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Händels späte Jahren

Die Opern-Akademien 1729-1734

Nach der Auflösung der Royal Academy of Music war das Interesse an der italienischen Oper nicht erloschen. Auf der letzten
Sitzung beschloß das Direktorium der Gesellschaft, den Opernfundus (Kulissen, Maschinen, Kostüme u. a.) Händel und dem
Schweizer John Jacob Heidegger (1666–1749), der das Theater am Haymarket seit vielen Jahren leitete, für fünf Jahre zu
überlassen.

Im Februar 1729 um neue Sänger zu engagieren hielt sich Händel in Italien (von Venedig, über Bologna nach Rom) auf. In
Italien nahm er verschiedene Sänger unter Vertrag (u. a. den Kastraten A. M. Bernacchi und die Sopranistin A. M. Strada del Po)
und reiste Ende Mai zurück nach London.

Nach dem Verlangen des Publikums wurde zweiten Saison anstelle Bernacchis wieder Senesino in der Titelrolle aufgeführt
und großen Erfolg gehabt.

Dritte Saison mit dem Londoner Debüt des Bassisten Montagnana in Tamerlano war auch ein großer Erfolg und besonders
englisch gesungenes Oratorium, Esther erregte Sensation.

Die fünfte Saison im King’s Theatre mit der Oper Arianna in Creta und drei Premiere, obwohl ein neues Opernunternehmen
gegen Händel etabliert hatte und schon Wochen zuvor mit einer Oper ähnlichen Sujets (Arianna in Naso) eröffnet hatte,
endete Händel erfolgreich Zusammenarbeit mit Heidegger.

Unterdessen wurden sowohl in der Academy of Vocal Music als auch in St. Paul’s Cathedral ältere kirchenmusikalische
Werke Händels aufgeführt, was den Beginn einer kontinuierlichen Aufführungstradition Händelscher Werke markiert.

Die Spielzeiten 1734-1741

Nachdem Handels Vertrag mit Heidegger abgelaufen war, kam Händel mit dem Theatermanager John Rich überein, ab
Opern-Saison 1734/35 Theatre Royal in Covent Garden zu nutzen können.

Wegen der finanziellen Einbußen in den beiden zurückliegenden Spielzeiten begann die zweite Covent Garden-Saison erst in
der Fastenzeit nächstes Jahres.

Inzwischen hatte Heidegger das King’s Theatre am Haymarket für die nächste Theater-Saison gemietet. Mit Händel traf er
eine Vereinbarung, nach der er zwei neue Opern und ein Pasticcio komponieren und leiten sollte. Doch bevor Händel
Faramondo fertigstellen konnte, Wegen des Todes Queen Caroline hat Georg II. bei Händel das Funeral Anthem in Auftrag
gegeben.

Die Saison 1737/38 mit drei Erstaufführungen waren einigermaßen erfolgreich, konnten finanziell außerordentliche Situation
aber nicht ändern. In einer finanziell fast verzweifelten Lage mietete er für zwölf Tage in der Fastenzeit 1739 das King’s
Theatre. Die Spielzeit 1739 mit den mehreren Erstaufführungen und Orgelkonzerten war ein Misserfolg.

Doch Händel mietete für die Winter-Saisons von 1739 bis 1741 das kleine Theater in Lincoln’s-Inn Fields und führte zwei
Spielzeiten weiter. In der zweiten Spielzeit mit einer Aufführung von Deidamia hörte er italienische Oper zu komponieren auf.

Die Oratorien-Saisons 1741-1750

Nach der wenig erfolgreichen letzten Spielzeit zeigte das Desinteresse eines Teiles des Londoner Publikums gegenüber
Händel.

Im Jahr 1741 Jennens, der Textdichter von Saul, gab Händel ein Textbuch zu Messiah. nach einige Woche erhielt er eine
Einladung des irischen Vizekönigs in der Winter-Saison 1741/42 in Dublin eine Reihe von Konzerten zu geben.

Von Nov. 1741 bis Sept. 1742 hielt er sich in Dublin auf und mit einer positiven Bewertung von Dublin Journal hatte mehrere
Orgelkonzerte und Subskriptionskonzerte.

Nach Rückkehr in der Fastenzeit im Covent Garden Theatre brachte er eine Reihe von Konzerten mit oratorischen Werken
und jeweils zwei Erstaufführungen heraus.

Im Jahr 1746 führte er im Febr. wegen der politisch prekären Situation Englands nur das Occasional Oratorio auf.

Mit der weiteren Fastenzeit-Programmplanung von 1747 bis 1749, huldigte Händel dem Herzog von Cumberland, einem
Sohn Georgs II.

Vor Ende der Spielzeit 1749 gab König Georg II. ihm eine Festmusik für Friede von Aachen. (mit dem wurde der
Österreichische Erbfolgekrieg beendet) Mit der groß blasinstrumentalischen und glanzvollen (kostenträchtigen) Besetzung
auch den König stark beeindruckt zu haben.

Nach der Oratorien-Saison 1750 brach er zu einer Reise nach Deutschland auf und vor Antritt der Reise, die seine letzte auf
den Kontinent werden sollte, setzte er sein Testament auf,

Die Späten Jahre (1751-1759)

Die Gesundheit Händels war in den letzten Lebensjahren geschwächt; Allgemein wird heute aus medizinhistorischer Sicht
angenommen, daß es sich bei der Augen-Krankheit um eine Art Altersstar handelte, die verschiedene Ursachen hatte. Händel
soll Ende Jan. 1753 seine Sehkraft völlig verloren haben.

Wie lange Händel noch aktiv an den Oratorien-Aufführungen teilnahm, ist ungewiß. Die Aufführungen sollen aber immer gut
besucht gewesen sein.

Nach einer Messiah-Aufführung am 6. April 1759 sagte er sein Cembalokonzert im Covent Garden Theatre ab, weil er sich
schlecht fühlte.

Händel starb am 14. April 1759 um 8 Uhr morgens.

Quelle: MGG Online

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