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DEUTSCHE NORM September 2004

DIN EN ISO 6158


X
ICS 25.220.40

Metallische Überzüge –
Galvanische Chromüberzüge für technische Zwecke (ISO 6158:2004);
Deutsche Fassung EN ISO 6158:2004
Metallic coatings –
Electrodeposited coatings of chromium for engineering purposes (ISO 6158:2004);
German version EN ISO 6158:2004
Revêtements métalliques –
Dépôts électrolytiques de chrome pour usages industriels (ISO 6158:2004);
Version allemande EN ISO 6158:2004
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Gesamtumfang 20 Seiten

Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 11
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9549622
DIN EN ISO 6158:2004-09

Die Europäische Norm EN ISO 6158:2004 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Diese Internationale Norm ist im Komitee ISO/TC 107/SC 3 „Electrodeposited coatings and related finishes“
ausgearbeitet worden. Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NMP 176 „Galvanische
Überzüge“ des Normenausschusses Materialprüfung (NMP) verantwortlich.

Da die deutschen Kommentare während der Bearbeitung von ISO 6158 nur teilweise berücksichtigt
wurden, weist der NMP 176 auf folgende Fehler in der vorliegenden Norm hin:

Die Basisnorm für galvanische Überzüge — DIN EN 1403 — ist nicht erwähnt. Sie müsste unter
Abschnitt 3 als Begriffsnorm angegeben worden sein.

Dadurch enthalten die Unterabschnitte 4.1 und 4.2 zum Teil falsche Angaben in falscher Reihenfolge. Der
NMP 176 empfiehlt im Zweifelsfall dem Wortlaut gemäß DIN EN 1403 zu folgen. Es müssen allerdings die
spezifischen Angaben, die sich nur auf DIN EN ISO 6158 beziehen, beachtet werden.

In Unterabschnitt 5.4 werden neue Bezeichnungen eingeführt, der NMP 176 weist darauf hin, dass für die
Wärmehandlung HT nur DIN EN 1403 gelten kann.

Da DIN EN 1403 – wie bereits oben angegeben – nicht erwähnt wird, fehlen in Unterabschnitt 6.4
(Schichtdicke) gegebenenfalls entsprechende Begriffe, die gemäß Vorschlag des NMP 176 dann
DIN EN 1403 zu entnehmen sind.

Für die in diesem Dokument zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 1463 siehe DIN EN ISO 1463


ISO 2064 siehe DIN EN ISO 2064
ISO 2177 siehe DIN EN ISO 2177
ISO 2178 siehe DIN EN ISO 2178
ISO 2819 siehe DIN EN ISO 2819
ISO 3543 siehe DIN EN ISO 3543
ISO 3882 siehe DIN EN ISO 3882
ISO 4516 siehe DIN EN ISO 4516
ISO 9220 siehe DIN EN ISO 9220
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DIN EN ISO 6158:2004-09

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN ISO 1463, Metall- und Oxidschichten — Schichtdickenmessung — Mikroskopisches Verfahren


(ISO 1463:2003); Deutsche Fassung EN ISO 1463:2003.

DIN EN ISO 2064, Metallische und andere anorganische Schichten — Definitionen und Festlegungen, die
die Messung der Schichtdicke betreffen (ISO 2064:1996); Deutsche Fassung EN ISO 2064:2000.

DIN EN ISO 2177, Metallische Überzüge — Schichtdickenmessung — Coulometrisches Verfahren durch


anodisches Ablösen (ISO 2177:2003); Deutsche Fassung EN ISO 2177:2003.

DIN EN ISO 2178, Nichtmagnetische Überzüge auf magnetischen Grundmetallen — Messen der
Schichtdicke — Magnetverfahren (ISO 2178:1982); Deutsche Fassung EN ISO 2178:1995.

DIN EN ISO 2819, Metallische Überzüge auf metallischen Grundwerkstoffen — Galvanische und
chemische Überzüge — Überblick über Methoden der Haftfestigkeitsprüfung (ISO 2819:1980); Deutsche
Fassung EN ISO 2819:1994.

DIN EN ISO 3543, Metallische und andere anorganische Überzüge — Dickenmessung — Betarückstreu-
Verfahren (ISO 3543:2000); Deutsche Fassung EN ISO 3543:2000.

DIN EN ISO 3882, Metallische und andere anorganische Überzüge — Übersicht über Verfahren zur
Schichtdickenmessung (ISO 3882:2003); Deutsche Fassung EN ISO 3882:2003.

DIN EN ISO 4516, Metalllische und andere anorganische Überzüge — Mikrohärteprüfungen nach Vickers
und Knoop (ISO 4516:2002); Deutsche Fassung EN ISO 4516:2002.

DIN EN ISO 9220, Metallische Überzüge — Messung der Schichtdicke — Verfahren mit dem
Rasterelektronenmikroskop (ISO 9220:1988); Deutsche Fassung EN ISO 9220:1994.
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DIN EN ISO 6158:2004-09

— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN ISO 6158
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juni 2004

ICS 17.120.20

Deutsche Fassung

Metallische Überzüge
Galvanische Chromüberzüge für technische Zwecke
(ISO 6158:2004)

Metallic coatings — Revêtements métalliques —


Electrodeposited coatings of chromium for engineering Dépôts électrolytiques de chrome pour usages industriels
purposes (ISO 6158:2004)
(ISO 6158:2004)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 13. Mai 2004 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
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EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2004 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 6158:2004 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 6158:2004 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
Einleitung .................................................................................................................................................................... 4
1 Anwendungsbereich ..................................................................................................................................... 5
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 5
3 Begriffe........................................................................................................................................................... 6
4 Informationen, die dem Hersteller gegeben werden müssen................................................................... 6
5 Bezeichnung .................................................................................................................................................. 7
6 Anforderungen .............................................................................................................................................. 9
7 Probenahme................................................................................................................................................. 12
Anhang A (informativ) Typische Schichtdicken von Chromüberzügen bei verschiedenen
Anwendungen.............................................................................................................................................. 13
Anhang B (informativ) Verfahren zur Schichtdickenbestimmung für galvanische Chrom- und andere
metallische Überzüge ................................................................................................................................. 14
Anhang C (normativ) Bestimmung von Rissen und Poren in Chromüberzügen............................................... 15
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 16
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EN ISO 6158:2004 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 6158:2004) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 107 „Metallic and other inorganic
coatings“ , in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 262 „Metallic and other inorganic coatings“,
dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird erarbeitet.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2004, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Dezember 2004 zurückgezogen werden.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn,
Vereinigtes Königreich und Zypern.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 6158:2004 wurde vom CEN als EN ISO 6158:2004 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.

ANMERKUNG Die normativen Verweisungen auf internationale Publikationen sind in Anhang ZA (normativ) aufgeführt.
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EN ISO 6158:2004 (D)

Einleitung
Galvanische Chromüberzüge werden häufig aus Bädern abgeschieden, die sechswertiges Chrom enthalten,
ähnlich denjenigen, die für die dekorative Verchromung benutzt werden. Technische Chromüberzüge sind jedoch
im Allgemeinen dicker als dekorative. Reguläres oder konventionelles Chrom ist die Art, die am häufigsten benutzt
wird, aber poröse, rissige oder speziell profilierte Oberflächen und Doppelchrom werden auch angewandt, um
ölführende oder nicht-klebende Oberflächen zu erzielen oder den Korrosionswiderstand zu erhöhen.

Galvanische Chromüberzüge für technische Zwecke werden meist direkt auf dem Grundmetall abgeschieden, um
den Abrieb- und Verschleißwiderstand und den Widerstand gegen Reibverschleiß zu erhöhen. Aber sie werden
auch zur Verminderung der statischen und kinetischen Reibung, zur Verminderung von Fressen und Festfressen,
zur Erhöhung des Korrosionswiderstandes und zur Aufarbeitung abgenutzter Teile angewandt. Zum Schutz gegen
schwere Korrosionseinflüsse werden Nickel und andere metallische Zwischenüberzüge vor der Verchromung
aufgebracht, oder der Korrosionswiderstand der Chromüberzüge wird durch Legieren erhöht, z. B. mit Molybdän.
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EN ISO 6158:2004 (D)

1 Anwendungsbereich

Diese Internationale Norm legt Anforderungen fest für galvanische Chromüberzüge, mit und ohne Zwi-
schenüberzügen, die auf Eisenwerkstoffen oder Nichteisenmetallen für technische Zwecke abgeschieden werden.
Die Bezeichnung der Überzüge erlaubt es, die Dicke des Chroms, das für typische technische Anwendungen
geeignet ist, festzulegen.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ISO 1463, Metal and oxide coatings. — Measurement of coating thickness — Microscopical method.

ISO 2064, Metallic and other inorganic coatings — Definitions and conventions concerning the measurement of
thickness.

ISO 2079, Surface treatment and metallic coatings — General classification of terms.

ISO 2080, Electroplating and related processes — Vocabulary.

ISO 2177, Metallic coatings — Measurement of coating thickness — Coulometric measurement by anodic
dissolution.

ISO 2178, Non-magnetic coatings on magnetic substrates — Measurement of coating thickness — Magnetic
method.

ISO 2819, Metallic coatings and metallic substrates — Electrodeposited and chemically deposited coatings —
Review of methods available for testing adhesion.

ISO 3543, Metallic and non-metallic coatings — Measurement of thickness — Beta backscatter method.

ISO 3882, Metallic and other inorganic coatings — Review of methods of measuring thickness.

ISO 4516, Metallic and other inorganic coatings — Vickers and Knoop microhardness tests.
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ISO 4519, Electrodeposited metallic coatings and related finishes — Sampling procedures for inspection by
attributes.

ISO 4526, Metallic coatings — Electroplated coatings of nickel for engineering purposes.

ISO 9220, Metallic coatings — Measurement of coating thickness — Scanning electron microscope method.

ISO 9587, Metallic and other inorganic coatings — Pretreatments of iron or steel for reducing the risk of hydrogen
embrittlement.

ISO 9588, Metallic and other inorganic coatings — Post-coating treatments of iron or steel for reducing the risk of
hydrogen embrittlement.

ISO 10309, Metallic coatings — Porosity tests — Ferroxyl test.

ISO 10587, Metallic and other inorganic coatings — Tests for residual embrittlement in both metallic-coated and
uncoated externally-threaded articles and rods — Inclined wedge method.

ISO 12686, Metallic and other inorganic coatings — Automated, controlled shot-peening of articles prior to nickel,
autocatalytic nickel, or chromium plating, or as a final finish.

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EN ISO 6158:2004 (D)

ISO 15724, Metallic and other inorganic coatings — Electrochemical measurement of diffusible hydrogen in
steels — Barnacle electrode method.

EN 12508, Korrosionsschutz von Metallen und Legierungen — Oberflächenbehandlung, metallische und andere
anorganische Überzüge — Wörterbuch.

3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Internationalen Norm gelten die in ISO 2064, ISO 2079, ISO 2080 und EN 12508
angegebenen Begriffe.

4 Informationen, die dem Hersteller gegeben werden müssen

4.1 Wesentliche Informationen

Wenn Artikel bestellt werden, die nach dieser Internationalen Norm zu galvanisieren sind, muss der Auftraggeber
folgende Informationen schriftlich zur Verfügung stellen, z. B. in einem Vertrag, einer Bestellung oder auf einer
Zeichnung:

a) die Bezeichnung (siehe Abschnitt 5);

b) die Anforderungen an besondere Prüfkörper (siehe 6.1);

c) die wesentliche Fläche, in der Zeichnung angegeben, oder durch entsprechend gekennzeichnete Muster
(siehe 6.2);

d) das Aussehen und die Oberflächengüte des Chromüberzuges, z. B. wie abgeschieden, geschliffen oder
maschinell bearbeitet (siehe 6.2 und 6.3). Alternativ hierzu müssen Muster, die das Aussehen und die
erforderliche Oberflächengüte zeigen, vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt oder genehmigt werden und
sind für Vergleichszwecke (siehe 6.2) zu benutzen;

e) die Art , Größe und Anzahl von Fehlern, die zulässig sind (siehe 6.2);

f) zusätzliche Bereiche der Oberfläche, auf denen die Mindestschichtdicke aufgebracht werden muss (siehe 6.4);
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g) das Prüfverfahren zur Messung der Schichtdicke (siehe 6.4);

h) die Anforderungen an Haftfestigkeit und Porosität und die Prüfverfahren hierzu (siehe 6.6 und 6.7 respektive);

i) die Zugfestigkeit der Teile und die Anforderung für eine Wärmebehandlung zur Spannungsentlastung vor der
Metallabscheidung (siehe 6.8);

j) die Anforderungen für jede Wärmebehandlung nach der Metallabscheidung und die Prüfverfahren für die
Wasserstoffversprödung (siehe 6.9);

k) der Prüfplan und die Abnahmeanforderungen (siehe Abschnitt 7).

4.2 Zusätzliche Informationen

Die folgenden zusätzlichen Informationen können vom Auftraggeber, falls erforderlich, zur Verfügung gestellt
werden:

a) die nominelle Zusammensetzung oder Spezifikation und der metallurgische Zustand des Grundmetalls
einschließlich der Härte (siehe 5.3);

ANMERKUNG Im Falle aufzuarbeitender Teile könnte es nicht möglich sein, diese Angaben zu machen, und es kann dann
schwierig werden, die Qualität des Überzuges zu garantieren.

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EN ISO 6158:2004 (D)

b) jede besondere Anforderung oder Beschränkungen an die Vorbehandlung, z. B. Nassstrahlen anstelle von
saurer Vorbehandlung;

c) wo zutreffend, jede spezielle Anforderung an die Haftfestigkeit (siehe 6.6);

d) die Notwendigkeit für jede Behandlung, um Druckspannungen herbeizuführen, z. B. Kugelstrahlen vor oder
nach der Metallabscheidung (siehe 6.10);

e) Anforderungen für Zwischenüberzüge (siehe 5.5 und 6.11) und Entmetallisierung (siehe 6.12).

5 Bezeichnung

5.1 Allgemeines

Die Bezeichnung muss auf der Zeichnung, in der Bestellung, dem Vertrag oder in der detaillierten Produktspe-
zifikation angegeben sein.

Die Bezeichnung legt, in der angegebenen Reihenfolge, das Grundmetall, die spezielle Legierung (empfohlen),
Anforderung an die Spannungsentlastung, die Art und die Schichtdicken von Zwischenüberzügen, die Art und
Schichtdicke der galvanisch abgeschiedenen Chromüberzüge und die Nachbehandlung, so z. B. die
Wärmebehandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung, fest.

5.2 Bestandteile

Die Bezeichnung muss sich folgendermaßen zusammensetzen:

a) dem Begriff, „Galvanischer Überzug“;

b) der Nummer dieser Internationalen Norm, ISO 6158;

c) einem Bindestrich;

d) dem chemischen Symbol für das Grundmetall (siehe 5.3);

e) einem Schrägstrich (/);


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f) den Symbolen für den Chromüberzug sowie der Überzüge, die vor der Chromabscheidung aufgebracht
werden sollen, jeweils durch einen Schrägstrich für jede Stufe in der Reihenfolge der Anwendung von
einander getrennt. Die Überzugsbezeichnung muss die Schichtdicken der Überzüge in µm sowie die
Wärmebehandlungsanforderungen einschließen (siehe 5.4). Doppelte Schrägstriche oder Trennzeichen (//)
müssen dazu verwendet werden, um anzuzeigen, dass ein Schritt ausgelassen worden oder nicht erforderlich
ist.

ANMERKUNG Es wird empfohlen, dass die spezifische Legierung durch ihre Standardbezeichnung, gefolgt vom chemischen
Symbol des Grundmetalls, z. B. ihrer UNS-Nummer, zwischen den Symbolen < > angegeben oder dem nationalen oder
regionalen Äquivalent bezeichnet wird.

BEISPIEL Fe<G43400> ist die UNS-Bezeichnung für einen hochfesten Stahl.

Siehe [1] bis [7].

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EN ISO 6158:2004 (D)

5.3 Bezeichnung des Grundmetalls

Das Grundmetall muss durch sein chemisches Symbol oder das seines Hauptbestandteils bezeichnet sein, wenn
es sich um eine Legierung handelt.

Zum Beispiel:

a) Fe für Eisenwerkstoffe;

b) Zn für Zinklegierungen;

c) Cu für Kupfer und Kupferlegierungen;

d) Al für Aluminiumlegierungen.

ANMERKUNG Um eine gute Oberflächenvorbereitung sicherzustellen und dadurch die Haftfestigkeit des Überzugs auf dem
Substrat, ist es wichtig, die spezifische Legierung und ihren metallurgischen Zustand zu kennen (vergütet, nitriert usw.).

5.4 Bezeichnung der Wärmebehandlungsanforderungen

Die Wärmebehandlungsanforderungen müssen in eckige Klammern gesetzt und wie folgt bezeichnet werden:

a) die Buchstaben, SR, für eine Wärmebehandlung zur Spannungsentlastung; die Buchstaben, ER, für eine
Wärmebehandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung; die Buchstaben, HT, für
eine Wärmebehandlung für andere Zwecke;

b) in runden Klammern, die Mindesttemperatur in °C;

c) die Haltedauer der Wärmebehandlung in h.

BEISPIEL [SR(210)1] bezeichnet eine Spannungsentlastung bei 210 °C bei einer Haltedauer von 1 h.

Wenn eine Wärmebehandlung festgelegt ist, müssen die Bedingungen in der Bezeichnung enthalten sein (siehe
5.6).

5.5 Arten und Schichtdicken der metallischen Überzüge


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Der galvanisch abgeschiedene Chromüberzug muss durch die in Tabelle 1 angegebenen Symbole, hinter einer
Zahl angeordnet, die deren örtliche Mindestschichtdicke in Mikrometer angibt, gekennzeichnet sein. Anhang A gibt
Informationen über typische Schichtdicken von Chromüberzügen für spezifische technische Anwendungen.

BEISPIEL Cr50hr bezeichnet einen regulären Hartchromüberzug, der 50 µm dick ist.

Tabelle 1 — Symbole für verschiedene Chromüberzugsarten

Arten des Chroms Symbol


Reguläres Hartchrom hr
Hartchrom aus Mischsäure-Bädern hm
Mikrorissiges Hartchrom hc
Mikroporiges Hartchrom hp
Duplex-Chrom hd
Spezielle Chromüberzugsarten hs

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EN ISO 6158:2004 (D)

Nickel-Zwischenüberzüge müssen in Übereinstimmung mit ISO 4526 bezeichnet werden. Es sind die Symbole sf
für schwefelfreie Nickelüberzüge, sc für schwefelhaltige Nickelüberzüge oder die Symbole pd für schwefelfreie
Nickelüberzüge, die submikroskopische Partikel in der Nickelmatrix dispergiert enthalten, die zur Bezeichnung des
Nickelzwischenüberzugs benutzt werden müssen, indem das zutreffende Symbol hinter der Zahl angegeben wird,
die die örtliche Mindestschichtdicke in µm festlegt.

BEISPIEL Ni10sf bezeichnet einen galvanisch abgeschiedenen Nickelzwischenüberzug, der 10 µm dick ist und der aus
einem Bad abgeschieden wurde, aus dem kein Schwefel in den Überzug eingebaut wird.

5.6 Beispiele von Bezeichnungen

Ein galvanischer Überzug aus regulärem Hartchrom, der eine kleinste örtliche Chromschichtdicke von 50 µm
(Cr50hr) hat und auf Flussstahl (Fe) abgeschieden wurde, muss folgendermaßen bezeichnet werden:

Galvanischer Überzug ISO 6158 – Fe//Cr50hr

Ein galvanischer Überzug aus porös abgeschiedenem Chrom, der eine kleinste örtliche Schichtdicke von 250 µm
(Cr250hp) hat und auf einem Aluminiumwerkstoff (Al) abgeschieden wurde, muss folgendermaßen bezeichnet
werden:

Galvanischer Überzug ISO 6158 – Al//Cr250hp

Ein galvanischer Überzug aus regulärem Hartchrom, der eine kleinste örtliche Schichtdicke von 50 µm (Cr50hr) hat
und auf Stahl (Fe) über einen Zwischenüberzug mit einer kleinsten örtlichen Schichtdicke von 10 µm
schwefelfreiem Nickel (Ni10sf) abgeschieden wurde, muss folgendermaßen bezeichnet werden:

Galvanischer Überzug ISO 6158 – Fe//Ni10sf/Cr50hr

Ein galvanischer Überzug aus regulärem Hartchrom, der eine kleinste örtliche Schichtdicke von 50 µm (Cr50hr) hat
und auf Stahl (Fe) abgeschieden wurde, der zur Spannungsentlastung vor der elektrolytischen Metallabscheidung
bei 210 °C 2 h behandelt wurde [SR(210)2] und nach der Abscheidung zur Verminderung der Gefahr eines
verzögerten Wasserstoffsprödbruchs 22 h bei 210 °C wärmebehandelt wurde [ER(210)22], muss folgendermaßen
bezeichnet werden:

Galvanischer Überzug ISO 6158 – Fe/[SR(210)2]/Cr50hr/[ER(210)22]


Für Bestellzwecke muss die detaillierte Produktspezifikation nicht nur die Bezeichnung enthalten, sondern sie
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muss auch deutlich beschriebene Angaben zu anderen Anforderungen enthalten, die für die Brauchbarkeit des
betreffenden Produkts wesentlich sind (siehe Abschnitt 4).

6 Anforderungen

6.1 Besondere Prüfkörper

Besondere Prüfkörper werden oft zur Messung von Haftfestigkeit, Schichtdicke, Porosität, Korrosion, Härte und
anderer Eigenschaften benutzt, wenn die beschichteten Artikel für das Prüfverfahren nicht geeignet sind, oder
wenn es nicht möglich ist, die beschichteten Artikel zerstörenden Prüfungen zu unterziehen, weil zu wenige davon
vorhanden oder diese zu teuer sind. Die besonderen Prüfkörper müssen aus dem gleichen Material sein, den
gleichen metallurgischen Zustand haben und den gleichen Oberflächenzustand wie die beschichteten Artikel und
müssen gemeinsam mit den zu beschichtenden Artikeln, die sie repräsentieren sollen, bearbeitet worden sein.

Die Benutzung von besonderen oder repräsentativen Prüfkörpern, um zu bestimmen, ob die Anforderungen, die
diese Internationale Norm stellt, erfüllt worden sind, deren Anzahl, das Material, aus dem sie hergestellt werden
müssen, und ihre Form und Größe müssen vom Auftraggeber festgelegt werden[siehe 4.1b)].

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EN ISO 6158:2004 (D)

6.2 Aussehen

Der Chromüberzug muss auf der wesentlichen Fläche stark glänzend oder glänzend und bei visueller Prüfung frei
von Poren, Blasen, Abblätterungen und anderen Fehlern sein, die sich nachteilig auf das endgültige Aussehen
auswirken. Knotenförmige Auswüchse, ausgenommen an extremen Ecken der Überzüge, sind bei Artikeln, die —
wie abgeschieden — benutzt werden, nicht erlaubt, aber auch nicht an den Oberflächen geschliffener Artikel.
Mängel und Veränderungen, die vom Oberflächenzustand des Grundmetalls herrühren (Kratzer, Poren, Walzmar-
kierungen, Einschlüsse) und trotzdem den Eindruck einer guten galvanischen Bearbeitung stören, dürfen kein
Grund für eine Abnahmeverweigerung sein. Der Abnehmer muss Grenzen für zulässige Fehler am veredelten und
unveredelten Produkt angeben.

Genehmigte Muster der Artikel müssen zu Vergleichszwecken benutzt werden [siehe 4.1 d)].

Galvanisierte Artikel müssen frei von mit dem unbewaffneten Auge sichtbaren Rissen sein. Überzüge, die dicker
als 50 µm sind, müssen frei von Makrorissen sein, die sich bis zum Grundmetall ausdehnen.

Wenn Teile galvanisiert und anschließend auf Maß geschliffen werden, muss das Schleifen mit geeigneten Kühl-
mitteln erfolgen, niemals trocken, mit ausreichend leichtem Druck, um Rissbildung zu vermeiden. Makrorisse, die
nach dem Schleifen ohne Vergrößerung sichtbar sind, sind ein Grund zur Abnahmeverweigerung.

Blasen oder Risse, die mit bloßem Auge sichtbar sind und die von Wärmebehandlungen oder Schleifoperationen
durch den Bearbeiter verursacht sind, sind ein Grund zur Abnahmeverweigerung.

6.3 Oberflächenfinish

Siehe 4.1 d).

ANMERKUNG Für geschliffene Oberflächen wird Ra 0,4 µm als handelsübliche Bearbeitung bezeichnet und
Ra 0,2 µm als gute handelsübliche Bearbeitung.

6.4 Schichtdicke

Die in der Bezeichnung angegebene Schichtdicke muss die kleinste örtliche Schichtdicke sein. Die kleinste örtliche
Schichtdicke eines galvanischen Überzugs muss an allen Stellen messbar sein, die mit einer Kugel von 20 mm
Durchmesser berührt werden können, wenn vom Auftraggeber nicht anders angegeben [siehe 4.1f)].

Die kleinste örtliche Schichtdicke der abgeschiedenen Chromüberzüge, Nickel- oder anderer metallischer
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Zwischenüberzüge muss durch eines der im Anhang B angegebenen Verfahren gemessen werden.

In einem Streitfall muss zur Messung der Chromschichtdicke das coulometrische Verfahren von Überzügen unter
10 µm benutzt werden und das mikroskopische Verfahren zur Messung von Chromüberzügen und
Zwischenüberzügen, die 10 µm oder größer sind [siehe 4.1 g)].

ANMERKUNG Obwohl keine technischen Grenzen für die Schichtdicke des abzuscheidenden Chroms gegeben sind, bestehen
in der Praxis Grenzen, die durch die Größe und die Geometrie des Gegenstandes bestimmt werden. So wird es bei größeren
Schichtdicken schwierig, glatte Oberflächen und einheitliche Schichtdicken zu erreichen. Die galvanische Abscheidung darf
erforderlichenfalls während des Prozesses unterbrochen werden, um den Überzug zu honen oder maschinell zu bearbeiten, um
das gewünschte Aussehen und die Anforderungen an die Oberflächenrauheit zu erreichen. Die gehonte oder maschinell
bearbeitete Oberfläche muss vor der Fortsetzung des Abscheidungsprozesses sorgfältig vorbehandelt (siehe 6.12) werden, um
die Haftfestigkeit der Chromüberzüge untereinander sicherzustellen. Hilfsanoden dürfen benutzt werden, um eine gleichmäßige
Schichtdicke und Streuung zu erreichen.

6.5 Härte

Wenn die Härte festgelegt ist, muss sie nach dem Verfahren nach ISO 4516 gemessen werden.

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EN ISO 6158:2004 (D)

6.6 Haftfestigkeit

Eine allgemein befriedigende Prüfung für die Haftfestigkeit des Chromüberzugs auf dem Grundmetall ist nicht
bekannt. Jedoch kann eine Biegeprüfung an einer repräsentativen Probe, die mit 25 µm Chrom galvanisiert ist, zur
Prüfung der Wirksamkeit des Verfahrens angewandt werden. Eine Zusammenstellung der Verfahren zur Prüfung
der Haftfestigkeit findet sich in ISO 2819, in der ein Thermoschock-Versuch angeben wird, der in gewissen Fällen
als anwendbar gefunden wurde. Für dicke Chromüberzüge (größer als 25 µm) ist eine Schleifprüfung nützlich, um
eine mangelnde Haftfestigkeit festzustellen [siehe 4.1 h)].

ANMERKUNG Es liegt in der Verantwortlichkeit des Galvaniseurs sicherzustellen, dass die Vorbehandlungsverfahren vor der
Abscheidung zu Überzügen führen, die auf dem Grundmaterial haften. Siehe auch die Anmerkung in 6.4 bezüglich der
Notwendigkeit einer sorgfältigen Oberflächenvorbehandlung zur Sicherstellung der Haftung von Chrom auf Chrom.

6.7 Porosität

Galvanisierte Eisenwerkstoffe (oder besondere Prüfkörper) müssen dem Ferroxyltest nach ISO 10309 unterzogen
werden oder einem alternativen Porentest, der vom Auftraggeber festzulegen ist. Das Teil gilt als verworfen, wenn
die Zahl der Poren pro Teil oder pro Oberflächeneinheit diejenige übersteigt, die zwischen Auftraggeber und
Hersteller vereinbart worden ist.

Wenn poröse, rissige oder andere Arten von diskontinuierlichen Chromüberzügen festgelegt sind, soll die
Bestimmung der Poren und Risse im Chrom durch eine Sichtinspektion mit einem Mikroskop bei geeigneter
Vergrößerung ausgeführt werden oder nach dem in Anhang C beschriebenen Verfahren, falls anwendbar [siehe
4.1 h)].

ANMERKUNG Das im Anhang C angegebene Verfahren darf bei dicken Chromüberzügen, bei denen die Risse oder Poren
nicht bis zum Grundmetall oder dem Nickelzwischenüberzug durchgehen, nicht angewandt werden.

6.8 Wärmebehandlung zur Spannungsentlastung

Wenn vom Auftraggeber festgelegt, müssen Stahlteile, die eine Zugfestigkeit gleich oder höher 1 000 MPa
(31 HRc) und Zugspannungen durch Bearbeitung, Schleifen, Ausrichten oder Kaltverformungs-Operationen
aufweisen, einer Wärmebehandlung zur Spannungsentlastung vor der Reinigung und Metallabscheidung
unterworfen werden. Die Verfahren und Klassen für die Wärmebehandlung zur Spannungsentlastung müssen vom
Auftraggeber festgelegt werden, oder der Auftraggeber kann geeignete Verfahren und Klassen nach ISO 9587
festlegen [siehe 4.1 i)].
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Stähle mit Oxiden oder Zunder müssen vor dem Aufbringen des Überzugs gereinigt werden. Für hochfeste Stähle
werden nicht-elektrolytische alkalische und anodisch arbeitende alkalische Reiniger sowie mechanische
Reinigungsverfahren bevorzugt, um die Gefahr einer Wasserstoffversprödung während des Reinigungsvorganges
zu vermeiden. Die Möglichkeit der Überhitzung sollte im Falle der mechanischen Reinigung hochfester Stähle
(Zugfestigkeit größer 1 400 MPa) beachtet werden.

6.9 Verminderung der Wasserstoffversprödung

Stahlteile, die eine Zugfestigkeit gleich oder höher 1 000 MPa (31 HRC) aufweisen, oder oberflächengehärtete
Teile müssen einer Wärmebehandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung nach den
Verfahren und Klassen von ISO 9588 unterworfen werden oder wie vom Auftraggeber festgelegt [siehe 4.1 j).

Die Wirksamkeit der Behandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung darf durch ein
Prüfverfahren bestimmt werden, das der Auftraggeber festgelegt hat, oder durch Prüfverfahren, die in ISO-Normen
beschrieben sind. Zum Beispiel dürfen ISO 10587 und ISO 15724 angewandt werden.

6.10 Kugelstrahlen der Metallteile

Wenn kontrolliertes Kugelstrahlen vor und nach der Metallabscheidung vom Auftraggeber festgelegt wurde, muss
es nach ISO 12686 durchgeführt werden. Auch das Verfahren zur Messung der Intensität des Kugelstrahlens ist in
dieser Norm beschrieben [siehe 4.2 d)].

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EN ISO 6158:2004 (D)

ANMERKUNG Kugelstrahlen vor der Metallabscheidung kann die Verminderung der Dauerfestigkeit, die auftritt, wenn
hochfeste Stähle verchromt werden, auf ein Mindestmaß reduzieren. Es wird für Teile empfohlen, die wiederholter Anwendung
komplizierter Belastungen im Gebrauch ausgesetzt sind. Andere Faktoren, die die Dauerfestigkeit beeinflussen, schließen die
Dicke ein, die so dünn gehalten werden sollte, wie es mit den zu erwartenden Betriebsbedingungen vereinbar ist. Die
Druckspannungen, die sich durch das Kugelstrahlen ergeben, erhöhen den Korrosionswiderstand und den Widerstand gegen
Spannungsrisskorrosion.

6.11 Anwendung von Zwischenüberzügen

Wenn vom Auftraggeber festgelegt, dürfen Nickel oder andere metallische Zwischenüberzüge aufgebracht werden,
und die Behandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung muss, falls erforderlich,
nach der Metallabscheidung nach den Verfahren und Klassen von ISO 9588 durchgeführt werden. Galvanisch
abgeschiedene Nickelzwischenüberzüge müssen ISO 4526 entsprechen.

6.12 Entmetallisierung

Ein Abziehen und erneutes Aufbringen des Überzugs ist zulässig, aber Teile, die eine Zugfestigkeit gleich oder
höher 1 000 MPa aufweisen und in Säure entmetallisiert worden sind, müssen vor dem erneuten Galvanisieren
einer Behandlung zur Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung (siehe 6.9) unterworfen
werden. Eine Verminderung der Anfälligkeit gegen Wasserstoffversprödung nach der Entmetallisierung ist dann
nicht erforderlich, wenn die Teile anodisch in einer alkalischen Lösung entmetallisiert wurden [siehe 4.2 e)].

Bei galvanisierten Teilen, wo das Chrom bis zum Grundmetall abgenutzt ist oder wo durch Schleifen das
Grundmetall oder der Zwischenüberzug, falls vorhanden, freigelegt wurde, erhält man oft bessere Ergebnisse,
wenn das verbliebene Chrom vollständig entfernt wird.

Wenn das Chrom an der Oberfläche fehlerfrei ist, darf die Oberfläche jedoch fast bis zu den Anforderungen an das
Endprodukt fertig bearbeitet werden, z. B. durch Schleifen mit Diamantscheiben, die mit Aluminiumoxid beschichtet
sind. Nach anodischer Entfettung und Reinigung in alkalischer Lösung und gründlichem Spülen darf der
anfängliche Chromüberzug durch ein 10 s bis 20 s anodisches Ätzen im Chrombad bei 6 V aktiviert werden,
anschließend wird das Teil kathodisch geschaltet, anfänglich bei 3 V und dann mit langsam gesteigerter
Spannung, so dass das Gasen und die Metallabscheidung in 30 s bis 60 s einsetzt und der volle Strom nach 5 min
erreicht ist.

7 Probenahme
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Das Verfahren zur Probenahme muss aus den Verfahren nach ISO 4519 ausgewählt werden. Die
Abnahmeanforderungen müssen vom Auftraggeber festgelegt werden [siehe 4.1 k)].

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EN ISO 6158:2004 (D)

Anhang A
(informativ)

Typische Schichtdicken von Chromüberzügen bei verschiedenen


Anwendungen

Tabelle A.1 — Typische Schichtdicken von Chromüberzügen bei verschiedenen Anwendungen

Typische Schichtdicken
Anwendung
µm
2 bis 10 Zur Verminderung der Reibung und für leichten Verschleißwiderstand
10 bis 30 Für mäßigen Verschleißwiderstand
30 bis 60 Für Haftverschleißwiderstand
60 bis 120 Für schweren Verschleißwiderstand
120 bis 250 Für schweren Verschleiß-, Abrieb- und Erosionswiderstand
über 250 Für Reparaturteile
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Anhang B
(informativ)

Verfahren zur Schichtdickenbestimmung für galvanische Chrom- und


andere metallische Überzüge

B.1 Allgemeines
ISO 3882 gibt einen Überblick über Verfahren zur Messung der Dicken metallischer und anorganischer Überzüge.

B.2 Zerstörende Verfahren

B.2.1 Mikroskopisches Verfahren

Das Verfahren nach ISO 1463 wird benutzt.

B.2.2 Coulometrisches Verfahren

Das coulometrische Verfahren nach ISO 2177 darf an jeder Stelle der wesentlichen Fläche, die mit einer Kugel von
20 mm Durchmesser berührt werden kann, zur Messung der Gesamtdicke des Chroms und der Dicke der
metallischen Zwischenüberzüge, falls vorhanden, verwendet werden.

B.2.3 Rasterelektronenmikroskopisches Verfahren

Das rasterelektronenmikroskopische Verfahren, das in ISO 9220 beschrieben ist, darf zur Messung der
Chromschichtdicke und der Dicke von Zwischenüberzügen eingesetzt werden.

B.3 Zerstörungsfreie Verfahren

B.3.1 Magnetisches Verfahren


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Das magnetische Verfahren, das in ISO 2178 beschrieben wird, darf bei magnetischem Grundmetall verwendet
werden.

B.3.2 Betarückstreuverfahren

Das Verfahren nach ISO 3543 wird benutzt. Das Verfahren ist für die Messung von Chromüberzügen auf
Aluminium und Aluminiumlegierungen, Magnesium und Magnesiumlegierungen und Titan und Titanwerkstoffen
und auf Nichtmetalle geeignet.

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EN ISO 6158:2004 (D)

Anhang C
(normativ)

Bestimmung von Rissen und Poren in Chromüberzügen

C.1 Allgemeines
Mikrorissigkeit kann üblicherweise durch direkte mikroskopische Untersuchung ohne Vorbehandlung bestimmt
werden. Jedoch wird, im Falle eines Streits, das Kupferabscheidungs-Verfahren (siehe C.3) empfohlen, um die
Risse im Falle eines Streits anzuzeigen. Das Verfahren ist auch für das Erkennen von Mikroporen erforderlich.

C.2 Mikroskopische Untersuchung von Rissen ohne Vorbehandlung


Die Oberfläche wird in reflektierendem Licht unter einem Mikroskop bei geeigneter Vergrößerung untersucht. Ein
Mikrometer-Okular wird verwendet oder eine entsprechende Einrichtung, um die Länge anzugeben, über die die
Risse gezählt worden sind. Die Bestimmung wird über eine abgemessene Strecke durchgeführt, so dass
mindestens 40 Risse gezählt werden können.

C.3 Kupferabscheidungs-Verfahren für Risse und Poren – Kupfersulfat (Dubpernell-


Test)

C.3.1 Prinzip

Aus einem sauren Kupfersulfat-Bad bei niedriger Stromdichte oder niedriger Spannung abgeschiedenes Kupfer
schlägt sich nur an den Stellen nieder, wo ein Nickelzwischenüberzug, falls vorhanden, oder Eisen, Zink oder
Aluminium als Grundmetall durch die Diskontinuitäten frei liegt. Dieses Verfahren kann als schnelles Mittel zur
optischen Bewertung der Gleichmäßigkeit von Rissen oder Poren benutzt werden, oder um sie zu zählen. In
letzterem Falle sollte ein Mikroskop benutzt werden.

C.3.2 Durchführung

Die Untersuchung wird am besten unmittelbar nach Beendigung des Abscheidungsprozesses durchgeführt. Wenn
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aber dabei ein Verzug aufgetreten ist, wird die Probe gründlich vor der Prüfung entfettet, aber jede elektrolytische
Behandlung wird vermieden. Die Probe wird als Kathode geschaltet, und auf ihr wird etwa 1 min Kupfer
abgeschieden. Hierzu wird ein Bad verwendet, das etwa 200 g/l Kupfer(II)sulfat Pentahydrat (CuSO4 × 5H2O) und
20 g/l Schwefelsäure (H2SO4, relative Dichte ρ = 1,84 g/ml) enthält bei 20 °C ± 5 °C und benutze eine Stromdichte
von 0,3 A/dm² (etwa 0,2 V bis 0,4 V, in Abhängigkeit vom Kathoden-Anodenabstand).

Es ist erforderlich, dass die Probe und die Anoden vor dem Eintauchen in das Bad mit einer Stromquelle
verbunden werden.

In Fällen, wo die Untersuchung erst mehrere Tage nach der Chromabscheidung vorgenommen wird, taucht man
das Versuchsteil vor der Kupferabscheidung 4 min bei etwa 65 °C in eine Lösung, die 10 g bis 20 g Salpetersäure
je Liter enthält, um Risse und Poren wieder sichtbar zu machen. Die Bestimmung wird über eine abgemessene
Strecke durchgeführt, so dass mindestens 40 Risse oder mindestens 200 Poren gezählt werden können.

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EN ISO 6158:2004 (D)

Literaturhinweise

1)
[1] ASTM DS-56G 1998, Metal and Alloys in the Unified Numbering System .

[2] EN 573-3:2003, Aluminium und Aluminiumlegierungen — Chemische Zusammensetzung und Form von
1)
Halbzeug — Teil 3: Chemische Zusammensetzung .
1)
[3] EN 1412:1995, Kupfer und Kupferlegierungen – Europäisches Nummernsystem .

[4] EN 1706:1998, Aluminium und Aluminiumlegierungen — Gussstücke — Chemische Zusammensetzung


1)
und mechanische Eigenschaften .
1)
[5] EN 10088-1:1995, Nichtrostende Stähle — Teil 1: Liste der nichtrostenden Stähle .
1)
[6] CR 13388, Kupfer und Kupferlegierungen — Übersicht über Zusammensetzungen und Produkte: 1998-11 .

[7] Stahlschlüssel 10. Ausgabe 2001, Verlag Stahlschlüssel Wegst GmbH, 71672 Marbach am Neckar,
1)
Germany .
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1) In diesem Dokument sind genormte Werkstoffbezeichnungen für Metalle und Legierungen enthalten.

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