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Abgabedatum: 31.03.2023
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ..................................................................................................... II
Einleitung ................................................................................................................. 1
5 Handlungskompetenzen ...................................................................................... 13
Quellenverzeichnis ................................................................................................. 15
II
Abbildungsverzeichnis
III
Einleitung
Muslime in Deutschland sind ein wichtiger Teil der kulturellen und religiösen Vielfalt
in unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, ihre Integration und Teilhabe zu fördern,
ihre kulturelle Identität zu respektieren und gegen Diskriminierung und Vorurteile
vorzugehen. Eine erfolgreiche Integration und Teilhabe von Muslimen in Deutsch-
land werden dazu beitragen, ein harmonisches Zusammenleben in einer multikul-
turellen Gesellschaft zu fördern und zu stärken.
Die Fallstudie von Fereshta Ludin bietet ein gutes Beispiel für die Bedeutung inter-
kultureller Kompetenz in unserer Gesellschaft. Das Tragen des Kopftuchs durch
Fereshta Ludin als Lehrerin an einer öffentlichen Schule in Deutschland wurde zur
Debatte über die Vereinbarkeit von verschiedenen kulturellen Werten und Normen
mit den Prinzipien der deutschen Gesellschaft. Diese Fallstudie zeigt, wie wichtig
es ist, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln und zu fördern, um die verschiede-
nen kulturellen Perspektiven in unserer Gesellschaft besser zu verstehen und Kon-
flikte zu vermeiden oder zu lösen. Eine interkulturell kompetente Herangehens-
weise kann dazu beitragen, das Verständnis und den Austausch zwischen ver-
schiedenen Kulturen und Religionen zu fördern und ein harmonisches Zusammen-
leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Der Fall von Fereshta Ludin ist auch
heute noch von großer Relevanz, da er zeigt, wie schwierig es sein kann, die kul-
turellen Unterschiede in unserer Gesellschaft zu verstehen und zu akzeptieren.
Der Fall war einer der ersten in Deutschland, der die Debatte über das Tragen von
religiösen Symbolen und Kleidungsstücken in der Öffentlichkeit auslöste und hat
somit einen bedeutenden Einfluss auf die öffentliche Diskussion und das Bewusst-
sein für religiöse und kulturelle Vielfalt in Deutschland.
Die Immigration und die damit steigende Multikulturalität einer Gesellschaft sorgen
dafür, dass interkulturelle Kompetenz immer nützlicher wird. Durch interkulturelle
Kompetenz soll Missverständnissen vorgebeugt werden, eventuell auftretende
Probleme geglättet werden und grundsätzlich die Kommunikation reibungsloser
gestaltet werden.3 Dabei stellt interkulturelle Kompetenz zwar eine Herausforde-
rung dar. Jedoch einige Untersuchungen bei interkulturell kompetent handelnden
Personen haben gezeigt, dass es sich lohnen kann, diese Herausforderung zu
meistern.
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1.2 Dimensionen von interkultureller Kompetenz
Die Frage nach einer gängigen Definition endet oft in Uneinigkeit, jedoch ist man
sich in einer Sache sicher, nämlich, dass man interkulturelle Kompetenzen in drei
Dimensionen, auch Teilkompetenzen genannt, untergliedern kann. Dazu gehört
die affektive Kompetenz, die kognitive Kompetenz und die pragmatische-kommu-
nikative Kompetenz.6 Alle drei Dimensionen stehen in engem Zusammenhang mit-
einander und sind auch in sich wieder komplex.7
Die affektive Kompetenz ist die erste zu betrachtende Kompetenz. Sie umfasst
Einstellungen und Haltungen, die relevant werden, wenn man interkulturell agiert8.
Daraus ergibt sich, dass man zur affektiven Kompetenz beispielweise Respekt,
Wertschätzung, Interesse und auch Flexibilität und Empathie zählen kann. „Ein
Interesse und eine Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen ist ohne Zwei-
fel eine unerlässliche Voraussetzung für eine produktive interkulturelle Kommuni-
kation.“9
Betrachtet man als nächstes die kognitiven Teilkompetenzen, so schließt dies jeg-
liches Wissen im Zusammenhang mit interkultureller Begegnung ein.10 Diese
Kompetenz galt lange Zeit als das Wichtigste.11 Hiller fasst die Bestandteile der
kognitiven Kompetenz mit dem Wissen über andere Kulturen und kulturtheoreti-
sches Wissen in ihren Ausarbeitungen zusammen und stellt auch die Selbstrefle-
xität vorne an. Als Selbstreflexität wird das Nachdenken über die eigenen Wirklich-
keitsbilder, Selbstbilder, Einstellungen, Verhaltensweisen und Kommunikations-
muster bezeichnet. Jedoch nicht nur das eben genannte kulturspezifische Wissen
ist von großer Bedeutung, auch das länderspezifische Wissen, welches sich för-
derlich auf interkulturelle Interaktionen auswirken kann.12
3
ein.13 Diese Fähigkeit umfasst den Einsatz geeigneter kommunikativer Muster, so-
wie den Einsatz wirkungsvoller Konfliktlösungsstrategien.14 Im Gegensatz zu den
beiden anderen Teilkompetenzen (affektive und kognitive Kompetenz) weist die
pragmatisch-kommunikative Kompetenz ein höheres Maß an Konkretisierung auf,
lässt sich jedoch auf die Ebene von Kommunkationsmustern herunter brechen.
Damit wird der Zusammenhang mit der affektiven und der kognitiven Kompetenz
erneut hergestellt.15
Der Begriff „interkulturelle Kompetenzen“ hat in den letzten Jahren immer mehr an
Bedeutung gewonnen und wird im Zusammenhang mit Wirtschaft und Öffentlich-
keit immer häufiger auch als Schlüsselqualifikation bezeichnet.16 Es scheint dem-
nach, dass es kaum noch Bereiche des privaten, öffentlichen und beruflichen Le-
bens gibt, in dem die Fähigkeit interkulturell kompetent zu kommunizieren keine
wichtige Rolle spielt.17
Die Migrationsdynamik nimmt in den letzten Jahren stetig zu und vor allem mit der
sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 gab es mehr Migration in Deutsch-
land als je zu vor. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist Deutschland
immer mehr auf Zuwanderung angewiesen.18 Bei einem Großteil der Bevölkerung
hat sich inzwischen ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass es zu mehr interkultu-
rellen Interaktionen kommen kann, weshalb man immer offener für entsprechende
Bildungsmöglichkeiten in diesem Bereich wird. Insbesondere die Globalisierung
und Internationalisierung haben zu dieser Einsicht geführt.19
13 Ebd., S. 13.
14 Vgl. Hiller, 2008, S. 16.
15 Vgl. Erl & Gymnich, 2021, S. 13.
16 Vgl. Lüsebrink, 2008, S. 220.
17 Vgl. Moosmüller, 2020, S. 7.
18 Vgl. Moosmüller, 2004, S. 9.
19 Vgl. Erl & Gymnich, 2021, S. 6.
20 Ebd., S. 6.
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2 Theoretische Grundlagen
Das Eisbergmodell von Robert Kohl zeigt die Bedeutung der verborgenen Teile
der Kultur deutlich auf und weist darauf hin, wie wichtig es ist, in interkulturellen
Begegnungen sensibel für das Unsichtbare zu bleiben.
Die Spitze des Eisbergs ist der sichtbare und viel kleinere Teil des Eisberges. Da-
runter versteht man alles was ein Individuum von seiner Kultur zu erkennen gibt.
Es beinhaltet das, was wir sofort von der anderen Kultur als genau zu dieser Kultur
zugehörig erkennen. Dazu gehören insbesondere das Verhalten, die Sprache, die
Sitten und die Gebräuche.
Der viel größere Teil des Eisberges liegt unter der Wasseroberfläche, es ist der
nicht sichtbare, nicht sofort erkennbare Teil. Er bezieht sich auf alle psychologi-
schen Faktoren der Kultur, wie Wertesystem, Normen, Denkweisen und Weltan-
schauung.
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Wir tendieren dahin, den Anderen auf das zu reduzieren, was wir unmittelbar von
ihm wahrnehmen. Damit eventuellen „Gefahren der Kollision“ entgegengewirkt
werden kann, muss dieser unbekannte Bereich der Kultur erstmal erforscht wer-
den. Wenn wir gezielt Kollisionen von Kultur – Eisbergen verhindern wollen, müs-
sen wir interkulturell kompetent sein.21
2.2 Stereotypen
Stellt man sich die Frage, weshalb Menschen auf eine bestimmte Art und Weise
handeln, so ist die Antwort stets auf die Einstellung einer Person zurückzuführen.
Dem funktionalen Ansatz der Einstellungsforschung zufolge bilden und entwickeln
sich Einstellungen, damit das Individuum seine Umwelt verstehen und sein Selbst-
wertgefühl schützen kann. Man könnte Stereotypen genauso als Bild oder Image
bezeichnen. In der folgenden Abbildung 2 sind verschiedene Stereotype, die Deut-
sche gegenüber anderen europäischen Ländern haben aufzeigt.
Stereotype bilden nicht die Wirklichkeit ab, sondern sie verzerren meist in höchst
unzulässigem Maße. Es sind unkritische Verallgemeinerungen. Sie gehören sehr
zum impliziten Wissen eines Einzelnen und einer Kultur. Das bedeutet sie wirken
ohne dass man sich dessen überhaupt bewusst ist. Insbesondere stereotype
Fremdbilder können daher für erfolgreiches interkulturelles Handeln außeror-
dentlich hinderlich sein.
Das Adjektiv „stereotype“ wird im Sinne von „immer wieder in derselben Form und
daher nicht originell“ verwendet. In der Sozialpsychologie sind zahlreiche Definiti-
onen vorzufinden. Übereinstimmung gibt es bei der Annahme, dass Stereotype
kognitive Konzepte sind, die Verallgemeinerungen und Generalisierungen über an-
dere Personen sowie Gruppen von Menschen beinhalten.22
Eine mögliche Definition bietet Aronson et. al. an, Stereotype sind nach dieser zu
verstehen als Generalisierung über eine Gruppe von Menschen, bei der man prak-
tisch allen Mitgliedern der Gruppe identische Eigenschaften zuschreibt, ohne Be-
achtung gegebener Variationen unter den Mitgliedern.23
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Alexander Thomas nennt folgende sechs Funktionen von Stereotypen und Vorur-
teilen: Orientierungsfunktion, Anpassungsfunktion, Abwehrfunktion, Selbstdarstel-
lungsfunktion, Abgrenzungs- und Identitätsfunktion sowie Steuerungs- und Recht-
fertigungsfunktion.25 Zunächst zu den drei sinnvollen Funktionen: Stereotype und
Vorurteile vereinfachen und reduzieren Komplexität. Sie unterstützen uns bei der
Orientierung in einer nahezu unüberschaubaren Welt. Dadurch erfüllen sie eine
wichtige kognitive Funktion.
Mit stereotypen Vorstellungen und Vorurteilen grenzt man sich von den Anderen
ab. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird innerhalb der eigenen Gruppe gestärkt.
„Wir sind so, und die sind anders!“ Stereotype und Vorurteile haben also auch eine
soziale Funktion. Viele Stereotype und Vorurteile geben den Menschen das Gefühl
Anderen überlegen zu sein. Dies scheint auf den ersten Blick nicht gerade sympa-
thisch, ist psychologisch betrachtet aber von Vorteil. Dadurch fühlt man sich in sei-
nem Selbstbewusstsein gestärkt. Stereotype erfüllen dadurch eine wichtige affek-
tive Funktion.
Jede der soeben genannten sinnvollen Funktionen hat aber auch eine Schatten-
seite. Wichtige Details und Besonderheiten bleiben oft unberücksichtigt. Die bunte
Vielfalt auch innerhalb einer Kultur kommt zu kurz. Ein starkes Zusammengehörig-
keitsgefühl innerhalb einer Gruppe ist wichtig. kann aber jedoch auch dazu führen,
dass andere ausgeschlossen werden. Die Grenzen zwischen Überlegenheit und
Überheblichkeit sind fließend. Stereotype sind janusköpfig.26
Häufig wird Diversität als soziale Vielfalt oder Heterogenität beschrieben, diese
wirken auf die Möglichkeiten und Zufriedenheiten einer Gruppe ein. Die sich unter-
scheidenden Aspekte gehen meist von den Bereichen Alter, Geschlecht, sexueller
Orientierung, Nationalität, Religion oder Weltanschauung aus. Darüber hinaus gibt
es auch unsichtbare Merkmal, diese können ein bestimmter Kommunikations- oder
Arbeitsstil sein.
3.1 Konfliktfelder
Die Kommunikation zwischen Migranten und Deutschen trifft immer wieder auf
Konflikte, einige dieser Konflikt sind zu lösen, andere scheinen unlösbar zu sein.
Viele Kommunikationsprobleme basieren auf subtilen kulturellen Unterschieden,
oft sind sich die Interaktionspartner dessen nicht bewusst.27 Man kann hierzu zum
Beispiel verschiedene Verhaltensweisen, Kommunikationsstile und insbesondere
auch Werte zählen. Die möglichen Konfliktfelder können sich in vielen verschiede-
nen Bereichen finden lassen. Heutzutage kann eine unbekannte oder fremde Re-
ligion eines Migranten, beispielweise der Islam, immer noch für Skepsis und Un-
behagen bei seinem Gegenüber sorgen.
Durch die Medien wird der Islam oder viel mehr ihre Vertreter als gewaltbereit dar-
gestellt und terroristische Anschläge werden immer häufiger mit dem Islam in Ver-
bindung gebracht.
In der öffentlichen Debatte wird das Tragen eines Kopftuchs oft mit einer mangeln-
den Integration in die deutsche Gesellschaft in Verbindung gebracht. Muslimische
Frauen, die ein Kopftuch tragen, werden oft als unmodern und intolerant betrach-
tet. Es gibt auch die Annahme, dass das Tragen eines Kopftuchs eine Unterstüt-
zung für den islamistischen Extremismus bedeutet. Es gibt jedoch auch eine wach-
sende Zahl von Musliminnen, die das Kopftuch tragen und gleichzeitig erfolgreich
in der deutschen Gesellschaft integriert sind. Viele von ihnen haben einen Hoch-
schulabschluss und arbeiten in anspruchsvollen Berufen. Das Kopftuch ist für sie
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ein Ausdruck ihrer religiösen Identität und ein Zeichen dafür, dass sie ihre Über-
zeugungen nicht aufgeben, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden.32 Um die
Stigmatisierung von Kopftuchträgerinnen in Deutschland zu bekämpfen müssen
Vorurteile und Stereotypen aufgebrochen werden. Die deutsche Gesellschaft
muss lernen das Kopftuch als Ausdruck der religiösen Identität und der persönli-
chen Freiheit von Musliminnen zu akzeptieren. Dies erfordert ein Umdenken in der
öffentlichen Debatte und eine verstärkte Sensibilisierung für die Bedürfnisse und
Rechte von Musliminnen.
Es ist auch wichtig, dass muslimische Frauen, die ein Kopftuch tragen, unterstützt
werden. Sie brauchen Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung. Sie
müssen in der Lage sein frei und ohne Diskriminierung ihre religiösen Überzeu-
gungen auszudrücken.
Insgesamt muss die deutsche Gesellschaft die Vielfalt von religiösen und kulturel-
len Ausdrucksformen akzeptieren und schätzen. Die Akzeptanz von Unterschie-
den ist ein zentraler Bestandteil einer offenen und toleranten Gesellschaft. Musli-
mische Frauen sollten in der Lage sein, ihre religiöse Identität frei und ohne Dis-
kriminierung auszudrücken, sei es durch das Tragen eines Kopftuchs oder anderer
Ausdrucksformen.
Darüber hinaus ist es ist wichtig, dass das Bildungssystem und die Medien eine
vielfältige und realistische Darstellung von Musliminnen und ihren Lebensrealitäten
vermitteln. Muslimische Frauen sollten nicht auf Stereotypen und Vorurteile redu-
ziert werden, sondern als Individuen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Per-
spektiven betrachtet werden. Es gibt bereits viele Initiativen und Organisationen in
Deutschland, die sich für die Integration und Unterstützung von Musliminnen ein-
setzen. Diese sollten unterstützt und gefördert werden, um eine inklusivere und
tolerantere Gesellschaft zu schaffen.33
Fereshta Ludin wurde 1972 in Afghanistan geboren und lebt seit 1987 in Deutsch-
land, dort absolvierte sie das Lehramtstudium und ihr Referendariat in Baden-
Württemberg. Im Jahr 1998 wurde Fereshta Ludin als Lehrerin an einer Grund-
schule in Stuttgart eingestellt und trug dabei ein Kopftuch. Im Jahr 2001 forderte
die Schulleitung Ludin auf ihr Kopftuch während des Unterrichts abzunehmen. Lu-
din lehnte ab und begründete dies damit, dass sie das Recht auf Religionsfreiheit
habe und das Kopftuch ein Ausdruck ihres Glaubens sei. Daraufhin klagte Ludin
im Jahr 2002 vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart gegen das Kopftuchverbot an
Schulen in Baden-Württemberg. Das Verwaltungsgericht wies die Klage jedoch ab
und stützte sich dabei auf das Schulgesetz von Baden-Württemberg, das ein Ver-
bot von religiösen Symbolen im Unterricht vorsah.
Ludin legte Berufung ein und der Fall ging vor das Oberverwaltungsgericht in
Mannheim. Auch hier wurde ihre Klage abgewiesen. Ludin ging in Revision vor
dem Bundesverwaltungsgericht, das im Jahr 2003 entschied, dass das Kopftuch-
verbot an Schulen in Baden-Württemberg rechtmäßig sei.
Im selben Jahr, als der Fall Ludin entschieden wurde, entschied das Bundesver-
fassungsgericht in einem ähnlichen Fall, dass das Kopftuchverbot an Schulen in
Nordrhein-Westfalen rechtswidrig war. Diese Entscheidung führte zu einer Debatte
über die Rechtmäßigkeit von Kopftuchverboten an Schulen und anderen öffentli-
chen Institutionen.
Fereshta Ludin gab jedoch nicht auf und legte eine Verfassungsbeschwerde beim
Bundesverfassungsgericht ein. Im Jahr 2015 wurde ihre Verfassungsbeschwerde
jedoch abgelehnt, da das Gericht entschied, dass das Verbot von religiösen Sym-
bolen an Schulen mit der Verfassung vereinbar sei.34 Inzwischen haben einige
Der Fall Ludin hat jedoch gezeigt, wie schwierig es für Muslime in Deutschland
sein kann ihre religiösen Überzeugungen auszudrücken und wie wichtig es ist,
dass die Gesellschaft sich mit den Herausforderungen der Integration und Religi-
onsfreiheit auseinandersetzt.
5 Handlungskompetenzen
Im Fall von Fereshta Ludin, einer Lehrerin muslimischen Glaubens, die in Deutsch-
land mit einem Kopftuch unterrichten wollte, zeigt sich die Bedeutung interkulturel-
ler Kompetenzen. Um angemessen auf die Herausforderungen zu reagieren, die
sich aus diesem Fall ergeben, sollten die Handlungskompetenzen Sensibilität, Em-
pathie, Offenheit, Kommunikation und interkulturelles Wissen beachtet werden.
Offenheit: Eine offene Haltung gegenüber anderen Kulturen erleichtert es, andere
Perspektiven zu verstehen und verringert das Risiko von Missverständnissen.
14
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16
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Heidelberg,27.03.2023 ........................................................
(Karolin Rauschmaier)