . Beide sind nun seit
Sonntag verschwunden , ohne daß man bis jetzt eine Spur
von ihnen hat . An dem Börsenkomptoir werden nun
leider viele Leute , die ihm Geld anvertraut hatten , be¬
trächtlichen Schaden erleiden . "
Der durchgebrannte Neuburger war namentlich auch
der Verfasser und Herausgeber einer „ Geschichte der Be¬
trügereien der Priester und Mönche " , sowie der „ Bar¬
bara Ubryk " , welche beide Machwerke von ihm nur
geschaffen worden waren , um gegen die Katholiken zu
hetzen . Ein naher Verwandter desselben , auch ein Neu¬
burger , war schon 1855 wegen Urkundenfälschung und
Unterschlagung zu 6 Jahren Arbeitshaus verurtheilt wor¬
den , hatte sich dieser Strafe aber durch die Flucht ent¬
zogen . Die Concurseröffnung gegen den Literaten Neu¬
burger und den rc. Mendel lautete:
„Bekanntmachung . Da die Präliminarien des Uni-
versalconcurses in das Vermögen des Kaufmanns Julius
Mendel und des Kaufmanns und Buchhändlers Sieg¬
fried Neuburger , insbesondere bezüglich des von diesen
beiden gemeinschaftlich dahier in der Salvator - Straße
Nr . 18 und in der Maximilians - Straße Nr . 24 betrie¬
benen Münchner Bank - und Börsen - Commissions - Comp-
toir - und Modewaaren - Geschästs , geschloffen , werden zur
Sicherung der Gläubigerschaft derselben alle diejenigen,
yelche Zahlungen an diese als Gesellschafter oder an einen
derselben zu machen , oder Sachen von diesen oder für
150

deren Rechnung in Händen haben, hiemit aufgefordert,


solche Zahlungen oder Ablieferungen bis auf weitere ge¬
richtliche Weisung nur an das unterfertigte Gantgericht
zu machen . ~
München , den 26. Oktober 1869.
Königlich bayerisches Bezirksgericht München
links der Isar ."
Der fragliche Jude Mendel war auch Consul der
Republik Nicaragua, wohin er wahrscheinlich damals
durchgebrannt ist. Einige Tage nach der obigen Concurs-
ausschreibung schrieb man über ihn und Neuburger:
„Einige Wochen find nun vorüber, seitdem das edle
Bifvlium Neuburger und Mendel die hiesige Stadt heim¬
lich verlassen hat. Ausgerüstet mit allen Mitteln zur
schnöden Flucht, ohne Zweifel hinlänglich bepackt mit den
abgeschwindelten Geldern ihrer dupirten Committenten,
scheint es ihnen vollständig gelungen zu sein, dem Arme
der kompetenten Justizbehörde zu entkommen ! Noch eine
, und die anfänglich zum Stadtgespräch
kurze Zeit vielleicht
gewordene Affaire wird den Reiz der Neuheit verloren
haben, wird in den Wogen des Großstadtlebens unter¬
gegangen sein, — um einer anderen pikanten Neuigkeit
Platz zu mächen . — So der Lauf der Welt! — Wo es
aber nicht so bald vergessen sein dürfte, das ist im Kreise
jener Unglücklichen , welche durch diesen Coup einiger
Elenden um einen großen Theil ihrer Existenzmittel ge¬
kommen sind; unvergessen wird es bleiben im Schooße
jener Familien, wo Eltern und Kinder um Rache schreien
und Verwünschungen ausstoßen gegen die Räuber ihres
sauer verdienten Vermögens!"
— 151 —

Wie viele bayerische und namentlich Münchener Fami¬


lien sind durch solche Judenränke , wie die von Neuburger
und Mendel, zu Grunde gerichtet ! Man sehe nur all'
die prachtvollen Häuser in der Theatiner- , Kaufinger -,
Wein- und andern Straßen in München, woraus die
Juden Geld geliehen hatten, das sie in schlimmen Zeiten
kündigten , und die ihnen jetzt eigen sind. Die Juden in
München haben seit 1850 und namentlich in den letzten
Jahren große Reichthümer zusammen gebracht . Aber sie
mögen sich hüten, daß nicht die jung- und altbayerische
Faust ihnen eines Tages in das Genick fährt und sie
wieder ausziehen müssen aus dem guten Bayerland, „wo
Milch und Honig fleußt", und wo sie gemacht haben ihre
„Massematten " ! — Aus Wiederseh 'n!
Berichtigungen und Druckfehler.

Hänle in Mün¬
1) Man sagt mir , daß der jüdische Kaufmann
48 ) mich injuriarum belangen könne.
chen wegen der Notiz (Seite
stets bereit, den Beweis der Wahrheit anzutreten , bez.
Ich bin aber
zu constatiren Seine
dessen Wuchs durch gerichtlichen Augenschein
die wegen Aufruhrs verurtheilten
Flucht auf den dritten .Ort werden
Bauernsöhne mir bezeugen.
sollen jüdischer
2) Seite 106 . Die dort erwähnten Cullmann
, sagt man , sei Judenlehrer ge¬
Abstammung sein. Ihr Großvater
Vater schon früh getauft worden.
wesen; doch sei ihr
\
j
Vom gleichen Verfasser ist kürzlich erschienen:

Das

entlarvte Judenth«
der

Neuzeit.

i.

Die Juden in Frankfurt am Main.

Preis : 10 Sgr.

Druckvon I . Schabelitz in Zürich.

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